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Das ändert sich alles im Juli 2021

7-9 Minuten

Egal ob für das Büro, den Online-Einkauf oder das


Picknick im Park: Der Juli bringt viele Änderungen mit
sich. t-online fasst die wichtigsten für Sie zusammen
und erklärt Ihnen die Auswirkungen.

In einigen Bundesländern laufen bereits die


Sommerferien, andere sind erst später dran. Während
viele Deutsche vom Schwimmbad träumen oder dem
Urlaub entgegensehnen, stehen einige Änderungen an:

Von der Rente bis zum Plastik ist vieles dabei. t-online
erklärt, was der Juli für Verbraucher und Arbeitnehmer
verändert und welche Auswirkungen das auf Sie hat.

Ende der Homeoffice-Pflicht

Das Arbeiten von zuhause kann ab Juli für einige


Arbeitnehmer vorbei sein. Denn: Die Homeoffice-Pflicht
endet zum Juli. Ab dann gilt eine neue Corona-
Arbeitsschutzverordnung. Ihr Arbeitgeber muss Ihnen
nicht mehr ermöglichen, im Homeoffice zu arbeiten, Sie
als Arbeitnehmer müssen ein entsprechendes Angebot
auch nicht annehmen.

Das bedeutet aber nicht, dass bald alles wieder beim


Alten ist: Laut Bundesministerium für Arbeit und
Soziales (BMAS) müssen Arbeitgeber die
betriebsbedingten Kontakte und die Anzahl an
Mitarbeitern in einem Raum immer noch auf ein
Minimum reduzieren. Volle Büros sind mit dieser
Regelung also immer noch nicht möglich.

Allerdings fällt die verbindliche Mindestfläche von 10


Quadratmetern für eine Person an den Arbeitsorten. Die
Testangebotspflicht für Arbeitgeber entfällt allerdings
nicht. Als Arbeitnehmer haben Sie also weiterhin einen
Anspruch darauf, mindestens zwei Tests pro Woche von
Ihrem Arbeitgeber gestellt zu bekommen.

Zollfreigrenze im Onlinehandel fällt

Schlechte Nachrichten für Onlineshopper: Der Zoll lässt


die Freigrenze von 22 Euro bei Waren, die nicht aus der
EU eingeführt werden, fallen. Bisher mussten Sie als
Käufer auf Produkte aus Großbritannien, USA oder auch
China erst Einfuhrabgaben bezahlen, wenn der Sachwert
mehr als 22 Euro betrug. 

Ab dem 1. Juli müssen Sie damit alle Waren beim Zoll


anmelden. In der Regel macht das allerdings der
Kurierdienst und zahlt auch die Einfuhrgebühren. Diese
müssen Sie als Käufer dann meist bei der Lieferung an
den Postboten zurückbezahlen.

Digitaler Corona-Impfnachweis

Pünktlich zur Urlaubssaison startet am 1. Juli der EU-


weite digitale Impfnachweis. Bis Ende Juli sollen alle
doppelt Geimpften in Deutschland ihr digitales
Impfzertifikat erhalten können.

Mit dem EU-weiten digitalen Impfnachweis können Sie


europaweit ohne Probleme reisen. Mehr dazu lesen Sie
hier.

Renten steigen im Osten

Zum 1. Juli werden die Renten in Ostdeutschland um


0,72 Prozent steigen. Die Rentner in Westdeutschland
erhalten jedoch keine Erhöhung ihrer Bezüge. Grund ist
die Corona-Pandemie, die negative Auswirkungen auf die
Lohnentwicklung hat. Diese ist Grundlage für die
jährliche Rentenanpassung. Mehr dazu lesen Sie hier.

Nach den vom Statistischen Bundesamt gemeldeten


Bruttolöhnen und -gehältern des Vorjahres müssten die
Rentenwerte eigentlich sogar sinken. Die sogenannte
Rentengarantie sorgt in den westdeutschen
Bundesländern aber dafür, dass die Renten trotzdem
nicht gekürzt werden.

Die Erhöhung des Ost-Rentenwerts entspricht der


gesetzlich vorgesehenen Ost-West-Angleichung. Der für
die neuen Bundesländer maßgebliche aktuelle
Rentenwert steigt damit auf 33,47 Euro. Für die
westdeutschen Bundesländer beträgt der Rentenwert
dann weiterhin 34,19 Euro.

Nächstes Jahr: Senioren können mit steigenden


Renten rechnen

Ende des Einwegplastiks

Das Picknick im Park ist ab dem 3. Juli deutlich


plastikärmer. An diesem Tag treten gleich zwei
Verordnungen in Kraft, die das Ziel haben, den
Plastikmüll deutlich zu reduzieren. Plastikbesteck,
kosmetischen Wattestäbchen, Luftballonstäbe,
Rührstäbchen, Teller, Schalen und Trinkhalme aus Plastik
– das alles ist dann verboten. Auch Lebensmittel- und
Getränkebehälter aus Styropor gehören ab Juli der
Vergangenheit an.

Alternativen bilden dazu Einwegbesteck aus Pappe.


Diese bekommen aber aufgrund der zweiten Verordnung
zur Müllreduzierung eine deutliche Kennzeichnung, die
explizit auf die Umweltauswirkungen hinweist.

Dieses soll auch bei anderen Produkten auf die


Konsequenzen hinweisen, etwa bei Feuchttüchern,
Damenhygieneartikeln, Zigaretten und Tabakprodukte
mit Filtern.

Pfändungsfreibetrag steigt an

Wer in finanzielle Schwierigkeiten gerät, muss oftmals 


mit Pfändungen rechnen. Damit dem Schuldner aber
genug Geld für alltägliche Ausgaben bleiben, gibt es
einen Pfändungsfreibetrag.

Zum 1. Juli steigt dieser um sechs Prozent an. Die


Pfändungsfreigrenze liegt dann bei 1.252,64 Euro, zuvor
waren es pro Person 1.179,99 Euro. Mehr dazu lesen Sie
hier.

Monatlicher Freibetrag: Wie ein P-Konto Sie vor


Pfändungen schützt

Mindestlohn steigt

Geringverdiener haben ab Juli minimal mehr Geld im


Portemonnaie. Der Mindestlohn steigt dann um weitere
10 Cent auf 9,60 Euro an. Bis Ende 2022 soll der
Mindestlohn so stückweise auf 10,45 Euro erhöht
werden.

Alte Funknetze werden abgeschaltet

Die Deutsche Telekom und Vodafone schalten ihre


Funknetze der dritten Generation (3G oder UMTS) zum
30. Juni ab. Davon betroffen sind Kunden, die ein sehr
altes Smartphone benutzen oder einen Vertrag haben,
der nicht den neueren 4G/LTE-Standard einschließt.

3G geht in Rente: Was bedeutet das für Mobilfunk-


Kunden?

Das sind wenige Verbraucher: Bei Vodafone machte 3G


zum Jahreswechsel 2,5 Prozent des mobilen
Datenverkehrs aus. O2 will das 3G-Netz bis zum
Jahresende abschalten, in den ersten Städten und
Landkreisen ist ebenfalls ab Juli bereits Schluss mit 3G.

Telefongespräche oder klassische SMS-Nachrichten


sind weiter möglich, weil der auf Telefonie ausgerichtete
Mobilfunk-Standard der zweiten Generation (2G/Edge)
bestehen bleibt.

Staatliche Bauförderung

Wer ein Haus baut oder saniert und dafür Fördermittel


des Bundes will, muss vom 1. Juli an neue Regeln
beachten. Dann greift die neue "Bundesförderung für
effiziente Gebäude" (BEG), die mehrere Programme der
Bank KfW und des Bundesamtes für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle ablöst.

Die Förderung soll damit attraktiver werden. Außerdem


muss nur noch ein einziger Antrag gestellt werden.
Digitales Rezept

Der Rezeptschein könnte bald ausgedient haben. Ab


dem 1. Juli startet das digitale Rezept in die Testphase.
In Berlin und Brandenburg können Sie gesetzlich
Versicherte in 50 Arztpraxen ein digitales Rezept für Ihr
Smartphone ausstellen lassen und bei 120
teilnehmenden Apotheken einlösen.

Das digitale Rezept soll die Zettelwirtschaft im


Gesundheitswesen beenden und 2022 in ganz
Deutschland eingeführt werden. Mehr dazu lesen Sie
hier.

Wirtschaftshilfe: Überbrückungshilfe III Plus


startet

Die Lockdowns sind aufgehoben, aber dennoch leiden


manche Branchen noch stark unter den Corona-Folgen.
Um diese aufzufangen, laufen die Programme zur
Corona-Wirtschaftshilfe weiter.

Ab dem 1. Juli startet ein neues Programm – die


Überbrückungshilfe III Plus. Mit einer sogenannten
Restart-Prämie soll den Unternehmen zudem der
Wiedereinstieg erleichtert werden. Unternehmen können
so etwa einen höheren Zuschuss für ihre Personalkosten
erhalten.

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