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Sportküsten
schifferschein
Sportboot
führerschein
See
Mit amtlichen Fragenkatalogen
gültig ab 1.5.2012
9
Navigation: Die Seekarte
Die Seekarte
Geografische Die geografische Breite Die geografische Länge
• Ein Breitenkreis (oder Breitenparal- • Ein Meridian ist die kürzeste Verbin-
lel) ist jeder parallel zur Äquator- dung auf der Erdoberfläche von Pol
Koordinaten und
Seemeile ebene um die Erdkugel verlaufende zu Pol. Er entspricht also einem hal-
Kreis. ben, über die Pole verlaufenden Erd-
Breitenkreise sind unterschiedlich umfang.
Fragen 239, 240 (SBF)
groß; der größte Breitenkreis ist der Der durch die Sternwarte von Green-
Äquator, die kleinsten Breitenkreise wich bei London verlaufende Meridian
sind die zu Punkten geschrumpften heißt Meridian von Greenwich oder
Pole. Breitenkreise bezeichnet man mit Nullmeridian. Alle weiteren Meridia-
Geografische Koordinaten
An den seitlichen Rändern jeder See- dem Winkel, den man am Erdmittel- ne bezieht man auf diesen Nullmeridi-
karte sind Breitengrade aufgetragen, punkt zwischen der Äquatorebene und an, indem man den Winkel misst, den
am oberen und unteren Rand Längen- dem jeweiligen Breitenkreis misst. sie mit dem Nullmeridian an der Erd-
grade. Die Breiten laufen horizontal Diesen Winkel nennt man geografi- achse bilden. Diesen Winkel nennt
über die Seekarte, die Längen vertikal. scheBreite. Er wird mit (Phi) oder man geografische Länge. Man be-
Dieses Netz nennt man geografisches LAT (latitude) bezeichnet. zeichnet ihn mit λ (Lambda) oder LON
Koordinatensystem. Mit seiner Hilfe Orte nördlich des Äquators haben (longitude).
kann jeder Ort auf der Erdoberfläche nördliche Breite, Orte südlich des Orte östlich des Nullmeridians haben
eindeutig bezeichnet werden, da er Äquators haben südlicheBreite. östliche Länge; Orte westlich des
stets auf einer bestimmten geografi- Jeder Ort liegt also auf einem Breiten- Nullmeridians haben westlicheLänge.
schen Breite und einer bestimmten kreis. Orte auf dem gleichen Breiten- Jeder Ort der Erde liegt also auf einem
geografischen Länge liegt. kreis liegen genau östlich bzw. west- Meridian. Orte auf dem gleichen Meri-
Gelegentlich werden Orte auch durch lich zueinander; sie haben die gleiche dian liegen genau nördlich oder südlich
Abstand und Peilung zu einem bekann- geografische Breite. zueinander; sie haben die gleiche geo-
ten Ort bezeichnet (s. S. 70). grafische Länge.
Der Äquator hat eine geografische Breite Der Nullmeridian hat eine geografische
von 00°. Die größte geografische Breite Länge von 000°. Die größte geografische
haben die Pole; der Nordpol liegt auf Länge beträgt 180°, denn 180° östlicher
einer Breite von 90°N, der Südpol auf Länge entspricht genau 180° westlicher
einer Breite von 90°S. Länge (= Datumsgrenze).
meridia
10
Das Kartendatum
den internationalen Zeichen und Ab- für Sportboote, dafür aber verschie-
kürzungen der Karte 1/INT1. Sie kön- dene Produkte privater Herausgeber.
Elektronische Seekarten
nen von anderen hydrografischen Man unterscheidet zwei Arten von Manche dieser Produkte kann man
Diensten übernommen und nachge- elektronischen Seekarten: Rasterkar- kostenlos per Download über das Inter-
druckt werden und tragen neben der ten und Vektorkarten. net berichtigen.
nationalen Kartennummer eine INT- Rasterkarten sind eine digitale Kopie Elektronische Seekarten für die Sport-
Nummer. Nationale Karten verwen- der Papierseekarte. Sie enthalten genau schifffahrt können auf Kartenplottern
den auch abweichende Zeichen und die gleichen Informationen und haben und Laptops dargestellt werden. Wenn
Abkürzungen, die ebenfalls in der ein weitgehend ähnliches Erschei- man sie über eine Schnittstelle mit ei-
Karte 1 / INT 1 enthalten sind. nungsbild wie die Papierseekarte. Man nem GPS-Gerät verbindet, werden
kann sie durch Hineinzoomen zwar nicht nur die Karte, sondern auch die
vergrößern, doch ändert sich dadurch Position, der Kurs und der zurückge-
die Datenmenge nicht. legte Weg angezeigt. Kartenplotter
Das Kartendatum
Bekanntlich hat die Erde keine reine Vektorkarten dagegen sind intelli- sind teuer und anspruchsvoll in der
Kugelform, sie ist z. B. an den Polen gent. Sie enthalten alle Informationen Bedienung. Digitale Karten mit einer
abgeflacht. Um die wahre Erdgestalt als eigenständige Datensätze, sodass Navigationssoftware auf dem Laptop
abzubilden, hat die Geodäsie (Erdver- beim Hineinzoomen die wiedergege- oder Notebook sind weniger aufwen-
messungskunde) verschiedene Mo- benen Informationen immer dichter dig und bieten oft gleichwertige Funk-
delle entwickelt, auf die sich das Grad- und genauer werden. So wird bei- tionen. Sie werden u. a. vom Delius
netz einer Karte bezieht. Die charakte- spielsweise zunächst nur die Lage Klasing Verlag angeboten. Auch
ristischen Zahlenwerte, die ein solches einer Tonne angegeben, dann beim Smartphones und Tablets ermög-
Modell beschreiben, nennt man Kar- weiteren Hineinzoomen auch ihr lichen mithilfe geeigneter Apps die
tendatum oder geodätisches Datum. Name, ihre Nummer und ihre Ken- elektronische Navigation.
Die meisten Seekarten basieren heute nung. Man kann die Datensätze auch Sportboote müssen stets mit aktuell
auf dem globalen World Geodetic getrennt auslesen. Dann werden neben berichtigten (amtlichen oder nichtamt-
System1984(WGS84)– so auch die den Basisinformationen selektiv nur lichen) Papierseekarten navigieren. Sie
Karte D 49. Früher war das European die Schifffahrtszeichen, die Küstenli- dürfen also elektronische Seekarten
Datum 1950 (ED 50) weit verbreitet. nie oder nur bestimmte Tiefenlinien nicht anstelle von, sondern nurergän-
Zwischen den verschiedenen Syste- wiedergegeben. Dies verbessert die zendzuPapierseekarteneinsetzen.
men können Netzdifferenzen von Übersichtlichkeit erheblich.
etwa 20 bis 200 m, manchmal bis zu Die Berufsschifffahrt verwendet amt-
600 m Länge auftreten. Deshalb darf liche elektronische Seekarten (Electro-
man Positionen zwischen Karten mit nic Navigational Charts – ENCs). Sie Elektronische Seekarte
unterschiedlichem Kartendatum nicht werden auf dem Seekarteninformati- Darstellung einer elektronischen Seekarte auf
dem Laptop.
mit ihren geografischen Koordinaten onssystem ECDIS (Electronic Chart
übertragen, sondern nur mit Abstand Display and Information System) ein-
undPeilung. Oder sie müssen vorher gesetzt und können wöchentlich über
mit Korrekturwerten berichtigt wer- das Internet berichtigt werden.
den, die am Rand mancher Karten ECDIS ist in der Berufsschifffahrt heu-
angegeben sind. te Standard. Bis 2019 müssen alle Be-
GPS-Gerätebeziehen sich auf WGS rufsschiffe ab 10 000 BRZ mit ECDIS
84. GPS-Positionen kann man deshalb ausgerüstet sein. Sie müssen aber zu-
direkt in WGS 84-Karten eintragen. sätzlich Papierseekarten als Back-up an
Für ED 50-Karten kann man das GPS- Bord haben. Nur unter bestimmten
Gerät meist umschalten(s. S. 89). strengen Voraussetzungen (zweites Sys-
tem an Bord etc.) entfällt diese Pflicht.
Beim Gebrauch einer Seekarte muss man Für die Sportschifffahrt ist ECDIS zu
stets das Kartendatum kennen. Es ist groß und zu teuer. Es gibt auch keine
am Kartenrand vermerkt.
amtlichen elektronischen Seekarten
17
Übungen: Kartenarbeit und Navigation
Übung1:Missweisung
WiegroßistdieMissweisungin2013,
Übungen zur Kartenarbeit
76
Navigation: Wind und Strom
undliestalsBesteckversetzungab:
A
BV=142°/3,1sm
DdW 8 sm
Strom142°/1,55kn.
DüG
10,2
also:
DdW = Distanz durchs Wasser
AntragendesStromsinOb ergibtden
DüG = Distanz über Grund
C
HilfspunktB.KreisumBmitderFdW
rwN
048°,derzumMgKbeschicktwerden
A
BV kann.
142° / 3,1 sm
Ob C
8°
Ob C 04
W
Kd
Strom
B
84
Zusammenfassung: Kurse und Kursbeschickungen
sendNordnachMagnetkompass-Nord.
Kursbeschickungen
MgN
+Abl rechtweisendNordnachMagnetkom-
mwK
Mw
pass-Nord.
+ Mw
Abl
+ BS
BeschickungfürWindistderWinkel
rwK
KdW
vonrechtvorausbiszurBewegungs-
richtungderYachtdurchsWasser.
5. Mit der Beschickung für Strom
BW
(BS)gleichtmandiedurchStrombe-
recht
wirkteVersetzungderYachtaus.
BS voraus
S
BW
BeschickungfürStromistderWinkel
vonderBewegungsrichtungderYacht
Bewegungsrichtung
durchs Wasser
durchsWasserbiszurBewegungsrich-
om
tungüberGrund.
Str
Bewegungsrichtung
Zu Lösung 3 Zu Lösung 4 B
rwN
KüG 264°
FüG 4,7 kn rwN StR 120°
StG 2,0 kn
C A
KdW 050°
StR 018° FdW 5,0 kn
StG 1,5 kn C
KdW 250°
FdW 5,5 kn
KüG 068°
B FüG 6,0 kn
Zu Lösung 5 Zu Lösung 6
rwN
rwN
A
A StR 160°
StG 1,3 kn KüG 124°
FüG 7,0 kn
StR 170° KüG 110° B
StG 1,5 kn FüG 6,6 kn
B C KdW 117°
FdW 6,0 kn
KdW 097° C
FdW 6,0 kn
87
Gezeitenkunde
Seekartennull
6m
1 2
ā
3 4 5 6 7 8 9
x
•
10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
Ā
1 2
SpHW
4m
NpHW
NpNW 2m
SpNW
0m
-2 m
• Neumond
ā erstes Viertel
x Vollmond
Springzeit Mittzeit Nippzeit Mittzeit Springzeit Ā letztes Viertel
102
Die Gezeitenkurve
TS TF
HWH
Höhe der
NWH Gezeit
Wassertiefe Echolotung
Tg
Seekartennull SKN
109
Seemannschaft: Die Yacht und ihre Ausrüstung
Die Ausrüstung
Frage 68 (SBF)
Sicherheitsausrüstung
der Crew
Fragen 115–119 (SM SKS)
Zur Sicherheitsausrüstung • Rettungsweste (Abb. A) für jedes Nichtschwimmer sollten stets Ret-
der Crew gehören: Crewmitglied. Sie muss ohnmachts- tungswesten tragen.
• Rettungsweste und Sicherheitsgurt sicher sein und eine bewusstlose Per- Im Küstenbereich sollten Rettungswes-
(Lifebelt) für jedes Besatzungsmit- son in die Rückenlage drehen können, ten verwendet werden, die der Euro-
glied um Mund und Nase über Wasser zu norm EN 396 (Auftrieb 150 Newton;
• Rettungsboje oder Rettungskragen halten. Brustauftrieb zu Halsauftrieb eingeschränkt ohnmachtsicher bei
mit Tag- und Nachtsignal verhalten sich etwa wie 70 zu 30. schwerer wetterfester Kleidung) oder
• Rettungsinsel Sie sollte mit Doppeltonpfeife, Seenot- EN 399 (Auftrieb 275 Newton; in
• Erste-Hilfe-Ausrüstung mit Anlei- leuchte und Haltevorrichtung für einen nahezu allen Fällen umgehend ohn-
tung
Peilsender (PLB, s. S. 131) ausgestat- machtsicher) entsprechen.
tet sein. Ideal ist eine Rettungsweste
Wartung mit integriertem Sicherheitsgurt. • Sicherheitsgurt (Lifebelt) mit
Aufblasbare Rettungsmittel müssen min- Die Rettungsweste wird in unaufge- Sorgleine (Lifeline) gemäß EN 1095
destens alle 2 Jahre durch eine Fach- blasenem Zustand getragen und im (Abb. B) für jedes Crewmitglied. Bei
werkstatt gewartet werden. Die War- Ernstfall automatisch oder durch schwerem Wetter unter der Rettungs-
tungsfälligkeit ist an der farbigen Ser- Handauslösung mit CO2-Pressgas- weste angelegt und an Bord eingepickt,
viceplakette erkennbar.
Patronen aufgeblasen. Kinder und soll der Sicherheitsgurt verhindern,
B C
128
Sicherheitsausrüstung der Crew
Man nennt eine Schiffsschraube Ein Bugstrahlruder erleichtert das An- und
• rechtsgängig (oder rechtsdrehend), Ablegen.
wenn sie bei Vorwärtsfahrt von achtern
aus gesehen rechtsherum dreht und bei
Rückwärtsfahrt linksherum, und
• linksgängig (oder linksdrehend),
wenn sie bei Vorwärtsfahrt von achtern
aus gesehen linksherum dreht und bei
Oben: Radeffekt Rückwärtsfahrt rechtsherum.
Die Schrauben der meisten Segelyachten dre-
hen bei Vorwärtsfahrt linksherum und bei Rück-
wärtsfahrt rechtsherum; man nennt sie »links-
gängig«. Dann wird das Heck bei einem kurzen 5
Rückwärtsstoß nach Stb gezogen. Stb ist des- 5
halb für diese Schrauben die »schöne« Anlege-
seite. 3 3
Rechts: Wenden auf engem Raum
Mit einer linksgängigen Schraube wendet man 2 2 4 4
am besten über Bb-Bug und stößt mit Bb-Ruder
mehrmals vor und zurück.
1 Bei langsamer Fahrt voraus Bb-Ruder legen.
2 Langsame Fahrt achteraus. Hierbei braucht
man kein Ruder zu legen, denn es hätte keine
Wirkung. Die Drehung erfolgt allein durch 6
den Radeffekt. 1
3 Wieder langsame Fahrt voraus.
4 Wie 2.
5 Wie 3.
6 Ruder mittschiffs.
156
Hafenmanöver
157
Seemannschaft: Manöver
Rechts: Ankermanöver
Der Anker fällt, sobald man ohne Fahrt voraus
im Wind steht. Sobald der Anker gefasst hat, Ankern
geht man unter Motor langsam achteraus. Zum 5. »Fallen Anker!«
Schluss gräbt man den Anker mit kräftiger
Rückwärtsfahrt ein.
6. »Anker fasst!«
Unten: Ankerplatz
Auch nach einer Änderung der Windrichtung
und/oder dem Kentern des Stroms muss die
Yacht frei schwojen können. Hierbei muss man
auch auf andere Ankerlieger achten.
Beachte: Kielyachten folgen der Stromrich-
tung, flachgehende Motorboote dagegen meist 1. »Klarmachen Anker!«
der Windrichtung.
2. »Anker ist klar!«
162
Ankern
Auf verkrauteten Böden hält am bringen! (Beim Ankern im Strom • Einschalten der Ankeralarmfunkti-
ehesten der Stockanker. Er muss aber wird das Manöver gegen den Strom on des GPS-Geräts, die reagiert,
schwer genug sein, um durch den Be- und nicht gegen den Wind gefahren, wenn das Schiff vertrieben wird.
wuchs hindurch im Grund zu greifen. da meist der Strom die Schwojrich- • Slippt der Anker bei Belastung über
An einer hellen Wasserfärbung tung bestimmt.) Grund, kann man mit der Hand auf
erkennt man Sandgrund, an einer • »Fallen Anker!« Bei beginnender der Ankertrosse ein unregelmäßiges
dunklen Wasserfärbung verkrauteten Rückwärtsfahrt Anker bis zum Grund Rucken spüren.
Grund. fallen lassen, aber nur so viel Kette • Eine Segelyacht, die vor Anker über
bzw. Leine geben, dass sie sich nicht Grund slippt, legt sich meist quer
auf den Anker legen und mit ihm ver- zum Wind.
Das Ankermanöver törnen kann. Keinesfalls die gesamte
Kette auf einmal ausrauschen lassen!
Das Ankermanöver sollte in der Regel • Bei langsamer Rückwärtsfahrt wird Ob der Anker hält, erkennt man
auch auf einer Segelyacht unter Motor die Kette bzw. Trosse kontinuierlich • am Einrucken des Ankers beim Anker-
gefahren werden. nachgegeben. Zum Schluss: Eingra- manöver,
• an der Vibration der Kette,
• »Klarmachen Anker!« Ankerge- ben des Ankers bei kräftiger Rück- • durch Ankerpeilungen (Deckpeilun-
schirr (Anker, Kette bzw. Leine mit wärtsfahrt. »Anker fasst!« gen zweier Objekte an Land),
Kettenvorlauf) so an Deck bereitle- • Ankerball/Ankerlicht setzen. • an der Ankeralarmfunktion des GPS-
gen, dass es beim Überbordgeben Geräts.
ohne Wuling klar läuft. Die Kette
sollte nicht direkt, sondern über Hält der Anker?
einen Taustropp mit dem Schiff ver-
bunden sein, damit man sie im Not- • Durch Deckpeilungen von zwei hin- Ankerwache
fall kappen kann. tereinander liegenden Objekten quer
»Anker ist klar!« zur Schiffsrichtung (Ankerpeilun- Bei starkem Wind sollte man – auch
• »Klar zum Ankern!« – »Anker ist gen) prüft man, ob der Anker hält und gerade bei Nacht – eine Ankerwa-
klar zum Fallen!« Boot bei lang- (»Peilung steht!«) oder langsam über che entsprechend dem Wachplan ein-
samer Fahrt voraus mit dem Bug in den Boden slippt. Deckpeilungen teilen, die überwacht, dass die Yacht
den Wind bzw. Strom drehen und notieren, um sie mit späteren Kon- vom Anker gehalten wird und nicht
über dem Ankerplatz zum Stillstand trollpeilungen vergleichen zu können. vertreibt.
163
Wetterkunde
Wolken 13 km
Cirrostratus
Fragen 15 – 18 (WK SKS) 12
Cirrus
11
(Amboss)
10
8 Cirrocumulus
7
Altostratus
6
Rückseitenwetter mit doppelschichtiger Bewölkung: oben Cirrus (Ci), Oberes Stockwerk: hohe Schäfchenwolken (Cirrocumulus, Cc)
darunter Cumulus (Cu)
Annäherung einer Warmfront: oben Cirrostratus (Cs), darunter Strato- Mittleres Stockwerk: grobe Schäfchenwolken (Altocumulus, Ac)
cumulus (Sc)
Aufzug einer Warmfront: links oben Cirrus (Ci) und Cirrostratus (Cs), Cumulonimbus (Cb) mit Amboss, im Norden von der Abendsonne be-
darunter Altocumulus (Ac) und Altostratus (As), rechts hinten Stratus (St) schienen
197
Wetterkunde
200
Wetterkunde
Seegang Wellenfront
g
un
ht
Seegang besteht aus den zwei Kompo-
ric
uf
nenten Windsee und Dünung. La
• Windsee ist der Teil des Seegangs,
der durch den vor Ort oder in der
nahen Umgebung herrschenden Wind
entfacht wird. Kreuzsee in Lee einer Insel Kreuzsee vor einer Kaltfront
• Dünung ist der Teil des Seegangs, In Lee kleiner Inseln bildet sich häufig eine Vor einer klassischen Kaltfront oder einem Trog
der einem erzeugenden Windfeld Kreuzsee. Sie entsteht dadurch, dass die Lauf- baut sich häufig eine Kreuzsee auf. Sie entsteht
richtung der Wellen beiderseits der Insel so durch zwei Wellensysteme:
vorausläuft oder nachläuft (alternder abgelenkt wird, dass sich die Wellen schließlich • Windsee, verursacht durch den SW-Wind vor
oder abklingender Seegang). kreuzen. dem Durchzug der Kaltfront (rote Wellenfron-
Dünungswellen sind abgerundet, län- ten), und
ger und energiereicher als die vom zer Zeit die Windrichtung rasch ändert, • Dünung, die dem NW-Wind hinter der Kalt-
front vorausläuft (blaue Wellenfronten).
Wind erzeugten Wellen. Da sie sich also meistens vor dem Durchzug
schneller fortbewegen als die Windsee, einerKaltfront oder eines Troges und Nähert man sich einer Küste beiauflan-
können sie einen aufziehenden Stark- inderNäheeinesTiefkerns. Auch in digemWind, muss man in der Nähe von
wind oder Sturmankündigen. Allein LeekleinerInseln findet man oft eine Flachwasserstellen oder im Bereich von
aus dem Vorhandensein von Dünung kabbelige kreuzlaufende See aus den Untiefen mit Brechern und Grundseen
an einem bestimmten Ort kann man Wellen, die auf beiden Seiten um die rechnen.
aber nicht auf den dort herrschenden Insel herumlaufen (Beugungseffekt).
Wind schließen. Im Bereich von Kreuzseen lässt sich
eine Yacht meist nur schwer steuern. Wellenhöhe und Wellenlänge
Kreuzseen sind gefährlich, weil sich Die Wellenhöhe ist der senkrechte
Kreuzsee durch die Überlagerung zweier ver- Abstand zwischen Wellental und Wel-
schiedener Wellensysteme unerwartet lenkamm, die Wellenlänge der hori-
Laufen Windsee und Dünung aus un- hohe Einzelwellen bilden können. zontale Abstand zwischen zwei aufei-
terschiedlichen Richtungen zusammen, nanderfolgenden Wellenkämmen.
so bilden sie eine Kreuzsee. Kreuzseen Da Wellensysteme immer aus unter-
entstehen dort, wo sich innerhalb kur- Grundseen schiedlich hohen Wellen bestehen,
spricht man im Seewetterbericht und in
Laufen die Wellen von tieferem Wasser der Literatur von der sogenannten
Wellenkamm über flacheStellen, z. B. über eine Un- kennzeichnenden oder charakteristi-
tiefe oder Barre oder über den anstei- schen oder signifikanten Wellenhöhe.
genden Meeresboden in Küstennähe, so
bilden sich gefährliche steile Grundseen Die kennzeichnende (signifikante)
mit brandungsartigen Brechern. Sie Wellenhöhe H1/3 ist die mittlere Wellen-
Wellenhöhe
können das 2,5-Fache der charakteristi- höhe aus dem Drittel der höchsten – nicht
extremen – Wellen eines Seegangs.
Wellental
schen Wellenhöhe erreichen. Grundseen
zeigen also Flachwasserstellen an, die Einzelne Wellen können das 1,5-Fache,
Wellenlänge man meiden muss, damit es zu keiner manchmal sogar das Doppelte der kenn-
Grundberührung kommt. zeichnenden Wellenhöhe erreichen.
206
Wo gilt welche Vorschrift?
Geltungsbereiche Grenzen
Anlage III zur SeeSchStrO
Darstellung des Geltungsbereichs der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung seewärtige Grenze des
(Binnenwasserstraße/Seewasserstraße) deutschen Hoheitsgebietes
SeeSchStrO Eingeschränkte SeeSchStrO seewärtige Grenze der Seeschifffahrtsstraßen
(Seewasserstraßen) nach der SeeSchStrO
Segelfahrzeug > 20 m in Fahrt Ruderboot oder Segelfahrzeug < 7 m in Fahrt Fahrzeug unter Segel und Motor in Fahrt
220
Segelfahrzeuge in Fahrt
Fischereifahrzeuge KVR
Frage 21 (SR SKS)
Einfischendes Fahrzeug fischtmitNetzen,Leinen,Schleppnetzenoderanderen Fragen 110–112 (SBF)
Fanggeräten, welche seine Manövrierfähigkeit einschränken, jedoch nicht mit Fischender Trawler bei FdW
Schleppangeln oder anderen Fanggeräten, welche die Manövrierfähigkeit nicht
einschränken.
Nicht trawlender Fischer
Fischender Trawler EinnichttrawlenderFischerfischtmit
FischendeTrawlersindFahrzeuge,die TreibnetzenoderRingwaden(kreisför-
miteinemSchleppnetzodereineman- migausgebrachtenNetzen).
derengeschlepptenFanggerätfischen. Nachts in Fahrt muss er führen, vor
Nachts in Fahrt muss er führen, vor Ankerdarf erführen
Ankerdarf erführen • zweiRundumlichtersenkrechtüber-
• zweiRundumlichtersenkrechtüber- einander,dasobererotunddasuntere
einander, das obere grün und das weiß,
untereweiß, • bei ausgebrachtem Fanggerät, das
• ein Topplicht (weiß/225°) achter- waagerechtmehrals150minsWas-
licherundhöheralsdasgrüneRund- serreicht,einweißesRundumlichtin
umlicht. Ein Fahrzeug von weniger RichtungdesFanggeräts.
als50mLängebrauchtdiesesLicht Bei Fahrt durchs Wasser führt er
nichtzuführen. zusätzlich
Bei Fahrt durchs Wasser führt er • Seitenlichter(rot,grün/112,5°),
zusätzlich • einHecklicht(weiß/135°).
• Seitenlichter(rot,grün/112,5°), Tags in Fahrt muss er führen, vor
• einHecklicht(weiß/135°). Ankerdarf erführen
• einStundenglas,
Tags in Fahrt muss er führen, vor • fallseinFanggerätweiterals150 m
Ankerdarf erführen waagerecht ins Wasser ausgebracht
• einStundenglas. ist,inRichtungdiesesGeräteseinen
Kegel(Spitzeoben).
Schleppnetzfischer
Treibnetzfischer
221
Fragenkatalog SKS
256
Fragenkatalog SBF See
Teil 2: Zeichenerklärung
Fragenkatalog
Sportboot-
Darstellung der Lichter Darstellung der Schallsignale
führerschein See
Aus dem Fragen- und Antwortenkatalog Rundumlicht 쩚 1 langer Ton
Sportbootführerschein See muss der
Bewerber 1 kurzer Ton
• 7 Basisfragen
• 23 spezifische Fragen See und Festes Licht, sichtbar über Glockenschlag
• eine Navigationsaufgabe mit 9 zusam- einen begrenzten Horizont-
menhängenden Fragen bogen
Rasches Läuten der Glocke
innerhalb von 60 Minuten ohne Hilfs-
mittel beantworten. Festes Licht, sichtbar über
einen begrenzten Horizont- Rasches Schlagen des Gongs
Bei den Basisfragen und den spezifi-
bogen, vom Beobachter
schen Fragen See werden jeweils vier abgekehrte Richtung
Musterantworten vorgegeben, von denen
Funkellicht, sichtbar über
nur eine richtig ist (multiple choice). den ganzen Horizont
Diese Fragen muss der Bewerber durch
Ankreuzen beantworten. Jede richtig
beantwortete Frage wird mit einem Punkt Festes Licht, sichtbar über
bewertet. drei begrenzte Horizontbögen
Wer bei den Basisfragen und den spezi-
fischen Fragen See mindestens 24 Punk-
te und in der Navigationsaufgabe min-
destens 7 Punkte erreicht, hat die
theoretische Prüfung bestanden.
Zur theoretischen Prüfung vgl. S. 341.
Den Fragen- und Antwortenkatalog fin- Darstellung der Kennungen
det man auch im Internet unter mit Abkürzung der Kennungen (englisch/deutsch)
www.elwis.de.
Funkelfeuer mit dauerndem Funkeln (Q/Fkl.)
Hinweise:
Schnelles Funkelfeuer mit dauerndem schnellem
• Reihenfolge der Antworten: Auf den Funkeln (VQ/SFkl.)
folgenden Seiten steht die richtige Ant- Funkelfeuer mit Gruppen von 3 Funkeln
wort stets an erster Stelle. In der (Q[3]/Fkl.[3]) Wiederkehr
Prüfung dagegen wird die Reihenfolge Schnelles Funkelfeuer mit Gruppen von 3 schnellen
der angebotenen Alternativantworten Funkeln (VQ[3]/SFkl.[3]) Wiederkehr
anders gemischt sein. Dann kann die Funkelfeuer mit Gruppen von 6 Funkeln und 1 Blink
richtige Antwort also auch an zweiter, (Q[6]+LFI/Fkl.[6]+Blk.) Wiederkehr
dritter oder vierter Stelle erscheinen. Schnelles Funkelfeuer mit Gruppen von 6 schnellen
Funkeln und 1 Blink (VQ[6]+LFI/SFkl.[6]+Blk.) Wiederkehr
• Lernhilfe: Als Lernhilfe sind die ent-
scheidenden Stichworte für die richtige Funkelfeuer mit Gruppen von 9 Funkeln
(Q[9]/Fkl.[9]) Wiederkehr
Antwort in Blaudruck wiedergegeben.
Schnelles Funkelfeuer mit Gruppen von 9 schnellen
• Seitenverweis: Bei jeder Frage wird auf Funkeln (VQ[9]/SFkl.[9]) Wiederkehr
wird.
294
Kleine Fachkunde für Seenotsignalmittel
332
Anhang: Institutionen und Behörden
343
Stichwortverzeichnis