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Die grundlegende
Allgemeinbildung für jedermann
Allgemeinbildung
Allgemeinbildung kompakt
• Das Wichtigste aus 15 Wissensgebieten kompakt
• Fundiert von der Dudenredaktion erklärt,
gleichzeitig leicht verständlich Was jeder wissen muss
• Mit zahlreichen farbigen Abbildungen,
Infografiken und Tabellen
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Allgemeinbildung
kompakt
Was jeder wissen muss
Dudenverlag
Berlin
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
ISBN 978-3-411-71685-2
Auch als E-Book erhältlich unter:
ISBN 978-3-411-91105-9
www.duden.de
Inhalt
Daten zur geschichte 7
Religionen 23
Philosophie 36
Mythologie 45
Kunst 52
Musik 69
Literatur 88
Tierwelt 126
Pflanzenwelt 147
Naturwissenschaften 164
Technik 185
Daten zur
Geschichte
vor 2,5 Mio. Jahren Der Homo habilis um 3100 v. Chr. In Babylonien ent
stellt erste Werkzeuge aus Steinen und steht die erste Schrift.
Knochen her.
4./3. Jt. v. Chr. Der Erfindung des Ra
vor 400 000 Jahren Der Mensch er des folgt die Erfindung des Fahrzeugs.
langt die Kontrolle über das Feuer.
3100 v. Chr. Durch die Vereinigung
33 000 v. Chr. Die frühesten Höhlen von Ober- und Unterägypten entsteht
malereien entstehen in Südfrankreich unter dem sagenhaften König Menes der
und Nordspanien. Dargestellt werden ägyptische Staat.
fast ausschließlich Tiere.
3. Jt. v. Chr. Die Hochkulturen ent
9. Jt. v. Chr. Beginn der »neolithischen wickeln unterschiedliche Kalender zur
Revolution«. Pflanzliche und tierische Einteilung der Zeit und geben damit dem
Domestikationen. Mit dem Anbau von Leben eine erste Ordnung.
Getreide und der Haltung von Haus
tieren wird der Mensch sesshaft. ab 2700 v. Chr. Beginn der Geldwirt
schaft: Die ersten Zahlungsmittel mit
7. Jt. v. Chr. Mit der Entwicklung der festgelegten Werteinheiten sind Gerste,
Töpfer- und Webkunst beginnt sich der Kupfer und Silber.
Mensch auf der Erde häuslich einzurich
ten. 2600 v. Chr. Die Cheopspyramide, die
größte der Pyramiden von Giseh, wird
ab 6./5. Jt. v. Chr. Die Metallver gebaut.
arbeitung bringt neben Gebrauchsarti
keln auch Schmuckgegenstände hervor. 2500 v. Chr. Der Städtebau am Indus
Kupfer, später Bronze und Eisen ver erreicht seinen Höhepunkt. Die Metro
ändern die Welt. pole Mohenjo-Daro entsteht.
5. Jt. v. Chr. Der Beginn der Seefahrt 2230 v. Chr. Sargon von Akkad schafft
erschließt dem Menschen neue Lebens in Mesopotamien den ersten Territorial
räume. staat.
ab 5. Jt. v. Chr. Die Monumentalgräber 2. Jt. v. Chr. Die Erfindung von Sonnen-
der Megalithkulturen Europas sind Zei und Wasseruhren ermöglicht eine weite
chen für einen Jenseitsglauben. re Einteilung der Zeit.
Daten zur Geschichte 8
18. Jh. v. Chr. Der Codex Hammurapi um 150 v. Chr. Die griechische Astro
wird in eine Stele eingemeißelt. Er ist die nomie liefert bahnbrechende Erkennt
älteste und größte überlieferte Sammlung nisse über die Himmelskörper und
von Gesetzestexten des alten Orients. berechnet erstmals Sonnen- und Mond
finsternisse.
776 v. Chr. Die Olympischen Spiele wer
den erstmals in einer schriftlichen Quel 44 v. Chr. Der römische Diktator Gaius
le erwähnt. Julius Caesar wird von einer Gruppe
oppositioneller Senatoren an den Iden
um 700 v. Chr. In Babylonien wird das des März (15. 3.) ermordet.
Sexagesimalsystem, das erste vollstän
dige Zahlensystem, entwickelt. zwischen 9 und 4 v. Chr. Jesus von
Nazareth wird geboren.
6. Jh. v. Chr. Thales von Milet gilt als
der erste Philosoph der griechischen 64 n. Chr. Unter Nero kommt es nach
und europäischen Denktradition. dem Brand Roms zur ersten Christen
verfolgung.
um 59 7 v. Chr. Nebukadnezar II. er
obert Jerusalem, zerstört den salomoni 70 Der jüdische Aufstand gegen die
schen Tempel und führt die Bevölkerung römische Herrschaft endet nach vier
in die Babylonische Gefangenschaft. Jahren mit der Eroberung Jerusalems
und der Zerstörung des Tempels.
um 560 –480 v. Chr. Siddharta Gauta
ma, genannt Buddha (»der Erleuchtete«), 312 Der im Zeichen des Kreuzes errun
legt den Grundstein für eine der ältesten gene Sieg Kaiser Konstantins in der
Weltreligionen. Schlacht an der Milvischen Brücke ver
hilft dem Christentum zum Durchbruch.
539 v. Chr. Durch den Sieg über das Neu
babylonische Reich begründet Kyros II. ab 375 Der Einfall der Hunnen nach
das persische Weltreich. Südrussland löst die germanische Völker
wanderung aus.
5. Jh. v. Chr. Mit der Ausdehnung der
politischen Entscheidungsgewalt auf alle 451 In der Schlacht auf den Katalau
Bürger entsteht in Athen die Demokratie. nischen Feldern erleiden die Hunnen
unter Attila gegen ein weströmisches
4. Jh. v. Chr. Das Weltreich Alexanders Heer, die Westgoten und die Franken ei
des Großen zerfällt nach seinem Tod 323 ne schwere Niederlage.
v. Chr. in die Diadochenreiche.
455 Vandalen plündern Rom.
ab 264 v. Chr. Rom steigt zur ersten
europäischen Weltmacht auf. 528 – 542 Kaiser Justinian lässt den
»Corpus Iuris Civilis«, eine Sammlung
2. Jh. v. Chr. Der griechische Astronom des römischen Rechts, zusammenstellen,
Aristarchos von Samos entwickelt ein die in Deutschland als »Gemeines Recht«
heliozentrisches Weltbild. bis zum Jahr 1900 Gültigkeit hatte.
9 Daten zur Geschichte
618 –903 China erreicht unter der um 1200 In Bologna schließen sich
Tang-Dynastie seine bis dahin größte Rechtsstudenten zu Genossenschaften
Ausdehnung. zusammen und gründen die erste Uni
versität.
622 Mohammed, Begründer des Islam,
verlässt mit Anhängern Mekka und 1206 Temüdschin (»der Schmied«) wird
wandert nach Medina. Die Hidjra ist der zum Khan aller mongolischen Teilvölker
Beginn der islamischen Zeitrechnung. erhoben und führt fortan den Namen
Dschingis Khan.
714 Die Mauren erobern das Westgo
tenreich auf der Iberischen Halbinsel. 1215 König Johann Ohneland stellt un
ter dem Druck von Magnaten, Klerus
722 –1492 Ganze 770 Jahre dauert die und der Londoner Bürgerschaft die Mag
Reconquista, die christliche Rückerobe na Charta Libertatum aus.
rung Spaniens von den Arabern.
1291 Die drei Talgemeinden Uri,
786 –809 Unter Harun ar-Raschid erlebt Schwyz und Nidwalden schließen einen
das Abbasidenreich mit der Hauptstadt ewigen Landfrieden. Dieser Bund ist die
Bagdad seinen politischen und kulturel Keimzelle der Schweizer Eidgenossen
len Höhepunkt. schaft.
800 Karl I., der Große, wird von Papst 13.–19 . Jh. Die Inquisition überzieht
Leo III. zum Römischen Kaiser gekrönt. Europa mit ihrem Schrecken. Hundert
tausende fallen ihr zum Opfer.
955 In der Schlacht auf dem Lechfeld
gelingt einem zahlenmäßig weit unterle 1339 –1453 Im sogenannten Hundert
genen Reiterheer unter dem deutschen jährigen Krieg zwischen England und
König Otto I. der Sieg über die Ungarn. Frankreich führt das Auftauchen der
Jeanne d’Arc, der Jungfrau von Orléans,
1066 Herzog Wilhelm von der Norman 1429 die Wende zugunsten Frankreichs
die (Wilhelm der Eroberer) besiegt in der herbei.
Schlacht von Hastings die Angelsachsen.
1347 – 51 Die Große Pest bricht über
1096 –1270 In sieben Kreuzzügen die Menschen herein. Mindestens ein
ziehen mehr als eine Million Menschen Viertel der Bevölkerung Europas fällt
ins Heilige Land. dem »Schwarzen Tod« zum Opfer.
1099 Bei der Eroberung Jerusalems 1389 Die Schlacht auf dem Amselfeld
richten die Ritterheere der Kreuzfahrer endet mit einer Niederlage der christli
ein furchtbares Blutbad unter der Be chen Balkanvölker gegen die musli
völkerung an. mischen Osmanen.
um 1200 In Italien werden mit der Ent 15. Jh. Die Chinesische Mauer erhält
stehung der ersten Banken die Grundla unter der Ming-Dynastie ihre heutige
gen des modernen Finanzverkehrs gelegt. Form.
91 Literatur
Hesiod, Dichter (um 700 v. Chr.): Die Menander (*342, †292 v. Chr.): »Der
»Theogonie« besingt Weltentstehung und Griesgram«, »Das Schiedsgericht«
Ursprung der Götter über Uranos, Kro-
nos zu Zeus und dessen Verteidigung Philosophie und Geschichtsschreibung
gegen den Angriff der Titanen. Platon (*427, †348/347 v. Chr.):
Aisopos (Aesopus, Äsop), legendärer »Phaidon«, »Symposion«, »Politeia«
Fabeldichter: »Fabeln« (wahrscheinlich Aristoteles (*384, †322 v. Chr.): »Meta
im 6. Jh. v. Chr.): Der Sklave Aisopos physik«, »Nikomachische Ethik«, »Von
behauptet sich mit seinen Tierfabeln vor der Dichtkunst«, »Rhetorik«, »Organon«
Gelehrten und Mächtigen. Herodot (*um 490, †um 425 v. Chr.):
Geschichte Griechenlands und der
Lyrik Perserkriege
Archilochos (um 650 v. Chr.): Spott Xenophon (*um 430, †nach 355
gedichte, Liebeslyrik v. Chr.): »Anabasis«, »Hellenika«,
Sappho (um 600 v. Chr.): Götterhymnen, »Memorabilien«
Hochzeits- und Liebeslieder Plutarch (*um 46, †um 120): »Bioi
Alkaios (um 600 v. Chr.): Lieder über paralleloi« (vergleichende Biografien
Krieg, Liebe und Wein bedeutender Griechen und Römer)
Anakreon (6. Jahrhundert v. Chr.):
Liebesgedichte
Pindar (*522/518, †446): u. a. Sieges Die römische Literatur
gesänge für die Preisträger der Olym (etwa 240 v. Chr. bis 524 n. Chr.)
pischen Spiele Eine der frühesten schriftlichen Auf-
Theokrit (*um 310, †um 260): Schäfer zeichnungen ist das Zwölf tafelgesetz,
dichtungen (Bukolik), Idyllen, Epigramme die Aufzeichnung des römischen Rechts
von 451/450 v. Chr., die auf dem Forum
Tragödien Romanum aufgestellt war. Seit dem
Thespis (6. Jh. v. Chr): Die erhaltenen 2. Jahrhundert v. Chr. entstanden die
Tragödien und Verse wurden bereits in ersten römischen Werke in Anlehnung
der Antike als nicht von ihm stammend an die griechische Literatur, die für den
angesehen. gebildeten Römer ein Zeichen humaner
Aischylos (*525, †456 v. Chr.): »Die Geisteskultur waren. Die römischen
Perser« (zuerst aufgeführt 472), »Sieben Dichter übernahmen die Gattungen der
gegen Theben« (467), »Orestie« (»Aga- griechischen Literatur und versahen sie
memnon«, »Choephoren«, »Eumeniden«; mit römischen Stoffen.
zuerst aufgeführt 458)
Sophokles (*497/96, †406/05 v. Chr.): Gemeines Recht
»Antigone«, »König Ödipus«, »Elektra« Neben den literarischen Werken ist vor
Euripides (*485, †406 v. Chr.): allem die unter Kaiser Justinian I. (*482,
»Medea«, »Die Troerinnen«, »Elektra«, †565) entstandene Sammlung des römi-
»Iphigenie in Aulis« schen Rechts im »Corpus Iuris Civilis«
bedeutsam, das in Deutschland als »Ge-
Komödien meines Recht« teilweise bis zum Inkraft-
Aristophanes (*um 445, †um 385 v. Chr.): treten des Bürgerlichen Gesetzbuchs im
»Die Vögel«, »Lysistrate«, »Die Frösche« Jahr 1900 galt.
Literatur 92
(D., 1804), »Die Götter Griechenlandes« Jacob Grimm (*1785, †1863) und
(L., 1788), »Das Ideal und das Leben« Wilhelm Grimm (*1786, †1859): »Kinder-
(L., 1795), »Die Bürgschaft« (L., 1798), und Hausmärchen« (1812–1815)
»Das Lied von der Glocke« (L., 1799) Joseph von Eichendorff (*1788, †1857):
»Aus dem Leben eines Taugenichts«
(R., 1826)
Romantik (etwa 1790 –1850) Victor Hugo (*1802, †1885): »Cromwell«
Die Romantik war eine kulturrevolutio- (D., 1827), »Der Glöckner von Notre-
näre Bewegung in Europa, die eine neue Dame« (R., 1831)
Kunst (Universalpoesie), ein neues Den- Edgar Allan Poe (*1809, †1849):
ken und ein neues Leben zu praktizieren »Der Doppelmord in der Rue Morgue«
suchte. Das Andersartige, Fremde und (E., 1841)
Unbekannte wurde vor allem im Un Nikolai Gogol (*1809, †1852): »Die Nase«
bewussten, Geheimnisvollen, Fantasti- (E., 1836), »Der Revisor« (D., 1836)
schen, Skurrilen, in den »nächtlichen« Aleksandr Puschkin (*1799, †1837):
Seiten des Lebens gesucht. Während »Eugen Onegin« (R., 1825–32), »Boris
sich die Klassik die Antike zum Vorbild Godunow« (D., 1831)
nahm, orientierte sich die Romantik am
Mittelalter, an den orientalischen Kultu-
ren und der Kultur Chinas. Charakteris Realismus (etwa 1830–1880)
tische romantische Formen sind (histori- Nach dem Verständnis des Realismus soll
scher) Roman, Fragment, Märchen, Vers die Kunst ein wahres Bild des menschli-
dichtung, Lied. chen Lebens bieten, das auf genauer Be-
obachtung beruht. Realistisch exakte
William Wordsworth (*1770, †1850) Milieuschilderungen und psychologisch
gemeinsam mit Samuel Taylor Coleridge genau gezeichnete Personen kennzeich-
(*1772, †1834): »Lyrical ballads« nen die realistische Literatur. Der Realis
(L., 1798) mus entwickelte sich zuerst in Frankreich
Sir Walter Scott (*1771, †1832): »Wa- und war dort durch stark sozialkritische
verley« (R., 1814), »Guy Mannering« und antibürgerliche Haltung gekenn-
(R., 1815), »Ivanhoe« (R., 1819) zeichnet. In der deutschsprachigen Lite-
Novalis (eigentlich Friedrich von Harden ratur kam er erst nach 1848 auf und
berg; *1772, †1801): »Hymnen an die wird im Allgemeinen »poetischer Realis-
Nacht« (1800), »Heinrich von Ofter mus« genannt.
dingen« (R., 1802)
E. T. A. Hoffmann (*1776, †1822): Conrad Ferdinand Meyer (*1825,
»Der goldene Topf« (N., 1814), »Die †1898): »Gustav Adolfs Page« (E.,
Elixiere des Teufels ...« (R., 1815/16), 1882), »Das Amulett« (E., 1873)
»Lebensansichten des Katers Murr Adalbert Stifter (*1805, †1868): »Der
nebst fragmentarischer Biographie des Nachsommer« (R., 1857)
Kapellmeisters Johannes Kreisler« Theodor Storm (*1817, †1888): »Immen
(R., 1819–1821) see« (N., 1851), »Pole Poppenspäler« (N.,
Clemens Brentano (*1778, †1842) und 1875), »Der Schimmelreiter« (N., 1888)
Achim von Arnim (*1781, 1831): »Des Gottfried Keller (*1819, †1890): »Der
Knaben Wunderhorn« (L., 1806–1808) grüne Heinrich« (R., 1854/55; 1879/80)
97 Literatur
Gustav Freytag (*1816, †1895): sen setzten die Autoren auf irreale und
»Soll und Haben« (R., 1855) traumhafte Bilder, auf Vieldeutigkeit,
Gustave Flaubert (*1821, †1880): Imagination und Suggestion. Mithilfe von
»Madame Bovary« (R., 1857) frei gesetzten bildhaften Zeichen, Sym-
Fjodor Michailowitsch Dostojewski bolen, wird eine autonome Welt der
(*1821, †1881): »Schuld und Sühne« Schönheit erzeugt, die die geheimnisvol-
(R., 1866), »Die Brüder Karamasow« len Zusammenhänge hinter den Dingen
(R., 1879–80) erahnbar machen soll. Der Symbolismus
Lew Tolstoi (*1828, †1910): wirkte über das 19. Jahrhundert hinaus
»Krieg und Frieden« (R., 1868/69), vor allem in der Lyrik auf zahlreiche lite-
»Anna Karenina« (R., 1878) rarische Strömungen bis zur Gegenwart.
Charles Dickens (*1812, †1870):
»Oliver Twist« (R., 1838), »David Charles Baudelaire (*1821, †1867):
Copperfield« (R., 1850) »Die Blumen des Bösen« (L., 1857)
Stéphane Mallarmé (*1842, †1898):
»Der Nachmittag eines Fauns« (L., 1876)
Naturalismus (etwa 1870 –1900) Maurice Maeterlinck (*1862, †1949):
Auf die Proletarisierung und Verelen- »Pelléas und Mélisande« (D., 1892)
dung breiter Bevölkerungsschichten in Stefan George (*1868, †1933): »Hymnen«
den enorm wachsenden Großstädten (L., 1890), »Pilgerfahrten« (L., 1891),
antwortete der europäische Naturalis- »Algabal« (L., 1892)
mus mit antibürgerlichem und sozialre- Hugo von Hofmannsthal (*1874, †1929):
volutionärem Engagement. Die Schatten »Der Thor und der Tod« (D., 1894),
seiten der aufkommenden Industriege- »Jedermann« (D., 1911)
sellschaft – Gewalt, Verbrechen, Armut,
Prostitution, Alkoholismus, Krankheit
und Wahnsinn – wurden zum Gegen- Dekadenz (etwa 1880–1910)
stand der Literatur. Ende des 19. Jahrhunderts (Fin de Siècle)
entwickelt sich aus einem Bewusstsein
Henrik Ibsen (*1828, †1906): »Nora des bevorstehenden kulturellen Unter-
oder Ein Puppenheim« (D., 1879) gangs eine Literatur, die die Welt des
Emile Zola (*1840, †1902): Sinnlich-Schönen und des Frivolen ver-
»Germinal« (R., 1885) absolutiert gegenüber einer Welt nor-
August Strindberg (*1849, †1912): mierter bürgerlicher Moral- und Wert-
»Totentanz« (D., 1902), »Gespenster vorstellungen. Die Dekadenzdichtung ist
sonate« (D., 1907) geprägt von einem Hang zum Traumhaf-
Gerhart Hauptmann (*1862, †1946): ten und Morbiden und stellt nervöse,
»Die Weber« (D., 1892) überreizte und am Rande der Gesell-
schaft stehende Figuren und deren See-
lenzustände dar.
Symbolismus (etwa 1860 –1900)
Die in Frankreich entstandene und auf Oscar Wilde (*1854, †1900): »Das
ganz Europa wirkende Richtung lehnte Bildnis des Dorian Gray« (R., 1891)
alle realistischen und naturalistischen Arthur Schnitzler (*1862, †1931):
Tendenzen in der Literatur ab. Stattdes »Lieutenant Gustl« (E., 1901)
Literatur 98
Michael Frayn (*1933): »Kopenhagen« Karl Kraus (*1874, †1936): »Die letzten
(D., 1998) Tage der Menschheit« (D., 1922)
Max Frisch (*1911, †1991): »Stiller« Milan Kundera (*1929): »Die unerträg-
(R., 1954), »Homo Faber« (R., 1957) liche Leichtigkeit des Seins« (R., 1984)
Jostein Gaarder (*1952): »Sofies Welt« Siegfried Lenz (*1926): »Die Deutsch-
(R., 1993) stunde« (R., 1968), »Schweigeminute«
Gabriel García Márquez (*1927, †2014): (E., 2008)
»Hundert Jahre Einsamkeit« (R., 1967), Henning Mankell (*1948): »Mörder oh-
»Chronik eines angekündigten Todes« ne Gesicht« (R., 1991), »Kennedys Hirn«
(R., 1981) (R., 2005)
Günter Grass (*1927): »Die Blechtrom- Heinrich Mann (*1871, †1950): »Der
mel« (R., 1959), »Mein Jahrhundert« Untertan« (R., 1918)
(E., 1999), »Beim Häuten der Zwiebel« Thomas Mann (*1875, †1955): »Joseph
(Erinnerungen, 2006) und seine Brüder« (R., Tetralogie 1933–
Peter Handke (*1942): »Die Angst des 1943), »Der Zauberberg« (R., 1924),
Tormanns beim Elfmeter« (E., 1970) »Doktor Faustus« (R., 1947)
Ernest Hemingway (*1899, †1961): Frank McCourt (*1930, †2009): »Die
»Fiesta« (R., 1926), »Wem die Stunde Asche meiner Mutter« (R., 1996)
schlägt« (R., 1940), »Der alte Mann und Arthur Miller (*1915, †2005): »Tod
das Meer« (E., 1952) eines Handlungsreisenden« (D., 1949)
Hermann Hesse (*1877, †1962): »Der Henry Miller (*1891, †1980): »Wende-
Steppenwolf« (R., 1927), »Das Glas- kreis des Krebses« (R., 1934)
perlenspiel« (R., 1943) Toni Morrison (*1931): »Menschen-
Rolf Hochhuth (*1931): »Der Stellver- kind« (R., 1987), »Jazz« (R., 1992)
treter« (D., 1963) Harry Mulisch (*1927, † 2010): »Die
Ödön von Horváth (*1901, †1938): Entdeckung des Himmels« (R., 1992)
»Geschichten aus dem Wienerwald« Herta Müller (*1953): »Atemschaukel«
(D., 1931) (R., 2009)
Aldous Huxley (* 1894, †1963): »Schöne Robert Musil (*1880, †1942): »Der
neue Welt« (R., 1932) Mann ohne Eigenschaften« (R., 1930,
Eugene Ionesco (*1909, †1994): »Die 1933, 1943)
Nashörner« (D., 1959) Vladimir Nabokov (*1899, †1977):
Elfriede Jelinek (*1946): »Die Klavier- »Lolita« (R., 1955)
spielerin« (R., 1983) Eugene O’Neill (*1888, †1953): »Trauer
James Joyce (*1882, †1941): »Ulysses« muß Elektra tragen« (D., 1931)
(R., 1922) George Orwell (*1903, †1950): »Farm
Franz Kafka (*1883, †1924): »Die Ver- der Tiere« (R., 1945), »1984« (R., 1949)
wandlung« (E., 1915), »Der Prozess« John Osborne (*1929, †1994): »Blick
(R., 1925), »Das Schloss« (R., 1926) zurück im Zorn« (D., 1957)
Erich Kästner (*1899, †1974): »Emil Orhan Pamuk (*1952): »Schnee«
und die Detektive« (R., 1929), »Fabian« (R., 2002)
(R., 1931), »Drei Männer im Schnee« Boris Pasternak (*1890, †1960): »Dok-
(R., 1934) tor Schiwago« (R., 1957)
Imre Kertész (*1929): »Roman eines Harold Pinter (*1930, † 2008): »Der
Schicksallosen« (R., 1975) Hausmeister« (D., 1960)
Literatur 100
Marcel Proust (*1871, †1922): »Auf der Patrick Süskind (*1949): »Das Parfüm«
Suche nach der verlorenen Zeit« (R., 1985)
(R., 1913-1927) John Updike (*1932, †2009):
Thomas Pynchon (*1937): »Die Enden »Die Hexen von Eastwick« (R., 1984),
der Parabel« (R., 1973) »Terrorist« (R., 2006)
Erich Maria Remarque (*1898, †1970): Mario Vargas Llosa (*1936,):
»Im Westen nichts Neues« (R., 1929) »Die Stadt und die Hunde« (R., 1936),
Morton Rhue (*1950): »Die Welle« »Das grüne Haus« (R., 1965), »Das Fest
(E., 1981) des Ziegenbocks« (R., 1999)
Rainer Maria Rilke (*1875, †1926): Martin Walser (*1927): »Ein fliehendes
»Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Pferd« (E., 1978), »Tod eines Kritikers
Brigge« (R., 1910), »Duineser Elegien« (R., 2002)«
(L., 1923) Tennessee Williams (*1911, †1983):
Philip Roth (*1933): »Amerikanisches »Die Glasmenagerie« (D., 1944), »End-
Idyll« (R., 1997), »Verschwörung gegen station Sehnsucht« (D., 1947)
Amerika« (R., 2005) Christa Wolf (*1929, † 2011): »Der ge-
Salman Rushdie (*1947): »Die sata- teilte Himmel« (E., 1963), »Kassandra«
nischen Verse« (R., 1988) (E., 1983), »Störfall. Nachrichten eines
Nelly Sachs (*1891, †1970): »Legenden Tages« (E., 1987)
und Erzählungen« (E., 1921), »In den Carl Zuckmayer (*1896, †1977):
Wohnungen des Todes« (L., 1947) »Der Hauptmann von Köpenick« (D.,
Antoine de Saint-Exupéry (*1900, 1930), »Des Teufels General« (D., 1946)
†1944): »Der kleine Prinz« (E., 1943) Stefan Zweig (*1881, †1942): »Stern-
José Saramago (*1922, †2010): »Das stunden der Menschheit« (Es., 1927),
Memorial« (R., 1982), »Der Doppel »Schachnovelle« (E., 1942)
gänger« (R., 2004)
Jean-Paul Sartre (*1905, †1980): »Der
Ekel« (R., 1938), »Die schmutzigen
Hände« (D., 1948) Deutschsprachige Literatur-
Bernhard Schlink (*1944): »Der Vor Nobelpreisträger
leser« (R., 1995)
Robert Schneider (*1961): »Schlafes Theodor Mommsen 1902
Bruder« (R., 1992) Paul von Heyse 1910
Anna Seghers (*1900, †1983): »Das siebte Gerhart Hauptmann 1912
Kreuz« (R., 1942), »Transit« (R., 1944) Thomas Mann 1929
George Bernard Shaw (*1856, †1950):
Hermann Hesse 1946
»Pygmalion« (D., 1912)
Alexander Solschenizyn (*1918, †2008): Nelly Sachs 1966
»Ein Tag im Leben des Iwan Denis Heinrich Böll 1972
sowitsch« (R., 1962), »Der Archipel Elias Canetti 1981
GULAG« (R., 1974) Günter Grass 1999
John Steinbeck (*1902, †1968): »Früch-
Elfriede Jelinek 2004
te des Zorns« (R., 1939), »Jenseits von
Eden« (R., 1952) Herta Müller 2009
101 Sprichwörter und Redensarten
Sprichwörter
und Redensarten
ad absurdum [lateinisch]: Etwas »ad Alter schützt vor Torheit nicht: Diese
absurdum führen« heißt, die Wider sprichwörtliche Redensart geht zurück
sinnigkeit oder Sinnlosigkeit, z. B. einer auf eine Stelle in Shakespeares Drama
Behauptung, nachweisen. »Antonius und Cleopatra« (1. Akt, 3. Sze
ne), wo Cleopatra spricht: »Wenn mich
nach Adam Riese: richtig gerechnet. das Alter auch nicht schützt vor Tor
Diese Redensart geht auf den berühmten heit,/Doch wohl vor Kindischsein.«
deutschen Rechenmeister Adam Ries
(*1492, †1559) zurück. Alter Ego [deutsch »anderes Ich«] nennt
man einen sehr guten, vertrauten
Adel verpflichtet: Eine höhere gesell Freund.
schaftliche Stellung verpflichtet zu Ver
haltensweisen, die von anderen nicht bei jemandem gut (schlecht) angeschrie-
unbedingt erwartet werden. Der Aus ben sein: bei ihm in gutem (schlechtem)
spruch stammt aus dem Französischen Ansehen stehen. Die Redewendung geht
(»noblesse oblige«) und findet sich in auf die Bibel (Buch Exodus) zurück, wo
den »Maximes et réflexions sur dif von einem Buch die Rede ist, in das der
férents sujets de morale et de politique« Herr die Gerechten einschreibt und aus
(1808) von Pierre M. G. Duc de Lévis. dem er die Sünder tilgt.
Advocatus Diaboli [deutsch »Anwalt audiatur et altera pars: Der alte lateini
des Teufels«] nennt man jemanden, der sche, heute immer noch gültige Grund
um der Sache willen mit seinen Argu satz des Prozessrechts bedeutet über
menten die Gegenseite vertritt, ohne ihr setzt »Man muss auch die Gegenpartei
selbst anzugehören. anhören« (wörtlich: »Auch der andere Teil
muss gehört werden«).
Allwissend bin ich nicht, doch ist mir
viel bewusst: Der Ausspruch stammt aus das A und O: die Hauptsache, das
Goethes »Faust« (Teil 1, Studierzimmer). Wichtigste, der Kernpunkt. Ursprüng
Mephisto macht ihn gegenüber Faust in lich verstand man darunter den Anfang
gespielter Bescheidenheit. und das Ende, nach dem ersten (Alpha)
und dem letzten (Omega) Buchstaben
Alma Mater [deutsch »nährende Mut des griechischen Alphabets. Nach der
ter«]: oft scherzhafte Bezeichnung für Offenbarung des Johannes spricht Gott:
die Universität und die Hochschule. »Ich bin das A und O ...«
141 Tierwelt
lauf um die Sonne erfolgt, vom Nordpol in 11,87 Jahren. Die siderische Eigenro
der Erdbahnebene aus betrachtet, entge tationsperiode beträgt 9:55 Stunden. Sei
gen dem Uhrzeigersinn bei einer mittle ne mittlere Dichte liegt bei 1,33 g/cm3.
ren Entfernung von 149,6 Mio km. Die Jupiter ist vermutlich aus flüssigem mo
mittlere Dichte der Erde ist 5,53 g/cm3. lekularem und metallischem Wasser
Die Erde ist von einem magnetischen Feld stoff aufgebaut, der einen dichten zen
umgeben, das seinen Ursprung in ihrem tralen Kern aus Eisen und Siliziumver
Eisenkern hat. Die Erdatmosphäre be bindungen umgibt. Seine wolkenreiche
steht aus 78,09 % Stickstoff, 20,95 % Sau Atmosphäre besteht aus Wasserstoff und
erstoff, 0,93 % Argon sowie aus Spuren Helium; daneben enthält sie Ammoniak,
von Kohlendioxid, anderen Edelgasen Methan, Äthan u. a. Die Temperatur der
und wechselnden Anteilen Wasserdampf. Wolkendecke beträgt etwa –120 °C. Von
den 67 bekannten Jupitermonden sind
Mars: Von allen Planeten der erdähn die sog. galileischen Monde Io, Europa,
lichste; sein Abstand zur Erde liegt zwi Ganymed und Kallisto größer als oder
schen 56 und 400 Mio. km. Er umkreist fast so groß wie der Planet Merkur.
die Sonne in einer relativ exzentrischen
Ellipse, sein Abstand von ihr variiert Saturn: Zweitgrößter Planet des Sonnen
zwischen 207 und 249 Mio. km. Der systems mit einem ausgeprägten Ring
Äquatordurchmesser ist mit 6794 km system. Sein Äquatordurchmesser ist
nur wenig größer als der halbe Erd 120 000 km; seine Masse beträgt 95 Erd
durchmesser. Die Masse beträgt 0,107 massen. Die Dichte ist mit 0,70 g/cm3
Erdmassen, die Dichte 3,93 g/cm3. Der die geringste aller Planeten. Saturn um
Mars rotiert in 24:37 Stunden einmal um kreist die Sonne in 1432 Mio. km Entfer
seine eigene Achse. Da die Rotationsach nung in 29,63 Jahren. Seine Eigenrotati
se ähnlich wie die der Erde gegen die onsperiode ist 10:14 Stunden. In der Sa
Bahnebene geneigt ist, sind Tag und turnatmosphäre wurden neben den
Nacht sowie die Jahreszeiten auf ihm de Hauptbestandteilen Wasserstoff und He
nen der Erde ähnlich. In Äquatornähe lium u. a. Methan und Ammoniak nach
steht der Höchsttemperatur von +26 °C gewiesen. Das Innere des Saturns dürfte
eine tiefste Nachttemperatur von –111°C aus einer äußeren Schicht aus flüssigem
gegenüber. Der Druck der Marsatmo Wasserstoff und Helium bestehen, der
sphäre, die zu 95 % aus Kohlendioxid, sich nach innen eine Zone aus metalli
2,7 % Stickstoff und 1,6 % Argon besteht, schem Wasserstoff und ein eisenreicher
beträgt mit 6 Hektopascal nur etwa 6 % fester Kern anschließen. Die Existenz
der Erdatmosphäre. Der Mars hat zwei von 62 Saturnmonden gilt als gesichert.
kleine Monde, Phobos und Deimos.
Uranus umkreist die Sonne in einem
Jupiter: Mit einem Äquatordurchmesser Abstand von 2735 Mio. km einmal in
von 142 796 km größter Planet des Son 84,67 Jahren; seine siderische Eigenro
nensystems; seine Masse beträgt das tationsperiode beträgt 16:48 Stunden,
318-Fache der Erdmasse und ist größer die Rotationsachse liegt nahezu in der
als die aller anderen Planeten zusammen. Bahnebene. Der Äquatordurchmesser
Jupiter umkreist die Sonne in einem mitt von 52 400 km ist 4,1-mal so groß wie
leren Abstand von 778,3 Mio. km einmal der Erddurchmesser, die Masse ent
169 Naturwissenschaften
Technik
Technik im weiteren Sinn ist eine beson- gungsablaufs. Des Weiteren umfasst der
dere Art des Vorgehens oder der Ausfüh- Begriff den technologischen Prozess,
rung einer Handlung; im engeren Sinn d. h. die Gesamtheit der zur Gewinnung
fasst man unter dem Begriff Technik die und Bearbeitung von Stoffen notwendi-
Menge der künstlichen materiellen, in- gen Vorgänge einschließlich der Ar-
dustriell und zum Teil auch handwerk- beitsmittel und der Arbeitsorganisation.
lich produzierten Objekte (Werkzeuge, Heute wird mit Technologie allerdings
Maschinen, Fahrzeuge, Bau- werke u. a.) meist die Gesamtheit der technischen
zusammen. Kenntnisse, Fähigkeiten und Möglich-
In der neueren interdisziplinären Tech- keiten, also das technische Wissen eines
nikforschung versteht man unter Tech- Gebietes bezeichnet, wobei diese Be-
nik griffsbelegung gleichbedeutend mit
• die Menge der nutzenorientierten, »Technik« ist.
künstlichen, materiellen Objekte Objektbezogen kann die Technik in zahl-
(Artefakte oder technische Sach reiche Teilgebiete untergliedert werden.
systeme), Eine strenge Abgrenzung der einzelnen
• die Menge menschlicher Handlun- Teilgebiete voneinander ist jedoch nicht
gen und Einrichtungen, in denen möglich, da es in nahezu allen Bereichen
Sachsysteme entstehen, zu Überschneidungen kommt (z. B. zwi-
• die Menge menschlicher Handlun- schen der Bau- und der Verkehrstechnik
gen, in denen Sachsysteme verwen- oder der Elektronik mit nahezu allen an-
det werden. deren Gebieten der Technik). Jüngere
Teilgebiete der Technik mit herausragen
Technik bezeichnet also nicht nur die der Bedeutung für das 21. Jahrhundert
von Menschen gefertigten Gegenstände, sind die Biotechnik – und hier insbeson-
sondern auch deren Entstehungs- und dere Gentechnik und synthetische Biolo-
Verwendungszusammenhänge und die gie – sowie die Nanotechnik.
dafür erforderlichen besonderen Fertig- Seit der Jahrtausendwende verdoppelt
keiten. Technik ist in diesem Sinne kein sich das Wissen in Naturwissenschaft
isolierter, selbstständiger Bereich, son- und Technik etwa alle drei Jahre. Eine
dern eng mit Kultur, Gesellschaft, Wirt- Auflistung – auch eine äußerst selektive –
schaft und Politik verflochten und da- von neuen Entdeckungen ist daher kaum
durch eine gesamtgesellschaftlich sehr noch möglich. Zumal jedes Auswählen
wirkungsvolle Kraft. zugleich ein Bewerten bedeutet. Das Ur-
Demgegenüber hatte der Begriff Techno- teil darüber, ob ein Entwicklungsschritt
logie im ursprünglichen Sinn die Bedeu- tatsächlich entscheidend war, das Er-
tung »Verfahrenskunde« und beinhaltet kennen also der großen Linien und der
die Verfahren und Methodik eines ein- wirklich bedeutenden Durchbrüche, ist
zelnen ingenieurwissenschaftlichen Ge- jedoch erst mit einigem zeitlichem Ab-
bietes oder eines bestimmten Ferti- stand möglich.
215 Internationale Organisationen
Die Erde
Die Erde ist der fünftgrößte der neun Die ersten Eukaryonten (Lebewesen mit
Planeten des Sonnensystems und, von Zellkern) traten vor rund 2,5 Mrd. Jah-
der Sonne aus gezählt, der dritte. Sie um- ren auf. Seit dieser Zeit muss es freien
kreist die Sonne auf einer nahezu kreis- Sauerstoff in der Atmosphäre gegeben
förmigen Ellipsenbahn und rotiert von haben, der bis ins Karbon auf den heuti-
West nach Ost um ihre eigene Achse. gen Gehalt angestiegen ist.
Die Erde entstand zusammen mit den Die Erde hat keine perfekte Kugelgestalt,
anderen Körpern des Planetensystems sondern die Form eines Ellipsoids mit ab
vor rund 4,6 Mrd. Jahren. Bereits sehr geflachten Polen und etwas ausgebauch-
früh erfolgte die Trennung in einen inne- tem Äquator. Neueste Satellitenvermes
ren Erdkern und einen äußeren Erdman- sungen zeigen, dass auch dieses Ellipsoid
tel, eine feste Erdkruste begann sich nicht perfekt geformt, sondern der Erd-
wenige 100 Mio. Jahre nach der Erdent- körper von Dellen und Beulen geprägt ist.
stehung auszubilden. Die ältesten Ge- Die Abweichungen von der Idealform
steine und die ersten Lebensspuren sind reichen von -105 m bis zu +85 m.
rund 4 Mrd. Jahre alt. Im gleichen Zeit Entsprechend den drei Aggregatzustän-
raum entstanden die Ozeane. den fest, flüssig und gasförmig werden
Erdgeschichte
Zeitalter System Beginn vor Entwicklung des Lebens
Mio. Jahren
Känozoikum Quartär 1,8 Tier- und Pflanzenwelt der Gegenwart
(Erdneuzeit) Tertiär 65 Entwicklung der Vögel und Säugetiere
Mesozoikum Kreide 135 Aussterben der Dinosaurier, Entwick-
(Erdmittelalter) lung der Bedecktsamer
Jura 203 Auftreten des Urvogels Archäopteryx
Trias 250 Auftreten der ersten Säugetiere
Paläozoikum Perm 295 Entwicklung der Reptilien
(Erdaltertum) Karbon 355 erste Reptilien, baumförmige Farne
Devon 408 erste Farne, Schachtelhalme und Bärlapp-
gewächse
Silur 435 erstes Auftreten der Fische, erste Land-
pflanzen
Ordovizium 500 erstes Auftreten der Graptolithen und
Korallen
Kambrium 540 erstes Auftreten der Trilobiten, Brachio-
poden und Kopffüßer
Präkambrium Proterozoikum 2500 erste Quallen, Arthropoden
(Erdfrühzeit) erste Eukaryonten
Archaikum 4560 Entstehung des Lebens
(Erdurzeit)
217 Die Erde
INDO-
NESIEN
PAPUA-
NEUGUINEA
Australien Barbados
OSTTIMOR Staatsform: Parlamentarisch- DOMINIKANISCHE
REPUBLIK
Staatsform: Parlamentarische
föderative Monarchie Bridgetown Republik
Fläche: 7 692 000 km2 Fläche: 430 km2
Canberra
Einwohner: 23,2 Mio. Einwohner: 285 000
NEUSEE- Hauptstadt: Canberra VENEZUELA Hauptstadt: Bridgetown
LAND
Amtssprache: Englisch Amtssprache: Englisch
Nationalfeiertag: 26.1. Nationalfeiertag: 30.11.
Währung: 1 Australischer Währung: 1 Barbados-Dollar
Dollar (A$) = 100 Cent (c) (BDS$) = 100 Cent
Zeitzone: MEZ +7 bis +9 Std. Zeitzone: MEZ –5 Stunden.
USA
Bahamas Belgien
NIEDER-
Nassau Staatsform: Parlamentarische LANDE Staatsform: Parlamentarische
DEUTSCH-
Monarchie Brüssel LAND Monarchie
DOMINIKA-
NISCHE
REPUBLIK
Fläche: 13 939 km2 LUXEMBURG Fläche: 32 545 km2
KUBA FRANKREICH
Einwohner: 377 000 Einwohner: 11,2 Mio.
HAITI
Hauptstadt: Nassau Hauptstadt: Brüssel
Amtssprache: Englisch Amtssprachen: Französisch,
Nationalfeiertag: 10.7. Niederländisch, Deutsch
Währung: 1 Bahama-Dollar Nationalfeiertag: 21.7.
(B$) = 100 Cent (c) Währung: 1 Euro = 100 Cent
Zeitzone: MEZ –6 Stunden Zeitzone: MEZ
Bahrain Belize
Menama
Staatsform: Emirat Staatsform: Parlamentarische
Fläche: 716 km2 Monarchie
Belmopan
KATAR
Einwohner: 1,3 Mio. MEXIKO
Fläche: 22 965 km2
VEREIN. ARAB. GUATEMALA
EMIRATE Hauptstadt: Menama Einwohner: 335 000
SAUDI-ARABIEN
Amtssprache: Arabisch Hauptstadt: Belmopan
Nationalfeiertag: 16.12. Amtssprache: Englisch
Währung: 1 Bahrain-Dinar Nationalfeiertag: 21.9.
(BD) = 1000 Fils Währung: 1 Belize-Dollar
Zeitzone: MEZ +2 Stunden (Bz$) = 100 Cent (c)
Zeitzone: MEZ –7 Stunden
Bangladesh Benin
Staatsform: Parlamentarische NIGER Staatsform: Präsidiale
Dhaka Republik BURKINA
FASO
Republik
BIRMA
INDIEN
Fläche: 147 570 km2 TOGO NIGERIA Fläche: 112 622 km2
Einwohner: 157 Mio. Porto Novo
Einwohner: 10,4 Mio.
Hauptstadt: Dhaka Hauptstadt: Porto Novo
Amtssprache: Bengali Amtssprache: Französisch
Nationalfeiertag: 26.3. Nationalfeiertag: 1.8.
Währung: 1 Taka (Tk.) = Währung: CFA-Franc
100 Poisha (ps.) Zeitzone: MEZ
Zeitzone: MEZ +5 Stunden
Die Erde 234
CHINA
Bhutan Botswana
SAMBIA
Thimphu Staatsform: Konstitutionelle Staatsform: Präsidiale Rep.
INDIEN
Monarchie NAMIBIA
SIMBABWE
Fläche: 581 730 km2
Fläche: 38 400 km2 Gaborone Einwohner: 2 Mio.
Einwohner: 755 000 SÜDAFRIKA Hauptstadt: Gaborone
Hauptstadt: Thimphu Amtssprachen: Tswana,
Amtssprache: Dzongkha Englisch
Nationalfeiertag: 17.12. Nationalfeiertag: 30.9.
Währung: 1 Ngultrum (NU, = Währung: 1 Pula (P) =
100 Chhetrum (CH) 100 Thebe (t)
Zeitzone: MEZ +5 Stunden Zeitzone: MEZ +1 Stunde
CHINA
Birma (Myanmar) VENEZUELA GUYANA
SURINAME Brasilien
KOLUMBIEN
Französisch-
BANGLADESH
Staatsform: Präsidialrepublik Guayana Staatsform: Präsidiale
INDIEN LAOS
Fläche: 676 552 km2 PERU
Bundesrepublik
Naypyidaw
Einwohner: 53,3 Mio. Brasília
BOLIVIEN
Fläche: 8 547 404 km2
THAILAND
Hauptstadt: Naypyidaw PARAGUAY Einwohner: 200 Mio.
Amtssprache: Birmanisch ARGENTINIEN Hauptstadt: Brasília
Nationalfeiertag: 4.1. URUGUAY Amtssprache: Portugiesisch
Währung: 1 Kyat (K) = Nationalfeiertag: 7.9.
100 Pyas (P) Währung: 1 Real (R$) =
Zeitzone: MEZ +5,5 Stunden 100 Centavos
Zeitzone: MEZ –3 bis –6 Std.
Bolivien Brunei
BRASILIEN Staatsform: Präsidialrepublik Bandar Seri
Staatsform: Sultanat
PERU
Fläche: 1 098 581 km2 Begawan
Fläche: 5765 km2
Sucre
Einwohner: 10,7 Mio. MALAYSIA Einwohner: 420 000
CHILE PARAGUAY Hauptstadt: Sucre Hauptstadt: Bandar Seri
ARGENTINIEN Amtssprachen: Spanisch, Begawan
Ketschua, Aimara Amtssprache: Malaiisch
Nationalfeiertag: 6.8. Nationalfeiertag: 23.2.
Währung: 1 Boliviano (Bs) = Währung: 1 Brunei-Dollar
100 Centavos (c.) (BR$) = 100 Cent (c/)
Zeitzone: MEZ –5 Stunden Zeitzone: MEZ +7 Stunden
PERU
BOLIVIEN
Chile DÄNEMARK Deutschland
Staatsform: Präsidiale NIEDER-
LANDE Berlin
Staatsform: Parlamentarische
Santiago de Chile
Republik BELGIEN
POLEN Bundesrepublik
ARGENTINIEN Fläche: 756 096 km2 TSCHECH.
LUXEMBURG REPUBLIK
Fläche: 357 168 km2
Einwohner: 17,6 Mio. FRANK-
REICH
SCHWEIZ ÖSTERREICH
Einwohner: 81,3 Mio.
Hauptstadt: Santiago de Chile Hauptstadt: Berlin
Amtssprache: Spanisch Amtssprache: Deutsch
Nationalfeiertag: 18.9. Nationalfeiertag: 3.10.
Währung: 1 Chilenischer Währung: 1 Euro = 100 Cent
Peso (chil$) = 100 Centavos Zeitzone: MEZ
Zeitzone: MEZ –5 Stunden
Die grundlegende
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Allgemeinbildung
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Wiss 5
e
gebi ns-
ete