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Martin Sperr

Jagdszenen aus Niederbayern


Tonka:
Du weichst mir aus die letzte Zeit.
Du ziehst bei der Maria einfach aus und sagst mir nichts. Das geht doch
nicht. Ich - ich muss doch was essen, Abram. Und ich hab kein Geld, das
weit du. Und da hab ich dich betrogen. Nein, sag bitte nichts. Mir tut es
doch leid. Aber ich war betrunken.
Ich, mein Gott, ich hab dich betrogen! Sag doch was!
Warum willst du weg von mir sag doch! Warum?
Ists, weil ich kein Geld hab? Ists, weil ich zu jung fr dich bin?
Du hast versucht mich zu lieben? Du hast dich zu mir gezwungen. (Sie
denkt nach.) Und ich hab wirklich geglaubt, wir lieben uns. Wir gehren
zusammen, hab ich geglaubt. Musst du denn alles kaputtmachen!
Abram, ich muss dir noch etwas sagen: Du wirst dann keine Dummheiten
mehr sagen, wie vorhin. Du - und du gehst bestimmt nicht mehr weg. Ich krieg nmlich ein Kind von dir. - Ich hab es dir nicht frher sagen
knnen, weil du mir immer aus dem Weg gegangen bist. - Was ist denn?
Freust du dich nicht?
Du kannst doch keine Kinder machen, wenn du sie dann nicht willst. Ja!
Ja! Ja! Du willst mich nicht! Ich drng mich dir nicht auf! Mir wird
schlecht, wenn ich dran denk - Einen Menschen, wie dich, so einen will
ich gar nicht mehr gern haben. Du musst mich heiraten. Das Kind braucht
einen Vater. Mich musst du halt mitnehmen.
Solang ich dich geliebt hab, war ich dir gut genug. Das hat dir gut getan,
dass dich jemand liebt, was? Ich hab den ganzen Dreck mit dir fr Liebe
gehalten. Ich will das Kind nicht. Ein Kind von dir will ich nicht. Weit
du, was ich mit dem Balg machen werd? Ich nehm es bei den Fen und
schlags auf den Boden, mit dem Kopf zuerst. - So und so und so! Und
weit du warum? Weil ich nicht will, dass der Vater Jedem schrei ichs ins Gesicht Jeder hrts von mir: dass du kein Mann bist!
Weit du, was du bist?
Eine schwule Drecksau bist du!

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