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Kindergarten Rein
Inhalt
Unsere Konzeption
Unsere Konzeption ist die schriftliche Ausführung von Zielen, Gedanken, Hal-
tungen und Vereinbarungen sowie didaktischen und organisatorischen Maß-
nahmen, die in unserem Kindergarten für alle Beteiligten von Bedeutung sind.
Das neue Bildungsgesetz sieht die Erstellung einer Konzeption für jeden einzelnen
Kindergarten vor:
"Jeder Kindergarten erarbeitet auf der Grundlage der Rahmenrichtlinien des
Landes und des Leitbildes des Kindergartensprengels eine eigene Konzeption
und stellt sie den Familien vor.“
a) Prozessentwicklung:
An der Konzeptionsentwicklung waren alle Mitarbeiterinnen der Kindergärten sowie
das Projektteam (Direktorin Olga Pedevilla, Vizedirektorin Martina Dorfmann, Pro-
jektbegleiterin Karin Neumair, Sekretärin Blandina Fuchs) beteiligt. Für die Korrektur
zeichnete Helene Dorner (Pädagogisches Beratungszentrum Bruneck) verantwort-
lich. Jeder Schritt führte uns in eine bedeutsame Auseinandersetzung mit wichtigen
Themen. Dies geschah sowohl durch Impulse von Referenten (Ulrike Obermair, Pao-
lo Renner, Reinhard Feichter, Roland Feichter), durch professionelle externe Unter-
stützung des Projektteams durch Peter Paul Niederegger als auch durch teaminterne
Gespräche, in denen eigenen Erfahrungen und Kompetenzen Raum gegeben wurde.
Das führte sowohl die Teams als auch die Arbeitsgruppe enger zusammen und lässt
uns heute unsere Arbeit bewusster erleben und kompetenter gestalten.
b) Produktentwicklung
Der Prozess fand seinen Niederschlag in der kindergarteneigenen Konzeption. Das
Ergebnis ist gleichsam eine Visitenkarte: ein Dokument, das die vorgegebenen
Rahmenbedingungen (Bildungsgesetz, Rahmenrichtlinien des Landes, Leitbild des
Kindergartensprengels) berücksichtigt sowie das Einzigartige, das Einmalige des je-
weiligen Kindergartens hervorhebt.
"Der Kindergarten trägt zur ganzheitlichen Bildung der Kinder bei, geht von ihren Be-
dürfnissen aus und fördert ihre affektive, kognitive, soziale, ethische und religiöse
Entwicklung.
Er fördert die Beziehungsfähigkeit jedes einzelnen Kindes, seine Eigenständigkeit,
seine Kreativität und sein Lernvermögen und gewährleistet allen Kindern die ihnen
entsprechenden Bildungsmöglichkeiten.“
"Entscheidend für eine positive Entwicklung des Kindes ist die Bereitschaft der Er-
wachsenen, seiner natürlichen Lernfreude einen lernintensiven Rahmen für die in-
dividuelle, spielerische Auseinandersetzung mit der Welt zu bieten und sich ge-
meinsam mit ihm auf Entdeckungsreise zu begeben und gemeinsam Wissen und
Sinn zu generieren."
"Bildung im Kindesalter gestaltet sich als sozialer Prozess, an dem sich Kinder und
Erwachsene aktiv beteiligen. Soziale Interaktion und sozialer Dialog sowie der co-
konstruktive Prozess bilden den notwendigen Rahmen, in dem Bildung stattfindet.
Bildungsprozesse sind damit zugleich eingebettet in den sozialen und kulturellen
Kontext, in dem sie jeweils geschehen."
Kindergarten Rein
Dorf Nr. 74
39032 Rein in Taufers
Tel: 0474/672017
E-Mail-Adresse: kg_rein@schule.suedtirol.it
Öffnungszeiten:
Unser freier Wochentag ist der Samstag. In Absprache mit der Grund-
schule orientieren wir uns am offiziellen Schulkalender.
kann gehen
sehen
mich drehen
kann lachen
Dummheiten oder
kann denken
schenken
kann träumen
klettern in Bäumen
kann trinken
winken
mich ehren
ein Wunder.
Klaus Kordon
Jedes Kind ist einzigartig: der Zugang, den es sich zur Welt schafft, ist individuell und
hat seine Besonderheiten.
Jedes Kind hat seinen persönlichen Weg zu lernen, die Welt zu entdecken und grö-
ßere Zusammenhänge zu verstehen. Es gibt viele Ausdrucksmöglichkeiten, um mit
der Welt in Dialog zu treten. Jedes Kind sucht und findet sie. Die Aufgabe der Er-
wachsenen ist es, diese Form der Sprache „sprechen zu lernen“, um mit dem Kind in
Beziehung zu treten.
Jedes Kind braucht Wertschätzung: es braucht Erwachsene, die selbst weltoffen und
positiv im Leben stehen, die das Kind annehmen, im nötigen Maße anleiten, Anre-
gungen und Orientierung bieten. Es braucht Erwachsene, welche die Schätze im
Kind wahrnehmen und schätzen.
Jedes Kind will lernen. Aber Lernen ist das Gegenteil von belehrt werden. Lernen
kann man nur selbst. Das Kind ist nicht ständig auf Erwachsene angewiesen. Ler-
nende Kinder sind kompetente Kinder. Eigenständiges Lernen und selbständiges
Denken sind in einer sich ständig verändernden Welt unerlässlich.
Regina Schwarz
„In einer Lerngemeinschaft von Erwachsenen und anderen Kindern lernt das Kind,
gemeinsam Probleme zu lösen und die Bedeutung von Dingen und Prozessen zu er-
forschen sowie mit den anderen zu diskutieren. Es lernt dabei vor allem seine eige-
nen Ideen und sein Verständnis von der Welt zum Ausdruck zu bringen, sich mit an-
deren darüber auszutauschen und Bedeutungen gemeinsam auszuhandeln.“ (RRL,
S. 18)
Für uns Pädagoginnen ist es wichtig, Bedürfnisse und Wünsche der Kinder vonei-
nander zu unterscheiden und unser Handeln entsprechend darauf abzustimmen. Wir
führen mit den Kindern Vorhaben und Tätigkeiten durch und reflektieren gemeinsam,
wie sie die Dinge erleben und verstehen.
Astrid Lindgren
Das Spiel ist eine Form des Umgangs mit dem Leben, es ist als Ursprung kreativen
Handelns zu betrachten. Die verschiedenen Spielformen spiegeln den unterschiedli-
chen Entwicklungsstand und die individuelle Kreativität wider.
Das Spiel ist für die Kinder die wichtigste Aktivität. Spielend begreifen sie die Welt,
bauen Beziehungen zu anderen auf und lernen sich selbst kennen. Das Spiel ist eine
wichtige Grundlage der kindlichen Entwicklung.
So bedeutet Spielen und Lernen im Kindergarten, dass die Kinder ihre eigene Ent-
wicklungszeit haben, um bestimmte Fähigkeiten zu Kompetenzen zu entwickeln, wo-
bei die individuellen Bedürfnisse Berücksichtigung finden.
Spielen macht Spaß, und was Spaß macht, das machen Kinder mit ganzem Herzen.
Zeit zum Spielen ist Zeit, in der Kinder konzentriert einer Aktivität nachgehen und
dabei Ausdauer und Durchhaltevermögen entwickeln.
Mit anderen zusammen sein heißt für Kinder vor allem mit anderen spielen. Gemein-
sames Spielinteresse verbindet. Im Spiel planen Kinder miteinander, setzen sich mit
den verschiedensten Themen auseinander, lernen sich behaupten, finden Kompro-
misse, schließen Freundschaften …
Konfuzius
- in personalen Kompetenzen
- in lernmethodischen Kompetenzen
- in Sachkompetenzen
Wir legen die Spiel-, Lern- und Arbeitsaktivitäten so an, dass die Kinder weder unter-
noch überfordert sind.
Um die Kinder in ihrer Ganzheitlichkeit zu stärken und sie zur Selbstständigkeit und
Eigenkompetenz zu begleiten, halten wir uns an folgende Grundsätze:
Wir beginnen jeden Tag von neuem, ohne Vorurteile und ohne Vorwürfe.
Wenn wir Kinder ansprechen oder berühren, behandeln wir sie achtsam und res-
pektvoll.
In einer sicheren Umgebung und innerhalb vereinbarter Regeln gewähren wir den
Kindern so viel Freiheit wie möglich. Mehr Freiheit heißt mehr Platz für Kreativität. Je
mehr Zeit wir in diese Art der Bildung investieren, umso sicherer können sich die
Kinder entwickeln.
Denn schließlich:
Die können sollen,
müssen wollen dürfen!“
unbekannt
Es bedeutet auch:
- die Kinder in ihren Ausdrucksformen zu verstehen
- die Kinder in ihrer Entwicklung aktiv zu unterstützen
- den Kindern in ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.
François Rabelais
Impulse der Kinder werden aufgegriffen, um auf diese Weise die Entwicklung der
Kinder zu fördern und Lernprozesse zu unterstützen.
Bachmann
Wir orientieren uns an unseren Stärken und Ressourcen. Gemeinsam gestalten wir
die Lern- und Lebensräume des Kindergartens.
Wir analysieren unsere Ausgangslage und überlegen, wie wir die Zusammenarbeit
optimieren können. Dadurch steigern wir die Qualität der Teamarbeit und der Ange-
bote des Kindergartens.
Aufgrund der geringen Gruppengröße ergibt sich im Kindergarten Rein eine beson-
dere Situation. Da die Pädagoginnen nicht immer gleichzeitig arbeiten, erfordert dies
große Flexibilität und genaue Planung und Absprache.
Bei der Planung der didaktischen Tätigkeiten greifen wir Impulse der Kinder auf, um
gemeinsam Bildungsprozesse zu gestalten. Dabei stehen die Bedürfnisse der Kinder
im Vordergrund.
Kinder lernen ständig, sie machen Erfahrungen und entwickeln Qualitäten, die sie
stark machen für ihr Leben. Vieles von dem, was die Kinder im Kindergarten lernen,
tragen sie unsichtbar nach Hause - in Form von Erfahrung, Wissen und Kompeten-
zen.
Unser Tagesablauf
Während der Freispielzeit dürfen die Kinder nach Belieben die Jause essen. Der
Jausetisch ist Treffpunkt und Austauschplatz zugleich und lädt die Kinder zu einer
kurzen Verschnaufpause ein.
Nach der Freispielzeit versammeln sich die Kinder im Morgenkreis. Hier beginnen al-
le den gemeinsamen Tag. Wir schauen, wer anwesend ist und welcher Tag heute ist
und wir tauschen Informationen aus. Die Kinder erzählen auch gerne von sich und
von ihren Erlebnissen.
Pädagogische Angebote
Wir gestalten die Tagesstruktur so, dass die Jungen und die Mädchen in ihrem ei-
gentlichen Lernen, das heißt im Freispiel, so wenig wie möglich gestört werden. Bil-
dungsaktivitäten, die sich nach den Interessen der Kinder richten, werden in der
Freispielzeit eingebaut. Die Spielzeit ist wichtige Lernzeit. Durch ständige Unterbre-
chungen würden die Kinder in ihrem Lernen gestört. Kinder lernen ganzheitlich. Sie
wollen Dinge nicht nur anschauen oder darüber reden, sondern sie wollen sie anfas-
sen, daran riechen, sie schmecken und mit ihnen experimentieren. Nur so machen
die Kinder Erfahrungen, die sie in die Lage versetzen, mitzudenken und Zusammen-
hänge gedanklich nachzuvollziehen.
Schmutzige Kleidung und klebrige Hände bleiben bei den verschiedenen Tätigkeiten
nicht aus. Nur umfassende Sinneswahrnehmungen versetzen die Kinder in die Lage,
mitzudenken und Zusammenhänge gedanklich nachzuvollziehen.
Damit die ganzheitliche Förderung gelingt, ermöglichen wir vielfältige Angebote: Ge-
schichten, Gespräche, Bilderbücher, Tischtheater, Experimente, Projekte, Schüler-
treff, Turnen, Rollenspiele, Singspiele...
Mittagstisch
Gepflegte Tischkultur und gesunde Ernährung sind uns wichtig. Im Kindergarten
Rein wird nicht gekocht - das Essen wird geliefert. Die Kinder gestalten den Ablauf
aktiv mit. Jedes Kind deckt am Vormittag mit Teller, Besteck und Glas selber seinen
Platz. Das Essen wird jeweils von einem Kind, dem „Koch“, ausgeteilt.
Angebote am Nachmittag
Je nach Interesse der Kinder gibt es am Nachmittag verschiedene Angebote, wie
Bewegungsbaustelle, Stilleübungen, Spiel im Garten oder eine weitere Freispielzeit.
Unbekannt
- Das Aufräumen der Spielsachen wird durch ein akustisches Signal eingeleitet.
- Bevor wir nach Hause gehen, verabschieden wir uns mit einem Lied.
Feste im Kindergarten
Die Arbeit an einem Projekt bietet die Möglichkeit, die Kinder sowohl individuell als
auch altersspezifisch anzusprechen, zu motivieren und zu fördern.
In jedem Projekt werden alle Sinne der Kinder einbezogen. Die Kinder bekommen
keine vorgefertigten Lösungen vorgelegt, sondern sie werden angeregt, durch Erfah-
rungen, Impulse und Experimente den Weg selbst zu bestimmen.
Die Kinder bekommen die Gelegenheit, Projektinhalte sowohl im Freispiel als auch in
geleiteten Angeboten zu erleben.
Projekte entstehen:
- aus den Bedürfnissen der Kinder
- aus den Beobachtungen der Kindergruppe und ihren aktuellen Interessen
- aus aktuellem Anlass
- aus dem Jahreslauf
Durch die immer neuen Projekte bleibt der Kindergarten für die Kinder spannend und
erlebnisreich. Die Funktionsbereiche werden den jeweiligen Themen angepasst. Die
Aufmerksamkeit der Kinder bleibt wach und sowohl die Lernfreude als auch die
Wissbegierde der Kinder werden individuell gefördert und befriedigt. Wie von selbst
verinnerlichen die Kinder die Inhalte zum jeweiligen Projekt, erkunden Zusammen-
hänge und machen vielfältigste Einzel- und Gruppenerfahrungen.
Unsere Spiel- und Lernräume bieten genügend Platz für das konzentrierte Einzel-
spiel, für das Spiel zu zweit, für das Spiel in der Kleingruppe und für die Aktivitäten
mit der ganzen Gruppe. Die Kinder haben die Möglichkeit, Nähe, aber auch Distanz
zu anderen Kindern und zu den Pädagoginnen selbstständig zu wählen. Dies gibt je-
dem Kind die Möglichkeit, zu erleben, wie es sich in den verschiedenen Situationen
fühlt.
Um den neu eingeschriebenen Kindern den Einstieg zu erleichtern, bieten wir mehre-
re Vorbesuche im Winter und im Frühling an. Im Juni gestalten wir einen Informati-
onsabend für die Eltern der „neuen“ Kinder. Schafft man es, eine Vertrauensbasis zu
den Eltern aufzubauen, können Kinder und Eltern beim Übergang besser unterstützt
werden.
Da Kindergarten und Schule im selben Gebäude untergebracht sind, arbeiten wir in-
tensiv mit der Grundschule zusammen. Zu Jahresbeginn planen wir gemeinsame
Schwerpunkte. Alle Kinder lernen die Lehrerinnen, die Schulkinder, die Räumlichkei-
ten und den Tagesablauf in der Schule früh kennen und können sich so sehr gut auf
die Schule vorbereiten.
Gemeinsame Aktivitäten
- Die Kinder der 3. und 4. Klasse übernehmen eine Lesepatenschaft für jeweils ein
Kindergartenkind. Sie kommen regelmäßig, um den Kindern vorzulesen oder um
mit ihnen ein Lernspiel zu spielen.
- Auch die Schüler der 1. Klasse lesen den Kindergartenkindern gerne vor. Sie zei-
gen dann stolz, was sie schon alles gelernt haben.
- Wir gestalten gemeinsame Turnstunden, welche abwechselnd von einer Pädago-
gin oder einer Lehrerin geleitet werden.
- Regelmäßig führen wir die Brandschutzübung durch.
- Auch Feste, wie Laternenfest, Faschingsfeier oder Frühlingsfest, werden meist
gemeinsam organisiert und durchgeführt.
- Besonders freuen sich die Schüler, wenn wir sie einfach mal zum Spielen einla-
den. Diese willkommene Abwechslung genießen sie sichtlich.
Die Familie
Die Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen des Kindes. Von ihnen übernehmen
die Kinder Werte und Kompetenzen, welche einen grundlegenden Einfluss auf ihre
Bildungs- und Lernbiographie haben. Eine gute und partnerschaftliche Zusammenar-
beit mit den Eltern ist für uns unerlässlich.
Weitere Bildungspartner