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Alexander von Humboldt

Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt (* 14. September 1769 in


Berlin; † 6. Mai 1859 ebenda) war ein deutscher Naturforscher mit einem weit über
Europa hinausreichenden Wirkungsfeld. In seinem über einen Zeitraum von mehr als
sieben Jahrzehnten entstandenen Gesamtwerk schuf er „einen neuen Wissens- und
Reflexionsstand des Wissens von der Welt“[1] und wurde zum Mitbegründer der
Geographie als empirischer Wissenschaft. Er war der jüngere Bruder von Wilhelm
von Humboldt.

Seine mehrjährigen Forschungsreisen führten ihn nach Lateinamerika, in die USA


sowie nach Zentralasien. Wissenschaftliche Feldstudien betrieb er unter anderem in
den Bereichen Physik, Chemie, Geologie, Mineralogie, Vulkanologie, Botanik,
Vegetationsgeographie, Zoologie, Klimatologie, Ozeanographie und Astronomie,
aber auch zu Fragen der Wirtschaftsgeographie, der Ethnologie und der
Demographie. Zudem korrespondierte er bei seinem publizistischen Werk mit
zahlreichen international bedeutenden Spezialisten der verschiedenen
Fachrichtungen und schuf so ein wissenschaftliches Netzwerk eigener Prägung.
Alexander von Humboldt
In Deutschland erlangte er vor allem mit den Ansichten der Natur und dem Kosmos Gemälde von Joseph Stieler, 1843
außerordentliche Popularität. Sein bereits zu Lebzeiten hohes Ansehen spiegelt sich
in Bezeichnungen wie „der zweite Kolumbus“, „wissenschaftlicher Wiederentdecker
Amerikas“, „Wissenschaftsfürst“ und „der neue Aristoteles“ (Gedenkmünze der Pariser
Akademie der Wissenschaften). Er wurde in zahlreiche in- und ausländische Akademien
aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis
Leben
Anfänge (1769–1790)
Ausbildung bei Hauslehrern
Studium
Blitzkarriere im Staatsdienst (1791–1796)
Biologische Arbeiten
Vorbereitung einer großen Expedition (1797–1798)
Amerikanische Forschungsreise (1799–1804)
Vorbereitung
Überfahrt
Erste Expedition: Zwischen Orinoco und Rio Negro
Zweite Expedition: Von Cartagena nach Lima
Dritte Expedition: Mexiko
Als Naturforscher in Paris und Berlin (1805–1828)
Empfang in Paris
Aufenthalt in Berlin
Wechsel nach Paris
Neue Reisepläne
Aufarbeitung der Amerikareise
Rückkehr nach Berlin
Russlandexpedition (1829)
Gratwanderer zwischen Hofdienst und Wissenschaftsbetrieb (1830–1859)
Kosmos – die Lebenssumme
Weltwissenschaftler
Forschungshorizont
Vernetzungsprinzip
Lebenswerk als offenes Buch
Vordenker einer globalisierten Wissenschaft
Ehrungen
Auszeichnungen zu Lebzeiten
Statuen und Denkmäler
Briefmarken und Medaille
Humboldt als Namensstifter
Mitgliedschaften
Sonstiges
Schriften
Einzelausgaben
Studienausgabe
Briefeditionen
Tagebucheditionen
Literatur
Bibliografien
Biografische Literatur
Weitere Literatur
Filmografie
Weblinks
Anmerkungen

Leben

Anfänge (1769–1790)
Alexander von Humboldts aus Pommern stammender Vater Alexander Georg war preußischer Offizier und wurde wegen seiner
Verdienste im Siebenjährigen Krieg zum Kammerherrn der Kronprinzessin ernannt. Er heiratete 1766 die Witwe Marie Elizabeth von
Holwede, geb. Colomb, Tochter einer wohlhabenden Familie teils hugenottischer Herkunft. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne
hervor, Wilhelm (* 1767 in Potsdam) und Alexander, der am 14. September 1769 in Berlin geboren wurde.

Ausbildung bei Hauslehrern


Die Stellung des Vaters begründete ein spezifisches Verhältnis der Humboldt-Brüder zum preußischen Königshaus, zumal der
Kronprinz, der nachmalige Friedrich Wilhelm II., einer der Taufpaten Alexanders war. Die Ehe des Thronfolgers aber wurde 1769
geschieden, sodass der nun seiner bisherigen Aufgaben ledige Kammerherr von Humboldt sich ins Privatleben auf Gut und Schloss
Tegel zurückziehen konnte. Sein Hauptaugenmerk galt nun der bestmöglichen Erziehung und Ausbildung der Söhne, für die er sich
um Hauslehrer bemühte, die aufklärerischem Denken nahestanden. So übte in zwei Phasen von 1769 bis 1773 und im Jahr 1775 in
Tegel der von Rousseau pädagogisch inspirierte Joachim Heinrich Campe als Hauslehrer und Erzieher wesentlichen Einfluss auf die
Brüder aus, ab 1777 dann Gottlob Johann Christian Kunth, der bald zum engsten Vertrauten des Hausherrn und nach dessen
plötzlichem Tod 1779 auch seiner Witwe wurde.
Alexander erschien seinen Erziehern lange Zeit als eher wenig befähigter,
lernunwilliger Kopf. Dennoch mutete man ihm zu, denselben in zeittypischer Weise
großteils abstrakt aufbereiteten Lernstoff zu verarbeiten, den sein zwei Jahre älterer
Bruder Wilhelm vergleichsweise mühelos erfasste. Früh schon zeigte Alexander
jedoch besonderes Interesse an Naturgegenständen, und da er gern Insekten, Steine
und Pflanzen sammelte, galt er bald als „der kleine Apotheker“ (Scurla).

Diesen Interessen ging er zusätzlich zum Unterricht der Hauslehrer nach, sodass er
sogar ein noch größeres Stoffpensum absolvierte als Wilhelm und sich so einen auf
eigene Weise profilierten Horizont bildete. Dazu gehörte auch sein Zeichen- und
Maltalent, das unter Anleitung Chodowieckis im Kupferstechen und Radieren
geschult wurde und mit dem er sich bereits 1786 in der ersten Kunstausstellung der
Berliner Akademie der Öffentlichkeit vorstellte. Die erstaunliche Qualität der
Illustrationen seines späteren Reisewerks mag hier ihren Ursprung gehabt haben.

Auf die optimale Ausbildung der Söhne für bedeutende Posten im Staatsdienst war
Berliner Gedenktafel für den Standort
der ganze Erziehungsplan der nun zweifach verwitweten Frau von Humboldt
des nicht mehr vorhandenen
ausgerichtet, die bei verhältnismäßig bescheidener eigener Lebensführung zu diesem Geburtshauses von Alexander von
Zweck bedeutende Mittel aufwandte. So haben die Brüder nicht allein eine Humboldt in Berlin-Mitte
gründliche Unterweisung in alten und neuen Sprachen – mit oft quälenden Vokabel-
und Grammatikpensen – erhalten, sondern wurden unter Kunths umsichtiger
Führung von einer ganzen Reihe Spezialisten auf universitätsähnlichem Niveau
unterrichtet. Dazu gehörten unter anderem Geheimrat Christian Wilhelm von Dohm,
der Nationalökonomie mit geographischem Schwerpunkt lehrte, Kammergerichtsrat
Ernst Ferdinand Klein für Naturrecht und Professor Engel für Philosophie. Auch zu
den experimentell gestützten philosophisch-physikalischen Vorträgen des von Kant
beeinflussten Arztes Marcus Herz schickte Kunth seine Schützlinge. Infolgedessen
gelangten diese auch in den Salon von Henriette Herz und traten so mit der von
Moses Mendelssohn geprägten jüdischen Berliner Aufklärung in engen Kontakt.
Der Jüngling Alexander, ein
Barometer haltend, mit seiner
Studium
verwitweten Mutter
Mit Blick auf die vorgesehenen Karrieren im Staatsdienst schickte die Mutter 1787
ihre Söhne zum Studium nach Frankfurt (Oder) an die Viadrina. Wilhelm sollte dort
Jura studieren, Alexander die weniger renommierte Kameralwissenschaft
(Staatswirtschaftslehre). Nebenbei hörte Alexander Altertumswissenschaften,
Medizin, Physik und Mathematik.

Mit dem Theologiestudenten Wilhelm Gabriel Wegener schloss er im Februar 1788


einen „ewigen Freundschaftsbund“. Unter anderem deswegen und weil Humboldt
bis zu seinem Lebensende Junggeselle blieb, wird in einem Teil der
Forschungsliteratur die Ansicht vertreten, dass Alexander von Humboldt latent
homosexuell gewesen sei. So sieht zum Beispiel Bernd-Ulrich Hergemöller
Anhaltspunkte für homoerotische Beziehungen nicht nur mit Wegener, sondern auch
mit Israel (Johannes) Stieglitz, Johann Carl Freiesleben, dem Offizier Reinhard von
Haeften sowie in Paris mit dem ChemikerJoseph Louis Gay-Lussac, mit dem er vier
Jahre in einer Wohnung lebte, und mit dem MalerCarl von Steuben.[2]
Alexander von Humboldt, porträtiert
Sowohl Alexander als auch sein Bruder Wilhelm waren in Frankfurt (Oder) offenbar
von Johann Heinrich Schmidt1784
akademisch unterfordert und verließen die Universität nach einem Semester wieder.
Alexander ging anschließend zurück nach Berlin, wo er sich von Carl Ludwig
Willdenow in der Botanik ausbilden ließ.

Am 25. April 1789 immatrikulierte er sich, seinem Bruder folgend, an der Universität Göttingen, dem damaligen Zentrum
aufklärerischer Wissenschaft in Deutschland, für Naturwissenschaften. Neben dem Physiker Georg Christoph Lichtenberg war hier
für Alexander vor allem der Anatom und Zoologe Johann Friedrich Blumenbach wegweisend, der die Forschungsreise als
bedeutende Erkenntnisquelle für Anthropologie und Biologie schätzte und einen interdisziplinären Kreis ambitionierter
Nachwuchswissenschaftler um sich scharte.

Humboldt aber drängte es nun vor allem, die Bekanntschaft Georg Forsters zu machen, der als Naturforscher mit
Weltumsegelungserfahrung wohl den von ihm selbst angestrebten Typus verkörperte. Geologische Forschungsfragen stellten den
Kontakt zwischen beiden her, der dann, nachdem Humboldt im Februar 1790 das Manuskript seiner ersten größeren Publikation
Mineralogische Beobachtungen über einige Basalte am Rhein abgeschlossen hatte, in das Projekt einer gemeinsamen
Forschungsreise von Ende März bis Juli 1790 mündete. Sie führte von Mainz über den Niederrhein nach England[3][4] und über Paris
zurück. In den Mineralogischen Beobachtungenpositionierte Humboldt sich im damaligen „Basaltstreit“ zu der Frage, ob der Basalt
ein magmatisches oder ein sedimentäres Gestein sei, an der Seite der Neptunisten, die letztere Auffassung vertraten. Später wurde er
durch Forschungsergebnisse auf seiner Amerikareise zum Plutonisten.

Anders als Forster, der als glühender Anhänger der Französischen Revolution in Paris blieb, setzte der ebenfalls für die
revolutionären Ideale und die allgemeinen Menschenrechte eintretende Humboldt seine kameralistische Ausbildung in
Handelswissenschaften sowie in Volks- und Weltwirtschaft an der Hamburger Büsch-Akademie fort, die ihm auch zu Geographie und
Reiseliteratur vielerlei Vertiefungsmöglichkeitenbot.

Blitzkarriere im Staatsdienst (1791–1796)


Im Mai 1791 schlug Humboldt mit dem Anstellungsgesuch beim preußischen
Oberberghauptmann von Heinitz den Weg in den Staatsdienst als Bergbeamter ein,
dem zunächst ein Studium an der Bergakademie Freiberg vorangehen sollte. Seinem
Betätigungsdrang entgegen kam der praktische Bergmannsdienst, zu dem täglich um
sechs Uhr das Einfahren mit den anderen Bergleuten in die Gruben gehörte;
nachmittags nahm er an bis zu sechs Studienkollegs (u. a. bei Abraham Gottlob
Werner) teil. Nebenbei befasste er sich mit der Pflanzenwelt untertage (daraus
entstand später seine viel beachtete Publikation Florae Fribergensis Specimen)
sowie mit aktuellen chemischen Problemen der Verbrennung (Prinzip der
Oxidation).

Das für den Regelstudenten in drei Jahren zu absolvierende Pensum nahm er in acht
Monaten auf. Am 6. März 1792 erhielt er ein Assessor-Patent als Bergassessor und
wurde wenig später mit der Untersuchung des gerade zu Preußen gekommenen
fränkischen Bergbaus mit dem Lotharheiler Schiefer betraut. Auf seinem Weg
dorthin inspizierte er den Kamsdorf-Könitzer Bergbau und revolutionierte die Büste von Alexander von Humboldt
im Kurpark Bad Steben
Abbauverfahren von Alaunschiefergestein im Schmiedefelder „Vitriolwerk“ am
Schwefelloch (das heutige Schaubergwerk Morassina). Aufgrund seines beispielhaft
erhellenden Berichtes erfolgte bereits nach einem halben Dienstjahr die Beförderung zum Oberbergmeister mit dem Auftrag der
Sanierung des Bergbaues im Fichtelgebirge und Frankenwald. Daran erinnert das Goldbergbaumuseum Goldkronach und die
Naturparkinformationsstelle Kleiner Johannesin Arzberg.

Konkretes Beispiel seiner Tätigkeit ist die Anlage des Friedrich-Wilhelm-Stollens. Nach Zell im Fichtelgebirge führte ihn das
Gelbkreidebergwerk bei der Saalequelle und mit dem Haidberg die Entdeckung eines sogenannten Magnetberges. Humboldt
modernisierte die Abbauverfahren von Silber, Nickel, Zinn und Eisen sowie von Alaunschiefergestein in der Region Bayreuth.
Insbesondere um den Goldbergbau in Goldkronach machte er sich verdient. Binnen kurzer Zeit gelang es ihm, die jährlichen Erträge
um ein Vielfaches zu steigern.[5] Verschiedene grundsätzliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen durch Modernisierungen und
[6]
eine verbesserte soziale Absicherung trugen zum nachhaltigen Erfolg bei.

Auf der Basis seiner chemischen Analysen der Grubenwetter entwickelte er einen Vorläufer der Atemschutzmaske und eine
verbesserte Grubenlampe für die Bergleute. Bei der Erprobung dieser Grubenlampe im Selbstversuch fiel er wegen giftiger
Grubengase in Ohnmacht, die Lampe aber half ihn zu retten.[7] Aus eigenen Mitteln gründete er ohne Rücksprache mit den
vorgesetzten Behörden zuerst in Steben eine Bergschule, die erste Arbeiter-Berufsschule in Deutschland, offen für die Altersstufen
von 12 bis 30 Jahren. Gelehrt wurden nach der Schicht und bis 23 Uhr unter anderem Mineralienkunde, bergmännisches Rechnen
und Bergrecht, Maschinen- und Kompasskunde. Die Lehrbücher dafür schrieb Humboldt selbst. Seine Wohnorte waren 1792 bis
1795 Steben, Arzberg und Goldkronach.[8] Sein Wissensdrang war ebenso universell wie unermüdlich; für Forschung,
Aufzeichnungen und Korrespondenz machte er die Nacht zum aTge und schlief selten länger als vier Stunden.

Während seiner Tätigkeit im Staatsdienst kam er in Kontakt mit gleichfalls in der Bergverwaltung hochrangig beschäftigten und bei
den späteren preußischen Reformen führenden Persönlichkeiten: dem Freiherrn vom Stein und Hardenberg, die seine Fähigkeiten
ebenso erkannten und für ihre Zwecke dienstbar zu machen suchten sowie sein Ressortminister von Heinitz, der ihn 1794 zum
Bergrat und 1795 zum Oberbergrat (die höchstmögliche Position unterhalb des Ministeriums, (Bergakademie Berlin)) beförderte.
Doch weder dies noch ungewöhnliche Gehalts- und Freistellungsangebote vermochten Humboldt im Amt zu halten.

Als Humboldt am 26. März 1795 den preußischen König um die Entlassung aus dem Dienst als Oberbergmeister bat, um seinen
elt zu verwirklichen, hatte er den Bergbau in der Region nahezu neu erfunden.[9]
Jugendtraum von Forschungsreisen in die W

Biologische Arbeiten
In seiner Freiberger Zeit beschäftigte sich Humboldt auch mit der Mykologie. Die
Flechten- und Pilzarten, die er in den Freiberger Bergwerken gefunden hatte,
beschrieb er in der Publikation Floriae Fribergensis specimen, worin er auch einige
Erstbeschreibungen von Arten der Gattungen Agaricus, Peziza und Boletus
einsetzte.[10][11] Er beschrieb nicht nur die Morphologie der kryptogamen Pflanzen,
sondern auch die Abhängigkeit von ihren Umweltbedingungen. Für die Flechten
stellte er eine Verwandtschaftstafel („Tabula affinitatum“) auf, die aber noch nicht
auf stammesgeschichtlicher Zugehörigkeit, sondern nur auf äußerer Ähnlichkeit
beruhte. Schon in diesem Werk betonte er programmatisch, dass er die
Pflanzengeographie als Teil einer umfassenden Erdkunde betrachtete im Unterschied
zur herkömmlichen „Naturgeschichte“.[12]

Schiller, Wilhelm und Alexander von


Des Weiteren untersuchte er experimentell den Einfluss verschiedener Bestandteile
Humboldt sowie Goethe inJena
der Luft auf das Pflanzenwachstum, wobei er den Aspekt der wirtschaftlichen
Nutzung für die Pflanzenproduktion im Auge hatte.[13] Zwar gelang es ihm nicht,
die Rolle von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid im Stoffwechsel der Pflanzen richtig aufzuklären, er vertrat aber die Auf
fassung, dass
der Kohlenstoff der Pflanzen aus der Luft und nicht aus der Erde stammt.[14] Weiterhin erkannte er, dass die Spaltöffnungen auch für
[15]
den Wasserhaushalt der Pflanzen von Bedeutung sind, konnte die genaue Funktion aber nicht klären.

Danach wandte er sich dem seinerzeit aktuellen Forschungsgebiet der „tierischen Elektrizität“ zu in Fortführung der Versuche von
Galvani und Volta.[16] Umfangreiche Studien mit Tausenden von Tierexperimenten[17] zum Einfluss der Elektrizität, zum Teil mit
seinem Bruder Wilhelm, teilweise auch als Selbstversuch am eigenen Körper durchgeführt, belegten unter anderem den Verbrauch
von Sauerstoff bei der Muskelbewegung und die Wirkung der Feuchtigkeit auf die elektrische Leitfähigkeit.[18] Bei Selbstversuchen
für seine Studie Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser brachte er künstlich erzeugte Wunden auf seinem Rücken mit
galvanischen Zellen aus Metallen wie Zink und Silber in Berührung.[19] Im Gegensatz zu Volta blieb Humboldt überzeugt von dem
[20]
Konzept einer eigenen „tierischen Elektrizität“; den Kontaktmetallen schrieb er nur eine sekundäre Rolle zu.
In der zeitgenössischen Fachliteratur wurden seine physiologischen Schriften oft zitiert.[21] Zu Beginn seiner experimentellen
Studien teilte Humboldt die im seinerzeitigen wissenschaftlichen Mainstream liegende Überzeugung von einer, den Organismen
innewohnenden „Lebenskraft“; allmählich gelangte er zu der Auffassung, dass alle Lebensäußerungen mit den bekannten
Naturgesetzen zu erklären seien.[22]

Auf seiner Südamerika-Expedition setzte Humboldt seine galvanischen Versuche fort; bekannt wurde seine Untersuchung über den
Zitteraal (Electrophorus electricus).[23] In seinen späteren Jahren unterstützte Humboldt die elektrophysiologischen Untersuchungen
von Emil du Bois-Reymond. Deren Resultate, die die Muskelbewegung auslösende Nerventätigkeit messbar machen, fasste er als
Weiterführung seiner Versuche auf.[24]

Vorbereitung einer großen Expedition (1797–1798)


„Jeder Mann hat die Pflicht, in seinem Leben den Platz zu suchen, von dem aus er seiner Generation am besten dienen kann“, heißt es
in einem Schreiben Humboldts an den französischen Astronomen Delambre. Sobald Alexander von Humboldt im November 1796
durch den Tod der Mutter zum vermögenden Erben geworden war, schied er aus dem Staatsdienst aus, um sich als Naturforscher und
Wissenschaftler unabhängig zu machen. Als Ziel schwebte ihm eine „physique du monde“ vor, eine Darstellung des gesamten
physisch-geographischen Wissens der Zeit, zu dem er auf Forschungsreisen selbst entscheidend beitragen wollte. Bereits Ende 1796
entwickelte er brieflich seine trotz mancher Widrigkeiten, mehrfacher Anläufe und Umwege konsequent verfolgten Pläne: „Meine
Reise ist unerschütterlich gewiß. Ich präpariere mich noch einige Jahre und sammle Instrumente, ein bis anderthalb Jahr bleibe ich in
Italien, um mich mit Vulkanen genau bekannt zu machen, dann geht es über Paris nach England, wo ich leicht auch wieder ein Jahr
bleiben könnte […], und dann mit englischen Schiffen nach Westindien“, das im damaligen Verständnis den ganzen Raum von
Mexiko bis zum Amazonas umfasste.

Schon durch Campe war Alexander die Faszination der Welt in Übersee vermittelt worden. Johann Gottfried von Herderhatte auf die
kontrastierend miteinander verbundenen Naturräume der Anden und des Amazonasbeckens hingewiesen und zu deren Erforschung
aufgerufen, indem unter anderem die Höhen der (damals als höchste der Welt geltenden) Berge ermittelt, die Bodenbeschaffenheit
bestimmt sowie die örtlichen Abweichungen der Magnetnadel und die je lokalen Temperaturen gemessen werden sollten – alles
Bestandteile des dann von Humboldt noch ausgeweiteten Forschungsprogramms.

In den Jahren der Vorbereitung nutzte er jede Möglichkeit zur systematischen Vertiefung seiner Kenntnisse, nicht nur durch das
Studium der einschlägigen Reiseberichte und neuesten Forschungsergebnisse, sondern auch durch seinen persönlichen Kontakt mit
den führenden Zoologen, Botanikern und Astronomen der Zeit sowie durch die ständige praktische Erprobung von Messinstrumenten
in den verschiedenen Landschaften und Naturräumen (z. B. in den Alpen). Zudem entwickelte er ein spezifisches
Aufzeichnungsverfahren zur Erfassung seiner jeweiligen Forschungsergebnisse, die „Pasigraphie“, eine Schriftzeichensprache, die
die geographischen Erscheinungen durch Buchstaben, Richtungspfeile, Symbole und Abkürzungen für Formationen und Gesteine
festhielt.

Im Mai 1798 begab sich Alexander von Humboldt in die seinerzeitige Weltwissenschaftsmetropole Paris, wo er in Vorträgen und
Debatten sein bereits beachtliches Renommee als Wissenschaftler festigte und seine Ausstattung mit Messinstrumenten
vervollständigte. Hier fand er in dem Botaniker Aimé Bonpland schließlich auch jenen fachkundigen Reisegefährten, dessen
Mitarbeit ihm die Durchführung seiner komplexen Forschungsvorhaben erst ermöglichen sollte.

Amerikanische Forschungsreise (1799–1804)

Vorbereitung
Mehrfach hatte Humboldt während der Vorbereitungszeit seine Pläne wegen politischer und kriegerischer Verwicklungen im Zeichen
des aufstrebenden Generals Napoleon Bonaparte ändern und bereits begonnene Reiseaktivitäten abbrechen müssen, zuletzt (im
Dezember 1798) auch den Versuch, von Südfrankreich aus auf ein Schiff zu gelangen, das Bonpland und ihm den Anschluss an die
ägyptische Expedition Napoleons hätte ermöglichen sollen. Stattdessen machten sich nun beide mit sämtlichen für die
Forschungsreise vorgesehenen Instrumenten auf den Weg nach Madrid – meist zu Fuß neben dem Wagen einhergehend –, um für das
amerikanische Forschungsunternehmenwomöglich die Unterstützung der spanischen Krone zu erlangen. Die Vielzahl der unterwegs
erhobenen Messdaten brachte erstmals geographischen Aufschluss über die Gestalt der innerspanischen Hochebene.

Sein Ruf als Wissenschaftler und Bergminenexperte (diese Privatexpedition konnte sich für Spanien unter Umständen lohnen;
tatsächlich führten später seine Beschreibungen der mexikanischen Silberminen in dem „Versuch über den politischen Zustand des
Königreichs Neu-Spanien“ zu massiven ausländischen Investitionen), sein diplomatisches Geschick und sein von der exzellenten
Beherrschung des Spanischen unterstütztes Auftreten bei Hofe verschafften Humboldt schon bald Empfehlungen und einen so
privilegierten Forscher-Reisepass, wie ihn nach seiner eigenen Einschätzung kein Ausländer je erhalten hatte. Er sicherte ihm volle
Handlungsfreiheit und das Entgegenkommen aller Gouverneure und Beamten im gesamten spanischen Kolonialgebiet.

Überfahrt
Abreisedatum mit der
spanischen Fregatte Pizarro
von La Coruña war der 5. Juni
1799. Humboldt schreibt in
einem Brief vom selben Tag:
„Ich werde Pflanzen und
Fossilien sammeln, mit
vortrefflichen Instrumenten
astronomische Beobachtungen
machen können […] Das alles
ist aber nicht Hauptzweck
meiner Reise. Und auf das
Zusammenwirken der Kräfte,
den Einfluß der unbelebten
Schöpfung auf die belebte
Tier- und Pflanzenwelt, auf
diese Harmonie sollen stets
Verlauf der Amerikareise
meine Augen gerichtet sein!“

Die Überquerung des Atlantik


verlief insgesamt problemlos.[25] Mit an Bord nahm Humboldt rund 50 der modernsten Instrumente, darunter Sextanten, Quadranten,
Teleskope, diverse Fernrohre, eine Längenuhr, ein Inklinatorium, ein Deklinatorium, ein Cyanometer, Eudiometer, Aräometer, ein
Hyetometer, Elektrometer, Hygrometer, Barometer und Thermometer.

Bereits den einwöchigen Zwischenaufenthalt auf der Kanareninsel Teneriffa im Juni 1799 nutzten Humboldt und Bonpland zu
Aktivitäten, die sie dann in der Neuen Welt vielfach wiederholen sollten: Sie bestiegen den Pico del Teide, registrierten die
Vegetationszonen, übernachteten in einer Höhle unterhalb des Gipfels und untersuchten tags darauf den Krater des uVlkans.

Nach der anschließenden 22-tägigen Überfahrt landeten sie am 16. Juli 1799 in Cumaná (Venezuela). Dort beobachtete Humboldt in
der Nacht vom 11. auf den 12. November 1799 einen Meteorschauer der Leoniden – seine Beschreibung legte später den Grundstein
für die Erkenntnis, dass solche Himmelsereignisse periodisch auftreten. Ein nachhaltiger Eindruck ganz anderer Art war der
Sklavenmarkt von Cumaná. Die grausame Behandlung der Sklaven entsetzte ihn so sehr, dass er zu einem entschiedenen Fürsprecher
des Abolitionismus wurde.[26] Von Cumaná aus reisten Humboldt und Bonpland nach gründlicher Erforschung der Umgebung und
einer Reihe von Exkursionen weiter nachCaracas.

Humboldts amerikanische Forschungsreise lässt im Ganzen drei Phasen dynamisch vorwärts gerichteter Geländeexploration
unterscheiden, die jeweils eingebettet waren in eher stationäre Phasen der Materialsichtung, -auswertung und -sicherung.
Erste Expedition: Zwischen Orinoco und Rio Negro
Die erste große Expedition führte im Februar 1800 von Caracas zum Fluss Apure
und auf diesem in das Strombett des Orinoco, das stromaufwärts so weit wie
möglich in südlicher Richtung befahren, dann aber verlassen wurde, um über den
Rio Atabapo weiter südlich zum Rio Negro, dem Amazonaszufluss, vorzustoßen.
Man befuhr die Flüsse auf einer Piroge, einem mit Axt und Feuer ausgehöhlten
Baumstamm von etwa 13 Metern Länge und knapp einem Meter Breite. Sie wurde
von einem Steuermann und vier indianischen Ruderern betrieben. Im Bereich des
Hecks war ein niedriges Blätterdach installiert, an dessen tragfähigen Teilen Käfige
mit eingefangenen Vögeln und Affen hingen. Die mitgeführten größeren
Alexander von Humboldt und Aimé
Messinstrumente schränkten die Bewegungsfreiheit zusätzlich ein.
Bonpland am Orinoco, Gemälde von
Eduard Ender, 1856[27]
Auf dem Rio Negro konnte dann die Einmündung des nordöstlich vom Orinoco
direkt zufließenden Rio Casiquiare erreicht und mit dessen Befahrung in ganzer
Länge flussaufwärts der Nachweis geführt werden, dass entgegen der verbreiteten
Lehrmeinung, wonach zwischen den großen Stromgebieten der Erde nirgendwo
natürliche Verbindungen existierten, eine solche zwischen Orinoco und Amazonas
eben doch vorhanden ist. Am 20. Mai 1800 erreichte die Piroge wie erwartet die
Stelle, an der sich der Orinoco in zwei Arme gabelt. Durch diese Bestätigung der
Gabelteilung des Orinoco war das wichtigste Forschungsziel dieser Expedition
erreicht und die Reisenden konnten sich für den Rückweg nun flussabwärts auf dem
Orinoco fortbewegen. Sie folgten seinem Lauf bis Angostura (Ciudad Bolívar) und
schlugen sich dann in der quälenden Hitze der Llanos nordwärts zur Küstenstadt
Nueva Barcelona durch, die sie am 23. Juli 1800 erreichten.

Dass sie dieses 2775 Kilometer lange Unternehmen heil überstanden (Bonpland war
allerdings noch zuletzt in Angostura dem Fiebertod nahegekommen), war
erstaunlich genug. Dazu trugen außer der glücklichen Wendung mancher
Gefahrensituation ihre Entschlossenheit und strapazierfähige Physis bei. Der in
jungen Jahren oft kränkelnde Alexander meldete nach Hause: „Die Tropenwelt ist
Alexander von Humboldt, Gemälde
mein Element, und ich bin nie so ununterbrochen gesund gewesen als in den letzten von Friedrich Georg Weitsch, 1806
zwei Jahren. […] Am Atabapo, wo die Wilden stets am Faulfieber leiden,
widerstand meine Gesundheit unbegreiflich gut.“

Den Gesamterfolg der amerikanischen Reise ermöglichte zudem ein


unerschütterliches Durchhaltevermögen – ständig war Humboldt mit
Ortsbestimmungen und Messungen aller Art beschäftigt, Bonpland mit dem
Botanisieren, beide zusammen mit Skizzen und Aufzeichnungen – auch unter
widrigsten Bedingungen: „Vier Monate hindurch schliefen wir in Wäldern, umgeben
von Krokodilen, Boas und Jaguaren […], nichts genießend als Reis, Ameisen,
Manioc, Pisang, Orenocowasser und bisweilen Affen. […] In Guayana, wo man
wegen der Mosquiten, die die Luft verfinstern, Kopf und Hände stets verdeckt haben
muß, ist es fast unmöglich am Tageslicht zu schreiben; man kann die Feder nicht
ruhig halten, so wütend schmerzt das Gift der Insekten. Alle unsere Arbeit mußte
daher beim Feuer, in einer indianischen Hütte, vorgenommen werden, wo kein Das Einzugsgebiet des Amazonas
Sonnenstrahl eindringt, und in welcher man auf dem Bauche kriechen muß. Hier (gelb); sein Quellfluss Marañón ist
aber erstickt man wieder von Rauch, wenn man auch weniger von den Mosquiten lila markiert.
leidet.“

Zweite Expedition: Von Cartagena nach Lima


Die zweite große Südamerika-Expedition begann nach einem Zwischenaufenthalt in Havanna, wo Humboldt das Material für seinen
geographischen Essai politique sur l′île de Cuba erarbeitet hatte, am 30. März 1801 in Cartagena an der kolumbianischen Karibik-
Küste. Humboldt hatte erfahren, dass er sich der französischen Weltumsegelungsexpedition unter Kapitän Nicolas Baudin an der
peruanischen Küste würde anschließen können. Auf dem Wege dahin drängte sich die Umsetzung des lang erwogenen Anden-
Forschungsprojekts auf.

Von Barancas Nuevas ab befuhren Humboldt und Bonpland denRío Magdalena flussaufwärts: „Unsere Magdalena-Reise bildete eine
schreckliche Tragödie; von den zwanzig dunklen Ruderknechten ließen wir acht auf dem Wege zurück, ebensoviel langten gleich und
mit stinkenden Geschwüren in Honda an.“ Nach viertägigem steilen Aufstieg erreichten sie die Anden-Hochebene und konnten in
Bogotá in regen wissenschaftlichen Austausch mit dem sie aufwendig empfangenden Botaniker José Mutis treten.[28] Für den
spanischen Vizekönig erstellte Humboldt unter anderem ein Gutachten über die Silbergruben und die Goldproduktion Kolumbiens.
Die Fortsetzung des Weges über die Anden gestaltete sich äußerst beschwerlich: „Dicke Wälder liegen zwischen Morästen; die
Maultiere sinken bis auf den halben Leib ein; und man muß durch so tiefe und enge Schlüchte, daß man in Stollen eines Bergwerks
zu kommen glaubt. Auch sind die Wege mit den Knochen der Maultiere bepflastert, die hier vor Kälte oder Mattigkeit umfielen.“

Um von Bogotá nach Quito zu gelangen, benötigten die Reisenden vom 19. September 1801 – mit einem Zwischenaufenthalt in
Popayán – bis zum 6. Januar 1802. In Quito kamen sie im Hause des Herzogs Juan Pío Montúfar y Larrea unter; dessen Sohn Carlos
de Montúfar (1780–1816)[29] sollte fortan an der amerikanischen Expedition Humboldts teilnehmen, um danach in Spanien die
Offiziersausbildung zu vollenden.

Zum Forschungsschwerpunkt wurden nun neuerlich Vulkane in einem Gebiet


Ecuadors, das Humboldt wegen deren Vielzahl als „Allee der Vulkane“ bezeichnete.
Der Nachweis der vulkanischen Herkunft von Gestein (Plutonismus), das bislang für
eine Unterwasserablagerung gehalten worden war, widerlegte die Hypothese des
sogenannten Neptunismus. Den Pichincha bestieg Humboldt nach einem ersten
abgebrochenen Versuch gleich zweimal, zuletzt begleitet von einem heftigen
Erdbeben, dessen Stöße er sorgfältig protokollierte. Trotz der Unzulänglichkeiten
von Schuhwerk, Bekleidung und Ausrüstung gelangten Humboldt, Bonpland und
Montúfar am 23. Juni 1802 bei der Besteigung des Chimborazo (6.310 Meter) fast Humboldt und Bonpland am Fuß des
bis zum Gipfel, mussten aber wegen einer unpassierbaren Felsspalte 400 bis 800 Vulkans Chimborazo, Gemälde von
Meter unterhalb des Kraters umkehren. Gleichwohl blieb dies auf 30 Jahre ein Friedrich Georg Weitsch (1810)
Höhenweltrekord für Bergsteiger. Dabei litten sie unter den Symptomen der
Höhenkrankheit: Schwindel und Brechreiz, Blutungen aus Lippen und Zahnfleisch.

Bald darauf erforschte die Expedition nach rasantem Abstieg den Oberlauf des
Marañón im Quellgebiet des Amazonas und nach neuerlichem Aufstieg in die
Anden die Überreste der Inkastätten in der Umgebung von Cajamarca. Wie die
Messungen ergaben, entdeckten und überquerten sie dabei den magnetischen
Äquator.

Als sie nach ihrer vierten Andenüberquerung am 23. Oktober 1802 in Lima
ankamen, war auch dieses zweite große Forschungsunternehmen erfolgreich Der Chimborazo in Ecuador
beendet. Zwischen zehn Grad nördlicher und zehn Grad südlicher Breite waren die
Klima- und Vegetationsstufen des tropischen Hochgebirges in mannigfaltiger Weise
durchmessen und erfasst worden. Indem Humboldt in Limas Hafen Callao am 9. November 1802 den Durchgang des Merkur
observierte, gelang es ihm, den Längengrad, auf dem Lima sich befindet, genauer als bis dahin zu bestimmen, in der Folge ein
Richtwert für den ganzen südwestlichen Teil des neuen Kontinents. Auch studierte er die Düngeeigenschaften von Guano und leitete
auf diese Weise die Einfuhr von Guano nach Europa ein.

Dritte Expedition: Mexiko


Bereits vor dem Aufbruch von Quito war die Information eingetroffen, dass der geplante Anschluss an die französische
Weltumsegelungsexpedition von Kapitän Baudin wegen dessen Routenänderung nicht mehr möglich sei. Erneut musste also
umdisponiert werden. Nach einem Zwischenaufenthalt in Guayaquil, bei dem Humboldt durch Temperaturmessungen die nach ihm
benannte Meeresströmung nachwies, begann am 23. März 1803 in Acapulco der letzte große Abschnitt von Humboldts
amerikanischer Forschungsreise, während deren er mit Bonpland und Montúfar ein Jahr in Mexiko verbrachte. Dabei wurde der
Reiseweg von Acapulco über Mexiko-Stadt (mit gut neunmonatigem Erkundungsaufenthalt) bis Veracruz an der Atlantikküste
barometrisch vermessen und so ein Höhenquerschnittsprofil Mexikos für diesen wichtigen Bereich angelegt. In Mexiko-Stadt
sammelte Humboldt Material für sein landeskundliches Werk über das Königreich Neu-Spanien(mit Beschreibungen der politischen,
sozialen und ökonomischen Bedingungen sowie weitreichenden Bevölkerungsstatistiken), das dann ebenso zu einem Grundstein der
modernen wissenschaftlichen Geographie werden sollte wie das über Kuba, für das die Vorstudien im März/April 1804 in Havanna
zu Ende geführt wurden.[30]

Abgeschlossen wurde die große Amerika-Expedition mit einem Besuch in den USA, wo Humboldt, auch aufgrund seiner intensiven
Reisekorrespondenz, bereits höchste Anerkennung als Forscher und Wissenschaftler genoss und unter anderem drei Wochen als Gast
des Präsidenten Thomas Jefferson in Washington, D.C. und Philadelphia verbrachte.

Am 3. August 1804 betraten Humboldt und Bonpland in Bordeaux wieder europäischen Boden. Dass ein Privatmann eine solche
Forschungsreise gänzlich aus eigenen Mitteln bestritten hatte, war beispiellos. Humboldts Vermögen war um ein Drittel vermindert,
und es sollte in den drei folgenden Jahrzehnten, in denen er sein Reisewerk in 30 Bänden verfasste und in Druck gab – das größte je
erschienene private Reisewerk überhaupt – gänzlich aufgebraucht werden.

Als Naturforscher in Paris und Berlin (1805–1828)

Empfang in Paris
In Paris, wo er den Anschluss an die
wissenschaftliche Entwicklung der vergangenen
fünf Jahre suchte und fand, wurde ihm von seinen
Forscherkollegen ein grandioser Empfang bereitet
und jede Unterstützung bei der Klärung
fachwissenschaftlicher Probleme zugesagt.

Humboldt nutzte für die Erstellung seines


Reiseberichts ein ganzes Wissensnetzwerk; denn
sein Darstellungsansatz sah, wie sich nachlesen
lässt, mehr vor als nur die Schilderung eigener
Erlebnisse, Eindrücke und Messergebnisse. Wo er
Abbildung aus Ideen zu einer Geographie der Pflanzen nebst einem
zum Beispiel auf Getreideanbau, Kakao- und Naturgemälde der Tropenländer, Paris 1805
Kaffeeernte in der Ereignischronologie der
Orinoco-Expedition einging, war dies meist
verbunden mit einer Einordnung der angetroffenen Verhältnisse in die geographischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der ganzen
bekannten Welt, in Kenntniszusammenhänge also, die er überhaupt nur mit Hilfe anderer herstellen konnte. Dafür und auch für die
bestmögliche verlegerische Qualität des Reisewerks war Paris der geeignetste Ort (und deshalb ist es auch nur in französischer
Sprache vollständig erschienen).

Aufenthalt in Berlin
Obwohl Humboldt also im Grunde wenig Neigung verspürte, „die Türme Berlins wiederzusehen“, folgte er letztlich doch den
Mahnungen des Bruders, den er im Sommer 1805 in Rom besuchte, und dem werbenden Druck des preußischen Königshauses:
Bereits während seiner Amerika-Reise war er zum außerordentlichen Mitglied der Akademie der Wissenschaften ernannt worden,
unmittelbar nach seiner Rückkehr mit einer zu nichts verpflichtenden Pension von
2500 Talern bedacht und bald darauf zum königlichen Kammerherrn ernannt
worden, ebenfalls ohne konkrete Verwendung. Von November 1805 an setzte er
seine wissenschaftliche Arbeit in Berlin fort.[31]

Nach dem militärischen Zusammenbruch Preußens bei Jena und Auerstedt 1806
erlebte er die Besetzung Berlins durch die Franzosen und die Plünderung von
Schloss Tegel, das im Zuge der Erbteilung dem Bruder Wilhelm zugefallen war.
Alexanders Berliner Wohnung befand sich zu dieser Zeit in der Friedrichstraße 189.
Gute Kontakte zur französischen Seite nutzte Alexander sowohl zur
Schadensbegrenzung für eigene familiäre Besitzungen als auch zur Abmilderung
mancher Härten der Besatzungspolitik im öffentlichen Raum.

Wechsel nach Paris


Als die französischen Forderungen nach Kriegsentschädigung Preußen in den Ruin Humboldt 1807 in Berlin
zu treiben drohten, veranlasste der als Reformer an die Regierungsspitze berufene
Freiherr vom Stein im November 1807 eine diplomatische Gesandtschaft nach Paris
unter Führung des Prinzen Wilhelm, Bruder Friedrich Wilhelms III. Zum Berater des Prinzen bei dieser Mission wurde Alexander
von Humboldt berufen, der so Gelegenheit erhielt, die Arbeit an seinem Reisewerk am bestgeeigneten Ort wieder aufzunehmen. Und
er erhielt für ebendiesen Zweck nach dem endgültigen Scheitern der diplomatischen Bemühungen des Prinzen sogar die Erlaubnis, in
Paris zu bleiben, die er mit Konsequenz und Geschick über fast 20 Jahre verteidigte. So schlug er zum Beispiel eine durch
Hardenberg veranlasste Berufung zum preußischen Kultusminister 1809 aus, erhielt sich aber die Gunst des Königs, indem er diesem
als glänzender Gesellschafter und kundiger Führer bei Auslandsaufenthalten gelegentlich zu dienen wusste, so 1814 im Zuge eines
Paris-Besuchs des Monarchen nach dem Sieg der Koalition über Napoleon I. oder 1822 anlässlich eines Kongresses in Verona,
verbunden mit Besichtigungen Venedigs und Roms.

An der Pariser Wissenschaftsszene nahm Humboldt mitgestaltend Anteil. So wurde er bereits 1807 unter den Gründungsmitgliedern
der Société d’Arcueil aufgeführt. Dieser Forschungsgemeinschaft schloss sich neben anderen 1809 auch der katalanische Physiker
François Arago an, mit dem Humboldt fortan in enger freundschaftlicher Verbindung stand. Mit Simón Bolívar, den Humboldt hier
[32][33]
ebenfalls traf, entwickelte sich eine briefliche Korrespondenz.

Neue Reisepläne
Parallel zu den Arbeiten am amerikanischen Reisewerk äußerte Humboldt beständig seine Absichten, seinen naturkundlichen
Forschungen in der westlichen Hemisphäre durch eine asiatische Expedition ein östliches Pendant folgen zu lassen, um dann im
Vergleichen und Differenzieren ein ganzheitliches Bild aus der Vielgestaltigkeit der Erde und ihrer Bewohner zu gewinnen.
Hauptsächlich interessierten ihn Indien, der Himalaya und Tibet. Als er 1811 bereits das zweite Angebot zur Beteiligung an einer
russischen Expedition bekam, antwortete er: „Es kostet mir viel, die Hoffnung aufzugeben, die Ufer des Ganges mit ihren
Bananenbäumen und Palmen zu sehen; ich bin jetzt 42 Jahre alt und wünsche eine Expedition zu unternehmen, welche 7–8 Jahre
dauert; aber um die Aequinoctialgegenden Asiens zu opfern, ist es nötig, daß der Plan, den man mir vorzeichnen wird, ausgedehnt
und breit sei. Der Kaukasus zieht mich weniger an, als der Baikalsee und die Vulkane der Halbinsel Kamtschatka. Kann man nach
Kabul, Samarkand und Kaschmir eindringen?“ Napoleons Russland-Feldzug 1812 machte die Weiterverfolgung solcher Pläne
hinfällig.

Eine neue vielversprechende Möglichkeit auf der Linie von Alexanders Primärinteressen eröffnete sich 1817/18, als sein Bruder
Wilhelm preußischer Gesandter in London war. Bei mehreren England-Aufenthalten erreichte Alexander die Unterstützung des
Prinzregenten (des späteren Georg IV.) und George Canning für seine Pläne, dazu eine Finanzierungszusage Friedrich Wilhelms III.
in gewünschter Größenordnung. Mehr als zweijährige intensive Vorbereitungen schlossen sich an diese Zusagen an, ehe auch dieses
Projekt scheiterte, vermutlich an Widerständen innerhalb der Britischen Ostindien-Kompanie, in der Humboldts kritischer Blick auf
koloniale Verhältnisse gefürchtet sein mochte.[34]
Aufarbeitung der Amerikareise
Unterdessen war das amerikanische Reisewerk weit über die ursprüngliche Konzeption hinaus angewachsen. Nach einem Prospekt
vom Juni 1817[35] waren ursprünglich 8 Bände in Folio- und 11 Bände in Quartformat geplant; tatsächlich erschienen zwischen 1805
und 1834 10 Bände in Folio und 20 Bände in Quart, trotzdem blieb das W
erk unvollendet.

Gegliedert werden sollte das Werk folgendermaßen:

Erster Teil:

Erste Abteilung: Relation historique du Voyage aux régions équinoctiales du Nouveau


Continent [...] Paris 1814, 1819 und 1825: 4 Textbände in Quart (erschienen sind schließlich
3, die aber nur etwa ein Drittel der Reiseroute behandeln!) und 3 Atlasbände in Folio
Zweite Abteilung: Vue des Cordillères oder Atlas pittoresque, 2 Bände in Folio

Zweiter Teil: Zoologie et Anatomie comparée.2 Bände in Quart


Dritter Teil: Essai politique de la Nouvelle-Espagne.2 Bände in Quart und 1 Atlasband in Folio
Vierter Teil: Astronomie, ou Recueil d’Observations astronomiques, d’Opérations trigonométriques et de Mesures
barométriques faites pendant le cours du voyage.2 Bände in Quart
Fünfter Teil: Physique générale. enthaltend Traité sur les climats, la Géographie des Plantes et les Observations
magnétiques, 1 Band in Quart
Sechster Teil (Botanique):

Erste Abteilung: Plantes équinoxiales. 2 Bände in Folio.


Zweite Abteilung: 1. Les Melastomes, 1 Band in Folio. 2. Les Rexia, 1 Band in Folio.

Neben einer bedeutenden Anzahl Gelehrter der verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen, die Humboldt inhaltlich zuarbeiteten, waren
an die 50 Spezialisten mit bildlichen Darstellungen (davon allein 1452 Kupferstiche) beschäftigt, darunter Maler, Zeichner,
Kartographen und Schriftkünstler. Was seinen Qualitätsansprüchen nicht genügte, ließ Humboldt auf eigene Kosten neu fertigen,
darunter bereits vollendete Kupferplatten, fertige T
extdrucke bis hin zu einem ganzen Band.

Rückkehr nach Berlin


1827 schließlich, da sich die Vorarbeiten für die Gesamtpublikation dem Ende
neigten, entfiel aus Berliner Sicht der Grund für den Daueraufenthalt Humboldts in
Paris: Der König beorderte seinen Kammerherrn nach Berlin zurück. 1829 ernannte
er ihn zum Wirklichen Geheimen Ratmit dem Prädikat Exzellenz.[36]

Daheim wurde er sogleich zum Motor und Kristallisationskern einer aufstrebenden


Wissenschaftsszene. Seine an der Universität begonnenen Vorlesungen im Rahmen
eines sehr weit gefassten geographischen Horizonts waren so stark besucht und
nachgefragt, dass er sie alsbald in dem tausend Zuhörer fassenden Haus der Sing- Gedenktafel im Haus Unter den
Linden 6 in Berlin-Mitte zu
Akademie als freie Vorträge fortsetzte. Unter seinen Hörern war hier vom König bis
Humboldts Vorlesungen 1827/28
zum Handwerker ein breites gesellschaftliches Spektrum vertreten,
Damenbeteiligung inklusive. Wie in seinen 20 Jahre zuvor erschienenen Ansichten
der Natur gelang es ihm, sein deutsches Publikum in allgemeinverständlicher, bildreicher Sprache zu faszinieren und das Interesse
für erdkundliche und naturwissenschaftliche Fragen anzufachen. Ähnliche Ausstrahlung auf anderer Ebene entwickelte Humboldt als
Organisator und Präsident des hochkarätig zusammengesetzten Naturforscherkongresses 1828 in Berlin, der unter anderem mit
seinem Tagungsmodus in Fachabteilungen für künftige derartige V
eranstaltungen Maßstäbe setzte.

Russlandexpedition (1829)
Nicht lange nach seiner Rückkehr aus Paris, für das er auch künftig pro Jahr einen viermonatigen Aufenthalt bewilligt bekam, und
zur Zeit seiner glänzenden Erfolge als Kommunikator der Naturforschung in Berlin ergriff Humboldt die Chance, doch noch zu
seiner östlichen Forschungsreise zu kommen. Ausgangspunkt war eine Bitte des russischen Finanzministers Georg Cancrin,
Humboldt möge zur geplanten Einführung einer Platin-Währung in Russland Stellung nehmen, die dann trotz Humboldts Warnung
tatsächlich bis zu ihrem Scheitern 1845 verwirklicht wurde. Cancrin war aber auch an dem Geognosten (= Geologen) und
Bergbauexperten Humboldt interessiert und stellte ihm eine Forschungsreise zum Ural und darüber hinaus in Aussicht, um
Aufschlüsse über ausbeutbare Minenvorkommen zu erhalten.

Obwohl er hier Interessen der russischen Regierung zu berücksichtigen haben würde und sich der Charakter dieser Expedition schon
dadurch wesentlich von der amerikanischen unterscheiden musste, bei der Humboldt gänzlich frei hatte disponieren können, zögerte
er nicht lange. Die Beziehungen zwischen den gekrönten Häuptern Preußens und Russlands waren gerade besser denn je, und auf
eigene Mittel für eine solche Unternehmung konnte Alexander von Humboldt nicht mehr rechnen. In diese Expedition sollte sein 60.
Geburtstag fallen; er war also etwa doppelt so alt wie zu Beginn der Amerika-Reise.

Zu Begleitern, die für ihre Fachdisziplin auch jeweils die wissenschaftliche Auswertung der Expedition vornehmen sollten, wählte er
den Mediziner, Zoologen und Botaniker Christian Gottfried Ehrenberg und den Chemiker und Mineralogen Gustav Rose. So konnte
Humboldt sich vorwiegend geomagnetischen und astronomischen Beobachtungen widmen und die physische Geographie im
Überblick studieren.

Am Anfang der Forschungsreise stand ein dreiwöchiger Aufenthalt bei Hofe in St. Petersburg, wo Humboldt die Zarin unter anderem
mit Vorhersagen über zu erwartende – und noch während der Reise tatsächlich eingetretene – Diamantfunde im Ural fesselte. Die
Fortbewegung im Gelände vom 20. Mai 1829 an fand in drei gefederten Wagen statt, die von 16 Pferden gezogen wurden. Mit von
der Partie waren hier – in deutlichem Kontrast zu den drei amerikanischen Erkundungsreisen – ein Koch und Humboldts Diener
Seifert.

Die abgesprochene Expeditionsroute sollte über Moskau, Kasan und Perm zunächst Jekaterinburg am Ural erreichen; auf einer
nördlichen Schleife sollten hier nähere Untersuchungen stattfinden, die zu einer reichhaltigen geologischen Materialsammlung
führten. Tobolsk an der Einmündung des Tobol in den Irtysch hätte nach den Vorfestlegungen der östliche Umkehrpunkt der
Expedition werden sollen. Humboldt wollte aber weiter zumAltai-Gebirge und zur chinesischen Grenze. Er ließ Cancrin wissen, dass
die Expedition der Zeitplanung weit voraus sei, und stellte ihn mit einer beträchtlichen Ausweitung der Reiseroute hier – und dann
später noch einmal beim Vorstoß die Wolga entlang zum Kaspischen Meer – vor vollendete Tatsachen. Humboldts inoffizieller
Kommentar zu der lästigen Überwachungspraxis lautete: „Kein Schritt, ohne dass man ganz wie ein Kranker unter der Achsel geführt
wird“. Seine Eigenmächtigkeit wurde gleichwohl vom zaristischen Regime hingenommen.

Tatsächlicher Umkehrpunkt der Reise wurde daher nach Inspektion der Silbergruben im Altai und Kontaktaufnahme mit chinesischen
Grenzposten der Ort Baty. Der Rückweg führte von Semipalatinsk über Omsk und Miask nach Orenburg am südlichen Ausgang des
Ural-Gebirges und – nach dem zweiten programmwidrigen Abstecher – von Astrachan über Woronesch und Moskau zurück nach St.
Petersburg, das am 13. November 1829 erreicht wurde.

Während eines knappen halben Jahres hatten die Forschungsreisenden mehr als 15.000 Kilometer zurückgelegt, gezogen von über
12.000 Pferden. Zar Nikolaus I. und sein Finanzminister hatten Humboldt in diskreter Kenntnis seiner unterdessen prekären
Finanzsituation für die Expedition mit 20.000 Rubeln großzügig ausgestattet, ohne dass er darüber hätte Rechenschaft ablegen sollen.
Gleichwohl hat Humboldt das gute Drittel dieser Mittel, das nicht verbraucht worden war, zurückgegeben. Seine Anregung, das Geld
für weitere Forschungsunternehmen zu verwenden, wurde dann auch befolgt. In die gleiche Richtung zielte der die
Expeditionserfahrungen zusammenfassende Vortrag Humboldts am 28. November 1829 vor der russischen Wirtschaftselite in
Gegenwart des Königs und anderer Honoratioren, in dem er unter anderem appellierte: „Ein Land, das sich über mehr als 135
Längengrade erstreckt, von der fruchtbaren Zone der Olivenbäume bis zu den Landstrichen, wo der Boden nur noch mit
flechtenartigen Pflanzen bedeckt ist, kann mehr als jedes andere das Studium der Atmosphäre, die Erkenntnisse über die
durchschnittliche Jahrestemperatur und, was noch wichtiger für den Zyklus der Vegetation ist, das Studium der Verteilung der
Jahreswärme auf die verschiedenen Jahreszeiten vorantreiben. […] Wenn die variierenden Isothermen oder Linien gleicher Wärme
auf Grund präziser Beobachtungen aufgezeichnet werden und dies mindestens fünf Jahre lang im europäischen Russland und in
Sibirien fortgeführt wird, wenn sie verlängert werden bis zu den westlichen Küsten Amerikas […], dann wird die Wissenschaft von
der Verteilung der Wärme auf der Erdoberfläche und in den Schichten, die unserer Forschung zugänglich sind, auf soliden
Grundlagen basieren.“
Tatsächlich ließ die russische Regierung in der Folge ein Netz von Messstationen anlegen, die unter anderem Luftdruck, Temperatur,
Windrichtung und Niederschlagsmengen erfassten. Die so ermittelten Daten dienten Humboldt dann wiederum als empirische
Grundlage für die einschlägigen Betrachtungen in seinem 1843 erschienenen W
erk über Zentralasien.

Gratwanderer zwischen Hofdienst und Wissenschaftsbetrieb (1830–1859)


Die Rückkehr von der russischen Expedition nach Berlin dürfte Alexander von
Humboldt erneut nicht leichtgefallen sein. Das Lebenswerk als reisender
Feldforscher lag nun hinter ihm; vor ihm die Perspektive, neben seiner
wissenschaftlichen Arbeit die höfische Gesellschaft, die Tafel des Königs mit seinen
Kenntnissen und Anekdoten geistvoll unterhalten zu sollen. Als aufklärerischer
Liberaler stieß er in solcher Gesellschaft auf mancherlei politisch und religiös
bedingte Anfeindung und Engstirnigkeit, die ihm ungeachtet seiner stets gewahrten
Contenance und rhetorischen Brillanz schwer erträglich waren. Jahrzehntelang hatte
der königliche Kammerherr diese Lage in Paris meiden können. 1822 hatte er dem
Bruder sogar von Plänen geschrieben, seine späten Jahre in einem dann
republikanisch gewordenen Mexiko als Leiter eines transamerikanischen
Forschungsinstituts zu gestalten. Nun war dies alles hinfällig; Alexander von
Humboldt musste sich mit Berlin abfinden, was ihm noch schwerer fiel, als 1835 der
ihm doch wohl am nächsten stehende Bruder Wilhelm starb. Bei Hofe beruhte
Alexanders Stellung allein darauf, dass er die Gunst seiner Könige besaß. Seine Alexander von Humboldt,
politischen Ansichten wurden zwar auch von ihnen belächelt (immerhin erreichte Gemälde von H. W. Pickersgill (1831)
Humboldt noch, dass auf preußischem Boden jeglicher Sklavenstatus erlosch), seine
Leistungen und sein Renommee als V
orzeigewissenschaftler aber hochgeschätzt.

Humboldt machte aus seiner Lage weiterhin das Beste – unterdessen bereits für die nachfolgenden Generationen –, indem er nicht
nur seine wissenschaftliche und publizistische Arbeit fortsetzte, sondern aufgrund seines enorm verzweigten Beziehungsgeflechts
weit über Preußen und Deutschland hinaus zum wichtigsten Koordinator wissenschaftlichen Mäzenatentums und der Förderung von
Nachwuchsforschern wurde; so unterstützte er zum Beispiel den Forscher Hermann Burmeister auf dessen Südamerika-Reisen
finanziell. Für diese Funktion war die Nähe des Königs von ausschlaggebender Bedeutung. 1827 ernannte Friedrich Wilhelm III.
Alexander von Humboldt zum Präsidenten einer Kommission zur Prüfung der Unterstützungsgesuche von Gelehrten und Künstlern.
Als Friedrich Wilhelm IV. 1842 den Orden „Pour le mérite“ für Wissenschaften und Künste stiftete, machte er Humboldt zu dessen
Kanzler und folgte bei der Berufung der 30 deutschen und 25 ausländischen Mitglieder zumeist seinen Vorschlägen. Und so zeigte
sich Humboldts fördernder Einfluss im Großen wie im Kleinen; es konnte den Anschein haben, als bekleide er das Amt eines
„europäischen Kultusministers“ (Hanno Beck).

Nicht nur 1807/08, sondern insgesamt achtmal bis 1848 wurde Alexander von Humboldt von seinen Königen auch zu diplomatischen
Missionen herangezogen und wäre, wenn er denn gewollt und sich dadurch nicht von seinen selbstgesetzten Zielen abgelenkt gesehen
hätte, schon 1815 preußischer Botschafter in Paris geworden. Sein bekannt weltmännisches und verbindliches Auftreten, seine
Sprachmächtigkeit und fesselnde Erzählkunst ließen ihn rasch zum Mittelpunkt jeder Gesellschaft werden, in die er sich begab. Sein
Wissenshorizont und die Fähigkeit, ihn zu vermitteln, müssen in höchstem Maße faszinierend gewesen sein, wenn Goethe seinem
Herzog schrieb: „Man könnte in 8 Tagen nicht aus Büchern herauslesen, was er einem in einer Stunde vorträgt.“ Dass er das
Instrument seiner Schlagfertigkeit, seines phänomenalen Gedächtnisses und einer unverwüstlichen Frische (Werner Rübe) nicht nur
in blendenden Komplimenten spielen ließ, sondern teilweise über dieselben Personen anderwärts deftig-ironisch oder sarkastisch-
abschätzig urteilte, wird nur befremdlich finden, wer seine politisch und menschlich prekäre Situation bei Hofe außer Acht lässt.
Nicht etwa, dass er Selbstmitleid kultiviert hätte; aber Anflüge von Bitterkeit über das Los seiner späten Jahre hat er dann und wann
eben doch erkennen lassen.

Im Januar 1848 – also kurz vor Ausbruch der Pariser Februarrevolution – kehrte Humboldt von seiner letzten diplomatischen Mission
aus Paris nach Berlin zurück. Hier wurde er Zeuge der Berliner Märzrevolution und in sie involviert. Am 21. März, nach den
Barrikadenkämpfen und dem Ritt Friedrich Wilhelms IV. mit einer schwarz-rot-goldenen Armbinde durch die Stadt, war es nach dem
König und einigen Ministern, deren Ansprachen blass blieben, Alexander von
Humboldt, den das Volk auf dem Balkon des Schlosses zu sehen wünschte.
Humboldt erschien, hielt aber keine Rede, sondern verbeugte sich nur stumm. Am
Folgetag reihte sich der bald Achtzigjährige in den Zug ein, der die 183 zivilen
Opfer vom Gendarmenmarkt am Schloss vorbei zum Friedhof der Märzgefallenen
geleitete. Die im Krieger-Denkmal im Invalidenparkbestatteten Soldaten ehrte er als
[37]
die, „die für das Gesetz, die Ordnung und die Civilisation gefallen sind.“

Ein reichliches Jahrzehnt später erlebte Berlin einen anderen Tag wirklicher
Volkstrauer. Am 10. Mai 1859 fand im Berliner Dom ein Gottesdienst für den vier
Tage zuvor verstorbenen Alexander von Humboldt statt, der seit dem 24. Januar
1856 Ehrenbürger von Berlin gewesen war. Die Menge, die dem Leichenzug von
Humboldts letzter Wohnstätte in der Oranienburger Straße 67 zum Dom folgte, war
nach zeitgenössischen Berichten nur mit der zu vergleichen, die die Märzgefallenen Daguerreotypie von Alexander von
Humboldt aus dem Jahr 1847
begleitet hatte. Nach der Feier im Dom fand die Überführung des Sarges in den Park
von Schloss Tegel statt, wo Alexander von Humboldt am Folgetag im Familiengrab
beigesetzt wurde. Der Philologe August Böckh dürfte in seiner Akademie-Gedenkrede das Bewusstsein breiter gesellschaftlicher
Schichten artikuliert haben: „Es ist ein glänzendes Gestirn im Reich des Geistes für diese Welt erloschen.“ Sein Grab ist als
Ehrengrab der Stadt Berlingestaltet.

Kosmos – die Lebenssumme


Die enorme Popularität, die Alexander von Humboldt über den Tod hinaus auszeichnete, lag nicht zuletzt in dem Werk begründet,
dem er sich seit 1834 und in den ihm dann bleibenden zweieinhalb Jahrzehnten gewidmet hat: einer Gesamtschau der
wissenschaftlichen Welterforschung, die 1845–1862 unter dem Titel Kosmos in fünf Bänden erschienen ist. Damit gelang es ihm, die
Vision zu verwirklichen, die ihm von Beginn seiner Naturforscher-Tätigkeit an vorschwebte und als Richtschnur seines Handelns alle
wichtigen Entscheidungssituationen bestimmte. An Varnhagen von Ense, der ihn bei der sprachlichen Gestaltung beraten sollte,
schrieb er 1834: „Ich habe den tollen Einfall, die ganze materielle Welt, alles, was wir heute von den Erscheinungen der
Himmelsräume und des Erdenlebens, von den Nebelsternen bis zur Geographie der Moose auf den Granitfelsen wissen, alles in
einem Werke darzustellen, und in einem Werke, das zugleich in lebendiger Sprache anregt und das Gemüt er
götzt.“

Er hatte allerdings für dieses


Projekt einen so komplexen und
ausgiebigen Anlauf genommen,
dass z. B. der ältere Bruder
Wilhelm zwar bereits früh viel von
seinen Fähigkeiten hielt, über lange
Zeit aber nicht viel auf seinen
Forschungsansatz gab: „Man
kommt der Natur darum nicht
Dem „Grossmeister der
näher, wenn man aus der
Naturwissenschaften“
zivilisierten Welt herausgeht.“ Er
ließ sich aber durch Alexander
eines Besseren belehren und war schließlich seinerseits äußerst beeindruckt von
dessen Vorträgen in der Singakademie, denen Wilhelm mit seiner Familie
beiwohnte. Der Titel Kosmos für Alexanders Bilanzierungsvorhaben entsprang dem
Gedenktafel an Humboldts letztem gemeinsamen Nachdenken beider. In der komplementären Breite ihres Wirkens
Wohnhaus in Berlin ohnehin, hier aber auch in innerer Übereinstimmung haben sie „das Jahrhundert
brüderlich in den Arm genommen“ (Rübe).
Längst vor dem Bruder hatte Alexander bei Begegnungen in Jena und Weimar
Goethe für seine Forschungsmethode gewonnen. Der schrieb ihm 1795: „Da Ihre
Beobachtungen vom Element, die meinigen aber von der Gestalt ausgehen, so
können wir nicht genug eilen, uns in der Mitte zu begegnen.“ Diesen Impuls hat der
20 Jahre Jüngere aufgenommen und im Kosmos schließlich glänzend zur Geltung
gebracht: „Die Natur ist für die denkende Betrachtung Einheit in der Vielheit,
Verbindung des Mannigfaltigen in Form und Mischung, Inbegriff der Naturdinge
und Naturkräfte, als ein lebendiges Ganze. Das wichtigste Resultat des sinnigen
physischen Forschens ist daher dieses: in der Mannigfaltigkeit die Einheit zu
erkennen, von dem Individuellen alles zu umfassen, was die Entdeckungen der Handschrift A. v. Humboldts als
Erwiderung auf die Widmung des
letzteren Zeitalter uns darbieten, die Einzelheiten prüfend zu sondern und doch nicht
Werkes Die gesammten
ihrer Masse zu unterliegen, der erhabenen Bestimmung des Menschen eingedenk,
Naturwissenschaften
den Geist der Natur zu ergreifen, welcher unter der Decke der Erscheinungen
verhüllt liegt. Auf diesem Wege reicht unser Bestreben über die enge Sinnenwelt
hinaus, und es kann uns gelingen, die Natur begreifend, den rohen Stoff empirischer Anschauung gleichsam durch Ideen zu
beherrschen.“ Die wissenschaftliche Naturforschung wird hier zusammengeführt mit dem Denken Goethes und des Bruders Wilhelm.
Zugleich wird der Vorstellungshorizont der deutschen Klassik auf ein empirisches Fundament verwiesen: „Aus unvollständigen
Beobachtungen und noch unvollständigeren Inductionen entstehen irrige Ansichten von dem Wesen der Naturkräfte, Ansichten, die,
durch bedeutsame Sprachformen gleichsam verkörpert und erstarrt, sich, wie ein Gemeingut der Phantasie, durch alle Klassen der
Nation verbreiten. Neben der wissenschaftlichen Physik bildet sich dann eine andere, ein System ungeprüfter, zum Theil gänzlich
mißverstandener Erfahrungskenntnisse. Wenige Einzelheiten umfassend ist diese Art der Empirik um so anmaßender, als sie keine
der Thatsachen kennt, von denen sie erschüttert wird. Sie ist in sich abgeschlossen, unveränderlich in ihren Axiomen, anmaßend wie
alles Beschränkte; während die wissenschaftliche Naturkunde, untersuchend und darum zweifelnd, das fest Ergründete von dem bloß
Wahrscheinlichen trennt, und sich täglich durch Erweiterung und Berichtigung ihrer Ansichten vervollkommnet.“

Damit sind die methodischen Grundpfeiler des Humboldtschen Forscherlebens wie


seines Spätwerkes Kosmos erfasst, das mit einer damaligen Gesamtauflage von
87.000 Exemplaren auch als Bestseller Epoche machte. Manche der Einsichten, zu
denen Alexander von Humboldt in seinem Spätwerk gelangt ist, gelten fort: „Wissen
und Erkennen sind die Freude und die Berechtigung der Menschheit; sie sind Theile
des Nationalreichthums, oft ein Ersatz für die Güter, welche die Natur in allzu
kärglichem Maaße ausgetheilt hat. Diejenigen Völker, welche an der allgemeinen
industriellen Thätigkeit, in Anwendung der Mechanik und technischen Chemie, in
sorgfältiger Auswahl und Bearbeitung natürlicher Stoffe zurückstehen, bei denen die
Achtung einer solchen Thätigkeit nicht alle Classen durchdringt, werden
unausbleiblich von ihrem Wohlstande herabsinken. Sie werden es um so mehr, wenn
benachbarte Staaten, in denen Wissenschaft und industrielle Künste in regem
Wechselverkehr mit einander stehen, wie in erneuerter Jugendkraft vorwärts
schreiten.“ Das letzte Porträt von Alexander von
Humboldt von Julius Schrader
Obwohl der Verkaufserfolg und die Rezeption des Werkes seine außerordentliche (1859). Im Hintergrund der
Popularität belegen, ist das Werk wegen seiner schwierigen Textgestaltung nur Chimborazo.

bedingt als populäres Werk anzusehen. „Der Text wies alle idealtypischen Merkmale
der Wissenschaftsprosa auf: lange und oft fremdsprachige Zitate,
Forschungsdiskussionen,Anmerkungen, etymologische Exkurse, eine große Menge von Daten und Zahlen und historische Einschübe
bestimmen das Gesamtbild.“ Nachdem das Werk vorlag, erschienen ausgehend von diesem eine Vielzahl kürzerer popularisierender
naturhistorischer Schriften, die oft den Begriff Kosmos im Titel trugen. Alexander von Humboldt selbst trug sich zeitweise mit dem
Gedanken – vor allem aus finanziellen Gründen –, eine Kurzfassung alsMicrokosmos zu verfassen.[38]

Weltwissenschaftler
Alexander von Humboldts Denken war in einem umfassenden Sinn auf die Welt im Ganzen gerichtet. Dabei unterscheidet der
Humboldt-Forscher Ottmar Ette drei wesentliche Bedeutungsebenen, nämlich die auf das Weltall bezogene kosmische, dazu eine
planetarische, die u. a. den Welthandel einschließt, sowie eine philosophisch-abstrakte Dimension, die etwa als Weltanschauung
begegnet.[39] Humboldts Forscherinteresse und Wissenschaftskonzeption waren nicht allein auf die jeweiligen G
egenstände gerichtet,
sondern wurden zur kosmopolitischen Wissenschaft aufgrund ihrer ethischen Fundierung und der an den Interessen der gesamten
Menschheit ausgerichteten politischen Verantwortlichkeit.[40] Wissenschaftliche Interessen und die des Literaten gingen bei
Humboldt nach eigenem Bekunden Hand in Hand. „Ästhetik“, so Ette, „ist für Humboldt keine bloße Zierde oder schöne Dreingabe,
sondern ein eigenes spezifisches Verknüpfungswissen, das alles mit allem zu verbinden vermag.“[41]

Als Forscher setzte Humboldt auf weltweite Vernetzung und förderte sie nach Kräften durch eigene Korrespondenz und als
Organisator von Begegnung und Ergebnisaustausch unter Wissenschaftlern. Seine vielfältigen Leistungen und Wirkungsbereiche
trugen ihm höchste Anerkennung in aller W
elt ein:

„In Frankreich, wo er jahrzehntelang an seinem Reisewerk arbeitete, erwarb er sich den Ruf, ‚der größte Gelehrte
des Jahrhunderts‘ und ‚der Aristoteles der Moderne‘ zu sein; in Mexiko, wo er durch seinen Essai politique sur le
Royaume de la Nouvelle-Espagne stark auf das nationale Selbstverständnis und die Unabhängigkeit von Spanien
einwirkte, wurde er (als einziger Ausländer) kurz nach seinem Tod, im Juli 1859, von Benito Juárez zum
‚Benemérito de la Patria‘ erklärt; und in Deutschland, wo er schon bald nach seiner Rückkehr als ‚zweiter
[42]
Entdecker Amerikas‘ gefeiert wurde, verehrte man in ihm die wissenschaftliche Autorität seiner Zeit.“

Allerdings waren Wertschätzung und Rezeption Alexander von Humboldts in Deutschland schon zu Lebzeiten und so bis heute teils
eingeschränkt, teils verzerrt. Neben der langzeitigen „Erbfeindschaft“ zwischen Deutschen und Franzosen haben dazu auch
Volksausgaben der Schriften Humboldts beigetragen, die von den jeweiligen Kompilatoren sehr frei und mitunter sinnwidrig
bearbeitet worden waren.[43]

Forschungshorizont
Zu den Wissenschaftsbereichen, zu denen Alexander von Humboldt Grundlegendes beigetragen hat, zählt Ette Anatomie,
Altertumswissenschaft, Botanik, Geologie, Geschichtswissenschaft, Mathematik, Philologie, Astronomie und Zoologie. Zu den stark
von Humboldt beeinflussten Persönlichkeiten, so Andrea Wulf, gehört Charles Darwin, der sich zur Vorbereitung seiner Beagle-
Expedition auch in Humboldts Reiseberichte aus den Tropen einarbeitete.[44] An Darwins Reise-Tagebüchern wurde eine große
Ähnlichkeit sowohl der Art der Naturbetrachtung als auch der schriftstellerischen Ausführung bemerkt.[45] Bezeichnend für
Humboldts Forschungsansatz, heißt es bei Ette, sei disziplinenübergreifendes Querdenken und auf das Ganze gerichtetes
[46]
Zusammendenken, das sich keineswegs im Messen und in der Datenerhebung zu statistischen Zwecken verloren habe.

„Die Horizonte seines Denkens waren offen – so offen wie nur selten in der Geschichte des abendländischen
Denkens. Wissenschaft und Bildung sollten keine Bildungsbrocken aufhäufen: Wirkliche Bildung zielte für
Alexander von Humboldt vielmehr auf eine Kernkompetenz: die Fähigkeit zum Zusammendenken. Sie bildet die
entscheidende Grundlage eines Zusammenlebens in wechselseitiger Achtung der Differenz. Nicht nur in der
Natur ist für Humboldt alles Wechselwirkung.“[47]

Sein die Natur- und Geisteswissenschaften sowohl in ihren jeweiligen Forschungsmethoden respektierender als auch gezielt
untereinander vernetzender Ansatz dürfte wohl am ehesten geeignet sein, wissenschaftlichem Arbeiten jene
Problemlösungskompetenzund jenes öffentliche Gehör zu erschließen, ohne die es oft fruchtlos bleibt. Humboldts Kosmos erwuchs
nicht zuletzt aus dem ständigen direkten und persönlichen Austausch über die Grenzen der Disziplinen hinweg und ermöglichte ihm
die Einbeziehung spezialisierter Wissensbestände gerade auch solcher Fachrichtungen, deren Erkenntnisse ihm wichtig waren,
obwohl er sie selbst nicht vertieft betreiben konnte. Bei aller Komplexität und ganzheitlichen Orientierung seines Forschens blieb
Humboldt sich jedoch der Lückenhaftigkeit und Vorläufigkeit auch der eigenen Ergebnisse bewusst. So schreibt er im zweiten Band
des Kosmos:
„Durch den Glanz neuer Entdeckungen angeregt, mit Hoffnungen genährt, deren Täuschung oft spät erst eintritt,
wähnt sich jedes Zeitalter dem Culminationspunkt im Erkennen und Verstehen der Natur nahe gelangt zu sein.
[…] Belebender und der großen Idee von der Bestimmung unseres Geschlechtes angemessener ist die
Überzeugung, daß der eroberte Besitz nur ein sehr unbeträchtlicher Theil von dem ist, was bei fortschreitender
Thätigkeit und gemeinsamer Ausbildung die freie Menschheit in den kommenden Jahren erringen wird. Jedes
[48]
Erforschte ist nur eine Stufe zu etwas Höherem in dem verhängnißvollen Laufe der Dinge.“

Vernetzungsprinzip
„Wenn unser Jetztzeitalter das Netzzeitalter ist“, schreibt Ette, „dann ist Alexander
von Humboldt gewiß dessen wissenschaftlicher Vordenker.“[49] Während der
Zwanzigjährige sich noch als „Fremdling zwischen den Wissenschaften“ gesehen
hatte,[50] wurde er nach seiner Rückkehr von der Amerikareise zum unermüdlichen
Kommunikator von Wechselbezügen zwischen den Disziplinen. Mehr als 30.000
Briefe Alexander von Humboldts zeugen davon, dass er weltweit wissenschaftliche
Korrespondenzen unterhielt, die einerseits Zugang zu den jeweiligen regionalen
Wissensbeständen und Forschungsergebnissen verschafften und die andererseits
dazu dienten, das Spezialwissen einzelner Wissenschaftsbereiche zu sammeln und
zu den Fragehorizonten der vielfältigen eigenen Forschung in Beziehung zu
setzen.[51]
Humboldts Siegel auf einem Brief
Humboldts Publikationen zeigen, dass dieser aus vielen Quellen gespeiste
Forschungsprozess auch dazu beitrug, einmal entwickelte Sichtweisen zu überprüfen
und ggf. zu korrigieren: „Auf diese Weise entsteht ein offenes, neue Untersuchungsergebnisse und Einsichten möglichst rasch
einbeziehendes Forschungs- und Diskussionsklima, in dem Wissen nicht als statischer Besitz eines einzelnen, sondern als
dynamischer Prozess einer Gemeinschaft verstanden wird. Die Vielzahl unterschiedlicher Perspektivierungen und Ansichten der
dargestellten Gegenstände wird ständig durch neue Einsichten angereichert, die durch eigene Untersuchungen oder durch die
Forschungen anderer erzielt wurden.“[52]

Zu zeitgenössischen Sichtweisen, in denen die Kulturen der amerikanischen Völker als primitiv herabgewürdigt wurden, entwickelte
Alexander von Humboldt ein nuanciertes Gegenbild. Zwar diente neuhumanistisch-zeittypisch auch ihm die antike griechische
Kultur als maßstäbliches, unerreichbares Vorbild, doch gelang es ihm nach Ette, „das für eine bestimmte Region Spezifische
herauszuarbeiten und mit Prozessen in Verbindung zu bringen, die für die ganze Menschheit von Bedeutung sind. […] Die
kulturvergleichende Perspektivik Humboldts ist transareal, das V [53]
erständnis der Kulturen selbst aber interkulturell geprägt.“

Alexander von Humboldts Fähigkeit zum vernetzenden Denken und Forschen hat in seinem Schrifttum zu mancherlei
überraschenden Vergleichen geführt, zu einer von Außenstehenden mitunter kritisierten „Vergleichswut“. So hat er beispielsweise
Landwirtschaft und Bevölkerungsentwicklung Kubas zu den entsprechenden, aber ganz anderen Bedingungen unterliegenden Daten
der Mark Brandenburg in Beziehung gesetzt, um daraus Schlussfolgerungen abzuleiten. Doch auch in so scheinbar willkürlichen
Vergleichen liegt für Ette nicht ein bloßer Überschuss der Methode weltweiter Bezugnahmen, sondern ein rhetorisch-literarisches
Mittel:

„Der kühne Vergleich zielt auf die Aktivierung der Leserschaft und beabsichtigt, diese selbst zum ständig
vergleichenden Denken zu provozieren. Das Fremde soll durch die Kategorien des Eigenen bewusst verfremdet,
das Eigene durch jenes Fremde so verändert werden, daß ein Art Außenblick auf das Eigene entsteht. Eigenes und
[54]
Fremdes sind nicht klar voneinander geschieden: Alles ist vielmehr mit allem verbunden.“

Lebenswerk als offenes Buch


Charakteristisch für Humboldts Forschen und Schreiben ist, dass es an kein Ende gelangt. Vom Reisebericht der amerikanischen
Forschungsreise, der nur etwa ein Drittel des gesamten Reiseverlaufs erfasst, über die Ansichten der Natur, deren geplanter zweiter
Band nicht erschien, die Relation historique und die Asie centrale bis hin zum Kosmos hat Humboldt keines seiner Hauptwerke
abgeschlossen. Mitunter hat man das nicht nur bedauert, sondern ihm angekreidet, hat aber übergeordnete Gesichtspunkte Humboldts
dabei außer Acht gelassen: Das Kosmos-Projekt war früh und blieb immer das angestrebte Ziel und die ausstehende Summe aller
seiner Forschungsaktivitäten und wissenschaftlichen Kontakte. Manches musste er dafür liegen lassen oder abbrechen, vieles anderen
übertragen. Dass er mit dem Kosmos jenseits der beiden ersten Bände, die bereits den Umriss des Ganzen enthielten, nicht fertig
wurde, hat die innere Logik für sich, dass der Autor sich der prinzipiellen Unabschließbarkeit wissenschaftlichen
Erkenntniszuwachses nur zu bewusst war.

„Über mehr als sieben Jahrzehnte des Büchermachens entstand ein ebenso dichtes wie mobiles Netzwerk an
wechselseitigen intratextuellen Bezügen, innerhalb dessen jedem Buch eine je eigene Position, zugleich aber auch
eine jeweils spezifische ‚Machart‘, ein nicht selten experimentelles Verfertigtsein zukommt. Dieser über mehrere
Generationen von Wissenschaftlern hinweg entstandene Gesamttext bildet gewiß so etwas wie eine intellektuelle
Biographie Humboldts, zugleich aber – und vor allem – eine in stetiger Bewegung befindliche Gesamtheit, die
nicht durch eine homogene Struktur, sondern vielmehr durch eine fraktale Strukturierung zusammengehalten
[55]
wird. In jedem ‚Bruchstück‘ leuchtet die Gesamtheit auf.“

Zu stilistischen Merkmalen und Absichten seines Schreibens hat Alexander von Humboldt sich gegenüber
Varnhagen von Ense selbst
geäußert:

„Die Hauptgebrechen meines Stils sind eine unglückliche Neigung zu allzu dichterischen Formen, eine lange
Partizipial-Konstruktionund ein zu großes Konzentriren vielfacher Ansichten, Gefühle in Einen Periodenbau. Ich
glaube, daß diese meiner Individualität anhangenden Radikal-Übel durch eine daneben bestehende ernste
Einfachheit und Verallgemeinerung (ein Schweben über der Beobachtung, wenn ich eitel so sagen dürfte)
gemindert werden. Ein Buch von der Natur muß den Eindruck wie die Natur selbst hervorbringen. Worauf ich
aber besonders in meinen Ansichten der Natur geachtet, […] ich habe gesucht, immer wahr beschreibend,
issens zu gelangen.“[56]
bezeichnend, selbst scientifisch wahr zu sein, ohne in die dürren Regionen des W

Das Fragmentarisch-Vorläufige seiner Forschung, die Nichtrealisierung weiterer Vorhaben und die Unabschließbarkeit der eigenen
Schriften hat Humboldt selbst lebhaft empfunden und in einem wohl zwischen Genugtuung und Melancholie schwebenden Statement
zur Sprache gebracht:

„Dies ist das Schicksal des Menschen: Man erreicht das Ende des eigenen Lebens und vergleicht, nicht ohne
Traurigkeit, das Wenige, das man hervorgebracht hat, mit all jenem, was man hätte unternehmen wollen, um das
Reich der Wissenschaften zu erweitern.“[57]

Vordenker einer globalisierten Wissenschaft


Das aktuelle Orientierungspotential, das von Alexander von Humboldts Art zu forschen im Zeitalter eines beschleunigten Wandels
der Ökonomie, der Ökosysteme und der Gesellschaften sowie einer durchgreifenden Globalisierung ausgeht, ist ebenso vielfältig wie
bedeutsam. Für „auch heute noch längst nicht abgegolten“ hält Ette die alle Einzelwissenschaften querende Wissenschaftskonzeption
Alexander von Humboldts. Dessen von ständigen Bewegungen zwischen den Kontinenten und Kulturen, Sprachen und
Spezialisierungen geprägter Wissenschaftsansatz sei vorbildlich geeignet zu einer Überwindung unfruchtbarer
[58]
Abschließungstendenzen etwa zwischen Spezial- und Grundlagenforschung.

Das von Humboldt weltweit vorangetriebene Netzwerk korrespondierender Wissenschaftler und die Schnelligkeit der Umsetzung
eingeholter Informationen in Humboldts Schriften zeugten von der Effektivität dieses Forschungskonzepts. „Humboldt selbst
überspielt dabei die raschen Veränderungen seines (veröffentlichten) Wissenstands keineswegs, sondern unterstreicht vielmehr den
Charakter seines Buches als eines ‚work in progress‘, das den jeweils aktuellsten Forschung- und Reflexionsstand wiederzugeben
versucht. […] Die wiederholte Betonung, ja geradezu Inszenierung der Vorläufigkeit und Unabgeschlossenheit aller
Forschungsergebnisse ist bei Humboldt zweifellos ein Zeichen intellektueller
Redlichkeit. Darüber hinaus aber ist sie nicht zufälliger, sondern programmatischer
Natur. Humboldt gibt seiner Leserschaft Einblicke in die Entstehung von
Wissensbeständen, liefert gleichsam Momentaufnahmen wissenschaftlicher
Erkenntnisprozesse […].“[59]

Popularisierung bzw. Demokratisierung wissenschaftlicher Erkenntnisweisen


gehörten demnach gleichfalls zu den von Humboldt in seinen Schriften verfolgten
Zielen. Neben vielfältiger Differenzierung bei der Untersuchung von
Multiparametersystemen wie Klima oder Gebirgsbildung war Humboldt auf der
Darstellungsebene stets bemüht, „komplexe Zusammenhänge möglichst einfach und
in ihren Grundzügen überschaubar und nachvollziehbar zu machen – auch dies eine
Vorgehensweise, an der die aktuelle Wissenschaftspraxis noch manches zu lernen
hätte“.[60]

Ehrungen

Auszeichnungen zu Lebzeiten
Denkmal vor dem Hauptgebäude der
Alexander von Humboldt war mit diesen Orden und Ehrenzeichen
Humboldt-Universität in Berlin
ausgezeichnet:[61]

Schwarzer Adlerorden (Preußen)


Großkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone
Großkreuz des BrasilianischenRosen-Ordens
Großkreuz vom DänischenDannebrog-Orden
Großkreuz der französischenEhrenlegion
Großkreuz des MexikanischenOrdens von Guadeloupe
Großkreuz des PortugiesischenChristusordens
Russischer Alexander-Newski-Ordenund Orden des Heiligen Wladimir
Großkreuz des Sächsischen Ordens für Zivilverdienste
Großkreuz des Weimarschen Hausordens vom Weißen Falken Erinnerungstafel an Humboldts
Ehrenmitgliedschaft bei derDanziger
Großkreuz des SardinischenRitterordens der hl. Mauritius und Lazarus
Naturforschenden Gesellschaftin der
Großkreuz des SpanischenOrdens Karls III.
Nähe des Mottlau-Ufers in Danzig

Statuen und Denkmäler


Denkmal zu Ehren von Alexander von Humboldtnach Entwurf Gustav Blaeser, 1869 für den Central Park in New
York von Georg Ferdinand Howaldtausgeführt[62]
Denkmal zu Ehren von Alexander von Humboldtin Philadelphia, nach Entwurf vonJohann Friedrich Drake, 1876
Denkmal zu Ehren von Alexander von Humboldtin St. Louis, nach Entwurf von Ferdinand Miller , 1878
Sitzbild vor dem Hauptgebäude derHumboldt-Universität zu Berlin, 1882 bis 1883 von Reinhold Begas ausgeführt
Denkmal im Humboldt Park in Chicago, 1892 von Felix Göring geschaf fen
Nebenbüste zum zentralen StandbildFriedrich Wilhelms IV. in der Denkmalgruppe 31 der Siegesallee, 1900 von
Karl Begas ausgeführt

Briefmarken und Medaille


40-Pf-Sondermarke der 40-Pf-Sondermarke der
Deutschen Bundespost Deutschen Bundespost
Berlin (1957) aus der (1959) zum
Serie Männer aus der 100. Todestag
Geschichte Berlins

Bronzebüste von Alexander von


Humboldt auf dem Campus der
Universität von Havanna. Das
Original schuf der Erfurter
Theaterbildhauer Christian Paschold.
Eine Kopie dieser Büste schenkte er
dem Bergbaumuseum vom
Schaubergwerk „Morassina“ in
50-Pf-Sondermarke der 25-Pf-Sondermarke der Schmiedefeld (Landkreis Saalfeld-
Deutschen Bundespost DDR-Post (1969) aus der Rudolstadt).

Berlin (1969) zum Serie Berühmte


200. Geburtstag Persönlichkeiten

Humboldt als Namensstifter


→ Hauptartikel: Liste Humboldt als Namensstifter
Nach Alexander von Humboldt wurden zahlreiche Pflanzen- und Tierarten benannt,
außerdem geografische Objekte, Orte, Schulen und Institutionen, wissenschaftliche
Auszeichnungen und anderes. Seine Biografin Andrea Wulf vertritt den Standpunkt,
nach keinem anderen Menschen seien mehr Objekte benannt. Einige Beispiele:

Medaille Alexander v. Humboldt


(Loos 1829), 41 mm, ca. 46 g
Mammillaria humboldtii, Spheniscus humboldti
ein Kakteengewächs (Humboldt-Pinguin)

Medaille (Loos 1829), Rückseite

Conepatus humboldtii Mont Humboldt in


(Patagonischer Skunk) Neukaledonien

Humboldt Bay in Humboldt River in Humboldthöhe im Der Humboldtstrom,


Kalifornien Nevada Volkspark Humboldthain, eine Meeresströmung
Berlin-Mitte

Ballon Humboldt (1893) Segelschiff Alexander


von Humboldt

Mitgliedschaften
Alexander von Humboldt war Mitglied zahlreicher in- und ausländischer Akademien, unter anderem der Leopoldinisch-
Karolinischen Akademie der Naturforscher, der Preußischen Akademie der Wissenschaften, der Bayerischen Akademie der
Wissenschaften, der American Academy of Arts and Sciencesund der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften.
[63]
Als 1838 La Société Cuvieriennegegründet wird, war er eines der 140 Gründungsmitglieder der Gesellschaft.

Sonstiges
( 4) wurde im Oktober 2017 nachAlexander von Humboldtbenannt.[64]
Einer der ersten neuen Intercity-Express-Züge ICE

Schriften

Einzelausgaben
Kosmos – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. 1845–1862

Im Internet: Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv: Erster Band, Zweiter Band, Dritter Band, Vierter Band,
Fünfter Band; Posner Memorial Collection.Abgerufen am 10. November 2012., Französische Nationalbibliothek,
Humboldt Digital Library and Network
Bei biolib.de: Band 1, Band 2, Band 3, Band 4

Reprint: KOSMOS – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Mit Berghaus-Atlas. Hrsg. von Ottmar Ette und
Oliver Lubrich. (= Die Andere Bibliothek). Eichborn, Frankfurt am Main 2004,ISBN 3-8218-4549-X.

Vues des Cordillères et Monuments des Peuples Indigènes de l’Amérique.1810–1813

Im Internet: Französische Nationalbibliothek


Deutsche Übersetzungen:

Pittoreske Ansichten der Cordilleren und Monumente americanischer Völker . Cotta, Tübingen, 1810. Text- und
Bildband. Im Internet: Bildband bei der Universität Potsdam
Ansichten der Kordilleren und Monumente der eingeborenen Völker Amerikas , übersetzt von Claudia
Kalscheuer. (= Die Andere Bibliothek). Eichborn, Frankfurt am Main 2004,ISBN 3-8218-4538-4.

Ansichten der Natur. 1808

Im Internet: Humboldt Digital Library and Network


Reprint: Ansichten der Natur. (= Die Andere Bibliothek. 17). Eichborn, Frankfurt am Main 2004,ISBN 3-8218-4741-
7.
Voyage aux régions équinoxiales du Nouveau Continent: fait en 1799, 1800, 1801, 1803 et 1804. (zusammen mit Aimé
Bonpland)

Im Internet: Französische Nationalbibliothek(Band 1)


Deutsche Übersetzungen:

Beobachtungen aus der Zoologie und vergleichenden Anatomie auf der Reise nach denropenländern
T des
neuen Kontinents. Tübingen 1806. (Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-V orpommern)
Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents.(Übers. Hermann Hauff). Die einzige von Humboldt
autorisierte Übersetzung; bei J. G. Cotta, Stuttgart 1859. Bei Google Books: Erster Band, Zweiter Band, Dritter
Band, Vierter Band; Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv: Erster Band, Zweiter Band, Dritter Band,
Vierter Band
Reise in die Äquinoktial-Gegenden des Neuen Kontinents . Hrsg. von Ottmar Ette. 2 Bände. Insel, Frankfurt am
Main und Leipzig 1991,ISBN 3-458-16947-4.
Fahrt auf dem Orinoko. Reisebericht in Auszügen. Hörbuch, gelesen vonFrank Arnold. Audiobuch Verlag,
Freiburg im Breisgau 2007,ISBN 978-3-89964-233-9.
Ideen zu einer Geographie der Pflanzen nebst einem Naturgemälde derropenländer.
T Historical Science, Band
13, Bremen 2010, ISBN 978-3-86741-174-5.

Examen critique de l’histoire de la géographie du Nouveau continent.„1. ptie., 4. section“ derVoyage de Humboldt et Bonpland.

Deutsche Übersetzung:

Kritische Untersuchungen über die historische Entwickelung der geographischen Kenntnisse von der Neuen
Welt und die Fortschritte der nautischen Astronomie in dem 15ten und 16ten Jahrhundert.Aus dem Franz.
übers. von Jul. Ludw. Ideler. Berlin, Nicolai, 1836 und 1852.
Neuausgabe unter dem Titel: Die Entdeckung der Neuen Welt – Kritische Untersuchung zur historischen
Entwicklung der geographischen Kenntnisse von der Neuen W elt und den Fortschritten der nautischen
Astronomie im 15. und 16. Jahrhundert. Nach der Übersetzung aus dem Französischen von Julius Ludwig Ideler
ediert und mit einem Nachwort versehen von Ottmar Ette. Insel, Frankfurt am Main, 2009,
ISBN 978-3-458-
17435-6.
Im Internet: Scan bei Google
Arbeiten zur Mineralogie

Mineralogische Beobachtungen über einige Basalte am Rhein.Braunschweig 1790. Digitalisat beim Max-Planck-
Institut
Arbeiten zur Biologie und Physiologie

Florae Fribergensis specimen plantas cryptogramicus praesertim subterraneas exhibens. 1793. dig
Aphorismen aus der chemischen Physiologie der Pflanzen.Leipzig 1794. archive.org
Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser nebst Vermuthungen über den chemischen Process des
Lebens in der Thier- und Pflanzenwelt. 2 Bände. Posen, Berlin 1797.Band 1 – Internet Archive, Band 2 – Internet
Archive.
Beobachtungen über den elektrischen Aal des neuen W elttheils. Tübingen 1808.
Zentralasien (zusammen mit Wilhelm Mahlmann) 2 Bände Berlin, Klemann, 1844

Neuausgabe: Zentral-Asien. Untersuchungen zu den Gebirgsketten und zur vergleichenden Klimatologie


. Mit einer
Auswahl aus Alexander von Humboldts Reisebriefen und Gustav Roses Reisebericht. Nach der Übers. Wilhelm
Mahlmanns aus dem Jahr 1844. Neu bearb. und hrsg. von Oliver Lubrich. S. Fischer
, Frankfurt am Main, 2009,ISBN
978-3-10-029004-5.
Im Internet: Scans im GDZ
Kosmos-Vorträge (1827/28)

Anonym: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die
Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. Staatsbibliothek zu Berlin –
Preußischer Kulturbesitz, Signatur: Ms. germ. qu. 2345.Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Gustav Parthey: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!]
1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz,
Signatur: Ms. germ. qu. 1711.Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Anonym: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander .vHumboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28.
[Berlin], [1827/28]. Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Kartenabteilung, Bestand »Gesellschaft für
Erdkunde«, Signatur: 8° GfE O 79.Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Otto Hufeland: Vorlesungen über physicalische Geographievon A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829
durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. Privatbesitz Prof. Dr. Celâl Şengör, Istanbul, Türkei. Digitalisat und Volltext
im Deutschen Textarchiv
Anonym: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt.[Berlin], [1827/28]. Staatsbibliothek
zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Signatur: Ms germ. qu. 2124.Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv
Ludwig Lohde: Physikalische Geographie. Eine Vorlesung des Herrn A. v. Humboldt[,] gehalten im [Winter] 1827.
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Signatur: Ms. germ. qu. 2400. Bilddigitalisate online in:
Digitalisierte Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin .
Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der
Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. Erstmalige (unveränderte) eröffentlichung
V einer im Besitze des
Verlages befindlichen Kollegnachschrift. Miron Goldstein, Berlin 1934.
Über das Universum. Die Kosmosvorträge 1827/28 in der Singakademie. Herausgegeben von Jürgen Hamel und
Klaus-Harro Tiemann. Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 1993,ISBN 3-458-33240-5.

Studienausgabe
Hanno Beck (Hrsg.): Studienausgabe. 7 Bände(erschienen in 10 Bänden). Wissenschaftliche Buchgesellschaft,
Darmstadt 1987–1997,ISBN 3-534-03100-8 (mit ausführlichen Anmerkungen und Angaben zur Entstehungs- und
Editionsgeschichte der einzelnen Werke im Sinne einer historisch-kritischen Ausgabe); enthält:

Band 1: Schriften zur Geographie der Pflanzen.1989, ISBN 3-534-03101-6.


Band 2: Die Forschungsreise in die Tropen Amerikas. 3 Bände. ISBN 3-534-03102-4.
Band 3: Cuba-Werk. 1992, ISBN 3-534-03103-2.
Band 4: Mexico-Werk. 1991, ISBN 3-534-03104-0, (online).
Band 5: Ansichten der Natur. 1987, ISBN 3-534-03105-9, (online).
Band 6: Schriften zur Physischen Geographie.1989, ISBN 3-534-03106-7, (online).
Band 7: Kosmos. 2 Bände, 1993, ISBN 3-534-03107-5.

Briefeditionen
-- Auswahl --

Ludmilla Assing (Hrsg.): Briefe von Alexander von Humboldt anVarnhagen von Ense aus den Jahren 1827 bis 1858.
Leipzig 1860
Alexander von Humboldt:Im Ural und Altai. Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Graf Georg von
Cancrin aus den Jahren 1827–1832.Brockhaus, Leipzig 1869, Reprint Bremen 2009,ISBN 978-3-86195-084-4.
Ernst Werner Maria von Olfers (Hrsg.):Briefe Alexander v. Humboldt's an Ignaz v. Olfers, Generaldirektor der Kgl.
Museen in Berlin. Nürnberg und Leipzig [1913]
Conrad Müller (Hrsg.):Alexander von Humboldt und das Preußische Königshaus.Leipzig 1928
Ilse Jahn, Fritz G. Lange (Hrsg.):Die Jugendbriefe Alexander von Humboldts. (= Beiträge zur Alexander-von-
Humboldt-Forschung. 2). Berlin 1973
Kurt-Reinhard Biermann(Hrsg.): Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt undCarl Friedrich Gauß. (=
Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 4). Berlin 1977
Kurt-Reinhard Biermann (Hrsg.):Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt undHeinrich Christian
Schumacher. (= Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 6). Berlin 1979
Kurt-Reinhard Biermann (Hrsg.):Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt undPeter Gustav Lejeune
Dirichlet. (= Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 7). Akademie-Verlag, Berlin 1982, DNB 830695303.
Kurt-Reinhard Biermann (Hrsg.):Alexander von Humboldt. Vier Jahrzehnte Wissenschaftsförderung. Briefe an das
preußische Kultusministerium 1818 – 1859. (= Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 14). Berlin 1985,
DNB 850880513.
Herbert Pieper (Hrsg.):Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt undC. G. Jacob Jacobi. (= Beiträge zur
Alexander-von-Humboldt-Forschung.11). Berlin 1987
Ulrike Moheit (Hrsg.): Alexander von Humboldt. Briefe aus Amerika, 1799–1804 . (= Beiträge zur Alexander-von-
Humboldt-Forschung. 16). Berlin 1993
Hans-Joachim Felber (Hrsg.):Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt undFriedrich Wilhelm Bessel. (=
Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 10). Akademie-Verlag, Berlin 1994, ISBN 978-3-05-001915-4.
Ingo Schwarz, Klaus Wenig (Hrsg.): Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt undEmil du Bois-Reymond. (=
Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 22). Akademie-Verlag, Berlin 1997, ISBN 978-3-05-003037-1.
Ulrike Moheit (Hrsg.): Das Gute und Große wollen. Alexander von Humboldts Amerikanische Briefe. Rohrwall, Berlin
1999, ISBN 978-3-9806685-0-7.
Ingo Schwarz (Hrsg.): Alexander von Humboldt und die Vereinigten Staaten von Amerika. Briefwechsel. (= Beiträge
zur Alexander-von-Humboldt-Forschung.19). Berlin 2004
Ingo Schwarz (Hrsg.): Briefe von Alexander von Humboldt anChristian Carl Josias Bunsen. Neue Edition. Rohrwall,
Berlin 2006, ISBN 978-3-9806685-6-9.
Ingo Schwarz unter Mitarb. v. Eberhard Knobloch (Hrsg.): Alexander von Humboldt –Samuel Heinrich Spiker.
Briefwechsel. (= Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 27). Akademie-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-
05-004283-1.
Ulrike Leitner unter Mitarb. v. Eberhard Knobloch (Hrsg.): Alexander von Humboldt undCotta. Briefwechsel. (=
Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 29). Akademie-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-05-004598-6.
Eberhard Knobloch, Ingo Schwarz, Christian Suckow (Hrsg.):Alexander von Humboldt – Briefe aus Russland 1829 .
(= Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 30). Akademie-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-05-004596-2.
Ulrich Päßler unter Mitarb. v. Eberhard Knobloch (Hrsg.): Alexander von Humboldt –Carl Ritter. Briefwechsel. (=
Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 32). Akademie-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-05-004676-1.
Kerstin Aranda, Andreas Förster, Christian Suckow (Hrsg.): Alexander von Humboldt und Russland: eine
Spurensuche. (= Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 31). De Gruyter, Berlin u. a. 2014, ISBN 978-3-
05-004634-1.
Ulrich Päßler und Thomas Schmuck (Hrsg.):Alexander von Humboldt –Jean-Baptiste Boussingault. Briefwechsel.
(= Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 41). De Gruyter, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-035193-4.
Ulrich Päßler unter Mitarbeit von Klaus Gerlach und Ingo Schwarz (Hrsg.): Briefwechsel Alexander von Humboldt mit
Carl Sigismund Kunth. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-BrandenburgischeAkademie der
Wissenschaften, Berlin 2017. URL:http://edition-humboldt.de/X0000006
Petra Werner unter Mitarbeit von Ingo Schwarz und T obias Kraft (Hrsg.): Briefwechsel Alexander von Humboldt mit
Ferdinand Julius Meyen. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-BrandenburgischeAkademie der
Wissenschaften, Berlin 2017. URL:http://edition-humboldt.de/X0000004
Ulrich Päßler unter Mitarbeit von Klaus Gerlach und Ingo Schwarz (Hrsg.): Briefwechsel Alexander von Humboldt mit
Samuel Thomas Soemmerring. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-BrandenburgischeAkademie
der Wissenschaften, Berlin 2017. URL:http://edition-humboldt.de/X0000003
Ulrich Päßler unter Mitarbeit von Klaus Gerlach und Ingo Schwarz (Hrsg.): Briefwechsel Alexander von Humboldt mit
Karl Ludwig Willdenow. In: edition humboldt digital, hg. v. Ottmar Ette. Berlin-BrandenburgischeAkademie der
Wissenschaften, Berlin 2017. URL:http://edition-humboldt.de/X0000005

Tagebucheditionen
Margot Faak (Hrsg.): Alexander von Humboldt. Reise durch Venezuela. Auswahl aus den amerikanischen
Reisetagebüchern. (= Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 12). Akademie-Verlag, Berlin 2000, ISBN
978-3-05-002777-7.
Margot Faak (Hrsg.): Alexander von Humboldt. Reise auf dem Río Magdalena, durch die Anden und Mexico. Aus
seinen Reisetagebüchern. 2 Teile. (= Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 8, 9). 2. Auflage. Akademie-
Verlag, Berlin 2003, Teil 1: Texte, ISBN 978-3-05-003885-8; Teil 2: Übersetzung, Anmerkungen und Register, ISBN
978-3-05-003886-5.
Ulrike Leitner (Hrsg.): Alexander von Humboldt. Von Mexiko-Stadt nach Veracruz. Tagebuch. (= Beiträge zur
Alexander-von-Humboldt-Forschung.25). Akademie-Verlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-05-004136-0
Bernd Kölbel und Lucie Terken (Hrsg.): Steven Jan van Geuns. Tagebuch einer Reise mit Alexander von Humboldt
durch Hessen, die Pfalz, längs des Rheins und durch W estfalen im Herbst 1789. (= Beiträge zur Alexander-von-
Humboldt-Forschung. 26). Akademie-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-05-004321-0.
Ulrike Leitner, Piotr Tylus und Michael Zeuske (Hrsg.): Isle de Cube. Antilles en général.In: edition humboldt digital,
hg. v. Ottmar Ette. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 1 vom 10. Mai 2017.
URL: http://edition-humboldt.de/v1/H0002922

Literatur

Bibliografien
Horst Fiedler, Ulrike Leitner: Alexander von Humboldts Schriften. Bibliographie der selbständig erschienenen W erke.
(= Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung. 20). Akademie-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-05-002792-4.
Ulrike Leitner, Ingo Schwarz (Begr.): Alexander von Humboldts unselbstständige Schriften – V erzeichnis. (Online-
Ausgabe)
Tobias Kraft, Katharina Einert:Humboldt Digital – Bibliographie der online verfügbaren Humboldt-Digitalisate
. Mit
derzeit über 150 Direktverweisen auf selbständig erschienene Schriften Alexander von Humboldts (geordnet nach
der dekadischen Nummerierung von Fiedler/Leitner)
Wikiversity Online Bibliografie

Biografische Literatur
Hanno Beck (Hrsg.): Gespräche Alexander von Humboldts.Akademie-Verlag, Berlin 1959.
Hanno Beck: Alexander von Humboldt. 2 Bände. Wiesbaden 1959–1961.
Hanno Beck (Hrsg.): Die Dioskuren. Probleme in Leben und Werk der Brüder Humboldt. Verlag Humboldt-
Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Bildung, Mannheim 1986,DNB 880124652.
Kurt-Reinhard Biermann: Alexander von Humboldt.4. Auflage. Teubner, Leipzig 1990, ISBN 978-3-322-00567-0.
Douglas Botting: Alexander von Humboldt – Biographie eines großen Forschungsreisenden . Prestel, München 1974,
ISBN 3-7913-0085-7. (6. Auflage 2001)
Karl Bruhns: Alexander von Humboldt. Eine wissenschaftliche Biographie
.

Erster Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1872,Archive.org


Zweiter Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1872,Archive.org
Dritter Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1872,Archive.org
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Weitere Literatur
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Frank Holl, Eberhard Knobloch, Ottmar Ette (Hrsg.):Humboldt und Hispanoamerika. Vergangenheit, Gegenwart und
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Artikel

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Loren Alexander McIntyre:Humboldt. Auf den Spuren des letzten Universalgenies.In: Geo-Magazin 2, Hamburg
1980, S. 8–50, ISSN 0342-8311. (Der Autor folgte Humboldts Reisen nach.)
Société Cuvierienne: Liste des Premiers Fondateurs de La Société Cuvierienne, Association universelle pour
l'avancement de la Zoologie, de L'Anatomie comparée et de la Palaeontologie
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Belletristik

Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt. Roman. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2005,ISBN 3-498-03528-2.
Filmografie
Kosmos – Erinnerungen an Alexander von Humboldt.Dokumentarfilm, DDR, 1960, 41 Min., Buch und Regie:Karl
Gass, Sprecher: Wolfgang Langhoff, Hilmar Thate, Produktion: DEFA, Filmdaten von Progress Film.
Alexander von Humboldt – aus seinem Leben – aus seinem W erk. Dokumentation, BR Deutschland, 1969, 59 Min.,
Buch: Werner Feist, Regie: Martin Schließler, Filmdaten von Filmportal.de
Humboldt – Ruf der grünen Hölle. Der wahre Entdecker . Größter Forschungsreisender der Neuzeit.Doku-Drama,
Deutschland, 2007, 60 Min., Buch und Regie:Gero von Boehm, Produktion: interscience,ZDF, Reihe: Giganten,
Erstsendung: 8. April 2007 im ZDF, Inhaltsangabe von ZDF, mit Matthias Habich als Humboldt, (archiviert).
Die Besteigung des Chimborazo. Spielfilm, DDR, BRD, 1988/89, 110 Min., Buch : Rainer Simon, Paul Kanut Schäfer,
Regie: Rainer Simon, Produktion:DEFA.
Tropenfieber – Vorstoß am Orinoco. Humboldts Entdeckungen in Südamerika.Dokumentarfilm mit Spielszenen,
Deutschland, 2007, 43:48 Min., Buch und Regie:Petra Höfer, Freddie Röckenhaus, Produktion: colourField,ZDF,
Reihe: Terra X, Erstsendung: 16. September 2007 bei ZDF , Inhaltsangabe von ARD, u. a. mit Benjamin Völz als
Humboldt, Frank Holl (Historiker), Hans-Walter Lack (Direktor Botanisches Museum Berlin-Dahlem).
Expedition Humboldt 2. Ein deutsches Genie in Lateinamerika.Dokumentarfilm, Deutschland, 2009, 58:17 Min.,
Buch und Regie: Thomas Aders und Stefan Schaaf, Produktion: SR, SWR, Erstsendung: 1. Januar 2010 im SWR
Fernsehen, Inhaltsangabe von ARD.
Expedition Humboldt 1. Ein deutsches Genie in Lateinamerika.Dokumentarfilm, Deutschland, 2009, 43:25 Min.,
Buch und Regie: Thomas Aders und Stefan Schaaf, Produktion:SR, SWR, Erstsendung: 1. Januar 2010 imSWR
Fernsehen, Inhaltsangabe von 3sat, u. a. mit Ottmar Ette, Klaus Jaffe (Biologe).
Die Vermessung der Welt. Spielfilm, Deutschland, Österreich, 2012, 119 Min., Buch:Daniel Kehlmann, Detlev Buck,
Daniel Nocke, Regie: Detlev Buck, Verfilmung des gleichnamigen Romans von Daniel Kehlmann.
Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht . Spielfilm, Deutschland, 2013, 230 Min., Buch:Edgar Reitz und Gert
Heidenreich, Regie: Edgar Reitz, Kinostart:3. Oktober 2013, mit Werner Herzog als Alexander von Humboldt.

Weblinks
Wikiversity: Alexander von Humboldt – Bibliografie – Kursmaterialien, Forschungsprojekte und
wissenschaftlicher Austausch
Wikisource: Alexander von Humboldt – Quellen und Volltexte
Commons: Alexander von Humboldt – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Alexander von Humboldt – Zitate
Literatur von und über Alexander von Humboldtim Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Werke von und über Alexander von Humboldtin der Deutschen Digitalen Bibliothek
Werke (als Digitalisat und Volltext) von Alexander von Humboldtim Deutschen Textarchiv.

Literatur von und über Alexander von Humboldtim Katalog der Virtuellen Fachbibliothek Biologie(vifabio)
Werke von Alexander von Humboldtim Projekt Gutenberg-DE
Werke von Alexander von Humboldtim Project Gutenberg (für Nutzer aus Deutschland derzeit i.d.R. nicht abrufbar)
Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamenfür Alexander von Humboldt beimIPNI
Ernst Peter Fischer: Leben und Werk von Humboldt. In: BR-Mediathek, Abteilung Wissen, Bayern 2, Audio-Vortrag,
abgerufen am 29. April 2014
Alexander von Humboldt-Denkmal in New Y ork, (Memento vom 14. November 2007 imInternet Archive), Central
Park

Portale

edition humboldt digitaldes Akademieprojekts „Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der
Bewegung“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Alexander von Humboldt Informationen online– avhumboldt.de, Universität Potsdam
HiN-Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien(ISSN 1617-5239). Hrsg. vom Institut für Romanistik der
Universität Potsdam und der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der Berlin-Brandenburgischen Akademie
der Wissenschaften.
Alexander von Humboldt in Bern– humboldt.unibe.ch, Humboldt-Forschungsprojekte und umfangreiche
Bibliotheksbestände an derUniversität Bern

Digitalisate
Kurzbiografie und digitale Quellen im Volltext (englisch) im Virtual Laboratory des Berliner Max-Planck-Instituts für
Wissenschaftsgeschichte
Digitalisierte Werke von Humboldt – SICD der Universität Straßburg
Digitale Quellen in englischer Übersetzungim Projekt Digital Humboldt Libraryam «Max Kade Center» der
University of Kansas

Artikel

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Michael Stolzke: Über ein Universalgenie ohne Spätfolgen.(Memento vom 19. September 2014 imInternet Archive),
2004
Frank Holl: Alexander von Humboldt – „Geschichtsschreiber der Kolonien“ , 2004 (PDF-Datei; 214 kB)
Matthias Matussek: Der geniale Abenteurer. In: Der Spiegel. Nr. 38, 2004 (online – 13. September 2004,
Titelgeschichte).
Stiftung Preußischer Kulturbesitz erwirbt Alexander von Humboldts „Amerikanische Reisetagebücher“. In: idw,
4. Dezember 2013

Akademien

Mitgliedseintrag von Alexander von Humboldt(mit Bild) bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften,
abgerufen am 22. Januar 2017.
Mitgliedseintrag von Alexander von Humboldtbei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina , abgerufen
am 22. Januar 2017.
Alexander von Humboldt.Mitglieder der Vorgängerakademien. Berlin-Brandenburgische Akademie der
Wissenschaften, abgerufen am 22. Januar 2017.

Anmerkungen
1. Ottmar Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 13.
2. Bernd-Ulrich Hergemöller:Alexander von Humboldtin Mann für Mann. Ein Biographisches Lexikon, Frankfurt am
Main 2001.
3. Während des Aufenthaltsin England traf Humboldt mit Sir Joseph Banks, President of the Royal Society, welcher
mit Captain Cook reiste, zusammen. Banks präsentierte Humboldt seine umfangreiche Pflanzensammlung, mit vor
allem Arten aus dem Südpazifik (M. Nicolson: Alexander von Humboldt and the Geography of V egetation. In: A.
Cunningham, N. Jardine (Hrsg.): Romanticism and the Sciences.Cambridge University Press, 1990, S. xvi) Diese
wissenschaftlich-orientierte Freundschaft hielt bis zum ode
T von Banks im Jahre 1820 an. Neben dem Austausch
von gesammelten Pflanzenproben bestand ein umfangreicher Briefwechsel.
4. In London traf er 1791 auch den aus Göttinger stammenden Arzt und Chemiker Christoph Girtanner. Girtanner
machte Humboldt auf die dominierende Rolle der Naturwissenschaften in Frankreich aufmerksam, insbesondere
auch auf Antoine Laurent de Lavoisiersantiphlogistische neue Chemie.
5. Wilhelm Kießling: „Alexander von Humboldt – Ein Gast in unserer Stadt“ . Hrsg.: Friedrich Wilhelm Singer.
Arzber/Oberfranken: Stadt Arzber 1999.
6. Ursula Klein: „The Prussian Mining Officer Alexander von Humboldt“ . In: Annals of Science. Band 69, Nr. 1, Januar
2012.
7. Humboldt an Karl Freiesleben:Jugendbriefe. Bayreuth 20. Oktober 1794.
8. Über seine Zeit in Goldkronach äußerte sich Alexander von Humboldt in einem Brief an seinenertrauten V Karl
Freiesleben überschwänglich:„... mit dem Bergbau geht es überhaupt jetzt schnell hier vorwärts. In Goldkronach
besonders bin ich glücklicher, als ich je wagen durfte zu glauben.“ (Humboldt an Karl Freiesleben:Jugendbriefe, S.
532 f. Bayreuth 18. Oktober 1796.) Der im Jahr 2008 gegründete Verein „Alexander von Humboldt-Kulturforum
Schloss Goldkronach e. V.“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, an Leben und Werk Alexander von Humboldts
vornehmlich in Franken zu erinnern. In einer Ausstellung, die auch über die Internetseite humboldt-kulturforum.de(ht
tp://www.humboldt-kulturforum.de/)abgerufen werden kann, werden ausführliche Informationen über das
Universalgenie dargestellt.
9. Humboldt an König Friedrich Wilhelm II. von Preußen:Jugendbriefe. Bayreuth 26. März 1795.
10. Humboldts offizielles botanisches Autorenkürzellautet „HUMB.“.
11. Kurt-Reinhard Biermann:Alexander von Humboldt.3. Auflage. Leipzig 1983, S. 23.
12. Ilse Jahn: Dem Leben auf der Spur. Die biologischen Forschungen Alexander von Humboldts.Urania Verlag, Leipzig
1969, S. 22–23.
13. Ilse Jahn: Dem Leben auf der Spur. Urania Verlag, Leipzig 1969, S. 29.
14. Ilse Jahn: Dem Leben auf der Spur. Urania Verlag, Leipzig 1969, S. 39.
15. Ilse Jahn: Dem Leben auf der Spur. Urania Verlag, Leipzig 1969, S. 50.
16. Ilse Jahn: Dem Leben auf der Spur. Urania Verlag, Leipzig 1969, S. 51–52.
17. Kurt-Reinhard Biermann:Alexander von Humboldt.3. Auflage. Leipzig 1983, S. 29.
18. Ilse Jahn: Dem Leben auf der Spur. Urania Verlag, Leipzig 1969, S. 65–66.
19. In diesen Zusammenhang gehört auch seine philosophische AllegorieDie Lebenskraft, oder der rhodische Genius,
1795 für Friedrich Schillers Zeitschrift Die Horen verfasst.
20. Ilse Jahn: Dem Leben auf der Spur. Urania Verlag, Leipzig 1969, S. 69–70.
21. Ilse Jahn: Dem Leben auf der Spur. Urania Verlag, Leipzig 1969, S. 71.
22. Ilse Jahn: Dem Leben auf der Spur. Urania Verlag, Leipzig 1969, S. 52.
23. Ilse Jahn: Dem Leben auf der Spur. Urania Verlag, Leipzig 1969, S. 71–72.
24. Ilse Jahn: Dem Leben auf der Spur. Urania Verlag, Leipzig 1969, S. 117–119.
25. Alexander von Humboldt:Durch das tropische Südamerika(1926) Leipzig (http://caliban.mpipz.mpg.de/humboldt/su
edamerika/index.html)
26. Andrea Wulf: Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur . C. Bertelsmann, München 2016, S. 79.
27. Naturforschung – mit Muße oder Mühe?(https://rumphius.hypotheses.org/tag/eduard-ender)von Maria-Theresia
Leuker, 2016.
28. Humboldt besuchte Mutis im Juli des Jahres 1801 inSanta Fe de Bogotá während seiner Amerikaexpedition.
Bartolomé Ribas Ozonas:José Celestino Mutis, amistad y colaboración con A. .vHumboldt. S. 151–172, online (http
s://www.analesranf.com/index.php/mono/article/download/958/955) in analesranf.com.
29. s. a. Wo ist Carlos Montúfar? von Daniel Kehlmann
30. Franz Tichy: Die Mexiko-Reise Alexander von Humboldts 1803–1804.In: José Manuel López de Abiada,Titus
Heydenreich (Hrsg.): Iberoamérica – Homenaje a Gustav Siebenmann . Wilhelm Fink, München 1983,ISBN 3-7705-
2154-4, Bd. 2, S. 963–988.
31. In diese Zeit fällt auch der erste briefliche Kontakt Humboldts zuFriedrich Wilhelm Joseph Schelling. Beider
Korrespondenz kann zwischen 1805 und 1854 belegt werden. Der von seiner Amerika-Reise zurückgekehrte
Humboldt war von Schellings Versuch angezogen, eine Naturphilosophie zu schaffen.
32. Karl Heinrich Panhorst:Simón Bolívar und Alexander von Humboldt.Ibero-amerikanisches Archiv Vol. 4, No. 1
(1930), S. 35–47.
33. Charles Minguet: Las relaciones entre Alexander von Humboldt y Simón de Bolívar . In: Alberto Filippi (Hrsg.):
Bolívar y Europa en las crónicas, el pensamiento político y la historiografía. Ediciones de la Presidencia de la
República, Caracas 1986, Band 1, S. 743–754.
34. Andrea Wulf: Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur . C. Bertelsmann, München 2016, S. 211/212,
216, 221, 222, 227.
35. Sammlung W. D. Grün
36. Biermann, Jahn, Lange 1983, S. 49.
37. In einem Beitrag zum Album des Denkmals, siehe Friedrich Wilhelm archmin: V Vor zwanzig Jahren. Selbstverlag
des Verfassers, Eisenach 1868, S. 213.
38. Andreas Daum: Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert.2. Auflage. München 2002, S. 273–286.
39. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 193.
40. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 18.
41. Ottmar Ette: Unterwegs in allen Kulturen. Altamerikanistik bis Zoologie: W as der „Nomade“ Alexander von Humboldt
mit seinen Reisen bewegt hat.(http://www.tagesspiegel.de/wissen/das-universale-werk-des-grossen-forschers-der-b
ewegte-alexander-von-humboldt/12365024.html) In: Der Tagesspiegel, 25. September 2015, S. 28.
42. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 260.
43. Ette spannt einen Bogen der Missdeutungen vom V erdikt Friedrich Schillers (zit. n. Ette:Alexander von Humboldt
und die Globalisierung: Das Mobile des Wissens, 2009, S. 305: „Über Alexandern habe ich noch kein rechtes
Urtheil; ich fürchte aber, trotz aller seiner Talente und seiner rastlosen Thätigkeit wird er inseiner Wissenschaft nie
etwas Großes leisten. […] Es ist der nackte, schneidende e Vrstand, der die Natur, die immer unfaßlich und in allen
ihren Punkten ehrwürdig und unergründlich ist, schamlos ausgemessen haben will und mit einer Frechheit die ich
nicht begreife, seine Formeln, die oft nur leere Formeln und immer nur enge Begrif fe sind, zu ihrem Maßstab macht.
Kurz, mir scheint er für seinen Gegenstand ein viel zu grobes Organ, und dabei ein viel zu beschränkter
Verstandesmensch zu sein.“) bis zur jüngstenRomansatire Daniel Kehlmanns (Ette: Alexander von Humboldt und
die Globalisierung: Das Mobile des Wissens, 2009, S. 305: „Die Vermessung der Welt lässt sich aus der
rezeptionsgeschichtlichen Perspektive verstehen als das Ergebnis einer intensiven Kannibalisierung von
Wissenschaft: Der Roman hat sich eine kleine Bibliothek nicht nur von Humboldt-V erschnitten, sondern auch von
älterer Literatur über Humboldt einverleibt, sorgsam nach erzählerisch erwertbarem
V durchforstet.“ Zu befürchten
stehe, „dass manche der Stereotype, die man doch schon längst verbraucht wähnte, nun wieder fröhlich in der
Öffentlichkeit zirkulieren werden.“) Angesichts dessen ruft Ette dazu auf, sich den neuerdings in seriösen
deutschsprachigen Ausgaben vorliegenden Originalschriften Alexander von Humboldts zuzuwenden. (Ette:
Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens 2009, S. 317)
44. Andrea Wulf: Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur . München 2016, S. 274–295.
45. Andrea Wulf: Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur . München 2016, S. 285. Eine persönliche
Begegnung zwischen Darwin und Humboldt am 29. Januar 1842 in London verlief jedoch für Darwin enttäuschend
wegen Humboldts sehr monologisierender Art der Kommunikation. (Ebenda, S. 303–304)
46. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 16 ff.
47. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 32.
48. A. von Humboldt: Kosmos (1845–1862), Band 2, S. 398 f.; zit. n. Ette:Alexander von Humboldt und die
Globalisierung: Das Mobile des Wissens, 2009, S. 248 f.
49. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 16.
50. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 28.
51. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 19.
52. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 250 f.
53. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 218 f.
54. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 153 f.
55. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 405 f.
56. Zit. n. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 377.
57. Asie centrale, Band II, S. 439 f.; zit. n. Ette:Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des
Wissens, 2009, S. 327.
58. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 359f. Ette wendet sich hier
gegen Hans Blumenbergs Einschätzung, der die gesamte Wissenschaftskonzeption Alexander von Humboldts als
„Anachronismus“ deutet und dabei auf dessen Einsamkeit nach Goethesod T verweist. (Hans Blumenberg:Die
Lesbarkeit der Welt, Frankfurt am Main 1986, S. 296; zit. n. Ette:Alexander von Humboldt und die Globalisierung:
Das Mobile des Wissens, 2009, S. 375)
59. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 252.
60. Ette: Alexander von Humboldt und die Globalisierung: Das Mobile des W issens, 2009, S. 360.
61. Heribert Rau: Alexander von Humboldt: Kulturhistorisch-biographischer Roman in sechseilen. T Verlag Meidinger
Sohn, ab 5. Teil: Theodor Thomas, Frankfurtam Main 1860.
62. Andreas W. Daum: Nation, Naturforschung und Monument: Humboldt-Denkmäler in Deutschland und den USA . In:
Martin Baumeister (Hrsg.): Die Kunst der Geschichte: Historiographie, Ästhetik, Erzählung . Vandenhoeck &
Ruprecht, Göttingen 2009,ISBN 978-3-525-36384-3, S. 99–124.
63. Société Cuvierienne, S. 190.
64. Die ICE-4-Namen stehen fest. Jury wählte die o Tp-25-Namen für die anstehenden Zugtaufen aus.(https://web.archi
ve.org/web/20171028064654/https://inside.bahn.de/ice4-zugtaufe/)(Memento vom 28. Oktober 2017 imInternet
Archive). In: DB Inside Bahn, 27. Oktober 2017.

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