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Diäterfolg stabilisieren: Mehr Proteine

und weniger Kohlenhydrate sind der


beste Weg
Der beste Weg, den Yo-Yo Effekt nach einer Diät zu verhindern, besteht in der Erhöhung
fettarmer Proteine (fettarmes Fleisch, fettarme Milchprodukte) und der Reduktion von
Nahrungsmitteln mit einem hohen Glykämischen Index (GI) wie Weissbrot, Trockenreis und
anderen raffinierten Speisen, zugunsten solcher, die einen hohen GI aufweisen (Linsen,
Bohnen, etc.).

Forscher aus mehreren Europäischen Zentren haben eine Studie veröffentlicht, gemäss der
eine sogenannte ad libitum Diät, d.h. eine Diät, bei der keine Kalorieneinschränkung besteht,
aus fettarmen Proteinen und Kohlenhydrate mit einem niedrigen GI den besten
Langzeiterfolg aufwies. Die Forscher wiesen bei der Präsentation der Resultate extra darauf
hin, dass man bei diesem Diät-Typ aufgrund des ausgeprägten Sättigungscharakters der
Proteine nicht zu hungern braucht, die Kalorienzahl nicht kontrollieren muss und trotzdem
keine Gewichtszunahme erfolgt.

Die Forscher fanden in ihrer Studie, dass diejenigen Teilnehmer, die mindestens acht Prozent
ihres anfänglichen Körpergewichts in einer Schnelldiät verloren hatten dann am besten ihren
Gewichtsverlust verteidigen konnten, wenn sie danach eine proteinreiche und
Kohlenhydratarme Diät zu sich nahmen. Diese Teilnehmer waren auch diejenigen, die am
ehesten bereit waren, die gesamte Nachuntersuchungsperiode von sechs Monaten ohne
Fehltritte zu überstehen.

Die Studie, die den Namen des Griechischen Philosophen Diogenes trägt, und von der
Europäischen Union mit 14.5 Millionen Euro finanziert wurde, ist bislang die grösste Studie
ihrer Art. Durchgeführt wurde sie an acht Europäischen Forschungsstätten unter der Leitung
von Dr. Thomas Meiner Larsen und Arne Astrup von der Faculty of Life Sciences (LIFE) der
Universität Kopenhagen. Die Studie wurde in der Online-Ausgabe des New England Journal
of Medicine (NEJM) vom 25. November veröffentlicht.

Larsen und seine Mitarbeiter kamen aufgrund der erhobenen Daten auch zum Schluss, dass
die offiziellen Empfehlungen in Europa nicht genügen, um die Übergewichts-Epidemie
erfolgreich in Schach halten zu können und demnach gemäss der neusten wissenschaftlichen
Erkenntnisse überarbeitet werden sollten. Insbesondere fordern sie ein verstärktes Betonen
der Wichtigkeit von Proteinen und Kohlenhydraten (KH) mit einem niedrigen GI und deren
Bedeutung bei der Hungerkontrolle.

Für die Studie wurden 772 Europäische Familien aufgeboten unter denen sich 938
übergewichtige Erwachsene mit einem durchschnittlichen Body Mass Index (BMI) von 34
befanden. Die Teilnehmer mussten ein acht Wochen dauerndes
Gewichtsreduktionsprogramm durchlaufen, während dem sie lediglich 800 Kilokalorien pro
Tag zu sich nehmen durften. Der Gewichtsverlust aus dieser Diätphase betrug im
Durchschnitt 11 Kilogramm.

Die Forscher teilten dann die 773 Erwachsenen, die die acht Wochen dauernde Diätphase
komplett durchlaufen hatten in fünf zufällige Gruppen auf und beobachteten diese für weitere
sechs Monate um herauszufinden, welcher Diät-Typ in Bezug auf Gewichtsstabilisierung am
besten abschneiden würde.

Die fünf Diät-Typen waren wie folgt:

a) Wenig Proteine (13% der täglichen Kalorienaufnahme), KH mit hohem GI

b) Wenig Proteine, KH mit niedrigem GI

c) Viel Proteine (25% der täglichen Kalorienaufnahme), KH mit niedrigem GI

d) Viel Proteine, KH mit hohem GI

e) Kontrollgruppe ohne spezielle Instruktionen

Während der Beobachtungsperiode mussten die Teilnehmer regelmässig Blut- und


Urinproben abgeben, um das Einhalten der Diät-Restriktionen überwachen zu können.
Ausserdem wurden sie diätetisch beraten und begleitet.

Nach der sechsmonatigen Stabilisierungsphase wurden folgende Resultate gesehen:

a) 584 (71%) der Erwachsenen durchliefen die Stabilisierungsphase komplett

b) Aus der Gruppe mit der hohen Proteinmenge und den niedrig-glykämischen KH
stammten die meisten, die die Stabilisierungsphase vollständig durchliefen.

c) Die durchschnittliche Gewichtszunahme war über alle Gruppen gesehen 0.5 kg

d) Die schlechtesten Resultate wurden in der Gruppe mit wenig Proteinen und hoch-
glykämischen KH gesehen. Das war auch die Gruppe, bei der mit durchschnittlich 1.67 kg
die höchste Gewichtszunahme in der Stabilisierungsphase beobachtet wurde
e) Die Gewichtszunahme in der Stabilisierungsphase war im Durchschnitt 0.93 kg weniger
für diejenigen, die in einer Gruppe mit viel Proteinen waren im Vergleich zu denjenigen, die
in einer Gruppe mit wenig Proteinen waren.

f) Die Gewichtszunahme der Teilnehmer in einer niedrig-glykämischen Gruppe war im


Durchschnitt 0.95 kg weniger als diejenige der Teilnehmer einer hoch-glykämischen Gruppe

Die Forscher schlossen daraus, dass eine mässige Zunahme an Proteinen und eine mässige
Reduktion des GI eine signifikante Verbesserung in der Stabilisierung des Gewichtsverlustes
bewirkt. Sie schlagen daher eine Veränderung der zurzeit gängigen Diätempfehlungen
dahingehend vor, dass mehr Proteine niedrig-glykämische KH berücksichtig werden sollten.
Die Kalorienzahl rücken sie hingegen in den Hintergrund.

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