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Lehrerberuf
Gastbeitrag von Lukas Ebert
Ist der Lehrerberuf wirklich das Richtige für mich? Habe ich Freude am
Unterrichten und kann ich den Anforderungen, die heute an Lehrkräfte gestellt werden,
gerecht werden? Diese und ähnliche Fragen stellt sich fast jeder auf seinem Weg in den
Schuldienst.
Praktika vor und während des Lehramtsstudiums geben erste konkrete Antworten.
Hier schildert unser Gastautor Lukas Ebert seine Erfahrungen mit Schulpraktika und
gibt hilfreiche Tipps, was aus seiner Sicht dabei zu beachten ist. Lukas studiert Sport
und Deutsch mit dem Ziel, Realschullehrer zu werden.
Das Praktikum in der Lehrerausbildung:
Die Regelungen zur Anzahl und Dauer der Praktika
im Lehramtsstudium unterscheiden sich je nach Bundesland, in dem das Studium
absolviert wird. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung, da sie erste
Einblicke in die Praxis bieten.
Häufig sind die Praktika in orientierende und vertiefende bzw. pädagogisch-
didaktische Praktika unterteilt.
1. Orientierungspraktikum
Allgemeine Informationen:
In Baden-Württemberg ist das Orientierungspraktikum verpflichtend für alle
Studierende, die den Studiengang für das Lehramt Grundschule, Sekundarstufe 1 oder 2
absolvieren.
Dieses Praktikum dient in erster Linie der Überprüfung und Fundierung der
Studien- und Berufswahlentscheidung und soll den Studierenden erste Einblicke in
die pädagogische und institutionelle Arbeit einer Schule geben. Die Tätigkeit an den
Schulen soll ca. 20 Stunden pro Woche umfassen, wobei die tägliche Anwesenheit an
der Schule 3 Unterrichtsstunden nicht unterschreiten darf. Dahingehend wäre es sehr
sinnvoll, das Praktikum bereits vor dem Studium abzuleisten, um für sich zu erfahren,
ob der Lehrerberuf eine geeignete Berufswahl darstellt.
Leider erfuhr ich von diesem Praktikum erst zu Beginn meines Studiums und so
bewarb ich mich an 6 verschiedenen Schulen in meiner Umgebung. Hierbei war es für
mich wichtig, die verschiedenen Schularten kennen zu lernen, insbesondere Grund-
und Realschule. Diese kamen für mich schon vor Beginn meiner Studienwahl in Frage
und daher war es für mich eine gute Möglichkeit, diese Schularten näher kennen zu
lernen.
Ich erhoffte mir dadurch Erkenntnisse zu erlangen, ob ich mich für die richtige
Schulart, also Realschule, entschieden habe. Ich erhielt von vier Schulen eine Zusage
und entschied mich für ein 1-wöchiges Praktikum an einer Grundschule und einem 2-
wöchigen Praktikum an einer Realschule.
Erstes Orientierungspraktikum an einer Grundschule
Das Praktikum an der Grundschule war ein „Heimspiel“ für mich, da die SuS
mich bereits durch meine Tätigkeiten im Sportverein, Kirche usw. kannten. Von Beginn
an wirkten die SuS sehr aufgedreht und behandelten mich wie einen „Kumpel“. Sie
zeigten wenig Respekt vor mir und versuchten immer wieder auszuprobieren, wie weit
sie bei mir gehen können.
Zugegeben, es fiel mir zu Beginn sehr schwer, einen Perspektivenwechsel vom
Schüler zum Lehrer vorzunehmen. Dennoch war mir klar, dass ich mich nun anders
gegenüber den Schülern verhalten muss, um den SuS klar zu machen, dass ein Lehrer
mit Respekt behandelt werden muss.