Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Achtsamkeit kann als definierte Übung praktiziert werden, durch regelmäßiges Üben aber
selbstverständlich und mühelos werden. Sie wird dann als Haltung in den Alltag integriert.
Achtsamkeit ist grundsätzlich in jeder Lebenslage möglich, sie ist absichtslos, verfolgt kein Ziel,
grenzt nichts aus. Sie beobachtet weil etwas da ist, nicht damit es vorübergeht. Nach der
"Paradoxen Theorie der Veränderung" geschieht Veränderung allerdings häufig gerade dann,
wenn wir aufgehört haben, etwas mit allen Mitteln verändern zu wollen und seine
Unveränderbarkeit akzeptiert haben.
Das Rad der Achtsamkeit (Wheel of awareness, vgl. Siegel 2007)
Das Rad der Achtsamkeit
Achtsames Essen
• Augenhunger
• Nasenhunger
• Mundhunger
• Magenhunger
• Zellhunger
• Geistiger Hunger
• Herzhunger
1. Rechte Anschauung,
Erkenntnis Einsicht, Wissen, Weisheit
2. Rechtes Denken
3. Rechte Rede
4. Rechte Handlung Ethik, Sittlichkeit
5. Rechter Lebenserwerb
6. Rechte Anstrengung
7. Rechte Achtsamkeit Sammlung, Vertiefung
8. Rechtes sich versenken
Wurzeln der Achtsamkeit
Buddhismus
1. Achtsamkeit
2. Ergründung der Gesetzmäßigkeit, Wahrheitsergründung
3. Willenskraft, Beharrlichkeit
4. Verzückung, Freude, Begeisterung
5. Gestilltheit, Gelassenheit
6. Sammlung, Konzentration
7. Gleichmut
Wurzeln der Achtsamkeit
Buddhismus
1. Vertrauen
2. Energie
3. Sammlung
4. Weisheit
5. Achtsamkeit
Wurzeln der Achtsamkeit
Buddhismus
In einer Lehrrede, der “Rede von den Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit”
(Satipatthana Sutta) wird Achtsamkeit anhand von vier Beobachtungsbereichen
vermittelt:
der Körper (bewusstes Ein- und Ausatmen, Körperhaltung, Körpertätigkeiten),
die Empfindungen (angenehm, unangenehm, neutral),
die Geisteszustände (wie: heilsam/unheilsam, gesammelt/nicht gesammelt
und emotionale Färbungen wie Freude, Wut oder Langeweile),
die “natürlichen Wahrheiten”:
• Die Fünf Hemmnisse,
• die Fünf Aggregate des Ergreifens,
• die Sechs Sinnesgrundlagen
• die Sieben Faktoren zur Erleuchtung
• die Vier Edlen Wahrheiten.
Buddha beschreibt vier “Grenzenlose Geisteszustände” als Kardinaltugenden
• Liebevolle Güte (metta, maitri) oder “loving kindness”
• Mitgefühl
• Mitfreude
• Gleichmut
Das Wort Vipassana bedeutet auf Pali “die Dinge sehen, wie sie wirklich sind”.
Vipassana-Meditation ist die zentrale und wichtigste Methode des
buddhistischen Geistestrainings. Sie dient zur Einübung und Entwicklung von
Achtsamkeit. Sie wird auch als Einsichtsmeditation bezeichnet, da ein
Geisteszustand kultiviert wird, der eine klare Sicht und eine Erfassung der äußeren
Situation und der inneren mentalen und emotionalen Phänomene ermöglicht.
Hauptquelle ist der Text der “Satipatthana Sutta” im Pali Kanon (Theravada
Tradition).
Vipassana als Praxis ist unabhängig von Glauben und Weltanschauung und führt
über die Auflösung von Konditionierungen und Illusionen zur “Befreiung”.
Zur Technik: Einstieg ist in der Regel die Atembeobachtung. Eine Möglichkeit, mit
Abschweifungen vom gewählten Fokus umzugehen ist das “Etikettieren”, das
Benennen dessen, was gerade vor sich geht z.B. mit “denken”, um dann zum
Fokus z.B. der Atembeobachtung zurückzukehren. Mit der Zeit wird der Fokus der
Aufmerksamkeit immer weiter, mit dem Ziel, Achtsamkeit möglichst auch im
Alltag aufrecht zu erhalten.
Die wohl bekannteste “Schule” ist die von Satya Narayan Goenka (*1924 in
Myanmar, t 2013), die weltweit Zehntageskurse anbietet. Das Zentrum in
Deutschland liegt im Vogtland in der Ortschaft Triebel und heißt Dhamma Dvara.
Wurzeln der Achtsamkeit
Yoga
Formale Praxis: Man nimmt sich vor, z.B. drei Minuten oder auch
länger eine spezielle Praxis auszuüben.
Informelle Praxis: Man führt eine Tätigkeit, die man auch sonst
ausführen würde, in einer Haltung der Achtsamkeit aus, wie Kochen,
Geschirrspülen, Zähneputzen, eine Stiege hinaufgehen etc.
Achtsamkeit in Bewegung
z.B. achtsames Stehen, achtsames Gehen, Yoga, Stretching, Tanz
Achtsame Aktivität
z.B. achtsames essen, Zähne putzen, abspülen
Kontemplation
z.B. bewusstes Lesen von Gedichten, in der Natur sein,
Musik hören
Achtsamkeitspraxis – Hier und Jetzt