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7. COMANCHE GEGEN HOKUM


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7.1 COMANCHE GEGEN HOKUM

RAH-66 Comanche
Mit seinem Tandem-Cockpit und dem Kanonenturm an der Nase steht der RAH-66
Comanche vom Design her in der Tradition der amerikanischen Kampfhubschrauber. Er
verfügt aber auch über eine ganze Reihe neuer Technologien, die auf die Vision der US Army
für das 21. Jahrhundert zugeschnitten sind. Diese Vision wird oft mit Begriffen wie
Effizienz, Wirtschaftlichkeit, Flexibilität und schnellem Eingreifen beschrieben. Mit dem
Abbau der militärischen Kräfte nach dem Ende des Kalten Krieges und den wachsenden
Aufgaben der amerikanischen Streitkräfte in "kriegsfremden" Operationen ist deutlich
geworden, dass die Streitkräfte der Zukunft qualitativ verbessert werden müssen, damit sie
an jedem Punkt der Erde schnell eingreifen können und im Gefecht bei minimalen Verlusten
die Oberhand behalten.

Der Boeing Sikorsky RAH-66 Comanche vereinigt Komponenten des Apache und des
Leichthubschrauber-Versuchsprogramms (LHX = Light Helicopter Experimental) mit
neuartigen Hightech-Systemen und repräsentiert somit das Nonplusultra der
Angriffshubschrauber.

Das auffallendste äußere Erkennungsmerkmal ist die Rumpfform. Damit der Comanche schwerer
zu orten ist, wurde der Rumpf so konzipiert, dass Radarimpulse vom Sender weg reflektiert
werden. Boeing behauptet, die Radarsignatur betrage etwa ein Dreihundertstel der
herkömmlichen Modelle. Zur Bewahrung eines geringen Radarprofils können Lasten in
einfahrbaren Munitionsbehältern (IRAMS = Integrated Retractable Munitions System) verstaut
werden. Es handelt sich dabei um einen internen Waffenschacht zur Aufnahme von sechs Hellfire-
Raketen. Auf diese Weise wird ein Ablenken der Radarstrahlen von der Waffe und damit ein
größerer Radarquerschnitt verhindert. Sollte bei einem Einsatz die Feuerkraft Priorität gegenüber
den "Stealth"-Eigenschaften haben, werden zusätzliche Waffen unter den abnehmbaren Flügeln
montiert. Insgesamt können so bis zu 14 Hellfire-Raketen mitgeführt werden.
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COMANCHE GEGEN HOKUM 7.2

Der Comanche verfügt über einen


fortschrittlichen, ungelagerten Rotor Radarabstrahlung vom Sender weg
aus Verbundwerkstoff mit Abstrahlung des Radarimpulses
zurückgeführten Blattspitzen im vom Sender weg
Sinne einer reduzierten
Geräuschentwicklung, insbesondere
bei geringerer Drehzahl im so R
genannten "geräuscharmen U
Flugmodus". Das leise Rotorsystem, Ankommender M
die geringe Infrarotstrahlung und der Radarimpuls P
kleine Radarquerschnitt machen den F
Comanche zum Hubschrauber mit Radarsender
den besten "Stealth"-Eigenschaften
der Welt. Er ist zwar nicht völlig
Abstrahlung des
unsichtbar für gegnerischen Radar, Radarimpulses vom Sender weg
auf große Entfernung aber
wesentlich schwerer auszumachen.

Ähnlich wie beim AH-64D Longbow Apache sind an der Nase und oben auf dem Rotormast
Sensoren angebracht. Der RAH-66 verfügt jedoch bereits über das Longbow-Radarsystem der
nächsten Generation, das nur noch halb so groß ist wie sein Vorgänger auf dem Apache D.
Ebenfalls am Bug befindet sich die zweite Generation der Vorwärts-Infrarotausrüstung (FLIR
= Forward-Looking Infrared) mit der doppelten Auflösung des Abtasters des Apache. Diese
Weiterentwicklung ermöglicht eine noch zuverlässigere Zielerkennung auf eine 40% größere
Entfernung. Durch eine um 100% vergrößerte Auflösung und ein 35% größeres Blickfeld wird
der Nachtflug sehr viel sicherer, was von den Besatzungen begrüßt werden dürfte.

In besiedelten Gebieten stellen bei Nacht Überlandstromleitungen die größte Bedrohung für
einen Hubschrauber dar. Die meisten Abstürze oder Beschädigungen herkömmlicher
Hubschrauber gehen auf das Konto von Stromschlägen. Der verbesserte FLIR-Infrarotsensor
entdeckt selbst Kabel mit geringer Stromspannung. Das Kabel wird durch Elektrizität
aufgeheizt, was sich als schwaches "Glimmen" im Infrarotspektrum niederschlägt. Zur weiteren
Verminderung des Stromschlagrisikos verfügt der Comanche über einen Kabeldetektor, der
einen Warnton ausstößt, falls die Maschine zu nah an ein Strom führendes Kabel gerät.

Das Fliegen des AH-64 Apache unter Verwendung der Piloten-Nachtsichtanlage (PNVS =
Pilots' Night Vision System) mit einem am Helm montierten Monokel wurde einmal verglichen
mit dem Versuch "einen Hubschrauber zu fliegen, indem man durch einen Trinkhalm schaut".
Der RAH-66 hat dagegen ein holografisches, helmgestütztes Anzeigesystem mit einem 53∞
weiten Blickfeld. Dieses integrierte Helmsichtanzeige- und Visiersystem (HIDSS = Helmet
Integrated Display und Sight System) sendet die FLIR-Sensordaten sowie Flug- und
Zielsymbole an beide Augen. Wie beim Apache wird die Waffe per Helmbewegungen des
Piloten auf das Ziel gerichtet. Die Hubschraubersensoren folgen ständig dem Blick des Piloten.
Die am Kinn aufgehängte 20-mm-Kanone GIAT Vulcan-II kann ebenfalls mit den
Kopfbewegungen der Piloten gesteuert werden. Ist die Kanone nicht in Benutzung, wird sie
normalerweise in einem schwer zu ortenden Behälter unter dem Kinn verstaut.
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7.3 COMANCHE GEGEN HOKUM

Vorderes und hinteres Cockpit sind nahezu identisch konfiguriert. Die elektronische
Luftfahrzeugsteuerung ist dreifach ausgelegt, der Steuerknüppel hat eine Drehfunktion zum
Gieren des Hubschraubers. Bei eingeschalteten Flugunterstützungsmodi kann der
Comanche mit nur einer Hand bedient werden und ist daher erstaunlich leicht zu fliegen.
Das Cockpit steht unter Überdruck um die Besatzung vor einer möglichen Kontamination
durch NBC-Stoffe (nuklear, biologisch oder chemisch) zu schützen. Sollte das Cockpit nach
einem Angriff leicht undicht sein, verhindert der positive Kabinendruck ein Eindringen von
Giftstoffen in die Kabine.
Die Rechenleistung an Bord entspricht vier Supercomputern. Allerdings werden nur 10%
davon zum Fliegen der Maschine verwendet, der Rest ist für die Steuerung einer
hochmodernen Einsatzausrüstung vorgesehen. Zur Zielerfassung dient ein automatisches
visuelles und radargestütztes Zielerkennungssystem. Je nach Lage des Ziels zum Sensor
unterscheidet der Computer nicht nur zwischen Räder- und Kettenfahrzeugen, sondern
ermittelt sogar den Fahrzeugtyp. Das System erkennt tatsächlich den Unterschied zwischen
einem M1 Abrams und einem T-80.
Die elektrooptischen Sensoren an Bord können so konfiguriert werden, dass sie den einer
Besatzung zugewiesenen Sektor visuell abtasten und die in dem betreffenden Bereich
entdeckten Ziele je nach Priorität automatisch klassifizieren und verfolgen. Die Entfernung
des Ziels erfolgt erst nach der Schadensbewertung durch die Besatzung. Wurde ein Ziel
getroffen und zerstört, muss der Bediener die Zerstörung zunächst bestätigen, ehe das Ziel
vom taktischen Bildschirm entfernt wird.
Die Sensordaten können mit anderen Elementen eines aus gemischten Waffen bestehenden
Teams über ein "taktisches Internet" ausgetauscht werden. Command & Control (C2),
Bodentruppen, JSTARS, AWACS – im Prinzip kann jedes kompatible System taktische
Informationen mit den Systemen des Comanche austauschen und aufeinander abstimmen. Unter
den unterstützten Protokollen befinden sich u.a. AFTDS, AFAPD, TACFIRE, VMF und MTS. Weitere
taktische Informationsverteilungssysteme können ohne Schwierigkeiten integriert werden.
Zur Kommunikation und Interoperabilität dient das integrierte Kommunikations-, Navigations-
und Identifikations-Avioniksystem (Air Force Integrated Communication Navigation
Identification Avionics) der US-Luftwaffe. Komplettiert wird diese Ausrüstung durch zwei VHF-
FM Einkanal-Funksysteme am Boden und in der Luft, eine VHF-AM Funkausrüstung und ein
Hochfrequenzfunkgerät für die Kommunikation ohne Sichtkontakt. Zum Datenaustausch mit
dem taktischen Internet dient ein leistungsfähiges Modem (IDM = Improved Data Modem).
Einsatzplanung und -übung können mit Hilfe des "Taktikmodus" komplett im Cockpit
durchgeführt werden. Digitale Geländekarten liefern Höhenangaben und weitere Daten, die
optional mit einer Auflegemaske zur Anzeige der taktischen Lage versehen und anschließend
in der perspektivischen 3D-Ansicht im Planungs- oder Echtzeitmodus gerendert werden.
Weitere Masken mit feindlichen Truppen, eigenen Stellungen oder Wegmarkeninformationen
können optional aufgelegt, komplexe Sichtdaten können berechnet werden. Das System dient
zur Vermeidung von Gefahrensituationen und zur Einsatzplanung während des Fluges. Die
Positionsdaten werden von einem kombinierten GPS-Doppler-Trägheits-Navigationssystem
geliefert, das permanent Daten miteinander vergleicht und automatisch aktualisiert.
Die Prozessoren sind schnell austauschbare Bausteine, wie sie inzwischen bei Luftwaffe und
Marine üblich sind. Sollte ein Modul ausfallen, konfigurieren sich die Systeme selbsttätig
neu, so dass der Comanche seinen Einsatz auch dann fortsetzen kann, wenn im Gefecht
Fehlfunktionen oder Schäden auftreten.
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COMANCHE GEGEN HOKUM 7.4

Bei den Analysen der durchgeführten Übungen erwies sich die Kombination aus Wendigkeit,
Steiggeschwindigkeit, Tandem-Cockpit (anstelle von nebeneinander angeordneten Sitzen)
und turmgestützter Kanone im Hubschraubernahkampf als sehr erfolgreich.

Entwicklungsgeschichte
1981 wurde in den USA ein Plan zur Entwicklung eines einzelnen, leichten
Nutzhubschrauber-Grundmodells mit der Bezeichnung LHX (Light Helicopter Experimental)
in Auftrag gegeben. Man wollte die alternden UH-1-, OH-58- und AH-1-Flotten durch eine
Baureihe von 5000 LHX-Modellen ersetzen. Zur Abdeckung der unterschiedlichen
Einsatzrollen der existierenden Flotten sollten verschiedene Lex-Versionen mit den
unterschiedlichsten neuen Technologien und Einsatzausrüstungen ausgestattet werden.
Obwohl das Programm als sehr teuer galt, erwies sich die damalige US-Regierung als
spendabler Geldgeber. Sechs Jahre später (1987) reduzierte man das Einsatzprofil auf die
Bereiche Aufklärung und Angriff. Die ursprünglich anvisierte Produktionszahl wurde auf ca.
2000 Stück heruntergefahren.
Das Aufrüstungs- und Austauschprogramm musste daraufhin überdacht werden, denn man
benötigte jetzt einen anderen, besser auf das abgespeckte Einsatzprofil zugeschnittenen
Hubschrauber. 1988 führte das US-Verteidigungsministerium eine Ausschreibung durch, auf die
das Unternehmen Boeing Helicopters in Zusammenarbeit mit Sikorsky Aircraft schnell reagierte.
1990 wurde die Zahl der benötigten neuen Hubschrauber erneut reduziert, diesmal auf
1292 Stück mit einer Option auf ca. 400 weitere Exemplare. Im darauf folgenden Jahr
erhielt das Boeing-Sikorsky-Team den Zuschlag zum Bau von vier Prototypen mit der
Bezeichnung RAH-66. Die Abkürzung steht für Aufklärungs- und Angriffshubschrauber
(RAH = Reconnaissance Attack Helicopter).
Es wurden Modernisierungsprogramme für den Apache und den Kiowa gestartet um
Geheimdienstinformationen in Echtzeit besser sammeln und verteilen zu können. Diese
Programme hatten ihren Anteil daran, dass die Vision von der elektronischen Kriegführung
des 21. Jahrhunderts Gestalt annahm und beeinflussten ihrerseits die Auslegung der
Systeme des Comanche.
Die Kombination von Kostensenkungen und technischen Änderungen hatte eine Art
Flickschusterei zur Folge. Gegenwärtig sind ca. 1100 größere Subunternehmen und
Zulieferer des Boeing-Sikorsky-Teams über die gesamten Vereinigten Staaten verteilt, was
einen erheblichen Koordinationsaufwand erfordert. Jüngste Erfolge mit zwei flugtauglichen
Comanche-Prototypen brachten dem Programm zunächst etwas Luft. Das US-
Verteidigungsministerium genehmigte ein vorzeitiges Testprogramm, das sechs zusätzliche
Maschinen für die US-Streitkräfte zur Durchführung von Einsatztests vorsieht. Die neuen
Maschinen sollen 2001 gebaut werden.
In der Zwischenzeit gehen die Digitalisierungsprogramme des OH-58 Kiowa und des AH-
64D Apache weiter. Jüngste Ergebnisse zeigen, dass beide Plattformen enger in die
Zusammenarbeit mit den Bodentruppen integriert werden können als bisher angenommen.
Beide werden auch gut mit dem Comanche harmonieren, wenn er einsatzfähig ist, wobei
der ältere OH-58 schrittweise ausgemustert werden wird.
Der Comanche soll seine Einsatzreife im Jahr 2006 erlangt haben. Im Senat und im
Pentagon hat er zwar seine Kritiker, doch bei der Armee besteht kein Zweifel, dass der RAH-
66 ein unverzichtbares Element der Streitkräfte des frühen 21. Jahrhunderts wird.
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7.5 COMANCHE GEGEN HOKUM

Technische Daten - RAH-66 Comanche

Ursprungsland USA

Typ Aufklärungs- und Angriffshubschrauber

Hersteller Boeing Sikorsky

Abmessungen
Hauptrotordurchmesser 12m

Länge über alles 14,2m

Höhe 3,5m

Rumpfbreite 2,8m

Gewicht
Leergewicht 3.522 kg

Max. Startgewicht 5.845 kg

Primäreinsatz 5.276 kg

Triebwerk

Wellenturbinen 2 x T800-LHTEC-801

Startleistung 2 x 1562 WPS (Wellen-PS)

Treibstoff (intern) 1.143 Liter

Treibstoff (extern) 3.406 Liter

Leistung

Kritische Geschwindigkeit 370 km/h

Reisegeschwindigkeit 305 km/h

Steiggeschwindigkeit in Meereshöhe 260 m/min

Schwebeflug-Wendegeschwindigkeit 80°/Sek

Max. Seitwärtsgeschwindigkeit 112 km/h

Reichweite (interner Treibstoff) 485 km

Reichweite (Überführungstanks) 2.335 km


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COMANCHE GEGEN HOKUM 7.6

Bewaffnung Merkmale
● 20-mm-Dreirohr-Gatling-Kanone ● Ungelagerter Fünfblatt-Hauptrotor
● Longbow Hellfire ● FANTAIL-Drehmomentausgleichssystem
● Rakete AIM-92 Stinger ● Dreifach ausgelegte elektronische
● Rakete Hydra 70 Luftfahrzeugsteuerung
● Cockpit mit geringem Arbeitsaufwand für die
(NATO-Exportoptionen*)
Besatzung
● Armee-Luftabwehrwaffensystem ● vier große, flachtafelige Multifunktionsanzeigen
(Army Counter Air Weapon System)
in Farbe
● Rakete TOW II ● Helmanzeige für beide Augen mit großem
● Starstreak Blickfeld
● Matra Mistral ● Durchgängig gute Tarn-/Stealth-Eigenschaften
● Euromissile HOT II ● Selbstreparierende Elektronik
● Sura D 81-mm-Rakete ● Elektronisches technisches Handbuch an Bord
● Oerlikon Snora 81-mm-Rakete ● Einfache Wartung durch modulares
* Kommt nicht im Spiel vor Stecksystem
● Interner Raketenschacht
● Verstaubare 20-mm-Dreirohr-Gatling-Kanone

7 524798

UNITED STATES ARMY


RESCUE
R
E
S
C
U
E
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7.7 COMANCHE GEGEN HOKUM

Ka-52 Hokum B "Alligator"

Der vom Kamow-Konstruktionsbüro entworfene, ungewöhnliche Koaxialrotor ist zu einem


Markenzeichen des Unternehmens geworden. Bei der Entwicklung von
Panzerabwehrhubschraubern wird normalerweise die Konfiguration des Bell AH-1 Cobra mit
Tandem-Cockpit, einem Hauptrotor und Heckrotor zum Drehmomentausgleich übernommen.
Kamows Entwicklungsansatz geht auch auf die Ansicht zurück, dass die herkömmliche
Bauweise mit Heckrotor die Anfälligkeit des Hubschraubers für Bodenfeuer unnötig erhöht.
Außerdem stellen die lange Getriebewelle und das dazugehörige Gehäuse eine große
Belastung für den Leitwerksträger dar. Diese Konfiguration ist sehr anfällig für
Bodenangriffe und Kontaktschaden während des Schwebeflugs im beengten Raum.
Durch den Doppelrotor kann man auf einen Rotor mit Drehmomentausgleich und das
dazugehörige Getriebegehäuse verzichten. Die beiden Rotoren sind übereinander
angeordnet und drehen sich gegenläufig, womit der Drehmomenteffekt aufgehoben wird.
Dieses System erleichtert die Wartung am Boden und – was für den Piloten besonders
wichtig ist – erhöht die Leistung des Hubschraubers, denn fast die gesamte Kraft der beiden
Wellenturbinen-Triebwerke geht direkt an den Hauptrotor. Man benötigt also keine Leistung
zum Antrieb eines Heckrotors, der keinen Auftrieb bringt. Die erhöhte Leistung ermöglicht
auch eine schwerere Bewaffnung, besseren Panzerschutz und höhere Geschwindigkeit –
allesamt äußerst wichtige Faktoren bei der Konzeption eines Kampfhubschraubers.
Der Koaxialrotor des Ka-52 hat aber noch weitere Vorteile. So versetzt er etwa den Piloten
in die Lage im gesamten Drehzahlbereich flache Kurven zu fliegen. Dazu muss der
Hubschrauber die Fähigkeit haben seine Nase selbst bei rasender Geschwindigkeit auf ein
Ziel richten zu können oder blitzschnelle Seitwärtsmanöver auszuführen um beim Angriff dem
gegnerischen Feuer auszuweichen. Die Mechanik ist gefechtserprobt, die Systeme
widerstehen nachweislich Geschossen bis zu 23 mm. Das Triebwerk läuft 30 Minuten trocken,
so dass sich der Pilot bei Ölverlust immer noch einen sicheren Landeplatz suchen kann.
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COMANCHE GEGEN HOKUM 7.8

Der Alligator ist ein sehr leistungsfähiger Allwetter-Angriffshubschrauber für Tag- und
Nachteinsatz. Seine Aufgaben im Primäreinsatz ähneln denen des Comanche:
Kampfzonenaufklärung und Angriffskoordination. Zu diesem Zweck verfügt die Maschine
über eine beeindruckende Avionik und Sensorik.
Da ist zunächst der Zentimeter- und Millimeterwellen-Radar FH-01 Arbalat (Armbrust) von
Phazotron. Die Zentimeterantenne des Systems hat einen Suchbereich von 360 Grad. Sie
befindet sich in einem kleinen Radom von gut 60 cm Durchmesser auf der Rotormastspitze
und verleiht dem Ka-52 die Fähigkeit zur Ortung und Verfolgung von Luftzielen. Die größere
Millimeterwellenantenne sitzt an der Nase des Hubschraubers. Sie dient der Ortung von
Bodenzielen (z.B. Fahrzeuge) und liefert Daten für die 3D-Geländekartenavionik. Über die
Suchparameter des Arbalat-Systems liegen kaum Informationen vor. Schätzungen zufolge
beträgt die Zielerfassungs- und Verfolgungsreichweite von Bodenzielen mehr als 11 km.
Die elektrooptische Ausrüstung des Ka-52 Hokum B besteht aus mehreren Systemen. Wie
die amerikanischen Kampfhubschrauber AH-64 und RAH-66 verfügt sie über zwei dezente
Nachtsichtsensoren, einen für den Piloten und einen für das Waffenvisier. Eine auf dem
Oberrumpf zwischen Cockpit und Rotormast angebrachte Sensorkugel beherbergt das
gyrostabilisierte Aufklärungs- und Visiersystem Samshit (Buchsbaum) STS. Es beinhaltet
einen FLIR-Sensor (PNVS), der Bilder in die Helmanzeige des Piloten einspeist. Am
Unterrumpf befindet sich eine kleine, halbkugelförmige Verkleidung für das Periskop des
Bordschützen, dessen Rotation und Höhe eine Linie mit dem Samshit-Behälter bildet.
Laser-Zielbezeichnung und Ausrichtung der Waffe per Restlicht-TV (LLLTV = Low Light Level
Television) erfolgen über einen Standardbehälter vom Typ Shkval-V. In diesem flachen,
verglasten Kinnturm befinden sich die meisten lasergelenkten Waffen des Ka-52, z.B. die
Überschallrakete "Wichr" (Wirbelwind). Das Lenksystem ist so genau, dass man angeblich
noch bei Zielen in acht bis zehn Kilometern Entfernung entscheiden kann, welches Rad des
Fahrzeuges man treffen will. Auf Grund ihrer Genauigkeit kann die Wichr als Luft-Boden-
oder Luft-Luft-Rakete eingesetzt werden und passt ihr Profil entsprechend an.
Das Glas-Cockpit ist ein neues Merkmal des Kamow-Hubschraubers. Vier farbige
Multifunktionsdisplays (MFD) made in Frankreich erledigen einen Großteil des für den
Flugbetrieb erforderlichen Instrumenten- und System-Managements. Eine
weiterentwickelte elektronische Kampfausrüstung (EWS = Electronic Warfare Suite) sorgt
für rechtzeitige Warnung und Gegenmaßnahmen. Ihre Hauptbestandteile sind
Radarwarnempfänger (RWR (Radar Warning Receiver), Raketenwarnsystem (MWS = Missile
Warning System), Laserwarnempfänger (LWR = Laser Warning Receiver) und Düppel-
/Leuchtkörperwerfer. Die EWS-Anzeige liefert ihre Informationen über Gefahrenquellen an
ein bewegliches Kartendisplay, mit Hilfe dessen die Besatzung Peilung und Entfernung der
Gefahrenquelle zu ihrer unmittelbaren Umgebung in Beziehung setzen kann. Gebündelt mit
den vom Radar und den elektrooptischen Sensoren eintreffenden Informationen werden die
Zieldaten über ein digitales Kommunikationssystem automatisch mit anderen
Truppenelementen ausgetauscht.
Die Navigation erfolgt über eine Kombination aus Trägheitsführung (Lasergyroskope und
Beschleunigungsmesser) und GPS-Signalen von den Satelliten GLOSNASS und NAVSTAR.
Diese Positionsdaten werden in ein elektronisches, bewegliches Kartendisplay eingespeist,
das auf einem der MFDs aufgerufen und darüber hinaus digital an ein Kommandozentrum
am Boden übertragen werden kann. Die Funkausrüstung besteht aus drei kombinierten
VHF-Sender-Empfängern (Transceiver) – einer zur Überwachung des Wachkanals, einer für
die sichere Kommunikation und ein dritter für die Kommunikation mit anderen am Einsatz
beteiligten Truppenelementen.
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7.9 COMANCHE GEGEN HOKUM

Die Bewaffnung besteht aus einer 30-mm-Kanone vom Typ 2A32 auf einem
Hydraulikantrieb mit einem begrenzten Schwenkbereich: -2° bis +9° in Azimut (von einer
Seite zur anderen) und +3° bis -37° in Neigung (von oben nach unten). Die Munition
befindet sich in zwei Magazinen: Das vordere enthält 240 Schuss panzerbrechende
Leuchtspurmunition, das hintere 230 Schuss hochexplosive Brandmunition. Der Pilot
entscheidet über die Art der zu verwendenden Munition und wählt dabei zwischen zwei
Feuerraten: hoch (550-600 Schuss pro Minute) oder niedrig (350 Schuss pro Minute). Die
Salvenlänge stellt sich je nach Feuerrate automatisch auf 10 bzw. 20 Schuss ein.
In punkto Sicherheit für die Besatzung hat Kamow keine Mühen gescheut. Wie beim
Comanche steht die Kabine unter leichtem Überdruck um die Besatzung vor einer NBC-
Kontamination zu schützen. Zum Schutz vor Bodenfeuer dient eine Stahlhybridpanzerung
in zwei Schichten mit einem Gesamtgewicht von ca. 300 kg, die selbst 20-mm-Geschossen
standhält. Man entschied sich gegen die leichtere Keramikpanzerung, weil diese dazu neigt
nach mehreren Treffern in Folge zu zerbrechen. Im Falle einer Notlandung bilden Rumpf
und Fahrwerksstreben eine Knautschzone zur Absorption großer Aufprallkräfte. Die
Komponenten des Cockpits und die übrigen strukturellen Elemente sind so ausgelegt, dass
die Kabine im ungünstigsten Fall um 10-15% zusammengedrückt werden kann.
Ein weiteres ungewöhnliches Merkmal dieses Hubschraubers ist das Pilotenrettungssystem
in Form des Schleudersitzes K-37-800, der erstmals im Ka-50 erprobt wurde (der erste
Hubschrauber der Welt mit Schleudersitz). Nachdem der Notgriff gezogen wurde, findet
eine vom zeitlichen Ablauf her äußerst sorgfältig geplante Abfolge von Ereignissen statt.
Zunächst werden Sprengladungen in den Rotorblattwurzeln gezündet und sorgen für eine
Detonation aller sechs Blätter (für Schaulustige in der Nähe kann dieser Vorgang gefährlich
sein). Anschließend werden beide Kanzelhauben zur Seite abgeworfen und die Raketen, an
denen die Schleudersitze hängen, mit geringer Schubkraft gezündet. Ist das Zugseil
gespannt, erhöht die Rakete ihren Schub und zieht den Sitz über Gleitschienen aus dem
Hubschrauber. Nach Ausbrennen der Rakete wird der Sitz abgestoßen, und ein Fallschirm
öffnet sich. Der Schleudersitz steht im gesamten erlaubten Flugbereich zur Verfügung,
einschließlich Rückenflug (die Mindesthöhe beträgt allerdings 90 Meter). Für den Fall eines
Ausstiegs über Wasser bietet der Sitz eine Überlebensausrüstung und ein Rettungsfloß.
Beim Ausstieg wird automatisch ein Leuchtfeuer gezündet.
Der Ka-52 ist einfach zu steuern, äußerst wendig und verfügt über tödliche Tag- und
Nachtwaffen. Er bildet ein wertvolles Element in jeder modernen Armee.

Entwicklungsgeschichte
Seit Mitte der Siebzigerjahre bildet der Mi-24 Hind eine wesentliche Stütze der sowjetischen
Kampfhubschrauberflotte. Dieser relativ große und schwere Hubschrauber wurde
ursprünglich als fliegendes Infanteriekampffahrzeug konzipiert und kann bis zu acht voll
ausgerüstete Soldaten transportieren. Im Laufe der Jahre erkannte man, dass die
Kapazitäten zum Truppentransport gar nicht ausgenutzt wurden und für die Panzerabwehr
ein kleinerer, leichterer und wendigerer Hubschrauber besser geeignet wäre. Im Dezember
1976 verabschiedete die sowjetische Regierung ein Programm zur Entwicklung eines
Militärhubschraubers der nächsten Generation. Das Kamow-Konstruktionsbüro und das Mil-
Hubschrauberwerk in Moskau wurden mit der Aufgabe betraut.
Anfang der Achtzigerjahre präsentierte Kamow sein Konzept für einen leichten
Angriffshubschrauber mit der Bezeichnung V-80 ("Hubschrauber der 80er"; V bedeutet "vertolyot",
das russische Wort für "Hubschrauber"). Die Bezeichnung wurde später in "Ka-50 Hokum" geändert.
Im Juni 1982 hatte der erste Ka-50-Prototyp mit dem Namen "Weißer 010" seinen Jungfernflug.
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COMANCHE GEGEN HOKUM 7.10

1990 veröffentlichte die sowjetische Luftwaffe (Armeiskaja Awiatsija) ihre Forderung nach
einem Nachtkampf-Panzerabwehrhubschrauber. Das Moskauer Mil-Hubschrauberwerk
präsentierte seinen Zweisitzer Mi-28 Havoc und Kamow seinen Einsitzer Ka-50 Hokum.
Beide gewannen 1994 offiziell die Ausschreibung. Ein Jahr später unterzeichnete Präsident
Jelzin eine Verfügung zur Indienststellung des Ka-50.
1992 verließ die erste Zelle ihre Produktionsstätte in Sibirien. Aus Geldmangel musste die
Produktion allerdings bereits nach dem Bau von zwölf Zellen wieder eingestellt werden, von
denen die Mehrzahl nicht einmal für den Nachtflug gerüstet war. Die Folge war, dass Mil die
Entwicklung seines Havoc fortführte und das Unternehmen damit die Chance erhielt bessere
Nachtflugtechnologien zu entwickeln und einen attraktiveren Hubschrauber anzubieten.
Da sich die Herstellung von Wärmesichtanlagen damals als sehr schwierig darstellte,
konzentrierte man sich auf die Entwicklung von Radarsystemen. Im Mi-28 und Ka-50
kamen die Prototypen Almaz bzw. Arbalat (Armbrust) zum Einsatz. Die Fortschritte in der
Radar- und FLIR-Entwicklung verhalfen beiden Hubschraubern zu einer weit komplexeren
Avionik. Diese erwies sich beim Einsitzer Ka-50 als großer Nachteil, da sie zu einem
erheblichen Anstieg der Arbeitsbelastung des Piloten führte. Wegen des hohen Gewichts
der sowjetischen Avionik betrachtete man es als nicht realisierbar, einen Zweisitzer mit
einem umfangreichen Avionikpaket auszurüsten.
Es traf sich allerdings, dass Kamow eine Zweisitzerversion des Ka-50 gebaut hatte, die zur
Pilotenausbildung mit nebeneinander angeordneten Sitzen versehen war. Mit dem Einbau
leistungsfähigerer Triebwerke und einer Abspeckung des Schutzpanzers konnte man daher
plötzlich einen praktischen Angriffshubschrauber mit zwei Sitzen präsentieren. Außerdem
schloss Kamow Verträge mit Unternehmen aus dem Westen zur Lieferung leichterer und
benutzerfreundlicherer Avionikteile.
Der erste Ka-52-Prototyp mit dem Namen "Weißer 061" hatte 1996 seine Premiere bei der
Luftfahrtshow "Bangalore Aero India". Er basierte auf dem Ka-50 der 11. Baureihe mit
einem neuen Vorderrumpf. Im Hinblick auf die Zelle und die wichtigsten
Systemkomponenten ist der Ka-52 Schätzungen zufolge zu 80-85% identisch mit dem
Grundmodell des Ka-50. Die wesentlichen Abmessungen beider Hubschrauber weichen
kaum voneinander ab. Seinen Jungfernflug hatte der "Weiße 061" am 25. Juni 1997 auf dem
Kamow-Testflugstützpunkt in Ljuberzy.
Die Erfahrungen mit dem Mi-24 Hind in Afghanistan hatten Kamow davon überzeugt, dass die
Koordination der Besatzung verbessert werden konnte, indem man die Sitze nebeneinander
anordnete. Interessanterweise war man davon bei Mil nicht so überzeugt und ebenso wenig bei
der türkischen Armee, die den Hokum 1998 testete. Dies war der Beginn einer ungewöhnlichen
Ost-West-Beziehung. In Kooperation mit den israelischen Luftfahrtwerken (IAI = Israeli Aircraft
Industries) begann Kamow seine Arbeit am Ka-50-2, einer Exportversion des Ka-50/52 mit den
Optionen eines traditionellen Tandem-Cockpits und einer 20-mm-Kanone in einem
Unterrumpfturm. Das mit westlichen Raketensystemen teilweise kompatible IAI-Sensorenpaket
beinhaltet eine Nachtzielausrüstung sowie Laser-Entfernungsmessung und -Zielbezeichnung.
Kamow bietet der russischen Luftwaffe derzeit ein gemischtes Paket aus Ka-52 und auf
Allwetter-Angriffsfähigkeit bei Tag und Nacht aufgerüsteten Ka-50 an. Zusammen
übernehmen sie die Aufgaben der Gefechtsfeldaufklärung sowie der Identifikation,
Verteilung und Übergabe von Zielen, ähnlich der Kombination AH-64D Apache und AH-64D
mit Longbow-Radar und -Feuerleitsystem.
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7.11 COMANCHE GEGEN HOKUM

Technische Daten – Ka-52 Hokum B

Ursprungsland Russland

Typ Aufklärungs- und Angriffshubschrauber

Hersteller Kamow-Konstruktionsbüro

Abmessungen

Hauptrotordurchmesser 14,5m

Länge über alles 13,5m

Höhe 4,9m

Rumpfbreite 2,6m

Gewicht

Leergewicht 10.400 kg

Max. Startgewicht 11.300 kg

Primäreinsatz 1.811 kg

Triebwerk

Wellenturbinen 2 x TV3-117VMA-SB3s

Startleistung 2 x 2,500 WPS (Wellen-PS)

Treibstoff (intern) 1.481 kg

Treibstoff (extern) 1.717 kg

Leistung

Kritische Geschwindigkeit 350 km/h

Reisegeschwindigkeit 310 km/h

Maximale Schwebehöhe (ohne Bodeneffekt) 5,500m

Steiggeschwindigkeit in Meereshöhe 480 m/min

Schwebeflug-Wendegeschwindigkeit 80°/Sek

Reichweite (interner Treibstoff) 460 km

Reichweite (Überführungstanks) 1.200 km


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COMANCHE GEGEN HOKUM 7.12

Bewaffnung Merkmale
● 30-mm-Kanone 2A42* ● Koaxialrotor
● 80-mm-Rakete S-8* ● Pilotenschleudersitz Swesda K-37-800
● 122-mm-Rakete S-13* ● Zentimeter- und Millimeterradar FH-01
● Lasergelenkte Luft-Boden-Rakete Arbalat (Armbrust) von Phazostron
Wichr-M (AT-9)* ● Gyrostabilisiertes Aufklärungssystem
● Luft-Luft-Rakete Igla-V* Shkval-V mit TV, FLIR und Laser
● ● Turmgestütztes Unterrumpfperiskop
Lasergelenkte Luft-Boden-Rakete
Kh-25ML (AS-12 Kegler) ● Zieldatenaustausch per
● Anti-Radar-Rakete Kh-25MP Digitalkommunikation
● ● Automatisches Steuerwerk
Luft-Luft-Rakete R-73 (AA-11 Archer)
● ● Glas-Cockpit mit Multifunktionsdisplay
Splittersprenggeschossbehälter KMGU-2
● 23-mm-Zwillingskanonenbehälter in Farbe
● Hände an Kollektivhebel und Steuerknüppel
UPK-23*
● 500-kg-Fliegerbombe (HOCAS = Hands On Collective and Stick)
● Helmanzeige
● 250-kg-Fliegerbombe
● Gutes Verhältnis Kraft/Gewicht
* Kommt im Spiel vor
● Geringe Arbeitsbelastung für die Besatzung
1044 EE-CH German - Chap 7 23/3/00 5:26 pm Page 7.13

7.13 COMANCHE GEGEN HOKUM

Leistungsvergleich

RAH-66 Comanche Ka-52 Hokum B

Kritische Geschwindigkeit 370 km/h 348 km/h


Max. Vorwärtsgeschwindigkeit 318 km/h 298 km/h
Max. Seitwärtsgeschwindigkeit 111 km/h 79 km/h
Steiggeschwindigkeit (in Meereshöhe) 260 m/min 480 m/min
Reichweite (intern) 485 km 450 km
Reichweite (Überführung) 2.335 km 1.200 km
Triebwerkleistung 2 x 1.563 WPS 2 x 2.500 WPS
Höchstgewicht 5.845 kg 10.800 kg

Abkürzungen
AFAPD Air-Force Applications Program Development
(Anwendungsentwicklung der US Air Force)
AFTDS Advanced Field Artillery Tactical Data System
(System zur Verarbeitung taktischer Feldartilleriedaten)
CMW Centimetric Wave (Zentimeterwelle)
EO Elektrooptik
EWS Electronic Warfare Suite (elektronische Kampfausrüstung)
FLIR Forward-Looking Infrared (Vorwärts-Infrarotausrüstung)
HF Hochfrequenz
HIDSS Helmet Integrated Display & Sight System
(Integriertes Helmsichtanzeige- und Visiersystem)
HOCAS Hands On Collective and Stick
IDM Improved Data Modem (leistungsfähiges Modem)
IOC Initial Operating Capability (Einsatzreife)
I-RAMS Integrated Retractable Munitions System (Einfahrbare Munitionsbehälter)
LLLTV Low Light Level Television (Restlicht-TV)
LO Low Observable (gute Tarn-/Stealth-Eigenschaften)
MMW Millimetric Wave (Millimeterwelle)
MTS Marine Tactical Systems (taktische Marinesysteme)
NBC Nuklear - Biologisch - Chemisch
PNVS Pilots' Night Vision System (Piloten-Nachtsichtanlage)
RCS Radar Cross Section (Radarquerschnitt)
TACFIRE TACtical FIRE Direction System (taktisches Feuerleitsystem)
VMF Variable Message Format (variables Nachrichtenformat)

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