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Rom

Zur Stadtentwicklung
Augustus, 31 – 14 v. Chr.
Simplicitas ante rudis fuit nunc aurea Roma est
et domiti magnas possidet orbis opes.
Ovid, Ars 4, 113f.

(Augustus) iure est gloriatus marmoream se


relinquere (urbem), quam latericiam accepisset.
Sueton, Augustus 28,5.
Phokas Säule (608)
Bedeutungsverlust
• Wirtschaftskrise 3. Jhdt.
• Regierungskrise – Tetrarchie
• Migrationsdruck – 378 / 410
• Verschieben der politischen/militärischen
Hotspots
• Köln, Ravenna, Alexandria, Konstantinopel (330)
• Christentum

 Bevölkerungsrückgang
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1575
Bevölkerungsrückgang in der Spätantike
Um das Jahr 400 – 1 000 000 Einwohner
Um das Jahr 500 – 100 000 Einwohner
Um das Jahr 600 – 50 000 Einwohner
Um das Jahr 700 – 20 000 Einwohner
Gründe u.a.:
• Zusammenbruch des „imperialen Systems“ und der „imperialen Ökologie“
• Verschiebung der Schwerpunkte im Reich  Osten
• Verlust wichtiger Gebiete (z.B. Nordafrika: Vandalen + Muslime)

Dagegen Konstantinopel: 4. – 6. Jahrhundert: Anstieg der Bevölkerung von ca.


20 000 auf 500 000 Einwohner.
PREISER-KAPELLER, Jenseits S. 224f.
Christliches Rom
• Zentrifugale Tendenz des Christentums in der
Stadtlandschaft – die großen Kirchen liegen am
Stadtrand – außerhalb des heidnischen Zentrums
• Konstantinische Basiliken ab Beginn 4. Jhdt.
• Politische Bedeutungslosigkeit – auch die kirchliche
Stellung lange auch nicht klar
• Erstarken des römischen Papsttums  Erste
Wiedergeburt Roms im 12. Jhdt.  Mosaiken des
11./12. Jhdt.: z.B. S. Clemente
• Päpste und Adelsgeschlechter regieren
• Päpste in Avignon von 1308 bis 1378/79
 Rom erreicht seinen Tiefpunkt
San Paolo fuori le mura
Nach vielen kirchenpolitischen Turbulenzen kehrt Martin V anno 1420
nach Rom zurück:
Rom ist „derart zerstört, dass es nicht mehr als Rom angesehen
werden kann. Die Häuser sind baufällig, die Tempel eingestürzt,
ganze Stadtteile verlassen und überall gibt es Schlammlöcher;
es herrscht Hunger und es mangelt den Bewohner an allem.“

Das ehemalige Forum wird „Campo Vacchino“ genannt, in der Kirche


San Paolo wird Vieh gehalten …
Einwohnerzahl nur mehr bei ca. 17 000(!)

Zitat nach: MORI Gioia, Rom im 15. Jhdt. In: Rom. Die goldenen Jahrhunderte (Udine 1999) S. 296.
Antike Reste
Auffallende Straßenachsen:
• Via Babuino 1525
• Via Ripetta 1518
• Via Sistina um 1550
• Via Giulia: schon 1512!
• Via XX Settembre: Via Porta Pia (Bezug zur Schlacht)  Quirinal als Sitz des
neuen Staatspräsidenten – Gegengewicht zum Vatikan
• Via Corso Vittorio Emmanuele 1886
• Tibereinfassung nach Hochwasser von 1871 begonnen (Böses Omen gegen
neuen Staat)  ca. 1890 begonnen – dauerte bis 1926
• Schneisenschlagen: Vorbild HAUSSMANN – Paris
• Via Conciliazione 1936 - 1950
1830
Clark
Tamassio, Ideologia S. 111 ff.

Monsignore DeMerode: Spekulant und Planer – Bedeutend für die Gegend um den
Termini (S. Msusanna  Maria Maggiore)
Gegend um den Termini  Statentwicklungsprojekt, wenn auch chaotisch (S. 114)
Via Torino – S. Maria Maggiore  S. Susanna
Via de Merode  Via Nazionale (Orientierung an S. Vitale) – Verbindung der Stadt zum
Termini (1863 - 1867) - ab Mitte 1870er: Bautätigkeit: 2. Hälfte 19. Jhdt. (um 1890 –
Errichtungsdatum der meisten Palazzi und Museen in dieser Straße)
„Kleiner Tridente“ von Maria Maggiore aus.

Via XX Settembre: Entwicklung der Stadt Richtung Osten: Plan über das Tor hinaus (S.
114).  s.o.: Quirinal als Gegengewicht zum Vatikan.

Via Cavour – erster Kahlschlag in Rom: Angang 1880er Jahre (S. 118).

1870er – 80er Jahre: Testaccio und Prati Castelli – und rund um den Justizpalast: Private
Konsortien (S. 118)
• Termini - Bahnhof
Via Nazionale (Gelb)
Via XX Settembre (von
Pta. Pia)
 Via Torino (Maggiore –
S. Susanna)
 Maggiore – Spagnia
 Via Panisperna
(Maggiore – Merc.
Traiani)
Aufschwung
Papsttum
1871 Hauptstadt Italiens  Anstieg der
Bevölkerung
 Neue Viertel entstehen

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