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I. Scf)iücr unb ©oetfje 5
II. Sc^tKcrS aeerbcu 45
III. 3ugcnbbid)tung 82
IV. Scfiißer in bcr Söottenbiing 139
I.
ber gati, tueit üiel me^r oon feinem SSefen i^m felbft
gefungen l^at:
— 15 —
grofee 3ug unb ba^ l^öc^fte Seben. SJion barf nur
an bie „®Iotfe" benfen. 2Sa§ ift ba§ für ein ©ebic^t
2)05 Seben be§ ©ingelnen unb be§ SSoIfeS in ollen
jreltumfaffenber @eban!en.
@(i)il(er ift ber 5)icf)ter ber Sugenb ! ^ein 35or=
urteil fott un§ absotten, bie§ jugugefte^en, ta)^ er
tt)ie er. 2Bq§ SSunber, wenn n^ir i^n bann auc^ mit
ber Sugenb auf eine 3^it(Qng hinter un§ loffcn!
@§ gibt für bie meiften gei[tig belebten 9)?enfcf)en,
— 19 —
meinem Snnent heraustreten unb bie SBelt fucfien,
2)al i[t gonj au§ ber 2iefe gel^olt. (£§ ift, loenn
man ba§ Seben biefer Bnigtidjen iD^enfdjen überbltdt,
aly ob es fein ^önigsredjt gäbe a{§ ha§i ber SBa^r=
t)eit, oI§ ob alle 9J?o|eftät§red)tc im Dieid) be§ ©eiftes
— 31 —
nad^^uttjeifen, uon \db\i bem religiöfeu triebe ber
9}Jenfd^^eit bieiit unb bie Stauungen be§ retigiöfen
2) i e f
e Üieügion ift es , bie un§ gu bem (Sa|e
bered)tigt, ha'^ ©exilier ein religiöfer ^idjter ift, unb
ha'^ er, inbem er ben ^unft^wecf in ben 2)ienft ber
Ü^eligion ftellte, fie bamit nidEjt il^i-em eigentlid^en
3wede entfrembete; benn aud) fo ift fie noc§, xvaQ
bie Äunft immer ift, @rfd)einung be§ @eifte§ im
93ilbe, nur ift e§ je|t ber ibeale, ber gött(id)e @eift,
ber erfc^eint.
®enn um eö nun mit einem SBorte ^u fagen:
für (Sdjitters ^unft ift e§ wefentlic^, bo^ fie auf bem
38
Scbillers Cüerden.
Unb bo^ beruf)t auf biefem §ong ber befte %ei{ be^
fyortf(^ritte» ber 9J?enfd^^eit. ^eine %vaQe, in biefer
„9iuf)mfud)t" lag eine gro^e (55efa^r für biefen Se=
fpoti§mu§. Söäre ©diiller nid)t fo „rn^mfüd^tig"
gemefen, wer ttiürbe ^eute nod) öon ber §errfc^fuc^t
i^arl (Sugeng fpred)en? Unb fd)on arbeitete bamalS
ber öerfd^miegene S^rgeig be§ 5Iböofaten öon S(rra§,
ober bie 9iuf)mfu^t in bem tollen ^opfe 9J?irabeau§,
;
49
(£-f mar ber Wann, 511 fagen, it)a§ eu üon i{)r barf)te,
51
Sluf^öreii muB
Xt)xam\ 3U fein,
59
— 62 —
tüerben. Sßie mancf)mat mi3gen foldje 5Inerfennungen
auf bie 33e]feren unter ben jungen Seuten in ber
^^idjtung gerairft f)aben, bie Dreft in ber Spl)igenie
@oet[;e§ mit ben 3Korten bejeidjuet:
— 63 —
fein möd^te, frei aul^utoffen. 2Bir finb bie ©flauen
ber ©egenftänbe unb ei^djeinen itn§ gering ober be=
beutenb, je nQd)bem un§ biefe ^^ufammen^ie^en ober
5U freier Slusbe^nung 9^aum geben." „(Sr n^ar", fagt
— 67 —
öufi3ewacf)ieu i[t. 3d)illev§ Später ift ^ü^l't^i^'^^ß"^^-"'
69
— 70 -
\u 5ui- ®(uti)il3e. (Sine ^Qmiüengeid)icl)te !ommt if)m in
ben SBeg, üon einem nnbanfboren, üerbredjerifc^en nnb
mbrberifcfjen ©o^n unb üon einem ban!baren, tier=
— 76 —
©anu Jüirb bod) bte alit Sßunbc narbcn?
@tnft iuar'» ftnfter iinb bie aßeifen ftaröeu,
mmi ift'S Iid)tcr imb ber SBeife ftir&t.
(2ofrate§ ging unter bmä) Sopljiften,
9lou[leau leibet, Dtouffcau fällt bnrd) (Sliriften,
— 77 —
3)iefer ungeftümeit @Iücfe»lDcIIe,
2 icä, Siä^iüer.
:
III.
3ugenddid)tung.
S)ebiäieren will id} Sir'» lieber, 10 bin id) bod) getrin, haii
tiorübergeleitet.'
— 84 —
Meine Sölumeit, f leine Slätter
(Streuen mir mit leidster ^anb
@ute junge f^rüIiIingSgötter
3:;nnbelnb auf ein luftig löanb.
ober:
Saura! Über biefe 2Belt 3U flüchten
SBä^n id], mid) im ^immelsinatenglans gu lichten,
— 86 —
jie^t, machen reinere Töne \\ä) ijöihav, unb gelingt
e§ bem ®i(^ter, nn§ jn bef riebigen. „§eftorg 9lb=
jcl)ieb", ber Söec^fetgefong gwifcfien Srntn» nnb ©öfor,
luerben if)ren ^lol^ im .perlen ber Sugenb benja^ren.
2)er 9J?Qnn, ber \o ftar! feinen XobeSweg ge§t:
— 87 —
aJIenfc^ ! id) bitte, guif l^erau»
gu gef)en.
93
^offoä gegangen:
— 97 —
mit ©c^Iof unb 3)iitternacl^t öerjcfjnjövt uub auf ber
Öeiter gro^ unb ^errifd^ tut. 2öa§ ic^ getan i)ahe,
gelobt" u. f.
tu. ^a bridjt einen ?Ingeub(ic! bie lln»
IUI
S((» id) i^n ba§ erftemat faf) unb mir ha^ 93tut in
bie 3öange ftieg, froher jagten alle ^utfe, jebe Söoltung
— 102 —
iprad), jeber 2(tem lifpelte: „®ri[t'§! unb mein ^er^
ben immer 9J?angeInben erfaniite, befräftigte er i[t'§ :
— 109 —
tüie ©^atefpeare» Dt^ello ^eigt, irie ein 3J?eujd) ^um
SO'Jürber eines geliebten 2Seibe§ ttjerben fann. Dtfen=
bar war (5(^i((er§ ^^antajie üiel ftärfer angezogen
öon bem anbern Sßruber, bent Sibertiner, bem ^^(üd)!*
unb Äojeu ift meine «Sadje uidjt. 3d) ^viß ^^^^') "^ie
ift aud) für un§ trol3 aller feiner milben Streicbe ber
^oljere unb beffere 9JJenf(^, fein Streben edjt, unb an
fic^, feinen ^iß^ß" ^^^^t bered)tigt. 5(ber unfre $Öer*
bleiben.
5tber, <^um gmeiten, wenn (Sd)iIIer fic^ öon Xen=
benj nid)t frei J)ält, fo mu^te er, ha^ er bie 5lufgabe
flifdien ©mpfinbung.
116
SBeife berücffid)tigt.
51ber, tnenn fic^ bie „Snife SÜälterin" fo öon
^iesfo unb ben 9Wnbern — gnr grenbe ber X^eater=
bireftoren — nnterfc^ieb: in i^rer 2ragif ift fie
5n breiten.
Wix fdjeint, bafj biefe (Srfaffnng bey tragifdien
^ern§ in ber Suife 9}?iIIerin ^niueilen babnrd) üer=
f)inbert ftinrbe, bo^ man ba§ 'S^^emo be§ @tüde§ weniger
ün§ bem (Binde felbft at§ an§ bem @eift ber ßüt
entnar)m, ber ja aüerbingS üiet gegen bie ©tanbe§=
oornrteite gu fagen ^atte, bie bem ©lüde ber |)er3en
130
S{6er toorum baö fo ift unb fein nm^, bog je^en nur
bie tief grünbenben ©eifter; bie 5Inbern nehmen e§
bumpf a(§ ein ©djidfal fjin. 2)er ®i(f)ter ober, ber
nid)t Bei ben bunften SBiberjprüi^en be§ 2eBen§ fte^en
bleiben fann, iueit er ben ^long einer großen ^dU
fjarmonie in fid^ trägt, geigt un», Ujie otleö 9JZenfc^*
lid^e, irie Qugenb, ©enie unb ec^te SSeiblic^feit eben
bann, wenn fie recijt rein unb oonfommen finb, @in=
feitigfeiten werben, bie an bie (Sc^ranfen ber SBelt
[to^en unb an if)nen gerfc^eitern muffen, bamit iüir
fcf)eint.
muffen."
©inen 5(ngenblicf Iicf)tete e§ fid; nm ©djißer,
als i^n ^alberg enblid^ aU S^eaterbic^ter nac^ 9}Zann=
l§eim berief. 5{6er ha§ mährte nnr ein ^af)r:, unb
mit aller Stnerfennung feiner Stüde auf beutfdjen
93üf)nen, mit bem begeifterten Seifall ber ganzen
:3ugenb 2)eutfd)(anb§, audj mit bem Üxatstitel, ben
i^m @oet^e§ greunb, .ftarl Sluguft, na^ ber SSor^-
— 134 —
tun, ireun bu mir jutrouen fönnte[t, baj? ic^ einen
SBert ouf c^anblungen lege, bie Seuten Don unferer
Strt notürtid) finb. Si) ^offe ai\o nid)t, ha'^ hn t)a§
id) ^abe fein ^erg nod) nie auf einem falfdjen ^tang
überrQfd)t, tennen gelernt t)atte, fd)rieb er i^m bie
— 135 —
SfJatur mit feinem Talente auferlegt ^at ; nic^t pfrieben
bomit, fid^ al§ einen geborenen §errf(f)er über bie ©eifter
ber 9)?enfc^en erliefen ju ^oben, achtet er allel nichts,
ira§ er bi§ je^t getan f)at, nnb befc£)üe^t, ben großen
SBettlauf gu bem ^iji^ften ßiele oon oorn anzufangen.
Sei) ^ah^ baüon gefproi^en, ttia§ uns in ©d^iller über=
felbft fc^offt, ^ier fe^en tt)ir, n^ie n^atjr ba§ ift. ßr ift
— 136 —
IXnb nun beginnt üielc Sa^re ^inburdj ba^ 9iingen
biefeä auagegeic^neten ®ei[te§, jtc^ an§ beu ©c^ranfen
feiner Statur unb $Si(bung ^erau§äuarbeiten nnb jein
SBefen jur 9}^cni(f)f|ett ju erraeitern ; bie luifb cmpor^
getriebene 9iatur jurücf^nidjneiben nnb bem eb(en !raft=
öollen Stamme neue g^rncfjtreifer Quf,^upfropfen. SZic^ts
fenne id) in ber gon.^en 6)efd)i(i)te ber Siteratur, tt)Q§
biejem entfd)(oficnen 8treben, au§ fid) ba^, §öd)[te gu
mad)en, Mm§ man erreid)en fann, gu öergteii^en raäre.
SSir f)Qben nou bem §eroilmu§, mit bem ©djiHer
feine Slergangenfjcit rid)tete, anS^ ber ßät mitten in
— 137 —
ift fein er[te§ uiib iüi(i)tigfte§ ©efc^äft, e^e er e§
unternel)men barf, bte $8 ortreff üc^eit ju rühren. ®er
i)öä)\k 2Bert feinet @ebi(i)te§ faun fein anberer fein,
<il§> hafi e§ ber reine öoüenbete 5Iu§brnc! einer inte:=
(Sr ^atte nod) !ein SBer! gefd)rieben, ha§> bie neue grojse
gorberung !^ätte red)tfertigen fonnen. Stber er fd)ic!te
fic^ an, e§ gu tun. Wit nnenblidjer 93Jüt)e ermorb
— 138 —
er fic^ ha^ ü^üftjeug ba^u, ertüeiterte feine 3)Jenj(^en=
®r
Sem
Tjatte früf)
2eibeu inar
"ta^
er,
ftrenge SBort getefeu
mar bem Xo)) üertraut —
fagt ©oetlje öon i^m in bem berüf)mten Xrauergebic^te:
^l)x fauntet i^n, h)ie er mit ätteicufifiritten
2;en Äreiö be§ SBoIIen», bea ä>oIIbrin8en§ iiiaB,
— 145 —
9}ienjc^en um fic^ f)Qt. ®q§ ganjc Stüc! äwingt i()n,
— 150 -
freifjeit fpridjt ©gmont, foiiberu üon ber 3^rei£)eit
geffen fann.
2ro|bem f)at e» Sdjiüer oermodjt, biefen allge=
meinen ©rang, feiner perfönlidjen Überzeugung öon
ber Sü^ne f)era6 Geltung ju im Sntereffe
öerfc^affen,
einer reineren ^unft jiuar nid)t ooüfommen 3U über=
rainben, aber if)n mit bem bii^terifc^en ^Xüed beffer ju
oerfö^nen. SSerfen wir einen SÖIicE auf ben SSallenftein
unb fef)en ben gangen ungefieuren @d)ritt hcn (Si^iller
bleibt — ,
jonberu bie ber 9\eügion. Ser üftf)etifd}e
gelben ;
je ^ö^er er ift, um fo loiberfinniger er j(f)eint
- 160 —
^erouSgetreten, in bie §änbe un^eimüdjcr 3)Mc^te
fällt, bie mit i^r madien, loa» fie ttJoHen. Unb tüie
— 167 —
i^träc^er ha§> @efäB ift, in bem er lebt, d^lax'ia
Stuart ift ein Sßeib. Unb ber S^i^ter fjot i^r bie
laffenb
fie in i)a§> <BtM ein unb wie ein <S(^idfaI folgt ifinen
tritt fie in§ Seben [)inein, al§ eine äöiffenbe finft fie,
alle biefe Xiinge, wie fef)r fie auc^ bie ^idjtnng be=
172
— 174 —
(Si'iften^en, bieje deinen dürften, unb fie jujammen^
fc^tüei^t gu einem großen ©anjen, xoie ein SSo(!
5 um Söolf toirb, unb trie e§ eine ©timme be=
fommt unb ju jpredjen anfängt:
f (flauem!
@§ ift ein @ro§e§, wenn ein 5ßoI! fprid^t,
füüt bie §anb be§ Sobe§, bie i()n trifft. 9(m 9. 9J?ai
u. f.
w. S)er beforatiüe ^üq ift offenbar aud) ber
gefdjitberten ^oefie eigen; e§ ift ta^, maS man oft
nic^t ganj gntreffenbermeife bei ©editier Üifjetori!
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