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Warum Liebe krank und unökonomisch ist

© Christof Wahner 2010

Liebe erzeugt Visionen, sprich Realitätsverlust. So etwas muss eben zügig und gründlich behandelt
werden, wie schon unser lieber Altbundeskanzler Helmut Schmidt korrekterweise festgestellt hat.
Wer der Liebe anheimfällt, wird fremdgesteuert und verliert somit seine Autonomie, was immer wieder
bis zum faktischen Verlust der so genannten Zurechnungsfähigkeit führen kann, zumal die hormonelle
Ausnahmesituation während dem Verliebtsein von psychiatrischer Seite als grenzwertig-wahnähnlicher
Zustand beschrieben wird. Liebe macht also nicht nur blind, sondern in mehrfacher Hinsicht krank.
Durch Liebe im herkömmlich-romantischen Sinne wird man – um es einmal ungeschminkt zu sagen –
erpressbar und setzt auf diese Weise die eigenen Persönlichkeitsrechte aufs Spiel. Ja, in allerletzter
Konsequenz zersetzt man damit sogar die demokratische Grundordnung. Da soll noch irgendjemand
daherkommen und behaupten, dass nun so etwas nicht durch und durch krank, ja geradezu pervers ist!
Liebe kann bei mangelnder Vorsicht zu einer Schwangerschaft führen, die dann entweder im Rahmen
von Abtreibung oder Entbindung im Krankenhaus endet. Apropos: ein "bisschen" Schwangerschaft
funktioniert ja bekanntermaßen nicht, genauso wie dies bei der Liebe der Fall ist. Liebe ist eine heim-
tückische Form von Psychopathie, wird aber immer noch beschönigend als Naturgewalt beschrieben.
Man sollte übrigens berücksichtigen, dass das Wort 'Lebensgefährte' von 'Lebensgefahr' abgeleitet ist.
Heutzutage versucht man zwar, dieses Risiko nach Möglichkeit etwas zu reduzieren, indem man sich
allenfalls "Lebensabschnittsgefahren" auferlegt. Aber dies kann lediglich der erste Anfang sein, um die
Krone der Schöpfung, den Homo Sapiens zur vollen Entfaltung seiner Daseinsbestimmung zu führen!
Wenn man sich bewusst vor Augen führt, dass Liebe als Naturgewalt bagatellisiert wird, so muss man
dagegen setzen, dass die menschliche Zivilisation eben danach strebt, Naturgewalten zu bändigen
oder im besten Falle zu eliminieren. In diesem Sinne sollte das von Ulrich Beck geprägte Schlagwort
"Risikogesellschaft" noch einmal gründlich überdacht werden.
Das ganze Trauerspiel der Liebe endet meistens leider noch lange nicht mit partnerschaftlicher Liebe,
sondern es geht oft ungebremst mit eigenen oder adoptierten Kindern weiter, für die man sich in allzu
vielen Fällen wegen Anwandlungen von so genannter Kinderliebe – sprich Pädophilie – viel intensiver
engagiert als überhaupt nötig und sinnvoll. Liebe produziert also vielschichtige Abhängigkeiten sowie
Missverständnisse und hat allein durch ihre immanente Maßlosigkeit einen auffälligen Krankheitswert.
Auch wenn immer wieder dagegen gesetzt wird, dass Liebe sowohl das Immunsystem als auch die
Leistungsfähigkeit fördert, muss dies ausdrücklich relativiert werden angesichts der unbestreitbaren
Tatsache, dass die Zahl gut funktionierender Liebesbeziehungen abnimmt. Dies ist jedoch vorteilhaft,
weil durch Liebesbeziehungen wertvolle Kapazitäten verpulvert werden, die wesentlich effizienter und
profitabler für betriebs- und volkswirtschaftliche Wertschöpfungsprozesse eingesetzt werden können.
In der modernen Zeit gewinnt Flexibilität in jeder Hinsicht einen zunehmenden Stellenwert. Da braucht
man nur das Stichwort "production on demand" erwähnen. Wie bereits oben angesprochen, erzeugt
Liebe Abhängigkeiten, die allzu beschönigend als Treue bezeichnet wird. Jede Form von Abhängigkeit
reduziert Flexibilität sowie Markttransparenz und ist aus diesem Grund als Auslaufmodell zu bewerten.
Jede Illusion von Liebe – z.B. in Form von Love Songs oder Pornografie – ist ökonomisch betrachtet
wesentlich wertvoller als tatsächliche Liebe. Das ökonomische Prinzip dahinter ist äußerst simpel:
Wertsteigerung durch Güterverknappung. Unerfüllbare Ansprüche und gesellschaftlich verankerte
Kompromisslosigkeit sind ausgezeichnete Methoden der Wertsteigerung durch Güterverknappung.
Neben Marketing haben sich in den letzten Jahren Sadomasochismus und Mobbing als wertschöpfende
Tätigkeitszweige etabliert. Man muss nur einmal Momo – das Hauptwerk von Michael Ende – aus der
richtigen Perspektive lesen und das ideologisch verblendete und gewissermaßen subversive Ende
dieser Story korrigieren.
Dann kommt man darauf, dass die dort erwähnten "grauen Herren" zu Unrecht verunglimpft werden.
In diesem Sinne sind sämtliche Religionen außer der Scientology Church als gefährlich einzustufen,
weil sie vortäuschen, der Menschheit einen Fortschritt zu bringen, in Wahrheit aber das Gegenteil tun.
In volkstümlichen Sprichwörtern liegt viel Wahrheit. Als herausragende Beispiele seien zwei genannt.
"Was nichts kostet, ist nichts wert" und "Konkurrenz belebt das Geschäft". Mit Liebe im herkömmlich-
romantischen Sinne kann man aber leider nur Verlustgeschäfte machen. Betrachten wir nur einmal
den Klassiker "Romeo und Julia". Da kann man leider nur sagen "Außer Spesen nichts gewesen".
"0 Punkte" werden beim Tennis mit dem englischen Wort "Love" bezeichnet. Dieser Ausdruck kommt
von der Redewendung "to do something for love", was soviel bedeutet wie "etwas umsonst tun".
Ein Tennisspiel, bei dem der Gegner null Punkte erzielt hat, wird übrigens "Love Game" genannt.
Na also, Liebesspiele sind eben eine Sache für Loser und nichts für erfolgsorientierte Menschen.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es übrigens ausgesprochen bedenklich, dass sich der überwiegende
Teil von Dienstleistungen, die im Namen der Liebe erbracht werden, einer ökonomischen Berechnung
systematisch entzieht. Eine relativ löbliche Ausnahme stellen jegliche Formen von Prostitution dar,
indem sie 1) Markttransparenz ermöglichen und 2) Liebe durch Liebesillusionen ersetzen. (siehe oben)
Es gibt leider immer noch einige unbeirrbare Zeitgenossen, die Liebe und Freundschaft als eine Art
"Beruf" betrachten. In der Realität aber ist dieses ganze Sozialklimbim prinzipiell ein Verlustgeschäft,
das – ganz ähnlich wie Glücksspiele – lediglich als ein Psychopathenhobby eingestuft werden kann,
weil ja Menschen mindestens genauso unkalkulierbar sind wie irgendwelche Würfelkombinationen.
Eben genau aus diesem Grund unterlässt man es, "Liebesschulen" analog zu Fahrschulen zu gründen.
Vergleichen wir doch einmal ganz sachlich Straßen- und Schienenverkehr sowie Geschlechtsverkehr:
Im ersten Fall geht es um den planmäßig geregelten Transport von Gütern und Personen. Im zweiten
Fall geht es um den unkontrollierten, weil durch Affekte gesteuerten Transport von Körperflüssigkeiten
inklusive Bakterien, Viren und sonstigen Untermietern. Logischerweise will man ja seriöse Tätigkeiten
fördern und nicht irgendwelche grenzwertigen Sauereien, die sich immer wieder durch Epidemien und
Krankschreibungen sehr negativ auf das Bruttosozialprodukt auswirken. Man schaue sich doch nur
mal so zum Vergleich die Entwicklungsländer an. Die Leute dort wären schon längst weiter entwickelt,
wenn sie sich den Gesetzmäßigkeiten von Rationalität und freiem Wettbewerb unterordnen würden.
In diesem Sinne sind Tanzschulen das Höchste der Gefühle, das man gerade noch tolerieren kann.
Kommen wir zum letzten Punkt: Das Geschäft mit dem so genannten Fest der Liebe – Weihnachten –
hat sich in den letzten Jahrzehnten tendenziell positiv entwickelt, auch wenn es einige Kritikpunkte gibt:
Die teilweise sehr sinnlosen Umtausch-Aktionen am Tag nach dem 2. Weihnachtsfeiertag relativieren
leider die Profite aus dem Weihnachtsgeschäft. Ein verstärktes Augenmerk muss auf die frühzeitige
Erkennung und Beseitigung affektgesteuerter Personen gelegt werden, welche bekanntlich ein Risiko
darstellen, sobald sie im Straßen- und Schienenverkehr so genannte Personenschäden verursachen,
die im weiteren Verlauf durch Streckensperrung mitunter zu gravierenden Produktionsausfällen führen.
Besonders in der Vorweihnachtszeit treten solche Personenschäden vermehrt auf und beeinträchtigen
Industrie und Handel, und noch einmal spürbarer im Weihnachtsgeschäft, das ja schließlich für viele
Unternehmen eine zentrale Einnahmequelle ist. In diesem Sinne wurde bereits mehrfach angedacht,
analog zu den Erste-Hilfe-Kursen verpflichtende Letze-Hilfe-Kurse einzurichten, in denen man syste-
matisch lernt, wie man sich beseitigt, ohne dabei Aufsehen zu erregen und Schäden zu verursachen.
Zur vorherigen Erstellung umfassender Persönlichkeitsprofile müssen die Aufgaben des Flensburger
Verkehrszentralregisters, der Innenministerien und der regionalen TÜV-Stellen angepasst werden.
Zur flächendeckenden und ganzheitlichen Geschäftsprozessoptimierung bleibt noch einiges zu tun.
Packen wir's an!

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