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syntaktische Funktion des einzelnen Bestandteils im Rahmen des Satzes

oder der Äußerungsform markiert. Wir verständigen uns normalerweise


nicht, indem wir Wörter beliebig aneinanderreihen, sondern indem wir
sie in eine syntaktisch organisierte Form bringen, die sich im großen und
ganzen am Muster des wohlgeformten Satzes orientiert. Daraus ergibt
sich der neuerdings von John R. Searle und von William P. Alston in
pointierter Form wieder entfachte Prinzipienstreit, was denn als die
Grundeinheit sprachlicher Kommunikation anzusehen sei, das Wort oder
der Satz. Searle plädiert bekanntlich für den Sprechakt als „unit of lingu-
istic communication", wobei der Satz als die sprachliche Form der Äuße-
rung anzusehen sei. Alston leitet daraus die These ab, dass die Bedeutung
eines Wortes als sein Beitrag zur Satzbedeutung zu bestimmen sei. Er
begibt sich mit dieser Sichtweise allerdings in die gefährliche Nähe eines
Zirkels; denn damit ist das Problem, wie Wortbedeutungen zu erfassen
sind, nur um eine Stufe weiterverschoben auf den Satz, und die Erfassung
von Satzbedeutung ist ihrerseits ein offenes Problem.

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