Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Leserschaft und Geschäftspolitik
Veröffentlichungsgeschichte
Internationale Ableger
Auszeichnungen
Veröffentlichte Manga-Serien
Fortlaufend
Abgeschlossen / nicht mehr im Magazin (Auswahl)
Weblinks
Einzelnachweise
Inhalt
Grundwerte des Magazins, wie sie sich Manga-Magazine üblicherweise geben, sind „Freundschaft, Ausdauer
und Sieg“ (yūjo, doryoku, shōri). Diese sind Ergebnis einer Umfrage, in der die Leser nach drei Dingen
gefragt wurden, die ihr Herz wärmen, die sie als besonders wichtig empfinden und was sie besonders
glücklich macht. Die Auswahl der Serien richtet sich an diesen Werten und an den Erwartungen an
Geschichten des Shōnen-Genres aus. Darüber hinaus wird auf ein bestimmtes Verhältnis von Themen und
Genres geachtet.[2] Science-Fiction und Fantasy machen aktuell etwas mehr als ein Drittel des Magazins aus,
Schulgeschichten etwas weniger. Sport-Manga sind nur etwa zu 10 % vertreten. Ebenso achtet die Redaktion
auf ein ausgewogenes Verhältnis der Stimmungen in den enthaltenen Serien. Dies kann sich durch das Ende
die Aufnahme von Serien verändern und sich so auf die Entwicklung der im Magazin veröffentlichten Mangas
auswirken. So hatte Naruto zu Beginn seiner Veröffentlichung 1999 noch die Rolle einer frischen Fantasy-
Serie mit viel Humor inne. In den Jahren 2003 und 2004 begannen mit Gin Tama und Reborn! zwei Comedy-
Serien, die ebenfalls viele Fantasy-Elemente haben. Zugleich endeten die eher düster angelegten Yu-Gi-Oh!
und Shaman King. JoJo’s Bizarre Adventure wechselte in ein anderes Magazin. In der gleichen Zeit wurde
Naruto ernsthafter und enthält seitdem weniger Humor. Bis zum Abschluss der Serie 2014 stand sie dann
lange im Kontrast zum weiterhin eher heiteren, aber auch Action- und Fantasyhaltigen und ebenfalls sehr
erfolgreichen One Piece.[3] Die inhaltliche Vielfalt geht aber bis hin zu Geschichten mit Bildungswert, wie
einer Serie über Nobelpreisgewinner Anfang der 1990er Jahre.[2]
Die Inhalte des Magazins wandelten sich mit der Zeit. So standen in den 1970er Jahren noch Action, Western
und Thriller im Vordergrund. Diese sind heute weitgehend in anderen Genres aufgegangen oder eine
Randerscheinung. Die heute viel vertretenen Genres Fantasy und Science-Fiction waren damals noch schwach
vertreten.[3] Jason Thompson nennt als Ergebnis der redaktionellen Linie, dass das Magazin „einige der
individuellsten Zeichenstile und formelhaftesten Geschichten“ biete. Oft enthalten sind „fantastische Kämpfe
oder Wettstreite, in denen der Held mit Hilfe der Freundschaft seine Widersacher bezwingen“ könne.[4]
Eine Ausgabe des Magazins besteht, wie bei dieser Art Publikation üblich, aus einem auffällig farbigen Cover
aus Glanzpapier. Auf den ersten Seiten ist Werbung enthalten, oft für Spiele oder Schönheitsprodukte, die mit
den Serien in Zusammenhang stehen. Nach dem ersten Kapitel folgen wieder einige Seiten Werbung. Der
eigentliche Inhalt in Form von Einzelkapiteln der Mangaserien umfasst etwa 450 Seiten, die auf sehr dünnem
Papier in Schwarz-Weiß bedruckt sind. Nur der erste Werbeblock und die ersten, farbigen Seiten einiger der
Kapitel sind ebenfalls auf Glanzpapier gedruckt. Die einzelnen Kapitel habe jeweils verschieden eingefärbtes
Papier.[5][2]
Die Popularität der enthaltenen Serien wird in jeder Ausgabe durch einen Fragebogen abgefragt. Serien
werden abgesetzt, wenn sie 10 Wochen in Reihe schlechte Beliebtheitswerte haben. Besonders beliebte
werden oft verlängert.[2][4] Auch sucht die Redaktion gezielt nach neuen Talenten als Autoren.[4] Der
kommerzielle Erfolg des Magazins hält sich Schätzungen zufolge in Grenzen, da der geringe Preis kaum die
Kosten deckt. Gewinne macht der Verlag stattdessen mit Taschenbuchausgaben und dem Lizenzgeschäft zu
den im Shōnen Jump laufenden Serien.[2]
Veröffentlichungsgeschichte
Verkaufte Auflage:[6]
Shōnen Jump wird vom Shueisha-Verlag seit Juli 1968 herausgegeben. Es erschien zunächst alle zwei
Wochen, nach einem Jahr wöchentlich. Zugleich wurde das ältere, monatlich erscheinende Magazin Shōnen
Book eingestellt[7] und durch das monatliche Gekkan Shōnen Jump ersetzt. Obwohl Konkurrenzmagazine wie
Shūkan Shōnen Sunday und Shūkan Shōnen Magazine schon älter waren, wurde Shōnen Jump 1973 zum
meistverkauften Manga-Magazin in Japan und blieb dies fast durchgängig bis heute. Bereits seit Start des
Magazins gehörte es zur Geschäftspolitik, gezielt nach jungen Zeichnern zu suchen, diese aufzubauen und als
erfolgreiche Künstler beim Magazin zu halten. In den ersten Jahren resultierte dies noch daraus, dass die
erfolgreichen Mangaka alle bereits bei anderen Magazinen unter Vertrag waren.[2] 1994 erreichte es seine
höchste Auflage von 6,53 Millionen verkauften Exemplaren pro Woche. Nach dem Ende des sehr
erfolgreichen Dragon Ball gingen die Verkäufe 1995 um über 800.000 zurück. Ab 1997 ging diese Zahl, wie
bei anderen Magazinen auch, weiter zurück. Im gleichen Jahr wurde es für einige Jahre vom Shōnen Sunday
als erfolgreichstes Magazin abgelöst. 2012 lag die verkaufte Auflage bei 2,85 Millionen – noch immer 1
Million mehr als das zweitmeistverkaufte Shōnen Magazine.[3]
Internationale Ableger
In Deutschland erschien von November 2001 bis Dezember 2005 bei Carlsen Comics die
Banzai!, die neben Shōnen-Jump-Serien auch deutsche Eigenproduktionen vorstellte. Die
Zeitschrift hatte eine monatliche Auflage von etwa 80.000 Exemplaren, wurde jedoch nach der
50. Ausgabe eingestellt, da der Lizenzvertrag nicht verlängert wurde.
In Hongkong veröffentlicht Culturecom Comics den Ableger EX-am.
In Norwegen erschien Shonen Jump von März 2005 bis Ende 2007 beim Schibsted-Verlag.
Die Zeitschrift wurde aus dem Schwedischen übersetzt.
In Schweden veröffentlichte Full Stop Media von Oktober 2004 bis November 2007 insgesamt
36 Ausgaben von Shonen Jump.
In Taiwan erschien zunächst ein Ableger unter dem Titel Rèmén Shàonián Top ( 熱⾨少年
TOP).
Als der Verlag Da Ran in den 1990er Jahren sein Geschäft einstellte, endete auch die
Veröffentlichung des Magazins. Es wurde durch Báodǎo Shàonián ( 寶島少年
) ersetzt, das bei
Tong Li Publishing erscheint.
In Thailand erscheinen zwei Ableger des Shōnen Jump. Sowohl im C-Kids (ซีคิดส์) von Siam
Inter Comics als auch im Boom (บู ม) von Nation Edutainment erscheinen Serien aus dem
japanischen Original und nationale Eigenproduktionen.
In den USA erschien ein Shōnen-Jump-Ableger ab Januar 2003 bei Viz Media. Die Auflage
betrug etwa 350.000 Exemplare pro Monat. Beim Start enthielt es nicht nur damals aktuelle
Serien wie Naruto oder One Piece, sondern auch bereits in Japan abgeschlossene, darunter
Dragon Ball.[8] Im April 2012 wurde der Ableger eingestellt und durch eine Online-Ausgabe
ersetzt.
Auszeichnungen
Gemeinsam mit seinem Verlag Shueisha vergibt das Magazin zwei Preise an neue Künstler für deren
eingereichte One Shots. Dies ist zum einen der halbjährlich vergebene Tezuka-Preis für alle Arten von
Geschichten sowie der Akatsuka Award für komische Manga.
Veröffentlichte Manga-Serien
Fortlaufend
Weblinks
Commons: Weekly Shonen Jump (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Weekly_Shonen_
Jump?uselang=de) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Offizielle Website von Shūkan Shōnen Jump (http://www.shonenjump.com/j/) (japanisch)
Offizielle Website von Shonen Jump USA (http://www.shonenjump.com/) (englisch)
Manga Reader von Shonen Jump (https://mangaplus.shueisha.co.jp/) (englisch)
Einzelnachweise
1. Weekly Shonen Jump Lists Hiroyuki Nakano as New Editor-in-Chief. (https://www.animenewsn
etwork.com/daily-briefs/2017-07-13/weekly-shonen-jump-lists-hiroyuki-nakano-as-new-editor-i
n-chief/.118598) Anime News Network, 13. Juli 2017, abgerufen am 5. Juni 2020.
2. Frederik L. Schodt: Dreamland Japan. Writings On Modern Manga. Stone Bridge Press,
Berkeley 2002, ISBN 1-880656-23-X, S. 87–91.
3. Omote Tomoyuki: "Naruto" as a Typical Weekly Magazine Manga. In: Jaqueline Berndt und
Bettina Kümmerling-Meibauer (Hrsg.): Manga’s Cultural Crossroads. Routledge, New York
2013, ISBN 978-0-415-50450-8, S. 164–169.
4. Jason Thompson: Manga. The Complete Guide. Del Rey, New York 2007, ISBN 978-0-345-
48590-8, S. 338 f.
5. Miriam Brunner: Manga. Wilhelm Fink, Paderborn 2010, ISBN 978-3-7705-4832-3, S. 73 f.
6. Frederik L. Schodt: Manga! Manga! The World of Japanese Comics;Frederik L. Schodt:
Dreamland Japan; Omote Tomoyuki: "Naruto" as a Typical Weekly Magazine Manga; Jason
Thompson: Manga; Top Manga Magazines’ Circulation Dropped 10%+ in 1 Year (https://www.a
nimenewsnetwork.com/news/2015-04-28/top-manga-magazines-circulation-dropped-10-perce
nt-in-1-year/.87596) bei Anime News Network, zugegriffen am 17. Mai 2015
7. 集英社 ⼩史成⻑期 (https://web.archive.org/web/20080503101520/http://www.shueisha.co.jp/hi
story/history4.html). In: Shueisha history 4. Shueisha. Archiviert vom Original (https://giftbot.toolf
orge.org/deref.fcgi?url=http%3A%2F%2Fwww.shueisha.co.jp%2Fhistory%2Fhistory4.html) am
3. Mai 2008. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original-
und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 12. August 2008.
8. Animerica Vol. 10 No. 10, S. 16.
Diese Seite wurde zuletzt am 27. Januar 2021 um 18:38 Uhr bearbeitet.
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