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Thiel · Photographischer Atlas der Praktischen Anatomie

Walter Thiel

Photographischer
Atlas
der Praktischen
Anatomie

2., aktualisierte Neuausgabe

Mit 413 farbigen Abbildungen

1 23
Emerit. Univ.-Prof. Dr. med. Walter Thiel
Anatomisches Institut der Universität Graz
Harrachgasse 21
8010 Graz/Österreich

ISBN-10 3-540-31242-0 Springer Medizin Verlag Heidelberg


ISBN-13 978-3-540-31242-0 Springer Medizin Verlag Heidelberg
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SPIN 11612186
Gesamtherstellung: Appl/Aprinta, Wemding
Gedruckt auf säurefreiem Papier 15/2117/AT – 5 4 3 2 1
Vorwort zur 2., aktualisierten Neuausgabe

Die hervorragende Abbildungsqualität sowie die eindrucksvollen Präparationen


waren die Grundlage für den großen Erfolg der ersten Auflage. Sie haben diesem At-
las einen Sonderplatz unter den photographischen Atlanten zugewiesen.
Erreicht wurden diese einmaligen Abbildungen durch ein spezielles Konservie-
rungsverfahren, das in der Erhaltung der natürlichen Beschaffenheit der Gewebe in
Farbe und Konsistenz unerreicht ist und damit der medizinischen Ausbildung voll-
kommen neue Wege öffnet.
Die Orientierung bei medizinisch-operativen Eingriffen geht primär vom Erken-
nen anatomischer Strukturen aus und findet erst sekundär durch vorhandene
anatomische Sachkenntnis der Formen die Zuordnung zu konkreten anatomischen
Begriffen.
Daraus ergibt sich die außerordentlich wichtige Aufgabe, den angehenden Arzt
als späteren Operateur möglichst früh, spätestens aber zu Beginn seiner Fachausbil-
dung, mit einem realistischen Erscheinungsbild dieser anatomischen Strukturen
vertraut zu machen.
Die gegenwärtige medizinische Ausbildung kann diesem Ziel im Allgemeinen
nicht dienen, da die derzeitigen Sezierübungen meistens an Leichen durchgeführt
werden, die durch veraltete Konservierungsverfahren völlig denaturiert sind, und
die anderen auf dem Markt befindlichen photographischen Atlanten nach wie vor
die gleichen unzulänglichen Grundlagen verwenden.
Die jetzt vorliegende einbändige Neuausgabe folgt diesen Überlegungen und
wendet sich durch ihre größere Handlichkeit vermehrt an den Studenten und her-
anwachsenden Arzt, der ein besonderes Interesse an einer späteren operativen
Tätigkeit hat.
Ohne die Qualität der brillanten Farbabbildungen in ihrer plastischen Wirkung
zu vermindern, wurde durch Übertragung der Hinweispfeile in die Farbabbildun-
gen die einbändige Ausgabe möglich. Die Anzahl der Abbildungen entspricht exakt
der zweibändigen Ausgabe, der Text wurde aktualisiert.
Die bildhaften Darstellungen sind zum großen Teil topographischer Natur und
bedürfen eines systematisch-anatomischen Verständnisses, wie es in den entspre-
chenden Lehrbüchern vermittelt wird. Um diesem Anspruch gerecht zu werden,
dürfte die Verwendung des Feneisschen Anatomischen Bildwörterbuchs hilfreich
und ausreichend sein.
Von konkurrenzloser Bedeutung ist aber wohl, daß die abgebildeten Strukturen
in ihrem wirklichen Aussehen gezeigt werden und damit weitgehend den optischen
Eindrücken bei Operationen entsprechen. Sie sind unmittelbar auf das praktische
Geschehen übertragbar und machen dieses Werk schon dadurch zu einem Atlas der
praktischen Anatomie.
Darüber hinaus vermitteln die detailreichen Photos, verbunden mit einem gleich-
wertigen Text, eine Fülle von konkreten anatomischen Kenntnissen, die auch für den
ausgebildeten Operateur eine Quelle von wichtigen Informationen sein kann.
Alle photographischen Aufnahmen, die Bildoriginale sowie die abgebildeten
Präparate, mit Ausnahme derjenigen, die von den Herren Wasserfaller hergestellt
wurden, hat der Autor selbst erstellt.
Die Präparate des Rückens und der Gelenke der Unteren Extremität mit Ausnah-
me der Sehnenscheidenpräparate stammen von cand. med. Wolfgang Wasserfaller.

V
Die Gelenkspräparate der Oberen Extremität fertigte cand. med. Eduard Wasserfal-
ler an. Ihre vorbildlich durchgeführte Arbeit verdient besondere Anerkennung.
Die medizinische Nomenklatur wurde nach den Richtlinien des XIII. Meetings
des Federative Comitee on Anatomical Terminology in Sao Paulo vom 28. August
1987 grundlegend überarbeitet.
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Springer-Verlages, die an der Reali-
sierung dieses Werkes beteiligt waren, möchte ich an dieser Stelle herzlich danken.

Graz, im Herbst 2002 Walter Thiel

VI
Inhaltsverzeichnis

Abbildung Seite

Bauchwand (Paries abdominis)

1 Panniculus adiposus der ventrolateralen Bauchwand . . . . . 2–3


2 Fascia subcutanea und Regiones abdominales . . . . . . . . . 4–5
3 Vordere Wand der Rectusscheide
in der Mittelbauchgegend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6–7
4 Oberflächliche Schicht der ventrolateralen Bauchwand . . . 8–9
5–6 Mittlere Schicht der ventrolateralen Bauchwand . . . . . . . 10–13
7–8 Tiefe Schicht der ventrolateralen Bauchwand . . . . . . . . . 14–17
9 Regio inguinalis des Mannes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18–19
10 Regio inguinalis der Frau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18–19
11 Aufsuchung des äußeren Leistenringes . . . . . . . . . . . . 20–21
12 Untersuchung des äußeren Leistenringes . . . . . . . . . . . 22–23
13–16 Aufbau des Samenstranges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24–31
17 Innerer Leistenring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32–33
18–26 Leistenhernie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34–51

Bauchraum und Bauchorgane


(Cavitas et Organa abdominis)

27–28 Anatomische Eröffnung des Bauches . . . . . . . . . . . . . 52–55


29–30 Eröffnung der Cavitas peritonealis . . . . . . . . . . . . . . 56–59
31–35 Lage der Eingeweide zu eröffnetem Bauch . . . . . . . . . . 60–69
36–39 Zugang zu der Gallenblase
und dem Ligamentum hepatoduodenale . . . . . . . . . . . 70–77
40–41 Magen und Bursa omentalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78–81
42 Vestibulum der Bursa omentalis . . . . . . . . . . . . . . . . 82–83
43–44 Bursa omentalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84–87
45–46 Dünndarm und Dickdarm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88–91
47 Befestigung des freien Dünndarmes . . . . . . . . . . . . . 92–93
48 Lage der Flexura duodenojejunalis
und die Gekrösewurzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94–95
49 Caecum und Colon ascendens . . . . . . . . . . . . . . . . . 96–97
50–54 Caecum und Appendix vermiformis . . . . . . . . . . . . . 98–107
55 Omenta und Gefäße des Magens . . . . . . . . . . . . . . . . 108–109
56–57 Gefäße der oberen Bauchorgane . . . . . . . . . . . . . . . . 110–113
58 Nerven der oberen Bauchorgane
und die extrahepatischen Gallenwege . . . . . . . . . . . . . 114–115
59 Arteriae gastroduodenalis und gastro-omentalis dextra . . . 116–117
60 Duodenum und Pankreaskopf . . . . . . . . . . . . . . . . . 118–119
61–63 Pankreas, Duodenum und ihre benachbarten Gefäße . . . . 120–125
64 Elevation des Duodenum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126–127
65 Gefäße des Gekrösestiels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128–129
66 Nerven und Gefäße des Gekrösestiels . . . . . . . . . . . . . 130–131
67 Arteria ileocolica und die Mesenterien . . . . . . . . . . . . 132–133

VII
Abbildung Seite

68 Gefäße der Appendix vermiformis . . . . . . . . . . . . . . 134–135


69 Versorgungsgebiet der Arteria mesenterica superior . . . . 136–137
70–71 Gefäßversorgung des Dickdarms . . . . . . . . . . . . . . . 138–141

Retroperitonealraum
(Spatium retroperitoneale)

72–77 Retroperitonealraum, Nierenfaszien . . . . . . . . . . . . . . 142–153

Dammregion (Regio perinealis)

78–86 Regio perinealis, männlich, Regio analis,


Regio urogenitalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154–171
87 Regio pudendalis des Mannes . . . . . . . . . . . . . . . . . 172–173
88–91 Regio perinealis, weiblich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174–181
92–94 Regio urogenitalis, weiblich I . . . . . . . . . . . . . . . . . 182–187
95–99 Regio perinealis, weiblich II . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188–197

Untere Extremität (Membrum inferius)

100–104 Regio subinguinalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198–207


105–108 Regio femoris anterior, oberflächliche Schicht . . . . . . . . 208–215
109 Lacunae und Fascia lata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216–217
110 Trigonum femorale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218–219
111 Regio femoris anterior, Nervus femoralis . . . . . . . . . . . 220–221
112 Regio femoris anterior, Arteriae circumflexae . . . . . . . . 222–223
113 Regio femoris anterior, Nervus obturatorius . . . . . . . . . 224–225
114 Regio femoris anterior, Arteria femoralis . . . . . . . . . . . 226–227
115–118 Canalis adductorius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228–235
119–124 Regio femoris posterior . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236–247
125–134 Regio glutealis, Foramen infrapiriforme,
Foramen suprapiriforme, Regio lumbalis . . . . . . . . . . . 248–267
135–143 Lateraler Zugang zum Hüftgelenk . . . . . . . . . . . . . . . 268–285
144–149 Regio genus posterior . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 286–297
150–154 Regio cruris posterior . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298–307
155 Medialer Bereich der Knie- und Unterschenkelgegend . . . . 308–309
156 Regio retromalleolaris medialis . . . . . . . . . . . . . . . . 310–311
157–162 Regio cruris anterior . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312–323
163–168 Dorsum pedis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 324–335
169–176 Planta pedis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336–351

Gelenke der unteren Extremität


(Articulationes membri inferiores)

177–184 Articulatio coxae und Punktionen . . . . . . . . . . . . . . 352–367


185 Lage des Trochanter major . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 368–369
186–198 Articulatio genus und Punktionen . . . . . . . . . . . . . . . 370–395
199–207 Articulationes pedis, Punktionen und Sehnen . . . . . . . . . 396–413

VIII
Abbildung Seite

Hals (Cervix, Collum)

208 Oberflächliche Halsregion, Punctum nervosum . . . . . . . . 414–415


209–216 Regio cervicalis anterior, Regio sternocleidomastoidea . . . . 416–431
215–225 Trigonum caroticum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428–449
217–219 Aufsuchung der Arteria carotis communis . . . . . . . . . . . 432–437
220–225 Trigonum caroticum, Gesamtaufbau,
vorderer Zugang zur Wirbelsäule . . . . . . . . . . . . . . . . 438–449
226–235 Regio thyroidea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 450–469
234–236 Trigonum scalenovertebrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466–471
237–239 Regio cervicalis lateralis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 472–477
240–241 Trigonum submandibulare, oberflächliche Halsregion . . . . 478–481

Kopf (Caput)

242–246 Regio parotideomasseterica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482–491


247–249 Regio facialis, Regio temporalis . . . . . . . . . . . . . . . . . 492–497
250–252 Fossa infratemporalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 498–503
253–256 Aufsuchung der Arteria meningea media,
Orbita und Regio temporalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 504–513
257–258 Regio orbitalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 514–517
259–267 Regio occipitalis und Regio cervicalis posterior,
Subokzipitalpunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 518–535

Rücken (Dorsum)

268–270 Regio suprascapularis, Regio cervicalis posterior . . . . . . . 536–541


271–275 Dorsum thoracis, Regio supra- und interscapularis
und Regio scapularis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542–551
276–281 Dorsum thoracis, Rami cutanei posteriores,
Regio vertebrolumbalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 552–563
282–284 Regio vertebrolumbalis, Lumbalpunktion,
Regio vertebralis (Pars lumbalis) . . . . . . . . . . . . . . . . 564–569

Brust (Thorax)

285–292 Regio pectoralis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 570–585


293–302 Mamma muliebris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 586–605
303–314 Cavitas thoracis, Pulmo dexter, Radix pulmonis,
Arteria pulmonalis, Pulmo sinister . . . . . . . . . . . . . . . 606–629
315–317 Hinteres Mediastinum, Radix pulmonis, Sulcus pulmonalis . 630–635
318–321 Pericardium, Cavitas pericardiaca . . . . . . . . . . . . . . . 636–643
322–330 Cor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 644–661
323–325 Aufsuchung der Koronararterien . . . . . . . . . . . . . . . . 646–651
331–335 Regio infraclavicularis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 662–671
336–347 Axilla, Spatium axillare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 672–695

IX
Abbildung Seite

Obere Extremität (Membrum superius)

348–349 Oberarm und Axilla . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 696–699


350–356 Oberarm, Regio brachii posterior,
Aufsuchung des Nervus radialis . . . . . . . . . . . . . . . . 700–713
357–365 Regio cubitalis anterior, subkutane Venen,
Fascia superficialis, diverse Schichten . . . . . . . . . . . . . 714–731
366–372 Regio antebrachii anterior, diverse Schichten . . . . . . . . . 732–745
373 Regio carpalis anterior . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 746–747
374–381 Manus, Palma manus, Aponeurosis palmaris,
Aufbau des Fingers, karpale Sehnenscheiden . . . . . . . . . 748–763
382–385 Manus, Fingersehnenscheiden . . . . . . . . . . . . . . . . . 764–771
386–389 Regio antebrachii posterior, diverse Schichten . . . . . . . . . 772–779
390–391 Manus, Dorsum manus, Streckaponeurose der Finger . . . . . 780–783

Gelenke der oberen Extremität


(Articulationes membri superioris)

392–396 Articulatio humeri, Punktionen . . . . . . . . . . . . . . . . 784–793


397–403 Articulatio cubiti, Ligamenta collateralia, Punktionen . . . . 794–807
404–413 Articulationes manus, Ansichten,
Mechanik des Handgelenks, Punktionen . . . . . . . . . . . . 808–827

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829

Verwendete Eigennamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833

Zur Nomenklatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 834

Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835

X
Einleitung

Die Tela subcutanea

Alle Wege in die Tiefe des Körpers führen über die „Subcutis“. Diese Tela subcutanea
ist nicht nur eine mehr oder minder dicke Schicht von Fettgewebe, wie der un-
scheinbare Sammelname Panniculus adiposus vermuten lassen könnte, sondern be-
sitzt eine vielfältige innere Struktur aus Bindegewebe, die als Stratum subcutaneum
bezeichnet werden kann. Sie dient neben der Fixierung der Haut vor allem den me-
chanischen Bedürfnissen ihrer Gefäße und Nerven.
Würde der Übertritt von Gefäßen und Nerven aus der tiefen,in die subkutane Lage
durch ein Loch oder auch nur durch einen länglichen Schlitz in einer Faszie erfolgen,
wie es die üblichen Beschreibungen und Abbildungen in den Lehrbüchern nahe le-
gen,so würden diese Gebilde durch ganz normale Gewalteinwirkungen an sehr vielen
Stellen der Haut immer schwer geschädigt,wenn nicht gar abgerissen werden.
Wie durch Präparation an gut konservierten nicht völlig kachektischen Leichen
verhältnismäßig mühelos festgestellt werden kann, hat die Übertrittszone der Ge-
fäße und Nerven und damit die Fascia superficialis eine ganz besondere Form. Eine
mehr oder weniger gleichmäßig dicke, einschichtige Hülle als Fascia superficialis
mit nur einigen Durchtrittsöffnungen gibt es nicht und lässt sich daher als Präparat
ohne Verschleierung der Schlüsselpositionen auch nicht herstellen.

Die Fascia superficialis

Um den Aufbau der Fascia superficialis, wie er sich bei der Präparation anbietet,
besser verstehen zu können, ist es zweckmäßig, von einer dünnen, das subkutane
Fettgewebe nach der Tiefe hin begrenzenden Bindegewebsschicht auszugehen, die
Lesshaft in der Dammgegend Lamina profunda strati subcutanei genannt hat.
Diese im Prinzip generell vorkommende Bindegewebsschicht kann sich mit einer
oberflächlichen Muskelfaszie außerhalb der Übertrittszonen zu einer Fascia super-
ficialis (NA 1980) breitflächig verbinden und an den Extremitäten die Fascia brachii,
antebrachii, lata oder cruris bilden, oder sie kann durch eine lockere Verschiebezone
von der Leibeswand getrennt bleiben.
Auf letztere Weise hat dann die „Lamina profunda strati subcutanei“ ihre Selb-
ständigkeit bewahrt und erscheint über der Aponeurose des M. obliquus externus
abdominis als Stratum membranosum abdominis, ehemals Scarpasche Faszie ge-
nannt, und im Bereich des Perineums als Stratum membranosum perinei, das viel-
fach als Collessche Faszie bezeichnet wurde. Es trug von Lesshaft und Delbet
auch den Namen Fascia perinei superficialis.

Der Eintritt von Gefäßen und Nerven in die Subcutis

An jenen Stellen, wo Gefäße und Nerven aus der Tiefe zur Oberfläche treten, ist eine
ausschließlich zweidimensionale Betrachtungsweise der faszialen Oberflächenbe-
deckung nicht mehr möglich. Das Bindegewebe folgt vielmehr den die Schicht
durchsetzenden Gebilden und wird dadurch dreidimensionaler Art.

XI
Unmittelbar nachdem die Gefäße und Nerven ihre Beziehung zur Tiefe verlieren,
hebt sich die Lamina profunda strati subcutanei in Form eines Flachtunnels von der
oberflächlichen Muskelfaszie ab, die an dieser Stelle nur dessen dünne Bodenplatte
bildet. Gegen den Anfang des Tunnels hin wird die Platte immer dünner und be-
grenzt durch ihr nicht immer klar feststellbares Ende den Eingang des Tunnels
selbst. Seitlich neben den aus der Tiefe kommenden Gebilden befindet sich in dem
spindelförmigen Querschnitt des Tunnels bei nicht hochgradig abgemagerten Men-
schen Fettgewebe.
Die Lamina profunda strati subcutanei, die ursprünglich die austretenden Gebil-
de oberflächlich bedeckt, nimmt gegen das Ende des mehrere bis viele Zentimeter
langen Tunnels hin dieselben auf und läßt sie auf diesem Wege in das Fettgewebe der
Subcutis gelangen. Dort werden sie von streifenförmigen Bindegewebszügen weiter-
hin eingeschlossen, die sich aus der Lamina profunda strati subcutanei fortsetzen.
Mit den feineren Aufzweigungen der Gefäße und Nerven gelangen sodann feinere
strangförmige Bindegewebszüge bis an die Cutis, so daß auf dem ganzen Wege
durch die Tela subcutanea wichtige verletzbare Funktionsstrukturen durch festeres
Bindegewebe gegen Zugspannungen gut geschützt werden.

Die präparatorische Darstellung der Fascia superficialis

Wie sich aus dieser Beschreibung ergibt, besteht an vielen Stellen kein zur Ober-
fläche streng parallel verlaufendes Bindegewebssystem und auch keine geschlossene
einschichtige Fascia superficialis. Entfernt man das Fettgewebe der Subcutis bis zur
Lamina profunda strati subcutanei, so verbleibt an manchen Stellen noch eine
Schicht Fettgewebe, die nicht zum Fettgewebe der Tiefe gerechnet werden kann, da
sie durch eine an dieser Stelle zwar dünne, aber doch eben oberflächliche Faszie von
den tiefen Strukturen abgegrenzt wird. Entfernt man aber dieses Fettgewebe, wel-
ches das Fettgewebe des Flachtunnels ist, mit dem Fettgewebe der Subcutis, so erhält
man insgesamt eine Fascia superficialis, die in ihrer Dicke einen sehr inhomogenen,
mit Schnitträndern einzelner Schichten versehenen Eindruck macht.
Das Fettgewebe der Flachtunnel kann daher weder zum tiefen Fett noch so recht
zur Tela subcutanea gerechnet werden.Es ist vielmehr eine Art intermediäres Fett,das
eher den großen Fettpolstern der Axilla oder der Fossa ischioanalis an die Seite ge-
stellt werden kann. Nur an sehr mageren, nahezu fettlosen Leichen verbindet sich die
Lamina profunda strati subcutanei durch geschwundenes Tunnelfett auch an diesen
Stellen mit der eigentlichen oberflächlichen Faszie. Die sonst hier in das Fettgewebe
eingelagerten Gefäße und Nerven lassen sich nun ohne verbleibende, seitliche Fett-
streifen von der Oberfläche her leicht durch Spaltung der sie deckenden Bindege-
websschicht bis zu jener Stelle darstellen, wo die Lamina profunda strati subcutanei
immer mit der eigentlichen Oberflächenfaszie direkt fest verbunden ist und als dicke-
re,einheitliche Bindegewebsschicht die tiefen Strukturen von der Tela subcutanea ab-
grenzt.Am Rande dieser Verbindung läßt sich ein Hiatus als Kunstprodukt herstellen,
wie er zeichnerisch immer wieder abgebildet und in der Nomenklatur benannt wird.
Die üblichen Darstellungen der Fascia superficialis gehen von dieser Sondersi-
tuation aus. Das Fehlen des Fettes in der sonst sehr fettreichen Schicht der Subcutis
macht aus deren Bindegewebe eine sehr amorphe dünne Schicht, die sich präparato-
risch als Lückenbüßerin anbietet, wo die Inhomogenität der Fascia superficialis als
geschlossene Hüllschicht Probleme bereitet. Auf Leichen mit normalem oder gar
reichlichem Fettgehalt lassen sich diese Darstellungen aber nicht direkt übertragen.
Wenn man bedenkt, daß das subkutane Fettgewebe durchschnittlich bis zu einem
Fünftel des Körpergewichtes ausmacht, wird die Bezeichnung Fascia superficialis
für die ganze Schicht der Tela subcutanea und ihre spezielle Bezeichnung am Bauche
als Kampersche Faszie nicht verständlich, weil diese Tela in vorherrschender Weise
nicht dem Wesen einer Faszie entspricht.

XII
Die Fascia superficialis ist nach der im vorliegenden Buch verwendeten Auffas-
sung jene Hülle des Körpers, welche die Oberfläche der Muskulatur unmittelbar be-
deckt. Sie ist an manchen Stellen mit der Lamina profunda strati subcutanei ver-
wachsen und an anderen Stellen eine von dieser Lamina unabhängige Struktur.
Mancherorts besitzt sie aponeurotischen Charakter und dient Anteilen der Musku-
latur zum Ursprung, so daß sie dort zu Recht als skelettergänzende Faszie bezeich-
net wird. Nicht Folge geleistet wird dem Brauch des größtenteils englischen
Sprachraums, der diese Struktur Fascia profunda nennt, da die dazugehörende Auf-
fassung der Fascia superficialis als unzweckmäßig angesehen, und der Name Fascia
profunda noch für wirklich tiefer liegende Faszien benötigt wird.

Die Verankerung des Integumentum commune

Neben diesem die Gefäße und Nerven vor Zugspannung schützenden Bindegewebs-
komplex hat die Subcutis auch noch einen anderen Bindegewebsbestand, der aus-
schließlich die Haut verankert. So kann das das Fettgewebe durchsetzende Bindege-
webe zur Fixierung der Lederhaut wie an der Palma, den Fingerspitzen und der
Planta bei Abgrenzung von kleinen Fettgewebspolstern, hochgradig verstärkt sein.
Starke, abgeflachte Bündel straffen Bindegewebes ziehen dabei vom Knochen, der
Palmar- oder Plantaraponeurose zum benachbarten Korium und verhindern dabei
eine größere Abhebung der Haut. Sie werden deshalb auch als Retinacula cutis be-
zeichnet.
Entlang dieser vorherrschend der Befestigung des Integuments dienenden Bin-
degewebsstrukturen wechseln auch dann und wann einmal feinere Gefäße und Ner-
ven die Schicht, ebenso wie der die Gefäße und Nerven vor Zugspannungen schüt-
zende Bindegewebskomplex gleichzeitig eine verankernde Funktion des ganzen In-
teguments ausübt.
Neben den queren bis schrägen bindegewebigen Durchsetzungen des Fettgewe-
bes dienen aber ebenso lineare oder flächige Verwachsungen der Lamina profunda
strati subcutanei im Bereich der Weichteile oder der Knochenvorsprünge der Fixie-
rung des Integumentes.Auch kommt es besondes im Bereich des Bauches in den tie-
feren Lagen der Subcutis, einigermaßen parallel der Körperoberfläche, zur Ausbil-
dung von sogenannten Fasciae subcutaneae, die durch ihre Verankerung in der Um-
gebung zusätzlich zur Verfestigung des weichen Fettgewebes beitragen.
Die dargestellten Strukturen bilden die Grundlage für die chirurgische Verschieb-
lichkeit der Haut oder erklären bei Schwund des Fettgewebes in venenführenden
Flachtunneln das Phänomen der Rollvenen und verdienen daher nicht nur theoreti-
sches Interesse.

XIII
Die Photos der abgebildeten anatomischen Sektionen
sind Verstorbenen zu verdanken,
die sich durch ihre testamentarische Verfügung
in den Dienst der Wissenschaft
und der kranken Menschen gestellt haben.

ihr tod trägt die würde,


fremdem leben selbstlose hilfe zu sein
Abbildung 1 Panniculus adiposus der ventrolateralen Bauchwand

In der rechten Hälfte der vorderen Bauchwand wurde die 1 Angulus infrasternalis
Cutis entfernt. An der Oberfläche der Tela subcutanea 2 Einstrahlungen von Bindegewebsbündeln
sind weiße Flecken sichtbar, die den Einstrahlungen von in die Cutis mit kleinen Blutgefäßen
Bindegewebsbündeln entsprechen. Diese durchsetzen das 3 Blutgefäß (abgetrennt am Eintritt in die Cutis
Fettgewebe und führen zumindest teilweise zarte Gefäße und angelagert an die Bindegewebseinstrahlung
und Nerven für die Cutis, denen sie Schutz vor Zerreißung im Bereich des lateralen Randes
bei tangentialer Verschiebung der Haut gewähren; außer- des Musculus rectus abdominis)
dem verankern sie natürlich die Cutis und begrenzen de- 4 Papilla umbilicalis in der Nabelgrube
ren Verschieblichkeit. Sie entsprechen den an den Finger- 5 Rami cutanei anteriores vor der Rectusscheide
spitzen und der Planta besonders stark ausgebildeten Re- in Begleitung der dortigen
tinacula cutis. Bindegewebsverankerungen der Cutis
Oben im Präparationsfeld ist der schräg verlaufende 6 Bindegewebsverankerungen der Cutis
Wulst des Arcus costalis zu sehen, der nach lateral den An- im Bereich der Linea alba
gulus infrasternalis begrenzt, und in der unteren Ecke be- 7 Wulst des Samenstranges
findet sich entsprechend dem Mons pubis der Frau eine 8 Schenkelbeugefurche
leicht wulstige Verdickung der Tela subcutanea. 9 Vorwölbung des Musculus rectus femoris
10 Wulst des Musculus tensor fasciae latae
(vorderer Rand)
11 Spina iliaca anterior superior
12 Sternchenförmige Gefäßaufzweigung
mit Bindegewebseinstrahlung in die Cutis
13 Schnittrand der Cutis
14 Gefäßästchen für die Cutis unterhalb
des Rippenbogens
mit einstrahlenden Bindegewebszügen
15 Arcus costalis (Rippenbogen)

2
3
Abbildung 2 Fascia subcutanea und Regiones abdominales

Nach Entfernung der Cutis wurde in der Regio lateralis 1 Angulus infrasternalis
dextra des Bauches die Tela subcutanea bis zum Hypoga- 2 Arcus costalis (Rippenbogen)
strium durch einen schrägen Schnitt in der Zugrichtung 3 Tela subcutanea im Epigastrium
des Musculus obliquus externus abdominis gespalten. Be- 4 Lateraler Rand des Musculus rectus abdominis
vor noch die ganze Dicke dieser Subcutisschicht durch- (verdeckt durch Rectusscheide und Tela subcutanea)
setzt war, erschien eine dünne Faszie, die als Fascia sub- 5 Tela subcutanea in der Regio umbilicalis
cutanea bezeichnet wird. Durch die freigelegte Faszie [Regio mesogastrica]
schimmert weiteres Fettgewebe der Tela subcutanea hin- 6 Fascia subcutanea (vor dem lateralen Rande
durch, so daß eine Verwechslung mit der Aponeurose des des Musculus rectus abdominis
M. obliquus externus, ganz abgesehen von der fehlenden mit eingelagertem Gefäß)
sehnigen Struktur, schon aus diesem Grunde nicht mög- 7 Tela subcutanea (Schnittrand)
lich ist. Kleine Blutgefäße verlaufen ein Stück weit in der 8 Tela subcutanea im Hypogastrium [Regio pubica]
Faszie und treten nachher in schmale bindegewebige 9 Wulst des Samenstranges
Fortsätze ein. In der Einleitung wird die allgemeine Be- 10 Dorsum penis
deutung der Fasciae subcutaneae näher erläutert. 11 Wulst des Musculus sartorius
Die Regio lateralis des Bauches wird nach oben hin 12 Wulst des Musculus rectus femoris
durch eine gedachte Linie begrenzt, die durch die tiefsten 13 Wulst des Musculus tensor fasciae latae
Punkte der beiden zehnten Rippen gezogen wird. Die un- 14 Tela subcutanea in der Regio inguinalis
tere Grenze bildet eine Linie, die durch die höchsten 15 Cutis (Schnittrand)
Punkte der beiden Cristae iliacae verläuft. Nach medial 16 Crista iliaca (oberste Stelle des Randes)
reicht die Region bis zum lateralen Rand des M. rectus ab- 17 Fascia subcutanea der Regio lateralis abdominis
dominis. 18 Blutgefäß in der Fascia subcutanea
Medial von der Regio lateralis befindet sich die Regio 19 Spitze der Costa X
umbilicalis, die auch als Mittelbauchgegend oder Regio 20 Tela subcutanea in der Regio hypochondrica
mesogastrica bezeichnet wird. In diesem Mittelfeld des 21 Plica axillaris posterior
Bauches liegt darüber die Oberbauchgegend, das Epiga-
strium, und darunter die Unterbauchgegend, das Hypoga-
strium [Regio pubica].
Oberhalb der Regio lateralis liegt die Regio hypochon-
drica und unterhalb davon die Regio inguinalis.

4
5
Abbildung 3 Vordere Wand der Rectusscheide in der Mittelbauchgegend

Durch einen Paramedianschnitt wurde die Subcutis bis 1 Ramus cutaneus anterior nervi intercostalis IX
auf das vordere Blatt der Rectusscheide in der Regio hypo- (mit bindegewebigen Verankerungen der Subcutis)
gastrica gespalten. Durch Verziehung des lateralen 2 Ramus cutaneus anterior nervi intercostalis X
Schnittrandes ist der aponeurotische Charakter der Rec- (lateraler Ast – austretend aus der lateralen
tusscheide gut erkennbar. An ihr verankern sich Bindege- Durchtrittsreihe der Rectusscheide)
webszüge, welche die Tela subcutanea durchsetzen. Sie lie- 3 Ramus cutaneus anterior nervi intercostalis XI
gen, entsprechend der in der Einleitung gegebenen Be- (ein oberer lateraler Teilast – austretend aus
gründung, insbesondere in dem Bereich, wo zarte Haut- der lateralen Durchtrittsreihe der Rectusscheide)
äste die vordere Rectusscheidenwand verlassen. 4 Ramus cutaneus anterior nervi intercostalis XI
Mit gelben Stäbchen wurden die austretenden Rami (ein unterer lateraler Teilast – austretend aus
cutanei anteriores abdominales der Intercostalnerven der lateralen Durchtrittsreihe der Rectusscheide)
unterlegt. Ihr mehr oder weniger linearer Austritt in einer 5 Ramus cutaneus anterior nervi intercostalis XI
medialen und lateralen Durchtrittsreihe deckt sich mit der (medialer Ast – austretend aus der medialen
Lage der oben erwähnten Verankerungszüge. Das obere Durchtrittsreihe der Rectusscheide)
Stäbchen markiert den lateralen Ast des Ramus cutaneus 6 Mons pubis
anterior des 10. Intercostalnerven und die restlichen die 7 Cutis (Schnittrand – Übergang von der dicken Cutis
Rami cutanei anteriores des 11. Intercostalnerven. Daraus der seitlichen Partie der Hüfte in die dünne
geht hervor, daß sich die Intercostalnerven in zwei laterale Cutis der Inguinalregion)
Äste der Rami cutanei anteriores aufspalten können, die 8 Spina iliaca anterior superior (erkenntlich durch
getrennt die Lamina anterior der Vagina musculi recti ab- geringe Fetteinlagerung in die Subcutis)
dominis durchsetzen. 9 Tela subcutanea (Schnittrand eines seitwärts
Bei der allgemeinen Aufteilungsneigung und Anasto- gelagerten Paramedianschnittes der Subcutis)
mosebereitschaft der Intercostalnerven während ihres Ver- 10 Lamina anterior der Vagina musculi recti abdominis
laufes in den Bauchdecken ist es sehr verständlich, daß die 11 Arcus costalis (Rippenbogen)
Austrittsreihen der Rectusscheide sowohl überzählige als
auch fehlende Öffnungen besitzen können.

6
7
Abbildung 4 Oberflächliche Schicht der ventrolateralen Bauchwand

Nach Entfernung der Cutis und Subcutis erscheint im la- 1 Musculus obliquus externus abdominis
teralen Bereich des Präparationsfeldes die Muskulatur des 2 Dehiszenzen der Aponeurose
Musculus obliquus externus abdominis, die nach medial in des Musculus obliquus externus abdominis
eine derbe Aponeurose übergeht. Sie beteiligt sich vor dem 3 Öffnungen der lateralen Durchtrittsreihe
Musculus rectus abdominis sehr maßgeblich an der vor- in der Rectusscheide für die lateralen Äste
deren Wand der Rectusscheide. Vom Nabel nach aufwärts der Rami cutanei anteriores nervi intercostalis X
wird diese Wand dünner, so daß der Musculus rectus ab- 4 Arcus costalis
dominis hindurchschimmert und sein lateraler Rand gut 5 Ramus cutaneus
abschätzbar wird. Auch ist oberhalb des Nabels die dort der Arteria intercostalis posterior VIII
breitere Linea alba mit ihrem Anulus umbilicalis erkenn- 6 Ramus cutaneus anterior nervi intercostalis VIII
bar. 7 Linea alba
Die sehnigen Strukturen der Aponeurose weichen, wie 8 Anulus umbilicalis in der Linea alba
zu sehen ist, gelegentlich schlitzförmig oder gar großflä- 9 Öffnung der medialen Durchtrittsreihe
chiger auseinander, so daß kleinere oder größere Dehis- in der Rectusscheide für einen medialen Ast
zenzen entstehen, die bis zum Rande der Rectusscheide des Ramus cutaneus anterior nervi intercostalis X
reichen. Sie werden nur von einer zarten oberflächlichen 10 Vagina musculi recti abdominis – Lamina anterior
Faszie überbrückt, die am Rande in das die Aponeurose 11 Zwei Öffnungen der lateralen Durchtrittsreihe
bedeckende Peritendineum übergeht. in der Rectusscheide für die
Kaudal beteiligt sich die Aponeurose am Aufbau des Rami cutanei anteriores nervi intercostalis XI
Leistenbandes und bildet dort durch das Auseinanderwei- 12 Linea alba
chen seiner sehnigen Fasern den äußeren Leistenring, aus 13 Ramus cutaneus anterior nervi intercostalis XI
welchem der Samenstrang mit dem unterlegten Nervus (medialer Ast)
ilioinguinalis austritt. 14 Ligamentum fundiforme penis
Die vordere Rectusscheidenwand trägt zahlreiche klei- 15 Nervus ilioinguinalis
ne Öffnungen in zwei bis drei Reihen für den Durchtritt für die Nervi scrotales anteriores
der Rami cutanei anteriores der Intercostalnerven. Unter- 16 Funiculus spermaticus
legt sind die Äste des 12. Intercostalnerven und des Nervus 17 Ramus cutaneus anterior nervi intercostalis XII
iliohypogastricus. 18 Ramus cutaneus anterior – Nervus iliohypogastricus
19 Anulus inguinalis superficialis
20 Fossa ovalis
21 Ramus femoralis nervi genitofemoralis
22 Ligamentum inguinale
23 Spina iliaca anterior superior
24 Aponeurosis
des Musculus obliquus externus abdominis
25 Ramus cutaneus
der Arteria circumflexa iliaca profunda
26 Ramus cutaneus lateralis nervi subcostalis
[nervi intercostalis XII] (vorderer Ast)
27 Ramus cutaneus lateralis nervi intercostalis XI
(vorderer Ast)
28 Ramus cutaneus lateralis nervi intercostalis X
(vorderer Ast)
29 Ramus cutaneus lateralis nervi instercostalis VIII
(vorderer Ast)

8
9
Abbildung 5 Mittlere Schicht der ventrolateralen Bauchwand 1

Der Musculus obliquus externus abdominis wurde zurück- 1 Musculus obliquus externus abdominis
geschlagen, damit der Musculus obliquus internus abdo- (hintere Oberfläche mit Muskelfaszie)
minis sichtbar wird. Er reicht vom Rippenbogen bis zum 2 Verbindungsstelle der Aponeurose
Leistenband. Dort wo er sich vom Leistenband abhebt, bil- des Musculus obliquus externus abdominis
det er einen unteren freien Rand, der oberhalb des M. cre- mit der Aponeurose
master zu liegen kommt. Die Fasern des Musculus crema- des Musculus obliquus internus abdominis
ster bedecken den Samenstrang und bilden mit ihm eine 3 Ramus cutaneus anterior nervi intercostalis XI
Einheit. Nach Verlassen des Leistenkanals am äußeren 4 Ramus cutaneus anterior nervi intercostalis XII
Leistenring wird der Samenstrang von einer dünnen Fas- 5 Ligamentum fundiforme penis
zie, der Fascia spermatica externa, überzogen. Diese Fas- 6 Funiculus spermaticus
zie setzt sich aus der Aponeurose des Musculus obliquus 7 Nervi scrotales anteriores nervi ilioinguinalis
externus des Bauches fort. Ihr Beginn am äußeren Lei- 8 Ramus cutaneus anterior nervi iliohypogastrici
stenring wurde mit einem weißen Stäbchen unterlegt. 9 Fascia spermatica externa
Mit gelben Stäbchen wurden die Rami cutanei anterio- im Anulus inguinalis superficialis
res des Nervus subcostalis und des Nervus iliohypogastri- 10 Nervus ilioinguinalis
cus sowie der den Samenstrang begleitende Nervus ilioin- 11 Musculus cremaster
guinalis unterlegt. 12 Ligamentum inguinale
Der mediale Teil des Leistenbandes ist nach Abtren- 13 Aponeurose
nung der Aponeurose des Musculus obliquus externus ab- des Musculus obliquus externus abdominis
dominis in seiner Zugrichtung zwischen Spina iliaca an- 14 Spina iliaca anterior superior
terior superior und Tuberculum pubicum deutlich sicht- 15 Musculus obliquus externus abdominis
bar. Im medialen unteren Winkel des Präparationsfeldes 16 Musculus obliquus internus abdominis
liegt das Ligamentum fundiforme penis. 17 Arcus costalis

10
11
Abbildung 6 Mittlere Schicht der ventrolateralen Bauchwand 2

Gegenüber der vorhergehenden Abbildung ist die Apo- 1 Musculus obliquus externus abdominis
neurose des Musculus obliquus externus abdominis weiter (hintere Oberfläche mit Muskelfaszie)
nach medial verzogen. Das Crus laterale des Anulus ingui- 2 Verwachsungsstelle der Aponeurose
nalis superficialis wurde knapp vor seinem Ende durch- des Musculus obliquus externus mit der Aponeurose
schnitten, so daß der äußere Leistenring stark entfaltet des Musculus obliquus internus abdominis
werden konnte. Das Crus mediale des Anulus verläuft nun 3 Aponeurose
von dem oberen Rande des Os pubis am Tuberculum pubi- des Musculus obliquus internus abdominis
cum vorbei steil nach oben und macht den unteren medi- 4 Aponeurose
alen Teil des Musculus obliquus internus abdominis frei. des Musculus obliquus externus abdominis
Im oberen Teil verbindet sich die Externus- mit der 5 Nervus iliohypogastricus
Internusaponeurose seitlich vom lateralen Rand des Mus- (Austritt aus dem M. obliquus internus abdominis)
culus rectus abdominis, wohingegen deren Verschmelzung 6 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
im unteren Teil erst in der Nähe der Linea alba erfolgt. Es (durchschnitten)
kann daher dort die Externusaponeurose für plastische 7 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
Zwecke bei Leistenbruchoperationen in einem großen 8 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
Umfang gewonnen werden. (durchschnitten)
Durch das weite Zurückschlagen der Externusaponeu- 9 Ligamentum fundiforme penis
rose im unteren Teil wurde der Musculus obliquus inter- 10 Funiculus spermaticus
nus stärker entblößt, so daß der Durchtritt des Nervus 11 Tuberculum pubicum
iliohypogastricus sichtbar wird. Auch das Verhalten der 12 Nervi scrotales anteriores des Nervus ilioinguinalis
Muskelfasern am unteren Rand des Musculus obliquus 13 Musculus cremaster
internus mit ihrem Übergang in den Musculus cremaster 14 Nervus ilioinguinalis
kann auf diese Weise besser beobachtet werden. Der den 15 Ligamentum inguinale
Samenstrang begleitende Nervus ilioingunalis ist wieder 16 Muskel-Hautast
unterlegt. der Arteria circumflexa ilium profunda
17 Aponeurose
des Musculus obliquus externus abdominis
18 Spina iliaca anterior superior
19 Musculus obliquus internus abdominis
20 Musculus obliquus externus abdominis
21 Arcus costalis

12
13
Abbildung 7 Tiefe Schicht der ventrolateralen Bauchwand 1

Nach Entfernung des Musculus obliquus externus abdomi- 1 Musculus obliquus externus abdominis
nis wurde auch der Musculus obliquus internus abdominis (Schnittrandeck)
bis in die Nähe der Rectusscheide, wo er sich mit dem 2 Vorderende der Costa X
Musculus transversus verbindet, reseziert. Nur ein kleiner 3 Musculus transversus abdominis
Teil von ihm, an seinem oberen und unteren Rand, wurde 4 Arcus costalis
stehen gelassen. 5 Musculus rectus abdominis
In diesem gefensterten Feld erscheint der Musculus 6 Vagina musculi recti abdominis – Lamina anterior
transversus abdominis. Sein Übergang in die Aponeurose (mediale Hälfte)
bildet die Linea semilunaris (Spigelius). Sein unterer 7 Anulus umbilicalis der Linea alba
Rand liegt in typischer Höhe. Ein das Crus mediale des 8 Intersectio tendinea des Musculus rectus abdominis
äußeren Leistenringes tragender Restlappen der Aponeu- 9 Übergang der Aponeurose
rose des Musculus obliquus externus abdominis ist nach des Musculus obliquus externus abdominis
unten geklappt. Das vordere Blatt der Rectusscheide wur- in die Rectusscheide (Schnittrand)
de gespalten und teilweise entfernt, so daß der Musculus 10 Linea semilunaris (Spigelius)
rectus abdominis mit seinen Intersectiones tendineae zu 11 Musculus obliquus internus abdominis
sehen ist. Alle Intersectiones tendineae sind mit der vor- (Schnittrand an der Verwachsungsstelle
deren Rectusscheidenwand, im Gegensatz zur hinteren, mit der Aponeurose des M. transversus)
fest verwachsen. 12 Fascia abdominis parietalis [Fascia transversalis]
Zwischen dem M. transversus abdominis und M. obli- (Schnittrand)
quus internus abdominis verlaufen die ventralen Äste der 13 Arteria epigastrica inferior mit Begleitvenen
segmentalen Nerven. Abgebildet sind der 9. bis 11. Inter- 14 Musculus obliquus internus abdominis
costalnerv, der N. subcostalis und der N. iliohypogastricus, (unterer nicht resezierter Randanteil)
die sich dort in mehrere Äste aufteilen und untereinander 15 Fascia abdominis interna [Fascia transversalis]
anastomosieren. Die Muskeläste zum M. obliquus inter- (hinter dem eröffneten
nus enden frei. In der gleichen Schicht verlaufen Äste der Anulus inguinalis superficialis)
Arteria circumflexa ilium profunda, die ein Stück weit zu 16 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
sehen ist. 17 Aponeurosis
Einigermaßen beachtliche segmentale, die Nerven be- des Musculus obliquus externus abdominis
gleitende Arterien sind nur bei den oberen Nerven zu fin- 18 Tuberculum pubicum
den. Durch die Fascia abdominis parietalis wurden die Ar- 19 Funiculus spermaticus mit Musculus cremaster
teria und Vena epigastrica inferior aufgesucht. Ein M. py- 20 Musculus cremaster im Canalis inguinalis
ramidalis war, wie nicht allzu selten, nicht ausgebildet. 21 Nervus ilioinguinalis
22 Arteria circumflexa ilium profunda
mit Ramus ascendens
23 Musculus obliquus externus abdominis
24 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
(Resektionsstumpf)
25 Ligamentum inguinale
26 Peritoneum der Fossa inguinalis lateralis
27 Spina iliaca anterior superior
28 Musculus obliquus internus abdominis (Schnittrand)
29 Nervus iliohypogastricus
30 Nervus intercostalis XII
31 Musculus obliquus internus abdominis (Schnittrand)
32 Nervus intercostalis XI
33 Nervus intercostalis X
34 Ramus cutaneus lateralis nervi intercostalis IX
(vorderer Ast)

14
15
Abbildung 8 Tiefe Schicht der ventrolateralen Bauchwand 2

Gegenüber der vorhergehenden Abbildung wurde der la- 1 Musculus obliquus externus abdominis
terale Rest des vorderen Blattes der Rectusscheide unten (Schnittrandeck)
durchtrennt und nach lateral verzogen, während der Mus- 2 Musculus obliquus internus abdominis
culus rectus abdominis nach medial verlagert wurde. Da- 3 Cartilago costalis von Costa IX
durch entsteht ein Einblick in die Loge der Rectusscheide. 4 Musculus transversus abdominis
Am hinteren Blatt der Rectusscheide sind zwei Bögen er- 5 Aponeurosis des Musculus obliquus internus
kennbar. Der untere Bogen formt die Linea arcuata. Kau- (Resektionsrest)
dal davon sind keine aponeurotischen Strukturen mehr 6 Musculus rectus abdominis (vordere Oberfläche)
vorhanden; hier formt lediglich die zarte Fascia abdomi- 7 Intersectio tendinea des Musculus rectus abdominis
nis parietalis [Fascia transversalis] die Hinterwand der 8 Intersectio tendinea mit lateralem Rest
Loge. Sie wurde dort entfernt, um die Arteria epigastrica der Verankerung an der Lamina anterior
inferior freizulegen. Der kranialere Bogen ist eine accesso- der Rectusscheide
rische Linea arcuata, welche die hintere Rectusscheiden- 9 Lamina posterior der Vagina musculi recti abdominis
wand gelegentlich verstärkt. 10 Linea arcuata accessoria
Die Loge betreten die segmentalen Nerven am lateralen 11 Musculus rectus abdominis (verlagerter lateraler Rand)
Rande der Scheide und treten in den Musculus rectus ab- 12 Lamina anterior der Vagina musculi recti abdominis
dominis ungefähr in der Mitte seiner Hinterfläche ein. Die (innere Oberfläche)
oberen Nerven sind von größeren Gefäßen begleitet, wo- 13 Arteria epigastrica inferior
gegen der kaudale Bereich des Muskels von der starken 14 Linea arcuata
Arteria epigastrica inferior versorgt wird. 15 Praeperitoneales Fettgewebe
In dem rund begrenzten Präparationsfeld lateral des 16 Fascia abdominis parietalis [Fascia transversalis]
kaudalen Teils der Rectusscheide wurde die Fascia abdo- (Schnittrand)
minis parietalis [Fascia transversalis] ebenfalls entfernt 17 Aponeurosis
und die Arteria epigastrica inferior knapp nach ihrem Ur- des Musculus obliquus externus abdominis
sprung dargestellt. Lateral von ihr liegt der innere Leisten- (Übergang in die Lamina anterior der Rectusscheide)
ring mit den in den Leistenkanal eintretenden Gebilden. 18 Tuberculum pubicum
Das am Peritoneum hängende Vestigium processus vagi- 19 Funiculus spermaticus mit Musculus cremaster
nalis ist durch einen Faden zur Seite gezogen, und der 20 Fascia transversalis (Schnittrand)
Ductus deferens ist schwarz unterlegt. Zwischen beiden ist 21 Musculus obliquus internus abdominis
die Arteria testicularis mit mehreren Venen sichtbar. (unterer nicht resezierter Randanteil)
22 Ductus deferens et Vasa testicularia beim Eintritt
in den Anulus inguinalis profundus
23 Ligamentum inguinale
24 Arteria circumflexa iliaca profunda
mit Ramus ascendens
25 Aponeurosis
des Musculus obliquus externus abdominis
26 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
(Resektionsstumpf)
27 Nervus ilioinguinalis
28 Vestigium processus vaginalis (peritonei)
29 Spina iliaca anterior superior
30 Musculus obliquus internus abdominis (Schnittrand)
31 Nervus iliohypogastricus
32 Nervus intercostalis XII [Nervus subcostalis]
33 Lamina anterior der Vagina musculi recti abdominis
(innere Oberfläche)
34 Nervus intercostalis XI
35 Nervus intercostalis X
36 Ramus cutaneus lateralis nervi intercostalis VIII

16
17
Abbildung 9 Regio inguinalis des Mannes

Nach Entfernung der Haut und Subcutis erscheint die 1 Fibrae intercrurales
Aponeurose des Musculus obliquus externus abdominis, 2 Aponeurosis
die nach kaudal bis an das Leistenband reicht. Ihre sehni- des Musculus obliquus externus abdominis
gen Fasern nehmen einen steileren Verlauf als das Lei- 3 Nervus iliohypogastricus – Ramus cutaneus anterior
stenband, so daß jene, die den äußeren Leistenring be- 4 Nervus subcostalis [Nervus intercostalis XII] –
grenzen, von höher oben kommen. Wo die Fasern zur Bil- Ramus cutaneus anterior
dung des äußeren Leistenringes auseinanderweichen, for- 5 Ligamentum fundiforme penis
men sie das Crus mediale und das Crus laterale des Rin- 6 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
ges. Die auseinanderweichenden Fasern werden durch die 7 Scrotum
Fibrae intercrurales zusammengehalten, die auch eine Ab- 8 Funiculus spermaticus mit Fascia spermatica externa
rundung des nach lateral spitzwinkeligen Schlitzes her- 9 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
beiführen können. Oberhalb des Leistenringes durchset- 10 Ligamentum inguinale
zen die vorderen Hautäste des Nervus iliohypogastricus 11 Tela subcutanea mit dem oberen Ast
und des Nervus subcostalis in Begleitung von zarten Gefä- der Arteria circumflexa ilium superficialis
ßen die Aponeurose, an welcher sich medial davon das Li-
gamentum fundiforme penis verankert.
Aus dem äußeren Leistenring tritt der Samenstrang,
bedeckt von der Fascia spermatica externa, aus, die eine
Fortsetzung der Aponeurose des Musculus obliquus exter-
nus abdominis ist.

Abbildung 10 Regio inguinalis der Frau

Gegenüber der vorher beschriebenen Region des Mannes 1 Tela subcutanea mit Scarpascher Faszie
unterscheidet sich diejenige der Frau vor allem durch die 2 Nervus iliohypogastricus – Ramus cutaneus anterior
geringere Größe des äußeren Leistenringes, aus welchem 3 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
nur das schmächtige Ligamentum teres uteri mit der noch 4 Fettgewebe des Mons pubis
bescheideneren nach ihm benannten Arterie austritt. Statt 5 Ligamentum teres uteri
des Ligamentum fundiforme penis ist das Fettgewebe des 6 Labium majus pudendi
Mons pubis zu sehen. Der Subcutislappen wurde nach 7 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
oben verzogen und mit ihm der ausgetretene Nervus ilio- 8 Ligamentum inguinale
hypogastricus. 9 Fibrae intercrurales
10 Aponeurosis
des Musculus obliquus externus abdominis
11 Spina iliaca anterior superior

18
19
Abbildung 11 Aufsuchung des äußeren Leistenringes

Der Samenstrang liegt nach Verlassen des Leistenkanals in 1 Tela subcutanea mit Scarpascher Faszie bedeckt
einem Wulst, der bei etwas Fettleibigeren beiderseits 2 Aponeurosis
durch zwei deutliche Hautfurchen abgegrenzt wird und des Musculus obliquus externus abdominis
nach medial und unten in das Scrotum übergeht. Die unte- 3 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
re Furche beginnt medial unmittelbar unterhalb des Lei- 4 Scarpasche Faszie
stenbandes und entfernt sich nach lateral immer weiter 5 Anulus inguinalis superficialis
von diesem, bevor sie an der Vorderseite des Oberschen- (überbrückt mit Fascia spermatica externa)
kels als Schenkelbeugefurche verstreicht. Die obere Furche, 6 Lockeres Bindegewebe zwischen
die Schamfurche, beginnt in der Mitte, oberhalb des Mons Scarpascher Faszie und Aponeurose
pubis, nähert sich nach lateral dem Leistenband und steigt des Musculus obliquus externus abdominis
leicht durchgebogen etwas nach oben auf. Demnach ent- 7 Funiculus spermaticus mit Fascia spermatica externa
spricht keine dieser Furchen der Lage des Leistenbandes. 8 Venenast der Vena pudenda externa
Bei der Aufsuchung des äußeren Leistenringes wird 9 Lockeres Bindegewebe des Scrotum
eine Schnittführung bevorzugt, die, wie dargestellt, ober- ohne Fetteinlagerung
halb des Leistenbandes beginnt und nach medial in Rich- 10 Radix penis
tung des beschriebenen Wulstes geführt wird. Sie verläuft 11 Dorsum penis
daher etwas steiler als das Leistenband und sorgt dafür, 12 Preputium penis
daß die Externusaponeurose als wichtige Orientierungs- 13 Scrotum
struktur nicht verfehlt wird. 14 Arteria pudenda externa
Bei mageren Menschen, bei denen der Wulst und seine 15 Tela subcutanea
Abgrenzung nicht so gut ausgeprägt sind, kann als media- 16 Lockeres Bindegewebe zwischen
ler Zielpunkt auch das Tuberculum pubicum verwendet Scarpascher Faszie und
werden. Anulus inguinalis superficialis
Nach der Spaltung der Haut und der Subcutis erscheint 17 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
an deren Unterfläche die Scarpasche Faszie, die durch 18 Scarpasche Faszie (Schnittrand)
lockeres Bindegewebe mit der Externusaponeurose ver- 19 Ligamentum inguinale
schieblich verbunden ist. Der linke Haken spannt den un- 20 Fibrae intercrurales
teren Teil der gespaltenen Faszie und zeigt ihren Ansatz 21 Cutis (Schnittrand)
am Leistenband und der Fascia lata, wo sich die be-
sonders dadurch bedingte Schenkelbeugefurche befindet.

20
21
Abbildung 12 Untersuchung des äußeren Leistenringes

Das relativ pralle subkutane Fettgewebe der Regio pubica 1 Ligamentum inguinale
und der Regio inguinalis findet am Übergang zum Penis 2 Fibrae intercrurales
und Scrotum ein plötzliches Ende. Durch Einstülpung der 3 Tela subcutanea (bedeckt mit Scarpascher Faszie)
Scrotalhaut kann man an dieser Stelle mit dem untersu- 4 Scarpasche Faszie
chenden Finger leicht unter das Fettgewebspolster bis 5 Aponeurosis
zum äußeren Leistenring gelangen, weil die das Fettgewe- des Musculus obliquus externus abdominis
be abschließende Scarpasche Faszie nur sehr locker mit 6 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
den tieferen Strukturen verbunden ist. Auf diese Weise 7 Anulus inguinalis superficialis
lassen sich das Tuberculum pubicum, die beiden Schenkel 8 Cutis von geringer Dicke (Schnittrand)
des äußeren Leistenringes und unter Umständen eine 9 Radix penis
Bruchöffnung gut abtasten. 10 Preputium penis
Um die Lage des untersuchenden Fingers zu zeigen, 11 Tela subcutanea (bedeckt mit Scarpascher Faszie,
wurde die Haut und die Subcutis mit der an ihrer Unter- die in ihrer Fortsetzung
fläche befindlichen Scarpaschen Faszie gespalten und vor dem Funiculus spermaticus vorbeizieht)
auseinandergezogen. Die nur von der Scrotalhaut und ei- 12 Fingerkuppe (bedeckt mit der dünnen Haut
ner kaum merkbaren Menge lockeren Bindegewebes des Skrotums und etwas lockerem Bindegewebe
überzogene Fingerkuppe liegt vor dem Tuberculum pubi- in dem Spaltraum hinter der Scarpaschen Faszie)
cum. Der Samenstrang weicht in seinem nicht fixierten 13 Arteria pudenda externa
Teil mit Schlängelung dem vordringenden Finger aus. 14 Glans penis
Die Kompressibilität des Samenstranges läßt es zu, daß 15 Scrotum
nach Chassin bei mehr als 3/4 aller Männer die Finger- 16 Funiculus spermaticus mit Fascia spermatica externa
kuppe des Zeigefingers in den äußeren Leistenring ein we- 17 Verankerung der Scarpaschen Faszie
nig eindringen kann, so daß daraus keine Schlüsse für die am Ligamentum inguinale
Prädisposition oder das Vorhandensein einer Hernie ge- 18 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
zogen werden können. 19 Scarpasche Faszie
Bei der Frau gelingt es, diese Schicht hinter der 20 Fascia lata
Scarpaschen Faszie von der Rinne aus zu erreichen, die 21 Tela subcutanea
sich seitlich hinter der vorderen Kommissur der beiden 22 Cutis von größerer Dicke (Schnittrand)
großen Schamlippen als vordere Fortsetzung der Furche
zwischen der großen und kleinen Schamlippe, des Sulcus
interlabialis, befindet.

22
23
Abbildung 13 Aufbau des Samenstranges 1

Haut, Subcutis und Reste der Scarpaschen Faszie sind zur 1 Fibrae intercrurales
Seite gezogen. Die Externusaponeurose mit dem äußeren 2 Tela subcutanea
Leistenring zeigt besonders gut ausgebildete Fibrae inter- 3 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
crurales. 4 Anulus inguinalis superficialis
Der Samenstrang ist in seiner Gesamtausdehnung zu 5 Funiculus spermaticus mit Fascia spermatica externa
sehen, weil der Hautschnitt bis in das Scrotum hinein ge- 6 Os pubis
führt wurde. Dessen lockeres Bindegewebe war mit Blut 7 Crus penis
imbibiert und zeigt daher eine dunkelrote Verfärbung. 8 Corpus spongiosum penis
Am unteren Ende des Samenstranges befindet sich eine mit Musculus bulbospongiosus
rundliche, durch den Hoden hervorgerufene Anschwel- 9 Glans penis
lung. Da es der rechte Hoden ist, steht er etwas höher als 10 Scrotum mit linkem Hoden
der andere, der die untere Wölbung des Skrotums hervor- 11 Preputium penis
ruft. 12 Testis der linken Seite mit seinen Hüllen
Der Samenstrang ist mit der Fascia spermatica externa 13 Arteria pudenda externa
überzogen. Sie ist eine direkte Fortsetzung der Externus- 14 Musculus cremaster
aponeurose und beginnt daher am äußeren Leistenring. (bedeckt von der Fascia spermatica externa)
Durch die Fascia spermatica externa hindurch schim- 15 Scarpasche Faszie
mern die Fasern des Musculus cremaster, die der Schicht 16 Tela subcutanea
des Musculus obliquus internus angehören. 17 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
Der Penis wurde an seiner Wurzel etwas nach links ver- 18 Cutis (Schnittrand)
zogen, so daß ein Wulst zu sehen ist, der von den Rami 19 Ligamentum inguinale
ossis pubis seitlich der Symphysis pubica gebildet wird.

24
25
Abbildung 14 Aufbau des Samenstranges 2

Wie bei Abb. 13 sind Haut, Subcutis und Reste der 1 Ligamentum inguinale
Scarpaschen Faszie nach ihrer Spaltung zur Seite gezo- 2 Fascia lata
gen. Die Externusaponeurose zeigt gut ausgebildete Fibrae 3 Cutis (Schnittrand)
intercrurales. 4 Tela subcutanea (bedeckt mit Scarpascher Faszie)
Die Fascia spermatica externa wurde über dem freien 5 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
Samenstrang in der ganzen Länge gespalten und durch 6 Anulus inguinalis superficialis
Fäden weggespannt. Der Musculus cremaster mit seiner (überbrückt von Fascia spermatica externa)
Fascia cremasterica liegt somit in diesem Feld frei. Seine 7 Funiculus spermaticus
Fasern strahlen aber nach unten weiter über die Hüllen 8 Fascia spermatica externa (Schnittrand)
des Hodens aus und sind durch die dort belassene Fascia 9 Radix penis
spermatica externa hindurch sichtbar. 10 Fascia cremasterica (zwischen den Muskelbündeln
Diese Faszie wurde auch zwischen den Schenkeln des des Musculus cremaster)
äußeren Leistenringes nicht entfernt. Sie verschleiert da- 11 Ramus inferior ossis pubis
durch als Fortsetzung der Externusaponeurose die Öff- 12 Dorsum penis
nung des äußeren Leistenringes. 13 Scrotum mit linkem Hoden als Inhalt
In der Subcutis sind abgeschnittene Äste der Arteria 14 Lockeres Bindegewebe des Scrotum (blutig imbibiert)
pudenda externa zu erkennen. 15 Testis dexter mit seinen Hüllen
16 Tela subcutanea (außerhalb der Scarpaschen Faszie)
17 Arteria pudenda externa (einzelner Ast)
18 Fascia spermatica externa (Schnittrand)
19 Scarpasche Faszie
(an der Innenseite der Tela subcutanea)
20 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
21 Fibrae intercrurales

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27
Abbildung 15 Aufbau des Samenstranges 3

Wie in den beiden vorhergehenden Abbildungen sind 1 Ligamentum inguinale


Haut, Subcutis und Reste der Scarpaschen Faszie nach ih- 2 Fibrae intercrurales
rer Längsspaltung zur Seite gezogen, und die Externus- 3 Cutis (Schnittrand)
aponeurose zeigt gut ausgebildete Fibrae intercrurales. 4 Scarpasche Faszie an der Innenseite
Die aufgeschnittene Fascia spermatica externa wurde der Tela subcutanea
ebenso wie die Fascia cremasterica mit dem M. cremaster 5 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
durch Fäden auseinandergespannt. Die an der Innenseite 6 Anulus inguinalis superficialis
der Fascia cremasterica haftende Fascia spermatica inter- 7 Tela subcutanea (Schnittrand)
na ist durch einen Längsschnitt eröffnet und wurde mit 8 Radix penis
abgehoben. In der linken Hälfte der Öffnung sieht man im 9 Faszieninhalt des Samenstranges
Hintergrund die im Bindegewebe verborgenen Inhaltsge- 10 Fascia spermatica externa
bilde des Samenstranges. Der Schnitt der beiden äußeren 11 Fascia cremasterica mit Muskelfasern
Faszien reicht bis in die Höhe des Nebenhodenkopfes, des Musculus cremaster
dessen Lage durch einen von ihm hervorgerufenen Wulst 12 Dorsum penis
erkennbar ist. 13 Caput epididymidis bedeckt von den Hüllen
Der äußere Leistenring ist auch hier durch den belasse- des Hodens
nen Rest der Fascia spermatica externa, welcher seine bei- 14 Preputium penis
den Schenkel miteinander verbindet, undeutlich abge- 15 Scrotum
grenzt. 16 Lockeres Bindegewebe des Scrotum (blutig imbibiert)
Während die Fascia spermatica externa eine Fortset- 17 Testis dexter mit seinen Hüllen
zung der Aponeurose des M. obliquus externus ist, 18 Fascia cremasterica (Innenseite)
stammt der M. cremaster mit seiner Fascia cremasterica 19 Arteria pudenda externa (einzelner Ast)
hauptsächlich aus dem Lager des Musculus obliquus 20 Fascia spermatica interna (Schnittrand)
internus abdominis. 21 Fascia spermatica externa (Schnittrand)
22 Scarpasche Faszie an der Innenseite
der Tela subcutanea
23 Fascia lata
24 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis

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29
Abbildung 16 Aufbau des Samenstranges 4

Nach dem Zugang wie bei allen Abbildungen des Aufbau- 1 Ligamentum inguinale
es des Samenstranges wurden alle drei Faszien des Sa- 2 Fibrae intercrurales
menstranges der Länge nach aufgeschnitten und ihre 3 Anulus inguinalis superficialis
Ränder durch Fäden auseinandergespannt. Außen liegt 4 Tela subcutanea mit Scarpascher Faszie bedeckt
die Fascia spermatica externa als Fortsetzung der Apo- 5 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
neurose des Musculus obliquus externus abdominis. 6 Fascia spermatica externa (Schnittrand)
Dann folgt die Fascia cremasterica mit dem Musculus cre- 7 Fascia cremasterica mit Musculus cremaster
master als Fortsetzung des Musculus obliquus internus (Schnittrand)
abdominis, und ganz innen findet sich die Fascia sperma- 8 Fascia spermatica interna (Schnittrand)
tica interna als Fortsetzung der Fascia abdominis parieta- 9 Arteria testicularis mit Plexus pampiniformis
lis [Fascia transversalis]. Sie umhüllte unmittelbar die in 10 Arteria epididymica mit Venen
Fett und Bindegewebe eingebetteten Hauptgebilde des Sa- des Plexus pampiniformis
menstranges, wie den Ductus deferens, die Arteria testicu- 11 Muskelbündel des Musculus cremaster
laris und den Plexus pampiniformis. (hindurchscheinend durch
Nach Entfernung des begleitenden Gewebes sind rechts die Fascia spermatica interna)
außen der Ductus deferens und links davon die Gefäße zu 12 Tunica vaginalis testis – Lamina parietalis
sehen. Der Ductus deferens ist eng mit der innersten Fas- [Periorchium] (Schnittrand)
zie verbunden, wohingegen die Gefäße ein solches Verhal- 13 Epididymis – Corpus mit Tunica vaginalis testis –
ten nicht erkennen lassen. Die Arteria testicularis teilt sich Lamina visceralis [Epiorchium]
vor Eintritt in den Hoden in mehrere Äste. Einer davon ist 14 Testis dexter mit Tunica vaginalis testis
für den Nebenhoden bestimmt. Er kann aber auch, wie in – Lamina visceralis [Epiorchium]
diesem Falle, als Arteria epididymica hoch oben abgehen 15 Glans penis
oder sogar als eigenes Gefäß aus dem Leistenkanal austre- 16 Scrotum
ten. 17 Tunica vaginalis testis – Lamina parietalis
Unterhalb des Samenstranges wurde die Cavitas scro- (bedeckt mit den auslaufenden Faszien
talis durch Teilresektion der mit den auslaufenden Fas- des Samenstranges und Endfasern
zien verbundenen Lamina parietalis der Tunica vaginalis des Musculus cremaster – Schnittrand)
testis eröffnet. Es ist der von der Lamina visceralis überzo- 18 Tela subcutanea (Schnittrand)
gene Hoden und Nebenhoden zu sehen. Einige Verwach- 19 Fascia spermatica interna (Schnittrand)
sungsschwielen am unteren Ende des Hodens sind patho- 20 Muskelfaserbündel des Musculus cremaster
logischer Art. in der Fascia cremasterica
21 Ductus deferens
22 Fascia cremasterica mit Musculus cremaster
(Schnittrand)
23 Fascia spermatica interna (Schnittrand)
24 Scarpasche Faszie (zusammen
mit der Tela subcutanea abgehoben
von der Aponeurose
des Musculus obliquus externus abdominis)
25 Fascia spermatica externa (Schnittrand)
26 Tela subcutanea (Schnittrand)
27 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis

30
31
Abbildung 17 Innerer Leistenring

Durch einen Medianschnitt wurden die beiden Musculi 1 Musculus transversus abdominis
recti abdominis voneinander getrennt und der rechte nach 2 Plica semilunaris fasciae transversalis (Nuhn)
vorn steil aufgestellt. Das Ligamentum umbilicale laterale 3 Arteria epigastrica inferior mit Venae comitantes
mit seiner Peritonealfalte wurde stark nach rechts verzo- 4 Peritoneum (Schnittrand)
gen, nachdem in einem größeren Umkreis das Perito- 5 Musculus rectus abdominis
neum und konzentrisch dazu auch die Fascia abdominis 6 Linea alba
parietalis [Fascia transversalis] entfernt worden waren. 7 Fascia transversalis [Fascia abdominis interna]
Ebenso wurde diese Faszie vom Musculus transversus ab- (Schnittrand)
dominis abpräpariert. 8 Nuhnscher Faszientrichter
Durch die trichterförmige Ausstülpung der Faszie ent- 9 Ligamentum interfoveolare (Hesselbach)
steht wegen des schrägen Verlaufes des Leistenkanals 10 Tractus iliopectineus (Eisler-Thomson):
medial und unten eine scharfe Falte, die Nuhn Plica semi- dem hinteren Rande des Ligamentum inguinale
lunaris fasciae transversalis nannte. Sie begrenzt den in- angelagerte verstärkte Züge der Fascia transversalis
neren Leistenring, der lateral von der Arteria epigastrica 11 Ductus deferens
inferior gelegen ist. Diese Arterie wirft am Peritoneum die 12 Arteria ductus deferentis mit Venae ductus deferentis
Plica epigastrica zwischen der medialen und lateralen 13 Spatium paravesicale
Fossa inguinalis auf, wo sich ventral von der Arterie auch (durch Verlagerung der Blase entfaltet)
noch das Ligamentum interfoveolare befindet. Zwischen 14 Vesica urinaria
ihm und der bei dieser Position nicht besonders gespann- 15 Plica epigastrica [umbilicale laterale]
ten Falx inguinalis ist die Bauchwand besonders schwach, mit Fascia vesicoumbilicalis
weil hier die hintere Wand des Leistenkanals nur durch 16 Symphysis pubica
die Fascia transversalis gebildet wird. Unterhalb davon ist mit Ligamentum pubicum superius
dorsal vom Ausläufer des Leistenbandes das sehnig glän- 17 Falx inguinalis
zende Ligamentum pubicum superius über der Symphyse 18 Ligamentum pectineum
und dem Os pubis zu sehen, das nach lateral in das Liga- 19 Ramus pubicus der Arteria epigastrica inferior
mentum pectineum übergeht. 20 Ramus pubicus der Arteria obturatoria
In den inneren Leistenring treten der Ductus deferens 21 Ramus obturatorius des Ramus pubicus
mit seiner Arterie, die A., V. testicularis und der Ramus ge- der Arteria epigastrica inferior (anastomosiert mit
nitalis des Nervus genitofemoralis ein und werden nach- dem Ramus pubicus der Arteria obturatoria)
her von der Fascia spermatica interna, der Fortsetzung 22 Vena testicularis
des Faszientrichters, eingehüllt. Der Faszientrichter ist 23 Arteria testicularis (von noch unvereinigten Ästen
sichtbar, weil die Fascia transversalis bis zu seinem inne- des Plexus pampiniformis umgeben)
ren Rand entfernt wurde. 24 Nerv des Plexus testicularis
25 Musculus psoas major
26 Ramus genitalis des Nervus genitofemoralis
27 Vena iliaca externa
28 Arteria iliaca externa
29 Tractus iliopectineus (Eisler-Thomson)
30 Anulus inguinalis profundus
31 Tractus ilipectineus (Eisler-Thomson)
32 Fascia transversalis [Fascia abdominis interna]
(Schnittrand)

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Abbildung 18 Leistenhernie 1

Die Leistenhernie tritt in der Regio inguinalis aus, gelangt 1 Schenkelbeugefurche


aber dann sehr bald in die Regio pubica. Sie ruft seitlich 2 Radix penis
der Peniswurzel eine Vorwölbung der Haut hervor, die 3 Dorsum penis
sich nach unten in den Anfang des Skrotums oder darüber 4 Preputium penis
hinaus in das Skrotum selbst erstreckt. Die grünbläuliche 5 Glans penis
Verfärbung der Haut auf der hier abgebildeten rechtsseiti- 6 Scrotum mit Testis sinister
gen Vorwölbung ist eine postmortale Erscheinung, die 7 Collum glandis
durch den wahrscheinlich Darm beinhaltenden Bruch- 8 Scrotum mit Testis dexter
sack hervorgerufen wurde. Der Größe der Vorwölbung 9 Corona glandis
nach handelt es sich um eine verhältnismäßig kleine Her- 10 Vorwölbung der Haut
nie; größere können das Ausmaß eines menschlichen durch eine Hernia inguinalis
Kopfes oder mehr erreichen.
Von der Peniswurzel hängt das erschlaffte Glied herab
und zeigt mit seinem Dorsum nach vorne. Das Präputium
ist zurückgeschlagen und die Glans penis zur Gänze ent-
blößt. Der Längsspalt des Ostium urethrae externum an
der Glans penis ist sichtbar.
Im Skrotum ist die Lage der beiden Hoden gut zu sehen.
Typischerweise steht der rechte Hoden etwas höher, was
mit dem ungünstigeren venösen Abfluß des linken Ho-
dens in Zusammenhang gebracht wurde. Ob diesem Um-
stand eine wirkliche ursächliche Bedeutung zukommt
mag fraglich sein. Immerhin aber kehrt sich die Position
der beiden Hoden bei einem Situs viscerum inversus
ebenfalls um, so daß aus dem Stand der Hoden mit großer
Wahrscheinlichkeit auf eine solche Mißbildung, zumin-
dest der Lage der Baucheingeweide, geschlossen werden
kann.

34
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Abbildung 19 Leistenhernie 2

Nach dem Hautschnitt wie zur Aufsuchung des äußeren 1 Anulus inguinalis superficialis als Austrittstelle
Leistenringes und der Verfolgung des Samenstranges der Herniae inguinales
wurden die Schnittränder auseinandergezogen. Die Scar- 2 Ende des Bruchsackhalses nach der Bruchpforte –
pasche Faszie als tiefe Begrenzung der Subcutis wurde (Bruchpforte der Herniae inguinales
beim oberen Schnittrand von zwei Klemmen eigens weg- ist der Canalis inguinalis)
gespannt. Beim unteren Schnittrand wurde sie zusammen 3 Arteria epigastrica superficialis
mit dem ganzen Haut-Subcutislappen zur Seite gezogen. 4 Tela subcutanea (fettarm)
In beiden Fällen ist deren Unterseite zu sehen. Die Subcu- 5 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
tis ist bei dieser Leiche sehr fettarm, so daß die im engli- 6 Nervus iliohypogastricus – Ramus cutaneus anterior
schen Sprachraum verwendete Bezeichnung Campersche 7 Nervus ilioinguinalis
Faszie hier mit all den in der Einleitung gegebenen Ein- mit Fascia spermatica externa bedeckt
wänden einigermaßen verständlich ist. 8 Ast der Arteria pudenda externa
Der im Samenstrang vordringende Bruchsack hat alle 9 Sackförmige Ausweitung
dessen Hüllen ebenso ausgeweitet wie die am Anfang des des Funiculus spermaticus durch
Samenstranges allmählich verflatternde Scarpasche Fas- den Bruchsack einer Hernia inguinalis
zie. Der Bruchsack tritt mit einer halsförmigen Einengung 10 Scarpasche Faszie (Schnittrand)
aus der Bruchpforte aus und erscheint am äußeren Lei- 11 Muskelbündel des Musculus cremaster
stenring, der erweitert ist. Die sehnigen Bündel der Exter- (bedeckt von der Fascia spermatica externa)
nusaponeurose weichen stärker auseinander als sonst. Sie 12 Funiculus spermaticus
sind in diesem Falle von nicht allzu gut ausgebildeten Fi- (bedeckt von der Fascia spermatica externa)
brae intercrurales überbrückt. Als Fortsetzung der Apo- 13 Dorsum penis
neurose hüllt die dünne, transparente Fascia spermatica 14 Glans penis
externa außen den Bruchsack ein und überlagert vorerst 15 Scrotum
noch den Nervus ilioinguinalis und seine Äste. Durch sie 16 Scarpasche Faszie
hindurch schimmern auseinandergewichene Fasern des 17 Muskelbündel des Musculus cremaster
Musculus cremaster, die am Ende des Bruchsackes, ebenso (bedeckt von der Fascia spermatica externa)
wie die Fascia spermatica externa, den normalen Samen- 18 Tela subcutanea (Schnittrand)
strang mitgestalten. 19 Scarpasche Faszie (Schnittrand)
20 Fascia lata
21 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
22 Fibrae intercrurales

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Abbildung 20 Leistenhernie 3

Die Schnittränder der Haut wurden wie bei der vorherge- 1 Fibrae intercrurales
henden Abbildung nach außen verzogen und der obere 2 Anulus inguinalis superficialis als Austrittstelle
mediale Teil der durchschnittenen Scarpaschen Faszie der Herniae inguinales
wiederum durch zwei Klemmen zur Seite gespannt. Der 3 Arteria epigastrica superficialis
derbere Teil dieser Faszie geht zur Schamgegend hin in 4 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
ein zartes Faszienblatt mit noch einigen hindurchschim- 5 Nervus iliohypogastricus – Ramus cutaneus anterior
mernden Fettläppchen über, das sich nach unten mit der 6 Arteria cremasterica – Seitenast
Haut des Skrotums verbindet und medial in die Fascia pe- 7 Scarpasche Faszie
nis superficialis übergeht. In der schmalen Spalte zwi- 8 Fascia penis superficialis am Corpus penis
schen einem Spannungsbogen der stärkeren Faszie und 9 Dorsum penis
dem Bruchsack läßt sich der Ansatz der Scarpaschen Fas- 10 Praeputium penis
zie durch deren unteren mit der Subcutis im Zusammen- 11 Äste der Arteria pudenda externa
hang belassenen und verdeckten Teil erkennen. 12 Übergang der Scarpaschen Faszie
Der Bruchsack wurde von medial her mobilisiert und in die Fascia penis superficialis
mit dem Samenstrang, der bis zum Hoden hin isoliert 13 Ramus scrotalis anterior der Arteria pudenda externa
wurde, nach lateral verlagert. Durch die dadurch entstan- 14 Scarpasche Faszie (verdünnte Partie, die mit
dene Knickung grenzt sich der Hals des Bruchsackes, der der Fascia perinei superficialis zusammenhängt)
im erweiterten äußeren Leistenring erscheint, gut ab. 15 Corona glandis
Die wahrscheinlich von vornherein weit auseinander 16 Glans penis
liegenden Crura des äußeren Leistenrings und die nicht 17 Scrotum mit Testis dexter
allzu stark augebildeten Fibrae intercrurales dürften die 18 Funiculus spermaticus mit Fascia spermatica externa
Entstehung einer Leistenhernie begünstigt haben. 19 Muskelbündel des Musculus cremaster
Unterhalb des vor dem Os pubis auslaufenden kräftigen (bedeckt von der Fascia spermatica externa)
Crus mediale des äußeren Leistenringes liegt ein Seitenast 20 Sackförmige Ausweitung des Funiculus spermaticus
der A. cremasterica, wohingegen die Äste der A. pudenda durch den Bruchsack einer Hernia inguinalis
externa in der Subcutis liegen. 21 Scarpasche Faszie an der Innenseite
Die schwarzbraune Verfärbung unterhalb des Leisten- der Tela subcutanea
bandes stammt ebenso wie die rötliche im Skrotum von 22 Ende des Bruchsackhalses am Ende der Bruchpforte
postmortalen Blutaustritten. 23 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
24 Fibrae intercrurales

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Abbildung 21 Leistenhernie 4

Der Zugang ist der gleiche wie bei den vorhergehenden 1 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
Abbildungen der Leistenhernie und wurde dort schon be- 2 Anulus inguinalis superficialis
schrieben. (überbrückt mit Fascia spermatica externa
Bei dem hier abgebildeten Präparationsschritt wurden – Austrittstelle der Hernia inguinalis)
von den Hüllen des Bruchsackes außen die Fascia sperma- 3 Nervus iliohypogastricus – Ramus cutaneus anterior
tica externa und innen die Fascia cremasterica mit dem 4 Fascia cremasterica mit Muskelbündeln
Musculus cremaster gespalten und durch Fäden wegge- des Musculus cremaster (Schnittrand)
spannt. In der dadurch entstandenen Öffnung ist der noch 5 Tela subcutanea (fettarm)
mit der Fascia spermatica interna überzogene Bruchsack 6 Arteria cremasterica
und zwischen den Faszien der Nervus ilioinguinalis zu se- 7 Fascia spermatica externa (Schnittrand)
hen. 8 Scarpasche Faszie (Schnittrand)
Ein solches Verhalten zu den Faszien zeigen nur die la- 9 Crus penis
teralen Leistenhernien. Sie gehen lateral zur Arteria epiga- 10 Corpus penis mit Fascia penis superficialis
strica inferior vom inneren Leistenring in der Fossa ingui- 11 Dorsum penis
nalis lateralis aus und gelangen im Inneren des Samen- 12 Ramus scrotalis anterior der Arteria pudenda externa
stranges in Richtung Hoden. Ob sie die Oberfläche des 13 Glans penis
Hodens selbst erreichen, hängt davon ab, ob der embryo- 14 Scrotum mit Testis dexter
nale Processus vaginalis peritonei, Saccus vaginalis, offen 15 Funiculus spermaticus
geblieben ist oder nicht. Bleibt dieser Processus offen, 16 Peritonealer Bruchsack mit Fascia spermatica interna
dann handelt es sich um eine angeborene laterale Leisten- 17 Fascia cremasterica mit Muskelbündeln
hernie, eine Hernia inguinalis lateralis congenita. des Musculus cremaster (Schnittrand)
Kommt es wie im vorliegenden Fall zur Obliteration 18 Fascia spermatica externa (Schnittrand)
des embryonalen Processus vaginalis peritonei, kann die 19 Scarpasche Faszie an der Innenseite
am Hoden gebildete und abgeschlossene Cavitas scrotalis der Tela subcutanea
nicht mehr eröffnet werden. Ein neu gebildeter Bruch- 20 Nervus ilioinguinalis
sack, auch wenn er den Hoden erreicht, kann somit dessen 21 Fascia lata des Oberschenkels
Oberfläche nicht mehr unmittelbar berühren. Es besteht 22 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
bei solchen Hernien die unbewiesene Auffassung, es wür- 23 Fibrae intercrurales
de sich, auf dem gleichen Weg wie seinerzeit der Processus
vaginalis, eine neue Ausstülpung des Peritoneums in den
Samenstrang hinein entwickeln, so daß eine solche Her-
nie erworbene laterale Leistenhernie, Hernia inguinalis la-
teralis acquisita, genannt wird.

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Abbildung 22 Leistenhernie 5

Unter dem gleichen Zugang wie bei den vorhergehenden 1 Cutis (Schnittrand)
Abbildungen der Leistenhernie wurde der Bruchsack mit 2 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
seiner Fascia spermatica interna aus der Fascia crema- 3 Nervus iliohypogastricus – Ramus cutaneus anterior
sterica herausgehoben, die durch zwei Fäden auseinader- 4 Äste der Arteria cremasterica
gespannt wurde. Dieser Faszie außen angelagert, durch 5 Tela subcutanea (fettarm)
mehrere Fäden gespannt, befindet sich die Fascia sperma- 6 Fascia cremasterica mit Muskelbündeln
tica externa. In die Fascia cremasterica sind weit des Musculus cremaster (Schnittrand)
auseinandergedrängte Muskelbündel des Musculus cre- 7 Scarpasche Faszie (innere Oberfläche)
master eingelagert, und am oberen Ende betreten Äste der 8 Fascia spermatica externa (Schnittrand)
von der A. epigastrica inferior abgehenden Arteria crema- 9 Dorsum penis
sterica diese Schicht. Am unteren Ende des Bruchsackes 10 Glans penis
setzt sich die den Bruchsack überziehende Fascia sperma- 11 Scrotum mit Testis dexter
tica interna auf ein strangförmiges Gebilde fort, das 12 Starkes Muskelbündel des Musculus cremaster
hauptsächlich aus dem Ductus deferens und der Arteria in der Fascia cremasterica
sowie Vena testiculares besteht. 13 Inhalt des Funiculus spermaticus
Durch die Verlagerung des Bruchsackes ist zu sehen, mit Fascia spermatica interna
daß sein Hals im äußeren Leistenring die Tendenz besitzt, 14 Arteria testicularis
nach lateral zu verlaufen, wie es einer lateralen Leisten- (bedeckt mit Fascia spermatica interna)
hernie entspricht. 15 Peritonealer Bruchsack mit Fascia spermatica interna
Bei einer medialen Leistenhernie, welche die Bauch- 16 Äußeres Ende des Bruchsackhalses
wand direkt und gerade, in dorsoventraler Richtung mit Fascia spermatica interna
durchsetzt, würde der Hals des Bruchsacks medial des Sa- 17 Fascia lata des Oberschenkels
menstranges zum medialen Teil des äußeren Leistenringes 18 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
gerichtet sein. 19 Fibrae intercrurales
Die medialen Leistenhernien treten immer medial von
der Arteria epigastrica inferior aus, oft von der dort be-
findlichen Fossa inguinalis medialis. Zwischen dem Peri-
toneum dieser Fossa und dem Leistenkanal gibt es in de-
ren Mittelfeld nur die dünne Fascia transversalis (s.
Abb. 17), und direkt gegenüber befindet sich der sehr
nachgiebige äußere Leistenring. Die medialen Leistenher-
nien werden wegen ihres Verlaufes daher auch als direkte
oder gerade und die lateralen als indirekte oder schräge
Leistenhernien bezeichnet.

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Abbildung 23 Leistenhernie 6

Unter dem gleichen Zugang wie bei den vorhergehenden 1 Anulus inguinalis superficialis als Austrittstelle
Abbildungen der Leistenhernie wurde nunmehr auch die einer Hernia inguinalis
Fascia spermatica interna vor dem Bruchsack gespalten 2 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
und der Bruchsack aus dieser Hülle geschält. Alle drei Fas- 3 Cutis (Schnittrand)
zien des Samenstranges wurden durch Fäden entfaltet. 4 Ductus deferens im Bindegewebe
Innerhalb des durch den Bruchsack stark ausgeweiteten des Funiculus spermaticus
Faszienschlauches der Fascia spermatica interna ist ein 5 Muskelbündel des Musculus cremaster
angelagerter Bindegewebsstrang zu sehen, der die Arteria (durch die Fascia spermatica interna
testicularis, den Plexus pampiniformis der V. testicularis hindurchscheinend)
und den Ductus deferens enthält. Alle diese Gebilde setzen 6 Tela subcutanea (fettarm)
sich nach unten in den unveränderten Samenstrang fort, 7 Fascia spermatica interna (Schnittrand)
der aus den beiden eröffneten Faszienschläuchen der Fas- 8 Fascia cremasterica mit Muskelbündeln
cia spermatica externa und Fascia cremasterica herausge- des Musculus cremaster
hoben und etwas nach lateral verlagert wurde. Umhüllt 9 Scarpasche Faszie (innere Oberfläche)
wird dieser Bestandteil des Samenstranges von der lage- 10 Starkes Muskelbündel des Musculus cremaster
gerechten Fascia spermatica interna nach ihrer Auswei- (durch die Fascia spermatica interna
tung durch den Bruchsack. Wie leicht festgestellt werden hindurchscheinend)
kann, ist der durch die Fascia spermatica interna hin- 11 Fascia spermatica externa (Schnittrand)
durchschimmernde rechts gelegene, dünne Strang nicht 12 Fascia cremasterica
der Ductus deferens, sondern ein sehr circumscriptes innere Oberfläche mit Muskelbündel
Muskelbündel des Musculus cremaster. des Musculus cremaster
Der durch Flüssigkeit entfaltete und nach lateral verla- 13 Bindegewebsraum des Scrotum
gerte Bruchsack besteht nur noch aus Peritoneum, das an 14 Cutis des Scrotum (Schnittrand)
der Oberfläche etwas bindegewebig belegt ist und daher 15 Testis dexter mit seinen Hüllen
eine geringere Transparenz aufweist als anderswo. 16 Funiculus spermaticus ohne Fascia cremasterica
Um den Eintritt einer Dünndarmschlinge zu ermög- und Fascia spermatica externa
lichen, muß der Hals des Bruchsackes eine gewisse Weite 17 Fascia spermatica interna (Schnittrand)
haben. Bei mittelgroßen Hernien ist er groß genug, daß 18 Inhalt des Funiculus spermaticus
ihn bei Operationen ein Finger mit der zurückgestülpten mit umgebenden Bindegewebe
Bruchsackwand bis zur Arteria epigastrica inferior passie- 19 Arteria testicularis
ren kann. Die getastete Pulsation dieses Gefäßes an der la- 20 Bruchsack (Peritoneum parietale)
teralen oder medialen Seite läßt die medialen und latera- 21 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
len Leistenhernien voneinander sicher unterscheiden. 22 Fibrae intercrurales

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Abbildung 24 Leistenhernie 7

Der kraniale bis in das Scrotum reichende Hautschnitt 1 Crus laterale des Anulus inguinalis superficialis
wurde nach seiner Mobilisierung stark nach medial ver- 2 Anulus inguinalis superficialis als Austrittstelle
zogen und der Bruchsack mit seinen Faszien nach lateral der Hernia inguinalis
verlagert. Dadurch gelangt der durch die Hernie nicht ver- 3 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
änderte Anteil des Samenstranges von lateral zu dem im 4 Cutis (Schnittrand)
Scrotum befindlichen Hoden. 5 Fascia spermatica externa (äußere Oberfläche)
Von den Faszien wurde nur der mediale Teil der Fascia 6 Arteria cremasterica
spermatica externa durch Fäden gespannt und ihr Verhal- 7 Tela subcutanea (fettarm)
ten zum äußeren Leistenring dargestellt. Die übrigen Fas- 8 Scarpasche Faszie (innere Oberfläche)
zien sind hinter der hochgezogenen äußeren Faszie nicht 9 Ast der Arteria pudenda externa
zu sehen, wenn man von einigen hindurchschimmernden 10 Fascia perinei superficialis
Fasern des Musculus cremaster absieht. 11 Bulbus penis
In dem freigelegten Feld liegt die Fascia lata über dem (bedeckt mit Fascia perinei superficialis)
durch die Musculi adductor longus und gracilis hervorge- 12 Arteria cremasterica (skrotaler Ast)
rufenen Wulst. Medial schließt die Fascia perinei superfi- 13 Tunica dartos im Corium der Cutis scroti
cialis an, die median durch den Bulbus penis leicht vorge- 14 Cutis scroti
wölbt wird. In diesem Feld ist die Verzweigung der Arteria 15 Scrotum
cremasterica (A. spermatica externa) zu sehen. Sie tritt 16 Testis dexter mit seinen Hüllen
aus dem äußeren Leistenring aus, gibt einige zarte Äste an 17 Funiculus spermaticus
die Hüllen des Samenstranges ab und verzweigt sich in (bedeckt mit der Fascia spermatica externa)
der Schamgegend. Ein längerer Ast gelangt bis in das 18 Arteria pudenda externa
Scrotum und zum Hoden. 19 Muskelbündel des Musculus cremaster
Diese Arterie ist zusammen mit der oberflächlicher (durch die Fascia spermatica externa
verlaufenden und durchtrennten Arteria pudenda externa hindurchscheinend)
sowie mit den Arteriae scrotales posteriores imstande, ei- 20 Fascia lata der Musculi adductores
nen bescheidenen Kollateralkreislauf aufzubauen, der zu- 21 Bruchsack (Peritoneum parietale)
mindest meistens bei Ausfall der A. testicularis eine 22 Tela subcutanea
Nekrose des Hodens verhindert. 23 Fascia lata der Musculi extensores femoris
Der Hoden ist von seinen Hüllen ebenso überzogen wie 24 Scarpasche Faszie (innere Oberfläche)
das untere Ende des Samenstranges. An der Innenseite des
Skrotums sind die rot verfärbten Fasern der Tunica dartos
und oberhalb davon die in dessen Haut auslaufende
Scarpasche Faszie zu sehen.

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Abbildung 25 Leistenhernie 8

Der äußere Leistenring wurde durch Spaltung der Apo- 1 Aponeurosis


neurose des M. obliquus externus abdominis nach lateral des Musculus obliquus externus abdominis
und oben stark erweitert und das Crus mediale nach me- (Schnittrand)
dial weggezogen. Es erscheint in diesem geschaffenen 2 Nervus iliohypogastricus
breiten Spalt der Musculus obliquus internus abdominis, 3 Musculus obliquus internus abdominis
der an dieser Leiche zwar weit nach unten reicht, aber in 4 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
seinem unteren Teil kaum Muskelfasern enthält und dort 5 Ductus deferens
einen atrophierten Eindruck macht.Am unteren Rand des 6 Ligamentum inguinale
Spaltes ist das sehnig glänzende Leistenband zu sehen. Die (Ansatz am Tuberculum pubicum)
Inhaltsgebilde des Leistenkanals sind auf dem Hauptbilde 7 Musculus obliquus internus abdominis
zurückgeklappt, und der aus Peritoneum parietale beste- (eine mit Bindegewebe stark durchsetzte
hende Bruchsack ist nach lateral verlagert. Das unmittel- unterste Partie)
bare durch Fäden ausgespannte Bett des Bruchsackes in 8 Ductus deferens
Form der Fascia spermatica interna zeigt ungefähr in der 9 Arteria epigastrica inferior
Mitte einen angelagerten Strang, der die Hauptkomponen- und Ligamentum interfoveolare
ten des Samenstranges enthält.Am Übergang dieser Faszie 10 Ductus deferens
auf den kompakten Samenstrang wurde die abpräparierte 11 Arteria cremasterica
Fascia cremasterica entfaltet. 12 Plexus pampiniformis
Auf dem Nebenbild wurde der untere Rand des Muscu- 13 Arteria testicularis
lus obliquus internus abdominis stark nach oben gezogen 14 Funiculus spermaticus mit Fascia spermatica interna
und der abgeschnittene Bruchsack bis zum inneren Lei- (ohne Fascia cremasterica
stenring zurückpräpariert. Nach Entfernung aller Hüllen und Fascia spermatica externa)
des Samenstranges wurden der Ductus deferens, die Arte- 15 Starkes Muskelbündel des Musculus cremaster
ria testicularis und der Plexus pampiniformis ebenfalls bis 16 Fascia cremasterica (Schnittrand)
zum inneren Leistenring dargestellt. In der Tiefe zwischen 17 Restteil des Bruchsackes
dem unteren Rande des M. obliquus internus und dem 18 Fascia cremasterica (Schnittrand)
Leistenbande ist die Arteria epigastrica inferior mit ihrem 19 Fascia spermatica interna (Schnittrand)
Ramus pubicus zu erkennen. Sie wird von der Fascia 20 Arteria testicularis
transversalis überlagert, die an dieser Stelle durch das 21 Bruchsack (freigelegtes Peritoneum parietale)
sehr unterschiedlich ausgeprägte Ligamentum interfoveo-
lare verstärkt wird.
Bemerkenswert sowohl für die Entstehungstheorie wie
für die chirurgische Praxis dürfte sein, daß der Bruchsack
an seinem Beginn so innig mit dem Ductus deferens ver-
bunden ist, daß eine Trennung der beiden, ohne Verlet-
zung des Sackes, kaum möglich ist.

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Abbildung 26 Leistenhernie 9

Nach der Spaltung und Aufklappung der Aponeurose des 1 Nervus iliohypogastricus
Musculus obliquus externus abdominis und Entfernung 2 Aponeurosis
der Fascia spermatica externa wurde der Bruchsack weit- des Musculus obliquus externus abdominis
gehend in seiner normalen Lage belassen. (Schnittrand)
Der laterale Anteil der gespaltenen Fascia cremasterica 3 Ursprung der Fascia cremasterica
wurde zusammen mit dem Musculus cremaster abpräpa- 4 Crus mediale des Anulus inguinalis superficialis
riert und durch einen Faden nach lateral gezogen. Der 5 Ligamentum reflexum des Ligamentum inguinale
vom M. cremaster teilweise unabhängige Ursprung der als Boden des Canalis inguinalis
Fascia cremasterica an der oberflächlichen Faszie des 6 Arteria cremasterica
Musculus obliquus internus abdominis ist deutlich er- 7 Bruchsack (freigelegtes Peritoneum parietale)
kennbar. 8 Äste der Arteria testicularis
Der laterale Teil der Fascia spermatica interna befindet (durch die Fascia spermatica interna
sich noch weitgehend an seiner ursprünglichen Stelle; le- hindurchschimmernd)
diglich sein Schnittrand wurde etwas nach medial verla- 9 Fascia cremasterica mit Musculus cremaster
gert, so daß die durch die Faszie hindurchscheinenden (Schnittrand)
Gefäße des Hodens dadurch sichtbar wurden. 10 Hals des Bruchsackes im Canalis inguinalis
Der von allen Faszien befreite, nur mehr aus Peritonae- 11 Aponeurosis
um bestehende Bruchsack überragt den Schnittrand der des Musculus obliquus externus abdominis
Faszie, läßt aber gerade noch den Blick auf den Ansatz des 12 Musculus obliquus internus abdominis
Leistenbandes und dessen Fortsetzung, das Ligamentum
inguinale reflexum, frei.
Der im Leistenkanal gelegene Hals des Bruchsackes ist
gut entfaltet, so daß das Eindringen von Bauchorganen,
wie größerer Teile des Omentum majus oder einer Dünn-
darmschlinge, vorstellbar ist. Immerhin ist aber der Hals
bei lateralen Leistenhernien zum Unterschied von media-
len doch so eng, daß die Gefahr einer Inkarzeration nicht
ausgeschlossen werden kann. In der Regel ist der Inhalt
des Bruchsackes reponibel, kann aber durch eine Ver-
wachsung mit dem Bruchsack auch ohne Inkarzeration ir-
reponibel werden.

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Abbildung 27 Anatomische Erö
ffnung des Bauches 1

Bei der anatomischen Eröffnung des Bauches wird ein 1 Plica axillaris posterior
kreuzförmiger Schnitt gewählt, dessen vertikaler Teil vom 2 Angulus infrasternalis
Processus xiphoideus bis zur Symphyse und dessen trans- 3 Papilla et areola mammae [Mamilla]
versaler Teil über die ganze Breite des Bauches reicht. Am 4 Fossa axillaris
Nabel werden die beiden Schnitte so geführt, daß der Na- 5 Hyperthelie [Mamma accessoria]
bel im rechten oberen Quadranten liegt, damit er mit dem 6 Linea alba (als schmaler aponeurotischer Streifen)
Ligamentum teres hepatis verbunden bleiben kann. 7 Umbilicus (Nabel)
Nach Durchtrennung der Haut und der Subcutis er- 8 Musculus obliquus externus abdominis
scheint beim vertikalen Schnitt die Linea alba, die Verbin- mit Fascia superficialis
dungsstruktur der beiden Rectusscheiden. Sie ist oberhalb 9 Spina iliaca anterior superior
des Nabels eigentlich eine verhältnismäßig breite Platte, 10 Leistenbeuge
die in der Umgebung des Nabels den Anulus umbilicalis 11 Lateraler Rand des Musculus rectus abdominis
für den Durchtritt der embryonalen Nabelgefäße trägt, (durch die Rectusscheide hindurchscheinend)
und wird nach unten so schmal, daß schon bei der vorlie- 12 Vordere Wand der Rectusscheide
genden geringen Schnittentfaltung die beiden Ränder der [Lamina anterior vaginae musculi recti abdominis]
Musculi recti abdominis durch ihre Scheide hindurch- 13 Aponeurosis
scheinen. des Musculus obliquus externus abdominis
Beim transversalen Schnitt grenzt sich der Musculus 14 Lina alba (als Septum zwischen der rechten
rectus abdominis beiderseits auf die gleiche Weise auch und linken Rektusscheide)
nach lateral gut ab und setzt die Grenze zwischen der Apo- 15 Musculus obliquus externus abdominis
neurose des M. obliquus externus abdominis und der Rec- (ohne Fascia superficialis)
tusscheide. Über der Muskulatur des Musculus obliquus 16 Cutis (Schnittrand)
externus abdominis wurde auf der rechten Körperseite die 17 Tela subcutanea
Faszie gespalten, die dort eine dünne Fascia superficialis 18 Lage des Arcus costalis
bildet. 19 Plica axillaris anterior
Durch Fettleibigkeit oder extreme Abmagerung nimmt
die Schicht der Subcutis eine sehr verschiedene Dicke an,
die von vielen Zentimetern bis zu einer dünnen filzigen,
kaum Fettgewebe enthaltenden, Platte reicht. Die Dicke
dieser Schicht läßt sich durch Abhebung einer Hautfalte
einigermaßen beurteilen.
Auf der linken Brustseite ist eine Hyperthelie vorhan-
den.

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Abbildung 28 Anatomische Eröffnung des Bauches 2

Nach der selben Schnittführung wie auf Abbildung 27 1 Papilla et areola mammae [Mamilla]
wurde die ventrolaterale Bauchwand im vertikalen Teil 2 Angulus infrasternalis
des kreuzförmigen Schnittes eröffnet. Oberhalb des Na- 3 Lage des Arcus costalis
bels wurde die dort breitere Linea alba gespalten, und es 4 Plica axillaris posterior
erscheint das präperitoneale Fettgewebe. Unterhalb des 5 Hyperthelie [Mamma accessoria]
Nabels geht der Schnitt durch den medialen Teil der lin- 6 Tela subcutanea
ken Rectusscheide und spaltet einen schmalen Streifen 7 Linea alba (Schnittrand)
vom medialen Rand des Musculus rectus abdominis ab. 8 Fascia umbilicalis
Auch an dieser Stelle ist zwischen den Schnitträndern 9 Lamina anterior der linken
wieder das präperitoneale Fettgewebe zu sehen. Vagina musculi recti abdominis (Schnittrand )
In Höhe des Nabels kommt nach Durchtrennung der 10 Musculus rectus abdominis der linken Seite
Linea alba die Fascia umbilicalis zum Vorschein, die seit- (Schnittrand in der Nähe des medialen Randes)
lich des Nabels fest mit der hinteren Wand der Rectus- 11 Leistenbeuge
scheide verwachsen ist. Diese Faszie ist im oberen Bereich 12 Musculus obliquus externus abdominis
als Abkömmling der Fascia transversalis zart, wird nach mit Fascia superficialis
unten hin derber und gewinnt dort manchmal, so wie im 13 Aponeurosis musculi obliqui externi abdominis
dargestellten Falle, straffen sehnigen Charakter. Sie über- 14 Lamina anterior
brückt von dorsal her die embryonalen Nabelgefäße und der linken Vagina musculi recti abdominis
verbindet sich zumindest in ihrem unteren Anteil nach 15 Lamina anterior
deren Obliteration fester mit der Linea alba. Mit dem Peri- der rechten Vagina musculi recti abdominis
toneum parietale der vorderen Bauchwand ist sie an ihrer 16 Aponeurosis musculi obliqui externi abdominis
Hinterfläche in der ganzen Ausdehnung gut verwachsen. 17 Musculus obliquus externus abdominis
Nicht immer erreicht sie von oben her den unteren Rand 18 Lina alba
des Anulus umbilicalis, so daß von unten ein kleines Peri- 19 Spina iliaca anterior superior
tonealdivertikel die obliterierte Vena umbilicalis, das Liga- 20 Präperitoneales Fettgewebe
mentum teres hepatis, begleiten kann. Nicht allzuselten ist 21 Umbilicus (Nabel)
aber in diesem Bereich eine Verstärkung der Fascia trans- 22 Cutis (Schnittrand)
versalis überhaupt nicht zu bemerken, so daß eine Fascia 23 Präperitoneales Fettgewebe
umbilicalis einfach fehlt. 24 Linea alba
25 Plica axillaris anterior

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Abbildung 29 Erö
ffnung der Cavitas peritonealis 1

Im Bereich des vertikalen Teils des kreuzförmigen Schnit- 1 Cutis (Schnittrand)


tes wurde in der unteren Hälfte das Peritoneum parietale 2 Tela subcutanea
durchtrennt und in der oberen Hälfte mit dem Finger 3 Linea alba (Schnittrand)
unterfahren. Im Bild rechts vom Finger ist das Peritoneum 4 Peritoneum parietale
parietale in seiner natürlichen Transparenz zu sehen, wo- 5 Fascia umbilicalis
hingegen links davon das Peritoneum von seiner Fettge- 6 Ramus omentalis
webe enthaltenden Tela subserosa verdeckt wird. Dieses der Arteria gastro-omentalis sinistra
präperitoneale Fettgewebe kann bei mageren Menschen 7 Omentum majus
völlig fehlen, und die Tela subserosa besteht dann auch 8 Musculus obliquus externus abdominis
dort, wie am Zwerchfell und weiten Teilen der anterolate- mit Fascia superficialis
ralen Bauchwand, nur aus einer dünnen Schicht lockeren 9 Aponeurosis musculi obliqui externi abdominis
Bindegewebes. 10 Lamina anterior der Vagina musculi recti abdominis
In der unteren Hälfte des Schnittes quellen die Einge- 11 Lamina anterior
weide hervor, die oben aus dem Colon transversum und der Vagina musculi recti abdominis (Schnittrand)
darunter aus Dünndarmschlingen bestehen. Beide Einge- 12 Musculus rectus abdominis
weideorgane werden von dem Omentum majus überla- (Schnittrand nahe dem medialen Rande)
gert, in welchem ein größerer Ramus omentalis der Arte- 13 Präperitoneales Fettgewebe
ria gastro-omentalis sinistra mit ihrer Begleitvene zu se- hinter der Fascia transversalis
hen ist. 14 Dünndarmschlingen hinter dem Omentum majus
Im transversalen Hautschnitt erscheint in der Tiefe die 15 Colon transversum
vor dem Musculus rectus abdominis dunkel verfärbte vor- hinter dem mit ihm verwachsenen Omentum majus
dere Wand der Rectusscheide und lateral davon die Apo- 16 Präperitoneales Fettgewebe hinter der Rectusscheide
neurose und Muskulatur des Musculus obliquus externus 17 Linea alba
abdominis mit der Fascia superficialis des Bauches.

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Abbildung 30 Eröffnung der Cavitas peritonealis 2

Nach Spaltung des vorderen Peritoneum parietale in der 1 Cutis (Schnittrand)


Medianebene erscheint im oberen Teil des kreuzförmigen 2 Peritoneum parietale (Schnittrand)
Schnittes die vordere Wand des Magens, die sich nach un- 3 Tela subcutanea (Schnittrand)
ten durch die große Kurvatur abgrenzt. Unterhalb davon 4 Rami gastrici der Arteriae gastro-omentales
ist das Colon transversum zu erkennen, dem sich nach 5 Peritoneum parietale (Schnittrand)
kaudal Dünndarmschlingen anschließen. Zwischen dem 6 Ramus omentalis
Magen und dem Querkolon befindet sich das zusammen- der Arteria gastro-omentalis sinstra
geschobene Ligamentum gastrocolicum. Es setzt sich nach 7 Omentum majus
unten in das außerordentlich zarte und durchsichtige 8 Lamina anterior
Omentum majus fort, das von vorn auf das Colon trans- der Vagina musculi recti abdominis (Schnittrand)
versum aufgewachsen ist und unterhalb davon die Dünn- 9 Musculus rectus abdominis (Schnittrand)
darmschlingen bedeckt. Diese Peritonealduplikaturen im 10 Musculus obliquus externus abdominis
Sinne von Mesenterien neigen zu Fetteinlagerungen, wie mit Fascia superficialis
hier am Ligamentum gastrocolicum und am Omentum 11 Aponeurosis musculi obliqui externi abdominis
majus, und können dadurch eine beachtliche Dicke errei- 12 Lamina anterior
chen. der linken Vagina musculi recti abdominis
Quer zur großen Kurvatur des Magens verlaufen Rami 13 Lamina anterior
gastrici der Arteriae und Venae gastro-omentales, die sehr der rechten Vagina musculi recti abdominis
bald unter das Peritoneum viscerale der Magenwand tre- 14 Aponeurosis musculi obliqui externi abdominis
ten und dort ihre feineren Verzweigungen durchscheinen 15 Musculus obliquus externus abdominis
lassen. 16 Präperitoneales Fettgewebe
Die Curvatura major bei einem recht gut gefüllten Ma- hinter der Fascia transversalis
gen liegt, wie ersichtlich, in der Höhe des Nabels und kann 17 Dünndarmschlingen hinter dem Omentum majus
sich bei stärkerer Füllung beachtlich über diesen hinaus 18 Colon transversum
nach unten verschieben. Bei mäßiger Füllung wird die hinter dem mit ihm verwachsenen Omentum majus
große Kurvatur oft in der Mitte zwischen Nabel und Pro- 19 Curvatura major
cessus xiphoideus gefunden. Je nach Füllung ist daher das 20 Präperitoneales Fettgewebe
Feld in dem der Magen direkt dem Peritoneum parietale zwischen Lamina posterior
der vorderen Bauchwand anliegt verschieden groß. Im- der Vagina musculi recti abdominis
mer aber wird es nach oben vom unteren Leberrand und und Peritoneum parietale
dem linken Rippenbogen begrenzt. 21 Gaster – Paries anterior (Vorderwand des Magens)
22 Lage des rechten Arcus costalis
23 Linea alba (Schnittrand)

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Abbildung 31 Lage der Eingeweide zu eröffnetem Bauch 1

Nachdem die ventrolaterale Bauchwand durch einen 1 Ligamentum teres hepatis


kreuzförmigen Schnitt in vier Quadranten zerlegt worden 2 Ligamentum falciforme
war, wurde sie nach außen aufgeklappt. Das an der Innen- 3 Incisura ligamenti teretis der Leber
seite der quadrantischen Lappen befindliche Peritoneum 4 Processus xyphoideus
parietale wurde dadurch nach außen gekehrt. Am rechten 5 Cutis (Schnittrand)
oberen Quadranten ist das Ligamentum falciforme mit 6 Peritoneum parietale (Schnittrand)
dem vom Nabel kommenden Ligamentum teres hepatis 7 Tela subcutanea
befestigt, in dessen Umgebung die parietale Tela subserosa 8 Gaster - Paries anterior (Vorderwand des Magens)
etwas Fett eingelagert hat. Durch das übrige Peritoneum 9 Ramus gastricus der Arteria gastro-omentalis dextra
parietale der Lappen schimmert aber die Muskulatur der 10 Omentum majus mit Ramus omentalis
Bauchwand hindurch. der Arteria gastro-omentalis dextra
Vom Rippenbogen bis zum Leistenband sind die Bauch- vor dem Colon transversum
eingeweide von vorn freigelegt. Der gut gefüllte Magen hat 11 Colon transversum
natürliche Form und Farbe. Durch sein Peritoneum visce- bedeckt vom verwachsenen Omentum majus
rale sind die Verzweigungen der Magengefäße und an der 12 Omentum majus vor dem Dünndarmkonvolut
großen Kurvatur die Rr. gastrici der Arteriae und Venae 13 Musculus transversus abdominis
gastro-omentales zu sehen. Unterhalb des Magens ist pa- durch das Peritoneum parietale hindurchscheinend
rallel zu seiner großen Kurvatur das Colon transversum 14 Plica epigastrica [umbilicale laterale]
mit den Haustra coli und der Taenia omentalis durch das 15 Vena gastro-omentalis dextra und Curvatura major
mit ihm verwachsene Omentum majus hindurch strek- 16 Ligamentum gastrocolicum
kenweise gut erkennbar. 17 Ramus omentalis der Arteria gastro-omentalis dextra
Vom Colon transversum hängt das Omentum majus 18 Plica epigastrica [umbilicale laterale]
gleichsam wie ein Vorhang herab und bedeckt das Dünn- 19 Schlinge des Intestinum tenue
darmkonvolut von vorne. Es ist aus zwei Blättern aufge- hinter dem vorgelagerten Omentum majus
baut. Das vordere Blatt setzt sich aus dem Ligamentum ga- 20 Schlinge des Intestinum tenue (freiliegend)
strocolicum fort, welches sich zwischen der großen Kurva- 21 Ramus omentalis der Arteria gastro-omentalis dextra
tur und dem Querkolon ausspannt. Dieses hat, wie auch 22 Taenia omentalis des Colon transversum
der freie Teil des Omentum majus, deutlich Fett gespei- 23 Haustra coli des Colon transversum
chert und ist bei der gegebenen Lage der Eingeweide stark 24 Ligamentum gastrocolicum mit eingelagertem Fett
zusammengeschoben. 25 Margo inferior der Leber
Die Lage der Leber entspricht einem extremen Zwerch- 26 Incisura angularis des Magens
fellhochstand, wie er bei Leichen in Rückenlage entsteht.

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Abbildung 32 Lage der Eingeweide zu eröffnetem Bauch 2

Bringt man eine Leiche aus der liegenden in eine aufge- 1 Ligamentum falciforme
richtetere Position, so vermindert sich der extreme Hoch- 2 Ligamentum teres hepatis
stand des Zwerchfelles und der untere Leberrand senkt 3 Incisura angularis des Magens
sich etwas abwärts. 4 Gaster – Paries anterior (Vorderwand des Magens)
In liegender Position üben die Eingeweide einen Druck 5 Cutis (Schnittrand)
auf das völlig atonische Zwerchfell aus, so daß es sich noch 6 Peritoneum parietale (Schnittrand)
unterstützt durch die Retraktionskraft der Lungen extrem 7 Tela subcutanea
in den Brustraum hinein vorwölbt und der untere Leber- 8 Margo inferior der Leber
rand fast hinter dem rechten Rippenbogen verschwindet. 9 Musculus transversus abdominis
Bei Aufrichtung der Leiche geht der auf das Zwerchfell (durch das Peritoneum parietale hindurchscheinend)
ausgeübte Eingeweidedruck allmählich in einen Eingewei- 10 Ramus gastricus der Arteria gastro-omentalis dextra
dezug über, und das Zwerchfell verschiebt sich zusammen 11 Omentum majus mit Ramus omentalis vor
mit den Eingeweiden des Oberbauches nach kaudal. Der dem mit ihm verwachsenen Colon transversum
bei einer Leiche fehlende Tonus des Zwerchfelles und des- 12 Colon transversum bedeckt
sen nicht durchführbare Kontraktion können daher durch vom fixierten Omentum majus
Lageveränderungen der ganzen Leiche bis zu einem ge- 13 Omentum majus vor dem Dünndarmkonvolut
wissen Grad ersetzt werden. Auf diese Weise ist es mög- 14 Plica epigastrica [umbilicale laterale]
lich, die Lage des unteren Leberrandes in Abhängigkeit zur 15 Präperitoneales Fettgewebe
Atmungssituation zu imitieren. zwischen den Ligamenta umbilicalia lateralia
Bei ruhiger Atmung des Lebenden schneidet der untere 16 Ligamentum gastrocolicum
Leberrand den rechten Rippenbogen an der Stelle, wo sich 17 Schlinge des Intestinum tenue
der Rippenknorpel der neunten an den der achten Rippe hinter dem Omentum majus
anlegt. Der linke Rippenbogen wird vom unteren Leber- 18 Curvatura major
rand an der Verbindungsstelle der Knorpel der achten 19 Plica epigastrica [umbilicale laterale]
und siebenten Rippe gekreuzt. Bei stärkster Ausatmung in 20 Ligamentum gastrocolicum (fettreich)
liegender Stellung kann aber beim Lebenden eine Lage der 21 Schlinge des Intestinum tenue (freiliegend)
Oberbaucheingeweide wie auf dieser Abbildung erwartet 22 Taenia omentalis des Colon transversum
werden. 23 Haustra coli des Colon transversum
Der linke Leberlappen wird durch die Incisura ligamen- 24 Incisura ligamenti teretis der Leber
ti teretis vom rechten abgegrenzt und legt sich mit seinem
unteren Teil an die Incisura angularis des Magens.An dem
Colon transversum und dem unterhalb davon befind-
lichen, vom großen Netz bedeckten Dünndarmkonvolut
hat sich, abgesehen von einer etwas stärkeren Vorwöl-
bung, gegenüber der vorhergehenden Abbildung nichts
verändert.

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Abbildung 33 Lage der Eingeweide zu eröffnetem Bauch 3

Durch eine stärkere Aufrichtung der ganzen Leiche aus 1 Ligamentum teres hepatis
der liegenden Stellung konnte durch den verstärkten Ein- 2 Varietät: Arterie des Ligamentum falciforme
geweidezug am Zwerchfell eine Lagerung der Oberbauch- (Ast der A. segmenti medialis des R. sinister
eingeweide erzielt werden, die einer sehr starken Inspira- der Arteria hepatica propria – zieht fast bis
tion entspricht. Der untere Leberrand liegt deutlich kaudal zum Nabel – gibt Äste an das Lig. teres hepatis
von seiner mittleren Position, und ein größerer Teil der und die Subcutis ab und besitzt noch
Facies diaphragmatica der Leber ist im Epigastrium sicht- im Lig. falciforme eine starke Anastomose
bar. Vom Ligamentum teres hepatis und der Leber spannt mit der A. epigastrica superior)
sich nach vorn und oben das Ligamentum falciforme aus 3 Ligamentum falciforme
und bildet an deren Facies diaphragmatica die Grenze 4 Cutis (Schnittrand)
zwischen den beiden Leberlappen. Das Ligamentum teres 5 Peritoneum parietale (Schnittrand)
hepatis selbst verschwindet in der Incisura ligamenti tere- 6 Tela subcutanea (Schnittrand)
tis und gelangt auf diesem Weg in die Fissura ligamenti te- 7 Lobus hepatis sinister
retis an der Facies visceralis der Leber. – Pars anterior der Facies diaphragmatica
Nachdem bei dieser Lagerung der Leiche das Colon 8 Margo inferior der Leber
transversum aus der Bauchöffnung nach unten herausge- 9 Gaster – Paries anterior (Vorderwand des Magens)
sunken ist, kann das Ligamentum gastrocolicum in seiner 10 Ramus gastricus der Arteria gastro-omentalis dextra
ganzen Breite überblickt werden. Es spannt sich von der 11 Ligamentum gastrocolicum
großen Kurvatur des Magens zum Colon transversum und 12 Ramus omentalis der Arteria gastro-omentalis dextra
hat ziemlich viel Fett eingelagert. Der Übergang dieses Li- 13 Omentum majus
gamentes in das Omentum majus, welcher mit dem Colon 14 Anastomose der Arteriae gastro-omentales dextra
transversum verwachsen ist, entbehrt in der rechten Hälf- und sinistra
te des Querkolons dieser Fetteinlagerung, so daß dort der 15 Arteria gastro-omentalis dextra
Aufbau und die Grenzen des Kolons besser zu erkennen 16 Curvatura major
sind. An sich sind aber die Haustra coli und die Taenia 17 Colon transversum
omentalis fast über die ganze Länge dieses Darmabschnit- bedeckt vom fixierten Omentum majus
tes feststellbar. 18 Taenia omentalis des Colon transversum
Zahlreiche Rami omentales von nicht unbeachtlicher 19 Ramus omentalis der Arteria gastro-omentalis dextra
Dicke ziehen von den Arteriae und Venae gastro-omenta- 20 Ligamentum gastrocolicum
les an der großen Kurvatur durch das Ligamentum gastro- 21 Margo inferior der Leber
colicum und über das Colon transversum in das freie 22 Lobus hepatis dexter
Omentum majus vor dem Dünndarmkonvolut. – Pars anterior der Facies diaphragmatica
23 Vesica biliaris [fellea]
24 Incisura ligamenti teretis der Leber

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65
Abbildung 34 Lage der Eingeweide zu eröffnetem Bauch 4

Auch bei dieser Leiche befinden sich die Organe des 1 Ligamentum falciforme
Oberbauches in einer Lage wie bei forcierter Exspiration, 2 Incisura ligamenti teretis der Leber
nur unterscheidet sich das Erscheinungsbild gegenüber 3 Sphincter antri
der Abb. 32 in mehrerer Hinsicht. Der Magen ist wesent- 4 Fettgewebe der Tela subserosa
lich schwächer gefüllt und erlaubt dem linken Leberlap- 5 Musculus rectus abdominis
pen eine kaudalere Position. Der Magen zeigt rechts von 6 Peritoneum parietale (Schnittrand)
einem sehr gut ausgebildeten Sinus ventriculi eine peri- 7 Tela subcutanea (Schnittrand)
staltische Einziehung, die auch als Sphincter antri be- 8 Lobus hepatis sinister
schrieben wird. – Pars anterior der Facies diaphragmatica
Das Ligamentum gastrocolicum und das Omentum ma- 9 Margo inferior der Leber
jus haben eine so starke Fetteinlagerung, daß auch hinter 10 Sinus ventriculi
ihrem Übergangsbereich das Colon transversum kaum 11 Curvatura major mit Rami gastrici
auszumachen ist. Das Caecum ist nicht weit in die Fossa der Arteria gastro-omentalis dextra
iliaca dextra abgestiegen und entspricht auf Grund seiner 12 Colon transversum
mangelhaften Fixierung einem Caecum liberum. Unter- bedeckt vom fixierten Omentum majus
halb des großen Netzes sind einige Ileumschlingen zu se- 13 Omentum majus
hen, worunter sich auch die Flexura ultima ilei befindet, 14 Darmschlinge des Ileum
die sich mit dem Caecum verbindet. 15 Schenkelbeugefurche
Am unteren Rand des rechten Leberlappens liegt an ty- 16 Tela subcutanea (Schnittrand)
pischer Stelle eine pathologisch unveränderte Gallenbla- 17 Cutis (Schnittrand)
se, die mit ihrem Fundus das Peritoneum parietale der 18 Peritoneum parietale (Schnittrand)
vorderen Bauchwand berührt hat. Diese Stelle projeziert 19 Fettgewebe der Tela subserosa
sich in den Winkel zwischen dem lateralen Rande des 20 Flexura ultima ilei
Musculus rectus abdominis und dem Rippenbogen, dort 21 Caecum (liberum)
wo sich auch die Rippenknorpel der neunten und achten 22 Taenia libera des Intestinum crassum
Rippe aneinanderlegen. 23 Haustra coli des Colon ascendens
Die am unteren Rande der Leber beim Fundus der Gal- 24 Ligamentum gastrocolicum
lenblase vorkommende Einziehung hat eine etwas unge- 25 Margo inferior der Leber
wöhnliche Form. 26 Vesica biliaris [fellea]
– Fundus vesicae biliaris [felleae]
27 Lobus quadratus – Facies visceralis
28 Ligamentum teres hepatis

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67
Abbildung 35 Lage der Eingeweide zu eröffnetem Bauch 5

Das durch Fetteinlagerung verdickte Omentum majus 1 Margo inferior der Leber
wurde zurückgeschlagen, um das Colon transversum bes- 2 Ligamentum falciforme
ser überblicken zu können. Eine große Schleife hängt weit 3 Incisura ligamenti teretis der Leber
entfernt von der großen Kurvatur des Magens vor dem 4 Ligamentum gastrocolicum
Dünndarmkonvolut herab und gibt dem Colon transver- 5 Fettgewebe der Tela subserosa
sum statt des queren einen eher S-förmigen Verlauf. Die 6 Tela subcutanea (Schnittrand)
Länge dieses Darmabschnittes geht auf Kosten des Colon 7 Peritoneum parietale (Schnittrand)
ascendens, so daß das Caecum nicht weit unterhalb der 8 Lobus hepatis sinister
Leber zu liegen kommt und ohne entsprechende Fixation – Pars anterior der Facies diaphragmatica
ein Caecum liberum bildet. Die embryonale Nabelschlei- 9 Margo inferior der Leber
fendrehung ist somit zwar richtig erfolgt, hat aber nicht 10 Gaster
ihren endgültigen Abschluß erfahren. 11 Omentum majus (nach oben zurückgeschlagen)
Die Lage der Eingeweide des Oberbauches ist abgesehen 12 Omentum majus
von einer geringfügigen Kaudalverschiebung der Gallen- 13 Taenia omentalis des Colon transversum
blase im wesentlichen gegenüber der vorhergehenden Ab- 14 Appendices omentales [epiploicae]
bildung unverändert geblieben. 15 Darmschlingen des Jejunum
Die Gallenblase verschiebt sich besonders bei forcier- 16 Haustra coli des Colon transversum
ter Atmung mit dem unteren Leberrand, nimmt aber bei 17 Taenia libera des Colon transversum
ruhiger Atmung die schon beschriebene Stelle an der vor- 18 Darmschlingen des Ileum
deren Bauchwand ein. 19 Omentum majus (rechte untere Randpartie)
Eine solche Zuordnung soll aber nicht zu der Annahme 20 Flexura ultima ilei
verleiten, man könne bei einer Erkrankung der Gallenbla- 21 Caecum (liberum)
se durch palpatorische Druckausübung an dieser Stelle 22 Taenia libera des Colon ascendens
Schmerzen auslösen oder verstärken. 23 Colon transversum
Nach Hansen, Schliak und besonders Bolton kann (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
von außen im allgemeinen kein Schmerz eines inneren 24 Vesica biliaris [fellea]
Organs direkt hervorgerufen werden. – Fundus vesicae biliaris [felleae]
Es gibt aber medial von dieser topographischen Stelle 25 Lobus hepatis dexter im Bereich des Lobus quadratus
im Bereich des Musculus rectus abdominis, im achten und 26 Ligamentum teres hepatis
neunten Thorakalsegment, auf neuronaler Basis einen
Maximalpunkt für den sogenannten übertragenen
Schmerz, den Referred Pain, der in der Muskulatur eine
sogenannte MacKenziesche Zone bildet, von der aus
durch Druck Schmerzen ausgelöst werden können.
Dieser segmentalen Druckhyperalgesie steht eine seg-
mentale Berührungshyperalgesie der Haut in der Head-
schen Zone mit ähnlicher Lokalisation gegenüber.
Bei Beteiligung des benachbarten Peritoneum parietale
ist allerdings zu erwarten, daß die unmittelbaren topogra-
phischen Beziehungen voll zum Tragen kommen.

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69
Abbildung 36 Zugang zu der Gallenblase und dem Ligamentum hepatoduodenale 1

Bei Abhebung der Leber vom Magen und dem Duodenum 1 Ligamentum falciforme
wird die Facies visceralis der Leber sichtbar. Eine tiefe 2 Incisura ligamenti teretis der Leber
Spalte, die Fissura ligamenti teretis, trennt den Lobus sini- 3 Lobus hepatis sinister – Facies visceralis
ster vom Lobus quadratus der Leber. Rechts vom Lobus 4 Ligamentum hepatogastricum
quadratus befindet sich die in der Fossa vesicae felleae an- 5 Curvatura minor
gewachsene Gallenblase. Freigelegt wurde die kleine Kur- 6 Gaster – Paries anterior
vatur des Magens, die Incisura angularis, der Pylorus und 7 Peritoneum parietale (Schnittrand)
der aufgeblähte Bulbus duodeni, der sich vom Pylorus 8 Tela subcutanea (Schnittrand)
durch eine deutliche Rinne absetzt, die als Sulcus pyloricus 9 Musculus transversus abdominis
bezeichnet wird. (durch das Peritoneum parietale hindurchscheinend)
Oberhalb des Bulbus duodeni ist ein kompaktes mit 10 Margo inferior der Leber
Fett beladenes Gebilde zu sehen, das hinter dem Lobus 11 Arteria gastrica sinistra
quadratus in der Porta hepatis endet. Es ist ein Teil des Li- 12 Incisura angularis des Magens
gamentum hepatoduodenale, der nach links in das dort 13 Pylorus
völlig durchsichtige Ligamentum hepatogastricum über- 14 Ramus gastricus der Arteria gastro-omentalis dextra
geht. 15 Arteria und Vena gastro-omentalis dextra
Das Ligamentum hepatoduodenale und das Ligamen- 16 Colon transversum
tum hepatogastricum bilden das Omentum minus, wel- (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
ches an der Leber beginnt und an der Pars superior des 17 Rami omentales der Arteria
Duodenums sowie an der kleinen Kurvatur des Magens und Vena gastro-omentalis dextra
endet. An ihr nimmt es die deutlich sichtbare Arteria ga- 18 Omentum majus
strica sinistra auf. 19 Taenia omentalis des Colon transversum
Die Lagebeziehungen des Duodenums zur Gallenblase hinter dem verwachsenen Omentum majus
ist leicht rekonstruierbar. Die Pars superior duodeni seit- 20 Dünndarmschlingen hinter dem Omentum majus
lich des Bulbus kreuzt den Hals der Gallenblase und geht 21 Rami omentales der Arteria
in die Pars descendens über, die lateral von der Gallenblase und Vena gastro-omentalis dextra
erscheint. Sie legt sich an den hier abgehobenen lateralen 22 Haustra coli des Colon transversum
Teil des Lobus dexter der Leber an, bis sie von der ange- (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
wachsenen Flexura coli dextra überlagert wird. 23 Colon transversum
(bedeckt vom fixierten Omentum majus)
24 Ligamentum gastrocolicum
25 Flexura coli dextra
26 Pars descendens des Duodenum
27 Vesica biliaris [fellea] –
Fundus vesicae biliaris [felleae]
28 Ampulla der Pars superior des Duodenum
[Bulbus duodeni]
29 Ligamentum hepatoduodenale
30 Lobus quadratus – Facies visceralis der Leber

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71
Abbildung 37 Zugang zu der Gallenblase und dem Ligamentum hepatoduodenale 2

Die Leber wurde noch etwas stärker von Magen und Darm 1 Fundus vesicae biliaris [felleae]
abgehoben als bei der vorhergehenden Abbildung, so daß 2 Corpus vesicae biliaris [felleae]
die Gallenblase, Vesica biliaris, auch noch vielfach Vesica 3 Collum vesicae biliaris [felleae]
fellea genannt, in ihrer ganzen Länge überblickt werden 4 Lobus hepatis sinister – Facies visceralis
kann. Sie wird in einen Fundus, ein Corpus und ein Collum 5 Ligamentum hepatoduodenale
unterteilt und ist breitflächig an der Fossa vesicae biliaris 6 Fissura ligamenti venosi der Leber
der Leber unter Vermittlung einer dünnen Schicht locke- 7 Curvatura minor
ren Bindegewebes angewachsen. An ihrer freien Fläche 8 Cutis (Schnittrand)
wird sie von einem locker fixierten Peritoneum überzo- 9 Gaster – Paries anterior
gen.Am Rande ihrer Verwachsungsstelle verlaufen die bei- 10 Peritoneum parietale (Schnittrand)
den Endäste der Arteria cystica, von denen hier der linke 11 Tela subcutanea (Schnittrand)
Ast durch das Peritoneum hindurch sichtbar ist. Der venö- 12 Lobus hepatis sinister
se Abfluß geht zum großen Teil über die Verwachsungs- – Pars anterior der Facies diaphragmatica
stelle mit einem zwischengeschalteten intrahepatischen 13 Margo inferior der Leber
Kapillarsystem zu den Lebervenen. 14 Arteria gastrica sinistra
Der im Körper links von der Gallenblase gelegene Lo- 15 Ligamentum hepatogastricum
bus quadratus der Leber reicht bis zu der zwischen Lobus 16 Incisura angularis des Magens
dexter und sinister gelegenen Fissura ligamenti teretis. 17 Sulcus pyloricus
Über die ganze Breite des Lobus quadratus ist die Porta 18 Ramus gastricus der Arteria gastro-omentalis dextra
hepatis ausgedehnt. Von ihr geht das Ligamentum hepato- 19 Arteria gastro-omentalis dextra
duodenale aus, das in seinem Bindegewebe hier etwas Fett 20 Omentum majus mit Rami omentales
gespeichert hat. Daran schließt sich das in diesem Teil vor dem mit ihm verwachsenen Colon transversum
ganz durchsichtige Ligamentum hepatogastricum an. Es 21 Omentum majus vor dem Dünndarmkonvolut
zieht von der Fissura ligamenti venosi zur kleinen Kurva- 22 Curvatura major
tur des Magens. Beide Ligamente zusammen bilden das 23 Taenia omentalis
Omentum minus, hinter welchen das Vestibulum bursae (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
omentalis liegt. In dieses Vestibulum gelangt man durch 24 Ramus omentalis der Arteria gastro-omentalis dextra
das Foramen omentale [epiploicum] (Winslow), eine Öff- mit begleitender Vene
nung hinter dem Ligamentum hepatoduodenale, in welche 25 Haustra coli des Colon transversum
der Zeigefinger der rechten Hand eingeführt wurde. vom (fettfreien) fixierten Omentum majus bedeckt
26 Ligamentum gastrocolicum
27 Lobus hepatis dexter
– Pars anterior der Facies diaphragmatica
28 Lobus hepatis dexter – Facies visceralis
29 Margo inferior der Leber
30 Ampulla der Pars superior duodeni [Bulbus duodeni]
31 Porta hepatis
32 Fissura ligamenti teretis der Leber

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73
Abbildung 38 Zugang zu der Gallenblase und dem Ligamentum hepatoduodenale 3

An einer Leiche, die erst spät nach ihrem Tode zur Kon- 1 Flexura coli dextra
servierung kam, und daher Verfärbungen der Eingeweide 2 Margo inferior der Leber
zeigte, fand sich ein Ligamentum cystocolicum, wie es 3 Incisura ligamenti teretis der Leber
manchmal vorkommt. Es ist eine Peritonealduplikatur und Ligamentum teres hepatis
ohne wesentlichen Inhalt und setzt das Ligamentum hepa- 4 Ligamentum hepatogastricum (völlig transparent)
toduodenale nach vorne entlang der Gallenblase oft bis zu 5 Lobus hepatis sinister
deren Fundus hin fort, um sich mit dem Beginn des Colon 6 Gaster – Paries anterior
transversum oder dem dort befestigten rechten Rand des 7 Margo inferior der Leber
Omentum majus zu verbinden. Der Zugang zum Foramen 8 Ligamentum hepatoduodenale
omentale [epiploicum] ist in einem solchen Falle natürlich 9 Pylorus
nur rechts von diesem Band möglich, wenn es nicht ein- 10 Incisura angularis des Magens
fach bis zum Ligamentum hepatoduodenale durchtrennt 11 Sphincter antri
wird. 12 Omentum majus
Der Magen zeigt eine atonische Form mit tief ein- 13 Curvatur major
schneidender Incisura angularis und einer peristaltischen 14 Sinus ventriculi
Abgrenzung des Antrum pyloricum in Form eines Sphink- 15 Ligamentum gastrocolicum
ter antri. Vom Bulbus duodeni ist nur ein schmaler Anteil 16 Colon transversum
zu sehen, der sich vom Magen durch eine flache Rinne ab- (bedeckt mit einem fettfreien Abschnitt
setzt. Oberhalb des Duodenums ist der Wulst des Liga- des Omentum majus)
mentum hepatoduodenale zu erkennen. Die Leber wurde 17 Antrum pyloricum
an ihrem Ligamentum teres hepatis und ihrer Gallenblase 18 Colon transversum (freiliegend)
mit Klemmen hochgezogen. Durch eine leichte linke Sei- 19 Omentum majus
tenlagerung der Leiche hängen die Eingeweide etwas nach 20 Colon ascendens
links über. Das Colon transversum ist durch das Omentum 21 Intestinum tenue
majus hindurch gut zu erkenen. Es verläuft trotz Entfal- 22 Mesocolon ascendens
tung der Eingeweide in der Nähe der großen Kurvatur des (fixiert an der hinteren Bauchwand)
Magens, weil das Ligamentum gastrocolicum schmal ist. 23 Ligamentum cystocolicum
24 Fundus vesicae biliaris [felleae]
25 Lobus quadratus – Facies visceralis der Leber

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75
Abbildung 39 Zugang zu der Gallenblase und dem Ligamentum hepatoduodenale 4

Um den Spalt, der zur ganzen Gallenblase führt, für eine 1 Diaphragma
optische Darstellung besser entfalten zu können, war es 2 Pulmo dexter
zweckmäßig, dieses Gebiet an einem entnommenen Ein- 3 Vesica biliaris[fellea]
geweidesitus zu zeigen. Der Spalt zwischen Leber und Co- 4 Lobus hepatis dexter – Facies visceralis
lon führt nach hinten und oben zu der Fascia renalis ante- 5 Fissura ligamenti teretis der Leber
rior vor der Capsula adiposa der Niere und reicht hinter 6 Fissura ligamenti venosi der Leber
der Leber bis an das Ligamentum coronarium hepatis her- 7 Lobus hepatis sinister – Facies visceralis
an. Dieser Spalt wird daher Recessus hepatorenalis, hepa- 8 Curvatura minor
torenocolicus oder auch Pouch of Morison genannt. Er er- 9 Gaster – Corpus – Paries anterior
streckt sich nach medial bis an das Duodenum und geht 10 Pulmo sinister
oberhalb davon in das Foramen omentale [epiploicum] 11 Splen [Lien] – Extremitas anterior
und damit in den Zugang zum Vestibulum bursae omenta- 12 Apex cordis hinter dem Pericardium
lis über. Vor dem Foramen liegt das Ligamentum hepato- 13 Gaster – Pars cardiaca
duodenale, an welches sich nach links der völlig transpa- 14 Processus papillaris des Lobus caudatus der Leber
rente Teil des Ligamentum hepatogastricum anschließt. 15 Ligamentum hepatoduodenale
Durch ihn hindurch ist die mit Fett und Peritoneum pa- 16 Ligamentum hepatogastricum
rietale versehene hintere Wand des Vestibulums zu sehen. 17 Pylorus
Von oben ragt in das spaltförmige Vestibulum der Lobus 18 Curvatura major
caudatus der Leber mit seinem Processus papillaris hin- 19 Ligamentum gastrocolicum (rechter Rand)
ein. 20 Ligamentum gastrocolicum
Um den Zugang zum Foramen omentale [epiploicum] 21 Omentum majus
besser sehen zu können, wurde der Pylorus durch einen 22 Flexura coli sinistra
Haken nach links gezogen, was nur in einem relativ gerin- 23 Ligamentum phrenicocolicum
gen Umfang gelingt, weil bereits an ihm die Fixierung (zum Magen zurückgeschlagen)
nach hinten beginnt. Das an den Pylorus anschließende 24 Arteria,Vena gastro-omentalis dextra
Duodenum ist kollabiert, ohne entfalteten Bulbus, und 25 Haustra coli des Colon transversum
umkreist von rechts den mit Peritoneum parietale über- (bedeckt von einem fettlosen Abschnitt
zogenen Kopf des Pankreas. Vor der Pars descendens des des fixierten Omentum majus)
Duodenums ist in diesem Falle nicht die Flexura coli dex- 26 Pars descendens des Duodenum
tra, sondern schon die Wurzel des Gekröses für das Colon 27 Radix mesocolica
transversum befestigt, und sie wird vom rechten Ende des 28 Colon transversum
Ligamentum gastrocolicum überlagert. (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
29 Flexura coli dextra
30 Taenia libera des Dickdarms
31 Colon ascendens
32 Mesocolon transversum
33 Peritoneum parietale
vor der Capsula adiposa der Niere
34 Caput pancreatis
35 Pars superior des Duodenum
36 Foramen omentale [epiploicum]
37 Porta hepatis
38 Lobus hepatis dexter – Facies diaphragmatica

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Abbildung 40 Magen und Bursa omentalis 1

Das Vestibulum bursae omentalis liegt rechts vom Magen 1 Lobus hepatis dexter – Facies diaphragmatica
und die Bursa omentalis hinter ihm. Form und Lage des 2 Vesica biliaris [fellea]
Magens bestimmen in entscheidender Weise, wieviel von 3 Ligamentum falciforme der Leber
der Bursa omentalis durch ihn begrenzt wird. 4 Pylorus
Die Form des Magens hängt vor allem von seiner Fül- 5 Lobus hepatis sinister – Facies diaphragmatica
lung und seiner Tonuslage ab. Ein stärker gefüllter Magen 6 Incisura angularis des Magens
nimmt die Form eines gewöhnlichen Sackes ein, der sich 7 Diaphragma (Schnittrand)
gegen den Pylorus hin hornförmig verjüngt (s. Abb. 36). 8 Ligamentum gastrosplenicum [gastrolienale]
Die Eigenform des Magens hingegen tritt am besten bei ei- 9 Splen [Lien] – Extremitas anterior
nem weitgehend entleerten Zustand in Erscheinung. 10 Apex cordis hinter dem Pericardium
Der Fundus des Magens ist auf der vorliegenden Abbil- 11 Curvatura minor
dung in der linken Zwerchfellkuppel unterhalb der Brust- 12 Ligamentum hepatogastricum
eingeweide verborgen. Die Curvatura minor und die Cur- 13 Curvatura major
vatura major begrenzen den Paries anterior und dienen 14 Ligamentum gastrocolicum
den Magengekrösen zum Ansatz. Die kleine Kurvatur win- 15 Omentum majus
kelt sich an der Incisura angularis ab, und die große Kur- 16 Flexura coli sinstra
vatur hat in der gleichen Höhe eine Einziehung, die Inci- 17 Incisura prepylorica
sura prepylorica genannt wird. Eine Verbindungslinie zwi- 18 Vena gastro-omentalis sinistra
schen diesen beiden Inzisuren trennt das Corpus gastri- 19 Colon transversum (bedeckt von einem fettlosen
cum von der Pars pylorica, die sich am Ende durch einen Abschnitt des fixierten Omentum majus)
nicht immer vorhandenen Sulcus pyloricus von der Am- 20 Vena gastro-omentalis dextra
pulla duodeni, auch Bulbus duodeni genannt, abgrenzt. 21 Pars descendens des Duodenum (lateraler Rand)
Je nachdem, ob die Incisura angularis tief einschneidet 22 Mesocolon transversum
oder besonders flach ist, wird eine Angelhakenform von 23 Colon tansversum (freiliegender Teil)
einer Stierhornform unterschieden. Für das Entstehen sol- 24 Flexura coli dextra
cher Formen ist die Tonuslage und die angeborene Länge 25 Colon ascendens
des Magens verantwortlich. Zwischen den beiden Extrem- 26 Ligamentum gastrocolicum (rechter Rand)
formen steht die Normalform des Magens, wie sie bei der 27 Peritoneum parietale (primarium)
gegebenen Abbildung vorliegt. vor der Capsula adiposa der Niere
28 Pars superior des Duodenum

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79
Abbildung 41 Magen und Bursa omentalis 2

Die Grundform des Magens wird nicht nur durch den Fül- 1 Margo inferior der Leber am Lobus hepatis dexter
lungszustand, sondern auch laufend durch seine Motorik 2 Ligamentum teres hepatis
verändert. Während der Fundus und das Corpus des Ma- 3 Incisura ligamenti teretis der Leber
gens nur eine dem Mageninhalt angepaßte tonische Um- (überbrückt durch Leberparenchym)
schließung ausübt, die Peristole genannt wird, zeigt die 4 Omentum minus
Pars pylorica peristaltische Wellen. Sie schneiden von der 5 Margo inferior der Leber am Lobus hepatis sinister
Seite der großen Kurvatur tiefer ein als von der kleinen 6 Curvatura minor
und verändern fließend das Bild dieses Abschnittes. 7 Lobus hepatis sinister
Hat eine solche peristaltische Welle den unteren Bogen – Pars anterior der Facies diaphragmatica
der großen Kurvatur passiert, bahnt sich eine Abgrenzung 8 Incisura angularis des Magens
einer nach unten gerichteten stärkeren Ausbauchung, ei- 9 Pylorus
nes Sinus ventriculi, von einem Vorraum des Pylorus, dem 10 Ligamentum gastrocolicum
Antrum pyloricum, an. Bei weiterer Verschiebung der Wel- 11 Omentum majus
le führt sie einen relativen Abschluß des Antrums durch 12 Curvatura major
einen sogenannten Sphincter antri herbei (s. Abb. 34). 13 Arteria gastro-omentalis dextra
Erst durch konzentrische Kontraktion dieses Antrums 14 Canalis pyloricus
kommt es zur Ausbildung eines Canalis pyloricus, wie er 15 Colon transversum
auf der gegenwärtigen Abbildung zu sehen ist. (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
Diese Abbildung zeigt des weiteren einen Sulcus pylori- 16 Taenia mesocolica des Colon ascendens
cus, der den Bulbus duodeni vom Magen abgrenzt. Die 17 Caecum
Pars superior duodeni liegt dem Halse der Gallenblase ty- 18 Taenia libera des Colon ascendens
pischerweise an und geht mit ihrer Flexura duodeni 19 Haustra coli des Colon ascendens
superior in die Pars descendens über, an welche sich von 20 Colon transversum (freiliegend)
vorn die Flexura coli dextra anlagert. Ein relativ langes 21 Lobus hepatis dexter – Facies visceralis
Colon ascendens ist zusammen mit dem Caecum der ven- 22 Ampulla duodeni [Bulbus duodeni]
trolateralen Bauchwand oft direkt angelagert, wenn der 23 Vesica biliaris [fellea]
Dünndarm leer und nicht gebläht ist. 24 Porta hepatis
25 Lobus quadratus der Leber

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Abbildung 42 Vestibulum der Bursa omentalis

Aus dem ventralen Mesogastrium geht das Omentum mi- 1 Diaphragma


nus hervor, das nach der embryonalen Magendrehung in 2 Pulmo dexter – Lobus superior
eine frontale Lage kommt und von vorne das Vestibulum 3 Fissura ligamenti teretis der Leber
bursae omentalis begrenzt. Dieser kleine Vorraum der 4 Fissura ligamenti venosi der Leber
Bursa omentalis ist zugänglich durch das Foramen omen- 5 Lobus hepatis sinister – Facies visceralis
tale [epiploicum] (Winslow). Der in diesen Raum einge- 6 Appendix fibrosa hepatis
führte Finger zeigt die unterschiedliche Dicke der Teile 7 Diaphragma
des Omentum minus. 8 Apex cordis hinter dem Pericardium
Das starke Ligamentum hepatoduodenale mit seinen 9 Ligamentum gastrosplenicum [gastrolienale]
Gefäßen für die Leber und den abführenden Gallengän- 10 Splen [Lien] – Extremitas anterior
gen reicht von der Porta hepatis bis zur Pars superior des 11 Pulmo sinister – Lobus superior
Duodenums. 12 Lingula pulmonis sinistri
Das Ligamentum hepatogastricum wurzelt zwischen 13 Ligamentum hepatogastricum – Pars densa
den beiden Leberlappen in der Fissura ligamenti venosi 14 Ligamentum hepatogastricum – Pars flaccida
und zieht zur kleinen Kurvatur des Magens. Es besteht aus 15 Ligamentum hepatoduodenale
der zarten, durchsichtigen Pars flaccida und der dichteren 16 Curvatura minor
Pars densa. Ganz oben erreicht diese Bauchfellduplikatur 17 Curvatura major
auch noch den abdominalen Teil des Ösophagus und ver- 18 Ligamentum phrenicocolicum
bindet sich mit dem Zwerchfell. (zum Magen zurückgeschlagen)
Kranial des eingeführten Fingers ist der von oben in 19 Vena gastro-omentalis sinistra
das Vestibulum bursae omentalis hineinragende Lobus 20 Ligamentum gastrocolicum
caudatus der Leber zu sehen. In der Richtung des Fingers 21 Colon transversum
dehnt sich das Vestibulum zwischen dem an die hintere (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
Bauchwand angewachsenen Ösophagus und dem Lobus 22 Flexura coli sinistra
caudatus nach oben aus und formt so den Recessus supe- 23 Incisura prepylorica des Magens
rior bursae omentalis. Die hintere Wand des Vestibulum 24 Incisura angularis des Magens
wird durch primäres Peritoneum parietale vor einer ein- 25 Colon tranversum
ebnenden Fettschicht gebildet. (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
Gegenüber der Bursa omentalis grenzt sich das Vesti- 26 Colon transversum (freiliegend)
bulum vorne durch die kleine Kurvatur des Magens ab. 27 Vesica biliaris [fellea]
28 Foramen omentale [epiploicum]
29 Lobus quadratus – Facies visceralis der Leber
30 Porta hepatis
31 Pulmo dexter – Lobus medius

82
83
Abbildung 43 Bursa omentalis 1

Die hinter dem Magen gelegene Bursa omentalis entsteht 1 Diaphragma (Schnittrand)
durch die embryonale Magendrehung und die totale Aus- 2 Lobus hepatis dexter
bauchung des ursprünglich sagittal eingestellten dorsalen – Pars anterior der Facies diaphragmatica
Mesogastriums nach links. Dieses ausgebauchte dorsale 3 Vesica biliaris [fellea]
Magengekröse erfährt für die Bildung des großen Netzes 4 Lobus caudatus – Facies visceralis der Leber
des weiteren eine mächtige Ausstülpung nach unten, so 5 Fissura ligamenti teretis der Leber
daß ein großer Beutel gebildet wird, der als Netzbeutel be- 6 Fissura ligamenti venosi der Leber
zeichnet wird. Am linken Scheitel dieses Netzbeutels liegt 7 Lobus hepatis sinister – Facies visceralis
die Milz und trennt dort die vordere von der hinteren 8 Curvatura minor
Netzbeutelwand. 9 Diaphragma
Der vorderen Netzbeutelwand gehört somit das Liga- 10 Corpus gastricum
mentum gastrosplenicum [gastrolienale] an. Es kommt 11 Curvatura major
von der großen Kurvatur des Magens und zieht zum Hi- 12 Apex cordis hinter dem Pericardium
lum der Milz. Es ist, wie die Abbildung zeigt, ein verhält- 13 Processus papillaris des Lobus caudatus der Leber
nismäßig schmales Gebilde und besitzt oft ein Omentum 14 Ligamentum hepatogastricum
splenicum [lienale] als kleines Anhängsel. 15 Ligamentum gastrosplenicum [gastrolienale]
Unterhalb der Extremitas anterior der Milz verwächst 16 Ligamentum phrenicocolicum
der Netzbeutel mit der Flexura coli sinstra und gewinnt in (zum Magen zurückgeschlagen)
Form einer Ausziehung eine Verbindung mit dem Zwerch- 17 Ligamentum gastrocolicum
fell. Dadurch ist das Ligamentum phrenicocolicum ent- 18 Colon transversum
standen, das nach seiner künstlichen Abtrennung vom (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
Zwerchfell auf den Magen zurückgeschlagen wurde. 19 Flexura coli sinistra
Sobald die vordere Netzbeutelwand Verbindung mit 20 Incisura prepylorica des Magens
dem Kolon aufgenommen hat, wird der entsprechende 21 Incisura angularis des Magens
Abschnitt Ligamentum gastrocolicum genannt. Es kommt 22 Pars pylorica des Magens
vom übrigen Teil der großen Kurvatur und zieht zum Co- 23 Colon transversum (bedeckt von einem
lon transversum. Rechts endet dieses Ligament am rechten fettlosen Anteil des fixierten Omentum majus)
Rande des Netzbeutels in der Nähe des Pylorus. Es kann 24 Pylorus des Magens
sehr verschieden lang sein, wie ein Vergleich mit der 25 Peritoneum parietale (primarium)
Abb. 38 zeigt. vor der Capsula adiposa der Niere
In die vordere Netzbeutelwand eingelagert sind die Aa., 26 Colon transversum
Vv. gastro-omentales. Sie liegen der großen Kurvatur bei (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
gefülltem Magen fast an, bei leerem Magen aber deutlich 27 Flexura coli dextra
von ihr entfernt. 28 Caecum
29 Colon ascendens
30 Arteria und Vena gastro-omentalis dextra
31 Ligamentum gastrocolicum
(rechter Begrenzungsrand)
32 Ampulla der Pars superior duodeni [Bulbus duodeni]
33 Ligamentum hepatoduodenale
34 Porta hepatis

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Abbildung 44 Bursa omentalis 2

Das Ligamentum gastrocolicum und das Ligamentum ga- 1 Lobus hepatis sinister – Facies visceralis
strosplenicum wurden als Bestandteile der vorderen Netz- 2 Gaster – Paries posterior (Hinterwand des Magens)
beutelwand entlang der großen Kurvatur des Magens 3 Tuber omentale des Pancreas
durchtrennt. Sodann wurde der entleerte Magen mit zwei im Vestibulum bursae omentalis
Haken hochgezogen, damit ein vollständiger Einblick in (bedeckt mit sekundärem Peritoneum parietale)
die Bursa omentalis gewonnen werden kann. 4 Plica gastropancreatica
Der obere Teil der hinteren Magenwand ist an der 5 Curvatura major
Bauchwand angewachsen und begrenzt dort die Bursa 6 Arteria gastro-omentalis sinistra
omentalis nach oben. Unterhalb davon bildet die mit dem 7 Margo superior der Milz
Peritoneum parietale verwachsene hintere Netzbeutel- 8 Facies diphragmatica der Milz
wand ein sekundäres Peritoneum parietale. Da in dieser 9 Hilum splenicum
hinteren Netzbeutelwand das Pankreas liegt, wird auch 10 Ligamentum gastrosplenicum [gastrolienale]
das Pankreas von Peritoneum überzogen und fixiert. Sei- (Schnittrand)
ne Lage ist an der leichten Vorwölbung und den rosa, von 11 Ligamentum splenorenale
Fett ausgesparten Flecken zu erkennen. [lienorenale]
Unterhalb des Pankreas ist die hintere Netzbeutelwand 12 Corpus pancreatis in der Bursa omentalis
mit dem Mesocolon transversum verwachsen, wie aus der (bedeckt mit sekundärem Peritoneum parietale)
grobwelligen Verformung ersichtlich ist. Am Colon trans- 13 Mesocolon transversum
versum verbindet sich sodann die hintere mit der vorderen (bedeckt mit fixierter hinterer Netzbeutelwand)
Netzbeutelwand und bildet den Recessus inferior bursae 14 Flexura coli sinistra
omentalis. Beide miteinander verbundenen Netzbeutel- 15 Omentum majus
wände bauen unterhalb davon das mehr oder weniger 16 Colon transversum
weit hinabreichende Omentum majus auf. (bedeckt mit fixiertem Omentum majus)
Bevor die hintere Netzbeutelwand das Hilum der Milz 17 Ligamentum gastrocolicum (Schnittrand)
erreicht, gibt sie ihre Fixierung auf und bildet das an ei- 18 Colon transversum (bedeckt von einem
nem flachen Abhebungswulst erkennbare Ligamentum fettlosen Anteil des fixierten Omentum majus)
splenorenale. Es umwandet zusammen mit dem Ligamen- 19 Colon transversum (freiliegend)
tum gastrosplenicum den Recessus splenicus [lienalis]. 20 Ampulla der Pars superior duodeni [Bulbus duodeni]
Die Bursa omentalis wird von ihrem Vestibulum durch 21 Vesica biliaris [fellea]
die Plica gastropancreatica und die kleine Kurvatur abge- 22 Vena gastro-omentalis dextra
grenzt. 23 Curvatura minor
24 Fissura ligamenti teretis
mit Ligamentum teres hepatis

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Abbildung 45 Dünndarm und Dickdarm 1

Die obere Fläche des Mesocolon transversum und des Co- 1 Haustra coli des Colon transversum
lon transversum trennen einen oberen Anteil des Bauches 2 Taenia libera des Colon transversum
von einem unteren. Im unteren Anteil sind der Dünndarm 3 Omentum majus
ohne den oberen Teil des Duodenums und der ganze 4 Appendix omentalis [epiploica]
Dickdarm untergebracht. 5 Mesocolon transversum
Zieht man das Omentum majus so weit als möglich 6 Übergang in den zur Flexura coli sinistra
nach oben, dann folgt ihm das Colon transversum mit sei- aufsteigenden Teil des Colon transversum
nem Mesocolon. Die sonst nach hinten gerichteten Ober- 7 Colon sigmoideum
flächen der genannten Organe sind dann fast zur Gänze mit Taenien und Appendices omentales
sichtbar. Am Colon transversum fällt seine freie Oberflä- (Kolonschenkel der Sigmaschlinge)
che mit der Taenia libera, den Haustren und den Appendi- 8 Colon sigmoideum mit auslaufender Taenie
ces omentales [epiploicae] auf. Nicht sichtbar ist auf jeder (Rektumschenkel der Sigmaschlinge)
Seite ein kleines Stück des Colon transversum, das in sei- 9 Plica epigastrica [umbilicale laterale]
ner ursprünglichen Position nach oben zur rechten und 10 Präperitoneales Fettgewebe
linken Kolonflexur zieht. der Tela subserosa vor und zwischen
Ebenso ist das Mesocolon transversum nicht zur Gänze den Ligamenta umbilicalia lateralia
hochgeklappt und bedeckt unterhalb seines Ursprunges 11 Intestinum tenue (Dünndarmkonvolut)
an der Radix mesocolica noch einen kleinen Teil der 12 Musculus pyramidalis (Schnittrand)
Dünndarmschlingen. Durch die Verlagerung des Colon 13 Plica epigastrica [umbilicale laterale]
transversum sind aber sonst alle anderen Dünndarm- 14 Caecum mit peritonealen Adhaesionen
schlingen sichtbar geworden, soweit sie nicht in das kleine nach Appendektomie
Becken hinabreichen. Im Bauch verteilen sich die Schlin- 15 Appendix omentalis [epiploica]
gen des Dünndarmkonvolutes so, daß die Schlingen des Je- 16 Plica semilunaris coli mit der
junums mehr links und oben, diejenigen des Ileums dage- außen ihr entsprechenden Incisura semilunaris coli
gen, mehr rechts und unten zu liegen kommen.
Auf der linken Körperseite unten ist das Colon sig-
moideum zu sehen. An ihm sind zwar wie üblich die Tä-
nien und Haustren nicht so ausgeprägt, einige Appendices
omentales [epiploicae] lassen aber diesen Darmabschnitt
sicher erkennen. Auf der gegenüberliegenden rechten Sei-
te ist unterhalb vom Colon ascendens das mit dem Perito-
neum parietale verwachsene Caecum nach einer Appen-
dektomie zu sehen.

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Abbildung 46 Dünndarm und Dickdarm 2

An einer Leiche wurde bei stärkerer Lordose das Colon 1 Arteria und Vena colica media
transversum mit dem Omentum majus wie bei der vorher- im Mesocolon transversum
gehenden Abbildung verlagert. Es zeigt eine ganz gleich- 2 Radix mesocolica
artige Form, die aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, 3 Taenia libera des Colon transversum
daß es einzelne oder sogar mehrfache Schlingenbildungen 4 Haustra coli des Colon transversum
an diesem Organabschnitt gibt (s. Abb. 35, 40). 5 Incisura semilunaris coli
Bei der herbeigeführten Körperhaltung war es mög- 6 Mesocolon transversum
lich, das Mesocolon transversum fast von der Radix meso- 7 Colon descendens
colica an hochzuspannen und damit seinen größten Teil 8 Intestinum tenue – Jejunum
zur Ansicht zu bringen. Das Mesocolon transversum ist zur 9 Mesenterium
Gänze auf jener der Sicht abgewandten Seite mit der hin- 10 Eingang zum Scrotum
teren Netzbeutelwand verwachsen. Eine Durchtrennung 11 Intestinum tenue – Ileum
dieser dünnen einheitlich imponierenden Platte würde 12 Caecum
daher direkt in die Bursa omentalis und damit an die hin- 13 Colon ascendens
tere Magenwand führen. Im Mesocolon transversum sind 14 Flexura coli dextra
zahlreiche kräftige Gefäße für das Colon transversum zu 15 Appendix omentalis [epiploica]
erkennen, die bei einem solchen retrokolischen Weg zum 16 Omentum majus
Magen zu schonen wären.
Die Gesamtlänge des Dickdarmes wird mit maximal
11/2 Metern angegeben. Für den Dünndarm ergaben Son-
dierungen beim Lebenden durchschnittlich ungefähr
2 Meter. Diese Länge stand im großen Gegensatz zu Mes-
sungen an der Leiche, die zumindest mehr als das Doppel-
te ergaben. Der Verlust des Tonus geht offensichtlich mit
einer unphysiologischen Verlängerung des Darms einher
oder setzt einer solchen weniger Widerstand entgegen, als
man vermutete.
Bei dieser Abbildung hängen die Schlingen des Dünn-
darmes so weit nach unten, wie es ihr in diesem Falle ver-
hältnismäßig langes Mesenterium zuläßt. Daraus ist zu
entnehmen, daß bei einer Hernie, ohne Verlängerung ein-
zelner Abschnitte des Mesenteriums, keine Darmschlinge
über den Leistenkanal das Skrotum erreichen kann.

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Abbildung 47 Befestigung des freien Dünndarmes

Zum freien Dünndarm gehören das Jejunum und das 1 Appendices omentales [epiploicae]
Ileum. Das Jejunum beginnt an der Flexura duodenojeju- des Colon transversum
nalis, wo das fixierte Duodenum in das freie Jejunum 2 Mesocolon transversum (stark verfettet)
übergeht; und das Ileum endet an der Valva ileocaecalis, 3 Flexura duodenojejunalis
wo das Ileum in das Caecum einmündet. Die Länge des Je- 4 Tela subcutanea (Schnittrand)
junum zum Ileum verhält sich ungefähr wie zwei zu drei. 5 Vagina musculi recti abdominis
Von außen sind diese beiden Darmabschnitte nicht zu – Lamina anterior (Schnittrand)
unterscheiden. Auch ihre Lage im Bauch ist meistens kein 6 Musculus rectus abdominis
sicheres Kriterium für eine klare Zuordnung. Soll Sicher- 7 Pars ascendens des Duodenum
heit darüber gewonnen werden, ob eine bestimmte Darm- 8 Appendices omentales [epiploicae]
schlinge, ohne sie aufzuschneiden, zum Jejunum oder zum des Colon descendens mit starker Fetteinlagerung
Ileum gehört, muß ihre Entfernung vom Anfang oder vom 9 Colon descendens mit Taenia libera
Ende des freien Dünndarmes abgeschätzt werden. 10 Vagina musculi recti abdominis
Der freie Dünndarm ist über seine ganze Länge hin an – Lamina posterior (Schnittrand)
dem Mesenterium befestigt und bildet dadurch zahlreiche 11 Musculus rectus abdominis (Schnittrand)
Schlingen, die in ihrer Gesamtheit als Dünndarmkonvolut 12 Mesocolon descendens mit starker Fetteinlagerung
bezeichnet werden. 13 Colon sigmoideum
Wird das Dünndarmkonvolut nach rechts hinüberge- 14 Radix mesenterii
wälzt, setzt sich der Ursprung des Mesenteriums, die Radix 15 Intestinum tenue – Ileum
mesenterii, deutlich von der hinteren Bauchwand ab. Sie 16 Mesenterium
überschneidet die Pars ascendens des Duodenums und 17 Intestinum tenue – Jejunum
zieht schräg über die hintere Bauchwand in Richtung zur 18 Colon transversum
Valva ileocaecalis. 19 Omentum majus
Freigelegt wurde links von der Medianebene das stark
verfettete Mesocolon descendens und das Colon descen-
dens selbst. Links vom Beginn der Radix mesenterii ist ein
Teil der Pars ascendens des Duodenums zu sehen, die nach
oben hin in die Flexura duodenojejunalis übergeht. In der
Höhe dieser Flexur geht auf der linken Seite das Mesoco-
lon descendens in das Mesocolon transversum über.

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Abbildung 48 Lage der Flexura duodenojejunalis und die Gekrösewurzeln

An einem entnommenen Bauchsitus wurde das Colon 1 Radix mesocolica (rechte Hälfte)
transversum mit seinem Mesocolon transversum nach 2 Plica duodenalis superior
oben verlagert und die beiden Colonflexuren weitgehend [Plica duodenojejunalis]
ausgeglichen. Oberhalb der Flexura duodenojejunalis ist 3 Radix mesocolica (linke Hälfte)
eine querverlaufende seichte Rinne zu erkennen. Diese 4 Splen [Lien] – Extremitas anterior
Rinne wird durch die Radix mesocolica hervorgerufen, die 5 Flexura coli sinistra
am dahintergelegenen Pankreas befestigt ist. 6 Plica paraduodenalis
In der linken Körperhälfte setzt sich das Mesocolon 7 Recessus paraduodenalis
transversum nach unten in das Mesocolon descendens fort, 8 Pars ascendens des Duodenum
das hinten mit dem primären Peritoneum parietale ver- 9 Colon descendens
wachsen ist. Es bildet links und unterhalb von der Flexura 10 Mesocolon decendens
duodenojejunalis die Plica duodenalis inferior, die sich 11 Colon sigmoideum
nach oben in die Plica duodenalis superior fortsetzt. Etwas 12 Plica duodenalis inferior
unterhalb von ihr, und mehr in der Tiefe gelegen, ist die [Plica duodenomesocolica]
Plica paraduodenalis noch sichtbar, welche die Vena me- 13 Intestinum tenue – Ileum
senterica inferior führt. Hinter den Falten liegen die Reces- 14 Mesenterium
sus duodenales superior und inferior sowie der Recessus 15 Radix mesenterii
paraduodenalis. 16 Intestinum tenue – Jejunum
Die linken Paraduodenalhernien, auch Treitzsche 17 Mesenterium
oder Retroperitonealhernien genannt, erwecken den Ein- 18 Mesocolon ascendens
druck, als hätten sie den Recessus paraduodenalis zu ei- 19 Flexura duodenojejunalis
nem Bruchsack hinter dem Mesocolon descendens ausge- 20 Flexura coli dextra
weitet, der schließlich das ganze Dünndarmkonvolut auf- 21 Mesocolon
genommen hat. In Wirklichkeit entstehen sie aber da- 22 Colon transversum
durch, daß der bei der Nabelschleifendrehung falsch gela-
gerte Dünndarm eine Verwachsung des späteren Mesoco-
lon descendens mit dem hinteren Peritoneum parietale
verhindert. Dort wo sich normalerweise der Recessus pa-
raduodenalis bildet, entsteht der Hals der Hernie, mei-
stens mit eingelagerter Vena mesenterica inferior.
Das nach rechts verlagerte Dünndarmkonvolut und die
Radix mesenterii verhalten sich wie bei Abb. 46. Nur ist die
ganze Pars ascendens des Duodenums von einem fett-
freien Peritoneum überlagert, und die Radix mesenterii
wurzelt in Abhängigkeit davon etwas zu weit links.

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Abbildung 49 Caecum und Colon ascendens

In das Caecum mündet an der Valva ileocaecalis das Ende 1 Lobus hepatis dexter
des Ileums ein. Die durch einen Haken hochgezogene Pli- – Pars anterior der Facies diaphragmatica
ca caecalis vascularis wird durch die Arteria caecalis ante- 2 Radix mesocolica (rechte Hälfte)
rior aufgeworfen und bekommt nur manchmal mit dem 3 Radix mesocolica (linke Hälfte)
letzten Stück des Ileums einen Kontakt. Sie überbrückt 4 Omentum majus
den Recessus ileocaecalis superior. Die Plica ileocaecalis 5 Colon transversum mit Haustra coli,
kommt vom Ileum selbst und zieht am Ende mit dem Me- Appendices omentales [epiploicae] und Taenia libera
senteriolum zum Caecum. Sie begrenzt von vorne den Re- 6 Mesocolon transversum
cessus ileocaecalis inferior. Das Caecum ist an diesem Prä- 7 Flexura duodenojejunalis
parat, wie das letzte Stück des Ileum, nach hinten hin fi- 8 Mesenterium (für die oberste Ileumschlinge)
xiert und stellt daher ein Caecum fixum dar. 9 Recessus ileocaecalis superior
Das Colon ascendens ist wie das an seiner Taenia meso- mit Einmündung des Ileum in das Caecum
colica ansetzende Mesocolon ascendens normalerweise 10 Radix mesenterii
hinten an das primäre Peritoneum parietale angewach- 11 Flexura ultima ilei (distaler Schenkel)
sen. Das Mesocolon ascendens bildet eine dreieckige Plat- 12 Mesenterium (Mesenterium des Jejunum und Ileum)
te, die nach oben hin durch das Mesocolon transversum 13 Pars tecta duodeni hinter dem Mesocolon ascendens
und nach medial unten hin durch das Mesenterium des 14 Recessus ileocaecalis inferior
Dünndarmes fortgesetzt wird. Ihre Abgrenzung erfährt 15 Mesenteriolum [Mesoappendix]
sie durch das Ende ihrer Fixation, wodurch ja schließlich 16 Appendix vermiformis
die rechte Hälfte der Radix mesocolica und die Radix 17 Plica ileocaecalis
mesenterii entstanden sind. 18 Caecum
Bei einem hochgezogenen Colon transversum läßt sich 19 Taenia libera des Caecum
die Radix mesocolica zwar nicht deutlich sehen, aber 20 Plica caecalis vascularis
durch eine Linie festlegen, die an der Flexura coli dextra 21 Flexura coli dextra
beginnt und rein transversal, knapp oberhalb der Flexura 22 Peritoneum parietale
duodenojejunalis, wie der vorhandene Lichtreflex ver- vor der Capsula adiposa der Niere
läuft. Die Radix mesenterii wiederum wird bei dem vorlie- 23 Taenia libera des Colon transversum
genden nach links verlagerten Dünndarmkonvolut durch 24 Appendix omentalis [epiploica]
eine Linie bestimmt, die von der Flexura duodenojejunalis des Colon transversum
zum Ende des Ileums geht. 25 Haustra coli des Colon transversum
Von vorn bedeckt das Mesocolon ascendens die untere 26 Diaphragma mit Pars diaphragmatica
Hälfte des Pankreaskopfes und des Duodenums, wodurch der Pleura parietalis
sich dieser Teil des Duodenums der Sichtbarkeit entzieht
und als Pars tecta duodeni bezeichnet wird.

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Abbildung 50 Caecum und Appendix vermiformis 1

Das Caecum wurde mit einem Häkchen hochgezogen.Von 1 Lobus hepatis dexter
medial verbindet sich mit ihm das letzte Stück des Ileums. – Pars dextra der Facies diaphragmatica
Die Plica caecalis vascularis und die Plica ileocaecalis ha- 2 Omentum majus
ben ebenso wie die gesamten Gekröse starke Fetteinlage- 3 Taenia libera des Colon transversum
rungen. Es ist das Bild eines fettleibigeren, aber durchaus 4 Appendices omentales [epiploicae]
nicht unbedingt extrem fettleibigen Menschen. des Colon transversum (stark verfettet)
Die Appendix vermiformis geht vom Caecum an jener 5 Kontraktionsring des Colon transversum
Stelle ab, wo die drei Tänien des Kolons aufeinandersto- 6 Omentum majus
ßen. Zu sehen sind die Taenia omentalis und die Taenia li- 7 Mesocolon transversum
bera. Die Taenia mesocolica kreuzt das Ileumende dorsal 8 Appendices omentales [epiploicae]
und ist daher nicht zu sehen. An der medialen Seite der des Colon transversum (stark verfettet)
Appendix hängt die ebenfalls stark verfettete und unter- 9 Plica caecalis vascularis (stark verfettet)
legte Mesoappendix, früher Mesenteriolum genant. 10 Recessus ileocaecalis superior
Das Caecum hat verschiedene Fixationsgrade. Es ist 11 Einmündung des Ileum in den Dickdarm
entweder wie hier mit seiner ganzen Hinterfläche an das (bildet innen die Valva ileocaecalis)
Peritoneum parietale angewachsen und bildet ein Caecum 12 Plica ileocaecalis (stark verfettet)
fixum. In einem solchen Fall ist meistens auch das aller- 13 Mesenterium (Mesenterium des Jejunum und Ileum)
letzte Stück des Ileums hinten fixiert. Oder die hintere Flä- 14 Endabschnitt des Ileum
che des Caecums bleibt frei und läßt einen Recessus retro- 15 Radix mesenterii
caecalis zu. Dann handelt es sich um ein Caecum mobile. 16 Recessus ileocaecalis inferior
Ein Caecum liberum besteht, wenn sogar ein benachbarter 17 Recessus retrocaecalis
Teil des Colon ascendens mit dem dazugehörigen Gekröse 18 Mesenteriolum [Mesoappendix]
nicht fixiert ist. 19 Appendix vermiformis
Im oberen Teil des Bildes ist das Colon transversum mit 20 Peritoneum parietale der Fossa iliaca dextra
seiner Taenia libera und stark fetthaltigen Appendices 21 Taenia omentalis des Caecum
omentales [epiploicae] zu sehen. An der Stelle eines 22 Taenia libera des Caecum
Kontraktionsringes sind die Haustra coli verstrichen. 23 Caecum (fixum)
24 Haustra coli des Colon transversum

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Abbildung 51 Caecum und Appendix vermiformis 2

Nach Verlagerung des Colon transversum mit dem Meso- 1 Pars tecta duodeni (teilweise durch
colon transversum und dem Omentum majus nach oben das sie bedeckende Mesocolon ascendens
wurde das Dünndarmkonvolut an seinem Mesenterium hindurchscheinend)
nach links gewälzt, damit die Ileozäkalgegend gut über- 2 Omentum majus
blickt werden kann. 3 Colon transversum
Das typisch in der Fossa iliaca dextra gelegene Caecum 4 Taenia libera und Appendices omentales
wurde durch eine Klemme etwas angehoben, so daß sich [epiploicae] des Colon transversum
der vorhandene Recessus retrocaecalis entfaltet hat. Eine 5 Mesocolon transversum
nicht konstante zu den Plicae caecales gehörende Perito- 6 Dünndarmkonvolut
nealfalte versperrt dem Wurmfortsatz den Weg zu einer 7 Flexura ultima ilei (hochgeschlagen)
retrozäkalen Lage, wie sie bei einem Caecum mobile häu- 8 Plica ileocaecalis
fig auftritt. Hier nimmt die Appendix vermiformis eine oft 9 Übergang des freien Mesenterium
vorkommende Kaudalposition ein und hängt über den in einen fixierten Anteil,
Wulst des Musculus psoas major hinab ins kleine Becken. an dem die Mesoappendix wurzelt
Die Beziehung der Appendix zu diesem Wulst wird dia- 10 Colon sigmoideum
gnostisch durch passive Bewegungen im Hüftgelenk bei (Kolonschenkel der Sigmaschlinge
Appendizitisverdacht ausgenutzt. mit auslaufender Taenia libera)
Eine freie Appendix mit der durchschnittlichen Länge 11 Subseröses Fettpolster anstelle
von 8–9 cm kann mit der Darmtätigkeit ihre Position ver- von Appendices omentales [epiploicae]
ändern, so daß eine Beschreibung von Positionen eigent- 12 Colon sigmoideum (Rektumschenkel
lich erst dann einen Sinn erhält, wenn sie durch Verwach- der Sigmaschlinge mit subserösem Fettpolster)
sungen fixiert sind. 13 Mesenteriolum [Mesoappendix]
Die Flexura ultima ilei ist hochgeschlagen, soweit sie 14 Wulst des Musculus psoas major
noch ein freies Gekröse hat, und an ihrem fixierten Ende mit Peritoneum parietale
ist die Plica ileocaecalis mit dem dazugehörenden Reces- 15 Recessus retrocaecalis
sus zusehen. Die einfache Schlinge eines kurzen Colon sig- 16 Taenia omentalis des Caecum
moideum ist durch eine Klemme nach links verzogen. An 17 Plica umbilicalis mediana
ihr sind statt der Appendices omentales [epiploicae] flache (Abkömmling des Urachus)
subseröse Fettpolster ausgebildet, und die Tänien gehen 18 Appendix vermiformis (Kaudalposition)
ebenso wie die Haustrierung allmählich verloren. 19 Plica caecalis
20 Recessus ileocaecalis inferior
21 Einmündung des Ileum in den Dickdarm
(bildet innen die Papilla ilealis
mit dem Ostium ileale)
22 Caecum
23 Radix mesocolica (rechte Hälfte)
24 Haustra coli und Appendices omentales [epiploicae]
des Colon transversum
25 Taenia libera des Colon transversum

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Abbildung 52 Caecum und Appendix vermiformis 3

Mit dem Omentum majus wurde das Colon transversum 1 Colon transversum
und sein Mesocolon nach oben gezogen, so daß die Flexu- 2 Radix mesocolica (linke Hälfte)
ra duodenojejunalis und die linke Hälfte der Radix meso- 3 Taenia libera des Colon transversum
colica gut sichtbar sind. Das Dünndarmkonvolut ist an sei- 4 Omentum majus
nem Mesenterium nach rechts aus dem Bauch herausge- 5 Haustra coli und Appendices omentales [epiploicae]
wälzt, und die erste Jejunumschlinge wurde durch eine des Colon transversum
Klemme nach oben verlagert. 6 Mesocolon transversum
Die Radix mesenterii befand sich auf Kosten der Länge 7 Colon transversum
des Dünndarmmesenteriums zu weit links. Beim Ablösen (zur Flexura coli sinistra aufsteigender Teil)
dieses dem freien Mesenterium des Dünndarmes zuste- 8 Pars ascendens des Duodenum
henden Peritonealteils entstand unterhalb der Pars ascen- 9 Mesocolon descendens
dens des Duodenums ein Feld, welches der glatten Ober- (verwachsen mit dem primären Peritoneum parietale)
fläche des Peritoneums zwar entbehrt, aber doch der 10 Mesenterium (von einer zu weit nach links geratenen
Schicht des dort sonst freiliegenden primären Peritoneum Radix mesenterii zurückpräpariert)
parietale angehört. Unterhalb von diesem Feld ist eine 11 Radix mesenterii
hinten an das Peritoneum parietale fixierte Appendix in 12 Langes Colon sigmoideum (Kolonschenkel)
der seltenen Medialposition zu sehen. Sie lag demnach 13 Colon descendes
hinter dem Ileum, das zusammen mit den übrigen Dünn- 14 Colon sigmoideum (zurückgeklappter Scheitel
darmschlingen stark nach rechts verlagert wurde. der Rektumschlinge mit angedeuteter
Das Caecum ist ein Caecum mobile und wurde weit Taenia libera und subserösem Fettpolster)
nach vorne gebracht. Zwischen seinen haustrenartigen 15 Appendix vermiformis (fixierte Medialposition)
Vorwölbungen schneiden die Taeniae libera und die 16 Caecum
Taenia omentalis tief ein. 17 Ileum (vor der Verbindung mit dem Dickdarm)
Auf der linken Seite findet sich ein relativ langes Colon 18 Dünndarmkonvolut
sigmoideum, das M- oder eben sigmaförmig gestaltet ist. 19 Flexura duodenojejunalis
Es beginnt in der Höhe der Crista iliaca und zieht hinab 20 Jejunum (erste Schlinge)
ins kleine Becken. Appendices omentales [epiploicae] sind 21 Mesocolon transversum
an ihm ebenso wie Haustren und Tänien nur andeutungs- 22 Haustra coli zwischen Appendices omentales
weise zu erkennen. [epiploicae]

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Abbildung 53 Caecum und Appendix vermiformis 4

Durch einen gekehlten Wundhaken wurde die letzte 1 Lobus hepatis dexter
Ileumschlinge mit dem gesamten Dünndarmkonvolut et- 2 Pulmo dexter
was nach medial verlagert. Parallel und oberflächlich zum 3 Ligamentum teres hepatis
letzten Stück des Ileums liegt die Appendix vermiformis in 4 Incisura ligamenti teretis der Leber
fixierter Medialposition. Diese Medialposition ist etwas 5 Ligamentum falciforme der Leber
häufiger als diejenige hinter dem Ileum, aber immer noch 6 Lobus hepatis sinister
sehr selten. 7 Ventriculus sinister hinter dem Pericardium
Unterlegt ist der Recessus ileocaecalis superior und eine 8 Pulmo sinister
unbenannte Grube, die vor der Plica ileocaecalis und da- 9 Ventriculus dexter hinter dem Diaphragma
mit vor dem Recessus ileocaecalis inferior liegt. Die Plica 10 Diaphragma (Schnittrand)
ileocaecalis hat sich schon sehr bald mit dem Mesenterio- 11 Ligamentum hepatoduodenale
lum verbunden, wodurch ja auch diese Position der Ap- 12 Ligamentum hepatogastricum
pendix ihre Fixierung erhielt. Die Einmündung des 13 Curvatura minor mit Vena coronaria ventriculi
Ileums, das Caecum und das Colon ascendens zeigen keine [V. gastrica sinistra et V. gastrica dextra]
Besonderheiten. Unterhalb davon ist eine Schlinge des Co- 14 Curvatura major mit Rami gastrici
lon sigmoideum zu sehen. der Venae gastro-omentales
Das Ligamentum teres hepatis und das Ligamentum 15 Ligamentum gastrocolicum
falciforme sind durch zwei Häkchen hochgespannt, so daß 16 Colon transversum
der Ansatz des Ligamentum falciforme an der Leber und (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
dem Zwerchfell zur Darstellung kommt. Durch die Abhe- 17 Omentum majus
bung der Leber ist das Omentum minus zu sehen. Mit ihm 18 Colon sigmoideum
verbindet sich ein starkes Ligamentum hepatocolicum, 19 Mesenteriolum [Mesoappendix]
das von der Leber zum Kolon zieht. Seine Zusammenhän- 20 Appendix vermiformis
ge mit dem Omentum majus nähren den Verdacht, es 21 Caecum mit Taenia libera
könnte sich um eine pathologische Adhäsion handeln, ob- 22 Plica ileocaecalis
wohl an der Gallenblase und ihrer Umgebung keine Zei- 23 Flexura ultima ilei
chen einer abgelaufenen Entzündung festgestellt werden 24 Plica caecalis vascularis
konnten. Neigt man zu der Auffassung, daß jedes Liga- 25 Colon ascendens
mentum cysto- oder hepatocolicum keine normale Bil- 26 Colon transversum (durch ein Lig. cystocolicum
dung sei, dann kann das vorliegende Ligament bedenken- hochgezogene Schlinge)
los als solches bezeichnet werden. 27 Flexura coli dextra
28 Ligamentum hepatorenale
29 Ligamentum cystocolicum
30 Peritoneum parietale (primarium)
31 Vesica biliaris [fellea]

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Abbildung 54 Caecum und Appendix vermiformis 5

Die Abbildung A zeigt einen entnommenen Bauchsitus 1 Ligamentum gastrocolicum (Schnittrand)


von vorn. Das Dünndarmkonvolut wurde mit einen Haken 2 Colon transversum
nach links verlagert, um die Einmündung des Ileums in 3 Jejunum hinter dem Mesocolon transversum
das Caecum zu sehen. Die meisten Schlingen des Dünn- 4 Omentum majus
darms sind leer und sehr gut tonisiert. Sie zeigen daher ei- 5 Intestinum tenue (Dünndarmkonvolut)
nen Umfang, der intra operationem häufig vorkommen 6 Flexura ultima ilei
wird. Das Colon ascendens ist verhältnismäßig kurz und 7 Ileum
macht zum Caecum hin einen eingerollten Eindruck, der 8 Gaster
durch den Verlauf der Taenia libera besonders offensicht- 9 Mesocolon transversum
lich wird. 10 Tela subserosa
Die Abbildung B bietet vom selben Situs die hintere An- des Ligamentum gastrocolicum
sicht von Caecum und Colon ascendens nach Abhebung 11 Colon transversum
und Umwendung. Es ist eine retrozäkale Appendix zu se- bedeckt mit fixiertem Omentum majus
hen, die bis zur Flexura coli dextra hinaufreicht, und da- 12 Rest des Omentum majus
her zum großen Teil retrokolisch liegt. Die Länge dieser 13 Colon sigmoideum (stark kontrahiert)
Appendix vermiformis bewegt sich an der oberen Grenze 14 Taenia omentalis am Caecum
eines möglichen Ausmaßes. Sie war durch die normale 15 Einmündung der Appendix vermiformis
Verwachsung des Colon ascendens und des Caecum von in das Caecum (bildet innen
der freien Bauchhöhle, der Cavitas peritonealis, vollkom- das Ostium appendicis vermiformis)
men abgeschieden. Durch die beiden oberen Fäden wird 16 Einmündung des Ileum in das Caecum
der durchschnittene Übergang vom Peritoneum viscerale (bildet innen die Papilla ilealis
des Kolons zum Peritoneum parietale verspannt. mit dem Ostium ileale)
Häufig wird die Ausgliederung einer retrozäkalen Ap- 17 Taenia omentalis des Colon ascendens
pendix von der freien Bauchhöhle durch entzündliche 18 Appendix vermiformis
Prozesse bewirkt. Die Position dieser Appendix konnte na- 19 Flexura coli dextra
türlich nur im Zuge der Situsentwicklung entstehen, bevor 20 Antrum pyloricum des Gaster
noch das Colon ascendens hinten angewachsen war. Dafür 21 Caecum
spricht auch sehr deutlich die überprüfte Gefäßversor- 22 Taenia libera des eingerollten Colon ascendens
gung. Nur das abgangsnahe Stück der vorliegenden Ap- 23 Mesocolon ascendens
pendix erhält einen Ast der hinteren Zäkalarterie, wäh- 24 Flexura coli dextra
rend der größere übrige Teil von einer Arterie versorgt
wird, die aus der Arteria ileocolica schon vor ihrem dista-
len Drittel abgeht.

106
A

107
Abbildung 55 Omenta und Gefäße des Magens

Ein normalgeformter gut gefüllter Magen, der sich durch 1 Musculus transversus abdominis
einen tief einschneidenden Sulcus pyloricus von der Am- (durch das Peritoneum parietale hindurchscheinend)
pulla duodeni abgrenzt, hat sich durch die Aufrichtung der 2 Margo inferior des Lobus hepatis dexter
Leiche soweit nach unten verschoben, daß seine kleine 3 Ligamentum teres hepatis
Kurvatur nicht mehr von der Leber bedeckt wird und das 4 Vesica biliaris [fellea]
Omentum minus zum großen Teil überblickt werden 5 Arteria gastrica dextra
kann. 6 Lobus hepatis sinister
Vom Ligamentum hepatogastricum des Omentum mi- 7 Omentum minus [Ligamentum hepatoesophageale]
nus wurde die vordere Lamelle in der Nähe der kleinen 8 Nervus gastricus major anterior
Kurvatur entfernt und die Stelle ihres Überganges in das 9 Arteria gastrica sinistra
Peritoneum viscerale durch einen Faden hervorgehoben. 10 Curvatura minor
Dargestellt sind der vordere Ast der A. gastrica sinstra und 11 Gaster – Paries anterior (Vorderwand des Magens)
der sie begleitende N. gastricus major anterior. 12 Curvatura major
Auch im Bereich des Ligamentum hepatoduodenale 13 Arteria und Vena gastro-omentalis sinistra
wurde die vordere Lamelle weggenommen. Auspräpariert 14 Rami omentales
ist die A. gastrica dextra. Sie gibt, noch bevor sie den Ma- der Arteria und Vena gastro-omentalis dextra
gen erreicht, ein kleines Ästchen an das Duodenum ab. Die 15 Omentum majus
anderen das Duodenum dort von oben versorgenden klei- 16 Arteria und Vena gastro-omentalis dextra
nen Gefäße sind die meistens vorhandenen Aa. su- 17 Incisura angularis des Magens
praduodenales, welche von den Endästen der Arteria he- 18 Colon transversum
patica communis in der Nähe ihrer Aufteilungsstelle kom- (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
men. 19 Arteria und Vena gastro-omentalis dextra
Die Vasa gastro-omentalia sind vom Magen weiter ent- 20 Sulcus pyloricus
fernt als die Gefäße der kleinen Kurvatur und schicken 21 Ligamentum gastrocolicum
ihre Rami gastrici zum serosafreien Streifen an der großen 22 Flexura coli dextra
Kurvatur. 23 Ampulla der Pars superior des Duodenum
Aus der vorderen Lamelle des Omentum minus hat sich [Bulbus duodeni]
in der Nähe des Magens eine frei endende Ausstülpung ge- 24 Arteriae supraduodenales
bildet, die zur Leber hinaufgeschlagen wurde. Dieses gele- 25 Lobus hepatis dexter – Quadratusanteil
gentliche Anhängsel kann dem obligateren Omentum 26 Incisura ligamenti teretis der Leber
splenale [lienale] des Ligamentum gastrosplenicum [ga- 27 Ligamentum falciforme der Leber
strolienale] an die Seite gestellt werden.

108
109
Abbildung 56 Gefä
e
ß der oberen Bauchorgane 1

Das Ligamentum hepatoduodenale wurde von vorne auf- 1 Ligamentum teres hepatis
präpariert und ein anschließender Teil des Ligamentum 2 Ligamentum falciforme der Leber
hepatogastricum entfernt. In dem so eröffneten Vestibu- 3 Arteria cystica
lum der Bura omentalis ist oben der Lobus caudatus der 4 Ductus hepaticus communis
Leber sichtbar. Unterhalb davon erscheint am Rande des 5 Ramus dexter der Arteria hepatica propria
Tuber omentale des Pankreas die Arteria hepatica commu- 6 Processus papillaris des Lobus caudatus der Leber
nis. Sie zerfällt, nachdem sie in das Ligamentum hepato- 7 Nervus gastricus major anterior
duodenale eingetreten ist, in ihre beiden Endäste, die Ar- 8 Arteria gastrica sinistra (vorderer Hauptast)
teriae gastroduodenalis und hepatica propria. 9 Curvatura minor
Von dieser Aufteilungsstelle geht in atypischer Weise 10 Lobus hepatis sinister – Facies visceralis
eine Arteria hepatica accessoria ab. Auch kommt die Arte- 11 Arteria hepatica accessoria
ria gastrica dextra nicht von der Arteria hepatica propria, 12 Ligamentum hepatogastricum (Schnittrand)
sondern von der gemeinsamen Aufteilungsstelle. 13 Arteria hepatica communis
Die Arteriae supraduodenales für die Ampulla duodeni 14 Arteria gastrica dextra
kommen, wie normal, aus dem Verzweigungsbereich der 15 Gaster – Paries anterior (Vorderwand des Magens)
Arteria hepatica communis. 16 Curvatura major
Die Arteria gastrodudenalis entläßt einen Ast für das 17 Omentum majus
Pankreas und die Arteria pancreaticoduodenalis superior 18 Colon transversum
posterior und setzt sich hinter dem Duodenum zum grö- (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
ßeren Teil in die Arteria gastro-omentalis dextra fort. Die- 19 Arteria und Vena gastro-omentalis dextra
se begleitet sodann die große Kurvatur des Magens und 20 Tuber omentale des Pankreas
anastomosiert mit der Arteria gastro-omentalis sinistra. 21 Arteria gastroduodenalis
Von dem dadurch entstandenen großen Gefäßbogen ge- 22 Ductus cysticus
hen die Rami gastrici und die Rami omentales ab. 23 Flexura coli dextra
Die Gallenblase ist eine Schrumpfgallenblase. Ihr mobi- 24 Pars descendens des Duodenum
lisiertes, derb verfestigtes, subseröses Bindegewebe und 25 Ligamentum gastrocolicum
das Peritoneum wurden durch eine Klemme zur Seite ge- 26 Sulcus pyloricus
zogen. Das freie, atypische Serosaanhängsel des Omentum 27 Ampulla der Pars superior des Duodenum
minus wurde auf den Magen gelagert. [Bulbus duodeni]
Der Ductus cysticus ist grün unterlegt. Die Fäden span- 28 Lobus hepatis dexter – Facies visceralis
nen außer der Tunica serosa Nervenäste des Plexus hepa- 29 Ductus choledochus
ticus und den Nervus gastricus major anterior. 30 Arteria hepatica propria
31 Vena portae
32 Lobus quadratus der Leber
33 Ligamentum falciforme der Leber

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111
Abbildung 57 Gefä
e
ß der oberen Bauchorgane 2

Die oberen Baucheingeweide werden von einer einzigen 1 Ligamentum teres hepatis
Arterie, dem Truncus coeliacus, versorgt. Er zerfällt am 2 Vesica biliaris [fellea]
oberen Rande des Pankreas in drei starke Äste und wurde 3 Margo inferior der Leber
deshalb auch Tripus Halleri genannt. Zwei Äste verlau- 4 Arteria cystica
fen annähernd transversal. Nach links zieht die Arteria 5 Ramus dexter der Arteria hepatica propria
splenica [lienalis] und nach rechts die Arteria hepatica 6 Processus papillaris des Lobus caudatus der Leber
communis, indem sie das Peritoneum im Vestibulum bur- 7 Fissura ligamenti venosi der Leber
sae omentalis ein wenig vorwölbt und die Plica hepato- 8 Arteria gastrica sinistra
pancreatica hervorruft. Danach teilt sie sich im linken 9 Nervus gastricus major posterior
Rand des Ligamentum hepatoduodenale in die A. gastro- 10 Nervus gastricus major anterior
duodenalis und die A. hepatica propria. Zwei Äste der 11 Tuber omentale des Lobus hepatis sinister
nach oben ziehenden Arteria hepatica propria betreten 12 Ramus oesophagealis der Arteria gastrica sinistra
die Porta hepatis. Der rechte von ihnen, der Ramus dexter, 13 Arteria hepatica accessoria
kreuzt den Ductus hepaticus communis meistens hinten 14 Arteria gastrica sinistra (vorderer Hauptast)
und gelangt dadurch in das von ihm, der Leber und dem 15 Arteria gastrica sinistra (hinterer Hauptast)
Ductus cysticus begrenzte Calotsche Dreieck, wo er die 16 Arteria gastrica dextra
A. cystica abgibt. 17 Incisura angularis an der Curvatura gastrica minor
Zwischen den Gallengängen und den größeren Arte- 18 Gaster – Paries anterior
rien liegt in der Tiefe die Vena portae. 19 Curvatura major
Vom Truncus coeliacus nach oben zieht die Arteria ga- 20 Colon transversum
strica sinistra und biegt an der fixierten Kardia des Ma- (bedeckt vom fixierten Omentum majus)
gens zu seiner kleinen Kurvatur nach vorn und unten ab. 21 Omentum majus
Mit ihrem aufsteigenden Teil wölbt sie das Peritoneum et- 22 Arteria und Vena gastro-omentalis dextra
was vor und bildet die Plica gastropancreatica. In dem se- 23 Truncus coeliacus (Teilungsstelle)
rosafreien Streifen der kleinen Kurvatur teilt sich die Arte- 24 Tuber omentale des Pankreas
rie in zwei Äste, die von zwei längeren Magennerven be- 25 Arteria hepatica communis
gleitet werden. Der vordere Hauptast der Arterie kann 26 Ductus choledochus
durch mehr querverlaufende Äste ersetzt werden. Der hin- 27 Ductus cysticus
tere Hauptast verbindet sich mit der A. gastrica dextra. 28 Flexura coli dextra
Den Arterienbogen an der kleinen Kurvatur begleitet 29 Ligamentum gastrocolicum
auch ein Venenbogen, der als Vena coronaria ventriculi be- 30 Sulcus pyloricus
zeichnet wird. Er mündet mit beiden, nach den Arterien 31 Ampulla der Pars superior des Duodenum
benannten Enden in die Vena portae. Über die Aa. gastro- [Bulbus duodeni] mit Aa. supraduodenales
omentales s. Beschreibung Abb. 56. 32 Lobus hepatis dexter – Facies visceralis
33 Vena portae
34 Ductus hepaticus communis
35 Lobus quadratus der Leber
36 Ligamentum falciforme der Leber

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113
Abbildung 58 Nerven der oberen Bauchorgane und die extrahepatischen Gallenwege

Am Magen wurden zwei Nerven dargestellt, der Nervus 1 Ligamentum teres hepatis
gastricus major anterior und der Nervus gastricus major 2 Vesica biliaris [fellea]
posterior. Der N. gastricus major anterior ist ein langer 3 Lobus quadratus der Leber
und stärkerer Nerv der Rr. gastrici anteriores, die aus dem 4 Arteria cystica
Truncus anterior des Vagus kommen. Er verläuft im Be- 5 Ramus dexter der Arteria hepatica propria
reich des vorderen Astes der Arteria gastrica sinistra und 6 Tuber omentale des Lobus hepatis sinister
läßt sich leicht bis in die Gegend der Incisura angularis 7 Processus papillaris des Lobus caudatus der Leber
verfolgen. Der Nervus gastricus major posterior ist ein län- 8 Fissura ligamenti venosi der Leber
gerer Nerv der Rr. gastrici posteriores, die vom Truncus va- mit Ursprung des Ligamentum hepatogastricum
galis posterior kommen. Sein Verlauf entspricht der Lage 9 Nervus gastricus major anterior
des hinteren Astes der Arteria gastrica sinistra. Die beiden 10 Ramus oesophagealis der Arteria gastrica sinistra
Nerven wurden durch Fäden wie schon bei den vorherge- 11 Nervus gastricus major posterior
henden Abbildungen angehoben oder zur Seite gezogen. 12 Arteria gastrica sinistra
Durch bessere Beleuchtung und Verspannung wurde 13 Arteria gastrica sinistra (vorderer Hauptast)
der Plexus hepaticus deutlicher sichtbar gemacht. Es ist 14 Arteria gastrica sinistra (hinterer Hauptast)
ein autonomer Plexus, der sowohl sympathische als auch und Curvatura gastrica minor
parasympathische Nervenfasern enthält. Er ist grobma- 15 Tuber omentale des Pankreas
schig angelegt und begleitet die Arteria hepatica commu- 16 Incisura angularis des Magens
nis, ohne sie allerdings zu umspinnen, und geht schließ- 17 Pars pylorica des Magens
lich in einige strangförmige Strukturen über, die in die – Paries anterior des Magens
Porta hepatis eintreten. Auf der anderen Seite hängt der 18 Curvatura major
Plexus hepaticus mit dem Plexus coeliacus zusammen. 19 Colon transversum
Der Ductus choledochus wurde durch einen Faden (bedeckt mit fixiertem Omentum majus)
knapp unter der Einmündung des Ductus cysticus etwas 20 Truncus coeliacus (Aufteilungsstelle)
nach rechts gezogen, um in der Tiefe die Vena portae mit 21 Arteria hepatica communis mit Plexus hepaticus
ihrem rechten Rand zur Ansicht zu bringen. Davor gehen 22 Arteria gastrica dextra
von den Rami der Arteria hepatica propria zarte arterielle 23 Ductus choledochus
Gefäße für die Ductus hepatici ab. Die Arteria cystica ent- 24 Ductus cysticus
springt typischerweise vom Ramus dexter der Arteria he- 25 Flexura coli dextra
patica propria im Calotschen Dreieck. 26 Ligamentum gastrocolicum
27 Arteria,Vena gastro-omentalis dextra
28 Sulcus pyloricus
29 Ampulla der Pars superior duodeni
mit Aa. supraduodenales
30 Lobus hepatis dexter – Facies visceralis
31 Ductus hepaticus communis
32 Arteria hepatica accessoria mit Nervenstrang
des Plexus hepaticus
33 Fissura ligamenti teretis der Leber
mit Ligamentum teres hepatis
34 Ligamentum falciforme der Leber

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Abbildung 59 Arteriae gastroduodenalis und gastro-omentalis dextra

Die aus der Arteria hepatica communis hervorgegangene 1 Ligamentum teres hepatis
Arteria gastroduodenalis verläuft sofort geradewegs nach 2 Fissura ligamenti teretis der Leber
unten. Sie kommt hinter das Anfangsstück der Pars supe- 3 Processus papillaris des Lobus caudatus der Leber
rior duodeni, den Bulbus duodeni, zu liegen und kann 4 Fissura ligamenti venosi der Leber
schon in der Nähe von dessen oberem Rand in ihre beiden 5 Vena gastrica sinistra
Endäste, die A. pancreaticoduodenalis superior anterior 6 Ramus oesophagealis der Arteria gastrica sinistra
und die A. gastro-omentalis dextra, zerfallen. 7 Arteria gastrica sinistra (vorderer Hauptast)
Die Flexura coli dextra wurde von der Pars descendens 8 Lobus hepatis sinister – Facies visceralis
des Duodenums abgelöst und etwas nach unten gedrängt. 9 Arteria gastrica sinistra
Am unteren Rand des durch einen Haken etwas angeho- 10 Arteria gastrica sinistra (hinterer Hauptast
benen Duodenums erscheinen die Arteria pancreatico- an der Curvatura minor)
duodenalis superior anterior und die Arteria gastro-omen- 11 Vena pylorica im Sulcus pyloricus
talis dextra. Die beiden Gefäße geben mehrere kleine re- 12 Pars pylorica des Magens
kurrierende Arterien nach oben an das Duodenum und 13 Curvatura major
die Pylorusregion ab. Eines dieser Gefäße verläuft im Sul- 14 Omentum majus
cus pyloricus begleitet von der in ihrer Konstanz nicht all- 15 Colon transversum
zu zuverlässigen Vena pylorica (Mayo). (bedeckt mit fixiertem Omentum majus)
Die Arteria gastro-omentalis dextra betritt links vom 16 Ligamentum gastrocolicum am Übergang
Pylorus das Ligamentum gastrocolicum. In der Mitte ihres in das Omentum majus (Schnittrand)
Verlaufes wurden an einer Stelle das ganze Ligament und 17 Mesocolon transversum
ein Ramus omentalis durchtrennt, so daß dort der Reces- (bedeckt mit der hinteren Netzbeutelwand, bevor sie
sus inferior der Bursa omentalis von vorn eröffnet ist. In als hinteres Blatt in das Omentum majus übergeht)
diesem Fenster erscheint der obere Rand des Colon trans- 18 Truncus coeliacus
versum und das Mesocolon transversum, bedeckt von je- 19 Arteria hepatica communis
nem Teil der hinteren Netzbeutelwand, der sich nach un- 20 Ductus choledochus
ten in die hintere Platte des Omentum majus fortsetzt. 21 Flexura coli dextra
Die A. gastro-omentalis dextra kann wegen der guten 22 Omentum majus
Anastomose mit der A. gastro-omentalis sinistra oft nicht 23 Ligamentum gastrocolicum
exakt abgegrenzt werden. 24 Arteria gastro-omentalis dextra
25 Pars descendens des Duodenum
26 Ampulla der Pars superior des Duodenum
[Bulbus duodeni]
27 Arteria gastroduodenalis
(Ursprung aus der A. hepatica communis)
28 Arteria gastrica dextra
vor der Arteria hepatica propria
29 Ramus dexter der Arteria hepatica propria
30 Lobus quadratus der Leber
31 Ligamentum falciforme der Leber

116
117
Abbildung 60 Duodenum und Pankreaskopf

Entfernt wurden das Dünndarmkonvolut nach der Flexura 1 Ligamentum teres hepatis
duodenojejunalis mit dem Mesenterium und der Dick- 2 Vesica biliaris [fellea]
darm mit dem ganzen Mesocolon einschließlich der fixier- 3 Ligamentum falciforme
ten Teile wie Mesocolon ascendens und descendens. Freige- 4 Vena gastro-omentalis dextra
legt wurden dadurch die Pars tecta duodeni, der Pankreas- 5 Arteria gastro-omentalis dextra
kopf sowie die Fasciae renales anteriores vor den Capsulae 6 Arteria gastrica sinistra (hinterer Hauptast)
adiposae der Nieren. 7 Arteria gastrica sinistra (vorderer Hauptast)
Der Pankreaskopf ist größtenteils der Konkavität des 8 Lobus hepatis sinister – Facies visceralis
Duodenums angelagert, reicht aber hinter dessen Pars 9 Curvatura minor
superior weiter nach oben. Zwischen Caput und Corpus 10 Processus papillaris des Lobus caudatus der Leber
pancreatis liegen die Arteria und Vena mesenterica supe- 11 Sulcus pyloricus
rior. In die Vena mesenterica superior münden eine geteil- 12 Vena pylorica
te, blau unterlegte Vena colica media und ein gemeinsa- 13 Arteria mesenterica superior
mer Stamm von der V. gastro-omentalis dextra und der 14 Vena mesenterica superior
V. pancreaticoduodenalis superior anterior ein. Die Vena 15 Pars ascendens des Duodenum
pancreaticoduodenalis inferior verbindet sich schon vor- 16 Curvatura major
her mit der Vena mesenterica superior. 17 Fascia renalis anterior
Am unteren Rande der Pars superior des Duodenums vor der Capsula adiposa der Niere
erscheinen vor dem Pankreas die beiden Endäste der Arte- 18 Corpus pancreatis
ria gastroduodenalis, die A. gastro-omentalis dextra und 19 Flexura duodenojejunalis
die A. pancreaticaduodenalis superior anterior. Beide Ar- 20 Arteria pancreaticoduodenalis inferior (Ursprung)
terien geben in ihrem Anfangsteil kleine Gefäße an die 21 Vena pancreatocoduodenalis inferior (Einmündung)
Pars superior des Duodenums ab. Die A. pancreaticoduo- 22 Arteria pancreaticoduodenalis inferior
denalis superior anterior verbindet sich mit der aus der 23 Caput pancreatis
A. mesenterica superior stammenden A. pancreaticoduo- 24 Fascia renalis anterior
denalis inferior zu einem nicht immer so eindrucksvollen vor der Capsula adiposa der Niere
Gefäßbogen. 25 Pars horizontalis [inferior] des Duodenum
Auf Grund der arteriellen Gefäßversorgung gehört das 26 Pars descendens des Duodenum
Pankreas, ebenso wie nach dem Ansatze des Mesocolon 27 Truncus communis der Vena gastroepiploica dextra
transversum, nicht voll zu den oberen Bauchorganen und und Vena pancreaticoduodenalis superior anterior
nimmt eine ähnliche Zwischenstellung wie das Duodenum (bildet oft mit der hier selbständig und verdoppelt
ein. einmündenden V. colica media
einen Truncus gastrocolicus)
28 Arteria pancreaticoduodenalis superior anterior
29 Pars superior des Duodenum
30 Ductus hepaticus communis
31 Ramus dexter der Arteria hepatica propria
32 Lobus quadratus der Leber – Facies visceralis

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119
Abbildung 61 Pankreas, Duodenum und ihre benachbarten Gefäße 1

Durch Entfernung des Dünndarmkonvolutes und des 1 Ligamentum teres hepatis


Dickdarms mit den dazugehörenden Gekrösen wurde das 2 Ligamentum falciforme
Duodenum und der größte Teil des Pankreaskopfes, wie 3 Arteria gastroduodenalis
bei der vorhergehenden Abbildung freigelegt. 4 Lobus caudatus der Leber
Zusätzlich wurde der Magen in seiner Pars pylorica 5 Lobus hepatis sinister – Facies visceralis
zwischen zwei Klemmen durchschnitten, und die beiden 6 Arteria gastrica sinistra
Schnittenden wurden über die Rippenbögen vorgelagert. (Seitenäste des hinteren Hauptastes)
Es kam die Hinterwand des Magens bis zu ihrer Fixie- 7 Arteria gastrica brevis
rung zur Ansicht, und das Pankreas ließ sich unterhalb da- 8 Corpus gastricum – Paries posterior des Magens
von vom Tuber omentale bis zum Ligamentum splenore- 9 Arteria gastro-omentalis sinistra
nale darstellen. Median erscheint am oberen Rande des 10 Arteria gastrica sinistra
Pankreas der Truncus coeliacus mit der A. hepatica com- 11 Vena gastrica sinistra
munis und der A. splenica. Direkt nach oben steigt die Ar- 12 Vena portae
teria gastrica sinistra zum fixierten Teil der Cardia des 13 Vena gastro-omentalis dextra
Magens auf. Die V. gastrica sinistra zieht zur Vena portae. 14 Arteria pancreatica magna
Die Arteria hepatica communis teilt sich in ihre beiden 15 Vena colica media
Hauptäste, die A. hepatica propria und die A. gastroduode- (unterlegter Resektionsstumpf)
nalis. Von der Aufteilungsstelle geht in diesem Falle die 16 Vena mesenterica inferior
Arteria gastrica dextra ab. Sie wurde mit dem Pylorusab- 17 Flexura duodenojejunalis
schnitt des Magens nach oben verlagert. Die Arteria ga- 18 Fascia renalis anterior vor der Capsula adiposa
stroduodenalis zerfällt nach kurzem Verlauf in die mit der Niere
dem Magenstumpf nach oben verzogene A. gastro-omen- 19 Splen [Lien] – Facies diaphragmatica
talis dextra und die A. pancreaticoduodenalis superior an- der Extremitas anterior
terior. Die Gefäße vor dem Pankreaskopf verhalten sich 20 Arteria splenica
entsprechend der Beschreibung der vorhergehenden Ab- 21 Corpus pancreatis
bildung. In der Incisura pancreatis liegen die Arteria und 22 Arteria splenica
Vena mesenterica superior. Blau unterlegt sind die V. me- 23 Truncus coeliacus (Aufteilungsstelle)
senterica inferior und die V. colica media. 24 Arteria hepatica communis
Hinter dem linken Rippenbogen ist die Extremitas ante- 25 Vena pancreaticoduodenalis inferior anterior
rior der Milz zu sehen. 26 Arteria pancreaticoduodenalis inferior anterior
27 Pars descendens des Duodenum
28 Fascia renalis anterior vor der Capsula adiposa
der Niere
29 Rand des freien primären Peritoneum parietale
zum Fixationsfelde des Dickdarms
30 Pars horizontalis [inferior] des Duodenum
31 Vena mesenterica superior
32 Arteria mesenterica superior
33 Truncus communis
der Venae gastro-omentalis dextra
und pancreaticoduodenalis superior anterior
34 Vena pancreaticoduodenalis superior anterior
35 Arteria pancreaticoduodenalis superior anterior
36 Pars superior des Doudenum
37 Arteria gastro-omentalis dextra
38 Sulcus pyloricus

120
121
Abbildung 62 Pankreas, Duodenum und ihre benachbarten Gefäße 2

Der Zugang zum Pankreas ist der gleiche wie auf der vor- 1 Fissura ligamenti venosi der Leber
hergehenden Abbildung. Dargestellt wurde der Ductus 2 Arteria hepatica communis
pancreaticus, der in der Mitte des Corpus pancreatis in 3 Arteria splenica
ziemlich gleichbleibender Dicke und mit nadelbaumartig 4 Arteria gastrica sinistra
einmündenden Seitenästen annähernd horizontal ver- (Seitenäste des hinteren Hauptastes)
läuft. Im Caput pancreatis biegt der Gang nach unten ab 5 Curvatura minor mit A.,V. gastrica sinistra
und begibt sich mit oder ohne Bildung einer mit dem 6 Curvatura major
Ductus choledochus gemeinsamen Ampulla hepatopan- 7 Lobus hepatis sinister – Facies visceralis
creatica zur Papilla duodeni major in der Pars descendens 8 Arteria gastro-omentalis sinistra
des Duodenums. Die Abbiegung des Ductus pancreaticus 9 Arteria gastrica dextra
liegt an der Stelle, wo der Ausführungsgang der ventralen 10 Arteria gastrica brevis
Pankreasanlage denjenigen der dorsalen aufgenommen 11 Arteria pancreatica magna
hat. Dort bleibt auch meistens eine Verbindung mit dem 12 Arcus costalis (hinter dem Bauchwandlappen)
allerdings nicht immer weiterhin auf der Papilla duodeni 13 Vena mesenterica inferior
minor ausmündenden Ductus pancreaticus accessorius be- 14 Arteria mesenterica superior
stehen. 15 Flexura duodenojejunalis
Entlang des Margo superior des Pankreas verläuft von 16 Fascia renalis anterior vor der Capsula adiposa
dem Truncus coeliacus nach links die Arteria splenica der Niere
und gibt die Arteria pancreatica magna ab. Ihr gegenüber 17 Splen [Lien] – Extremitas anterior
entspringen die Arteria gastro-omentalis sinistra und die 18 Arteria splenica
Arteriae gastricae breves aus dem Endstück der Arteria 19 Corpus pancreatis
splenica oder schon aus einzelnen ihrer Äste. Hinter dem 20 Ductus pancreaticus
linken Rippenbogen ist in der Tiefe gerade noch die Extre- 21 Incisura pancreatis
mitas anterior der Milz zu sehen. 22 Arteria gastroduodenalis (Ursprung)
Die nach oben ziehende Arteria gastrica sinistra mar- 23 Arteria pancreaticoduodenalis inferior anterior
kiert durch ihren Abgang den Truncus coeliacus und be- 24 Pars descendens des Duodenum
gibt sich zum fixierten Teil des Magens im Bereich der 25 Fascia renalis anterior
Kardia. Die Arteria gastrica dextra geht von der Auftei- (Verwachsungsfeld des Colon)
lung der Arteria hepatica communis ab und wurde mit 26 Rand des freien Peritoneum parietale
dem Pylorusabschnitt des Magens nach oben gezogen. zum Verwachsungsfeld des Colon
Für die restlichen Gefäße siehe auch Beschreibungen 27 Pars horizontalis [inferior] des Duodenum
der Abb. 61, 63. 28 Vena mesenterica superior
29 Caput pancreatis
30 Arteria pancreaticoduodenalis superior anterior
31 Pars superior des Duodenum
32 Arteria gastrica dextra
33 Sulcus pyloricus
34 Arteria gastro-omentalis dextra
35 Ligamentum falciforme

122
123
Abbildung 63 Pankreas, Duodenum und ihre benachbarten Gefäße 3

Der Zugang zum Pankreas ist der gleiche wie bei den bei- 1 Arteria gastrica dextra
den vorhergehenden Abbildungen. Um die Lage der Vena 2 Tuber omentale des Pankreas
splenica zur Arteria splenica zu zeigen, wurde die Cauda 3 Fissura ligamenti venosi der Leber
pancreatis mit einem größerem Teil des Corpus pancreatis mit Ursprung des Ligamentum hepatogastricum
entfernt. 4 Arteria hepatica communis
Die Vena splenica zieht annähernd horizontal hinter 5 Arteria splenica
dem Pankreas in eine Rinne eingelagert nach rechts, 6 Corpus gastricum – Paries posterior
kreuzt die Aorta zwischen dem Truncus coeliacus und der 7 Corpus gastricum – Paries anterior
Arteria mesenterica superior von ventral und begibt sich 8 Curvatura major
als eine der Pfortaderwurzeln hinter das Caput pancreatis. mit Arteria gastro-omentalis sinistra
Von unten strebt diesem Treffpunkt die Vena mesente- 9 Vena gastrica sinistra
rica superior zu, nachdem sie sich rechts neben der Arteria 10 Arteria gastrica sinistra
mesenterica superior tief in die Incisura pancreatis einge- 11 Arteria gastrica brevis
lagert hat. 12 Splen [Lien] – Facies gastrica
Die dritte Pfortaderwurzel bildet die blau unterlegte 13 Arteria pancreatica magna
Vena mesenterica inferior. Sie gelangt in der Basis der Pli- 14 Processus uncinatus des Pancreas
ca duodenalis superior zum Pankreas und bildet mit den 15 Vena mesenterica inferior
beiden anderen großen Pfortaderästen hinter dem Pan- 16 Flexura duodenojejunalis
kreaskopf die Vena portae. 17 Fascia renalis anterior
Bevor die Vena mesenterica superior hinter dem Pan- vor der Capsula adiposa der Niere
kreas verschwindet, gelangt ein gemeinsamer Stamm der 18 Vena splenica
V. gastro-omentalis dextra und der V. pancreaticoduode- 19 Arteria splenica
nalis superior anterior zu ihr. Etwas oberhalb davon ist die 20 Ductus pancreaticus
Einmündung der Vena colica media blau unterlegt. Sie 21 Arteria mesenterica superior
verschmilzt oft mit dem soeben beschriebenen Stamm zu 22 Incisura pancreatis
einem Truncus gastrocolicus. 23 Vena pancreaticoduodenalis inferior anterior
In der Nähe des unteren Randes des Caput pancreatis 24 Pars descendens des Duodenum
mündet in die Vena mesenterica superior die Vena pan- 25 Fascia renalis anterior
creaticaduodenalis inferior anterior ein. Alle diese mittel- vor der Capsula adiposa der Niere
großen Venen sind bei ihrer Zartwandigkeit stark kolla- 26 Peritoneum parietale
biert und würden in gefülltem Zustande wesentlich stär- 27 Pars inferior [horizontalis] des Duodenum
ker hervortreten. 28 Arteria pancreaticoduodenalis inferior anterior
29 Vena mesenterica superior
30 Truncus communis
der Venae gastro-omentalis dextra
und pancreaticoduodnalis superior anterior
31 Arteria pancreaticoduodenalis superior anterior
32 Vena gastro-omentalis dextra
33 Arteria gastroduodenalis (Ursprung)
34 Sulcus pyloricus
35 Arteria gasto-omentalis dextra
36 Lobus hepatis sinister – Facies visceralis

124
125
Abbildung 64 Elevation des Duodenum

Nach Mobilisierung und Entfernung des Kolons von der 1 Ligamentum teres hepatis
Vorderwand des Duodenums läßt sich die Hinterwand des 2 Arteria cystica
Duodenums von der Fascia renalis anterior ablösen und 3 Ramus dexter der Arteria hepatica propria
nach links hinüberklappen. In der Ansicht des Duode- 4 Arteria hepatica propria
nums und des Pankreaskopfes von hinten ist der Ductus 5 Arteria gastroduodenalis
choledochus in seiner ganzen Ausdehnung zu überblicken. 6 Arteria retroduodenalis
Unterhalb von seiner Einmündung ins Duodenum er- der A. pancraticoduodenalis superior posterior
scheint bei dieser Verlagerung das Endstück des Ductus 7 Arteriae retroduodenales
pancreaticus, das sich mit dem Ductus choledochus ver- der A. pancreaticoduodenalis superior posterior
bindet, um eine gemeinsame Ampulla hepatopancreatica 8 Lobus hepatis sinister – Pars anterior
zu bilden oder nur gemeinsam mit ihm an der Papilla der Facies diaphragmatica
duodeni major zu enden. 9 Fissura ligamenti venosi der Leber
Der Gefäßbogen, der durch die kräftige Anastomose der mit Ursprung des Ligamentum hepatogastricum
Arteriae pancreaticoduodenales superior posterior und 10 Arcus costalis (hinter dem zurückgeschlagenen
pancreatioduodenalis inferior entstanden ist, kreuzt die Bauchdeckenlappen)
beiden Gänge in der Nähe ihrer Einmündung dorsal und 11 Arteria hepatica communis
liegt daher, bei der dargestellten Verlagerung, vor den 12 Arteria pancreaticoduodenalis
Gängen. Die A. pancreaticoduodenalis superior posterior superior posterior
geht von der A. gastroduodenalis schon früher als die an- 13 Gaster – Paries anterior (stark gefüllt)
terior ab und schickt Arteriae retroduodenales zum Duo- 14 Pars descendens des Duodenum
denum, die auch eine größere Arteria retroduodenalis (hintere abpräparierte Oberfläche)
(Wilkie) bilden können. 15 Pars inferior [horizontalis] des Duodenum
Unterhalb der Leber sind im Ligamentum hepatoduo- (hintere abpräparierte Oberfläche)
denale der Ductus hepaticus communis, der Ductus cysti- 16 Arteria pancreaticoduodenalis inferior
cus und der Ductus choledochus, die Arteria hepatica pro- 17 Pars ascendens des Duodenum
pria und ihr Ramus dexter mit der A. cystica dargestellt. In (hintere abpräparierte Oberfläche)
der Tiefe liegt die dunkel verfärbte Vena portae. Rechts 18 Vena portae
und hinter ihr wurde die hintere Wand des Lig. hepatoduo- 19 Ductus cysticus
denale stehen gelassen. Der Serosastreifen seitlich davon, 20 Fascia renalis anterior als Anlagerungsfeld
oberhalb des Duodenalrandes, ist primäres Peritoneum des Duodenum
parietale, welches sich über das Foramen omentale [epi- 21 Peritoneum parietale
ploicum) ins Vestibulum bursae omentalis fortsetzt und 22 Ductus pancreaticus
dort dessen hintere Wand auskleidet. 23 Ductus choledochus
24 Ligamentum hepatoduodenale (hintere Wand)
25 Vesica biliaris [fellea] (Schrumpfgallenblase)
26 Ductus hepaticus communis
27 Arteria gastrica sinistra (vorderer Hauptast)
28 Incisura ligamenti teretis der Leber
29 Ligamentum falciforme

126
127
Abbildung 65 Gefäße des Gekrösestiels

Der Gekrösestiel beinhaltet die Arteria und Vena mesen- 1 Radix mesocolica
terica superior mit dem entsprechenden vegetativen Ple- 2 Vena mesenterica superior
xus sowie große Lymphgefäße. Er bildet eine kurze aber 3 Arteria mesenterica superior
dicke Brücke zwischen der hinteren Bauchwand und dem in der derben Gefäßscheide
Mesenterium. Er liegt vor der Pars ascendens des Duode- 4 Flexura duodenojejunalis
nums und ist mit ihr verwachsen. Um an seine Vorderseite 5 Appendices omentales [epiploicae]
zu gelangen, muß das Colon transversum mit seinem Me- des Colon transversum
socolon transversum nach oben geschlagen und das Dünn- 6 Truncus intestinalis
darmkonvolut nach links verlagert werden. 7 Colon transversum
Die vordere Serosalamelle des Gekrösestiels wurde bis (zur Flexura coli sinistra aufsteigender Schenkel)
in den Anfang des Mesenteriums gespalten und durch Fä- 8 Nodus lymphoideus der Nodi lymphoidei mesenterici
den auseinandergezogen. Eingebettet in derbes, faseriges superiores [centrales]
Bindegewebe ist die Arteria mesenterica superior zu er- 9 Nodus lymphoideus der Nodi lymphoidei mesenterici
kennen. Sie erscheint unterhalb der Radix mesocolica und superiores [centrales]
zieht in Richtung Mesenterium des Dünndarms. Bevor sie 10 Jejunum
am Rande der Präparation verschwindet, gibt sie die Arte- 11 Mesenterium
ria colica media ab, welche die etwas tiefer gelegene Vena (freies Mesenterium des Dünndarms)
mesenterica superior überkreuzt. 12 Ileum
Vor der Arterie und dem derben Bindegewebe, das 13 Flexura ultima ilei
auch ihre Seitenäste für das obere Jejunum begleitet, sind 14 Radix mesenterii
Lymphgefäße zu sehen. Ihre eingelagerten Lymphknoten 15 Colon sigmoideum
gehören zu den Nodi lymphoidei mesenterici superiores. 16 Plica ileocaecalis
Zwischen der Arterie und der Flexura duodenojejunalis 17 Appendix vermiformis
wurde in der Tiefe der Truncus intestinalis für die Cisterna 18 Caecum
chyli unterlegt. 19 Einmündung des Ileum in den Dickdarm
Neben dem Präparationsfeld ist im Bereich der Pars tec- 20 Mesocolon ascendens
ta des Duodenums seine Pars horizontalis zu sehen, ohne 21 Pars inferior [horizontalis] des Duodenum
daß das darüberliegende Mesokolon ascendens abpräpa- (bedeckt mit einer fettfreien Partie
riert worden wäre. Die ungewöhnlich deutliche Sichtbar- des Mesocolon ascendens) [Pars tecta duodeni]
keit dieses Darmabschnittes ist dadurch gegeben, daß das 22 Colon ascendens (mit einer leichten, schlingenartigen
Mesokolon dort kein Fett eingelagert hat. Verformung)
23 Nodus lymphoideus der Nodi lymphoidei mesenterici
superiores [centrales]
24 Arteria colica media
25 Colon transversum
(von der Flexura coli dextra absteigender Schenkel)
26 Mesocolon transversum
27 Taenia libera des Colon transversum
28 Haustra coli des Colon transversum

128
129
Abbildung 66 Nerven und Gefä
e
ß des Gekrösestiels

Beim gleichen Zugang zum Gekrösestiel, wie bei der vor- 1 Colon ascendens
hergehenden Abbildung, wurde der Plexus mesentericus (mit einer schlingenartigen Verformung)
superior aus dem verhältnismäßig derben Bindegewebe 2 Radix mesocolica (rechte Hälfte)
herauspräpariert, das die A. mesenterica superior und ihre 3 Anastomose zwischen zwei langen
proximalen Seitenäste begleitet. Dieses Geflecht des auto- subserösen Gefäßen (nicht sehr zahlreich)
nomen Nervensystems wurde durch weiße Fäden von den 4 Vena mesenterica superior (überlagert von einem
Gefäßen abgehoben. Bemerkenswert ist, daß bei der gege- dünnen Seitenast der A. colica media)
benen Konservierung die Nervenstränge gut vom Bindege- 5 Arteria mesenterica superior
webe unterschieden werden können. Dabei stellte sich (begleitet vom Plexus mesentericus superior)
heraus, daß das Geflecht wesentlich zarter und schütterer 6 Nodus lymphoideus der Nodi lymphoidei mesenterici
war, als es meistens dargestellt wird. superiores [centrales]
Einige Lymphstränge und Lymphknoten, die oberfläch- 7 Flexura duodenojejunalis
lich zu der derben plexusführenden Bindegewebsschichte 8 Taenia libera des Colon transversum
liegen, wurden von der vorhergehenden Präparation er- 9 Appendices omentales [epiploicae]
halten. des Colon transversum
Blau wurde die Vena colica media unterlegt. Sie beglei- 10 Truncus intestinalis
tet die Arteria colica media und mündet in die rechts von (einer der Hauptlymphstämme für die Cisterna chyli)
der Arteria mesenterica superior gelegene Vena mesente- 11 Nodus lymphoideus der Nodi lymphoidei mesenterici
rica superior ein. superiores [centrales]
Die letzte Ileumschlinge ist leicht nach oben geschla- 12 Arteria colica media (Ursprung)
gen. An der Stelle ihrer Verbindung mit dem Caecum ist 13 Jejunum
die verfettete Plica ileocaecalis und ihre Verbindung mit 14 Mesenterium
der Mesoappendix zu sehen. Die Appendix vermiformis (Mesenterium des freien Dünndarms)
befindet sich angelagert an das Ileum in Medialposition. 15 Ileum
Unterhalb des Ileums liegt eine verhältnismäßig große 16 Flexura ultima ilei
Schlinge des Colon sigmoideum. Am Rektumschenkel die- 17 Arteria colica dextra
ser Schlinge sind bis auf eine kleine Fetteinlagerung keine 18 Colon sigmoideum (Kolonschenkel
Appendices omentales [epiploicae] mehr vorhanden, und mit Appendices omentales [epiploicae] und Taenien)
auch die Taenien haben ihre scharfe Abgrenzung verlo- 19 Colon sigmoideum (Rektumschenkel
ren. mit einem subserösen Fettpolster)
20 Plica ileocaecalis (verfettet)
21 Appendix vermiformis in Medialposition
22 Caecum
23 Colon ascendens
24 Einmündung des Ileum in den Dickdarm
25 Pars inferior [horizontalis] des Duodenum
(bedeckt mit einem in diesem Falle dort fettfreien
Mesocolon ascendens)
26 Mesocolon ascendens
27 Nodus lymphoideus
der Nodi lymphoidei mesenterici superiores
[centrales]
28 Vena colica media
29 Mesocolon transversum
30 Haustra coli des Colon transversum
31 Colon transversum mit subseröser Vaskulation

130
131
Abbildung 67 Arteria ileocolica und die Mesenterien

Nachdem die A. mesenterica superior begleitet von ihrer 1 Hintere Serosalamelle des Mesenteriums
Vene den Gekrösestiel verlassen hat, ist sie in das Mesente- (Schnittrand)
rium eingetreten. Dieses Mesenterium wurzelt an der Ra- 2 Radix mesocolica (rechte Hälfte)
dix mesenterii, die von der Vorderfläche der Pars ascen- 3 Vordere Serosalamelle im Bereich
dens duodeni zum Winkel zwischen Ileum und Caecum der Radix mesenterii (Schnittrand)
verläuft. 4 Arteria colica media
Dieser Gekrösewurzel nähert sich sehr bald nach Ihrem 5 Arteria colica dextra
Ursprung die Arteria ileocolica und verläuft mit ihr zum 6 Arteriae jejunales
Ileozäkalwinkel. Dort teilt sie sich in den Ramus colicus 7 Colon transversum mit Appendices omentales
und den Ramus ilealis. Von dieser Aufteilungsstelle geht [epiploicae] Haustra coli und Taenia libera
eine A. caecalis anterior an die Vorderwand und eine 8 Mesocolon transversum
A. caecalis posterior an die Hinterwand des Zäkums. Dabei 9 Flexura prima jejuni
bildet das Gefäß für die Vorderwand die Plica caecalis 10 Arteria und Vena mesenterica superior
vascularis, die durch einen Faden nach unten über den 11 Arteria und Vena ileocolica
Recessus ileocaecalis superior gezogen wurde. Der Ramus 12 Ramus ilealis der Arteria ileocolica
colicus steigt am Colon ascendens auf und wurde durch 13 Appendix vermiformis und Mesenteriolum
ein Häkchen etwas abgehoben. Von der Arteria caecalis [Mesoappendix] in Medialposition
anterior geht in diesem Falle zusätzlich ein stärkeres Ge- (sichtbar durch ein Fenster des Mesenterium
fäß zum Colon ascendens nach oben. der Flexura ultima ilei nach Verziehung
Um die A., V. ileocolica in dieser Form darstellen zu des Ileum über die Appendix vermiformis)
können, mußte die vordere Serosalamelle im Bereiche der 14 Colon sigmoideum
Radix mesenterii entfernt werden. Nur an der Stelle des (Kolonschenkel der Sigmoidschlinge)
Doppelhakens wurde auch die hintere Lamelle beseitigt. 15 Colon sigmoideum
In dem dadurch entstandenen Fenster zwischen dem Ra- (Rektumschenkel der Sigmoidschlinge)
mus ilealis, der A. caecalis posterior und dem Ileum ist die 16 Vordere Serosalamelle des Mesenterium
Appendix in Medialposition sowie die Mesoappendix zu (Schnittrand)
sehen. 17 Flexura ultima ilei
Vor dem Abgang der A. ileocolica entläßt die Arteria 18 Vordere Serosalamelle des Mesenterium
mesenterica superior eine A. colica dextra, die etwas für die Flexura ultima ilei (Schnittrand)
unterhalb der Radix mesocolica der Flexura coli dextra 19 Plica caecalis vascularis
zustrebt. In dem durch diese beiden Gefäße annähernd 20 Arteria caecalis posterior
begrenzten Dreieck befindet sich das fixierte Mesocolon 21 Plica caecalis vascularis
ascendens vor der Pars inferior des Duodenums. (untere Hälfte der gespaltenen Plica)
22 Caecum
23 Colon ascendens mit Taenia libera
24 Einmündung des Ileum in den Dickdarm
25 Arteria caecalis anterior
26 Ramus colicus der Arteria ileocolica
27 Pars inferior [horizontalis] des Duodenum
(hinter einem hier fettfreien Abschnitt
des Mesocolon ascendens)
28 Colon ascendens
29 Mesocolon ascendens
30 Colon transversum (zur Flexura coli dextra
bei normaler Lage aufsteigender Schenkel
des Colon transversum)

132
133
Abbildung 68 Gefäße der Appendix vermiformis

Das Mesenterium im Bereiche der Einmündung des Ileum 1 Radix mesocolica (rechte Hälfte)
in das Caecum ist entweder schon sehr schmal oder fehlt 2 Mesocolon ascendens
überhaupt. Die Mesoappendix, früher auch Mesenterio- 3 Arteria colica media
lum genannt, entspringt in diesem Fixationsbereich. Die 4 Vena mesenterica superior
Plica ileocaecalis wiederum kommt vom Ileum und läuft 5 Arteria mesenterica superior
außer an das Caecum auch in die Mesoappendix aus. Da- 6 Taenia libera des Colon transversum
durch entsteht zwischen diesen beiden Strukturen der Re- 7 Flexura prima jejuni
cessus ileocaecalis inferior. 8 Arteria colica dextra (Ursprung)
Die verfettete Plica ileocaecalis wurde zusammen mit 9 Arteria ileocolica
dem letzten Ileumabschnitt und dem Caecum durch die 10 Serosalamelle der Mesoappendix (Schnittrand)
Instrumente nach oben gezogen, so daß jetzt die Auftei- 11 Arteria appendicularis in der Mesoappendix
lung der Arteria ileocolica in den Ramus colicus und Ra- 12 Arteria appendicularis am Rande
mus ilealis unterhalb des Ileums zu liegen kommt und der Mesoappendix
über den stark erweiterten Recessus ileocaecalis inferior 13 Colon sigmoideum (Kolonschenkel)
erreicht werden kann. 14 Colon sigmoideum (Rektumschenkel)
Nach Entfernung der vorderen Serosalamelle der Meso- 15 Mesenterium
appendix ist die Gefäßversorgung des Wurmfortsatzes gut (Mesenterium des freien Dünndarms)
darstellbar. Am unteren Rande des letzten Ileumstückes 16 Flexura ultima ilei
sind zwei Schnittränder der Serosa zu sehen. Der obere 17 Hintere nach vorn gekehrte Serosalamelle
stammt von der vorderen Lamelle der Mesoappendix und des Mesenteriums der Flexura ultima ilei
der untere von der entfernten Lamelle vor der Arteria ileo- (Schnittrand)
colica. Zwischen diesen beiden Schnitträndern ist ein 18 Ramus ilealis der Arteria ileocolica
serosafreier Streifen des Ileums sichtbar, der völlig vom 19 Vordere Serosalamelle des Mesenteriums
Gekröse befreit durch Drehung des Darms nach vorne ge- für den letzten Darmabschnitt des Ileums
raten ist. an der auslaufenden Radix mesenterii
Die Gefäßversorgung des Wurmfortsatzes unterliegt (Schnittrand)
großen Variationen. Es kann eine einzelne Arteria appen- 20 Arteria caecalis posterior
dicularis vorhanden sein oder eine doppelte. Sie kann von 21 Caecum
den Arteriae caecales, der Teilungsstelle der Arteria ileoco- 22 Taenia libera des Colon ascendens
lica oder dem Ramus ilealis abgehen. 23 Colon sigmoideum
24 Appendix vermiformis
25 Aufteilung der Arteria ileocolica
in den Ramus colicus und Ramus ilealis
26 Einmündung des Ileum in den Dickdarm
27 Plica ileocaecalis
28 Pars inferior [horizontalis] des Duodenum
(bedeckt vom Mesocolon ascendens)
29 Flexura coli dextra (Überlagert durch
den Beginn des Colon transversum)
30 Mesocolon transversum
31 Taenia libera des Colon transversum

134
135
Abbildung 69 Versorgungsgebiet der Arteria mesenterica superior

Die Arteria mesenterica superior versorgt die embryonale 1 Mesocolon transversum (Serosalamelle
Nabelschleife, aus der sich das ganze Jejunum und Ileum mit interlamellarem fetthaltigem Bindegewebe)
des Dünndarmes und das Colon bis zum Beginn des linken 2 Vena mesenterica superior
Drittels des Colon transversum entwickelt. Sie entspringt 3 Arteria mesenterica superior
aus der Aorta abdominalis hinter dem Pankreas und tritt 4 Mesenterium (Serosalamelle mit interlamellarem
durch die Incisura pancreatis links von der Vena mesent- fetthaltigem Bindegewebe)
erica superior in den Gekrösestiel ein und gelangt auf die- 5 Arteriae intestinales rectae des Jejunum
se Weise in das Mesenterium. 6 Nodi lymphoidei paracolici
Noch in der Incisura pancreatis gibt sie meistens einen der Nodi lymphoidei mesocolici
gemeinsamen Stamm für die Arteriae pancreaticoduode- 7 Nodus lymphoideus paracolicus
nales inferiores nach rechts und nachher sehr bald nach 8 Omentum majus
links die obersten Arteriae jejunales ab. 9 Obere Serosalamelle des Mesocolon transversum
Die Arteriae jejunales sind ebenso wie die später ent- (verwachsen mit der hinteren Netzbeutelwand –
springenden Arteriae ileales durch starke Arkaden mit- angelagert an den Paries posterior eines stark
einander verbunden, wobei die Zahl der hintereinader lie- gefüllten Magens)
geden Arkaden zum Caecum hin zunimmt, so daß dort bis 10 Pancreas (Übergang des Caput pancreatis
zu drei Ordnungen unterschieden werden. Von der darm- in das Corpus pancreatis)
nächsten Arkadenreihe gehen die Arteriae intestinales rec- 11 Flexura prima ilei mit subseröser Anastomose zweier
tae zum Darm. Sie sind für das obere Jejunum länger und Arteriae intestinales rectae verschiedener Seiten
nehmen analwärts deutlich an Länge ab. (relativ häufig)
An einer ausgebreiteten Schlinge des oberen Jejunum 12 Arteriae jejunales
wurden die Gefäße des Mesenteriums nach Entfernung der 13 Arkade zwischen den Ästen der Arteriae jejunales
einen Serosalamelle dargestellt. Ebenso wurde an dem 14 Subseröse Anastomose zwischen zwei Ästen
hinaufgeschlagenen Mesocolon transversum das Gefäßge- der Arteriae intestinales rectae der gleichen Seite
biet der A. colica media mit der in die V. mesenterica (seltener als die zarten intramuralen Verbindungen)
superior einmündenden V. colica media auspräpariert. 15 Colon sigmoideum (Rektumschenkel
Die Arteria colica media tritt in das Mesocolon trans- mit Appendices omentales [epiploicae]
versum nicht in der Mitte, sondern deutlich rechts davon und subserösen Fettpolstern)
ein und übernimmt manchmal die Arteria colica dextra 16 Subseröse Anastomosen am Rektumschenkel
der A. mesenterica superior. des Colon sigmoideum zwischen den Ästchen
der gleichen und entgegengesetzten Seite
17 Subseröse Anastomose zwischen zwei Ästen
der Arteriae intestinales rectae beider Seiten
am Ileum
18 Subseröse Anastomose zwischen zwei Ästen
der Arteriae intestinales rectae beider Seiten
am Jejunum
19 Arteria colica dextra
20 Arteria colica media
21 Vena colica media
22 Radix mesocolica (rechte Hälfte)
23 Gefäße für die Versorgung
des Mesocolon transversum
und der Nodi lymphoidei mesocolici
24 Arteriae intestinales rectae des Colon
25 Subseröse Anastomose
der gleichseitigen Arteriae intestinales rectae
des Colon

136
137
Abbildung 70 Gefäßversorgung des Dickdarms 1

Nach Spaltung und Entfernung der dem Betrachter zuge- 1 Arteria colica dextra
wendeten Serosalamelle der Gekröse wurden die Gefäße 2 Arteria colica media
für die einzelnen Dickdarmabschnitte auspräpariert: für 3 Drummondsche Marginalarterie
das Colon ascendens die A., V. ileocolica, für das Colon (rechte Hälfte)
transversum die A., V. colica media, für das Colon descen- 4 Ramus colicus der Arteria ileocolica
dens und Colon sigmoideum die A., V. mesenterica infe- 5 Pars tecta duodeni
rior. Zwischen die A., V. ileocolica und A., V. colica media 6 Arteria colica media
schiebt sich meistens eine A., V. colica dextra für die Fle- 7 Arteria mesenterica superior
xura coli dextra ein, die selbständig von der A., V. mesent- 8 Nodus lymphoideus
erica superior (Abb. 70 A, B) oder von einem ihrer beiden der Nodi lymphoidei colici medii
benachbarten Äste entspringen kann. 9 Nodus lymphoideus
Alle diese Gefäße verbinden sich untereinander durch der Nodi lymphoidei colici medii
eine Arkadenreihe, die Drummondsche Marginalarterie. 10 Vena mesenterica superior
Sie folgt in unterschiedlicher Entfernung dem inneren 11 A.,V. ileocolica
Rand des Dickdarms vom Anfang bis zum Ende und kann 12 Arteria caecalis anterior
den Ausfall einzelner zuführender Gefäße ganz oder we- 13 Colon sigmoideum
nigstens teilweise kompensieren. 14 Arteria colica media
Die schwächste, manchmal sogar ganz fehlende Verbin- 15 Aufteilung der Arteria intermesenterica
dung, besteht zwischen dem Ramus colicus der A. ileocolca 16 Vena mesenterica inferior
(Abb. 70 A, durch Häkchen angehoben) und der A. colica 17 Aorta abdominalis
dextra (Abb. 70 B). Dagegen ist der Zusammenhang der 18 Arteria mesenterica inferior
A. colica media mit dem Ramus ascendens der A. colica si- 19 Arteria rectalis superior
nistra immer vorhanden und meistens von beachtlicher 20 Arteriae sigmoideae
Dicke. Er liegt normalerweise links vom mittleren Drittel 21 Drummondsche Marginalarterie
des Colon transversum am Cannon-Böhmschen Punkt, (linke Hälfte)
der vor allem eine Grenze der beiden vegetativen Innerva- 22 Arteria colica sinistra
tionen ist und der embryonalen, primären Kolonflexur 23 Arteria sigmoidea ima
entspricht (Abb. 70). 24 Colon sigmoideum (Rektumschenkel)
Trotz dieser guten Verbindungen kann die Versorgung 25 Arteria sigmoidea ima
des ganzen Colon transversum bei Ausfall der Arteria coli- 26 Intestinum tenue (Dünndarmkonvolut)
ca media kaum erwartet werden.Viel eher kann das ganze 27 Sudeckscher Punkt
Colon descendens mit dem Colon sigmoideum auf die 28 Colon sigmoideum (Kolonschenkel)
noch ungeteilte Arteria mesenterica inferior verzichten. 29 Arteria intermesenterica
Von der Arteria mesenterica superior geht auf 30 Arteria colica media
Abb. 70 C, D ein Gefäß in der Richtung zur Flexura coli 31 Caecum
sinistra ab und verbindet als Arteria intermesenterica die 32 Einmündung des Ileum in den Dickdarm
A. colica media mit der A. colica sinistra. Dieses Gefäß 33 Ramus colicus der Arteria ileocolica
kann auch von einem der beiden genannten Gefäße ent- 34 A.,V. ileocolica
springen oder zwischen beiden eine Anastomose in der 35 Flexura coli dextra
Nähe ihrer Ursprünge bilden, welche dann noch enger mit 36 Mesocolon transversum
der Vena mesenterica inferior in der Plica duodenalis 37 Colon transversum – Taenia libera
superior verbunden ist und als Riolansche Anastomose
bezeichnet wird.

138
A B

C D

139
Abbildung 71 Gefäßversorgung des Dickdarms 2

Von der den ganzen Dickdarm begleitenden Drummond- 1 Arteriae intestinales rectae des Colon
schen Marginalarterie (Abb. 70, 71) gehen lange und kurze 2 Arteria intermesenterica
Arteriae rectae ab, die an den Tänien in den Darm ein- 3 Omentum majus
dringen. 4 Paries posterior eines stark gefüllten Magens
Von besonderer Bedeutung für die Blutversorgung des (hinter der mit der hinteren Netzbeutelwand
Rektums nach Arterienunterbindungen ist das kaudale verwachsenen oberen Serosalamelle
Ende der Marginalarterie. Auf der vorliegenden Abbil- des Mesocolon transversum)
dung wurde die Rektumschlinge des Colon sigmoideum 5 Vena mesenterica inferior
nach links verzogen und die Arteria mesenterica inferior 6 Colon descendens
mit ihren untersten Arteriae sigmoideae dargestellt. 7 Arteria mesenterica inferior
Unterhalb des Häkchens gibt die Arteria mesenterica 8 Colon sigmoideum
inferior die letzte Sigmoidarterie, die Arteria sigmoidea 9 Arteriae sigmoideae
ima ab, und setzt sich in die A. rectalis superior fort. Zwi- 10 Arteria sigmoidea ima
schen der A. rectalis superior und der A. sigmoidea ima 11 Appendix vermiformis mit Mesenteriolum
gibt es keine konstante Anatomose mehr, so daß die Mar- [Mesoappendix]
ginalarterie mit diesem Gefäß endet. Der Abgang der 12 Caecum
A. sigmoidea ima ist somit der kritische Punkt nach 13 Einmündung des Ileum in den Dickdarm
Sudeck: eine Unterbrechung der Blutstrombahn proximal 14 Intestinum tenue (Dünndarmkonvolut)
von ihm, wo das Häkchen einsetzt, führt der A. rectalis 15 Vena colica media
superior Blut über das Ende der Marginalarterie zu, wäh- 16 Arteria colica media
rend distal von ihm die Versorgung des oberen Rektum- 17 Mesocolon transversum (obere Serosalamelle
abschnittes nicht mehr gewährleistet ist. Der Sudecksche mit fetthaltigem interlaminaren Bindegewebe)
Punkt liegt etwas oberhalb der Aufteilung der Arteria rec- 18 Haustra coli des Colon transversum
talis superior in ihre beiden Äste, in der Nähe der Becken- 19 Taenia libera des Colon transversum
eingangsebene.
Um untere Sigmaabschnitte für eine Kaudalverschie-
bung hinreichend zu mobilisieren, müssen oft auch die
anderen Arteriae sigmoideae durchtrennt werden, von de-
nen es eine bis vier mit unterschiedlichen Ursprungsver-
hältnissen gibt (s. Abb. 70). Solange die Marginalarterie
nicht unterbrochen wird, entstehen dadurch in der Regel
keine Versorgungsprobleme.

140
141
Abbildung 72 Retroperitonealraum 1

Das Spatium retroperitoneale liegt hinter dem primären 1 Arteria phrenica inferior
Peritoneum parietale und reicht bis an die Wirbelsäule 2 Extremitas superior der rechten Niere
und die muskuläre hintere Bauchwand. In ihm liegen von 3 Glandula suprarenalis dextra
Bindegewebe und Fett umgeben vor allem die Nieren mit 4 Foramen venae cavae
den Nebennieren, die großen Gefäße des Bauches, der 5 Arteria phrenica inferior
Truncus sympathicus und das Ganglion coeliacum. 6 Arteria mesenterica superior
Das primäre Peritoneum parietale bildet vor den Nie- 7 Hiatus oesophageus
ren mit der Fascia renalis anterior eine einheitliche 8 Glandula suprarenalis sinistra
Schicht. Sie wurde vor den großen Gefäßen mit dem da- 9 Arteria renalis – Ramus anterior
hinterliegenden Bindegewebe entfernt und seitlich davon mit Ramus capsularis
auf der linken Körperseite durch zwei Fäden abgehoben. 10 Fascia renalis anterior (Schnittrand)
Auf der rechten Körperseite wurde sie zur Gänze entfernt. 11 Truncus vagalis anterior
In dem freigelegten Bereich erscheinen die Nieren mit und Pars abdominalis oesophagi
ihrer Capsula adiposa und die Nebennieren. Wo kein Fett- 12 Truncus vagalis posterior
gewebe die Nieren überlagert, ist deren Capsula fibrosa und Pars abdominalis oesophagi
mit anhaftenden Bindegewebe zu sehen, das sich an der 13 Arteria gastrica sinistra
Fascia renalis verankerte. 14 Truncus hepatolienalis
Das Centrum tendineum des Zwerchfells zeigt über des Truncus coeliacus (Var.)
dem Hiatus oesophageus eine postmortale Verfärbung. Im mit A. hepatica communis und A. splenica
Hiatus ist der Stumpf des Oesophagus zu sehen. Die A. he- 15 Vena suprarenalis sinistra
patica communis, A. splenica und A. gastrica sinistra des 16 Vena renalis sinistra
Truncus coeliacus wurden wie auch die Arteriae mesente- 17 Aorta abdominalis
ricae superior und inferior stark reseziert. 18 Arteria testicularis sinistra
Nahe am Foramen venae cavae im Centrum tendineum mit kollabierten Venen
des Diaphragma münden die abgeschnittenen Venae he- 19 Ureter sinister innerhalb der Capsula adiposa
paticae in die untere Hohlvene, welche auch unterhalb da- 20 Truncus sympathicus
von, wo sie im Sulcus venae cavae lag, noch kleinere Venen 21 Arteria mesenterica inferior
der Leber aufnimmt. 22 Musculus psoas major mit Fascia iliopsoas
Links von der Aorta ist der Truncus sympathicus unter- 23 Plexus intermesentericus
legt, und beiderseits von ihr ist der Plexus intermesenteri- 24 Arteria iliaca communis
cus mit seinem Übergang in den N. presacralis auspräpa- 25 Vena iliaca communis sinistra
riert. 26 Nervus presacralis
[Plexus hypogastricus superior]
27 Arteria iliaca interna
28 Arteria adiposa ima
(Ramus capsularis der A. testicularis)
29 Arteria iliaca externa
30 Arteria testicularis
31 Vena iliaca communis dextra
32 Ureter dexter (lumbale Ureterspindel)
33 Capsula adiposa (vordere Oberfläche)
34 Plexus intermesentericus
35 Vena cava inferior
36 Capsula fibrosa der rechten Niere
37 Arteria renalis dextra
und Ganglion aorticorenale
38 Vena renalis dextra
39 Plexus coeliacus mit Ganglia coeliaca
40 Vena hepatica des Sulcus venae cavae
41 Venae hepaticae (Venenstämme
der Vv. hepaticae dextrae, intermediae und sinistrae)

142
143
Abbildung 73 Retroperitonealraum 2

Durch Verziehung der Vena cava inferior nach links wurde 1 Extremitas superior der rechten Niere
die rechte Hälfte der unteren Wirbelsäule freigelegt. Zwi- 2 Glandula suprarenalis dextra
schen ihr und dem Ansatz des Musculus psoas major ver- 3 Arteria renalis accessoria
läuft der Truncus sympathicus und ist mehrfach unterlegt. 4 Arteria phrenica inferior
Überkreuzt wird er von einem sehnigen Urspungsbündel 5 Arteria mesenterica superior
des Crus intermedium des Crus dextrum der Pars lumbalis 6 Glandula suprarenalis sinistra
des Zwerchfells. 7 Hilum renale der linken Niere
Vor dem Ligamentum longitudinale anterius der Wir- mit Rami der A.,V. renalis
belsäule ziehen die segmentalen Arteriae und Venae lum- 8 Peritoneum parietale (Kontaktfläche
bales nach lateral und verschwinden hinter dem Truncus für die Facies renalis der Milz)
sympathicus, begleitet von Rami communicantes, in den 9 Pars abdominalis des Oesophagus
Ursprungslücken des Musculus psoas major. Nur selten mit Trunci vagales im Hiatus oesophageus
kreuzt eine Vena lumbalis den Truncus sympathicus 10 Ramus oesophagealis
ventral. der Arteria gastrica sinistra
Die Arteria und Vena testicularis, die sich von innen 11 Arteria gastrica sinistra
der auf der rechten Körperseite entfernten Fascia renalis 12 Truncus hepatolienalis des Truncus coeliacus (Var.)
anterior angelagert hatten, kreuzen den Ureter und geben mit A. hepatica communis und A. splenica
kleine Gefäße an ihn ab. Die Capsula adiposa erhält aus 13 Vena suprarenalis sinistra
mehreren Quellen Blutgefäße; die stärksten aber kommen 14 Aorta abdominalis
aus der Arteria testicularis des Mannes oder der Arteria 15 Plexus intermesentericus
ovarica der Frau. Eines dieser Gefäße ist die hier abgebil- 16 Arteria testicularis sinistra mit kollabierten Venen
dete Arteria adiposa ima (Haller), die mit der Arteria 17 Vena cava inferior
suprarenalis inferior einen Arterienbogen lateral von der 18 Arteria mesenterica inferior
Niere bildet. 19 Ureter sinister
Hinter der Vena cava inferior ist oberhalb der Einmün- 20 Arteria iliaca communis sinistra
dung der rechten Nierenvene ein Teil der rechten Neben- 21 Vena iliaca communis sinistra
niere zu sehen. Die linke Nebenniere kommt näher an das 22 Arteria iliaca interna (Abgang)
Hilum der Niere heran. Sie erhält aus einem hinteren Ast 23 Arteria rectalis superior
der Nierenarterie eine sehr starke Arteria suprarenalis in- 24 Capsula adiposa hinter der Fascia renalis anterior
ferior und gibt medial davon die Vena suprarenalis an die 25 Nervus presacralis [Plexus hypogastricus superior]
linke Vena renalis ab, nachdem sie vorher die Vena phreni- 26 Arteria lumbalis IV
ca inferior aufgenommen hat. 27 Musculus psoas major mit Fascia iliopsoas
28 Arteria adiposa ima
(Ramus capsularis der A. testicularis)
29 Capsula adiposa der rechten Niere
30 Arteria iliaca externa dextra
31 Arteria iliaca communis dextra
32 Ureter dexter
33 Discus intervertebralis L IV / L V
34 Truncus sympathicus
35 Vena testicularis
36 Arteria testicularis
37 Crus intermedium des Crus dextrum diaphragmatis
38 Vena renalis dextra
39 Plexus coeliacus mit Ganglia coeliaca
40 Vena cava inferior
mit einmündenden Venae hepaticae
41 Truncus vagalis posterior mit Nerven
zum Plexus coeliacus
42 Vena hepaticae

144
145
Abbildung 74 Retroperitonealraum 3
Nierenfaszien

Auf der rechten Körperseite wurde die Fascia renalis ante- 1 Ganglia coeliaca des Plexus coeliacus
rior bis in die Nähe ihres lateralen Randes reseziert und 2 Pars abdominalis oesophagi
durch einen Faden nach vorn gespannt. Sodann wurde der im Hiatus oesophageus mit den Trunci vagales
vordere Teil des Fettgewebes der Capsula adiposa entfernt, 3 Glandula suprarenalis sinistra
der durch eine den Ureter einschließende zarte Zwischen- 4 Hilum renale mit den Rami der A.,V. renalis
faszie vom hinteren Teil getrennt wird. Durch diese und dem Ureter
Zwischenfaszie hindurch schimmert der hintere Teil der 5 Crus dextrum der Pars lumbalis diaphragmatis
Capsula adiposa mit einem kleinen Stück der Fascia rena- 6 Arteria gastrica sinistra mit Rami oesophageales
lis posterior und des Ureter. und resezierten Magenästen
Der nach unten auslaufende Schnittrand der Fascia re- 7 Arteriae phrenicae inferiores dextra et sinistra
nalis anterior zeigt vor dem Musculus psoas major einen 8 Vena renalis sinistra
bindegewebigen Streifen, der aus den dort schon mitein- 9 Aorta abdominalis
ander vereinigten Fasciae renales anterior und posterior 10 Arteria lumbalis III der Aorta abdominalis
bei ihrem Ansatz an der Psoasfaszie entsteht und damit 11 Arteria mesenterica inferior
am unteren Ende der Capsula adiposa liegt. 12 Plexus intermesenterici
Auf der linken Körperseite wurde nur die Fascia renalis 13 Ureter sinister
posterior stehen gelassen und ihr lateraler Rand grün 14 A.,V. testicularis
unterlegt. Diese Faszie reicht nach medial nur bis zur Rin- 15 Arteria iliaca communis sinistra
ne zwischen dem Musculus psoas major und dem Mus- 16 Ramus femoralis des Nervus genitofemoralis
culus quadratus lumborum, wo sie gut fixiert ist. Der 17 Musculus psoas major
M. psoas major besitzt eine eigene Faszie, die auf dieser 18 Vena iliaca externa sinistra
Seite entfernt wurde. Um zu der oben beschriebenen Ver- 19 Corpus adiposum pararenale
einigungsstelle der beiden Faszien zu kommen, verläßt 20 Fascia renalis posterior
die Fascia renalis posterior unten die Muskelrinne und 21 Verankerung der Fasciae renales
heftet sich an der Psoasfaszie an, die in diesem Bereich an der Fascia iliopsoas
stehen gelassen wurde. 22 Arteria ureterica der A. iliaca communis
Hinter der Fascia renalis posterior befindet sich das 23 Vena iliaca communis sinistra
Corpus adiposum pararenale, welches weiter nach lateral 24 Arteria iliaca communis dextra
reicht als die Capsula adiposa. Es liegt im wesentlichen 25 Vena iliaca communis dextra
vor dem Musculus quadratus lumborum und der Aponeu- 26 Arteria iliaca externa dextra
rosis lumbalis. 27 Arteria iliaca interna dextra
Die freigelegten Details im Mittelfeld dieser Darstel- 28 Fascia iliopsoas mit Verankerung
lung werden bei den folgenden Abbildungen beschrieben. beider Fasciae renales
29 Ureter dexter mit angeschlossener Zwischenfaszie
30 Fascia renalis posterior hinter der Zwischenfaszie
31 Hinterer Teil der Capsula adiposa mit Zwischenfaszie
32 Fascia renalis anterior (Schnittrand)
33 Arteria testicularis
34 Arteria renalis accessoria
35 Arteria mesenterica superior
36 Truncus coeliacus
mit einem Truncus hepatolienalis (Var.)
37 Glandula suprarenalis dextra
38 Vena cava inferior
(Abschnitt des Sulcus venae cavae der Leber)
39 Venae hepaticae
(Hauptstämme der Vv. hepaticae dextrae,
intermediae und sinistrae)

146
147
Abbildung 75 Nierenfaszien (Schemata)

Bei den beiden Schemata handelt es sich um einen Sagit- 1 Musculus transversus abdominis
talschnitt und einen gestuften Transversalschnitt in der 2 Costa XII
Höhe von L I/L II. Der Sagittalschnitt wurde seitlich der 3 Fascia renalis posterior
Wirbelsäule durch die Nieren geführt. Die Niere selbst ist 4 Aponeurosis lumbalis
umgeben von der Capsula fibrosa und eingebettet in die (tiefes Blatt der Fascia thoracolumbalis)
Capsula adiposa. 5 Musculus quadratus lumborum
Die Capsula adiposa wird nach außen hin durch die 6 Musculus psoas major
Fascia renalis begrenzt. An ihr kann eine Fascia renalis 7 Pars lumbalis diaphragmatis
anterior und eine Fascia renalis posterior unterschieden 8 Vertebra lumbalis I – Corpus vertebrae
werden. Beide gehen seitlich der Nieren in eine einheitli- 9 Vertebra lumbalis II – Corpus vertebrae
che Platte über, die mit dem primären Peritoneum parieta- 10 Musculus erector spinae
le, ebenso wie die Fascia renalis anterior vor der Niere, 11 Musculus psoas major
eine einheitliche Schicht bildet. 12 Fascia thoracolumbalis (oberflächliches Blatt)
Nach medial setzt sich die Fascia renalis anterior bis 13 Musculus quadratus lumborum
zur Mitte des Körpers fort, wo sie sich vor der Aorta abdo- 14 Capsula adiposa (hinterer Teil)
minalis, nur schlecht von dem dichten Bindegewebe in der 15 Corpus adiposum pararenale
Umgebung der großen Gefäße abgrenzbar, mit der Faszie 16 Musculus transversus abdominis
der anderen Seite verbindet. Die Fascia renalis posterior 17 Peritoneum parietale (primarium)
hingegen endet in der Rinne zwischen dem Musculus pso- 18 Colon descendens
as major und Musculus quadratus lumborum und weiter 19 Ren – Extremitas inferior
unten an der Faszie des Musculus psoas major. 20 Mesocolon descendens
Dieser Ansatz an der Psoasfaszie konnte bei dem Sagit- (Peritoneum parietale secundarium)
talschnitt auf dem vorliegendem Schema getroffen wer- 21 Capsula adiposa (vorderer Teil)
den, weil das mediale Ende der Fascia renalis posterior 22 Ureter
entsprechend dem lateralen Rande des Musculus psoas 23 Duodenum (Pars ascendens)
major schräg verläuft. 24 Aorta abdominalis
Oberhalb der Nebenniere gehen die beiden Faszienan- 25 Pancreas – Caput pancreatis
teile ineinander über und heften sich an der unteren Fas- 26 Vena renalis
zie des Diaphragmas an, die verhältnismäßig stark ist und 27 Duodenum – Pars descendens
zahlreiche elastische Fasern enthält. 28 Sinus renalis
Innerhalb der Capsula adiposa befindet sich eine 29 Fascia renalis anterior
Zwischenfaszie, die vom Rand der Niere und von den Nie- 30 Capsula fibrosa der Niere
rengefäßen kommt. Sie schließt den Ureter mit ein und 31 Zwischenfaszie in der Capsula adiposa
vereinigt sich nach unten hin mit der Fascia renalis ante- 32 Costa XI
rior zum sogenannten Ureterblatt. Dieses ist am Übergang 33 Peritoneum parietale (primarium)
zum kleinen Becken ziemlich fest, aber durchaus trennbar
mit dem primären Peritoneum parietale verbunden.
Hinter der Fascia renalis posterior befindet sich das
Corpus adiposum pararenale.

148
149
Abbildung 76 Retroperitonealraum 4

Nach der Resektion der Vena cava inferior mit den Nieren- 6 Truncus vagalis posterior mit Ast
venen ist die gesamte Ramifikation der Aorta und der ve- zum Plexus coeliacus
getative Plexus solaris gut zu überblicken. Entfernt wur- 7 Truncus vagalis anterior
den auch die Nierenfaszien und die Fettkörper, die das 8 Ganglion coeliacum
Nierenlager in der Fossa lumbalis auspolstern. Es tritt die 9 Arteria phrenica inferior
Lage der Nieren zur hinteren Bauchwand in Erscheinung. 10 Aponeurosis lumbalis
Auf der rechten Körperseite wurden die Fasciae iliopsoas 11 Pars costalis diaphragmatis
und lumbalis [Fascia transversalis] stehen gelassen und 12 Centrum tendineum des Diaphragma
nur die unterlegten Nerven herauspräpariert, während 13 Arteria gastrica sinistra
diese Faszien auf der linken Seite ganz entfernt wurden. 14 Arteria phrenica inferior mit A. suprarenalis superior
Auf der rechten Seite wurde der vegetative Plexus su- 15 Arteria suprarenalis media
prarenalis dargestellt, der die Nebenniere mit dem Gan- 16 Nervus splanchnicus major
glion coeliacum durch mehrere Nervenstränge verbindet, 17 Muskelbeginn des Crus dextrum
die von einer manchmal auch mehrfach auftretenden Ar- der Pars lumbalis diaphragmatis
teria suprarenalis media begleitet werden. 18 Plexus intermesentericus
Das linke Ganglion coeliacum, welches an seinen abge- 19 Plexus testicularis
schnittenen Verbindungen zum Plexus coeliacus der ande- 20 Musculus psoas major
ren Seite nach links verzogen wurde, zeigt seine Hintersei- 21 Musculus iliacus
te und in der Tiefe die unterlegte Einmündung des Nervus 22 Nervus genitofemoralis
splanchnicus major. – Ramus femoralis (selbständig)
Von den beiden Ganglien des Plexus coeliacus gehen 23 Nervus cutaneus femoris lateralis
plexusartige Verbindungen zu den Gefäßen der Niere und 24 Nervus iliohypogastricus
von diesen wiederum zum Plexus intermesentericus, der 25 Nervus ilioinguinalis
auf der linken Seite abgespreizt wurde. Dieser bezieht di- 26 Musculus quadratus lumborum
rekte Zuschüsse aus dem unterlegten Truncus sympathicus 27 Ligamentum longitudinale anterius
und dem Plexus aorticus. Beide Plexus intermesenterici der Columna vertebralis
verbinden sich hinter dem zurückgeschlagenem Ende der 28 Musculus quadratus lumborum
Vena cava inferior zum Nervus presacralis, der in die bei- 29 Nervi iliohypogastricus und subcostalis
den unterlegten Nervi hypogastrici dexter et sinister für 30 Nervus ilioinguinalis
den vegetativen Plexus pelvicus übergeht. 31 Arterienast des Ramus genitalis nervi genitofemoralis
Nach oben hin ist der Plexus coeliacus hauptsächlich 32 Ramus genitalis des Nervus genitofemoralis
mit dem Truncus vagalis posterior und durch einen feinen (selbständig)
Ast in der Nähe der Arteria phrenica inferior mit dem Ra- 33 Ramus femoralis des Nervus genitofemoralis
mus abdominalis des Nervus phrenicus verbunden. An der (selbständig)
rechten Niere ist eine öfter vorkommende Arteria renalis 34 Musculus iliacus
accessoria ausgebildet. 35 Truncus sympathicus
36 Ansatzsehne des Crus intermedium
der Pars lumbalis diaphragmatis
37 Truncus sympathicus mit Ganglion lumbale
38 Nodus lymphoideus der Nodi lymphoidei lumbales
39 Truncus sympathicus beim Zwerchfelldurchtritt
(das schlanke Crus intermedium
ist nach lateral verlagert)
40 Plexus renalis und Plexus mesentericus superior
mit Übergang in den Plexus intermesentericus
1 Aponeurosis lumbalis 41 Ganglion coeliacum
2 Arteria phrenica inferior 42 Truncus hepatolienalis
3 Glandula suprarenalis dextra des Truncus coeliacus (Var.)
4 Foramen venae cavae des Diaphragma 43 Ramus abdominalis des Nervus phrenicus
5 Arteria phrenica inferior 44 Vena cava inferior
mit Aa. suprarenales superiores mit einmündenden Venae hepaticae

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151
Abbildung 77 Retroperitonealraum 5

Durch Entfernung der Nieren wurde die ganze hintere 4 Nervus splanchnicus minor
Bauchwand mit dem hinteren Ursprung des Zwerchfells 5 Foramen venae cavae des Diaphragma
freigelegt. Das mächtige Crus mediale des Crus dextrum mit Vena cava inferior
reicht mit seinem Ursprung bis zum vierten Lendenwirbel 6 Ligamentum arcuatum medianum (Aortenarkade)
hinab und teilt sich am Hiatus aorticus in zwei Teile, die 7 Nervus splanchnicus major
den Stumpf des Oesophagus sowie seine Trunci vagales im 8 Ligamentum arcuatum laterale (Quadratusarkade)
Hiatus oesophageus umfassen. 9 Crus laterale der Pars lumbalis diaphragmatis
Das Crus intermedium ist ein dünnes Muskelbündel la- 10 Trigonum lumbocostale des Zwerchfells
teral vom Ursprung des Crus mediale. Zwischen ihm und 11 Pars costalis diaphragmatis
dem Crus mediale besteht auf der rechten Seite ein deut- 12 Pars abdominalis des Oesophagus
licher Spalt, aus dem oben die Nervi splanchnici major im Hiatus oesophageus
und minor für das Ganglion coeliacum und unterhalb da- 13 Crus dextrum der Pars lumbalis diaphragmatis
von der Truncus sympathicus austreten. 14 Truncus coeliacus
Auf der linken Seite ist eine so deutliche Trennung in 15 Nervus splanchnicus minor
Crura nicht zu sehen. Aus der Muskelplatte des Crus sini- 16 Ganglion sinistrum der Ganglia coeliaca
strum tritt der Nervus splanchnicus major und etwas 17 Nervus iliohypogastricus
unterhalb davon der unterlegte Nervus splanchnicus mi- 18 Nervus subcostalis
nor aus, die in diesem Falle gemeinsam in das nach lateral 19 Nervus ilioinguinalis
und unten geklappte Ganglion coeliacum eintreten. 20 Truncus sympathicus mit Rami communicantes
Das Crus laterale entspringt von zwei sehnigen Bögen, 21 Ramus femoralis des Nervus genitofemoralis
welche die Musculi psoas major und quadratus lumborum (selbständig)
überbrücken. 22 Arteriae iliacae communes
Der gelb unterlegte Truncus sympathicus beider Seiten 23 Nervus femoralis
verläuft zwischen dem Ansatz des M. psoas major und der 24 Nervus cutaneus femoris lateralis
Wirbelsäule nach abwärts. Der rechte kreuzt dabei im vor- 25 Musculus psoas major (Wirbelkörperanteil)
liegenden Präparat die dünne Ursprungssehne des Crus 26 Ramus muscularis des N. femoralis zum M. iliacus
intermedium. Von dem linken Truncus sympathicus sind 27 Musculus psoas major (Anteil der Procc. costales)
abgehende Rami communicantes zu sehen. 28 Rectum – Lumen
Vor dem M. quadratus lumborum und der Aponeurosis 29 Arteria sacralis mediana (Fortsetzung der Aorta)
lumbalis verlaufen die Nervi subcostalis, iliohypogastricus 30 Arteria iliaca interna
und ilioinguinalis. Rechts geht der am Rande des Muskels 31 Musculus psoas major
unterlegte Nervus iliohypogastricus in den dicken Nervus 32 Arteria iliolumbalis
subcostalis über. 33 Ramus muscularis des N. femoralis zum M. iliacus
Das Einschlagen verschiedener Faserwege ist gerade bei 34 Plica epigastrica [umbilicale laterale]
den Nerven des Plexus lumbalis nicht selten und führt zu 35 Arteria iliaca externa mit Nervenast
zahlreichen Varietäten, die von der klassischen Beschrei- 36 Nervus cutaneus femoris lateralis
bung mehr oder weniger abweichen. 37 Ramus genitalis des Nervus genitofemoralis
Dem M. psoas major angelagert verlaufen die öfters ge- 38 Ramus femoralis des Nervus genitofemoralis
trennt aus ihm austretenden Rami des Nervus genitofemo- 39 Vena cava inferior
ralis. Der Ramus genitalis gibt wie üblich einen Ast an die 40 Crista iliaca
Arteria iliaca externa ab; der Ramus femoralis verläßt 41 Nervus subcostalis mit aufgenommenen
aber den Bauchraum nicht durch die Lacuna vasorum, N. iliohypogastricus
sondern lateral davon. In der Fossa iliaca liegt rechts der 42 Truncus sympathicus
N. cutaneus femoris lateralis annähernd richtig; links geht 43 Nervus ilioinguinalis
er aber erst sehr weit distal vom freigelegten Nervus femo- 44 Nervus iliohypogastricus
ralis ab. 45 Crus intermedium des Crus dextrum
des Diaphragma
46 Crus mediale des Crus dextrum
1 Aponeurosis lumbalis des Diaphragma
2 Pars costalis diaphragmatis 47 Nervus splanchnicus major
3 Ligamentum arcuatum laterale (Quadratusarkade) 48 Ganglion dextrum der Ganglia coeliaca

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Abbildung 78 Regio perinealis, männlich 1

Die Regio perinealis ist das Gebiet des Beckenausganges, 1 Apex ossis sacri
des Exitus pelvis. Es wird seitlich durch die beiden Tubera 2 Crena ani
ischiadica begrenzt, welche die Haut bei der vorhandenen 3 Pars cutanea ani
Beugung im Hüftgelenk deutlich vorwölben.Von hier geht 4 Anus
die Abgrenzung nach hinten zur Spitze des Os sacrum, wo 5 Perineum (Damm)
die Crena ani beginnt, die bis zum Anus verläuft und sich 6 Vorwölbung durch den Bulbus penis
bei gestreckten Hüftgelenken sehr vertiefen würde. Vorne 7 Vorwölbung durch
seitlich findet die Region am Sulcus genitofemoralis ihr den Musculus adductor magnus
Ende, der allerdings nur bei nicht abduziertem Bein deut- 8 Scrotum mit Testis dexter
lich in Erscheinung tritt. Immer ist aber dort der Arcus 9 Penis – Facies urethralis
pubis und seine Verbindung mit dem Ramus ossis ischii als 10 Glans penis
Grenze zu tasten. 11 Preputium penis
Der hintere Teil der Regio perinealis, die Regio analis, 12 Scrotum mit Testis sinister
enthält den Anus und reicht bis zu einer queren Vorwöl- 13 Vorwölbung durch den Musculus gracilis
bung, dem Perineum oder Damm, der schon dem vorde- 14 Sulcus genitofemoralis
ren Teil der Region, der Regio urogenitalis, angehört. Aus 15 Musculus bulbospongiosus
dem Damm entwickelt sich nach vorne eine mediane An- 16 Musculus sphincter ani externus
schwellung, die durch den Bulbus penis verursacht wird. – Pars superficialis und Pars subcutanea
Bei guter Füllung des Schwellkörpers der Urethra, dem 17 Vorwölbung durch das Tuber ischiadicum
Corpus spongiosum penis, zu dem ja der Bulbus penis ge-
hört, kann es zu der vorliegenden ziemlich starken Vor-
wölbung kommen.
Links vom Anus wurde durch Entfernung der Haut der
äußere Rand der Pars superficialis des M. sphincter ani ex-
ternus dargestellt. Er umgibt zwingenförmig den Anus
und reicht vom Os coccygis bis zum Centrum tendineum.
Dort verankert sich auch teilweise der Musculus bulbo-
spongiosus, dessen Rand gerade noch zu sehen ist.
Die Lage des Schließmuskels läßt die gegenüberliegen-
de Wand des leicht geöffneten Anus seiner Pars cutanea
zuordnen, die mit einem Streifen unverhornten Platten-
epithels beginnt.

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155
Abbildung 79 Regio perinealis, männlich 2

Nach Entfernung der Haut und der Subcutis mit ihrer La- 1 Ligamentum sacrotuberale
mina profunda strati subcutanei und Verlagerung des mit Processus falciformis
Musculus gluteus maximus wurde die Fossa ischioanalis 2 Arteria rectalis inferior
eröffnet, indem das Corpus adiposum fossae ischioanalis in der Fossa ischioanalis
am medialen Rande des Ligamentum sacrotuberale vorbei 3 Musculus gluteus maximus
an der Fascia obturatoria stumpf abgedrängt wurde. 4 Musculus levator ani
In der dadurch entstandenen tiefen Grube ist eine aus 5 Corpus adiposum fossae ischioanalis
der Fascia obturatoria austretende Arteria rectalis inferior 6 Ramus perinealis des Nervus rectalis inferior
zu sehen, die mit ihren Ästen in den Fettkörper und an den 7 Arteria perinealis
M. gluteus maximus gelangt. Begleitet wird sie von einem 8 Musculus sphincter ani externus
Nervus rectalis inferior, der einen medialen Ramus perine- – Pars superficialis
alis abgibt. Er geht zusammen mit den Nervi perineales in (Ansatz am Centrum perinei)
die Nervi scrotales posteriores über, die von lateral durch 9 Musculus bulbospongiosus
den doppelt unterlegten Ramus perinealis des Nervus cu- 10 Arterie der Arteriae scrotales posteriores
taneus femoris posterior noch ergänzt werden. 11 Nervi scrotales posteriores
Die Nn. scrotales posteriores liegen mit den aus der 12 Musculus ischiocavernosus
A. perinealis stammenden Aa. scrotales posteriores im Spa- 13 Ramus perinealis
tium perinei superficiale, das zwischen der Lamina pro- des Nervus cutaneus femoris posterior
funda strati subcutanei als Fascia perinei superficialis und 14 Musculus transversus perinei profundus
der gemeinsamen Faszie der dem Diaphragma urogenitale 15 Nervus perinealis
außen angelagerten Muskeln besteht. 16 Fascia obturatoria
An der Wurzel des Skrotums verbindet sich die Fascia 17 Ramus perinealis nach seinem Abgang
perinei superficialis in Ermangelung einer Subcutis mit aus dem Nervus rectalis inferior
der Tunica dartos der Haut und wurde dort durch einen
Faden nach unten gespannt. Bevor die dünner geworde-
nen Äste der Nerven oder Gefäße die Haut erreichen,
durchsetzen sie diese fasziale Bindegewebsschichte im Sin-
ne der in der Einleitung beschriebenen Flachtunnel.
Durch einen Faden wird eine der Glandulae bulbo-
urethrales accessoriae hervorgezogen, wie sie in der Nach-
barschaft des langen Ausführungsganges der Glandula
bulbourethralis und der Arteria bulbi penis vorkommen.

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Abbildung 80 Regio perinealis, männlich 3

Unter Verwendung des gleichen Zuganges wie bei der vor- 1 Ligamentum sacrotuberale – Processus falciformis
hergehenden Abbildung wurde das ganze Corpus adipo- 2 Musculus ischiococcygeus [coccygeus]
sum fossae ischioanalis entfernt, so daß die Wände der 3 Musculus gluteus maximus
Fossa ischioanalis zur Gänze überblickt werden können. 4 Canalis pudendalis
Als laterale Wand steht die Fascia obturatoria, soweit sie 5 Nervus rectalis inferior
kaudal vom Arcus tendineus musculi levatoris ani liegt. 6 Arteria rectalis inferior
Mit ihr zusammen formt der sich trichterförmig zum 7 Musculus sphincter ani externus – Pars subcutanea
Anus hin erstreckende Musculus levator ani einen scharf- 8 Musculus sphincter ani externus – Pars superficialis
kantigen Giebel eines Daches, der nur durch die Roof- 9 Arteria perinealis
Membran besonders im hinteren Teil etwas mehr abge- 10 Musculus transversus perinei profundus
rundet wird. 11 Musculus bulbospongiosus
Nach hinten ist der Musculus levator ani nur selten wie 12 Nervi scrotales posteriores
hier durch einen Muskelspalt vom Musculus ischiococcy- und Arteriae scrotales posteriores
geus [coccygeus] getrennt, mit dem er gemeinsam das Dia- 13 Ramus perinealis
phragma pelvis bildet. Kaudal schließt an den Musculus des Nervus cutaneus femoris posterior
levator ani der in diesem Falle heller gefärbte Musculus 14 Musculus ischiocavernosus
sphincter ani externus nahezu kontinuierlich an, wenn 15 Arcus pubicus
auch zarte abgrenzende Bindegewebssepten mit Gefäßen 16 Nervus perinealis
für den Darm bestehen. 17 Musculus puborectalis des Musculus levator ani
Die Fascia obturatoria setzt mit ihrem kaudalen Ende 18 Musculus levator ani
am medialen Rande des Ligamentum sacrotuberale und 19 Fascia obturatoria
dessen Ausläufer, dem Processus falciformis, an, nachdem 20 Arteria pudenda interna im Canalis pudendalis
sie sich zu einer Duplikatur gespalten und den Canalis pu-
dendalis (Alcock) gebildet hat.
Die mediale Wand dieses Alcockschen Kanals wurde
hinten entfernt, so daß im Kanal die Arteria pudenda
interna zugänglich wurde. Sie gibt dort eine Arteria recta-
lis inferior ab, die von einem sich bald aufteilenden Nervus
rectalis inferior begleitet wird.
Im Bereich der Regio urogenitalis sind die mit einer ge-
meinsamen Faszie und von den schon bei Abb. 79 be-
schriebenen Nerven und Gefäßen überlagerten Musculi
ischiocavernosus und bulbospongiosus sowie der Arcus
pubis zu sehen, an dem sich die Ursprünge der Addukto-
rengruppe des Oberschenkels zusammen mit der Fascia
lata verankern.

158
159
Abbildung 81 Regio perinealis, männlich 4

An dem Präparat der vorhergehenden Abbildung wurde 1 Ligamentum sacrotuberale – Processus falciformis
der Canalis pudendalis (Alcock) weiter nach vorne eröff- 2 Canalis pudendalis – (mediale Wand)
net. In ihm wurde die Arteria pudenda interna und der 3 Nervus rectalis inferior
Nervus pudendus präpariert. Die A. pudenda interna ist 4 Musculus levator ani
durch laterale Muskeläste im Kanal gut fixiert, so daß sie 5 Ramus cutaneus des Nervus rectalis inferior
ihre Lage im Canalis pudendalis und zum Processus falci- 6 Ramus cutaneus des Ramus perinealis
formis des Ligamentum sacrotuberale bewahrt. Durch die vom Nervus rectalis inferior
laterale Wand des Kanals schimmert die Muskulatur des 7 Musculus gluteus maximus
Musculus obturatorius internus hindurch. 8 Os coccygis mit Ursprung des M. gluteus maximus
Der Nervus pudendus hat die Arterie ebenso wie die re- 9 Nervus perinealis
sezierte Vene kaudal begleitet und wurde nach seiner Iso- 10 Arteria rectalis inferior mit Nervus rectalis inferior
lierung stark nach medial verzogen. Er teilt sich in einen 11 Nervus perinealis
der Arterie folgenden Nervus dorsalis penis und den Ner- (aus dem Canalis pudendalis herausgehoben)
vus perinealis. Schon vor dieser Hauptteilung ist das Fa- 12 Ramus perinealis des Nervus rectalis inferior
serkontingent des Nervus perinealis in zwei Teile zerfal- 13 Musculus sphincter ani externus – Pars superficialis
len. Dahinter ist ein Nervus rectalis inferior unterlegt, der 14 Nervi et Arteriae scrotales posteriores
mit der gleichnamigen Arterie verläuft. 15 Musculus bulbospongiosus
Durch die hinteren beiden Fäden sind Nervenäste ange- 16 Musculus transversus perinei profundus
spannt, die zur resezierten Haut gegangen sind. Die beiden 17 Ramus perinealis
vorderen Fäden ziehen die mit mehreren Anastomosen des Nervus cutaneus femoris posterior
versehenen Nn. scrotales posteriores und die Muskeläste 18 Fascia perinei superficialis
des N. perinealis, zusammen mit der A. perinealis, nach 19 Musculus ischiocavernosus
medial, wodurch der Abgang der Arteria bulbi penis zur 20 Ramus inferior ossis pubis
Darstellung kommt. Er sieht in Lage und Dicke einem Ab- 21 Arteria perinealis mit Arteria bulbi urethrae (Var.)
gang der A. penis täuschend ähnlich. Erst die weitere Ver- 22 Rami musculares des Nervus perinealis
folgung der Gefäße ergab, daß die Aufteilung der A. pu- 23 Ramus muscularis des Nervus perinealis
denda interna schon kurz vorher stattgefunden hat und 24 Nervus dorsalis penis
die Arteria penis ein wenig lateraler den Musculus trans- 25 Arteria pudenda interna
versus perinei profundus von oben her betritt (s. Abb. 86).
In der Regel sollte sie dort die Arteria bulbi penis mit an-
nähernd ähnlichem Verlauf abgeben, wie er vorliegt.

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161
Abbildung 82 Regio perinealis, männlich 5

In der Regio urogenitalis wurden alle Äste des N. perinea- 1 Ligamentum sacrotuberale mit Processus falciformis
lis und der A. perinealis reseziert, so daß die dort befind- 2 Canalis pudendalis (mediale Wand)
lichen Muskeln ganz freigelegt werden konnten. Die 3 Musculus ischiococcygeus [coccygeus]
Grundlage dieser Region ist das Diaphragma urogenitale, 4 Musculus levator ani
welches im Arcus pubicus ausgespannt ist, und als binde- 5 Os coccygis
gewebig-muskuläre Platte mit seinen Musculus transver- 6 Musculus gluteus maximus
sus perinei profundus den hinteren Rand bildet. 7 Nervus rectalis inferior
An dieses Diaphragma unten angelagert sind der vom 8 Nervus perinealis
Musculus bulbocavernosus eingehüllte Bulbus penis und 9 Musculus sphincter ani externus – Pars subcutanea
der Musculus ischiocavernosus, welcher das am Ramus in- 10 Musculus sphincter ani externus – Pars superficialis
ferior ossis pubis befestigte Corpus cavernosum penis um- 11 Centrum perinei des Diaphragma urogenitale
gibt. Beide Muskeln werden von einer gemeinsamen Fas- 12 Musculus bulbocavernosus
zie überzogen (vergl. Abb. 70), der Gallaudetschen Fas- 13 Diaphragma urogenitale
zie, einfach auch Fascia perinei genannt. mit Musculus transversus perinei profundus
Zwischen dieser Faszie, den beiden Muskeln und dem 14 Ramus inferior ossis pubis am Übergang
Diaphragma urogenitale mit seiner Fascia diaphragmatis in den Ramus ossis ischii
urogenitalis inferior besteht ein Bindegewebsraum, der zur Bildung eines Ramus ischiopubicus
den Namen Spatium perinei profundum verdient. Da- 15 Sehne des Musculus ischiocavernosus
durch trennt die Fascia perinei das Spatium perinei super- 16 Musculus ischiocavernosus
ficiale mit den Gefäßen und Nerven des Skrotums von dem 17 Arteria perinealis
Spatium perinei profundum mit der Arteria bulbi penis. 18 Arteria rectalis inferior
Es soll aber darauf hingewiesen werden, daß das Spa- 19 Nervus dorsalis penis
tium perinei profundum nach anderen Interpretations- 20 Arteria pudenda interna
Versuchen offiziell, entgegen dem Wortsinn, über das Dia-
phragma urogenitale ins Becken hinein verlagert wurde,
obwohl ein Raum des Beckens eigentlich kein Raum des
Perineums sein kann.
In der Regio analis wurde der Präparationszustand und
die dafür gewählte Blickrichtung bei den nächsten beiden
Abbildungen nicht geändert, so daß die Beschreibung aus
Platzgründen dort erfolgen soll.

162
163
Abbildung 83 Regio perinealis, männlich 6

In der Regio urogenitalis wurde der Musculus bulbospon- 1 Ligamentum sacrotuberale – Processus falciformis
giosus vom Corpus spongiosum penis entfernt. Dieser 2 Canalis pudendalis
Schwellkörper der Urethra beginnt hinter der Stelle, wo (mediale Wand – Fascia obturatoria)
ihn die Urethra betritt, mit dem Bulbus penis, der an dem 3 Nervus rectalis inferior
abgebildeten Präparat extrem entleert und bei der gegebe- 4 Musculus ischiococcygeus [coccygeus]
nen geringen inneren Gewebsmenge daher stark kolla- 5 Musculus levator ani
biert ist. Seine dünne und elastische Tunica albuginea er- 6 Os coccygis
laubt ihm aber eine noch etwas stärkere Ausweitung als 7 Musculus gluteus maximus
jener weiter vorn liegender Urethraabschnitt so daß bei 8 Arteria rectalis inferior
guter Füllung eine Form entsteht, die den Namen Bulbus 9 Nervus perinealis
penis rechtfertigt. 10 Musculus sphincter ani externus
Die erhalten gebliebene Anschwellung des Corpus spon- mit ihn innervierenden und unterlegten Nervenästen
giosum penis enspricht der weitesten Stelle der Urethra, 11 Bulbus penis (stark kollabiert)
die als Fossa bulbi oder Ampulla urethrae bezeichnet 12 Corpus spongiosum penis
wird. (im Bereich der Ampulla urethrae)
Zwischen dem Schwellkörper der Urethra und dem 13 Corpus spongiosum penis
Musculus ischiocavernosus ist das Diaphragma urogenita- mit Pars spongiosa urethrae
le zu sehen, von dem der Musculus transversus perinei pro- vor der Ampulla urethrae
fundus seinen hinteren Rand bildet oder zumindest in 14 Diaphragma urogenitale
dessen Nähe liegt. Davor besteht das Diaphragma nur aus mit Musculus transversus perinei profundus
einer bindegewebigen Platte, der Membrana perinei, die 15 Sehne des Musculus ischiocavernosus am Crus penis
vorne mit dem Ligamentum transversum perinei endet. 16 Ramus inferior ossis pubis
Die Arteria bulbi penis zieht anfangs eingelagert in den 17 Musculus ischiocavernosus
Musculus transversus perinei profundus an der kranialen 18 Arteria bulbi penis
Wand des Spatium perinei profundum zum Bulbus penis. 19 Arteria perinealis
Sie entspringt von der Arteria penis, die im Musculus 20 Lateraler Ramus muscularis des Nervus perinealis
transversus perinei profundus, überlagert vom medialen 21 Arteria pudenda interna und Nervus dorsalis penis
Rande des Musculus ischiocavernosus, unsichtbar bleibt
oder von der Arteria perinealis.
Die vorliegende Regio analis deckt sich mit jener der
folgenden Abbildung und wird dort beschrieben.

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165
Abbildung 84 Regio perinealis, männlich 7

Wie bei den vorhergehenden Abbildungen wurde der 1 Ligamentum sacrotuberale – Processus falciformis
Musculus gluteus maximus über das Tuber ischiadicum 2 Canalis pudendalis
zur Seite gezogen, an dem das Ligamentum sacrotuberale (mediale Wand – Fascia obturatoria)
ausläuft und sich in seinen Processus falciformis fortsetzt. 3 Arteria rectalis inferior
Von diesen derben Bandstrukturen zieht die Fascia obtu- 4 Musculus levator ani – Musculus iliococcygeus
ratoria in die Tiefe. An ihr entspringt der Musculus levator 5 Musculus sphincter ani externus – Pars superficialis
ani, der im vorliegenden Falle durch eine Spalte vom Mu- 6 Musculus gluteus maximus
sculus coccygeus abgesetzt ist und sich in den Musculus 7 Musculus ischiococcygeus [coccygeus]
iliococcygeus und Musculus pubococcygeus aufteilen läßt. 8 Nervus rectalis inferior
Der Alcocksche Kanal in der Fascia obtoratoria ist er- 9 Fascia obturatoria
öffnet, und die in ihm liegende Arteria pudenda interna 10 Nervus perinealis
ist dargestellt. Der Nervus perinealis wurde durch einen 11 Musculus levator ani – Musculus pubococcygeus
Faden stark nach medial gezogen, so daß der Abgang des 12 Musculus transversus perinei profundus
noch im Kanal unterlegten Nervus dorsalis penis des 13 Arteria bulbi penis
N. pudendus sichtbar wird. Hinter dieser Verzweigungs- (Verzweigung im Corpus spongiosum penis)
stelle ist ein Nervus rectalis inferior unterlegt, der die Arte- 14 Pars spongiosa urethra
ria rectalis inferior begleitet, die sonst auch doppelt oder 15 Zugang zur Pars membranacea urethrae
dreifach vorkommen kann. im Diaphragma urogenitale
In der Regio urogenitalis wurde das Corpus spongiosum 16 Hinterer Rand des Diaphragma urogenitale
penis mit dem Bulbus penis gespalten und die Urethra bis 17 Arcus tendineus musculi levatoris ani
zum Durchtritt durch das Diaphragma urogenitale in 18 Corpus spongiosum penis (Schnittfläche)
ihrer Pars spongiosa eröffnet. Sie ist dort am Diaphragma 19 Ramus inferior ossis pubis
urogenitale gut fixiert und gehört daher zur Pars fixa der 20 Musculus ischiocavernosus
vorderen Harnröhre. 21 Arteria bulbi penis
Die Wand der Urethra wird von einer innen Epithel tra- 22 Arteria perinealis
genden Lamina propria gebildet, die sich am makroskopi- 23 Arteria pudenda interna und Nervus dorsalis penis
schen Querschnitt nach außen gut absetzt, obwohl sie ei- 24 Nervus pudendus
gentlich ohne scharfe Grenze in die Venenräume des Cor-
pus spongiosum penis übergeht.
Im eröffneten Schwellkörper verzweigt sich die A. bulbi
penis.

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167
Abbildung 85 Regio perinealis, männlich 8
Regio analis

In dieser Regio analis ist die Gliederung des Musculus le- 1 Processus falciformis des Ligamentum sacrotuberale
vator ani deutlich zu sehen. Der M. iliococcygeus ist an 2 Canalis pudendalis (eröffnet)
beiden Rändern mit schwarzen Borsten unterlegt. Vorn 3 Musculus ischiococcygeus [coccygeus]
überlagert er den hinteren Rand des M. pubococcygeus, 4 Musculus iliococcygeus des M. levator ani
und mit seinem hinteren Rande würde er sich innen an 5 Musculus sphincter ani externus – Pars superficialis
den Musculus ischiococcygeus [coccygeus] anlegen, wenn 6 Musculus sphincter ani externus – Pars subcutanea
er nicht von diesem Muskel durch eine selten vorkom- 7 Os coccygis
mende Spalte getrennt wäre. 8 Fascia obturatoria
Ganz vorn schließt an den M. pubococcygeus der M. pu- – mediale Wand des Canalis pudendalis
borectalis an, der größtenteils an der oberen Faszie des (nach medial umgeklappt)
Diaphragma urogenitale entspringt und nach Entfernung 9 Arteria rectalis inferior (obligates Hauptgefäß)
dieses Diaphragmas mit einer Schnittfläche beginnen 10 Arteria rectalis inferior
muß. Er bildet mit dem gleichen Muskel der anderen Seite (eines der ein bis zwei Nebengefäße)
eine Schlinge, die sich von hinten an die Flexura perinealis 11 Musculus pubococcygeus des M. levator ani
des Rektums legt und daher als Sphincter recti wirkt. 12 Musculus puborectalis des M. levator ani
Den M. puborectalis setzt nach außen der M. sphincter 13 Musculus sphincter ani externus – Pars profunda
ani externus fort. Seine Pars subcutanea und Pars superfi- 14 Pars membranacea urethrae (Querschnitt)
cialis umfassen den Anus zwingenförmig, während die mit Apex prostatae
Pars profunda weitgehend ringförmig verläuft. In diese 15 Arteria penis
strahlen aber von vorn Fasern des M. puborectalis ein, die 16 Arteria profunda penis
sich davor als M. levator prostatae auch mit dem Centrum 17 Nervus dorsalis penis
perinei des Diaphragma urogenitale verbinden. Daher 18 Corpus cavernosum penis im Crus penis dextrum
weist dort die Pars profunda ebenfalls Schnittflächen auf. mit Verzweigung der A. profunda penis
Gefäße dringen zwischen den M. puborectalis und den 19 Arteria dorsalis penis dextra
M. sphincter ani externus ein, und eine vordere Gefäßver- 20 Corpus cavernosum penis im Crus penis sinistrum
zweigung gelangt auch zwischen dessen Pars superficialis mit Verzweigung der A. profunda penis
und Pars profunda. Die Nerven für diesen Schließmuskel 21 Arterienbogen zwischen
aus dem Nervus rectalis inferior, die auch sensible Fasern den Arteriae profundae penis (Var.)
für den Analkanal enthalten, sind unterlegt. 22 Vena dorsalis profunda penis
Die beiden Mm. puborectales begrenzen als Levator- 23 Ligamentum arcuatum pubis
schenkel einen Schlitz, den Hiatus musculi levatoris ani, 24 Musculus ischiocavernosus
der durch den die Levatorschenkel verbindenden M. leva- 25 Arteria bulbi penis
tor prostatae in einen Hiatus analis und Hiatus urogenita- 26 Arteria perinealis
lis unterteilt wird. 27 Arteria pudenda interna und Nervus dorsalis penis
28 Nervus rectalis inferior
29 Musculus gluteus maximus

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Abbildung 86 Regio perinealis, männlich 9
Regio urogenitalis

In der Regio urogenitalis wurde das Diaphragma urogeni- 1 Ligamentum sacrotuberale – Processus falciformis
tale mit den angelagerten Resten des Harnweges und mit 2 Nervus pudendus
den Usprüngen der Beckenbodenmuskulatur entfernt. Die 3 Musculus iliococcygeus des M. levator ani
dadurch entstandene Öffnung gewährt Einblick in den 4 Musculus sphincter ani externus – Pars superficialis
Raum des kleinen Beckens. In der Tiefe ist der Apex pro- 5 Musculus sphincter ani externus – Pars subcutanea
statae mit der austretenden Pars prostatica urethrae zu 6 Os coccygis
sehen. Die von vorne sichtbare Symphyse der Schambeine 7 Nervus rectalis inferior
geht am unteren Rande in das Ligamentum arcuatum pu- 8 Arteria rectalis inferior
bis über, welches den vorderen Abschluß der Öffnung bil- 9 Nervus perinealis
det. 10 Musculus pubococcygeus des M. levator ani
Etwas oberhalb des Bandes wurde die Vena dorsalis 11 Arteria transversa perinei
profunda penis unterlegt, bevor sie in den Plexus venosus 12 Musculus sphincter ani externus – Pars profunda
prostaticus einmündet. Dieser Plexus befindet sich im 13 Pars membranacea urethrae (Querschnitt)
Spatium retropubicum (Retzius), das nach dorsal bis zu und Apex prostatae
einer Faszienstruktur reicht, die unten am Diaphragma 14 Ligamentum arcuatum pubis
urogenitale endet. Diese Faszienstruktur bedeckt die Pro- 15 Arteria profunda penis
stata von vorn und gehört zur Faszienscheide der Prosta- (bildet als Varietät mit der A. profunda penis
ta, die vorn aus der von oben kommenden Fascia umbili- der anderen Seite einen Gefäßbogen und beiderseits
co-(prae)-vesicalis und dem Ligamentum puboprostati- betreten zwei Äste getrennt das Crus penis)
cum gespeist wird. 16 Nervus dorsalis penis
Der sehr kräftig ausgebildete Musculus ischiocaverno- 17 Corpus cavernosum penis im eröffneten Crus penis
sus überlagert die in den Ursprung des Musculus transver- mit Verzweigungen der A. profunda penis
sus perinei profundus eingelagerte Arteria penis, so daß 18 Arteria dorsalis penis
sie in diesem Falle erst weit vor dem Diaphragma wieder 19 Diaphragma urogenitale (Ansatz am Arcus pubicus)
in Erscheinung tritt. Sie teilt sich dort in die A. profunda 20 Pars spongiosa urethrae
penis und A. dorsalis penis. Die Arteria profunda penis 21 Corpus cavernosum penis im eröffneten Crus penis
kommuniziert mit jener der anderen Seite und gibt jeder- mit Verzweigungen der A. profunda penis
seits zwei getrennt in das eröffnete Corpus cavernosum 22 Gefäßbogen zwischen
eintretende Äste ab. Der rechte Nervus dorsalis penis ist den Arteriae profundae penis (Var.)
unterlegt. 23 Vena dorsalis profunda penis
Die Arteria bulbi penis geht wie öfters von der Arteria 24 Musculus ischiocavernosus
perinealis ab. Vorn hinter dem Schnittrande der Haut ist 25 Musculus ischiopubicus
der Querschnitt der Urethra und ihres Schwellkörpers zu (dem Ansatz des Diaphragma urogenitale
sehen. angelagertes, dünnes Muskelbündel)
26 Arteria bulbi penis mit Seitenast zum Apex prostatae
und der Pars membranacea urethrae
27 Arteria perinealis
28 Arteria pudenda interna
29 Fascia obturatoria
– mediale Wand des Canalis pudendalis
30 Nervus dorsalis penis
31 Musculus gluteus maximus

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171
Abbildung 87 Regio pudendalis des Mannes

Die Regio pudendalis des Mannes überragt die schon an 1 Tunica albuginea corporum cavernosorum
anderer Stelle abgehandelte Regio urogenitalis nach vor- 2 Vena dorsalis profunda penis
ne, weil der Penis vor der Symphyse wurzelt. Sein Aufbau 3 Tunica albuginea corporis cavernosi penis
soll hier daher vor allem dargelegt werden. (bedeckt mit Fascia penis profunda)
Die beiden Corpora cavernosa penis werden von einer 4 Vena dorsalis superficialis penis
einheitlichen, derben Tunica albuginea umschlossen, in 5 Fascia penis superficialis (Schnittrand)
deren Sulcus urethralis das mit der Glans penis zu- 6 Arteriae dorsales penis
sammenhängende Corpus spongiosum mit der Pars mobi- 7 Fascia penis profunda (Schnittrand)
lis der Urethra eingelagert ist. 8 Nervi dorsales penis
Auf der Abb. A wurde die Haut des Penis von seiner Ra- 9 Fascia penis superficialis (Schnittrand)
dix bis zum Preputium penis gespalten. Anstelle einer Tela 10 Venenverbindung zwischen
subcutanea findet sich hier die locker gewebte Fascia pe- Corpus cavernosum penis
nis superficialis. In ihr liegt ein Ast der Arteria pudenda und Vena dorsalis profunda penis
externa. am Dorsum penis
Auf Abb. B wurde die Fascia penis superficialis gespal- 11 Corona glandis
ten und auseinandergespreizt. Nach Abhebung der Fascia (bedeckt mit Fascia penis superficialis
penis profunda nach rechts wurden die Gefäße und Ner- und Innenhaut des Preputium penis)
ven am Dorsum penis auspräpariert. Die V. dorsalis pro- 12 Preputium penis
funda penis wie auch die rechte A. dorsalis penis zeigen 13 Scrotum mit Testis dexter
einen Seitenast, der von dorsal her Verbindung mit den 14 Scrotum mit Testis sinister
Cavernae corporum cavernosorum aufnimmt. Es ist aber 15 Vena circumflexa penis mit begleitender Arterie
auf der rechten Seite auch eine Vena circumflexa penis mit 16 Preputium mit Glans penis
einer begleitenden Arterie zu sehen. Auffällig ist, daß die 17 Lockeres Bindegewebe der Verschiebeschicht
immer wieder dargebotene Symmetrie und Frequenz der zwischen Fascia penis superficialis und Cutis
Strukturen nicht vorliegt. 18 Cutis (Schnittrand)
Die abgehobene Fascia penis profunda (Buck) bildet 19 Arterienast der Arteria pudenda externa
zwar für Gefäße und Nerven mit der Tunica albuginea 20 Dorsum penis mit Fascia penis superficialis
corporum cavernosorum einen guten Spaltraum, verbin- 21 Radix penis
det sich aber sonst sehr fest mit ihrer Unterlage, insbeson-
dere gegen die Crura penis hin, so daß ein Zusammen-
hang mit der Gallaudetschen Faszie der Regio urogeni-
talis nicht herstellbar ist, obwohl sie einander entspre-
chen.
Die Fascia perinei superficialis (Colles) hingegen
setzt sich in die Fascia penis superficialis und seitlich der
Peniswurzel, mit dem Os pubis nur locker verbunden, in
die Scarpasche Faszie der Bauchdecken fort. Phlegmonen
des Spatium perinei superficiale können sich somit unge-
hindert bis zum Bauch, dem Penis und dem Skrotum aus-
breiten.

172
A B

173
Abbildung 88 Regio perinealis, weiblich 1

Die Gliederung der Regio perinealis wurde schon bei der 1 Commissura labiorum posterior
Regio perinealis des Mannes (Abb. 72) gegeben. Der 2 Pecten analis
Unterschied der weiblichen gegenüber der männlichen 3 Musculus gluteus maximus
Region besteht darin, daß die ganze Regio pudendalis der 4 Tela subcutanea (subcutanes Fettpolster der Nates)
Frau zur Regio urogenitalis gehört. 5 Sulcus analis intermuscularis
Die Regio pudendalis liegt vor dem Damm, dem Peri- 6 Musculus semitendinosus
neum. In dieser Region liegt das äußere Genitale der Frau, 7 Ostium urethrae externum
das Pudendum femininum. Durch starke Abduktion der 8 Musculus adductor magnus
Beine ist die Schamspalte, die Rima pudendi, eröffnet und 9 Labium minus pudendi
der Einblick in das entfaltete Vestibulum vaginae gegeben. 10 Frenulum clitoridis und Glans clitoridis
Die Labia majora pudendi werden hinten im Bereich des 11 Musculus gracilis
Dammes durch die Commissura labiorum posterior mit- 12 Labium majus pudendi
einander verbunden. Ihre dickeren vorderen Enden gehen 13 Commissura labiorum anterior
in die Commissura labiorum anterior und in den Mons pu- 14 Sulcus genitofemoralis
bis über. 15 Sulcus glutealis
Die Labia minora pudendi sind ebenfalls entfaltet und 16 Mons pubis
werden durch eine tief einschneidende Furche, den Sulcus 17 Preputium clitoridis
nympholabialis, von den großen Schamlippen getrennt. 18 Sulcus nympholabialis
Sie umgrenzen das Vestibulum vaginae. Hinten verbinden 19 Frenulum labiorum pudendi
sie sich durch das Frenulum labiorum pudendi und vorn 20 Perineum (Damm)
durch das Preputium clitoridis miteinander. Außerdem 21 Anus
schickt noch ihr vorderer Rand eine eigene Abspaltung, 22 Crena ani
das Frenulum clitoridis, zur Glans clitoridis. 23 Lage des Apex ossis sacri
Ungefähr 3 cm hinter der Glans clitoridis ist die Öff-
nung der Urethra auf der Papilla urethralis in Form eines
sagittalen Spaltes zu sehen. Direkt hinter dieser Öffnung,
dem Ostium urethrae externum, liegt der Introitus vagi-
nae.
Das den medialen Wulst der Nates aufbauende Fettge-
webe wurde zur Seite gezogen, wodurch der stärker geöff-
nete Anus den Damm eindrucksvoller kennzeichnet.

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175
Abbildung 89 Regio perinealis, weiblich 2

Das die mediale Rundung der Nates bildende Fettgewebe 1 Tela subcutanea der Nates
wurde vom unteren Rande des Musculus gluteus maximus 2 Fascia glutea
isoliert und nach medial verlagert. Der Musculus gluteus 3 Musculus gluteus maximus
maximus wurde vom Tuber ischiadicum abgehoben und 4 Ligamentum sacrotuberale
durch einen Haken mit der an ihm verbliebenen Haut und 5 Tuber ischiadicum
Subcutis nach dorsal gezogen. Von dem freigelegten inne- 6 Musculus semitendinosus
ren Rand des Ligamentum sacrotuberale an wurde das 7 Musculus adductor magnus
Corpus adiposum fossae ischioanalis von der Fascia obtu- 8 Musculus gracilis
ratoria stumpf abgelöst und durch die Verbindung mit 9 Ramus ossis ischii (Ramus ischiopubicus)
dem gesamten Fettpfropf aus der Fossa herausgewälzt. 10 Labium majus pudendi
Die Fossa ischioanalis reicht mit einem Recessus ante- 11 Commissura labiorum anterior
rior ein wenig unter das Diaphragma urogenitale. Mit des- 12 Sulcus genitofemoralis
sen Hinterrand verbindet sich die Fascia perinei super- 13 Mons pubis
ficialis und setzt seitlich am unteren Rand des Ramus infe- 14 Preputium clitoridis
rior ossis pubis und des Ramus inferior ossis ischii an, so- 15 Labium minus pudendi
weit das Diaphragma urogenitale zurückreicht. Die Fascia 16 Tela subcutanea (subcutanes Fettpolster der Nates)
perinei superficialis entspricht der Lamina profunda strati 17 Crena ani
subcutanei (siehe Einleitung) und begrenzt demnach die 18 Fascia obturatoria in der Fossa ischioanalis
Subcutis [Tela subcutanea] zur Tiefe hin.
Die Subcutis hat im Bereich des Diaphragma urogenita-
le, wie der Abbildung zu entnehmen ist, nicht nur wegen
der dort befindlichen Labia majora pudendi eine oft sehr
beachtliche Dicke.
An der Außenfläche der Rami ossis pubis und ossis
ischii entspringt der Musculus gracilis und der Musculus
adductor magnus. Sie bilden mit dem ihren Ursprüngen
anliegenden Bindegewebe eine derbe filzige Schicht, die in
den Ansatz der Fascia perinei superficialis übergeht. Am
Tuber ossis ischii entspringt die ischiokrurale Muskulatur
mit dem hier sichtbaren gemeinsamen Ursprung der
Musculi semitendinosus und biceps femoris.

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Abbildung 90 Regio perinealis, weiblich 3

In der Fossa ischioanalis treten drei Arteriae rectales infe- 1 Perineum (Damm)
riores aus der Fascia obturatoria aus, von denen die mittle- 2 Arteria rectalis inferior (posterior)
re Arterie von vornherein der Beckenbodenmuskulatur 3 Nervus rectalis inferior
angelagert ist und zusammen mit der frei durch die Fossa 4 Arteria rectalis inferior (anterior)
ziehenden vorderen Arterie das Gebiet des Canalis analis 5 Ligamentum sacrotuberale
ausgiebig mit Blut versorgt. Die hintere Arteria rectalis in- 6 Tuber ischiadicum
ferior erreicht den Anus nicht, wird aber von dem einzigen 7 Musculus gluteus maximus
Nervus rectalis inferior begleitet, der sich über die Regio 8 Ramus analis des Nervus perinealis
analis hinaus noch an der Innervation der Regio urogeni- 9 Musculus levator ani
talis beteiligt. Zusätzlich hat ein dünner unterlegter Nerv 10 Arteria perinealis
die Fascia obturatoria schon weit dorsal durchsetzt, der 11 Rami des Nervus perinealis
entlang der Faszie zum hinteren Rande des Diaphragma 12 Arterie der Rami labiales posteriores
urogenitale gelangt. 13 Nervi labiales posteriores
Anstelle der drei Arteriae rectales inferiores können 14 Musculus gracilis
manchmal auch nur eine oder zwei auftreten. 15 Musculus semitendinosus
Am Diaphragma urogenitale sind die Nervi labiales po- 16 Musculus adductor magnus
steriores des Nervus perinealis unterlegt, die erst knapp 17 Fascia obturatoria in der Fossa ischioanalis
vorher den Canalis pudendalis mit den gleichnamigen Ge- 18 Labium majus pudendi (Schnittfläche)
fäßen der Arteria perinealis verlassen haben. 19 Commissura labiorum anterior
Alle diese dünnen Nerven und Gefäße treten am hinte- 20 Labium majus pudendi
ren Rand des Diaphragma urogenitale in das Spatium pe- 21 Mons pubis
rinei superficiale ein, wo sich die Fascia perinei superficia- 22 Glans und Preputium clitoridis
lis verankert. Diese Faszie bedeckt den Bindegewebsraum 23 Labium minus pudendi
und wurde vor den beiden gelben Unterlegungen stehen 24 Vestibulum vaginae
gelassen. 25 Fascia perinei superficialis
Zwischen dem Vestibulum vaginae und dem in der Cre- 26 Diaphragma urogenitale (dorsaler Rand)
na ani verborgenen Anus ist der Damm in seiner Bezie- 27 Ramus perinealis des Nervus rectalis inferior
hung zum Diaphragma urogenitale deutlich erkennbar. 28 Arteria rectalis inferior (media)
29 Tela subcutanea der Nates

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Abbildung 91 Regio perinealis, weiblich 4

Der Canalis pudendalis wurde in seiner ganzen Länge er- 1 Ligamentum sacrospinale
öffnet. Der Nervus perinealis wurde mit seinen Aufzwei- 2 Musculus iliococcygeus (hintere Abteilung)
gungen aus dem Kanal herausgehoben und durch einen des M. levator ani
Faden zur Seite gespannt. Im Kanal verblieben sind die 3 Musculus ischiococcygeus [coccygeus]
Arteria pudenda interna und der hinten unterlegte Ner- (kaudaler Rand)
vus dorsalis clitoridis. 4 Nervus rectalis inferior
Der Nervus perinealis gibt ganz hinten einen langen, 5 Ligamentum sacrotuberale
dünnen Ast zur Pars superficialis des M. sphincter ani ex- 6 Tendo des Musculus obturatorius internus
ternus ab und teilt sich nachher in einen medialen und mit den Mm. gemelli superior und inferior
lateralen Ast. Diese lassen aus ihren sensiblen Anteilen die 7 Caput commune der Musculi semitendinosus
Nn. labiales posteriores hervorgehen. und biceps femoris
Die Arteria pudenda interna wurde im Kanal ausprä- 8 Musculus gluteus maximus
pariert. Sie entläßt die Arteriae rectales inferiores, einige 9 Nervus perinealis
Muskeläste und den Ast für das Tuber ischiadicum und 10 Nervus dorsalis clitoridis
geht am hinteren Rande des Diaphragma urogenitale in 11 Tuber ischiadicum
die Arteria perinealis und die Arteria bulbi vestibuli über. 12 Arteria perinealis
Die Arteria perinealis gelangt nach Abgabe einer 13 Arteria bulbi vestibuli
A. transversa perinei in das Spatium perinei superficiale 14 Musculus ischiocavernosus
und setzt sich dort in die Arteriae labiales posteriores fort. 15 Nervus labialis posterior
Die Arteria bulbi vestibuli geht innerhalb des Diaphragma 16 Musculus adductor magnus
urogenitale von der A. pudenda interna (A. clitoridis) ab. 17 Musculus gracilis
Sie verläuft dann bevor sie in den Bulbus vestibuli eintritt 18 Ramus ischiopubicus
in der Spalte zwischen dem M. ischiocavernosus und dem 19 Arcus tendineus musculi levatoris ani
M. bulbospongiosus, der durch einen Faden nach medial 20 Ramus (analis) des Nervus perinealis
verzogen wird, um sie sichtbar zu machen. 21 Musculus sphincter ani externus – Pars profunda
Der eigentliche Nervus rectalis inferior wird durch ei- 22 Musculus sphincter ani externus – Pars superficialis
nen Faden aus der Fossa ischioanalis heraus nach lateral 23 Labium majus pudendi (Schnittfläche)
verspannt, so daß die Pars profunda des Musculus sphinc- 24 Vestibulum vaginae
ter ani externus mit den sie umgebenden Gefäßen etwas 25 Rami labiales posteriores
abgehoben wird. 26 Perineum
27 Musculus bulbospongiosus
28 Arteria transversa perinei
29 Nervus dorsalis clitoridis
30 Arteria rectalis inferior (anterior)
31 Mediale Wand des Canalis pudendalis (Schnittrand)
32 Arteria pudenda interna
(mit kaudal angelagerter Vene)

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181
Abbildung 92 Regio urogenitalis, weiblich I/1

Das fettreiche Bindegewebe zwischen den Labia majora 1 Musculus bulbospongiosus


pudendi wurde im Bereich der Commissura anterior 2 Os coccygis
durch einen Medianschnitt bis zum Korpus der Klitoris 3 Musculus ischiococcygeus [coccygeus]
durchtrennt und das rechte Labium majus pudendi ent- und Ligamentum sacrospinale
fernt. Ebenso wurde das Preputium clitoridis median 4 Nervus rectalis inferior
durchschnitten und die linke Hälfte durch einen Faden 5 Ligamentum sacrotuberale
mit den übrigen Weichteilen nach hinten gezogen. Am 6 Tendo des Musculus obturatorius internus
Corpus clitoridis sind die Arteria und der Nervus dorsalis mit den Mm. gemelli superior und inferior
clitoridis sichtbar. 7 Musculus gluteus maximus
Das vom entfernten Labium majus pudendi im Sulcus 8 Musculus piriformis
nympholabialis (Sulcus interlabialis) abgetrennte rechte 9 Nervus perinealis
Labium minus pudendi wurde mit einem Haken nach 10 Tuber ischiadicum
links hinten verlagert, um den Musculus bulbospongiosus 11 Ramus perinealis
mit dem Bulbus vestibuli wegzuklappen und die Spalte des Nervus cutaneus femoris posterior
medial des Musculus ischiocavernosus zu erweitern. In 12 Arteria bulbi vestibuli
dieser Spalte verlaufen die Arterien für die Klitoris und 13 Musculus ischiocavernosus
der Nervus dorsalis clitoridis. 14 Arteria clitoridis und Nervus dorsalis clitoridis
Wird der Musculus ischiocavernosus etwas zur Seite 15 Sehne des Musculus ischiocavernosus
präpariert, kann dort auch das Crus clitoridis gesehen 16 Arteria dorsalis clitoridis
werden, das unmittelbar unterhalb des Ansatzes des Dia- und Nervus dorsalis clitoridis
phragma urogenitale am unteren Rand des Arcus pubicus 17 Musculus gracilis
befestigt ist. 18 Caput commune der Mm. semitendinosus
Im hinteren Winkel der Spalte, die nach der bei Abb. 82 und biceps femoris
gegebenen Definition dem Spatium perinei profundum 19 Musculus adductor magnus
entspricht, zieht die Arteria bulbi vestibuli zum Bulbus ve- 20 Arteria rectalis inferior (anterior)
stibuli, der vollständig entleert und kollabiert ist. Der 21 Ramus inferior ossis pubis [Arcus pubicus]
Musculus bulbospongiosus bedeckt die abgehobene, sonst 22 Crus clitoridis
dem Diaphragma zugewandte Seite des Bulbus vestibuli 23 Corpus clitoridis
oft mehr als dessen vordere Seite, und er besteht, wie aus 24 Preputium clitoridis
seinem Ansatze ersichtlich ist, aus zwei Teilen. 25 Mons pubis
26 Commissura labiorum anterior (Schnittfläche)
27 Labium minus pudendi (sinistrum)
28 Fascia clitoridis
29 Glans clitoridis
30 Bulbus vestibuli
31 Labium minus pudendi (dextrum)
32 Musculus levator ani

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Abbildung 93 Regio urogenitalis, weiblich I/2

Nach Entfernung des Bulbus vestibuli, der in nicht ge- 1 Musculus ischiococcygeus [coccygeus]
schwelltem Zustande ca. 3,5 cm lang, 1,5 cm breit und (mit schlecht ausgebildeter Überlagerung
0,5 cm dick ist, fällt vor allem die Breite der gespannten durch das Ligamentum sacrospinale)
Schleimhaut des Vestibulum vaginae auf, die vorher mit 2 Arteria transversa perinei der A.perinealis
dem Bulbus verwachsen war. Ihrer Stütze beraubt läßt 3 Arteria perinealis (Resektionsstumpf)
sich diese Schleimhaut besonders in querer Richtung of- 4 Arteria rectalis inferior (media)
fensichtlich leicht dehnen. Sie bildet dort die laterale 5 Nervus dorsalis clitoridis
Wand des Vestibulum vaginae, an der innen schon die et- 6 Tuber ischiadicum
was niedriger gewordenen Labia minora pudendi liegen 7 Ramus perinealis
und nach hinten ihrem Frenulum zustreben, das der Com- des Nervus cutaneus femoris posterior
missura posterior der großen Schamlippen angelagert ist. 8 Musculus gluteus maximus
Der Übergang dieser zur Seite gezogenen und über- 9 Arteria pudenda interna
dehnten, von außen gesehenen Schleimhaut des Vestibu- 10 Nervus perinealis
lum vaginae in jene der Vagina erfolgt beim Durchtritt 11 Arteria bulbi vestibuli
durch das Diaphragma urogenitale. Allerdings nicht in 12 Arteria clitoridis
dem Sinn, daß das Diaphragma ringsherum ansetzen 13 Musculus ischiocavernosus
würde. Vom hinteren Durchtritt geht ein bogenförmiger 14 Nervus dorsalis clitoridis
Schnittrand zum seitlichen aus, der mit dem diaphragma- 15 Arteria dorsalis clitoridis
tischen Rand des Bulbus vestibuli verbunden war. Nur un- 16 Corpus clitoridis
ter dessen Vermittlung gewinnt das Diaphragma Anschluß 17 Musculus gracilis
an die Schleimhaut. 18 Musculus semitendinosus
Die gestutzte Arteria bulbi vestibuli, die A. clitoridis 19 Musculus adductor magnus
und der Nervus dorsalis clitoridis betreten das Diaphrag- 20 Ramus ischiopubicus
ma urogenitale, von dem nach Entfernung der eher diffu- 21 Fascia superior diaphragmatis pelvis
sen, unteren Faszie nur mehr die obere Schicht stehen ge- 22 Crus clitoridis
blieben ist. Die A. clitoridis gibt als nächsten Ast eine A. ur- 23 Labium minus pudendi (sinistrum)
ethralis ab, die sich an der Versorgung des Bulbus betei- 24 Labium majus pudendi
ligt. Eine zweite A. urethralis begibt sich zum Ende der Ur- 25 Glans clitoridis
ethra. Schließlich teilt sich das Hauptgefäß in die Arteriae 26 Arteria profunda clitoridis
dorsalis clitoridis und profunda clitoridis auf, wobei die 27 Arteriae urethrales
A. profunda clitoridis, bevor sie in das Crus clitoridis ein- 28 Schleimhaut des Vestibulum vaginae
tritt, noch ein Ästchen an die beide Bulbi miteinander ver- (an der Innenseite des Bulbus vestibuli)
bindende Pars intermedia abgibt. 29 Ansatz des Bulbus vestibuli
am Diaphragma urogenitale (Schnittrand)
30 Musculus iliococcygeus des M. levator ani
(vorderer, obligater Anteil)
31 Musculus iliococcygeus des M. levator ani
(hinterer, variabler Anteil)

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Abbildung 94 Regio urogenitalis, weiblich I/3

Entfernt wurden auf der rechten Seite das Labium majus 1 Musculus sphincter ani externus – Pars superficialis
pudendi und das Labium minus pudendi, und vom Corpus 2 Musculus sphincter ani externus – Pars profunda
clitoridis wurde auch der Ansatz des Musculus bulbospon- 3 Musculus ischiococcygeus [coccygeus]
giosus beseitigt. Von der Glans clitoridis bis zum Ostium (mit teilweiser Überlagerung
urethrae externum wurde die Schleimhaut des Vestibulum durch das Ligamentum sacrotuberale)
vaginae über der Klitoris und seitlich der sondierten Ure- 4 Musculus levator ani
thra bis zum Introitus vaginae durchtrennt, wo sich ein 5 Arteria rectalis inferior (media)
Rest des Hymens befindet. Sodann wurde bis zur Ebene 6 Nervus dorsalis clitoridis
des Introitus vaginae die ganze Schleimhaut des Vestibu- 7 Tuber ischiadicum
lum vaginae mit Ausnahme der linken Hälfte ihrer 8 Musculus gluteus maximus
Vorderwand entfernt. Diese ist als eingefaltete Verbin- 9 Arteria pudenda interna
dungsbrücke zwischen der Vaginalschleimhaut und dem 10 Nervus perinealis
linken Labium minus pudendi erhalten geblieben. Durch 11 Nervus dorsalis clitoridis
einen Faden, der im Preputium clitoridis verankert ist, 12 Ansatz des Diaphragma urogenitale (Schnittrand)
wurde die Klitoris und die linke Hälfte der Schleimhaut 13 Musculus ischiocavernosus
zwischen den beiden Labia minora pudendi nach links 14 Arteria clitoridis
verzogen. 15 Nervus dorsalis clitoridis
In der durch einen Haken leicht entfalteten Vagina sind 16 Corpus clitoridis
die Rugae vaginales und noch einige Carunculae hymena- 17 Musculus gracilis
les zu sehen. Vom Diaphragma urogenitale ist nur mehr 18 Musculus semitendinosus
ein hinterer, lateraler Zipfel im Niveau des Introitus vagi- 19 Musculus adductor magnus
nae stehen geblieben. Kranial davon umgreifen die Leva- 20 Ramus inferior ossis pubis [Arcus pubicus]
torschenkel die Vagina, bevor sie hinter dem Rektum ab- 21 Bindegewebe im Recessus pubicus
tauchen. Der kaudal angelagerte Musculus sphincter ani der Fossa ischioanalis
externus wurde weitgehend reseziert. Die hinteren Rest- 22 Crus clitoridis
stümpfe seiner Pars superficialis und Pars profunda sind 23 Grenze zwischen Vestibulum vaginae
durch einen Haken nach kaudal und links verzogen. und Paries anterior vaginae mit Ansatz des Hymen
Die Gefäße und Nerven für die Klitoris entsprechen der 24 Preputium clitoridis
vorhergehenden Abbildung und wurden dort schon be- 25 Labium majus pudendi
schrieben. Ihr Verhalten zum Crus clitoridis ist aber hier 26 Labium minus pudendi (sinistrum)
durch die stärkere Verlagerung des Musculus ischiocaver- 27 Glans clitoridis
nosus besser zu sehen. Der Nervus dorsalis clitoridis wur- 28 Vestibulum vaginae
de mehrfach unterlegt und ist hier fast zur Gänze über- (linke Hälfte der Vorderwand des Vestibulum vaginae
blickbar. durch die Verlagerung des medianen Schnittrandes
nach links zusammengefaltet)
29 Ostium urethrae externum (sondiert)
30 Übergang der Urethra feminina
von der vorderen Vaginalwand
in das Bindegewebe des Vestibulum vaginae
31 Carunculae hymenales
32 Musculus puborectalis als Bestandteil
der den Hiatus levatorius begrenzenden
Levatorschenkel (prärektale Fasern unterteilen
den Hiatus levatorius in den Hiatus vaginalis
und den Hiatus analis)
33 Arteria rectalis inferior (anterior)

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Abbildung 95 Regio perinealis, weiblich II/1

In Anbetracht der Variabilität insbesondere im Aufbau 1 Labium minus pudendi


des Diaphragma urogenitale, der gesamten Gefäß-Ner- 2 Ostium urethrae externum
venversorgung und den altersbedingten Unterschieden im 3 Labium majus pudendi
Aussehen des äußeren Genitales werden die Präparatio- 4 Sulcus genitofemoralis
nen einer zweiten Frau vorgestellt. 5 Commissura labiorum anterior
Sie zeigen das Bild der Region von einer jüngeren Frau, 6 Preputium clitoridis
die noch nicht geboren hat. Sie sollen in Steinschnittlage 7 Frenulum clitoridis
präsentiert werden, weil Untersuchungen und operative 8 Ductus paraurethralis (Ausmündung)
Eingriffe in der Regel in dieser Position erfolgen. 9 Papilla urethralis
Zur Entfaltung des Vestibulum vaginae und der Vagina 10 Vestibulum vaginae
wurde ein Spekulum eingesetzt, das die hinteren Wände 11 Glans clitoridis
dieser Räume nach dorsal zieht. Vor dem gegen den In-
troitus vaginae vordringenden Spekulum liegt das Ostium
urethrae externum auf einer leichten Erhebung, der Papil-
la urethralis, in Form eines sagittalen Schlitzes.
In der hinteren Hälfte der Papille ist auf der linken Kör-
perseite eine kleine Vertiefung erkennbar, die der Aus-
mündung eines Ductus paraurethralis, eines Skeneschen
Ganges entspricht, der in der einen halben Zentimeter
dicken Wand der Urethra viele Millimeter nach oben ver-
läuft. Es ist der Ausführungsgang einer Drüse, die jenen in
der Prostata des Mannes entwicklungsgeschichtlich ent-
spricht.
Die weibliche Urethra ist besonders nachgiebig. Ihre
normale Weite von 7–8 mm im entfalteten Zustand läßt
sich verhältnismäßig leicht auf 2 cm dehnen.
Die übrigen Einzelheiten des äußeren Genitales ent-
sprechen der Beschreibung von Abb. 88 und sollen hier
nicht wiederholt werden.

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Abbildung 96 Regio perinealis, weiblich II/2

Auf der linken Körperseite ist die Abgrenzung des Beines 1 Wulst des Musculus gracilis
von der Regio urogenitalis durch den Sulcus genitofemora- 2 Labium majus pudendi
lis, der vor dem Tuber ischiadicum in den Sulcus glutealis 3 Ostium urethrae externum
übergeht, deutlich zu sehen. Seine Lage entspricht den un- 4 Wulst des Musculus adductor magnus
teren Rändern des Ramus inferior ossis pubis und des Ra- 5 Mons pubis
mus ossis ischii, die zusammen einfachheitshalber gern als 6 Preputium clitoridis
Ramus ischiopubicus bezeichnet werden. 7 Frenulum clitoridis
Von dem Sulcus genitofemoralis zweigt sich weit vorn 8 Sulcus nympholabialis
eine Furche ab, die das Labium majus pudendi seitlich be- 9 Sulcus genitofemoralis
grenzt. Dadurch entsteht vor dem Tuber ischiadicum ein 10 Frenulum labiorum pudendi
Dreieck, das oberflächlich zum Diaphragma urogenitale 11 Anus
oft eine dicke Fettschicht besitzt, die im Tuberbereich mit 12 Sulcus glutealis
dem Fettgewebe der medialen Nateswölbung und dem 13 Nates (mediale Vorwölbung – hervorgerufen
Corpus adiposum fossae ischioanalis zusammenhängt durch das subcutane Fettpolster der Nates)
(s. Abb. 90). 14 Os coccygis – Vertebra coccygea I
Das von den Labia minora pudendi umgrenzte Vestibu- 15 Musculus transversus perinei superficialis (Var.)
lum vaginae ist gut entfaltet, und vor dem Frenulum labio- 16 Vorwölbung des Tuber ischiadicum
rum pudendi ist in der Tiefe noch das Ostium urethrae ex- 17 Nates [Clunis]
ternum erkennbar. 18 Musculus sphincter ani externus – Pars superficialis
Nach Entfernung der Haut über dem Damm, dem Peri- 19 Musculus transversus perinei superficialis
neum, erschienen zarte Muskelbündel, die auf Grund 20 Perineum (Damm)
ihrer Lage als Musculus transversus perinei superficialis zu 21 Vestibulum vaginae
bezeichnen sind. Diese Muskelbündel setzen zwar nicht 22 Labium minus pudendi
am Ramus ischiopubicus an, sondern nehmen einen bo- 23 Glans clitoridis
genhaften Verlauf zum Os coccygis und imponieren als 24 Commissura labiorum anterior
eine Abspaltung der Pars superficialis des Musculus
sphincter ani externus.
Es ist bekannt, daß der M. transversus perinei superfi-
cialis besonders variabel ist. Ausstrahlungen weit nach
hinten bis zur Faszie des M. gluteus maximus werden
ebenso beschrieben wie solche zu den Muskeln des Dia-
phragma urogenitale. M. Holl begründete die Vielgestal-
tigkeit dieses, oft auch nicht vorhandenen Muskels damit,
daß er ein Abkömmling des M. sphincter cloacae sei, wofür
die dargebotene Form besonders deutlich spricht.

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Abbildung 97 Regio perinealis, weiblich II/3

Auf der rechten Seite wurde der Anus am Übergang zur 1 Vorwölbung des Musculus gracilis
normalen Haut umschnitten; das ist unmittelbar unter- 2 Ostium urethrae externum
halb des kaudalen Randes des Musculus sphincter ani ex- 3 Labium minus pudendi
ternus. Von diesem Schnittrand an wurde in der vorderen 4 Labium majus pudendi
Hälfte die Pars superficialis mit der Pars subcutanea des 5 Sulcus genitofemoralis
Musculus sphincter ani externus von der Wand des Canalis 6 Wulst des Musculus adductor magnus
analis abpräpariert und zurückgeschlagen, so daß dort 7 Vorwölbung der Sehne des Musculus adductor longus
die Pars profunda dieses Muskels zum Vorschein kommt. 8 Glans clitoridis
Ihre Fasern verlaufen weitgehend ringförmig und liegen 9 Sulcus nympholabialis
dem Musculus sphincter ani internus von außen an. Dieser 10 Frenulum labiorum pudendi
ruft an der Innenseite eine flache Vorwölbung, den Pecten 11 Perineum (Damm)
analis hervor. An der Hinterwand des hier weit geöffneten 12 Musculus transversus perinei superficialis
Canalis analis ist das kaudale Ende des seichten Wulstes 13 Anus
erkennbar. Er wird durch einen beim Lebenden gut tast- 14 Cutis der Pars cutanea ani
baren Sulcus analis intermuscularis kaudal begrenzt. 15 Sulcus analis intermuscularis
Etwas unterhalb dieser Furche beginnt an der Linea 16 Fascia glutea
anocutanea die Verhornung des geschichteten Plattenepi- 17 Sulcus glutealis
thels, weil ohne willkürliche Innervation des äußeren 18 Pecten analis
Schließmuskels der von ihm allein bedeckte Streifen, 19 Musculus sphincter ani externus – Pars subcutanea
unterhalb des M. sphincter ani internus, weitgehend 20 Musculus sphincter ani externus – Pars superficialis
schon außerhalb des gechlossenen Anus liegt. Er wird da- 21 Nervus anococcygeus
her mit Recht Pars cutanea ani genannt, auch wenn die 22 Nervus perforans ligamentum sacrotuberale
Haut erst jenseits des durch den M. sphincter ani externus 23 Lamina profunda strati subcutanei
willkürlich verschließbaren Abschnittes alle Charakteri- 24 Musculus gluteus maximus
stika hinsichtlich der Verhornung und Behaarung auf- 25 Ramus coccygeus der Arteria glutea inferior
nimmt. 26 Fascia inferior diaphragmatis pelvis
Am Musculus gluteus maximus sind der Nervus anococ- 27 Corpus adiposum fossae ischioanalis
cygeus und der Nervus perforans ligamentum sacrotubera- 28 Tela subcutanea der Gesäßbacke
le unterlegt, der vom Ramus coccygeus der Arteria glutea 29 Musculus sphincter ani externus – Pars profunda
inferior begleitet wird. Zum Anus ziehen Äste der Arteria 30 Vestibulum vaginae
rectalis inferior. 31 Preputium clitoridis
Der in der Fossa ischioanalis vom M. sphincter ani ex- 32 Wulst des Musculus adductor magnus
ternus abpräparierte und etwas nach lateral verlagerte 33 Commissura labiorum anterior
Fettkörper wird von einer aufgelockerten Faszie bedeckt, 34 Mons pubis
von der sich die Schicht des subkutanen Fettgewebes gut
abgrenzen und zur Seite ziehen ließ. Diese Faszie setzt
sich aus der Faszie des Musculus gluteus maximus fort, die
an dessen unterem Rand erhalten wurde.

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Abbildung 98 Regio perinealis weiblich II/4
Muskuläre Grundlagen

Der Beckenboden wird aus dem Diaphragma pelvis und 1 Tuber ischiadicum
dem Diaphragma urogenitale aufgebaut. Hinter dem 2 Musculus ischiobulbosus (Var.)
Damm, in der Regio analis, wird er ausschließlich vom 3 Diaphragma urogenitale
Diaphragma pelvis gebildet, das aus dem Musculus ischio- mit Musculus transversus perinei profundus
coccygeus [coccygeus] und dem Musculus levator ani be- 4 Commissura labiorum anterior
steht. 5 Glans clitoridis mit Preputium clitoridis
Das Diaphragma pelvis besitzt an seiner Unterfläche 6 Vestibulum vaginae
die Fascia inferior diaphragmatis pelvis, die über dem 7 Ostium urethrae externum
M. coccygeus und dem hinteren Teile des M. levator ani, 8 Bulbus vestibuli
ebenso stehen gelassen wurde, wie an seinem spitzwinke- mit reseziertem Musculus bulbospongiosus
ligen Ursprung von der Fascia obturatoria, den sie als und Ästen der A.bulbi vestibuli
Roof-Membran etwas abrundet. 9 Glandula vestibularis major [Bartholini]
Der hintere Teil des M. levator ani wird als M. iliococcy- 10 Musculus puborectalis des Musculus levator ani
geus bezeichnet, obwohl er beim Menschen nicht vom Os 11 Musculus pubococcygeus des Musculus levator ani
ilium selbst, sondern nur von der mit ihm verwachsenen 12 Musculus iliococcygeus des Musculus levator ani
Fascia obturatoria kommt. mit Fascia inferior diaphragmatis pelvis
Die beiden vorderen Teile des M. levator ani, der M. pu- 13 Musculus ischiococcygeus [coccygeus]
bococcygeus und M. puborectalis wurden von der Faszie 14 Os coccygis
befreit. Die Fascia obtoratoria ist vom Rande des Liga- 15 Musculus sphincter ani externus
mentum sacrotuberale bis zur Abhebung der Roof-Mem- – Pars subcutanea und Pars superficialis
bran mit ihrem eröffneten Canalis pudendalis zu sehen 16 Arteria rectalis inferior
und begrenzt die Fossa ischioanalis von lateral. 17 Roof-Membran
Das Diaphragma urogenitale ist in der Ebene des Arcus (Faszienverbindung der Fascia inferior
pubis ausgespannt. Es ist eine bindegewebig-muskulöse diaphragmatis pelvis mit der Fascia obturatoria)
Platte, die im hinteren Teil aus dem M. transversus perinei 18 Fascia obturatoria
profundus besteht, der vor dem Anus im Centrum perinei mit eröffnetem Canalis pudendalis
entspringt und früher oder später in ein sehniges Blatt 19 Nervus perforans ligamentum sacrotuberale
ausläuft, das am Ramus ischiopubicus ansetzt. Mit ihm im 20 Musculus gluteus maximus
Centrum perinei verwachsen ist die von hinten kommen- 21 Ligamentum sacrotuberale
de Pars superficialis des M. sphincter ani externus und der 22 Nervus gluteus inferior
nach vorn ziehende M. bulbospongiosus. 23 Nervus perinealis (verselbständigter lateraler Ast)
Zwischen dem M. bulbospongiosus und dem am Ramus 24 Nervus dorsalis clitoridis
ischiopubicus entspringenden M. ischiocavernosus sollte 25 Arteria perinealis
an sich nur die bindegewebige Struktur des Diaphragma 26 Nervus perinealis (verselbständigter medialer Ast)
urogenitale vorhanden sein. In diesem Fall wird sie aber 27 Musculus ischiocavernosus
von einem gelegentlich vorkommenden M. ischiobulbosus 28 Nervi und Rami labiales posteriores
verdeckt, der sich mit dem M. bulbospongiosus verbindet. 29 Labium minus pudendi
30 Labium majus pudendi

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Abbildung 99 Regio perinealis, weiblich II/5
Gefäße und Nerven

Mit der Fascia obturatoria wurden auch die Wände des 1 Arteria transversa perinei
Alcockschen Kanals beseitigt, und seine Inhaltsgebilde 2 Musculus bulbospongiosus – hinterer Teil
konnten entfaltet werden. Alle betreten die Region, an der (sein vorderer Teil wurde reseziert,
Spina ischiadica vorbei, durch das Foramen ischiadicum um den Bulbus vestibuli freizulegen)
minus. Die Lage dieser Spina geht aus dem sichtbaren Teil 3 Commissura labiorum anterior
des Ligamentum sacrospinale hervor. 4 Mons pubis
Die Arteria pudenda interna gibt sehr bald eine A. rec- 5 Glans clitoridis und Preputium clitoridis
talis inferior ab, die von zarten Venen begleitet, durch die 6 Vestibulum vaginae
Fossa ischioanalis zur Mitte des Anus zieht. Eine dünnere 7 Ostium urethrae externum
A. rectalis inferior ist hingegen dem Musculus levator ani 8 Bulbus vestibuli (mit eintretenden Gefäßen)
angelagert. Vor dem hinteren Rand des Diaphragma uro- 9 Glandula vestibularis major [Bartholini]
genitale teilt sich die A. pudenda interna in eine dicke 10 Musculus sphincter ani externus – Pars subcutanea
A. perinealis und eine dünnere A. clitoridis auf. Von einem 11 Arteria clitoridis
Seitenast der Arteria perinealis geht eine weitere A. recta- 12 Musculus iliococcygeus des Musculus levator ani
lis inferior ab, die zwischen dem M. puborectalis und der 13 Fascia inferior diaphragmatis pelvis (Schnittrand)
Pars profunda des M. sphincter ani externus eindringt. 14 Nervus und Arteria rectalis inferior
Die Arteria perinealis zerfällt wiederum in eine Arteria 15 Musculus coccygeus und Ligamentum sacrospinale
transversa perinei und die Arteriae labiales posteriores, 16 Musculus gluteus maximus
nachdem sie vorher nicht ganz typisch eine Arteria bulbi 17 Os coccygis
vestibuli entlassen hat, die auch die Labia minora pudendi 18 Musculus sphincter ani externus – Pars superficialis
versorgt. 19 Musculus puborectalis des Musculus levator ani
Bereits vor dem Eintritt in den Alcockschen Kanal ist 20 Roof-Membran (Faszienverbindung
der oft aufgesplitterte Nervus pudendus in drei Äste zer- von Fascia inferior diaphragmatis pelvis
fallen, von denen der medialste der Nervus rectalis inferior mit Fascia obturatoria)
ist. Er umschlingt die gleichnamige Arterie und wird an ei- 21 Nervus perinealis (verselbständigter medialer Ast)
nem abgeschnittenen Hautast hochgezogen. Er geht Ana- 22 Musculus obturatorius internus
stomosen mit dem benachbarten medialen Ast des Nervus 23 Tuber ischiadicum
perinealis ein. Der laterale Ast des Nervus perinealis gibt 24 Nervus perforans ligamentum sacrotuberale
ebenso wie der mediale Nervi labiales posteriores und mo- 25 Ligamentum sacrotuberale
torische Äste für die Muskeln der Regio urogenitalis ab. 26 Nervus perinealis (verselbständigter lateraler Ast)
Auch der N. perforans ligamentum sacrotuberale kommt 27 Arteria pudenda interna
vom N. pudendus. 28 Arteria perinealis
29 Nervi und Rami labiales posteriores
30 Arteria bulbi vestibuli
31 Musculus ischiobulbosus (Var.)
32 Musculus ischiocavernosus
33 Labium minus pudendi
34 Labium majus pudendi

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Abbildung 177 Articulatio coxae 1

Das Hüftgelenk verbindet den Beckengürtel mit der freien 1 Tuberculum iliacum
unteren Extremität. Es ist ein Kugelgelenk, das infolge der 2 Crista iliaca
Tiefe der Gelenkspfanne Articulatio cotylica genannt 3 Ligamentum iliolumbale
wird. Die Gelenkspfanne, das Acetabulum, liegt am Os co- 4 Processus costalis von L IV
xae und nimmt den Kopf des Femur, das Caput femoris, 5 Ligamentum longitudinale anterius
auf. Zur Sicherung des Zusammenhaltes der beiden Ge- 6 Discus intervertebralis
lenkskörper und zur Begrenzung des Bewegungsumfan- 7 Articulatio lumbosacralis
ges sind sehr starke Bänder ausgebildet. In Normalstellung 8 Articulatio sacroiliaca
befindet sich das Hüftgelenk in Streckstellung, bei welcher 9 Ligamenta sacroiliaca anteriora [ventralia]
das an der Vorderseite des Gelenkes liegende Ligamentum 10 Linea arcuata des Os coxae
iliofemorale angespannt ist und dadurch die Streckung 11 Ligamentum pectineum
begrenzt. 12 Ligamentum pubicum superius
Das Ligamentum iliofemorale entspringt am Rand des 13 Symphysis pubica
Acetabulums unterhalb der Spina iliaca anterior inferior 14 Tuberculum pubicum
und zieht sich verbreiternd nach abwärts bis zur Linea 15 Membrana obturatoria
intertrochanterica des Femur, an der es breitflächig an- 16 Ligamentum pubofemorale
setzt. Durch die nach unten gerichteten Divergenz der Fa- 17 Bursa iliopectinea
serbündel kann mehr aus funktionellen Gründen ein 18 Trochanter minor
Quer- und ein Längszug unterschieden werden. Die sehni- 19 Corpus femoris
gen Faserstränge des Ligamentes sind in so viel straffes, 20 Linea intertrochanterica
durchflochtenes Bindegewebe eingelagert, daß ein ge- – Ansatz des Lig. iliofemorale
schlossener sehniger Glanz der Oberfläche nicht entsteht. 21 Trochanter major (tastbarer Knochenpunkt)
Ebenso verhält sich das vom Corpus ossis pubis ausgehen- 22 Ligamentum iliofemorale – Pars descendens
de, wesentlich dünnere Ligamentum pubofemorale. Es be- 23 Ligamentum iliofemorale – Pars transversa
gibt sich außer zum Femur von unten in die hinteren Kap- 24 Spina iliaca anterior inferior
selanteile. Zwischen den beiden Bändern befindet sich 25 Ligamentum inguinale
eine sehr dünne Kapselstelle, über die eine Bursa iliopecti- 26 Spina iliaca anterior superior
nea mit dem Gelenksraum kommunizieren kann.
Von der Spina iliaca anterior superior zum Tuberculum
pubicum zieht das nur künstlich begrenzbare Ligamen-
tum inguinale. Den Pecten ossis pubis überhöht das Liga-
mentum pectineum, das nach medial in das oberhalb der
Symphyse gelegene Ligamentum pubicum superius aus-
läuft.
Mit dem Os sacrum verbindet sich das Os coxae durch
die Amphiarthrose der Articulatio sacroiliaca, die an der
Vorderseite die relativ dünnen Ligamenta sacroiliaca an-
teriora [ventralia] trägt.

352
353
Abbildung 178 Articulatio coxae 2

Bei der Ansicht des Hüftgelenkes von dorsal nimmt das Li- 1 Crista iliaca
gamentum ischiofemorale die ganze Hinterfläche der Ge- 2 Ala ossis ilium – Facies glutea
lenkskapsel ein und bildet dort das verstärkte Stratum fi- 3 Tuberculum iliacum
brosum der Capsula articularis. Es entspringt außerhalb 4 Corpus ossis ilium
des Acetabulums am Corpus ossis ischii und schraubt sich 5 Stelle der praepubertären
über den Kopfansatz des Femur vor allem als ringförmige Synchondrosis ilioischiadica
Verstärkung an die Innenseite des Stratum fibrosum und 6 Spitze des Trochanter major
ist dort hauptsächlich für den Aufbau der Zona orbicularis 7 Ligamentum ischiofemorale
verantwortlich. 8 Collum femoris
An der hinteren Seite des Hüftgelenkes läßt die Gelenks- 9 Trochanter minor
kapsel einen beträchtlichen Teil des Femurhalses frei, weil 10 Tuberositas glutea
der Hals hinten durch die Ausbildung der Fossa trochan- 11 Zona orbicularis – weitgehend verdeckt
terica deutlich länger ist als vorn. durch das Lig. ischiofemorale
Der Trochanter major setzt sich vom Schaft des Femur 12 Corpus ossis ischii
durch einen Randwulst ab, der bis zur Crista intertro- 13 Tuber ischiadicum
chanterica verfolgbar ist und von ihr eine stärker vor- 14 Ligamentum sacrotuberale – Processus falciformis
springende obere Hälfte abteilen läßt. Unterhalb der bei- 15 Membrana obturatoria
den Trochanteren befindet sich am Femurschaft die Tube- 16 Symphysis pubica
rositas glutea für den Ansatz des Musculus gluteus maxi- 17 Incisura ischiadica minor
mus, die sich manchmal als Trochanter tertius vorwölbt. 18 Ligamentum sacrospinale
Das Foramen ischiadicum majus und Foramen ischia- 19 Ligamentum sacrotuberale
dicum minus werden durch die Spina ischiadica und das 20 Incisura ischiadica major
an ihr ansetzende Ligamentum sacrospinale getrennt. Bei- 21 Ligamentum sacroiliacum posterius
de Foramina werden nach hinten durch das Ligamentum [dorsale longum]
sacrotuberale begrenzt. 22 Ligamenta sacroiliaca posteriora [dorsalia brevia]
Das Ligamentum sacrotuberale setzt am Tuber ischiadi- 23 Spina iliaca posterior superior
cum an und entspringt von den Spinae iliacae posteriores, 24 Linea glutea posterior
dem freien Rand des Os sacrum, hinunter bis zum zweiten
Coccygealwirbel. Durch seinen kranialen Ursprung ver-
bindet es sich mit den Ligamenta sacroiliaca posteriora,
die ebenfalls von den Spinae iliacae posteriores kommen.
Von dem Ursprung an der Spina iliaca posterior inferior
läuft ein Bindegewebszug zwischen die beiden größeren
Glutealmuskeln aus, der bei Abb. 133 beschrieben wurde,
und vom Tuberansatz zieht sich innen ein Processus falci-
formis nach vorne.

354
355
Abbildung 179 Articulatio coxae 3

Die Abb. 179 A zeigt ein Hüftgelenk in maximaler Abduk- 1 Spina iliaca anterior superior
tion. Die Exkursionsweite ist individuell sehr unterschied- 2 Spina iliaca anterior inferior
lich und wird bei einer gleichzeitigen Flexion bedeutend 3 Ligamentum iliofemorale – Pars transversa
größer. Dabei spannen sich immer die relativ dünnen, un- 4 Ligamentum pubofemorale
teren Kapselanteile mit dem Ligamentum pubofemorale 5 Ligamentum iliofemorale – Pars descendens
an, während sich der Querzug des Ligamentum iliofemo- 6 Trochanter minor
rale deutlich entspannt. 7 Corpus femoris
Die Abb. 179 B zeigt das maximal abduzierte Hüftge- 8 Crista iliaca
lenk von hinten. Wegen seiner großen Breite kann sich das 9 Ala ossis ilium
Ligamentum ischiofemorale nicht einheitlich verhalten. 10 Corpus ossis ilium
Der obere Teil wird dabei entspannt und der untere ge- 11 Limbus acetabuli – [Margo acetabuli]
spannt werden. Infolge seiner Einstrahlung in die Zona or- 12 Ligamentum ischiofemorale
bicularis, die sich oben dem Acetabulum nähert und eine 13 Trochanter major
gewisse Verdrehbarkeit im Dienste des Spannungsausglei- 14 Tuber ischiadicum
ches besitzt, wird diese Spannung nur eine geringe sein, so 15 Trochanter minor
daß die Hemmung der Abduktion nur von den dünnen 16 Ligamentum sacrotuberale – Processus falciformis
und daher relativ leicht zerreißbaren unteren Kapselantei- 17 Trochanter minor
len beigestellt werden kann. 18 Os ischii
Die Abb.179 C zeigt ein Hüftgelenk in maximaler Ad- 19 Ligamentum ischiofemorale
duktion. Die unteren Kapselanteile mit dem Ligamentum 20 Trochanter major
pubofemorale sind dabei deutlich entspannt, während sich 21 Foramen ischiadicum majus
die oberen Anteile mit dem Querzug des Ligamentum ilio- 22 Os ilium
femorale stark gespannt haben. 23 Linea glutea posterior
Die Abb. 179 D zeigt das maximal adduzierte Hüftge- 24 Spina iliaca posterior superior
lenk von hinten. Durch die Entfernung der Zona orbicula- 25 Corpus femoris
ris vom Acetabulum ist das ganze Ligamentum ischio- 26 Ligamentum iliofemorale – Pars descendens
femorale recht gut gespannt, obwohl seine oberen Anteile 27 Ligamentum pubofemorale
davon stärker betroffen sind. 28 Ligamentum iliofemorale – Pars transversa
Der Längszug des Ligamentum iliofemorale verhält sich 29 Spina iliaca anterior inferior
bei diesen Bewegungen verhältnismäßig neutral und si- 30 Spina iliaca anterior superior
chert nur den Zusammenhalt des Gelenkes. 31 Crista iliaca
32 Tuberculum iliacum

356
A C

B D

357
Abbildung 180 Articulatio coxae 4

Die Abb.180 A zeigt ein Hüftgelenk in maximaler Innenro- 1 Promontorium


tation. Die vorderen Kapselanteile sind entspannt und 2 Foramen sacrale anterius S III
stark verfaltet. Das ganze Ligamentum iliofemorale nimmt 3 Spina iliaca anterior superior
an diesem Verfaltungsprozess teil, obwohl der Längszug 4 Os ilium – Corpus ossis ilium
des Bandes durch die Rotation des Femurschaftes einen 5 Eminentia iliopubica
Teil dieser Entspannung auffängt. Auch die unteren Kap- 6 Os pubis – Corpus ossis pubis
selanteile mit dem Ligamentum pubofemorale sind ent- 7 Linea intertrochanterica
spannt und verfaltet. Die entspannten Kapselanteile besit- – Ansatz des Lig. iliofemorale
zen eine ringförmige Einziehung in der Gegend der Zona 8 Trochanter minor
orbicularis. 9 Corpus femoris
Die Abb.180 B zeigt das Hüftgelenk in maximaler 10 Os ilium
Innenrotation von hinten. Die hinteren Kapselanteile und 11 Ligamentum sacrotuberale
das Ligamentum ischiofemorale sind stark gespannt und 12 Limbus acetabuli [Margo acetabuli]
haben die Zona orbicularis gegen den Femurkopf hin ge- 13 Os ischii
zogen, wo der Femurhals einen größeren Durchmesser hat. 14 Trochanter major
Die ringförmige Einziehung der Kapsel an der Vorderseite 15 Trochanter minor
ist daher sehr verständlich. 16 Tuberositas glutea
Die Abb.180 C zeigt ein Hüftgelenk in maximaler 17 Tuberositas glutea
Außenrotation. Dabei entfernt sich der Trochanter major 18 Trochanter minor
weit von der Spina iliaca anterior inferior. Der Querzug 19 Crista intertrochanterica
des Ligamentum iliofemorale wird daher stark ange- 20 Ligamentum ischiofemorale
spannt und hemmt diese Bewegung. Der Längszug des Li- 21 Lage der präpubertären
gamentum iliofemorale ist davon nicht betroffen, weil sein Synchondrosis ilioischiadica, dem hinteren Teil
Ansatz der Rotationsachse näher liegt. Warum die untere der dreistrahligen Cartilago epiphysialis,
Hälfte des vorderen Kapselanteils und das Ligamentum als Grenze zwischen Os ilium und Os ischii
pubofemorale eine deutliche Faltung aufweisen, liegt dar- 22 Foramen ischiadicum majus
an, daß sie für die Abduktion entsprechend lang dimensio- 23 Spina iliaca posterior inferior
niert sein müssen. 24 Ligamenta sacroiliaca posteriora
Die Abb.180 D zeigt das Hüftgelenk in maximaler 25 Spina iliaca posterior superior
Außenrotation von hinten. Die hinteren Kapselanteile mit 26 Corpus femoris
dem Ligamentum ischiofemorale sind stark entspannt und 27 Linea intertrochanterica
durch eine wulstige Falte entlang des Labrum acetabuli – Ansatz des Lig. iliofemorale
gekennzeichnet. 28 Trochanter major
29 Spina iliaca anterior inferior
30 Os coxae
31 Os sacrum – Facies pelvica
32 Articulatio sacroiliaca

358
A C

B D

359
Abbildung 181 Articulatio coxae 5

Der Aufbau des Acetabulum spielt ein Rolle beim Entste- 1 Ligamentum ischiofemorale – Schnittrand
hen einer Hüftgelenksluxation. Der Femurkopf, das Caput 2 Labrum acetabuli
femoris, wurde daher aus dem Acetabulum herausgewälzt, 3 Incisura acetabuli
nachdem die äußere Kapsel des Hüftgelenkes und deren 4 Ala ossis ilium – Facies glutea
Bänder entfernt worden waren. Die überknorpelte Facies 5 Crista iliaca
lunata ist nur mit ihrem oberen Teil nach unten gerichtet. 6 Spina iliaca anterior superior
Sie wird außen von einer faserknorpligen Lippe, dem La- 7 Spina iliaca anterior inferior
brum acetabuli umgeben, das frei in den Gelenksraum 8 Ligamentum iliofemorale – Schnittrand
hineinragt. An der knorpelfreien Stelle werden die beiden 9 Ligamentum inguinale
Enden des Labrum acetabuli durch das Ligamentum 10 Ligamentum transversum acetabuli
transversum acetabuli verbunden, das die Incisura aceta- 11 Ligamentum capitis femoris
buli überbrückt. 12 Caput femoris
Von außen gelangt man über die Incisura acetabuli in 13 Tuberculum pubicum
die Fossa acetabuli, die mit einem Fettpolster ausgestattet 14 Trochanter minor
ist. In der Nähe der Incisur hebt sich das zur Fovea capitis 15 Ligamentum iliofemorale – Schnittrand
femoris ziehende Ligamentum capits femoris vom Fettpol- 16 Trochanter major – tastbarer Knochenpunkt
ster ab. Es wird zusammen mit dem Fettpolster von einer 17 Collum femoris mit Membrana synovialis
eigenen Membrana synovialis überzogen, die am Innen- 18 Tuber ischadicum
rande der Facies lunata und des Ligamentum transversum 19 Fossa acetabuli mit Fettkörper
acetabuli ansetzt. Dieser Ansatz zeigt an zwei Stellen und Membrana synovialis
leichte pathologische Veränderungen, während die das 20 Facies lunata
Collum femoris überziehende Membrana synovialis völlig 21 Ligamentum sacrotuberale
unverändert an den Knorpelrand des Caput femoris an- 22 Spina iliaca posterior inferior
schließt. 23 Spina iliaca posterior superior
Wenn das flektierte Bein gewaltsam abduziert und
nach außen rotiert wird, drängt der Femurkopf gegen die
Weichteilstelle des Acetabulums und die dünnen Kapsel-
anteile des Ligamentum pubofemorale an, so daß es um ei-
niges leichter zu einer vorderen Luxation mit vorderem
Einriß der Kapsel kommt.
Wenn hingegen auf das flektierte Bein eine besonders
starke Adduktion und Innenrotation wirkt, zerreißt die
Kapsel hinter dem Ligamentum iliofemorale, und es ent-
steht eine hintere Luxation.
Der Femurkopf kann daher bei einer Luxatio coxae
sehr verschiedene Positionen einnehmen, die zusammen
mit dem immer unverletzt bleibenden Ligamentum iliofe-
morale ganz charakteristische Beinstellungen ergeben. Die
Lage des Kopfes bei der vorliegenden Abbildung würde ei-
ner Luxatio coxae obturatoria entsprechen. Es ist die ein-
zige Form, bei der ein unzerrissenes Ligamentum capitis
femoris vorstellbar ist.

360
361
Abbildung 182 Articulatio coxae 6

Bei diesem Hüftgelenk in Normalstellung wurden die hin- 1 Spina iliaca posterior superior
teren Kapselanteile reseziert, so daß am Rand des Aceta- 2 Spina iliaca posterior inferior
bulums das faserknorplige Labrum acetabuli zu sehen ist. 3 Crista iliaca
Das Stratum fibrosum [Membrana fibrosa] der Capsula 4 Ala ossis ilium – Facies glutea
articularis besteht an dieser Stelle aus dem Ligamentum 5 Tuberculum iliacum
ischiofemorale, das hier in abschätzbarer Dicke und an der 6 Spina iliaca anterior superior
Innenseite mit der Membrana synovialis bedeckt, vom 7 Spina iliaca anterior inferior
Außenrand des Labrum acetabuli an, querfingerbreit die 8 Labrum acetabuli
Außenfläche des Pfannenrandes als Ursprungsfeld be- 9 Ligamentum ischiofemorale – Schnittrand
nutzt. 10 Collum femoris mit Membrana synovialis
Die Membrana synovialis setzt sich vom Ansatz der 11 Membrana synovialis – Schnittrand
ganzen Capsula articularis, hinten in der Mitte des Collum 12 Trochanter major – tastbarer Knochenpunkt
femoris, bis zur Knorpelknochengrenze am Rande des Ca- 13 Crista intertrochanterica – Tuberculum quadratum
put femoris fort und überzieht dabei den Schenkelhals. 14 Trochanter minor
Die tastbaren Knochenpunkte am Trochanter major, an 15 Tuber ischiadicum
der Spina iliaca anterior superior, an der Spina iliaca po- 16 Ligamentum sacrotuberale
sterior superior und am Tuber ischiadicum wurden durch 17 Os coccygis
rote Kügelchen markiert. 18 Foramen ischiadicum minus
Die Crista iliaca dehnt sich hinten weit nach unten aus 19 Ligamentum sacrospinale
und ruft eine tiefe Grube hervor, die hinter der Articulatio 20 Foramen ischiadicum majus
sacroiliaca liegt. Dort ziehen von der Tuberositas iliaca 21 Foramen sacrale posterius S III
zur Tuberositas sacralis kräftige Ligamenta sacroiliaca 22 Ligamenta sacroiliaca posteriora
interossea, an welche die kurzen Ligamenta sacroiliaca
posteriora anschließen. Diese greifen auf die Facies dorsa-
lis des Os sacrum über, wo sie sich mit den Ursprungsseh-
nen des M. erector spinae treffen. Die zwischen den Pro-
cessus spinosi ausgebildeten Ligamenta interspinalia set-
zen sich über die aus den Processus spinosi hervorgegan-
gene Crista sacralis mediana nach unten fort und bilden
mit den übrigen Band- und Sehnenbestandteilen bis zum
dritten Foramen sacrale dorsale eine kaum entwirrbare
mit dem Periost verwachsene dickere Schicht von Bindege-
webe.
Unterhalb vom dritten Foramen sacrale dorsale be-
deckt die Facies dorsalis des Os sacrum eine Bindegewebs-
platte, die aus der Verwachsung von Muskelursprüngen
des M. erector spinae mit der apoaneurotischen Fascia
thoracolumbalis entstanden ist. Diese hatte sich oberhalb
davon mit den Ligamenta interspinalia und den ober-
flächlicheren Ligamenta sacroiliaca posteriora verbun-
den. Der Ursprung des Ligamentum sacrotuberale geht in
die so entstandene Bindegewebsplatte ebenso über wie die
von den Spinae iliacae posteriores ausgehenden Ligamen-
ta sacroiliaca posteriora. (S. auch Abb. 178 und deren Be-
schreibung)

362
363
Abbildung 183 Articulatio coxae 7

Bei einem gestreckten und leicht außenrotierten Hüftge- 1 Crista iliaca


lenk wird nach Entfernung der Kapsel ein Einblick in das 2 Fossa iliaca
Innere gewährt. Mit dem Kapselursprung an der Basis ver- 3 Ligamentum iliolumbale
bunden, ragt das faserknorpelige Labrum acetabuli frei in 4 Processus costalis von LV
den Gelenksraum. Würde die leichte Außenrotation rück- 5 Foramen intervertebrale LIV
gängig gemacht werden, so verliefe die Grenze des Kopfes 6 Foramen intervertebrale LV
annähernd parallel und in nicht allzu großer Entfernung 7 Articulatio sacroiliaca
zum Labrum acetabuli. Daraus geht hervor, daß weit mehr – Ligamenta sacroiliaca anteriora
als die Hälfte des Caput femoris in der Gelenkspfanne 8 Foramen sacrale anterius I
untergebracht ist und somit eine Articulatio cotylica vor- 9 Os sacrum – Facies pelvica
liegt. 10 Spina iliaca anterior inferior
Das Labrum acetabuli setzt sich unten in das Ligamen- 11 Ligamentum pectineum
tum transversum acetabuli fort, und der Ansatz der Mem- 12 Tuberculum pubicum
brana synovialis begibt sich von der Basis des Labrum 13 Ligamentum inguinale
acetabuli über die äußere Fläche des Ligaments in die 14 Membrana obturatoria
Nähe von dessen äußerem Rand und kehrt am hinteren 15 Labrum acetabuli
Übergang zum Labrum acetabuli wieder in seine alte Po- 16 Caput femoris
sition zurück. 17 Ligamentum iliofemorale
An der Innenseite des Stratum fibrosum der Capsula ar- – Pars descendens
ticularis gelangt die Membrana synovialis bis fast zur Li- 18 Collum femoris
nea intertrochanterica, wo sie sich auf den Hals des Femur 19 Trochanter major
umschlägt und mit ihm bis zur Knorpelknochengrenze am – tastbarer Knochenpunkt
Rande des Femurkopfes zieht. Vorne ist somit im Gegen- 20 Ligamentum iliofemorale
satz zu hinten der ganze Schenkelhals mit Membrana syn- – Pars transversa
ovialis bedeckt, weil er vorne kürzer ist als hinten.Von der 21 Ligamentum iliofemorale
Membrana synovialis des Schenkelhalses werden die er- (Schnittrand)
nährenden Gefäße des Femurkopfes bedeckt und sind da- 22 Labrum acetabuli
her bei einer Schenkelhalsfraktur besonders gefährdet. 23 Spina iliaca anterior inferior
Das Stratum fibrosum der Hüftgelenkskapsel besteht 24 Ala ossis ilium – Facies glutea
aus einer fast geschlossenen Manschette von Bändern, de- 25 Spina iliaca anterior superior
ren Dicke auf den Schnittflächen abschätzbar ist.
Unterhalb des Ursprunges des Ligamentum iliofemorale
hat sich in der Rinne zwischen Labrum acetabuli und
Kapsel eine Plica synovialis ausgebildet, die ungewöhnlich
ist.

364
365
Abbildung 184 Articulatio coxae 8
Punktionen

Bei der lateralen Punktion wird etwas oberhalb des Tro- 1 Laterale Punktion der Articulatio coxae
chanter major transversal auf das Hüftgelenk eingesto- 2 Ventrale Punktion der Articulatio coxae
chen. In einer Tiefe von drei bis vier Querfingerbreiten 3 Crista iliaca
wird die Gegend der Knorpelknochengrenze des Caput fe- 4 Fossa iliaca
moris erreicht. 5 Ligamenta sacroiliaca anteriora
Dabei durchdringt die Nadel den Übergang des M. glu- 6 Ligamentum iliolumbale
teus maximus in den Tractus iliotibialis, den M. gluteus 7 Articulatio sacroiliaca
medius und den M. gluteus minimus sowie schließlich die 8 Incisura ischiadica major
obere Wand der Gelenkskapsel. 9 Ligamentum sacrotuberale
Für die Positionierung der lateralen Punktion ist der 10 Ligamentum pectineum
Trochanter major eine entscheidende Hilfe. Dabei ist aber 11 Ligamentum sacrospinale
zu bedenken, daß die Spitze des Trochanter major wegen 12 Ligamentum pubicum superius
der dort ansetzenden Muskeln nicht tastbar ist. Der am 13 Symphysis pubica – Discus interpubicus
besten tastbare Knochenpunkt wurde deshalb durch ein 14 Tuberculum pubicum
rotes Kügelchen markiert. Weiter muß beachtet werden, 15 Tuber ischiadicum
daß Ad- und Abduktionsbewegungen die Projektion des 16 Ligamentum pubofemorale
Trochanter major auf den Femurkopf von lateral sehr stark 17 Trochanter minor
beeinflussen. Es ist daher eine Adduktionsstellung des 18 Linea intertrochanterica
Beines bei der Seitenlage des Körpers zu vermeiden oder 19 Ventrolaterale Punktion der Articulatio coxae
in Rechnung zu stellen. Ebenso ist die Variabilität des 20 Ligamentum iliofemorale
Schenkelhals-Schaftwinkels von einer gewissen Bedeu- 21 Trochanter major
tung (s. auch Abb. 185). 22 Spina iliaca anterior inferior
Weiter empfiehlt es sich bei der lateralen Punktion den 23 Ligamentum inguinale
hinten am Femurschaft stärker ausgeprägten Trochanter 24 Spina iliaca anterior superior
major durch eine Innenrotation etwas nach vorn zu brin- 25 Tuberculum iliacum
gen, damit die über den Trochanter vordringende Nadel
das Hüftgelenk mehr in der Mitte trifft und die, wenn
auch sehr geringe Gefahr, das Hüftgelenk hinten zu ver-
fehlen, vermieden wird.
Bei der ventralen Punktion wird medial vom Trochan-
ter major in einer Entfernung von drei bis vier Querfin-
gerbreiten und in einer Höhe knapp oberhalb des Tro-
chanter major von vorn sagittal eingestochen. Das Caput
femoris wird in einer ähnlichen, allerdings vom Körper-
bau und dem Ernährungszustand stärker abhängigen Tie-
fe wie bei der lateralen Punktion erreicht.
Die ventrale Punktion dringt zwischen dem M. tensor
fasciae latae und dem M. sartorius in einer transversalen
Ebene, die etwas oberhalb vom Trochanter major liegt, vor.
Sie wird, nachdem sie dort die recht kräftige Fascia lata
durchsetzt hat, meistens den M. rectus femoris durchste-
chen und erreicht die durch das Ligamentum iliofemorale
gebildete dicke Kapsel.
Die ventrolaterale Punktion des Hüftgelenkes nutzt die
Ausdehnung des Gelenksraumes entlang des Femurhalses
aus und sticht auf diesen in einem schrägen Winkel ein,
der etwas größer als der Anschliffwinkel der Kanüle ist.
Die Orientierung für die Lage des Femurhalses gibt der
Trochanter major.

366
367
Abbildung 185 Lage des Trochanter major

Nur ein normal geformtes Femur [Os femoris] in norma- 1 Crista sacralis mediana
ler Lage projiziert die Trochanterspitze von lateral in die 2 Processus spinosus L V
Mitte des Femurkopfes. Abgesehen von den starken Ver- 3 Linea glutea anterior
schiebungen des Projektionsbildes bei Ab- und Adduktion 4 Crista iliaca
des Beins verändern die Varietäten des Schenkelhals- 5 Tuberculum iliacum
Schaftwinkels die Lage des Trochanter major zum Aceta- 6 Linea glutea anterior
bulum bei der extremen Schwankungsbreite zwischen 7 Linea glutea inferior
Coxa vara und Coxa valga von 25 ° nicht ganz unwesent- 8 Spina iliaca anterior superior
lich. 9 Spina iliaca anterior inferior
Unter pathologischen Bedingungen kann die Coxa vara 10 Ligamentum ischiofemorale
sogar einen Schenkelhals-Schaftwinkel von 90° erreichen 11 Os pubis
und der Trochanter major in eine Lage gebracht werden, 12 Limbus acetabuli [Margo acetabuli]
die sonst nur bei Schenkelhalsfrakturen auftritt. 13 Tuberositas glutea
Um die Lage des Trochanter major zum Acetabulum ei- 14 Trochanter minor
ner gewissen Beurteilung zuzuführen ist die Roser-Nela- 15 Spina ischiadica
tonsche Linie von Nutzen. Sie zieht von der Spina iliaca 16 Os coccygis
anterior superior zum Tuber ischiadicum und schneidet 17 Tuber ischiadicum
bei leicht flektiertem Bein die Spitze des Trochanter major. 18 Trochanter major
Dabei kreuzt sie bei reiner Lateralbetrachtung auch unge- 19 Incisura ischadica minor
fähr die Mitte des Acetabulums, das in der Mitte der Linie 20 Ligamentum sacrospinale
liegt. Daraus ergibt sich für die laterale Punktion eine gute 21 Ligamentum sacrotuberale
Zielrichtung. Es muß aber betont werden, daß bei aller 22 Incisura ischiadica major
Unschärfe der Bezugspunkte, wegen der Größe des Gelen- 23 Spina iliaca posterior inferior
kes, keine besonderen Schwierigkeiten bestehen, den Ge- 24 Linea glutea posterior
lenksraum zu erreichen. 25 Spina iliaca posterior superior
Die große Ausdehnung des Gelenksraumes am Halse
des Femur erlaubt auch einen schrägen Zugang. Diese
ventrolaterale Punktion richtet sich von vorn unten auf
das Collum femoris, das vom tastbaren Teil des Trochanter
major aus leicht lokalisiert werden kann (Abb. 184).
Der Einstich geht durch den unteren Teil des von star-
ken Faszien umscheideten M. tensor fasciae latae und be-
nutzt mehr oder weniger die Spalte zwischen den Mm. va-
sti und dem M. rectus femoris, bevor die Nadel das dicke
Ligamentum iliofemorale der Gelenkskapsel durchdringt.
Der Stichkanal geht durch ein gefäßreiches Gebiet und
trifft oft sehr schräg auf den Schenkelhals, so daß die dort
ankommende Nadel Gefahr läuft, unter die Membrana
synovialis zu gelangen. Der große Vorteil dieser Punk-
tionsrichtung ist, daß sie von allen Form- und Funktions-
varianten des Femur unabhängig ist.

368
369
Abbildung 186 Articulatio genus 1
Laterale Punktion

Das Kniegelenk bildet an seiner Vorderseite die Grundlage 1 Tractus iliotibialis


der Regio genus anterior. Es bestimmt an dieser Stelle die 2 Musculus vastus lateralis
Oberflächenmodellierung, weil hier seine Oberfläche nur 3 Sehne des Musculus rectus femoris
von einer verhältnismäßig dünnen Haut-Subcutisschicht 4 Musculus vastus medialis
überzogen wird. Einzelne für die Orientierung wichtige 5 Retinaculum patellae mediale
Strukturen zeichnen sich in ihrer Lage bereits optisch gut – Einstrahlung vom M. vastus lateralis
ab, können aber durch die Palpation noch besser lokali- 6 Patella – tastbarer Knochenpunkt
siert werden. Die für diesen Zweck hilfreichen, tastbaren am Ende der Basis patellae
Knochenpunkte wurden durch rote Kügelchen markiert. 7 Epicondylus medialis des Femur
Zwischen den beiden obersten Kügelchen liegt die Ba- 8 Apex patellae
sis patellae. Nach abwärts reicht die Patella bis zu ihrem 9 Retinaculum patellae mediale – Pars longitudinalis
vom Ursprung des Ligamentum patellae eingehüllten 10 Ligamentum patellae
Apex patellae. Das kräftige Ligamentum patellae zieht zur 11 Tuberositas tibiae
markierten Tuberositas tibiae. Etwas oberhalb und lateral 12 Ligamentum collaterale tibiale
davon ist am Condylus lateralis der Tibia die Tuberositas 13 Musculus gastrocnemius – Caput mediale
tractus iliotibialis (Tuberculum Gerdy) mit dem Ansatz 14 Corpus adiposum infrapatellare
des gleichnamigen Tractus tastbar. Ganz lateral wurden 15 Fascia cruris
das Caput der Fibula und der Epicondylus lateralis des 16 Musculus gastrocnemius – Caput laterale
Femur markiert, und ganz medial dessen Epicondylus 17 Caput fibulae – tastbarer Knochenpunkt
medialis. 18 Tuberositas tractus iliotibialis
Seitlich vom Ligamentum patellae wurde das Corpus 19 Retinaculum patellae laterale – Pars transversalis
adiposum infrapatellare freigelegt, soweit es nicht von den 20 Epicondylus lateralis des Femur
Retinacula patellae bedeckt wird. Von den beiden Epicon- 21 Retinaculum patellae laterale – Pars longitudinalis
dylen des Femur gehen die Seitenbänder des Kniegelenkes 22 Patella – tastbarer Knochenpunkt
ab, von denen das laterale am Caput fibulae von der Sehne am Ende der Basis patellae
des M. biceps femoris überlagert wird.
Die Patella ist in ein sehniges Zentrum des Quadriceps-
Streckapparates eingelagert, an deren oberem Rand der
Gelenksraum von lateral am einfachsten punktiert werden
kann. Oberhalb vom Caput fibulae kann das Kniegelenk
auch über den die Popliteussehne begleitenden Recessus
subpopliteus von lateral punktiert werden.

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371
Abbildung 187 Articulatio genus 2
Laterale Punktion

Das Kniegelenk der Abbildung 186 wird noch einmal in 1 Tractus iliotibialis
der Ansicht von vorne-lateral präsentiert, weil bei der late- 2 Musculus vastus lateralis
ralen Punktion des Kniegelenkes diese Blickrichtung die 3 Sehne des Musculus rectus femoris
adäquatere ist und das Verhalten der lateralen sehnigen 4 Musculus vastus medialis
Strukturen deutlicher wird. Insbesondere kommt hier die 5 Patella – tastbarer Knochenpunkt
Beziehung des Retinaculum patellae laterale zum Tractus am lateralen Ende der Basis patellae
iliotibialis besser zum Ausdruck. 6 Patella – tastbarer Knochenpunkt
Die Retinacula patellae bestehen aus einem sehnigen am medialen Ende der Basis patellae
und einem peritendinösen Anteil, der sich unter der Sub- 7 Retinaculum patellae laterale – Pars transversalis
cutis aus der Fascia lata über das Kniegelenk nach unten 8 Apex patellae
fortsetzt. Er verschmilzt mit den Retinacula patellae eben- 9 Ligamentum patellae
so wie mit dem Ligamentum patellae, an dem er ein deut- 10 Tuberositas tibiae
liches Peritendineum bildet. Diese fasziale Schicht wurde, 11 Tibia – Margo anterior
wie die Fascia lata vor dem M. quadriceps femoris, vor 12 Corpus adiposum infrapatellare
dem ganzen Kniegelenk entfernt, so daß die sehnigen 13 Fascia cruris – skelettergänzend
Strukturen des Kniegelenkes allein stehen geblieben sind. für die Mm. tibialis anterior
In den oberen Rand der Patella strahlt das zu einer ein- und extensor digitorum longus
heitlichen Platte verschmolzene Sehnenmaterial des Mus- 14 Tuberositas tractus iliotibialis
culus quadriceps femoris ein, und am seitlichen Rand so- 15 Fascia cruris – skelettergänzend
wie am Apex der Patella nehmen sehnige Bündel des Liga- für den M. fibularis [peroneus] longus
mentum patellae ihren Ursprung. Ein Teil der sehnigen 16 Musculus soleus
Fasern überbrückt aber sowohl vor der Patella als auch am 17 Musculus gastrocnemius – Caput laterale
Rande derselben die Distanz. Mit der randständigen 18 Caput fibulae – tastbarer Knochenpunkt
Überbrückung verbindet sich ein querer Zug, der sich zu- 19 Ligamentum collaterale fibulare
gespitzt bis zum Epicondylus lateralis begibt und eine 20 Epicondylus lateralis des Femur
starke Verbindung zum Tractus iliotibialis aufweist. Es ist 21 Retinaculum patellae laterale – Pars longitudinalis
der transversale Teil des Retinaculum patellae laterale. 22 Musculus biceps femoris
Oberflächlich zu diesem transversalem Teil liegt der lon-
gitudinale Teil des Retinaculum patellae laterale, der sich
lateral weitgehend unabgrenzbar mit dem Tractus
iliotibialis verbindet.
Aus dem sehnigen Anteil des Musculus vastus lateralis
geht aber auch ein großer Teil vom longitudinalen Retina-
culum patellae mediale hervor, der vor der Patella nach
medial kreuzt und dort durch die Bursa subtendinea pre-
patellaris von ihr abgehoben wird.

372
373
Abbildung 188 Articulatio genus 3
Laterale Punktion

Um die Lage der Kanülen zum Gelenksraum zu demon- 1 Tractus iliotibialis


strieren, wurde das Kniegelenk von lateral eröffnet und 2 Capsula articularis (Schnittrand)
der Tractus iliotibialis teilweise reseziert. Der Knieschei- 3 Musculus vastus lateralis
benlappen wurde nach vorne verzogen, wodurch die Pa- 4 Facies patellaris des Femur
tella von der Facies patellaris des Femur leicht abgehoben 5 Bursa suprapatellaris
wurde. 6 Plica synovialis als rudimentäres Septum
Der Ansatz der Membrana synovialis am Femur und zwischen Cavum articulare
der Patella ist gut zu erkennen, und die Bursa suprapatel- und Bursa suprapatellaris
laris ist durch einen Haken stark entfaltet. Sie zeigt hier 7 Musculus vastus lateralis (Schnittrand)
eine nicht selten vorkommende, von medial her vordrin- 8 Basis patellae
gende Falte, welche die Bursa unvollständig vom Gelenks- 9 Patella – tastbarer Knochenpunkt
raum abgrenzt. am Ende der Basis patellae
Die embryonal getrennte Anlage der Bursa verbindet 10 Retinaculum patellae laterale – Schnittrand
sich im Kindesalter allmählich mit dem Gelenksraum, 11 Ligamentum patellae – Ansatz am Apex patellae
bleibt aber auch beim Erwachsenen noch manchmal ge- 12 Corpus adiposum infrapatellare
trennt. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit die obere la- 13 Tuberositas tibiae
terale Punktion nicht über die Bursa suprapatellaris vor- 14 Fascia cruris
zunehmen, sondern über den genuinen Gelenksraum, der – skelettergänzend für die Mm. tibialis anterior
mit einer kleinen Tasche oberhalb der Patella endet. und extensor digitorum communis
Außerdem befindet sich zwischen dem Femur und der mit Ausstrahlungen der Bicepssehne
Hinterwand der Bursa suprapatellaris ein kräftiges Fett- 15 Condylus lateralis des Femur
polster, in welches die Kanüle leicht geraten könnte. 16 Tuberositas tractus iliotibialis
Bei der oberen lateralen Punktion des Kniegelenkes, die 17 Meniscus lateralis
in Streckstellung ausgeführt wird, wird als Leitstruktur der 18 Caput fibulae – tastbarer Knochenpunkt
obere Teil der hinteren Fläche der Patella benutzt, die in 19 Musculus soleus
dieser Position der Kanüle leicht entgegengeschoben wer- 20 Musculus gastrocnemius – Caput laterale
den kann. Der Weg der Kanüle zum Gelenksraum ist dar- 21 Fascia cruris – skelettergänzend
gestellt. für den M. fibularis [peroneus] longus
Der äußere Rand des lateralen Meniskus wurde nach 22 Membrana synovialis – als Überbrückung
Entfernung des Knieanteils des Tractus iliotibialis und der des menisco-tibialen Gelenksspaltes
davon überlagerten Membrana synovialis auspräpariert. 23 Rinne des Meniscus lateralis
Vom Epicondylus lateralis des Femur zieht durch eine Son- – für die Anlagerung der Popliteussehne
de hervorgehoben das Ligamentum collaterale fibulare 24 Ligamentum collaterale fibulare
zum Caput fibulae. Vor ihm und durch die hier resezierte 25 Sehne des Musculus popliteus
Gelenkskapsel getrennt, verläuft die Sehne des M. popli- – Ansatz am Condylus lateralis des Femur
teus zu ihrem Ansatz am lateralen Femurkondyl. Sie 26 Epicondylus lateralis des Femur
schleift dabei an einer Rinne der Außenfläche des latera- 27 Musculus biceps femoris
len Meniskus und wird vom Recessus subpopliteus beglei-
tet, der immer mit dem Gelenksraum kommuniziert.
Bei der unteren lateralen Punktion wird oberhalb des
Caput fibulae die Bizepssehne in der dargestellten Entfer-
nung horizontal durchstochen. Medial davon trifft die Ka-
nüle auf die Popliteussehne, deren Recessus subpopliteus
oder knapp davor direkt in den meniskotibialen Gelenks-
spalt.

374
375
Abbildung 189 Articulatio genus 4

Bei einem durch mittlere Beugung im Kniegelenk gut ge- 1 Patella – tastbarer Knochenpunkt
spanntem Retinaculum patellae mediale wurde der Mus- am lateralen Ende der Basis patellae
culus vastus medialis durch einen Haken vom Epicondylus 2 Musculus vastus medialis
medialis weggezogen, von dem der transversale Teil des 3 Retinaculum patellae mediale – Pars transversalis
Retinaculum patellae mediale zusammen mit dem Liga- 4 Epicondylus medialis des Femur
mentum collaterale tibiale entspringt. 5 Sehne des M. adductor magnus
Vom vorderen Rand des Ligamentum collaterale tibiale 6 Musculus sartorius
setzt sich ein dünnes Stratum fibrosum nach vorne fort, 7 Ligamentum collaterale tibiale – Pars tibiae
das oben in den transversalen Teil des Retinaculum patel- 8 Retinaculum patellae mediale – Pars longitudinalis
lae mediale übergeht und vorn vom hinteren Rande des 9 Sehne des Musculus gracilis
longitudinalen Teils getrennt wurde. In der dadurch ent- 10 Musculus gastrocnemius – Caput mediale
standenen lippenförmigen Öffnung ist das Fettgewebe der 11 Sehne des M. semitendinosus
seitlichen Ausläufer der Plicae alares zu sehen, welches 12 Pes anserinus (superficialis)
sich außen an die Membrana synovialis anlagert. 13 Tuberositas tibiae
Der longitudinale Teil des Retinaculum patellae media- 14 Ligamentum patellae
le bedeckt die durch die drei Eckpunkte markierte Facies 15 Apex patellae
anterior der Patella mit seinem Anteil, der sich aus der 16 Patella – tastbarer Knochenpunkt
Sehne des Musculus vastus lateralis entwickelt, fast voll- am medialen Ende der Basis patellae
ständig und formt zusammen mit jenem Teil, der aus der
Sehne des Musculus vastus medialis kommt, eine breite
kräftige Platte, die über den Margo infraglenoidalis des
medialen Tibiakondyls weit nach abwärts reicht. Obwohl
sich dabei diese Platte dem Ansatz des Ligamentum colla-
terale tibiale stark nähert, bleibt zwischen ihr und dem Li-
gamentum patellae im Gegensatz zur lateralen Seite, wenn
überhaupt, nur eine sehr kleine Lücke, so daß bei der
Punktion des Kniegelenkes von vorne das Retinaculum pa-
tellae mediale immer durchsetzt werden muß.
Mit dem parallelen Verlauf zum Ligamentum patellae
stellen die Retinacula einen Reservestreckapparat des
Kniegelenkes dar, der bei Querfrakturen der Patella funk-
tionell zum Tragen kommt.

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377
Abbildung 190 Articulatio genus 5
Ventrale Punktion

Die tastbaren Knochenpunkte sind wie anderswo durch 1 Musculus vastus medialis
rote Kügelchen markiert. Hier sind sie zugeordnet: den 2 Retinaculum patellae mediale
Endpunkten der Basis und dem Apex patellae, der Tubero- – Einstrahlung vom M. vastus lateralis
sitas tibiae, der Tuberositas tractus iliotibialis und dem 3 Sehne des Musculus rectus femoris
Caput fibulae. 4 Musculus vastus lateralis
Die ventrale Punktion wird zweckmäßigerweise in 5 Patella – tastbarer Knochenpunkt
mittlerer Beugung durchgeführt, weil in dieser Position am lateralen Ende der Basis patellae
das Kniegelenk vorne gut geöffnet und der Reservestreck- 6 Retinaculum patellae laterale – Pars longitudinalis
apparat passiv nicht besonders gespannt ist. Seitlich des 7 Retinaculum patellae laterale – Pars transversalis
Ligamentum patellae lassen sich dann die Weichteile 8 Tractus iliotibialis
leicht eindellen, wodurch die Gelenkskörper und der mit 9 Corpus adiposum infrapatellare
den Meniski ausgefüllte Gelenkspalt palpierbar werden. 10 Caput fibulae
Die Einstichstelle der Kanülen bei der ventralen Punk- 11 Tuberositas tractus iliotibialis
tion liegt oberhalb der Menisci, seitlich des Ligamentum 12 Tuberositas tibiae
patellae, und die Kanülen sind von der Mitte des Kniege- 13 Pes anserinus (superficialis)
lenkes aus, quer zum Unterschenkel, gegen die Fossa inter- 14 Ligamentum patellae
condylaris gerichtet. 15 Retinaculum patellae mediale – Pars longitudinalis
Die Fascia lata wurde über den Mm. vasti des M. qua- 16 Apex patellae
driceps femoris ebenso entfernt wie ihre Fortsetzung über 17 Patella – tastbarer Knochenpunkt
dem Kniegelenk, wo sie über den sehnigen Strukturen des am lateralen Ende der Basis patellae
Streckapparates eine peritendinöse Schicht und dazwi-
schen Überbrückungen des Corpus adiposum infrapatella-
re bildet. Stehen geblieben sind somit ausschließlich die
sehnigen Anteile des Streckapparates.
Besonders deutlich ist der Ursprung des longitudinalen
Teils des Retinaculum patellae mediale zu sehen, der vom
Musculus vastus lateralis kommt und vor der Patella zur
anderen Seite hinüberkreuzt. Er überlagert dabei die seh-
nige Schicht der Quadricepsmuskulatur, welche die Patella
vorn bedeckt und in das Ligamentum patellae übergeht.
Zwischen diesen beiden sehnigen Strukturen befindet
sich die Bursa subtendinea prepatellaris. Oberhalb des
freigelegten Corpus adiposum infrapatellare ist in dem
Winkel zwischen den longitudinalen Teilen der Retinacu-
la patellae der kräftige transversale Teil des Retinaculum
patellae laterale sichtbar.

378
379
Abbildung 191 Articulatio genus 6
Ventrale Punktion

Nach bogenförmiger Umschneidung der Patella wurde der 1 Musculus vastus medialis
Patellarlappen zurückgeklappt und das Kniegelenk da- 2 Bursa suprapatellaris
durch von ventral eröffnet. Hinter dem durchschnittenen 3 Patella – Facies articularis
Musculus quadriceps femoris wurde die Bursa suprapatel- 4 Membrana synovialis des Femur
laris eröffnet und ihre vordere Wand durch einen Haken – seitlicher Schnittrand
abgehoben. Hinter ihrer hinteren Wand ist das Fettpolster 5 Plica synovialis infrapatellaris
zu sehen, das sie vom Femur trennt. Am zurückgeschlage- 6 Condylus lateralis des Femur
nen Lappen ist die Falte unterlegt, welche auch in diesem 7 Corpus adiposum infrapatellare
Fall die Bursa suprapatellaris von der wirklichen Cavitas 8 Tractus iliotibialis (Schnittrand)
articularis des Kniegelenkes unvollständig trennt (s. auch 9 Caput fibulae
Abb. 188). 10 Capsula articularis – seitlicher Schnittrand
Die Punktionskanülen sind gegen die Fossa intercondy- 11 Sehnen des M. vastus lateralis
laris gerichtet. Sie haben nach den Einstichstellen der 12 Sehne des M. rectus femoris
Abb. 186 das Corpus adiposum infrapatellare oberhalb der 13 Plica synovialis als rudimentäres Septum
Menisci durchsetzt und liegen beiderseits der Plica syn- zwischen Bursa suprapatellaris
ovialis infrapatellaris. und Cavum articulare
Diese mehr oder weniger Fettgewebe enthaltende Falte 14 Musculus vastus medialis
entwickelt sich aus der Membrana synovialis, die innen 15 Plica alaris
das Corpus adiposum infrapatellare bedeckt. Sie setzt als 16 Patella – Facies articularis
Rudiment eines embryonalen Septums oft den Synovialis- 17 Condylus medialis des Femur
überzug des Ligamentum cruciatum anterius nach vorne 18 Fossa intercondylaris
hin fort und endet mit einem freien Rand. An ihrem Ab- 19 Ansatz der Capsula articularis am Femur
gang zeigt das Corpus adiposum infrapatellare ebenfalls
eine gewisse Zweiteilung.
Aus dem Corpus adiposum infrapatellare entwickeln
sich die beiden Plicae alares, welche die Patella umgreifen
und sich nach oben wie nach den Seiten hin allmählich
verlieren. Ihre Membrana synovialis setzt weitgehend an
der Knorpelgrenze der Patella an und enfernt sich nur an
deren oberem Rand ein wenig von ihr. Der Ansatz der
Membrana synovialis am Femur ist, abgesehen von vorne
oben, seitlich am weitesten vom Knorpel entfernt, und der
mit Synovialis bedeckte Knochenstreifen kann dort, wie zu
ersehen ist, die Breite eines Fingers betragen.

380
381
Abbildung 192 Articulatio genus 7
Ventrale Punktion

Bei einem Kniegelenk der anderen Seite, einem rechten, 1 Musculus vastus lateralis
wurde nach einer ventralen Punktion wiederum ein Patel- 2 Capsula articularis – seitlicher Schnittrand
larlappen gebildet und zurückgeklappt. Das von vorn er- 3 Capsula articularis – oberer Schnittrand
öffnete Gelenk zeigt die Lage der Kanülen bei einer ge- 4 Capsula articularis – seitlicher Schnittrand
ringgradigeren Flexion. 5 Musculus vastus medialis – Schnittfläche
Die Fossa intercondylaris des Femur weist mehr nach 6 Epicondylus medialis
unten als nach vorn, gibt aber immer noch den Blick auf 7 Plica synovialis infrapatellaris
die beiden Kreuzbänder frei. Die Plica synovialis infrapa- 8 Condylus medialis des Femur
tellaris hat ein ähnliches Aussehen wie bei der vorherge- 9 Corpus adiposum infrapatellare
henden Abbildung, war aber von dem dahintergelegenen 10 Patella – Facies articularis
und sichtbaren Ligamentum cruciatum anterius durch 11 Capsula articularis – seitlicher Schnittrand
eine Lücke getrennt. Medial von dieser zarten Falte ist der 12 Bursa suprapatellaris – obere Begrenzung
Ansatz des Ligamentum cruciatum posterius ziemlich weit 13 Plica synovialis als rudimentäres Septum
vorne am medialen Femurkondyl zu sehen. zwischen Cavum articulare
Weil die Kapsel seitlich, wo sie mit den Menisci ver- und Bursa suprapatellaris
wachsen ist, stärker mobilisiert wurde, konnte der Patel- 14 Ligamantum cruciatum anterius
larlappen weiter nach unten verlagert werden, so daß der 15 Capsula articularis seitliche Begrenzung
laterale Meniskus und dessen Verhalten zur Membrana 16 Septum intermusculare cruris anterius
synovialis gezeigt werden kann. Die Membrana synovialis, 17 Musculus fibularis [peroneus] longus
welche das Corpus adiposum infrapatellare zudeckt, setzt 18 Musculus gastrocnemius – Caput laterale
am oberen Rand des Meniskus an, und ein getrennt davon 19 Caput fibulae – tastbarer Knochenpunkt
bestehender, schmaler Teil zieht vom unteren Rand des 20 Meniscus lateralis
Meniskus zum Rand der Gelenksfläche der Tibia. Diese 21 Condylus lateralis des Femur
Kapselansätze wurden im lateralen Bereich der Menisci 22 Epicondylus lateralis
reseziert, so daß die freie laterale Fläche des Meniscus la- 23 Facies patellaris des Femur
teralis zwischen dem Femur- und Tibiakondyl zu sehen
ist.
Eine unterlegte dünne Synovialisplatte trennt wiede-
rum die Bursa suprapatellaris vom eigentlichen Gelenks-
raum. Die Hinterwand der Bursa suprapatellaris vor dem
schon beschriebenem Fettkörper wird durch zwei Häk-
chen ausgespannt (s. auch Abb. 188, 191).
Die Facies patellaris des Femur ist gut von seinen Kon-
dylen abgesetzt und ist mit ihrer longitudinalen Rinne
nach vorne konvex, so daß die ebenfalls konvexe Leiste der
Patella in keiner Position breitflächig anliegen kann und
daher die Voraussetzung für eine Querfraktur der Patella
bildet. Die Leiste der Patella trennt ebenso wie die Längs-
rinne der Facies patellaris zwei ungleichgroße Felder. Ob-
wohl die Knochenführung gegen eine Lateralverschiebung
der Patella wesentlich besser ist, kommt es doch fast aus-
schließlich zu Luxationen nach lateral. Sie werden durch
den Verlauf des Ligamentum patellae von oben medial
nach unten lateral (Abb. 182) und durch die Zugrichtung
des M. quadriceps femoris begünstigt. Schließlich muß bei
Luxationen immer der transversale Teil eines Retinacu-
lum patellae laterale lädiert werden. Es dürfte daher der
starke transversale Teil des lateralen Retinaculums die Lu-
xation nach medial meistens verhindern (s.Abb. 187, 190).

382
383
Abbildung 193 Articulatio genus 8
Pars lateralis
der Cavitas articularis

An einem rechten Kniegelenk wurde der Gelenksraum von 1 Musculus biceps femoris
vorne und von lateral eröffnet. Oberhalb der Patella wurde 2 Tractus iliotibialis
der M. quadriceps femoris zusammen mit dem Tractus 3 Musculus vastus lateralis
iliotibialis bogenförmig durchschnitten und der Patellar- 4 Musculus vastus medialis
lappen nach unten geklappt. 5 Facies patellaris des Femur
Der vordere Anteil des lateralen Kondyls des Femur mit 6 Condylus medialis des Femur
dem dazugehörenden Teil der Facies patellaris wurden re- 7 Plica synovialis infrapatellaris
seziert, damit bei der gewählten Ansicht von lateral Ein- 8 Ligamentum cruciatum anterius
blick in den vorderen Teil des Gelenksraumes gewonnen 9 Corpus adiposum infrapatellare
werden kann. 10 Patella – Facies articularis
Zwischen der Gelenksfläche des lateralen Kondyls der 11 Eminentia intercondylaris
Tibia und dem lateralen Kondyl des Femur liegt der Me- – Tuberculum intercondylare laterale
niscus lateralis, dessen seitliche Fläche freipräpariert wur- 12 Tuberositas tractus iliotibialis
de. Sein vorderes Horn setzt vor der Eminentia intercondy- des Condylus lateralis der Tibia
laris der Tibia in der knorpelfreien Area intercondylaris 13 Caput fibulae – tastbarer Knochenpunkt
anterior hinter dem Ursprung des Ligamentum cruciatum 14 Fascia cruris – skelettergänzende Faszie
anterius an, das von dieser Area zum lateralen Kondyl des der fibularen Muskelgruppe
Femur zieht. Von der Eminentia intercondylaris der Tibia 15 Musculus soleus
ist das Tuberculum intercondylare laterale sichtbar. 16 Musculus gastrocnemius – Caput laterale
Vorn wird der Meniskus vom Corpus adiposum infra- 17 Membrana synovialis
patellare bedeckt, das gegen den Gelenksraum hin durch des menisco-tibialen Gelenksspaltes
die breitflächige Membrana synovialis abgeschlossen 18 Facies articularis superior – lateraler Rand
wird, die am oberen Rand des Meniskus ansetzt und durch 19 Meniscus lateralis
die Plica synovialis infrapatellaris mit dem Femur ver- 20 Ligamentum collaterale fibulare
bunden ist. Ein von ihr getrennter, schmaler Streifen zieht 21 Sehne des Musculus popliteus
noch innen vom Fettkörper vom unteren Rand des Me- 22 Epicondylus lateralis
niskus in die Nähe des Knorpelrandes der Facies articula-
ris superior der Tibia.
Hinter und seitlich der Popliteussehne wurde die Ge-
lenkskapsel mit ihrem Ligamentum popliteum arcuatum
bis zum sehnigen Ursprung des lateralen Kopfes vom
Musculus gastrocnemius entfernt, so daß unterhalb des
Epicondylus lateralis und hinter dem Seitenband der hin-
tere Teil des Condylus lateralis femoris sichtbar wurde.
Die derben Strukturen hinten am lateralen Kondyl des
Femur im sogenannten Popliteuseck (Müller) spielen be-
sonders für die pathologische Gelenksmechanik eine be-
achtliche Rolle.

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385
Abbildung 194 Articulatio genus 9
Ligamentum cruciatum anterius

Das hier dargestellte Kniegelenk besitzt dieselbe Eröffnung 1 Musculus biceps femoris
wie bei der vorhergehenden Abbildung, nur befindet es 2 Tractus iliotibialis
sich entgegen der Beugung in absoluter Streckstellung. 3 Musculus vastus lateralis
Das Ligamentum cruciatum anterius ändert während 4 Corpus adiposum suprapatellare –
des Bewegungsvorganges seinen Verlauf. In Streckstellung Fettkörper zwischen Femur
ist das Band aufgerichtet und verläuft nahezu in Längs- und Bursa suprapatellaris
richtung. Das sehnig glänzende Band kommt aus der Area 5 Musculus vastus medialis
intercondylaris anterior der Tibia vor dem Ansatz des vor- 6 Facies patellaris des Femur
deren Horns des Meniscus lateralis und zieht zur Fossa 7 Ligamentum cruciatum anterius
intercondylaris. Beim Betreten der Fossa nähert sich das 8 Corpus adiposum infrapatellare
Band der Innenseite des lateralen Femurkondyls und wird 9 Patella – Facies articularis
durch eine flache Rinne (Abb. 193) an der Kante hinter der 10 Sehnen des M. quadriceps femoris
überknorpelten Kondylenverbindung in der Längsmitte mit Membrana synovialis
etwas abgelenkt, bevor es am lateralen Kondyl des Femur 11 Eminentia intercondylaris
weit hinten ansetzt. – Tuberculum intercondylare laterale
Hinter dem sehnig glänzenden Band und oberhalb des 12 Fascia cruris – skelettergänzend über den Extensoren
Tuberculum laterale der Eminentia intercondylaris der Ti- mit Ausstrahlungen der Sehne des M. biceps femoris
bia liegt ein Bindegewebspolster, welches ebenso wie das 13 Rinne des Septum intermusculare cruris anterius
vordere Kreuzband mit Membrana synovialis bedeckt ist 14 Fascia cruris – skelettergänzend
und die Niveaudifferenz zum Ligamentum cruciatum po- über der Fibularisgruppe
sterius ausgleicht. Unmittelbar hinter der Eminentia inter- 15 Caput fibulae – tastbarer Knochenpunkt
condylaris der Tibia setzt das mit der Kapselwand verbun- 16 Tuberositas tractus iliotibialis
dene, hintere Horn des Meniscus lateralis an. des Condylus lateralis der Tibia
Bei gebeugtem Kniegelenk (s. Abb. 193) zieht das Liga- 17 Ansatz der Membrana synovialis unterhalb
mentum cruciatum anterius mehr horizontal nach hinten. der Facies articularis superior der Tibia
Sein vorderer Anteil spannt sich dabei an, während sein 18 Rinne des Meniscus lateralis für die Anlagerung
hinterer Anteil mehr entspannt bleibt. Das weist darauf der Sehne des M. popliteus
hin, daß sich eine operative Fixierung eines abgerissenen 19 Sehne des Musculus popliteus
Bandes zu weit vorn in der Fossa intercondylaris mit einer 20 Ligamentum collaterale fibulare
stärkeren Beugung des Kniegelenkes nicht verbinden lie- 21 Epicondylus lateralis des Femur
ße und dabei wieder zerreißen würde.
Das vordere Kreuzband hemmt die Innenrotation des
Unterschenkels, weil die Rotationsachse durch die media-
len Kondylen zieht. Gewaltsame Innenrotation, oft ver-
bunden mit forcierter Streckung, kann eine isolierte Zer-
reißung des Bandes herbeiführen. Solange der die Innen-
rotation ebenfalls hemmende Tractus iliotibialis nicht lä-
diert ist, der mit seiner Verankerung über den unteren Teil
des Septum intermusculare femoris laterale ein »Ligamen-
tum femoro-tibiale laterale« bildet, kann keine übertriebe-
ne Innenrotation bei gebeugtem Kniegelenk nachgewie-
sen werden. In dieser Stellung läßt sich lediglich die Tibia
in Form der vorderen Schublade nach vorne ziehen. Allein
in der Streckstellung läßt sich bei Innenrotationsdruck
hinten eine Subluxation des lateralen Femurkondyls errei-
chen, die bei Flexion durch die geänderte Zugrichtung des
Tractus iliotibialis wieder aufgehoben wird. Sie ist das
Gegenteil der in der Endphase der Streckung durch das in-
takte Band mitverursachten zwangsläufigen Schlußrota-
tion.

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387
Abbildung 195 Articulatio genus 10
Pars medialis
der Cavitas articularis

Bei einem linken Kniegelenk wurde der hergestellte Patel- 1 Musculus vastus medialis
larlappen in der üblichen Form zurückgeklappt. Sodann 2 Corpus adiposum suprapatellare –
wurde der untere sowie vordere Teil des medialen Kondyls Fettkörper zwischen Femur
des Femur mit der dazugehörenden Facies patellaris rese- und Bursa suprapatellaris
ziert, damit beim Anblick von medial das mediale Kom- 3 Bursa suprapatellaris
partiment des Gelenksraumes überblickt werden kann. 4 Musculus vastus lateralis
In derselben Ebene der Knochenresektion wurde das Li- 5 Facies patellaris des Femur
gamentum cruciatum posterius durchtrennt, wo es am me- 6 Plica synovialis infrapatellaris
dialen Kondyl des Femur ansetzt. Lateral von ihm ist das 7 Condylus lateralis des Femur
Ligamentum cruciatum anterius zu sehen, das bei der 8 Plica alaris
mittleren Beugestellung des Gelenkes bereits eine leichte 9 Ligamentum patellae
Torquierung und eine Gliederung in einen vorderen und mit Membrana synovialis
hinteren Anteil bei ziemlich horizontalem Verlauf zeigt. 10 Patella – Facies articularis
Der Meniscus medialis ist zur Gänze überblickbar. Sein 11 Ligamentum cruciatum anterius
hinteres Horn setzt in der Area intercondylaris posterior 12 Eminentia intercondylaris
vor dem Ursprung des hinteren Kreuzbandes an und ist – Tuberculum intercondylare mediale
daher von der Eminentia intercondylaris der Tibia mit ih- 13 Facies articularis superior der Tibia
rem sichtbaren Tuberculum intercondylare mediale weiter 14 Ligamentum collaterale tibiale
entfernt als der hintere Ansatz des Meniscus lateralis. 15 Retinaculum patellae mediale
Das vordere Horn des medialen Meniskus zieht vor der 16 Ansatz der Membrana synovialis
Area intercondylaris anterior zur Tibia und verbindet sich am Condylus medialis der Tibia
vorher mit dem Meniscus lateralis durch das Ligamentum 17 Meniscus medialis
transversum genus, das der Oberfläche des Corpus adipo- 18 Ligamentum cruciatum posterius
sum infrapatellare unten angelagert ist. Oberhalb von ihm – Schnittfläche
wurzelt die Plica synovialis infrapatellaris, die aber auch 19 Epicondylus medialis des Femur
bis zu ihm hinabreichen oder sich mit dem vorderen
Kreuzband verbinden kann (s. Text der Abb. 191).
Vorne medial wurde der Meniscus medialis von der
Kapsel abpräpariert, zu der er sich analog dem lateralen
Meniskus verhält. Nur weiter hinten wurde seine Verbin-
dung zum Ligamentum collaterale tibiale aufrechterhal-
ten, das vom rot markierten Epicondylus medialis des Fe-
mur entspringt und am Margo medialis der Tibia weit
nach abwärts verläuft, so daß es noch vom oberen Teil des
Pes anserinus überkreuzt wird.

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389
Abbildung 196 Articulatio genus 11
Area intercondylaris anterior

Dasselbe linke Kniegelenk der vorhergehenden Abbildung 1 Musculus vastus medialis


mit derselben Eröffnung wurde stärker gebeugt und mehr 2 Corpus adiposum suprapatellare –
von oben photographiert, so daß die Blickrichtung senk- Fettkörper zwischen Femur
recht auf die Facies articularis superior der Tibia gerichtet und Bursa suprapatellaris
ist. 3 Sehnen des Musculus rectus femoris
Das Gebiet der Area intercondylaris anterior der Tibia 4 Bursa suprapatellaris
kann voll überblickt werden. Es liegt zwischen den beiden 5 Musculus vastus lateralis
überknorpelten Gelenksflächen der Facies articularis 6 Membrana synovialis am Femur
superior, an deren Rand sich die Membrana synovialis 7 Epicondylus lateralis
verankert, welche die Kreuzbänder seitlich bedeckt. Medi- 8 Facies patellaris
al ist in der Lücke zwischen dem vorderen und dem hinte- 9 Condylus lateralis
ren Kreuzband nur wenig fetthaltiges Bindegewebe einge- 10 Plica alaris
lagert, so daß sich auf dieser Seite das vordere Kreuzband 11 Meniscus lateralis
auch nach hinten hin gut abgrenzt. 12 Patella – Facies articularis
Die Membrana synovialis, welche von vorne das Liga- 13 Plica alaris
mentum cruciatum anterius bedeckt, gelangt zum vorde- 14 Ligamentum transversum genus
ren Ende der Area intercondylaris anterior und schlägt 15 Meniscus medialis
sich von dort auf das Corpus adiposum infrapatellare, 16 Facies articularis superior der Tibia
unterhalb des Ligamentum transversum genus, über. Gro- 17 Ligamentum cruciatum anterius
ße Transparenz läßt die Membrana synovialis weitgehend 18 Epicondylus medialis
unsichtbar bleiben, und oft weist nur ein spiegelnder
Glanz auf deren Existenz hin.
Hinter dem Ursprung des Ligamentum cruciatum ante-
rius in der Area intercondylaris anterior setzt auch das
vordere Horn des lateralen Meniskus an und wird dort
vom Ansatz der Membrana synovialis überkreuzt.
Das vordere Horn des medialen Meniskus verankert
sich mit einem breiten Streifen vor der Area intercondyla-
ris anterior und der Gelenksfläche des medialen Kondyls
und wird am Rande des Knorpels ebenfalls vom Ansatz
der Membrana synovialis überkreuzt.
Die Lage der Bursa suprapatellaris zu den Bestandtei-
len des M. quadriceps femoris und zum Femur ist am obe-
ren Schnittrand besonders gut zu sehen.

390
391
Abbildung 197 Articulatio genus 12
Dorsale Ansicht

Das Kniegelenk bildet den Boden der Fossa poplitea und 1 Musculus biceps femoris
reicht von Muskulatur überlagert bis zur unteren Grenze 2 Caput mediale des M.gastrocnemius
der Regio genus posterior, die unterhalb der beiden Tibia- 3 Musculus semimembranosus
kondylen und des Caput fibulae gezogen wird. 4 Musculus gracilis
Um die hintere Gelenkskapsel darzustellen, mußten da- 5 Musculus sartorius
her die beiden Köpfe des M. gastrocnemius, der M. planta- 6 Bursa subtendinea m.gastrocnemii medialis
ris und der M. popliteus reseziert werden. 7 Sehne des Musculus semitendinosus
Die hintere Gelenkskapsel weist ein dickes Stratum fi- 8 Ligamentum collaterale tibiale – Pars menisci
brosum auf, das durch einen oft viel deutlicheren Ausläu- 9 Sehne des Musculus sartorius
fer der Sehne des Musculus semimembranosus in Form des 10 Bursa musculi semimembranosi
Ligamentum popliteum obliquum verstärkt wird. Die 11 Sehne des Musculus gracilis
Hauptsehne des Musculus semimembranosus spaltet sich 12 Sehne des Musculus semitendinosus
in zwei kurze Züge auf, die am medialen Kondyl der Tibia 13 Ligamentum collaterale tibiale – Pars tibiae
ansetzen. Eine Bursa musculi semimembranosi umgibt die 14 Fascia musculi poplitei
Sehne oberhalb davon. Schließlich strahlt die Sehne auch 15 Fascia cruris
noch in die Faszie des Musculus politeus aus, so daß der 16 Caput mediale des M. gastrocnemius
ganze Ansatz des Musculus semimembranosus auch Pes 17 Caput laterale des M. gastrocnemius
anserinus profundus genannt wird. Lateral von ihm ist der 18 Recessus popliteus des Kniegelenksraumes
leicht abgehobene Pes anserinus (superficialis) zu sehen. 19 M. soleus
Die eröffnete Bursa subtendinea musculi gastrocnemii 20 Musculus popliteus
medialis wurde durch ein Häkchen entfaltet. Ihre Verbin- 21 Facies articularis superior der Tibia
dung zum Gelenksraum ist sondiert. 22 Sehne des Musculus popliteus
Vor dem resezierten Musculus popliteus wurde die in 23 Stratum fibrosum der Capsula articularis
diesem Bereich relativ dünne Kapsel des Kniegelenkes 24 Caput laterale des M. gastrocnemius
entfernt, so daß der hintere überknorpelte Abhang des la- 25 Musculus plantaris
teralen Tibiakondyls zur Ansicht kommt. Er bildet eine 26 Facies poplitea des Femur
Wand eines tiefen Recessus, der über den Spalt zwischen
dem teilweise freigelegten Meniscus lateralis und der Ge-
lenksfläche der Tibia mit dem übrigen Gelenksraum zu-
sammenhängt.
Dieser Recessus popliteus hat nichts mit dem Recessus
subpopliteus zu tun, der als Bursa m. poplitei an der Innen-
seite der Popliteussehne eine ziemlich enge Verbindung
zum Gelenksraum aufnimmt und sich am lateralen Rande
des M. popliteus mit der Articulatio tibiofibularis verbin-
den kann. Die beiden Recessus sind voneinander durch die
hier entfernte dünne Kapselwand getrennt, die mit ihrer
Membrana synovialis am unteren Rand des lateralen Me-
niskus ansetzt.

392
393
Abbildung 198 Articulatio genus 13
Innerer Aufbau von dorsal

Die hintere Gelenkskapsel, die hinter dem Ligamentum 1 M. biceps femoris


cruciatum posterius und hinter den Menisci nur aus Stra- 2 Condylus lateralis femoris
tum fibrosum besteht, wurde entfernt. Ihr Ansatz, der die 3 Ansatz der Capsula articularis
Kondylen des Femur umgreift, ist lokalisierbar, und ihr 4 Ligamentum meniscofemorale posterius
Ansatz an den Kondylen der Tibia wurde sondiert. Es ist 5 Ansatz der Membrana synovialis
wiederum der weit nach unten reichende Kapselansatz der Capsula articularis
am lateralen Tibiakondyl zu sehen. 6 Caput mediale des M. gastrocnemius
Das Ligamentum cruciatum posterius entspringt in der 7 Musculus semimembranosus
Area intercondylaris posterior ganz hinten und zieht in der 8 Sehne des M. semitendinosus
Fossa intercondylaris zum medialen Kondyl des Femur 9 Musculus gracilis
weit vorne. Es ist ein sehr starkes Band und wird nur sehr 10 Musculus sartorius
selten verletzt. Nur an der medialen Seite liegt ihm die 11 Condylus medialis femoris
Membrana synovialis direkt an, während sie von dessen 12 Capsula articularis
lateralen Seite durch ein fettreiches Bindegewebspolster 13 Ligamentum cruciatum posterius
etwas abgehalten wird. 14 Meniscus medialis
Der Meniscus lateralis setzt mit seinem hinteren Horn 15 Facies articularis superior der Tibia
gleich hinter der Eminentia intercondylaris an und 16 Pes anserinus profundus
kommt mit diesem Ansatz in der Area intercondylaris po- 17 Pes anserinus superficialis
sterior etwas vor den Ansatz des hinteren Hornes vom me- 18 Fascia cruris
dialen Meniskus zu liegen. 19 Caput mediale des M. gastrocnemius
Vom Meniscus lateralis zieht dorsal vom hinteren 20 Musculus popliteus
Kreuzband das Ligamentum meniscofemorale posterius 21 Caput laterale des M. gastrocnemius
zum medialen Kondyl des Femur und verdeckt das Liga- 22 Recessus popliteus des Kniegelenksraums
mentum meniscofemorale anterius. Das untere Ende des 23 Musculus soleus
medialen Femurkondyls wurde reseziert, so daß in der 24 Facies articularis superior der Tibia
Tiefe noch das vordere Horn des medialen Meniskus zu se- 25 Rinne des Meniscus lateralis
hen ist. Medial des Kondyls wurde durch ein Häkchen die für die Popliteussehne
durch die hinteren Züge des Ligamentum collaterale me- 26 Sehne des Musculus popliteus
diale verstärkte Kapsel weggespannt. Sie verbindet sich 27 Caput laterale des M. gastrocnemius
dort sehr fest mit dem Meniscus medialis. Von der Sehne 28 Musculus plantaris
des M. semimembranosus wurde sie isoliert.
An der lateralen Seite wurde der Sehnenstumpf des
M. popliteus, der in einer Rinne des lateralen Meniskus
schleift, zusammen mit den Stümpfen des lateralen Ga-
strocnemiuskopfes und des M. plantaris zur Seite gezogen.

394
395
Abbildung 199 Articulationes pedis 1
Ventro-laterale Ansicht

Bei einem Bänderpräparat des Fußgelenkes wurden die 1 Caput tali


dünnen Kapselanteile reseziert, so daß das obere Sprunge- 2 Trochlea tali – Facies superior
lenk, das hintere Sprunggelenk und die Articulatio calca- 3 Margo interosseus der Tibia
neocuboidea eröffnet sind. 4 Margo interosseus der Fibula
Durch die leichte Plantarflexion des Fußes ist ein grö- 5 Membrana interossea cruris
ßerer Teil der Talusrolle mit ihrer Facies superior und Fa- 6 Ligamentum tibiofibulare anterius
cies malleolaris lateralis sichtbar. Die Talusrolle bildet mit 7 Malleolus lateralis
den unteren Gelenksflächen der Tibia und Fibula das obe- 8 Ligamentum calcaneofibulare
re Sprunggelenk, die Articulatio talacruralis. Tibia und Fi- 9 Articulatio subtalaris
bula werden miteinander durch die Syndesmosis tibiofi- 10 Tuber calcanei
bularis verbunden, von welcher von vorne nur das Liga- 11 Articulatio calcaneocuboidea
mentum tibiofibulare anterius zu sehen ist. 12 Ligamentum plantare longum
Vom Talus zum Malleolus lateralis zieht das Ligamen- 13 Sulcus tendinis musculi fibularis [peronei] longi
tum talofibulare anterius. Es zerreißt bei der Luxatio pedis 14 Tuberositas ossis metatarsi quinti (V)
und erlaubt sodann, auch bei intakten übrigen Bändern, 15 Lig. talocalcaneum laterale
daß der Talus aus der Gabel der Unterschenkelknochen 16 Lig. talocalcaneum anterius [dorsale]
weit herausgewälzt wird. 17 Lig. talocalcaneum interosseum
Unterhalb des Talus ist das hintere Sprunggelenk, die 18 Lig. calcaneocuboideum (Ligamenti bifurcati)
Articulatio subtalaris eröffnet. Sie wird überbrückt vom 19 Lig. calcaneonaviculare (Ligamenti bifurcati)
Ligamentum talocalcaneum laterale und zusammen mit 20 Caput ossis metatarsi V
dem oberen Sprunggelenk vom Ligamentum calcaneofibu- 21 Articulatio metatarsophalangea
lare. Vor dem Gelenk liegt der Sinus tarsi, in welchem sich 22 Articulatio interphalangea pedis (proximalis)
eine kräftige Bandmasse, das Ligamentum talocalcaneum 23 Articulatio interphalangea pedis (distalis)
interosseum, befindet. 24 Os cuneiforme intermedium
Vor dem Sinus tarsi liegt das vordere Sprungelenk, das 25 Os naviculare (Lig. cuboideonaviculare dorsale)
so gut wie uneröffnet geblieben ist, weil es ringsherum 26 Lig. talonaviculare
von Bändern umgeben wird. Es wird wegen der beteilig- 27 Lig. talofibulare anterius
ten Knochen als Articulatio talocalcaneonavicularis be- 28 Facies articularis malleoli (tibiae)
zeichnet. Zusammen mit der Articulatio calcaneocuboidea
bildet es die Articulatio tarsi transversa. Obwohl es sich
dabei immer um zwei völlig getrennte Gelenke handelt,
welche eigentlich nur eine Gelenkslinie bilden, wurde die-
se auch früher schon als Chopartsches »Gelenk« bezeich-
net. Es teilt den Tarsus in Vorder- und Hintertarsus und
wird von dem Ligamentum bifurcatum überbrückt, das
aus dem Ligamentum calcaneonaviculare und dem Liga-
mentum calcaneocuboideum besteht.
Dorsal wird die eröffnete Articulatio calcaneocuboidea
noch durch das breitflächige Ligamentum calcaneocuboi-
deum dorsale überbrückt. Ebenso wird die Kapsel des vor-
deren Sprunggelenkes durch das noch breitflächigere Li-
gamentum talonaviculare verstärkt. Beide Bänder gehö-
ren bereits zu den Ligamenta tarsi dorsalia, welche vor ih-
nen die Amphiarthrosen des Vordertarsus dorsal festigen.

396
397
Abbildung 200 Articulationes pedis 2
Ventro-laterale Ansicht
Punktionen

An einem Bänderpräparat des Fußes mit erhaltenen Ge- 1 Caput tali


lenkskapseln wurden Injektionsnadeln in den Positionen 2 Articulatio talocruralis – Capsula articularis
der gängigsten Fußgelenkspunktionen eingestochen. 3 Ventro-laterale Punktion der Articulatio talocruralis
Weil die Gelenksräume außerhalb der überknorpelten 4 Ligamentum talofibulare anterius
Flächen am Fuße nur sehr geringe Ausdehnung haben, ist 5 Ligamentum tibiofibulare anterius
man angewiesen, mit der Punktionsnadel den Kontakt zur 6 Ligamentum calcaneofibulare
überknorpelten Fläche, und oft zum engen Gelenksspalt 7 Sinus tarsi
selbst, zu suchen. Es empfiehlt sich daher bei dem Ein- 8 Processus lateralis tuberis calcanei
stich, den Anschliff der Punktionsnadel einer ausgewähl- 9 Os cuboideum
ten Knorpeloberfläche, die Zielfläche genannt werden soll, 10 Sulcus tendinis musculi fibularis [peronei] longi
zuzuwenden und parallel zu halten, damit die Nadel unter 11 Punktion der Articulatio subtalaris
dem Anschliffwinkel schräg auf die ausgewählte Oberflä- 12 Ligamentum talocalcaneum interosseum
che trifft und dadurch sicherer erreicht wird. Sobald die 13 Caput ossis metatarsi V
Nadel dann auf die Oberfläche trifft, bedonders wenn es 14, 15, 16 Articulationes interphalangeae pedis
eine knorpelige ist, gleitet sie mit ihrer parallelen An- 17 Ligamentum cuneocuboideum dorsale
schlifffläche an der Oberfläche der Zielfläche ab, ohne sie 18 Ligamenta cuneonavicularia dorsalia
anzustechen, und gelangt auf diese Weise meistens spür- 19 Punktion der Articulatio talocalcaneonavicularis
bar in einen auch noch so engen Gelenksspalt. 20 Ventro-mediale Punktion der Articulatio talocruralis
Die beiden oberen Nadeln zeigen die Punktion des obe-
ren Sprunggelenkes. Bei der ventro-lateralen Punktion
wird die Nadel medial des Malleolus lateralis horizontal
eingestochen. Die Zielfläche ist die Facies malleolaris la-
teralis der Trochlea tali. Die Schrägstellung zur Sagittal-
ebene ergibt sich aus dem obigen Vorschlag. Bei tieferem
Vorschieben gelangt die Nadel zwischen die Zielfläche und
die Facies articularis malleoli lateralis der Fibula.
Die Punktion des hinteren Sprunggelenkes, der Articu-
latio subtalaris, ist nur von lateral praktikabel. Die Zielflä-
che stellt die Facies articularis talaris posterior des Calca-
neus. Ihr lateraler Rand fällt deutlich etwas ab, und seine
Lage zum Malleolus lateralis ist auf Abb. 199 klar sichtbar.
Bei der Plantarflexion des Fußes lockert sich der Kon-
takt der Gelenksflächen des oberen Sprunggelenkes, weil
der schmalere, hintere Teil der Trochlea des Talus in die
Gabel der Unterschenkelknochen zu liegen kommt. Auf
Abb. 199 ist sogar eine leichte Abhebung erkennbar, die
bei einem normalen geschlossenem Gelenk natürlich
nicht ganz auftreten kann. Sie erleichtert aber sicher die
Auffindung des Gelenksspaltes sowie dessen Tastbarkeit.
Die ventro-mediale Punktion des oberen Sprunggelen-
kes und die Punktion des vorderen Sprunggelenkes werden
bei den dafür besseren Blickrichtungen beschrieben.

398
399
Abbildung 201 Articulationes pedis 3
Ventro-laterale Ansicht
Punktionen und Sehnen

Die den Fußgelenken angelagerten Sehnen mit ihren Seh- 1 Musculus extensor digitorum longus
nenscheiden haben für die Gelenkspunktion insofern eine cum vagina tendinis
Bedeutung, weil sie wo möglich nicht angestochen werden 2 Retinaculum musculorum extensorum superius
sollen und durch ihre manchenorts erzielbare gute Tast- 3 Musculus fibularis [peroneus] brevis
barkeit eine zusätzliche Orientierung bieten. 4 Musculus fibularis [peroneus] longus
Die Punktionsnadel für die ventro-laterale Punktion 5 Musculus fibularis [peroneus] tertius
des oberen Sprunggelenkes durchsetzt bei einer Position, 6 Ventro-laterale Punktion
entsprechend der Abb. 200, die Muskulatur des Musculus der Articulatio talocruralis
fibularis [peroneus] tertius. Durch aktive Kontraktion der 7 Sehne des Musculus fibularis [peroneus] brevis
Streckmuskulatur des Fußes, wie sie bei einer intendierten 8 Punktion der Articulatio subtalaris
Dorsalflexion des Fußes und der Zehen auftritt, läßt sich 9 Sehne des M. fibularis [peroneus] longus
die Sehne des Musculus extensor digitorum communis mit 10 Insertio der Sehne des M. fibularis [peroneus] brevis
der meistens lateral angeschlossenen Sehne des Musculus 11 Tuberositas ossis metatarsi quinti [V]
fibularis [peroneus] tertius gut tasten. Die Einstichstelle – tastbarer Knochenpunkt
liegt in der Höhe des Malleolus lateralis etwas lateral von 12 Sehnenbündel des M.fibularis [peroneus] brevis
den erwähnten Sehnen. zum Digitus V (häufige Varietät)
Der Einstich für die Punktion des hinteren Sprungge- 13 Retinaculum musculorum fibularium
lenkes wird knapp oberhalb der Sehne des Musculus fibu- [peroneorum] inferius
laris [peroneus] brevis – in der schon bei Abb. 200 darge- 14 Retinaculum musculorum extensorum inferius
stellten Position – durchgeführt. Durch das Bemühen, den 15 Sehne des M. extensor digitorum longus für Digitus V
lateralen Fußrand im Sinne einer Pronation des Fußes 16 Sehne des M. extensor digitorum brevis für Digitus II
intermittierend anzuheben, können die Sehnen der Mus- 17 Sehne des M. extensor digitorum longus für Digitus II
culi fibulares [peronei] an der lateralen Seite des Calca- 18 Sehne des M. extensor hallucis longus
neus bei ihrer jeweiligen Anspannung deutlich getastet 19 Sehne des M. extensor hallucis brevis
werden. Außerdem kann dieser Sehnenabschnitt des Mus- 20 Vagina tendinis musculi extensoris hallucis longi
culus fibularis [peroneus] brevis gut durch die tastbaren 21 Sehne des M. fibularis [peroneus] tertius
Knochenpunkte lokalisiert werden, denn er zieht gerade- 22 Punktion der Articulatio talocalcaneonavicularis
wegs vom unteren Ende des Malleolus lateralis zur Tube- 23 Ventro-mediale Punktion der Articulatio talocruralis
rositas ossis metatarsi V.
Die beiden medialen Punktionsnadeln betreffen die
ventro-mediale Punktion des oberen Sprunggelenkes und
die Punktion des vorderen Sprunggelenkes. Sie werden bei
der ventralen und medialen Ansicht des Fußgelenkes be-
schrieben. Eine Zusammenfassung der injizierten Seh-
nenscheiden findet sich bei Abb. 207.

400
401
Abbildung 202 Articulationes pedis 4
Mediale Ansicht

Bei der Betrachtung eines Bänderpräparates des Fußes 1 Ligamentum tibiofibulare posterius
von medial tritt die Gewölbeform des Fußes besonders in 2 Malleolus medialis
Erscheinung. Sie ist aufgebaut aus zwei Längsbögen, die 3 Trochlea tali
beide im Calcaneus wurzeln und sich nach vorn bis zu den 4 Caput tali
Köpfen der Ossa metatarsalia erstrecken. Ein Quergewölbe 5 Os naviculare
des Vordertarsus sorgt dafür, daß sich außer dem Tuber 6 Os cuneiforme mediale
calcanei nur der Kopf des Os metatarsi V und die Sesam- 7 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum]
beine am Kopf des Os metatarsi I auf einer ebenen Fläche 8 Articulatio talocalcaneonavicularis
abstützen. 9 Sehne des M. tibialis posterior
Der mediale Längsbogen wird fortgesetzt und ver- 10 Tuberositas ossis navicularis
selbständigt durch den Talus, der über das Os naviculare 11 Caput ossis metatarsi I
zu der Aufspaltung in die drei Ossa cuneiformia mit je ei- 12 Os sesamoideum
nem Os metatarsi führt. Er ruht durch den Talus an sei- der Articulatio metatarsophalangea I
nem Scheitelpunkt auf dem schwächer gekrümmten late- 13 Malleolus medialis
ralen Längsbogen auf. 14 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum]
Der laterale Längsbogen setzt den Calcaneus mit dem – Pars tibiocalcanea
Os cuboideum nach vorne hin fort, welches die beiden la- 15 Tuberculum mediale des Processus posterior tali
teral liegenden Ossa metatarsalia trägt. 16 Rinne der Sehne des M. tibialis posterior
Das vordere Sprunggelenk, die Articulatio talocalcaneo- 17 Rinne der Sehne des M. flexor digitorum longus
navicularis, ist auf Abb. 202 A von medial eröffnet und am Sustentaculum tali
zeigt die Gelenksfläche des Taluskopfes für das Os navicu- 18 Os cuneiforme mediale
lare. Durch die verstärkte Gelenkskapsel verdeckt, folgen 19 Caput ossis metatarsi I
vom unteren Rande dieser Gelenksfläche nach hinten zwei 20, 21 Ossa sesamoidea
kleinere Gelenksflächen. Sie artikulieren mit den beiden der Articulatio metatarsophalangea I
vorderen Gelenksflächen des Calcaneus, von denen die 22 Sehne des M. fibularis [peroneus] longus
hintere auf dem Sustentaculum tali liegt. 23 Ligamentum calcaneocuboideum plantare
Die Sehne des M. tibialis posterior wurde kurz vor ihrem 24 Ligamentum plantare longum
Ansatz, an der Tuberositas ossis navicularis, abgeschnit- 25 Tuber calcanei
ten. Die dadurch freigelegte Rinne gehört dem medialen, 26 Sulcus tendinis musculi flexoris hallucis longi
faserknorpeligen Anteil des Ligamentum calcaneonavicu- am Sustentaculum tali
lare plantare an, der zusammen mit der Sehne des M. tibia- 27 Articulatio subtalaris
lis posterior dem medialen Abgleiten des Taluskopfes als 28 Sulcus tendinis musculi flexoris hallucis longi
Voraussetzung der Entstehung eines Plattfußes entgegen- am Processus posterior tali
wirkt. Hinter dieser Rinne befindet sich medial des Sus- 29 Malleolus lateralis
tentaculum tali eine weitere Rinne für die Einlagerung der 30 Ligamentum tibiofibulare posterius
Sehne des M. flexor digitorum longus (s. Abb. 202 B). 31 Tuber calcanei
Auf Abb. 202 B wurde unterhalb des Processus posterior 32 Ligamentum plantare longum
des Talus das hintere Sprunggelenk eröffnet, das von der 33 Sustentaculum tali
Sehne des Musculus flexor hallucis longus zwischen den 34 Tuberculum mediale des Processus posterior tali
beiden nach ihr benannten Sulci am Talus und Calcaneus 35 Sulcus tendinis musculi flexoris hallucis longi
überkreuzt wird. des Processus posterior tali
Die Abb. 202 B zeigt auch das von hinten eröffnete obere
Sprunggelenk mit dem Ligamentum talofibulare posterius
und der Pars tibiotalaris posterior des Ligamentum colla-
terale mediale [deltoideum]. Ebenso ist das Ligamentum
tibiofibulare posterius der Syndesmosis tibiofibularis zu
sehen.

402
A

403
Abbildung 203 Articulationes pedis 5
Mediale Ansicht
Punktionen

Bei der Ansicht des Fußgelenkes von medial kann die 1 Corpus fibulae
Punktion des vorderen Sprunggelenkes am besten darge- 2 Membrana interossea cruris
stellt werden. Zur Orientierung für den Einstich wird der 3 Corpus tibiae
tastbare, rot markierte Knochenpunkt der Tuberositas os- 4 Ventro-mediale Punktion der Articulatio talocruralis
sis navicularis verwendet.Auch ist dabei die durch das Ca- 5 Ventro-laterale Punktion der Articulatio talocruralis
put tali hervorgerufene leichte Vorwölbung am Dorsum 6 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum]
pedis recht hilfreich. – Pars tibionavicularis
Unter Abschätzung der Breite des Os naviculare wird 7 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum]
schräg von medial und oben in einiger Entfernung von der – Pars tibiotalaris anterior
Tuberositas ossis navicularis auf die Zielfläche des Caput 8 Punktion der Articulatio talocalcaneonavicularis
tali unter den bei Abb. 200 dargelegten Kautelen quer zur 9 Ligamenta cuneonavicularia dorsalia
Längsausdehnung des Fußes eingestochen. Die Nadel 10 Os cuneiforme mediale
durchsticht den bindegewebigen Ausläufer des faser- 11 Articulatio tarsometatarsalis I
knorpligen Ligamentum calcaneonaviculare plantare vor 12 Articulatio interphalangea (hallucis)
dem medialen Rand des Taluskopfes und erreicht den Ge- 13 Phalanx proximalis (hallucis)
lenksspalt des vorderen Sprungelenkes im Bereich der 14 Articulatio metatarsophalangea I
Chopartschen Gelenkslinie. 15 Caput ossis metatarsi I
Etwas oberhalb des Malleolus medialis sind die Nadeln 16 Tuberositas ossis metatarsi quinti (V)
für die Punktion des oberen Sprunggelenkes eingestochen, 17 Sehne des M. tibialis posterior
die bei anderer Ansicht genauer beschrieben werden. 18 Ligamentum plantare longum
Vom Malleolus medialis strahlt das breitflächige Liga- 19 Sustentaculum tali mit Rinne für die Sehne
mentum collaterale mediale [deltoideum] aus, das die des M. flexor digitorum longus
Sprungelenke von medial bedeckt. Direkt nach unten zum 20 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum]
Sustentaculum tali zieht seine Pars tibiocalcanea zwischen – Pars tibiocalcanea
den Teilen, die sich am Talus verankern. An seine Pars ti- 21 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum]
biotalaris anterior schließt sich vorn noch seine Pars ti- – Pars tibiotalaris posterior
bionavicularis an, welche über das vordere Sprunggelenk 22 Articulatio talocruralis [Capsula articularis]
hinwegzieht. Die Pars tibiotalaris posterior reicht nach 23 Lig. tibiofibulare posterius
hinten bis zum Tuberculum mediale des Processus poste-
rior tali.

404
405
Abbildung 204 Articulationes pedis 6
Mediale Ansicht
Punktionen und Sehnen

Die Punktion des vorderen Sprunggelenkes liegt zwischen 1 Sehne des M. tibialis posterior
den Sehnen des Musculus tibialis posterior und Musculus 2 Ventro-mediale Punktion der Articulatio talocruralis
tibialis anterior in der Position der Abb. 203, die nach den 3 Ventrolaterale Punktion der Articulatio talocruralis
dort gegebenen Anweisungen leicht hergestellt werden 4 Sehne des M. tibialis anterior
kann. Die Sehnen der beiden Muskeln lassen sich durch 5 Punktion der Articulatio talocalcaneonavicularis
die Haut bei intendierten Plantar- und Dorsalflexionen 6 Os cuneiforme mediale
des Fußes gut ertasten, so daß durch die Palpation eine 7 Vagina tendinis musculi extensoris hallucis longi
klare Vorstellung von den direkt unter der Haut liegenden 8 Os metatarsi I – Corpus ossis metatarsi
Gebilden im Punktionsfelde entsteht. 9 M. abductor hallucis mit zusätzlichem Ursprung
Dieses Feld erstreckt sich medial der Sehne des Muscu- 10 Tuberositas ossis navicularis
lus tibialis anterior nach oben bis in die Höhe des Malleo- 11 Sustentaculum tali mit Ramus recurrens
lus medialis, vor dem die ventro-mediale Punktion des der Sehne des M. tibialis posterior
oberen Sprunggelenkes dargestellt ist. Wie schon bei 12 Vagina tendinis musculi flexoris hallucis
Abb. 200 im allgemeinen ausgeführt wurde, richtet sich die longi proximal des Chiasma plantare
Abweichung der horizontal eingestochenen Nadel von der mit der Sehne des M. flexor digitorum longus
sagittalen Ebene wiederum nach der Lage der Zielfläche, 13,14 Retinaculum musculorum flexorum –
die in diesem Falle die Facies malleolaris medialis der Schnittrand des Stratum superficiale
Trochlea tali ist. 15 Sehne des M. plantaris
Der oberflächliche Teil des Retinaculum musculorum 16 Retinaculum musculorum flexorum
flexorum, der an den M. abductor hallucis ausläuft, wurde – Stratum profundum
reseziert, so daß der Muskel vom medialen Längsbogen 17 Sehne des M. flexor hallucis longus
des Fußes abgehoben werden konnte. 18 Tendo calcaneus
Die durch das Retinaculum befestigten Sehnen besit- 19 M. soleus
zen getrennte Sehnenscheiden. Am weitesten hinten legt 20 Sehne des M. flexor digitorum longus
sich die Sehne des M. flexor hallucis longus mit ihrer Seh- nach ihrem Chiasma crurale
nenscheide in die nach ihr benannten Sulci am Processus mit dem M. tibialis posterior
posterior des Talus und unterhalb des Sustentaculum tali
am Calcaneus. Die mittlere Sehne gehört dem M. flexor di-
gitorum longus. Sie wird durch Bindegewebszüge des aus-
laufenden Retinaculums an dem medialen Rand des Sus-
tentaculum tali verankert. Die Sehne des M. tibialis poste-
rior, die sich hinter der Tibia in deren Sulcus malleolaris
einlagert, wird fast bis zu ihrem Ansatz von einer Sehnen-
scheide begleitet. Der Raum der Sehnenscheide, der in der
Tiefe weiter hinabreicht als an der Oberfläche, trennt sie
auch von der Rinne des medialen, faserknorpeligen Teils
des Ligamentum calcaneonaviculare plantare (s. Abb. 202).
Das grundsätzliche Verhalten von Sehnenscheiden wird
bei Abb. 207 beschrieben.

406
407
Abbildung 205 Articulationes pedis 7
Plantare und dorsale Ansicht

Bei Abb. 205 A sind die plantaren Bänder dargestellt. Sie 1 Processus lateralis tuberis calcanei
haben für die Erhaltung des Fußgewölbes eine große Be- 2 Processus medialis tuberis calcanei
deutung und sind daher von besonderer Stärke. 3 Sulcus tendinis musculi flexoris hallucis longi
Den lateralen Längsbogen festigen das Ligamentum des Sustentaculum tali
plantare longum und das Ligamentum calcaneocuboi- 4 Sehne des M. tibialis posterior
deum plantare. Das Ligamentum plantare longum über- 5 Malleolus medialis mit Facies articularis malleoli
brückt mit oberflächlichen Zügen einen Kanal, in dem die 6 Facies malleolaris medialis der Trochlea tali
Sehne des M. fibularis [peroneus] longus in einer eigenen 7 Facies articularis inferior der Tibia
Sehnenscheide liegt. 8 Malleolus lateralis
An sehr exponierter Stelle des medialen Längsbogen 9 Ligamentum talofibulare anterius
liegt das Ligamentum calcaneonaviculare plantare. Es 10 Ligamentum collaterale mediale (deltoideum)
schließt die Lücke zwischen dem vorderen Rand des Sus- – Pars tibionavicularis
tentaculum tali und dem hinteren Rand des Os naviculare. 11 Sinus tarsi
Es setzt sich von der plantaren Seite des Fußes entspre- 12 Ligamentum talonaviculare
chend der Krümmung des Taluskopfes bis auf dessen me- 13 Ligamentum calcaneocuboideum dorsale
diale Seite fort, wo es schließlich, stark verdickt, fast eine 14 Os cuboideum mit Lig. cuboideonaviculare dorsale
vertikale Einstellung gewinnt. Vor allem dieser mediale 15 Articulatio tarsometatarsalis II
Teil ist faserknorpeliger Natur und trägt die Rinne für die 16 Articulatio tarsometatarsalis I
Anlagerung der Sehne des M. tibialis posterior. Mit ihm 17 Caput ossis metatarsi V
verbindet sich vor dem Sustentaculum tali auch das Liga- 18 Basis phalangis proximalis
mentum collaterale mediale [deltoideum]. 19 Ligamentum metatarsale transversum profundum
Die Sehne des M. tibialis posterior wurde kurz vor ih- 20 Caput ossis metatarsi I
rem Ansatz an der Tuberositas ossis navicularis abge- 21, 22 Ossa sesamoidea
schnitten, bevor sie einen Ramus recurrens an das Susten- der Articulatio metatarsophalangea I
taculum tali und einen Ramus plantaris zu den drei Ossa 23 Articulatio interphalangea (distalis)
cuneiformia und dem Os metatarsi IV abgibt. Aus diesen 24 Articulatio interphalangea (proximalis)
beiden Ästen der Sehne des M. tibialis posterior formt sich 25, 26 Ansatz der Vagina tendinum digitorum pedis
eine plantare Bandverspannung, die auf die Erhaltung des am Ligamentum plantare
Fußgewölbes großen Einfluß hat. 27, 28 Ligamentum metatarsale transversum profundum
An den Metatarsophalangealgelenken sind die Liga- 29 Sehne des M. fibularis [peroneus] longus
menta plantaria als bindegewebige Kapselverstärkungen 30 Ursprungssehnen der Musculi interossei
mit den Rinnen für die Beugesehnen zu sehen. Sie sind 31 Ausläufer des Ligamentum plantare longum
miteinander durch die Ligamenta metatarsalia transversa 32 Ramus plantaris der Sehne des M. tibialis posterior
profunda verbunden. 33 Ligamentum calcaneocuboideum plantare
Bei Abb. 205 B ist das obere Sprunggelenk, die Articula- 34 Ligamentum calcaneonaviculare plantare
tio talocruralis, von vorn unter Bewahrung des Kapselan- 35 Ramus recurrens [R. sustentacularis]
satzes eröffnet. An der Trochlea tali ist die Lage der Facies der Sehne des M. tibialis posterior
malleolaris medialis und deren Entfernung von der Ober- 36 Ligamentum plantare longum
fläche des Malleolus medialis bei ventro-medialen Punk-
tionen wichtig.
Seitlich des vorgewölbten Taluskopfes wird die Articu-
latio calcaneocuboidea durch das Ligamentum calcanecu-
boideum dorsale und das Ligamentum calcaneocuboide-
um des Lig. bifurcatum überbrückt. Die Aufgliederung der
Ligamenta tarsi dorsalia in einzelne Ligamente läßt sich
weitgehend erkennen. Auch sind die Articulationes tarso-
metatarsales, welche die Amphiarthrose des Lisfranc-
schen Gelenkes bilden, und die Ligamenta tarsometatarsa-
lia dorsalia recht gut lokalisierbar. An den Articulationes
metatarsophalangeae wurden die Gelenkskapseln erhal-
ten.

408
A B

409
Abbildung 206 Articulationes pedis 8
Ventrale Ansicht
Punktionen

Bei der ventralen Ansicht läßt sich die ventro-mediale 1 Ventro-mediale Punktion der Articulatio talocruralis
Punktion des oberen Sprunggelenkes am besten lokalisie- 2 Ventro-laterale Punktion der Articulatio talocruralis
ren. In der Höhe der äußeren Vorwölbung des Malleolus 3 Ligamentum tibiofibulare anterius
medialis geht bei plantarflektiertem Fuß an dem sich nach 4 Malleolus lateralis
vorn öffnenden Gelenksspalt die Facies malleolaris in die 5 Lateraler Rand der Trochlea tali
Facies superior der Trochlea tali über (s. Abb. 205 B). In 6 Articulatio talocalcaneonavicularis
dieser Höhe wird unter Berücksichtigung der recht be- 7 Articulatio calcaneocuboidea
achtlichen Dicke des medialen Malleolus lateral von dem 8 Os cuboideum
tastbaren und durch ein rotes Kügelchen markierten Kno- 9 Basis ossis metatarsi V
chenpunkt eingestochen. 10 Caput ossis metatarsi V
Da bei dieser Ausgangsposition unsicher ist, ob man die 11 Articulationes metatarsophalangeae
Facies malleolaris oder die Facies superior der Trochlea 12 Articulatio interphalangea pedis (proximalis)
tali trifft, kehrt man die Anschlifffläche der Kanüle am be- 13 Articulatio interphalangea (hallucis)
sten der Kante zu und wählt eine Stichrichtung, die gemäß 14 Caput ossis metatarsi I
der Beschreibung von Abb. 200 beiden anschließenden Ge- 15 Articulatio tarsometatarsalis I
lenksflächen gerecht wird. So wird die Kanüle für den Fall, 16 Os cuneiforme mediale
daß sie die Facies superior trifft, mit ihrer Spitze, ver- 17 Os naviculare
glichen mit der Kanüle für die ventro-laterale Punktion, 18 Punktion der Articulatio talocalcaneonavicularis
etwas mehr nach oben geführt. Der Winkel zur Sagittal- 19 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum]
ebene für die Facies malleolaris medialis der Trochlea als – Pars tibionavicularis
Zielfläche läßt sich in der dargestellten Weise kombinie- 20 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum]
ren. Beim Vorschieben gelangt die Kanüle in den Gelenks- – Pars tibiotalaris anterior
spalt, der vorn bei Plantarflexion des Fußes stark entlastet 21 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum]
ist und vom Bandapparat her eine beachtliche Erweite- – Pars tibiocalcanea
rung erlaubt (s. Abb. 199). 22 Malleolus medialis
Die Kanülen der Punktionen des oberen Sprunggelen-
kes durchsetzen unverstärkte Anteile der Gelenkskapsel.
Zwischen der Kanüle der ventro-medialen Punktion des
oberen Sprunggelenkes und der Kanüle der Punktion des
vorderen Sprunggelenkes liegt die gut entwickelte Pars ti-
bionavicularis des Ligamentum collaterale mediale [delto-
ideum].

410
411
Abbildung 207 Articulationes pedis 9
Ventrale Ansicht
Punktionen und Sehnen

Bei der vorliegenden Abbildung soll die Lage der ventro- 1 Sehne des M. fibularis [peroneus] tertius
medialen Punktion des oberen Sprunggelenkes zu den Seh- 2 Ventro-laterale Punktion der Articulatio talocruralis
nen und deren Scheiden in der Blickrichtung der vorher- 3 Retinaculum musculorum extensorum inferius
gehenden Abbildung gezeigt werden. Der Einstich liegt 4 Vagina tendinum
nahe dem medialen Rand der Sehne des Musculus tibialis musculi extensoris digitorum pedis longi
anterior, so daß die Sehne dieses Muskels für die Festle- 5 Sehne des Musculus fibularis [peroneus] tertius
gung der Punktionsstelle außer der tastbaren Rinne vor 6 Sehne des Musculus extensor digitorum longus
dem Gelenksspalt und der Lage des Malleolus medialis für Digitus V
eine wichtige Rolle spielt. 7 Sehne des Musculus extensor digitorum brevis
Die Sehne des M. tibialis anterior kann beim Lebenden für Digitus IV
leicht lokalisiert werden, indem eine aktive Dorsalflexion 8 Überzählige Sehne des M. extensor digitorum brevis
des Fußes mit supinatorischem Einschlag durchgeführt für Digitus II (Varietät)
wird. Dabei wölbt sich die Sehne am Übergang von Unter- 9 Abspaltung der Sehne
schenkel zum Fuß deutlich vor. Der palpierende Finger des M. extensor hallucis longus (Varietät)
kann sie sodann bei einer anschließenden Plantarflexion, 10 Sehne des Musculus extensor hallucis brevis
wie sie bei den Punktionen des oberen Sprunggelenkes er- 11 Vagina tendinis musculi extensoris hallucis longi
forderlich ist, hinreichend sicher verfolgen. Sie läßt sich 12 Punktion der Articulatio talocalcaneonavicularis
aber auch bei einem normalen Fuß in mittlerer Plantarfle- 13 Vagina tendinis musculi tibialis anterioris
xion von den Sehnen der langen Zehenstrecker von vorn- 14 Ventro-mediale Punktion
herein recht gut unterscheiden. der Articulatio talocruralius
Für die Einstichrichtung der Punktion des vorderen 15 Retinaculum musculorum extensorum superius
Sprunggelenkes und deren Entfernung von der markierten
Tuberositas ossis navicularis bietet die vorliegende Blick-
richtung eine Ergänzung zu Abb. 204.
Die Sehnenscheiden wurden mit einer gut schlüpfen-
den, dünnen Masse mit sehr geringem Druck injiziert und
zeigen trotz ihrer mächtigen Füllung an den Stellen, wo sie
einem einengenden Druck ausgesetzt sind, Füllungsdefek-
te, wie die Sehne des M. tibialis anterior an den Überkreu-
zungen mit den Retinacula mm. extensorum. Auch an der
Sehnenscheide des M. extensor hallucis longus sind solche
Füllungsdefekte sichtbar. Nicht überall lassen sie sich da-
mit erklären, daß ein vorgebildeter Hohlraum nicht gefüllt
worden sei. Eine aus den üblichen Abbildungen hervorge-
hende Vorstellung, eine Sehnenscheide würde stets wie ein
Schlauch einen gut begrenzten Hohlraum ringsherum um
die Sehne bis zu einem festgelegten und festen Ende um-
geben, kann aufgrund eigener Injektionserfahrungen
nicht als richtig angesehen werden. Es gibt vielmehr ein-
seitige, zungenförmige Fortsetzungen, die sich, oft schlecht
begrenzt, in sehnenbegleitende Bindegewebsräume fort-
setzen oder sich mit anderen die Sehne ringsherum um-
gebenden Abschnitten der Sehnenscheide verbinden.

412
413
Abbildung 208 Oberflächliche Halsregion 1
Punctum nervosum

Eine dünne Fascia cervicalis superficialis hüllt die Ober- 1 Tela subcutanea (mit reichlichem Fettgewebe)
fläche des Halses ein. Sie wird bedeckt von der äußeren 2 Fascia parotidea
Haut, dem Integumentum commune, und dem Platysma. 3 Übergang der Fascia parotidea
Das Platysma liegt unter der Cutis des Halses in einer in eine derbe Lamina profunda strati subcutanei
Schicht, die anderswo viel Fettgewebe besitzen kann, und 4 Nervus transversus colli
als Tela subcutanea bezeichnet wird. Diese Schicht wird 5 Nervus auricularis magnus (Ramus anterior)
überall durch eine faszienartige Bindegewebsverdichtung 6 Nervus auricularis magnus (Ramus posterior)
nach der Tiefe hin abgeschlossen, für welche die Bezeich- 7 Nervus auricularis magnus (Stamm)
nung Lamina profunda strati subcutanei verwendet wird. 8 Punctum nervosum
Das Platysma hat sowohl an der äußeren wie an der in- 9 Vena jugularis externa
neren Oberfläche eine Bindegewebsverdichtung, wobei die 10 Fettkörper im Trigonum cervicale posterius
innere die wesentlich stärkere ist. Sie verbindet sich mit [Trigonum colli laterale] mit einem Gefäßast
der dünnen Fascia cervicalis superficialis zu einer dicke- der Arteria transversa colli
ren Schicht, in welcher die Stämme der Hautnerven und 11 Nervus supraclavicularis medialis
die größeren Gefäße liegen. Sie wurde ventral von der Ve- ([Nervus suprasternalis])
na jugularis externa erhalten. Hinter der Vene wurde diese 12 Platysma
der Lamina profunda strati subcutanei entsprechende 13 Musculus sternocleidomastoideus
Schicht durch scharfe Präparation beseitigt, um die Haut- (mit Fascia cervicalis superficialis bedeckt)
nerven des Plexus cervicalis, die am Punctum nervosum 14 Gefäßast der Arteria suprascapularis
an die Oberfläche treten, darstellen zu können. ([Ramus suprasternalis])
Unterlegt ist der Nervus auricularis magnus, der sich in 15 Clavicula
den Ramus anterior und Ramus posterior teilt. Direkt 16 Verbindung der Fascia cervicalis superficialis
nach vorn zieht der Nervus transversus colli, indem er die [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
Vena jugularis externa unterkreuzt. mit der Lamina profunda strati subcutanei
Der untere unterlegte Nerv ist ein Nervus supraclavicu- 17 Fascia cervicalis superficialis
laris medialis, der zur Haut über dem Manubrium sterni [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
zieht und daher auch Nervus suprasternalis genannt wur- (Schnittrand)
de. Die übrigen Nervi supraclaviculares und der Nervus 18 Musculus sternocleidomastoideus
occipitalis minor liegen etwas tiefer und gelangen erst in mit Fascia cervicalis superficialis bedeckt
einiger Entfernung vom Punctum nervosum an die Ober- 19 Fascia cervicalis superficialis
fläche (s. Regio cervicalis lateralis). [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
Die Vena jugularis externa wird von einem Streifen durch Verwachsung
Fettgewebe begleitet, wie es bei den in der Einleitung be- mit der Lamina profunda strati subcutanei
schriebenen Flachtunneln üblich ist. Ihr angelagert ist ein der Innenseite des Platysma verstärkt
Ramus colli des Nervus facialis. Wo sie ursprünglich vom 20 Articulatio sternoclavicularis
Platysma bedeckt war, ist aus der Lage von dessen beiden 21 Fossa jugularis
Reststümpfen zu entnehmen. 22 Restbrücke der Lamina profunda strati subcutanei
von der Innenseite des Platysma
23 Tela subcutanea (ohne Fettgewebe)
24 Lamina profunda strati subcutanei
von der äußeren Oberfläche des Platysma
25 Nervus facialis (Ramus colli)
26 Platysma (Schnittrand)
27 Fortsetzung der Fascia parotidea in die Lamelle
der Lamina profunda strati subcutanei
an der äußeren Oberfläche des Platysma
28 Fortsetzung der Fascia parotidea in die Lamelle
der Lamina profunda strati subcutanei
an der inneren Oberfläche des Platysma

414
415
Abbildung 209 Regio cervicalis anterior 1

Die Regio cervicalis media erlangt ihre praktische Bedeu- 1 Regio parotideomasseterica
tung durch die Zugangswege zur Trachea und dem La- 2 Positio des Angulus mandibulae
rynx. Sie wird seitlich begrenzt durch den Musculus omo- 3 Bucca
hyoideus und den Musculus sternocleidomastoideus. Sie 4 Positio des unteren Randes der Mandibula
reicht vom Os hyoideum bis zum Sternum. Sie entspricht 5 Labium inferius
also jenem Gebiet, das von der Regio cervicalis anterior 6 Angulus oris
nach Abzug der Trigona carotica, submandibularia und 7 Bucca
submentalia übrigbleibt und entspricht den beiden in der 8 Regio parotideomasseterica
Medianebene zusammenstoßenden Trigona omotrachea- 9 Lobulus auriculae
lia. 10 Mentum
In dieser mittleren Halsregion lassen die beiden Platys- 11 Positio des Os hyoideum
mata einen nach unten hin leicht verbreiterten Streifen 12 Wulst des Musculus sternocleidomastoideus
frei, in welchem sich die Cutis bei wohlgenährten Men- 13 Linea alba colli
schen mit einer verhältnismäßig dünnen Fettschicht als durch die Fascia cervicalis superficialis
Tela subcutanea der Fascia cervicalis superficialis anla- hindurchscheinend
gert. Diese Fettschicht umgibt seitlich nur noch den Rand 14 Medialer Rand des Musculus sternohyoideus
des Platysma, der dadurch abhebbar wird und bei der er- hinter den Faszien
schlafften Haut alter Menschen zwei typische Längsfalten 15 Platysma
bildet. 16 Fossa supraclavicularis major
Auf der vorliegenden Abbildung wurde die Haut nach 17 Wulst der Clavicula
einem medianen Hautschnitt von den medialen Rändern 18 Platysma (aberrantes Muskelbündel)
des Platysmas abpräpariert und zusammen mit der Tela 19 Manubrium sterni
subcutanea zur Seite gezogen. Seitlich von diesen Rän- 20 Vorwölbung der Extremitas sternalis
dern enthält die Schicht zwischen Cutis und Platysma der Clavicula
auch bei gut genährten Menschen im infrahyalen Bereich 21 Fossa jugularis
kaum Fettgewebe und besteht nur aus einer locker-fasri- 22 Position des hinteren Randes
gen Schicht von Bindegewebe. Das Gleiche gilt auch für ih- des Musculus sternocleidomastoideus
re innere Oberfläche. 23 Platysma
Die freigelegte Fascia cervicalis superficialis läßt oben, 24 Tela subcutanea
wo sie der Fascia cervicalis media mehr anglagert ist, den 25 Cutis (Schnittrand)
Musculus sternohyoideus hindurchscheinen, und in der 26 Wulst des Musculus sternocleidomastoideus
Mitte deutet sich bereits die Linea alba colli an. 27 Lobulus auriculae
Aberrationsbündel des Platysma im infrahyalen Be- 28 Antitragus
reich, wie hier, kommen öfters auch beidseitig vor.

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417
Abbildung 210 Regio cervicalis anterior 2

Nach einem medianen Hautschnitt wurde die Cutis mit 1 Positio des Angulus mandibulae
ihrer Tela subcutanea von der Unterlage abpräpariert und 2 Positio des unteren Randes der Mandibula
zur Seite gezogen. Die freigelegte Fascia cervicalis superfi- 3 Mentum
cialis wurde sodann ebenfalls nach einem medianen 4 Trigonum submentale
Schnitt auseinander gespreizt. Am Musculus sternocleido- 5 Positio des Os hyoideum
mastoideus spaltet sich die Faszie auf und umhüllt ihn. 6 Tela subcutanea
Diese Umhüllungstasche wurde in der Nähe des Muskel- 7 Präparationsspalte
ansatzes eröffnet. in der Fascia cervicalis superficialis
Durch die Spaltung der Fascia cervicalis superficialis 8 Medialer Rand des linken Musculus sternohyoideus
wurde das mit fetthaltigem Bindegewebe angefüllte Spati- (durch die Faszie hindurchscheinend)
um suprasternale eröffnet. Dieses Spatium nimmt unten 9 Fascia cervicalis superficialis
die ganze Breite der Incisura jugularis sterni ein und be- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
sitzt dort den in seiner Dicke recht variablen Arcus veno- (Schnittrand)
sus jugularis. Er nimmt im selben Spatium die beiden Ve- 10 Platysma
nae jugulares anteriores auf, die ganz oben durch die Fas- 11 Vena jugularis anterior
cia cervicalis superficialis noch einmal aufgesucht wur- 12 Arcus venosus jugularis
den. Nach oben verschmälert sich der Raum zu einem en- 13 Tendo musculi sternocleidomastoidei
gen Spalt, indem sich die Fascia cervicalis superficialis der 14 Vorwölbung der Clavicula
Fascia cervicalis media anlagert, die zusammen mit den 15 Articulatio sternoclavicularis
eingeschlossenen Musculi detractores laryngis die Hin- 16 Incisura jugularis
terwand des ganzen Raumes bildet. 17 Vorwölbung der Clavicula
Weil die eingeschlossenen Muskeln durch ihre dünne 18 Tendo musculi sternocleidomastoidei
Faszienbedeckung gut sichtbar sind, wie hier der Muscu- 19 Restbindegewebe im Spatium suprasternale
lus sternohyoideus, kommt ein medianer, schmaler, weiß- 20 Vena jugularis anterior
licher Streifen zustande, der als Linea alba colli bezeichnet 21 Fascia cervicalis superficialis
wurde. [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
Im unteren Bereich des Spatiums wurde hinter dem Ar- (Schnittrand)
cus venosus jugularis ein Rest des Bindegewebes belassen, 22 Platysma
das die freie Sicht auf die Hinterwand des Raumes ver- 23 Präparationsspalte der Fascia cervicalis superficialis
wehrt. 24 Cutis (Schnittrand)
Der Arcus venosus jugularis verbindet die beiden Ein- 25 Wulst des Musculus sternocleidomastoideus
mündungsstellen der Venae jugulares externae in die Ve- 26 Vorwölbung des Lobus colli der Glandula parotidea
nae subclaviae oder die Venenwinkel, welche jeweils die
Vena subclavia mit der Vena jugularis interna bildet.

418
419
Abbildung 211 Regio cervicalis anterior 3

Nach Aufspreizung der Haut und der Fascia cervicalis su- 1 Verstärkung der Fascia cervicalis media
perficialis wie bei der vorhergehenden Abbildung wurde [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
der Arcus venosus jugularis reseziert und das Spatium su- zwischen zwei Intersectiones tendineae
prasternale vollständig ausgeräumt. Sehr deutlich sind 2 Intersectio tendinea
nunmehr die ganze hintere Wand des Spatiums, das obere des Musculus sternohyoideus (unvollständig)
Ende des Sternums mit der Incisura jugularis und dahin- 3 Fascia cervicalis superficialis
ter der Ansatz der Fascia cervicalis media mit den eingela- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
gerten Musculi detractores laryngis zu sehen. (Schnittrand)
Im unteren Teil der Linea alba colli wurde in der Medi- 4 Musculus sternohyoideus (mit Faszie bedeckt)
anebene die Fascia cervicalis media durchtrennt und da- 5 Linea alba colli der Fascia cervicalis media
mit das Spatium praetracheale eröffnet. Nach Ausräu- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
mung des lockeren Fett-Bindegewebes erscheint in der (in Höhe des Conus elasticus)
Tiefe die Trachea, die vor einem Einschnitt im Zuge einer 6 Vena jugularis anterior
Tracheotomia inferior durch den charakteristischen Tast- 7 Fascia cervicalis media
befund, den die Cartilagenes tracheales verursachen, veri- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
fiziert werden sollte, damit nicht ein hoch- und vorgela- (Schnittrand)
gerter Truncus brachiocephalicus zu einer Verwechslung 8 Musculus sternothyroideus (mit Faszie bedeckt)
führen kann. 9 Trachea
In der oberen Hälfte der ovalen Öffnung ist der Isthmus 10 Arcus venosus jugularis (reseziert)
glandulae thyroideae zu sehen, von welchem die Venae 11 Vena thyroidea inferior
thyroideae inferiores nach abwärts verlaufen. Diese Venen 12 Arteria thyroidea ima
können sich zu einem einzigen Stamm vereinigen, erlan- 13 Arcus venosus jugularis (reseziert)
gen aber bei Stauung die vielfache Dicke. Eine nicht sehr 14 Incisura jugularis
häufig vorkommende Arteria thyroidea ima ist vorhan- 15 Musculus sternothyroideus (mit Faszie bedeckt)
den. 16 Isthmus glandulae thyroideae
Die Musculi sternohyoidei werden nur von einem sehr 17 Vena jugularis anterior
dünnen Faszienanteil der Fascia cervicalis media überzo- 18 Intersectio des Musculus sternohyoideus
gen. Ihre Intersectiones tendineae verbinden sich aber, wie 19 Musculus sternohyoideus (mit Faszie bedeckt)
hier, oft durch einen stärkeren Bindegewebszug der Linea 20 Fascia cervicalis superficialis
alba colli miteinander. Eine stärkere Faszienbedeckung [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
haben die Musculi sternothyroidei, die im unteren Bereich (Schnittrand)
des Präparationsfeldes medial die Musculi sternohyoidei 21 Wulst des Musculus sternocleidomastoideus
überragen. 22 Os hyoideum

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Abbildung 212 Regio cervicalis anterior 4

Auf dem gleichen Zugangswege wie bei der vorhergehen- 1 Musculus cricothyroideus
den Abbildung wurde die hintere Wand des Spatium su- 2 Conus elasticus
prasternale, die Fascia cervicalis media, in der ganzen 3 Ramus cricothyroideus mit Vene
Länge median gespalten und zusammen mit der Fascia 4 Os hyoideum
cervicalis superficialis aufgespreizt. Das dadurch eröffne- 5 Incisura thyroidea superior
te Spatium pretracheale zeigt nach Ausräumung des 6 Fascia cervicalis media
lockeren Bindegewebes die Trachea mit dem davorgela- [Lamina pratrachealis der Fascia cervicalis]
gerten Isthmus glandulae thyroideae sowie darüber die (Schnittrand)
Vorderansicht des Larynx. 7 Musculus sternothyroideus (mit Faszie bedeckt)
Der Anfangsteil der Trachea ist für die Tracheotomia 8 Arteria thyroidea superior
superior ungefähr 2 cm von der Hautoberfläche entfernt. 9 Vena jugularis anterior
Diese Distanz verdoppelt sich für die Tracheotomia inferi- 10 Fascia cervicalis superficialis
or knapp oberhalb der Incisura jugularis. [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
Der vom Isthmus glandulae thyroideae nach oben gele- (Schnittrand)
gentlich abgehende Lobus pyramidalis liegt nicht wie oft 11 Fascia cervicalis media
in der Mitte, sondern ist nach rechts verlagert und legt [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
sich dort an den Musculus cricothyroideus. Der zwischen (Schnittrand)
der Cartilago thyroidea und cricoidea ausgespannte Co- 12 Vena thyroidea inferior
nus elasticus mit seiner medianen Verstärkung, dem Liga- 13 Tendo des Musculus sternocleidomastoideus
mentum cricothyroideum medianum, bleibt in diesem 14 Musculus sternothyroideus (mit Faszie bedeckt)
Falle für eine Koniotomie frei. Der Ramus cricothyroideus 15 Trachea
der Arteria thyroidea superior mit seinen Venen bedeckt 16 Musculus sternothyroideus (mit Faszie bedeckt)
den Konus üblicherweise in der Nähe der Cartilago thyro- 17 Tendo des Musculus sternocleidomastoideus
idea und bietet für die wegen der Öffnungsneigung quer 18 Incisura jugularis
zusetzende Koniotomie meistens keine Beeinträchtigung. 19 Arteria thyroidea ima
Die Venae thyroideae inferiores haben sich zu einer Ve- 20 Fascia cervicalis media
ne, der Vena thyroidea ima, vereinigt, die auf Grund ihrer [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
hiesigen Lage in die Vena brachiocephalica sinistra ein- (Schnittrand)
münden wird. Die Venen an der oberen Thoraxapertur 21 Vena jugularis anterior
bergen bei Verletzungen alle die Gefahr der Luftembolie. 22 Isthmus glandulae thyroideae
Das gilt besonders für die Venae jugulares anteriores, die 23 Musculus sternohyoideus
ersichtlicherweise gut an den Halsfaszien fixiert sind und (mit zwei Intersectiones tendineae)
daher meistens nicht kollabieren können. 24 Arcus cartilagenis cricoideae
25 Fascia cervicalis superficialis
[Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
(Schnittrand)
26 Lamina dextra der Cartilago thyroidea
27 Fascia cervicalis superficialis
[Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
(Schnittrand)

422
423
Abbildung 213 Regio cervicalis anterior 5

Diese Abbildung zeigt die Muskulatur der Regio cervicalis 1 Musculus sternohyoideus
anterior ohne Verziehung. Die Faszien wurden weitge- 2 Conus elasticus
hend entfernt. Nur Reste der Fascia cervicalis superficialis 3 Ramus cricothyroideus mit Vene
befinden sich noch am Musculus sternocleidomastoideus, 4 Musculus sternohyoideus
den die Faszie, wie rechts oben gut sichtbar ist, einhüllt, 5 Corpus ossis hyoidei
und am Musculus sternothyroideus, der von der Fascia 6 Glandula thyroidea accessoria
cervicalis media noch bedeckt ist. 7 Ligamentum thyrohyoideum medianum
Die Musculi sternohyoidei konvergieren nach oben und 8 Prominentia laryngea
setzen mehr oder weniger einander genähert am Corpus 9 Musculus cricothyroideus
ossis hyoidei an. Sie entspringen von der Articulatio ster- 10 Arteria thyroidea superior
noclavicularis und in der Nähe von deren aufbauenden 11 Fascia cervicalis superficialis
Knochen. Der rechte Muskel zeigt neben der obligaten In- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
tersectio tendinea eine seltene in der Höhe der Linea obli- 12 Vena communicans
qua des Schildknorpels. zwischen der Vena thyroidea inferior und superior
Die Musculi sternothyroidei divergieren nach oben. Sie 13 Musculus sternocleidomastoideus
entspringen daher einander berührend oder gar über- 14 Vena thyroidea inferior
schreitend von der oberen Hälfte der Hinterfläche des 15 Tendo des Musculus sternocleidomastoideus
Manubrium sterni und vom ersten Rippenknorpel und 16 Musculus sternothyroideus mit Faszie
setzen an der Linea obliqua der Cartilago thyroidea an. Sie und Intersectio tendinea
werden zum größten Teil bedeckt von den Musculi 17 Trachea
sternohyoidei. Nur ein unteres dreieckiges Feld, das bis 18 Musculus sternothyroideus mit bedeckender Faszie
zur Medianebene reicht, bleibt frei und ist an diesem Prä- 19 Intersectio tendinea des Musculus sternohyoideus
parat noch mit der Faszie überzogen, welche der Schicht 20 Incisura jugularis
der Fascia cervicalis media angehört und dicker ist 21 Musculus sternocleidomastoideus
als die vordere Faszie des Musculus sternohyoideus. (Übergang des medialen Anteils in die Sehne)
Durch die Faszie hindurch leuchtet auf der linken Seite 22 Arteria thyroidea ima
eine obligate Intersectio tendinea. 23 Isthmus glandulae thyroideae
Seitlich vom Musculus sternohyoideus ist der Venter 24 Musculus sternocleidomastoideus
superior des Musculus omohyoideus mit seinem Ansatz 25 Trachea mit erster Cartilago trachealis
am Corpus ossis hyoidei dargestellt. Er bildet die Grenze 26 Arcus cartilaginis cricoideae
der Regio cervicalis media zum Trigonum caroticum. 27 Fascia cervicalis superficialis
[Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
(Schnittrand)
28 Fascia cervicalis superficialis
[Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
(Schnittrand)
29 Musculus omohyoideus

424
425
Abbildung 214 Regio cervicalis anterior 6

Diese Abbildung zeigt die Regio cervicalis media in der 1 Musculus sternohyoideus
größten Entfaltung. Um die zweite Schicht der Musculi de- 2 Musculus sternothyroideus (angelagert an den
tractores laryngis zur Darstellung zu bringen, wurde der Lobus dexter der Glandula thyroidea)
Musculus sternohyoideus abgehoben und nach lateral ver- 3 Prominentia laryngea
zogen. Seine zur Ansicht gebrachte hintere Seite ist noch 4 Ramus cricothyroideus
mit Faszie bedeckt. 5 Musculus sternohyoideus
Der Musculus sternothyroideus wurde auf der rechten 6 Glandula thyroidea accessoria
Seite umfangreicher sichtbar gemacht. Bevor er an der Li- 7 Ligamentum thyrohyoideum medianum
nea obliqua des Schildknorpels ansetzt, wird er durch den 8 Musculus thyrohyoideus
Lobus dexter der Glandula thyroidea vorgewölbt. Die Li- 9 Arteria thyroidea superior
nea obliqua beginnt am Tuberculum thyroideum inferius. 10 Musculus cricothyroideus
Oberhalb dieser Linea obliqua setzt der Musculus thy- 11 Musculus sternothyroideus
rohyoideus die Muskelschicht fort. 12 Musculus sternothyroideus (mit Faszie bedeckt)
Durch die Abhebung des Musculus sternohyoideus ist 13 Vena communicans
die Schilddrüse besser zu überblicken. Der in diesem Falle zwischen der Vena thyroidea inferior und superior
ziemlich stark rechts liegende Lobus pyramidalis bedeckt 14 Intersectio tendinea des Musculus sternothyroideus
den Musculus cricothyroideus und setzt sich in einen bin- 15 Cartilago trachealis
degewebigen Strang fort, der sich mit einer größeren, un- 16 Vena thyroidea inferior
terhalb des Hyoids gelegenen Glandula thyroidea accesso- 17 Incisura jugularis
ria verbindet und mehrere kleine Inseln von Schilddrü- 18 Musculus sternocleidomastoideus
senparenchym enthält. Es handelt sich um das Rudiment 19 Trachea
des Ductus thyroglossalis. 20 Arcus venosus jugularis (reseziert)
Der die Arteria thyroidea superior fortsetzende Haupt- 21 Musculus sternocleidomastoideus
ast kann, wie auf der linken Seite, außerhalb des Musculus 22 Vena jugularis anterior (reseziert)
sternothyroideus liegen, oder, wie auf der rechten Seite, 23 Arteria thyroidea ima
von ihm verdeckt werden. 24 Musculus sternothyroideus (mit Faszie bedeckt)
Auffällig ist weiterhin eine nicht ungewöhnliche Vena 25 Isthmus glandulae thyroideae
communicans zwischen der Vena thyroidea inferior und 26 Ligamentum cricotracheale
superior, die den Isthmus glandulae thyroideae ventral 27 Conus elasticus
überkreuzt und eine sehr lange Längsverbindung von den mit Ligamentum cricothyroideum medianum
multiplen Anastomosen der beiden venösen Gefäßgebiete 28 Tuberculum thyroideum inferius
bildet. 29 Rudiment des Ductus thyroglossalis
(Ligamentum suspensorium lobi pyramidalis)
mit eingelagerten Glandulae thyroideae accessoriae
30 Musculus thyrohyoideus
31 Membrana thyrohyoidea
32 Corpus ossis hyoidei

426
427
Abbildung 215 Regio cervicalis anterior 7
Regio sternocleidomastoidea 1
Trigonum caroticum 1

In den beiden Trigona omotrachealia, der Regio cervicalis 1 Prominentia laryngea


media, hat sich gegenüber der vorhergehenden Abbildung 2 Musculus cricothyroideus
nichts verändert, nur gewährt der schräge Einblick noch 3 Fascia cervicalis superficialis
eine etwas bessere Vermittlung des Zurückweichens der [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
Trachea von der Halsoberfläche. Dargestellt wurde hier (Schnittrand)
die Beziehung der Regio cervicalis media zur Regio ster- 4 Fascia cervicalis superficialis [Lamina superficialis
nocleidomastoidea und zum Trigonum caroticum. der Fascia cervicalis] (Schnittrand)
Die Regio sternocleidomastoidea wurde durch das seit- 5 Musculus digastricus (Venter posterior)
wärts Verziehen des Musculus sternocleidomastoideus 6 Arteria sternocleidomastoidea
entfaltet. Er bedeckt sonst vermehrt den unteren Teil des der Arteria carotis externa
Musculus sternohyoideus, die der Zwischensehne benach- 7 Glandula submandibularis
barten Teile des Musculus omohyoideus und die zwischen bedeckt mit Fascia cervicalis superficialis
den beiden Musculi omohyoidei ausgespannte Fascia cer- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
vicalis media. Oberhalb und seitlich davon ist der Muscu- 8 Nervus accessorius
lus sternocleidomastoideus dem Lobus der Glandula thy- 9 Nodus lymphoideus jugulodigastricus
roidea und dem Gefäßnervenstrang angelagert, soweit der Nodi lymphoidei cervicales profundi
dieser die Drüse seitlich überragt. Der obere Pol des 10 Arteria carotis externa in der Vagina carotica
Schilddrüsenlappens erreicht meistens das Trigonum ca- 11 Ramus sternocleidomastoideus
roticum. der Arteria thyroidea superior
Vor der Regio sternocleidomastoidea liegt lateral von 12 Vena jugularis interna mit Adventitia
der Regio cervicalis media das Trigonum caroticum. Es 13 Vena sternocleidomastoidea
wird begrenzt durch den Venter superior des Musculus 14 Glandula thyroidea in ihrer Capsula fibrosa
omohyoideus, den Musculus sternocleidomastoideus und (lateraler Rand des Lobus sinister)
den vom Lobus colli der Glandula parotidea bedeckten 15 Ramus sternocleidomastoideus
Venter posterior des Musculus digastricus. der Arteria thyroidea superior
Im Trigonum caroticum wurde ebenso wie in der gan- 16 Musculus sternocleidomastoideus
zen, zwischen den beiden Musculi sternocleidomastoidei 17 Ansa cervicalis
gelegenen, Regio cervicalis anterior außer der Haut und 18 Nodus lymphoideus juguloomohoideus
dem Platysma die Fascia cervicalis superficialis entfernt, der Nodi lymphoidei cervicales profundi
so daß zwischen den beiden Regionen nur noch ein bedeckt von Fascia cervicalis media
schmaler Verbindungsstreifen zur inneren Lamelle der [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
Faszie des Musculus sternocleidomastoideus stehenge- 19 Nodus lymphoideus cervicalis profundus medialis
blieben ist. Dadurch konnte der Musculus sternocleidoma- 20 Musculus sternohyoideus mit Intersectio tendinea
stoideus weit nach lateral verlagert werden, nachdem ein 21 Musculus sternothyroideus
Ramus sternocleidomastoideus der Arteria thyroidea su- 22 Isthmus glandulae thyroideae
perior durchtrennt worden war. Das auf diese Weise stark 23 Musculus sternothyroideus
entfaltete Trigonum caroticum wurde von seinem fetthal- 24 Musculus sternohyoideus
tigen Bindegewebskörper mit den zahlreichen Nodi lym- 25 Trachea
phoidei cervicales profundi größtenteils durch stumpfe 26 Fascia cervicalis superficialis (Schnittrand der
Präparation befreit und der Gefäßnervenstrang mit sei- inneren Lamelle der Sternocleidomastoideusfaszie)
ner Vagina carotica dargestellt. 27 Tendo intermedius des Musculus omohyoideus
Die Vagina carotica umschließt die Arteria carotis com- 28 Musculus sternocleidomastoideus
munis und setzt sich an den Aufzweigungen in die Adven- 29 Conus elasticus
titia der Gefäßäste fort. Sie verbindet sich mit der Adven- mit Ligamentum cricothyroideum medianum
titia der Vena jugularis interna zu einer gemeinsamen 30 Ansa cervicalis (Radix superior)
Bindegewebsumhüllung des Gefäßnervenstranges, in dem [Ramus descendens nervi hypoglossi]
die Arteria carotis communis mit der angelagerten Ansa 31 Arteria carotis communis mit Bifurcatio carotidis
cervicalis gut zu erkennen ist. 32 Musculus omohyoideus (Venter superior)
33 Glandula thyroidea accessoria
34 Corpus ossis hyoidei

428
429
Abbildung 216 Regio cervicalis anterior 8
Regio sternocleidomastoidea 2
Trigonum caroticum 2

Durch einen medianen Schnitt wurde der Larynx und die 1 Aditus laryngis
Trachea eröffnet und danach etwas aufgespreizt. Die Teile 2 Musculus sternohyoideus
der Cartilago thyroidea lassen sich ebenso wie die der Tra- 3 Platysma
chea leichter verziehen als die des Arcus cartilaginis crico- 4 Glandula submandibularis in ihrer Loge
ideae. 5 Nervus hypoglossus
Durch den gleichzeitig durchtrennten Isthmus glandu- 6 Vena jugularis interna mit Vena facialis
lae thyroideae kann die Hohlraumbeziehung der Tracheo- 7 Fascia cervicalis superficialis
tomia superior und inferior gut abgeschätzt werden. [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
Ebenso ergibt die Eröffnung des Larynx einen lebendigen (mediale Lamelle
Eindruck von der Lage der Koniotomie und der zu über- für den Musculus sternocleidomastoideus)
windenden Dickenverhältnisse. 8 Fascia cervicalis superficialis
Im Larynx sind das Stimmband, die Plica vocalis, und [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
die Plica vestibularis gut erkennbar. Zwischen diesen bei- (laterale Lamelle
den Falten ist eine seitliche Ausbuchtung, der Ventriculus für den Musculus sternocleidomastoideus)
laryngis (Morgagni), zu sehen. Weiter oben wird der 9 Arteria sternocleidomastoidea
Aditus laryngis umgrenzt von der nicht ganz median ge- 10 Arteria thyroidea superior
troffenen Epiglottis und der Plica aryepiglottica. 11 Bifurcatio carotidis
Seitlich vom linken Musculus sternohyoideus mit sei- 12 Truncus thyrolingualis
ner Intersectio tendinea befindet sich der Musculus omo- (Stamm der Vena thyroidea superior
hyoideus mit seinem Venter superior und inferior. Der und Vena lingualis)
Musculus sternocleidomastoideus ist stark seitwärts verla- 13 Nervus vagus
gert, so daß der Lobus sinister der Glandula thyroidea la- 14 Ansa cervicalis (Radix superior)
teral der Musculi detractores laryngis sichtbar wurde. Er [Ramus descendens nervi hypoglossi]
ist noch von seiner Capsula fibrosa bedeckt und überla- 15 Glandula thyroidea
gert den Gefäßnervenstrang des Halses. Sein oberer Pol (Lobus sinister in seiner Capsula fibrosa)
ragt bis in das Trigonum caroticum hinein, das in diesem 16 Vena thyroidea media
Zusammenhang zur Darstellung gekommen ist. 17 Arteria cervicalis ascendens
Das zentrale Gebilde des Trigonum caroticum ist die 18 Musculus sternocleidomastoideus
Arteria carotis communis mit ihrer Gabel, der Bifurcatio 19 Musculus omohyoideus (Venter inferior)
carotidis. Meistens schon von der Arteria carotis externa 20 Musculus omohyoideus (Venter superior)
geht als erstes Gefäß die Arteria thyroidea superior ab. Sie 21 Musculus sternothyroideus
wird begleitet von der Vena thyroidea superior, die im 22 Musculus cricothyroideus
vorliegenden Fall mit der Vena lingualis einen gemeinsa- 23 Cartilago thyroidea (Lamina sinistra)
men Stamm bildet, der Truncus thyrolingualis genannt 24 Trachea
werden kann. Die Vena jugularis interna ist auf der linken 25 Musculus sternocleidomastoideus
Seite fast immer verhältnismäßig dünn. 26 Isthmus glandulae thyroideae (Schnittfläche)
Das Trigonum caroticum ist ausgefüllt mit einem fett- 27 Musculus sternohyoideus
haltigen Bindegewebe, welches die Nodi lymphoidei cervi- 28 Cartilago trachealis (Schnittfläche)
cales profundi beinhaltet. Ein Stück dieses Fettgewebskör- 29 Arcus cartilaginis cricoideae (Schnittfläche)
pers in der Nähe des Musculus sternocleidomastoideus 30 Conus elasticus (Schnittfläche)
wurde stehen gelassen. 31 Plica vocalis
32 Plica vestibularis
33 Membrana thyrohyoidea
mit Ligamentum thyrohyoideum medianum
34 Epiglottis
35 Corpus ossis hyoidei

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431
Abbildung 217 Trigonum caroticum 3
Aufsuchung der Arteria carotis communis 1

Eingriffe in das Trigonum caroticum werden meistens bei 1 Angulus mandibulae (Gonion)
abgewendetem Kopf durchgeführt. Dabei schiebt sich der 2 Fascia parotidea
Musculus sternocleidomastoideus zwar vermehrt über den 3 Fettpolster zwischen der Bindegewebsverdichtung
Gefäßnervenstrang des Halses, er kann aber nach Befrei- an der Innenseite des Platysma
ung aus oder von der Fascia cervicalis superficialis leicht und der Fascia cervicalis superficialis
nach außen gezogen werden, so daß dabei eine gute Ent- 4 Processus mastoideus
faltung des Trigonums entsteht. 5 Tela subcutanea (oberflächlich zum Platysma)
Bei dieser Stellung liegen die Karotiden auf einer Pro- 6 Platysma
jektionslinie, die von der Mitte der Fossa retromandibula- 7 Faszienartige Bindegewebsverdichtung
ris zur Articulatio sternoclavicularis zieht. Der Haut- an der Innenseite des Platysma
schnitt wurde daher zwischen den tastbaren Knochen- 8 Fascia cervicalis superficialis
punkten des Angulus mandibulae und des Processus ma- 9 Faszienartige Bindegewebsverdichtung
stoideus, die mit roten Kügelchen markiert sind, begon- an der Innenseite des Platysma
nen und in Richtung Articulatio sternoclavicularis ge- 10 Faszienartige Bindegewebsverdichtung
führt. Er schneidet den Vorderrand des Musculus sterno- an der Außenseite des Platysma
cleidomastoideus unter einem sehr spitzen Winkel. 11 Musculus sternocleidomastoideus
Zusammen mit der Haut und der Tela subcutanea wur- (bedeckt mit Fascia cervicalis superficialis)
de das Platysma durchtrennt und zur Seite präpariert. Es 12 Nervus transversus colli (Ramus superior)
erscheint im oberen Winkel des Hautschnittes die derbe 13 Faszienartige Bindegewebsverdichtung
Fascia parotidea, welche sich nach unten in das verdichte- an der Innenseite des Platysma
te Bindegewebe an der Innenseite des Platysmas fortsetzt. (mit der Fascia cervicalis superficialis verschmelzend)
Diese Schicht ist eigentlich der Lamina profunda strati 14 Vorwölbung der Clavicula
subcutanei zuzuordnen und verschmilzt am Musculus 15 Articulatio sternoclavicularis
sternocleidomastoideus mit der Fascia cervicalis superfi- 16 Nodus lymphoideus cervicalis superficialis
cialis. Im Bereich des Trigonum caroticum ist sie aber 17 Faszienartige Bindegewebsverdichtung
durch einen flachen Fettkörper von der Fascia superficia- an der Außenseite des Platysma
lis abgehoben, die an der Innenseite der Glandula paroti- 18 Musculus omohyoideus (Venter superior –
dea nach oben zieht, so daß dort ein Flachtunnel für den bedeckt mit Fascia cervicalis superficialis)
Ramus colli des Nervus facialis und das Verbindungsgefäß 19 Platysma
der Vena jugularis externa entsteht. 20 Tela subcutanea (oberflächlich zum Platysma)
Eine dicke Fettschicht zwischen Cutis und Platysma als 21 Faszienartige Bindegewebsverdichtung
Tela subcutanea ist nur im oberen Bereich des Platysma an der Innenseite des Platysma
vorhanden und kann in der Regio submentalis bis zur 22 Ramus colli des Nervus facialis
Dicke eines Doppelkinns heranwachsen. Überall gibt es
aber auch an der äußeren Oberfläche des Platysma ver-
dichtetes Bindegewebe, das zusammen mit der faszienar-
tigen Schicht an dessen Innenseite als Lamina profunda
strati subcutanei aufgefaßt werden kann, in welche das
Platysma eingelagert ist.

432
433
Abbildung 218 Trigonum caroticum 4
Aufsuchung der Arteria carotis communis 2

Nach Entfernung der Fascia parotidea vom Lobus colli 1 Musculus digastricus (Tendo intermedius)
der Parotis wurde die Fascia cervicalis superficialis ge- 2 Fascia cervicalis superficialis
spalten und mit den Haut-Platysma-Lappen auseinander- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
gezogen. Dem Zuge des hinteren Weichteillappens folgt 3 Ramus colli [cervicalis] des Nervus facialis
auch der Musculus sternocleidomastoideus. 4 Vena retromandibularis
Das Bindegewebe im Raum des Trigonum caroticum 5 Nodus lymphoideus cervicalis superficialis
mit den eingelagerten Nodi lymphoidei cervicales profun- 6 Vena jugularis externa
di wurde zur Seite gedrängt und von den Gefäßen gerin- 7 Glandula parotidea (Lobus colli)
geren Kalibers abpräpariert. 8 Platysma mit faszienartiger Bindegewebsverdichtung
Ziemlich starke Venen aus dem Gebiet der Schilddrüse, an der Innenseite
der Zunge und des Gesichtes kreuzen die großen arteriel- 9 Nodus lymphoideus jugulodigastricus
len Gefäße oberflächlich. Sie können als Vena thyroidea, 10 Vena jugularis interna
Vena lingualis und Vena facialis einzeln oder unter den 11 Arteria carotis communis mit Radix superior
verschiedensten Stammbildungen in die Vena jugularis in- der Ansa cervicalis in der Vagina carotica
terna münden. Im vorliegendem Falle wurde ein gemein- 12 Musculus sternocleidomastoideus mit Faszie bedeckt
samer Stamm gebildet, der Truncus thyrolinguofacialis ge- 13 Musculus omohyoideus (Venter superior)
nannt wird. mit Faszie bedeckt
Die Vena facialis wurde am Eintritt in den Truncus 14 Nodus lymphoideus cervicalis profundus (lateralis)
durchtrennt und zur Seite gezogen. Meistens verbindet 15 Truncus thyrolinguofacialis der Vena thyroidea,
sich diese Vene mit der Vena retromandibularis zu einer Vena lingualis und Vena facialis
Vena facialis communis, die in die Vena jugularis interna 16 Nodus lymphoideus cervicalis profundus (medialis)
dort einmündet, wo es der vorliegende gemeinsame 17 Vena facialis
Stamm tut. In dem darüberliegenden Winkel liegt an der 18 Fascia cervicalis superficialis
Vena jugularis interna der oft stark vergrößerte Nodus [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
lymphoideus jugulodigastricus. Er ist eine wichtige Durch- (Schnittrand)
gangsstation eines großen Teiles der Kopflymphe und 19 Vena thyroidea superior
wurde von Most als »Hauptdrüse« der tiefen Halslymph- 20 Arteria thyroidea superior
knoten bezeichnet. 21 Nervus hypoglossus
Die Arteria carotis externa, die ebenso wie die Arteria 22 Nodi lymphoidei cervicales profundi (mediales)
carotis communis noch in die transparente Vagina caroti- 23 Platysma (Schnittrand)
ca eingehüllt ist, entläßt als erstes Gefäß die Arteria thyro- 24 Tela subcutanea
idea superior, die von zwei Venen begleitet wird. 25 Fascia parotidea
Die Schilddrüse ist etwas vergrößert und hat die äußere
Kontur des Halses deutlich vorgewölbt. Die, wenn auch
nicht sehr große, Struma bewirkt bei dieser Kopfhaltung,
daß der Gefäßnervenstrang ein wenig von der beschriebe-
nen Projektionslinie abweicht.
Der vordere Weichteillappen wurde vom Kieferwinkel
kräftig abgehoben, so daß der Musculus digastricus mit
seiner Zwischensehne als obere Begrenzung des Trigo-
num caroticum freiliegt und darüber hinausreichende No-
di lymphoidei cervicales profundi gut sichtbar sind.

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435
Abbildung 219 Trigonum caroticum 5
Aufsuchung der Arteria carotis communis 3

Nach der Entfernung der Fascia parotidea vom unteren 1 Platysma


Teil der Glandula parotidea und der Abhebung ihrer Fort- 2 Nervus facialis (Ramus colli [cervicalis])
setzung mit dem Platysma wurden die Nodi lymphoidei 3 Vena lingualis
infraauriculares und ein Nodus lymphoideus cervicalis su- 4 Nervus hypoglossus
perficialis dargestellt. Neben dem vorderen Nodus lym- 5 Fascia cervicalis superficialis
phoideus infraauricularis ist noch ein zweiter zu sehen. [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
Beide sind in typischer Weise in das Parenchym der Drüse (Schnittrand)
eingelagert. 6 Nodus lymphoideus jugulodigastricus
Most faßt diese Knoten alle zur Gruppe der Nodi lym- 7 Nodus lymphoideus infraauricularis
phoidei cervicales superficiales zusammen und verwendet 8 Nodus lymphoideus cervicalis superficialis
für diesen Bereich auch die Bezeichnung »Glandulae in- 9 Vena jugularis externa
fraauriculares«. Sie erhalten aber die Lymphe nicht nur 10 Vena jugularis interna
vom äußeren Ohr, sondern, wenn auch nicht allein, aus ei- 11 Vagina carotica (Schnittrand)
nem ausgedehnten Hautgebiet des Kopfes von der Ober- 12 Nervus vagus
lippe über die Nase und die Augenlider bis zur Scheitelre- 13 Ansa cervicalis (Radix superior)
gion. [Ramus descendens n. hypoglossi]
Der Zugang zu den großen Gefäßen des Halses ist der 14 Glandula thyroidea (Lobus sinister – oberer Pol)
gleiche wie bei der vorhergehenden Abbildung. Nur ist die 15 Musculus omohyoideus (Venter superior)
gespaltene Fascia cervicalis superficialis noch etwas stär- 16 Fascia cervicalis media
ker auseinandergespannt und dadurch der Musculus ster- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
nocleidomastoideus mehr nach hinten verzogen. Am obe- 17 Musculus sternocleidomastoideus
ren Rande des Eröffnungsfeldes ist an der Vena jugularis 18 Arteria carotis communis
interna wiederum der Nodus lymphoideus jugulodigastri- 19 Arteria thyroidea superior
cus zu sehen, und vorn verläßt die abgeschnittene Vena fa- 20 Musculus sternohyoideus
cialis die spaltförmig eröffnete Submandibularisloge, in der Fascia cervicalis media
nachdem sie in der Loge die Glandula submandibularis 21 Vena facialis
oberflächlich gekreuzt hat. 22 Fascia cervicalis superficialis
Der die Bifurcatio carotica überlagernde Truncus thy- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
rolinguofacialis als gemeinsamer Stamm der Vena thyro- 23 Nodus lymphoideus cervicalis profundus (medialis)
idea, Vena lingualis und Vena facialis wurde vor der Ein- 24 Arteria,Vena thyroidea superior
mündung in die Vena jugularis interna durchschnitten 25 Vagina carotica (Schnittrand)
und zurückgeklappt. Ebenso wurde die zweite Vena thyro- 26 Arteria laryngea superior
idea durchtrennt. 27 Truncus thyrolinguofacialis
An der Arteria carotis communis wurde die Vagina ca- 28 Musculus digastricus (Venter posterior)
rotica bis hinauf zur Bifurcatio carotidis und ihren beiden 29 Nodus lymphoideus infraauricularis
Ästen längs gespalten und durch Fäden auseinandergezo- 30 Glandula parotidea (Lobus colli)
gen. Die in ihr verlaufende Radix superior der Ansa cervi-
calis wurde auf diese Weise freigelegt, und durch ihre Hin-
terwand scheint zwischen der Vena jugularis interna und
der Arteria carotis communis der Nervus vagus hindurch.

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Abbildung 220 Trigonum caroticum 6
Arteria carotis externa

Der Zugang ist derselbe wie bei der Aufsuchung der Arte- 1 Truncus thyrolinguofacialis
ria carotis communis, nur wurde die Glandula parotidea 2 Platysma (Schnittrand)
vom hinteren Bauch des Musculus digastricus, mit dem sie 3 Nervus hypoglossus mit Vena lingualis
nur sehr locker verbunden ist, abpräpariert und stark an- 4 Musculus stylohyoideus
gehoben. Dadurch wurde nicht nur die obere Grenze des 5 Musculus digastricus (Venter posterior)
Trigonum caroticum fast zur Gänze dargestellt, sondern 6 Vena jugularis interna
auch der Übertritt der Arteria carotis externa in die Fossa 7 Vena retromandibularis
retromandibularis. 8 Lamina profunda strati subcutanei
Die Fascia cervicalis superficialis gelangt mit ihrem am als Fortsetzung der Fascia parotidea
Kieferwinkel befestigten Tractus angularis an die Innen- 9 Platysma (innere Oberfläche)
seite der Glandula parotidea und setzt sich in deren sehr 10 Arteria occipitalis
dünne innere Kapsel fort. Unterhalb der Parotis bleibt von 11 Arteria carotis externa
der Fascia cervicalis superficialis, wie schon bei Abbil- 12 Vena jugularis externa
dung 216 beschrieben, die Lamina profunda strati subcu- 13 Ansa cervicalis (Radix superior)
tanei als Fortsetzung der Fascia parotidea vorerst ge- [Ramus descendens nervi hypoglossi]
trennt. Ebenso verhält sich diese Schicht am Vorderrande 14 Nervus vagus
des Musculus sternocleidomastoideus, wo sie einen Flach- 15 Musculus sternocleidomastoideus
tunnel für die Vena jugularis anterior bildet. 16 Fascia cervicalis media
Die Arteria carotis externa wird bei Verlassen des Tri- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
gonum caroticum wie ihre beiden sichtbaren Äste, die Ar- vor dem Lobus sinister der Glandula thyroidea
teria facialis und die Arteria occipitalis, oberflächlich vom 17 Nodus lymphoideus cervicalis profundus
hinteren Bauch des Musculus digastricus und vom Muscu- (hervorgezogen)
lus stylohyoideus gekreuzt. In geringer Entfernung kaudal 18 Vena jugularis interna
davon überkreuzt auch der Nervus hypoglossus das Gefäß, mit resezierten Veneneinmündungen
nachdem er vorher die Radix superior der Ansa cervicalis 19 Arteria sternocleidomastoidea
abgegeben hat, und wendet sich medial von der Zwischen- der Arteria carotis externa
sehne des Musculus digastricus der Zunge zu. 20 Arteria carotis communis
Über den Nervus hypoglossus schlingt sich in typischer am Übergang zur Bifurcatio carotidis
Weise ein sehr konstanter Ast der Arteria carotis externa 21 Arteria thyroidea superior
als Arteria sternocleidomastoidea. Sie versorgt neben dem 22 Lamina profunda strati subcutanei
Ramus sternocleidomastoideus der Arteria thyroidea su- (fasziale Bindegewebsverdichtung
perior den entsprechenden Muskel und betritt ihn zusam- an der Innenseite des Platysmas)
men mit dem Nervus accessorius. 23 Vena facialis (Schnittstelle)
Vom vorderen Rande der Arteria carotis externa gehen 24 Fascia cervicalis superficialis
noch die Arteriae lingualis und thyroidea superior ab, die [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
auch einen gemeinsamen Stamm bilden können. Wie (Schnittrand)
dicht die abgehenden Gefäße beieinander liegen, hängt 25 Musculus sternohyoideus
von der Lage der Bifurcatio carotidis ab. Am häufigsten (in die Fascia cervicalis media eingelagert)
liegt sie wie hier in der Mitte des Trigonum caroticum. Sie 26 Musculus omohyoideus (Venter superior)
kann aber bis an das obere oder untere Ende des Trigo- 27 Glandula thyroidea (Lobus sinister – oberer Pol)
num verlagert sein. Die zahlreich abgehenden Äste schüt- 28 Nodus lymphoideus cervicalis profundus (medialis)
zen das Gefäß vor einer Verwechslung mit der Arteria ca- 29 Vena thyroidea superior
rotis interna. 30 Arteria lingualis
31 Arteria facialis
32 Fascia cervicalis superficialis
[Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
(Schnittrand)
33 Arteria carotis externa
34 Glandula parotidea (Lobus colli)

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Abbildung 221 Trigonum caroticum 7
Gesamtaufbau

Nach dem Zugang wie zur Aufsuchung der Arteria carotis 1 Platysma
communis wurde die Fascia cervicalis superficialis bis zu 2 Fascia cervicalis superficialis
den Grenzen des Trigonum caroticum entfernt. Durch Zu- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
rückbeugen des Kopfes wurde der Musculus sternocleido- (Schnittrand)
mastoideus etwas entspannt. Er gibt bei dieser Kopfhal- 3 Ramus thyrohyoideus
tung ohne Verlagerung die ganzen Arterien des Trigonum 4 Nervus hypoglossus
caroticum frei. Die Arteria carotis communis wird kranial 5 Musculus digastricus (Venter posterior)
durch die Arteria carotis interna fortgesetzt. Beide liegen 6 Arteria sternocleidomastoidea
nun ziemlich präzise auf der vorgegebenen Aufsuchungs- 7 Angulus mandibulae
linie zwischen den rot markierten Punkten der Fossa re- (Gonion – tastbarer Knochenpunkt)
tromandibularis und der Articulatio sternoclavicularis. 8 Vena retromandibularis
Von der Arteria carotis communis wurde die Vagina ca- 9 Fossa retromandibularis
rotica entfernt. Sie geht nach der Bifurcatio carotidis in 10 Glandula parotidea (Lobus colli)
die Adventitia der Gefäßäste über. Ein Rest dieser Adventi- 11 Processus mastoideus (tastbarer Knochenpunkt)
tia an der Arteria carotis interna wurde durch einen Fa- 12 Arteria carotis interna
den weggespannt. 13 Arteria carotis externa
Die Arteria carotis interna beginnt mit einer leichten 14 Arteria thyroidea superior
Erweiterung, dem Sinus caroticus. Die Lage der Arteriae 15 Nervus laryngeus superior (Ramus externus)
carotis externa und carotidis interna zueinander ist schon 16 Arteria carotis communis
im Bereich der Bifurcatio carotidis unterschiedlich. 17 Nervus accessorius
Im vorliegenden Fall liegt die Arteria carotis interna 18 Musculus sternocleidomastoideus
dorsal und lateral zur externa, was meistens als typisch 19 Vena jugularis interna
beschrieben wird. Sie kann aber nach Huebner fast eben- 20 Ansa cervicalis (Radix superior)
sooft rein dorsal und nicht allzu selten dorsal und medial [Ramus descendens nervi hypoglossi]
liegen. Der weitere Verlauf der Arteria carotis interna ist 21 Nervus laryngeus superior (Ramus internus)
auch variabel. Öfters zeigt sie statt des geraden Verlaufs ei- 22 Arteria lingualis
ne Schlängelung (Coiling). Sie kann dabei bis in die Nähe 23 Membrana thyrohyoidea
des Pharynx in der Gegend der Fossa tonsilaris gelangen 24 Musculus sternohyoideus
und bei Tonsilektomien gefährdet werden. (in die Fascia cervicalis media eingelagert)
Durch die geringfügige Verziehung der Arteria carotis 25 Articulatio sternoclavicularis
interna wird der Eindruck erweckt, der Nervus hypoglos- (Position der Gelenksräume)
sus käme zwischen den beiden Karotiden hervor. In Wirk- 26 Fascia cervicalis superficialis
lichkeit hat er aber die Arteria carotis interna schon im [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
verdeckten Teil überkreuzt. (Schnittrand)
Im vorderen Teil des Trigonum caroticum ist zusätzlich 27 Fascia cervicalis media
der Eingeweidetrakt dargestellt. Die Arteria lingualis ver- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
schwindet medial vom Musculus hyoglossus, während der 28 Musculus omohyoideus (Venter superior)
Nervus hypoglossus lateral vorbeizieht, bevor er die Zwi- 29 Glandula thyroidea (Lobus sinister – oberer Pol)
schensehne des Musculus digastricus unterkreuzt. 30 Musculus constrictor pharyngis inferior
Die Arteria laryngea superior wird vom dunkelverfärb- (Pars thyropharyngea)
ten Ramus internus des Nervus laryngeus superior beglei- 31 Arteria laryngea superior und Ramus internus
tet, und der Ramus externus ist an die Arteria thyroidea des Nervus laryngeus superior
superior angeschmiegt. 32 Cornu majus des Os hyoideum
33 Musculus hyoglossus
34 Nervus facialis (Ramus colli)

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441
Abbildung 222 Trigonum caroticum 8
Gefäße und Nerven

Nach dem Zugang der vorhergehenden Abbildungen wur- 1 Arteria facialis


de bei stark seitlich gedrehtem Kopf der Musculus sterno- 2 Nervus hypoglossus
cleidomastoideus unter dem auslaufenden Nervus auricu- 3 Ligamentum stylomandibulare
laris magnus nach hinten gezogen, so daß ein innerer Seh- 4 Arteria carotis externa
nenspiegel sichtbar wird. Unterhalb von ihm betritt der 5 Musculus digastricus (Venter posterior)
Nervus accessorius zusammen mit der Arteria sternoclei- 6 Nervus accessorius
domastoidea den Muskel. Der Nervus accessorius hat beim 7 Glandula parotidea (Lobus colli)
Eintritt in das Trigonum caroticum die Vena jugularis in- 8 Vena retromandibularis
terna, wie es öfter vorkommt, nicht lateral, sondern medi- 9 Nervus auricularis magnus
al gekreuzt. 10 Musculus stylohyoideus
Die Bifurcatio carotidis wurde an ihrer Tunica adventi- 11 Nervus laryngeus superior
tia nach vorn gezogen, um ihre mediale Oberfläche zur 12 Nervus laryngeus superior (Ramus internus)
Ansicht zu bringen, damit das mehr medial in der Auftei- 13 Nervus laryngeus superior (Ramus externus)
lung gelegene Glomus caroticum gesehen werden kann. 14 Nervus vagus
Der Nervus hypoglossus, der usprünglich angelagert an 15 Truncus sympathicus
den Nervus vagus wie der Nervus accessorius zwischen der 16 Fascia cervicalis superficialis
Arteria carotis interna und Vena jugularis interna lag, [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
überkreuzt die Arteria carotis interna und verläßt in fla- (Schnittrand)
chem Bogen das Trigonum caroticum medial von der 17 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
Zwischensehne des Musculus digastricus. 18 Vena jugularis externa
Von der Verziehung der großen Gefäße ist der Nervus 19 Musculus sternocleidomastoideus
vagus nicht betroffen, weil er aus dem Bindegewebe, das 20 Vena jugularis interna
den Gefäßnervenstrang des Halses einhüllt, herauspräpa- 21 Arteria sternocleidomastoidea
riert wurde, so daß er frei vor der Fascia cervicalis profun- 22 Arteria thyroidea superior
da liegt. 23 Arteria laryngea superior
Im Nervus vagus liegt ein verfärbtes Nervenbündel, das 24 Musculus sternohyoideus
aus dem Nervus accessorius stammt. Dieser Anteil des (eingelagert in die Fascia cervicalis media)
Nervus accessorius wird Pars vagalis genannt. 25 Fascia cervicalis media
Der Nervus laryngeus superior des Nervus vagus teilt [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
sich im Trigonum caroticum in den Ramus internus und 26 Fascia cervicalis superficialis
Ramus externus. Der Ramus externus hat zur Arteria thy- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
roidea superior enge Beziehung. Durch die Fascia cervica- 27 Musculus omohyoideus
lis profunda hindurchscheinend kann der in die Faszie 28 Glandula thyroidea (Lobus sinister – oberer Pol)
eingeschlossene Truncus sympathicus am Rande des Mus- 29 Arteria carotis communis
culus longus capitis wahrgenommen werden. 30 Nervus laryngeus superior (Ramus internus)
Oberhalb des Musculus digastricus ist der Musculus 31 Glomus caroticum
stylohyoideus und Musculus styloglossus zusehen, zwi- 32 Fascia cervicalis superficialis
schen denen die Arteria carotis externa die Fossa retro- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
mandibularis, medial der Glandula parotidea, betritt. Ihre 33 Musculus styloglossus
Lage zur Arteria carotis interna kann aus deren Verlaufs- 34 Angulus mandibulae
richtung weitgehend abgeleitet werden. 35 Nervus facialis (Ramus colli)
Aus dem emporgehobenen Lobus colli der Parotis tre-
ten die Vena retromandibularis und der Ramus colli des
Nervus facialis aus.

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443
Abbildung 223 Vorderer Zugang zur Wirbelsäule
Punktion der Disci intervertebrales

Im Trigonum caroticum läßt sich der Gefäßnervenstrang 1 Arteria carotis interna


vor der Wirbelsäule relativ leicht nach medial verschie- 2 Musculus digastricus (Venter posterior)
ben, wenn die Vena jugularis interna vom Musculus ster- 3 Nervus cervicalis III (Ramus anterior)
nocleidomastoideus isoliert wird. Dabei geht die Trennung 4 Nervus accessorius
durch einen lockeren Fett-Bindegewebskörper, der dort 5 Vena jugularis externa
zahlreiche laterale Nodi lymphoidei cervicales profundi 6 Nervus accessorius
enthält. Durchtrennt müssen auch meistens die Arteria 7 Musculus scalenus medius
sternocleidomastoidea und der Ramus sternocleidomasto- 8 Ansa cervicalis (Radix inferior)
ideus der Arteria thyroidea superior werden. 9 Musculus longus capitis
Die Ansa cervicalis bildet sich aus den Radices superior 10 Truncus sympathicus
und inferior in sehr verschiedener Höhe. Bei mittlerer La- 11 Musculus longus colli (mediale Portion)
ge kommt ihre Radix inferior in das Präparationsfeld. [Musculus rectus colli (Luschka)]
Ist man bis auf die Fascia cervicalis profunda gelangt, 12 Musculus sternocleidomastoideus
läßt sich der Gefäßnervenstrang mit seiner Lamina inter- 13 Fascia cervicalis superficialis
carotica weitgehend stumpf abheben und nach medial [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
verlagern. 14 Tuberculum caroticum
Hinter der transparenten Lamina prevertebralis der 15 Discus intervertebralis
Fascia cervicalis profunda [Lamina prevertebralis der zwischen Vertebra cervicalis VI,VII
Fascia cervicalis] ist sodann die prävertebrale Muskulatur (hinter dem Musculus longus colli)
zu sehen, die aus den Musculi longus colli und longus ca- 16 Musculus omohyoideus
pitis besteht. 17 Arteria carotis communis
Der Musculus longus colli bedeckt von vorn die Hals- 18 Discus intervertebralis
wirbelkörper und verankert sich an ihnen. Seine mediale zwischen Vertebra cervicalis V,VI
Portion, von Luschka Musculus rectus colli genannt, ist (hinter dem Musculus longus colli)
an diesem Präparat besonders kräftig und muskulös. Fast 19 Lamina intercarotica der Fascia cervicalis profunda
immer wird er, wie die beiden seitlichen Anteile, von län- 20 Truncus thyrolinguofacialis
geren Sehnen bedeckt, und sein Muskelfleisch läßt einen der Vena jugularis interna
breiteren Streifen zu dem in der Medianebene gelegenen 21 Nervus facialis (Ramus colli)
Ligamentum longitudinale anterius frei. 22 Glandula parotidea (Lobus colli)
Der Musculus longus capitis findet sein unteres Ende 23 Fascia parotidea
am Tuberculum caroticum, dem Tuberculum anterius des
Querfortsatzes des sechsten Halswirbels. An seinem Vor-
derrand verläuft der Truncus sympathicus und an seinem
Hinterrand die Radix inferior der Ansa cervicalis. Sie be-
kommt ihren letzen Zuschuß vom dritten Zervikalnerven,
der zwischen dem Musculus longus capitis und dem Mus-
culus scalenus medius austritt.
Punktiert wurden die Disci intervertebrales zwischen
dem vierten und siebenten Halswirbel.

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Abbildung 224 Trigonum caroticum 9
Gesamtaufbau (rechts)

Das Erscheinungsbild des Trigonum caroticum ist, abgese- 1 Arteria sternocleidomastoidea


hen von den normalen Variationen, sehr unterschiedlich, 2 Nervus vagus
je nachdem, ob es sich um einen kräftigen kurzen Hals 3 Musculus digastricus (Venter posterior)
oder, wie hier, um einen schlanken langen Hals handelt. 4 Nervus hypoglossus
In diesem Falle wurde ein rechtes Trigonum caroticum 5 Os hyoideum (Cornu majus)
gewählt, damit durch die gleichzeitig dargestellten Über- 6 Glandula submandibularis
gangsregionen eine gute Verbindung zu den Kopfpräpara- 7 Arteria facialis
tionen, die rechtsseitig vorgenommen wurden, hergestellt 8 Nervus facialis
werden kann. Durch die Präparation der benachbarten 9 Musculus masseter
Regionen sind die Grenzen des Trigonum caroticum be- 10 Glandula parotidea (Pars profunda)
sonders gut überblickbar. Sie sollen aber an dieser Stelle 11 Arteria carotis externa
nicht mehr wiederholt werden. 12 Musculus stylohyoideus
Beim dargestellten Eingeweidetrakt dominiert die La- 13 Vena pharyngea
mina dextra der Cartilago thyroidea, die sich mit der La- 14 Arteria facialis
mina der anderen Seite zu einer stark vorspringenden 15 Arteria carotis interna
Prominentia laryngea, dem Pomum Adami, erhebt, weil es 16 Nervus laryngeus superior (Ramus internus)
sich um einen Mann handelt. Seitlich davon kommt es zu 17 Nervus laryngeus superior (Ramus externus)
einer entsprechenden Tiefe des Trigonum caroticum oder 18 Arteria thyroidea superior
bei mageren Menschen zu einer leichten Eindellung der 19 Musculus thyrohyoideus
Halsoberfläche an dieser Stelle. 20 Musculus digastricus (Venter anterior)
Vom oberen Rand der Schildknorpelplatte zum Cornu 21 Musculus mylohyoideus
majus des Os hyoideum spannt sich die Membrana thy- 22 Tendo intermedius des Musculus digastricus
rohyoidea aus, an welcher der Ramus internus des Nervus (Verankerungsschlinge)
laryngeus superior unterlegt ist. Hinter dem Rande des 23 Musculus omohyoideus
Musculus omohyoideus schaut, dem Larynx angelagert, 24 Membrana thyrohyoidea
der Musculus thyrohyoideus hervor, und hinter ihm ent- 25 Arteria laryngea superior
springt der Musculus constrictor pharyngis inferior. 26 Musculus constrictor pharyngis inferior
Die Vena jugularis interna ist sehr stark kollabiert, und 27 Arteria thyroidea superior
die Vagina carotica, welche die Arteria carotis communis (Ramus sternocleidomastoideus)
einscheidet, wurde nur im untersten Teil des Trigonums 28 Vena thyroidea superior
erhalten. 29 Musculus sternocleidomastoideus
Die Bifurcatio carotidis zeigt eine ziemlich seltene Posi- (Caput claviculare)
tion. Die Arteria carotis interna liegt nicht dorsal von der 30 Vagina carotica
Arteria carotis externa, sondern medial. Eine solche Lage 31 Ansa cervicalis (Radix superior)
besteht schon im Kindesalter und kommt nicht etwa [Ramus descendens nervi hypoglossi]
durch einen altersbedingten Verlängerungsschub der vor- 32 Arteria carotis communis
deren Arterien zustande. Durch diese naturgegebene Ver- 33 Vena jugularis interna
drehung der Karotisgabel ist das auspräparierte Glomus 34 Musculus sternocleidomastoideus
caroticum von der Seite her zu sehen. 35 Glomus caroticum
36 Arteria carotis externa
37 Nervus accessorius
38 Arteria occipitalis
39 Vena jugularis interna
vor dem Musculus longus capitis
40 Glandula parotidea (Pars superficialis)

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447
Abbildung 225 Trigonum caroticum 10
Gesamtaufbau (rechts)

Nach der Präparation für die vorhergehende Abbildung 1 Processus transversus des Atlas
wurde der Übergang zur Fossa retromandibularis durch 2 Nervus facialis
die Wegnahme der Glandula parotidea ausgiebiger gestal- 3 Processus styloideus
tet. 4 Arteria zygomaticoorbitalis
Die Arteria carotis externa ist nun in ihrer gesamten 5 Glandula submandibularis
Ausdehnung, bis zur Aufteilung in ihre beiden Endäste, zu 6 Nervus auriculotemporalis
überblicken. Sie kreuzt den hinteren Bauch des Musculus 7 Arteria temporalis superficialis
digastricus und den Musculus stylohyoideus an deren me- 8 Musculus stylohyoideus (Tendo)
dialer Seite, nachdem sie die Arteria occipitalis nach hin- 9 Arteria carotis externa
ten und die Arteria facialis nach vorn abgegeben hat. Be- 10 Musculus masseter
gleitet wird sie atypisch von einem eigenen Abfluß der Ve- 11 Musculus stylohyoideus
na maxillaris, der durch eine Vena pharyngea in die Vena 12 Arteria carotis externa
jugularis interna einmündet. 13 Arteria facialis
Die Arteria sternocleidomastoidea, die sich wie üblich 14 Arteria lingualis
um den Nervus hypoglossus schlingt, besteht hier aus zwei 15 Arteria carotis interna
Ästen und hat durch Verziehung des Musculus sternoclei- 16 Arteria thyroidea superior
domastoideus den flachen Bogen des Nerven abgewinkelt. 17 Musculus constrictor pharyngis inferior
Der medial von allen Aufzweigungen der Arteria caro- (Pars thyropharyngea)
tis communis verlaufende Nervus laryngeus superior ist in 18 Musculus thyrohyoideus
seine beiden Äste zerfallen, die durch je einen Faden ge- 19 Vagina carotica (Schnittrand)
spannt und hervorgehoben werden. Der Ramus externus, 20 Musculus omohyoideus (Venter superior)
der neben seinen Ästen an den Pharynx vor allem den 21 Fascia cervicalis media
Musculus cricothyroideus versorgt, verläuft in unmittelba- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
rer Nähe der Arteria thyroidea superior und ist bei Schild- 22 Musculus digastricus (Venter anterior)
drüsenoperationen gefährdet. 23 Musculus mylohyoideus
Die Vagina carotica wurde aufgespalten und die an ihr 24 Musculus digastricus (Tendo intermedius
angewachsene, stark kollabierte Vena jugularis interna mit bindegewebiger Verankerungsschlinge)
wurde durch zwei Fäden nach hinten hochgezogen. Sie ist 25 Cornu majus des Os hyoideum
ein außerordentlich dünnwandiges Gebilde, erreicht aber 26 Arteria laryngea superior
bei Füllung auf dieser Seite oft Fingerdicke. Zwischen ihr 27 Nervus laryngeus superior (Ramus internus)
und der Arteria carotis communis ist der in zartes Binde- 28 Bifurcatio carotidis
gewebe eingelagerte Nervus vagus zu sehen. An ihrem 29 Musculus omohyoideus (Venter inferior)
oberen Ende kreuzt der unterlegte Nervus accessorius in 30 Ansa cervicalis (Radix inferior)
typischer Weise ihre laterale Seite, und an ihrem unteren 31 Vena jugularis interna (stark kollabiert)
Ende ist die Ansa cervicalis unterlegt. 32 Ansa cervicalis (Radix inferior)
Das atypische Verhalten der Karotisgabel wurde schon [Ramus descendens nervi hypoglossi]
bei der vorhergehenden Abbildung beschrieben. 33 Nervus vagus
34 Ramus sternocleidomastoideus
aus dem Nervus cervicalis III
und ein Ast der Arteria sternocleidomastoidea
35 Musculus sternocleidomastoideus
36 Nervus laryngeus superior (Ramus externus)
37 Nervus hypoglossus
und Arteria sternocleidomastoidea
38 Vena pharyngea
39 Nervus accessorius
40 Musculus digastricus (Venter posterior)
41 Arteria auricularis posterior
42 Vena maxillaris
(Abfluß zur resezierten Vena retromandibularis)
43 Processus mastoideus

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449
Abbildung 226 Regio thyroidea 1

Die Bezeichnung Regio thyroidea soll nicht den Eindruck 1 Prominentia laryngea
erwecken, als wäre sie eine Unterteilung einer anderen Re- 2 Musculus sternocleidomastoideus
gion, sondern soll nur zum Ausdruck bringen, daß es sich 3 Musculus thyrohyoideus mit Vorwölbung
dabei um ein Gebiet, eben das Schilddrüsengebiet, handelt. durch den Arcus cartilaginis cricoideae
Die Glandula thyroidea wird nicht nur in der Regio cer- 4 Vorwölbung durch den Isthmus glandulae thyroideae
vicalis anterior angetroffen, wo sie bereits beschrieben 5 Vena jugularis anterior (oberflächlicher Abfluß
wurde, sondern sie reicht seitlich je nach ihrer Größe zum Arcus venosus jugularis)
mehr oder weniger weit unter den Musculus sternocleido- 6 Musculus sternocleidomastoideus
mastoideus hinein und gehört damit auch der Regio ste- (Tendo des Caput sternale)
nocleidomastoidea an. Der obere Pol des Seitenlappens 7 Incisura jugularis
liegt meistens schon im Trigonum caroticum. Die Schild- 8 Musculus pectoralis major
drüse gehört dieser Region aber nicht nur an, sondern er- (Pars sternocostalis – Resektionsstumpf)
hält von dort auch einen wesentlichen Teil ihrer Versor- 9 Arcus venosus jugularis
gung. 10 Articulatio sternoclavicularis
Die Regio thyroidea hat für die Gliederung der Oberflä- 11 Costa prima
che keine Bedeutung. Sie von der Oberfläche her darzu- 12 Platysma
stellen und zu beschreiben ist aber zweckmäßig. 13 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
Die Haut und die Subcutis wurden in diesem Gebiet 14 Clavicula im Bereich
entfernt. Im unteren Teil der Regio sternocleidomastoidea des Trigonum deltoideopectorale
ist die typische Vorwölbung des Musculus sternocleidoma- 15 Tractus coracoclavicularis
stoideus zu sehen. Dieser wird weitgehend vom Platysma 16 Musculus deltoideus
bedeckt, das unten zur Freilegung der Clavicula reseziert 17 Vena mediana colli
wurde. 18 Fascia cervicalis superficialis
In der Regio cervicalis anterior wurde die Fascia cervi- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
calis superficialis entfernt und gleichzeitig der mediale (Schnittrand)
Rand des gegenüberliegenden Musculus sternocleidoma- 19 Vorwölbung der Fascia cervicalis media
stoideus freigelegt. Das dadurch breit eröffnete Spatium [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
suprasternale wurde ausgeräumt, so daß seine hintere mit dem eingelagerten Musculus thyrohyoideus
Wand mit der Linea alba colli und dem in die Fascia cervi- durch den Lobus dexter der Glandula thyroidea
calis media eingeschlossenen Musculus sternohyoideus 20 Ast der Vena jugularis anterior zur Vena mediana colli
überblickt werden kann. Mit Faszie bedeckt, ziehen zwei 21 Linea alba colli
dünnere Venen von den Venae jugulares anteriores zur 22 Arteria cutanea der Arteria thyroidea superior
Mitte des Halses und bilden eine Vena mediana colli. Sie 23 Vena jugularis anterior
mündet in den Arcus venosus jugularis, der hier nur sehr
schwach entwickelt ist.

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451
Abbildung 227 Regio thyroidea 2

Im unteren Bereich der Regio sternocleidomastoidea ent- 1 Prominentia laryngea


springt der Musculus sternocleidomastoideus mit zwei 2 Vena jugularis anterior
Köpfen. Der mediale Kopf, das Caput sternale, kommt mit 3 Musculus sternocleidomastoideus
einer abgeplatteten Sehne von der Vorderfläche des Ma- 4 Linea alba colli
nubrium sterni, die sehr bald in einen mehr runden Mus- 5 Musculus sternothyroideus
kelbauch übergeht. Der laterale Kopf, das Caput clavicula- (eingelagert in die Fascia cervicalis media)
re, ist abgeplattet und kommt vom oberen Rande der Cla- 6 Vena jugularis anterior (oberflächlicher Abfluß
vicula. Er schließt sich dem medialen Kopf hinten an und zum Arcus venosus jugularis)
bildet danach mit ihm einen ziemlich einheitlichen Mus- 7 Musculus sternocleidomastoideus
kel. (Tendo des Caput sternale)
Beide Köpfe lassen oberhalb der Articulatio sterno- 8 Incisura jugularis
clavicularis eine Lücke frei, die bei mageren Menschen die 9 Vena mediana colli
Haut zur Fossa supraclavicularis minor einsinken läßt. La- 10 Articulatio sternoclavicularis
teral vom lateralen Kopf befindet sich die Fossa supracla- 11 Costa prima
vicularis major. 12 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
Der schräge Verlauf des Muskels sorgt dafür, daß der 13 Clavicula
untere Teil des Schilddrüsenlappens stärker überlagert 14 Tractus coracoclavicularis
wird und in gespanntem Zustand die Betastung der Glan- 15 Musculus deltoideus
dula thyroidea erschwert. 16 Musculus sternocleidomastoideus (Caput claviculare)
Die Fascia cervicalis superficialis, die auch den Muscu- 17 Medialer Ast der Nervi supraclaviculares mediales
lus sternocleidomastoideus bedeckt, wurde im gesamten [Nervus suprasternalis]
Präparationsfeld entfernt, so daß die Hinterwand des Spa- 18 Musculus sternocleidomastoideus (Caput claviculare)
tium suprasternale dargestellt werden konnte. Sie besteht 19 Fascia cervicalis media
aus der Fascia cervicalis media mit den eingelagerten in- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
frahyalen Muskeln, die wegen ihrer Funktion auch als 20 Musculus omohyoideus
Musculi detractores laringis bezeichnet werden. (eingelagert in die Fascia cervicalis media)
Diese recht dünne Schicht bedeckt die Glandula thyro- 21 Arteria cutanea der Arteria thyroidea superior
idea unmittelbar, und es ist zu erwarten, daß sie durch ei-
ne gut entwickelte Drüse eine leichte Modellierung er-
fährt, aus der man die Lage des Organs erahnen kann.Von
den eingelagerten Muskeln sind die Musculi sternohyoidei
und zwischen ihnen die Linea alba colli zu sehen. Auch
der obere Bauch des Musculus omohyoideus ist zu erken-
nen. Von Faszie bedeckt sind ebenso die Vena jugularis
anterior und ihre dünne Verbindung zur Vena mediana
colli.
Das Spatium suprasternale erfährt einen seitlichen Ab-
schluß durch den Zusammenhang der Fascia cervicalis
media mit der inneren Faszie des Musculus sternocleido-
mastoideus.

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Abbildung 228 Regio thyroidea 3

Die Fascia cervicalis media, die zwischen den beiden Mus- 1 Musculus sternocleidomastoideus
culi omohyoidei ausgespannt ist, wurde in der Nähe ihres 2 Musculus longus colli
Ansatzes bis hinter den Musculus sternocleidomastoideus (bedeckt mit Fascia cervicalis profunda)
zusammen mit den eingelagerten infrahyalen Muskeln 3 Arteria,Vena thyroidea superior
der vorderen Schicht durchschnitten und nach oben ge- 4 Musculus omohyoideus
klappt. 5 Fascia cervicalis media
Diese dünne Platte trennt zusammen mit dem stehen- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
gelassenen Musculus sternothyroideus das Spatium su- 6 Vena jugularis anterior
prasternale vom Spatium pretracheale, das sich nach oben 7 Musculus sternohyoideus
bis zum Kehlkopf erstreckt. Dort legt sich die Fascia cervi- 8 Linea alba colli
calis media zusammen mit ihren Muskeln an die Cartilago 9 Musculus sternohyoideus
thyroidea an oder verwächst mit ihr. 10 Musculus omohyoideus
Der Musculus sternothyroideus bedeckt einen großen 11 Musculus thyrohyoideus
Teil der Schilddrüse und wird in der gleichen Breite krani- 12 Prominentia laryngea
al durch den Musculus thyrohyoideus fortgesetzt. Zwi- 13 Conus elasticus
schen den beiden Muskeln, mehr oder weniger an der Li- mit Ligamentum cricothyroideum medianum
nea obliqua des Schildknorpels, verläuft oft der vordere 14 Musculus sternocleidomastoideus
sehr starke Ast der Arteria thyroidea superior mit seiner (Caput sternale)
Vene, der sich meistens am oberen Rande des Isthmus der 15 Vena communicans
Glandula thyroidea mit dem gleichen Ast der anderen Sei- zwischen den Venae thyroideae superior
te verbindet. Im gegebenen Fall liegt hier nur ein dünner und inferior
arterieller Gefäßstamm, aus dem der Ramus cricothyro- 16 Vena thyroidea inferior
ideus hervorgeht, mit einer ziemlich dicken Vene. 17 Incisura jugularis
Das Spatium pretracheale beherbergt den Isthmus der 18 Vena jugularis anterior
Glandula thyroidea. Es ist aber eigentlich nur kaudal da- (oberflächlicher Abfluß
von ein wirklicher Raum, der ausgefüllt ist mit lockerem zum Arcus venosus jugularis)
Fettgewebe und mit den Venae thyroideae inferiores. Die- 19 Vena thyroidea superior
se vereinigen sich meistens zu zwei oder auch nur einer 20 Fascia cervicalis media
Vene und bilden damit den Plexus thyroideus impar. [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
Der Musculus sternocleidomastoideus ist zur Seite ge- (Schnittrand)
zogen und mit ihm auch der Gefäßnervenstrang. Durch 21 Arteria thyroidea superior (Ramus anterior)
die Fascia cervicalis profunda scheint der Musculus longus 22 Musculus sternothyroideus
colli hindurch, und an der Faszie verankern sich ein paar 23 Musculus sternocleidomastoideus
abgespaltene Muskelbündel des Musculus sternothyroide- (Caput claviculare)
us. 24 Fossa supraclavicularis major
25 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
26 Musculus sternocleidomastoideus
(Tendo des Caput sternale)
27 Vena thyroidea inferior (Plexus thyroideus impar)
28 Trachea
29 Isthmus der Glandula thyroidea
30 Arteria carotis communis in der Vagina carotica
31 Abgespaltene Muskelbündel
des Musculus sternothyroideus
32 Musculus cricothyroideus
33 Ramus cricothyroideus
34 Musculus constrictor pharyngis inferior
(Pars thyropharyngea)

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Abbildung 229 Regio thyroidea 4

Hier wurden zusätzlich der Musculus sternothyroideus re- 1 Musculus sternocleidomastoideus


seziert und die Gefäße zum oberen Pol des Lobus dexter 2 Arteria carotis communis
der Glandula thyroidea auspräpariert. 3 Musculus omohyoideus
Von der Glandula thyroidea ist nun außer dem Isthmus 4 Fascia cervicalis media
durch das Wegziehen des Musculus sternocleidomasto- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
ideus der ganze Lobus dexter zu sehen. Die Drüse wird 5 Vena jugularis anterior
von einer ziemlich transparenten Capsula fibrosa einge- 6 Musculus sternohyoideus
hüllt, unter welcher selbst stärkere Gefäße über größere 7 Linea alba colli
Strecken verlaufen. Die größten Gefäße im Bereich der 8 Musculus sternohyoideus
Drüse sind zumindest der Kapsel angelagert und mit ihr 9 Musculus omohyoideus
verwachsen. 10 Fascia cervicalis media
Die Arteria thyroidea superior zerfällt in der Nähe des [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
oberen Pols des Lappens in drei sichtbare Äste, die vorne, 11 Incisura thyroidea superior
lateral und hinten liegen. Der vordere Ast, der auch in der 12 Musculus thyrohyoideus
Bahn des Stamms für den Ramus cricothyroideus verlau- 13 Ramus cricothyroideus
fen und damit oberhalb des Musculus sternothyroideus 14 Conus elasticus
liegen kann, ist hinter ihm an die Drüse herangetreten mit Ligamentum cricothyroideum medianum
und wurde medial von einer dicken Vene begleitet. In un- 15 Vena communicans
mittelbarer Nachbarschaft zur Arteria thyroidea superior zwischen dem Ramus cricothyroideus
verläuft der Ramus externus des Nervus laryngeus superi- und der Vena thyroidea inferior
or, der durch einen Faden gespannt wurde. Sein Ast für 16 Musculus sternocleidomastoideus
den Musculus cricothyroideus, der als grober Spanner des (Caput sternale – Tendo)
Stimmbandes funktionelle Bedeutung hat, wurde ebenso 17 Vena communicans
wie die vorher abgehenden zarten Äste für die Pharynx- zwischen den Venae thyroideae superior
muskulatur auspräpariert. und inferior
Den Isthmus kreuzt in der Mitte eine dicke Vene, die 18 Vena thyroidea inferior
auch von den vor dem Conus elasticus liegenden Venae 19 Incisura jugularis
cricothyroideae gespeist wird. Sie geht nach kaudal in den 20 Fascia cervicalis media
Plexus thyroideus impar über, der im gegebenen Fall recht [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
gut ausgebildet ist. (Schnittrand)
Die Arteria carotis communis hat ihre Lage zur Drüse 21 Isthmus der Glandula thyroidea
trotz Verziehung des Musculus sternocleidomastoideus gut 22 Musculus sternocleidomastoideus
beibehalten. Sie wird bedeckt von einem abgespaltenen (Caput sternale – Tendo)
Muskelbündel des Musculus sternothyroideus, welches in 23 Lobus dexter der Glandula thyroidea
die Vagina carotica ausläuft und nicht mitreseziert wurde. 24 Musculus sternocleidomastoideus
(Caput claviculare)
25 Fossa supraclavicularis major
26 Vena thyroidea inferior (Plexus thyroideus impar)
27 Trachea
28 Vena jugularis interna
29 Ramus cardiacus cervicalis superior
30 Abgespaltene Muskelbündel
des Musculus sternothyroideus
31 Musculus cricothyroideus
32 Arteria thyroidea superior (Ramus anterior)
33 Nervus laryngeus superior (Ramus externus)

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Abbildung 230 Regio thyroidea 5

Das Bett der Schilddrüse besteht aus einer Bindegewebsla- 1 Arteria carotis communis
mina, die sich zwischen den Vaginae caroticae der beiden 2 Musculus longus colli
Seiten ausspannt und daher Lamina intercarotica genannt (bedeckt mit Fascia cervicalis profunda)
werden kann. Sie lagert sich im oberen und mittleren 3 Musculus omohyoideus
Halsbereich an die Faszie an, welche die prävertebrale 4 Fascia cervicalis media
Muskulatur unmittelbar bedeckt. Mit ihr zieht sie dort [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
hinter dem Pharynx zur anderen Seite. Im unteren Hals- 5 Vena jugularis anterior
bereich hebt sie sich unter Zwischenlagerung einer Fett- 6 Musculus sternohyoideus
schicht allmählich ab und gewinnt in der Rinne zwischen 7 Linea alba colli
dem Ösophagus und der Trachea beiderseits einen nach 8 Musculus sternohyoideus
medial gerichteten Ansatz. Unterhalb der Schilddrüse 9 Musculus omohyoideus
folgt sie noch mehr der Lage der Arteria carotis commu- 10 Fascia cervicalis media
nis und verbindet sich mit der Trachea bis zu dem dichte- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
ren Bindegewebe an der Corona cordis. 11 Arteria thyroidea superior
Aus diesem Bett läßt sich die Glandula thyroidea weit- 12 Musculus thyrohyoideus
gehend stumpf mit ihrer Capsula fibrosa herausschälen 13 Prominentia laryngea
und nach vorne verziehen. Hinter ihr erscheint die ziem- 14 Glandula parathyroidea superior
lich transparente Lamina intercarotica der Fascia cervica- 15 Lobus dexter der Glandula thyroidea
lis profunda und die Arteria thyroidea inferior, welche 16 Glandula parathyroidea inferior
diese Lamina durchsetzt hat. Sie kommt aus dem Truncus 17 Musculus sternocleidomastoideus (Caput sternale)
thyrocervicalis, der in dem Fettkörper zwischen der Lami- 18 Plexus thyroideus impar
na intercarotica und Lamina prevertebralis, wie das An- 19 Incisura jugularis
fangsstück der Arteria thyroidea inferior, verborgen 20 Musculus pectoralis major
bleibt. Der Fettkörper liegt im Bereich des Trigonum sca- (Pars sternocostalis – Resektionsstumpf)
lenovertebrale und reicht nach kaudal bis zur Arteria sub- 21 Fascia cervicalis media
clavia und der Pleurakuppel. [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
Der rechte Nervus laryngeus recurrens hat sich um die (Schnittrand)
Arteria subclavia herumgeschlungen und ist in dem Fett- 22 Trachea
körper aufgestiegen. Er erreicht erst allmählich die An- 23 Musculus sternocleidomastoideus
wachsungsstelle der Lamina intercarotica, in der er zwi- (Caput sternale – Tendo)
schen Ösophagus und Trachea zu liegen kommt. Er kreuzt 24 Arteria thyroidea inferior
ungefähr in der Mitte des Lobus dexter an dessen media- 25 Musculus sternocleidomastoideus
ler Seite die Äste der Arteria thyroidea inferior auf die ver- (Caput claviculare)
schiedenste Weise und zieht in der Nähe des Hinterrandes 26 Musculus sternocleidomastoideus
der Trachea zum Larynx. 27 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
Den beiden Arterien stehen zahlreiche Venen gegen- 28 Tractus coracoclavicularis
über, die miteinander vielfach kommunizieren. 29 Vena thyroidea inferior
Um dieses Gebiet vollständig zur Darstellung zu brin- 30 Vena thyroidea media
gen, mußte der Musculus sternocleidomastoideus mit dem 31 Nervus laryngeus recurrens
Gefäßnervenstrang nach lateral weggezogen werden. 32 Ramus cardiacus cervicalis superior
des Nervus vagus
33 Nervus vagus
34 Truncus sympathicus
(bedeckt mit Lamina intercarotica
der Fascia cervicalis profunda)
35 Polus superior des Lobus dexter
der Glandula thyroidea
36 Vena thyroidea superior

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459
Abbildung 231 Regio thyroidea 6
Nervus laryngeus recurrens (rechts)

Diese Darstellung zeigt die Lage der beiden für den Kehl- 1 Disci intervertebrales
kopf wichtigen Nerven der rechten Seite in ihrer Bezie- zwischen Vertebra cervicalis V und VII
hung zu den Blutgefäßen bei herausgewälztem Lobus dex- 2 Musculus omohyoideus
ter der Glandula thyroidea in detaillierter Form. Das Bett 3 Fascia cervicalis media
seiner ursprünglichen Lage wurde schon bei der vorher- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
gehenden Abbildung beschrieben und ist unverändert ge- 4 Vena jugularis anterior
blieben. 5 Musculus sternohyoideus
Der Schilddrüsenlappen ist in seinem mittleren Be- 6 Linea alba colli
reich medial gut an der Trachea und dem Krikoid durch 7 Musculus sternohyoideus
strafferes Bindegewebe fixiert, das auch als Ligamentum 8 Cartilago thyroidea (Lamina dextra)
thyroideum laterale bezeichnet wird. Ohne scharfe Durch- 9 Musculus thyrohyoideus
trennung dieser Bandstruktur könnte der Seitenlappen 10 Glandula thyroidea (Polus superior)
nicht mehr weiter verlagert werden. 11 Ramus arteriosus
Der Nervus laryngeus recurrens, zieht dorsal von dieser für die Glandula parathyroidea superior
Bandstruktur vorbei, oder durchsetzt sie manchmal, und 12 Arteria laryngea inferior
betritt medial des Cornu inferius der Cartilago thyroidea 13 Glandula parathyroidea inferior
unterhalb der Pharynxmuskulatur den Kehlkopf. 14 Nervus laryngeus recurrens
Der Nervus laryngeus recurrens ist vielfach unterlegt 15 Nervus laryngeus recurrens (Ramus trachealis)
und wird von Nodi lymphoidei paratracheales begleitet, 16 Nodus lymphoideus paratrachealis
die daher auch als Rekurrenskette bezeichnet werden. Er 17 Trachea
gibt Rami oesophagei und tracheales ab und zieht, nach- 18 Plexus thyroideus impar
dem er sich der Trachea genähert hat, an ihrem Hinter- 19 Musculus sternocleidomastoideus
rand nach kranial und kreuzt die Äste der Arteria thyro- (Caput sternale – Tendo)
idea inferior ohne bestimmte Regel. 20 Glandula thyroidea (Polus inferior)
Die Arterie gibt in ihren Aufzweigungsbereich für die 21 Ligamentum thyrohyoideum laterale
Drüse, neben der Arteria laryngea inferior, dünne Äste an 22 Vena thyroidea media
den Pharynx, den Ösophagus und die Trachea ab. An der 23 Arteria thyroidea inferior
Capsula fibrosa liegt zwischen den Drüsenästen die Glan- 24 Arteria thyroidea inferior
dula parathyroidea inferior. Sie hat eine Größe, wie sie nur (bedeckt mit der Lamina intercarotica
manchmal bei älteren Menschen vorkommt. Die Glandula der Fascia cervicalis profunda)
parathyroidea superior ist auf dieser Abbildung verdeckt. 25 Arteria carotis communis in der Vagina carotica
Die Glandulae parathyroideae, Epithelkörperchen, haben 26 Musculus sternocleidomastoideus
bei jüngeren Menschen eine mehr gelblich-rötliche Fär- 27 Nervus laryngeus recurrens
bung und sollten reichlich linsengroß sein. 28 Nervus laryngeus recurrens (Ramus oesophageus)
In Begleitung der Arteria thyroidea superior und ihrer 29 Oesophagus
starken Vene verläuft der unterlegte Ramus externus des 30 Arteria thyroidea inferior (Ramus oesophageus)
Nervus laryngeus superior, der vor allem bei beidseitiger 31 Arteria thyroidea inferior (Ramus pharyngeus)
Verletzung Störungen der Stimme in der Richtung von 32 Musculus longus colli
Heiserkeit hervorruft. (bedeckt mit der Fascia cervicalis profunda)
33 Musculus constrictor pharyngis inferior
34 Nervus laryngeus superior (Ramus externus)
35 Vena thyroidea superior

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461
Abbildung 232 Regio thyroidea 7

Das Bedürfnis, beide Seiten der Regio thyroidea zu prä- 1 Os hyoideum (Cornu majus)
sentieren, ergibt sich vor allem aus dem unterschiedlichen 2 Musculus digastricus (Venter posterior)
Verhalten des Nervus laryngeus recurrens. Es bietet aber 3 Arteria lingualis
auch einen zusätzlichen Einblick in die Variabilität des 4 Nervus hypoglossus
Aufbaus der Region im allgemeinen. 5 Nervus vagus
Der Versorgungsbereich der Arteria thyroidea superior 6 Musculus longus capitis
auf der linken Seite geht aus den Abbildungen 214, 215, mit Fascia cervicalis profunda
216, 218 und 221 schon weitgehend hervor, so daß im Zu- (Lamina prevertebralis)
sammenhang mit der Darstellung des Gebietes auf der [Lamina prevertebralis der Fascia cervicalis]
rechten Seite auf eine weitere spezielle Bebilderung ver- 7 Vena jugularis externa
zichtet werden kann. 8 Vena jugularis interna
Somit beginnt die Darstellung der linken Regio thyro- 9 Arteria carotis interna
idea mit dem aus seinem Bett herausgewälzten Lobus sini- 10 Arteria carotis externa
ster, nachdem die Schicht der Fascia cervicalis media mit 11 Arteria thyroidea superior
den eingelagerten Musculi detractores laryngis durch- 12 Truncus sympathicus
schnitten und zur Seite gezogen wurde. Das Bett wird wie 13 Ansa cervicalis (Radix superior)
auf der rechten Seite durch die Lamina intercarotica der [Ramus descendens nervi hypoglossi]
Fascia cervicalis profunda gebildet (s. Text der Abb. 230), 14 Ansa cervicalis (Radix inferior)
aus der aber hier statt einem zwei Gefäße austreten. Es 15 Musculus longus colli
sind die beiden Äste, in welche sich die Arteria thyroidea (bedeckt mit Fascia cervicalis profunda)
inferior regelmäßig teilt, allerdings meistens erst in der 16 Arteria thyroidea inferior (oberer Ast)
Nähe der Drüse. 17 Fascia cervicalis profunda
Die Arteria thyroidea inferior zeigt an sich eine viel (Lamina intercarotica – Schnittrand)
größere Variabilität als die Arteria thyroidea superior. Sie 18 Arteria thyroidea inferior (unterer Ast)
kann auf einer Seite überhaupt fehlen oder sehr unter- 19 Nervus laryngeus recurrens
schiedliche Stärke aufweisen. Ihre Teilung kann, wie zu se- 20 Musculus sternocleidomastoideus
hen ist, stark verschoben sein. Noch seltener gehen über- 21 Arteria carotis communis
haupt zwei Arteriae inferiores aus dem Truncus thyrocer- (teilweise ohne Vagina carotica)
vicalis ab, oder die Aufteilung erfolgt gar erst in der Drü- 22 Oesophagus
sensubstanz. Daraus ergibt sich, daß der Nervus laryngeus 23 Fascia cervicalis media
recurrens die verschiedenartigsten Beziehungen zu die- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
sem Gefäß hat, mit denen man in der Praxis nicht viel an- (Schnittrand)
fangen kann. Wesentlich konstanter und daher nützlicher 24 Glandula thyroidea (Lobus sinister)
ist die Lage des Nerven zur Trachea, die bei der nächsten 25 Musculus sternothyroideus
Abbildung beschrieben werden soll. 26 Musculus sternohyoideus
Zwischen den Verzweigungen des oberen Astes liegt die 27 Fascia cervicalis media
Glandula parathyroidea superior und zwischen den Ver- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
zweigungen des unteren Astes die Glandula parathyroidea 28 Musculus omohyoideus
inferior. Sie sind mit ihrer Bindegewebshülle an die Cap- 29 Vena thyroidea inferior
sula fibrosa außen angewachsen. 30 Trachea
31 Glandula parathyroidea inferior
32 Glandula parathyroidea superior
33 Vena thyroidea superior
34 Musculus constrictor pharyngis inferior
35 Membrana thyrohyoidea
36 Musculus hyoglossus
37 Musculus stylohyoideus
38 Arteria facialis
39 Glandula parotidea

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Abbildung 233 Regio thyroidea 8
Nervus laryngeus recurrens (links)

Nachdem sich der Nervus laryngeus recurrens um das Li- 1 Musculus omohyoideus
gamentum arteriosum (Botalli) und um den Arcus aor- 2 Glandula thyroidea (Lobus sinister)
tae herumgeschlungen hat, liegt er, zum Unterschied vom 3 Musculus thyrohyoideus
rechten Nervus laryngeus recurrens, sofort an der Tra- 4 Musculus constrictor pharyngis inferior
chea und begleitet sie nach oben, indem er sich ihrem hin- 5 Os hyoideum (Cornu majus)
teren Rande nähert. Er liegt dort wie der rechte in dem 6 Arteria laryngea superior
Bindegewebe des Ansatzes der Lamina intercarotica der 7 Musculus stylohyoideus
Fascia cervicalis profunda. 8 Arteria lingualis
Um den Nervus laryngeus recurrens darstellen zu kön- 9 Nervus hypoglossus
nen, wurde der Ansatz der Lamina intercarotica mit ei- 10 Arteria carotis interna
nem benachbarten Streifen bis auf das unterste Stück ent- 11 Musculus digastricus (Venter posterior)
fernt. Durch das entstandene Fenster sind der Ösophagus 12 Arteria occipitalis
mit seinem Übergang in den Pharynx und der hinter ihm 13 Ganglion cervicale superius
liegende Musculus longus colli, bedeckt von der Lamina 14 Arteria carotis externa
prevertebralis der Fascia cervicalis profunda, zu sehen. 15 Nervus vagus
Durch das Auseinanderweichen der beiden Laminae 16 Truncus sympathicus
der Fascia cervicalis profunda kranial von der Pleurakup- (bedeckt mit Fascia cervicalis profunda)
pel, im Bereich des Trigonum scalenovertebrale, hat der 17 Musculus longus capitis
Fettgewebskörper Platz gefunden, der am lateralen Rande (bedeckt mit Fascia cervicalis profunda)
des Fensters hervorschaut. Oberhalb des Fensters zieht die 18 Fascia cervicalis profunda
Lamina intercarotica hinter dem Pharynx zur anderen (Lamina intercarotica – Schnittrand)
Seite. 19 Musculus longus colli
Im vorliegenden Fall kreuzt der Nervus laryngeus re- (bedeckt mit Lamina prevertebralis
currens die Äste der Arteria thyroidea inferior dorsal. Die- der Fascia cervicalis profunda
ses Kreuzungsverhalten ist variabel, so daß von den Gefä- [Lamina prevertebralis der Fascia cervicalis])
ßen her keine sichere Lokalisation des Nerven vorgenom- 20 Arteria thyroidea superior (oberer Ast)
men werden kann. Immer aber betritt der Nervus larynge- 21 Nervus laryngeus recurrens
us recurrens den Larynx medial vom tastbaren Cornu in- (Ramus pharyngeus)
ferius des Schildknorpels. 22 Arteria thyroidea inferior (unterer Ast)
Der Nervus laryngeus recurrens zeigt nicht selten eine 23 Trachea
Aufspaltung, die oft nur durch den frühen Abgang des Ra- 24 Musculus sternocleidomastoideus
mus pharyngeus vorgetäuscht wird. 25 Ansa cervicalis (Radix inferior)
Die Arteria thyroidea superior wird von dem unterleg- 26 Arteria carotis communis mit Ansa cervicalis
ten Ramus externus des Nervus laryngeus superior beglei- (Radix superior)
tet. 27 Arteria thyroidea superior
Die Schilddrüse wird von einem reichlichen, autono- 28 Fascia cervicalis profunda
men Plexus gespeist, von dem hier nur ein stärkerer Zu- (Lamina intercarotica – Schnittrand)
fluß vom Nervus laryngeus superior und vom Sympathi- 29 Oesophagus
kus zu sehen ist. 30 Nervus laryngeus recurrens
31 Musculus sternothyroideus
32 Musculus sternohyoideus
33 Plexus thyroideus impar
34 Nervus laryngeus recurrens (Ramus trachealis)
35 Glandula parathyroidea inferior
36 Nervus laryngeus recurrens
37 Glandula parathyroidea superior
38 Nervus laryngeus superior (Ramus externus)
39 Musculus hyoglossus
40 Glandula parotidea

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Abbildung 234 Regio thyroidea 9
Trigonum scalenovertebrale 1

Die Seitenlappen der Glandula thyroidea bedecken zu- 1 Musculus thyrohyoideus


sammen mit dem Gefäßnervenstrang von vorn ein Gebiet, 2 Arteria laryngea superior
das als Trigonum scalenovertebrale bezeichnet wird. Es 3 Nervus laryngeus superior (Ramus internus)
entsteht dadurch, daß vom Tuberculum caroticum des 4 Nervus hypoglossus
sechsten Halswirbels angefangen der Musculus scalenus 5 Arteria thyroidea superior
anterior schräg nach vorn und unten verläuft, so daß er 6 Tuberculum caroticum
mit dem prävertebralen Musculus longus colli ein Dreieck 7 Nervus vagus
begrenzt, welches bis zu der über die Pleurakuppel hin- 8 Arteria carotis interna
weglaufenden Arteria subclavia reicht. 9 Ramus cardiacus cervicalis superior
In diesem Bereich gibt die Arteria subclavia neben der 10 Arteria carotis communis
Arteria vertebralis vor allem den Truncus thyrocervicalis 11 Truncus sympathicus
ab, aus dem die Arteria thyroidea inferior entspringt. 12 Ramus communicans
Das Trigonum scalenovertebrale liegt im Bereich, wo für C VI des Plexus brachialis
sich die beiden Schichten der Fascia cervicalis profunda, 13 Truncus sympathicus
die Lamina intercarotica von der Lamina prevertebralis, 14 Arteria cervicalis ascendens
wie schon bei Abbildung 230 und 233 beschrieben, diver- 15 Vena vertebralis
gierend trennen und einen Fettkörper aufnehmen, der 16 Vena thyroidea media (reseziert)
oberhalb der Pleurakuppel liegt und das Trigonum scale- 17 Trachea
novertebrale ausfüllt. 18 Musculus sternocleidomastoideus
In diesem Fettkörper kommt es zur Ausbildung straffe- 19 Musculus scalenus anterior
rer Bindegewebszüge, welche die Pleurakuppel verankern. 20 Arteria thyroidea inferior
Der stärkste Zug ist das Ligamentum vertebropleurale. 21 Ligamentum vertebropleurale
Nach Entfernung der Lamina intercarotica der Fascia 22 Nervus cardiacus cervicalis medius
cervicalis profunda wurde das Ligamentum vertebropleu- 23 Nervus laryngeus superior (Ramus externus)
rale dargestellt. Es entspringt von der Lamina praeverte- 24 Glandula thyroidea (Lobus sinister)
bralis der Fascia cervicalis profunda, welche den Musculus 25 Nervus laryngeus recurrens
longus colli bedeckt, und von den Querfortsätzen der bei- 26 Oesophagus
den untersten Halswirbel. Es verbindet sich seitlich mit 27 Arteria vertebralis
den Ausstrahlungen des Musculus scalenus anterior und 28 Ligamentum thyrohyoideum laterale
zieht mit ihnen haupsächlich vor der Arteria subclavia an 29 Ganglion cervicale medium
die Pleurakuppel, wo es in eine straffere Schicht, die Mem- 30 Vena thyroidea media (reseziert)
brana suprapleuralis, ausläuft. 31 Spatium retropharyngeum
Kranial von seiner charakteristischen bogenförmigen 32 Vena thyroidea superior (reseziert)
Begrenzung erscheint die Arteria thyroidea inferior. Sie 33 Os hyoideum (Cornu majus)
gibt die Arteria cervicalis ascendens ab, wird vom Truncus 34 Arteria carotis externa
sympathicus überkreuzt und zerfällt in diesem Falle sehr 35 Musculus digasticus (Venter posterior)
bald in ihre beiden Endäste. In der Tiefe ist gerade noch und Musculus stylohyoideus
die Arteria vertebralis auf dem Wege zur Spitze des Trigo-
nums zu sehen.

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Abbildung 235 Regio thyroidea 10
Trigonum scalenovertebrale 2

Diese Präparation soll vor allem die Beziehung des Trun- 1 Lobus sinister der Glandula thyroidea
cus sympathicus zur Arteria thyroidea inferior veran- 2 Vena thyroidea superior (reseziert)
schaulichen. Der Truncus sympathicus kreuzt die Arterie 3 Arteria laryngea superior
ventral oder dorsal, und manchmal bildet er um sie her- 4 Nervus laryngeus superior (Ramus internus)
um eine Schlinge, die Ansa thyroidea genannt wird. An 5 Musculus digastricus (Venter posterior)
dieser Stelle befindet sich das inkonstante Ganglion cervi- 6 Nervus hypoglossus
cale medium. Von ihm geht nach unten ein Nervus cardia- 7 Musculus longus capitis
cus cervicalis medius ab, der sich mit einem Ramus cardia- 8 Vena jugularis externa
cus cervicalis superior aus dem Nervus laryngeus superior 9 Arteria carotis interna
zu einem dicken Nervus cardiacus verbunden hat. Er ge- 10 Ansa cervicalis (Radix superior)
langt vor dem Arcus aortae in den Plexus cardiacus super- [Ramus descendens nervi hypoglossi]
ficialis. Aus dem gleichen Ganglion zieht ein dünner Ra- 11 Bifurcartio carotidis
mus communicans zum Plexus cervicalis. 12 Ramus cardiacus cervicalis superior
Durch die Entfernung des Ligamentum vertebropleura- 13 [Vena prevertebralis]
le ist der Verlauf des Truncus sympathicus verfolgbar. Er 14 Truncus sympathicus
gelangt zu dem Ganglion cervicale inferius, das meistens 15 Ramus communicans für C VI des Plexus brachialis
mit dem Ganglion thoracicum I zum Ganglion cervicotho- 16 Ganglion cervicale medium
racicum verschmolzen ist. Das Ganglion vor der Arteria 17 Arteria cervicalis ascendens
vertebralis wird daher als Ganglion vertebrale bezeichnet. 18 Arteria thyroidea inferior
Von ihm geht der Nervus cardiacus cervicalis inferior und 19 Arteria vertebralis und Rami communicantes
die Ansa subclavia ab, welche die Arteria subclavia um- für den Plexus brachialis (unterer Teil)
schlingt.Von dem Ganglion ziehen mehrere Rami commu- 20 Vena vertebralis
nicantes hinter dem Musculus scalenus anterior zum Ple- 21 Musculus sternocleidomastoideus
xus brachialis. 22 Musculus scalenus anterior
In diesem unteren Bereich des Trigonum scalenoverte- 23 Ansa subclavia
brale ist die Arteria subclavia zu sehen. Von ihr gehen der 24 Nervus laryngeus recurrens
Truncus thyrocervicalis und die Arteria vertebralis ab. Sie 25 Trachea
wird lateral von der Vena vertebralis begleitet, welche die 26 Plexus thyroideus impar
zu einem Stamm vereinigten oberflächlicheren Venen 27 Musculus sternothyroideus
aufnimmt. In der Tiefe des Trigonum ist medial von der 28 Musculus sternohyoideus
Arteria vertebralis die Arteria cervicalis profunda zu se- 29 Fascia cervicalis media
hen, die aus dem verdeckten Truncus costocervicalis der [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
Arteria subclavia entsprungen ist. Der untere Pol des Sei- 30 Musculus omohyoideus
tenlappens der Schilddrüse liegt bei normaler Lage in der 31 Nervus cardiacus cervicalis inferior
Nähe der Arteria subclavia und kann bei geringfügiger 32 Ganglion vertebrale
Vergrößerung die Pleurakuppel erreichen. 33 Arteria cervicalis profunda
Der herausgewälzte Lobus sinsister der Glandula thyro- 34 Truncus sympathicus
idea ist durch das Ligamentum thyrohyoideum laterale fi- 35 Nervus cardiacus cervicalis medius
xiert, welches sich wiederum durch die helle Stelle im 36 Musculus constrictor pharyngis inferior
obersten Abschnitt der Trachea anzeigt. 37 Nervus laryngeus superior (Ramus externus)
38 Musculus thyrohyoideus
39 Os hyoideum (Cornu majus)
40 Arteria carotis externa
41 Musculus stylohyoideus

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Abbildung 236 Trigonum scalenovertebrale 3
Ductus thoracicus

Der Ductus thoracicus kreuzt hinter dem Musculus sterno- 1 Musculus sternohyoideus
cleidomastoideus das Trigonum scalenovertebrale. Er liegt 2 Musculus sternocleidomastoideus
dabei in jenem fetterfüllten Bindegewebsraum über der 3 Nervus hypoglossus
Pleurakuppel, der durch das Auseinanderweichen der bei- 4 Ganglion vertebrale
den Laminae der Fascia cervicalis profunda seinen Platz 5 Musculus scalenus anterior
findet. Er zieht dabei vor dem Ligamentum vertebropleu- bedeckt mit Fascia cervicalis profunda
rale vorbei und geht vor dem Musculus scalenus anterior (Lamina prevertebralis)
zum linken Venenwinkel. [Lamina prevertebralis der Fascia cervicalis]
Vom Musculus omohyoideus zieht der laterale Ausläu- 6 Musculus scalenus medius
fer der Fascia cervicalis media nach abwärts zur hinteren bedeckt mit Fascia cervicalis profunda
Fläche der Klavikula. Sein lateraler Teil wurde reseziert, (Lamina prevertebralis)
um das dahinterliegende Gebiet zur Ansicht zu bringen. [Lamina prevertebralis der Fascia cervicalis)
Im untersten Winkel ist eine leichte Vorwölbung erkenn- 7 Arteria carotis externa
bar, die durch die Arteria subclavia hervorgerufen wird. 8 Ansa cervicalis (Radix superior)
Sie selbst ist nicht zu sehen, weil sie die Ausläufer des Li- 9 Tuberculum caroticum
gamentum vertebropleurale verdecken. Ebenso sind der 10 Arteria cervicalis ascendens
Truncus thyrocervicalis und der Abgang der Arteria trans- 11 Nodus lymphoideus cervicalis lateralis
versa colli durch das Band überlagert und damit ver- 12 Truncus jugularis sinister
schleiert. 13 Ductus thoracicus
Oberhalb des Musculus omohyoideus sind die Musculi 14 Ductus thoracicus
scaleni anterior und medius sowie der Plexus brachialis 15 Ductus thoracicus
von Fascia cervicalis profunda bedeckt, welche deren La- 16 Clavicula
mina prevertebralis entspricht. Das vordere Blatt der Fas- 17 Musculus omohyoideus (Venter inferior)
cia cervicalis profunda, die Lamina intercarotica, wurde 18 Arteria transversa colli
zusammen mit dem Gefäßnervenstrang und dem Muscu- 19 Nodus lymphoideus supraclavicularis
lus sternocleidomastoideus abgehoben und nach medial 20 Ligamentum vertebropleurale
gezogen. Der Ductus thoracicus ist an diese vordere Wand 21 Nodus lymphoideus paratrachealis
angelagert und entzieht sich dadurch oft seiner Auffin- 22 Nodus lymphoideus paratrachealis
dung. 23 Arteria subclavia
Der Ductus thoracicus hat sich im Halsbereich von der hinter dem Ligamentum vertebropleurale
linken Seite des Ösophagus sehr bald über das Niveau der 24 Oesophagus
Arteria carotis communis hinaus hinter die Vena jugularis 25 Fascia cervicalis media
interna begeben. Die Lamina intercarotica findet dort, wo [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
sich die Arteria carotis communis von der Vena jugularis 26 Arteria thyroidea inferior
interna entfernt, eine seitliche Ergänzung durch eine 27 Truncus sympathicus
Bindegewebslamelle, die von der Vagina carotica zur Ad- 28 Arteria thyroidea superior
ventitia der Vena jugularis interna zieht. Sie reicht hinun- 29 Vena lingualis
ter bis zur Vena brachiocephalica.
Von dem Bindegewebsraum über der Pleurakuppel, der
durch das Auseinanderweichen der beiden Laminae der
Fascia cervicalis profunda und seiner Ergänzung entstan-
den ist, gelangt man nach medial bis zum Ösophagus und
mit ihm vor der Wirbelsäule in das hintere Mediastinum
bis zum Zwerchfell. Dieser mit Fett ausgefüllte außeror-
dentlich große Raum wurde in Hinblick auf Infektionen
von Grodinsky und Holyoke als »Danger Space« be-
zeichnet. Es ist der Raum, in dem der Ductus thoracicus
seinen Weg nimmt.

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471
Abbildung 237 Regio cervicalis lateralis 1

Die Region wird begrenzt durch den Musculus sternoclei- 1 Musculus sternocleidomastoideus
domastoideus, den Musculus trapezius und die Clavicula. 2 Vena facialis
Von ihr kann man durch den unteren Bauch des Musculus 3 Tractus angularis
omohyoideus ein Trigonum omoclaviculare abtrennen, der Fascia cervicalis superficialis
welches an jener Stelle liegt, wo die Haut bei nicht fettlei- 4 Vena jugularis externa
bigen Menschen zur Fossa supraclavicularis major ein- 5 Fascia cervicalis superficialis
sinkt. [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
Die ganze Region hat eine Fascia cervicalis superficia- (Schnittrand)
lis, die sich an den Rändern der genannten Muskeln auf- 6 Arteria cervicalis ascendens
spaltet. Die oberflächliche Schicht wurde von den Mus- 7 Musculus scalenus anterior
keln entfernt. Dazwischen bedeckt die Faszie einen Fett- 8 Nervus phrenicus
körper, der zahlreiche Nodi lymphoidei cervicales laterales (bedeckt mit Fascia cervicalis profunda)
und außer den Blutgefäßen den Nervus accessorius und 9 Musculus omohyoideus (Tendo intermedius)
die Äste des Plexus cervicalis enthält. 10 Fascia cervicalis media
Der Nervus accessorius liegt in dem Fettkörper ziem- [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
lich oberflächlich. Er wurde durch Spaltung der Fascia 11 Clavicula
cervicalis superficialis aufgesucht. Er tritt etwas oberhalb 12 Ramus thoracicus der Arteria suprascapularis
von der Clavicula unter den Musculus trapezius. 13 Nervus transversus colli
Oberhalb der Clavicula wurde die oberflächliche Hals- 14 Plexus brachialis
faszie gefenstert, so daß der untere Bauch des Musculus hinter der Fascia cervicalis profunda
omohyoideus dargestellt werden konnte.Von ihm nach ab- 15 Arteria transversa colli
wärts zieht der laterale Anteil der Fascia cervicalis media 16 Fascia cervicalis superficialis
zur hinteren Fläche der Clavicula und bildet mit der Fas- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
cia cervicalis superficialis eine Tasche, die etwas Fett und (Schnittränder)
den Abfluß der Vena jugularis externa enthält. Dahinter 17 Arteria transversa colli
liegt die Hauptmasse des Fettkörpers der Region. (Ramus descendens des Ramus superficialis)
Im oberen Teil des Faszienfensters wurde das Fettgewe- 18 Fascia cervicalis superficialis (Schnittrand)
be bis auf die Fascia cervicalis profunda ausgeräumt, so 19 Nervi supraclaviculares
daß die Musculi scaleni medius und anterior, der Plexus 20 Musculus scalenus medius
brachialis und der Nervus phrenicus durch die Faszie hin- (bedeckt mit Fascia cervicalis profunda)
durchscheinen. Die Arteria transversa colli wird von den 21 Fascia cervicalis superficialis
Nervi supraclaviculares überkreuzt. [Lamina superficialis der Fascia cervicalis]
Am hinteren Rande des Musculus sternocleidomasto- (Schnittrand)
ideus treten die übrigen Hautnerven des Plexus cervicalis 22 Nervus accessorius
an die Oberfläche. Die beiden Äste des Nervus auricularis 23 Musculus trapezius
magnus haben sich vorzeitig voneinander getrennt und 24 Nervus auricularis magnus (Ramus anterior)
erscheinen als selbständige Nerven. 25 Nervus auricularis magnus (Ramus posterior)
Die durch einen Haken nach hinten gezogene Vena ju-
gularis externa hat die Vena facialis erst weit unten aufge-
nommen.

472
473
Abbildung 238 Regio cervicalis lateralis 2
Nerven

An der Wirbelsäule entsteht hinter den Querfortsätzen 1 Musculus trapezius


durch dichte Anlagerung von Muskeln, die als Musculi 2 Musculus splenius capitis
transversospinales bezeichnet werden, ein Muskel-Wirbel- 3 Nervus accessorius
säulen-Block, von dem sich mit einer tiefen Spalte der 4 Musculus sternocleidomastoideus
Musculus levator scapulae unterhalb seines Ursprungs ab- 5 Musculus longus capitis
heben läßt. (bedeckt mit Lamina prevertebralis
Der Muskel-Wirbelsäulen-Block wird vorn durch die der Fascia cervicalis profunda
Musculi scaleni ergänzt, welche die Brücke zur Thorax- [Lamina prevertebralis der Fascia cervicalis])
wand schlagen. Die sie bedeckende Fascia cervicalis pro- 6 Nervus auricularis magnus (Ramus anterior)
funda wurde entfernt. 7 Nervus transversus colli (Rami superiores)
In der hinteren Skalenuslücke, zwischen dem Musculus 8 Nervus cervicalis III (Ramus anterior)
scalenus medius und dem Musculus scalenus anterior tritt 9 Ansa cervicalis (Radix inferior)
der Plexus brachialis aus. Oberhalb des dritten Halswir- 10 Nervus transversus colli (Ramus inferior)
bels wird diese Spalte von vorn durch den Musculus lon- 11 Nervus cervicalis IV (Ramus anterior)
gus capitis fortgeführt. Sofort kranial von diesem Wirbel 12 Vena jugularis interna
bildet der Ramus anterior des Nervus cervicalis III als 13 Nervus cervicalis V (Verbindungsast zu C IV)
stärkster Bestandteil des Plexus cervicalis eine reiche Ver- 14 Ansa cervicalis (Radix inferior)
zweigung, mit welcher sich auch der Nervus accessorius 15 Tuberculum caroticum (Tuberculum anterius
verbindet. Aus dieser Verzweigung geht eine größere An- des Processus transversus des sechsten Halswirbels)
zahl von sensiblen und motorischen Nerven hervor. 16 Arteria cervicalis ascendens
Der Nervus cervicalis IV ist mit dem Nervus cervicalis 17 Nervus phrenicus
III, wie alle Nerven des Plexus cervicalis, durch eine Ansa 18 Arteria transversa colli
verbunden. Aus ihm gehen die Nervi supraclaviculares 19 Vena transversa colli
und ein Ramus trapezius hervor. Aus der unterlegten Ver- 20 Musculus omohyoideus (Venter inferior)
bindung zwischen C IV und C V setzt sich der am Muscu- 21 Fascia cervicalis media
lus scalenus anterior weiterhin vom tiefen Blatt der Fascia [Lamina pretrachealis der Fascia cervicalis]
cervicalis profunda bedeckte Nervus phrenicus fort. 22 Clavicula
Der Nervus thoracicus longus durchsetzt den Musculus 23 Arteria thyroidea inferior
scalenus medius ungewöhnlich nahe seines ventralen Ran- 24 Musculus scalenus anterior
des und gibt zwei Äste ab. Der unterlegte dünne Ast ist 25 Plexus brachialis
ein motorischer Ast für den Musculus scalenus medius, und 26 Musculus scalenus medius
der dickere zieht zur obersten Zacke des Musculus serratus 27 Arteria transversa colli (Ramus superficialis)
anterior. Hinter dem Musculus scalenus medius verläuft an 28 Musculus levator scapulae
den Musculus scalenus posterior angelagert der Nervus (bedeckt mit Fascia cervicalis profunda
dorsalis scapulae. [Lamina prevertebralis der Fascia cervicalis])
Um die Austrittsstellen der Zervikalnerven darzustel- 29 Musculus serratus anterior (oberste Zacke)
len, mußte der Musculus sternocleidomastoideus nach 30 Nervus thoracicus longus
vorn gezogen werden. Dadurch wurde an ihm die Durch- 31 Nervus thoracicus longus
trittsstelle des Nervus accessorius sichtbar. Der Nervus (Muskelast zur obersten Zacke
accessorius ist durch ein Häkchen abgehoben. des Musculus serratus anterior)
32 Nervus dorsalis scapulae
33 Arteria transversa colli (Ramus profundus)
34 Ramus muscularis des Musculus scalenus medius
35 Ramus trapezius des Plexus cervicalis von C IV
36 Nervi supraclaviculares
37 Ramus trapezius des Plexus cervicalis von C III
38 Ramus muscularis des Plexus cervicalis
zum Musculus levator scapulae
39 Nervus auricularis magnus (Ramus posterior)
40 Nervus occipitalis minor

474
475
Abbildung 239 Regio cervicalis lateralis 3
Arterien

Zu einer übersichtlichen Einordnung der Arterien in die- 1 Musculus trapezius


ser Region ist es wiederum zweckmäßig, das skapuläre 2 Musculus splenius capitis
Muskellager von dem Muskel-Wirbelsäulen-Block durch 3 Ramus trapezius des Plexus cervicalis von C III
eine tiefe Spalte abzuheben. 4 Nervus accessorius
Die Spalte reicht nach oben bis zum vierten Halswirbel, 5 Nervus auricularis magnus (Ramus anterior)
an dem der kaudalste Ursprung des Musculus levator sca- 6 Glandula parotidea (Lobus colli)
pulae liegt, und geht nach unten in die dünne Gleitschicht 7 Musculus sternocleidomastoideus
zwischen dem Thorax und der Scapula über. Dieser 8 Tractus angularis der Fascia cervicalis superficialis
Schicht folgt der Nervus dorsalis scapulae, vorn an die 9 Nervus cervicalis III (Ramus anterior)
Musculi rhomboidei angelagert. Näher am Margo medialis 10 Nervus phrenicus (Anteil von C IV)
der Scapula liegt in der gleichen Schicht die Endstrecke 11 Nervus cervicalis V
des Ramus profundus der Arteria transversa colli. (Ramus anterior – Verbindung zu C IV)
Die Arteria transversa colli geht aus dem Truncus thy- 12 Nervi supraclaviculares
rocervicalis hervor. Sie betritt vor dem Musculus scalenus 13 Tuberculum caroticum (Chassaignac)
anterior die Region und teilt sich in zwei Äste. Der Ramus 14 Nervus phrenicus und Arteria cervicalis ascendens
superficialis benutzt die Schicht des Nervus accessorius 15 Arteria thyroidea inferior
zwischen Musculus trapezius und Musculus levator scapu- 16 Truncus thyrocervicalis
lae und verläuft in der Nähe des Nerven. Der Ramus pro- 17 Plexus brachialis
fundus benutzt vorerst die gleiche Schicht, wendet sich 18 Musculus scalenus anterior
aber um den skapulären Ansatz des Musculus levator sca- 19 Nervus suprascapularis
pulae herum vor die Musculi rhomboidei in die Schicht 20 Nervus suprasternalis der Nervi supraclaviculares
des Nervus dorsalis scapulae. Auf diesem Wege durchsetzt 21 Arteria suprascapularis
das Gefäß manchmal den Musculus levator scapulae. 22 Arteria transversa colli
Sehr oft entspringt der Ramus profundus selbständig 23 Musculus scalenus medius
aus der Arteria subclavia und verläuft durch den Plexus 24 Nervus thoracicus longus
brachialis. Neuerdings wird er dann Arteria dorsalis sca- 25 Arteria transversa colli (Ramus superficialis)
pulae in Analogie zum Nerven genannt. 26 Nervus dorsalis scapulae
Aus dem Truncus thyrocervicalis entspringt meistens 27 Musculus serratus anterior (oberste Zacke)
auch die Arteria suprascapularis. Sie hat Bezug zum Ner- 28 Musculus omohyoideus (Venter inferior)
vus suprascapularis aus dem Plexus brachialis. Sie liegt im 29 Nervus thoracicus longus (Ast zur obersten Zacke
Trigonum omoclaviculare in der Nähe der Clavicula und des Musculus serratus anterior)
konnte erst nach der Entfernung des lateralen Teils der 30 Musculus scalenus posterior
Fascia cervicalis media dargestellt werden. 31 Arteria transversa colli (Ramus descendens
Von der Arteria thyroidea inferior entspringt die Arte- des Ramus superficialis)
ria cervicalis ascendens. Sie verläuft medial vom Nervus 32 Arteria transversa colli (Ramus profundus)
phrenicus nach oben und gibt entlang der Nervi cervicales 33 Arteria tansversa colli (Ramus ascendens
Rami spinales zum Rückenmark ab, die mit der Arteria des Ramus superficialis)
vertebralis anastomosieren. Spätestens in der Höhe des 34 Ramus trapezius des Plexus cervicalis von C IV
dritten Halswirbels zerfällt sie in mehrere Muskeläste, 35 Musculus levator scapulae
welche die benachbarte Muskulatur zusammen mit der (bedeckt mit Fascia cervicalis profunda)
tiefen Nackenmuskulatur versorgen. 36 Ramus muscularis des Plexus cervicalis
für den Musculus levator scapulae
37 Nervus accessorius
38 Nervus auricularis magnus (Ramus posterior)
39 Nervus occipitalis minor

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477
Abbildung 240 Trigonum submandibulare 1
Oberflächliche Halsregion 2

Das Trigonum submandibulare wird begrenzt durch den 1 Glandula parotidea


Musculus digastricus und die Mandibula. Es steht in Be- 2 Ductus parotideus
ziehung zur oberflächlichen Halsregion, weil die Glandula 3 Angulus mandibulae
submandibularis in einer Loge der Fascia cervicalis super- 4 Arteria facialis
ficialis liegt. 5 Fett-Bindegewebslager
Die Loge der Glandula submandibularis wurde von der (lateral des Musculus hyoglossus)
Oberfläche her eröffnet. Ihre mediale Wand legt sich an 6 Musculus mylohyoideus
den Musculus mylohyoideus und das dahinterliegende 7 Arteria submentalis
Fett-Bindegewebslager an. Sie ist so zart und transparent, 8 Arteria transversa faciei
daß sie optisch nicht in Erscheinung tritt. 9 Corpus adiposum buccae
Zwischen der Submandibularis- und Parotisloge ist ein 10 Nervus facialis (Ramus buccalis)
starker Bindegewebszug der Fascia cervicalis superficialis 11 Musculus masseter
ausgebildet, der sich am Angulus mandibulae verankert 12 Mandibula
und daher Tractus angularis genannt wird. 13 Glandula submandibularis
Die Submandibularisloge ist weitgehend ausgefüllt 14 Ansa cervicalis superficialis
durch die Glandula submandibularis, die sich bei guter 15 Nervus facialis (Ramus colli)
Entfaltung um den hinteren Rand des Musculus mylohyoi- 16 Vena facialis
deus hakenförmig herumlegt. In deren medialen Anteil la- 17 Musculus sternohyoideus
gert sich die Arteria facialis ein, die in der Loge die Arteria (bedeckt mit Fascia cervicalis superficialis
submentalis und eine Hautarterie abgibt. [Lamina superficialis der Fascia cervicalis])
Oberflächlich zur Glandula submandibularis hat die 18 Vena jugularis anterior
resezierte Vena facialis die Loge passiert und zieht ober- 19 Musculus digastricus (Venter anterior)
flächlich zu der am ganzen übrigen Hals belassenen Fas- 20 Vena submentalis
cia cervicalis superficialis in einem eröffneten Flachtunnel 21 Musculus digastricus
atypisch weit nach unten, bevor sie sich mit der Vena ju- (Tendo intermedius mit Verankerungsschlinge)
gularis externa vereinigt. 22 Musculus omohyoideus
Die Vena jugularis externa geht aus der Vena retroman- (bedeckt mit Fascia cervicalis superficialis
dibularis hervor. Sie kreuzt den Musculus sternocleidoma- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis])
stoideus, ebenfalls in einem Flachtunnel, von dem die An- 23 Nervus transversus colli
satzstelle der Tunneldecke noch besser sichtbar ist.Vor ihr 24 Musculus sternocleidomastoideus
verbinden sich die Äste des Nervus transversus colli mit (bedeckt mit Fascia cervicalis superficialis
dem Ramus colli des Nervus facialis zur Ansa cervicalis [Lamina superficialis der Fascia cervicalis])
superficialis. 25 Vena jugularis externa
Hinter der Vena jugularis externa zieht der vordere Ast 26 Ansatz der Flachtunneldecke
des Nervus auricularis magnus nach oben und lagert sich, 27 Nervus auricularis magnus (Ramus anterior)
wie üblich, in die Glandula parotidea ein. Die ihn beglei- 28 Tractus angularis der Fascia cervicalis superficialis
tende Hautarterie stammt aus der Arteria auricularis po- 29 Nervus facialis (Ramus marginalis mandibularis)
sterior. Die Hautarterie aus dem Bereich des Trigonum ca-
roticum kommt vom Ramus sternocleidomastoideus der
Arteria thyroidea superior.

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479
Abbildung 241 Trigonum submandibulare 2

Bei dieser Präparation wurden die Gebilde des Fett- 1 Nervus auricularis magnus (Ramus anterior)
Bindegewebslagers lateral vom Musculus hyoglossus aus- 2 Nodus lymphoideus cervicalis superficialis
präpariert. 3 Glandula parotidea (Pars profunda)
Aus der nach hinten gezogenen Glandula submandibu- 4 Nervus facialis (Ramus marginalis mandibularis)
laris kommt der Ductus submandibularis (Whartoni) 5 Nervus facialis (Rami buccales)
und begibt sich nach vorn in den Spalt zwischen dem 6 Nodus lymphoideus submandibularis
Musculus mylohyoideus und dem Musculus hyoglossus. Er 7 Ganglion submandibulare
liegt dort medial von der Glandula sublingualis, die mit 8 Nervus lingualis
ihrem hinteren Ende aus dem Spalt ein wenig hervorgezo- 9 Nervus mylohyoideus
gen wurde. Die Glandula submandibularis schlägt sich bei 10 Arteria submentalis
normaler Lage hakenförmig um den hinteren Rand des 11 Mandibula
Musculus mylohyoideus herum und kommt dadurch der 12 Corpus adiposum buccae
Glandula sublingualis sehr nahe. 13 Musculus masseter
In dieselbe Spalte zieht der Nervus hypoglossus, nach- 14 Ramus anastomoticus für die Arteria buccalis
dem er die Zwischensehne des Musculus digastricus un- 15 Ramus tonsillaris
terkreuzt hat. Der Nervus hypoglossus bildet mit der Zwi- 16 Musculus mylohyoideus
schensehne und dem hinteren Rande des Musculus hyo- 17 Glandula sublingualis
glossus das Trigonum linguale, in dem man, wenn der 18 Musculus hyoglossus
Muskel durchtrennt wird, die Arteria lingualis findet. Die- 19 Musculus omohyoideus
ses Dreieck wurde durch das Herabziehen der Zwischen- (bedeckt mit Fascia cervicalis superficialis
sehne etwas erweitert. [Lamina superficialis der Fascia cervicalis])
Ganz oben gelangt in dieselbe Spalte der Nervus lin- 20 Musculus sternohyoideus
gualis, der im weiteren Verlauf den Ductus submandibula- (bedeckt mit Fascia cervicalis superficialis
ris von außen unterkreuzt. An seinem Bogen vor der Spal- [Lamina superficialis der Fascia cervicalis])
te liegt das Ganglion submandibulare, das durch prä- und 21 Musculus digastricus (Venter anterior)
postganglionäre Fasern mit ihm verbunden ist. Vom Gan- 22 Ductus submandibularis [Whartoni]
glion ziehen postganglionäre Fasern zur Glandula sub- 23 Arteria lingualis
mandibularis, um sie zu innervieren. 24 Glandula submandibularis
An der äußeren Oberfläche des Musculus mylohyoideus 25 Nodus lymphoideus submandibularis
ist neben der Arteria submentalis der Nervus mylohyoide- 26 Vena facialis
us zu sehen, der vom Nervus alveolaris inferior kommt 27 Nervus transversus colli
und die Innenseite der Mandibula gekreuzt hat. 28 Musculus sternocleidomastoideus
Hinter dem Tractus angularis der Fascia cervicalis su- (bedeckt mit Fascia cervicalis superficialis
perficialis wurde die Glandula parotidea aus ihrer Loge [Lamina superficialis der Fascia cervicalis])
herausgehoben, so daß die austretenden Fazialisäste und 29 Vena jugularis externa
die in diesem Falle verdoppelte Ansa cervicalis superficia- 30 Musculus digastricus (Tendo intermedius)
lis gut zu sehen sind. 31 Nervus hypoglossus
mit Vena comitans nervi hypoglossi
32 Ansa cervicalis superficialis
33 Arteria facialis
34 Tractus angularis der Fascia cervicalis superficialis
35 Vena retromandibularis
36 Nervus facialis (Ramus colli – reseziert)

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Abbildung 242 Regio parotideomasseterica 1
Platysma

Die Glandula parotidea wird von einer dicken, filzigen 1 Fascia parotidea
Fascia parotidea überzogen, die bei gut genährten Men- 2 Glandula parotidea
schen zu einer schichtweisen Aufsplitterung neigt. Gegen (bedeckt mit dem dünnen Anteil
ihren vorderen Rand hin wird die Faszie dünner und läßt der Fascia parotidea)
das Parenchym der Drüse hindurchscheinen. Vorn geht 3 Glandula parotidea accessoria
sie dann in die ebenfalls sehr dünne Fascia masseterica (bedeckt mit Fascia parotideomasseterica)
über, an die sich noch die zarte Hülle des Corpus adipo- 4 Musculus zygomaticus major
sum buccae anschließt, die aber keine Fortsetzung in die 5 Musculus orbicularis oris
Regio buccalis erfährt. Das Fettgewebe am Musculus buc- 6 Musculus orbicularis oculi (Pars orbitalis)
cinator hängt somit mit dem Fettgewebe der übrigen Tela 7 Musculus zygomaticus minor
subcutanea direkt zusammen. 8 Corpus adiposum buccae
Die Fascia parotidea entspricht der Lamina profunda 9 Musculus risorius
strati subcutanei. Sie bildet mit der Fascia masseterica ei- 10 Musculus depressor labii inferioris
ne geschlossene Schicht, welche auch die Glandula paroti- ([Musculus quadratus labii inferioris])
dea accessoria, den Ductus parotideus und die austreten- 11 Hautarterie der Arteria facialis
den Äste des Nervus facialis bedeckt. 12 Musculus depressor anguli oris
Das Platysma und die mimische Muskulatur haben den [Musculus triangularis]
gleichen genetischen Ursprung und zeigen daher die ent- 13 Platysma (oberflächliches Muskelbündel)
sprechenden Zusammenhänge. Von der mimischen Mus- 14 Platysma
kulatur wurden der Musculus orbicularis oculi und der 15 Platysma (kurzes Muskelbündel)
Musculus zygomaticus major dargestellt. Getrennt durch 16 Musculus masseter (bedeckt mit Fascia masseterica)
das Feld des bukkalen Fettgewebes wurden der Musculus 17 Musculus masseter (bedeckt mit Fascia masseterica)
risorius und der Musculus depressor anguli oris auspräpa- 18 Glandula parotidea (bedeckt mit Fascia parotidea)
riert. In den von diesen beiden Muskeln hergestellten 19 Hautarterie der Arteria sternocleidomastoidea
Winkel strahlen oberflächliche Bündel des Platysma in die 20 Hautarterie der Arteria transversa colli
genannten Muskeln und in die Haut des Mundwinkels 21 Hautarterie der Arteria thyroidea superior
und der unteren Lippe ein. Die tiefen Muskelbündel des 22 Nervus auricularis magnus (Ramus posterior)
Platysma verankern sich am unteren Rande der Mandibu- 23 Nervus auricularis magnus (Ramus anterior)
la. 24 Platysma (kurzes Muskelbündel)
Nicht ungewöhnlich ist es, daß am Rande des Platys- 25 Hautarterie der Arteria auricularis posterior
mas kurze Muskelbündel angetroffen werden. Das obere 26 Hautarterie der Arteria temporalis superficialis
kurze Muskelbündel kommt von der Fascia parotidea und 27 Rami auriculares anteriores
schließt sich dem Musculus risorius an. Oberhalb von die- der Arteria temporalis superficialis
sem Muskelbündel ist durch die dünne Faszie hinten noch 28 Hautarterie der Arteria temporalis superficialis
ein Stück der Glandula parotidea und vorn der Musculus
masseter zu sehen. Dessen vorderer Rand wird vom Cor-
pus adiposum buccae überlagert, und oberhalb davon ist
die Glandula parotidea accessoria zu erkennen.
Durch den dicken Teil der Fascia parotidea wurde der
Nervus auricularis magnus mit seinen Ästen aufgesucht.

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Abbildung 243 Regio parotideomasseterica 2
Nervus facialis 1

Nach Entfernung der Fascia parotidea und der Fascia 1 Arteria temporalis superficialis
masseterica wurden die aus der Glandula parotidea aus- 2 Fascia temporalis (Lamina superficialis)
tretenden Äste des Nervus facialis dargestellt und unter- 3 Nervus facialis (Rami zygomatici)
legt. Die Äste des Nervus facialis zeigen, was ihre Zahl und 4 Ductus parotideus
ihre gegenseitigen Anastomosen anbelangt, ein sehr 5 Glandula parotidea accessoria
wechselhaftes Bild. Sie werden daher am besten nach ih- 6 Ductus parotideus
ren Versorgungsgebieten geordnet und benannt. 7 Musculus orbicularis oculi (Pars orbitalis)
Die Äste, welche die Fazialismuskulatur oberhalb der 8 Nervus facialis (Rami temporales)
Lidspalte versorgen, werden Rami temporales genannt. Sie 9 Musculus zygomaticus major
ziehen tatsächlich über die Schläfengegend hinweg und 10 Vena facialis
innervieren die Musculi auriculares anterior und superior, 11 Musculus risorius
die vorderen Muskeln der Kopfschwarte und den oberen 12 Musculus depressor anguli oris
Teil des Musculus orbicularis oculi. [Musculus triangularis]
Der unterlegte Nerv, welcher die Schläfengegend ganz 13 Platysma
hinten mit der Arteria temporalis superficialis betritt, ist 14 Tela subcutanea
der Nervus auriculotemporalis. Er gehört zum Ramus 15 Vena jugularis anterior
mandibularis des Nervus trigeminus und besitzt zum Ner- (mit Hautarterien
vus facialis nur eine wichtige Anastomose. der Arteria thyroidea superior)
Den Ductus parotideus begleiten meistens mehrere 16 Arteria facialis
starke Stränge, die als Rami zygomatici bezeichnet wer- 17 Corpus adiposum buccae
den. Sie versorgen den unteren Teil des Musculus orbicula- 18 Nervus facialis (Ramus buccalis)
ris oculi und die mimische Muskulatur zwischen Lid- und 19 Nervus facialis
Mundspalte. (Ramus buccalis mit Anastomose
Über den Musculus masseter hinweg ziehen meistens zu einem Ramus zygomaticus)
ziemlich dünne Rami buccales in wechsender Zahl und 20 Nervus facialis (Ramus buccalis)
verschwinden unter dem stehengelassenen Rest des Pla- 21 Nervus facialis
tysmas. Unterhalb von ihnen folgen der Ramus marginalis (Ramus marginalis mandibularis)
mandibularis und der Ramus colli, die erst nach der Ent- 22 Nervus facialis (Ramus colli)
fernung des Platysmas bei der nächsten Abbildung genau- 23 Nervus transversus colli
er beschrieben werden sollen. 24 Musculus sternocleidomastoideus
Das Platysma bedeckt auch die Arteria und Vena facia- (bedeckt mit Fascia cervicalis superficialis
lis sowie den weiteren Verlauf der Vena retromandibula- [Lamina superficialis
ris, die aus dem unteren Pol der Glandula parotidea her- der Fascia cervicalis])
vorgetreten ist. 25 Nervus auricularis magnus (Ramus posterior)
Vom vorderen Rand des Musculus masseter wurde das 26 Nervus auricularis magnus (Ramus anterior)
Corpus adiposum buccae etwas abgehoben. Über dieses 27 Vena retromandibularis
hinweg zieht der unterlegte Ductus parotideus in die Tiefe 28 Musculus masseter
zum Musculus buccinator. 29 Glandula parotidea
30 Nervus auriculotemporalis
31 Vena temporalis superficialis

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485
Abbildung 244 Regio parotideomasseterica 3
Nervus facialis 2

Nach der totalen Entfernung des Platysmas können die 1 Nervus auriculotemporalis
beiden untersten Fazialisäste in größerer Länge gezeigt 2 Vena temporalis media
werden. Sie kommen von dem unteren Hauptast des Ner- 3 Nervus facialis (Ramus buccalis)
vus facialis, der sich schon in der Glandula parotidea ge- 4 Ductus parotideus mit Arteria transversa faciei)
bildet hat. 5 Nervus facialis (Rami zygomatici)
Der Ramus marginalis mandibularis verläuft in der Nä- 6 Glandula parotidea accessoria
he des unteren Randes der Mandibula zu der mimischen 7 Musculus masseter
Muskulatur unterhalb der Mundspalte. Er kann aus zwei (Ursprungssehne am Os zygomaticum)
Ästen bestehen oder wie hier eine Anastomose mit einem 8 Ductus parotideus
Ramus buccalis eingehen. Trennt er sich erst spät vom Ra- 9 Arteria zygomatico-orbitalis
mus colli des Nervus facialis, rückt sein Verlauf nach ab- 10 Nervus facialis (Rami temporales)
wärts, und er kann dann in einiger Entfernung vom Angu- 11 Musculus orbicularis oculi (Pars orbitalis)
lus mandibulae gefunden werden. Sein Hauptast kreuzt 12 Nervus facialis
die Arteria und Vena facialis oberflächlich. (Anastomosen der peripheren Facialisäste)
Der Ramus colli des Nervus facialis versorgt das Platys- 13 Musculus zygomaticus major
ma. Nicht immer sind die beiden Versorgungsgebiete 14 Arteria labialis superior
streng aufgeteilt. Es kommt öfters vor, daß der Ramus 15 Musculus risorius (Schnittrand)
marginalis mandibularis kurze Äste an den oberen Teil 16 Musculus depressor anguli oris
des Platysmas abgibt. Andererseits hat der dargestellte [Musculus triangularis]
vordere Ast des Ramus colli durch seine Seitenäste und 17 Nervus facialis
seine Endstrecke offensichtlich Bezug zur mimischen (Ast der mimischen Kopfmuskulatur
Muskulatur des Gesichtes. des Ramus colli)
Dieser vordere Ast verlief in einer dünnen Fettschicht 18 Arteria facialis
an der Innenseite des Platysmas, die oberhalb des Hyoids 19 Corpus adiposum buccae
ausgebildet ist, und sich vom Trigonum caroticum mit 20 Vena facialis
Aussparung des Gebietes der Glandula submandibularis 21 Musculus masseter
bis zum Kinn erstreckt. Dieser dünnen Fettschicht steht 22 Nervus facialis
an der äußeren Oberfläche des Platysmas in derselben Ge- (Ramus buccalis
gend eine dickere gegenüber, die sich bei fettleibigen des Ramus marginalis mandibularis)
Menschen zu einem sogenannten Doppelkinn entwickeln 23 Nervus facialis
kann. (Ramus marginalis mandibularis)
Der Nervus facialis geht in seiner Peripherie vielfache 24 Vena retromandibularis
Anastomosen mit allen benachbarten sensiblen Nerven 25 Nervus facialis (Ramus colli)
ein. Aber auch schon im Bereich der Glandula parotidea 26 Vena jugularis anterior
kommt es zu einer solchen Verbindung. Der dargestellte, 27 Musculus sternocleidomastoideus
in die Parotis eindringende Ast des Nervus auricularis (bedeckt mit Fascia cervicalis superficialis
magnus bildet eine besonders dicke Anastomose mit dem [Lamina superficialis
Plexus intraparotideus. der Fascia cervicalis])
28 Nervus facialis
(Ramus colli – absteigender Ast – reseziert)
29 Nervus auricularis magnus (Ramus anterior)
30 Nervus facialis
(Ramus buccalis mit Anastomose
zum Ramus marginalis mandibularis)
31 Glandula parotidea
32 Vena temporalis superficialis
33 Arteria temporalis superficialis

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Abbildung 245 Regio parotideomasseterica 4
Nervus facialis 3

Die Glandula parotidea wurde in der Ebene des Plexus 1 Glandula parotidea (Pars superficialis)
intraparotideus und der austretenden Fazialisäste in eine 2 Innervationsbündel der Glandula parotidea
Pars superficialis und eine Pars profunda zerlegt. Die bei- 3 Nervus facialis
den Teile sind durch eine unvollständige Bindegewebs- (Ramus superior [Ramus temporofacialis])
schicht des Plexus intraparotideus voneinander getrennt. 4 Ramus communicans cum nervo faciali
Sie hängen aber zwischen den größeren Lücken des 5 Arteria transversa faciei
Plexus, auch mit ihrem Ausführunggangsystem, zusam- 6 Nervus facialis (Rami zygomatici)
men. 7 Nervus facialis
Am Plexus intraparotideus läßt sich ein oberer und ein (Äste für den Musculus orbicularis oculi)
un-terer Ast unterscheiden. Aus dem oberen Ast gehen die 8 Ductus parotideus [Stenonii]
Rami temporales und die Rami zygomatici hervor. Er 9 Musculus orbicularis oculi (Pars orbitalis)
wurde daher auch als Ramus temporofacialis bezeichnet. 10 Musculus zygomaticus major
Aus dem unteren Ast gehen der Ramus marginalis mandi- 11 Nervus facialis (Ramus temporalis
bularis und der Ramus colli hervor, so daß er auch Ramus für die Musculi auriculares anterior, superior
cervicofacialis genannt wurde. Die Rami buccales gesellen und temporoparietalis)
sich dem einen oder dem anderen Ast bei. 12 Arteria temporalis superficialis
Hinter dem Kiefergelenk schlingt sich der Nervus auri- 13 Ramus communicans cum nervo faciali
culotemporalis nach oben in die Schläfengegend. Vorher 14 Glandula parotidea accessoria
hat er bereits die unterlegten Rami communicantes zum 15 Ramus massetericus
Nervus facialis abgegeben, welche die Drüse mit sekretori- 16 Nervus facialis (Rami buccales)
schen Fasern versorgen. In Fortsetzung des unteren Ra- 17 Musculus masseter
mus communicans ist ein solches Innervationsbündel für 18 Arteria facialis
die Pars superficialis zu sehen. Unterhalb von ihm hat ein 19 Vena facialis
Ast des Nervus auricularis magnus die Verbindung zum 20 Musculus risorius (reseziert)
Plexus intraparotideus aufgenommen. 21 Musculus depressor anguli oris
Durch die Spaltung der Drüse wird Einblick in die Tiefe [Musculus triangularis]
der Fossa retromandibularis gewonnen, wo sich die Vena 22 Nervus mylohyoideus
retromandibularis und die Arteria carotis externa mit ih- 23 Musculus buccinator
rer Endaufteilung befinden. Schon von der Arteria tempo- 24 Nervus facialis
ralis superficialis geht die Arteria transversa faciei ab, die (Ramus marginalis mandibularis – tiefer Ast)
sich an diesem Präparat hauptsächlich im Musculus mas- 25 Arteria submentalis
seter und in der Glandula parotidea erschöpft. Oberhalb 26 Ductus submandibularis [Whartoni]
von ihr entspringt aus der Arteria temporalis superficialis 27 Musculus digastricus (Tendo intermedius)
die Arteria temporalis media, welche mit der Vena tempo- 28 Nervus facialis
ralis media die beiden Laminae der Fascia temporalis (Ramus inferior [Ramus cervicofacialis])
durchsetzt, um zum Musculus temporalis zu gelangen. 29 Nervus auricularis magnus
Die ursprünglich in das Drüsenparenchym eingelager- (Anastomose mit dem Nervus facialis)
te Vena retromandibularis verbindet sich mit der Vena fa- 30 Musculus mylohyoideus
cialis und mündet in diesem Fall ohne eine Vena jugularis 31 Nervus hypoglossus
externa zu bilden, ausschließlich in die Vena jugularis in- 32 Glandula submandibularis
terna. 33 Nervus facialis (Ramus marginalis mandibularis)
34 Nervus facialis (Ramus colli [Ramus cervicalis])
35 Vena retromandibularis
36 Glandula parotidea (Pars profunda)
37 Ramus auricularis anterior
38 Nervus auriculotemporalis
39 Vena temporalis superficialis (kollabiert)

488
489
Abbildung 246 Regio parotideomasseterica 5
Glandula parotidea und Gefäße

Die Aufteilung der Glandula parotidea in eine Pars super- 1 Glandula parotidea (Pars superficialis)
ficialis und eine Pars profunda ist sehr unterschiedlich. 2 Cartilago meatus acustici
Hier ist die Pars profunda der größere Teil, wie es nach 3 Ramus parotideus
Hurford bei jedem zweiten Menschen vorkommt. der Arteria temporalis superficialis
Bei der Vaskularisation fällt eine sehr starke Arteria 4 Arteria transversa faciei
transversa faciei und eine sehr starke Arteria zygomati- 5 Arteria temporalis media accessoria (Varietät)
coorbitalis auf. Dagegen liegt in der Drüse nur eine sehr 6 Nervus facialis (Ramus zygomaticus)
schwache Vena retromandibularis. Durch die Zusammen- 7 Arteria transversa faciei
hänge des Plexus pterygoideus mit den Pharynxvenen ist 8 Corpus adiposum buccae
der venöse Hauptabfluß dieses Gebietes statt über die Ve- 9 Arteria facialis (Ramus lateralis nasi)
nae maxillares auch über eine Vena pharyngea direkt in 10 Arteria zygomatico-orbitalis
die Vena jugularis interna möglich. 11 Glandula parotidea accessoria
Größere Gefäße überschreiten die Teilungsebene der 12 Nervus facialis
Glandula parotidea nicht. Die Drüse wird von oben durch (Ramus superior [Ramus temporofacialis])
Rami parotidei der Arteria temporalis superficialis und 13 Nervus facialis
der Arteria transversa faciei versorgt. Der Ast der Arteria (Ramus inferior [Ramus cervicofacialis])
transversa faciei geht aus dem Anfangsstück des Gefäßes 14 Glandula parotidea (Pars profunda)
ab, das in die Drüse eingelagert ist. 15 Arteria carotis externa
Der untere Teil der Pars superficialis wird von Ästen 16 Arteria facialis (Ramus massetericus et glandularis)
der Arteria auricularis posterior versorgt, der hier in Be- 17 Arteria facialis
gleitung der schmächtigen Vena retromandibularis gefun- 18 Glandula submandibularis
den wird. Der untere Teil der Pars profunda bekommt ei- 19 Musculus mylohyoideus
nen starken Ast der Arteria facialis, der gleichzeitig den 20 Musculus depressor anguli oris
Musculus masseter versorgt. [Musculus triangularis]
Die Arteria transversa faciei wird von zwei Rami zygo- 21 Arteria facialis (Arteria labialis inferior)
matici des Nervus facialis begleitet und ist an die Innen- 22 Arteria submentalis
seite der Glandula parotidea accessoria gelangt, an die sie 23 Musculus masseter
Äste abgibt. Ihr Endgebiet liegt an der Oberfläche des Ge- 24 Ramus parotideus
sichtes, wo sie, wie alle Arterien des Gesichtes, reichlich 25 Vena glandularis der Pars profunda gl. parotideae
Anastomosen bildet. Eine besonders starke Anastomose 26 Ramus parotideus der Arteria transversa faciei
mit der Arteria facialis wurde dargestellt. 27 Musculus digastricus (Venter posterior)
Die Arteria zygomaticoorbitalis ist hier ein Ast der Ar- 28 Arteria occipitalis
teria transversa faciei. Sie begibt sich vorübergehend un- 29 Os hyoideum (Cornu majus)
ter die dort verstärkte Fascia masseterica und zieht dann 30 Bifurcatio carotidis
zur Orbita. Sie anastomosiert mit den palpebralen Gefä- 31 Nervus hypoglossus
ßen der Arteria ophthalmica. 32 Vena pharyngea
Der Nervus facialis hat sich in der Drüse in die beiden (tiefer Abfluß des Maxillarvenengebietes
typischen Äste aufgeteilt, ohne, wie es öfters vorkommt, in die Vena jugularis interna)
einen wirklichen Plexus intraparotideus zu bilden (s. Text 33 Nervus accessorius
der Abb. 245). 34 Arteria auricularis posterior
mit Rami parotidei und Vene
35 Nervus facialis (Hauptstamm)
36 Ramus parotideus der Arteria temporalis superficialis
37 Arteria temporalis superficialis mit Vene
38 Nervus auriculotemporalis
39 Arteria temporalis superficialis
(Rami auriculares anteriores)
40 Arteria temporalis superficialis

490
491
Abbildung 247 Regio facialis 1
Fossa retromandibularis

Die Regio faciei lateralis setzt sich aus der Regio buccalis 1 Arteria auricularis posterior (Ramus auricularis)
und der Regio parotideomasseterica zusammen. Nach 2 Ramus parotideus der Arteria auricularis posterior
Entfernung der Glandula parotidea kann die Fossa retro- 3 Cartilago meatus acustici
mandibularis in der ganzen Ausdehnung betrachtet wer- 4 Processus styloideus
den. Durch den Processus styloideus und die beiden tiefer Arteria auricularis profunda
gelegenen, von ihm entspringenden Muskeln wird sie vom der Arteria maxillaris
Spatium parapharyngeum getrennt. 5 Ramus parotideus der Arteria temporalis superficialis
Von der Spitze des Processus styloideus geht das Liga- 6 Arteria temporalis media accessoria (Varietät)
mentum stylomandibulare zum Angulus mandibulae, und 7 Fascia temporalis (Lamina superficialis)
kranial von ihm entspringt der Musculus styloglossus. 8 Nervus facialis (Rami zygomatici)
Zwischen ihm und dem Musculus stylopharyngeus zieht 9 Arteria transversa faciei
die Arteria palatina ascendens der Arteria facialis zum 10 Corpus adiposum buccae
Pharynx nach oben. Der Musculus stylohyoideus kreuzt 11 Ductus parotideus [Stenonii]
die Arteria carotis externa an ihrer vorderen Seite. 12 Arteria zygomatico-orbitalis
Zwischen dem Processus styloideus und dem Processus 13 Nervus auriculotemporalis
mastoideus tritt der Nervus facialis aus dem Foramen sty- 14 Nervus facialis (Rami temporales)
lomastoideum aus und gibt sofort den unterlegten Nervus 15 Arteria masseterica der Arteria transversa faciei
auricularis posterior ab. Der Nervus facialis zeigt seine ty- 16 Ramus massetericus der Arteria transversa faciei
pische Aufspaltung in einen oberen und einen unteren 17 Nervus facialis
Hauptast (s. Text der Abb. 245). Intra- wie extraglanduläre 18 Ligamentum stylomandibulare
Anastomosen zwischen den Ästen sind vorhanden. 19 Musculus stylopharyngeus
Der Musculus masseter besitzt an sich eine sehr dünne 20 Arteria palatina ascendens der Arteria facialis
Faszie, die entfernt wurde. Nur am oberen hinteren Rande 21 Rami masseterici der Arteria facialis
seiner Pars superficialis ist die Faszie zu einer bindegewe- 22 Nervus facialis (Ramus colli)
bigen Platte verstärkt, die vom Arcus zygomaticus und der 23 Arteria facialis
Gelenkskapsel des Kiefergelenks nach abwärts zieht. Sie ist 24 Nervus facialis
dort mit der Innenseite der Glandula parotidea fest ver- (Ramus buccalis am Musculus masseter)
bunden. Diese Platte wurde reseziert, wo die Arteria trans- 25 Nervus facialis (Ramus marginalis mandibularis)
versa faciei sie unterlaufen hat. 26 Bindegewebsplatte der Fascia masseterica
Der Musculus masseter bekommt neben seiner Versor- 27 Musculus styloglossus
gung aus der Arteria maxillaris kräftige oberflächliche 28 Nervus facialis
Äste aus der Arteria facialis und der Arteria temporalis su- (oberer Hauptast [Ramus temporofacialis])
perficialis. 29 Arteria carotis externa
Durch das Emporheben des Lobulus auriculae wurde 30 Processus transversus des Atlas
das Verbreitungsgebiet der Arteria auricularis posterior 31 Arteria occipitalis
einsehbar und die Cartilago meatus acustici in ihrer Ver- 32 Musculus digastricus (Venter posterior)
bindung mit dem Processus mastoideus freigelegt. Die Ar- und Musculus stylohyoideus
teria auricularis profunda der Arteria maxillaris betritt 33 Nervus facialis (unterer Hauptast
über eine Incisura cartilaginis meatus acustici den Gehör- [Ramus cervicofacialis]
gang. und Vena auricularis posterior)
34 Arteria auricularis posterior
35 Arteria auricularis posterior (Ramus occipitalis)
36 Nervus facialis (Nervus auricularis posterior)
37 Arteria auricularis posterior (Ramus auricularis)
38 Lamina tragi
39 Arteriae auriculares anteriores
40 Arteria temporalis superficialis

492
493
Abbildung 248 Regio temporalis 1
und Regio facialis 2

Die multiplen Anastomosen der Kopfarterien ermögli- 1 Musculus auricularis superior


chen Verschiebungen der Versorgungsbereiche oder der 2 Musculus auricularis superior
Abgänge einzelner Gefäße ohne größere Bedeutung. So 3 Arcus zygomaticus
hat bei der Ausbildung einer akzessorischen Arteria tem- 4 Fascia temporalis
poralis media ein höher oben abgehender Ast der Arteria (Lamina superficialis – Schnittrand)
temporalis superficialis als Ramus frontalis die Versor- 5 Arteria zygomaticoorbitalis
gung der Stirn übernommen, und die Arteria zygomati- 6 Musculus orbicularis oculi (Pars orbitalis)
coorbitalis geht nicht von der Arteria temporalis superfi- 7 Musculus occipitofrontalis (Venter frontalis)
cialis, sondern von der Arteria transversa faciei ab. 8 Musculus auricularis anterior (reseziert)
Die Lamina profunda strati subcutanei wurde über den 9 Fascia temporalis (Lamina profunda)
Muskeln des Musculus epicranius beseitigt. Über die gan- 10 Arteria temporalis media
ze Breite der Stirn ist der Venter frontalis des Musculus oc- 11 Articulatio temporomandibularis
cipitofrontalis dargestellt. Zur Schläfe hin schließt an ihn 12 Arteria transversa faciei
der Musculus temporoparietalis an, der in der Höhe der Li- 13 Ramus lateralis nasi
neae temporales des Schädels zusammen mit einem Teil 14 Musculus masseter (Pars superficialis)
des Musculus auricularis superior reseziert wurde. Auch 15 Arteria facialis
der Musculus auricularis anterior wurde zum Teil ent- 16 Arteria labialis inferior
fernt. Freigelegt ist dadurch die Lamina superficialis der 17 Corpus adiposum buccae [Bichat]
Fascia temporalis, die zusammen mit dem unter ihr be- 18 Glandula parotis accessoria
findlichen Fettkörper aufgeklappt wurde, um die Lamina 19 Ductus parotideus [Stenonis]
profunda zu zeigen. 20 Musculus masseter (Pars profunda)
Die beiden Laminae trennen sich erst kaudal von einer 21 Processus styloideus (unteres Ende)
nach oben leicht konvexen Linie, die vom Processus ma- 22 Ramus parotideus
stoideus in Richtung Margo supraorbitalis verläuft.Vereint der Arteria auricularis posterior
kommen sie aus der interlinearen Zone des Os parietale 23 Musculus sternocleidomastoideus
und setzen wiederum vereint am oberen Rande des Os zy- 24 Musculus digastricus (Tendo intermedius)
gomaticum an. Den interfaszialen mit Fett ausgefüllten 25 Ramus mandibulae
Raum durchsetzt die Arteria temporalis media, um zum 26 Arteria auricularis posterior
Musculus temporalis zu gelangen. 27 Vena retromandibularis
Neben den zahlreichen resezierten Rami parotidei ist 28 Arteria temporalis superficialis
in der Fossa retromandibularis die Vena retromandibula- 29 Nervus auriculotemporalis
ris und die Endaufteilung der Arteria carotis externa zu 30 Ramus auricularis anterior
sehen. 31 Ramus auricularis anterior
Die Pars superficialis des Musculus masseter wurde von 32 Arteria temporalis superficialis
seiner Pars profunda deutlich abgegrenzt und die Versor- 33 Musculus temporoparietalis (Schnittrand)
gung mit den äußeren Blutgefäßen dargestellt.
Im Bereich der Regio buccalis sei auf eine ziemlich star-
ke Anastomose zwischen der Arteria facialis, der Arteria
transversa faciei und der Arteria infaorbitalis hingewie-
sen.

494
495
Abbildung 249 Regio temporalis 2
und Regio facialis 3

Der Arcus zygomaticus vor dem Kiefergelenk wurde rese- 1 Processus zygomaticus des Os temporale
ziert und mit dem daran entspringenden Musculus masse- (mit Tuberculum articulare)
ter zurückgeklappt. Entfernt wurde auch die am oberen 2 Arteria temporalis superficialis (Ramus frontalis)
Rande des Arcus zygomaticus befestigte Fascia tempora- 3 Fascia temporalis
lis, soweit sie nicht dem Musculus temporalis als skeletter- 4 Musculus occipitofrontalis (Venter frontalis)
gänzende Faszie dient. [Musculus frontalis]
Freigelegt wurde dadurch der Musculus temporalis, der 5 Musculus temporalis
vordere Teil des Ramus mandibulae und ein großer Teil 6 Corpus adiposum buccae (Processus temporalis)
des Corpus adiposum buccae (Bichat). 7 Os zygomaticum (Schnittfläche)
Die Hauptmasse des Corpus adiposum buccae liegt hin- 8 Corpus adiposum buccae (Processus orbitalis)
ter dem Tuber maxillae und erstreckt sich mit einem Pro- 9 Tuber maxillae
cessus pterygoideus medial vom dem an der Mandibula 10 Arteria facialis (Ramus lateralis nasi)
ansetzenden Musculus temporalis über den Musculus pte- 11 Ductus parotideus (Stenonis)
rygoideus medialis weit nach hinten. Nach oben steigt der 12 Arteria facialis (Arteria labialis superior)
mächtige Processus temporalis in die Fossa temporalis auf 13 Nervus buccalis
und umgibt den vorderen Rand des Musculus temporalis. 14 Arteria facialis (Arteria labialis inferior)
Nach vorn überragt den Rand des Musculus masseter der 15 Musculus depressor anguli oris
von Forster Masseterpfropf genannte Anteil. Dieser hat [Musculus triangularis]
eine charkterische Beziehung zunm Ductus parotideus 16 Arteria coronaria oris superior
(Stenonii) und wird von unten durch eine Ausstrahlung 17 Corpus adiposum buccae (Masseterpfropf
der Sehne des Musculus temporalis, die zum Musculus [Forster])
buccinator zieht, von einem Raum abgegrenzt, in dem der 18 Fascia buccotemporalis
Nervus buccalis und eine Anastomose zwischen den Arte- 19 Processus coronoideus (mit Temporalissehne)
riae buccalis und facialis liegt. 20 Processus condylaris
Die Haut- und Schleimhautäste des Nervus buccalis 21 Musculus digastricus (Tendo intermedius
werden durch Fäden gespannt. In der Regio oralis gehen mit bindegewebigem Verankerungszug)
im Bereiche des Mundwinkels von der Arteria facialis wie 22 Arteria facialis
öfters verselbständigte dünne Arterien ab, die in der Nähe 23 Ramus anastomoticus für die Arteria buccalis
der Mundspalte unter der Schleimhaut einen Gefäßring 24 Linea obliqua der Mandibula
bilden und daher auch als Arteriae coronariae bezeichnet 25 Musculus buccinator
worden sind. 26 Musculus masseter
Der Ansatz des Musculus temporalis am Processus coro- 27 Nervus massetericus
noideus reicht vor allem an der medialen Seite der Mandi- 28 Articulatio temporomandibularis
bula weit nach unten. Hinter ihm tritt der Nervus massete- (Ligamentum laterale)
ricus über der Incisura mandibulae an den Musculus mas- 29 Lamina tragi
seter. Eine ihn begleitende Arteria masseterica der Arteria 30 Nervus auriculotemporalis
maxillaris war nicht ausgebildet. Das erklärt die starke 31 Arteria temporalis superficialis
Gefäßversorgung des Muskels von außen, wie sie bei der (Ramus auricularis anterior)
vorhergehenden Abbildung gezeigt wurde. 32 Arteria temporalis superficialis
33 Arteria temporalis superficialis (Ramus parietalis)

496
497
Abbildung 250 Fossa infratemporalis 1

Der Ramus mandibulae mit dem Musculus masseter und 1 Rami auriculares anteriores
dem Ansatz des Musculus temporalis wurden reseziert. 2 Articulatio temporomandibularis
Stehen geblieben ist der Processus condylaris in Verbin- (mit Capsula articularis und Ligamentum laterale)
dung mit dem Kiefergelenk und dessen Ligamentum late- 3 Processus zygomaticus des Os temporale
rale. und Tuberculum articulare
Die Arteria maxillaris betritt die Fossa infratemporalis 4 Nervus temporalis profundus (medius)
zwischen dem Processus condylaris der Mandibula und 5 Arteria maxillaris
dem Ligamentum sphenomandibulare, das von der Spina 6 Fascia temporalis
angularis ossis sphenoidalis zur Umgebung des Foramen 7 Musculus temporalis
mandibulae zieht. 8 Corpus adiposum buccae (Processus temporalis)
Auf dem Wege zur Fossa pterygopalatina kann die Ar- 9 Arteria temporalis profunda anterior
teria maxillaris lateral oder medial des Musculus pterygo- 10 Nervus temporalis profundus (anterior)
ideus lateralis verlaufen. Um ihre mediale Lage sichtbar zu 11 Arteria buccalis
machen, wurde der obere Kopf des Musculus pterygoideus 12 Nervus alveolaris inferior
lateralis, der außerdem oft mit der Muskulatur des Mus- 13 Nervus lingualis
culus temporalis kaum trennbar verbunden ist, teilweise 14 Arteria alveolaris inferior mit Ramus mylohyoideus
reseziert. Die Arterie gibt dort mehrere Rami pterygoidei 15 Nervus buccalis
an den Muskel ab und entläßt die Arteria buccalis, die 16 Anastomose zwischen Arteria buccalis
ebenso wie der benachbarte Nervus buccalis zwischen den und Arteria facialis
beiden Köpfen des Musculus pterygoideus lateralis aus- 17 Arteria labialis inferior
tritt. 18 Arteria facialis
In der Tiefe nach oben zieht die Arteria temporalis pro- 19 Os zygomaticum (Schnittfläche)
funda anterior, bevor die Arteria maxillaris in die Fossa 20 Corpus adiposum buccae (Masseterpfropf
pterygoplatina eintritt und die weiteren Äste abgibt. Die [Forster])
Arteria temporalis profunda posterior verläuft meistens 21 Musculus buccinator
etwas oberflächlicher, wurde aber hier durch den unteren 22 Corpus adiposum buccae (Processus pterygoideus)
Bauch des Musculus pterygoideus lateralis verdeckt, so 23 Nervus mylohyoideus
daß er aufgespalten wurde. Sie gibt in diesem Fall neben 24 Arteria maxillaris
Rami pterygoidei die Arteria alveolaris inferior für den 25 Musculus stylohyoideus
Unterkiefer ab. 26 Musculus masseter
Die Nervi temporales profundi liegen außer den Ästen, 27 Musculus sternocleidomastoideus
die vom Nervus buccalis abgehen, dem Knochen eng an, 28 Musculus digastricus (Venter posterior)
bevor sie in den Muskel eintreten. Der hinterste hat mei- 29 Processus styloideus
stens mit dem Nervus massetericus einen gemeinsamen mit Ligamentum stylomandibulare
Stamm, der auch den Musculus pterygoideus lateralis ver- 30 Arteria carotis externa
sorgen kann. 31 Arteria temporalis profunda posterior
Zwischen den beiden Musculi pterygoidei ist der Pro- 32 Collum mandibulae
cessus pterygoideus des Corpus adiposum buccae in seiner 33 Musculus pterygoideus lateralis
richtigen Lage geblieben. Hinter ihm sind der Nervus lin- (Caput inferius mit Rami pterygoidei)
gualis und alveolaris inferior unterlegt, wo sie über den 34 Nervus temporalis profundus (posterior)
Musculus pterygoideus medialis zu ihrem Zielgebiet ver- mit Nervus massetericus
laufen. 35 Nervus auriculotemporalis
36 Arteria temporalis superficialis

498
499
Abbildung 251 Fossa infratemporalis 2

Bei dieser Präparation wurde auch der Processus condyla- 1 Arteria maxillaris
ris der Mandibula und der vordere Teil der Kapsel des 2 Spina ossis sphenoidalis
Kiefergelenkes entfernt, wodurch oberhalb des nunmehr 3 [Foramen pterygospinosum]
sichtbaren Discus articularis der Einblick in den oberen mit Musculus tensor veli palatini
Gelenksraum entstanden ist. 4 Processus pterygoideus (Lamina lateralis)
Weiterhin wurde der ganze Musculus pterygoideus late- 5 Foramen pterygopalatinum
ralis bis auf einige sehnige Ursprungsstellen beseitigt. 6 Fascia temporalis
Vom oberen Kopf des Muskels blieb nur der Sehnenstrei- 7 Musculus temporalis
fen an der Crista infratemporalis stehen, wo die vertikal 8 Corpus adiposum buccae (Processus temporalis)
eingestellte Facies temporalis des großen Keilbeinflügels 9 Crista infratemporalis
in dessen fast horizontale Facies maxillaris übergeht. Au- mit Ursprungssehnen des Venter superior
ßerdem wurde der stark sehnig durchwachsene Ursprung vom Musculus pterygoideus lateralis
des unteren Kopfes an der Lamina lateralis des Processus 10 Foramen ovale (vorderer Rand)
pterygoideus des Keilbeins erhalten. 11 Processus pterygospinosus der Lamina lateralis
Vom Musculus pterygoideus medialis wurde der wulsti- des Processus pterygoideus
ge hintere Teil, der aus der Fossa pterygoidea kommt, rese- 12 Musculus pterygoideus medialis
ziert. Er besitzt an seiner medialen Seite eine sehnige Plat- (von der Außenfläche der Lamina lateralis
te, die von der Lamina medialis des Processus pterygoideus des Processus pterygoideus
kommt und dem Musculus tensor veli palatini angelagert entspringende Portion)
ist. Der Musculus tensor veli palatini ist von einer Binde- 13 Musculus buccinator
gewebsschicht bedeckt, die nach hinten in das Ligamen- 14 Musculus masseter
tum sphenomandibulare übergeht. 15 Arteria facialis
Der stark vorgebauchte Musculus buccinator hat den 16 Corpus mandibulae (unterer Rand)
stehengelassenen vorderen Rand des Musculus pterygo- 17 Musculus depressor anguli oris
ideus medialis, der von der Lamina lateralis des Processus [Musculus triangularis]
pterygoideus kommt, etwas überwölbt. 18 Os zygomaticum (Schnittfläche)
Der erhaltene Processus temporalis des Corpus adipo- 19 Tuber maxillae
sum buccae wurde an seiner Wurzel nach vorne verlagert, 20 Musculus pterygoideus lateralis (Venter inferior)
damit der Einblick in die Fossa pterygopalatina ermög- 21 Sehnenplatte an der Innenseite
licht wird. Der Stiel des Corpus adiposum buccae, der in des Musculus pterygoideus medialis
diese Fossa hineinragt, wurde entfernt. 22 Arteria carotis externa
Von der Spina ossis sphenoidalis, hinter dem Foramen 23 Musculus digastricus (Venter posterior)
spinosum des großen Keilbeinflügels, und ihrer Umge- 24 Musculus sternocleidomastoideus
bung geht das Ligamentum sphenomandibulare zur Man- 25 Musculus stylohyoideus
dibula im Lingulabereich, und das Ligamentum pterygo- 26 Processus styloideus
spinale (Civinini) zieht zu einer gleichbenannten Spina und Ligamentum stylomandibulare
an der Lamina lateralis des Processus pterygospideus. Die- 27 Ligamentum sphenomandibulare
ses Band kann sonst wesentlich stärker ausgebildet sein 28 Musculus tensor veli palatini
als hier oder manchmal sogar verknöchert sein, so daß 29 Ligamentum pterygospinale
dort ein Foramen pterygospinosum entsteht. 30 Discus articularis
der Articulatio temporomandibularis
31 Crista infratemporalis
32 Processus zygomaticus des Os temporale
33 Arteria temporalis superficialis

500
501
Abbildung 252 Fossa infratemporalis 3
Gefäße und Nerven

In dem bei Abbildung 251 beschriebenen Präparationsfeld 1 Rami auriculares anteriores


ist die Arteria maxillaris in ihrer ganzen Länge zu sehen. 2 Nervus auriculotemporalis
Sie ist aus der Arteria carotis externa entsprungen, kreuzt 3 Spina ossis sphenoidalis [Spina angularis]
den Processus styloideus lateral und zieht dann immer 4 Arteria temporalis profunda posterior
zwischen dem Collum mandibulae und dem Ligamentum 5 Ligamentum innominatum Hyrtl
sphenomandibulare in die Fossa infratemporalis. 6 Arteria temporalis profunda anterior
Bei der tiefen Lage der Arteria maxillaris, wie in die- 7 Arteria und Nervus alveolaris superior posterior
sem Falle, kommt sie in Beziehung zu dem Nervus alveola- 8 Musculus temporalis
ris inferior und dem Nervus lingualis, die sie allerdings 9 Corpus adiposum buccae (Processus temporalis)
meistens lateral kreuzt. Die beiden Nerven des Foramen 10 Nervus temporalis profundus (medius)
ovale gelangen zur lateralen Oberfläche des Musculus pte- 11 Nervus massetericus
rygoideus medialis. Der Nervus lingualis nimmt von hin- 12 Arteria infraorbitalis
ten die Chorda tympani auf, nachdem sie die Spina ossis 13 Nervus pterygoideus medialis
sphenoidalis medial gekreuzt hat, und der Nervus alveola- 14 Arteria buccalis
ris inferior gibt kurz vor seinem Eintritt in das Foramen 15 Chorda tympani
mandibulae den unterlegten Nervus mylohyoideus ab. 16 Nervus alveolaris inferior
Vom Foramen ovale nach hinten zieht der Nervus auri- 17 Nervus lingualis
culotemporalis, der in der Regel mit zwei Zinken die Arte- 18 Nervus und Arteria alveolaris inferior
ria meningea media umgibt, die in das Foramen spinosum mit dem Ramus mylohyoideus
der Schädelbasis gelangt. 19 Nervus buccalis
Direkt unterhalb vom Foramen ovale zieht der Nervus 20 Os zygomaticum (Schnittfläche)
pterygoideus medialis an der lateralen Fläche des Muscu- 21 Arteria palatina descendens
lus tensor veli palatini medial vom Ligamentum pterygo- 22 Nervus temporalis profundus (anterior)
spinale nach abwärts und versorgt diesen Muskel und den 23 Musculus tensor veli palatini
Musculus pterygoideus medialis. im Foramen pterygospinosum
Das Foramen ovale wird durch ein inkonstantes Band, 24 Arteria meningea media
das Ligamentum innominatum Hyrtl, in zwei Abteilun- und Ramus pterygoideus der Arteria maxillaris
gen zerlegt. Durch die vordere Öffnung, die Hyrtl Porus 25 Arteria maxillaris
crotaphiticobuccinatorius nannte, treten die Nervi tempo- 26 Arteria auricularis profunda
rales profundi und der Nervus buccalis aus, während die 27 Arteria transversa faciei (reseziert)
hintere alle übrigen schon erwähnten Äste des Nervus 28 Arteria auricularis posterior
mandibularis entläßt. Die zweite hier vorliegende Band- 29 Musculus stylohyoideus
struktur verhält sich in Hinblick ihrer Knochenveranke- 30 Musculus digastricus (Venter posterior)
rung ähnlich wie das Ligamentum Hyrtl und ist wohl als 31 Ligamentum stylomandibulare
Varietät desselben anzusehen. 32 Arteria carotis externa
Die Arteria maxillaris verläßt die Fossa infratempora- 33 Ligamentum sphenomandibulare
lis über die Fossa pterygopalatina, in welcher sie mehrere 34 Processus styloideus
Äste abgibt. Sie gelangen zum Oberkiefer, dem Gaumen 35 Chorda tympani am Ligamentum pterygospinosum
und zur Orbita. Auch der Pharynx und die Tuba auditiva 36 Arteria tympanica anterior
erhalten Verzweigungen. Ein großer Teil des Blutes wird 37 Discus articularis
aber über die Arteria sphenopalatina den hinteren zwei der Articulatio temporomandibularis
Dritteln der Nasenschleimhaut zugeführt. 38 Processus zygomaticus des Os temporale
39 Nervus auriculotemporalis
40 Arteria temporalis superficialis

502
503
Abbildung 253 Aufsuchung der Arteria meningea media 1

Die Aufsuchung der Arteria meningea media beim epidu- 1 Musculus auricularis superior
ralen Hämatom geht über die Regio temporalis, die bei der 2 Musculus auricularis anterior
Aufteilung der Arteria temporalis superficialis ein wech- 3 Arteria temporalis superficialis (Ramus frontalis)
selhaftes Bild zeigt. 4 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
Der Ramus frontalis der Arterie geht in diesem Fall 5 Musculus temporoparietalis
nicht weit oberhalb des Arcus zygomaticus ab und gelangt (bedeckt mit Lamina profunda strati subcutanei)
dadurch, wie meistens, in den Operationsbereich. Er liegt 6 Musculus orbicularis oculi (Pars orbitalis)
in der Tela subcutanea, während die Äste des Nervus facia- 7 Lamina profunda strati subcutanei
lis von der Lamina profunda strati subcutanei zugedeckt 8 Ramus temporalis des Nervus facialis (vorderer Ast)
werden. 9 Vena temporalis media
Die Lamina profunda strati subcutanei ist über dem 10 Ramus muscularis
Musculi auricularis superior und auricularis anterior für den Musculus temporoparietalis
dünn und wurde entfernt. 11 Fascia temporalis (Lamina superficialis)
Der Musculus auricularis superior kommt von der Ga- 12 Musculus orbicularis oculi (Pars orbitalis)
lea aponeurotica und geht zur medialen Fläche des Ohr- 13 Ramus muscularis
muschelknorpels. Der Musculus temporoparietalis kommt für den Musculus temporoparietalis
ebenfalls von der Galea aponeurotica und geht in eine fil- 14 Ramus temporalis des Nervus facialis (vorderer Ast)
zige Lamina profunda strati subcutanei über, an welcher 15 Ramus muscularis für den Musculus orbicularis oculi
auch der Musculus auricularis anterior entspringt. 16 Musculus temporoparietalis
Verstärkt zieht diese filzige Platte nach unten bis zum (bedeckt mit Lamina profunda strati subcutanei)
Arcus zygomaticus, an dessen Außenfläche sie sich fest 17 Arteria temporalis superficialis (Ramus frontalis)
verankert, bevor sie in die derbe Fascia parotidea über- 18 Arteria temporalis superficialis
geht. Dadurch bekommt der nur mit lockerem Bindege- 19 Musculus auricularis superior
webe ausgefüllte subgaleatische Raum einen kaudalen Ab- 20 Ramus temporalis des Nervus facialis (hinterer Ast)
schluß, der sich von der Protuberantia occipitalis externa 21 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
bis zum Margo supraorbitalis erstreckt. 22 Vena temporalis superficialis
Bei Abbildung A wurden die zwei Rami temporales des 23 Musculus auricularis anterior mit Ramus muscularis
Nervus facialis durch Spaltung der Lamina profunda stra- 24 Ramus muscularis
ti subcutanei aufgesucht. Durch die Verspannung des hin- für den Musculus auricularis superior
teren Astes wurde der Ramus parietalis der Arteria tempo- 25 Arteria temporalis superficialis (Ramus parietalis)
ralis superficialis verlagert, um die Position des Nerven 26 Ramus temporalis des Nervus facialis (hinterer Ast)
sichtbar zu machen. 27 Arteria auricularis anterior
Bei Abbildung B sind die beiden Rami temporales wei- 28 Arteria temporalis superficialis (Ramus parietalis)
ter auspräpariert. Von dem hinteren Ramus temporalis 29 Ramus muscularis
sind zwei Seitenäste dargestellt, die den Musculus auricu- für den Musculus auricularis superior
laris anterior und den Musculus auricularis superior in- 30 Vena temporalis superficialis
nervieren, und von dem vorderen Ramus temporalis sind
die Seitenäste zu sehen, die den oberen Teil des Musculus
orbicularis oculi und den Musculus temporoparietalis ver-
sorgen. Der Rest des Nerven zieht zum Venter frontalis des
Musculus occipitofrontalis.

504
A

505
Abbildung 254 Aufsuchung der Arteria meningea media 2

Für die intrakranielle Aufsuchung der Arteria meningea 1 Vena temporalis superficialis
media ist das Feld zwischen der Deutschen und der Obe- 2 Fettkörper zwischen Lamina superficialis
ren Horizontalen von Interesse. Die Deutsche Horizontale und Lamina profunda der Fascia temporalis
geht vom Margo infraorbitalis zur oberen Umrandung des 3 Musculus temporalis (Schnittrand)
Porus acusticus externus und liegt nur sehr wenig unter- 4 Musculus temporoparietalis (Schnittrand)
halb des oberen Randes des Arcus zygomaticus. Die Obere 5 Os sphenoidale (Ala major – Facies temporalis)
Horizontale wird parallel zur Deutschen Horizontale 6 Musculus temporalis (Schnittrand)
durch den Margo supraorbitalis gelegt. 7 Pericranium (Schnittrand)
In diesem Feld wurden die Weichteile der Fossa tempo- 8 Sutura sphenosquamosa
ralis gefenstert, wobei aber der untere Rand des Fensters 9 Musculus temporalis (Sehnenspiegel)
etwas oberhalb vom Arcus zygomaticus liegt. 10 Musculus orbicularis oculi
In der oberflächlichen Schicht wurde der vordere Ra- 11 Fascia temporalis (Lamina superficialis)
mus temporalis des Nervus facialis auspräpariert und zur 12 Arcus zygomaticus
Seite gezogen. Am oberen Rande dieser Schicht ist der 13 Nervus facialis (Ramus temporalis)
Musculus temporofrontalis und am hintern Rande der 14 Fettkörper zwischen Lamina superficialis
Musculus auricularis anterior angeschnitten. und Lamina profunda der Fascia temporalis
Der vordere Rand des Fensters in der Lamina superfi- 15 Arteria temporalis superficialis
cialis der Fascia temporalis wird durch einen Haken bis an 16 Nervus auriculotemporalis
den hinteren Rand des Os zygomaticum gezogen, um ei- 17 Fascia temporalis (Lamina superficialis)
nen besseren Einblick in die Fossa temporalis zu bekom- 18 Musculus auricularis anterior (Schnittrand)
men. Innerhalb des Fensters ist an dessen hinterem und 19 Os temporale (Pars squamosa)
unterem Rand die Schnittfläche des Fettkörpers zwischen 20 Fascia temporalis
den Laminae superficialis und profunda der Fascia tem-
poralis zu sehen.
Das Fenster des kräftigen Musculus temporalis legt die
Schädelknochen frei, von denen das Perikranium entfernt
wurde. Von den Schädelknochen ist die Pars squamossa
des Os temporale und die Facies temporalis des großen
Keilbeinflügels zu sehen, die durch die Sutura sphenosqua-
mosa miteinander verbunden sind.
Die Facies temporalis des großen Keilbeinflügels bildet
die tiefste Stelle der Fossa temporalis. Sie hat die Form ei-
nes vertikal stehenden Rechtecks, das sich nach hinten
mit der Pars squamosa des Os temporale und nach vorn
mit dem Os zygomaticum verbindet. An seinem schmalen
oberen Rand legen sich das Os parietale und das Os fron-
tale an. Die Stelle, wo sich am oberen Rand des Rechtecks
die vier Schädelknochen treffen, wird als Pterion bezeich-
net und liegt knapp oberhalb der vorderen oberen Ecke
des vorliegenden Muskelfensters.

506
507
Abbildung 255 Aufsuchung der Arteria meningea media 3

Nach der Fensterung der knöchernen Schädelkapsel ist 1 Musculus auricularis superior
die Arteria meningea media zu sehen. Sie betritt die Cavi- 2 Arteria temporalis superficialis
tas cranii durch das Foramen spinosum und begibt sich in (Ramus frontalis – reseziert)
die Dura mater cranialis, mit der sie an die Innseite der 3 Musculus temporalis (Schnittfläche)
Pars squamosa des Os temporale gelangt. In ihrem Bereich 4 Musculus temporoparietalis (Schnittfläche)
spaltet sie sich in einen Ramus anterior und posterior, 5 Fascia temporalis
manchmal bald nach dem Foramen spinosum und 6 Sutura sphenosquamosa
manchmal erst, bevor sie diese Knochenpartie verläßt. 7 Arteria temporalis superficialis
Der Ramus anterior erreicht das Os parietale, an dem (Ramus frontalis – reseziert)
er den Sulcus arteriae meningeae mediae hervorruft. Die- 8 Pericranium (Schnittrand)
ser ist anfangs sehr tief und bei der Hälfte der Menschen 9 Os temporale (Pars squamosa)
dort sogar in Form eines Kanals vorhanden. 10 Fascia temporalis
Im Bereich der Pars squamosa des Schläfenbeins ist die (Lamina superficialis – Schnittrand)
Arteria meningea media noch vollständig in die Dura ma- 11 Musculus orbicularis oculi (Pars orbitalis)
ter eingeschlossen oder liegt in einer sehr flachen Furche 12 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
des Knochens. Sie selbst oder schon ihr Ramus frontalis 13 Arteria meningea media (Ramus frontalis)
ist dort knapp dorsal von der Sutura sphenosquamosa zu 14 Arteria meningea media
finden, die nach Entfernung des Perikraniums gut sicht- (Stamm der Rami frontalis und parietalis)
bar ist. Zur Aufsuchung der Arteria meningea media eig- 15 Arteria meningea media (Ramus orbitalis)
net sich daher diese Stelle unmittelbar oberhalb des Arcus [[Arteria meningo-orbitalis]]
zygomaticus etwas vor seiner Mitte am besten. 16 Musculus orbicularis oculi (Pars orbitalis)
Die Arteria meningea media ist bei diesem Präparat 17 Arteria temporalis profunda anterior
schon im verdeckten unteren Teil mehr nach vorne gera- 18 Arteria temporalis profunda posterior
ten, so daß sie dann etwas steiler als gewöhnlich nach 19 Musculus temporalis (Schnittfläche)
oben zieht, und sie gibt verhältnismäßig erst weit oben ih- 20 Arteria temporalis superficialis
ren Ramus parietalis ab. 21 Vena temporalis superficialis
An der Schnittstelle der Vertikalen von der Mitte des 22 Nervus facialis (Ramus temporalis)
Processus zygomaticus mit der Oberen Horizontalen ist 23 Arcus zygomaticus
der Ramus frontalis der Arteria meningea media wohl am 24 Nervus auriculotemporalis
sichersten anzutreffen. Es ist aber auch die Stelle, wo die 25 Dura mater cranialis
Arterie sehr oft in den Knochen eingelagert ist, so daß der 26 Os temporale (Pars squamosa – Schnittfläche)
Trepanationsvorschlag zur Aufsuchung der Meningea me- 27 Arteria meningea media (Ramus parietalis)
dia von Krönlein problematisch ist. 28 Musculus temporoparietalis (Schnittfläche)
An der Dura mater sind zahlreiche dunkle Punkte zu 29 Nervus facialis (Ramus temporalis)
sehen, die von einmündenden Venen des Knochens her- 30 Nervus auriculotemporalis
kommen, weil die Dura mater cranialis zugleich auch Pe- 31 Fettkörper zwischen den Laminae superficialis
riost ist. Die größeren Arterien werden beiderseits von Ve- und profunda der Fascia temporalis
nen begleitet, die über das Foramen spinosum zum Plexus 32 Vena temporalis superficialis
pterygoideus gelangen. 33 Arteria temporalis superficialis (Ramus parietalis)

508
A

509
Abbildung 256 Orbita und Regio temporalis

Bei Abbildung A sind das Corpus adiposum orbitae und 1 Musculus temporalis (Schnittfläche)
die angelagerten Musculi recti zu sehen. An den Bulbus 2 Dura mater cranialis
oculi legt sich von oben der Musculus levator palpebrae 3 Sutura sphenosquamosa
superioris an und schickt eine faszienartige Ausstrahlung 4 Arteria meningea media (Ramus frontalis)
seiner Sehne zum lateralen Orbitalrand. Oberhalb davon 5 Arteria meningea media (Ramus orbitalis)
liegt die Pars orbitalis der Glandula lacrimalis. Sie verbin- 6 Os sphenoidale (Ala major – Facies temporalis)
det sich hinter dieser Ausstrahlung mit der Pars palpebra- 7 Os zygomaticum (Schnittfläche)
lis, die zwischen dem Bulbus oculi und der Sehnen- 8 Sutura sphenofrontalis
austrahlung des Musculus levator palpebrae superioris 9 Musculus rectus superior
liegt. 10 Bulbus oculi (bedeckt mit Vagina bulbi
Am oberen Rande des Musculus rectus lateralis ziehen [Tenonsche Kapsel])
die Arteria und der Nervus lacrimalis zur Tränendrüse, 11 Musculus levator palpebrae superioris
die wie ziemlich selten, noch einen Arterienast der Arteria 12 Periorbita am Übergang in das Septum bulbi
infraorbitalis erhält. 13 Corpus adiposum orbitae
Bei Abbildung B wurde das Corpus adiposum orbitae 14 Musculus rectus lateralis
entfernt und die Tenonsche Kapsel (Vagina bulbi) vom 15 Glandula lacrimalis (Pars orbitalis)
Bulbus oculi abgehoben. Dort wo die Musculi bulbi die 16 Ramus lacrimalis der Arteria infraorbitalis
Kapsel durchsetzen, gehen von ihr kurze Muskelscheiden (Var.) und Sehnenausstrahlung
zurück an die Muskeln ab, von denen bei den seitlichen des Musculus levator palpebrae superioris
Musculi recti nach vorn gerichtete Verankerungen als Fas- 17 Musculus levator palpebrae superioris
zienzipfel zur Orbitalwand ziehen. Vom Musculus rectus 18 Arteria ophthalmica ([Arteria nasofrontalis])
lateralis ist der laterale Faszienzipfel deutlich zu sehen. 19 Vagina bulbi [Tenonsche Kapsel]
Die Pars orbitalis der Glandula lacrimalis wurde von 20 Glandula lacrimalis (Pars palpebralis)
ihrer Pars palpebralis getrennt und mit ihrer Arteria und und hinterer Rand der Sehnenaustrahlung
ihrem Nervus lacrimalis zur Seite gezogen. des Musculus levator palpebrae superioris
In der Umgebung des Nervus opticus gibt die Arteria 21 Glandula lacrimalis (Pars orbitalis)
ophthalmica die Arteriae ciliares posteriores ab und wen- 22 Musculus rectus superior beim Durchtritt
det sich über den Nervus opticus nach medial. Nur selten durch die Vagina bulbi mit Muskelscheide
zieht sie unterhalb des Nervs vorbei. Sie liegt sodann zwi- 23 Faszienzipfel des Musculus rectus lateralis
schen Nervus opticus und Musculus rectus medialis und 24 Ramus communicans des Nervus lacrimalis
gibt im sichtbaren Bereich die Arteria ethmoidalis ante- mit dem Nervus zygomaticus
rior ab, die zwischen den Musculi rectus medialis und obli- 25 Musculus rectus lateralis
quus superior das Foramen ethmoidale anterius betritt. und Arteriae ciliares posteriores
Die Arteria ophthalmica wird vom Nervus nasociliaris be- 26 Os zygomaticum (Schnittfläche)
gleitet und endet als Arteria supratrochlearis und Arteria 27 Arteria meningea media (Ramus orbitalis)
dorsalis nasi. Über ihrem Anfangsstück wurde die Vena 28 Arteria meningea media
ophthalmica superior schleifenförmig nach oben zurück- 29 Arteria meningea media (Ramus parietalis)
geschlagen. 30 Fascia temporalis (Lamina profunda)
An der Vagina externa des Nervus opticus sind zwei 31 Musculus temporalis (Schnittfläche)
zarte Nervi ciliares breves zu sehen. Siehe auch Nachtrag 32 Ramus lacrimalis der Arteria infraorbitalis (Var.)
auf den Seiten 512 und 513. 33 Arteria und Nervus lacrimalis
34 Nervus opticus mit angelagerten Nervi ciliares
35 Vena ophthalmica superior
36 Corpus adiposum buccae (Processus temporalis)
37 Arteria meningea media
38 Periorbita (Schnittrand)
39 Fascia temporalis (oberhalb ihrer Aufteilung
in Lamina superficialis und profunda)

510
A

511
Knochensituation der Orbita
und Fossa cranii media

Zusammen mit dem Margo orbitalis des Os zygomaticum Im temporalen Fenster ist der Ramus frontalis der Arte-
wurde die dünne, knöcherne Wand, die zwischen der Or- ria meningea media in die hintere obere Ecke des großen
bita und der Fossa temporalis liegt, reseziert. Sie wird von Keilbeinflügels unter Bildung eines Kanals eingelagert.
einem hinteren Ausläufer des Os zygomaticum und einem Oberhalb des unteren Knochenrandes geht von der Arte-
vorderen Ausläufer des großen Keilbeinflügels gebildet. In ria meningea media der Ramus orbitalis ab, der über die
direkter Fortsetzung nach hinten trennt der stehengeblie- Fissura orbitalis superior in die Orbita gelangt und dort
bene Teil des großen Keilbeinflügels die Fossa cranii media mit der Arteria lacrimalis anastomosiert oder sie über-
von der Orbita. nimmt. Auch die ganze Arteria ophthalmica kann ge-
Die Fossa cranii media wurde von lateral durch die legentlich aus dem Ramus orbitalis hervorgehen.
Wegnahme der hinteren Ausladung des seitlichen Teils Nach der Eröffnung der knöchernen Orbita wurde die
des großen Keilbeinflügels und eines anschließenden Periorbita weitgehend reseziert. Der hintere Rest ist vom
Stückes der Pars squamosa des Os temporale eröffnet. Knochen etwas abgehoben.Vorn geht sie in das Periost des
Vom unteren Knochenrand des temporalen Fensters Margo orbitalis über. Dieser Übergangsstreifen wurde
verläuft oberhalb der Fissura orbitalis inferior eine ste- aufgeklappt und durch zwei Fäden nach vorne gezogen.
hengebliebene Knochenbrücke zum Rest des Os zygomati-
cum.

512
Autonome Innervation des Kopfes in der Orbita

In der Orbita betrifft die autonome Innervation mit teil- Die beiden feinen Nervi ciliares longi gehen vom sensi-
weise selbständigen Nervenwegen den Bulbus und die blen Nervus nasociliaris noch vor dem Ganglion ciliare ab
Tränendrüse. Im Bulbus oculi wird die glatte Muskulatur und legen sich an die Vagina externa des Nervus opticus
des Musculus ciliaris und der Iris von solchen Nervenfa- an. Sie durchsetzen die Sklera etwas weiter vorn, sind aber
sern erreicht. bei dieser Vergrößerung nur schwer zu sehen. Sie führen
Der Musculus ciliaris und der Musculus sphincter pupil- auch sympathische Fasern, die zusammen mit den sym-
lae bekommen vom Ganglion ciliare die Nervi ciliares bre- pathischen Fasern der Nervi ciliares breves den Musculus
ves, die in der Nähe des Nervus opticus zum Bulbus ziehen dilatator pupillae versorgen.
und die Akkomodation und Abblendung des Auges bewir- Die Tränendrüse wird mit sekretorischen Fasern vom
ken. Sie durchsetzen die Sklera und ziehen im Spatium pe- Ganglion pterygopalatinum über den Nervus zygomaticus
richoroideum zu den genannten Muskeln. Zwei von drei versorgt, der sich durch einen Ramus communicans mit
bis sechs kleinen Stämmchen der Nervi ciliares breves, die dem Nervus lacrimalis verbindet. Dieser Ramus commu-
sich außerhalb und innerhalb des Bulbus mehrfach auf- nicans verbindet sich mit dem oberen Ast des Nervus zy-
teilen, sind angelagert an die äußere Scheide des Nervus gomaticus, dem Ramus zygomaticotemporalis, meistens
opticus zu sehen. bevor er in das gleichnamige Foramen des Os zygomati-
Das Ganglion ciliare liegt lateral des Nervus opticus ge- cum eintritt.
rade noch verdeckt durch den Rest der Periorbita und er-
hält dort eine parasympathische, eine sympathische und
eine sensible Wurzel.

513
Abbildung 257 Regio orbitalis 1

Die Orbita wird nach vorn durch das Septum orbitale ab- 1 Vena supratrochlearis [Vena frontalis]
geschlossen. Nerven und Gefäße, welche die Orbita verlas- 2 Vena ophthalmica superior
sen, müssen den Ansatz des Septum orbitale durchsetzen. (oberer Ast – supratrochlearer Austritt)
Sie werden anfangs vom Musculus orbicularis oculi zuge- 3 Vena supraorbitalis
deckt. Bei den Abbildungen wurde der Muskel entfernt. 4 Arteriae palpebrales laterales (superiores)
Auf Abbildung A und B sind die austretenden Nerven 5 Vena temporalis media
gelb unterlegt. Der Ramus lateralis des Nervus supraorbi- 6 Arteria zygomaticoorbitalis
talis zieht zusammen mit der Arteria supraorbitalis durch 7 Septum orbitale
die mit einem Band überbrückte Incisura supraorbitalis 8 Tarsus superior
und zerfällt sofort in mehrere starke Äste. Medial davon 9 Arteria palpebralis lateralis (inferior)
zieht durch die Incisura frontalis der Ramus medialis des 10 Tarsus inferior
Nervus supraorbitalis, der bald von der Arteria supra- 11 Septum orbitale
trochlearis begleitet wird. Oberhalb von der Trochlea er- 12 Margo supraorbitalis
scheint der dünne Nervus supratrochlearis, der mit dem 13 Ausläufer des Corpus adiposum orbitae
Ramus medialis des Nervus supraorbitalis einen beachtli- 14 Glandula lacrimalis (Pars orbitalis)
chen Faseraustausch oder gar eine Verschmelzung haben 15 Faszienausstrahlung
kann. des Musculus levator palpebrae superioris
Unterhalb der Trochlea erscheint neben dem Nervus in- 16 Septum orbitale (Innenseite)
fratrochlearis die Vena ophthalmica superior, die sich 17 Vena transversa faciei
durch die Vena nasofrontalis mit der Vena angularis der 18 Os zygomaticum
Vena facialis verbindet. Die Vena frontalis (Vena supra- 19 Verbindung der Faszienausstrahlung
trochlearis) wurde reseziert und mit ihr auch der mediale des Musculus levator palpebrae superioris
Teil des Venenbogens zur Vena temporalis media, der mit dem Septum orbitale
durch die Vena supraorbitalis gebildet wird. Die Arterien 20 Arteria conjunctivalis posterior der Arteria lacrimalis
und Venen zeigen keinen streng einander zugeordenten 21 Margo infraorbitalis
Verlauf. Das Ende der Arteria ophthalmica verläßt aber 22 Arcus palpebralis inferior
doch zusammen mit dem unteren Ast der Vena ophthal- 23 Arcus palpebralis superior
mica superior die Orbita und gibt einen gemeinsamen 24 Arteria palpebralis medialis (inferior)
Stamm für die Arteriae palpebrales mediales ab, die mit 25 Crista lacrimalis posterior
den Arteriae palpebrales laterales der Arteria lacrimalis in 26 Crista lacrimalis anterior
der Nähe der Lidränder die Arcus palpebrales bilden. So- 27 Vena angularis
dann zerfällt das Ende der Arteria ophthalmica in die Ar- 28 Saccus lacrimalis
teriae supratrochlearis und dorsalis nasi. Zwischen der Ar- 29 Arteria dorsalis nasi
teria supratrochlearis und Arteria supraorbitalis ist ein 30 Arterie und Nerv des Saccus lacrimalis
ungewöhnlich starker anastomotischer Bogen ausgebil- 31 Vena nasofrontalis und Nervus infratrochlearis
det. 32 Arteria und Nervus supratrochlearis
Bei der Abbildung B wurde das Septum orbitale am 33 Anastomose zwischen den Arteriae
Margo supraorbitalis abgetrennt und nach abwärts gezo- supratrochlearis und supraorbitalis
gen. In dem eröffneten Feld ist der Musculus levator palpe- 34 Vena nasalis externa
brae superioris durch einen Ausläufer des Corpus adipo- 35 Fascia lacrimalis
sum orbitae verdeckt. Lateral davon ist oberhalb der Fas- 36 Vena nasalis externa
zienaustrahlung des Muskels die Pars orbitalis der Glan- 37 Arteria palpebralis (superior)
dula lacrimalis zu sehen. 38 Vena ophthalmica superior
(unterer Ast – infratrochlearer Austritt)
39 Arteria und Nervus supratrochlearis
40 Nervus supraorbitalis (Ramus medialis)
41 Nervus supraorbitalis (Ramus lateralis)
und Arteria supraorbitalis

514
A

515
Abbildung 258 Regio orbitalis 2

Bei dieser Abbildung wurde das obere Augenlid und der 1 Ligamentum palpebrale mediale
Musculus levator palpebrae superioris gespalten und aus- 2 Punctum lacrimale
einandergeklappt, so daß der Einblick in den Fornix con- 3 Arteria conjunctivalis posterior
junctivae superior weitgehend ermöglicht wurde. (der Arteria palpebralis medialis)
An den aufgeklappten Lidhälften ist durch die straff fi- 4 Punctum lacrimale
xierte Tunica conjunctiva palpebrarum der Tarsus superi- 5 Musculus levator palpebrae superioris
or mit seinen eingelagerten Meibomschen Drüsen, den (durch einen sagittalen Schnitt gespalten)
Glandulae tarsales, gut zu sehen. Er bildet am Übergang 6 Fornix conjunctivae superior
zur Lidspalte durch den Limbus palpebralis posterior eine 7 Arteria conjunctivalis posterior
ziemlich scharfe Kante an der die Tunica conjunctiva in (der Arteria lacrimalis)
die Haut übergeht. Am medialen Ende des Tarsus liegen 8 Arteria conjunctivalis posterior
dort die Puncta lacrimalia mit denen die Canaliculi lacri- (der Arteria lacrimalis)
males beginnen, welche die Tränenflüssigkeit zum Trä- 9 Limbus posterior palpebrae
nensack leiten. Am oberen Lid ist eine seltene Varietät in 10 Arteria ciliaris anterior am Bulbus oculi
Form eins zweiten Punctum lacrimale ausgebildet, wie sie (bedeckt mit Tunica cunjunctiva bulbi)
Foltz 1860 schon beschrieben hat. 11 Tarsus superior mit Glandulae tarsales
Medial von den normalen Puncta lacrimalia rundet [Meibomsche Drüsen]
sich die Kante des hinteren Lidrandes zur Commissura 12 Cornea mit hindurchscheinender Iris
medialis palpebrarum etwas ab und bildet den Angulus 13 Crista lacrimalis posterior (des Os lacrimale)
oculi medialis, in dem die leicht höckrige Caruncula lacri- 14 Musculus rectus superior sowie die laterale
malis und die Plica semilunaris conjunctivae liegen. Faszienausstrahlung der Musculi levator palpebrae
Die Tunica conjunctiva wird von Gefäßen versorgt, die superioris und rectus superior
aus den Arterien der Lider und der Arteria lacrimalis als sowie der Musculus rectus superior
Arteriae conjunctivales posteriores kommen. Sie sind in 15 Arteria conjunctivalis posterior
der Tunica conjunctiva palpebralis stärkere Gefäße, die (der Arteria lacrimalis)
besonders an den Tarsi ein dichtes Gefäßnetz bilden. Hin- 16 Commissura lateralis palpebrarum
gegen sind sie in der Tunica conjunctiva bulbaris so zart, 17 Tarsus superior mit Glandulae tarsales
daß sie mit freiem Auge kaum wahrgenommen werden [Meibomsche Drüsen]
können und daher am Präparat auch nicht gefüllt sind. Sie 18 Arteria conjunctivalis posterior
sind aber beim Lebenden mit der dort locker fixierten (der Arteria lacrimalis)
Bindehaut verschieblich und dadurch leicht von den Arte- 19 Limbus corneae
riae ciliares anteriores unterscheidbar. 20 Tunica conjunctiva
Bei der Abbildung B wurde die Tunica conjunctiva im 21 Caruncula lacrimalis
Fornix superior durchtrennt und durch zwei Fäden nach 22 Ligamentum palpebrale mediale (vorderer Zügel)
vorn gezogen. Ebenso wurde die von der Tenonschen 23 Saccus lacrimalis
Kapsel abgehende Muskelscheide an ihrem proximalen 24 Plica semilunaris conjunctivae
Ende durchtrennt und nach vorn gezogen. Der dadurch 25 Fascia muscularis der Vagina bulbi
freigelegte Musculus rectus superior wird durch eine Son- (Muskelscheide des Musculus rectus superior –
de, knapp hinter seinem Ansatz am Bulbus oculi, empor- Schnittränder)
gehoben. An der Tunica conjunctiva ist ein austrahlendes 26 Tarsus superior mit Glandulae tarsales
Gewebsbündel des Musculus levator palpabrae superioris [Meibomsche Drüsen]
zum Fornix conjunctivae superius zu sehen. 27 Mediale Faszienausstrahlung
der Musculi levator palpebrae superioris
und rectus superior
zur Trochlea des Musculus obliquus superior
28 Crista lacrimalis anterior der Maxilla
29 Saccus lacrimalis
30 Punctum lacrimale accessorium (Var.)
31 Gefäßnetz der Arteriae conjunctivales posteriores
32 Tarsus superior mit Glandulae tarsales
[Meibomsche Drüsen]

516
A

517
Abbildung 259 Regio occipitalis und
Regio cervicalis posterior 1

Die dorsale Seite des Halses, auch als Nacken oder Nucha 1 Musculus auricularis posterior
bezeichnet, erstreckt sich von der Linea nuchalis suprema 2 Musculus auricularis superior
und der Protuberantia occipitalis externa bis zu einer Li- 3 Nervus occipitalis minor
nie, die von dem Processus spinosus der Vertebra promi- (Ast für die Hinterfläche der Ohrmuschel)
nens zum Acromion verläuft. Sie läßt sich durch eine wei- 4 Venter occipitalis des Musculus occipitofrontalis
tere Linie zwischen den beiden Processus mastoidei, die 5 Linea nuchalis suprema
den Processus spinosus des Axis (Epistropheus) kreuzt, in (Ursprung des Venter occipitalis)
eine Regio cervicalis posterior und Regio occipitalis unter- 6 Musculus transversus nuchae
teilen, die bis zum Margo lambdoideus des Os occipitale 7 Linea nuchalis suprema
zu erweitern ist. 8 Protuberantia occipitalis externa
Der Nacken ist ausgefüllt mit einem massiven Lager 9 Arteria occipitalis
autochthoner Muskulatur, die sich zwischen den Processus 10 Venter occipitalis des Musculus occipitofrontalis
transversi und spinosi an die Wirbelbögen der Halswirbel- 11 Planum occipitale
säule anlagert. Sie gehört dem Musculus erector spinae an 12 Arteria occipitalis
und wird nur von den oberen Teilen des Musculus sterno- 13 Linea nuchalis superior
cleidomastoideus und Musculus trapezius überlagert. (Ansatz des Musculus sternocleidomastoideus)
Die beiden Muskeln verbinden sich an der Linea nu- 14 Nervus occipitalis major
chalis superior bindegewebig miteinander oder als häufi- 15 Nervus occipitalis tertius
ge Varietät durch den Musculus transversus nuchae. In der 16 Ramus posterior von C IV
Spalte zwischen den beiden Muskeln erscheint das breite 17 Ramus posterior von C V
Band des Musculus splenius capitis, das den gleichen An- 18 Ramus posterior von C VI
satz wie der Musculus sternocleidomastoideus hat und von 19 Ramus posterior von C VII
ihm gedeckt vom Processus mastoideus die Linea nuchalis 20 Vertebra prominens
superior erreicht. 21 Ligamentum nuchae
Der Musculus trapezius entspringt in der Mitte vom 22 Musculus trapezius (Sehnenspiegel)
elastischen Ligamentum nuchae und wird in dessen Nähe 23 Arterienast der Arteria cervicalis profunda
von den sensiblen Rami posteriores der Nervi cervicalis 24 Musculus trapezius (Pars descendens)
C III bis C VII durchsetzt. 25 Musculus sternocleidomastoideus
Durch Fäden sind abgespreizt der Nervus occipitalis 26 Nervus occipitalis minor secundus
major, occipitalis minor und auricularis magnus. Der Ner- 27 Nervus auricularis magnus
vus occipitalis minor wird von einem meistens sehr dün- 28 Musculus splenius capitis
nen Hautnerven für den seitlichen Teil der Regio cervica- 29 Nervus occipitalis minor
lis posterior und die Gegend des Warzenfortsatzes aus 30 Arteria auricularis posterior
dem dritten Zervikalnerven, dem Nervus occipitalis minor 31 Nervus auricularis posterior des Nervus facialis
secundus, begleitet.
Oben links im Bild ist der Nervus auricularis posterior
des Nervus facialis für die hinteren Ohrmuskeln und den
Venter occipitalis des Musculus occipitofrontalis durch ei-
nen Faden gespannt.

518
519
Abbildung 260 Regio occipitalis und
Regio cervicalis posterior 2

Gegenüber der linken Seite des Präparates unterscheidet 1 Nodus lymphoideus occipitalis
sich der Verlauf des Nervus occipitalis minor dadurch, daß 2 Bindegewebsbogen zwischen Musculus trapezius
er um ein abgesprengtes Muskelbündel des Musculus tra- und Musculus sternocleidomastoideus
pezius zieht, bevor er die Regio occipitalis betritt. Auch 3 Anastomose zwischen Nervus occiptalis minor
kommt es nicht allzuselten vor, daß er den Rand eines und Nervus occipitalis major
normal geformten Musculus trapezius durchsetzt. Das er- 4 Venter occipitalis des Musculus occipitofrontalis
scheint umso verwunderlicher, als er ja oberhalb des 5 Musculus auricularis posterior
Punctum nervosum sonst noch recht weit vom Musculus 6 Musculus auricularis superior
sternocleidomastoideus überlagert wird. (hinterer Teil – geht in die Galea aponeurotica
Der Nervus occipitalis minor verbindet sich mit dem des Venter occipitalis über)
Nervus occipitalis major durch eine übliche Anastomose 7 Nervus occipitalis minor
und teilt sich mit ihm in das Versorgungsgebiet am Hin- (Ast für die Hinterfläche der Ohrmuschel)
terhaupt bis zur Scheitelregion. Er steht mit ihm in einem 8 Musculus auricularis superior (vorderer Teil)
sogenannten vikariierenden Verhältnis, das besagt, daß 9 Nodi lymphoidei mastoidei [retroauriculares]
bei einem sehr dicken Nervus occipitalis major der Ner- 10 Nervus auricularis posterior des Nervus facialis
vus occipitalis minor dünn ist und umgekehrt. 11 Nodi lymphoidei infraauriculares
Der Nervus occipitalis major tritt mit der Arteria occi- 12 Nervus auricularis magnus (Ramus posterior)
pitalis entweder durch den bindegewebigen Verbindungs- 13 Nervus auricularis magnus (Ramus anterior)
bogen zwischen dem Musculus trapezius und sternoclei- 14 Nervus auricularis magnus
domastoideus oder gerade unterhalb davon aus. An dieser 15 Musculus sternocleidomastoideus
Stelle liegen die Nodi lymphoidei occipitales und können 16 Nervus occipitalis minor
bei Erkrankung eine Okzipitalneuralgie verursachen. 17 Musculus trapezius
Am Processus mastoideus in der Umgebung des Nervus 18 Musculus trapezius (abgesprengtes Bündel)
auricularis posterior des Nervus facialis sind die Nodi lym- 19 Musculus splenius capitis
phoidei mastoidei, die auch als retroauriculares beschrie- 20 Nervus occipitalis minor
ben werden, zu sehen. Unterhalb davon liegen die Nodi 21 Nervus occipitalis major
lymphoidei infraauriculares in der Umgebung des Ramus und Nodus lymphoideus occipitalis
posterior des Nervus auricularis magnus am hinteren 22 Arteria occipitalis
Rande der Glandula parotidea.
Die Arteria occipitalis und die Nervi occipitales sind in
die Kopfschwarte eingelagert, die hinter und zwischen
den Venter occipitales des Musculus occipitofrontalis nur
aus der Cutis und der modifizierten Tela subcutanea be-
steht.
Diese derbe und filzige Tela subcutanea heftet sich fest
an die Linea nuchalis suprema und verbindet sich unter-
halb davon fest mit den Ansatzsehnen des Musculus ster-
nocleidomastoideus und Musculus trapezius. Die in ihr lie-
genden Gefäße und Nerven sind gut fixiert und nur
schwer auspräparierbar.

520
521
Abbildung 261 Regio occipitalis und
Regio cervicalis posterior 3

Nach Entfernung der nach hinten gewanderten ventralen 1 Musculus trapezius (Schnittfläche)
Muskulatur in Form des Musculus trapezius und der Mus- 2 Musculus sternocleidomastoideus
culi rhomboidei ist die Oberfläche der autochthonen, dor- 3 Venter occipitalis des Musculus occipitofrontalis
salen Muskulatur frei überblickbar. Sie wird weiterhin nur 4 Musculus semispinalis capitis
mehr eingerahmt durch den Musculus levator scapulae 5 Protuberantia occipitalis externa
und den Musculus sternocleidomastoideus, die zur ventra- 6 Musculus semispinalis capitis
len Muskelgruppe gehören. 7 Arteria occipitalis
Das breitflächige Band des Musculus splenius capitis, 8 Musculus sternocleidomastoideus
das von den Processus spinosi der unteren Hals- und obe- 9 Musculus trapezius (Schnittfläche)
ren Brustwirbel entspringt und an der Linea nuchalis su- 10 Kopfschwarte (Schnittfläche)
perior bis zum Processus mastoideus hin ansetzt, wird un- 11 Arteria occipitalis (Ramus occipitalis)
ten vom Musculus serratus posterior superior überlagert. 12 Planum occipitale
Selbst bedeckt es den größten Teil der beachtlichen Mus- 13 Nervus occipitalis major
kelmasse, die dorsal von den kurzen tiefen Nackenmuskel 14 Nervus occipitalis minor
liegt und als Musculus semispinalis capitis zum Planum 15 Nervus occipitalis tertius
occipitale des Os occipitale gelangt. 16 Nervus cervicalis III (Ramus posterior)
Seitlich an den Musculus splenius capitis ist der we- 17 Vertebra prominens
sentlich schmalere Musculus splenius cervicis angeschlos- 18 Musculus splenius cervicis
sen, dessen Ursprung um zwei weitere Processus spinosi 19 Musculus serratus posterior superior
der Brustwirbel nach unten reicht. Sein Ansatz liegt an 20 Nervus dorsalis scapulae
den Querfortsätzen der beiden oberen Halswirbel. 21 Nervus accessorius
Durch den freigelegten oberen Teil des Musculus semi- 22 Musculus supraspinatus
spinalis capitis tritt der unterlegte Nervus occipitalis ma- 23 Musculus iliocostalis thoracis
jor aus, der sich nach lateral zur Arteria occipitalis begibt. 24 Scapula (Margo medialis)
Diese ist am oberen Rande des Musculus splenius capitis und Arteria dorsalis scapulae
ganz lateral erschienen und wird auf der rechten Seite 25 Spina scapulae
vom unterlegten Nervus occipitalis minor überkreuzt. Am 26 Arteria transversa colli
medialen Ende des oberen Randes vom Musculus splenius 27 Musculus levator scapulae
capitis gelangt der Nervus occipitalis tertius an die Ober- 28 Musculus longissimus thoracis
fläche, indem er meistens den Muskel noch durchsetzt. 29 Musculus splenius cervicis
Von der medialen Seite des Musculus levator scapulae 30 Nervus thoracicus II (Ramus posterior)
tritt der Nervus dorsalis scapulae in die Schicht zwischen und Ramus dorsalis
dem Musculus serratus posterior superior und den hier re- der Arteria intercostalis posterior II
sezierten Musculi rhomboidei ein. 31 Musculus levator scapulae
Lateral vom Musculus levator scapulae verläuft der 32 Musculus supraspinatus
Nervus accessorius mit einem Ramus trapezius des Plexus 33 Angulus superior der Scapula
cervicalis, die ursprünglich nur vom Musculus trapezius 34 Nervus dorsalis scapulae
bedeckt wurden. Im Fettgewebe vor dem Nerven liegt die 35 Nervus accessorius
Arteria transversa colli. 36 Musculus splenius cervicis
37 Musculus splenius capitis
38 Nervus occipitalis minor
39 Ligamentum nuchae
40 Nervus occipitalis major
41 Arteria occipitalis

522
523
Abbildung 262 Regio occipitalis und
Regio cervicalis posterior 4

Gegenüber der vorhergehenden Abbildung wurden die 1 Musculus sternocleidomastoideus


Musculi splenii capitis und cervicis sowie der Musculus 2 Musculus splenius capitis (Schnittfläche)
serratus posterior superior zusätzlich reseziert, so daß der 3 Protuberantia occipitalis externa
Musculus semispinalis capitis und der Musculus longissi- 4 Nervus occipitalis major
mus capitis freigelegt wurden. 5 Musculus splenius cervicis (reseziert)
Der schlanke Musculus longissimus capitis legt sich 6 Musculus splenius capitis
seitlich an den Musculus semispinalis capitis an und wur- und Nervus occipitalis minor
de zusammen mit ihm vom Musculus splenius cervicis von 7 Musculus sternocleidomastoideus
der Seite her umgurtet. 8 Kopfschwarte (Schnittfläche mit Verzweigung
Durch den Musculus semispinalis capitis treten, vom der Arteria occipitalis)
zweiten angefangen, die Rami posteriores der Zervikalner- 9 Arteria occipitalis (Ramus occipitalis)
ven aus. Es sind ihre medialen Äste, weil die lateralen nur 10 Planum occipitale der Squama occipitalis
motorische Fasern führen. Sie treten daher in der Nähe 11 Musculus semispinalis capitis
der Processus spinosi oder weiter unten sogar schon an 12 Nervus occipitalis tertius
den Processus spinosi aus. Sie werden begleitet von Ästen 13 Musculus longissimus capitis
der Arteria cervicalis profunda, die den Rami dorsales der 14 Nervus cervicalis IV (Ramus posterior)
Arteriae intercostales posteriores entsprechen. 15 Nervus accessorius
Der oberste Ramus posterior, der zur Haut gelangt, 16 Musculus levator scapulae
kommt von dem zweiten Nervus cervicalis. Er geht sofort 17 Musculus longissimus capitis
nach der Articulatio atlantoaxialis lateralis vom Spinal- 18 Nervus cervicalis V (Ramus posterior)
nerven ab. Sein dicker sensibler dorsaler Ast schlingt sich 19 Vertebra prominens
um den Musculus obliquus capitis inferior nach oben, 20 Nervus cervicalis VI (Ramus posterior)
durchsetzt den Musculus semispinalis capitis und den 21 Nervus cervicalis VII (Ramus posterior)
Musculus trapezius und versorgt als Nervus occipitalis 22 Scapula (Margo medialis)
major die Haut bis zur Scheitelgegend. 23 Musculus longissimus thoracis
Der Ramus posterior des dritten Zervikalnerven bildet 24 Musculus supraspinatus
mit seinem medialen Ast den Nervus occipitalis tertius. Er 25 Nervus suprascapularis und Arteria suprascapularis
hat sich nach dem Foramen intervertebrale um die Proces- 26 Nervus dorsalis scapulae
sus articulares des zweiten und dritten Halwirbels nach 27 Musculus iliocostalis cervicis
hinten geschlungen und durchsetzt die Muskulatur im- 28 Musculus longissimus cervicis
mer noch leicht aufsteigend. Vom fünften Zervikalnerven 29 Musculus levator scapulae
an verlaufen die Rami dorsales mehr und mehr absteigend 30 Spina scapulae
durch die Muskulatur, so daß zwischen ihnen größere Di- 31 Musculus trapezius (Schnittfläche)
stanzen auftreten, als es den Wirbelhöhen entsprechen 32 Musculus rhomboideus major (Schnittfläche)
würde. 33 Musculus iliocostalis thoracis
34 Scapula (Angulus superior)
35 Nervus dorsalis scapulae
36 Nervus accessorius
37 Musculus longissimus capitis (Intersectio tendinea)
38 Arteria transversa colli
39 Musculus longissimus capitis
40 Musculus splenius cervicis (reseziert)
41 Nervus occipitalis minor

524
525
Abbildung 263 Regio occipitalis und
Regio cervicalis posterior 5

An diesem Präparat wurde nach der Entfernung des Mus- 1 Musculus sternocleidomastoideus (Ansatzsehne)
culus trapezius nur ein Teil des Musculus splenius capitis 2 Musculus occipitofrontalis (Venter occipitalis)
reseziert, um den Verlauf der Arteria occipitalis zu zeigen. 3 Linea nuchalis suprema
Der Musculus sternocleidomastoideus wurde zusam- (Ursprung des Venter occipitalis)
men mit dem Nervus occipitalis minor durch einen Haken 4 Linea nuchalis superior
weggespannt, damit der überlagerte Ansatz des Musculus (Ansatz des Musculus semispinalis capitis)
splenius capitis besser erkannt werden kann. Der Muscu- 5 Protuberantia occipitalis externa
lus splenius capitis setzt wie der Musculus sternocleidoma- 6 Nervus occipitalis tertius
stoideus an der äußeren Hälfte der Linea nuchalis superior 7 Musculus semispinalis capitis (medialer Anteil)
und am Processus mastoideus an. 8 Musculus semispinalis capitis (lateraler Anteil)
Vor seinem Ansatz bedeckt der Musculus splenius capi- 9 Musculus occipitofrontalis (Venter occipitalis)
tis den Musculus longissimus capitis, der ebenfalls am Pro- 10 Musculus sternocleidomastoideus (Ansatzsehne)
cessus mastoideus ansetzt. Er benutzt dort seiner Größe 11 Planum occipitale der Squama occipitalis
entsprechend ein kleines Feld in der Nähe von dessen hin- 12 Arteria occipitalis
terem Rand und seinem unteren Ende. 13 Nervus occipitalis major
Zu diesen beiden Muskeln in der Nähe ihrer Ansätze 14 Ligamentum nuchae
hat die Arteria occipitalis eine entsprechende Beziehung. 15 Musculus splenius capitis (Schnittfläche)
Sie kann wie auf der rechten Seite des Präparates entwe- 16 Musculus longissimus capitis
der medial vom Musculus longissimus capitis sofort an 17 Musculus longissimus capitis mit Intersectio tendinea
den Musculus semispinalis capitis angelagert verlaufen, 18 Nervus occipitalis minor
oder sie zieht zwischen dem Musculus longissimus capitis 19 Musculus splenius capitis
und dem Musculus splenius capitis hindurch, wie auf der 20 Vertebra prominens
linken Seite des Präparates. 21 Vertebra thoracica III (Processus spinosus)
Die Arteria occipitalis ist von der Arteria carotis exter- 22 Musculus levator scapulae
na im Trigonum caroticum nach dorsal abgegangen und 23 Musculus iliocostalis thoracis
ist mit dem unteren Rand des hinteren Digastricusbauches 24 Musculus splenius cervicis
unter den Musculus sternocleidomastoideus gezogen. Zwi- 25 Musculus splenius cervicis
schen dem Ansatz des Musculus sternocleidomastoideus 26 Musculus iliocostalis thoracis
am Processus mastoideus und dem Ursprung des hinteren 27 Musculus longissimus thoracis
Digastricusbauches in der Incisura mastoidea legt sich die 28 Musculus levator scapulae
Arterie dem Felsenbein an und benützt dort den Sulcus 29 Nervus occipitalis minor
arteriae occipitalis, bevor sie zwischen die beschriebenen 30 Musculus longissimus capitis
Muskeln eintritt. 31 Musculus semispinalis capitis
Gegenüber der vorhergehenden Abbildung durchsetzt (lateraler und medialer Anteil)
der Nervus occipitalis tertius noch den Musculus splenius 32 Arteria occipitalis
capitis, und der Nervus occipitalis major hat sich rechts 33 Musculus splenius capitis (Schnittfläche)
vor seinem Austritt aus dem Musculus semispinalis capitis 34 Nervus occipitalis minor
schon in zwei Äste gespalten.

526
527
Abbildung 264 Regio occipitalis und
Regio cervicalis posterior 6

Nach Beseitigung der ganzen Musculi splenii capitis und 1 Musculus splenius capitis (Schnittfläche)
cervicis sind die Intersectiones tendineae des Musculus se- 2 Kraniale Intersectio tendinea
mispinalis capitis und des Musculus longissimus capitis an des Musculus semispinalis capitis
diesem Präparat eindrucksvoll zu sehen. (nach unten weisende Zacke des lateralen Anteils)
Die Intersectiones tendineae sind nicht nur ein mor- 3 Kraniale Intersectio tendinea
phologisches Detail, das die Mehrbäuchigkeit dieser Mus- des Musculus semispinalis capitis
keln zum Ausdruck bringt, sondern sie sind bei ihrer cha- (nach oben weisende Zacke des medialen Anteils)
rakteristischen Ausbildung auch eine große Hilfe, bei ei- 4 Kraniale Intersectio tendinea
nem kleineren Eröffnungsfeld die Muskeln zu erkennen. des Musculus semispinalis capitis
Der Musculus semispinalis capitis besitzt zwei Schalt- 5 Protuberantia occipitalis externa
sehnen. Die untere ist eine lange schräg verlaufende 6 Musculus semispinalis capitis (medialer Anteil)
Schaltsehne, die ihre Mitte in der Höhe der Vertebra pro- 7 Musculus semispinalis capitis (lateraler Anteil)
minens besitzt. Sie ist eingeschaltet in die Ursprungs- 8 Musculus longissimus capitis
zacken, die von den Querfortsätzen der oberen Brustwir- 9 Musculus sternocleidomastoideus (Ansatzsehne)
bel kommen. Von ihrem oberen Ende geht ein oberflächli- 10 Musculus occipitofrontalis (Venter occipitalis)
cher Teil der Muskelbündel bis zum Os occipitale. Die me- 11 Arteria occipitalis
dialen und tiefen Bündel haben hingegen in der Höhe des 12 Nervus occipitalis major
Axis eine zweite sehnige Unterbrechung. Diese setzt sich 13 Musculus splenius capitis (Schnittfläche)
auch in den durch einen Spalt abgrenzbaren lateralen Ab- 14 Nervus occipitalis tertius
schnitt fort und besitzt dort einen bis in die Höhe vom 15 Musculus longissimus capitis
vierten Halswirbel nach abwärts reichenden Ausläufer. (inkonstante Intersectio tendinea)
Die Muskulatur des oberen Bauches beider Abschnitte 16 Axis [Epistropheus] (Processus spinosus)
reicht oberflächlich bis fast zum Ansatz an der medialen 17 Nervus occipitalis minor
Hälfte der Linea nuchalis superior, während in der Tiefe 18 Musculi interspinales
längere sehnige Anteile zu finden sind, die bis zur Linea 19 Intersectio tendinea des Musculus longissimus capitis
nuchalis inferior hinabreichen. 20 Vertebra prominens (Processus spinosus)
Der seitlich dem Musculus semispinalis capitis anlie- 21 Musculus iliocostalis cervicis
gende schlanke Musculus longissimus capitis hat ebenfals 22 Musculus levator scapulae
zwei Schaltsehnen, die in ähnlicher Höhe liegen. Die obere 23 Musculus splenius cervicis
ist nicht immer ausgeprägt, aber die untere ist lang und 24 Musculus longissimus cervicis
bandförmig. Der Musculus longissimus capitis entspringt 25 Musculus semispinalis cervicis
wie der Musculus semispinalis capitis von den Querfort- 26 Musculus longissimus cervicis
sätzen der unteren Hals- und oberen Brustwirbel und 27 Musculus splenius cervicis
setzt am Processus mastoideus an. (inkonstante Sehne zum dritten Brustwirbel)
Zwischen den auseinanderbewegten medialen Rän- 28 Musculus levator scapulae
dern der Musculi semispinales capitis sind nach Entfer- 29 Musculus semispinalis thoracis
nung des Ligamentum nuchae die Processus spinosi mit 30 Kaudale Intersectio tendinea
den Musculi interspinales cervicis zu sehen. des Musculus semispinalis capitis
31 Intersectio tendinea des Musculus longissimus capitis
32 Kraniale Intersectio tendinea
des Musculus semispinalis capitis
(unterer Ausläufer im lateralen Anteil)
33 Nervus cervicalis IV (Ramus posterior)
34 Musculus longissimus capitis
35 Nervus occipitalis tertius
36 Musculus semispinalis capitis
(obligates, durchlaufendes Muskelbündel
zwischen mittlerem und oberem Bauch)
37 Arteria occipitalis
38 Nervus occipitalis major
39 Musculus sternocleidomastoideus (Ansatzsehne)
40 Nervus occipitalis minor
528
529
Abbildung 265 Regio occipitalis und
Regio cervicalis posterior 7

Durch die zusätzliche Resektion des Musculus semispialis 1 Musculus sternocleidomastoideus


capitis auf der linken Körperseite wurde der Musculus se- 2 Musculus splenius capitis (Schnittfläche)
mispinalis cervicis in seinem Halsbereich freigelegt. Er be- 3 Nervus occipitalis major
deckt hinter den Wirbelbögen nur mehr die verhältnismä- 4 Musculus semispinalis capitis
ßig dünne Schicht des Musculus multifidus. 5 Protuberantia occipitalis externa
Weiterhin sind dadurch die Musculi suboccipitales frei- 6 Musculus rectus capitis posterior minor
gelegt worden. Sie bilden durch den Musculus rectus capi- 7 Musculus rectus capitis posterior major
tis posterior major und die beiden Musculi obliqui capitis 8 Okzipitalisanastomose
superior und inferior das Trigonum suboccipitale, in dem 9 Arteria occipitalis
die Arteria vertebralis und der Arcus posterior atlantis zu 10 Musculus splenius capitis (Schnittfläche)
finden sind. 11 Musculus sternocleidomastoideus
In diesem Trigonum verläßt vor dem unterlegten Ner- 12 Nervus occipitalis minor
vus suboccipitalis ein Ast die Arteria vertebralis, der sich 13 Musculus obliquus capitis superior
mit dem tiefen Ast des Ramus descendens der Arteria occi- 14 Nervus occipitalis major
pitalis zur Okzipitalisanastomose verbindet. Diese meist 15 Musculus longissimus capitis
sehr starke Anastomose ist bei Blockaden der proximalen mit Intersectio tendinea
Arteria vertebralis oder der Karotiden eine wichtige Ver- 16 Musculus splenius cervicis (Schnittfläche)
bindung für die Blutzufuhr zum Gehirn. Außerdem ana- 17 Nervus cervicalis V (Ramus posterior)
stomosieren hier auch die Arteria cervicalis profunda und 18 Arteria cervicalis profunda
die Arteria cervicalis ascendens durch ein grobmaschiges 19 Musculus semispinalis cervicis
Gefäßnetz miteinander, an dem die Arteria occipitalis mit 20 Nervus cervicalis VIII (Ramus posterior)
ihrem Ramus descendens beteiligt ist. 21 Nervus accessorius
Die Rami posteriores der Zervikalnerven wurden zwei- 22 Nervus dorsalis scapulae
mal unterlegt. Das eine Mal beim Eintritt in die Muskel- 23 Ramus cutaneus posterior medialis
kammer der autochthonen Muskulatur und das andere des Nervus thoracicus I
Mal bei ihrem Austritt. Sofort nach ihrem Abgang aus 24 Arteria suprascapularis
dem Nervus spinalis umrunden sie von lateral die Gelenk- 25 Nervus auricularis magnus
fortsätze der Halswirbel. Nur der Ramus posterior des 26 Musculus levator scapulae
zweiten Zervikalnerven geht hinter der Articulatio atlan- 27 Vertebra thoracica I (Processus transversus)
toaxialis lateralis aus dem Nervus spinalis hervor und be- 28 Musculus longissimus capitis
gibt sich direkt nach dorsal. Nachdem er den Musculus ob- 29 Musculus trapezius
liquus capitis inferior von unten umlaufen hat, durchsetzt 30 Musculus rhomboideus major
er den Musculus semispinalis capitis und gelangt als Ner- 31 Musculus longissimus thoracis
vus occipitalis major zum Hinterhaupt. 32 Musculus longissimus cervicis
Die Arteria cervicalis profunda hat sich nach ihrem Ur- 33 Musculus iliocostalis cervicis
sprung aus dem Truncus costocervicalis nicht wie bei zwei 34 Vertebra prominens (Processus spinosus)
Dritteln der Menschen zwischen den Querfortsätzen des 35 Nervus cervicalis V (Ramus posterior)
siebenten Hals- und ersten Brustwirbels nach hinten be- 36 Musculus longissimus capitis
geben, sondern unterhalb des Querfortsatzes des ersten 37 Musculus splenius cervicis (reseziert)
Brustwirbels. An typischer Stelle ist nur eine zusätzliche 38 Axis (Processus spinosus)
Verbindung vorhanden. Auch ist ein Ramus cutaneus po- 39 Arteria occipitalis
sterior von C VI nicht ausgebildet. 40 Nervus occipitalis minor

530
531
Abbildung 266 Subokzipitalpunktion 1
Regio occipitalis und
Regio cervicalis posterior

Die Subokzipitalpunktion wird bei vorgeneigtem Kopf 1 Protuberantia occipitalis externa


praktiziert. Die Punktionsnadel wird in der Medianebene 2 Nervus occipitalis major
oberhalb des Processus spinosus des Axis [Epistropheus] und Musculus rectus capitis posterior minor
durch die Cutis eingestochen und schräg nach oben ge- (Schnittrand)
führt, bis sie mit der Squama occipitalis Kontakt be- 3 Linea nuchalis superior
kommt. (Ansatz des Musculus semispinalis capitis)
Es hat wenig Sinn sich bei der Lokalisation der Ein- 4 Linea nuchalis suprema
stichstelle auf die Palpation des Processus spinosus des (Ursprung des Venter occipitalis)
Axis zu beziehen, da dieser korrekt gar nicht tastbar ist. 5 Arteria occipitalis (Ramus descendens)
Seine Lage kann aber durch die stets gut tastbare Protube- 6 Musculus splenius capitis (Schnittrand)
rantia occipitalis externa abgeschätzt werden. Sie ist bei 7 Nervus auricularis posterior
vorgebeugtem Kopf ca 7 cm entfernt. und Musculus sternocleidomastoideus
Durch mäßiges Vor- und Zurückschieben der Punk- 8 Musculus auricularis superior
tionsnadel bei gleichzeitigem Anheben verschiebt sich die 9 Musculus occipitofrontalis (Venter occipitalis)
Einstichstelle an der Haut durch die Nachgiebigkeit der 10 Arteria occipitalis
Tela subcutanea nach oben bis in die Höhe des Arcus po 11 Arteria auricularis posterior
sterior atlantis, weil in der Nähe des hinteren, festen Ran- 12 Musculus rectus capitis posterior major
des des Ligamentum nuchae eine Art Drehpunkt entsteht, 13 Musculus obliquus capitis superior
der durch die Überkreuzung der beiden Punktionsnadeln 14 Musculus obliquus capitis inferior
versinnbildlicht werden soll. Der hintere Rand vom Fora- 15 Musculus rectus capitis posterior major
men magnum des Os occipitale läßt sich auf diese Weise (Schnittrand)
gut lokalisieren, weil unmittelbar unterhalb von ihm die 16 Arteria vertebralis (Ramus muscularis)
Punktionsnadel keinen Knochenkontakt mehr bekommt. 17 Musculus semispinalis capitis (Schnittrand)
Sie durchsticht dann die Membrana atlantooccipitalis po- 18 Arteria cervicalis profunda
sterior und gelangt in die Cisterna cerebellomedullaris. 19 Musculus levator scapulae
Niemals wird dazu mehr als 5 cm Stichtiefe benötigt. 20 Nervus auricularis magnus (Ramus posterior)
Die Dura mater spinalis ist oberhalb des Arcus posteri- 21 Nervus occipitalis minor
or atlantis mit der Membrana atlantoocipitalis posterior 22 Musculus longissimus capitis
zu einer einheitlichen bindegewebigen Platte verwachsen, 23 Arteria vertebralis
der innen die Arachnoidea mater direkt angelagert ist. In 24 Nervus suboccipitalis und Arteria vertebralis
dieser Platte gibt es keine Fortsetzung des Spatium epidu- 25 Foramen magnum (hinterer Rand)
rale. Nur seitlich setzt sich das Spatium epidurale bis an 26 Ligamentum nuchae
die Schädelbasis fort und beinhaltet das letzte extrakra- 27 Musculus semispinalis cervicis
nielle Stück der Arteria vertebralis. 28 Tela subcutanea (paramedianer Schnittrand)
Um die Membrana atlantooccipitalis sichtbar zu ma- 29 Cutis (paramedianer Schnittrand)
chen, wurden zusätzlich der Musculus rectus capitis poste- 30 Arcus posterior atlantis
rior minor und major reseziert. Seitlich von diesen sind im 31 Membrana atlantooccipitalis posterior
Trigonum suboccipitale die Arteria vertebralis in dem 32 Os occipitale (Squama occipitalis)
nach ihr benannten Sulcus mit dem abgeschnittenem Ver- 33 Linea nuchalis inferior
bindungsast zur Arteria occipitalis und der unterlegte (teilt das Planum occipitale des Os occipitale
Nervus suboccipitalis zu sehen. in zwei Hälften)
34 Musculus semispinalis capitis (reseziert)
35 Subgaleatischer Raum
(Bindegewebsraum zwischen Pericranium
und Kopfschwarte)

532
533
Abbildung 267 Subokzipitalpunktion 2
Regio occipitalis und
Regio cervicalis posterior

Die knöcherne Schädelkapsel wurde in der rechten hinte- 6 Os occipitale (äußere Oberfläche)
ren Hälfte gefenstert. Durch die gleichzeitige Wegnahme 7 Pericranium
der mit dem Knochen verbundenen Dura mater wurde 8 Pericranium (Schnittrand)
die Schädelhöhle hinunter bis zum Foramen magnum des 9 Sutura lambdoidea
Os occipitale eröffnet. 10 Musculus occipitofrontalis
Der Polus occipitalis des Gehirns wurde durch ein Spa- (Venter occipitalis -Schnittrand)
tel zurückgedrängt, so daß die obere Fläche des Tentorium 11 Sutura lambdoidea und Sinus transversus
cerebelli mit dem Übergang in die Falx cerebri sichtbar ist. (am Übergang zum Sinus sigmoideus eröffnet)
Am ehemaligen Ansatz dieser Duraduplikaturen befinden 12 Pedunculus cerebellaris medius (Schnittfläche)
sich teilweise eröffnete Sinus durae matris. Vom noch ver- 13 Pedunculus cerebellaris inferior (Schnittfläche)
schlossenen Confluens sinuum erstreckt sich die Falx ce- 14 Os occipitale
rebelli nach abwärts. (Rand des Foramen magnum – Schnittfläche)
In der Fossa cranii posterior wurde die rechte Hälfte des 15 Membrana atlantooccipitalis posterior
Cerebellums mit der Arachnoidea mater entfernt, so daß (Schnittfläche)
ein Einblick in den vierten Ventrikel des Gehirns gegeben 16 Musculus splenius capitis (Schnittfläche)
ist. 17 Nervus cervicalis II (Ganglion spinale
Der untere Teil des Kleinhirnwurmes hebt sich von der und Nervus occipitalis major)
Tela choroidea des vierten Ventrikels und der Medulla ob- 18 Arteria vertebralis
longata früher ab als die Kleinhirnhemisphären, so daß 19 Ansa cervicalis (Radix inferior)
sich zwischen ihnen die Vallecula des Cerebellums bildet. 20 Nervus cervicalis III
Die Arachnoidea mater folgt der Dura mater und macht (Ramus anterior im Sulcus nervi spinalis)
die Vallecula zur weitesten Stelle der Cisterna cerebello- 21 Musculus levator scapulae
medullaris. 22 Musculus sternocleidomastoideus
Die durch die Membrana atlantooccipitalis vorgescho- und Nervus occipitalis minor
bene Punktionsnadel zeigt ihre Lage in der Cisterna cere- 23 Arteria vertebralis und Nervus suboccipitalis
bellomedullaris. Sie soll nach dem spürbaren Widerstand 24 Dura mater spinalis (Schnittrand)
an der Membran nur noch einen halben bis höchstens ei- 25 Musculus obliquus capitis inferior
nen ganzen Zentimeter vorgeschoben werden. 26 Ligamentum nuchae
Die Position der sich kreuzenden Punktionsnadeln ist 27 Vertebra thoracica I
wie bei der vorhergehenden Abbildung und wurde dort (Processus transversus – freies Ende)
beschrieben. Für Erfahrenere ist aber auch eine Punktion 28 Musculus semispinalis cervicis
in der Richtung der oberen Punktionsnadel von vornher- 29 Arteria cervicalis profunda und Musculus multifidus
ein möglich. Sie liegt in einer Ebene, die durch die beiden 30 Vertebra cervicalis III (Tuberculum posterius)
äußeren Gehörgänge zum oberen Teil der Stirn geht. Sie 31 Vertebra cervicalis III (Tuberculum anterius)
setzt den gefühlten Widerstand beim Durchstechen der 32 Nervus occipitalis tertius
Membrana atlantooccipitalis voraus, die ungefähr 3 cm 33 Musculus rectus capitis posterior major
von der Hautoberfläche entfernt ist. 34 Dura mater spinalis
Die Membrana atlantoaxialis posterior, das Ligamen- mit dorsal anschließender Verankerung
tum flavum zwischen den Wirbelbögen des Atlas und des am Arcus posterior atlantis
Axis, wurde auf der rechten Seite entfernt, so daß dort die 35 Tuberculum posterius
Dura mater spinalis und das Ganglion spinale des Nervus des Arcus posterior atlantis mit Ursprung
cervicalis II sichtbar sind. des Musculus rectus capitis posterior minor
36 Membrana atlantooccipitalis posterior (Schnittrand)
37 Os occipitale
(Rand des Foramen magnum – Schnittfläche)
38 Tela choroidea ventriculi quarti
1 Protuberantia occipitalis externa mit Plexus choroideus
2 Pyramis vermis 39 Falx cerebelli
3 Falx cerebri 40 Sinus transversus (vor seiner Einmündung
4 Ventriculus quartus mit Fossa rhomboidea in den Confluens sinuum eröffnet)
5 Pedunculus cerebellaris superior (Schnittfläche) 41 Sinus sagittalis superior (eröffnet)

534
535
Abbildung 268 Regio suprascapularis 1
Regio cervicalis posterior

Die untere Abgrenzung der anatomischen Regio cervicalis 1 Protuberantia occipitalis externa
posterior durch eine Linie, die vom Processus spinosus der 2 Nervus occipitalis major
Vertebra prominens zum Akromion verläuft, deckt sich 3 Arteria occipitalis
nicht mit dem optischen Eindruck des Halses. Von hinten 4 Anastomose zwischen den Nervi occipitales
betrachtet erscheint der Hals viel kürzer, weil sein unterer major und minor
Teil in die Schulter übergeht. 5 Musculus occipitofrontalis (Venter occipitalis)
Um den Hals von der Schulter abzugrenzen, empfiehlt 6 Musculus auricularis posterior
es sich, auf den oberen freien Rand des Musculus trape- 7 Musculus auricularis superior
zius eine Normale zum Processus spinosus der Vertebra 8 Nervus und Arteria auricularis posterior
prominens zu errichten und damit in der Regio cervicalis 9 Musculus sternocleidomastoideus
posterior eine Regio suprascapularis abzuteilen, die bis zur 10 Nervus auricularis magnus (Ramus posterior)
Spina scapulae nach unten reicht. 11 Nervus occipitalis minor
Die Regio suprascapularis verdient für den Übergang 12 Musculus trapezius (Pars descendens)
der Gefäße und Nerven des Halses zur Schulter eine eige- 13 Arteria transversa colli (Ramus ascendens
ne topographische Position. Diese werden dorsal bedeckt des Ramus superficialis – Hautast)
durch die kräftige Pars transversa des Musculus trapezius, 14 Arteria transversa colli (Ramus ascendens
die von den Processus spinosi der beiden unteren Hals- des Ramus superficialis – Hautast)
und der drei oberen Brustwirbel entspringt und vom 15 Musculus trapezius (Pars transversa)
akromialen Ende der Clavicula bis fast zum medialen En- 16 Fascia supraspinata mit sehnigen Ausstrahlungen
de der Spina scapulae ansetzt. An ihrer Oberfläche er- des Musculus trapezius
scheinen kräftige Hautarterien vom Ramus superficialis 17 [Tuberculum deltoideum] – [Tuberositas spinae]
der Arteria transversa colli. 18 Arteria transversa colli (Ramus descendens
Die kaudaleren Muskelbündel der Pars transversa ge- des Ramus superficialis – Hautast)
hen zu einem atypischen Sehnenbogen, der zu der vorge- 19 Arteria transversa colli (Ramus supraspinalis
wölbten Knochenstelle der Spina scapulae, dem Tuber- des Ramus profundus)
culum deltoideum, zieht. In der dadurch entstandenen 20 Musculus trapezius (Pars ascendens)
Lücke ist die Fascia supraspinata mit den an ihr auslau- 21 Nervus thoracicus II (Ramus posterior)
fenden Sehenbündeln der Pars ascendens des Musculus 22 Arteria transversa colli (Ramus descendens
trapezius zu sehen. des Ramus superficialis – Hautast)
Die Pars descendens entspringt an der Linea nuchalis 23 Vertebra thoracica III (Processus spinosus)
superior und am Ligamentum nuchae. Sie bildet bei ihrem 24 Vertebra thoracica II (Processus spinosus)
Verlauf zum lateralen Drittel der Clavicula den nach vorn 25 Vertebra thoracica I (Processus spinosus)
eingerollten freien oberen Rand des Muskels. Die Pars as- 26 Vertebra prominens (Processus spinosus)
cendens setzt mit einer dreieckigen Sehne an der Spina 27 Cutis (Schnittrand)
scapulae in der Nähe ihres Tuberculums an. 28 Nervus occipitalis tertius
Eine Anastomose zwischen dem Nervus occipitales ma- 29 Musculus splenius capitis
jor und minor und die Versorgung der Ohrmuschel durch 30 Tela subcutanea (Schnittfläche)
den Nervus occipitalis minor und den Ramus posterior des
Nervus auricularis magnus sind dargestellt.
Der von der Protuberantia occipitalis externa an nach
unten geführte Sagittalschnitt der Haut zeigt die Dicken-
verhältnisse der Cutis und Tela subcutanea in der Nähe
der Medianebene auf.

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537
Abbildung 269 Regio suprascapularis 2
Regio cervicalis posterior

Durch die Resektion der Pars descendens und des größten 1 Protuberantia occipitalis externa
Teils der Pars transversa des Musculus trapezius wurde die 2 Musculus semispinalis capitis
zweite Schicht der Regio supraclavicularis freigelegt. Sie 3 Linea nuchalis suprema
besteht aus dem Musculus levator scapulae und den Mus- mit Ursprung des Venter occipitalis
culi rhomboidei. 4 Musculus occipitofrontalis (Venter occipitalis)
Der Musculus levator scapulae wurde von den Musculi 5 Musculus sternocleidomastoideus (Tendo)
rhomboidei seitlich weggezogen, damit in der vergrößer- 6 Musculus auricularis posterior
ten Spalte der unterlegte Nervus dorsalis scapulae und der 7 Musculus auricularis superior
Ramus profundus der Arteria transversa colli zur Ansicht 8 Nervus auricularis posterior des Nervus facialis
kommen. Oberhalb vom Nervus dorsalis scapulae ist die 9 Arteria auricularis posterior
Thoraxwand und der Musculus scalenus posterior zu se- 10 Nervus occipitalis minor
hen. 11 Musculus splenius cervicis (Resektionsstumpf)
Der Musculus levator scapulae entspringt mit vier 12 Musculus longissimus capitis
Zacken von den Querfortsätzen der ersten vier Halswirbel 13 Musculus levator scapulae
und setzt oberhalb der Spina am Margo medialis der Sca- 14 Ramus trapezius des Plexus cervicalis
pula und an deren Angulus superior an. Zwischen ihm und 15 Arteria transversa colli
dem Musculus trapezius verläuft der Nervus accessorius 16 Nervus accessorius
und der Ramus superficialis der Arteria transversa colli 17 Nervus dorsalis scapulae
mit ihrem Ramus ascendens und Ramus descendens. 18 Arteria transversa colli (Ramus profundus)
Der Nervus accessorius hat sich nach dem Trigonum [Arteria dorsalis scapulae]
colli laterale um den seitlichen Rand des Musculus levator 19 Musculus deltoideus
scapulae bogenförmig zum Margo medialis der Scapula (Ursprung an der Spina scapulae)
begeben, dem er medial folgt, bis sich seine Äste im Mus- 20 Fascia supraspinata mit Ausstrahlungen
culus trapezius erschöpft haben. der Pars ascendens des Musculus trapezius
Der Resektionsstumpf des Musculus trapezius ist etwas 21 Acromion mit Rete acromiale
aufgestellt. Sein Querschnitt zeigt, daß die dickste Stelle 22 Articulatio acromioclavicularis
der Pars transversa angehört. Bei muskelstarken Men- 23 Spina scapulae
schen geht dadurch die seitliche Halskontur auf Kosten 24 Musculus trapezius (Schnittfläche)
der wahrnehmbaren Halslänge sehr bald in die Schulter 25 Arteria transversa colli (Ramus descendens)
über, insbesondere dann, wenn die Schulter etwas angeho- 26 Arteria transversa colli (Ramus ascendens)
ben ist oder beim Thorax emphysematicus von vornherein 27 Musculus rhomboideus minor
hochsteht. 28 Musculus rhomboideus major
Die etwas erweiterte Spalte in den Musculi rhomboidei 29 Musculus trapezius (Pars ascendens)
trennt den Musculus rhomboideus minor vom Musculus 30 Vertebra thoracica III (Processus spinosus)
rhomboideus major, die von den Processus spinosi kom- 31 Musculus trapezius (Pars transversa)
mend am Margo medialis der Scapula bis fast zu deren 32 Vertebra thoracica I (Processus spinosus)
Angulus inferior hin ansetzen. 33 Musculus serratus posterior superior (Tendo)
Die Nervi occipitales major und minor sind durch Fä- 34 Vertebra prominens (Processus spinosus)
den angehoben. 35 Nervus occipitalis tertius
36 Ligamentum nuchae
37 Musculus splenius capitis
38 Nervus occipitalis major
39 Arteria occipitalis
40 Galea aponeurotica

538
539
Abbildung 270 Regio suprascapularis 3
Regio cervicalis posterior

Nach der Entfernung der Musculi rhomboidei und durch 1 Protuberantia occipitalis externa
die starke Verlagerung des Musculus levator scapulae und 2 Nervus occipitalis major
der Scapula nach lateral wurde die dritte Schicht der Regio 3 Arteria occipitalis
suprascapularis freigelegt. 4 Musculus occipitofrontalis (Venter occipitalis)
Der Musculus serratus posterior superior entspringt mit 5 Musculus auricularis posterior
langen platten Sehnen von den Processus spinosi der bei- 6 Eminentia conchae
den unteren Hals- und der beiden oberen Brustwirbel und 7 Musculus auricularis superior
setzt fleischig oder kurzsehnig mit vier Zacken an der 8 Nervus auricularis posterior des Nervus facialis
zweiten bis fünften Rippe an. Seinem Ansatz an der zwei- 9 Musculus sternocleidomastoideus
ten Rippe schließt sich die Sehne des Musculus scalenus 10 Nervus occipitalis minor
posterior und die sehnige Ausstrahlung des Musculus sca- 11 Musculus longissimus capitis (Schnittfläche)
lenus medius an. Nach seinem Ursprung hat er die Muscu- 12 Musculus splenius cervicis (Schnittfläche)
li splenius, longissimus und iliocostalis überlagert. 13 Nervus accessorius
Unterhalb der letzten Ursprungssehne des Musculus le- 14 Nervus dorsalis scapulae
vator scapulae entspringt am Querfortsatz des fünften 15 Arteria transversa colli
und sechsten Halswirbels der Musculus scalenus posterior, 16 Arteria subclavia
hinten vom Musculus iliocostalis cervicis und vorn vom 17 Nervus thoracicus longus
Musculus scalenus medius flankiert. 18 Arteria transversa colli (Ramus superficialis)
Der Musculus scalenus medius zeigt zwischen seinem 19 Nervus accessorius
fleischigen Ansatz an der oberen Fläche der ersten Rippe 20 Nervus dorsalis scapulae
und der Ausstrahlung zur zweiten Rippe eine etwas erwei- 21 Arteria transversa colli
terte Spalte, in welcher der rötlich verfärbte Rand der er- (Ramus profundus) [Arteria dorsalis scapulae]
sten Rippe sichtbar ist. 22 Musculus supraspinatus
Aus dem Scalenus medius treten der Nervus dorsalis 23 Spina scapulae
scapulae und der Nervus thoracicus longus aus. Der Ner- 24 Musculus trapezius (Schnittfläche)
vus dorsalis scapulae wurde mit dem Musculus levator 25 Ramus trapezius des Plexus cervicalis
scapulae zur Seite gezogen, so daß er erst in der Höhe des 26 Musculus levator scapulae
Angulus superior der Scapula, zusammen mit dem Ramus 27 Musculus scalenus medius
profundus der Arteria transversa colli, wieder sichtbar 28 Musculus scalenus posterior
wird. Dieser Ramus profundus führt auch die Bezeich- 29 Musculus serratus posterior superior
nung Arteria dorsalis scapulae, weil er in der gleichen (Ursprungsaponeurosen)
Schicht wie der Nervus dorsalis scapulae verläuft. Beide 30 Scapula (Angulus superior)
werden von dorsal durch die Musculi rhomboidei bedeckt 31 Costa III
und ziehen medial vom Margo medialis der Scapula nach 32 Costa secunda
abwärts. 33 Costa prima
Der in der Eröffnungsspalte zum Trigonum colli latera- 34 Vertebra prominens (Processus spinosus)
le oben unterlegte Nervus accessorius zieht lateral vom 35 Musculus scalenus medius
Musculus levator scapulae an die Innenseite des Musculus 36 Musculus iliocostalis cervicis
trapezius nach abwärts und wird vom Ramus superficialis 37 Nervus cervicalis IV (Ramus posterior)
der Arteria transversa colli begleitet. 38 Musculus splenius capitis
39 Nervus occipitalis tertius
40 Musculus semispinalis capitis

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541
Abbildung 271 Dorsum thoracis 1

Für den Rücken gibt es in der Nomenklatur keine eindeu- 1 Musculus trapezius (Pars transversa)
tige Bezeichnung. Das Dorsum wird oft als das hintere Ge- 2 Musculus trapezius (Pars descendens)
biet des Körpers zwischen der Protuberantia occipitalis 3 Musculus rhomboideus major
externa und dem Apex ossis sacri aufgefaßt. Unter Rücken 4 Tuberculum deltoideum
versteht man aber weder die dorsale Halspartie noch die 5 Musculus infraspinatus
Lumbalgegend, sondern das hintere Gebiet des Thorax. Es 6 Fascia infraspinata (Schnittrand)
wird daher hier für diesen Bereich die Bezeichnung Dor- 7 Musculus deltoideus
sum thoracis verwendet. 8 Articulatio acromioclavicularis
Das Dorsum thoracis läßt sich in die Regio scapularis, 9 Acromion
die Regio interscapularis und die Regio infrascapularis 10 Spina scapulae
aufteilen. Der mediale Teil der Regio interscapularis liegt 11 Musculus teres minor
hinter der Wirbelsäule, die von der Vertebra prominens 12 Musculus teres major
bis zum Sakrum eine eigene Region, die Regio vertebralis, 13 Scapula (Margo medialis)
besitzt. Somit beinhaltet die Regio interscapularis die Re- 14 Nervi thoracici (Rami cutanei laterales)
gio vertebralis thoracica, und an die Regio vertebralis lum- 15 Musculus latissimus dorsi
balis schließt seitlich die Regio lumbalis an. 16 Musculus intercostalis externus
Die Regio suprascapularis ist eine Übergangsregion des Spatium intercostale VII
zwischen Hals und Rücken. Sie umfaßt den unteren Teil (bedeckt mit Fascia intercostalis externa)
der Regio cervicalis posterior, mit der bei Abbildung 268 17 Costa VIII (Corpus costae)
gegebenen Abgrenzung, und den oberen Teil der Regio 18 Nervi thoracici (Rami cutanei posteriores laterales)
scapularis bis zur Spina scapulae. 19 Nervi thoracici (Rami cutanei posteriores mediales)
Die Abbildung zeigt ein Dorsum thoracis bei vorgescho- 20 Fascia thoracolumbalis
bener Schulter und abduziertem Arm. Das Dreieck zwi- (oberflächliches Blatt [Pars aponeurotica])
schen dem Margo medialis der Scapula und den beiden 21 Vertebra thoracica XII (Processus spinosus)
Rändern der Musculi trapezius und latissimus dorsi ist da- 22 Musculus trapezius (Pars ascendens)
her stark entfaltet. In ihm ist ein großer Teil des Musculus 23 Nervus thoracicus III (Ramus cutaneus posterior)
rhomboideus major und lateral von dem Musculus ilioco- (versorgt das dritte thorakale Segment,
stalis thoracis sind die siebente und achte Rippe mit der das sich nach Head lateral stark verbreitert
von Faszie bedeckten Interkostalmuskulatur zu sehen. und fast die ganze Regio scapularis einnimmt –
Die Fascia infraspinata wurde gefenstert, um die Ab- atypisch ist der laterale Austritt)
grenzung des Musculus teres minor vom Musculus infra- 24 Vertebra thoracica III (Processus spinosus)
spinatus zu sehen. Eine Hautarterie der Arteria circumfle- 25 Vertebra prominens (Processus spinosus)
xa scapulae verläßt die mediale Achsellücke zwischen den
Musculi teres major und teres minor.
Die Rami cutanei posteriores treten aus den Musculus
trapezius im mittleren Thoraxbereich in zwei Reihen aus,
ohne daß sich die beiden Seiten symmetrisch verhalten.
In den unteren Thoraxbereich setzt sich nur die laterale
Reihe fort. Die Grenze zwischen den Rami cutanei poste-
riores und den Rami cutanei laterales der Interkostalner-
ven liegt bei normal eingestellter Scapula in einer nach
medial ausgebogenen Linie, die, wie aus den aufgelegten
Hautästen zu ersehen ist, vom Angulus inferior der Scapu-
la zur Mitte der Crista iliaca verläuft.

542
543
Abbildung 272 Dorsum thoracis 2
Regio suprascapularis 4

Bei einer Blickrichtung von oben kommt die Krümmung 1 Vertebra prominens (Processus spinosus)
der Brustwirbelsäule, die aktiv nur wenig verstärkt wer- 2 Musculus trapezius (Pars descendens)
den kann, gut zum Ausdruck. Die normale Kyphose der 3 Musculus rhomboideus minor
Brustwirbelsäule hat beim Erwachsenen schon ein ver- 4 Musculus trapezius (Pars transversa)
schiedenes Ausmaß. Im Alter verstärkt sie sich meistens 5 Arteria transversa colli
und kann in pathologischen Fällen zu einem Rundrücken (Ramus ascendens des Ramus superficialis)
führen. 6 Arteria transversa colli
Durch das große Fenster im Musculus trapezius ist die (Ramus descendens des Ramus superficialis)
zweite Muskelschicht der Regio suprascapularis und Regio 7 Musculus levator scapulae (Insertio)
interscapularis zu sehen, die für die Aufteilung der Nerven 8 Arteria transversa colli
und Gefäße eine besondere Bedeutung hat. Sie besteht aus (Ramus suprascapularis des Ramus superficialis)
dem Musculus levator scapulae und den Musculi rhomboi- 9 Scapula (Margo superior)
dei. 10 Articulatio acromioclavicularis
Der Nervus accessorius gelangt dorsal des Musculus le- 11 Acromion
vator scapulae in die Schicht zwischen dem Musculus tra- 12 Arteria transversa colli (Ramus superficialis)
pezius und den Musculi rhomboidei. Der Nervus dorsalis 13 Nervus accessorius und Ramus descendes
scapulae liegt eine Schicht tiefer und gelangt medial des des Ramus superficialis der Arteria transversa colli
Musculus levator scapulae zur ventralen Oberfläche der 14 Spina scapulae
Musculi rhomboidei, dorsal vom Musculus serratus poste- 15 Musculus supraspinatus
rior superior. 16 Musculus trapezius
Die Arteria transversa colli teilt sich in den Ramus su- (Insertio der Pars transversa – Schnittrand)
perficialis und den Ramus profundus. 17 Tuberculum deltoideum
Der Ramus profundus verläuft in der Schicht des Ner- 18 Nervus accessorius
vus dorsalis scapulae. Wenn er selbständig aus der Arteria 19 Scapula (Margo medialis)
subclavia entspringt, durchsetzt er den Plexus brachialis 20 Musculus deltoideus
und wird als Arteria dorsalis scapulae bezeichnet. Er ge- 21 Musculus latissimus dorsi
langt an die ventrale Seite der Musculi rhomboidei, indem 22 Musculus rhomboideus major
er von vornherein diese Schicht aufsucht und vor dem 23 Musculus trapezius (Pars ascendens)
Musculus levator scapulae nach medial zieht oder indem 24 Musculus rhomboideus major
er den Ansatz des Musculus levator scapulae dorsal um- 25 Vertebra thoracica III (Processus spinosus)
kreist. Er verläuft sodann in unmittelbarer Nähe des Mar- 26 Musculus trapezius (Schnittrand)
go medialis der Scapula nach abwärts und gibt Äste an die 27 Arteria transversa colli (Ramus profundus)
Musculi rhomboidei, die Muskeln der Scapula und den 28 Nervus dorsalis scapulae
Musculus latissimus dorsi ab. Er anastomosiert dort auch 29 Scapula (Angulus superior)
mit hinteren Ästen der Arteriae intercostales posteriores, 30 Arteria transversa colli (Ramus profundus)
die ihn weitgehend ersetzen können. 31 Nervus dorsalis scapulae
Der Ramus superficialis gehört der Schicht des Nervus 32 Musculus levator scapulae
accessorius an und teilt sich in die Rami ascendens und 33 Musculus trapezius (aberrantes Bündel)
decendens. 34 Musculus sternocleidomastoideus
mit Nervus auricularis magnus

544
545
Abbildung 273 Regio scapularis

Die Präparation zeigt die Achsellücken von dorsal bei ma- 1 Musculus rhomboideus major
ximaler Abduktion im Schultergelenk. Der hintere Rand 2 Tuberculum deltoideum
des Musculus deltoideus ist durch einen Haken abgeho- 3 Spina scapulae
ben, damit die laterale Achsellücke freigelegt wurde. Zu 4 Arteria circumflexa scapulae
ihrer Entfaltung wurde das Caput longum des Musculus 5 Musculus teres major
triceps brachii nach unten gezogen. 6 Acromion
Die Achsellücken liegen zwischen dem Musculus teres 7 Nervus axillaris
major und dem Musculus teres minor. Sie werden durch 8 Arteria circumflexa humeri posterior
das Caput longum des Musculus triceps brachii als mediale 9 Nervus cutaneus brachii lateralis superior
und laterale Achsellücke voneinander getrennt. Das Caput 10 Corpus humeri
longum zieht dorsal vom Musculus teres major und ventral 11 Nervus axillaris
vom Musculus teres minor vorbei. (Ramus perforans eines Ramus muscularis)
Die laterale Achsellücke ist viereckig. Die vierte Wand 12 Musculus deltoideus (Pars spinalis)
bildet das Collum chirurgicum des Humerus. Um dieses 13 Humerus (Collum chirurgicum)
schlingen sich der Nervus axillaris und die Arteria cir- und Musculus triceps brachii (Caput laterale)
cumflexa humeri posterior, bei abduziertem Arm, von 14 Musculus triceps brachii (Caput longum)
kaudal zum Musculus deltoideus, um sich hauptsächlich in 15 Musculus teres major (Tendo)
ihm zu verteilen. 16 Nervus axillaris
Sie zerfallen daher schon sehr bald in mehrere Äste. (Ramus perforans eines Ramus muscularis)
Am Beginn der Aufzweigung des Nervus axillaris geht aus 17 Musculus deltoideus
seinem dorsalen, stets ganglionartig angeschwollenen Teil 18 Nervus axillaris (Ramus muscularis)
der Nervus cutaneus brachii lateralis superior, ein Ramus 19 Arteria circumflexa humeri posterior
muscularis mit einem perforierenden Hautast und der 20 Musculus triceps brachii (Caput longum)
Nerv für den Musculus teres minor hervor. Der Nervus cu- 21 Musculus teres major (Tendo)
taneus brachii lateralis superior gelangt um den hinteren 22 Nervus cutaneus brachii lateralis superior
Rand des Musculus deltoideus zu seinem Versorgungsbiet 23 Musculus triceps brachii (Caput laterale)
über dem distalen Teil des Muskels und dem proximalen 24 Humerus (Collum chirurgicum)
Oberarmgebiet. 25 Nervus axillaris
An die Hinterseite des Arms zieht der Nervus cutaneus 26 Nervus cutaneus brachii posterior
brachii posterior aus dem Nervus radialis, der sich in zwei des Nervus radialis
Äste aufgeteilt hat, von denen der untere bis zum Ellenbo- 27 Nervus axillaris
gen reicht. (Ramus muscularis des Musculus teres minor)
Die beiden dargestellten Nervenäste an der hinteren 28 Musculus teres major
Axelfalte sind hintere Zweige der Rami cutanei laterales 29 Arteria circumflexa scapulae
von Th III und IV. 30 Musculus latissimus dorsi
Durch die mediale, dreieckige Axellücke zieht die Arte- 31 Musculus teres minor
ria circumflexa scapulae und begibt sich in die Fossa in- 32 Fascia infraspinata (Schnittrand)
fraspinata zur Versorgung der dort befindlichen Musku- 33 Musculus infraspinatus
latur. Sie gibt vorher einen Ast zu den Musculi teretes und 34 Musculus latissimus dorsi
der Haut ab. 35 Musculus teres minor
36 Fascia infraspinata (Schnittrand)
37 Musculus infraspinatus
38 Scapula (Margo medialis)
39 Musculus trapezius

546
A

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Abbildung 274 Dorsum thoracis 3
Regio suprascapularis 5
Regio interscapularis 1

Bei einem Präparat mit normaler Schulterhaltung wurde 1 Nervus thoracicus I


eine reine Ansicht von dorsal gewählt, damit auf leichte (Ramus cutaneus posterior medialis )
Weise eine Verbindung zu den üblichen Skelettdarstellun- 2 Musculus rhomboideus minor
gen hergestellt werden kann. 3 Musculus levator scapulae
Vom Musculus trapezius wurde ein großer Teil entfernt. 4 Arteria transversa colli
Stehengeblieben ist noch sein unterer Rand und der größ- (Ramus descendens des Ramus superficialis)
te Teil der Ansatzsehne der Pars ascendens am Tubercu- 5 Scapula (Tuberculum deltoideum)
lum deltoideum, der nach außen umgeschlagen wurde. 6 Arteria transversa colli (Ramus superficialis)
Vom Angulus superior bis zum Angulus inferior der Scapu- 7 Arteria transversa colli (Ramus profundus)
la setzt die Muskulatur der zweiten Schicht an. Sie beginnt 8 Nervus accessorius
oben mit dem Musculus levator scapula und setzt sich in 9 Musculus supraspinatus
die beiden Musculi rhomboidei nach unten fort. 10 Ramus anastomoticus zum Ramus descendens
Der Musculus rhomboideus minor ist vom Musculus des Ramus superficialis
rhomboideus major durch eine etwas erweiterte Spalte ge- 11 Oberflächlicher Ast des Ramus profundus
schieden, in welcher der Nervus dorsalis scapulae unter- der Arteria transversa colli
legt ist. Er verläuft zusammen mit dem durch einen Faden 12 Fascia infraspinata
hervorgehobenen Ramus profundus der Arteria transver- 13 Scapula (Margo medialis)
sa colli, der am vorderen Rand des Musculus levator sca- 14 Musculus teres major
pulae von ihr abgegangen ist. 15 Musculus latissimus dorsi
Die Arteria transversa colli wird vom unterlegten Ner- (inkonstanter, skapulärer Ursprung
vus accessorius überkreuzt und hat eine Anastomose mit vom Angulus inferior)
einem resezierten [Ramus suprascapularis] des Ramus 16 Scapula (Angulus inferior)
profundus, der den Ramus descendens des Ramus superfi- 17 Musculus latissimus dorsi
cialis dorsal von den Musculi rhomboidei, ersetzt hat. Da- 18 Nervus thoracicus VI
mit ist die Ordnung, daß in der Schicht des Nervus acces- (Ramus cutaneus posterior lateralis)
sorius der Ramus superficialis liegen soll, etwas gestört. 19 Nervus thoracicus IX
Bei der großen Variabilität gerade diesen Gefäßes ist es (Ramus cutaneus posterior lateralis)
aber nicht sehr verwunderlich. Ungewöhnlich ist vielmehr 20 Musculus trapezius
der späte Abgang des Ramus superficialis, der nur aus ei- 21 Vertebra thoracica XI (Processus spinosus)
nem Ramus ascendens besteht. 22 Nervus thoracicus VIII
Die Nervi cutanei posteriores, die in zwei Reihen als (Ramus cutaneus posterior medialis)
Nervi cutanei posteriores mediales und laterales austreten, 23 Musculus trapezius (Teil der Pars ascendens)
sind unterlegt. 24 Fascia thoracolumbalis (oberflächliches Blatt)
25 Nervus thoracicus VI
(Ramus cutaneus posterior lateralis)
26 Musculus rhomboideus major
27 Arteria transversa colli (Ramus profundus)
28 Nervus dorsalis scapulae
29 Vertebra thoracica III (Processus spinosus)
30 Vertebra prominens (Processus spinosus)

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549
Abbildung 275 Dorsum thoracis 4
Regio suprascapularis 6
Regio interscapularis 2

Gegenüber der vorhergehenden Abbildung wurden die 1 Musculus trapezius


Musculi rhomboidei durchschnitten und aufgeklappt, so 2 Musculus rhomboideus minor (reseziert)
daß die tiefste Schicht der Regio interscapularis freigelegt 3 Musculus levator scapulae
wurde. Sie zeigt die Ansatzsehnen des Musculus iliocosta- 4 Nervus accessorius
lis thoracis, der von den unteren Rippen entspringt und an 5 Arteria transversa colli
den Anguli costarum der oberen Rippen ansetzt. (Ramus supraspinatus des Ramus profundus)
Im oberen Eröffnungswinkel wird der Musculus ilioco- 6 Tuberculum deltoideum
stalis vom Musculus serratus posterior superior überlagert, 7 Fascia infraspinata
der mit seiner untersten Zacke zur fünften Rippe zieht. In 8 Arteria transversa colli (Ramus profundus)
dem darunterliegenden, von den beiden Muskeln freige- 9 Musculus supraspinatus
bliebenen Winkel ist zwischen den Rippen die Interkostal- 10 Musculus rhomboideus minor (Schnittfläche)
muskulatur zu sehen, die mit der Fascia thoracica externa 11 Arteria transversa colli (Ramus profundus)
bedeckt ist. 12 Costa IV
Das oberflächliche Blatt der Fascia thoracolumbalis, 13 Musculus intercostalis externus
welches den Musculus erector spinae bedeckt und im un- (bedeckt mit Fascia thoracica externa)
teren Teil einen aponeurotischen Charakter besitzt, ver- 14 Musculus intercostalis externus
dünnt sich unter dem Musculus trapezius allmählich und des Spatium intercostale V
läßt die Sehnen des Musculus iliocostalis hindurchschim- (bedeckt mit Fascia thoracica externa)
mern. Am unteren Rand des Musculus rhomboideus major 15 Musculus teres major
erfolgt die Verdünnung der Faszie durch eine Stufe, die 16 Musculus latissimus dorsi
darauf hinweist, daß die Musculi rhomboidei ebenso wie (inkonstanter, skapulärer Ursprung
der Musculus serratus posterior superior von der Fascia vom Angulus inferior)
thoracolumbalis eingehüllt werden. 17 Nervus thoracicus VII
Zwischen der Fascia thoracolumbalis und den Musculi (Ramus cutaneus posterior medialis)
rhomboidei verläuft der unterlegte Nervus dorsalis scapu- 18 Musculus rhomboideus major (Schnittfläche)
lae, und lateral von ihm zieht am umgestülpten Rande der 19 Musculus latissimus dorsi
Musculi rhomboidei der Ramus profundus der Arteria 20 Nervus thoracicus VII
transversa colli entlang des Margo medialis der Scapula (Ramus cutaneus posterior lateralis)
nach abwärts. Er gibt nach lateral mehrere Rami muscula- 21 Musculus trapezius
res zur Muskulatur an der Scapula ab. Nach medial zieht 22 Vertebra thoracica X (Processus spinosus)
ein Ast, der mit den hinteren Teilen der Arteriae interco- 23 Nervus thoracicus VIII
stales posteriores die typischen Anastomosen bildet. (Ramus cutaneus posterior medialis)
In der Regio suprascapularis ist ein Ast des Plexus cer- 24 Nervus thoracicus VII
vicalis unterlegt, der mit dem Nervus accessorius anasto- (Ramus cutaneus posterior medialis)
mosiert. 25 Fascia thoracolumbalis
(oberflächliches Blatt [Pars aponeurotica])
26 Musculus trapezius (Schnittrand)
27 Musculus iliocostalis
(bedeckt mit Fascia thoracolumbalis)
28 Anastomose des Ramus profundus
der Arteria transversa colli
mit der Arteria intercostalis posterior
29 Musculus rhomboideus major (Schnittrand)
30 Musculus serratus posterior superior
(bedeckt mit Fascia thoracolumbalis)
31 Nervus dorsalis scapulae
32 Vertebra thoracica III (Processus spinosus)
33 Arteria transversa colli (Ramus superficialis)
34 Vertebra prominens (Processus spinosus)

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551
Abbildung 276 Dorsum thoracis 5
Rami cutanei posteriores 1

Der Verlauf der Rami cutanei posteriores bildet eine wich- 1 Nervus thoracicus I
tige Grundlage für das Lokalisationsverständnis der Der- (Ramus cutaneus posterior medialis)
matome, weil sich daraus deren zum Teil sehr beachtliche 2 Musculus trapezius
Verschiebung gegenüber den Segmenten des Skeletts er- 3 Musculus rhomboideus major
klärt. 4 Scapula (Tuberculum deltoideum)
Die vorliegende Abbildung zeigt ein Dorsum thoracis 5 Fascia infraspinata
mit den unterlegten Eintrittsstellen der Rami cutanei po- 6 Scapula (Margo medialis)
steriores aller Thorakalnerven in die Tela subcutanea. Für 7 Musculus teres major
die Ausrichtung des Dermatoms kann der subkutane Ver- 8 Musculus latissimus dorsi
lauf der Hautnerven verwendet werden, weil sich heraus- (inkonstanter, skapulärer Ursprung
gestellt hat, daß ihr Versorgungsgebiet auf beide Seiten am Angulus inferior)
der Nerven meistens ziemlich gleichmäßig verteilt ist. 9 Nervus thoracicus VI
Die Rami posteriores der Nervi thoracici teilen sich je- (Ramus cutaneus posterior lateralis)
weils in einen medialen und einen lateralen Ast. In der 10 Nervus thoracicus VII
oberen Thoraxhälfte führen die medialen und in der unte- (Ramus cutaneus posterior medialis)
ren Thoraxhälfte hauptsächlich die lateralen Äste die sen- 11 Nervus thoracicus VIII
siblen Fasern für die Haut. Es handelt sich dabei um einen (Ramus cutaneus posterior medialis)
fließenden und recht variablen Übergang. Es entstehen 12 Musculus latissimus dorsi
aber dabei immer zwei Austrittsreihen. 13 Nervus thoracicus X
In der medialen Reihe treten die Rami cutanei posterio- (Ramus cutaneus posterior lateralis)
res mediales in der Nähe der Processus spinosi aus und in 14 Nervus thoracicus X
der lateralen Reihe die Rami cutanei posteriores laterales. (Ramus cutaneus posterior lateralis)
Die laterale Reihe liegt am lateralen Rand des Musculus 15 Nervus thoracicus XI
trapezius und am Übergang der Ursprungssehne des Mus- (Ramus cutaneus posterior lateralis)
culus latissimus dorsi in sein Muskelfleisch. 16 Spina iliaca posterior superior
Beide Zweige zeigen einen absteigenden Verlauf. Die 17 Vertebra lumbalis V (Processus spinosus)
Rami cutanei posteriores mediales beginnen kranial mit 18 Fascia thoracolumbalis
einem stark absteigenden Verlauf, der nach unten hin vor- (oberflächliches Blatt [Pars aponeurotica])
übergehend geringer wird. Er beträgt dort aber immer 19 Vertebra lumbalis I (Processus spinosus)
noch fast eine Interkostalraumhöhe. Die absteigende Ten- 20 Vertebra thoracica XII (Processus spinosus)
denz der Rami cutanei posteriores laterales wird anschlie- 21 Nervus thoracicus III
ßend bebildert und besprochen werden. (Ramus cutaneus posterior medialis)
Zur Orientierung der Hautnervenaustritte dient der 22 Vertebra thoracica III (Processus spinosus)
untere Rand des Musculus trapezius und sein Ursprung, 23 Vertebra thoracica I (Processus spinosus)
der am zwölften Brustwirbel beginnt.
Der obere Rand des Hautschnittes liegt unmittelbar
kranial vom Processus spinosus des ersten Brustwirbels,
und der Austritt des ersten unterlegten Ramus cutaneus
posterior medialis liegt am oberen Rand des Processus spi-
nosus des dritten Brustwirbels. Er stammt vom Ramus
posterior des Nervus thoracicus I.

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553
Abbildung 277 Dorsum thoracis 6
Rami cutanei posteriores 2

Durch die Wegnahme der nach dorsal gewanderten ven- 1 Musculus serratus posterior superior
tralen Leibesmuskulatur und des oberflächlichen Blattes 2 Musculus levator scapulae
der Fascia thoracolumbalis wurde der Musculus erector 3 Scapula (Tuberculum deltoideum)
spinae freigelegt. 4 Musculus teres major
Der untere große gemeinsame Sehnenspiegel des Mus- 5 Musculus trapezius (Schnittfläche)
culus iliocostalis, Musculus longissimus und Musculus spi- 6 Arteria transversa colli (Ramus superficialis)
nalis, der von der Crista sacralis mediana bis zur Crista 7 Nervus accessorius
iliaca reicht, hat nach oben über dem Musculus longissi- 8 Nervus dorsalis scapulae
mus einen längeren Ausläufer. An dessen lateraler Seite 9 Arteria transversa colli (Ramus profundus)
beginnt sich die Muskulatur in einen Musculus iliocostalis 10 Fascia infraspinata
und Musculus longissimus zu spalten. Aus dieser Spalte 11 Musculus rhomboideus major (Schnittfläche)
treten die Rami cutanei posteriores laterales als Fortset- 12 Nervus thoracicus VI
zung der lateralen Zweige der Rami posteriores der Nervi (Ramus cutaneus posterior lateralis)
thoracici aus. Nur die untersten durchsetzen den Musculus 13 Musculus latissimus dorsi
iliocostalis. (inkonstanter, skapulärer Ursprung)
Nachdem die Rami cutanei posteriores laterales die 14 Nervus thoracicus VIII
Muskulatur des Musculus erector spinae verlassen haben, (Ramus cutaneus posterior lateralis)
verlaufen sie noch ein unterschiedliches Stück weit unter 15 Nervus thoracicus IX
der Fascia thoracolumbalis nach abwärts, bevor sie sie (Ramus cutaneus posterior lateralis)
durchsetzen und mehr nach lateral gerichtet der Tela sub- 16 Costa XI
cutanea zustreben. Die Abwinklung der Nerven und Gefä- 17 Nervus thoracicus X
ße um die roten Stecknadelköpfe soll die Stelle des Faszi- (Ramus cutaneus posterior lateralis)
endurchtrittes markieren. 18 Musculus obliquus internus
Die Länge des nach abwärts gerichteten subfaszialen 19 Nervus thoracicus XI
Abschnittes nimmt von oben nach unten ab und beträgt (Ramus cutaneus posterior lateralis)
beim obersten Nerven, der vom Ramus posterior des sech- 20 Musculus latissimus dorsi
sten Thorakalnerven kommt, mehr als zwei Interkostal- 21 Musculus serratus posterior inferior
räume. 22 Musculus iliocostalis
Diese starke Kaudalverschiebung machen die Rami cu- 23 Musculus longissimus
tanei laterales der Thorakalnerven nicht mit, so daß es an 24 Spina iliaca posterior superior
der Nahtstelle im lateralen Bereich des Dorsum thoracis zu 25 Fascia thoracolumbalis
einer nach oben gerichteten Zackenbildung der Derma- (oberflächliches Blatt [Pars aponeurotica])
tomabgrenzung kommt, die in bemerkenswerter Weise, 26 Vertebra lumbalis II (Processus spinosus)
wie bei Head zu entnehmen ist, um das achte Thorakal- 27 Vertebra thoracica XII (Processus spinosus)
segment herum am größten ist. Meistens sind auch die 28 Vertebra thoracica IX (Processus spinosus)
Rami cutanei posteriores laterales auf eine etwas geringere 29 Musculus spinalis thoracis
Anzahl beschränkt. 30 Musculus trapezius
31 Musculus splenius cervicis
32 Vertebra thoracica II (Processus spinosus)

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Abbildung 278 Dorsum thoracis 7
Rami cutanei posteriores 3

Gegenüber der vorhergehenden Abbildung wurde die 1 Spina scapulae


Spalte zwischen dem Musculus iliocostalis und dem Mus- 2 Musculus serratus posterior superior
culus longissimus erweitert. Dadurch, daß der Musculus 3 Musculus levator scapulae
iliocostalis, der an den Anguli costarum ansetzt, zur Seite 4 Musculus supraspinatus
gezogen wurde, sind die Ansatzsehnen des Musculus lon- 5 Scapula (Tuberculum deltoideum)
gissimus an den Enden der Processus transversi und dem 6 Fascia infraspinata
unmittelbar seitlich davon gelegenen Rippenabschnitten 7 Musculus teres major
zu sehen. 8 Musculus trapezius (Schnittfläche)
Zwischen diesen Ansatzzacken des Musculus longissi- 9 Arteria transversa colli (Ramus profundus)
mus oder deren benachbarter Muskulatur treten die late- 10 Arteria transversa colli (Ramus profundus)
ralen Äste des Ramus posterior oder schon ihre weitere 11 Costa VI
Aufteilung in den motorischen und sensiblen Anteil in die und Ligamentum costotransversarium laterale
Spalte zwischen dem Musculus longissimus und dem Mus- 12 Nervus thoracicus VI
culus iliocostalis ein. Die sensiblen Anteile bilden die Rami (Ramus cutaneus posterior lateralis)
cutanei posteriores laterales. Diese werden sehr bald von 13 Nervus thoracicus VII
Arterien begleitet, die jeweils ein Segment kaudaler aus (mit Rami musculares ohne Ramus cutaneus)
den Arteriae intercostales posteriores entsprungen sind, 14 Nervus thoracicus VIII
und nehmen den schon bei der vorhergehenden Abbil- (Ramus cutaneus posterior lateralis)
dung beschriebenen Verlauf. 15 Costa X
Im einzelnen zeigt diese Präparation, daß der laterale 16 Nervus thoracicus IX
Ast des Ramus posterior vom Nervus thoracicus VII keinen (Ramus cutaneus posterior lateralis)
Hautast abgegeben hat und sich in der Muskulatur er- 17 Nervus thoracicus X
schöpft. Der ursprünglich vorhandene Ast zwischen den (Ramus cutaneus posterior lateralis)
Rami cutanei posteriores laterales Th VI und Th VIII war 18 Nervus thoracicus XI
ein verlagerter Ramus cutaneus posterior medialis und (Ramus cutaneus posterior lateralis)
fehlt daher bei der vorhergehenden Abbildung. 19 Nervus thoracicus X
Atypisch ist weiterhin, daß der Ramus cutaneus posteri- (Ramus cutaneus posterior lateralis)
or lateralis von Th X an zwei getrennten Stellen austritt, 20 Nervus thoracicus XII
die ungefähr eine Segmenthöhe auseinanderliegen. Er hat (Ramus posterior – lateraler Ast)
aber das kaudal auf ihn folgende Segment nicht übernom- 21 Nervus lumbalis I
men, weil der an ihn kaudal anschließende Hautnerv von (Ramus posterior – lateraler Ast)
dem Nervus thoracicus XI kommt. Daraus ist ersichtlich, 22 Musculus latissimus dorsi
daß die schematischen Vorstellungen mit der Wirklichkeit 23 Musculus serratus posterior inferior
nicht immer konform gehen. 24 Musculus obliquus internus
Die medialen und die lateralen Äste der Rami posterio- 25 Musculus iliocostalis
res der Thorakalnerven sind an sich gemischter Natur. Al- 26 Musculus longissimus
lerdings werden die sensiblen Fasern für die untere Hälfte 27 Spina iliaca posterior superior
der Thorakalnerven vor allem von den lateralen Ästen ge- 28 Vertebra lumbalis V (Processus spinosus)
führt, während der sensible Anteil für die obere Hälfte in 29 Fascia thoracolumbalis
der Regel ausschließlich den medialen Ästen angehört. (oberflächliches Blatt [Pars aponeurotica])
30 Vertebra thoracica XII (Processus spinosus)
31 Musculus spinalis thoracis
32 Musculus trapezius
33 Musculus splenius cervicis
34 Vertebra thoracica II (Processus spinosus)

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Abbildung 279 Dorsum thoracis 8
Regio vertebrolumbalis
Nerven – Arterien

Die gemeinsame Ursprungssehne des Musculus iliocostalis 1 Musculus longissimus


und des Musculus longissimus mit ihrem Sehnenspiegel, 2 Musculus longissimus (Ansatzsehne)
der sich von der Crista iliaca bis zu den Dornfortsätzen 3 Musculus iliocostalis
der Lendenwirbel erstreckt, wurde gespalten und mit der 4 Angulus costae von Costa VIII
darunterliegenden Muskulatur aufgeklappt. 5 Musculus intercostalis externus
Das Muskellager ist von vornherein gut aufgeteilt. Der 6 Musculus levator costae brevis
Ursprung des Musculus longissimus schiebt sich aber ven- 7 Nervus thoracicus IX
tral des Urspungs des Musculus iliocostalis an der Crista (Ramus cutaneus posterior lateralis)
iliaca sehr weit nach lateral, so daß beim Vordringen auf 8 Tuberculum costae von Costa XI
die Processus costales der Lendenwirbel dieser Anteil von mit Ansatz eines Musculus levator costae longus
ihm durchtrennt werden mußte. 9 Musculus levator costae longus
Der Musculus iliocostalis, der mit seinen Sehnen zu den 10 Tuberculum costae der Costa XII
Anguli costarum zieht, wurde nach lateral verlagert. Einige mit Ansatz des Musculus levator costae longus
Insertionen der Musculi levatores costarum sind sichtbar, 11 Nervus thoracicus XI
weil der Musculus longissimus etwas nach medial zurück- (Ramus cutaneus posterior lateralis
präpariert wurde. mit reseziertem medialen Zweig)
Im untersten Bereich der Präparationsspalte sind die 12 Musculus iliocostalis
lateralen Äste der Rami posteriores von den drei obersten 13 Nervus thoracicus XII
Lumbalnerven unterlegt. Aus ihnen gehen die unterlegten (Ramus cutaneus posterior lateralis)
Nervi clunium superiores als Hautäste für die Regio glutea 14 Nervus thoracicus XI
hervor. Die medialen Äste dieser Rami posteriores versor- (Ramus cutaneus posterior lateralis)
gen nur die Muskulatur. 15 Fascia thoracolumbalis
Von den Rami cutanei posteriores laterales gehen rese- (tiefes Blatt [Aponeurosis lumbalis])
zierte Zweige nach medial ab. Die Zweige der unteren 16 Nervus thoracicus XII
Thorakalnerven versorgen die Haut kaudal des Dorsum (Ramus cutaneus posterior lateralis)
thoracis bis zum vierten Lumbalwirbel, weil sich die Rami 17 Nervus lumbalis I (Nervus clunium superior)
cutanei posteriores mediales dieser Segmente in der Mus- 18 Nervus lumbalis III (Nervus clunium superior)
kulatur erschöpft haben. Nur der kranialste der nach late- 19 Musculus obliquus externus abdominis
ral gelagerten Rami cutanei posteriores laterales vom Ner- 20 Crista iliaca
vus thoracicus IX soll nach Head noch das Segment un- 21 Musculus obliquus internus abdominis
mittelbar oberhalb vom Processus spinosus des zwölften 22 Costa XII (Corpus costae)
Brustwirbels versorgen. 23 Musculus longissimus (Schnittfläche)
Die kranial vom neunten Ramus cutaneus austreten- 24 Vertebra lumbalis IV (Processus spinosus)
den Rami cutanei posteriores laterales wurden mit ihren 25 Nervus lumbalis III
Arterien nach medial gelegt, weil sich ihre Anfangs- (Ramus cutaneus posterior lateralis)
strecken nach dem Austritt aus den Musculus erector spi- 26 Fascia thoracolumbalis
nae vorübergehend so verhalten. (oberflächliches Blatt [Pars aponeurotica])
Die Rami dorsales der Arteriae lumbales bilden starke 27 Nervus lumbalis I
Längsanastomosen und versorgen hauptsächlich die Mus- (Ramus cutaneus posterior lateralis)
kulatur. Aus dieser Gefäßkette, die schon im unteren 28 Arteria lumbalis I (Ramus dorsalis)
Brustbereich beginnt, gehen vereinzelt, entlang der Ner- 29 Vertebra thoracica XII (Processus spinosus)
ven, Rami cutanei posteriores laterales hervor. 30 Musculus longissimus (Tendo)
31 Vertebra thoracica X (Processus spinosus)
32 Musculus spinalis thoracis
33 Nervus thoracicus VIII
(Ramus cutaneus posterior lateralis)
34 Tuberculum costae von Costa IX
35 Ligamentum costotransversarium laterale

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Abbildung 280 Dorsum thoracis 9
Rami posteriores der Nervi thoracici

Hinter den Processus transversi und den Wirbelbögen der 1 Ramus cutaneus posterior lateralis
Brustwirbel wurde auf der rechten Seite die ganze Musku- 2 Musculus longissimus thoracis
latur des Musculus erector spinae entfernt. 3 Ramus cutaneus posterior medialis
Von den Enden der nach dorsal geneigten Processus 4 Musculus spinalis thoracis
transversi gehen nach lateral die Musculi levatores costa- 5 Nervus thoracicus VI (Ramus posterior)
rum ab und schließen die Lücke, welche die Musculi inter- 6 Musculus levator costae brevis
costales externi zur Wirbelsäule hin offengelassen haben. 7 Membrana intercostalis interna
Im dritten Segment von oben wurde ein Musculus levator 8 Musculi levatores costarum breves (Schnittflächen)
costae brevis reseziert, so daß der mediale, hintere Rand 9 Ramus muscularis der Arteria intercostalis posterior
des Musculus intercostalis externus sichtbar ist. In den 10 Arteria cutanea posterior lateralis
beiden kaudal folgenden Segmenten wurde auch noch ein 11 Nervus thoracicus VII
Stück des Musculus intercostalis externus, bei seitlich ver- (Ramus cutaneus posterior lateralis)
lagertem Musculus iliocostalis, entfernt, damit die Mem- 12 Musculus intercostalis externus
brana intercostalis interna mit den durchtretenden Gefä- 13 Musculus intercostalis externus
ßen breiter zur Ansicht kommt. 14 Ligamentum costotransversarium superius
An die Membrana intercostalis interna schließt sich 15 Membrana intercostalis interna
nach medial das Ligamentum costotransversarium superi- 16 Ligamentum costotransversarium superius
us an, das sich zwischen den Ramus anterior und den Ra- 17 Nervus thoracicus VII
mus posterior des Nervus thoracicus einschiebt. Um es (Ramus medialis des Ramus posterior)
besser sichtbar zu machen, wurden in zwei Segmenten die 18 Membrana intercostalis interna
Ligamenta intertransversaria und die Musculi intertrans- 19 Musculus intercostalis externus (reseziert)
versarii entfernt. 20 Musculus levator costae (reseziert)
Aus der Öffnung zwischen dem Ligament und der auf- 21 Musculus intercostalis externus
steigenden Wurzel des Processus transversus tritt der Ra- 22 Musculus levator costae brevis
mus posterior des jeweiligen Thorakalnerven aus und teilt 23 Arteria intercostalis posterior
sich nach kuzem Verlauf in einen lateralen und medialen (Ramus medialis des Ramus dorsalis)
Ast. 24 Nervus thoracicus IX
Der Ramus lateralis setzt die Zugrichtung vorerst weit- (Ramus lateralis des Ramus posterior)
gehend fort, während der Ramus medialis nach dorsal ab- 25 Musculus levator costae brevis et longus
biegt und zwischen Ligamentum intertransversarium und 26 Costa IX
Musculus intertransversarius thoracis, soweit dieser vor- 27 Musculus iliocostalis
handen ist, in die Muskulatur eintritt. 28 Angulus costae
Die Rami mediales begeben sich zwischen dem Muscu- 29 Musculus levator costae longus
lus multifidus und dem Musculus semispinalis, der von 30 Arteria intercostalis posterior
dorsal durch den Musculus longissimus und den Musculus (Ramus medialis des Ramus dorsalis)
spinalis zugedeckt wird, in einem nach medial konvexen 31 Nervus thoracicus IX
Bogen in die Nähe der Processus spinosi. Nachdem sie den (Ramus medialis des Ramus posterior)
durchlaufenen Teil der autochthonen Muskulatur mit mo- 32 Vertebra thoracica XI (Processus spinosus)
torischen Zweigen versorgt haben, durchsetzen sie dort, 33 Musculus intertransversarius
wenn sie sensible Fasern führen, die Ursprünge der Mus- 34 Costa XI
culi rhombodei und des Musculus trapezius, um als Rami 35 Ligamentum intertransversarium
cutanei posteriores mediales in die Tela subcutanea zu ge- 36 Musculus intertransversarius
langen. Rami dorsales der Arteriae intercostales posterio- 37 Nervus thoracicus VIII (Ramus posterior)
res begleiten die Rami der Nerven. 38 Ligamentum costotransversarium laterale
39 Arteria intercostalis VII (Ramus dorsalis)
40 Vertebra thoracica VI (Processus transversus)
41 Ligamentum intertransversarium

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Abbildung 281 Dorsum thoracis 10
Nervus intercostalis und
Arteria intercostalis posterior

Die Membrana intercostalis interna liegt an der Innensei- 1 Nervus thoracicus VI (Ramus posterior)
te des Musculus intercostalis externus und erstreckt sich 2 Artereria intercostalis posterior VII (Ramus dorsalis)
vom hinteren Rand des Musculus intercostalis internus bis 3 Collum costae (VII)
zum Ligamentum costotransversarium superius. 4 Membrana intercostalis interna
Das Ligamentum costotransversarium superius zieht 5 Musculus levator costae brevis (Schnittrand)
vom Collum costae zum nächsthöheren Querfortsatz und 6 Nervus intercostalis VII
läßt gegenüber dem Wirbelkörper nur das Foramen costo- 7 Musculus levator costae brevis (Schnittrand)
transversarium frei. 8 Nervus intercostalis VII (Ramus muscularis
Vor dem Foramen costotransversarium im Foramen in- zwischen Musculus intercostalis externus
tervertebrale teilt sich der Nervus thoracicus meistens und Musculus intercostalis internus)
schon in zwei Äste. Der Ramus posterior biegt dorsal vom 9 Musculus intercostalis internus (reseziert)
Ligamentum costotransversarium superius nach hinten ab, 10 Musculus intercostalis internus (Schnittfläche)
und der Ramus anterior zieht als Nervus intercostalis ven- 11 Arteria cutanea posterior lateralis
tral von diesem Ligament in den Interkostalraum. 12 Musculus intercostalis externus
Durch Entfernung des Ligamentum costotransversari- 13 Ligamentum costotransversarium superius
um superius und der Membrana intercostalis interna wur- 14 Ligamentum costotransversarium laterale
de der Nervus intercostalis in einem Segment sichtbar ge- 15 Pleura parietalis
macht. Er wird von den Interkostalgefäßen begleitet und 16 Musculus intercostalis intimus
gibt sehr bald Äste für die Interkostalmuskulatur ab. Der 17 Arteria intercostalis posterior
Hauptnerv tritt in die Schicht zwischen den Musculi inter- (Ramus collateralis – [Ramus supracostalis])
costales internus und intimus ein, in welche die Arterie 18 Membrana intercostalis interna
erst etwas später gelangt. Bis zum Eintritt in die Muskula- 19 Ligamentum costotransversarium superius
tur sind der Nerv und die Gefäße von der Pleura parietalis 20 Musculus intercostalis externus
nur durch die dünne Fascia endothoracica geschieden. 21 Ligamentum intertransversarium
Die Rami posteriores sind dort, wo die Ligamenta inter- 22 Nervus thoracicus VIII (Ramus cutaneus lateralis)
transversaria entfernt wurden, nach medial zurückge- 23 Arteriae cutaneae posteriores laterales
schlagen. Im unteren Bildbereich ist aber der laterale Ast 24 Musculus intercostalis externus (reseziert)
des Ramus posterior in seiner typischen Lage unterlegt. Er 25 Musculus levator costae brevis (Schnittfläche)
kreuzt das Ligamentum costotansversarium laterale und 26 Nervus thoracicus IX
wechselt dadurch das Segment. Im neuen Segment gesellt (Ramus lateralis des Ramus posterior)
sich zu ihm sehr regelmäßig eine selbständig entsprin- 27 Musculus levator costae brevis
gende Arterie, die ihn bis zur Haut begleitet und daher Ar- 28 Nervus thoracicus VIII
teria cutanea posterior lateralis genannt werden soll. Ein (Ramus lateralis des Ramus posterior)
weiterer selbständiger Ast der Interkostalarterie durch- 29 Arteria intercostalis posterior IX
setzt als Ramus muscularis ebenfalls die Membrana inter- (Ramus lateralis des Ramus dorsalis)
costalis interna. 30 Arteria intercostalis posterior VIII (Ramus dorsalis)
Die Freilegung der Membrana intercostalis interna 31 Nervus intercostalis IX
wurde schon bei der vorhergehenden Abbildung be- (Ramus medialis des Ramus posterior)
schrieben. 32 Nervus intercostalis VIII
(Ramus medialis des Ramus posterior)
33 Arteria intercostalis posterior
(Ramus medialis des Ramus dorsalis)
34 Vertebra thoracica IX (Processus transversus)
35 Nervus intercostalis VIII (Ramus posterior)
36 Ligamentum costotransversarium (Schnittfläche)
37 Ligamentum costotransversarium (Schnittfläche)
38 Arteria intercostalis posterior (Ramus muscularis
für den Musculus erector spinae)
39 Arteria intercostalis posterior (Ramus dorsalis)
40 Vertebra thoracica IV (Processus spinosus)
41 Ligamentum intertransversarium

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Abbildung 282 Lumbalpunktion 1
Regio vertebrolumbalis

Während sich im Thorakalbereich die Membrana interco- 8 Costa XII


stalis interna und das Ligamentum costotransversarium 9 Vertebra lumbalis I (Processus costalis)
superius wie ein Wellenbrecher zwischen die Rami ante- 10 Nervus thoracicus XII
riores und posteriores der Spinalnerven einschieben, ist es (Ramus lateralis des Ramus posterior)
in der Lumbalgegend ein dünner Muskelkeil, der aus dem 11 Arteria lumbalis I
Musculi intertransversarii laterales lumborum und dem 12 Vertebra lumbalis II (Processus costalis)
hinteren Teil des Musculus psoas major besteht. 13 Nervus lumbalis II
Beide Muskeln sind mit den Rippenrudimenten, den (distal vom Foramen intervertebrale)
Processus costales, verbunden. Um diese Schicht darzu- 14 Plexus lumbalis und Ramus lateralis
stellen, mußte der ganze Musculus erector spinae entfernt des Ramus dorsalis der Arteria lumbalis II
werden. Auf der rechten Köperseite wurde dadurch die 15 Nervus lumbalis I
hintere Oberfläche des Os sacrum und der Wirbelsäule mit (Ramus lateralis des Ramus posterior)
den ausladenden Processus costales dargestellt. 16 Vertebra lumbalis III (Processus costalis)
An den Enden der Processus costales verankert sich das 17 Musculus intertransversarius medialis lumborum
tiefe Blatt der Fascia thoracolumbalis, das auch als Apo- und Ligamentum intertransversarium
neurosis lumbalis bezeichnet wurde, weil es dem Musculus 18 Musculus intertransversarius lateralis lumborum
obliquus internus und dem Musculus transversus abdo- 19 Plexus lumbalis und Ramus dorsalis
minis als Ursprung dient. Durch diese Faszienplatte der Arteria lumbalis III
schimmern der Musculus psoas major und der Musculus 20 Nervus lumbalis III
quadratus lumborum hindurch, soweit sie nicht oben (Ramus lateralis des Ramus posterior)
durch den Verstärkungszug, das Ligamentum lumbocosta- 21 Fascia thoracolumbalis (Ansatzstelle
le, verdeckt werden. des oberflächlichen Blattes am tiefen Blatt)
Die Äste der Rami posteriores der Lumbal- und Sakral- 22 Nervi clunium superiores
nerven sind unterlegt. Die lateralen verlaufen lateral und 23 Musculus obliquus externus abdominis
die medialen medial von den Musculi intertansversarii 24 Musculus obliquus internus abdominis
mediales lumborum, die sich an den Processus mamillares 25 Crista iliaca
und Processus accessorii der Lendenwirbel verankern. 26 Ligamentum iliolumbale
Zwischen dem dritten und vierten Lumbalwirbel wur- 27 Vertebra lumbalis IV (Processus costalis)
den die Ligamenta inter- und supraspinalia sowie die Li- 28 Spina iliaca posterior superior
gamenta flava ausgeräumt. Es zeigt sich eine knöchern 29 Nervus sacralis I (Ramus posterior)
umgrenzte Öffnung, die ziemlich hoch aber nicht sehr 30 Dura mater spinalis
breit ist. Die Breite wird begrenzt durch die Articulatio 31 Crista sacralis mediana
zygapophysialis [Articulatio columnae vertebralis] der 32 Nervus lumbalis III
Lendenwirbelsäule, die wegen ihrer Nähe zum Processus (Ramus medialis des Ramus posterior)
spinosus wider Erwarten nur ganz kurze Wirbelbögen er- 33 Cavitas articularis mit Schnitträndern der Capsula
laubt. articularis (Articulatio zygapophysialis L III – L IV)
Ausgeräumt wurde weiterhin das Spatium epidurale, 34 Vertebra lumbalis III
um die Dura mater spinalis zur Darstellung zu bringen. (Abgang des Processus articularis inferior
Die Lage der Nadel oberhalb des vierten Lumbalwirbels von der Lamina arcus vertebrae)
entspricht der typischen Lumbalpunktion. 35 Dorsale Leiste des Processus articularis superior
(begrenzt das Foramen intervertebrale nach lateral)
36 Vertebra lumbalis III (Processus mamillaris
1 Vertebra lumbalis III (Processus spinosus) am Processus articularis superior)
2 Ligamentum flavum 37 Vertebra lumbalis II
3 Articulatio zygapohysialis I (kaudaler Rand der Lamina arcus vertebrae)
[Articulatio vertebralis I] 38 Nervus lumbalis I
4 Musculus intertransversarius lateralis lumborum (Ramus medialis des Ramus posterior)
5 Musculus psoas major 39 Ligamentum flavum (kaudaler Ansatz an der
6 Fascia thoracolumbalis Hinterfläche der Lamina arcus vertebrae)
(tiefes Blatt – [Aponeurosis lumbalis]) 40 Nervus thoracicus XII
7 Ligamentum lumbocostale (Ramus medialis des Ramus posterior)

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Abbildung 283 Lumbalpunktion 2

Markiert sind die höchsten Stellen der Cristae iliacae und 1 Musculus latissimus dorsi
der Processus spinosus des vierten Lendenwirbels, die auf 2 Musculus trapezius
einer horizontalen Linie liegen, und die Spinae iliacae po- 3 Musculus spinalis thoracis
steriores superiores. Die Muskulatur des Musculus erector 4 Musculus longissimus thoracis
spinae wurde von der Wirbelsäule abpräpariert und zur 5 Musculus iliocostalis
Seite gezogen. Die mit der Eröffnung des Wirbelkanals 6 Musculus serratus posterior inferior
verbundene sagittale Schnittführung in der Medianebene 7 Musculus latissimus dorsi
hat die Processus spinosi und die Ligamenta supra- und in- 8 Musculus obliquus internus abdominis
terspinalia getroffen. 9 Fascia thoracolumbalis
Im eröffneten Wirbelkanal wurde die rechte Hälfte der (oberflächliches Blatt – [Pars aponeurotica])
Dura mater spinalis entfernt, so daß der Conus medullaris 10 Musculus multifidus (Tendo)
und die Cauda equina durch die Arachnoidea mater spi- 11 Articulatio zygapophysialis L II – L III
nalis sichtbar sind. (Processus mamillaris)
Die Lage der Nadel zeigt eine Lumbalpunktion an typi- 12 Musculus longissimus thoracis
scher Stelle. Sie durchdringt beim uneröffneten Wirbelka- 13 Articulatio zygapophysialis L III – L IV
nal nach der Haut und der Subcutis das feste Ligamentum 14 Articulatio zygapophysialis L IV – L V
supraspinale und gelangt in das Ligamentum interspinale, 15 Articulatio lumbosacralis
das besonders in der Medianen eine sagittal ausgerichtete 16 Markierung der Crista iliaca
lamelläre Struktur mit geringerem Widerstand besitzt. 17 Markierung der Spina iliaca posterior superior
Nur in unmittelbarer Nähe zum Knochen kann es fast fa- 18 Markierung der Spina iliaca posterior superior
serknorpelartige Konsistenz erreichen. 19 Dura mater spinalis (Schnittrand)
Die Ligamenta flava bilden in der Lumbalgegend in der 20 Fascia thoracolumbalis
Medianebene einen zwei bis drei Millimeter breiten Spalt, (oberflächliches Blatt – [Pars aponeurotica])
so daß sie bei korrekter Nadelführung nicht in Erschei- 21 Vertebra lumbalis IV
nung treten. Bei abgewichener Nadel bilden sie aber einen (Processus spinosus – Schnittfläche)
sehr deutlich merkbaren Widerstand, weil das Ligament 22 Ligamentum interspinale L III – L IV
eine Dicke von 3 mm erreicht. 23 Dura mater spinalis (Schnittrand)
Nach Überwindung dieser Stukturen gelangt die Nadel 24 Cauda equina
in das Spatium epidurale, welches mit lockerem Fettgewe- eingehüllt in Arachnoidea mater spinalis
be und dem Plexus venosus vertebralis internus ausgefüllt 25 Filum terminale
ist. Nach der dort aufgetretenen kurzen Entlastung des (hinter der Arachnoidea mater spinalis)
Vorschubs folgt ein merkbarer Widerstand beim Durch- 26 Ligamentum interspinale L I – L II
stechen der Dura mater spinalis, die zugleich mit der 27 Conus medullaris
Arachnoidea mater spinalis überwunden wird. (eingehüllt in Arachnoidea mater spinalis)
Der Conus medullaris erreicht am Präparat den oberen
Rand des zweiten Lumbalwirbels und liegt daher für ei-
nen Erwachsenen noch an normaler Stelle. Einer Lumbal-
punktion um einen Wirbel höher steht beim Erwachsenen
daher nichts im Wege, zumal bei der starken Vorbeugung
der Wirbelsäule, wie sie bei der Lumbalpunktion zweck-
mäßig ist, der Conus medullaris noch etwas angehoben
wird.

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Abbildung 284 Regio vertebralis (Pars lumbalis)
Discus intervertebralis und
Radix nervi spinalis

Bei der Freilegung der Wirbelbögen von dorsal wölben 1 Musculus latissimus dorsi
sich in wider Erwarten geringer Entfernung von der Reihe 2 Musculus trapezius
der Processus spinosi bohnengroße Erhebungen vor, die 3 Musculus spinalis thoracis
mit einem weißlich schimmernden Stratum fibrosum be- 4 Musculus longissimus thoracis
deckt sind und von den lumbalen Articulationes columnae 5 Musculus iliocostalis
vertebrales herrühren (s. auch Abb. 282). Von diesen Erhe- 6 Musculus serratus posterior inferior
bungen gehen oben seitlich Sehnen ab, die zur tiefsten 7 Musculus latissimus dorsi
Schicht des Musculus multifidus gehören, der mit dem 8 Nervus thoracicus X
fleischigen Muskelbauch des Musculus longissimus zur (Ramus cutaneus posterior lateralis)
Seite gezogen und dabei umgeklappt wurde. 9 Musculus obliquus internus abdominis
Die von der fibrösen Gelenkskapsel überzogenen Erhe- 10 Musculus multifidus (Tendo)
bungen beinhalten lateral die Processus articulares supe- 11 Musculus longissimus thoracis
riores und medial die Procesus articulares inferiores der 12 Vertebra lumbalis III
Lendenwirbel. Sie sind mit ihren Gelenksflächen sagittal (kaudaler Rand der Lamina arcus vertebrae)
eingestellt, und die Processus articulares superiores tragen 13 Articulatio zygapohysialis
an ihrem oberen Ende die Processus mamillares, von de- [Articulatio columnae vertebralis LIII-LIV]
nen die erwähnten Sehnen entspringen. (Processus mamillaris)
Der obere Rand einer Lamina arcus vertebrae schraubt 14 Fascia thoracolumbalis (oberflächliches Blatt
sich um den Processus inferior des höheren Wirbels nach [Pars aponeurotica] – Schnittrand)
ventral, um zu dem ventralen Rand seines Processus supe- 15 Articulatio zygapophysialis
rior zu gelangen. Das führt dazu, daß jeweils die obere La- [Articulatio columnae vertebralis LIV-LV]
mina dachziegelartig über die untere gerät. Die dadurch 16 Radix posterior des Nervus lumbalis IV
entstandene Stufe wird vom Ligamentum flavum ausge- mit Durascheide
glichen, indem es, wie zu sehen ist, vom unteren Rande 17 Discus intervertebralis LV-SI
der oberen Lamina zur hinteren Fläche der unteren Lami- 18 Radix posterior (sensoria) des Nervus lumbalis V
na zieht. mit Durascheide
Im dritten lumbalen Intervertebralraum wurde das Li- 19 Dura mater spinalis
gamentum flavum gespalten und der untere Teil durch ei- 20 Lamina arcus vertebrae der Vertebra lumbalis V
nen Faden abgehoben. (beidseitig reduziert)
Vom vierten und fünften Lumbalwirbel wurden Teile 21 Dura mater spinalis
der einander gegenüberliegenden Laminae reseziert. 22 Lamina arcus vertebrae der Vertebra lumbalis IV
Durch eine in den Discus intervertebralis eingestochene (von kaudal reduziert)
Nadel wurde der Duralsack etwas nach medial verlagert, 23 Ligamentum flavum (Schnittrand)
um den Abgang der in der duralen Wurzelscheide belasse- 24 Fascia thorcacolumbalis
nen Radix posterior des Nervus lumbalis IV sichtbar zu (oberflächliches Blatt [Pars aponeurotica])
machen. Ihr distales Ende befindet sich am Übergang 25 Ligamentum flavum
zum Foramen intervertebrale, das ventral vom mittleren (kaudaler Ansatz an der Hinterfläche
Drittel der Articulatio vertebralis liegt. Im Segment unter- der Lamina arcus vertebrae)
halb davon wurde die Nadel in den Discus intervertebralis 26 Lamina arcus vertebrae der Vertebra lumbalis II
zwischen dem fünften Lendenwirbel und dem Os sacrum 27 Ligamentum flavum
eingestochen. Die Abbildung zeigt nach derselben Vor- 28 Vertebra lumbalis I (Processus spinosus)
gangsweise ein übertragbares Ergebnis.

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Abbildung 285 Regio pectoralis 1
Panniculus adiposus

Bei der präparatorischen Verfolgung der allgemeinen in- 1 Plica axillaris posterior
neren Oberfläche der Cutis bleiben an der Tela subcuta- 2 Plica axillaris anterior
nea weißliche Streifen bestehen, die nach den Langer- 3 Clavicula
schen Spaltlinien der Haut ausgerichtet sind. Sie gehen 4 Musculus sternocleidomastoideus
aus Bindegewebsbündeln der Subcutis hervor, die in das mit Fossa supraclavicularis minor
Corium der Cutis als Retinacula cutis einstrahlen und 5 Fossa jugularis
Kämme an der Innenseite der Cutis bilden. Diese Ein- 6 Clavicula
strahlungen schienen den inneren Aufbau des Coriums, 7 Cutisverankerungen der Retinacula cutis
der bei querer Unterbrechung zu klaffenden Wunden (längsorientiert)
oder bei chirurgischen Wiedervereinigungen zu uner- 8 Cutisverankerung des Retinaculum cutis
wünschten Spannungen und großen Narben führt. (längsorientiert)
Die Retinacula cutis begrenzen je nach ihrer Zugrich- mit quergeschnittenem Gefäßästchen
tung die Verschieblichkeit der Haut. An der ganzen Brust 9 Cutisverankerung eines Retinaculum cutis
ist die Haut kaum nach unten, aber sehr stark nach oben des Sternums
verschiebbar. Das weist darauf hin, daß die längsorientier- 10 Cutisverankerungen der Retinacula cutis
ten Streifen mit abwärtsgerichteten Bindegewebsbündeln mit eingelagerten Seitenästchen
verbunden gewesen sein dürften. Vor der mittleren Axil- eines Hautgefäßes (längs- und querorientiert)
larlinie wiederum läßt sich die Haut unterhalb der Mam- 11 Arcus costalis
ma nur wenig in der Richtung der Rippen nach vorn ver- mit Cutisverankerungen der Retinacula cutis
schieben. Für die mehr querorientierten Streifen dieser 12 Angulus infrasternalis
Gegend wird daher eine entsprechende Zugrichtung zu 13 Cutisverankerung eines Retinaculum cutis
erwarten sein. mit einstrahlendem Seitenästchen
Die Retinacula cutis führen außerdem zum Teil Gefäße einer Hautarterie (längsorientiert)
und Nerven zur Cutis und verleihen ihnen Schutz vor 14 Verankerungskomplex
Überdehnungen bei passiven Verschiebungen des Integu- dicht gelagerter Retinacula cutis
mentes. vor dem seitlichen Teil der Rektusscheide
Die Langerschen Spannungslinien bilden an der Brust 15 Retinacula cutis (vorherrschend querorientiert)
ein Dreieck, das von den Fossae infraclaviculares bis zum 16 Mamilla
Processus xiphoideus reicht. In ihm verlaufen die Spaltlini- 17 Retinacula cutis (vorherrschend querorientiert)
en longitudinal. Es ist durch die entsprechenden Bindege- 18 Fossa axillaris
webstreifen gut markiert. Von dem seitlichen Rand dieses 19 Fossa infraclavicularis
Dreiecks umgreifen die Regio mammaria mehr querge- 20 Eindellung zwischen Schultergelenksdach
richtete Strukturen. Auffällig ist ein Gebiet unterhalb des und Caput humeri bei Subluxatio humeri
Rippenbogens in dem Bereich der Rektusscheide, wo die
Abhebbarkeit des Integumentum commune besonders re-
duziert ist.
Die Regio sternalis zeigt zwar keine starke Gruppie-
rung von Bindegewebszügen. Dort ist aber die Cutis durch
Fettarmut der Tela subcutanea mit ihrer Unterlage gut
verwachsen.

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Abbildung 286 Regio pectoralis 2
Fascia pectoralis superficialis

Nach Entfernung des Fettgewebes der Subcutis wurde de- 1 Plica axillaris anterior
ren Lamina profunda strati subcutanei über dem unteren 2 Fossa axillaris
Teil des Musculus pectoralis major und in der Nähe des 3 Clavicula
Rippenbogens schmetterlingsflügelartig reseziert. In dem 4 Fascia pectoralis superficialis (Schnittrand)
freigelegten Feld ist eine deutliche Fascia pectoralis super- 5 Fossa supraclavicularis major
ficialis zu sehen, die am Musculus pectoralis major gespal- mit Wulst des Musculus omohyoideus
ten wurde. Ihr angelagert sind, in der Umgebung größerer 6 Arteria thoracica interna (Ramus perforans)
Gefäße, flache Fettpolster, die von der Lamina profunda 7 Fossa jugularis
strati subcutanei bedeckt wurden oder in der Regio infra- 8 Sternum zwischen den Ursprüngen
clavicularis noch bedeckt werden. der Musculi pectorales majores
Die Fascia pectoralis superficialis ist im infraklavikulä- 9 Musculus sternocleidomastoideus
ren Bereich sehr dünn und imponiert dort fast nur als Pe- mit Fossa supraclavicularis minor
rimysium externum, während sie sich nach kaudal deut- 10 Musculus pectoralis major mit Fascia
lich verstärkt über den Ursprung des Musculus obliquus und Lamina profunda strati subcutanei bedeckt
externus abdominis bis zum Beginn der Rektusscheide 11 Arteria thoracica interna (Ramus perforans)
fortsetzt. Dort geht sie in das Peritendineum dieser Apo- 12 Arteria thoracica interna (Ramus perforans)
neurose über, so daß bei einer Freipräparation der Mus- 13 Arteria thoracica interna (Ramus perforans)
kulatur oberhalb des Rektusansatzes die Verfolgung der 14 Processus xiphoideus mit Rami sternales
Schicht nach unten unweigerlich unter die Rektusscheide der Arteria thoracica interna
führt und für weniger Erfahrene immer ein präparatori- 15 Arteria thoracica interna (Ramus perforans)
sches Problem darstellt. 16 Vorwölbung der Cartilago costalis von Costa VI
Unterhalb der Clavicula, am Sternum und am lateralen 17 Arteria epigastrica superficialis superior [Manchot]
Rande des Musculus pectoralis major sind die beiden der Arteria thoracica interna (Ramus perforans VI)
Schichten etwas fester verwachsen, so daß ein Spatium 18 Arteria epigastrica superficialis superior [Manchot]
pectorale subcutaneum abgegrenzt wird, in dem sich sub- der Arteria thoracica interna
cutane Pektoralphlegmonen ausbreiten können. 19 Linea alba (abdominis)
Keine Verwachsung dieser beiden Schichten besteht im 20 Vagina musculi recti abdominis
lateralen Bereich des Rippenbogens. Dort geht die Lamina 21 Arteria thoracica interna (Ramus perforans)
profunda strati subcutanei in die abhebbare Scarpasche 22 Musculus obliquus externus abdominis
Fazie des Bauches über. mit Fascia pectoralis superficialis bedeckt
Über die Verwachsung am lateralen Rande des Muscu- 23 Musculus obliquus externus abdominis
lus pectoralis major setzt sich die Lamina profunda strati mit Fascia pectoralis superficialis bedeckt
subcutanei in die Fascia axillaris superficialis fort. 24 Musculus obliquus externus abdominis
Aus dem Fettgewebe der Tela subcutanea wurde die mit Fascia pectoralis superficialis bedeckt
männliche Brustdrüse auspräpariert. Die Brustwarze, 25 Lamina profunda strati subcutanei
Mamilla, wurde umschnitten. An ihr hängt ein kurzge- 26 Arcus costalis
stielter Bindegewebskörper der Mamma masculina, der 27 Vorwölbung der Costa V
nur wenige rudimentäre Ductus lactiferi enthält. Sie liegt 28 Vorwölbung der Costa IV
im vierten Interkostalraum und erhält einen Ramus mam- 29 Mamilla
marius medialis der Arteria thoracica interna. 30 Lamina profunda strati subcutanei
31 Musculus pectoralis major
32 Plica axillaris anterior
33 Eindellung zwischen Schultergelenksdach
und Caput humeri bei Subluxatio humeri

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Abbildung 287 Regio pectoralis 3
Muskulatur

Das Erscheinungsbild der Brust unterscheidet sich nicht 1 Tela subcutanea


nur bei verschiedenem Geschlecht, sondern oft auch mit Lamina profunda strati subcutanei
durch die Ausbildung der Muskulatur sehr wesentlich und Fascia pectoralis superficialis (Schnittfläche)
voneinander. 2 Clavicula
Bei muskelstarken Männern beherrscht der Musculus 3 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
pectoralis major das Relief der Brust. Am fünften und 4 Clavicula
sechsten Rippenknorpel verzahnen sich die Ursprünge 5 Musculus sternocleidomastoideus
des Musculus rectus abdominis und Musculus pectoralis (Tendo originis des Caput sternale)
major miteinander. Der Ursprung des Musculus pectoralis 6 Extremitas sternalis claviculae
major setzt sich vom sechsten Rippenknorpel zum Ster- 7 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
num fort, wo er mit seinen kurzen Sehnen die Membrana 8 Papilla mammaria [Mamilla]
sterni verstärkt. 9 Membrana sterni
Von dieser Pars sternocostalis ist die von der Clavicula 10 Musculus pectoralis major
entspringende Pars clavicularis des Muskels immer gut (lateraler Rand der Pars sternocostalis)
trennbar, wenn sie auch meistens nicht durch eine so brei- 11 Cartilago costalis VI
te Spalte wie hier abgesetzt ist. 12 Musculus pectoralis major (Pars abdominalis)
Dem lateralen Rande der Pars sternocostalis schließt 13 Arcus costalis
sich die Pars abdominalis des Musculus pectoralis major 14 Vagina musculi recti abdominis
an, die von der Vorderwand der Rektusscheide kommt. (bedeckt mit Lamina profunda strati subcutanei)
Der laterale Rand des Muskels bildet die vordere Ach- 15 Tela subcutanea
selfalte oder Plica axillaris anterior. Hinter ihr sinkt die 16 Musculus rectus abdominis
Haut zur Fossa axillaris ein, die nach dorsal durch die hin- 17 Fascia pectoralis superficialis
tere Achselfalte oder Plica axillaris posterior begrenzt und Lamina profunda strati subcutanei
wird. 18 Nervus intercostalis VI
Das Fettgewebe zwischen den beiden Achselfalten be- (Ramus cutaneus lateralis – vorderer Ast)
steht, wie an der Schnittfläche zu erkennen ist, aus zwei 19 Musculus obliquus externus abdominis
Schichten, welche durch die Fascia axillaris superficialis (Ursprungszacke von Costa VII)
getrennt werden. Diese entspricht der Lamina profunda 20 Nervus intercostalis VI
strati subcutanei und grenzt die Tela subcutanea vom (Ramus cutaneus lateralis – hinterer Ast)
Fettgewebe der Achselhöhle ab. 21 Musculus obliquus externus abdominis
An der seitlichen Brustwand sind die alternierenden (Ursprungszacke von Costa VIII)
Zacken des Musculus obliquus externus abdominis und 22 Musculus obliquus externus abdominis
des Musculus serratus anterior zu sehen, welche die (Ursprungszacke von Costa VI)
Gerdysche Linie bilden. Zwischen den Zacken des Muscu- 23 Spatium intercostale VI
lus serratus anterior treten die Rami laterales der Interko- 24 Musculus serratus anterior
stalnerven, meistens schon in einen vorderen und hinte- (Ursprungszacke von Costa VI)
ren Ast geteilt, aus. Sie werden von den Rami laterales der 25 Tela subcutanea
Arteriae intercostales posteriores begleitet. 26 Lamina profunda strati subcutanei
27 Corpus adiposum axillae
28 Plica axillaris posterior
29 Fossa axillaris
30 Plica axillaris anterior
31 Fossa infraclavicularis

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Abbildung 288 Regio pectoralis 4
Muskulatur

Bei muskelschwachen Männern mit nur geringem Fett- 1 Musculus trapezius


polster wird das Relief der Brust vom Brustkorb be- 2 Clavicula
stimmt. Die Rippen sind bei ihnen nicht nur besser tast- 3 Fossa supraclavicularis major
bar, sondern treten durch deutliche Vorwölbungen schon 4 Fossa supraclavicularis minor
optisch in Erscheinung. 5 Articulatio sternoclavicularis
Die Gruben an der Clavicula haben sich vertieft. Die 6 Fossa jugularis (colli)
Fossa infraclavicularis, welche durch die Muskellücke zwi- 7 Clavicula (Extremitas sternalis)
schen der Pars clavicularis des Musculus pectoralis major 8 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
und dem Musculus deltoideus entsteht, hat sich dabei auch 9 Musculus omohyoideus
verbreitert, weil die Pars clavicularis des Brustmuskels in der Fossa supraclavicularis major
entsprechend der Wölbung des Thorax einsinkt. 10 Clavicula
Die Clavicula kann in ihrer ganzen Längsausdehnung 11 Sulcus deltoideopectoralis
auch deshalb besonders deutlich vorspringen, weil sie bei 12 Musculus sternocleidomastoideus
muskelschwachen Menschen in der horizontalen Ebene (Tendo des Caput sternale)
meistens weniger gekrümmt sind. 13 Angulus sterni (Ludovici)
In der Regio presternalis verhält sich der Ursprung des 14 Membrana sterni
Musculus pectoralis major wie bei muskelstarken Men- 15 Ligamenta costoxiphoidea
schen, aber es kommt natürlich nicht zu einer entspre- 16 Spatium intercostale VI
chenden Rinnenbildung der Haut zwischen den Muskeln 17 Übergänge des Os costale in die Cartilago costalis
beider Seiten. 18 Cartilago costalis VI
Im unteren Teil des Sternums läßt die Muskulatur wie 19 Arcus costalis
immer einen breiteren Streifen der Membrana sterni frei. 20 Ligamentum sternocostale radiatum
Mit ihren Ligamenta sternocostalia radiata, welche die für die Articulatio sternocostalis
untersten Rippenknorpel verankern, überlagert sie die der Cartilago costalis VII
vom sechsten und siebenten Rippenknorpel ausgehenden 21 Vagina musculi recti abdominis
Ursprünge der Ligamenta costoxiphoidea. Diese beacht- (Lamina anterior – oberer Rand)
lich starken Bänder durchflechten sich wiederum mit den 22 Vorwölbung der Costa IV
obersten Bindegewebszügen der Rektusscheide. 23 Vorwölbung der Costa VII
Die Rektusscheide geht oberhalb des Rippenbogens in 24 Vorwölbung der Costa VI
die Fascia pectoralis superficialis über. Sie wurde so wie 25 Musculus rectus abdominis (Tendo originis)
vom Musculus pectoralis major auch vom obersten Teil 26 Spatium intercostale V
des Musculus rectus abdominis entfernt, mit welchem er 27 Vorwölbung der Cartilago costalis V
lateral bis zum Knorpel der fünften Rippe hinaufreicht. 28 Papilla mammaria (Mamilla)
Dadurch ist ein auf der rechten Seite gut sichbarer Rand 29 Vorwölbung der Costa III
entstanden, der dem oberen Ende des vorderen Blattes der 30 Vorwölbung der Cartilago costalis II
Rektusscheide entspricht. 31 Fossa infraclavicularis

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Abbildung 289 Regio pectoralis 5
Mamma masculina

Die Mamma masculina liegt im vierten Interkostalraum. 1 Retinaculum cutis (Schnittrand)


Sie kann aber auch etwas höher oder tiefer angetroffen 2 Tela subcutanea (Schnittfläche)
werden, und meistens ist ihre Lage auf beiden Seiten nicht 3 Lamina profunda strati subcutanei
ganz symmetrisch. Sie besteht aus einem kleinen, flachen (Decke des Flachtunnels – Schnittrand)
Bindegewebskörper in der Tela subcutanea, der durch ei- 4 Retinaculun cutis (am Abgang
nen ganz kurzen Stiel mit der Papilla mammaria [Mamil- von der Lamina profunda strati subcutanei)
la] verbunden ist. Die Papilla mammae zeigt in der Mitte 5 Tela subcutanea (Schnittfläche)
eine zerklüftete Öffnung, die Drüsenausführungsgänge 6 Lamina profunda strati subcutanei
aufnimmt, und wird von einer stärker pigemtierten Areo- (Decke des Flachtunnels – Schnittrand)
la mammae umgeben. 7 Cutis (Schnittrand)
Die Blutversorgung erfolgt hauptsächlich von medial, 8 Tela subcutanea (Schnittfläche)
durch die Rami perforantes der Arteria thoracica interna, 9 Fossa infraclavicularis
die in dieser Funktion Rami mammarii mediales genannt 10 Lamina profunda strati subcutanei
werden. Sie stammen aus dem zweiten oder dritten Inter- 11 Arteria thoracica interna (Ramus perforans I)
kostalraum. 12 Cutis (Schnittrand)
Die Hauptstämme dieser Gefäße betreten die Tela sub- 13 Cutis der Areola mammae (Schnittrand)
cutanea erst in einiger Entfernung vom Sternum und ver- 14 Areola mammae
laufen, wie die Präparation zeigt, ziemlich lang in Flach- (subkutane, fettfreie Bindegewebsschicht –
tunneln unter der Tela subcutanea. Um sich den Flachtun- Schnittfläche)
neln zu nähern, wurde ein Teil der Tela subcutanea rese- 15 Arcus costalis
ziert. Die Decke der Flachtunnel als Lamina profunda 16 Arteria thoracica interna
strati subcutanei wurde gespalten und aufgeklappt, bevor (Ramus perforans III – Ramus mammarius medialis)
die Gefäße mehr an die Oberfläche ziehen, um schließlich 17 Lamina profunda strati subcutanei
die Areola mammae zu erreichen. Ihre letzten Verzwei- (Decke des Flachtunnels – Schnittrand)
gungen werden auf dem Wege durch die Tela subcutanea 18 Retinaculum cutis (Schnittrand)
von Bindegewebe begleitet, das zu den Retinacula cutis 19 Fascia pectoralis superficialis
gehört und schon bei Abb. 285 beschrieben wurde. Die (Bodenplatte des Flachtunnels)
Aufspaltung der Flachtunnel ist an den weißen Rändern 20 Lamina profunda strati subcutanei
der Aufsuchungsrinne zu erkennen. (Decke des Flachtunnels – Schnittrand)
Durch die Resektion eines großen Teils der Tela subcu- 21 Areoala mammae
tanea sind die Retinacula cutis an ihren Abgängen von der 22 Papilla mammaria
Lamina profunda strati subcutanei getroffen. Die dadurch 23 Lamina profunda strati subcutanei
entstandenen weißlichen Bindegewebsstreifen stimmen mit Abgang eines Retinaculum cutis
mit den Langerschen Spaltlinien der Haut wieder gut 24 Arteria thoracica interna (Ramus perforans II –
überein. Ramus mammarius medialis)
Die zusätzliche arterielle Versorgung der Mamma, die 25 Retinaculum cutis (am Abgang
auch für die männliche Mamma gilt, soll erst bei der weib- von der Lamina profunda strati subcutanei)
lichen Mamma behandelt werden, weil sie dort größere
praktische Bedeutung besitzt.

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Abbildung 290 Regio pectoralis 6
Rami mammarii und Tela subcutanea
Membrana sterni

Auf der linken Brustseite wurde die Lamina profunda 1 Nervus supraclavicularis medialis
strati subcutanei dargestellt, indem das Fettgewebe der 2 Musculus sternocleidomasteoideus (Caput sternale)
Tela subcutanea entfernt wurde. 3 Tela subcutanea
Die Lamina profunda strati subcutanei verbindet sich 4 Platysma
über weiten Teilen des Musculus pectoralis major mit der 5 Lamina profunda strati subcutanei
Fascia pectoralis superficialis, hebt sich aber über den (Decke des Flachtunnels – Schnittrand)
Hauptstämmen der Rami mammarii mediales als Decke 6 Arteria thoracica interna (Ramus perforans I –
von Flachtunneln ab. eingelagert in die Lamina profunda strati subcutanei)
Die Flachtunnel öffnen sich in ein flaches Fettpolster, 7 Tela subcutanea (Schnittfläche)
das durch die allgemeine Abhebung der Lamina profunda 8 Cutis (Schnittfläche)
strati subcutanei entstanden ist. Diese Lamina erreicht 9 Lamina profunda strati subcutanei
nach Art einer Fascia subcutanea auch die Mamma. Mit 10 Tela subcutanea (Schnittfläche)
ihr eng verbunden gelangen die peripheren Äste der Arte- 11 Arteria thoracica interna ( Ramus perforans III –
rien zu ihrem Bestimmungsort. Ramus mammarius medialis)
Über den Gefäßen wurde ein schmaler Streifen der La- 12 Cutis der Areola mammae (Schnittrand)
mina profunda strati subcutanei reseziert, um die Gefäße 13 Arteria intercostalis posterior
rein darstellen zu können. (Ramus mammarius lateralis)
Auf der rechten Brustseite wurden die Faszien abprä- 14 Arteria thoracica interna (Ramus perforans)
pariert, damit die Durchtrittsstellen der Rami mammarii 15 Arteria epigastrica superior (Ramus cutaneus)
mediales durch den Musculus pectoralis major gesehen 16 Musculus obliquus externus abdominis
werden können. Dabei wird auch deutlich, wie sich die Ur- 17 Arteria intercostalis posterior VII
sprungssehnen des Musculus pectoralis major zur Mem- (Ramus cutaneus anterior)
brana sterni verhalten. 18 Arteria intercostalis posterior VIII
Das Manubrium sterni wird fast vollständig vom Mus- (Ramus cutaneus anterior)
culus pectoralis major bedeckt, und die Membrana sterni 19 Fascia subcutanea
besteht dort fast nur aus einem medianen Streifen von mit eingelagertem Ramus mammarius medialis
einstrahlenden Ursprungssehnen. Erst vom Angulus ster- 20 Lamina profunda strati subcutanei
ni (Ludovici) angefangen nach abwärts besteht eine ge- 21 Lamina profunda strati subcutanei
schlossene derbe Membrana sterni, die vor allem durch (Decke des Flachtunnels – Schnittrand)
die sich verflechtenden Ligamenta sternocostalia radiata 22 Arteria epigastrica superior (Ramus cutaneus)
aufgebaut wird. Insbesondere am unteren Ende des Ster- 23 Ligamentum sternocostale radiatum
nums ziehen starke sich überkreuzende Bündel vom fünf- der Articulatio sternocostalis VII
ten, sechsten und siebten Rippenknorpel der einen zu de- 24 Vagina musculi recti abdominis (oberer Rand)
nen der anderen Seite. 25 Musculus pectoralis major (Pars abdominalis)
Mit ihnen verbinden sich die ebenfalls starken Liga- 26 Areola mammae
menta costoxiphoidea nach unten, die Ursprungssehnen 27 Vagina musculi recti abdominis
des Musculus pectoralius major nach oben und die Veran- 28 Linea alba
kerungen des oberen Randes vom vorderen Blatt der Rek- 29 Musculus obliquus externus abdominis
tusscheide nach lateral. 30 Tela subcutanea (Schnittfläche)
31 Ligamentum costoxiphoideum
32 Ligamentum costoxiphoideum
33 Nervus intercostalis V (Ramus cutaneus anterior)
34 Papilla mammaria [Mamilla]
35 Membrana sterni
36 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
37 Arteria thoracica interna (Ramus perforans II –
Ramus mammarius medialis)
38 Membrana sterni vor dem Angulus sterni (Ludovici)
39 Nervus intercostalis I (Ramus cutaneus anterior)
40 Arteria thoracica interna (Ramus perforans I)

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Abbildung 291 Regio pectoralis 7
Rami cutanei anteriores

Auf der linken Brustseite wurde der Musculus pectoralis 1 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
major weitgehend reseziert, so daß der Brustkorb mit den 2 Musculus sternocleidomastoideus (Venter sternalis)
Articulationes sternocostales und deren Ligamenta sterno- 3 Manubrium sterni
costalia zu sehen sind. 4 Synchondrosis costosternalis
Durch Erhaltung des Musculus pectoralis major auf der (Synchondrosis costae primae)
anderen Seite wird deutlich, welchen Anteil dessen Ur- 5 Musculus intercostalis internus
sprungssehnen an der Ausbildung der Membrana sterni 6 Musculus intercostalis externus
haben. 7 Musculus pectoralis minor
Medial von der Brustwarze sind einige resezierte kosta- (bedeckt mit Fascia clavipectoralis)
le Ursprünge des Musculus pectoralis major zu sehen, die 8 Musculus pectoralis minor
sich als Varietät vorerst mit ihm nicht vereinigt haben. (bedeckt mit Fascia clavipectoralis)
Der Musculus pectoralis minor ist noch von der Fascia 9 Areola mammae
clavipectoralis bedeckt, unter welcher unregelmäßige 10 Plica axillaris anterior
Fetteinlagerungen den Übergang in seine Ursprungseh- 11 Costa prima
nen an der dritten und vierten Rippe unsichtbar machen. 12 Musculus intercostalis internus
Medial vom Musculus pectoralis minor sind die Musculi 13 Arteria thoracica interna (Ramus perforans I)
intercostales interni in den Spatia intercostalia zu sehen. 14 Musculus pectoralis major (Schnittfläche)
Sie ziehen jeweils von der oberen Rippe und ihrem Knor- 15 Membrana intercostalis externa
pel schräg nach lateral zur nächsten unteren Rippe und 16 Arteria thoracica interna (Ramus perforans II)
ihrem Knorpel. Sie werden bedeckt von der größtenteils 17 Membrana intercostalis externa
sehr transparenten Membrana intercostalis externa, wel- 18 Musculus intercostalis internus
che die Schicht und Zugrichtung der Musculi intercostales 19 Articulatio costochondralis der Costa IV
externi fortsetzt. 20 Arteria intercostalis posterior IV
Das sternale Ende des Interkostalraums kann durch die (Ramus mammarius lateralis)
Muskelbündel des Musculus intercostalis internus nur 21 Musculus obliquus externus abdominis
deshalb geschlossen werden, weil sich dort deren Zug- 22 Musculus rectus abdominis (Schnittfläche)
richtung aufgerichtet hat. Zwischen diesen Muskelbün- 23 Musculus obliquus externus abdominis
deln treten die unterlegten Rami cutanei anteriores oft 24 Papilla mammaria [Mamilla]
schon in Äste gespalten an die Unterfläche des Musculus 25 Musculus pectoralis major
pectoralis major und durchsetzen ihn. Vom zweiten bis (getrennte costale Ursprungsbündel – Varietät)
zum vierten Segment geben sie die Rami mammarii me- 26 Arteria intercostalis posterior III
diales ab. (Ramus mammarius lateralis)
Durch die gleichen Muskelbündel in der Nähe des Ster- 27 Arteria thoracica interna (Ramus perforans III –
nalrandes ziehen Rami perforantes der Arteria thoracica Ramus mammarius medialis)
interna, die vom zweiten bis zum vierten Interkostalraum 28 Ligamenta sternocostalia radiata
zu Rami mammarii mediales gestaltet werden können. Im 29 Membrana sterni
dritten und vierten Interkostalraum treten seitlich davon 30 Vagina musculi recti abdominis (Lamina anterior)
Äste der Interkostalarterien als Rami mammarii laterales 31 Ligamenta costoxiphoidea
aus den Musculus intercostalis internus aus. 32 Nervus intercostalis V (Rami cutanei anteriores)
und Ramus perforans
33 Ligamenta sternocostalia radiata
34 Cartilago costalis V
35 Cartilago costalis IV
36 Nervus intercostalis III (Ramus cutaneus anterior –
Ramus mammarius medialis)
37 Musculus intercostalis internus
38 Articulatio sternocostalis der Costa III
39 Nervus intercostalis II (Ramus cutaneus anterior –
Ramus mammarius medialis)
40 Nervus intercostalis I (Ramus cutaneus anterior)
41 Nervus intercostalis I (Ramus cutaneus anterior)

582
583
Abbildung 292 Regio pectoralis 8
Arteria thoracica interna

Nach der Entfernung des Musculus pectoralis major wur- 1 Musculus intercostalis internus
den die Musculi intercostales interni seitlich vom Sternum 2 Arteria thoracica interna (Ramus perforans)
in ihrer dort mehr oder weniger vorherrschenden Zug- 3 Arteria thoracica interna
richtung reseziert. Unmittelbar hinter ihnen erscheint die (Ramus intercostalis anterior)
Arteria thoracica interna [Arteria mammaria interna]. Ih- 4 Nodus lymphoideus parasternalis
re beiden Begleitvenen schließen sich oberhalb des dritten 5 Angulus sterni (Ludovici)
Interkostalraums zu einer medial von ihr gelegenen kräf- 6 Pleura parietalis
tigen Vene zusammen, die nach oben in die Vena brachio- 7 Vena thoracica interna
cephalica einmündet. 8 Musculus intercostalis internus
Der Gefäßstrang verläuft entlang des Sternums nach 9 Musculus intercostalis externus
medial leicht durchgebogen nach abwärts, so daß er im 10 Musculus intercostalis externus
zweiten Interkostalraum dem Sternum, mit einer knap- 11 Nervus intercostalis I (Ramus cutaneus anterior)
pen Fingerbreite entfernt, am nächsten liegt. 12 Arteria thoracica interna
In den beiden oberen Interkostalräumen liegt der Ge- 13 Nodus lymphoideus parasternalis
fäßstrang direkt vor der Pleura. Ab dem dritten Interko- 14 Nodus lymphoideus parasternalis
stalraum schiebt sich zwischen ihn und die Pleura der (an der Vena thoracica interna)
Musculus transversus thoracis ein. Ihm angelagert sind die 15 Musculus intercostalis internus
Nodi lymphoidei parasternales. Sie bilden eine, im Alter 16 Nodus lymphoideus parasternalis
stark reduzierte, Lymphknotenkette, welche zur interko- 17 Arteria thoracica interna mit Venae comitantes
stalen Abflußbahn der Mamma gehört und auf Grund des 18 Nodus lymphoideus parasternalis
prästernalen Netzwerkes der Lymphgefäße beidseitig 19 Costa IV (Übergang des Os costale
oder gegenseitig erkranken kann. in die Cartilago costalis)
Die Enden der Nervi intercostales sind zwischen der 20 Musculus intercostalis internus
Pleura und den Musculi intercostales interni direkt am 21 Cartilago costalis VI
unteren Rand der Rippen zum Gefäßstrang gelangt und 22 Arcus costalis
kreuzen, wie in zwei unterlegten Beispielen gezeigt wird, 23 Nodus lymphoideus parasternalis
den Gefäßstrang ventral, bevor sie als Rami cutanei ante- 24 Nervus intercostalis III (Ramus cutaneus anterior)
riores an die Oberfläche treten. 25 Vagina musculi recti abdominis (Lamina anterior)
Die Arteriae thoracicae internae geben zahlreiche Sei- 26 Musculus transversus thoracis
tenäste ab. Nach lateral ziehen die Rami intercostales ante- 27 Arteria thoracica interna (Ramus perforans)
riores, die mit den Arteriae intercostales posteriores am 28 Vagina musculi recti abdominis
oberen und unteren Rand der Rippen anastomotische Bö- (Lamina anterior – oberer Rand)
gen bilden. Nach vorn durchsetzen die Rami perforantes 29 Musculus rectus abdominis
die Musculi intercostales interni und nach medial verlau- (bedeckt mit Fascia pectoralis superficialis)
fen in jedem Interkostalraum einzelne oder mehrere Rami 30 Ligamenta costoxiphoidea
sternales, die selbständig entspringen können oder mit 31 Musculus intercostalis internus
den Rami perforantes einen gemeinsamen Stamm bilden. 32 Cartilago costalis IV
Mit einem starken Venenplexus sind die Rami sternales 33 Arteria thoracica interna (Ramus perforans)
besonders vor dem Manubrium sterni verbunden. 34 Nodus lymphoideus parasternalis
35 Arteria thoracica interna (Ramus perforans
mit abgegebenen Ramus sternalis)
36 Musculus transversus thoracis
37 Pleura parietalis
38 Arteria und Vena thoracica interna
39 Nervus intercostalis II (Ramus cutaneus anterior)
40 Costa prima
(Synchondrosis costosternalis,
Synchondrosis costae primae)

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585
Abbildung 293 Mamma muliebris 1
Lage und Aufbau

Die weibliche Brustdrüse, die Mamma muliebris tritt in 1 Musculus deltoideus


sehr verschiedenen Ausformungen auf. Die Mamma des 2 Arteria thoracica interna
Neugeborenen geht in die puerile Mamma über, die in der (Ramus perforans I – oberflächlicher Hautast)
Pubertät zur Mamma der geschlechtsreifen Frau heran- 3 Arteria thoracoacromialis
wächst. Nach einer Konzeption wird sie zur laktierenden (Ramus cutaneus thoracicus)
Mamma, die nach der Stillperiode wieder in einen ähnli- 4 Fossa supraclavicularis major
chen Zustand zurückkehrt, den sie vorher besessen hat. 5 Musculus sternocleidomastoideus
Die Beschreibung geht von einer Abbildung aus, welche 6 Musculus trapezius
die Mamma einer geschlechtsreifen Frau, außerhalb der 7 Clavicula
Laktation, von mittlerer Größe zeigt. Eine solche Mamma 8 Fossa infraclavicularis
reicht von der dritten bis zur sechsten Rippe. Sie bedeckt 9 Fossa jugularis
einen großen Teil des Musculus pectoralis major und 10 Arteria thoracica interna
überragt dessen lateralen Rand unterhalb der Fossa axil- (Ramus perforans I – oberflächlicher Hautast)
laris etwas nach dorsal. In diesem Feld liegt die Papilla 11 Tela subcutanea mit Retinacula cutis
mammaria der Höhe nach ungefähr in der Mitte. Das ent- 12 Papilla mammaria
spricht der Angabe des vierten Interkostalraums bei der 13 Tela subcutanea
Mamma masculina. mit horizontal orientiertem Retinaculum cutis
Die horizontale Position der Papilla mammaria, der 14 Arteria thoracica interna
Mamilla, weicht allerdings meistens deutlich nach lateral (Ramus mammarius medialis –
ab, weil schon die jungfräuliche Mamma nach der Seite oberflächlicher Hautast
gerichtet ist. Daraus ergibt sich, daß die Verwendung der 15 Mamma mit horizontal orientiertem
vertikalen Linea mamillaris für detaillierte Beschreibun- Retinaculum cutis
gen bei der Frau, ganz abgesehen von den oft vorhande- 16 Ramus mamillaris (des R. mammarius lateralis)
nen unklassischen Formen der Brust, nicht brauchbar unter der Areola mammae
und durch die Linea medioclavicularis zu ersetzen ist. 17 Mamma (Fettgewebspolster zwischen
Die Brustdrüse liegt in der Tela subcutanea und hängt den in die Cutis einstrahlenden Bindegewebsplatten)
mit dieser auf das Engste zusammen. Nach Entfernung 18 Subkutanes Bindegewebe der Areola mammae
der Cutis sind an der Oberfläche der Tela subcutanea wie- 19 Arteria thoracica interna
derum die quergeschnittenen Retinacula cutis als weißli- (Ramus mammarius medialis –
che Streifen zu erkennen, die sich gut in die Langerschen oberflächlicher Hautast)
Spaltlinien der Haut einfügen. Auch sieht man an der late- 20 Plica axillaris posterior
ralen Seite der Mamma, daß bindegewebige Platten an die 21 Fossa axillaris
Cutis gegangen sind, die mit Fett ausgefüllte Kammern 22 Plica axillaris anterior
gebildet haben. Sie verleihen der weiblichen Brust eine
pralle Elastizität, wie sie besonders bei Brüsten besteht,
die noch nicht laktiert haben. Die bindegewebigen Ein-
strahlungen in die Cutis verhindern deren Abhebbarkeit
in Falten. Sie lassen aber im gesunden Zustand eine gute
Verschieblichkeit der Haut zu.
Die Cutis der Areola mammae, die besonders dünn ist,
wurde reseziert, und das unter ihr liegende fettlose Binde-
gewebe ist zu sehen, welches mit dem derberen Bindege-
websdrüsenkörper direkt zusammenhängt. Seine zarten
Gefäße versorgen die Areola mammae.

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587
Abbildung 294 Mamma muliebris 2
Aufbau und Gefäßversorgung

Die großen Arterien der Mamma muliebris liegen in der 1 Sulcus bicipitalis lateralis
Tiefe der Tela subcutanea und nähern sich deren Oberflä- 2 Musculus deltoideus
che nur wenig. In der Nähe der Mamilla liegen sie mei- 3 Arteria thoracoacromialis
stens immer noch einen halben Zentimeter tief. Von der (Ramus cutaneus thoracicus)
Areola mammae wurde die Haut abpräpariert und in de- 4 Fossa infraclavicularis
ren Umgebung das Fettgewebe vom Drüsenkörper ent- 5 Clavicula
fernt. Das mit Fettgewebe durchdrungene Bindegewebe 6 Musculus sternocleidomastoideus
des Drüsenkörpers enthält die mengenmäßig ganz zu- 7 Fossa supraclavicularis major
rücktretenden Ductus lactiferi. Es geht an der Oberfläche 8 Anastomose zwischen Arteria thoracoacromialis und
in kammartige Fortsätze über, die sich durch bindegewe- Ramus perforans I
bige Platten mit der Cutis verbinden und dadurch Kam- 9 Musculus pectoralis major
mern für das oberflächliche Fettgewebe bilden. 10 Arteria thoracica interna (Ramus perforans II)
Die vorliegende Abbildung zeigt ein verhältnismäßig 11 Arteria intercostalis posterior IV
typisches Bild, das die Hauptversorgung der Drüse durch (Ramus mammarius lateralis)
die Arteria perforans der Arteria thoracica interna [Arte- 12 Anastomose zwischen Ramus mammarius lateralis
ria mammaria interna] aus dem zweiten Interkostalraum und Arteria thoracica superficialis (Manchot)
präsentiert. Allerdings übernimmt nicht viel weniger oft 13 Arteria thoracica interna (Ramus perforans III)
auch der Ramus perforans aus dem dritten Interkostal- 14 Arteria thoracica interna (Ramus perforans I)
raum die Hauptversorgung. 15 Ramus mammarius medialis des Ramus perforans II
Außer dieser Versorgung von medial erhält die Drüse 16 Tela subcutanea (Schnittrand)
über die Arteria thoracica lateralis von lateral und über 17 Mamma (Drüsenkörper)
die Rami mammarii laterales der Interkostalarterien von 18 Rami mammarii
unten Gefäße. der Arteria thoracica superficialis (Manchot)
Der Ramus perforans II als Ramus mammarius media- 19 Mamma (Gewebsbrücke des Drüsenkörpers
lis bildet mit Ästen der Arteria thoracica lateralis um die über dem Gefäßring)
Areola mammae einen nach unten offenen Ring, der mit 20 Tela subcutanea (Schnittrand)
einem Ramus mammerius lateralis einer Interkostalarte- 21 Subcutanes Bindegewebe der Areola mammae
rie anastomosiert.Aus diesem Ringe gehen radiäre Gefäß- 22 Papilla mammaria
chen ab, welche die Areola mammae und Papilla mam- 23 Circulus arteriosus mammae
maria versorgen. Ein Teil des Gefäßringes wird auf nicht 24 Tela subcutanea (Schnittrand)
ungewöhnliche Weise vom Drüsenkörper überbrückt. 25 Anastomose zwischen dem Ramus perforans I und II
Nach Marcus kann manchmal jedwede Ring- oder 26 Plica axillaris posterior
Schleifenbildung fehlen; die meisten Gefäße anastomosie- 27 Fossa axillaris
ren aber untereinander, wie das vorliegende Präparat ein- 28 Plica axillaris anterior
drucksvoll zeigt.
Der Einfachheit halber werden die Rami perforantes in
diesem Atlas nach ihrer Herkunft aus den Interkostalräu-
men numeriert, so daß ein oberster Ramus perforans der
Arteria thoracica, der zwischen der Clavicula und der er-
sten Rippe austritt, unberücksichtigt bleibt (s. Abb. 291).
Eine fortlaufende Numerierung würde sehr verwirrend
sein, weil aus manchem Interkostalraum auch zwei Rami
perforantes austreten können.

588
589
Abbildung 295 Mamma muliebris 3
Gefäßversorgung

Bei dieser Abbildung wurde das Präparat mehr von lateral 1 Sulcus bicipitalis medialis
betrachtet, damit die laterale Versorgung der Drüse de- 2 Sulcus bicipitalis lateralis
monstriert werden kann. Sie findet nach Marcus nur in 3 Musculus deltoideus
etwas mehr als der Hälfte der Fälle statt. 4 Plica axillaris anterior
Bei Beschreibungen wird oft zwischen der Versorgung 5 Arteria thoracoacromialis
aus der Arteria thoracica lateralis und der Arteria thoraci- (Ramus cutaneus thoracicus)
ca superficialis (Manchot) nicht unterschieden, weil die- 6 Arteria thoracica interna (Ramus perforans I)
se in der Nomenklatur nicht aufscheint. 7 Clavicula
Die Arteria thoracica superficialis (Manchot) ist ein 8 Musculus trapezius
selbständiges Gefäß aus der Arteria axillaris und soll fast 9 Musculus sternocleidomastoideus
regelmäßig vorkommen. Sie steigt nach den Angaben des 10 Fossa supraclavicularis major
Autors auf dem lateralen Rand des Musculus pectoralis 11 Fossa infraclavicularis
major herab, und ein bis drei Äste sollen in der Regel di- 12 Anastomose zwischen Arteria thoracoacromialis
rekt zur Areola mammae ziehen. Diese Beschreibung und Ramus perforans I
deckt sich weitgehend mit der vorliegenden Abbildung 13 Fossa jugularis
und wurde deshalb wiedergegeben. 14 Circulus arteriosus mammae
Die Arteria thoracica superficialis kann aber auch 15 Arteria thoracica interna (Ramus perforans II)
durch Äste der Arteria thoracica lateralis ersetzt werden, 16 Ramus mamillaris des Ramus mammarius lateralis
die an sich einen sehr variablen Verlauf besitzt. Sie wird 17 Mamma (Fettgewebe –
aber immer vom Musculus pectoralis major mehr zuge- Schnittfläche mit Retinaculum cutis)
deckt, so daß ihre Äste zur Drüse oft den Muskel durchset- 18 Arteria thoracica interna (Ramus perforans III)
zen müssen. Eine viel geringere Rolle spielen die Hautäste 19 Ramus mammarius medialis des Ramus perforans II
der Arteria thoracoacromialis für den oberen Teil der 20 Papilla mammaria
Mamma. 21 Mamma (Drüsenkörper)
Die Äste der Arteria thoracica superficialis (Manchot) 22 Ramus mammarius
beteiligen sich an dem zum Teil durch Drüsensubstanz der Arteria thoracica superficialis (Manchot)
verdeckten Ring um die Areola mammae oder geben di- 23 Anastomose zwischen den Rami mammarii
rekte radiäre Ästchen, wie zu sehen ist, an die Papilla der Arteria thoracica superficialis (Manchot)
mammaria ab. 24 Subcutanes Bindegewebe der Areola mammae
Unterhalb der Papilla mammae wurde ein Seitenast ei- mit Blutgefäßen für die Areola mammae
nes Ramus mammarius lateralis aus der Interkostalarte- und Papilla mammaria
rie, der mit dem zirkumpapillären Gefäßring anastomo- 25 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
siert, auspräpariert. 26 Mamma (Fettgewebe –
Schnittfläche mit Retinaculum cutis)
27 Anastomose zwischen den Rami perforantes I und II
28 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
29 Plica axillaris posterior
30 Fossa axillaris

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591
Abbildung 296 Mamma muliebris 4
Fixierung der Mamma

Die Tela subcutanea wurde rings um die Mamma herum 1 Sulcus bicipitalis lateralis
mit Ausnahme ihres oberen Randes umschnitten, und die 2 Sulcus bicipitalis medialis
Drüse wurde als ein Bestandteil der Tela subcutanea vom 3 Musculus deltoideus
Musculus pectoralis major ein Stück weit abgehoben. Bei 4 Musculus trapezius
diesem Versuch spannt sich ein kräftiges Ligamentum sus- 5 Ramus mammarius medialis des Ramus perforans II
pensorium mammarium von unten an, das seiner Lage 6 Anastomose zwischen Ramus mammarius medialis
nach eine Verstärkung der Lamina profunda strati subcu- und Ramus mammarius lateralis
tanei darstellt. Es verankert sich am Rand des bindegewe- 7 Papilla mammaria
bigen Drüsenkörpers der Mamma in der Nähe seiner hin- 8 Arteria intercostalis IV (Ramus mammarius lateralis)
teren Oberfläche. 9 Mamma
Beiderseits von diesem kräftigen Ligament wurde zu- (Fettgewebe zwischen Cutis und Drüsenkörper)
sammen mit der Tela subcutanea die Lamina profunda 10 Lamina profunda strati subcutanei
strati subcutanei durchtrennt und dadurch ein Blick auf (innere Oberfläche)
deren Innenseite ermöglicht. In dem lateralen aufge- 11 Tela subcutanea
klappten Präparationsfeld ist die Arteria thoracica super- 12 Musculus pectoralis major
ficialis (Manchot) mit ihren teilweise durchschnittenen 13 Mamma (Drüsenkörper)
Ästen, für die Mamma, zu sehen. 14 Ligamentum suspensorium mammarium [inferius]
Durch die Abhebung des bindegewebigen Drüsenkör- 15 Musculus pectoralis major
pers vom Musculus pectoralis major spannt sich das (bedeckt von Fascia pectoralis superficialis)
lockere Bindegewebe an, das sich zwischen der Fascia pec- 16 Musculus pectoralis major (lateraler Rand –
toralis superficialis und der Drüse befindet. Das lockere bedeckt von Fascia pectoralis superficialis)
Bindegewebe ermöglicht Verschiebungen des Drüsenkör- 17 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
pers, die nur durch die Ligamenta suspensoria mammaria 18 Ligamentum suspensorium mammarium
begrenzt werden. Bei einer Mamma, die noch nicht lak- [laterale] (Schnittrand)
tiert hat, ist an dieser Stelle eine dünne Fettschicht vor- 19 Tela subcutanea
handen. Nach der Laktation, bei der das Fettgewebe wie 20 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
das Bindegewebe durch das echte Drüsenparenchym er- 21 Lamina profunda strati subcutanei
setzt worden war, kommt es hier im allgemeinen nicht (innere Oberfläche)
mehr zu einer entsprechenden Fetteinlagerung. 22 Ligamentum suspensorium mammarium
Der funktionelle Sinn des unteren Ligamentum suspen- [laterale] (Schnittrand)
sorium mammarium kann nicht einfach aus seiner Zug- 23 Plica axillaris posterior
richtung in dem Sinne entnommen werden, daß es aus- 24 Plica axillaris anterior
schließlich einer Verschiebung der Mamma nach oben 25 Fossa axillaris
entgegenwirken würde. Es wird auf Grund seiner Breitflä-
chigkeit auf alle Fälle auch extreme Seitwärtsverschiebun-
gen und eine stärkere Abhebung des Drüsenkörpers von
der Brustwand verhindern, zumal es selbst durch seitlich
anschließende, später zu zeigende Ligamenta suspensoria
mammaria mit der Brustwand vergurtet ist.

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593
Abbildung 297 Mamma muliebris 5
Bett und Verankerung der Mamma 1

Nach der Durchtrennung des unteren Ligamentum sus- 1 Fossa axillaris


pensorium mammarium wurde die Mamma von dem 2 Plica axillaris anterior
Musculus pectoralis major abgehoben und nach oben ge- 3 Tela subcutanea der Plica axillaris anterior
klappt. An ihrer Unterseite erscheint eine geschlossene 4 Musculus pectoralis major
Schicht Fettgewebe, die darauf hinweist, daß es sich um ei- (bedeckt mit Fascia pectoralis superficialis)
ne Mamma handelt, die noch nie laktiert hat. In der Lakta- 5 Mamma (hintere Oberfläche)
tionsphase wird diese Fettschicht wie das eingelagerte 6 Mamma
Fettgewebe durch echtes Drüsenparenchym ersetzt, aber (Fettgewebsschicht an der hinteren Oberfläche)
nachher in der Regel nicht mehr aufgebaut. 7 Articulatio sternoclavicularis
Diese Fettgewebsschicht ist durch lockeres Bindegewe- 8 Arteria thoracica interna (Ramus perforans I)
be mit der transparenten Fascia pectoralis superficialis 9 Ligamentum suspensorium mammarium
verbunden, das als eine Art Gleitschicht Verschiebungen [inferius] (Schnittrand)
der Mamma zuläßt. Zwischen der Faszie und dem Muscu- 10 Arteria thoracica interna (Ramus perforans III)
lus pectoralis major sind zirkumskripte Einlagerungen 11 Musculus pectoralis major
sichtbar, die einer gelegentlich vorkommenden sehr be- (bedeckt mit Fascia pectoralis superficialis)
grenzten Ausbreitung der Brustdrüse in den Musculus 12 Tela subcutanea
pectoralis major entsprechen könnten. 13 Musculus pectoralis major
Beim Mann ist die Lamina profunda strati subcutanei (bedeckt mit Fascia pectoralis superficialis)
am lateralen Rande des Musculus pectoralis major gut fi- 14 Ligamentum suspensorium mammarium
xiert, bevor sie sich in die Fascia axillaris superficialis [laterale] (Schnittrand)
fortsetzt. Sie erfährt bei der Frau durch die Brustdrüse ei- 15 Fascia axillaris superficialis
ne Ausbauchung, von der sich erst die Fascia axillaris su- 16 Ligamentum suspensorium mammarium [laterale]
perficialis abhebt. Sie selbst verankert sich an der hinteren 17 Tela subcutanea
Fläche des lateralen Pectoralisrandes und wird im unteren 18 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
Bereich zu einem ansehlichen lateralen Ligamentum sus- 19 Arteria thoracica lateralis (Ramus mammarius)
pensorium mammarium verstärkt. 20 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
Durch die Anlagerung der Lamina profunda strati sub- 21 Arteria thoracica lateralis (Ramus mammarius)
cutanei an den lateralen Rand des Musculus pectoralis ma- 22 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
jor ist ein Flachtunnel entstanden, das die Arteria thoraci- 23 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
ca superficialis (Manchot) führt. Es wurde aufgeklappt, (Ramus mammarius)
nachdem die Lamina profunda strati subcutanei vom
Drüsenkörper getrennt worden war.
Am lateralen Rand des Musculus pectoralis major sind
neben der Arteria thoracica superficialis (Manchot)
Äste der Arteria thoracica lateralis für die Mamma zu se-
hen, von denen einer den Muskel durchsetzt. Es handelt
sich in diesem Falle also um die gleichzeitige Versorgung
der Drüse aus den beiden lateralen möglichen Quellen.

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595
Abbildung 298 Mamma muliebris 6
Bett und Verankerung der Mamma 2

Wird die Mamma vollständig aus ihrem Bett herausgeho- 1 Ligamentum suspensorium mammarium
ben und zurückgeschlagen, ist ihre obere Verankerung [superius]
sichtbar, an der sie aufgehängt ist. Es ist das obere Liga- 2 Clavicula
mentum suspensorium mammarium, das nichts anderes 3 Fossa supraclavicularis
als eine Verstärkung der Lamina profunda strati subcuta- 4 Musculus sternocleidomastoideus
nei ist, die sich wie immer zum Rande des Drüsenkörpers 5 Musculus trapezius
ausspannt. 6 Fossa infraclavicularis
Das ganze Areal des Brustdrüsenbettes wird umgrenzt 7 Tela subcutanea (Schnittfläche)
durch die Schnittlinie der Lamina profunda strati subcuta- 8 Lamina profunda strati subcutanei
nei, die an einzelnen Stellen verschiedene Stärke zeigt. 9 Musculus pectoralis major
Unten wird die stärkste Stelle des Schnittrandes vom (bedeckt mit Fascia pectoralis superficialis)
unteren Ligamentum suspensorium mammarium verur- 10 Arteria thoracica interna (Ramus perforans I)
sacht, das sich nach medial in eine mitteldicke Platte fort- 11 Arteria thoracica interna (Ramus perforans II)
setzt, die als mediales Ligamentum suspensorium mam- 12 Musculus pectoralis major
marium bezeichnet werden könnte. (bedeckt mit Fascia pectoralis superficialis)
Von der hinteren Fläche des lateralen Randes des Mus- 13 Tela subcutanea (Schnittfläche)
culus pectoralis major hat sich in dessen kaudalen Bereich 14 Arteria thoracica interna (Ramus perforans III)
eine gut fixierte Verstärkung der Lamina profunda strati 15 Ligamentum suspensorium mammarium
subcutanei entwickelt, die um den Rand des Muskels ge- [mediale] (Schnittrand)
krümmt zum Drüsenkörper gezogen ist und ein laterales 16 Ligamentum suspensorium mammarium
Ligamentum suspensorium mammarium gebildet hat. In- [inferius] (Schnittrand)
dem es den lateralen Rand des Musculus pectoralis major 17 Ligamentum suspensorium mammarium
gleichsam einhüllt, schließt es von lateral an das untere Li- [laterale] (Schnittrand)
gamentum suspensorium mammarium an. Die unteren 18 Musculus pectoralis major (lateraler Rand)
Ligamenta suspensoria mammaria bilden daher einen zu- 19 Tela subcutanea (Schnittfläche)
sammenhängenden Bogen, der zum großen Teil den Liga- 20 Mamma (Hinterfläche)
menta suspensoria mammaria von Cooper entspricht. 21 Ligamentum suspensorium mammarium [laterale]
Wenn man bedenkt, wie bescheiden die Stärke des obe- 22 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
ren Ligamentum suspensorium gegenüber dem unteren 23 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
Ligamenta suspensoria ist, ist es nicht verwunderlich, daß 24 Ligamentum suspensorium mammarium [laterale]
es bei entsprechender Vergrößerung der Mamma zu einer 25 Mamma (hervorragende, bindegewebig
Mamma pendulans oder zumindest zu einer stark herab- eingehüllte Endknospen der Ductus lactiferi)
hängenden Brust kommen kann, die durch eine tiefe Fur-
che von der Brustwand getrennt ist.

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Abbildung 299 Mamma muliebris 7
Mamma exstirpata mit Schnittfläche

Die Mamma hat keine streng kreisförmige Begrenzung. 1 Anastomose zwischen Arteria thoracoacromialis
Sie neigt vielmehr dazu, sich quer stärker auszudehnen und Ramus perforans I
und besitzt oben einen deutlichen Fortsatz. Bei einem ver- 2 Tela subcutanea (Schnittfläche)
tikalen Schnitt wird daher im unteren Bereich nicht allzu- 3 Stroma des Drüsenkörpers
viel Masse des Drüsenkorpers zu erwarten sein. Oberhalb im oberen Fortsatz der Mamma (Schnittfläche)
von der Mamilla scheint dagegen ein langes Feld von ihm 4 Stroma des Drüsenkörpers der Mamma
auf, wenn der Schnitt wie beim vorliegenden Präparat die (Schnittfläche)
ganze Länge des oberen Fortsatzes getroffen hat. 5 Tela subcutanea (Oberfläche)
Dieser obere Fortsatz hat sich entlang des lateralen 6 Fettgewebe im Drüsenkörper der Mamma
Randes des Musculus pectoralis major bis zur Fossa axilla- 7 Ramus mammarius medialis des Ramus perforans II
ris ausgedehnt und ist dadurch in unmittelbare Nähe der 8 Areola mammae (Schnittrand)
axillären Lymphknoten gelangt. Wenn sein Ende keine 9 Ausführungsgänge der Ductus lactiferi
auffällige Kontinuität aufweist, kann er sogar verhältnis- 10 Sinus lactiferus (Längsschnitt)
mäßig leicht mit Lymphknoten verwechselt werden. Er 11 Stroma des Drüsenkörpers der Mamma
liegt dem lateralen Rand des Musculus pectoralis major (Schnittfläche)
mehr dorsal an und führt bei schwangeren Frauen oft zu 12 Stroma des Drüsenkörpers der Mamma
einer spürbaren Anschwellung unter dem Arm. (Schnittfläche)
Wie aus der Schnittfläche zu entnehmen ist, hat der 13 Stroma des Drüsenkörpers der Mamma
stumpfe Kegel des Drüsenkörpers in seinen mittleren Par- (Schnittfläche)
tien mehr Fett eingelagert, während die Randpartien, die 14 Sinus lactiferus (Längsschnitt)
auch beim Übergang der Drüse in die Laktation die akti- 15 Arterie für die Papilla mammaria
veren sind, dichter gewebt sind. und Areola mammae
Am Präparat wurde die Papilla mammaria umschnit- 16 Stroma des Drüsenkörpers der Mamma
ten und an dem Rand der Areola mammae durch ein Häk- (Schnittfläche)
chen hochgezogen. Es ist der fettlose Streifen unter der 17 Stromastrang des Drüsenkörpers der Mamma
Areola mammae zu erkennen, durch welchen die Aus- (Schnittfläche)
führungsgänge der Ductus lactiferi zusammengedrängt 18 Anastomose zwischen Ramus perforans I und II
durch ein weniger straffes Bindegewebe ziehen. Vorher
sind einige von den mehr als ein Dutzend Sinus lactiferi
durch den Schnitt längsgetroffen, die in der Laktations-
phase dicker als Strohhalme werden. Sie werden von zar-
ten Blutgefäßen begleitet, die zur Papilla mammae auf-
steigen.
An den großen Blutgefäßen ist zu erkennen, daß es sich
um die mediale Hälfte der Mamma der vorhergehenden
Abbildungen handelt. Das die Ductus lactiferi mit ihren
Endknospen enthaltende Bindegewebe hat eine weißlich-
rötliche Farbe und hebt sich von dem umgebenden gelbli-
chen Fettgewebe recht gut ab.

598
599
Abbildung 300 Mamma muliebris 8
Verankerung der Cutis
Venöser Abfluß

Beim Abpräparieren der Cutis sind die Leisten ihrer inne- 1 Articulatio sternoclavicularis
ren Oberfläche stehen geblieben, in welche die verankern- 2 Clavicula
den Bindegewebsstränge als Retinacula cutis einstrahlen. 3 Fossa infraclavicularis
Dadurch ist wiederum ein Muster weißlicher Streifen ent- 4 Sulcus deltoideopectoralis
standen, welches sich den Langerschen Spaltlinien der 5 Fossa axillaris
Haut gut anschließt. 6 Plica axillaris anterior
Das Muster ist über der Mamma transversal ausgerich- 7 Plica axillaris posterior
tet, mit leicht konzentrischer Anpassung um die Mamilla. 8 Retinaculum cutis (transversal orientiert)
Senkrecht wird es durchkreuzt durch radiär zur Mamilla 9 Abflußvene des oberflächlichen Gefäßnetzes
stehende Streifen. Das Fettgewebe der Tela subcutanea und des Circulus venosus Halleri
kann demnach über der Mamma durch Bindegewebsplat- 10 Vene des oberflächlichen Gefäßnetzes
ten zerlegt und allseitig eingeschlossen werden, die von 11 Papilla mammaria [Mamilla]
den bindegewebigen Kämmen des Drüsenkörpers ausge- 12 Vena mammaria (tiefer Abfluß)
hen und zur Cutis ziehen. 13 Areola mammae
Von dem Spannungsverhältnis in diesen Kammern, 14 Retinaculum cutis (transversal orientiert)
und nicht von der Größe des Drüsenkörpers, hängt es au- 15 Tela subcutanea
ßerhalb der Laktation ab, wie fest eine weibliche Brust ist, 16 Retinacula cutis (longitudinal orientiert)
denn auch die jungfräuliche Brustdrüse besteht größten- 17 Retinacula cutis (longitudinal orientiert)
teils aus Fettgewebe.
Bemerkenswert ist, daß am oberen Rande der Mamma
starke Einstrahlungen vorliegen, die als Retinacula cutis
ein Bestandteil des Ligamentum suspensorium mammari-
um superius sind und bei aufrechter Stellung zugleich die
Haut der Mamma an ihrem Platz halten. Es ist kein Zufall,
daß bei einer so wohlgeformten Brust der Bindegewebs-
apparat sehr gut ausgebildet ist und die an der Tela subcu-
tanea verbliebenen Streifen daher besonders markant
sind.
Das Präparat zeigt mehrere Venen, die den Abfluß des
oberflächlichen Venennetzes darstellen. Das oberflächli-
che Venennetz liegt unmittelbar unter der Cutis und
schimmert besonders bei laktierenden Mammae durch
die Haut hindurch. Zu ihm gehört auch der Venenzirkel
unter der Areola mammae (Haller). Der Abfluß diesen
Netzes geht hauptsächlich zu den tiefen Venen der Mam-
ma. Tiefe Venen begleiten die versorgenden Arterien,
ohne ihnen direkt angelagert zu sein, und die Venenab-
flüsse zum Sternalrand sind stärker und zahlreicher als
die arteriellen Rami perforantes. Alle Venen erfahren
während der Laktation eine starke Ausweitung.

600
601
Abbildung 301 Mamma muliebris 9
Gefäßversorgung

Die Abbildung zeigt eine seltenere Art der Gefäßversor- 1 Vena thoracica interna (Ramus perforans II)
gung der Mamma. Das betrifft vor allem die Versorgung 2 Arteria thoracica interna (Ramus perforans I)
der Areola mammae durch einen Ramus perforans aus 3 Vena thoracica interna (Ramus perforans I)
dem ersten Interkostalraum, der einen Ramus mammari- 4 Tela subcutanea (Schnittrand)
us medialis gebildet hat. Auch ist die Versorgung der Ma- 5 Ramus mammarius medialis des Ramus perforans I
milla von den Interkostalgefäßen über Rami mammarii 6 Tela subcutanea (Schnittrand)
laterales nicht allzu häufig. 7 Plica axillaris anterior
Durch das gut fixierte Fettgewebe ist der Graben, der 8 Plica axillaris posterior
zur Präparation der Hauptversorgungsgefäße hergestellt 9 Fossa infraclavicularis
werden mußte, gut erhalten geblieben, so daß es deutlich 10 Fossa axillaris
sichtbar wird, in welcher Tiefe diese Gefäße in der Tela 11 Mamma (Fettgewebe – Schnittrand)
subcutanea liegen. Sie verlaufen je nach der Position der 12 Papilla mammaria [Mamilla]
Mamma mehr oder weniger geschlängelt und werden erst 13 Mamma (Fettgewebe – Schnittrand)
in der Nähe des Sternums von starken Venen begleitet. 14 Areola mammae
Der Ramus perforans aus dem zweiten Interkostal- 15 Circulus arteriosus mammae
raum, der meistens als Ramus mammarius medialis die 16 Arteria intercostalis posterior
Mamma versorgt, ist in diesem Falle überhaupt nicht be- (Ramus mammarius lateralis)
teiligt, während der Ramus perforans aus dem dritten In- 17 Mamma (Fettgewebe – Schnittrand)
terkostalraum wie oft als Ramus mammarius medialis sei- 18 Ramus mammarius medialis des Ramus perforans III
nen Weg bis zur Areola mammae gefunden hat. Der Ra- 19 Tela subcutanea (Schnittrand)
mus perforans aus dem vierten Interkostalraum über- 20 Vena thoracica interna (Ramus perforans III)
nimmt nur selten Versorgungsaufgaben der Mamma und 21 Arteria thoracica interna (Ramus perforans IV)
hat auch hier keine Beteiligung. 22 Arteria thoracica interna (Ramus perforans III)
Die Interkostalgefäße des dritten bis fünften Interko- 23 Arteria thoracica interna (Ramus perforans II)
stalraums geben Äste als Rami mammarii laterales 24 Articulatio sternoclavicularis
manchmal nur zu den basalen Anteilen des Drüsenkör-
pers ab. Ungefähr jede fünfte Mamilla wird aber nach
Marcus von einem solchen Gefäß des dritten oder vier-
ten Interkostalraums erreicht. Diese Rami mammarii late-
rales versorgen den unteren vorderen Quadranten der
Brustdrüse, durch den sie auch, wie in unserem Falle, hin-
durchziehen.
Die oberflächlicheren Arterien zeigen an diesem Prä-
parat schwere degenerative Veränderungen, ein Zustand
wie er gerade in der Mamma bei alten Frauen häufig vor-
kommt. Bereits Cooper hat in seiner grundlegenden Ar-
beit darauf hingewiesen, daß diese Gefäße oft weitgehend
obliteriert und dann kaum mehr injizierbar sind.

602
603
Abbildung 302 Mamma muliebris 10
Gefäßversorgung

An dem Präparat der vorhergehenden Abbildung wurden 1 Arteria thoracica interna (Ramus perforans II)
die Äste der Arteria thoracica lateralis auspräpariert und 2 Arteria thoracica interna (Ramus perforans I)
die Mamma wurde durch zwei Haken nach medial verzo- 3 Ramus mammarius medialis des Ramus perforans I
gen. 4 Vena mammaria medialis
Es zeigt sich, daß die Äste der Arteria thoracica lateralis 5 Abfluß des oberflächlichen Gefäßnetzes der Mamma
tiefer in der Tela subcutanea liegen als die Rami mamma- 6 Vena thoracica lateralis
rii mediales. 7 Plica axillaris anterior
Die Arteria thoracica lateralis gibt zwei Äste ab, von de- 8 Plica axillaris posterior
nen der obere den Weg zur Mamilla einschlägt und sich 9 Fossa infraclavicularis
dort meistens, wie auch hier, an der Ringbildung um die 10 Fossa axillaris
Areola mammae beteiligt. Bei starker Ausbildung kann 11 Mamma (Fettgewebe – Schnittrand)
auch der untere Ast unterhalb der Mamilla Verbindungen 12 Arteria thoracica lateralis
mit den anderen Mammariaästen besonders mit einem (Ramus mammarius superior)
Ramus mammarius lateralis eingehen und sich an einer 13 Arteria thoracica lateralis
Ringbildung beteiligen. (Ramus mammarius inferior)
Begleitet wird die Arteria thoracica lateralis von einer 14 Mamma (Fettgewebe – Schnittrand)
starken Vene, die sich mit der Vena epigastrica superficia- 15 Mamma (Fettgewebe – Schnittrand)
lis zur Vena thoracoepigastrica verbinden kann. 16 Tela subcutanea (Schnittrand)
Die Arteria thoracica lateralis ist sehr variabel. Sie kann 17 Musculus serratus anterior
ganz fehlen oder ihren Versorgungsbereich mit der Arte- 18 Tela subcutanea (Schnittrand)
ria thoracodorsalis der Arteria subscapularis austauschen. 19 Mamma (Fettgewebe – Schnittrand)
Auch kann sie doppelt sein oder eine Arteria thoracica ac- 20 Vena intercostalis posterior
cessoria aus der Arteria subscapularis bekommen. (Ramus mammarius lateralis)
Sie kann ihren Versorgungsbereich mit der oft vorkom- 21 Papilla mammaria
menden Arteria thoracica superficialis (Manchot) teilen 22 Arteria und Vena thoracica interna
(vgl. Abb. 295). (Rami perforantes III)
Von der Arteria thoracica superficialis (Manchot) un- 23 Mamma (Drüsenkörper)
terscheidet sich die Arteria thoracica lateralis dadurch, 24 Areola mammae
daß sie in ihrem Anfangsstück dem Musculus serratus an- 25 Vena thoracica interna (Ramus perforans II)
terior angelagert ist und vom Musculus pectoralis major 26 Mamma (Fettgewebe – Schnittrand)
bedeckt wird, bevor sie subkutan wird.

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605
Abbildung 303 Cavitas thoracis 1
Recessus pleurales

Der Thorax wurde zwischen den knöchernen Anteilen der 1 Pulmo dexter (Lobus superior)
Rippen von der Mitte des Manubrium sterni bis zum Ab- 2 Arteria thoracica interna
gang des Processus xiphoideus eröffnet. Das zwischen den 3 Incisura jugularis
Cavitates pleurales gelegene Mediastinum ist bei der lie- 4 Arteria thymica
genden Stellung etwas zurückgesunken. 5 Pulmo sinister (Lobus superior)
Von der Pleura costalis wurde dort, wo sie in die Pleura 6 Musculus sternocleidomastoideus
mediastinalis übergeht, ein daumenbreiter Streifen erhal- (Tendo des Caput sternale)
ten und zurückgeschlagen. An dieser Stelle befindet sich 7 Arteria thoracica interna
sonst der spitzwinkelige Graben des Recessus costomedia- 8 Arcus aortae
stinalis. Aus ihm hat sich die kollabierte, stark anthrakoti- 9 Pleura costalis (Schnittrand)
sche Lunge mit ihrem Margo anterior zurückgezogen. 10 Thymusrest des Corpus adiposum retrosternale
Die Recessus costomediastinales beider Seiten liegen 11 Pulmo sinister (Margo anterior)
zwischen der zweiten und vierten Rippe ganz nahe bei- 12 Rand des Recessus costomediastinalis
einander. Oberhalb und unterhalb davon weichen sie aus- 13 Pleura mediastinalis
einander und begrenzen das obere und untere pleurafreie 14 Rand des Recessus costomediastinalis
Dreieck. 15 Pericardium (Pericardium fibrosum)
In dem etwas erweiterten, oberen pleurafreien Dreieck, 16 Pulmo sinister (Fissura obliqua)
der Area interpleurica superior, liegt hinter dem Manubri- 17 Lingula pulmonis sinistri
um sterni ganz vorn die Vena brachiocephalica sinistra, 18 Übergang des Recessus costomediastinalis
die von unten eine Vena thymica aufgenommen hat. Un- in den Recessus costodiaphragmaticus
terhalb von ihr ist der Aortenbogen und die noch in das 19 Pulmo sinister (Lobus inferior)
Pericard eingehüllte Pars ascendens aortae sichtbar. 20 Recessus phrenicomediastinalis
Zu Resten des Corpus adiposum retrosternale ziehen 21 Recessus costodiaphragmaticus
Arteriae thymicae, die meistens direkt von den Arteriae 22 Diaphragma
thoracicae internae abgehen. Manchmal verbindet sich ei- 23 Musculus rectus abdominis
ne starke Arteria thymica distal mit der Arteria pericar- 24 Processus xiphoideus
diacophrenica in so starkem Umfang, daß sie sogar deren 25 Musculus rectus abdominis
Hauptquelle sein kann. 26 Plicae adiposae pleurales
Im unteren pleurafreien Dreieck, der Area inter- des Recessus phrenicomediastinalis
pleurica inferior, liegt das Perikard, welches in diesem Be- 27 Arteria musculophrenica (reseziert)
reich durch flächige, nicht allzu feste Ligamente mit dem 28 Pulmo dexter (Lobus inferior)
Sternum verbunden war. 29 Rand des Recessus costomediastinalis
Der Recessus costomediastinalis endet kaudal an der 30 Lobus medius pulmonis dextri
Stelle, wo er mit dem Recessus costodiaphragmaticus und 31 Pulmo dexter (Margo anterior)
mit dem Recessus phrenicomediastinalis zusammentrifft. 32 Pulmo dexter (Fissura horizontalis)
So wie zwischen dem Pericard und der Pleura mediastina- 33 Pars ascendens aortae bedeckt mit Pericardium
lis stellenweise eine sehr dicke Fettschicht liegen kann, 34 Pleura costalis (Schnittrand)
werden bei wohlgenährten Menschen in den Recessus 35 Vena thymica
pleurales sogar lappenförmige Fettfalten gefunden. 36 Arteria thymica
37 Vena brachiocephalica sinistra
38 Manubrium sterni (Schnittfläche)
39 Musculus sternocleidomastoideus
(Tendo des Caput sternale)

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607
Abbildung 304 Pulmo dexter
Aufbau und Einbau

Von dem mit Pleura mediastinalis bedeckten Mediasti- 1 Lobus medius pulmonis dextri
num wurde die Facies mediastinalis der rechten Lunge ab- 2 Fissura horizontalis
gehoben und zurückgeschlagen. Dadurch ist der Lungen- 3 Lobus superior
stiel von vorn freigelegt, über den die Pleura parietalis in 4 Vena cava superior
die Pleura visceralis übergeht. (bedeckt mit Pleura mediastinalis)
Die Pleura parietalis bedeckt als Pleura mediastinalis 5 Vena azygos bedeckt mit Pleura mediastinalis
unten auch das Perikard, welches vom rechten Vorhof des 6 Radix pulmonis
Herzens durch eine Falte etwas abgehoben ist. In dem sa- 7 Pulmo dexter (Margo anterior)
gittal verlaufenden Recessus phrenicomediastinalis wurde 8 Stratum adiposum subpleurale
ein Stück der mit Fett unterfütterten Pleura reseziert, um 9 Acinus (lobi medii)
die Verankerung des Perikards durch das Ligamentum 10 Lobus inferior (Facies mediastinalis)
phrenicopericardiacum dextrum (Tandler) zu zeigen. 11 Pericardium (bedeckt mit Pleura mediastinalis)
Oberhalb des Lungenstiels bedeckt die Pleura media- 12 Stratum adiposum subpleurale (Schnittfläche)
stinalis die Vena cava superior, in welche von hinten die 13 Pleura mediastinalis (Schnittrand)
sich leicht vorwölbende Vena azygos einmündet. Der Ein- 14 Ligamentum phrenicopulmonale dextrum
tritt der Vena cava superior in das Perikard ist durch ein (Teutleben)
größeres subpleurales Fettpolster überlagert. [Ligamentum phrenicopericardiacum dextrum
Der Lungenstiel, die Radix pulmonis, ist am Eintritt in (Tandler)]
die Lunge mit zarten Pleura-Adhäsionen versehen, die auf 15 Recessus phrenicomediastinalis
eine stattgefundene zirkumskripte Pleuritis hinweisen. 16 Diaphragma (Schnittfläche)
Die Lunge zeigt die vom Zwerchfell abgehobene Facies 17 Peritoneum parietale
diaphragmatica und die klaffende Fissura obliqua zwi- 18 Pleura mediastinalis (Schnittrand)
schen dem Lobus inferior und dem Lobus medius pulmo- 19 Recessus phrenicomediastinalis
nis dextri. Der Lobus inferior beteiligt sich in der Nähe des 20 Pulmo dexter (Margo inferior)
Hilum pulmonis schon an der Facies mediastinalis und 21 Fissura obliqua
der Lobus medius in der Nähe des Margo anterius an der 22 Lobus medius pulmonis dextri (Facies interlobaris)
Facies diaphragmatica der Lunge. 23 Pulmo dexter (Margo inferior)
Die Fissura horizontalis, die den Lobus medius vom Lo- 24 Pulmo dexter (Margo inferior)
bus superior trennt, ist wie oft verwachsen. Ein vollständi- 25 Diaphragma (bedeckt mit Pleura diaphragmatica)
ges Fehlen dieser Fissur kommt vor, ist aber relativ selten. 26 Lobus inferior (Facies diaphragmatica)
An der mit Pleura pulmonalis überzogenen Lungen- 27 Lobus inferior (Facies interlobaris)
oberfläche sind kleine Felder zu sehen, die durch die vor- 28 Lobus medius pulmonis dextri
herrschende Einlagerung von anthrakotischem Pigment (Facies diaphragmatica)
in die Septa interlobaria zu Lobuli pulmonales zusam- 29 Septa interlobularia
mengefaßt werden. Die Lobuli pulmonales beinhalten an
der Oberfläche durchschnittlich 5 bis 6 Acini und sind
selbst ungefähr zwei bis drei Zentimeter breit. Ihre Größe
schwankt aber sehr beachtlich. In der Nähe des Margo an-
terior der Lunge sind sie viel kleiner und gegen deren
massiven hinteren Rand hin werden sie viel größer.

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Abbildung 305 Cavitas thoracis 2
Radix pulmonis 1

Die Lunge besitzt starke anthrakotische Einlagerungen, 1 Lobus superior (Facies mediastinalis)
wie sie meistens bei Rauchern vorkommen. Obwohl die 2 Vena azygos (bedeckt mit Pleura mediastinalis)
Fissuren durch abgelaufene entzündliche Prozesse ver- 3 Vena cava superior
wachsen und verschwielt sind, ist der Lungenstiel davon (bedeckt mit Pleura mediastinalis)
nicht betroffen. 4 Area interpleurica superior
Um den Lungenstiel in situ zu zeigen, wurde die Lunge 5 Arteria thymica
aus dem eröffneten Thorax hervorgezogen und die durch- 6 Pulmo sinister (Lobus superior)
schnittene Pleura costalis durch Fäden weggespannt. Da- 7 Musculus sternocleidomastoideus
durch wurde der Recessus costomediastinalis und der Re- 8 Arteria thoracica interna
cessus costodiasphragmaticus entfaltet. 9 Pleura costalis (Schnittrand)
Aus dem Recessus phrenicomediastinalis wurde ein mit 10 Nervus phrenicus
Pleura überzogener Fettlappen hervorgezogen, der zwi- (bedeckt mit Pleura mediastinalis)
schen die beiden anderen Recessus zu liegen kommt. 11 Arteria pericardiacophrenica
Oben geht der Recessus costomediastinalis in die Pleura- bedeckt mit Pleura mediastinalis
kuppel über. 12 Pleura costalis (Schnittrand)
Während unter der Pleura diaphragmatica, abgesehen 13 Recessus costomediastinalis
von der Nähe ihres Recessus, kein Fettgewebe vorkommt, 14 Vena pulmonalis dextra superior
ist ein solches wiederum zwischen dem Perikard und der in der Radix pulmonis
Pleura mediastinalis ziemlich reichlich vorhanden. 15 Pleura mediastinalis
Oberhalb des Lungenstiels wird die Pleura mediastina- 16 Recessus costomediastinalis
lis durch die dicke Vena azygos vorgewölbt, und unmittel- 17 Pleura costalis (Schnittrand)
bar ventral davon zieht der Nervus phrenicus am Wulst der 18 Plica adiposa pleuralis
Vena cava, von Pleura bedeckt, nach abwärts. Ihm nähert des Recessus phrenicomediastinalis
sich, ebenfalls ohne Präparation sichtbar, die Arteria peri- 19 Recessus costodiaphragmaticus
cardiacophrenica, mit der er, vor dem Lungenstiel vorbei, 20 Musculus rectus abdominis (Schnittrand)
seinen Weg zum Zwerchfell zwischen dem Perciard und 21 Pleura costalis (Schnittrand)
der Pleura mediastinalis fortsetzt. 22 Recessus costodiaphragmaticus
Am Lungenstiel ist ein Wulst zu erkennen, der von der 23 Diaphragma (Schnittfläche des Rippenansatzes)
Vena pulmonalis dextra superior hervorgerufen wird, und 24 Musculi intercostales (Schnittfläche)
zwischen ihren Ästen ist ein anthrakotisch, schwarz ver- 25 Musculus obliquus externus abdominis
färbter Lymphknoten durch die Pleura hindurch zu se- (Schnittfläche)
hen, der zu den Nodi lymphoidei bronchopulmonales ge- 26 Plica adiposa pleuralis
hört. des Recessus costodiaphragmaticus
27 Diaphragma (bedeckt mit Pleura diaphragmatica)
28 Fissura obliqua (schwielige Verwachsung)
29 Lobus inferior
30 Lobus medius pulmonis dextri
31 Hilum pulmonis
32 Pulmo dexter (Margo anterior)
33 Manubrium sterni (Schnittfläche)
34 Musculus sternocleidomastoideus

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Abbildung 306 Cavitas thoracis 3
Radix pulmonis 2
Venae pulmonales

Nach der Entfernung der Pleura vom rechten Lungenstiel 1 Musculus pectoralis major (Schnittfläche)
erscheint zuerst die Vena pulmonalis dextra superior, weil 2 Musculus pectoralis minor (Schnittfläche)
sie am weitesten vorn liegt. Oberhalb von ihr und deutlich 3 Costa II (Schnittfläche)
tiefer liegt die Arteria pulmonalis dextra, die den Bron- 4 Hilum pulmonis
chus dexter verdeckt. 5 Nodus lymphoideus tracheobronchialis superior
Die Gefäße spalten sich am Hilum pulmonis schon in 6 Arteria thoracica interna
ihre Äste auf, die sich durch Abdrängen des Lungengewe- 7 Vena cava superior
bes sehr leicht ein Stück weit in die Lunge verfolgen las- 8 Area interpleurica superior
sen. 9 Pleura costalis (Schnittrand)
Den Venen des Lungenstiels kommt eine ganz beson- 10 Pulmo dexter (Lobus superior)
dere Bedeutung zu, weil sie der Weg zu den Intersegmen- 11 Arteria thoracica interna
talvenen sind, die bei operativen Eingriffen an der Lunge 12 Arteria pericardiacophrenica
eine wichtige Rolle spielen. Es ist beim Umfang dieses At- 13 Nervus phrenicus
lasses nicht möglich, die intrapulmonale Topographie ab- 14 Nodus lymphoideus mediastinalis anterior
zuhandeln, aber der Weg zu ihr führt über die Gebilde des 15 Arteria pulmonalis dextra
Lungenstiels. 16 Nodi lymphoidei tracheobronchiales inferiores
Jede Lunge läßt sich in 10 Segmente aufteilen, die bron- 17 Pleura mediastinalis (Schnittrand)
chovaskuläre Einheiten bilden oder isolierte broncho- 18 Recessus costomediastinalis
vaskuläre Einheiten sind. Im Zentrum eines Segmentes 19 Vena pulmonalis dextra inferior
liegt ein Segmentbronchus und eine Segmentarterie, wäh- 20 Pleura costalis (Schnittrand)
rend der venöse Abfluß abgesehen von den intrasegmen- 21 Musculus rectus abdominis (Schnittfläche)
talen Venen unersetzbar über die Peripherie des Segmen- 22 Plica adiposa pleuralis
tes erfolgt und damit zwischen den Segmenten liegt. Die des Recessus phrenicomediastinalis
dort befindlichen Venae intersegmentales sind zugleich 23 Recessus phrenicomediastinalis
wichtige Leitgebilde bei der Aufsuchung der Intersegmen- 24 Plica adiposa
talebene. des Recessus costodiaphragmaticus
Der obere Stamm der Vena pulmonalis dextra superior 25 Pleura costalis (Schnittrand)
läßt den Vena/Ramus apicalis (V 1) nach oben und den 26 Recessus costodiaphragmaticus
Vena/Ramus anterior (V 3) nach vorn abgehen. Beide 27 Arcus costalis (Schnittfläche)
Venen/Rami können auch getrennt entspringen. 28 Diaphragma (Schnittfläche des Rippenansatzes)
Aus der Vena V 3 geht die Pars intersegmentalis hervor, 29 Musculus obliquus externus abdominis
die zwischen dem anterioren Segment des Oberlappens 30 Diaphragma (bedeckt mit Pleura diaphragmatica)
und dem lateralen Segment des Mittellappens liegt. Sie 31 Lobus inferior
bildet daher eine wichtige Vene, die zur Aufsuchung der 32 Lobus medius pulmonis dextri
Trennungsebene bei Verwachsung des Mittellappens mit 33 Vena pulmonalis dextra superior
dem Oberlappen dient. (Vena/Ramus lobi medii)
Deutlich nach hinten geht von der Vena pulmonalis 34 Vena pulmonalis dextra superior
dextra superior der Vena/Ramus posterior (V 2), der sich (Vena/Ramus posterior)
mit seiner Pars infralobaris zwischen dem posterioren 35 Vena pulmonalis dextra superior
Segment des Oberlappens und dem apikalen Segment des (Vena/Ramus anterior)
Unterlappens befindet. 36 Vena pulmonalis dextra superior
Der Vena/Ramus lobi medii (V 4, 5) geht mit einer Pars (Vena/Ramus apicalis)
lateralis und einer Pars medialis zu den beiden Segmen- 37 Vena azygos
ten des Mittellappens. 38 Nodi lymphoidei tracheobronchiales superiores
Unterhalb davon ist in der Tiefe die Vena pulmonalis 39 Manubrium sterni (Schnittfläche)
dextra inferior zu sehen, die in das Hilum des Unterlap-
pens eindringt.

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Abbildung 307 Cavitas thoracis 4
Radix pulmonis 3
Arteria pulmonalis – Bronchus
Nodi lymphoidei
Durch die stärkere Isolierung der Gefäße wird am oberen 1 Musculus pectoralis major (Schnittfläche)
Rand des Lungenstiels der Bronchus dexter mit seinem 2 Musculus pectoralis minor (Schnittfläche)
Abgang des Bronchus lobaris superior hinter der Arteria 3 Pulmo dexter (Lobus superior)
pulmonalis zur Ansicht gebracht. 4 Vena pumonalis dextra superior
Die Arteria pulmonalis dextra gibt vor dem Bronchus (Vena/Ramus apicalis)
lobaris superior einen starken Gefäßstamm zum Oberlap- 5 Arteria pulmonalis dextra (Truncus anterior)
pen ab, der auch Truncus anterior der Arteria pulmonalis 6 Bronchus principalis dexter
dextra genannt wird. Er versorgt meistens das Segmentum 7 Nodi lymphoidei tracheobronchiales superiores
anterius und das Segmentum apicale. Nur selten über- 8 Vena cava superior
nimmt er alle drei Segmente des Oberlappens durch eine 9 Nodus lymphoideus mediastinalis anterior
Trifurcatio. 10 Recessus costomediastinalis
Der Hauptstamm des Gefäßes kreuzt den Bronchus 11 Pleura costalis (Schnittrand)
ventral und begleitet den Hauptbronchus dann an dessen 12 Manubrium sterni (Schnittfläche)
lateraler Seite. Dieser Teil des Gefäßes wird als Pars inter- 13 Nervus phrenicus und Arteria pericardiacophrenica
lobaris bezeichnet, weil er zwischen den Lappen von der 14 Vena azygos
Fissura obliqua aus direkt erreichbar ist. Von dieser 15 Nodus lymphoideus tracheobronchialis superior
Strecke gehen alle Segmentarterien für den Mittel- und 16 Arteria pulmonalis dextra
Unterlappen aus sowie die sogenannten aszendierenden 17 Nodi lymphoidei tracheobronchiales inferiores
Arterien der Segmente oder Segmentteile des Oberlap- 18 Pleura mediastinalis (Schnittrand)
pens, die durch den Truncus anterior noch nicht versorgt 19 Nodi lymphoidei pericardiaci laterales
wurden. 20 Nodus lymphoideus pericardiacus lateralis
Oberhalb des Bronchus dexter sind mehrere Nodi lym- 21 Pleura mediastinalis (Schnittrand)
phoidei tracheobronchiales superiores zu sehen, von denen 22 Pericardium
eine Knotengruppe bereits seitlich an der Trachea hinter 23 Recessus phrenicomediastinalis
dem Nervus phrenicus liegt. 24 Plica adiposa pleuralis
Unterhalb der Arteria pulmonalis kommen die Nodi des Recessus phrenicomediastinalis
lymphoidei tracheobronchales inferiores zum Vorschein, 25 Pleura costalis (Schnittrand)
die sich hinter dem Perikard über die Bifurcatio tracheae 26 Recessus costodiaphragmaticus
bis zur anderen Seite fortsetzen. 27 Diaphragma (bedeckt mit Pleura diaphragmatica)
Ein Streifen der Pleura mediastinalis wurde über dem 28 Fissura obliqua (schwielige Verwachsung)
Nervus phrenicus und der Arteria pericardiacophrenica 29 Lobus medius pulmonis dextri
bis zum Zwerchfell entfernt, so daß die Vena cava superior 30 Vena pulmonalis dextra superior
mit der einmündenden Vena azygos und das Perikard frei- (Vena/Ramus lobi medii)
gelegt wurden. Im Mediastinum sind dadurch weitere 31 Vena pulmonalis dextra superior
Lymphknoten zur Darstellung gekommen.Von diesen No- (Vena/Ramus posterior)
di lymphoidei mediastinales anteriores werden die unte- 32 Vena pulmonalis dextra superior
ren lagegemäß Nodi lymphoidei pericardiaci laterales ge- (Vena/Ramus anterior)
nannt. 33 Nodi lymphoidei bronchopulmonales
34 Nodi lymphoidei tracheobronchiales superiores
35 Nodus lymphoideus arcus venae azygos
36 Nodi lymphoidei paratracheales
37 Arteria thoracica interna

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Abbildung 308 Pulmo sinister
Aufbau und Einbau

Von dem mit Pleura mediastinalis bedeckten Mediasti- 1 Anastomose zwischen Arteria thymica
num wurde die Facies mediastinalis der linken Lunge ab- und Arteria pericardiacophrenica
gehoben und zurückgeschlagen, dadurch ist der Lungen- 2 Radix pulmonis (oberer Rand)
stiel von vorn freigelegt, über den die Pleura parietalis in 3 Radix pulmonis (unterer Rand)
die Pleura visceralis übergeht. 4 Lobus superior
Die Pleura parietalis bedeckt als Pleura mediastinalis 5 [Incisura marginis anterioris] am oberen Ende
das Perikard und geht unten am Zwerchfell in einem sagit- der Incisura cardiaca pulmonis sinistri
talen Graben, dem Recessus phrenicomediastinalis, in die 6 Pulmo sinister (Margo anterior)
Pleura diaphragmatica über. 7 Apex pulmonis
Zwischen dem Perikard und der Pleura gibt es bei 8 Septa interlobularia
wohlgenährten Menschen große Fettansammlungen, die 9 Radix pulmonis
den Nervus phrenicus bis zum Zwerchfell begleiten und 10 Septum intersegmentale
dort mit einem Fettlappen zusammenhängen, der vorn in zwischen Segmentum anterius (lobi superioris)
den Recessus phrenicomediastinalis hineinragt. und Segmentum lingulare superius
Am oberen Ende des Perikards erstreckt sich das sub- 11 Ligamentum pulmonale (Ansatz am Lobus superior)
pleurale Fettgewebe mit dem Lungenstiel bis zum Hilum 12 Pulmo sinister (Margo anterior)
der Lunge und hängt medial mit dem Fettlager zusam- 13 Ligamentum pulmonale (Ansatz am Lobus inferior)
men, das bei der Rückbildung des Thymus auftritt und 14 Lobus inferior (Facies interlobaris)
Corpus adiposum retrosternale genannt wird. 15 Ligamentum pulmonale (freier Rand)
Die Lunge ist mit dem Mediastinum durch die massive 16 Lingula pulmonis sinistri (Facies diaphragmatica)
Radix pulmonis, dem Lungenstiel, verbunden, in dem die 17 Lingula pulmonis sinistri (Facies mediastinalis)
großen Gefäße und der Bronchus liegen. Dieser Stiel wird 18 Fissura obliqua
nach unten durch eine dünne, transparente Serosadupli- 19 Lobus inferior (Facies diaphragmatica)
katur bis zum Zwerchfell fortgesetzt, die Ligamentum pul- 20 Segmentum lingulare superius
monale genannt wird. Sie wurzelt im Mediastinum unmit- und Segmentum lingulare inferius
telbar hinter dem Perikard. 21 Lobus inferior (Facies mediastinalis)
Die linke Lunge besteht aus zwei Lappen, dem Lobus 22 Diaphragma bedeckt mit Pleura diaphragmatica
superior und dem Lobus inferior. Sie werden beide durch 23 Ligamentum pulmonale
die Fissura obliqua getrennt. Zum Lobus superior gehört 24 Plicae adiposae pleurales
die Lingula, die sich meistens, wie auch hier, durch eine im Recessus phrenicomediastinalis
kleine Inzisur vom Rest des Oberlappens, dem Culmen 25 Recessus phrenicomediastinalis
pulmonis sinistri, absetzt. 26 Pericardium bedeckt mit Pleura mediastinalis
Die Lingula entspricht bis zu einem gewissen Grad 27 Ventriculus sinister bedeckt mit Pericardium
dem Mittellappen der rechten Lunge und kann, wenn und Pleura mediastinalis
auch sehr selten, durch eine Fissur vollkommen abgespal- 28 Nervus phrenicus bedeckt mit Pleura mediastinalis
ten sein. Sie besteht aus einem oberen und einem unteren 29 Pleura mediastinalis
Segment, was am vorliegenden Präparat durch eine Fur- 30 Nervus phrenicus und Vasa pericardiacophrenica
che angedeutet ist. (bedeckt mit Pleura mediastinalis)
31 Vasa thymica (bedeckt mit Pleura mediastinalis)
32 Nodus lymphoideus tracheobronchialis
mit Pleura bedeckt
33 Pleura mediastinalis
am Übergang zur Cupula pleurae (Schnittrand)

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Abbildung 309 Cavitas thoracis 5
Radix pulmonis 4

Der Lungenstiel und seine Umgebung hat bei verschiede- 7 Pleura mediastinalis
nen Menschen ein ganz unterschiedliches Aussehen, je 8 Pulmo sinister (S I des Segmentum apicoposterius)
nachdem, welchen Fettreichtum ein Mensch besitzt oder 9 Pulmo sinister (S II des Segmentum apicoposterius)
welchen Belastungen mit Kohlenstaub seine Lungen aus- 10 Pulmo sinister (Segmentum anterius)
gesetzt waren. Auch verändern irgendwelche entzündliche 11 Arteria pericardiacophrenica
Prozesse den Lungenstiel und die Lunge durch Verschwie- mit Pleura mediastinalis bedeckt
lungen und Verwachsungen so nachhaltig, daß ihr Er- 12 Arteria thymica
scheinungsbild von der Idealform, wenn es eine solche 13 Nervus phrenicus mit Pleura mediastinalis bedeckt
überhaupt gibt, stark abweicht. 14 Recessus costomediastinalis
Solche Veränderungen sind so allgemein, daß es schwer 15 Nodus lymphoideus tracheobronchialis
ist, bei älteren Menschen einen völlig intakten Brustsitus (laterale Gruppe – mit Pleura mediastinalis bedeckt)
zu finden. Damit gehören solche Veränderungen nicht 16 Vena pericardiacophrenica
mehr allein in den Bereich der Pathologie, die sich kon- mit Pleura mediastinalis bedeckt
kret damit ja auch nicht befassen will, sondern auf Grund 17 Radix pulmonis (verschwielt)
ihres allgemeinen Auftretens bereits in den Bereich der 18 Pulmo sinister (Segmenta lingularia)
Anatomie. 19 Fissura obliqua
Auch die Anordnung der Lymphknoten trägt zusätzlich 20 Pulmo sinister (Lobus inferior)
zur Vielgestaltigkeit dieser Region bei, so daß einige weni- 21 Arteria pericardiacophrenica
ge Beispiele, die sich voneinander recht wesentlich unter- 22 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
scheiden, hier beigebracht werden sollen. 23 Recessus costodiaphragmaticus
Die vorliegende Abbildung zeigt eine mittlere Anthra- mit Plicae adiposae pleurales
kose mit einer mäßigen Verschwielung des Lungenstiels 24 Recessus phrenicomediastinalis
und schwieligen Ausstrahlungen über den oberflächliche- mit Plicae adiposae pleurales
ren Gefäßen. 25 Vereinigungsstelle
Der relativ geringe Fettreichtum des Verstorbenen läßt der Recessus phrenicomediastinalis,
den Nervus phrenicus mit seinen begleitenden Gefäßen costomediastinalis und costodiaphragmaticus
ohne Präparation durch die Pleura mediastinalis hin- mit Plicae adiposae pleurales
durch sichtbar werden. 26 Plica adiposa pleuralis
Der zurückgefallene Streifen der Pleura costalis mar- im Recessus costomediastinalis
kiert den Recessus costomediastinalis, der unten in einen 27 Sehniger Ursprungsstreifen
lappigen Fettkomplex am Übergang in den Recessus costo- des Musculus transversus abdominis
diaphragmaticus übergeht, wohin sich auch der Recessus und des Diaphragma an der Innenseite
phrenicomediastinalis von hinten her begibt. des siebenten Rippenknorpels
Während die rechte Lunge mit ihrem Margo anterior 28 Lobus medius pulmonis dextri
noch im Recessus costomediastinalis liegt, wurde die linke, 29 Processus xiphoideus mit Bandapparat
stärker kollabierte Lunge vom Mediastinum und dem 30 Pericardium
Zwerchfell zurückgeschlagen. 31 Recessus costomediastinalis
32 Recessus costomediastinalis
33 Fissura horizontalis
34 Thymus (Restkörper)
1 Lobus medius pulmonis dextri (Facies interlobaris) 35 Pleura mediastinalis
2 Lobus superior 36 Vena thymica und Thymus (Restkörper)
3 Sternum (Incisura jugularis) 37 Arcus aortae
4 Articulatio sternoclavicularis 38 Arteria thymica
5 Vena brachiocephalica sinistra 39 Arteria pericardiacophrenica
6 Arteria thoracica interna (Schnittfläche) 40 Manubrium sterni (Schnittfläche)

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Abbildung 310 Cavitas thoracis 6
Radix pulmonis 5
Venae pulmonales
Mediastinum superius
Dorsal von der Falte des Nervus phrenicus wurde die Pleu- 7 Vena hemiazygos accessoria
ra bis zum Hilum pulmonis entfernt und die Vena pulmo- 8 Arteria pulmonalis sinistra
nalis sinistra superior im Lungenstiel auspräpariert. Ober- 9 Pulmo sinister (Segmentum apicoposterius)
halb der Vene befindet sich der Wulst der Arteria pulmo- 10 Pulmo sinister (Segmentum anterius)
nalis sinistra, an dem anthrakotische Lymphknoten ange- 11 Nervus vagus
lagert sind, und ventral von diesem Drüsenkomplex ist 12 Vena mediastinalis
das freigelegte Perikard zu sehen. 13 Nervus phrenicus
Die Vena pulmonalis sinistra superior zerfällt sofort 14 Nodi lymphoidei tracheobronchiales
nach ihrem Austritt aus dem Perikard in drei große Äste, (laterale Gruppe)
die ein Stück weit scharf in das leicht verschwielte Hilum 15 Vena pulmonalis sinistra superior
pulmonis hinein verfolgt wurden. (Vena/Ramus apicoposterior)
Der obere Ast, der Vena/Ramus apicoposterior (V 1 + 16 Vena pulmonalis sinistra superior
2), teilt sich im Lungenparenchym in einen apikalen Ast (Vena/Ramus anterior)
(V 1) und einen posterioren Ast (V 2), die jeweils in eine 17 Vena pulmonalis sinistra superior
Pars intra- und intersegmentalis zerfallen. (Vena/Ramus lingularis)
Der mittlere Ast, der Vena/Ramus anterior (V 3), bildet 18 Pleura mediastinalis
neben seiner Pars intrasegmentalis für das Segmentum 19 Fissura obliqua
anterius eine Pars intersegmentalis zwischen dem Seg- 20 Pulmo sinister (Lobus inferior)
mentum anterius (S 3) und dem Segmentum lingulare su- 21 Nervus phrenicus
perius (S 4) und somit eine Intersegmentalvene zwischen 22 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
dem Culmen und der Lingula. Die Aufteilung des mittle- 23 Plica adiposa pleuralis
ren Astes erfolgt ganz in der Nähe seines Beginn, und sei- im Recessus costodiaphragmaticus
ne Teiläste können von den benachbarten Ästen über- 24 Pulmo sinister
nommen werden. Der obere Teilast, die Pars intrasegmen- (Segmenta lingularia superius und inferius)
talis, hat sich am vorliegenden Präparat mit dem Vena/Ra- 25 Pleura diaphragmatica
mus apicoposterior vereinigt. im Recessus costodiaphragmaticus
Der untere Ast, der Vena/Ramus lingularis (V 4 + 5) 26 Plica adiposa pleuralis
versorgt mit seiner Pars superior (V 4)und Pars inferior im Recessus phrenicomediastinalis (Schnittrand)
(V 5) die Lingulasegemente. 27 Pleura costalis
Im freigelegten Mediastinum superius ist an dem Wulst im Recessus costodiaphragmaticus
des Arcus aortae die unterlegte Vena hemiazygos zu se- 28 Sehniger Ursprungsstreifen
hen, die zwischen dem Nervus vagus und Nervus phreni- des Musculus transversus abdominis
cus zur Vena brachiocephalica sinistra zieht. und des Diaphragma
Die anthrakotische Lymphknotengruppe an der Arte- an der Innenseite des siebten Rippenknorpels
ria pulmonalis und Aorta gehört zu den Nodi lymphoidei 29 Arteria musculophrenica
tracheobronchiales superiores. Sie liegt an einer wichtigen 30 Musculus tansversus abdominis
Teilungsstelle von zwei Abflußwegen, welche die Aorta 31 Synchondrosis xiphosternalis
umfassen. Der mediale gelangt zur Trachea, und der late- 32 Plica adiposa pleuralis
rale führt zur Mostschen Drüsenkette, die als Truncus im Recessus costomediastinalis
mediastinalis anterior ihren Abfluß zum linken Venen- 33 Pericardium
winkel findet. 34 Recessus costomediastinalis
35 Auricula sinistra (bedeckt mit Pericardium)
36 Truncus pulmonalis (bedeckt mit Pericardium)
37 Vena pericardiacophrenica
38 Vena thymica
1 Arteria thoracica interna 39 Arcus aortae
2 Manubrium sterni (Schnittfläche) (bedeckt mit subpleuralem Bindegewebe)
3 Recessus costomediastinalis 40 Arteria thymica
4 Vena brachiocephalica sinistra 41 Arteria pericardiacophrenica
5 Arteria thoracica interna 42 Musculus sternocleidomastoideus
6 Pleura mediastinalis (Schnittrand) (Tendo des Caput sternale)

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Abbildung 311 Cavitas thoracis 7
Radix pulmonis 6
Venae pulmonales
Nodi lymphoidei
Im Gegensatz zu der vorhergehenden zeigt diese Abbil- 1 Pulmo dexter
dung ein Zustandsbild bei einer schweren Anthrakose der 2 Arteria thoracica interna
Lunge, wie sie meistens bei Rauchern auftritt. 3 Area interpleurica superior
Von der Radix pulmonis sowie dem anschließenden mit Corpus adiposum retrosternale
Mediastinum wurde die Pleura entfernt, und die dort 4 Pars ascendens aortae mit Pericardium
schon durch die Pleura hindurch sichtbaren stark anthra- 5 Arteria thoracica interna
kotisch veränderten Lymphknoten wurden auspräpariert. 6 Pulmo sinister (Lobus superior
Sie sind der Arteria pulmonalis und der Aorta angelagert mit verschwielter Pleura pulmonalis)
und bilden eine laterale Gruppe der Nodi lymphoidei tra- 7 Musculus sternocleidomastoideus
cheobronchiales superiores, die mit der am Bronchus und (Tendo des Caput sternale)
der Trachea gelegenen medialen Gruppe über den unteren 8 Musculus pectoralis major (Schnittfläche)
Rand der Arteria pulmonalis sinistra zusammenhängt. Sie 9 Vena mediastinalis
bilden aber auch lateral von der Aorta einen eigenen Ab- 10 Nodi lymphoidei tracheobronchiales superiores
flußweg, der als Mostsche Drüsenkette unter der Pleura (laterale Gruppe)
nach oben zieht und über den Truncus mediastinalis ante- 11 Arteria pulmonalis sinistra
rior zum linken Venenwinkel gelangt. 12 Vena pulmonalis sinistra superior
Obwohl die Lunge schwere Veränderungen wie eine (Vena/Ramus apicoposterior)
schwielige Verwachsung der Fissura obliqua zeigt, ist der 13 Hilum pulmonis
Lungenstiel von einer Verschwielung frei geblieben. Das 14 Vena pulmonalis sinistra superior
Lungengewebe hat sich stumpf entlang der Äste der Vena (Vena/Ramus lingularis mit Vena/Ramus anterior)
pulmonalis sinistra superior wie an einer ganz normalen 15 Vena pulmonalis sinistra inferior
Lunge leicht zurückpräparieren lassen. Es sind in diesem 16 Nervus phrenicus mit Pleura mediastinalis bedeckt
Fall nur zwei Äste aufgetreten. Der obere Ast ist nach wie 17 Fissura obliqua (schwielig verwachsen)
vor der Vena/Ramus apicoposterior, und der untere Ast ist 18 Pulmo sinister (Lobus inferior)
aus der relativ seltenen Vereinigung des Vena/Ramus an- 19 Recessus phrenicomediastinalis
terior und des Vena/Ramus lingularis entstanden. Öfter 20 Recessus costodiaphragmaticus
vereinigt sich der Vena/Ramus anterior mit dem Vena/Ra- 21 Plica adiposa pleuralis
mus apicoposterior. des Recessus phrenicomediastinalis
Das Herz mit seinem Perikard wurde in der Gegend der 22 Pleura costalis (Schnittrand)
Auricula sinistra nach medial abgedrängt, um den Aus- 23 Recessus costomediastinalis
tritt der Vena pulmonalis sinistra superior sichtbar zu ma- 24 Recessus costomediastinalis
chen. 25 Plica adiposa pleuralis
Die im Mediastinum superius verbliebene Pleura me- des Recessus costomediastinalis
diastinalis ist mit einem Haken nach medial verzogen, so 26 Arteria pericardiacophrenica (Ramus pericardiacus)
daß der oberste Teil des Perikards mit seinem Ansatz an 27 Recessus costomedistinalis
der Aorta ascendens freigelegt wurde. Seitlich davon, vor 28 Pleura costalis (Schnittrand)
dem mit Perikard überdeckten Truncus pulmonalis, liegt 29 Pars ascendens aortae mit Pericardium bedeckt
ein Restkörper des Thymus, der bis an den freipräparier- 30 Pleura mediastinalis (Schnittrand)
ten Nervus phrenicus heranreicht. 31 Nervus phrenicus mit Vasa pericardiacophrenica
32 Pleura costalis (Schnittrand)
33 Manubrium sterni (Schnittfläche)

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Abbildung 312 Cavitas thoracis 8
Radix pulmonis 7
Arteria pulmonalis

Diese Abbildung fußt auf einer Weiterentwicklung der 1 Pulmo dexter


Präparation der vorhergehenden Abbildung. Nach Entfer- 2 Arteria thoracica interna
nung der Lymphknoten ist die Arteria pulmonalis sinistra 3 Area interpleurica superior
als oberstes Gebilde des linken Lungenstiels darstellbar mit Corpus adiposum retrosternale
geworden. Durch die leichte Verziehung des Herzens und 4 Cupula pericardii
seines Perikards etwas unterhalb der Auricula sinistra 5 Pleura mediastinalis (Schnittrand)
nach vorne und medial ist der Austritt der Arteria pulmo- 6 Vena hemiazygos accessoria
nalis aus dem Perikard zu sehen. 7 Vena pulmonalis sinistra superior
In der dreieckigen Delle zwischen der Arteria pulmo- (Vena/Ramus anterior)
nalis und dem oberen Ast der Vena pulmonalis sinistra su- 8 Pulmo sinister (Lobus superior
perior kann der Bronchus principalis sinister mit seiner mit verschwielter Pleura pulmonalis)
weißlichen Wand wahrgenommen werden, weil der Bron- 9 Musculus sternocleidomastoideus
chus auf der linken Seite unterhalb der Arterie liegt. (Tendo des Caput sternale)
Oberhalb der Arteria pulmonalis zeichnet sich im Bin- 10 Arteria thoracica interna
degewebe des Mediastinums der Arcus aortae ab, der vom 11 Nervus vagus
Nervus phrenicus und der ihn begleitenden Arteria peri- 12 Arteria bronchialis
cardiacophrenica sowie vom Nervus vagus überkreuzt 13 Arteria pulmonalis sinistra
wird. 14 Vena pulmonalis sinistra superior
In der Nähe des oberen Randes des Arcus aortae ver- (Vena/Ramus apicoposterior)
läuft die unterlegte Vena hemiazygos accessoria in der 15 Vena pulmonalis sinistra superior
Richtung zu ihrer Einmündung in die Vena brachiocepha- (Vena/Ramus lingularis)
lica sinistra und wird dabei den Nervus phrenicus und die 16 Vena pulmonalis sinistra inferior
aus der Arteria thoracica interna entsprungene Arteria 17 Arteria pericardiacophrenica
pericardiacophrenica unterkreuzen. Vorher hat die Vena 18 Nervus phrenicus
hemiazygos accessoria auf typische Weise den unterlegten 19 Recessus costodiaphragmaticus
Nervus vagus überkreuzt, der nach unten hinter den Lun- 20 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
genstiel zieht, um zwischen diesem und der Aorta descen- 21 Ligamentum pulmonale
des zum Ösophagus zu gelangen. 22 Recessus phrenicomediastinalis
Ösophagus, Lunge und Bronchien werden von Arteriae 23 Plica adiposa pleuralis
bronchiales oft mit selbständigem, allerdings sehr varia- des Recessus phrenicomediastinalis
blem Ursprung aus dem Aortenbogen und der Pars des- 24 Arteria musculophrenica
cendens aortae versorgt, die auch die benachbarten 25 Pleura costalis (Schnittrand)
Lymphknoten mitversorgen. Die Lymphknotenäste kön- 26 Recessus costomediastinalis
nen sogar eine beachtliche Stärke erlangen. 27 Pericardium mit Pleura mediastinalis bedeckt
Die Venae pulmonales sinistrae wurden schon beim 28 Pleura costalis (Schnittrand)
vorhergehenden Präparat beschrieben und sollen hier 29 Recessus costomediastinalis
nicht mehr wiederholt werden. 30 Bronchus principalis sinister
31 Pericardium (über dem Truncus pulmonalis)
32 Nervus phrenicus mit Arteria pericardiacophrenica
33 Arcus aortae
34 Pleura costalis (Schnittrand)
35 Manubrium sterni (Schnittfläche)

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Abbildung 313 Cavitas thoracis 9
Radix pulmonis 8
Bronchus principalis dexter

Am Ende der mehrgliedrigen Präparationsreihe einer 1 Musculus pectoralis minor (Schnittfläche)


hochgradigen anthrakotischen Lunge soll der Entste- 2 Musculus pectoralis major (Schnittfläche)
hungsmechanismus der Anthrakose kurz erläutert wer- 3 Pulmo dexter
den, weil die Speicherung des Pigments eng mit der Ana- 4 Arteria thoracica interna
tomie der Lunge und deren endgültigem Aussehen ver- 5 Area interpleurica superior
bunden ist. mit Corpus adiposum retrosternale
Die an der Lungenoberfläche auftretende, primär sehr 6 Thymus (Restkörper)
deutliche Oberflächenzeichnung, die vor allem einer Ab- 7 Arteria bronchialis
grenzung der Lobuli pulmonales entspricht, hat mit den 8 Hilum pulmonis
Lymphgefäßen der Lunge nichts zu tun. Der in den Septa 9 Arteria thoracica interna
interlobularia abgelagerte Kohlenstaub gelangt dorthin 10 Nervus phrenicus
durch die von Monozyten abstammenden Alveolarphago- 11 Nervus vagus
zyten, die ursprüngich an der Oberfläche der Alveolarepi- 12 Arteria pulmonalis sinistra
thelien lagen und sich nach Beladung mit Pigment, soweit 13 Vena pulmonalis sinistra superior
sie nicht ausgehustet wurden, wieder in das interstitielle (Vena/Ramus apicoposterior)
Bindegewebe der Lunge zurückziehen. Wenn sie nach län- 14 Vena pulmonalis sinistra superior
gerer Zeit zerfallen, kann das Pigment von phagozytieren- (Vena/Ramus lingularis mit Vena/Ramus anterior)
den Bindegewebselementen übernommen werden. Dieser 15 Vena pulmonalis sinistra inferior
Prozeß ist verständlicherweise nicht allein an das interlo- 16 Nervus phrenicus und Arteria pericardiacophrenica
buläre Bindegewebe gebunden, so daß allmählich eine dif- 17 Recessus phrenicomediastinalis
fuse Gesamtfärbung die primäre Zeichnung überlagert. 18 Plica adiposa pleuralis
Es steht aber natürlich ganz außer Zweifel, daß der Koh- des Recessus phrenicomediastinalis
lenstaub über die interstitielle Gewebsflüssigkeit auch Ein- 19 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
gang in die Lymphgefäße findet, die ihn, wie allgemein 20 Recessus costodiaphragmaticus
festgestellt werden kann, ohne sich selbst zu tingieren, zur 21 Vena pulmonalis sinistra superior
Speicherung in die Lymphknoten führen. Es ist nicht be- 22 Recessus costomediastinalis
kannt, wie weit sich beim Lymphgefäßtransport zelluläre 23 Pleura costalis (Schnittrand)
Elemente beteiligen. 24 Pericardium mit Pleura mediastinalis
Gegenüber der vorhergehenden Abbildung wurde nur 25 Plica adiposa pleuralis
die Arteria pulmonalis sinistra durch einen Haken nach des Recessus costomediastinalis
oben gezogen, so daß der Bronchus principalis sinister mit 26 Corpus adiposum retrosternale
seinen Cartilagines bronchiales und einer Arteria bron- mit Pleura mediastinalis bedeckt
chialis besser sichtbar wurde. 27 Recessus costomediastinalis
Der ganze Restkörper des Thymus wurde zusätzlich 28 Bronchus principalis sinister mit Arteria bronchialis
von der ihn bedeckenden Pleura mediastinalis befreit. Er 29 Arcus aortae
erhält eine Arteria thymica aus der Arteria pericardio- 30 Pleura costalis (Schnittrand)
phrenica und zeigt in seinem interlobulären Bindegewebe 31 Manubrium sterni (Schnittfläche)
anthrakotisches Pigment, das wie bei anderen Organen 32 Musculus sternocleidomastoideus
nur auf dem Blutweg dorthin gelangt sein kann. (Tendo des Caput sternale)
Vielleicht sollte noch darauf hingewiesen werden, daß
im Recessus costomediastinalis und im Recessus phrenico-
mediastinalis je ein großer Fettlappen durch Fäden nach
vorn gezogen wird und daß am mediastinalen Rande vom
Fettlappen des Recessus phrenicomediastinalis die Arte-
ria musculophrenica der Arteria thoracica interna mit der
Arteria pericardiacophrenica anastomosiert.

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Abbildung 314 Arteria pulmonalis
Lage und Aufzweigung

Die Arteria pulmonalis dextra und die Arteria pulmonalis 1 Bronchus segmentalis posterior
sinistra gehen aus dem Truncus pulmonalis hervor, der in- 2 Arteria pulmonalis dextra
nerhalb des Perikards liegt. (Ramus posterior descendens)
Die Arteria pulmonalis dextra kommt hinter dem Peri- 3 Arteria pulmonalis dextra (Truncus anterior)
kard hervor und kreuzt den Stammbronchus unterhalb 4 Bronchus principalis dexter
des Abgangs des rechten Oberlappenbronchus, der aus die- 5 Arteria pulmonalis dextra
sem Grund auch als eparterieller Bronchus bezeichnet 6 Bifurcatio tracheae
wird. Sie liegt daher im Lungenstiel unterhalb vom Bron- 7 Bronchus principalis sinister
chus principalis dexter und gibt im Hilum der Lunge den 8 Arteria pulmonalis sinistra
Truncus anterior ab, der den Oberlappenbronchus von 9 Bronchus lobaris superior sinister
vorn verdeckt. 10 Bronchus lingularis
Ganz anders verhält sich die Arteria pulmonalis sini- 11 Arteria pulmonalis sinistra (A. lingularis superior)
stra zum linken Oberlappenbronchus. Dieser liegt hypar- 12 Bronchus segmentalis apicoposterior
teriell, und die Arterie muß daher den Bronchus principa- (apikaler Anteil)
lis sinister überkreuzen. Dadurch liegt die Arterie im lin- 13 Bronchus segmentalis apicoposterior
ken Lungenstiel am weitesten oben. (posteriorer Anteil)
Der linke Oberlappenbronchus ist der erste ventrale 14 Arteria pulmonalis sinistra –
hyparterielle Bronchus auf der linken Seite, und er ent- Aa. lobares superiores (Ramus posterior)
spricht dem Mittellappenbronchus der rechten Seite. 15 Arteria pulmonalis sinistra (Truncus superior)
Denkt man sich den Bronchus lobaris medius dexter zur 16 Bronchus segmentalis anterior
Bildung eines Oberlappens hochgezogen, ergibt sich die 17 Bronchus lingularis superior
konkrete Lagesituation der linken Seite. Über diese ersten 18 Bronchus lingularis inferior
ventralen hyparteriellen Bronchien hinweg ziehen die Ar- 19 Arteria pulmonalis sinistra (A. lingularis inferior)
teriae pulmonales mit ihren Hauptstämmen an die dorso- 20 Bronchus segmentalis basalis medialis
laterale Seite des Bronchialstammes. 21 Bronchus segmentalis basalis anterior
Der Truncus anterior der Arteria pulmonalis dextra ist 22 Arteria pulmonalis sinistra (A. lingularis superior)
für die Versorgung des Oberlappens mit Segmentarterien 23 Arteria pulmonalis sinistra (A. lingularis inferior)
zuständig. 24 Arteria pulmonalis sinistra
Ein Segment kann grundsätzlich ganz oder teilweise (A. segmentalis basalis anterior)
deszendierend oder aszendierend mit Arterien versorgt 25 Arteria pulmonalis sinistra
werden. Dabei kommt es nicht auf die Verlaufsrichtung (A. segmentalis basalis medialis)
des Gefäßes an, sondern nur auf dessen Abgang. Die de- 26 Bronchus segmentalis basalis lateralis
szendierenden Arterien gehen proximal von dem entspre- 27 Arteria pulmonalis dextra
chenden Segmentbronchus ab und die aszendierenden di- (A. segmentalis basalis anterior)
stal davon. Daraus ergibt sich, daß manchmal die deszen- 28 Arteria pulmonalis dextra
dierenden Arterien einen aszendierenden und die aszen- (A. segmentalis basalis medialis)
dierenden einen deszendierenden Verlauf nehmen. 29 Bronchus segmentalis basalis anterior
Der vorliegende Truncus anterior läßt Rami decenden- 30 Bronchus segmentalis basalis medialis
tes hervorgehen, die durch eine A.segmentalis anterior, 31 [Bronchus segmentalis subapicalis]
R.ascendens ergänzt werden, und im Hilum der linken 32 Bronchus lobaris medius dexter
Seite hat sich ein nicht allzu häufig vorkommender Trun- 33 Arteria pulmonalis dextra ([Pars interlobaris])
cus superior aus mehreren deszendierenden Segmentarte- 34 Arteria pulmonalis dextra
rien des Oberlappens gebildet. (A. segmentalis anterior, R.ascendens)
Die Lingulasegmente werden in diesem Falle nur aszen- 35 Bronchus segmentalis anterior
dierend und mit zwei getrennten Ästen versorgt. Die de- 36 Arteria pulmonalis dextra – Arteria lobi superioris
szendierende Versorgung der Lingula, die allein oder ge- (A. segmentalis anterior, R. descendens)
meinsam vorkommen kann, entspringt proximal vom 37 Arteria pulmonalis dextra
Oberlappenbronchus und kreuzt ihn von vorne. – Aa. lobares superiores (A. segmentalis apicalis)
38 Bronchus segmentalis apicalis [b]
39 Bronchus segmentalis apicalis [a]
40 Trachea

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Abbildung 315 Hinteres Mediastinum 1
Radix pulmonis
Sulcus pulmonalis

Das hintere Mediastinum liegt hinter einer Ebene, die 1 Fossa supraclavicularis major
durch die Bifurcatio tracheae und die Hinterwand des Pe- 2 Clavicula
rikards gegeben ist. Es wurde Pars posterior mediastini ge- 3 Clavicula (Extremitas sternalis)
nannt und eignet sich für das gleichzeitig zur Ansicht ge- 4 Vena brachiocephalica dextra
brachte Gebiet mit den weitgehend durchlaufenden 5 Nodus lymphoideus mediastinalis anterior
Strukturen am besten. [anguli anonymi]
Die Pars posterior mediastini entspricht nach der jetzt 6 Arteria pericardiacophenica
geltenden Einteilung dem Mediastinum posterius, das hin- und Nodus lymphoideus mediastinalis anterior
ter dem Perikard liegt, und dem oberhalb davon befindli- 7 Vena thyroidea ima
chen, hinteren Teil des Mediastinum superius. 8 Ligamentum sternoclaviculare posterius
Um das hintere Mediastinum von rechts zur Darstel- (Schnittfläche)
lung zu bringen, wurde die rechte Lunge aus dem Sulcus 9 Ligamentum interclaviculare (Schnittfläche)
pulmonalis des Thorax herausgewälzt und zur Mitte hin- 10 Clavicula (Facies articularis sternalis)
übergeschlagen. Dadurch ist hinter dem Lungenstiel und 11 Trachea
dem Ligamentum pulmonale ein niedriger Graben aufge- 12 Plexus thyroideus impar
klappt worden, der als Recessus vertebromediastinalis be- 13 Vena brachiocephalica sinistra
zeichnet wird. Er wird nach hinten von der Vena azygos 14 Vena thoracica interna (reseziert)
begrenzt und führt bei Aufspaltung zum ganz nahe lie- 15 Vena cava superior
genden Ösophagus. 16 Bronchus principalis dexter
In diesem Bereich zwischen dem Außenrand der Vena 17 Nervus vagus (Stamm der Rami bronchiales)
azygos und dem Recessus vertebromediastinalis über den 18 Oesophagus mit Plexus oesophageus
Lungenstiel hinweg bis zur Vena cava superior wurde ein 19 Ductus thoracicus
Streifen der Pleura parietalis reseziert und die Lunge mit 20 Pulmo dexter (Lobus inferior)
ihrem Ligamentum pulmonale nach vorne und medial 21 Vena pulmonalis dextra inferior
verzogen. 22 Columna vertebralis
Hinter dem Lungenstiel zieht der Ösophagus nach ab- mit einer Arteria intercostalis posterior
wärts, der mit dem gesamten Weichteilkomplex von der 23 Discus intervertebralis mit Pleura parietalis bedeckt
Wirbelsäule etwas abgehoben wurde, so daß der Ductus 24 Articulatio capitis costae mit Pleura costalis bedeckt
thoracicus zu sehen ist. 25 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
Durch die teilweise Entfernung der Pleura hinter dem 26 Arteria diaphragmatica inferior (lateraler Ast)
Lungenstiel konnte der Nervus vagus an seinem Übergang 27 Truncus sympathicus mit Pleura costalis bedeckt
in den Plexus oesophageus und den Stamm der Rami 28 Ligamentum longitudinale anterius
bronchiales durch einen Faden abgehoben werden. Am 29 Vena azygos
freigelegten Lungenstiel ist der Bronchus principalis dex- 30 Arteria intercostalis posterior (Ramus bronchialis)
ter bis zu seiner ersten Aufteilungsstelle und eine starke 31 Nervus phrenicus
Arteria bronchialis zu sehen. Unterhalb vom Bronchus 32 Nervus vagus
wurde die Vena pulmonalis dextra inferior auspräpariert. 33 Arteria thoracica interna (reseziert)
Die mit Blutgerinnseln gefüllte Vena azygos zieht über mit Abgang der Arteria pericardiacophrenica
den rechten Bronchus hinweg zur Vena cava superior, an 34 Pleura parietalis der Cupula pleurae (Schnittrand)
die sich der unterlegte Nervus phrenicus anzulagern be- 35 Truncus brachiocephalicus
ginnt. Ihm nähert sich die Arteria pericardiaciphrenica 36 Clavicula (Facies articularis sternalis)
aus der Arteria thoracica interna. 37 Arteria carotis communis dextra (Abgang)

630
631
Abbildung 316 Hinteres Mediastinum 2
Wirbelsäulenregion
und Spatia intercostalia

Nach Entfernung der parietalen Pleura von der hinteren 1 Arteria intercostalis posterior V
Brustwand treten die Veränderungen der Wirbelsäule, wie 2 Nervus intercostalis IV
sie bei den meisten Menschen in höherem Lebensalter zu (Ramus muscularis zwischen dem
finden sind, deutlich in Erscheinung. Sie sind eine Folge Musculus intercostalis externus und internus)
der Spondylosis deformans, bei welcher es zu einer Rand- 3 Nervus intercostalis V
wulstbildung an den Wirbelkörpern mit Vorwölbung der 4 Arteria intercostalis posterior IV (Ramus bronchialis)
Disci intervertebrales kommt. Insbesondere drängt sich 5 Vena brachiocephalica dextra
der die Fovea costalis inferior tragende untere Rand des 6 Vena thoracica interna (reseziert)
Wirbelkörpers mehr vor und bildet mit einer dementspre- 7 Vena cava superior
chenden Wucherung des Caput costae ein Höckerchen, an mit angelagerter Arteria pericardiacophrenica
welches lateral der Truncus sympathicus angelagert ist. 8 Clavicula (Facies articularis sternalis)
In den Spatia intercostalia liegen nach Entfernung der 9 Trachea mit Plexus thyroideus impar
Pleura die Nervi intercostales, bis sie in der Interkostal- 10 Truncus brachiocephalicus
muskulatur verschwinden, mit den sie begleitenden Gefä- 11 Pulmo dexter (Lobus superior)
ßen ziemlich frei. Bedeckt werden sie dort nur von der äu- 12 Nervus vagus
ßerst zarten und transparenten Fascia endothoracica, de- 13 Nodus lymphoideus arcus venae azygos
ren Entfernung im mittleren Interkostalraum kaum zu 14 Bronchus principalis dexter
merken ist. Ihre typische Lage, nach der die Vene am wei- 15 Ramus bronchialis
testen oben, die Arterie unterhalb davon und kranial vom 16 Vena pulmonalis dextra inferior
Nerven liegen soll, finden sie meistens erst in ihrem späte- 17 Vena azygos
ren Verlauf. 18 Oesophagus mit Plexus oesophageus
Beim Aufsuchen des Interkostalraums haben die Arte- 19 Ductus thoracicus
riae und Venae intercostales posteriores den Truncus sym- 20 Nodus lymphoideus prevertebralis
pathicus unterkreuzt, und die Venae intercostales poste- 21 Pulmo dexter (Lobus inferior)
riores vom zweiten bis vierten Interkostalraum bilden als 22 Ligamentum pulmonale
Vena intercostalis superior dextra einen gemeinsamen 23 Nervus vagus (Rami bronchiales)
Stamm.Von ihm wird eine aus der vierten Interkostalarte- 24 Vena intercostalis posterior V
rie entspringende Arteria bronchialis dextra überlagert. 25 Articulatio capitis costae (oberer Teil)
Sie entspricht unter den sehr vielgestaltigen rechtsseitigen 26 Musculus intercostalis internus
Arteriae bronchiales einer sehr häufigen Variante und 27 Musculus intercostalis intimus
gibt wie üblich hinter dem Lungenstiel einige Ästchen an 28 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
den Ösophagus ab. 29 Discus intervertebralis
Der Nervus phrenicus und der Nervus vagus sind durch 30 Truncus sympathicus (Ramus communicans)
Fäden angehoben, und der von Pleura ganz befreite Öso- 31 Truncus sympathicus
phagus ist durch Verspannung des Plexus oesophageus 32 Nodus lymphoideus intercostalis
nach links verlagert worden, so daß der hinter ihm gelege- 33 Nodus lymphoideus intercostalis
ne Ductus thoracicus zu sehen ist. Am von hinten freiprä- 34 Arteria intercostalis posterior IV (Ramus bronchialis)
parierten Lungenstiel hat sich gegenüber der vorherge- 35 Arteria und Vena intercostalis posterior III
henden Abbildung nichts Wesentliches verändert. 36 Nervus phrenicus
37 Arteria thoracica interna
38 Arteria subclavia
39 Arteria carotis communis
40 Clavicula

632
633
Abbildung 317 Hinteres Mediastinum 3
Radix pulmonis
Sulcus pulmonalis

Die linke Lunge wurde aus dem Sulcus pulmonalis des 1 Arteria pulmonalis sinistra
Thorax herausgewälzt und zur Mitte hinübergeschlagen. 2 Arcus aortae
Vom Mediastinum und der Thoraxwand wurde die Pleura 3 Vena brachiocephalica sinistra
entfernt, so daß die Gebilde des hinteren Mediastinums, 4 Arteria carotis communis (sinistra)
des Lungenstiels und des Sulcus pulmonalis darstellbar 5 Vena hemiazygos accessoria
wurden. 6 Vena hemiazygos accessoria
Der linke Lungenstiel wird von oben durch den Arcus 7 Arteria und Vena intercostalis posterior IV
aortae so umrundet, wie es auf der rechten Seite die Vena 8 Nervus intercostalis IV
azygos tut. Unterhalb des Arcus aortae wurde der linke 9 Oesophagus
Lungenstiel von hinten auspräpariert. Er führt in der Mit- 10 Corpus costae III
te den Bronchus principalis sinister, der von mehreren an- 11 Arteria thoracica interna (reseziert)
thrakotischen Nodi lymphoidei tracheobronchiales beglei- 12 Oesophagus
tet wird. An seinem lateralen Ende gibt er den Bronchus 13 Ductus thoracicus
lobaris superior nach oben ab, der dorsal von der starken 14 Nervus vagus
Arteria pulmonalis sinistra überlagert wird, bevor sie 15 Nervus laryngeus recurrens
ebenfalls von Lymphknoten umgeben in der Fissura obli- 16 Fascia endothoracica (Schnittrand)
qua verschwindet. 17 Pars thoracica aortae
Unterhalb des Bronchus lobaris inferior ist die Vena 18 Truncus sympathicus (Ramus communicans)
pulmonalis sinistra inferior unterlegt. Sie gibt den unter- 19 Vena hemiazygos
legten Ramus superior ab, der mit seiner Pars interseg- 20 Truncus sympathicus
mentalis die Intersegmentalvene zwischen dem Segmen- 21 Oesophagus mit Fascia visceralis
tum superius und der basalen Segmentgruppe des Unter- 22 Nervus splanchnicus major
lappens bildet. 23 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
Hinter dem Lungenstiel vorbei zieht der Nervus vagus, 24 Arteria intercostalis posterior VI
der kurz vorher den Nervus laryngeus recurrens abgege- 25 Discus intervertebralis
ben hat, der sich um das Ligamentum arteriosum (Botal- 26 Ramus bronchialis der Aorta thoracica
li) herumschlingt. Durch zwei Fäden sind die Stränge des 27 Bronchus principalis sinister
Nervus vagus abgehoben, die in den Plexus oesophgageus mit Nodi lymphoidei tracheobronchiales
am sichtbaren Ösophagus übergehen. 28 Vena pulmonalis sinistra inferior
Der Nervus phrenicus, der ursprünglich lateral vom 29 Pars diaphragmatica pericardii
Nervus vagus lag, überkreuzt ihn, indem er der Vena bra- 30 Plexus oesophageus [Chordae oesophageae]
chiocephalica folgt. 31 Vena pulmonalis sinistra inferior
In den beiden oberen Interkostalräumen wurde die (Ramus superior)
Fascia endothoracica beseitigt und medial davon ist der 32 Bronchus lobaris inferior sinister
an den Ösophagus angelagerte Ductus thoracicus aus dem 33 Bronchus lobaris superior sinister
zarten subpleuralen Bindegewebe ein Stück weit heraus- 34 Ramus bronchialis der Aorta thoracica
geschält worden. 35 Ligamentum arteriosum (Botalli)
Die Pars descendens aortae gibt wie oft zwei direkte Ar- 36 Vena thymica
teriae bronchialis ab, von denen die untere aber unge- 37 Arteria pericardiacophrenica
wöhnlich dick ist. 38 Nervus phrenicus
39 Arteria subclavia (sinistra)
40 Trachea mit Vena thyroidea inferior

634
635
Abbildung 318 Pericardium 1
Lage und äußere Oberfläche

Das Pericardium, der Herzbeutel, hat außen ein straffes 1 Fissura horizontalis (pulmonis dextri)
Pericardium fibrosum, das dort, wo es nicht von anderem (verwachsen)
Gewebe überlagert ist, eine weißliche Farbe besitzt. 2 Fissura obliqua
Die Seitenflächen werden von Pleura mediastinalis be- 3 Pulmo dexter (Lobus superior)
deckt, die an dieser Stelle auch Pleura pericardiaca ge- 4 Radix pulmonis
nannt wird. Sie reicht nach vorn bis zu den Recessus costo- 5 Pleura mediastinalis (Pleura pericardiaca)
mediastinales, die zwischen sich in der Area interpleurica 6 Recessus costomediastinalis (äußerer Rand)
inferior das Perikard freilassen. Dieses ist dort der vorde- 7 Corpus adiposum retrosternale
ren Brustwand direkt angelagert, wenn man vom unteren 8 Vena pericardiacophrenica
Teil absieht, wo meistens eine dünne Fettschicht einge- 9 Pulmo sinister (Lobus superior)
schoben ist. 10 Lingula pulmonis sinistri (Facies interlobaris)
Vor dem oberen Teil des Perikards liegt ein Fettkörper, 11 Recessus costomediastinalis (äußerer Rand)
der sich bis ins obere pleurafreie Dreieck erstreckt. Er 12 Pleura mediastinalis (Pleura pericardiaca)
wird als Corpus adiposum retrosternale bezeichnet. Er 13 Recessus costomediastinalis (äußerer Rand)
wird zum großen Teil noch von Pleura mediastinalis be- 14 Area interpleurica inferior
deckt und liegt damit hinter den Recessus costomediasti- 15 Recessus costomediastinalis (äußerer Rand)
nales. Er ist aus der physiologischen Altersinvolution des 16 Pleura mediastinalis (Pleura pericardiaca)
Thymus entstanden und beinhaltet oft auch makrosko- ohne subpleuralem Fettgewebe
pisch gut abgrenzbare Restkörper des Thymus in Form ei- 17 Recessus phrenicomediastinalis
ner einzelnen Platte, wie bei Abbildung 313, oder in Form mit Plicae adiposae pleurales
von zwei dünnen Längssträngen, die den Thymushörnern 18 Curvatura minor
des Kindes entsprechen. 19 Corpus gastricum
Das retrosternale Fettgewebe setzt sich aber auch ent- 20 Incisura angularis
lang der Recessus costomediastinales und der Nervi phre- 21 Curvatura major
nici in Form von Plicae adiposae pleurales [franges séro- 22 Omentum splenicum [lienale]
graisseuses (Poirier)] nach unten wie oben hin fort und des Ligamentum gastrosplenicum
ist makroskopisch vom Thymusfettkörper bei älteren 23 Fundus gastricus
Menschen meistens nicht abgrenzbar. 24 Pars costalis diaphragmatis (Schnittfläche)
Mit dem Zwerchfell, hauptsächlich mit seinem Cen- 25 Planum cardiacum
trum tendineum, bildet die Pars diaphragmatica des Peri- 26 Omentum minus (Ligamentum hepatogastricum)
kards das nach links etwas abfallende Planum cardiacum, 27 Hepar (Margo inferior)
welches auch Herzboden genannt wird. Das Perikard ist 28 Lobus hepatis sinister
nur nur an seinem vorderen und seitlichen Rand fester 29 Ligamentum teres hepatis
mit dem Zwerchfell verwachsen und bildet dort mit sei- 30 Pylorus
nen seitlichen Wänden die mit Fettfalten angefüllten Re- 31 Ligamentum falciforme (Schnittrand)
cessus phrenicomediastinales. Von unten legt sich an den 32 Lobus hepatis dexter
Herzboden beim Kind der linke Leberlappen an, der durch 33 Pars sternalis diaphragmatis (Schnittfläche)
Zurückbleiben seines Wachstums im späteren Leben dem 34 Recessus phrenicomediastinalis
Fundus des Magens mehr oder weniger Platz macht. mit Plicae adiposae pleurales
Der obere Teil des Perikards hüllt die großen Arterien 35 Pulmo dexter (Lobus inferior)
des Herzens ein und reicht an der Pars ascendens aortae 36 Recessus costomediastinalis (äußerer Rand)
mit seinem Pericardium fibrosum bis fast zum Abgang des 37 Pulmo dexter (Lobus medius)
Truncus brachiocephalicus, so daß besonders an der rech- 38 Recessus costomediastinalis (äußerer Rand)
ten Seite der Aorta innen ein ziemlich hoch hinaufrei-
chender Recessus aorticus ermöglicht wird.

636
637
Abbildung 319 Pericardium 2
Cavitas pericardialis 1

Nach der Eröffnung des Perikards ist die Facies anterior ei- 1 Vena brachiocephalica sinistra
nes leicht aufgehellten Herzens mit den aus den Ventrikeln 2 Clavicula (Facies articularis sternalis)
hervorgehenden intraperikardialen großen Gefäßen zu 3 Costa prima (Schnittfläche)
sehen. 4 Arteria pericardiacophrenica
Der Zeigefinger einer rechten Hand wurde in den Sinus 5 Vena thoracica interna
transversus pericardii hinter die Pars ascendens aortae 6 Pleura mediastinalis
und den Truncus pulmonalis eingeschoben, der beim tie- 7 Truncus pulmonalis
feren Eindringen links vom Truncus pulmonalis zwischen 8 Auricula sinistra
diesem und der Auricula sinistra wieder erschienen wäre. 9 Pericardium (Pars lateralis)
Die beiden großen Gefäße verlassen das Perikard in ei- 10 Conus arteriosus
ner gemeinsamen Öffnung, die als Porta arteriarum der 11 Arteria coronaria sinistra
Porta venarum gegenübergestellt wird. Die Porta vena- (Ramus marginalis sinister)
rum besteht aus einzelnen Öffnungen des Perikards, die 12 Ventriculus sinister
durch eine gemeinsame Umschlagsfalte des Pericardium 13 Arteria coronaria sinistra
serosum zusammengefaßt werden, welche die Form eines (Ramus interventricularis anterior)
liegenden T hat und als Sappeysches T bezeichnet wird. 14 Pericardium (Pars diaphragmatica)
Zwischen den beiden Umschlagsfalten der Porta arte- 15 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
riarum und der Porta venarum pericardii liegt der Sinus 16 Arteria coronaria sinistra (Ramus ventriculi dextri
transversus pericardii. Er beginnt daher rechts zwischen des Ramus interventricularis anterior)
der Vena cava superior und der Pars ascendens aortae und 17 Ventriculus dexter
liegt oberhalb des horizontalen Schenkels des Sappey- 18 Vena marginalis dextra
schen T, der die Venae pulmonales superiores miteinander 19 Pericardium (Pars sternocostalis)
verbindet. 20 Auricula dextra
An der Pars ascendens aortae liegt die Umschlagsfalte 21 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
des Pericardium serosum deutlich unterhalb des Abgan- 22 Arteria coronaria dextra (Ramus marginalis dexter)
ges des Truncus brachiocephalicus, weil ganz allgemein 23 Sulcus coronarius
das Pericardium serosum in der Nähe der Durchtrittsöff- mit Ramus ventriculi dextri anterior
nungen die enge Anlagerung an das Pericardium fibrosum 24 Pericardium (Pars lateralis)
verläßt. Dennoch bleibt aber genug Spielraum für die Aus- 25 Arteria coronaria dextra (Ramus coni arteriosi)
bildung eines weit nach oben reichenden Recessus aorti- 26 Vena cava superior
cus der Cavitas pericardialis, besonders an der rechten 27 Pars ascendens aortae
Seite der Pars ascendens aortae. 28 Pericardium (Cupula pericardii)
Am Truncus pulmonalis beginnt die Umschlagsfalte an
der Aufteilungsstelle, so daß der Sporn zwischen den bei-
den Arteriae pulmonales gerade schon außerhalb der Ca-
vitas pericardialis liegt, und der dort gelegene Abgang des
Ligamentum arteriosum Botalli nur manchmal noch in
die Perikardialhöhle vorspringt.

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639
Abbildung 320 Pericardium 3
Cavitas pericardialis 2
Vasa cordis

Nach der Eröffnung des Perikards wurde ein leicht aufge- 1 Costa secunda (Schnittfläche)
helltes Herz aus seiner Cavitas pericardialis herausgeho- 2 Arteria thoracica interna
ben und nach rechts hinübergeklappt. Durch einen Haken 3 Clavicula (Facies articularis sternalis)
wird der Sinus obliquus pericardii entfaltet, der unterhalb 4 Truncus brachiocephalicus
vom horizontalen Schenkel des Sappeyschen T liegt und 5 Arcus aortae
durch den linken Vorhof und den benachbarten Teil des 6 Vena brachiocephalica sinistra
linken Ventrikels ausgefüllt wurde. 7 Pericardium (Schnittrand)
Hinter der abgehobenen Auricula sinistra sind die kol- 8 Clavicula (Facies articularis sternalis)
labierten Venae pulmonales sinistrae aus dem linken Vor- 9 Vena thyroidea inferior [Vena thyreoidea ima]
hof entsprungen und ziehen aufgespalten zur Durchtritts- 10 Vena thoracica interna
stelle des Perikards. Eine Umschlagsfalte in Form des hori- 11 Pleura mediastinalis (Schnittrand)
zontalen Schenkels des Sappeyschen T hat sie dorsal weit- 12 Vena pericardiacophrenica
gehend verdeckt begleitet. Der vertikale Schenkel des 13 Truncus pulmonalis
Sappeyschen T ist dorsal von der Vena cava inferior zur 14 Plica venae cavae sinistrae
Vena pulmonalis dextra inferior gezogen. 15 Auricula sinistra
Oberhalb von der Auricula sinistra ist eine Falte zu se- 16 Arteria coronaria sinistra (Ramus atrialis)
hen, die vom Perikard links von der Aufteilungsstelle des 17 Atrium sinistrum
Truncus pulmonalis ausgeht und an den linken Vorhof zur 18 Sinus coronarius
Vena obliqua atrii sinistri zieht. Es ist die Plica venae ca- 19 Sappeysches T (Übergang des vertikalen
vae sinistrae, die andeutungsweise meistens gefunden in den horizontalen Schenkel)
wird und als Varietät eine Vena cava sinistra enthalten 20 Vena cava inferior
kann. Zwischen dieser Falte und dem Truncus pulmonalis 21 Arteria coronaria dextra
endet auf der linken Seite der Sinus transversus pericardii. (Ramus posterolateralis dexter)
An der Facies diaphragmatica [Facies inferior] des 22 Vena ventriculi sinistri posterior
Herzens sind die Gefäße in ihrer gegenseitigen Lagebezie- 23 Arteria coronaria dextra
hung durch die Aufhellung gut zu erkennen. Am ober- (Ramus marginalis dexter)
flächlichsten ziehen dicke Venen zum Sulcus coronarius, 24 Vena interventricularis posterior
um ihr Blut über den dort gelegenen Sinus coronarius an (Vena cordis media)
den rechten Vorhof abgeben zu können. 25 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
Zwischen dem rechten und linken Ventrikel zieht die 26 Arteria coronaria sinistra
Vena interventricularis posterior, die alte Vena cordis me- (Ramus posterior ventriculi sinistri)
dia, zum Sinus coronarius und verdeckt dabei weitgehend 27 Vena ventriculi sinistri posterior
den Ramus interventricularis posterior der Arteria coro- 28 Arteria coronaria sinistra
naria dextra. Sie anastomosiert an der Herzspitze regel- (Ramus posterior ventriculi sinistri)
mäßig mit der Vena interventricularis anterior und bildet 29 Arteria coronaria sinistra
manchmal kurz vor ihrer Einmündung mit der Vena coro- (Ramus posterior ventriculi sinistri)
naria dextra einen gemeinsamen Stamm. 30 Arteria coronaria sinistra
Von der linken Seite zieht die Vena coronaria sinistra in (Ramus marginalis sinister)
dem nicht beseitigten Bindegewebe des Sulcus coronarius 31 Pars ascendens aortae
zum Sinus coronarius und nimmt neben der Vena inter- 32 Vena thoracica interna
ventricularis anterior, aus der sie hervorgeht, mehrere 33 Trachea
dicke Venen des linken Ventrikels auf, so daß sie selbst zu
einem sehr stattlichen Gefäß heranwächst, das die Be-
zeichnung Vena cordis magna erhalten hatte. Die Vena
ventriculi sinistri posterior, die sie von der Facies dia-
phragmatica aufnimmt, ist an diesem Präparat verdop-
pelt.

640
641
Abbildung 321 Pericardium 4
Cavitas pericardialis 3
Vasa cordis

Das Erscheinungsbild eines Herzens ist durch die unter- 1 Fissura horizontalis (pulmonis dextri)
schiedliche Einlagerung von subepikardialem Fett sehr 2 Vena cava superior
vielgestaltig und soll daher an einem sehr fettreichen Her- 3 Pars ascendens aortae
zen vorgestellt werden. 4 Truncus pulmonalis
Auf der Abbildung A liegt vor dem in den Sinus trans- 5 Pulmo sinister (Lobus superior)
versus pericardii eingeschobenen Zeigefinger die Pars as- 6 Costa IV (Schnittfläche)
cendens aortae und der Truncus pulmonalis, und auf Ab- 7 Ventriculus dexter (Facies anterior cordis)
bildung B ist der Ausgang des Sinus transversus pericardii 8 Sulcus interventicularis anterior
zwischen dem Truncus pulmonalis und den hier gut ge- 9 Apex cordis
füllten Venae pulmonales sinistrae zu sehen. Die Plica ve- 10 Pars ascendens aortae
nae cavae sinistrae ist bei diesem Präparat nur andeu- 11 Truncus pulmonalis
tungsweise vorhanden. 12 Auricula sinistra
Durch das Herausheben der Herzspitze aus dem rese- 13 Pericardium (Pars lateralis – Schnittrand)
zierten Perikard ist die Öffnung einer Tasche zu sehen, die 14 Vena pulmonalis sinistra superior
sich zwischen der Vena pulmonalis sinistra inferior und 15 Vena pulmonalis sinistra inferior
der Vena cava inferior hinter den linken Vorhof einschiebt 16 Plica venae cavae sinistrae
und Sinus obliquus pericardii genannt wird. Er ist wegen 17 Sulcus coronarius
der guten Füllung der Herzräume und der recht dicken 18 Atrium sinistrum
subepikardialen Fettschicht hinter dem linken Vorhof we- 19 Vena cava inferior
niger entfaltet als bei der vorhergehenden Abbildung. 20 Pericardium (Pars diaphragmatica)
Beim Vergleich der subepikardialen Fettschicht fällt auf, 21 Margo dexter cordis [Margo acutus]
daß diese vor allem den Sulcus coronarius ausfüllt und die 22 Plicae adiposae pleurales
Facies anterior des Herzens bedeckt, während dessen Fa- des Recessus costodiaphragmaticus
cies inferior und Facies pulmonalis weitgehend freiblei- 23 Plicae adiposae pleurales
ben. des Recessus phrenicomediastinalis
Dadurch sind an der Hinterseite des linken Ventrikels 24 Vena interventricularis posterior
die Venae ventriculi sinistri posteriores, welche auch an [Vena cordis media]
diesem Präparat verdoppelt aufgetreten sind, gut zu se- 25 Vena ventriculi sinistri posterior
hen. Sie werden nur von schmalen Fettstreifen subepikar- 26 Vena ventriculi sinistri posterior
dialen Fettgewebes begleitet. Überhaupt kein Fettgewebe 27 Apex cordis
hat das Stratum subepicardiale der Auricula dextra ge- 28 Margo dexter cordis [Margo acutus]
speichert und dasjenige der Auricula sinistra nur sehr we- 29 Diaphragma bedeckt mit Pleura diaphragmatica
nig. 30 Pericardium (Pars sternocostalis – Schnittrand)
Die sichtbare Tasche zwischen dem Truncus pulmona- 31 Auricula dextra
lis und der Pars ascendens aortae bei Abbildung B wurde 32 Pulmo dexter (Lobus medius)
als Recessus pulmonalis dem rechts von der Aorta liegen-
den Recessus aorticus gegenübergestellt.

642
A

643
Abbildung 322 Cor 1
Vasa cordis

An einem etwas aufgehellten Herzen ist durch das Myo- 1 Clavicula (Facies articularis sternalis)
cardium hindurch die Füllung des Ventriculus dexter und 2 Truncus brachiocephalicus
der Auricula dextra mit ihren Vorsprüngen zu sehen. 3 Vena brachiocephalica sinistra
Aus dem Sulcus coronarius zwischen dem Ventriculus 4 Pericardium (Cupula pericardii)
dexter und dem rechten Vorhof mit seiner Auricula dextra 5 Clavicula (Facies articularis sternalis)
treten die Arterienäste der Arteria coronaria dextra aus, 6 Vena thyroidea inferior [Vena thyreoidea ima]
welche die vordere Wand des rechten Ventrikels versor- 7 Vena thoracica interna
gen. Es sind dies der Ramus coni arteriosi und der Ramus 8 Pleura mediastinalis (Schnittrand)
marginalis dexter, neben einem dazwischengelegenen Ra- 9 Arcus aortae
mus ventricularis dexter anterior. 10 Truncus pulmonalis
Die Arterien der Vorderwand des rechten Ventrikels 11 Auricula sinistra
werden von den Venae ventriculi dextri anteriores [Venae 12 Arteria coronaria sinistra (Ramus coni arteriosi)
cordis anteriores] begleitet, die direkt in den rechten Vor- 13 Arteria coronaria sinistra
hof münden. (Ramus marginalis sinister)
An der Versorgung der Vorderwand des rechten Ventri- 14 Ventriculus sinister
kels nimmt aber auch ein sichtbarer Ast des Ramus inter- mit Vena interventicularis anterior
ventricularis anterior von der Arteria coronaria sinistra 15 Arteria coronaria sinistra
teil. Das entspricht der üblichen Grenzebene zwischen den (Ramus interventricularis anterior)
Versorgungsbieten der beiden Koronararterien, die durch 16 Pericardium (Pars diaphragmatica)
den vorderen Papillarmuskel des rechten Ventrikels und 17 Pericardium (Pars sternocostalis)
dem hinteren Papillarmuskel des linken Ventrikels ver- 18 Arteria coronaria sinistra (Ramus ventriculi dextri)
läuft. Auf diese Weise wird auch das Septum interventricu- 19 Ventriculus dexter
lare in den meisten Fällen von den benachbarten Rami in- 20 Vena marginalis dextra
terventriculares versorgt, die nicht von der gleichen Koro- 21 Arteria coronaria dextra (Ramus marginalis dexter)
nararterie kommen. 22 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
Der Ramus interventricularis anterior ist zwischen der 23 Vena ventriculi dextri anterior [Vena cordis anterior]
Auricula sinistra und dem Conus arteriosus des rechten 24 Arteria coronaria dextra
Ventrikels erschienen und an der Grenze zwischen dem (Ramus ventriculi dextri anterior)
rechten und linken Ventrikel als Ast der Arteria coronaria mit Vena ventriculi dextri anterior
sinistra nach abwärts verlaufen, nachdem sie den Ramus [Vena cordis anterior]
circumflexus an die Facies pulmonalis des linken Ventri- 25 Conus arteriosus
kels abgegeben hat. 26 Arteria coronaria dextra (Ramus coni arteriosi)
Die Grenze zwischen dem rechten und linken Ventrikel mit Vena ventriculi dextri anterior
ist gut zu erkennen, weil die stärkere Muskulatur des lin- [Vena cordis anterior]
ken Ventrikels dessen Füllung nicht mehr hindurchschei- 27 Vena cava superior
nen läßt. 28 Pericardium (Pars lateralis)
Unterhalb des Überganges der Vena cava superior in 29 Pars ascendens aortae
den rechten Vorhof ist dorsal davon der Eintritt der Vena 30 Vena thoracica interna
pulmonalis dextra superior in das Perikard zu sehen. 31 Trachea

644
645
Abbildung 323 Cor 2
Aufsuchung der Arteria coronaria dexta 1

Nachdem das Epikard um die Anlagerungsstelle der Auri- 1 Clavicula (Facies articularis sternalis)
cula dextra umschnitten worden war, konnte die Auricula 2 Truncus brachiocephalicus
dextra vom Conus arteriosus des rechten Ventrikels und 3 Vena brachiocephalica sinistra
von der Pars ascendens aortae abgehoben werden. In dem 4 Pericardium (Cupula pericardii)
dadurch geschaffenen serosafreien Feld beginnt der Sul- 5 Clavicula (Facies articularis sternalis)
cus coronarius. In ihm liegt das Anfangsstück der Arteria 6 Vena thyroidea inferior [Vena thyreoidea ima]
coronaria dextra mit ihrem Urspung aus dem rechten Si- 7 Vena thoracica interna
nus aortae (Valsalvae). 8 Pleura mediastinalis (Schnittrand)
Der Sinus aortae wölbt sich deutlich vor, so daß die La- 9 Arcus aortae
ge des Ursprungs der Arteria coronaria dextra gut abge- 10 Truncus pulmonalis
schätzt werden kann. Nicht immer liegt er in der Mitte des 11 Pericardium (Pars lateralis)
Sinus. Manchmal wird er an dessen oberem Rand oder so- 12 Auricula sinistra
gar oberhalb davon gefunden. 13 Conus arteriosus mit Rami coni arteriosi
Sehr bald nach dem Ursprung entläßt die Arteria coro- der Arteriae coronariae
naria dextra den Ramus coni arteriosi, der mit dem 14 Arteria coronaria sinistra
gleichnamigen Ast des Ramus interventricularis anterior (Ramus marginalis sinister)
der Arteria coronaria sinistra anastomosiert. Nicht allzu- 15 Arteria coronaria sinistra
selten entspringt er selbständig aus dem gleichen Sinus (Ramus interventricularis anterior)
aortae und bildet dadurch eine dritte Kranzarterie. 16 Planum cardiacum
Der nächste Ast der Arteria coronaria dextra ist der Ra- mit Pars diaphragmatica pericardii
mus nodi sinuatrialis, der an der medialen Seite der Auri- 17 Pericardium (Pars sternocostalis)
cula zum Atrium dextrum zieht. 18 Arteria coronaria sinistra (Ramus ventriculi dextri
Gekreuzt wird die Arteria coronaria dextra durch Ve- des Ramus interventricularis anterior)
nae ventriculi dextri anteriores, die direkt in den rechten 19 Ventriculus dexter
Vorhof einmünden. 20 Vena marginalis dextra
Die Stärke der Arteria coronaria dextra ist schwan- 21 Arteria coronaria dextra (Ramus marginalis dexter)
kend, je nachdem ob sie oder wieviel sie von der Hinter- 22 Venae ventriculi dextri anteriores
wand des linken Ventrikels übernimmt. Sie gibt in der Re- [Venae cordis anteriores]
gel den Ramus interventricularis posterior und einen Ra- 23 Atrium dextrum
mus posterolateralis dexter für einen kleineren oder grö- 24 Auricula dextra
ßeren Teil der Hinterwand des linken Ventrikels wie bei 25 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
Abb. 320 ab. Eine solche Versorgung wird als Rechtstyp be- 26 Pericardium
zeichnet. Beim Linkstyp hingegen übernimmt die Arteria (Ansatz am Diaphragma mit vorderem Ast
coronaria sinistra den Ramus interventricularis posterior der Arteria pericardiacophrenica)
und versorgt dadurch das ganze Septum interventricula- 27 Sulcus coronarius
re. 28 Arteria coronaria dextra
Die Äste der Arteria coronaria dextra an der Facies an- mit Abgang des Ramus marginalis dexter
terior wurden schon bei Abb. 322 beschrieben. Hier soll 29 Arteria coronaria dextra
nur noch auf die besser sichtbare Vena marginalis dextra (Ramus venticuli dextri anterior)
hingewiesen werden, die wie die Venae ventriculi dextri 30 Arteria coronaria dextra (Ramus nodi sinuatrialis)
anteriores direkt in den rechten Vorhof mündet oder sich 31 Arteria coronaria dextra
zur Vena cardiaca parva begibt. mit Abgang des Ramus coni arteriosi
32 Pericardium serosum
(Schnittrand der Lamina visceralis)
33 Vena cava superior
34 Pars ascendens aortae
35 Vena cava superior
36 Trachea

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647
Abbildung 324 Cor 3
Aufsuchung der Arteria coronaria dextra 2

Die Kranzgefäße des Herzens werden bei einem wohlge- 1 Arteria thoracica interna
nährten Menschen oft von dicken subepikardialen Fettge- 2 Manubrium sterni (Schnittfläche)
webspolstern begleitet, die das optische Erscheinungsbild 3 Pars ascendens aortae
des Herzens stark beeinflussen und ihre Aufsuchung er- 4 Arteria thoracica interna
schweren. Zum Vergleich wird daher die gleiche Präpara- 5 Pericardium (Schnittrand)
tionssituation der vorhergehenden Abbildung an einem 6 Musculus sternocleidomastoideus
fettreichen Herzen dargeboten. 7 Auricula sinistra
Fettgewebspolster umrahmen die Facies anterior des 8 Sinus aortae (dexter)
rechten Ventrikels und lassen nur ein bescheidenes Drei- 9 Vena coni arteriosi
eck frei, in welchem das dunkle Myokard durch das sehr 10 Conus arteriosus
transparente Epicardium hindurchscheint. Das obere 11 Venae interventriculares anteriores
Fettgewebspolster füllt den Sulcus coronarius aus und 12 Ventriculus dexter
folgt ihm um den ebenfalls mit Fettgewebe bedeckten 13 Diaphragma (Pars costalis)
Margo dexter zur hinten gelegenen Facies inferior des 14 Arteria epigastrica superior
Herzens. Links wird das weitgehend fettfreie Dreieck 15 Apex cordis
durch das Fettpolster entlang des Sulcus interventricularis 16 Arteria coronaria sinistra (Ramus ventriculi dextri
anterior begrenzt, und vor dem Conus arteriosus und am des Ramus interventricularis anterior)
Apex cordis hängen die einzelnen Fettpolster miteinander 17 Pericardium (Pars sternocostalis)
zusammen. 18 Arteria coronaria dextra (Ramus coni arteriosi)
Das Fettpolster am Sulcus interventricularis anterior 19 Arteria coronaria dextra (Ramus nodi sinuatrialis)
beinhaltet den Ramus interventricularis anterior der Arte- 20 Diaphragma (Pars costalis)
ria coronaria sinistra. Die durch das Epikard hindurch- 21 Auricula dextra
schimmernden Gefäße sind aber Äste der Vena interven- 22 Diaphragma mit Pleura diaphragmatica bedeckt
tricularis anterior, die um den Margo obtusus des Herzens 23 Musculus rectus abdominis (Schnittfläche)
zu der im hinteren Teil des Sulcus coronarius gelegenen 24 Arteria epigastrica superior
Vena coronaria sinistra ziehen und demnach der Vene an- 25 Diaphragma (Pars sternalis)
gehören, die jetzt wieder Vena cordis magna heißt. Das 26 Margo dexter
entspricht dem allgemeinen Prinzip, daß die größeren 27 Pericardium (Pars lateralis)
Stämme der Venen oberflächlicher und diejenigen der Ar- 28 Sulcus coronarius
terien tiefer liegen. 29 Atrium dextrum
Nach Spaltung des Epicardiums über dem rechten An- 30 Epicardium (Schnittfläche)
fang des Sulcus coronarius wurde das Fettgewebe bis auf 31 Arteria coronaria dextra
die Arteria coronaria dextra durchtrennt und auseinan- 32 Epicardium (Schnittfläche)
dergezogen. Die Arterie wurde sodann bis zum rechten Si- 33 Vena cava superior
nus aortae auspräpariert, wo sie entspringt. Sie überlagert 34 Pleura partietalis (Pars costalis – Schnittrand)
kleine Venen, die in den rechten Vorhof einmünden, und 35 Vena brachiocephalica sinistra
gibt als erste Äste den Ramus coni arteriosi nach unten 36 Musculus sternocleidomastoideus
und den Ramus nodi sinuatrialis nach oben hin ab.
An dem von Fettgewebe nicht überlagerten Myokard
des rechten Ventrikels ist ein Stück des für ihn bestimm-
ten Astes zu sehen, der vom Ramus interventricularis an-
terior kommt.

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649
Abbildung 325 Cor 4
Aufsuchung der Arteria coronaria sinistra

Das Herz wurde aus der Cavitas pericardialis herausgeho- 1 Arteria thoracica interna
ben und mit seinem Apex cordis nach medial verlagert, so 2 Conus arteriosus
daß seine Facies pulmonalis mit ihrem Margo obtusus 3 Epicardium (Schnittrand)
nach vorne gekehrt wurde. 4 Truncus pulmonalis
Vom linken Vorhof, der dorsal von den Ventrikeln liegt, 5 Arteria coronaria sinistra (Ramus circumflexus –
ist nur die zur Seite gezogene Auricula sinistra und an- von subepikardialem Fettgewebe bedeckt)
deutungsweise die obere Vorhofswand zu sehen. Das Epi- 6 Auricula sinistra
cardium und das Fettgewebe lateral vom Truncus pulmo- 7 Manubrium sterni (Schnittfläche)
nalis wurde vom auslaufenden Sulcus coronarius an ge- 8 Pars ascendens aortae
spalten und auseinandergezogen, so daß der aus dem Sul- (zwischen Ansatz des Percardium serosum
cus coronarius austretende Ramus interventricularis ante- und Percardium fibrosum)
rior der Arteria coronaria sinistra dargestellt werden 9 Arteria coronaria sinistra
konnte. (Ramus marginalis sinister)
Der zwischen dem Abgang der Auricula sinistra und 10 Pericardium (Pars lateralis)
dem linken Ventrikel dem Sulcus coronarius folgende Ra- 11 Ventriculus sinister (Facies pulmonalis)
mus circumflexus ist in dem sichtbaren Wulst des Fettge- [Margo obtusus]
webes verborgen geblieben. 12 Arteria coronaria sinistra
Als ersten Ast gibt der Ramus interventricularis ante- (Ramus posterior ventriculi sinistri)
rior den dargestellten Ramus coni arteriosi ab, der mit 13 Planum cardiacum
dem gleichnamigen Ast der Arteria coronaria dextra ana- mit Pars diaphragmatica pericardii
stomosiert. Nach lateral gehen Äste für den linken Ventri- 14 Diaphragma (Pars costalis)
kel ab, von denen der als Ramus lateralis [Ramus diagona- 15 Arteria epigastrica superior
lis] bezeichnete meistens, wie an diesem Präparat, der 16 Arteria coronaria sinistra
stärkste ist. (Ramus interventricularis anterior)
Der Versorgungsbereich des Ramus circumflexus ist 17 Vena interventricularis anterior
besonders variabel. Er umfaßt normalerweise nur einen 18 Pericardium (Pars sternocostalis)
Teil der Hinterwand des linken Ventrikels wie bei 19 Diaphragma (Pars costalis)
Abb. 106, obwohl er dort mehrere Rami posteriores ventri- 20 Musculus rectus abdominis (Schnittfläche)
culi sinistri abgibt. Sein Ende gelangt als Ramus atrialis 21 Diaphragma (Pars sternalis)
zur hinteren Wand des linken Vorhofs oder kann sich als 22 Apex cordis
Ramus nodi atrioventricularis zum Aschoff-Tawara- 23 Ventriculus sinister (Facies diaphragmatica)
schen Knoten fortsetzen, der allerdings meistens vom Ra- [Facies inferior]
mus interventricularis posterior abgeht. Diese Versorgung 24 Sulcus interventricularis anterior
der Hinterwand des Herzens wird Rechtsversorgungtyp 25 Arteria coronaria sinistra (Ramus lateralis
genannt, weil die Arteria coronaria dextra an ihr einen [diagonalis] des Ramus interventricularis anterior)
großen Anteil hat. 26 Ventriculus dexter (Facies sternocostalis)
Übernimmt der Ramus circumflexus die ganze Hinter- [Facies anterior]
wand des linken Ventrikels und auch den hinteren Teil des 27 Pericardium fibrosum mit Percardium serosum
Septum interventriculare, indem er auch den Ramus in- (Schnittrand)
terventricularis posterior abgibt, wird vom Linksversor- 28 Pars ascendens aortae mit Recessus aorticus
gungstyp (Kalbfleisch und Hort) gesprochen. Er ist 29 Pericardium serosum (Schnittrand)
nicht der Normalversorgungstyp, weil er nur bei ungefähr 30 Vena brachiocephalica sinistra
einem Viertel der Menschen vorkommt. Die Stärke des in der Area interpleurica superior
Ramus circumflexus variiert auf Grund seines unter-
schiedlichen Versorgungsgebietes beachtlich. Die Arteria
coronaria sinistra bleibt aber bei allen Versorgungstypen
das stärkere Gefäß.

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651
Abbildung 326 Cor 5
Ventriculus dexter

An einem entnommenen Herzen wurden die Ventrikel 1 Arteria pulmonalis dextra


von vorn eröffnet. Bei der vorliegenden topographischen 2 Truncus brachiocephalicus
Einstellung ist die rechte Oberfläche des Septum interven- 3 Arteria carotis communis sinistra
triculare sichtbar, weil das Septum nicht rein sagittal (Ursprungsöffnung)
steht. Von ihr entspringt im oberen Teil die Crista supra- 4 Valva trunci pulmonalis
ventricularis. Sie begrenzt mit der im unteren Teil zum (Valvula semilunaris sinistra)
vorderen Papillarmuskel ziehenden Trabecula septomar- 5 Vena coronaria sinistra [Vena cordis magna]
ginalis eine Öffnung, die den Einströmungsteil vom Aus- 6 Arcus aortae
strömungsteil des rechten Ventrikels trennt. 7 Truncus pulmonalis (Aufteilungssporn)
Der Einströmungsteil beginnt mit dem Ostium atrio- 8 Auricula sinistra
ventriculare dextrum, welches von der Valva tricuspidalis 9 Valva trunci pulmonalis (Valvula semilunaris dextra)
gebildet wird, und der Ausströmungsteil engt sich zum 10 Myocardium des Conus arteriosus (Schnittfläche)
Ostium trunci pulmonalis hin konisch ein und wird als 11 Chordae tendineae
Conus arteriosus oder Infundibulum bezeichnet. 12 Musculus papillaris anterior
An der Valva tricuspidalis, auch Valva atrioventricula- 13 Septum interventriculare (Pars muscularis)
ris dextra genannt, wird die Cuspis anterior mit der Cuspis 14 Ventriculus sinister mit Trabeculae carneae
posterior durch eine sichtbare schmale Kommissur ver- 15 Vena interventricularis anterior
bunden, und vom Musculus papillaris anterior ziehen 16 Sulcus interventricularis anterior
Chordae tendineae zu diesen beiden Segeln. Sie gelangen 17 Anastomose der Venae interventriculares anterior
zum freien Rand und zur ventrikularen Fläche der Segel, und posterior
wobei sich die gegen die Kommissuren gerichteten fä- 18 Mycardium des Ventriculus sinister (Schnittfläche)
cherförmig aufspalten. Sie zeigen damit ein Verhalten, wie 19 Apex cordis
es bei den Chordae tendineae üblich ist. 20 Trabecula septomarginalis
Von dem zwischen dem Septum und der Hinterwand 21 Commissura anteroseptalis
des rechten Ventrikels ausgehenden Musculus papillaris 22 Commissura anteroposterior
posterior gehen die Chordae tendineae nur zum Hauptteil 23 Sulcus coronarius
der Cuspis posterior, während die Chordae tendineae zum 24 Atrium dextrum
hinteren Kommissurenbereich von einer nicht seltenen 25 Myocardium des Ventriculus dexter
Abspaltung des Muskels kommen. 26 Cuspis posterior
Die Kommissur zwischen den Cuspides anterior und 27 Cuspis septalis
septalis ist durch die Einstrahlung der Chordae tendineae 28 Cuspis anterior
eines Musculus papillaris septalis weitgehend verdeckt. 29 Crista supraventricularis
Der Musculus papillaris septalis ist meistens sehr un- 30 Auricula dextra
scheinbar und wird durch akzessorische Musculi papilla- 31 Pars ascendes aortae
res septales ergänzt. Diese können aber auch ganz fehlen 32 Arteria subclavia sinistra
oder werden durch Chordae tendineae ersetzt, die aus der
ebenen Fläche des Septum interventriculare auftauchen.
Das Ostium trunci pulmonalis wird von der Valva trun-
ci pulmonalis gebildet, von welcher die Valvula semiluna-
ris sinistra sichtbar ist. Sie liegt etwas dorsaler als die ver-
deckte Valvula semilunaris dextra, und oberhalb von ihr
ist der Truncus pulmonalis über der Valvula semilunaris
anterior etwas vorgewölbt.

652
653
Abbildung 327 Cor 6
Ventriculus sinister

Wird das Septum interventriculare in die Blickrichtung 1 Sulcus coronarius


gedreht, gewinnt man gleichzeitig Einblick in beide von 2 Myocardium des Conus arteriosus (Schnittfläche)
vorn eröffnete Herzkammern. Insbesondere entsteht da- 3 Truncus brachiocephalicus
durch eine gute Übersicht über den linken Ventrikel, der 4 Truncus brachiocephalicus (Ursprungsöffnung)
hier besprochen werden soll. 5 Aufteilungssporn
Im Ventriculus sinister geht der Einströmungsteil vom zwischen Truncus brachiocephalicus
Ostium atrioventriculare sinistrum aus, das von der Valva und Arteria carotis communis sinistra
mitralis, auch Valva atrioventricularis sinistra oder Valva 6 Arteria subclavia sinistra
bicuspidalis genannt, umgeben wird. Sie wurzelt wie die 7 Auricula sinistra
Valva tricuspidalis an einem Anulus fibrosus, der die Vor- 8 Aufteilungssporn zwischen Arteria carotis
hofsmuskulatur von der Kammermuskulatur trennt. Der communis sinistra und Arteria subclavia sinistra
Anulus fibrosus sinister hat aber zum Septum interventri- 9 Arteria pulmonalis sinistra
culare hin eine Lücke, die von der lateralen Wand des fi- 10 Truncus pulmonalis (eröffnet)
brösen Aortenrings geschlossen wird. 11 Arteria coronaria sinistra (reseziert)
Der fibröse Aortenring besteht dort zwischen der Val- 12 Valva trunci pulmonalis
vula semilunaris sinistra und Valvula semilunaris posteri- (Valvula semilunaris sinistra)
or aus dem Septum intervalvulare sinistrum, welches sich 13 Valva atrioventricularis sinistra [Valva bicuspidalis]
ventrikelwärts in die bindegewebige Grundlage der Cuspis (Commissura anterolateralis)
anterior der Valva bicuspidalis fortsetzt. 14 Cuspis anterior der Valva bicuspidalis
Die Cuspis anterior trennt durch ihre Verankerung am 15 Musculus papillaris anterior
fibrösen Aortenring den Einströmungsteil vom Ausströ- 16 Musculus papillaris anterior (Zusammenhang mit
mungsteil des linken Ventrikels und wird auf Grund ihres der kompakten Schicht des Myocardium)
Zusammenhangs mit der Aorta auch als Aortensegel be- 17 Musculus papillaris posterior
zeichnet. Sie besitzt zum Unterschied von allen anderen 18 Myocardium des linken Ventrikels (Schnittfläche)
Segeln auch an ihrer ventrikulären Oberfläche größten- 19 Apex cordis und seine Ventrikelbeziehung
teils keine Rippung durch angelagerte Chordae tendineae, 20 Cuspis posterior der Valva bicuspidalis
welche die Strömung behindern würden. 21 Ventriculus sinister mit Trabeculae carneae
Die Kommissuren zwischen beiden Segeln sind nicht (Ausströmungsteil)
besonders tief, aber ihnen gegenüber liegen die beiden 22 Vena interventricularis anterior
kräftigen Papillarmuskeln, die ihre Chordae tendineae zu 23 Valva atrioventicularis dextra [Valva tricuspidalis]
den benachbarten Segeln schicken. Der Musculus papilla- (Commissura posteroseptalis)
ris anterior kommt von der lateralen Wand der Kammer, 24 Musculus papillaris posterior (hintere Abspaltung)
und der Musculus papillaris posterior wurzelt an der Hin- 25 Anastomose zwischen den Venae interventriculares
terwand in der Nähe des Septum interventriculare. Beide anterior und posterior
Muskeln sind mit der kompakten Ventrikelmuskulatur 26 Sulcus interventricularis anterior
breitflächig verbunden, wenn sich ihnen auch kräftige 27 Trabeculae carneae des Ventriculus dexter
Trabeculae carneae in der Umgebung ihres Ursprungs an- (Schnittfläche)
lagern. 28 Trabecula septomarginalis
An den Ausströmungsteil der linken Herzkammer 29 Musculus papillaris anterior des Ventriculus dexter
schließt die eröffnete Pars ascendens aortae an, die einen 30 Cuspis posterior der Valva tricuspidalis
Einblick in die vom Arcus aortae abgehenden Gefäße ge- 31 Valva atrioventricularis dextra [Valva tricuspidalis]
währt. (Commissura anteroposterior)
32 Cuspis anterior der Valva tricuspidalis
33 Valva atrioventricularis dextra [Valva tricuspidalis]
(Commissura anteroseptalis)
34 Crista supraventricularis
35 Valva trunci pulmonalis (Valvula semilunaris dextra)
36 Auricula dextra
37 Truncus pulmonalis (Aufteilungssporn)
38 Pars ascendens aortae (hintere Wand von innen)

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655
Abbildung 328 Cor 7
Ausguß der Hohlräume

Das Ausgußpräparat entspricht in seiner Einstellung der 1 Pars ascendens aortae


vorhergehenden Abbildung. Das Septum interventriculare 2 Truncus pulmonalis
liegt im unteren Teil in der Blickrichtung und dreht sich 3 Atrium sinistrum
im oberen Teil schraubig in die frontale Ebene, so daß der 4 Sinus trunci pulmonalis
Conus arteriosus des rechten Ventrikels vor dem Ausströ- (Vorwölbung bei der Valvula semilunaris anterior)
mungsteil des linken Ventrikels zu liegen kommt. 5 Auricula sinistra
Das entspricht der schraubigen Verdrehung der Bul- 6 Sinus trunci pulmonalis
buswülste in der Entwicklungsgeschichte, welche die (Vorwölbung bei der Valvula semilunaris sinistra)
Trennung des rechten Herzens vom linken mit dem Ziele 7 Sinus aortae sinister
fortsetzen, den Lungenkreislauf hinter den Körperkreis- 8 Ventriculus sinister
lauf zu schalten. 9 Conus arteriosus des Ventriculus dexter
Damit hat sich der Ausströmungsteil des rechten Ven- 10 Ventriculus dexter
trikels in Form des Conus arteriosus vom Einströmungs- 11 Atrium dextrum
teil abgewinkelt, während die beiden Strömungsteile des 12 Musculus papillaris anterior (Abdruck)
linken Ventrikels nur durch die Cuspis anterior getrennt 13 Sulcus coronarius
aneinandergelagert verbleiben. 14 Auricula dextra
Die beiden Auriculae atrii zeigen die Zerklüftungen 15 Sinus trunci pulmonalis
duch die Musculi pectinati, wobei nur die Auricula sinistra (Vorwölbung bei der Valvula semilunaris dextra)
an ihrem gestielten Abgang in die glatte Wand des linken
Vorhofes übergeht.
Der Conus arteriosus besitzt auch an der äußeren Ober-
fläche keine auffälligen Trabeculae carneae und trägt am
Ostium trunci pulmonalis die Valva trunci pulmonalis mit
ihren Ausbauchungen an den drei Valvulae semilunares.
Am weitgehend verdeckten Übergang des Ausströ-
mungsteils des linken Ventrikels in die Aorta ist am Osti-
um aortae von der Valva aortae nur gerade noch der aus-
gegossene Sinus aortae der Valvula semilunaris sinistra zu
sehen, von dem sich der Sulcus coronarius nach lateral
fortsetzt.
Der Musculus papillaris anterior der rechten Herzkam-
mer hat eine deutliche Vertiefung hinterlassen, während
die Abgänge der beiden Papillarmuskeln der linken Herz-
kammer zu weit dorsal liegen, um bei dieser Blickrichtung
in Erscheinung zu treten.
Der Ventriculus sinister fällt durch seine rundliche
Form und die regelmäßigen Abdrücke der Trabeculae car-
neae auf, während der Ventriculus dexter eine ausgespro-
chen dreieckige Querschnittsform mit unruhigeren Ab-
drücken der Trabaculae carneae besitzt.

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657
Abbildung 329 Cor 8
Atria cordis

A. Beim Einblick in das Atrium dextrum eines auf die 1 Auricula dextra
Spitze gestellten Herzens von oben ist die Umrandung des 2 Crista terminalis
Ostium atrioventriculare dextrum mit dem Ansatz der 3 Septum atrioventriculare
Valva tricuspidalis zu sehen. Die drei Segel der Klappe, die 4 Cuspis septalis der Valva tricuspidalis
durch Kommissuren miteinander verbunden sind, wölben 5 Cuspis anterior der Valva tricuspidalis
sich mit ihren Hauptteilen ein wenig vor und können da- 6 Cuspis posterior der Valva tricuspidalis
her als Cuspis anterior, Cuspis posterior und Cuspis septa- 7 Crista terminalis (Schnittfläche)
lis gut unterschieden werden. 8 Musculi pectinati (Schnittflächen)
Die Cuspis anterior ist nicht genau nach vorn gerichtet, 9 Ventriculus dexter (Facies diaphragmatica)
sondern liegt mehr dem nach oben gekehrten Margo dex- [Facies inferior]
ter gegenüber. Die an sich dünne Vorhofwand trägt an der 10 Ostium atrioventriculare dextrum
Innenseite nicht nur im Bereich der Auricula dextra die 11 Pericardium
vorspringenden Musculi pectinati, sondern auch an ei- 12 Vena cava inferior
nem anschließenden größeren Teil der Vorhofwand, der 13 Septum interatriale
innen durch die Crista terminalis und außen durch den 14 Cuspis anterior der Valva bicuspidalis
Sulcus terminalis von dem einbezogenem glattwandigen 15 Ostium atrioventriculare sinistrum
Sinus venarum cavarum abgegrenzt wird. Ein massiveres 16 Cuspis posterior der Valva bicuspidalis
Lager von abgehobenen Muskelbündeln stellt in der Ver- 17 Vena interventricularis posterior
längerung des Margo dexter des Herzens einen geradezu [Vena cordis media]
spongiösen Wandanteil der Vorhofwand her, der den 18 Vena ventriculi sinistri posterior
Übergang von der kantigen Form des Ventrikels zur rund- 19 Sinus coronarius
lichen des Vorhofs bildet. 20 Atrium sinistrum (Schnittfläche der Wand)
21 Arteria coronaria sinistra
B. Bei Einblick in das Atrium sinistrum eines auf die Spitze (Ramus posterior ventriculi sinistri
gestellten Herzens von oben ist die Umrandung des Osti- des Ramus circumflexus)
um atrioventriculare sinistrum mit dem Ansatz der Valva 22 Sulcus coronarius mit Gefäßen
bicuspidalis zu sehen, die aus einer Cuspis anterior und ei- 23 Ventriculus sinister
ner Cuspis posterior besteht. An der rechten Kommissur 24 Ventriculus sinister (Facies diaphragmatica)
ist eine Cuspis commissuralis eingeschoben, wie sie auch [Facies inferior]
an anderen Segelkommissuren vorkommt. 25 Atrium sinistrum
Der linke Vorhof liegt bei topographischer Einstellung (Schnittfläche der Wand mit Rami atriales)
dorsal am Herzen. Er dehnt sich weit nach rechts, bis hin- 26 Auricula sinistra
ter den rechten Vorhof aus und nimmt dort die Venae pul- 27 Vena cava superior
monales dextrae auf. Vorn am linken Rand, unmittelbar 28 Pars ascendens aortae
oberhalb des Sulcus coronarius, trägt er die Auricula sini- 29 Atrium dextrum (hintere Wand)
stra, die im Unterschied zur Auricula dextra in gestielter 30 Crista terminalis
Form an ihm hängt und nur in ihrem Inneren Musculi 31 Sulcus terminalis
pectinati besitzt. Der Wandanteil hinter der Auricula sini- 32 Musculi pectinati in der Auricula dextra
stra, der sich in die linken Lungenvenen öffnet, wurde re-
seziert.
Bei topographischer Einstellung des Herzens würden
die gleichen Einblicke in die Vorhöfe bei einem auf der
linken Seite liegenden Menschen von hinten in Richtung
der Herzachse entstehen.

658
A

659
Abbildung 330 Cor 9
Valvulae semilunares
Septum interatriale

A. Wird ein Herz auf die Herzspitze gestellt, wie es bei der 1 Auricula sinistra
sogenannten systematischen Einstellung üblich ist, und 2 Valva trunci pulmonalis
blickt man von oben auf die sonst nach hinten gerichtete (Valvula semilunaris anterior)
Herzbasis, so entsteht ein Einblick in die eröffneten gro- 3 Valva trunci pulmonalis
ßen Arterien des Herzens mit ihren Taschen- oder Semi- (Valvula semilunaris sinistra)
lunarklappen. 4 Valva trunci pulmonalis (Valvula semilunaris dextra)
In dem abgetrennten Stumpf des Truncus pulmonalis 5 Valva aortae (Valvula semilunaris dextra)
ist die Valva trunci pulmonalis mit ihren Valvulae semilu- 6 Pars ascendens aortae
nares anterior, dextra und sinistra zu sehen, die mit ihren 7 Sulcus coronarius
Lunulae und Noduli, dem geschlossenem Zustand der 8 Auricula dextra
Klappe entsprechend, aneinanderliegen. 9 Valva aortae (Valvula semilunaris posterior)
Zur Valva trunci pulmonalis führt der eröffnete Conus 10 Auricula dextra (Lage des Nodus sinuatrialis
arteriosus, der dort sein Ostium trunci pulmonalis findet, [Keith-Flackscher Sinusknoten])
das vor dem Ostium aortae mit dessen Valva aortae zu lie- 11 Vena cava superior
gen kommt. Von ihr ist nur die seitliche Verankerung der 12 Auricula dextra
Valvula semilunaris dextra und posterior mit dem Ein- 13 Musculi pectinati
blick in die entsprechenden Sinus aortae zu sehen. In der 14 Arteria coronaria dextra (Ramus marginalis dexter)
Schnittspalte des Truncus pulmonalis wölbt sich das obe- 15 Septum interatriale
re Ende der Außenfläche des Sinus aortae sinister vor, aus 16 Ventriculus dexter mit Trabeculae carneae
dem weiter unten die Arteria coronaria sinistra entspringt 17 Cuspis septalis der Valva tricuspidalis
und bis zu ihrer Resektionsstelle dargestellt wurde. (septaler Ansatz)
Rechts von der eröffneten Pars acendendes aortae zieht 18 Ostium sinus coronarii
die Vena cava superior nach abwärts und verbindet sich 19 Crista terminalis (Schnittfläche)
mit dem oberen Rand der Auricula dextra, dort wo suben- 20 Ventriculus dexter (Margo dexter)
dokardial der Nodus sinuatrialis [Keith-Flackscher Si- 21 Ventriculus dexter
nusknoten] liegt. (Facies diaphragmatica [Facies inferior])
22 Musculi pectinati (Schnittflächen)
B. Beim Einblick von lateral und etwas von hinten sind die 23 Trigonum Koch
Einmündungen der großen Venen und das Septum inter- 24 Valvula sinus coronarii [Valvula Thebesii]
atriale zu sehen. Zwischen den Ostien der oberen und un- 25 Valvula venae cavae inferioris [Valvula Eustachii]
teren Hohlvene liegt das Tuberculum intervenosum, unter- 26 Vena cava inferior
halb von dem sich die Fossa ovalis mit ihrem Limbus be- 27 Crista terminalis (kaudales Ende)
findet. Der glattwandige Sinus venarum cavarum wird 28 Fossa ovalis
durch die Crista terminalis von dem mit Musculi pectinati 29 Limbus fossae ovalis
versehenen Anteil des Atrium dextrum abgegrenzt. Von 30 Tuberculum intervenosum
ihr ist nur das Anfangs- und Endstück erhalten geblieben. 31 Ostium venae cavae superioris
Von der Einmündung der unteren Hohlvene spannt 32 Crista terminalis (Schnittfläche)
sich zum Septum interatriale die Valvula venae cavae infe- 33 Vena cava superior
rioris (Eustachii), die zu embryonalen Zeiten das Blut 34 Pericardium
zum Foramen ovale leitete. Sie besitzt mit der Valvula si- 35 Truncus pulmonalis
nus coronarii (Thebesii) einen gemeinsamen Schenkel, 36 Arteria coronaria sinistra
der als Todarosche Sehne eine bindegewebige Grundlage 37 Ventriculus sinister
hat und zusammen mit dem Ansatz der Cuspis septalis 38 Nodulus valvulae semilunaris anterioris
und dem Ostium sinus coronarii das Kochsche Dreieck 39 Ventriculus dexter (Conus arteriosus)
begrenzt. In ihm liegt subendokardial der Nodus atrioven-
tricularis [Aschoff-Tawarascher Knoten] des Erre-
gungsleitungssystems des Herzens.

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A

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Abbildung 331 Regio infraclavicularis 1
Trigonum clavipectorale

Das Trigonum clavipectorale ist ein kleines Dreieck, das 1 Musculus deltoideus
unterhalb der Klavikula zwischen den Rändern des Mus- 2 Cutis (Schnittfläche)
culus pectoralis major und des Musculus deltoideus liegt. 3 Musculus deltoideus
Es wurde daher früher auch als Trigonum deltoideopecto- mit Fascia deltoidea superficialis
rale (Mohrenheim) bezeichnet. Diese muskelfreie Stelle 4 Trigonum clavipectorale
ist bei muskelstarken Menschen sehr klein, ruft an der [Trigonum deltoideopectorale
Oberfläche des Körpers aber doch eine deutliche Grube (Mohrenheim)]
hervor, die Fossa infraclavicularis genannt wird. Sie setzt 5 Musculus trapezius
sich in den Sulcus deltoideopectoralis nach unten hin fort, 6 Fossa supraclavicularis major
der am Arm in den Sulcus bicipitalis lateralis übergeht 7 Fossa supraclavicularis minor
und somit den Weg für die Vena cephalica bereitet. 8 Musculus sternocleidomastoideus
Die beiden Muskeln werden von der dünnen Fascia 9 Clavicula
pectoralis superficialis bedeckt, die auch das Trigonum 10 Musculus pectoralis major
und den Sulcus überbrückt. Gegen den lateralen Rand des mit Fascia pectoralis superficialis
Musculus pectoralis major hin verwächst sie, wie auf Ab- 11 Costa prima
bildung A ersichtlich ist, stärker mit der Lamina profunda 12 Musculus trapezius
strati subcutanei, welche sich nach hinten als Fascia axil- 13 Musculus sternocleidomastoideus
laris superficialis fortsetzt. 14 Fossa supraclavicularis major
Wird die Fascia pectoralis superficialis wie auf Abbil- 15 Musculus pectoralis major
dung B gespalten, so findet man im Sulcus deltoideopecto- 16 Costa prima
ralis die Vena cephalica, welche meistens besser am Mus- 17 Tela subcutanea (Schnittfläche)
culus deltoideus haftet. Sie wird vom Ramus deltoideus der 18 Fossa supraclavicularis minor
Arteria thoracoacromialis begleitet und erreicht mit ihm 19 Clavicula
das Trigonum clavipectorale, wo sie ebenfalls die Fascia 20 Fascia pectoralis superficialis
clavipectoralis durchsetzt, um in die Vena subclavia ein- 21 Arteria thoracoacromialis
zumünden. Nur manchmal zieht sie selbst oder einer ihrer (Ramus deltoideus)
Äste über die Clavicula hinweg und verbindet sich mit 22 Vena cephalica
den Venen des Halses. 23 Sulcus deltoideopectoralis
Bevor die Vena cephalica in der Fascia clavipectoralis 24 Fossa axillaris
verschwindet, nimmt sie eine Vene auf, die den Ramus 25 Musculus deltoideus
acromialis der Arteria thoracoacromialis begleitet hat, so 26 Sulcus bicipitalis medialis
wie sie auch für die anderen Äste der Vena thoracoacro- 27 Plica axillaris anterior
mialis oder deren Stämme den üblichen Abfluß bildet. 28 Lamina profunda strati subcutanei
29 Fascia clavipectoralis
30 Musculus deltoideus
31 Fascia deltoidea superficialis
32 Acromion
33 Plica axillaris posterior
34 Fossa axillaris
35 Lamina profunda strati subcutanei
36 Sulcus deltoideopectoralis
37 Acromion

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A

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Abbildung 332 Regio infraclavicularis 2
Musculus pectoralis major

Der von vorn freipräparierte Musculus pectoralis major 1 Musculus deltoideus


zeigt eine etwas erweiterte Spalte zwischen seiner Pars 2 Arteria thoracoacromialis (Ramus deltoideus)
clavicularis und Pars sternocostalis. Diese beiden Teile 3 Vena cephalica
sind zwar in der Regel deutlich voneinander abgesetzt, 4 Sulcus deltoideopectoralis
schließen aber meistens ohne größere Spaltbildung an- 5 Musculus deltoideus
einander an. (Perimysium zwischen den Muskelfaserbündeln)
Die Pars clavicularis kommt fleischig und kurzsehnig 6 Cutis (Schnittfläche)
von der medialen Hälfte der Clavicula bis zur Articulatio 7 Trigonum clavipectorale
sternoclavicularis. Sie besteht am Ursprung ebenso wie [Trigonum deltoideopectorale (Mohrenheim)]
der obere Teil der Pars sternocostalis aus dickerer Musku- nach Entfernung der Fascia pectoralis superficialis
latur als der übrige Teil. Die besondere Dicke des Muskels 8 Clavicula
vor seinem Ansatz, im oberen Teil der Plica axillaris ante- 9 Articulatio sternoclavicularis
rior, entsteht aber durch die fächerartige Konvergenz aller 10 Musculus trapezius
seiner Fasern. 11 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
Bei Darstellung der Muskelfasern des Musculus pecto- 12 Fascia clavipectoralis
ralis major zeigt es sich, daß die Fasern der Pars clavicula- 13 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
ris am weitesten nach distal zum Arm hin verlaufen und 14 Plica axillaris anterior
ihre breitflächige Sehne an der Crista tuberculi majoris bis 15 Areola mammae
zur Tuberositas deltoidea reicht, wo sie sich mit der Sehne 16 Papilla mammaria
des Musculus deltoideus verbindet. 17 Fascia pectoralis superficialis (Schnittrand)
Dieser Sehne lagert sich an der Hinterseite ein Sehnen- 18 Tela subcutanea (Schnittfläche)
blatt an, welches von dem oberen Anteil der Pars sternoco- 19 Fascia pectoralis superficialis
stalis kommt, während der untere Teil der Pars sternoco- 20 Lamina profunda strati subcutanei
stalis und die Pars abdominalis sich um den lateralen 21 Epimysium des Musculus deltoideus
Rand des Muskels nach hinten eindrehen und mit einer
eingeschlagenen Sehne ansetzen, die an der Crista tuber-
culi majoris am weitesten nach proximal reicht. Dadurch
entsteht zwischen den Blättern eine Tasche, die hinter der
Pars clavicularis von proximal zugänglich und mit Fett
und lockerem Bindegewebe ausgefüllt ist.
Die vom Ansatz näher entspringenden Muskelfasern
setzen somit distaler an als die ferner liegenden. Ein voll-
kommener Ausgleich ihrer Länge wird aber dadurch nicht
einmal annähernd erreicht.
Im Sulcus deltoideopectoralis liegt eine kräftige Vena
cephalica, die vom Ramus deltoideus der Arteria thoraco-
acromialis begleitet wird. Im Trigonum clavipectorale ist
Fettgewebe zu sehen, das durch die übliche Auflockerung
der Fascia clavipectoralis an dieser Stelle von keiner ge-
schlossenen Bindegewebsplatte bedeckt wird.

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Abbildung 333 Regio infraclavicularis 3
Fascia clavipectoralis

Durch Erweiterung der Spalte zwischen der Pars clavicu- 1 Arteria thoracoacromialis (Ramus deltoideus)
laris und der Pars sternocostalis des Musculus pectoralis 2 Vena cephalica
major wurde die Fascia clavipectoralis freigelegt, die von 3 Musculus deltoideus
Nerven- und Gefäßästen für den Muskel durchdrungen 4 Tela subcutanea (Schnittfläche)
wird. 5 Cutis (Schnittfläche)
Die Fascia clavipectoralis befindet sich an der Hinter- 6 Trigonum clavipectorale
seite des Musculus pectoralis major. Sie entspricht aber [Trigonum deltoideopectorale (Mohrenheim)]
nicht einer Fascia pectoralis profunda, weil sich eine fest 7 Clavicula
mit dem Muskel verwachsene ziemlich ansehnliche Bin- 8 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
degewebsschicht, die Eisler zwar nur als Perimysium ex- 9 Nervus pectoralis lateralis
ternum bezeichnet hat, diesen Platz einnimmt. Zwischen (absteigender Ast für die Pars sternocostalis
ihr und der Fascia clavipectoralis liegt das Spatium sub- des Musculus pectoralis major)
pectorale in dem sich die Subpektoralphlegmonen aus- 10 Arteria thoracoacromialis (Ramus pectoralis)
breiten können. Die Muskelfaszien sind mit dem Musculus 11 Musculus pectoralis minor
pectoralis major so gut verbunden, daß eine solche patho- (bedeckt mit dem vorderen Blatt
logische Raumbildung nicht möglich ist. Schließlich lie- der Fascia clavipectoralis)
gen auch die oberflächlichen Pektoralphlegmonen außer- 12 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
halb des muskulären Faszienraums. Beide Bindegewebs- 13 Areola mammae
strukturen verbinden sich gegen den freien Rand des 14 Papilla mammaria
Muskels hin fester miteinander und begrenzen dadurch 15 Plica axillaris anterior
das Spatium subpectorale nach lateral. 16 Plica axillaris posterior
Die Fascia clavipectoralis ist ein ziemlich selbständiges 17 Lamina profunda strati subcutanei
Gebilde, das zwischen der Plica axillaris anterior und den 18 Musculus coracobrachialis
Ursprüngen des Musculus pectoralis major an der Thorax- 19 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
wand ausgespannt ist und oben am Tractus coracoclavicu- 20 Fascia pectoralis superficialis
laris endet. 21 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
Sie besteht aus zwei Blättern, die den Musculus pectora- 22 Arteria thoracoacromialis (Ramus pectoralis)
lis minor umscheiden. Die Trennung der beiden Blätter 23 Fascia clavipectoralis
geht aber über den Rand des Muskels weit hinaus und
wird durch eingelagertes Fettgewebe gewährleistet.
Das vordere Blatt der Fascia clavipectoralis ist ziemlich
dünn. Es bedeckt den Musculus pectoralis minor von vorn
und läßt ihn dort, wo kein Fettgewebe dazwischen gela-
gert ist, wie bei der vorliegenden Abbildung hindurch-
scheinen.
Das hintere Blatt der Faszie liegt hinter dem Musculus
pectoralis minor und bedeckt von vorn den Fettkörper der
Axilla. Es bildet somit den vorderen Anteil der Fascia axil-
laris profunda, die sich an der Arteria thoracoacromialis,
also am medialen Rande des Musculus pectoralis minor,
mit deren hinteren Teil verbindet.
Medial von dieser Verbindungsstelle, also zwischen
dem medialen Rand des Musculus pectoralis minor und
dem Tractus coracoclavicularis wird der Gefäß-Nerven-
strang von vorn durch die Fascia clavipectoralis bedeckt,
die an dieser Stelle allerdings von durchtretenden Gefäß-
und Nervenästen im Sinne einer Lamina cribrosa ziem-
lich aufgelockert ist.

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Abbildung 334 Regio infraclavicularis 4
Gefäße und Nerven

Das Trigonum clavipectorale [Trigonum deltoideopecto- 1 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
rale (Mohrenheim)] wurde durch die Resektion der Pars 2 Vena cephalica
clavicularis des Musculus pectoralis major erweitert. 3 Musculus coracobrachialis (Tendo)
Bei Abbildung A wurde zusätzlich das vordere Blatt der 4 Arteria thoracoacromialis (Ramus acromialis)
Fascia clavipectoralis entfernt, so daß die zwischen die 5 Arteria thoracoacromialis (Ramus deltoideus)
beiden Blätter der Faszie eingetretenen Äste der Arteria 6 Nervus pectoralis lateralis
thoracoacromialis und die Nervi pectorales auspräpariert [Nervus pectoralis anterior]
werden konnten. (Ast für die Pars clavicularis)
Die Aufteilungsstelle der Arteria thoracoacromialis 7 Nodus lymphoideus infraclavicularis
liegt lateral vom Trigonum clavipectorale am medialen 8 Arteria thoracoacromialis (Ramus clavicularis)
Rande des Musculus pectoralis minor. Ganz in der Nähe 9 Musculus subclavius (Ursprungssehne)
durchsetzen auch die Äste des Nervus pectoralis lateralis 10 Musculus sternocleidomastoideus
und die Vena cephalica die Faszie. Zwischen dem Ramus (Tendo des Caput sternale)
deltoideus und dem Ramus pectoralis der Arteria thoraco- 11 Nodus lymphoideus deltoideopectoralis
acromialis liegt ein kleines Fettpolster, welches die zur 12 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
dritten Rippe ziehende Zacke des Musculus pectoralis mi- 13 Nervus pectoralis lateralis
nor teilweise zudeckt, weil die einzelnen Zacken kulissen- [Nervus pectoralis anterior]
artig übereinandergeschoben sind. (Ast für die Pars sternocostalis)
Bei Abbildung B wurde in dem Dreieck zwischen Mus- 14 Arteria thoracoacromialis (Ramus pectoralis)
culus pectoralis minor und Musculus subclavius die ganze 15 Musculus pectoralis minor
Fascia clavipectoralis entfernt, so daß die Präparation der (Ursprungszacke von der dritten Rippe)
Arteria thoracoacromialis, der Nervi pectorales und der 16 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
Vena cephalica vervollständigt werden konnte. Die Vena 17 Clavicula
cephalica hat sich mit einem hohen Bogen bis zur Fixie- 18 Musculus subclavius
rung der Vena subclavia an der Subklaviusfaszie begeben. mit Nodus lymphoideus infraclavicularis
Sie hat aber auch einen dicken Ast bereits vor dem Muscu- 19 Nervus pectoralis lateralis
lus pectoralis minor in die Axilla geschickt. [Nervus pectoralis anterior]
In der Tiefe dieses Raumes zwischen dem Musculus 20 Costa prima
pectoralis minor und dem Musculus subclavius, den 21 Musculus intercostalis internus
Testut Spatium clavipectorale nennt, liegen der Plexus mit Membrana intercostalis externa
brachialis, die Arteria und Vena axillaris. Der Plexus bra- 22 Articulatio sternoclavicularis
chialis wurde an seinem Fasciculus posterior etwas ange- 23 Musculus subclavius (Ursprungssehne)
hoben. 24 Arteria thoracoacromialis (Ramus clavicularis)
Der Eingang in das Spatium clavipectorale wird an der und Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
oberen Seite durch einen sehnigen Zug umgrenzt, der 25 Vena axillaris
vom Knie des Processus coracoideus kommt und zur unte- 26 Tractus coracoclavicularis
ren Seite der derben Faszie des Musculus subclavius zieht. 27 Musculus pectoralis minor
Er wird Tractus coracoclavicularis genannt und schließt und Arteria thoracoacromialis (Ramus deltoideus)
mit seinem Ursprung an den Ansatz des Musculus pecto- 28 Processus coracoideus (Endspitze)
ralis minor an, der vom Knie des Processus coracoideus bis 29 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
fast zu seiner Spitze reicht. 30 Vena cephalica
31 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
32 Arteria axillaris mit Arteria thoracoacromialis
33 Nervus pectoralis medialis
[Nervus pectoralis posterior]
34 Arteria thoracoacromialis (Ramus acromialis)
35 Musculus deltoideus
36 Plica axillaris posterior
37 Plica axillaris anterior
38 Musculus pectoralis minor
39 Musculus deltoideus
40 Processus coracoideus (Lage der Endspitze)
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A

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Abbildung 335 Regio infraclavicularis 5
b
Üergang zur Regio axillaris

Nach Erweiterung des Trigonum clavipectorale durch Re- 1 Epimysium des Musculus deltoideus
sektion und Zurückklappung der Pars clavicularis des 2 Vena cephalica und Ramus deltoideus
Musculus pectoralis major wurde auch der Musculus pec- der Arteria thoracoacromialis
toralis minor zusammen mit dem hinteren Blatt der Fas- 3 Musculus deltoideus
cia clavipectoralis reseziert. Damit wurde ein Zusammen- 4 Arteria thoracoacromialis (Ramus acromialis)
hang zwischen dem Spatium clavipectorale (Testut) und 5 Processus coracoideus (Lage der Endspitze)
dem Spatium axillare geschaffen, über welches hinweg der 6 Plexus brachialis (Fasciculus lateralis)
Gefäßnervenstrang des Armes an seinen Bestimmungsort 7 Nodi lymphoidei infraclaviculares
gelangt. 8 Vena subclavia mit Fixierung
Vom Musculus pectoralis minor ist ein sehr breiter Ur- und Einmündung der Vena cephalica
sprungsstumpf stehengeblieben, weil dieser, wie nicht all- 9 Arteria thoracoacromialis (Ramus clavicularis)
zu selten, atypisch noch eine Ursprungszacke von der 10 Articulatio sternoclavicularis
zweiten Rippe erhält. Sein Ansatzstumpf ist weitgehend 11 Nervus pectoralis lateralis
sehnig und schließt an die sehnige Ursprungssehne des [Nervus pectoralis anterior]
Musculus coracobrachialis an, die von der Spitze des Pro- (Ast für die Pars clavicularis
cessus coracoideus kommt und vom Rande des Musculus des Musculus pectoralis major)
deltoideus ein wenig überlagert wird. 12 Musculus subclavius mit Faszie
Ein sichelförmiger Rest des hinteren Blattes der Fascia 13 Nervus pectoralis lateralis
clavipectoralis spannt sich vom hinteren Rande des Mus- [Nervus pectoralis anterior]
culus coracobrachialis über den freigelegten axillären und Ansa zum Nervus pectoralis medialis
Fettkörper nach unten hinter den Musculus pectoralis ma- [Nervus pectoralis posterior]
jor aus. 14 Arteria thoracica superior
Die Fascia axillaris profunda, die den Gefäßnerven- 15 Nervus pectoralis medialis
strang des Armes bedeckt hat und sich kuppelförmig hin- [Nervus pectoralis posterior]
ter dem Musculus pectoralis minor mit dem hinteren Blatt 16 Arteria thoracoacromialis (Ramus pectoralis)
der Fascia clavipectoralis vereinigt, wurde vollständig ent- 17 Fascia pectoralis superficialis
fernt, so daß auch im Spatium axillare die großen Gefäße 18 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
und Nerven freiliegen. 19 Fascia clavipectoralis
Unterhalb der Clavicula leuchtet der Musculus subcla- mit aufgespaltenem Schnittrand
vius durch seine Faszie hindurch, die lateral durch den 20 Musculus tensor semivaginae articulationis
Tractus coracoclavicularis verstärkt ist und daher weißli- humero–scapularis (Gruber 1860)
cher aussieht. An dieser Faszie setzt von unten die noch Varietät eines überzähligen Brustmuskels
nicht in ihre Blätter aufgespaltene Fascia clavipectoralis von der zweiten Rippe zur Bursa subacromialis
an. Sie wurde zwischen ihren beiden Resten vor der trich- 21 Arteria thoracoacromialis
terförmigen Verwachsung der Vena subclavia mit der Fas- 22 Arteria axillaris
zie des Musculus subclavius entfernt, so daß die angela- 23 Vena axillaris
gerte Einmündung der Vena cephalica und die Nodi lym- 24 Nervus medianus
phoidei infraclaviculares zu sehen sind. 25 Fascia clavipectoralis (hinteres Blatt)
Die dünnwandige Vena cephalica ist stark kollabiert 26 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
und wurde von einer axillären Verbindung abgetrennt. 27 Lamina profunda strati subcutanei
Auch ist der gemeinsame Stamm der Rami deltoideus und 28 Corpus adiposum axillae
acromialis der Arteria thoracoacromialis reseziert. 29 Musculus pectoralis minor (Schnittrand)
Die Medianusgabel vor der Arteria axillaris mit ihren 30 Musculus coracobrachialis
beiden Zinken aus den Fasciculi lateralis und medialis des 31 Nervus musculocutaneus
Plexus brachialis ist wohlgebildet, und aus dem Fasciculus 32 Nervus pectoralis lateralis [Nervus pectoralis anterior
lateralis gehen zwei Rami pectorales laterales und eine (selbständiger Ast – reseziert)
Ansa zum Ramus pectoralis medialis aus dem Fasciculus 33 Musculus pectoralis minor (Schnittrand)
medialis ab. 34 Fascia clavipectoralis (Reststück mit Fortsetzung
zum Spatium subdeltoideum)
35 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)

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Abbildung 336 Axilla 1
Apokrine Schweißdrüsen

Die Cutis über der Fossa axillaris wurde zurückpräpa- 1 Sulcus deltoideopectoralis
riert. An der inneren Oberfläche des Cutislappens ragen 2 Plica axillaris anterior
die basalen Sekretionskörper der axillären apokrinen 3 Cutis (Schnittrand)
Schweißdrüsen hervor, die von einer Bindegewebskapsel 4 Musculus biceps brachii
umgeben sind, die reich an Kapillaren ist. Dadurch, daß 5 Musculus deltoideus
sie mit ihren Drüsenlumina über die Haarfollikel die gan- 6 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)
ze Lederhaut durchsetzen, können auf diesem Wege tief- 7 Glandulae sudoriferae apocrinae
liegende, hypodermale Schweißdrüsenabszesse entstehen. 8 Sulcus bicipitalis medialis
9 Cutis (Corium [Dermis])
10 Plica axillaris posterior
11 Nervus cutaneus brachii medialis (Seitenast)
12 Fossa axillaris mit Tela subcutanea

Abbildung 337 Axilla 2


Fascia axillaris superficialis

Wird in der Fossa axillaris die Tela subcutanea entfernt, so


erscheint die Lamina profunda strati subcutanei als Fascia
axillaris superficialis.
Sie besitzt an ihrer tiefsten Stelle einen aufgelockerten
Bereich, den Gefäße und Nerven durchsetzen, und dem
manchmal sogar Teile von Lymphknoten eingelagert sind.
Dieser aufgelockerte Bereich zeigt den Aufbau einer La-
mina cribrosa und wird von Eisler Lamina cribrosa axil-
laris genannt. Sie verschließt eine ovale Öffnung, die
durch zwei charakteristische Bögen begrenzt wird. Der ei-
ne Bogen ist dem Arm zugewendet und wird als der fas-
ziale Armbogen Langers bezeichnt. Ihm gegenüber liegt
der fasziale Achselbogen Langers, der aus einem derbe-
ren Rande besteht und von der Brustwand stärker abge-
hoben ist als der Armbogen vom Gefäß-Nervenstrang des
Armes.
Die verbindenden ventralen Bogenschenkel liegen am
hinteren Rand des Musculus pectoralis major und strahlen
dort in den lateralen Rand der Fascia clavipectoralis ein.
Manchmal findet sich an ihrer Stelle ein pektoraler
muskulöser Achselbogen, der aus abgewichener Muskula-
tur des Musculus pectoralis major besteht, die ihren Ur-
sprung von der Sehne des Musculus latissimus dorsi ge-
nommen hat. Auch der Musculus latissimus dorsi kann ei-
nen solchen muskulösen Achselbogen bilden, und nicht
allzu selten sind beide miteinander kombiniert.
Die dorsalen Bogenschenkel verbinden sich an der Seh-
ne des Musculus latissimus dorsi miteinander, wenn auch
der Bogenschenkel des Achselbogens mehr zur Innenseite
des Muskels tendiert.

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Abbildung 337 Axilla 2
(Fortsetzung) Fascia axillaris superficialis

Bei Abbildung A wurden nach Entfernung der Lamina cri- 1 Fossa infraclavicularis
brosa axillaris und Darstellung des faszialen Armbogens 2 Nodus lymphoideus subscapularis
(Langer) und des faszialen Achselbogens (Langer) die 3 Nodus lymphoideus humeralis/lateralis
Nodi lymphoidei axillares superficiales etwas hervorgezo- 4 Nervus cutaneus brachii medialis
gen. Sie sind durch abgelaufene, meistens von der Hand 5 Musculus coracobrachialis
ausgehende eitrige Prozesse deutlich vergrößert und ge- mit Fascia brachii superficialis
hören demnach zu den Nodi lymphoidei humerales/latera- 6 Nervus intercostobrachialis
les. Bei Abbildung B wurde die Öffnung in der Fascia axil- 7 Arcus fascialis brachialis
laris superficialis stark erweitert, und an den Bogenschen- 8 Nodus lymphoideus humeralis/lateralis
keln wurden die Reste der Lamina cribrosa durch Fäden 9 Musculus latissimus dorsi (Tendo)
zurückgespannt. mit Fascia superficialis
Die Abgrenzung der Lamina cribrosa von der geschlos- 10 Tela subcutanea
senen Fascia axillaris superficialis ist fließend, und ihre 11 Musculus latissimus dorsi mit Fascia superficialis
Abtrennung daher ein Kunstprodukt. Immer bleiben aber 12 Nodus lymphoideus brachialis (profundus)
die charakteristischen Bögen stehen, wenn auch in sehr 13 Fascia axillaris profunda
unterschiedlicher Breite, wie ein Vergleich der beiden Ab- 14 Nodus lymphoideus centralis
bildungen veranschaulichen soll. 15 Nodus lymphoideus centralis
Durch die erweiterte Öffnung gewinnt man nach Aus- 16 Arcus fascialis brachialis
räumung des axillären Fettkörpers Einblick auf die me- 17 Nodus lymphoideus humeralis/lateralis
diale und hintere Wand des Spatium axillare, die sich in 18 Nodus lymphoideus subscapularis
einer tiefen Furche treffen, die noch mit Bindegewebsre- 19 Lamina cribrosa axillaris (Eisler)
sten angefüllt ist. Die mediale Wand bildet der Musculus 20 Musculus coracobrachialis
serratus anterior, der nach dorsal von einer stärker wer- 21 Nervus cutaneus brachii medialis
denden Faszie bedeckt ist. Aus ihm tritt der Nervus inter- 22 Nervus intercostobrachialis
costobrachialis von Th II und Th III aus, und entlang sei- 23 Arteria subscapularis (Ast der Lymphknoten)
ner Oberfläche zieht ein starker Ast der Arteria thoraco- 24 Arteria und Vena thoracodorsalis
dorsalis in das Versorgungsgebiet der Arteria thoracica la- 25 Nodus lymphoideus centralis
teralis, die auch von ihr ersetzt werden kann. 26 Fascia musculi serrati anterioris
An und in faszienartigen Bindegewebsbrücken sind 27 Arteria thoracodorsalis
mehrere tiefere Lymphknoten zu sehen, die den Nodi lym- 28 Arcus fascialis axillaris
phoidei centrales der Achsellymphknoten angehören. Ein 29 Tela subcutanea
Ramus thoracicus alaris, der aus der Arteria subscapularis 30 Musculus latissimus dorsi mit Fascia superficialis
oder direkt aus der Arteria axillaris kommen kann, zieht 31 Anastomose der Arteria thoracodorsalis
besonders zu dem stark vergrößerten oberflächlichen mit der Arteria intercostalis posterior
Lymphknoten, um ihn wie auch andere zu versorgen. 32 Nervus intercostobrachialis (Th II)
Zum Nervus intercostobrachialis zieht ein anastomoti- mit Anastomose des Nervus cutaneus
scher Ast aus dem Bereich des Plexus brachialis. brachii medialis
33 Nervus intercostobrachialis (Th III)
34 Musculus serratus anterior
35 Nodus lymphoideus centralis
36 Lamina cribrosa axillaris (Eisler)
37 Fascia axillaris superficialis
38 Tela subcutanea der Fossa axillaris
39 Arcus fascialis axillaris
40 Musculus pectoralis major
mit Fascia pectoralis superficialis

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Abbildung 338 Axilla 3
Spatium axillare 1

Bei großzügiger Entfernung der Lamina cribrosa axillaris 1 Musculus deltoideus


(Eisler) entsteht ein guter Einblick in das Spatium axilla- 2 Fascia axillaris profunda
re, das allseits mit einer Faszie ausgekleidet ist und den 3 Arcus fascialis brachialis
axillären Fettkörper enthält. 4 Musculus biceps brachii (Caput breve)
Der axilläre Fettkörper, das Corpus adiposum axillae, mit Fascia brachii superficialis
wurde von der faszialen Wand stumpf teilweise abgescho- 5 Fascia brachii superficialis
ben, so daß bei der gewählten Blickrichtung von seitlich 6 Musculus latissimus dorsi (Tendo)
unten vor allem der Wulst des Gefäßnervenstranges zu se- mit Fascia superficialis
hen ist. Er liegt in der Verlängerung des Arms und wird 7 Ramus cutaneus
von einer Faszie bedeckt, die als Fascia axillaris profunda der Arteria collateralis ulnaris superior
bezeichnet wird. Mehrere an sie angelagerten Lymphkno- 8 Nervus cutaneus brachii medialis
ten nehmen die Lymphe des Armes auf und werden daher 9 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)
als Nodi lymphoidei humerales/laterales bezeichnet. 10 Vena costoaxillaris (Braune)
Durch den Fettkörper hindurch ist der durch einen Fa- 11 Nodus lymphoideus humeralis/lateralis
den angehobene Nervus intercostobrachialis gezogen, und 12 Plica axillaris posterior
in dessen oberflächlicher Schicht lag die Vena costoaxilla- 13 Retinacula cutis (zahlreich und lamellenartig)
ris (Braune), die einen recht regelmäßigen Abfluß aus 14 Arteria intercostalis posterior
den Interkostalvenen darstellt. Sie verbindet sich außer- (Ramus cutaneus lateralis)
halb des Spatium axillare mit der Vena thoracica lateralis 15 Arteria intercostalis posterior
und kann manchmal über einen stärkeren Zusammen- (Ramus cutaneus lateralis)
hang mit der Vena epigastrica superficialis eine Vena tho- 16 Nervus intercostalis III
racoepigastrica bilden. (Ramus cutaneus lateralis)
Innerhalb des Fettkörpers befinden sich zwar die mei- 17 Arteria intercostalis posterior
sten Lymphknoten der Axilla, treten aber auch mit ihren (Ramus cutaneus lateralis)
oberflächlicheren Knoten ohne Präparation kaum in Er- 18 Nervus intercostobrachialis
scheinung. 19 Fascia axillaris superficialis
Durch die Abhebung des Musculus pectoralis major, 20 Arcus fascialis axillaris
hinter dem die Schenkel des faszialen Achsel- und Armbo- 21 Arteria thoracica lateralis
gens in die Fascia clavipectoralis auslaufen, ist ein Einblick 22 Arteria thoracica lateralis
bis in die Spitze der Achselhöhlenpyramide zu gewinnen, 23 Arteria thoracica lateralis
die zwischen der seitlichen Brustwand, dem Musculus 24 Nodi lymphoidei subscapulares
subscapularis und dem Musculus pectoralis minor liegt. im Corpus adiposum axillae
Von der seitlichen Brustwand ist in dem eröffneten Fen- 25 Corpus adiposum axillae
ster nur ein sehr kleiner Teil zu sehen, weil die Blickrich- 26 Musculus pectoralis major
tung fast parallel zu deren zurückweichender Oberfläche mit Fascia pectoralis superficialis
verläuft. 27 Nodus lymphoideus humeralis/lateralis
28 Nodus lymphoideus humeralis/lateralis
29 Tela subcutanea der Plica axillaris anterior
30 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)
31 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)

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Abbildung 339 Axilla 4
Spatium axillare 2
Nodi lymphoidei axillares

Bei der gleichen Eröffnung des Spatium axillare wurde die 1 Musculus deltoideus (Pars clavicularis)
Blickrichtung etwas mehr von der Seite gewählt, so daß 2 Fascia axillaris profunda am Gefäß-Nervenstrang
ein größerer Teil der lateralen Brustwand zur Ansicht 3 Fascia axillaris profunda
kommt. vor dem Musculus subscapularis
Der Fettkörper der Axilla wurde weitgehend entfernt, 4 Arcus fascialis brachialis
damit die darin befindlichen Lymphknoten zusätzlich zur 5 Musculus biceps brachii (Caput breve)
Darstellung gebracht werden können. mit Fascia brachii superficialis
Die Zahl der Nodi lymphoidei axillares schwankt nach 6 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)
Grossman und Frohse zwischen 8 und mehr als 40 sehr 7 Arteria profunda brachii (Ramus cutaneus)
beachtlich. Das für die vorliegenden Abbildungen verwen- 8 Nodi lymphoidei humerales/laterales
dete Präparat bewegt sich daher näher der unteren Gren- 9 Arteria subscapularis (Ast der Lymphknoten)
ze. 10 Nervus intercostobrachialis
Unmittelbar vor dem Nervus intercostobrachialis befin- 11 Nodus lymphoideus centralis
det sich ein großer Lymphknoten, der von zwei kleineren 12 Nodus lymphoideus centralis
begleitet wird. Diese Knoten gehören zu den Nodi lym- 13 Musculus serratus anterior (Zacke der Costa III)
phoidei centrales und sind eine Sammel- und Durch- 14 Arteria intercostalis posterior
gangsstation für die anderen Knotengruppen der Axilla. (Ramus cutaneus lateralis)
Direkt an der Brustwand, unterhalb des Austritts des 15 Arteria intercostalis posterior
Nervus intercostobrachialis, also an der dritten Zacke des (Ramus cutaneus lateralis)
Musculus serratus anterior, liegt ein Knoten am Rande des 16 Plica axillaris posterior
von ihm abgehobenen Musculus pectoralis major, der zu 17 Nervus intercostalis III (Ramus cutaneus lateralis
den Nodi lymphoidei pectorales gehört, aber als Knoten und Arteria intercostalis posterior
von Sorgius besonders hervorgehoben wird. An seiner (Ramus cutaneus lateralis)
Stelle kann auch eine kleine Knotengruppe vorkommen, 18 Nodus lymphoideus subscapularis
wie sie andeutungsweise hier vorliegt. Andere mehrere 19 Corpus adiposum axillae (Restteil mit Blutgefäßen
kleinere Knoten befinden sich als Nodi lymphoidei pecto- für das Fettgewebe und die Lymphknoten)
rales in stärkerer Nähe des abgehobenen Randes des Mus- 20 Arcus fascialis axillaris
culus pectoralis major. 21 Arteria thoracica lateralis
Im Verzweigungsgebiet der Arteria subscapularis, zwi- 22 Arteria thoracica lateralis
schen dem Musculus subscapularis und dem Musculus te- 23 Nodus lymphoideus pectoralis (Sorgius)
res major liegen die Nodi lymphoidei subscapulares, die 24 Arteria thoracica lateralis
vom unteren Ast des Nervus intercostobrachialis durch- 25 Nodi lymphoidei pectorales
laufen werden und mit ihrem obersten medialen Knoten 26 Nodus lymphoideus brachialis (profundus)
an die Nodi lymphoidei centrales anschließen. 27 Nervus subscapularis
Die Nodi lymphoidei humerales/laterales sind an die 28 Vena costoaxillaris (Braune)
Fascia axillaris profunda angelagert an ihrer Stelle ver- 29 Musculus pectoralis major
blieben. 30 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)
31 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)

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Abbildung 340 Axilla 5
Spatium axillare 3
Faszien

Wird der ganze axilläre Fettkörper entfernt, so entsteht 1 Fascia axillaris profunda
ein von Faszien umgrenzter Raum, der dorsal von der Fas- 2 Arcus fascialis brachialis
cia clavipectoralis gelegen ist und als Spatium axillare 3 Nervus cutaneus brachii medialis
subfasciale bezeichnet wurde, obwohl dieser Name eigent- 4 Musculus triceps brachii (Caput longum)
lich nur für die liegende Position zutreffend ist. mit Fascia brachii superficialis
Beim Einblick von lateral und etwas von vorn sieht 5 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)
man auf die hintere Wand dieses Raums, die an der vorde- 6 Arteria profunda brachii (Ramus cutaneus)
ren Fläche des Musculus subscapularis durch eine Faszie 7 Nervus intercostobrachialis
gebildet wird, die sich aber durch Fetteinlagerungen von von Fascia brachii superficialis bedeckt
der Faszie des Musculus subscapularis unterscheidet. Die- 8 Vena costoaxillaris (Braune)
se Schicht setzt sich aus der Faszienbedeckung des Gefäß- 9 Nodus lymphoideus subscapularis
nervenstranges, welche die obere Wand bildet, nach unten 10 Arteria intercostalis posterior III
fort und baut mit ihr die Fascia axillaris profunda auf. Sie (Ramus cutaneus lateralis)
überbrückt lateral die mediale und laterale Achsellücke 11 Musculus serratus anterior mit Faszie
und geht in die Faszie des Musculus teres major über. In 12 Fascia axillaris superficialis
der tiefen Rinne zwischen dem Musculus subscapularis 13 Plica axillaris posterior
und der Brustwand schlägt sie sich auf die dünne Faszie 14 Nervus intercostalis III (Ramus cutaneus lateralis)
des Musculus serratus anterior hinüber, welche die media- 15 Nervus subscapularis zum Musculus teres major
le Wand beistellt. 16 Nervus thoracodorsalis
Die Spitze dieses pyramidenförmigen Hohlraums ist zum Musculus latissimus dorsi
gegen die laterale Hälfte der Klavikula gerichtet und reicht 17 Arcus fascialis axillaris
bis unter den Musculus pectoralis minor, wo sich die Fas- 18 Arteria thoracica lateralis
cia axillaris profunda mit dem hinteren Blatt der Fascia 19 Arteria thoracica lateralis
clavipectoralis verbindet. Bei der vorliegenden Abbildung 20 Anastomose der Arteria thoracica lateralis
ist die Spitze noch mit etwas Fettgewebe ausgefüllt und in mit der Arteria intercostalis posterior
ihr liegen zwei kleine Nodi lymphoidei apicales. 21 Nervus intercostobrachialis
In dem Stratum fasciale subscapulare verläuft lateral 22 Nodus lymphoideus apicalis
der Nervus subscapularis für den Musculus teres major 23 Nodus lymphoideus apicalis
und medial der Nervus thoracodorsalis für den Musculus 24 Musculus subscapularis mit Fascia axillaris profunda
latissimus dorsi. 25 Nodus lymphoideus humeralis/lateralis
Durch den freien Raum ziehen ein Nervus cutaneus 26 Nodus lymphoideus humeralis/lateralis
brachii medialis und der Nervus intercostobrachialis, die 27 Musculus pectoralis major
beide miteinander durch eine Anastomose verbunden 28 Fascia pectoralis superficialis
sind. 29 Arteria brachialis (Rami cutanei)
Die Fascia axillaris superficialis mit ihren Bögen wurde 30 Fascia brachii superficialis
schon bei Abb. 337 beschrieben. 31 Musculus biceps brachii (Caput breve)
mit Fascia brachii superficialis

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Abbildung 341 Axilla 6
Spatium axillare 4
Arterien und Nerven

Bei stärkerer Eröffnung der Fascia axillaris superficialis 1 Anastomose zur Arteria intercostalis posterior II
und abhebender Verlagerung der vorderen Achselfalte 2 Nervus intercostobrachialis aus Th III
kann die ganze hintere Wand des Spatium axillare in 3 Nervus intercostobrachialis aus Th II
senkrechtem Aufblick gesehen werden. Sie wird durch die 4 Arteria subscapularis
Vorderfläche des Musculus subscapularis und die Grund- 5 Nervus cutaneus brachii medialis
lage der hinteren Achselfalte gebildet, die aus dem Muscu- 6 Fasciculus posterior des Plexus brachialis
lus teres major und Musculus latissimus dorsi besteht. 7 Fasciculus medialis des Plexus brachialis
Dieser Wand ist oben der Gefäß-Nervenstrang angela- 8 Radix medialis des Nervus medianus
gert, und von ihm nach abwärts ertrecken sich kräftige 9 Nervus radialis
Strukturen, die vor der deutlich sichtbaren Fascia subsca- 10 Nervus cutaneus brachii medialis
pularis liegen. Sie werden wiederum, wie die nächste Ab- 11 Fascia axillaris superficialis (Schnittrand)
bildung zeigen wird, von einer Faszie bedeckt, die sie vom 12 Nervus medianus
Faszienraum des axillären Fettkörpers trennt und als Fas- 13 Nervus cutaneus brachii medialis
cia axillaris profunda bezeichnet wird. Sie ist von der Fas- 14 Musculus coracobrachialis
cia subscapularis zu unterscheiden, weil die beiden Faszi- mit Fascia brachii superficialis
en bei wohlgenährten Menschen durch streifenförmige 15 Arteria circumflexa humeri anterior
Fetteinlagerungen gut separiert sind. Die Gefäße und 16 Radix lateralis des Nervus medianus
Nerven verlaufen daher in einer Schicht, die mit dem Bin- 17 Arteria circumflexa humeri posterior
degewebe der Achsellücken zusammenhängt und als Stra- 18 Nervus axillaris
tum fasciale subscapulare bezeichnet werden könnte. 19 Musculus triceps brachii
Das auffälligste Gebilde in dieser Schicht ist die Arteria (Caput longum – Tendo)
subscapularis. Sie geht in diesem Falle sehr weit proximal 20 Arteria circumflexa scapulae
von der Arteria axillaris ab und verläuft daher vor dem 21 Musculus latissimus dorsi (Tendo)
Musculus subscapularis. Öfter entspringt sie distal von 22 Musculus teres major
der Medianusgabel und zieht direkt vor den Achsellücken 23 Nervus intercostobrachialis
nach abwärts. Sie teilt sich in der Nähe der medialen Ach- 24 Nervus subscapularis
sellücke in die Arteria circumflexa scapulae und die Arte- (Ast für den Musculus teres major)
ria thoracodorsalis. 25 Nervus thoracodorsalis
Die Arteria circumflexa scapulae tritt durch die media- 26 Musculus subscapularis mit Fascia subscapularis
le Achsellücke, die bei erhobenem Arm durch die Drehung 27 Musculus subscapularis mit Fascia subscapularis
der Scapula genau unterhalb der lateralen liegt, und ver- 28 Musculus seratus anterior mit Faszie
sorgt die Muskulatur an der dorsalen Seite der Scapula. 29 Arteria thoracodorsalis
Wird das periphere Gebiet der Arteria thoracodorsalis 30 Nervus thoracicus longus
von einer anderen Arterie übernommen, so bleibt von ihr 31 Anastomose des Nervus intercostobrachialis
nur ein Ast bestehen, der vor allem den unteren Teil des 32 Nervus subscapularis
Musculus subscapularis versorgt und daher als Ramus in- (Ast für den Musculus subscapularis)
frascapularis der Arteria subscapularis bezeichnet wird. 33 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
Die Arteria circumflexa humeri posterior und der Ner- (laterale Version)
vus axillaris, welche durch die laterale Achsellücke ziehen, 34 Nervus subscapularis
werden durch einen Faden und einen Haken nach abwärts 35 Arteria axillaris
verlagert. Die Aufteilung des Nervus axillaris wurde da- 36 Fascia clavipectoralis
durch aus der Lücke herausgezogen.
Die Nervi subscapulares sind durch Fäden angespannt,
und der Nervus cutaneus brachii medialis nimmt unter-
halb einer Aufzweigung der Arteria subscapularis einen
ungewöhnlichen Verlauf.

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Abbildung 342 Axilla 7
Spatium axillare subfasciale

Bei dieser Präparation wurden die oberflächlichen Faszi- 1 Arteria brachialis


en einschließlich der Fascia axillaris superficialis ent- 2 Nervus cutaneus brachii medialis
fernt, und der Musculus pectoralis major wurde ausgiebig 3 Nervus medianus
reseziert. Dadurch wurde die Fascia clavipectoralis, die bis 4 Musculus coracobrachialis
zur vorderen Achselfalte reicht, von vorn freigelegt. Durch 5 Nervus cutaneus antebrachi medialis
ihr vorderes Blatt leuchtet teilweise der Musculus pectora- 6 Nervus axillaris
lis minor hindurch, und in der Nähe ihres freien Randes 7 Musculus deltoideus
haben sie Äste der Arteria thoracica lateralis durchsetzt. 8 Nervus pectoralis lateralis
Auf ihr liegen die Rami deltoideus und acromialis der Ar- [Nervus pectoralis anterior]
teria thoracoacromialis mit ihren Begleitvenen. 9 Arteria und Vena thoracoacromialis (Rami deltoidei)
Die Fascia clavipectoralis bildet die vordere Wand eines 10 Vena thoracoacromialis (Ramus deltoideus)
Faszienraums, der mit dem axillären Fettkörper ausgefüllt 11 Musculus pectoralis major (Tendo insertionis)
ist und der als Spatium axillare subfasciale bezeichnet 12 Musculus pectoralis minor
wird. Seine hintere Wand bildet die Fascia axillaris pro- in der Fascia clavipectoralis
funda, welche die an die Fascia musculi subscapularis an- 13 Vena axillaris
gelagerten Gefäße und Nerven zudeckt. Sie ist dünn und 14 Fascia clavipectoralis
transparent und läßt diese schon ohne weitere Präparati- 15 Nervus subscapularis
on in Erscheinung treten. Die Arteria subscapularis hat ei- (bedeckt mit Fascia axillaris profunda)
nen ähnlichen Verlauf wie bei der vorhergehenden Abbil- 16 Nervus thoracodorsalis
dung. Zusätzlich sind dicke Begleitvenen zu sehen, die ei- (bedeckt mit Fascia axillaris profunda)
nen Zusammenhang zwischen der Vena axillaris und den 17 Arteria thoracodorsalis
Venae intercostales posteriores herstellen. (bedeckt mit Fascia axillaris profunda)
Die Fascia axillaris profunda vor dem Musculus sub- 18 Arteria thoracica lateralis
scapularis spannt sich über die mit Fettgewebe ausgefüll- 19 Musculus serratus anterior
ten Achsellücken zum Musculus teres major hinüber und mit Fascia musculi serrati anterioris
setzt sich nach oben in den Teil der Fascia axillaris pro- 20 Ramus cutaneus lateralis des Nervus intercostalis II
funda fort, der den Gefäß-Nervenstrang und den Musculus 21 Vena subscapularis (Einmündung)
coracobrachialis zugedeckt hat. Diese gemeinsame, wenn 22 Arteria circumflexa scapulae
auch etwas verschieden gewölbte Faszienschicht erstreckt (bedeckt mit Fascia axillaris profunda)
sich mit dem Gefäß-Nervenstrang bis unter den Musculus 23 Fettgewebe der Achsellücken
pectoralis minor, wo sie sich mit dem hinteren Blatt der (bedeckt mit Fascia axillaris profunda)
Fascia clavipectoralis verbindet und damit einen Ab- 24 Musculus latissimus dorsi
schluß gegenüber dem Spatium clavipectorale (Testut) 25 Nervus thoracicus longus
herstellt. 26 Ramus cutaneus lateralis des Nervus intercostalis III
Durch den mit dem axillären Fettkörper ausgefüllten 27 Musculus subscapularis
Faszienraum ziehen der Nervus intercostobrachialis und (bedeckt mit Fascia axillaris profunda)
einige Rami cutanei laterales der oberen Interkostalner- 28 Musculus teres major
ven, oft auch eine Vena costoaxillaris (Braune), die von (bedeckt mit Fascia axillaris profunda)
einer ähnlichen Arterie begleitet sein kann. Außerdem 29 Vena circumflexa scapulae
ziehen noch recht kräftige Gefäßäste zu den Lymphkno- (bedeckt mit Fascia axillaris profunda)
ten, die auch Hautäste zur Fossa axillaris abgeben. 30 Musculus latissimus dorsi (Tendo insertionis)
31 Vena circumflexa humeri posterior
(bedeckt mit Fascia axillaris profunda)
32 Nervus cutaneus antebrachii medialis
(Ramus cutaneus brachii)
33 Arteria brachialis (Ramus muscularis)
34 Musculus biceps brachii (Caput breve)

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Abbildung 343 Axilla 8
Corpus adiposum axillae
Hautarterien

Die Fascia axillaris superficialis und die benachbarten 1 Musculus biceps brachii
oberflächlichen Faszien wurden entfernt. Zwischen den (Caput breve mit Fascia brachii superficialis)
beiden freigelegten Achselfalten erscheint der axilläre 2 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)
Fettkörper mit seinem Ausläufer entlang des Musculus la- 3 Gefäß-Nervenstrang mit Fascia axillaris profunda
tissimus dorsi nach unten. Er wird oben durchsetzt vom 4 Nodus lymphoideus humeralis/lateralis
Nervus intercostobrachialis und weiter unten von mehre- 5 Musculus deltoideus
ren Hautästen, welche sich vor allem über den Musculus 6 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
latissimus dorsi nach hinten wenden. Einzelne Äste ziehen 7 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
aber auch nach vorn und erreichen im unteren Bereich 8 Fossa supraclavicularis major
auch die vordere Achselfalte, die mit Ästen aus der Arteria 9 Musculus trapezius
thoracica lateralis ergänzt werden. 10 Arteria thoracoacromialis
Diese Hautarterien sind die Rami cutanei laterales der (Hautast des Ramus deltoideus)
Arteriae intercostales posteriores, oder sie stammen aus 11 Trigonum clavipectorale
einer oberflächlichen Arterie, auf die später noch genauer 12 Articulatio sternoclavicularis
eingegangen werden wird. Sie hat die Vena costoaxillaris 13 Musculus serratus anterior
begleitet und bildet mit den Arteriae intercostales poste- (Muskelzacke der dritten Rippe
riores mehrfache Anastomosen. mit Fascia musculi serrati anterioris)
An der Oberfläche des axillären Fettkörpers sind einige 14 Arteria thoracica interna (Ramus perforans II)
Lymphknoten zu sehen. Am unteren Rande eines Nodus 15 Arteria thoracica interna (Ramus perforans III)
lymphoideus subscapularis tritt die Vena costoaxillaris 16 Arteria thoracica interna (Ramus perforans VI)
(Braune) an die Oberfläche, die entlang der seitlichen 17 Membrana sterni
Brustwand mehrfach Anastomosen mit den Venae inter- 18 Musculus serratus anterior
costales posteriores aufnimmt. (Muskelzacke der vierten Rippe
Das oberste Ende der hinteren Achselfalte wird schon mit Fascia musculi serrati anterioris)
von einer Hautarterie der Arteria brachialis versorgt, und 19 Arteria intercostalis posterior IV
zwei stärkere Hautäste treten aus dem Gefäßgebiet der Ar- und Nervus intercostalis IV (Rami cutanei laterales)
teria thoracoacromialis beiderseits der Pars clavicularis 20 Musculus latissimus dorsi
des Musculus pectoralis major an die Oberfläche.Von me- 21 Vena costaxillaris (Braune)
dial wird die Haut über dem Musculus pectoralis major 22 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
durch die Rami perforantes der sechs oberen Interkostal- (laterale Version)
räume von der Arteria thoracica interna versorgt. 23 Arteria thoracica superficialis (Manchot) –
Vor dem unteren Ausläufer des axillären Fettkörpers ist dorsaler Hautast mit einem dorsalen Ast
der Abschnitt des Musculus serratus anterior zu sehen, des Ramus cutaneus lateralis
welcher direkt von der Fascia axillaris superficialis be- vom Nervus intercostalis III
deckt wurde. Er ist dort eindeutig noch mit seiner eige- 24 Nodus lymphoideus subscapularis
nen, wenn auch dünnen, oft in Frage gestellten Faszie 25 Arteria thoracica superficialis (Manchot) –
überzogen. dorsaler Hautast mit einem dorsalen Ast
des Ramus cutaneus lateralis
vom Nervus intercostalis III
26 Vena costoaxillaris (Braune)
27 Nervus intercostobrachialis
28 Musculus latissimus dorsi (Tendo insertionis)
29 Sulcus bicipitalis medialis

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Abbildung 344 Axilla 9
Nodi lymphoidei axillares

Wird der laterale Rand des Musculus pectoralis major ab- 1 Sulcus bicipitalis medialis
gehoben und nach medial verlagert, so erscheint hinter 2 Musculus biceps brachii (Caput breve)
ihm der Musculus pectoralis minor und entlang seines la- mit Fascia brachii superficialis
teralen Randes ein vorderer nach unten gerichteter Aus- 3 Nervus intercostobrachialis
läufer des axillären Fettkörpers. An und in diesem befin- 4 Nodus lymphoideus brachialis
den sich die Nodi lymphoidei pectorales. Der unterste von 5 Nodus lymphoideus brachialis
ihnen liegt an der Zacke des Musculus serratus anterior 6 Nodus lymphoideus pectoralis
von der dritten Rippe und ist demnach ein in diesem Falle 7 Nodus lymphoideus subpectoralis
recht großer Nodus lymphoideus Sorgius. Einen Interko- 8 Nodi lymphoidei interpectorales
stalraum weiter unten findet sich ein kleiner nicht immer 9 Musculus trapezius
vorhandener Knoten, der die Bezeichnung Nodus lympho- 10 Fossa supraclavicularis major
ideus paramammarius (Gerota) führt und einen Neben- 11 Articulatio sternoclavicularis
abfluß der Brustdrüse aufnimmt. 12 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
Zwischen den Musculi pectoralis major und pectoralis 13 Nodus lymphoideus centralis
minor sind einige Nodi lymphoidei interpectorales zu se- 14 Nodus lymphoideus pectoralis
hen, und am lateralen Rand des Musculus pectoralis mi- 15 Nodus lymphoideus pectoralis (Sorgius)
nor schaut oben ein Knoten hervor, welcher schon zu den 16 Arteria thoracica lateralis
Nodi lymphoidei subpectorales gehört. 17 Nodus lymphoideus paramammarius (Gerota)
Durch teilweise Aufpräparation des axillären Fettkör- 18 Membrana sterni
pers sind in ihm zwei kleine Knoten der Nodi lymphoidei 19 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
centrales zur Darstellung gekommen, und an der Oberflä- 20 Musculus serratus anterior
che in der Nähe der Sehne des Musculus latissimus dorsi (Muskelzacke der fünften Rippe)
ist ein Nodus lymphoideus brachialis zu erkennen. Auch mit Fascia musculi serrati anterioris
wurde die Oberfläche eines zweiten etwas tiefer liegenden 21 Nervus intercostalis IV (Ramus cutaneus lateralis)
Knotens der Nodi lymphoidei subscapulares herauspräpa- 22 Nervus intercostalis III (Ramus cutaneus lateralis)
riert. 23 Musculus latissimus dorsi
Durch die Gruppe der Nodi lymphatici subscapulares 24 Vena costoaxillaris (Braune)
zieht wiederum die Vena costoaxillaris, die mit Seiten- 25 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
ästen die Rami cutanei laterales der Arteriae intercostales 26 Musculus serratus anterior
posteriores begleitet und sich dabei soweit nach unten (Muskelzacke der dritten Rippe)
fortsetzt, daß einer Verbindung mit der Vena epigastrica mit Fascia musculi serrati anterioris
superficialis zur Vena thoracoepigastrica nichts mehr im 27 Nodus lymphoideus subscapularis
Wege steht. Sie wird begleitet von einer Arterie, die keiner 28 Nodus lymphoideus subscapularis
der in der Nomenklatur angeführten Arterien zuzuord- 29 Nodus lymphoideus centralis
nen ist und bei der nächsten Abbildung näher beschrie- 30 Musculus latissimus dorsi (Tendo insertionis)
ben werden soll.

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Abbildung 345 Axilla 10
Gefäße und Lymphknoten

Bei der Entfernung des axillären Fettkörpers wurde ein 1 Sulcus bicipitalis medialis
Gefäß auspräpariert, welches keinem der in der Nomen- 2 Musculus biceps brachii (Caput breve)
klatur angeführten Gefäße zugeordnet werden kann. Die mit Fascia brachii superficialis
einschlägigen Lehrbücher verweisen auf die große Varia- 3 Musculus coracobrachialis
bilität der axillären Gefäßversorgung, was für die Inter- mit Facia brachii superficialis
pretation konkreter Abbildungen nicht sehr hilfreich ist. 4 Musculus latissimus dorsi (Tendo insertionis)
Es soll daher anhand dieses Präparates der Versuch unter- 5 Nervus cutaneus brachii medialis
nommen werden, eine einfache Ordnung in die Unter- 6 Gefäß-Nervenstrang mit Fascia axillaris profunda
schiedlichkeit zu bringen. 7 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
Die vorliegende zusätzliche Arterie entspringt selb- (laterale Version)
ständig aus der Arteria axillaris oder geht als Ast von der 8 Nervus intercostobrachialis
Arteria subscapularis, wie bei Abb. 341, ab. Sie liegt zwi- 9 Musculus pectoralis minor
schen den beiden Achselfalten und damit zwischen der 10 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
Arteria thoracica lateralis und der Arteria thoracodorsalis 11 Articulatio sternoclavicularis
aus der Arteria subscapularis. Sie gibt Äste zur vorderen 12 Musculus deltoideus
und hinteren Achselfalte ab und anastomosiert mehrfach, 13 Trigonum clavipectorale
mit und ohne Vermittlung der Rami cutanei laterales, mit 14 Musculus subscapularis
den Arteriae intercostales posteriores. Sie verhält sich da- 15 Nodus lymphoideus subpectoralis
durch analog zu der Vene, die mit ganz ähnlichem Verlauf 16 Costa secunda
Venae intercostales posteriores mit der Vena axillaris ver- 17 Musculus intercostalis externus
bindet und von Braune Vena costoaxillaris genannt wur- 18 Costa tertia
de. 19 Arteria thoracica lateralis
Die peripheren Versorgungsgebiete dieser drei Arterien 20 Membrana sterni
können von den einzelnen Arterien weitgehend oder voll- 21 Arteria thoracica interna (Ramus perforans III)
ständig übernommen werden. Tritt dies für die Arteria 22 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
thoracodorsalis der Arteria subscapularis ein, so entsteht 23 Nodus lymphoideus paramammarius (Gerota)
ein selbständiger Ursprung der Arteria thoracodorsalis 24 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
aus der Arteria axillaris. Die Arteria subscapularis gibt (Ramus mammarius)
dann nur einen Ramus infrascapularis für die Versorgung 25 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
des unteren Teils vom Musculus subscapularis ab. Ande- (Anastomose mit der Arteria
rerseits kann die Arteria thoracodorsalis das ganze Ver- intercostalis posterior IV)
sorgungsgebiet der mittleren Arterie oder sogar noch je- 26 Arteria intercostalis posterior III
nes von der Arteria thoracica lateralis übernehmen. Aus (Ramus cutaneus lateralis)
den Hauptstämmen werden dann bescheidenere Arterien 27 Nervus intercostalis III (Ramus cutaneus lateralis)
für die Lymphknoten, an deren Versorgung sich ohnedies 28 Vena thoracoepigastrica
alle drei Arterien beteiligen. 29 Musculus serratus anterior
Manchot hat diese akzessorischen Arterien beschrie- (Muskelzacke der Costa III)
ben. Er faßt sie mit einer am lateralen Pektoralisrand al- 30 Nodus lymphoideus subscapularis
ternativ verlaufenden Arterie zu einer Gruppe zusammen, 31 Nodus lymphoideus subscapularis
die er Arteria thoracica superficialis nennt und betont ihr 32 Nervus thoracicus longus
ziemlich regelmäßiges Vorkommen. Auf die Beteiligung 33 Vena costoaxillaris (Braune)
an der Versorgung der Brustdrüse weist auch bei der hier 34 Vena axillaris
vorliegenden lateralen Version ihr starker ventraler Ast in 35 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)
der Höhe der vierten Rippe hin.

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Abbildung 346 Axilla 11
Gefäße und Nerven

Die Faszien an und zwischen den Achselfalten wurden 1 Fascia brachii superficialis
vollständig beseitigt. Dadurch sind die Ursprungszacken 2 Vena brachialis lateralis
des Musculus serratus anterior an der lateralen Brustwand 3 Nervus cutaneus brachii medialis und Vena axillaris
und besonders an der zweiten und dritten Rippe klar 4 Musculus coracobrachialis
sichtbar. Unmittelbar unterhalb der zweiten Rippe tritt 5 Nervus medianus (Radix lateralis)
der Nervus intercostobrachialis aus.Ventral davon hat sich 6 Arteria axillaris
die Arteria thoracica lateralis hinter dem Musculus pecto- 7 Musculus pectoralis minor
ralis minor in typischer Weise hervorgeschoben und geht 8 Nervus pectoralis medialis
Anastomosen mit den Interkostalarterien ein. [Nervus pectoralis posterior]
In der Abhebungsspalte der beiden Brustmuskeln ist 9 Musculus pectoralis major (Pars clavicularis)
der Ast des Nervus pectoralis medialis [Nervus pectoralis 10 Trigonum clavipectorale
posterior] zu sehen, der den Musculus pectoralis minor 11 Nervus medianus (Radix medialis)
durchsetzt, um den Musculus pectoralis major zu inner- 12 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
vieren. (laterale Version)
Die Rami cutanei laterales der Interkostalgefäße, die 13 Musculus serratus anterior
zwischen den Zacken des Musculus serratus anterior her- 14 Costa secunda
vortreten, sind reseziert. Weit dorsal in der Rinne zwi- 15 Musculus intercostalis externus
schen dem Musculus serratus anterior und dem Musculus 16 Arteria thoracica lateralis
subscapularis zieht der Nervus thoracicus longus am Mus- 17 Costa tertia
culus serratus anterior nach abwärts. Er wurde dort von 18 Membrana sterni
einem verstärkten Teil der Faszie dieses Muskels einge- 19 Arteria thoracica interna (Ramus perforans III)
hüllt.Von ihr ist noch ein Streifen stehen geblieben, der 20 Musculus pectoralis major (Pars sternocostalis)
den Musculus subscapularis vom Musculus serratus ante- 21 Musculus pectoralis minor
rior abgrenzt. 22 Anastomose der Arteria thoracica lateralis
Von der Vena axillaris zieht eine stark kollabierte Vene zur Arteria intercostalis posterior III
nach abwärts, von welcher die Verbindungen zu den Venae 23 Nervus intercostobrachialis
intercostales posteriores abgetrennt wurden. Sie stellt 24 Musculus latissimus dorsi
demnach eine Vena costoaxillaris (Braune) dar, aus der 25 Nervus intercostalis IV
sich eine Vena thoracoepigastrica entwickelt hat. Die be- und Arteria intercostalis posterior IV
gleitende akzessorische Arterie wurde nach Darstellung (Ramus cutaneus lateralis)
ihres Ursprunges reseziert. 26 Vena thoracoepigastrica
Die Arteria subscapularis geht in diesem Falle distal 27 Nervus intercostalis III
von der Medianusgabel von der Arteria axillaris ab und und Arteria intercostalis posterior III
liegt damit von vornherein in der Rinne zwischen den (Ramus cutaneus lateralis)
Musculi subscapularis und teres major. Sie kann daher be- 28 Nervus thoracicus longus
reits nach kurzem Verlauf die Arteria circumflexa scapu- 29 Musculus serratus anterior
lae durch die mediale, dreieckige Achsellücke nach hinten (Muskelzacke der Costa tertia)
schicken, während die Arteria thoracodorsalis in der er- 30 Vena costoaxillaris (Braune)
wähnten Rinne einfach nach abwärts zieht und begleitet 31 Arteria und Nervus thoracodorsalis
vom Nervus thoracodorsalis an die Innenseite des Muscu- 32 Musculus teres major
lus latissimus dorsi gelangt. 33 Arteria circumflexa scapulae
34 Arteria subscapularis
35 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)
36 Nervus medianus
37 Musculus biceps brachii (Caput breve)
38 Musculus deltoideus

692
693
Abbildung 347 Axilla 12
Arteria axillaris
Plexus brachalis

Der Musculus pectoralis major wurde durchtrennt und 1 Fascia brachii superficialis
aufgeklappt. Dadurch können alle drei Abschnitte der Ar- 2 Vena brachialis lateralis
teria axillaris überblickt werden. Der erste Abschnitt (Einmündung in die Vena axillaris)
reicht vom äußeren Rand der ersten Rippe bis zum me- 3 Nervus musculocutaneus
dialen Rand des Musculus pectoralis minor. Er entläßt 4 Nervus medianus
den kurzen Stamm der Arteria thoracoacromialis und 5 Arteria subscapularis
wurde schon bei der Regio infraclavicularis beschrieben. 6 Nervus axillaris
Der mittlere Abschnitt der Arteria axillaris wird vom 7 Arteria axillaris mit Medianusgabel
Musculus pectoralis minor überlagert. Dieser zieht von der 8 Processus coracoideus
medialen Seite des Processus coracoideus in der Regel zur 9 Tractus coracoclavicularis
dritten bis fünften Rippe. An der lateralen Seite des Pro- 10 Musculus pectoralis major
cessus coracoideus entspringen der Musculus coracobra- (Pars clavicularis – Schnittfläche)
chialis und das Caput breve des Musculus biceps brachii. 11 Arteria thoracoacromialis (Ramus deltoideus)
Der längste Abschnitt der Arteria axillaris ist der late- 12 Musculus subscapularis (Tendo insertionis)
rale. Er wird von der Medianusgabel umgriffen, die sich 13 Nervus ulnaris
aus zwei Zinken aufbaut. Die Radix lateralis kommt vom 14 Arteria thoracoacromialis (Rami pectorales)
Fasciculus lateralis des Plexus brachialis, der seine Lage 15 Nervus subscapularis
zur Arteria axillaris über alle ihre Abschnitte weitgehend 16 Arteria thoracica superficialis (Manchot)
beibehält. Die Radix medialis kommt aus dem Fasciculus (laterale Version – reseziert)
medialis des Plexus brachialis, der seine mediale Position 17 Nervus intercostobrachialis
zur Arterie, wenn überhaupt, erst sehr spät findet. Er be- 18 Nervus pectoralis medialis
gibt sich von dorsal an die mediale Seite der Arterie und [Nervus pectoralis posterior]
ist bei dieser Armstellung noch fast vollstänig verdeckt. 19 Nervus thoracicus longus
Aus ihm geht der Nervus ulnaris und der Nervus cutaneus 20 Arteria thoracica lateralis
antebrachii medialis neben dem hier nicht dargestellten 21 Membrana sterni
sehr dünnen Nervus cutaneus brachii medialis hervor. 22 Arteria thoracica interna (Ramus perforans III)
Unterhalb der von der Medianusgabel umgriffenen Ar- 23 Musculus pectoralis major
teria axillaris taucht in der Tiefe der Nervus axillaris auf, (Pars sternocostalis – Schnittfläche)
der aus dem Fasciculus posterior kommt und sich unter- 24 Musculus pectoralis minor
halb der sichtbaren Gelenkskapsel des Schultergelenks 25 Musculus serratus anterior
zur lateralen, viereckigen Achsellücke begibt. Knapp late- (Muskelzacke der dritten Rippe)
ral davon entspringen aus der Arteria axillaris die Arteria 26 Musculus subscapularis
subscapularis und die Arteria circumflexa humeri ante- 27 Vena thoracoepigastrica
rior. 28 Arteria intercostalis posterior IV
Eine Arteria circumflexa humeri posterior, die mit dem (Ramus cutaneus lateralis)
Nervus axillaris durch die laterale Achsellücke ziehen soll, 29 Arteria intercostalis posterior III
ist entweder durch die Arteria axillaris verdeckt oder wur- (Ramus cutaneus lateralis)
de, wie es ziemlich oft vorkommt, durch einen rückläufi- 30 Musculus latissimus dorsi
gen Ast der Arteria profunda brachii ersetzt. 31 Arteria und Vena thoracodorsalis
32 Nervus thoracodorsalis
33 Musculus teres major
34 Arteria circumflexa scapulae
35 Vena axillaris
36 Arteria circumflexa humeri posterior
37 Nervus cutaneus antebrachii medialis
38 Musculus biceps brachii (Caput breve)
39 Musculus pectoralis major
(Tendo insertionis der Pars sternocostalis
und der Pars abdominalis)
40 Musculus deltoideus

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Abbildung 348 Oberarm und Axilla 1

Die in der Axilla eng zu einem Gefäß-Nervenstrang anein- 1 Nervus musculocutaneus


ander gelagerten Gebilde verlassen die Axilla an der An- 2 Arteria collateralis ulnaris superior
satzsehne des Musculus latissimus dorsi und treten in den 3 Nervus cutaneus antebrachii medialis
Sulcus bicipitalis medialis des Oberarmes ein, der anfangs (Ramus cutaneus brachii)
oben nicht vom Musculus biceps brachii, sondern vom 4 Musculus coracobrachialis
auslaufenden Musculus coracobrachialis begrenzt wird. 5 Nervus radialis
Das Zentrum des Gefäß-Nervenstranges bildet die Ar- 6 Nervus medianus
teria brachialis als Fortsetzung der Arteria axillaris. Ihr ist 7 Nervus cutaneus antebrachii medialis
bei abduziertem Arm der Nervus medianus oben angela- 8 Musculus subscapularis (Tendo insertionis)
gert, nachdem er aus der Medianusgabel hervorgegangen 9 Nervus axillaris
ist. Ihrem unteren Rand folgt der aus dem medialen Faszi- 10 Nervus musculocutaneus
kel entsprungene Nervus cutaneus antebrachii medialis. 11 Arteria axillaris mit Medianusgabel
Er ist für einen Hautnerven ein besonders dicker Nerv, 12 Musculus pectoralis minor
denn er versorgt nicht nur einen großen Teil des Unter- 13 Musculus deltoideus
arms, wie aus seiner Benennung hervorzugehen scheint, 14 Processus coracoideus (knieförmige Umbiegung)
sondern entsendet auch einen oder mehrere Zweige als 15 Articulatio humeri (Capsula articularis)
Rami cutanei brachii an die ventrale Seite des Oberarms. 16 Arteria circumflexa humeri posterior
Ein solcher zum Teil resezierter Ast ist auspräpariert und 17 Fasciculus lateralis des Plexus brachialis
zeigt seine respektable Stärke. 18 Fasciculus medialis des Plexus brachialis
Von dieser Achse des Gefäß-Nervenbündels strahlen 19 Arteria subscapularis
nach distal von den Faszikeln des Plexus brachialis Ner- 20 Nervus subscapularis
ven aus, die durch die eingesetzen Haken etwas ausgebrei- 21 Nervus thoracicus longus
tet sind. 22 Nervus thoracodorsalis
Aus dem Fasciculus lateralis geht der Nervus musculo- 23 Vena thoracodorsalis
cutaneus hervor, der in den auseinandergezogenen Mus- 24 Arteria thoracodorsalis
culus coracobrachialis eintritt, um ihn zu durchsetzen. 25 Arteria thoracica lateralis
Aus dem durch einen Haken abgehobenen Fasciculus 26 Laterale Brustwand mit Musculus serratus anterior
medialis geht der Nervus ulnaris hervor, der sich über das 27 Nervus intercostalis III (Ramus cutaneus lateralis)
Caput longum des Musculus triceps brachii zu dessen Ca- 28 Musculus subscapularis mit Fascia axillaris profunda
put mediale begibt. Außerdem entläßt dieser Faszikel die 29 Nervus ulnaris
beiden medialen Hautnerven des Arms. Dabei zeigt es 30 Musculus latissimus dorsi
sich, daß der Nervus cutaneus brachii medialis auch das 31 Nervus cutaneus brachii medialis
Hautgebiet des Nervus intercostobrachialis übernommen als Ersatz des Nervus intercostobrachialis
hat. 32 Nervus radialis (Ramus muscularis )
So wie der Nervus intercostobrachialis den Nervus cu- 33 Musculus triceps brachii (Caput longum)
taneus brachii medialis ersetzen kann, fehlt hier ein Ner- 34 Nervus ulnaris
vus intercostobrachialis, und der Ramus cutaneus lateralis 35 Musculus teres major
des Nervus intercostalis II war kaum ausgebildet. Der Ra- 36 Vena circumflexa scapulae
mus cutaneus lateralis des Nervus intercostalis III ist dage- 37 Arteria brachialis (Ramus muscularis)
gen sehr kräftig und wurde dargestellt. 38 Arteria brachialis
Der Fasciculus posterior setzt sich in den dicken Nervus 39 Arteria brachialis (Ramus muscularis)
radialis fort, der nach hinten zum Trizepsschlitz verläuft [Arteria collateralis radialis superior]
und durch einen Haken aus seiner dorsalen Position et- 40 Musculus biceps brachii (Caput breve)
was nach unten gezogen wurde. 41 Musculus pectoralis major
(Tendo insertionis – reseziert)

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Abbildung 349 Oberarm und Axilla 2
Canalis nervi radialis

Die Arteria brachialis wurde zusammen mit dem Nervus 1 Nervus medianus
medianus nach unten gezogen, so daß der Eingang in den 2 Musculus triceps brachii (Caput mediale)
Trizepsschlitz zu sehen ist. Der Nervus radialis betritt die- 3 Arteria collateralis media
sen Schlitz, nachdem er an der platten Sehne des Musculus 4 Nervus musculocutaneus
latissimus dorsi vorbeigezogen ist. Er hat sich aus dem 5 Arteria collateralis radialis
Fasciculus posterior des Plexus brachialis fortgesetzt und 6 Arteria profunda brachii
lag daher als tiefstes Gebilde des Gefäß-Nervenstranges 7 Nervus radialis
der Sehne direkt an. Dort gibt er nach hinten den Nervus 8 Arteria axillaris – Arteria brachialis (Übergang)
cutaneus brachii posterior ab, der sich um den Ansatz des 9 Nervus cutaneus antebrachii medialis
Caput longum des Musculus triceps brachii nach hinten 10 Nervus medianus
schlingt. 11 Nervus radialis
Der Eingang zum Trizepsschlitz liegt zwischen dem 12 Arteria subscapularis (Ramus circumflexus scapulae)
langen Trizepskopf und dem Humerusschaft, so daß sich 13 Vena axillaris
der Nervus radialis, nachdem er den obersten Teil des Ca- 14 Nervus intercostobrachialis
put mediale des Musculus triceps brachii überkreuzt hat, 15 Musculus deltoideus
dem Sulcus nervi radialis des Humerus anlagern kann, 16 Trigonum clavipectorale
der durch das Caput laterale des Musculus triceps brachii 17 Musculus pectoralis major
zu einem Kanal geschlossen wird. 18 Musculus coracobrachialis
Auf diesem Wege wird der Nervus radialis von der Ar- 19 Arteria circumflexa humeri anterior
teria profunda brachii begleitet, die unmittelbar lateral 20 Anastomose des Nervus intercostobrachialis
von der Latissimussehne aus der Arteria brachialis ent- mit Nervus cutaneus brachii medialis
springt und ihm daher von vornherein sehr benachbart 21 Vena circumflexa scapulae
ist. 22 Musculus subscapularis mit Fascia axillaris profunda
Der Nervus ulnaris aus dem Fasciculus medialis weicht 23 Nervus thoracodorsalis
bei horizontal eingestelltem Arm nach unten ab und (bedeckt mit Fascia axillaris profunda)
kommt in Kontakt zum langen Trizepskopf, wo ihn sehr 24 Arteria thoracodorsalis
bald die aus der Arteria brachialis entsprungene Arteria (bedeckt mit Fascia axillaris profunda)
collateralis ulnaris superior begleitet. 25 Nervus thoracicus longus
Im Bereich der lateralen Achsellücke entspringt die Ar- 26 Arteria thoracica lateralis
teria circumflexa humeri anterior und verschwindet hin- 27 Musculus serratus anterior
ter dem Musculus coracohumeralis, den zwei andere Mus- (bedeckt mit Fascia musculi serrati anterioris)
keläste versorgen. 28 Nervus intercostobachialis
Zwischen dem Caput breve des Biceps brachii und dem 29 Nervus intercostalis III (Ramus cutaneus lateralis)
Musculus coracobrachialis ist der Nervus musculocuta- 30 Nervus ulnaris
neus zu sehen, nachdem er den Musculus coracobrachialis 31 Vena brachialis
durchsetzt hat. und Nervus cutaneus brachii medialis
Die mediale Begleitvene der Arteria brachialis wird 32 Nervus ulnaris
durch einen Haken abgespreizt, so daß die Übernahme 33 Nervus cutaneus brachii medialis
der lateralen Begleitvene und deren Verbindung mit der 34 Musculus triceps brachii (Caput longum)
Vena profunda brachii sichtbar wird. 35 Musculus latissimus dorsi
36 Vena thoracodorsalis
(bedeckt mit Fascia axillaris profunda)
37 Nervus cutaneus brachii posterior
38 Einmündung der Vena brachialis lateralis
in die Vena brachialis medialis
39 Arteria brachialis mit Vena brachialis lateralis
40 Arteria profunda brachii
(Ramus deltoideus [Ramus ascendens])
41 Musculus biceps brachii (Caput breve)

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Abbildung 350 Oberarm 1
Fascia brachii superficialis

Die Fascia brachii superficialis ist nicht eine einschichtige 1 Nervus cutaneus brachii medialis
Oberflächenbedeckung, wie der Name nahelegen könnte, 2 Tela subcutanea
sondern unterliegt den gleichen Bedingungen, wie sie 3 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)
schon in der Einleitung unterbreitet worden sind. 4 Nervus intercostobrachialis
Sie setzt sich über weite Strecken aus der eigentlichen 5 Lamina profunda strati subcutanei
Fascia superficialis und aus der damit verbundenen Lami- (Decke eines Flachtunnels)
na profunda strati subcutanei zusammen. Im Bereich des 6 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)
Sulcus bicipitalis medialis hebt sich die Lamina profunda 7 Lamina profunda strati subcutanei
strati subcutanei in Form der beschriebenen Flachtunnel 8 Nervus cutaneus brachii medialis
ab und schafft einen Streifen von geringerer Transparenz, 9 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
weil die Flachtunnel Fettgewebe enthalten. 10 Musculus triceps brachii (Caput longum)
Der gelbliche Streifen enthält die Vena basilica und den mit Fascia brachii superficialis
Nervus cutaneus antebrachii medialis. Der Durchtritt der 11 Tela subcutanea
beiden Gebilde durch die Fascia brachii superficialis in 12 Fascia subcutanea
Form eines Hiatus, wie ihn die üblichen Abbildungen zei- 13 Fascia brachii superficialis (ohne Verstärkung
gen, ist ein Kunstprodukt, das eigentlich nur bei sehr ab- durch die Lamina profunda strati subcutanei)
gemagerten Menschen einigermaßen herstellbar ist. Bei 14 Anastomose zwischen zwei Ästen
der Beschreibung der kubitalen Venen wird auf dieses des Nervus cutaneus antebrachii medialis
Verhalten näher eingegangen werden. 15 Nervus cutaneus antebrachii lateralis
Von der Lamina profunda strati subcutanei spannen 16 Nervus cutaneus antebrachii lateralis
sich mit den aus der Tiefe zur Haut ziehenden Gefäßen (rekurrierender Ast)
und Nerven, wie zu sehen ist, plattenförmige Bindege- 17 Lamina profunda strati subcutanei
websverdichtungen aus, die oberflächlich zu ihnen wie- (als Decke eines Flachtunnels für den Hautnerven
derum streifenförmige Verdichtungen bilden und dadurch und sein begleitendes Gefäß)
insbesondere die längsverlaufenden Strukturen vor Ge- 18 Musculus biceps brachii
walteinwirkungen schützen. mit Fascia brachii superficialis
Das Präparat zeigt, daß die in der tiefsten Schicht der 19 Lamina profunda strati subcutanei
Tela subcutanea verlaufenden Nerven von zarten Gefäßen 20 Lamina profunda strati subcutanei
über große Distanzen begleitet werden. Der Nervus cuta- (Verankerung an der Fascia brachii superficialis)
neus antebrachii medialis gibt nach vorn schon bald nach 21 Nervus cutaneus antebrachii medialis
der Axilla einen Ast ab, der seitlich von ihm in der Tela (Ramus cutaneus brachii)
subcutanea bis fast zur Kubita zieht und als Ramus cuta-
neus brachii die Vorderfläche des Oberarms versorgt. Zur
Rückfläche des Oberarms gelangen hingegen der Nervus
cutaneus brachii medialis und der Nervus intercostobra-
chialis, die wiederum von dünnen sehr langen Gefäßen
begleitet werden.
Vor und hinter diesen Streifen des Sulcus bicipitalis
medialis schimmert die Muskulatur des Musculus biceps
brachii und des Caput longum des Musculus triceps bra-
chii durch die Faszie hindurch.

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Abbildung 351 Oberarm 2
Sulcus bicipitalis medialis

Im distalen Bereich des Sulcus bicipitalis medialis wurde 1 Fascia brachii superficialis
das Flachtunnel eröffnet und die Vena basilica zusammen 2 Nervus cutaneus brachii medialis
mit dem Nervus cutaneus antebrachii medialis auspräpa- 3 Nervus intercostobrachialis
riert. Auch in diesem Bereich hat der Nervus cutaneus an- 4 Nervus cutaneus brachii medialis
tebrachii medialis noch einen Ramus cutaneus brachii ab- 5 Vena basilica
gegeben, der mit dem Nervus cutaneus antebrachii latera- 6 Arteria brachialis (Ramus cutaneus)
lis anastomosiert, und einen sehr weit nach lateral in die 7 Nervus cutaneus antebrachii medialis
Regio cubitalis anterior reichenden kollateralen Ast dem 8 Arteria brachialis
Ramus anterior des Nervus cutaneus antebrachii medialis 9 Lamina profunda strati subcutanei
hinzugefügt. 10 Musculus triceps brachii (Caput longum)
Die Bodenplatte des Flachtunnels zieht als unmittelba- mit Fascia brachii superficialis
re Bedeckung des Musculus biceps brachii über den Ge- 11 Tela subcutanea (Schnittrand)
fäß-Nervenstrang des Armes hinweg und verankert sich 12 Lamina profunda strati subcutanei
am Septum intermusculare brachii mediale. Nach proxi- (Schnittrand des Ansatzes der Flachtunneldecke)
mal verdünnt sie sich allmählich immer mehr und findet 13 Nervus cutaneus antebrachii medialis
schließlich ihr Ende, so daß im oberen Bildbereich die 14 Lamina profunda strati subcutanei
Deckplatte des Flachtunnels in die normale Oberflächen- (Schnittrand der Flachtunneldecke)
faszie übergegangen ist und sich das Flachtunnel mit dem 15 Bodenplatte des Flachtunnels der Vena basilica
Raum des Gefäß-Nervenstranges verbunden hat. 16 Vena basilica
Der Gefäß-Nervenstrang besitzt eine Scheide, die im 17 Nervus cutaneus antebrachii medialis
mittleren Bereich des Fensters entfernt wurde. Der da- (Ramus cutaneus brachii
durch freigelegte Nervus medianus zeigt die Tendenz, von als Kollateralast des Ramus anterior)
der lateralen Seite der Arteria brachialis in Form einer 18 Lamina profunda strati subcutanei
langgezogenen Spirale auf deren mediale Seite überzutre- (Schnittrand des Ansatzes der Flachtunneldecke)
ten. 19 Gefäß-Nervenscheide des Armes (Schnittrand)
An der lateralen Seite des Gefäß-Nervenstranges befin- 20 Lamina profunda strati subcutanei
det sich proximal der auslaufende Musculus coracobra- 21 Nervus medianus
chialis und davor der Musculus biceps brachii, der von ei- 22 Musculus biceps brachii
ner ganz dünnen Eigenmuskelfaszie bedeckt wird. 23 Gefäß-Nervenscheide des Armes (Schnittrand)
Hinter dem Gefäß-Nervenstrang sind in die Lamina 24 Musculus coracobrachialis
profunda strati subcutanei ein Nervus cutaneus brachii 25 Nervus cutaneus antebrachii medialis
medialis und der Nervus intercostobrachialis eingelagert. (Ramus cutaneus brachii)
Ein weiterer tiefer liegender Nervus cutaneus brachii me-
dialis wurde durch einen kurzen Schlitz aufgesucht.

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Abbildung 352 Oberarm 3
Gefäße und Nerven der Facies medialis

Durch die Verspannung der Haut und der Faszien wurde 1 Nervus cutaneus antebrachii medialis
das Muskellager des Oberarms stark auseinandergezogen. (Ramus cutaneus brachii)
Der Musculus biceps brachii und das Caput longum des 2 Musculus coracobrachialis
Musculus triceps haben sich weit voneinander entfernt, 3 Arteria brachialis (Ramus musculocutaneus)
und es ist eine tiefe Grube entstanden, deren laterale 4 Musculus latissimus dorsi (Tendo insertionis)
Wand das Caput laterale des Musculus triceps brachii bil- 5 Nervus radialis
det. Dadurch wurde auch die hintere Oberfläche des Ca- (Ramus muscularis für das Caput longum
put mediale vom Musculus triceps freigelegt, und es ist zu m. tricipitis brachii)
sehen, wie die Arteria profunda brachii in die Rinne zwi- 6 Musculus triceps brachii (Caput longum)
schen die beiden Capita zu liegen kommt und sich mit ih- 7 Musculus teres major
rer weit distal abgegangenen Arteria collateralis radialis 8 Verwachsung der Sehnen
dem Nervus radialis nähert. Der Nervus radialis lag ur- des Musculus latissimus dorsi und des Caput longum
sprünglich medial von der Arterie an das obere Ende des mit Ausstrahlung zur Crista tuberculi minoris
Caput mediale des Musculus triceps brachii angelagert, 9 Nervus ulnaris
bevor er sich zum Sulcus nervi radialis des Humerus be- 10 Arteria brachialis
gibt. Durch die Verspannung wurde der Nervus medianus (Ramus muscularis des Caput longum
über die Arterie hinweg nach hinten gewälzt. m. tricipitis brachii)
Durch einen Haken noch weiter nach hinten wurde der 11 Nervus radialis (Ramus collateralis ulnaris)
Nervus ulnaris und seine Arteria collateralis ulnaris supe- 12 Arteria profunda brachii
rior verlagert. Die Arterie entspringt in diesem Fall von ei- 13 Nervus radialis
nem starken Muskelast der Arteria brachialis für das Ca- 14 Musculus triceps brachii
put longum des Musculus triceps brachii. Mit dem Haken (Caput laterale – Schnittrand der inneren Faszie)
wurde zugleich ein Ast des Nervus radialis für das Caput 15 Nervus cutaneus brachii medialis
mediale des Musculus triceps verlagert, der größtenteils 16 Arteria collateralis ulnaris superior
mit dem Nervus ulnaris verläuft und daher als Ramus col- 17 Nervus radialis (Ramus collateralis ulnaris)
lateralis ulnaris nervi radialis bezeichnet wurde. 18 Musculus triceps brachii (Caput mediale)
Nicht ungewöhnlich ist noch ein dünner sehr langer 19 Nervus ulnaris
Ast, der als Nervus brachii medialis bis zum Epicondylus 20 Nervus cutaneus antebrachii medialis
medialis des Humerus zieht und über eine große Distanz 21 Musculus triceps brachii (Caput longum)
von der Fascia superficialis bedeckt wird. 22 Musculus triceps brachii
An der Lage des restlichen Gefäß-Nervenstranges hat (Caput laterale mit innerer Faszie)
sich durch die Verspannung nichts Wesentliches verän- 23 Musculus triceps brachii (Caput mediale)
dert, außer daß der Musculus triceps brachii etwas von 24 Septum intermusculare brachii mediale
ihm abgerückt ist und die Sicht auf den Musculus brachia- 25 Musculus brachialis
lis freigegeben hat. 26 Musculus biceps brachii
Die Vena basilica hat sich schon weit distal mit den Ve- 27 Fascia brachii superficialis (Schnittrand)
nae brachiales verbunden, und die Vena brachialis media- 28 Vena basilica
lis begleitet als relativ dünnes Gefäß den Nervus cutaneus 29 Nervus cutaneus antebrachii medialis
antebrachii medialis bis zum Schnittrand des Präparati- (Ramus cutaneus brachii
onsfeldes. als Kollateralast des Ramus anterior)
30 Anastomose der Vena brachialis mit der Vena basilica
31 Nervus cutaneus antebrachii medialis
32 Septum intermusculare brachii mediale
33 Arteria collateralis radialis (Ursprung)
34 Vena basilica
35 Nervus medianus
36 Arteria brachialis
37 Musculus triceps brachii
(Caput laterale mit innerer Faszie)
38 Vena basilica

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Abbildung 353 Oberarm 4
Regio brachii posterior 1

Die Regio brachii posterior wird von einem einzigen Mus- 1 Cutis (Schnittrand)
kel, dem Musculus triceps brachii, aufgebaut. Er besteht 2 Tela subcutanea
aus zwei oberflächlichen und einem tiefen Kopf. Die bei- 3 Musculus triceps brachii (Caput longum)
den oberflächlichen Köpfe schließen mit einer deutlichen 4 Musculus deltoideus (Lage des hinteren Randes)
Spalte aneinander, die sich nach proximal schon auswei- 5 Fascia brachii superficialis (Schnittrand)
tet, bevor sie noch vom hinteren Teil des Musculus delto- 6 Musculus triceps brachii (Caput laterale)
ideus überlagert wird. 7 Fascia brachii superficialis
Die Muskulatur der beiden oberflächlichen Köpfe hat 8 Septum intermusculare brachii laterale
eine gemeinsame Endsehne, die am Olekranon der Ulna 9 Musculus triceps brachii (Caput mediale)
ansetzt und mit einer aponeurotischen Ausstrahlung an 10 Arteria collateralis radialis (Ramus posterior)
der radialen Seite der Ulna zur dorsalen Fläche der bra- 11 Arteria collateralis radialis (Ramus anterior)
chioradialen Muskelgruppe ausläuft. Der Übergang der 12 Arteria collateralis radialis (Ramus anterior)
Muskulatur in die gemeinsame Endsehne erfolgt unge- 13 Epicondylus lateralis
fähr handbreit distal vom hinteren Rande des Musculus 14 Musculus triceps brachii (Caput laterale)
deltoideus und weitgehend parallel zu ihm. Dieser Über- 15 Musculus triceps brachii (Tendo insertionis)
gang erfolgt sehr abrupt, so daß er bei Menschen mit kräf- 16 Nervus cutaneus antebrachii posterior
tiger Muskulatur und geringem Fettpolster das Relief der 17 Fascia brachii superficialis (Schnittrand)
Armoberfläche stark beeinflußt.
Der Hautschnitt des Präparates geht von der Mitte des
hinteren Randes des Musculus deltoideus zur Mitte der
Kubita und legt bei der durchgeführten Entfaltung ein
Feld frei, das mit seinem vorderen oberen Rand knapp di-
stal dem hinteren Rand des Musculus deltoideus folgt.
Außer der aufgespreizten Haut, dem Integumentum
commune, wurde auch die verhältnismäßg dicke Fascia
brachii superficialis nach ihrer Aufspaltung mobilisiert
und auseinandergezogen, so daß vorn unten ihre Veran-
kerung am Septum intermusculare brachii laterale sicht-
bar wird. Zwischen dieser Verankerung und dem vorderen
Rande des einen oberflächlichen Kopfes des Musculus tri-
ceps brachii, dem Caput laterale, besteht ein streifenför-
miges Feld, welches den tiefen Kopf des Musculus triceps,
das Caput mediale, zur Ansicht bringt, obwohl wir uns an
der lateralen Seite befinden.
Noch hinter dem Septum intermusculare brachii latera-
le erscheint der Nervus cutaneus antebrachii posterior,
zieht aber schließlich vor dem Epicondylus lateralis an die
hintere Fläche des Unterarms. Etwas distaler tritt am Ran-
de des Caput laterale der Ramus posterior der Arteria col-
lateralis radialis hervor, um sich mit der Arteria interossea
recurrens zu verbinden.

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707
Abbildung 354 Oberarm 5
Regio brachii posterior 2
Aufsuchung des Nervus radialis 1

Wird die Spalte zwischen dem Caput radiale und dem Ca- 1 Humerus
put longum des Musculus triceps brachii unterhalb vom (hinter der inneren Faszie des Caput laterale
hinteren Rande des Musculus deltoideus erweitert, so vom Musculus triceps brachii)
stößt man auf den Nervus radialis am Eintritt in den Tri- 2 Nervus radialis
zepsschlitz. Er wird bedeckt von einer transparenten Fas- (hinter der inneren Faszie des Caput laterale)
zie, die sich von der inneren Oberfläche des Caput laterale 3 Musculus triceps brachii
zur inneren Oberfläche des Caput longum hinüberspannt (Caput mediale hinter der inneren Faszie
und zur Faszienschicht gehört, die sich zwischen den bei- des Caput laterale)
den oberflächlichen Köpfen des Musculus triceps brachii 4 Musculus triceps brachii (Caput laterale)
und seinem tiefen Kopf ausspannt. Diese Faszie bedeckt 5 Fascia brachii superficialis
demzufolge auch gleichzeitig das proximale Ende des tie- 6 Nervus cutaneus antebrachii posterior
fen Kopfes, des Caput mediale des Musculus triceps bra- 7 Septum intermusculare brachii laterale
chii, an welches der Nervus radialis in diesem Bereich an- 8 Nervus cutaneus antebrachii posterior
gelagert ist. (mittellanger Seitenast)
Daraus ergibt sich, daß der Nervus radialis am Beginn 9 Musculus brachioradialis mit Fascia superficialis
des Trizepsschlitzes nicht sofort direkt dem Humerus an- 10 Musculus extensor carpi radialis longus
gelagert ist und daß dort der Humerus auch keinen Sulcus mit Fascia superficialis
nervi radialis besitzt, der für die Trenung der Ursprungs- 11 Olecranon
felder der beiden Trizepsköpfe üblicherweise und aus 12 Epicondylus lateralis
praktischen Gründen generell angeführt wird. 13 Musculus triceps brachii (Caput mediale)
An dieser Stelle besteht der Nervus radialis aus einem 14 Musculus triceps brachii (Tendo insertionis)
ziemlich einheitlichen Strang. Seine Äste für das Caput 15 Fascia brachii superficialis
longum hat er schon vor dem Eintritt in den Trizepsschlitz 16 Innensehne des Musculus triceps brachii
abgegeben, und seine Aufteilung in die Äste für das Caput 17 Musculus triceps brachii (Caput longum)
laterale und Caput mediale deutet sich gerade erst an. 18 Innere [tiefe] Faszie
Bemerkenswert ist auch, daß in unmittelbarer Nähe des Caput laterale musculi tricipitis brachii
des Nervus radialis in diesem Bereich weder die Arteria 19 Musculus deltoideus
collateralis radialis noch die Arteria collateralis media
liegt.
In der unteren Hälfte des Präparationsfeldes ist wieder-
um der Nervus cutaneus antebrachii posterior unterlegt,
und sein Verhalten zur Fascia brachii superficialis und de-
ren Verankerung an dem Septum intermusculare laterale
wird dargestellt.
Vor dem Septum intermusculare brachii laterale be-
deckt die Fascia brachii superficialis noch den Musculus
brachioradialis und den Musculus extensor carpi radialis
longus.

708
709
Abbildung 355 Oberarm 6
Regio brachii posterior 3
Aufsuchung des Nervus radialis 2

Beim gleichen Zugang wie bei der vorhergehenden Abbil- 1 Musculus triceps brachii (Caput longum)
dung wurde die kräftige Faszie an der Innenseite des Ca- 2 Nervus radialis
put laterale des Musculus triceps brachii, die zum inneren 3 Humerus
fleischigen Teil des Caput longum hinübergezogen ist, ent- 4 Arteria collateralis radialis
fernt. Dadurch wurde der von zwei Arterien flankierte 5 Musculus triceps brachii (Caput mediale)
Nervus radialis freigelegt. 6 Musculus triceps brachii (Caput laterale)
Hinter dem Nervus radialis wurde der Spiegel der inne- 7 Fascia brachii superficialis
ren Sehne dargestellt, die der Verbindung aller drei Köpfe 8 Septum intermusculare brachii laterale
des Musculus triceps dient und von der Oberfläche des 9 Musculus brachioradialis
Muskels um den medialen Rand des Caput mediale in die mit Fascia brachii superficialis
Tiefe reicht, ohne die mediale Oberfläche des Caput lon- 10 Nervus cutaneus antebrachii posterior
gum zu erreichen, die einen eigenen Sehnenspiegel be- (kurze oberflächliche Seitenäste)
sitzt. 11 Nervus cutaneus antebrachii posterior
Dieser inneren Sehne ist der Nervus radialis und die (tiefer, langer Seitenast)
Arteria collateralis media angelagert, so daß sie durch die 12 Nervus cutaneus antebrachii posterior
Abhebung des Caput longum etwas von der hinteren (mittellanger Seitenast)
Oberfläche des Humerus entfernt wurden. 13 Musculus extensor carpi radialis
Aus dieser Eintrittsposition in den Trizepsschlitz be- mit Fascia superficialis
gibt sich der Nervus radialis eng an die innere Faszie des 14 Musculus brachioradialis mit Fascia superficialis
Caput radiale, angelagert zwischen das Caput mediale 15 Musculus triceps brachii (Caput mediale)
und das Caput laterale zum Sulcus nervi radialis am Hu- 16 Musculus triceps brachii (Tendo insertionis)
merus, während die Arteria collateralis media mit ihren 17 Nervus cutaneus antebrachii posterior
Ästen an die innere Seite des Caput mediale zieht und da- 18 Fascia brachii superficialis (Schnittrand)
her zwischen die dorsale Fläche des Humerus und das Ca- 19 Innensehne des Musculus triceps brachii
put mediale zu liegen kommt. 20 Arteria collateralis media
Die Arteria collateralis radialis hat sich in die Rinne 21 Innensehne des Musculus triceps brachii
zwischen die Ursprünge des Caput laterale und des Caput
mediale begeben und ist von der Verlagerung nicht be-
troffen. Ihr Ramus posterior erscheint im unteren Teil des
Präparationsfeldes am distalen Rand des Caput laterale
und wird mit der Arteria interossea recurrens anastomo-
sieren.
Mit dem Septum intermusculare brachii laterale tritt
der unterlegte Nervus cutaneus antebrachii posterior an
die Oberfläche, bleibt aber mit seinen stärkeren Ästen
noch von der Fascia superficialis der brachioradialen
Muskelgruppe bedeckt.

710
711
Abbildung 356 Oberarm 7
Regio brachii posterior 4
Aufsuchung des Nervus radialis 3

Wird das Caput laterale des Musculus triceps brachii quer 1 Musculus triceps brachii (Caput longum)
durchtrennt, so wird ein Kanal freigelegt, der allein den 2 Nervus radialis
Namen Canalis nervi radialis verdient. Der Sulcus nervi 3 Musculus triceps brachii
radialis des Humerus wird durch das Caput laterale des (Caput laterale – Schnittfläche)
Musculus triceps brachii zu einem Kanal geschlossen, in 4 Musculus triceps brachii
dem der Nervus radialis und die Arteria collateralis radia- (Caput laterale – Schnittfläche)
lis liegen. 5 Musculus triceps brachii (Caput mediale)
Am Ausgang des Kanals überbrückt ein geteilter Seh- 6 Humerus
nenzug des Caput laterale den Nervus radialis und seinen 7 Nervus cutaneus brachii lateralis inferior
starken Nervus cutaneus antebrachii posterior. Unterhalb 8 Musculus triceps brachii
davon gelangt der Nervus radialis unter den Rand des Ca- (Caput laterale – Tendo originis)
put mediale, das dort vom Septum intermusculare brachii 9 Sehnenzug des Caput laterale
laterale entspringt. Er durchdringt in der Folge das Sep- 10 Nervus cutaneus antebrachii posterior
tum mit dem Ursprung des Musculus brachioradialis an 11 Sehnenzug des Caput laterale
seiner Basis und kommt daher in die Spalte zwischen dem 12 Arteria collateralis radialis (Ramus anterior)
Musculus brachioradialis und dem Musculus brachialis zu 13 Fascia brachii superficialis
liegen. Durch die oberflächlichere Öffnung des geteilten 14 Fascia brachii superficialis
Sehnenzuges gelangt der Nervus cutaneus antebrachii (Ansatz am Septum intermusculare brachii laterale)
posterior hinter dem Septum intermusculare brachii late- 15 Vena cephalica
rale an die Oberfläche und durchsetzt dort die mit dem 16 Nervus cutaneus antebrachii posterior
Septum verwachsene Fascia superficialis der Streckerloge. (oberflächlicher Seitenast)
Die übliche, stark vereinfachende Beschreibung der Ur- 17 Musculus brachioradialis
sprungsverhältnisse des Musculus triceps brachii in dem (bedeckt mit Fascia brachii superficialis)
Sinn, daß sein Caput laterale oberhalb und sein Caput me- 18 Musculus triceps brachii (Caput mediale)
diale unterhalb des Sulcus nervi radialis entspringt, gilt 19 Musculus triceps brachii
nur für das mittlere Drittel des Humerus, wo es auch al- (Caput laterale – Schnittfläche)
lein einen Sulcus nervi radialis gibt. Oberhalb davon nä- 20 Musculus triceps brachii
hert sich der Ursprung des Caput mediale, wie zu sehen (Tendo insertionis oberhalb des Olecranon)
ist, sehr stark dem Ursprung des Caput laterale, welcher 21 Epicondylus lateralis
an der lateralen Fläche des Humerus liegt und durchaus 22 Musculus extensor carpi radialis longus
nicht so weit nach hinten reicht, wie es einer gedachten mit Faszien überlagert
Verlängerung des Sulcus nervi radialis entspräche. 23 Nervus cutaneus antebrachii posterior
Auch im unteren Drittel des Oberarms schiebt sich das (tieferer Seitenast)
Caput mediale weiter nach lateral vor, indem es seinen Ur- 24 Musculus triceps brachii (Tendo insertionis)
sprung vom Septum antebrachii laterale nimmt, das zwi- 25 Arteria collateralis radialis (Ramus posterior)
schen ihm und der brachioradialen Muskelgruppe ausge- 26 Fascia brachii superficialis (Schnittrand)
bildet ist. Die Lage dieses Septums geht aus dem Ansatz 27 Musculus triceps brachii (Caput mediale)
der durch einen Haken angespannten Fascia superficialis 28 Arteria collateralis radialis
der Streckerloge des Oberarms hervor. 29 Nervus radialis
(Ramus muscularis für das Caput laterale
und Caput mediale)
30 Nervus radialis
(Ramus muscularis für das Caput mediale)
31 Arteria collateralis media

712
713
Abbildung 357 Regio cubitalis anterior 1
Subkutane Venen

In der Regio cubitalis anterior schiebt sich von proximal 1 Vena cephalica hinter der Tela subcutanea
die Flexorengruppe des Oberarms zwischen die Flexoren- 2 Musculi flexores brachii mit Tela subcutanea
gruppe und die brachioradiale Gruppe des Unterarms, so 3 Sulcus bicipitalis medialis
daß eine ypsilonförmige Furche entsteht, die in der Mitte 4 Vena subcutanea superficialis
zur Fossa cubitalis einsinkt. 5 Vena basilica mit Tela subcutanea bedeckt
Die Fossa cubitalis hat ihre tiefste Stelle lateral von der 6 Musculi flexores antebrachii mit Tela subcutanea
gut tastbaren Bizepssehne und liegt demzufolge auch late- 7 Vena mediana basilica mit Tela subcutanea bedeckt
ral von der Mitte des Unterarms. 8 Musculi brachioradialis et extensores antebrachii
Subkutanes Fettgewebe füllt die Fossa cubitalis und die mit Tela subcutanea
von ihr ausgehenden Furchen bei wohlgenährten Men- 9 Vena subcutanea strati medii
schen weitgehend aus. Es schimmern aber bei entfernter 10 Fossa cubitalis
Cutis die großen Venenstämme, die in den Furchen liegen, 11 Vena mediana cephalica mit Tela subcutanea bedeckt
mehr oder weniger durch die Oberfläche der Tela subcu-
tanea hindurch oder wölben sie bei Stauung deutlich vor.
Die Tela subcutanea hat an ihrer Oberfläche ein Venen-
netz aus dünneren Venen, die der Cutis von innen angela-
gert sind. Dieses oberflächliche subkutane Venennetz hat
vor allem Abflüsse zu den tiefen Venenstämmen der Fossa
cubitalis über mittelstarke Venen in der mittleren Schicht
der Tela subcutanea.
Daraus ergibt sich das Prinzip, daß die Dicke der sub-
kutanen Venen von der Oberfläche zur Tiefe der Tela sub-
cutanea beachtlich zunimmt, wenn auch die großen Ve-
nenstämme selbst, wie aus der Abbildung zu entnehmen
ist, in recht unterschiedlicher Tiefe liegen. Der Oberfläche
am nächsten liegen der Gefäßstamm in der lateralen Fur-
che der Kubita und vor der Bizepssehne der Gefäßstamm
der medialen Furche.
Über das Verhalten der subkutanen Venen zu den ober-
flächlichen Faszien wird bei den entsprechenden Abbil-
dungen berichtet werden.

714
715
Abbildung 358 Regio cubitalis anterior 2
Subkutane Venen

Die Variabilität der großen Venenstämme in der Regio 1 Vena cephalica


cubitalis anterior hat zu verschiedenen Interpretationen 2 Musculus biceps brachii
und Benennungen der Teilstücke geführt. Es sei daher ein 3 Fascia brachii superficialis
Aufhellungspräparat an die Spitze der Betrachtungen ge- 4 Musculus brachialis
stellt, das eine typische Mittelstellung zwischen den mögli- 5 Vena basilica
chen Extremen einnimmt und den Namen, Vena mediana 6 Septum intermusculare brachii mediale
cephalica und Vena mediana basilica, am besten ent- 7 Nervus cutaneus antebrachii medialis
spricht. (Ramus posterior)
Die Vena mediana cephalica und die Vena mediana ba- 8 Nervus cutaneus antebrachii medialis
silica liegen in den Furchen, die sich seitlich der Flexoren- (Ramus anterior)
gruppe des Oberarms aus dem Sulcus bicipitalis lateralis 9 Aponeurosis bicipitalis [Lacertus fibrosus)
und dem Sulcus bicipitalis medialis in die Fossa cubitalis 10 Vena mediana basilica
fortsetzen. 11 Vena basilica
Diese beiden Venenstämme haben eine Teilungsstelle 12 Caput commune musculorum flexorum
und verbinden sich an ihren Enden mit der Vena cephali- mit Fascia antebrachii superficialis
ca und der Vena basilica. Dadurch entsteht die Form eines 13 Musculus pronator teres
M, das einen etwas steileren radialen Schenkel besitzt, mit Fascia antebrachii superficialis
weil die Fossa cubitalis mit ihrer tiefsten Stelle radial von 14 Sulcus antebrachii lateralis
der Bizepssehne liegt und jene Stelle ist, wo die Spitze der 15 Musculus brachioradialis
beiden Querbalken die Vena mediana antebrachii auf- mit Fascia antebrachii superficialis
nimmt und sich durch die Vena mediana profunda mit 16 Vena mediana antebrachii
den tiefen Venen verbindet. Ein Ast der Vena mediana 17 Vena mediana profunda
profunda geht in diesem Fall zwischen der Bizepssehne 18 Vena cephalica
und der Aponeurosis bicipitalis zu den Venae comitantes 19 Vena mediana profunda
der Arteria brachialis, und der andere Ast übernimmt die 20 Vena mediana cephalica
Verbindung zu den Venae comitantes der Arteria radialis. 21 Nervus cutaneus antebrachii lateralis
Die Vena cephalica und die Vena basilica bilden sich 22 Musculus biceps brachii (Tendo insertionis)
vor allem aus dem Rete venosum dorsale manus. Die Vena 23 Musculus biceps brachii
cephalica zieht entlang des Margo lateralis antebrachii (aponeurotische Verbindung
zum Sulcus bicipitalis lateralis, und die Vena basilica wen- zum Musculus brachioradialis – Varietät)
det sich entlang des Margo medialis antebrachii mehr
nach vorn, um zum Sulcus bicipitalis medialis zu kom-
men.
Nicht immer ist der Abfluß des Blutes an der Oberfläche
des Unterarms so gleichmäßig aufgeteilt wie in diesem
Fall. Wenn der Abfluß zur Vena cephalica über die Vena
mediana cephalica stark zurücktritt, ist in der Fossa cubi-
talis nur mehr die Vena mediana basilica als ansehnliches,
meistens verstärktes Gefäß vorhanden und wird dann
einfach als Vena mediana cubiti bezeichnet.
Die dunklen Punkte an den Gefäßästen zeigen die
Querschnitte der Einmündungen des resezierten ober-
flächlichen Gefäßnetzes in die tiefer gelegenen Venen.

716
717
Abbildung 359 Regio cubitalis anterior 3
Einbau der subkutanen Venen und Nerven

Wird die Tela subcutanea im Sulcus bicipitalis medialis bis 1 Vena cephalica
zur Lamina profunda strati subcutanei entfernt, so bleibt 2 Musculus biceps brachii
eine Fettschicht erhalten, in welcher die Vena basilica und 3 Fettgewebe des Flachtunnels der Vena basilica
der Nervus cutaneus antebrachii medialis liegen. Die sie 4 Epicondylus medialis des Humerus
bedeckende Lamina profunda strati subcutanei läßt sich 5 Nervus cutaneus antebrachii medialis
über den dicken Venen und dickeren Hautästen nach di- (Ramus anterior)
stal verfolgen und bildet die Decke von mit Fett angefüll- 6 Vena basilica
ten Flachtunneln. Nur bei sehr fettgewebsarmen Extremi- 7 Vena basilica
täten fehlt diese die Venen fixierende Fettschicht, und es 8 Vena mediana cubiti
kommt bei der Punktion zu dem bekannten Phänomen 9 Vena mediana antebrachii (verlagerter Abfluß)
der Rollvenen. Die Lamina profunda strati subcutanei ist 10 Caput commune musculorum flexorum
eine sehr dünne Bindegewebsschicht und läßt die tiefen 11 Fettgewebe des Flachtunnels der Vena mediana cubiti
Venenstämme durchscheinen. 12 Musculus brachioradialis
Seitlich von den Flachtunneln geht die Lamina profun- 13 Vena cephalica (von der Vena mediana antebrachii
da strati subcutanei in die Fascia superficialis über oder übernommener Abfluß)
begleitet von sich heraus die aus der Tiefe zur Haut auf- 14 Vena cephalica (aus der Vena mediana cephalica
steigenden Gebilde in Form von Bindegewebsplatten, wie hervorgegangener Abschnitt)
in der Einleitung des Bandes schon ausgeführt wurde. 15 Vena cephalica accessoria
Die Venen an diesem Arm verhalten sich gegenüber der 16 Nervus cutaneus antebrachii medialis
Abb. 358 ein wenig anders. Die Vena cephalica hat sich (kollaterale Äste zum Ramus anterior)
nicht an der typischen Stelle mit der Vena mediana cepha-
lica vereinigt,und so wird diese selbst als ein Bestandteil Alle genannten Strukturen sind entweder von der Fascia
der Vena cephalica aufgefaßt, weil sie in einem solchen superficialis oder von der Lamina profunda strati subcu-
Fall über die Vena mediana antebrachii Anschluß an das tanei als Decke eines Flachtunnels bedeckt.
Ursprungsgebiet der Vena cephalica erhalten hat. Von die-
ser so aufgebauten Vena cephalica geht dann die Vena me-
diana basilica als Vena mediana cubiti zur Vena basilica.
Sie nimmt vor ihrer Verbindung mit der Vena basilica die
verlagerte Einmündung der Vena mediana antebrachii
auf, die fast als Verdopplung der Vena basilica des Unter-
arms imponieren könnte. Die Abflüsse der peripheren Ve-
nenplexus haben demnach eine Verschraubung von late-
ral hinten nach medial vorn erfahren.
Störend bei dieser Interpretation, die Gray’s »Anato-
my« folgt, ist, daß die in ihrer Lage eindeutige Vena me-
diana cephalica und die Vena mediana antebrachii zu ei-
nem Teil eines ganz anderen Gefäßes geworden sind und
ein fast in typischer Stelle gelegener Abschnitt der Vena
cephalica als Vena cephalica accessoria bezeichnet werden
muß. Einige ähnliche Variabilitäten der kubitalen Venen
werden anhand von weiteren Abbildungen später bespro-
chen.

718
719
Abbildung 360 Regio cubitalis anterior 4
Aufsuchung der Vena mediana basilica
(Vena mediana cubiti)
Venaesectio
Die Aufsuchung der Vena mediana basilica erfolgt durch 1 Musculus biceps brachii
einen schrägen Hautschnitt, der gut fingerbreit oberhalb 2 Fettgewebe im Flachtunnel der Vena mediana basilica
und etwas vor dem Epicondylus medialis humeri beginnt 3 Sulcus bicipitalis medialis
und gegen die tiefste Stelle der Fossa cubitalis gerichtet ist, 4 Epicondylus medialis des Humerus
die lateral von der tastbaren Bizepssehne liegt. 5 Musculus biceps brachii (Tendo insertionis)
Nach Durchtrennung einer mehr oder weniger dicken 6 Tela subcutanea
Schicht der Tela subcutanea stößt man auf die Lamina 7 Vena mediana basilica
profunda strati subcutanei, welche dort die Decke des 8 Tela subcutanea
Flachtunnels für die Vene bildet. Die Vene wird im Flach- 9 Musculus flexor carpi ulnaris
tunnel bei wohlgenährten Menschen seitlich von Fettge- 10 Vena mediana antebrachii
webe des Flachtunnels flankiert, in dem auch die Äste des 11 Sulcus antebrachii radialis
Nervus cutaneus antebrachii medialis liegen. 12 Musculus brachioradialis
Der Nervus cutaneus antebrachii medialis ist in dieser 13 Musculus pronator teres
Höhe bereits in den Ramus anterior und Ramus posterior 14 Vena mediana cephalica
zerfallen, welche die Vene über- oder unterkreuzen kön- 15 Lamina profunda strati subcutanei
nen. Aber auch der Ramus anterior liegt so weit hinten, als Decke des Flachtunnels der Vena mediana basilica
daß er nur im oberen Winkel des Schnittfeldes auftauchen 16 Cutis (Schnittrand)
kann. Manchmal gibt es allerdings noch medial vom Ra- 17 Fossa cubitalis (tiefste Stelle –
mus anterior dünnere kollaterale Äste des Nervus cuta- radial von der tastbaren Bizepssehne)
neus antebrachii medialis, welche die aufzusuchende Vene 18 Sulcus bicipitalis lateralis
ventral kreuzen und ins Präparationsfeld geraten können.
Ulnar von der Bizepssehne liegt die Vene vor der Apo-
neurosis bicipitalis, dem ehemaligen Lacertus fibrosus, die
von einer transparenten Fortsetzung der Fascia brachii
superficialis als Boden des Flachtunnels bedeckt wird.
Ob an der angegebenen Stelle eine brauchbare, das
heißt ausreichend dicke Vene vorhanden ist, läßt sich
durch Venenstauung und Betastung bei einiger Erfahrung
leicht feststellen.

720
721
Abbildung 361 Regio cubitalis anterior 5
Fascia superficialis
und die subkutanen Venen und Nerven

Die subkutanen Venen und Nerven wurden aus den Flach- 1 Vena cephalica
tunneln auspräpariert, indem deren Decke in Form der 2 Musculus biceps brachii
Lamina profunda strati subcutanei beseitigt und deren 3 Fascia brachii superficialis (Schnittrand)
Fettgewebe ausgeräumt wurde. Stehengeblieben ist nur 4 Septum intermusculare brachii mediale
mehr die Bodenplatte der Flachtunnel, die durch die Fas- 5 Musculus triceps brachii
cia superficilis gebildet wird. (Caput mediale mit Fascia brachii superficialis)
Die Fascia brachii superficialis wurde über dem Muscu- 6 Nervus cutaneus antebrachii medialis
lus biceps brachii gefenstert, und der zurückgeschlagene (Ramus anterior)
Lappen setzt sich mit einigen sehnigen, streifenförmigen 7 Nervus cutaneus antebrachii medialis
Einlagerungen unter den großen Venenstämmen zum Ca- (Ramus posterior)
put commune der Flexoren fort, wo er in die skelettergän- 8 Vena basilica
zende Faszie dieser Muskelgruppe übergeht und distal in 9 Vena basilica
die Fascia antebrachii superficialis Anschluß bekommt. 10 Valvulae venosae
Über der Aponeurosis des Musculus biceps brachii, dem 11 Vena mediana cubiti
Lacertus fibrosus, bildet die Faszie eine eigene Schicht und 12 Vena mediana antebrachii (verlagerter Abfluß)
vereinigt sich bis zu dessen Ausstrahlung in das Caput 13 Vena mediana antebrachii
commune der Flexoren nicht mit ihm. 14 Epicondylus medialis des Humerus
Oberhalb des Epicondylus medialis und des Ursprun- 15 Musculus biceps brachii (Tendo insertionis)
ges des Musculus pronator teres verankert sich die Faszie 16 Musculus brachioradialis
am Septum intermusculare brachii mediale und setzt sich mit Fascia antebrachii superficialis
nach hinten in die Faszie über dem Musculus triceps bra- 17 Valvula venosa der Vena cephalica
chii fort. 18 Vena cephalica
Vor dem Septum intermusculare brachii mediale bildet (von der Vena mediana antebrachii
die Fascia brachii superficialis die Bodenplatte des Flach- übernommener Abfluß)
tunnels, das die Vena basilica von der Arteria brachialis 19 Musculus pronator teres
mit ihren Begleitvenen und dem Nervus medianus trennt. mit Fascia antebrachii superficialis
Im Flachtunnel der Vena basilica ist auch der Nervus 20 Aponeurosis bicipitalis [Lacertus fibrosus]
cutaneus antebrachii mit seinen Rami anterior und poste- 21 Fascia brachii superficialis (Schnittrand)
rior nach abwärts gezogen. Der Ramus anterior hat in die- 22 Vena cephalica (aus der Vena mediana cephalica
sem Fall die Vene oberflächlich gekreuzt und ist bereits hervorgegangener Abschnitt)
wiederum in zwei Äste zerfallen. 23 Vena cephalica accessoria
Die Venen zeigen meistens proximal von der Vereini-
gung zweier Äste deutliche, durch Klappen hervorgerufe-
ne, flache Ausbauchungen. Die Interpretation des vorlie-
genden Aufzweigungstypus wurde bereits bei der vorher-
gehenden Abbildung gegeben.

722
723
Abbildung 362 Regio cubitalis anterior 6
Variabilität der subkutanen Venen

Die Abbildung A zeigt ein typisches M-förmiges Verzwei- 1 Vena cephalica


gungsmuster der subkutanen, kubitalen Venen mit der 2 Musculus biceps brachii
Ausbildung einer Vena mediana cephalica und einer Vena 3 Aponeurosis bicipitalis [Lacertus fibrosus]
mediana basilica, die sich mit der Interpretation der 4 Vena basilica
Abb. 358 voll vereinen läßt. Mehrere längsverlaufende Ve- 5 Vena basilica
nen der mittleren Schicht verbinden die Venen der rese- 6 Musculus biceps brachii
zierten oberflächlichen Schicht mit den tiefen Venen. 7 Vena basilica
Die Hautnerven wurden aus den eröffneten Flachtun- 8 Musculus brachialis
neln durch Fäden herausgehoben. An der lateralen Seite 9 Musculus pronator teres
der Bizepssehne erscheint vor dem Musculus brachialis 10 Vena mediana basilica
unterhalb eines Faszienbogens zwischen dem Musculus 11 Musculus biceps brachii (Tendo insertionis)
biceps brachii und dem Musculus brachioradialis der Ner- 12 Vena mediana cephalica
vus cutaneus antebrachii lateralis. 13 Vena basilica
Bei der Abbildung B ist die Vereinigung der Venae me- 14 Vena mediana antebrachii
dianae erst sehr weit proximal erfolgt, und der Abfluß aus 15 Musculus brachioradialis
den Plexus venosi der vorderen Unterarmfläche über eine 16 Nervus cutaneus antebrachii medialis
Vena mediana antebrachii ist nach hinten zur Vena basili- (Ramus posterior)
ca verlagert. Dieser Verzweigungstypus entspricht mehr 17 Vena basilica
dem bei Abb. 359 beschriebenen und nimmt bei der Vena 18 Fascia brachii superficialis (Schnittrand)
cephalica eine Zwischenstellung ein. Die Vena basilica und 19 Arteria brachialis und Musculus biceps brachii
ihre Zuflüsse sind durch intravenöse Injektionen throm- 20 Vena basilica
bosiert und stehen für den Abfluß des Blutes nicht mehr und Nervus cutaneus antebrachii medialis
zur Verfügung. Die Zusammenhänge der subkutanen Ple- (Ramus anterior)
xusbereiche untereinander und deren Verbindungen zu 21 Vena cephalica
den tiefen Venen bieten aber dafür einen ausreichenden 22 Musculus brachioradialis
Ersatz. 23 Vena mediana antebrachii (verlagerter Abfluß)
Bei Abbildung D ist eine Vena cephalica am Oberarm 24 Vena mediana profunda
nur schwach ausgebildet. Die Vena cephalica des Unter- 25 Vena cephalica
arms hat die Einmündung der Vena mediana antebrachii 26 Nervus cutaneus antebrachii lateralis
übernommen und leitet ihr Blut der Vena mediana basili- 27 Vena mediana cubiti
ca zu, die dadurch zum einzigen größeren Medianagefäß 28 Vena cephalica
geworden ist und dann als Vena mediana cubiti bezeich- (von der Vena mediana antebrachii
net wird. Sie nimmt die verlagerte Vena mediana antebra- übernommener Abfluß)
chii auf und erhält Blut durch Stromumkehr über die Vena 29 Vena cephalica
cephalica vom Oberarm. Die Einmündungsstelle der Ve- 30 Vena mediana antebrachii (verlagerter Abfluß)
nae cephalicae ist durch einen Faden angehoben und zeigt 31 Vena mediana basilica (thrombosiert)
ihre Verbindung zu den tiefen Venen über eine Vena me- 32 Vena mediana cephalica
diana profunda. 33 Vena basilica (thrombosiert)
Die Fascia brachii superficilis ist aufgespalten und de- 34 Vena mediana antebrachii
monstriert die Lagebeziehung der Vena mediana cubiti 35 Musculus brachioradialis
zur Arteria brachialis und einer ihrer Venae comitantes. 36 Vena mediana cephalica
Die Abbildung C zeigt von medial ein typisches Auftei- 37 Vena mediana basilica
lungsmuster der kubitalen Venen bei einem sehr dünnen, 38 Nervus cutaneus antebrachii lateralis
muskelschwachen Arm mit sehr starken Venen und gibt 39 Nervus cutaneus antebrachii medialis
ein Beispiel, daß die Dicke der subkutanen Venen nicht (Ramus anterior)
vom Volumen des Arms bestimmt wird. 40 Septum intermusculare brachii mediale

724
A C

B D

725
Abbildung 363 Regio cubitalis anterior 7
Fascia superficialis
Tiefe Schicht – Oberer Teil

Die Fascia superficialis wurde durch einen Längsschnitt 1 Musculus biceps brachii
gespalten und auseinandergezogen, nachdem die ausprä- 2 Fascia brachii superficialis (Schnittrand)
parierte Vena mediana basilica durchtrennt worden war. 3 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
Der dadurch freigelegte Musculus biceps brachii geht in 4 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
seine Sehne über, welche die Aponeurosis bicipitalis zum 5 Tela subcutanea
Caput commune der Flexoren entläßt. Dem medialen 6 Nervus cutaneus antebrachii medialis
Rand des Muskels angelagert, zieht die Arteria brachialis (Ramus anterior)
nach distal und verschwindet hinter der Aponeurosis bici- 7 Nervus medianus
pitalis (Lacertus fibrosus) und gelangt medial der Bizeps- 8 Septum intermusculare brachii mediale
sehne in die Tiefe der Fossa cubitalis. 9 Vena basilica
Die Arteria brachialis besitzt zwei Venae comitantes, 10 Musculus brachialis
die geflechtartig miteinander zusammenhängen. Sie wer- 11 Vena brachialis medialis [Vena comitans]
den durch eine Gefäßscheide eng mit der Arteria brachia- 12 Vena mediana basilica (reseziert)
lis verbunden, die im oberen Bereich uneröffnet geblieben 13 Skelettergänzende Faszie des Caput commune
ist. Dieses Gefäßbündel liegt von vorn dem Musculus bra- 14 Musculus pronator teres
chialis an, vor dessen medialem Rand der Nervus media- 15 Aponeurosis bicipitalis [Lacertus fibrosus]
nus liegt. Medial vom Musculus brachialis ist das Septum 16 Fascia antebrachii superficialis (Schnittrand)
intermusculare brachii mediale zu sehen, an dem sich die 17 Musculus flexor carpi ulnaris
zur Seite gezogene Fascia brachialis superficialis veran- mit Fascia antebrachii superficialis
kert. 18 Lamina profunda strati subcutanei
Ventral von diesem Faszienanteil liegt das eröffnete 19 Caput commune musculorum flexorum
und mit Fett ausgefüllte Flachtunnel der Vena basilica, das 20 Musculus flexor carpi radialis
noch von einem Rest der Lamina profunda strati subcuta- mit Fascia antebrachii superficialis
nei zugedeckt wird. Die Lamina profunda strati subcuta- 21 Sulcus antebrachii radialis
nei hat dort eine zweite Schicht gebildet, in deren Schlitz 22 Musculus brachioradialis
der Ramus anterior des Nervus cutaneus antebrachii me- mit Fascia antebrachii superficialis
dialis zur Oberfläche strebt. 23 Musculus brachioradialis
Auf der anderen Seite wurde das Flachtunnel der Vena mit Fascia antebrachii superficialis
cephalica ebenfalls eröffnet und die Vene mit der Haut ab- 24 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
gehoben. Von der Fascia superficialis, die sich um den 25 Vena mediana antebrachii
lateralen Rand der Bizepssehne mit der den Musculus 26 Nervus cutaneus antebrachii lateralis
brachialis deckenden Faszienschicht verbindet, geht ein 27 Vena mediana profunda
Faszienbogen zum Musculus brachioradialis, und unter- 28 Vena mediana basilica (Schnittrand)
halb von ihm erscheint der Nervus cutaneus antebrachii 29 Musculus biceps brachii (Tendo insertionis)
lateralis, der mit der Vena mediana antebrachii in ein ge- 30 Vena mediana cephalica
meinsames Flachtunnel eingeschlossen war. 31 Vena cephalica
Von der zur Seite gezogenen Verbindung zwischen Ve- 32 Lamina profunda strati subcutanei
na mediana cephalica und Vena mediana basilica zieht la- (Decke des Flachtunnels der Vena cephalica
teral von der Bizepssehne die Vena mediana profunda in 33 Vena brachialis lateralis [Vena comitans]
die Tiefe. 34 Vena cephalica
35 Septum intermusculare brachii laterale
36 Fascia brachii superficialis (Schnittrand)
37 Arteria brachialis
mit Venae comitantes in der Gefäßscheide
38 Fettgewebe des Flachtunnels der Vena basilica

726
727
Abbildung 364 Regio cubitalis anterior 8
Tiefe Schicht – Unterer Teil 1

Nach Abhebung der Haut mit ihren subkutanen Gebilden 1 Vena cephalica (im Fettgewebe des Flachtunnels)
wurde die Fascia superficialis in der ganzen Region ent- 2 Fascia brachii superficialis
fernt und der Musculus pronator teres durch einen Haken 3 Musculus biceps brachii
nach medial verlagert. In der dadurch stärker entfalteten 4 Lamina profunda strati subcutanei
Fossa cubitalis verläuft die Arteria brachialis zwischen der (als Decke des Flachtunnels der Vena basilica –
Aponeurosis bicipitalis [Lacertus fibrosus] und der Bizeps- Schnittrand)
sehne in die Tiefe. Sie ist an dieser Stelle sehr gut verankert 5 Lamina profunda strati subcutanei
und biegt sich bei Beugung vor dem Abgang der Arteria (Abspaltung der Decke des Flachtunnels
radialis deutlich ab. Bei maximaler Beugung wird sie be- der Vena basilica – Schnittrand)
reits oberhalb davon komprimiert, so daß die Blutversor- 6 Arteria brachialis
gung des Unterarms weitgehend unterbrochen wird. Es 7 Nervus cutaneus antebrachii medialis
verschwindet der Puls der Arteria radialis, und die maxi- (Ramus posterior)
male, sogenannte Adelmannsche Beugung kann zur vor- 8 Nervus cutaneus antebrachii medialis
übergehenden Blutstillung am Unterarm verwendet wer- (Ramus anterior)
den. 9 Vena brachialis medialis [Vena comitans]
Die Arteria radialis kreuzt den Ansatz des Musculus 10 Vena basilica
pronator teres oberflächlich und verläuft im Sulcus ante- 11 Nervus medianus
brachii radialis zwischen den Flexoren und Extensoren 12 Septum intermusculare brachii mediale
des Unterarms nach distal. Bald nach ihrem Ursprung gibt 13 Musculus brachialis
sie die Arteria recurrens radialis ab, die am Nervus radia- 14 Vena mediana basilica (reseziert)
lis aufsteigt und mit dem Ramus anterior der Arteria col- 15 Nervus cutaneus antebrachii medialis
lateralis radialis anastomosiert. (Ramus anterior)
Der Nervus radialis hat die Region zwischen dem Mus- 16 Caput commune musculorum flexorum
culus brachioradialis und dem Musculus brachialis betre- 17 Nervus radialis (Ramus profundus)
ten und teilt sich in einen Ramus superficialis und einen 18 Arteria brachialis
Ramus profundus, wo ihn ein Haken hervorhebt. 19 Fascia antebrachii superficialis (Schnittrand)
Oberflächlich zum Nervus radialis hat der Nervus cuta- 20 Musculus supinator
neus antebrachii lateralis die Schicht zwischen dem Mus- 21 Musculus flexor carpi radialis
culus brachialis und dem Musculus biceps brachii verlas- 22 Aponeurosis bicipitalis [Lacertus fibrosus]
sen, nachdem er die beiden Muskeln mit motorischen Fa- 23 Musculus pronator teres
sern versorgt hat. 24 Musculus supinator
Oberhalb von der Aponeurosis bicipitalis hat sich der 25 Musculus brachioradialis
Nervus medianus sehr deutlich von der Arteria brachialis 26 Arteria radialis
entfernt, weil die Arterie dem Rande des Musculus biceps 27 Nervus radialis (Ramus superficialis)
und der Nerv mehr dem Septum intermusculare brachii 28 Vena mediana antebrachii
laterale folgt. 29 Arteria recurrens radialis
Im abgehobenen Bereich der Haut sind medial die Ve- 30 Nervus radialis (Ramus superficialis)
na basilica und der Nervus cutanus antebrachii medialis 31 Musculus biceps brachii (Tendo insertionis)
und lateral die Vena cephalica sichtbar. 32 Vena mediana cephalica
33 Nervus radialis
34 Nervus cutaneus antebrachii lateralis
35 Musculus brachialis
36 Faszie zwischen Musculus brachialis
und Musculus biceps brachii (Schnittrand)
[Fascia brachii profunda]

728
729
Abbildung 365 Regio cubitalis anterior 9
Tiefe Schicht – Unterer Teil 2

Nach Durchtrennung der Aponeurosis bicipitalis [Lacer- 1 Fascia brachii superficialis


tus fibrosus] konnte die Fossa cubitalis noch stärker ent- 2 Musculus biceps brachii
faltet werden. Das Caput humerale des Musculus pronator 3 Arteria brachialis
teres wurde durch zwei Haken nach medial gewälzt, so 4 Nervus cutaneus antebrachii medialis
daß sein Usprung hinauf bis zum Septum intermusculare (Ramus posterior)
brachii mediale und sein Caput ulnare sichtbar wurden. 5 Nervus medianus
Zwischen Caput humerale und Caput ulnare verläßt 6 Nervus cutaneus antebrachii medialis
der Nervus medianus die Fossa cubitalis, und lateral da- (Ramus anterior)
von tritt die Arteria brachialis unter den gerade noch 7 Vena basilica
sichtbaren oberen Rand des Musculus flexor digitorum su- 8 Septum intermusculare brachii mediale
perficialis, der lateral von ihr durch einen sehnigen Zügel 9 Musculus brachialis
seines Caput humerulnare an der Ulna verankert wird. 10 Aponeurosis bicipitalis [Lacertus fibrosus]
Medial von der Bizepssehne zieht der Musculus bra- 11 Nervus medianus
chialis mit einem breitflächigen Sehnenspiegel zur Tube- 12 Musculus biceps brachii (Tendo insertionis)
rositas ulnae. Er entspringt auch noch vom Septum inter- 13 Arteria brachialis
musculare brachii mediale, und ihm liegt von vorn der 14 Musculus pronator teres (Caput ulnare)
Nervus medianus an. 15 Musculus pronator teres (Caput humerale)
An der lateralen Seite wurde der Musculus brachiora- 16 Arteria radialis
dialis kräftig zur Seite gezogen, so daß die Rinne zwischen 17 Arteria recurrens ulnaris
ihm und dem Musculus brachialis bis zur Facies anterola- 18 Musculus supinator
teralis des Humerus entfaltet wurde. In ihr zieht die Arte- 19 Arteria recurrens radialis (Ramus muscularis)
ria recurrens radialis nach proximal, und vor ihr liegt der 20 Musculus brachioradialis
Nervus radialis. Er wird durch einen Haken nach vorne la- 21 Musculus pronator teres (Tendo insertionis)
teral verzogen, und seine beiden Äste werden angespannt. 22 Nervus radialis (Ramus superficialis)
Der Ramus profundus tritt in die dargestellte Lücke des 23 Musculus flexor digitorum superficialis
Musculus supinator ein, und der Ramus superficialis be- (ulnarer Zügel des Caput humeroulnare)
gleitet den Musculus brachioradialis, um ihn im mittleren 24 Musculus extensor carpi radialis brevis
Drittel des Unterarms zu unterkreuzen. 25 Nervus cutaneus antebrachii lateralis
Lateral vom Musculus biceps brachii und seiner Sehne 26 Musculus supinator
sind noch schmale Streifen des Musculus brachialis zu se- (Öffnung für den Ramus profundus nervi radialis)
hen, und die Anlagerungsfläche des Musculus brachiora- 27 Arteria recurrens radialis
dialis ist aufgeklappt. Sie führt bis zu einer bindegewebi- 28 Nervus radialis (Ramus profundus)
gen Kante, die am Beginn der Bizepssehne ausläuft. Dort 29 Humerus (Facies anterolateralis)
bekommt der Musculus brachioradialis eine gerundete 30 Nervus radialis
Oberfläche, welche die Fossa cubitalis nach lateral ab- 31 Nervus cutaneus antebrachii lateralis
schließt. Unterhalb davon tritt am Musculus brachiora- 32 Musculus brachioradialis
dialis wieder eine Kante auf, die nach medial gerichtet ist (aufgeklappte Kontaktfläche
und den Sulcus antebrachii radialis nach lateral begrenzt. zum Musculus brachialis)
Durch die Abhebung der brachioradialen Muskelgrup-
pe wurde der Musculus supinator freigelegt, und die An-
satzsehne des Musculus biceps brachii ist bis zur Tuberosi-
tas radii überschaubar.

730
731
Abbildung 366 Regio antebrachii anterior 1
Oberflächliche Schicht 1

Auch an der oberen Extremität deckt sich die Ausdehnung 1 Musculus biceps brachii (Tendo insertionis)
des Extremitätenteils nicht mit der proximalen Begren- 2 Aponeurosis bicipitalis [Lacertus fibrosus]
zung der Region. Das Antebrachium reicht von der Mitte 3 Nervus cutaneus antebrachii medialis
des Cubitus bis zu dem distalen Ende der Unterarmkno- (Ramus anterior – kollateraler Ast)
chen. Die Regio antebrachii anterior beginnt aber erst di- 4 Vena basilica
stal von der Regio cubitalis anterior, für die eine künstli- 5 Nervus cutaneus antebrachii medialis
che Grenze zwischen den Ansätzen des Musculus biceps (Ramus anterior)
brachii und des Musculus pronator teres gezogen wird. 6 Vena mediana antebrachii
Die Haut, das Integumentum commune, wurde aufge- 7 Vena mediana cubiti (Resektionsrand)
klappt und die Fascia antebrachii superficialis entfernt, 8 Arteria brachialis mit Venae comitantes
soweit sie nicht skelettergänzend ist. Zwischen den aus- 9 Musculus flexor carpi radialis
präparierten Muskellagern gibt es eine radiale und ulnare 10 Musculus palmaris longus
Unterarmstraße, in denen Gefäße und Nerven der Hand (rudimentäre Sehne – reseziert)
zustreben. 11 Musculus flexor carpi ulnaris
Die radiale Unterarmstraße liegt zwischen dem Muscu- 12 Musculus flexor digitorum superficialis
lus brachioradialis und dem Musculus flexor carpi radia- 13 Musculus flexor digitorum profundus
lis. Ihr Boden wird durch den Ansatz des Musculus prona- 14 Arteria ulnaris mit Venae comitantes
tor teres und den Ursprung des Caput radiale des Muscu- 15 Nervus ulnaris
lus flexor digitorum superficialis sowie den Musculus fle- 16 Musculus flexor digitorum superficialis
xor pollicis longus und den Musculus pronator quadratus (Tendo insertionis des Digitus II)
gebildet. In ihr liegt die Arteria radialis mit ihren Begleit- 17 Musculus flexor carpi ulnaris (Tendo insertionis)
venen und vorübergehend der Ramus superficialis des 18 Musculus flexor digitorum superficialis
Nervus radialis bis er unter der Sehne des Musculus bra- (Tendo insertionis des Digitus IV)
chioradialis nach dorsal zieht. Ihr entspricht an der Ober- 19 Musculus flexor digitorum superficialis
fläche der Sulcus antebrachii radialis. (Tendo insertionis des Digitus V)
Die ulnare Unterarmstraße liegt zwischen dem Muscu- 20 Musculus flexor digitorum superficialis
lus flexor carpi ulnaris und dem Musculus flexor digito- (Tendo insertionis des Digitus III)
rum superficialis, und ihr Boden wird durch den Musculus 21 Arteria radialis (Ramus carpalis palmaris)
flexor digitorum profundus gebildet. In ihr liegen der Ner- 22 Nervus medianus
vus ulnaris und die Arteria ulnaris mit ihren Begleitve- 23 Musculus flexor pollicis longus (Tendo insertionis)
nen. 24 Musculus flexor pollicis longus
Der Nervus medianus hat einen eigenen Weg zwischen 25 Musculus flexor carpi radialis (Tendo insertionis)
den Musculi flexores digitorum superficialis und profun- 26 Musculus brachioradialis (Tendo insertionis)
dus genommen und erscheint radial von den Sehnen des 27 Musculus flexor digitorum superficialis
Musculus flexor digitorum superficialis. Bei Ausbildung (Caput radiale)
eines Musculus palmaris longus liegt er zwischen dessen 28 Venae comitantes der Arteria radialis
Sehne und der Sehne des Musculus flexor carpi radialis, 29 Nervus radialis (Ramus superficialis)
die beide meistens gut tastbar sind. 30 Arteria radialis
31 Musculus brachioradialis
32 Musculus pronator teres
33 Vena cephalica
und Nervus cutaneus antebrachii lateralis
34 Vena mediana profunda
35 Arteria brachialis
36 Nervus cutaneus antebrachii lateralis
und Vena cephalica

732
733
Abbildung 367 Regio antebrachii anterior 2
Oberflächliche Schicht 2

Durch die stärkere Entfaltung der radialen und ulnaren 1 Nervus radialis (Ramus profundus)
Unterarmstraße sind die Böden der beiden Straßen besser 2 Aponeurosis bicipitalis [Lacertus fibrosus]
zu sehen. Bei der ulnaren Unterarmstraße wird der Mus- 3 Nervus cutaneus antebrachii medialis
culus flexor carpi ulnaris durch zwei Haken stark nach (Ramus anterior – kollateraler Ast)
medial gezogen, so daß seine innere Oberfläche bis fast zu 4 Vena basilica
seinem Ursprung vom Margo posterior der Ulna sichtbar 5 Nervus cutaneus antebrachii medialis
wird. Dadurch wurde auch der Musculus flexor digitorum (Ramus anterior)
profundus freigelegt, der die Ulna von dieser Kante an 6 Vena mediana cubiti (reseziert)
nach vorn förmlich umhüllt und im distalen Teil der eröff- 7 Vena mediana antebrachii
neten Straße bereits in seine Sehnen für die ulnaren Fin- 8 Arteria brachialis
ger übergeht. 9 Arteria brachialis
Der Nervus ulnaris, welcher vom Ellenbogen an dem 10 Musculus palmaris longus
Musculus flexor carpi ulnaris folgt, ist in den distalen zwei 11 Musculus flexor carpi radialis
Dritteln des Unterarms ohne Verletzung von Muskulatur 12 Musculus supinator
in dieser Spalte aufsuchbar. Ungefähr in der Mitte des Un- 13 Musculus extensor digitorum
terams nähert sich ihm von lateral die Arteria ulnaris mit 14 Musculus pronator teres
ihren Begleitvenen, und bald nachher gibt er den Ramus 15 Musculus flexor digitorum profundus
dorsalis nervi ulnaris ab, der hinter der Sehne des Muscu- 16 Nervus ulnaris
lus flexor carpi ulnaris zum Handrücken zieht. 17 Musculus flexor digitorum superficialis
Bei der Entfaltung der radialen Unterarmstraße wur- 18 Arteria ulnaris mit Venae comitantes
den der Musculus brachioradialis mit seiner Sehne durch 19 Musculus extensor carpi ulnaris
zwei Haken von den Musculi extensor carpi radialis longus 20 Nervus ulnaris (Ramus dorsalis nervi ulnaris)
und brevis und diese vom Musculus supinator so weit ab- 21 Musculus flexor digitorum profundus
gehoben, daß die innere Sehnenplatte des Musculus exten- 22 Musculus flexor digitorum superficialis
sor digitorum communis zur Ansicht kommt. (Tendo insertionis des Digitus IV)
Am Boden der radialen Unterarmstraße schließt distal 23 Musculus flexor digitorum superficialis
an den Musculus pronator teres das Caput radiale des (Tendo insertionis des Digitus V)
Musculus flexor digitorum superficialis an, und unter sei- 24 Musculus flexor digitorum superficialis
nem Rand erscheint der Musculus flexor pollicis longus. (Tendo insertionis des Digitus III)
Das Caput laterale des Musculus flexor digitorum lon- 25 Musculus flexor pollicis longus (Tendo insertionis)
gus geht in die Sehne des Mittelfingers über, die zusam- 26 Nervus medianus
men mit der Sehne des Ringfingers oberflächlicher liegt 27 Musculus flexor pollicis longus
als die beiden anderen Sehnen des Muskels. An die Seh- 28 Musculus flexor carpi radialis (Tendo insertionis)
nen des Zeige- und Mittelfingers lagert sich von radial der 29 Musculus brachioradialis (Tendo insertionis)
Nervus medianus an, der radial von der Sehne des Muscu- 30 Musculus flexor digitorum superficialis
lus flexor pollicis longus begleitet wird. Die Sehne für den (Caput radiale)
fünften Finger ist manchmal rudimentär. 31 Nervus radialis (Ramus superficialis)
Der Musculus palmaris longus ist sehr wechselhaft aus- 32 Musculus extensor carpi radialis brevis
gebildet und fehlt zuweilen ganz. An diesem Präparat 33 Arteria radialis mit Vena comitans
wurde die weitgehend rudimentäre Sehne reseziert. 34 Musculus extensor carpi radialis longus
(Tendo insertionis)
35 Vena cephalica
und Nervus cutaneus antebrachii lateralis
36 Musculus extensor carpi radialis brevis
37 Musculus extensor carpi radialis longus
38 Vena mediana cubiti (Lumen mit Schnittrand)
39 Musculus brachioradialis
40 Nervus radialis (Ramus superficialis)

734
735
Abbildung 368 Regio antebrachii anterior 3
Oberflächliche Schicht 3
Radiale Unterarmstraße

Durch die starke Enfaltung der brachioradialen Muskel- 1 Musculus brachioradialis


gruppe und ihre Abhebung von dem mit dem Musculus 2 Nervus radialis
supinator bedeckten Radius entsteht eine tiefe Spalte, die 3 Musculus brachialis
bis an den gemeinsamen inneren Sehnenspiegel des Mus- 4 Arteria brachialis
culus extensor carpi radialis brevis und des Musculus ex- 5 Aponeurosis bicipitalis [Lacertus fibrosus]
tensor digitorum reicht. 6 Nervus cutaneus antebrachii medialis
Der lateralen Muskulatur folgt proximal vom Ansatz (Ramus anterior – kollateraler Ast)
des Musculus pronator teres die Arteria radialis, weil sie 7 Vena mediana cubiti (reseziert)
nur mit ihr durch zahlreiche Rami musculares verbunden 8 Vena basilica
ist. Distal vom Ansatz des Musculus pronator teres ändert 9 Nervus cutaneus antebrachii medialis
sich diese Situation, indem auch die Flexoren des Unter- (Ramus anterior)
arms Rami musculares bekommen und das Gefäß in der 10 Vena brachialis medialis [Vena comitans]
richtigen Position halten. Daraus ergibt sich die vorlie- 11 Arteria brachialis mit Venae brachiales
gende bajonettförmige Krümmung der Arteria radialis. 12 Nervus medianus
Von der Arteria radialis zieht in die Spalte zwischen 13 Nervus medianus (Ramus muscularis
dem Musculus brachioradialis und dem Musculus bra- für den Musculus pronator teres)
chialis die Arteria recurrens radialis dem Nervus radialis 14 Musculus pronator teres (Caput ulnare)
entlang nach oben und anastomosiert mit dem Ramus an- 15 Musculus flexor digitorum superficialis
terior der Arteria collateralis radialis. (Caput humeroulnare)
Die Arteria recurrens radialis gibt kräftige Rami mus- 16 Musculus pronator teres (Caput humerale)
culares zur brachioradialen Muskelgruppe ab und wird 17 Musculus flexor carpi radialis
von einer kräftigen Vene erreicht, die sich als Vena media- 18 Musculus flexor digitorum superficialis
na profunda mit den tiefen Venen des Arms verbindet. 19 Musculus flexor carpi ulnaris
Oberhalb vom Abgang der Arteria recurrens radialis 20 Musculus flexor digitorum superficialis
hat sich der Nervus radialis bereits in seine beiden Äste (Caput radiale)
gespalten. Der Ramus profundus betritt den Musculus su- 21 Musculus flexor carpi radialis (Tendo insertionis)
pinator, und der Ramus superficialis zieht an der Innen- 22 Musculus flexor pollicis longus
seite des Musculus extensor carpi radialis longus und bre- 23 Musculus extensor carpi radialis longus
vis nach abwärts und verläßt zwischen den Sehnen des (Tendo insertionis)
Musculus brachioradialis und des Musculus extensor carpi 24 Musculus brachioradialis (Tendo insertionis)
radialis longus die radiale Unterarmstraße. Er wurde auf 25 Musculus extensor carpi radialis brevis
seinem Wege anfangs noch vom Ramus muscularis für 26 Nervus radialis (Ramus superficialis)
den Musculus extensor carpi radialis brevis begleitet. 27 Musculus pronator teres (Tendo insertionis)
Durch die Verziehung des Musculus pronator teres kann 28 Musculus extensor carpi radialis longus
die Stelle eingesehen werden, wo der Nervus medianus (Tendo insertionis)
und die Arteria brachialis die Fossa cubitalis verlassen, 29 Musculus extensor carpi radialis brevis (Tendo)
um in die Schicht unter dem Musculus flexor digitorum 30 Vena cephalica
superficialis zu gelangen. 31 Musculus supinator
32 Musculus extensor carpi radialis brevis
33 Musculus extensor digitorum
34 Musculus brachioradialis
35 Arteria radialis
36 Vena mediana profunda
37 Nervus radialis (Ramus superficialis)
38 Arteria recurrens radialis
39 Vena cephalica
und Nervus cutaneus antebrachii lateralis

736
737
Abbildung 369 Regio antebrachii anterior 4
Oberflächliche Schicht 4
Musculus flexor digitorum superficialis

Das Caput humerale des Musculus pronator teres wurde an 6 Musculus pronator teres
seinem Ansatz durchtrennt und nach medial zurückge- (Caput humerale – tiefes Ursprungsbündel
schlagen. Dabei zeigt es sich, daß zwischen dem Musculus von der Aponeurosis intermuscularis)
pronator teres, dem Musculus flexor carpi radialis und 7 Musculus pronator teres
dem Musculus flexor digitorum superficialis ein Sehnen- (Caput humerale vom Epicondylus medialis)
blatt ausgebildet ist, an dem oberflächlich auch der Mus- 8 Musculus pronator teres (Caput humerale
culus pronator teres mit seinem Caput humerale obligato- von der Aponeurosis intermuscularis)
risch entspringt. Sein oberes Ursprungsbündel wurde 9 Arteria brachialis
ebenfalls durchtrennt und nach medial geklappt. 10 Nervus medianus
Entlang des lateralen Randes des Sehnenblattes und 11 Musculus biceps brachii (Tendo insertionis)
mit ihm verwachsen ziehen sehnig-muskuläre Struktu- 12 Arteria brachialis
ruren nach oben und laufen in einen Zügel aus, der lateral 13 Arteria recurrens ulnaris
von der Arteria brachialis die Ulna erreicht und sich distal 14 Aponeurosis intermuscularis
von der Tuberositas Ulnae befestigt. Dieser Zügel ist der 15 Arteria mediana
bescheidene ulnare Ursprung des Caput humeroulnare 16 Musculus flexor digitorum superficialis
des Musculus flexor digitorum superficialis. Er wird über- (Caput humeroulnare)
kreuzt von dem stehengebliebenen und mit ihm verwach- 17 Musculus flexor carpi radialis
senen Caput ulnare des Musculus pronator teres. 18 Musculus flexor digitorum superficialis
Der Nervus medianus, welcher zwischen dem Caput ul- (Caput radiale)
nare und dem Caput humerale des Musculus pronator te- 19 Musculus flexor digitorum superficialis
res nach distal zieht, gelangt unter das gemeinsame Seh- 20 Arteria ulnaris
nenblatt zwischen dem Musculus pronator teres und dem 21 Musculus flexor digitorum superficialis
Musculus flexor digitorum superficialis und damit wie die (Tendo insertionis des Digitus IV)
Arteria brachialis unter die an dem Sehnenblatt entsprin- 22 Musculus flexor digitorum superficialis
gende Muskulatur des Musculus flexor digitorum superfi- (Tendo insertionis des Digutus III)
cialis. 23 Musculus flexor carpi ulnaris (Tendo insertionis)
Die an diesem Präparat zwischen dem oberen Rand des 24 Musculus flexor carpi radialis (Tendo insertionis)
Musculus flexor digitorum superficialis und dem Caput ul- 25 Arteria radialis (Ramus carpalis palmaris)
nare des Musculus pronator teres bestehende Lücke kann 26 Musculus flexor pollicis longus
durch einen, wenn auch meistens sehr schwachen, Seh- 27 Arteria radialis und Venae comitantes
nenbogen ausgefüllt sein, der sich dann vom Epicondylus 28 Musculus flexor digitorum superficialis
medialis des Humerus bis zum Radius am oberen Rande (Caput radiale – distaler Rand)
des Caput radiale des Musculus flexor digitorum superfi- 29 Nervus radialis (Ramus superficialis)
cialis ausspannt. Seine Verwachsung mit dem Caput ulna- 30 Musculus brachioradialis (Tendo insertionis)
re des Musculus pronator teres ist üblich. 31 Musculus extensor carpi radialis longus
Die Rami musculares des Nervus radialis für den Mus- (Tendo insertionis)
culus extensor carpi radialis brevis und den Musculus su- 32 Musculus extensor carpi radialis brevis
pinator werden durch einen Faden angehoben, und der 33 Musculus pronator teres (muskuläre Insertio)
Ramus profundus verschwindet hinter einer aponeuroti- 34 Musculus pronator teres (tendinöse Insertio)
schen Ausstrahlung des Musculus extensor carpi radialis 35 Musculus extensor carpi radialis brevis (Tendo)
brevis im Musculus supinator. 36 Musculus supinator
37 Arteria radialis
38 Nervus radialis (Ramus muscularis
1 Musculus brachioradialis für den Musculus extensor carpi radialis brevis)
2 Musculus extensor carpi radialis longus 39 Nervus radialis (Ramus profundus)
3 Arteria recurrens radialis 40 Nervus radialis
4 Musculus brachialis (Ramus muscularis für den Musculus supinator)
5 Musculus pronator teres (Caput ulnare) 41 Nervus radialis (Ramus superficialis)

738
739
Abbildung 370 Regio antebrachii anterior 5
Tiefe Schicht 1
Nervus medianus

Das Caput radiale des Musculus flexor digitorum superfi- 4 Arteria brachialis
cialis wurde von proximal bis fast zu seinem distalen Ende 5 Aponeurosis bicipitalis [Lacertus fibrosus]
aufgespalten, damit der Nervus medianus zwischen dem 6 Musculus pronator teres
Musculus flexor digitorum profundus und dem Musculus (Caput humerale des Epicondylus medialis)
flexor digitorum superficialis dargestellt werden konnte. 7 Nervus medianus
Er wird in diesem Fall von einer recht kräftigen Arteria 8 Musculus biceps brachii (Tendo insertionis)
mediana begleitet, die ontogenetisch wie phylogenetisch 9 Arteria brachialis
ein älteres Gefäß ist, das normalerweise weitgehend zu- 10 Arteria recurrens ulnaris
grunde geht, aber manchmal sogar seine Verbindung zum 11 Musculus pronator teres (Caput ulnare)
oberflächlichen Hohlhandbogen aufrechterhalten kann. 12 Aponeurosis intermuscularis
Der Nervus medianus ist nach seiner Umschlingung 13 Musculus pronator teres (Caput humerale
mit einem Faden zwischen dem Caput ulnare und dem der Aponeurosis intermuscularis – Schnittflächen)
Caput humerale des Musculus pronator teres an die Hin- 14 Musculus flexor digitorum superficialis
terseite der Sehnenplatte zwischen dem Musculus prona- (Caput humeroulnare – ulnarer Zügel)
tor teres und dem Musculus flexor digitorum superficialis 15 Nervus medianus und Arteria mediana
gelangt und hat dort die Arteria ulnaris überkreuzt, die 16 Musculus flexor digitorum superficialis
inzwischen aus der Arteria brachialis hervorgegangen ist. (Caput radiale – Schnittrand)
Auf dem Wege zu dieser Überkreuzung ist die Arteria bra- 17 Musculus flexor carpi radialis
chialis zwischen dem Caput ulnare des Musculus pronator 18 Musculus flexor digitorum superficialis
teres und der ulnaren Verankerung des Caput humeroul- (Caput radiale – Schnittflächen)
nare des Musculus flexor digitorum superficialis hin- 19 Musculus flexor digitorum superficialis
durchgetreten, nachdem sie die durch einen Faden ange- 20 Musculus flexor digitorum superficialis
spannte Arteria recurrens ulnaris abgegeben hat. (Caput radiale – Schnittflächen)
Durch die Abhebung des Musculus brachioradialis 21 Arteria ulnaris
wurde der Musculus extensor carpi radialis longus über ei- 22 Musculus flexor digitorum superficialis
ne große Distanz freigelegt. An seiner medialen Seite lau- (Tendo digiti IV)
fen die Äste des Nervus radialis nach distal, und medial 23 Musculus flexor digitorum superficialis
von ihm zieht die Arteria recurrens radialis an der Facies (Tendi digiti III)
anterolateralis des Humerus entlang, um schließlich mit 24 Musculus flexor carpi ulnaris (Tendo insertionis)
dem Ramus anterior der Arteria collateralis radialis zu 25 Musculus flexor carpi radialis
anastomosieren. (Tendo insertionis)
Mit einem Faden umschlungen sind wiederum die Äste 26 Musculus brachioradialis (Tendo insertionis)
des Nervus radialis für den Musculus extensor carpi radia- 27 Musculus flexor pollicis longus
lis brevis und den Musculus supinator. Der Ast für den 28 Musculus flexor digitorum superficialis
Musculus supinator und der Ramus profundus des Nervus (Caput radiale – distaler Rand)
radialis treten zusammen in den Schlitz des Musculus su- 29 Musculus flexor pollicis longus (Tendo)
pinator ein, der von distal durch eine Ausstrahlung der 30 Arteria radialis
Sehne des Musculus extensor carpi radialis brevis zum 31 Nervus radialis (Ramus superficialis)
Musculus supinator noch etwas besser begrenzt wird. 32 Musculus extensor carpi radialis longus
(Tendo insertionis)
33 Musculus pronator teres
(Insertio des Caput humerale)
34 Musculus pronator teres
(Insertio des Caput ulnare)
35 Musculus extensor carpi radialis brevis (Tendo)
36 Musculus extensor carpi radialis longus
1 Musculus brachioradialis 37 Musculus supinator
2 Nervus radialis 38 Arteria radialis
(Rami musculares des Musculus supinator 39 Arteria recurrens radialis
und des Musculus extensor carpi radialis brevis) 40 Nervus radialis (Ramus profundus)
3 Capitulum humeri mit Capsula articularis 41 Nervus radialis (Ramus superficialis)

740
741
Abbildung 371 Regio antebrachii anterior 6
Tiefe Schicht 2
Musculus flexor digitorum profundus

Nach der totalen Längsspaltung des Caput radiale des 5 Musculus pronator teres (Caput humerale)
Musculus flexor digitorum superficialis konnte die ober- 6 Musculus flexor carpi radialis
flächliche Schicht der ventralen Unterarmmuskulatur 7 Arteria brachialis
nach medial gezogen und deren tiefe Schicht übersichtlich 8 Musculus biceps brachii (Tendo insertionis)
dargestellt werden. 9 Nervus medianus
Dabei zeigt sich, daß die Sehnen des Musculus flexor di- 10 Arteria recurrens ulnaris
gitorum profundus zum Unterschied von denen des Mus- 11 Musculus pronator teres
culus flexor digitorum superficialis zusammen in einer (Caput ulnare – Schnittfläche)
Ebene liegen und mit Ausnahme der Sehne für den zweiten 12 Arteria interossea anterior
Finger bis weit nach distal eine geschlossene Platte bilden. 13 Arteria mediana
Auch der Muskelbauch des Musculus flexor digitorum 14 Musculus flexor digitorum superficialis
profundus für den zweiten Finger ist vom übrigen Muskel (Caput radiale – Schnittfläche)
meistens ziemlich gut abgegrenzt; allerdings sind auch 15 Musculus flexor digitorum profundus
Verbindungen mit benachbarten Muskeln nicht allzusel- 16 Nervus medianus
ten. In diesem Fall hat er sich durch eine Sehne mit dem 17 Musculus flexor digitorum profundus
Musculus flexor pollicis longus und durch ein Muskelbün- (Sehnenplatte der Tendines insertionis)
del mit dem Musculus flexor digitorum superficialis ver- 18 Musculus flexor digitorum superficialis
bunden. Bei stärkerer Isolierung dieser beiden Verbin- (Tendo digiti III)
dungen würde daraus der obere häufig vorkommende 19 Musculus flexor digitorum profundus
Bauch des Musculus flexor pollicis longus entstehen. (Tendo digiti II)
In der nach distal sich stark verengenden Spalte zwi- 20 Musculus flexor digitorum superficialis
schen dem Musculus flexor pollicis longus und dem Mus- (Caput radiale – Schnittfläche)
culus flexor digitorum profundus verläuft die Arteria in- 21 Musculus flexor digitorum superficialis
terossea anterior. Sie ist der Membrana interossea von (Tendo digiti II)
vorn direkt angelagert, während oberflächlich zum Mus- 22 Musculus flexor carpi radialis (Tendo insertionis)
culus flexor digitorum profundus eine Arteria mediana 23 Radius (Processus styloideus)
den Nervus medianus bis weit nach distal begleitet. 24 Musculus brachioradialis (Tendo insertionis)
Die Arteria mediana ist ein atavistisches Gefäß. Sie tritt 25 Musculus pronator quadratus
sowohl phylo- wie ontogenetisch früher als die Arteria ra- 26 Arteria radialis mit Venae comitantes
dialis auf und kann sich an ihrer Stelle an der Bildung des 27 Musculus flexor pollicis longus
oberflächlichen Hohlhandbogens beteiligen. Sie gibt zahl- 28 Musculus flexor digitorum superficialis
reiche Äste an die benachbarte Muskulatur ab. (Caput radiale – Schnittfläche)
Die aus der Arteria brachialis hervorgegangene Arteria 29 Musculus extensor carpi radialis longus
ulnaris unterkreuzt distal vom Caput ulnare des Musculus (Tendo insertionis)
pronator teres den Nervus medianus und wird anschlie- 30 Musculus extensor carpi radialis brevis
ßend in atypisch massiver Weise von dem Muskelbündel 31 Musculus flexor pollicis longus
zugedeckt, welches die beiden Fingerbeuger miteinander 32 Musculus flexor digitorum superficialis
verbindet. (Caput radiale – Schnittfläche)
Proximal vom Handgelenk, an der Stelle, wo üblicher 33 Musculus pronator teres
Weise der Puls getastet wird, liegt die Arteria radialis, late- (Caput humerale – Schnittfläche)
ral vom Musculus flexor pollicis longus, dem Musculus pro- 34 Nervus radialis (Ramus superficialis)
nator quadratus an, der medial von ihm noch sichtbar ist. 35 Radius (Facies anterior)
36 Musculus pronator teres
(Caput ulnare – Schnittfläche)
37 Musculus flexor digitorum superficialis
1 Musculus brachioradialis (Caput humeroulnare –
2 Nervus radialis Schnittfläche des ulnaren Zügels)
(Rami musculares des Musculus supinator 38 Musculus supinator
und des Musculus extensor carpi radialis brevis) 39 Musculus extensor carpi radialis longus
3 Arteria brachialis 40 Arteria recurrens radialis
4 Arteria ulnaris 41 Nervus radialis (Ramus profundus)

742
743
Abbildung 372 Regio antebrachii anterior 7
Tiefe Schicht 3
Arteria interossea communis
Arteriae recurrentes
Beim gleichen Zugang wie bei der vorhergehenden Abbil- 7 Aponeurosis intermuscularis
dung wurde nach der Durchschneidung des Caput radiale des Caput commune musculorum flexorum
des Musculus flexor digitorum superficialis das Fett-Bin- 8 Musculus pronator teres (Caput humerale)
degewebe zwischen dem Radius und der Ulna in der tief- 9 Arteria brachialis
sten Stelle der Fossa cubitalis ausgeräumt, so daß die Auf- 10 Musculus biceps brachii (Tendo insertionis)
teilung der Arteria brachialis in ihre beiden Endäste sicht- 11 Musculus brachialis
bar wird. Die Arteria interossea communis gibt dort als 12 Nervus medianus
atavistische Form eine gut ausgebildete Arteria mediana 13 Arteria brachialis
ab, die den Nervus medianus bis weit nach distal begleitet 14 Arteria recurrens ulnaris (Ramus anterior)
und mit zahlreichen Ästen die umgebende Muskulatur 15 Arteria recurrens ulnaris (Aufteilungsstelle
versorgt. in die Rami anterior und posterior)
Die Arteria interossea communis selbst zerfällt in die 16 Arteria ulnaris
Arteria interossea anterior und posterior, die beiderseits 17 Arteria interossea anterior
der Membrana interossea nach distal ziehen. Die Arteria 18 Fasciculus muscularis conjunctivus
interossea posterior erreicht als das stärkere Gefäß von zwischen den Musculi
beiden zwischen dem oberen Rand der Membrana inter- flexores digitorum superficialis und profundus
ossea und der Chorda obliqua die Streckerloge des Unter- 19 Arteria mediana
arms. Die Arteria interossea anterior lagert sich hingegen 20 Musculus flexor digitorum superficialis
der Membrana interossea von vorn in der Nähe des Margo (Caput radiale – Schnittfläche)
interosseus des Radius an und ist zwischen dem Musculus 21 Musculus flexor digitorum profundus
pollicis longus und dem Musculus flexor digitorum profun- 22 Musculus flexor carpi radialis
dus zu finden, die in diesem Falle durch eine Zwischen- 23 Tendo intermedius
sehne miteinander verbunden sind. zwischen Musculus flexor pollicis longus
Ein Muskelbündel vom Musculus flexor digitorum pro- und Musculus flexor digitorum superficialis
fundus zum M. flexor digitorum superficialis, welches sich durch Verschmelzung des oberen Bauches
aus der Verschmelzung des nicht immer vorhandenen des Musculus flexor pollicis longus
oberen Bauches des Musculus flexor pollicis longus mit 24 Musculus flexor digitorum superficialis
dem tiefen Fingerbeuger erklären läßt, überlagert die Ar- 25 Musculus flexor pollicis longus (Tendo)
teria ulnaris, nachdem sie den Nervus medianus unter- 26 Musculus flexor digitorum superficialis
kreuzt hat. Sie erscheint erst wieder hinter dem Schnitt- (Caput radiale)
rand des Caput radiale des Musculus flexor digitorum su- 27 Musculus brachioradialis (Tendo insertionis)
perficialis und nimmt zwischen den beiden Fingerbeu- 28 Musculus flexor digitorum superficialis
gern ihre typische Lage auf dem Wege zum Nervus ulnaris (Caput radiale – Schnittfläche)
ein. Sie wird von vorn durch den aufgeklappten Musculus 29 Musculus flexor pollicis longus
flexor digitorum superficialis bedeckt, der durch den nach 30 Musculus pronator teres
medial verlagerten Musculus flexor carpi radialis weitge- (Caput humerale – Tendo insertionis)
hend der Sicht entzogen wird. 31 Musculus extensor carpi radialis longus
Vor der Aufteilung in ihre Endäste hat die Arteria bra- (Tendo insertionis)
chialis die Arteria recurrens ulnaris abgegeben, die über 32 Arteria radialis mit Vena comitans
ihre beiden Äste mit den Arteriae collaterales ulnares ana- 33 Nervus radialis (Ramus superficialis)
stomosiert. 34 Chorda obliqua
35 Arteria interossea communis
1 Musculus brachioradialis 36 Nervus radialis (Ramus muscularis
2 Musculus extensor carpi radialis longus des Musculus extensor carpi radialis brevis)
3 Nervus radialis 37 Schlitz des Musculus supinator
4 Musculus supinator 38 Arteria recurrens radialis
5 Insertio des Musculus biceps brachii 39 Nervus radialis (Ramus profundus)
an der Tuberositas radii 40 Nervus radialis
6 Musculus flexor digitorum superficialis (Ramus muscularis des Musculus supinator)
(ulnarer Zügel des Caput humeroulnare – reseziert) 41 Nervus cutaneus antebrachii lateralis

744
745
Abbildung 373 Regio carpalis anterior

Die Regio carpalis anterior ist eine Übergangsregion zwi- 5 Musculus flexor digitorum superficialis
schen dem Unterarm und der Hand, die beide vonein- (Tendo digiti III
ander durch das proximale Handgelenk, die Articulatio mit Vagina communis musculorum flexorum)
radiocarpalis, getrennt werden. Sie verdient wegen ihrer 6 Musculus flexor digitorum superficialis
traumatologischen und klinischen Bedeutung eine nähere (Tendo digiti IV
Betrachtung. mit Vagina communis musculorum flexorum)
Das zentrale Gebilde dieser Region ist das Ligamentum 7 Os pisiforme
carpi transversum, das nunmehr seiner Funktion nach als 8 Vena comitans (reseziert)
Retinaculum musculorum flexorum bezeichnet wird. Es 9 Arteria ulnaris
spannt sich zwischen den beiden Eminentiae carpi aus 10 Musculus flexor carpi ulnaris
und überbrückt den Sulcus carpi. Der dadurch entstande- 11 Nervus ulnaris
ne Karpalkanal ist ein Tunnel mit sehr starren Wänden, so 12 Arteria ulnaris (Ramus carpalis palmaris)
daß bei Volumensvermehrung des Tunnelinhaltes eine 13 Nervus ulnaris (Ramus superficialis)
Kompression des Nervus medianus auftritt und das soge- 14 Nervus ulnaris (Ramus profundus)
nannte Karpaltunnelsyndrom entsteht. 15 Arteria ulnaris (Ramus palmaris profundus)
Im Karpalkanal, dem Canalis carpi, befinden sich au- 16 Nervus digitalis palmaris proprius
ßer dem Nervus medianus und einer eventuellen Arteria (ulnaris digiti minimi)
mediana die Sehnen des Musculus flexor digitorum su- 17 Nervus digitalis palmaris communis
perficialis und profundus sowie die Sehne des Musculus (für den Digitus IV und V)
flexor pollicis longus in ihren Sehnenscheiden. Die Lage 18 Arcus palmaris superficialis
der Sehnen vor dem Eintritt in den Kanal wurde schon bei 19 Musculus lumbricalis IV
Abb. 153 und 159 beschrieben. 20 Musculus flexor digitorum superficialis
Die Arteria und der Nervus ulnaris schlagen ihren Weg (Tendo digiti III)
entlang der Sehne des Musculus flexor carpi ulnaris ober- 21 Musculus abductor digiti minimi
flächlich zum Retinaculum musculorum flexorum ein und 22 Musculus flexor digiti minimi brevis
geben dort ihre Äste ab. Die Aufteilung des Nerven ist in 23 Arteria digitalis palmaris propria
der Höhe des Os pisiforme erfolgt und wurde unterlegt. (ulnaris digiti minimi)
Durch den Ansatz des Retinaculum flexorum beider- 24 Nervus digitalis communis
seits einer Furche, die sich medial vom Tuberculum ossis (für den Digitus III und IV)
trapezii befindet und in die sich die Sehne des Musculus 25 Musculus lumbricalis I
flexor carpi radialis legt, ist für diese Sehne ein Kanal ent- 26 Musculus flexor pollicis brevis (Caput superficiale)
standen, der vom Canalis carpi vollständig getrennt ist. In 27 Musculus abductor pollicis brevis
ihm beginnt an der Basis des Os metacarpi II eine Sehnen- 28 Vagina tendinum mm. abductoris longi
scheide, die sich außerhalb des Kanals noch mehrere Zen- et extensoris brevis pollicis (Schnittrand)
timeter entlang der Sehne fortsetzt, wo sie aber entfernt 29 Arteria radialis (Ramus palmaris superficialis)
wurde. 30 Retinaculum musculorum flexorum
Radial von der Sehne des Musculus flexor carpi radialis [Ligamentum carpi transversum]
ist die Arteria radialis auspräpariert. Sie gibt einen Ramus (Zug zum Hamulus ossis hamati)
palmaris superficialis ab, der den Arcus palmaris superfi- 31 Retinaculum musculorum flexorum
cialis vervollständigt. Er zieht durch die Thenarmuskula- [Ligamentum carpi transversum]
tur, kann aber auch oberflächlich zu ihr verlaufen. Unter (Zug zum Os pisiforme)
den Sehnen des Musculus abductor pollicis longus und ex- 32 Vagina tendinis musculi flexoris carpi radialis
tensor pollicis brevis gelangt die Arteria radialis in die Fo- (Schnittrand)
veola radialis (Tabatière anatomique). 33 Musculus extensor pollicis brevis (Tendo insertionis)
34 Arteria radialis (Ramus palmaris superficialis)
35 Vagina tendinum mm. abductoris longi
1 Processus styloideus radii et extensoris brevis pollicis (Schnittrand)
2 Musculus abductor pollicis longus 36 Arteria radialis (Ramus carpalis palmaris)
(Tendo insertionis) 37 Arteria radialis
3 Musculus flexor carpi radialis (Tendo insertionis) 38 Vagina tendinis musculi flexoris carpi radialis
4 Nervus medianus (Schnittrand)

746
747
Abbildung 374 Manus 1
Palma manus 1
Aponeurosis palmaris 1

Unmittelbar unter der Haut der Palma manus [Vola ma- 1 Tela subcutanea
nus], und mit ihr durch straffe Bindegewebszüge verbun- 2 Sulcus digitalis proximalis cutis
den, liegt die Aponeurosis palmaris. Sie ist eine dreieckige 3 Monticulus
Platte straffen Bindegewebes und strahlt nach distal in 4 Ligamentum metacarpeum transversum superficiale
Stränge aus, die zur Mitte der vier mehrgliedrigen Finger 5 Aponeurosis palmaris (Fasciculi transversi)
gerichtet sind. Wo die Längsstränge auseinanderweichen, 6 Aponeurosis palmaris (Fasciculi longitudinales)
kommt die tiefere, querverlaufende Schicht der Aponeu- 7 Aponeurosis palmaris
rose in Form der Fasciculi transversi zur Ansicht. 8 Thenar mit Fascia palmaris und Tela subcutanea
Die Aponeurosis palmaris wird im allgemeinen als Aus- 9 Fascia palmaris [superficialis]
strahlung des Musculus palmaris longus betrachtet, ob- 10 Musculus palmaris longus (Tendo)
wohl sie bei fehlender Ausbildung des Muskels immer voll 11 Articulatio metacarpophalangea [pollicis]
vorhanden ist und dann nur vom Retinaculum musculo- 12 Articulatio carpometacarpalis pollicis
rum flexorum [Ligmentum carpi transversum] ausgeht. 13 Tela subcutanea
Die Sehne des Musculus palmaris longus verbindet sich, 14 Ligamentum carpi volare
wenn sie vorhanden ist, auch nur zum Teil, wenn auch zu 15 Ligamentum carpi volare (Schnittrand)
einem großen Teil, mit der Aponeurosis palmaris, wäh- 16 Fascia palmaris [superficialis] des Hypothenar
rend ein anderer Teil vor allem vom distalen Rand des Re- 17 Os pisiforme mit Tela subcutanea
tinaculum flexorum kommt. 18 Ligamentum carpi volare
Das distale Ende der Aponeurosis palmaris ist, soweit es (atypischer Verstärkungszug)
die oberflächlichen Strukturen betrifft, die hier darge- 19 Canalis carpi ulnaris
stellt werden sollen, weniger deutlich abbildbar. Die 20 Musculus palmaris brevis
Längszüge der Aponeurose laufen neben bescheidenen 21 Aponeurosis palmaris (Fasciculi longitudinales)
seitlichen Ausstrahlungen vor allem mit einem mittleren 22 Articulatio metacarpophalangea [digiti minimi]
Zug in die Hautfalte an der Basis der Finger und das dar- 23 Aponeurosis palmaris (Fasciculus longitudinalis)
unter gelegene Fett-Bindegewebe aus, so daß sich zwi- 24 Plica interdigitalis [Plica natatoria]
schen den Zügen zweier Finger bei starker Streckung ih-
rer Grundgelenke ein Fettgewebspolster vorwölbt, das als
Monticulus bezeichnet wurde. Eine solche Vorwölbung ist
nur möglich, weil die Fasciculi transversi nicht bis zum di-
stalen Rande der Palma reichen und die Ligamenta meta-
carpalia transversa superficialia, die sich in den Plicae in-
terdigitales befinden, dieselben nicht weit nach proximal
überschreiten.
Seitlich geht die Aponeurosis palmaris in die oberfläch-
liche Faszie der Thenar- und Hypothenarmuskulatur
über, die sich von diesem Übergang auch in die Tiefe bis
zum Metacarpus fortsetzt und damit die zentrale Loge der
Hohlhand von beiden Seiten begrenzt.
Oberflächlich zur Faszie der Hypothenarmuskulatur
geht vom medialen Rand der Aponeurose der Musculus
palmaris brevis ab und zieht zur Haut an der ulnaren Kan-
te der Hand, wo er bei Kontraktion eine leichte Rinne her-
vorruft.

748
749
Abbildung 375 Manus 2
Palma manus 2
Aponeurosis palmaris 2

Der Längszug der Aponeurosis palmaris über den Beuge- 1 Arteria digitalis palmaris propria [ulnaris digiti IV]
sehnen des vierten Fingers wurde gespalten, und seine tie- 2 Aponeurosis palmaris (Fasciculus longitudinalis
fen Ausstrahlungen, die zum Bandapparat der Finger- mit seitlicher Ausstrahlung)
grundgelenke, den Articulationes metacarpophalangeae, 3 Arteria digitalis palmaris propria [radialis digiti IV]
ziehen, wurden dargestellt. 4 Vagina tendinum digitorum manus
Der Bandapparat der Fingergrundgelenke besteht aus 5 Musculus lumbricalis I
faserknorpeligen Platten, die von den Basen der Phalanx 6 Musculus interosseus dorsalis I
proximalis ausgehen und den Gelenksspalt dieser Gelenke 7 Plica interdigitalis [Plica natatoria]
als Ligamenta palmaria überbrücken. Ihre palmare Ober- 8 Arteria digitalis palmaris propria [radialis digiti III]
fläche besitzt eine Rinne, in die sich die Beugesehnen ein- 9 Nervi digitales palmares proprii
lagern. Seitlich von der Rinne verankern sich die Vagina 10 Nervi digitales palmares proprii
tendinum digitorum manus mit ihrer dort nicht allzu 11 Aponeurosis palmaris
kräftigen Vagina fibrosa digitorum manus und die Liga- (Ausläufer zur Vagina fibrosa digitorum manus)
menta metacarpalia transversa profunda, welche die Liga- 12 Nervus digitalis palmaris proprius [radialis digiti II]
menta palmaria untereinander verbinden. 13 Aponeurosis palmaris (tiefe Ausstrahlung)
Zu dem dadurch entstandenen Winkel streben die tie- 14 Arteria radialis indicis
fen Ausstrahlungen der Palmaraponeurose vorherr- 15 Nervus digitalis palmaris proprius [radialis pollicis]
schend hin und setzen zusammen mit oberflächlichem 16 Nervus digitalis palmaris proprius [ulnaris pollicis]
Längszug die Vagina fibrosa digitorum manus noch ein 17 Musculus flexor pollicis brevis (Caput superficiale)
Stück nach proximal fort, ohne daß natürlich dieser 18 Nervus medianus
Bindegewebskanal im Inneren eine Vagina synovialis di- (Ramus muscularis für die Thenarmuskulatur)
gitorum manus führen würde. 19 Musculus abductor pollicis brevis
Der Eingang in den Bindegewebskanal erfolgt am frei- 20 Ligamentum carpi volare
en Rande der tiefen Ausstrahlungen durch eine sehr 21 Musculus palmaris longus (Tendo)
schräg liegende Öffnung. Diese Öffnung liegt am abgebil- 22 Ligamentum carpi volare (Schnittränder)
deten Präparat ziemlich weit proximal, weil die tiefen 23 Musculus palmaris brevis
Ausstrahlungen bereits vor dem Bandapparat der Grund- 24 Ligamentum carpi volare
gelenke zusätzlich Verbindung mit dem Os metacarpale (atypischer Verstärkungszug)
aufnehmen können. 25 Arteria ulnaris im Canalis carpi ulnaris
Die tieferen Ausstrahlungen der oberflächlichen Längs- 26 Arteria radialis
züge verbinden sich, wie das Präparat zeigt, auch mit dem (Ramus palmaris superficialis – tiefe Lage)
freigelegten Beginn der Vaginae fibrosae digitorum ma- 27 Aponeurosis palmaris
nus über den Grundgelenken der Finger. 28 Aponeurosis palmaris
Die Schrumpfung der oberflächlichen wie auch beson- (Fasciculus longitudinalis – Schnittränder)
ders der tiefen Ausstrahlungen der Palmaraponeurose bei 29 Musculus flexor digitorum superficialis
der Dupuytrenschen Kontraktur erklärt die Behinderung (Tendo digiti IV)
der Fingerstreckung in den Grundgelenken. 30 Aponeurosis palmaris (tiefe Aussstrahlung)
31 Musculus flexor digitorum profundus
(Tendo digiti IV)
32 Vagina tendinum digitorum manus
(proximales Ende)
33 Arteria digitalis palmaris communis
34 Nervus digitalis palmaris proprius [ulnaris digiti IV]
35 Ligamentum metacarpale transversum superficiale
[Ligamentum natatorium]

750
751
Abbildung 376 Manus 3
Palma manus 3
Nervi und Arteriae digitales

Die Gefäße und Nerven der Finger lassen sich an der Pal- 1 Arteria digitalis palmaris propria
ma manus bei erhaltener Aponeurosis palmaris zwischen [radialis digiti minimi]
deren ausstrahlenden Längszügen von den Fasciculi 2 Aponeurosis palmaris (Fasciculi transversi)
transversi bis zu den in den Plicae interdigitalis enthalte- 3 Aponeurosis palmaris (Fasciculus longitudinalis)
nen Ligamenta metacarpalia transversa superficialia aus- 4 Tela subcutanea der Plica interdigitalis
präparieren, indem das Fettgewebe der Monticuli besei- 5 Tela subcutanea
tigt wird. 6 Nervus digitalis palmaris proprius [radialis indicis]
Die Gefäße und Nerven befinden sich dort zwischen 7 Plica interdigitalis [Plica natatoria]
den Articulationes metacarpophalangeae und sind so an- 8 Arteria digitalis palmaris propria [radialis digiti III]
geordnet, daß jeweils eine Arteria digitalis palmaris com- 9 Arteria digitalis palmaris communis
munis in zwei Arteriae digitales palmares propriae zerfällt, 10 Nervi digitales palmares proprii
die von je einem Nervus digitalis palmaris proprius mei- 11 Arteria radialis indicis
stens volar überkreuzt werden. 12 Musculus lumbricalis I
Die Nervi digitales palmares proprii gehen mit Aus- 13 Nervus digitalis palmaris communis pollicis
nahme der äußeren Nerven für den kleinen Finger und 14 Musculus flexor pollicis brevis (Caput superficiale)
den Zeigefinger aus Nervi digitales communes hervor, die 15 Ramus muscularis des Nervus medianus
vom Arcus palmaris superficialis und oft auch von den 16 Musculus abductor pollicis brevis (Pars profunda)
Arteriae digitales palmares communes oberflächlich ge- 17 Insertio des Musculus abductor pollicis brevis
kreuzt werden. Demnach kehrt sich die Lage der Arterien 18 Musculus opponens pollicis
zu den Nerven im Verlauf der Palma manus im allgemei- 19 Musculus abductor pollicis brevis (Pars superficialis)
nen um. 20 Verbindungsast
Die oberflächliche Faszie der Thenar- und Hypothenar- zwischen Arcus palmaris superficialis
muskulatur, in welche die Aponeurosis palmaris seitlich und Arteria princeps pollicis
übergeht, wurde ebenso entfernt wie die Faszie über dem 21 Ramus muscularis des Nervus medianus
Nervus und der Arteria ulnaris, die als Fortsetzung der 22 Aponeurosis palmaris
Fascia antebrachii superficialis wegen einer gewissen Ver- 23 Nervus ulnaris
stärkung auch Ligamentum carpi volare genannt wurde. 24 Musculus palmaris brevis
Sie ist aus der Lamina profunda strati subcutanei hervor- 25 Musculus abductor digiti minimi
gegangen und hat ein relativ geräumiges Flachtunnel ge- mit Fascia palmaris [superficialis]
bildet, das als Canalis carpi ulnaris bezeichnet werden 26 Nervus digitalis palmaris proprius
kann. In ihm ist der Nervus ulnaris radial vom Os pisifor- [ulnaris digiti minimi]
me unterlegt, der nach distal ebenso wie die Arteria ulna- 27 Arteria ulnaris
ris unter dem Musculus palmaris brevis verschwindet. 28 Musculus flexor digiti minimi brevis
Am Thenar wurde der Musculus abductor pollicis bre- mit Fascia palmaris [superficialis]
vis in seine obligate oberflächliche und tiefe Schicht zer- 29 Arteria digitalis palmaris propria
legt. In die aufgespreizte Spalte dringt ein Nervenast des [ulnaris digiti minimi]
Nervus medianus ein, der zwischen dem Caput superficia- 30 Nervus digitalis palmaris proprius
le des Musculus flexor pollicis brevis und dem Musculus [ulnaris digiti minimi]
abductor pollicis als eine der vielen Varianten der Nerven- 31 Nervus digitalis palmaris proprius
versorgung des Thenar an die Oberfläche getreten ist. [radialis digiti minimi]
32 Nervus digitalis palmaris proprius
[radialis digiti anularis]
33 Arteria digitalis palmaris communis
34 Nervus digitalis palmaris proprius
[ulnaris digiti medii]

752
753
Abbildung 377 Manus 4
Palma manus 4
Gefäße und Nerven

Nach Entfernung der Aponeurosis palmaris zeigt sich ein 5 Musculus lumbricalis I
typisches Gefäß-Nervenbild der Palma manus. Aus der Ar- 6 Verbindungsast des Arcus palmaris superficialis
teria ulnaris geht ein wohlgeformter Arcus palmaris su- mit der Arteria princeps pollicis
perficialis hervor, der durch einen tiefliegenden Ramus 7 Nervus digitalis palmaris communis
palmaris superficialis der Arteria radialis vervollständigt (pollicis)
wird. Er ist seinerseits wiederum mit der Arteria radialis 8 Index (Digitus secundus [II])
indicis verbunden, die ein Ast der Arteria princeps pollicis 9 Plica interdigitalis [Plica natatoria]
ist. 10 Nervus digitalis palmaris proprius
Von dem Arcus palmaris superficialis strahlen die Arte- [ulnaris indicis] (Ramus dorsalis)
riae digitales palmares communes zwischen den Beuge- 11 Nervus digitalis palmaris proprius
sehnen der Finger gegen die Plicae interdigitales hin aus [radialis digiti medii] (Ramus dorsalis)
und teilen sich proximal von diesen in die Arteriae digita- 12 Nervus digitalis palmaris proprius
les palmares propriae. In ihrer Nähe verlaufen zwei etwas [radialis indicis]
tiefer liegende Nervi digitales communes aus dem Nervus 13 Nervi digitales palmares proprii
medianus und ein Nervus digitalis communis aus dem 14 Arteria radialis indicis
Nervus ulnaris, die sich wesentlich früher als die Arterien 15 Basis phalangis der Phalanx proximalis pollicis
in die Nervi digitales palmares proprii aufteilen. Zum ul- mit Insertio des Musculus abductor pollicis brevis
naren Rand des kleinen Fingers und zum radialen Rand 16 Arteria radialis (Ramus palmaris superficialis)
des Zeigefingers zieht von vornherein ein Nervus digitalis 17 Musculus flexor pollicis brevis
palmaris proprius. (Caput superficiale)
Die Aufteilung des Nervus medianus erfolgt am dista- 18 Nervus medianus
len Rand des Retinaculum musculorum flexorum und die- 19 Retinaculum musculorum flexorum
jenige des Nervus ulnaris in der Nähe des Os pisiforme, wo [Ligamentum carpi transversum]
der Ramus superficialis des Nervus ulnaris unterlegt ist. 20 Arteria radialis (Ramus carpalis palmaris)
Die Versorgungsgebiete der beiden Nerven stoßen fast 21 Musculus opponens pollicis
immer in der Mittellinie des Ringfingers aneinander, 22 Musculus abductor pollicis brevis
wenn es auch, wie Stopford klinisch nachweisen konnte, 23 Ramus muscularis nervi mediani
seltene Ausnahmen gibt, die eine ganze Fingerbreite be- 24 Ramus muscularis nervi mediani
tragen können. 25 Vagina communis mm. flexorum
Am distalen Rand des Ligamentum carpi transversum, 26 Nervus ulnaris (Ramus superficialis)
dem Retinaculum musculorum flexorum, treten aus dem 27 Arteria digitalis palmaris propria
Canalis carpi die zum Teil in ihre Sehenscheiden einge- [ulnaris digiti minimi]
hüllten Beugesehnen der Finger hervor, und zwischen ih- 28 Musculus abductor digiti minimi
nen sind die Musculi lumbricales zu sehen, die zur radia- 29 Arteria ulnaris
len Seite der vier Finger ziehen. 30 Nervus digitalis palmaris proprius
Unterlegt mit einer schwarzen Borste sind die Nervi di- [ulnaris digiti minimi]
gitales palmares proprii, die meistens die Arteriae digitales 31 Musculus flexor digiti minimi brevis
palmares proprii volar kreuzen, oder wie zwischen dem 32 Arteria digitalis palmaris communis
zweiten und dritten Finger mit einer Aufspaltung umfas- 33 Nervus digitalis palmaris communis
sen. des Nervus ulnaris
34 Nervus digitalis palmaris communis
des Nervus medianus
35 Musculus flexor digitorum superficialis
(Tendo digiti medii)
36 Arteria digitalis palmaris communis
1 Arteria digitalis palmaris propria 37 Nervus digitalis palmaris proprius
[radialis digiti minimi] [radialis digiti minimi]
2 Musculus lumbricalis IV 38 Nervus digitalis palmaris proprius
3 Digitus medius (Digitus tertius [III]) (proximalverlegte Aufteilung)
4 Arteria digitalis palmaris propria 39 Digitus minimus (Digitus quintus [V])
[radialis digiti medii] 40 Digitus anularis (Digitus quartus [IV])

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755
Abbildung 378 Manus 5
Aufbau des Fingers

Die Tela subcutanea des Fingers besteht aus Fettgewebe, 4 Ramus anastomoticus distalis
welches mit straffem Bindegewebe stark durchsetzt ist, so der Arteria digitalis palmaris propria
daß daraus ein ziemlich derber Körper entsteht, der den 5 Pars anularis vaginae fibrosae
Raum zwischen der Haut und dem passiven Bewegungs- 6 Nervus digitalis palmaris proprius
apparat ausfüllt. In diese relativ homogene Fett-Bindege- 7 Pars cruciformis vaginae fibrosae
websmasse sind die Arteriae und Nervi digitales palmares mit Tendo des Musculus flexor digitorum profundus
proprii eingelagert. 8 Arteria digitalis palmaris propria
Die Hautligamente der Finger von Grayson haben sich [ulnaris digiti medii]
bei der Präparation nicht ergeben, weil die Abgrenzung 9 Nervus digitalis palmaris proprius
der genannten Bindegewebsstrukturen nicht so markant [ulnaris digiti medii]
ist, daß sie im allgemeinen für praktische Zwecke verwer- 10 Pars anularis vaginae fibrosae
tet werden können. 11 Nervus digitalis palmaris proprius
Die palmaren Arterien und Nerven der Finger liegen [radialis digiti medii]
seitlich der am Präparat freigelegten Fingersehnenscheide. 12 Nervus digitalis palmaris proprius (Ramus dorsalis)
Die Nervi digitales palmares proprii wurden in der Höhe 13 Nervus digitalis palmaris proprius (Ramus dorsalis)
der Articulationes metacarpophalangeae unterlegt. Sie ge- 14 Nervus digitalis palmaris proprius [ulnaris indicis]
ben distal davon je einen Ramus dorsalis ab, der das Dor- 15 Arteria digitalis palmaris communis
sum des Fingers über der Mittelphalanx bis zum Nagel- 16 Verbindungsast des Arcus palmaris superficialis
bett versorgt. mit der Arteria princeps pollicis
Die Nerven liegen an den Fingern palmar zu den Arte- 17 Ramus muscularis des Musculus lumbricalis I
rien und überkreuzen daher auch meistens die Abgänge 18 Arteria radialis indicis
der Arteriae digitales palmares proprii palmar. Dabei ha- 19 Nervus digitalis palmaris proprius
ben zwei Aufspaltungen der Abgänge der Nervi digitales [radialis indicis]
palmares proprii noch die Arteriae digitales palmares 20 Musculus lumbricalis I
communes umfaßt. 21 Musculus lumbricalis II
An den Enden der zahlreichen Aufzweigungen der Ner- 22 Arcus palmaris superficialis
vi digitales palmares proprii hängen hirsekorngroße Cor- 23 Nervus digitalis palmaris proprius
puscula lamellosa [Vater-Pacinische Körperchen], und [ulnaris digiti anularis]
ganz proximal sind die Rami musculares der beiden radia- 24 Nervus digitalis palmaris proprius
len Musculi lumbricales unterlegt, die von den Nervi digi- [radialis digiti minimi]
tales communes des Nervus medianus abgegangen sind. 25 Arteria digitalis palmaris propria
Die Arteriae digitales palmares propriae verbinden sich [ulnaris digiti minimi]
an der Tuberositas phalangis distalis durch einen Arteri- 26 Nervus digitalis palmaris communis des Nervus ulnaris
enbogen miteinander, nachdem sie kurz vorher einen Ast 27 Nervus digitalis palmaris proprius
zum Nagelbett abgegeben haben, der auch von einem Ner- [ulnaris digiti minimi]
venast begleitet wird. 28 Ramus muscularis des Musculus lumbricalis II
Zwischen den Gefäßen und Nerven wurde die Vagina 29 Nervus digitalis palmaris communis
fibrosa digitorum manus des Mittelfingers freigelegt. Ihre des Nervus medianus
starke Pars anularis über der Phalanx proximalis geht 30 Arteria digitalis palmaris communis
sehr abrupt in die dünne Pars cruciformis über dem Mit- 31 Nervus digitalis palmaris proprius
telgelenk des Fingers über, welche die mit einer Längsfur- [radialis digiti medii]
che versehene Sehne des Musculus flexor digitorum pro- 32 Pars cruciformis vaginae fibrosae
fundus hindurchscheinen läßt. Kreuzförmige Strukturen 33 Nervus digitalis palmaris proprius
können an ihr wegen der normalen hohen Transparenz [ulnaris digiti medii]
nicht wahrgenommen werden. Distal von ihr folgt die Pars 34 Nervus digitalis palmaris proprius (Ramus dorsalis)
anularis der Phalanx media. 35, 36, 37 Corpusculum lamellosum
[Vater-Pacinisches Körperchen]
1 Ramus anastomoticus dorsalis für das Nagelbett 38 Ramus anastomoticus distalis
2 Basis phalangis der Phalanx distalis der Arteria digitalis palmaris propria
3 Arteria digitalis palmaris propria 39 Corpusculum lamellosum
[radialis digiti medii] [Vater-Pacinisches Körperchen]

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Abbildung 379 Manus 6
Palma manus 5
Hintere Wand der Fingerbeugerkammer

Die Fingerbeugerkammer ist die zentrale Loge der Hohl- 4 Musculus flexor digitorum profundus
hand. In ihr verlaufen die Beugesehnen der Finger, die (Tendo digiti IV)
durch den Canalis carpi vom Unterarm in sie eingetreten 5 Musculus interosseus palmaris II
sind. Um ihre Hinterwand zur Ansicht zu bringen, mußten 6 Musculus lumbricalis II
daher die Sehnen des Canalis carpi durchschnitten und 7 Retinaculum flexorum
aus dem Canalis carpi herausgeklappt werden. [Ligamentum carpi transversum] (Schnittrand)
Zu diesem Zweck wurde das Retinaculum musculorum 8 Nervus medianus
flexorum zwischen den beiden Eminentia carpi reseziert. (Ramus muscularis der Thenarmuskulatur)
In der dadurch entstandenen Spalte ist das Os capitatum 9 Nervus medianus
mit dem von ihm ausstrahlenden Ligamentum carpi ra- (Ramus muscularis der Thenarmuskulatur)
diatum zu sehen. Direkt distal davon befindet sich das Os 10 Musculus flexor pollicis brevis (Caput superficiale)
metacarpi III, an dem das dunkel gefärbte Caput transver- 11 Musculus flexor digitorum profundus
sum des Musculus adductor pollicis seinen Ursprung (Tendo digiti II)
nimmt. Ulnar von diesem Ursprung ist im Spatium inter- 12 Musculus flexor pollicis longus (Tendo insertionis)
osseum zwischen dem Os metacarpi III und IV der Muscu- 13 Nervus medianus (Schnittfläche)
lus interosseus palmaris II und der Musculus interosseus 14 Musculus adductor pollicis
dorsalis III zu sehen. 15 Arcus palmaris profundus
Diese Muskeln wurden ursprünglich von einer Binde- 16 Nervus ulnaris (Ramus profundus)
gewebsschicht bedeckt, die den Arcus palmaris profundus 17 Hamulus ossis hamati mit Retinaculum flexorum
und den Ramus profundus des Nervus ulnaris umgab und 18 Os capitatum
als Fascia palmaris profunda bezeichnet wurde. 19 Musculus abductor pollicis longus (Tendo insertionis)
Der Ramus profundus des Nervus ulnaris hat sich in der 20 Arteria radialis
Höhe des Os pisiforme abgespalten und tritt dann zwi- 21 Musculus flexor carpi radialis (Tendo insertionis)
schen dem Musculus abductor digiti minimi und dem 22 Musculus flexor digitorum superficialis
Musculus flexor digiti minimi brevis, entlang des Ligamen- (Caput radiale)
tum pisohamatum, distal vom Hamulus ossis hamati in die 23 Musculus abductor pollicis brevis
Tiefe. Er gibt Äste für die Musculi interossei und die beiden 24 Musculus flexor digitorum superficialis
ulnaren Musculi lumbricales mit recht beachtlichen sensi- (Tendo digiti II)
blen Anteilen für die Grundgelenke der Finger ab, bevor er 25 Musculus flexor digitorum superficialis
unter dem Musculus adductor pollicis verschwindet. (Tendo digiti III)
Auf dieser Strecke wird er etwas weiter distal vom Arcus 26 Musculus flexor digitorum superficialis
palmaris profundus begleitet, der sich als Fortsetzung des (Tendo digiti IV)
Ramus palmaris profundus der Arteria ulnaris erweist. 27 Musculus flexor digitorum superficialis
Dieser hat sich hier nicht mit dem Ramus profundus des (Tendo digiti V)
Nervus ulnaris in die Tiefe begeben, sondern selbständig 28 Nervus ulnaris
medial von der Hypothenarmuskulatur. Aus ihm geht wie 29 Musculus flexor digitorum profundus
öfters noch die Arteria ulnaris digiti minimi hervor, bevor (Tendo digiti V)
die Arteriae metacarpales palmares abgegeben werden. 30 Arteria ulnaris
Der zusammen mit den Beugesehnen der Finger 31 Musculus flexor carpi ulnaris
durchschnittene Nervus medianus wurde etwas gekürzt 32 Nervus ulnaris (Ramus profundus)
und über die Thenarmuskulatur herausgewälzt. Von dem 33 Arteria ulnaris (Schnittfläche)
Stumpf gehen zwei unterlegte Rami musculares für die 34 Arteria ulnaris (Ramus palmaris profundus)
Thenarmuskulatur ab. 35 Nervus digitalis palmaris communis
des Nervus ulnaris
36 Arteria metacarpalis palmaris
37 Rami articulares metacarpophalangeales
1 Musculus flexor digitorum profundus und Rami musculares der Musculi lumbricales
(Tendo digiti IV) 38 Nervus digitalis palmaris proprius [ulnaris digiti V]
2 Arteria digitalis palmaris communis (Schnittfläche) 39 Musculus lumbricalis III
3 Arteria digitalis palmaris propria 40 Musculus flexor digitorum superficialis
[ulnaris digiti minimi] (Tendo digiti IV]

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Abbildung 380 Manus 7
Palma manus 6
Karpale Sehnenscheiden 1

Die Ausbildung der karpalen Sehnenscheiden ist zur Zeit 7 Musculus adductor pollicis (Caput transversum)
der Geburt noch nicht abgeschlossen. Allerdings erklärt 8 Arcus palmaris superficialis (Schnittrand)
das wohl nicht alle Varianten ihrer Erscheinungsform. Die 9 Musculus flexor digitorum superficialis
Vagina tendinis musculi flexoris pollicis longi wird schon (Tendo digiti II)
auf Grund ihrer Benennung meist als ein zylindrisches 10 Musculus flexor digitorum profundus (Tendo digiti II)
Rohr aufgefaßt und dargestellt, welches die Sehne bis zu 11 Sonde in der Vagina carpalis tendinum digitorum II
ihrem proximalen Beginn mehr oder weniger eng umgibt. 12 Mesotendineum des Saccus carpalis radialis
Die vorliegende Realität zeigt aber ein anderes Bild, das 13 Vagina tendinis musculi flexoris pollicis longi
mit der präzisen Wiedergabe von Poirier, v. Barde- [Saccus carpalis radialis] (Schnittrand)
leben und anderer Autoren recht gut übereinstimmt. 14 Musculus abductor pollicis longus (Tendo insertionis)
Die Sehnenscheide zeigt im Karpalbereich eine beacht- 15 Musculus flexor carpi radialis (Tendo insertionis)
liche ulnare Aussackung, die sich dorsal von dem Sehnen- 16 Arteria radialis
paket der langen Fingerbeuger bis fast zur Sehne des 17 Musculus abductor pollicis brevis
vierten Fingers vom Musculus flexor digitorum profundus 18 Musculus flexor pollicis brevis (Caput superficiale)
ausdehnt und damit die radial davon gelegenen Sehnen 19 Musculus extensor pollicis brevis (Tendo insertionis)
der langen Fingerbeuger von der hinteren Wand des Ca- 20 Retinaculum musculorum flexorum
nalis carpi freispielt, und nicht die Vagina communis mm. [Ligamentum carpi palmare]
flexorum. Sie verdient daher die ihr schon einmal zuteil- 21 Musculus flexor pollicis longus
gewordene Bezeichnung Saccus carpalis radialis zu 22 Musculus flexor digitorum profundus (Tendo digiti II)
Recht. 23 Musculus flexor digitorum superficialis
Dieser Saccus carpalis radialis wurde nach Entfernung (Tendo digiti IV)
des Retinaculum musculorum flexorum [Ligamentum car- 24 Musculus abductor digiti minimi
pi transversum] aufgespalten und auseinandergezogen. 25 Musculus flexor digitorum superficialis
Vom ulnaren Rand der Sehne des Musculus flexor pollicis (Caput radiale)
longus spannt sich ein Mesotendineum zur ulnaren Wand 26 Musculus flexor carpi ulnaris
des Sackes, der sich an die Sehnen des Musculus flexor di- 27 Musculus flexor digitorum superficialis
gitorum profundus und superficialis für den zweiten Fin- (Tendo digiti V)
ger anlehnt. Hinter dem Mesotendineum reicht eine Ta- 28 Vagina tendinis musculi flexoris pollicis logi
sche bis fast zur Sehne des vierten Fingers vom Musculus (Sonde im proximalen Ende)
flexor digitorum profundus und ist damit in die Nähe der 29 Musculus flexor digitorum superficialis
dorsalen Tasche der Vagina communis mm. flexorum ge- (Tendo digiti III mit Peritendineum)
langt. 30 Musculus flexor digitorum superficialis
Entlang der Sehne des Musculus flexor pollicis longus (Tendo digiti V
wurde eine Sonde nach proximal bis an den Beginn des in der Vagina communis mm. flexorum)
Hohlraums geschoben, der ungefähr fingerbreit proximal 31 Corpus connectivum intertendinosum carpale
vom Rand des Retinaculum musculorum flexorum liegt. 32 Sonde in der Vagina communis mm. flexorum
Nach distal hängt der Saccus carpalis radialis mit der digi- [Saccus carpalis ulnaris] (entlang der Tendo digiti V
talen Sehnenscheide des Daumens zusammen. des Musculus flexor digitorum profundus)
Die sondierten und aufgeschnittenen Sehnenscheiden 33 Vagina communis mm. flexorum
an den Sehnen der langen Fingerbeuger werden bei der [Saccus carpalis ulnaris] (Schnittrand der Eröffnung)
nächsten Abbildung besprochen. 34 Sonde in der Vagina communis mm. flexorum
[Saccus carpalis ulnaris] (entlang der Tendo digiti V
des Musculus flexor digitorum superficialis
1 Arcus palmaris superficialis (Schnittrand) zur Verbindung
2 Vagina carpalis tendinis musculi flexoris mit der Vagina tendinum digitorum manus V)
digitorum superficialis III 35 Musculus flexor digiti minimi brevis
3 Musculus flexor digitorum profundus (Tendo digiti II) 36 Musculus lumbricalis IV
4 Musculus flexor digitorum superficialis 37 Pars cruciformis vaginae fibrosae
(Tendo digiti II) 38 Musculus flexor digitorum profundus
5 Pars cruciformis vaginae fibrosae (Tendo digiti IV)
6 Musculus lumbricalis I 39 Pars anularis vaginae fibrosae

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Abbildung 381 Manus 8
Palma manus 7
Karpale Sehnenscheiden 2

Die meisten Darstellungen der Vagina communis mm. fle- 1 Hypothenar mit Fascia palmaris [superficialis]
xorum erwecken den Eindruck, als würde ein großer ge- 2 Arteria tendinum des Arcus palmaris profundus
meinsamer Sehnenscheidensack die Sehnen der langen 3 Vagina tendinum digitorum manus des Digitus V
Fingerbeuger mehr oder weniger isoliert total umfassen. 4 Nervus medianus (Schnittfläche)
In Wirklichkeit sind die Sehnen durch einen gemeinsa- 5 Ramus muscularis des Nervus medianus
men nicht allzu straffen Bindegewebskörper miteinander für die Thenarmuskulatur
verbunden, so daß daraus im Canalis carpi ein Block ent- 6 Musculus adductor pollicis (Caput transversum)
standen ist, der nur in verhältnismäßig bescheidenem 7 Pars cruciformis vaginae fibrosae
Umfang ulnar von einer gemeinsamen Sehnenscheide mit 8 Musculus lumbricalis I
einem kurzen prä- und retrotendinösen Ausläufer umge- 9, 22 Musculus flexor digitorum superficialis
ben wird. Die beiden Ausläufer erreichen gerade noch die (Tendo digiti III)
Sehnen des vierten Fingers. Nur manchmal trennt ein 10 Musculus flexor digitorum profundus
Ausläufer die oberflächlichen von den tiefen Sehnen. (Tendo digiti III)
Die Vagina communis mm. flexorum, der Saccus carpa- 11 Musculus flexor digitorum superficialis
lis ulnaris, ist durch einen Längsschnitt von der Mitte des (Tendo digiti IV)
Zweizinkers bis zur Abspannung durch ein Fadenband er- 12 Sonde in der Vagina communis mm. flexorum und
öffnet. In ihr ist entlang der beiden Sehnen des kleinen der Vagina tendinum digitorum manus des Digitus V
Fingers eine Sonde bis zum proximalen Beginn der Seh- 13 Sonde in der Vagina communis mm. flexorum vor
nenscheide eingeschoben. An der ulnaren Seite der ober- dem Mesotendineum der Tendo superficialis Digiti V
flächlichen Sehne für den vierten Finger liegt eine paralle- 14 Musculus flexor digitorum superficialis
le Sonde, die dort das proximale Ende der Sehnenscheide (Tendo digiti IV)
anzeigt. Die lange Sonde oberhalb des Zweizinkers ist in 15 Musculus abductor pollicis longus (Tendo insertionis)
die eröffnete Verbindung des Saccus carpalis ulnaris mit 16 Arteria radialis
der digitalen Sehnenscheide des kleinen Fingers vorge- 17 Musculus flexor carpi radialis (Tendo insertionis)
schoben worden, und die überkreuzte kürzere Sonde liegt 18 Musculus abductor pollicis brevis
vor dem oberen Ende des kurzen Mesotendineums der 19 Musculus flexor pollicis brevis
oberflächlichen Sehne des kleinen Fingers. 20 Musculus extensor pollicis brevis (Tendo insertionis)
Durch das Herausheben des Sehnenblocks aus dem Ca- 21, 28 Sonde in der Vagina communis mm. flexorum
nalis carpi ist die hintere Oberfläche des Saccus carpalis 23, 30, 34 Vagina communis mm. flexorum
ulnaris mit den hindurchschimmernden Sehnen des Mus- [Saccus carpalis ulnaris]
culus flexor digitorum profundus zu sehen. Sie reicht bis zu (Schnittrand der Eröffnung)
einem Mesotendineum commune, das sich zwischen den 24 Arteria tendinum der Arteria ulnaris
beiden Karpalsäcken von der Hinterwand des Canalis car- 25 Musculus flexor carpi ulnaris
pi zu dem Bindegewebsblock der Sehnen ausspannt. In- 26 Musculus flexor digitorum profundus
nerhalb des Bindegewebsblockes haben sich die Sehnen (Tendo digiti V)
des zweiten und dritten Fingers, wie aus der vorhergehen- 27 Musculus flexor digitorum superficialis
den Abbildung ersehen werden kann, mit je einer eigenen (Tendo digiti V)
Sehnenscheide umgeben, die sondiert wurde. Dabei 29 Nervus ulnaris
macht die Sehnenscheide des dritten Fingers einen sehr 31 Sonde in der Vagina communis mm. flexorum entlang
unvollständigen Eindruck, weil sie noch reichlich von der Sehne des Musculus flexor digitorum profundus
Bindegewebsbälkchen durchzogen wird. des Digitus V
Diese beiden Sehnenscheiden entwickeln sich erst 32 Vagina communis mm. flexorum
nach der Geburt und können im Laufe des Lebens Verbin- [Saccus carpalis ulnaris] (hintere Wand)
dungen zu den karpalen Sehnenscheidensäcken aufneh- 33 Retinaculum musculorum flexorum
men. Auch kommt bei Erwachsenen gelegentlich eine Ver- [Ligamentum carpi palmare] (Schnittrand)
bindung zwischen den karpalen Säcken vor, oder sie ent- 35 Musculus flexor digitorum superficialis
steht bei der V-förmigen Phlegmone der Hohlhand hinter (Tendo digiti V)
dem Sehnenpaket auf pathologische Art. 36 Musculus flexor digitorum profundus
(Tendo digiti V)
37 Fascia palmaris profunda
38 Pars cruciformis vaginae fibrosae

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Abbildung 382 Manus 9
Fingersehnenscheiden 1

Die digitalen Sehnenscheiden, die Vaginae tendinum digi- 1 Musculus flexor digitorum profundus
torum, bestehen aus der Vagina fibrosa und der Vagina (Insertio tendinis II)
synovialis digitorum manus. Sie reichen vom Caput ossis 2 Periosteum der Phalanx distalis
metacarpi bis zur Basis der Phalanx distalis. 3 Vagina tendinum digitorum manus (distales Ende)
Die digitale Sehnenscheide des Zeigefingers wurde er- 4 Musculus flexor digitorum profundus
öffnet, und in die Endstücke ihres Hohlraums wurden (Tendo insertionis)
zwei Sonden eingeführt, um den genauen Umfang ihrer 5 Musculus flexor digitorum superficialis
Ausdehnung zu demonstrieren. Freigelegt wurde dabei (Tendo insertionis – ulnarer Zügel)
die Sehne des Musculus flexor digitorum profundus, wel- 6 Chiasma tendineum
che vor dem Mittelgelenk des Fingers eine deutliche Ver- 7 Musculus flexor digitorum superficialis
breiterung und Abflachung zeigt, die in der Mitte eine (Tendo insertionis – radialer Zügel)
Längsfurche besitzt. Proximal von dieser Verbreiterung 8 Pars anularis vaginae fibrosae (Schnittrand)
wird die Profundussehne von zwei Zügeln des Musculus 9 Pars cruciformis vaginae fibrosae (Schnittrand)
flexor digitorum superficialis umfaßt und bildet mit ihnen 10 Pars cruciformis vaginae fibrosae
das Chiasma tendineum. 11 Vagina tendinum digitorum manus
Der proximale Teil des Chiasma tendineum wird von (proximales Ende)
der Pars anularis vaginae fibrosae der Grundphalanx um- 12 Musculus lumbricalis I
hüllt und gibt den beiden Sehnen dort eine hervorragende 13 Ramus muscularis des Musculus lumbricalis I
Führung. 14 Musculus flexor pollicis brevis (Caput superficiale)
Diese Pars anularis ist aber auch von so derber Be- 15 Verbindungsgefäß
schaffenheit, daß sie bei Beugung der Finger eine Verzö- zwischen Arcus palmaris superficialis
gerung hervorrufen kann, wenn eine lokale Verdickung und Arteria princeps pollicis
der Sehnen ihr Zurückziehen behindert. Das plötzliche 16 Arteria digitalis palmaris communis
Aufholen des Beugedefizits führt zum sogenannten 17 Pars cruciformis vaginae fibrosae
schnellenden Finger. 18 Musculus lumbricalis IV
Zwischen den Partes anulares der Grund- und Mittel- 19 Musculus lumbricalis III
phalanx befindet sich die dünne Pars cruciformis vaginae 20 Musculus flexor digitorum superficialis
fibrosae vor dem Mittelgelenk der Finger. Ihre natürliche (Tendo digiti III)
Transparenz läßt die sich kreuzenden Bindegewebsbün- 21 Musculus lumbricalis II
del kaum in Erscheinung treten, vielmehr ist durch sie 22 Nervus digitalis palmaris proprius [radialis digiti IV]
hindurch die abgeplattete Sehne des Musculus flexor digi- 23 Nervus digitalis palmaris proprius (Ramus dorsalis)
torum profundus mit ihrem Sulcus zu sehen. Die Pars cru- 24 Arteria digitalis palmaris propria
ciformis vaginae fibrosae vor dem Grundgelenk, die den 25 Pars anularis vaginae fibrosae
Beginn der Fingersehnenscheide umhüllt, ist dagegen et- 26 Nervi digitales palmares proprii
was stärker, so daß die dahintergelegene Sehne des Mus- 27 Arteriae digitales palmares propriae
culus flexor digitorum superficialis nur schemenhaft in 28 Pars cruciformis vaginae fibrosae
Erscheinung tritt. 29 Pars anularis vaginae fibrosae (an der Phalanx media)
Der Ansatz der Sehne des Musculus flexor digitorum 30 Pars cruciformis vaginae fibrosae
profundus an der Basis der Endphalanx bedingt auch das
distale Ende der Sehnenscheide, das ungefähr in der Ebene
des Gelenkspaltes vom Endgelenk des Fingers liegt. Das
Endglied des Fingers wird aber durch eine volare Hautfal-
te abgegrenzt, die sich an der Mittelphalanx vor dem pro-
ximalen Rand der Trochlea befindet, so daß für chirurgi-
sche Eingriffe nur die distalen zwei Drittel des Fingerend-
gliedes als sehnenscheidenfrei zu betrachten sind.

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Abbildung 383 Manus 10
Fingersehnenscheiden 2

Die Situation der eröffneten Sehnenscheide des Zeigefin- 1 Musculus flexor digitorum profundus
gers wurde schon bei der vorhergehenden Abbildung be- (Tendo digiti IV)
schrieben. Beim Mittelfinger wurden die Nervi digitales 2 Vinculum breve
palmares proprii etwas zur Mitte des Fingers hin verlagert, des Musculus flexor digitorum superficialis
und sie sind dadurch vor die Sehnenscheide geraten. Sie 3 Pars anularis vaginae fibrosae (Schnittrand)
liegen sonst zusammen mit den Arteriae digitales palma- 4 Pars anularis vaginae fibrosae
res propriae seitlich von den Sehnenscheiden und werden 5 Pars cruciformis vaginae fibrosae
durch die Überhöhung der in die Scheiden eingehüllten 6 Musculus flexor digitorum profundus
Sehnen beim kräftigen Zugreifen mit der Hand vor Druck (Tendo digiti II)
geschützt. 7 Musculus flexor digitorum superficialis
Die Sehnenscheide des Ringfingers wurde eröffnet und (ulnarer Zügel des Tendo digiti II)
die Sehne des Musculus flexor digitorum profundus mit ei- 8 Pars anularis vaginae fibrosae
nem Haken herausgehoben, um die Vincula tendinum zu 9 Ligamentum vaginale
zeigen. Zwischen den beiden Zügeln der Sehne des Mus- 10 Arteria digitalis palmaris propria [radialis digiti III]
culus flexor digitorum superficialis zieht von der Phalanx 11 Arteria digitalis palmaris communis
proximalis zur Sehne des Musculus flexor digitorum pro- 12 Pars cruciformis vaginae fibrosae
fundus ein Vinculum longum, das manchmal zu einem 13 Nervi digitales palmares proprii
schmalen Bändchen reduziert sein kann. Dieselbe Sehne 14 Musculus interosseus dorsalis I
besitzt vor ihrem Ansatz ein Vinculum breve, das in die- 15 Musculus lumbricalis I
sem Fall auch besonders breitflächig ausgebildet ist. Es 16 Musculus flexor pollicis brevis (Caput superficiale)
entspringt von der Mittelphalanx und dem Ligamentum 17 Ramus muscularis des Musculus lumbricalis I
palmare des Endgelenkes bis zur Endphalanx. 18 Arcus palmaris superficialis
Das Vinculum breve für den Ansatz des Musculus flexor 19 Musculus lumbricalis III
digitorum superficialis ist dagegen viel bescheidener. Es 20 Vinculum longum
ist wie die Sehne geteilt und geht vor allem von Ligamen- des Musculus flexor digitorum superficialis (Ansatz)
tum palmare des Mittelgelenkes der Finger aus. Die Vin- 21 Musculus flexor digiti minimi brevis
cula longa des Musculus flexor digitorum superficialis 22 Ramus muscularis des Musculus lumbricalis II
sind ebenfalls geteilt und meist sehr schmale Bändchen, 23 Musculus lumbricalis III
die an den Sehnenzügeln ansetzen. 24 Vagina tendinum digitorum manus (Schnittrand)
Die Entfaltung der Sehnen zeigt darüber hinaus die ge- 25 Chiasma tendinum
naue kaum erwartete Ansatzsituation des Musculus flexor 26 Musculus flexor digitorum superficialis
digitorum superficialis. Die beiden Sehnenzügel haben (radialer Zügel des Tendo digiti IV)
sich proximal von dem Mittelgelenk der Finger, der Arti- 27 Vinculum longum
culatio interphalangea proximalis, durch einen sich über- des Musculus flexor digitorum profundus
kreuzenden Faseraustausch vorübergehend verbunden, 28 Musculus flexor digitorum superficialis
wodurch aus den bandartigen Sehnenzügeln, welche die (kreuzförmiger Faseraustausch
Profundussehne umgaben, zwei rundliche Stränge gewor- der beiden Zügel des Tendo digiti IV)
den sind. Der Ansatz dieser rundlichen Stränge reicht in 29 Musculus flexor digitorum superficialis
fast unverminderter Stärke von der Basis der Mittelpha- (Tendo digiti IV)
lanx weit über deren palmare Fläche nach distal, und zwi- 30 Vinculum breve
schen ihnen verankert sich das Vinculum breve der Pro- des Musculus flexor digitorum profundus
fundussehne. 31 Nervus digitalis palmaris proprius
[ulnaris digiti III]
32 Arteria digitalis palmaris propria
[ulnaris digiti III]

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Abbildung 384 Manus 11
Fingersehnenscheiden 3

Die Sehnenscheide des Ringfingers, des Digitus anularis, 4 Pars anularis vaginae fibrosae
wurde von palmar eröffnet, und die Sehnen wurden aus des Fingergrundgliedes (distales Ende)
ihr herausgehoben, damit die dorsale Wand der Sehnen- 5 Pars cruciformis vaginae fibrosae
scheide sichtbar wird. des Fingermittelgelenkes
Zwischen den Gelenken heftet sich die Vagina synovia- 6 Pars anularis vaginae fibrosae
lis digitorum manus an die palmare Seite der Phalangen des Fingergrundgliedes
und wurde an einer umschriebenen Stelle im distalen Be- 7 Pars anularis vaginae fibrosae
reich der Phalanx proximalis durch Luftbläschen abgeho- des Fingergrundgliedes (proximales Ende )
ben. An den Gelenken werden die Niveaudifferenzen 8 Musculus lumbricalis II
durch faserknorpelige Platten ausgeglichen, die Ligamen- 9 Musculus lumbricalis I
ta palmaria genannt werden. 10 Musculus flexor digitorum superficialis
Das größte Ligamentum palmare gehört dem Grundge- (Tendo digiti III)
lenk der Finger, der Articulatio metacarpophalangea, an, 11 Musculus flexor digitorum superficialis
welches durch den zurückgesunkenen Finger in die opti- (Tendo digiti II)
sche Verkürzung geraten ist. An ihm verankert sich seit- 12 Musculus flexor digitorum profundus
lich nicht nur die Kapsel des Gelenkes, sondern auch das (Tendo digiti III)
proximale Ende der Sehnenscheide mit ihrer Pars cruci- 13 Musculus flexor digitorum superficialis
formis vaginae fibrosae und das diese Ligamente unter- (Tendo digiti II)
einander verbindende Ligamentum metacarpale transver- 14 Retinaculum musculorum flexorum
sum profundum. [Ligamentum carpi transversum] (Schnittrand)
Die hellere Stelle in der Mitte der eröffneten Sehnen- 15 Sonde in der karpalen Sehnenscheide
scheide wird durch das Ligamentum vaginale des Mittel- der Sehnen des Digitus II
gelenkes, der Articulatio interphalangea proximalis, her- 16 Musculus flexor digitorum superficialis
vorgerufen. Sie liegt proximal von der noch sichtbaren (Tendo digiti II)
mittleren Beugefalte des Fingers, weil diese schon über der 17 Musculus flexor digitorum profundus
Basis der Phalanx media liegt. Die rundlichen Züge der (Tendo digiti II)
Sehne des Musculus flexor digitorum superficialis, die aus 18 Musculus lumbricalis II
den schmalen Zügeln dieser Sehne hervorgegangen sind, (Ursprung an den Profundussehnen)
nachdem sie einen gekreuzten Faseraustausch hinter der 19 Caput ossis metacarpi
Profundussehne vollzogen haben, setzen an der palmaren 20 Musculus flexor digitorum superficialis
Fläche der Phalanx media von der Basis bis weit nach di- (Tendo digiti V)
stal an. 21 Musculus lumbricalis III
Die Sehne des Musculus flexor digitorum profundus hat (Ursprung an den Profundussehnen)
sich mit der aufgeteilten Sehne des Musculus flexor digito- 22 Musculus flexor digitorum profundus
rum superficialis im Chiasma tendineum gekreuzt und (Tendo digiti IV)
hat anschließend keine so beachtliche Verbreiterung wie 23 Musculus flexor digitorum superficialis
beim Mittelfinger erfahren. Am Mittelfinger ist bei dieser (Tendo digiti IV)
Abbildung die Abgrenzung der Pars anularis vaginae fi- 24 Capsula articularis
brosae besonders deutlich zu sehen, so daß die Lage der der Articulatio metacarpophalangea
proximalen Pars cruciformis vaginae fibrosae zum Liga- (Schnittrand)
mentum palmare gut abgeschätzt werden kann. 25 Ligamentum palmare
Als Varietät zeigt dieses Präparat einen geteilten Mus- der Articulatio metacarpophalangea IV
culus lumbicalis III, der mit einem zusätzlichen Bauch aty- 26 Pars cruciformis vaginae fibrosae (Schnittrand)
pisch zur ulnaren Seite der Streck-aponeurose des Mittel- 27 Vagina synovialis digitorum manus
fingers zieht. 28 Chiasma tendineum
29 Ligamentum palmare
der Articulatio interphalangea [proximalis]
1 Distale Beugefalte des Fingers 30 Musculus flexor digitorum superficialis
2 Musculus flexor digitorum profundus (Tendo insertionis – radialer Zügel)
(Insertio tendinis) 31 Musculus flexor digitorum profundus
3 Mittlere Beugefalte des Fingers (Tendo insertionis)

768
769
Abbildung 385 Manus 12
Dorsale Sehnenscheidenfächer

Aus der Fascia antebrachii, die als Fascia superficialis den 1 Musculus abductor digiti minimi
Unterarm einhüllt, geht am distalen Ende des Unterarms 2 Connexus intertendineus
das Retinaculum musculorum extensorum [Ligamentum 3 Musculus interosseus dorsalis IV
carpi dorsale] hervor. Es verankert sich durch mehrere mit Fascia dorsalis manus profunda
septumartige Bindegewebszüge mit der dorsalen Fläche 4 Connexus intertendineus [Juncturae tendinum]
des distalen Radiusendes und dem Bandapparat des (schwach ausgebildet)
Handgelenkes zur Bildung von Fächern, in denen die Seh- 5 Corpus ossis metacarpi III
nen der Extensoren der Hand mit ihren Sehnenscheiden 6 Corpus ossis metacarpi II
liegen. 7 Musculus extensor pollicis longus (Tendo insertionis)
Es sind sechs dorsale Sehnenscheidenfächer der Hand 8 Caput ossis metacarpi II
ausgebildet. Die darin liegenden Sehnenscheiden begin- 9 Musculus extensor indicis (Tendo insertionis)
nen ungefähr am proximalen Rand des Retinaculum mus- 10 Musculus extensor digitorum (Tendo digiti II)
culorum flexorum, reichen aber distal unterschiedlich 11 Musculus interosseus dorsalis I
weit über dieses hinaus. Am weitesten werden die am 12 Musculus extensor digitorum (Tendines digiti III)
Rand der Hand liegenden Sehnen des Musculus extensor 13 Musculus interosseus dorsalis II
digiti minimi und des Musculus abductor pollicis longus 14 Basis ossis metacarpi II
von einer Sehnenscheide begleitet.Dabei zeigt es sich wie- 15 Vagina tendinum musculorum extensoris
derum, daß die Sehnen von der Sehnenscheide nicht bis digitorum et extensoris indicis
zu ihrem Ende ringsherum umgeben sein müssen. Oft 16 Vagina tendinum musculorum extensorum
gibt es zungenförmige Ausläufer der Sehnenscheiden, auf carpi radialium (Aufspaltung entlang der Sehne
die bereits bei Abb. 207 hingewiesen wurde. Auch ist die des Musculus extensor carpi radialis longus)
Abgrenzung der Sehnenscheiden gegenüber von Spalt- 17 Vagina tendinis musculi extensoris pollicis longi
räumen entlang der Sehnen an manchen Stellen wieder 18 Retinaculum musculorum extensorum
sehr aufgelockert. [Ligamentum carpi dorsale]
Die gemeinsame Sehnenscheide der beiden Musculi ex- 19 Vagina tendinis musculi extensoris pollicis longi
tensores carpi spaltet sich gegen den Ansatz der Sehnen 20 Vagina tendinum musculorum extensorum
hin auf, und die radiale Aufspaltung wird von der Sehnen- carpi radialium
scheide des Musculus extensor pollicis longus überlagert, 21 Radius (Facies posterior)
so daß dort meistens eine Kommunikation der beiden 22 Musculus extensor pollicis brevis
Scheiden entsteht. Die Sehne des Musculus extensor indi- 23 Musculus abductor pollicis longus
cis liegt hingegen von vornherein in der Sehnenscheide 24 Tuberculum dorsale des Radius
des Musculus extensor digitorum. 25 Musculus extensor digitorum (Tendo digiti II)
Die Sehnen des Musculus extensor digitorum zerfallen 26 Musculus extensor carpi ulnaris (Tendo insertionis)
oft in mehrere Sehnen. Dabei kommt eine eigene Sehne 27 Ulna (Processus styloideus)
des vierten Fingers, die auch zum fünften Finger zieht, 28 Musculus extensor digitorum
sehr regelmäßig vor. Ein Connexus intertendineus ist an 29 Musculus extensor digiti minimi
diesem Präparat kaum ausgebildet. 30 Ulna (Facies posterior)
Die Sehnen am Dorsum manus wurden von der Fascia 31 Vagina tendinis musculi extensoris carpi ulnaris
dorsalis manus [superficialis] bedeckt, die eine Fortset- 32 Vagina tendinis musculi extensoris carpi ulnaris
zung des Retinaculum musculorum extensorum ist und 33 Vagina tendinum musculorum extensorum
distal in die Dorsalaponeurosen der Finger übergeht. Auf carpi radialium (Aufspaltung entlang der Sehne
ihr ist die Haut gut verschieblich und abhebbar, weil die des Musculus extensor carpi radialis brevis)
dünne Fettschicht der Tela subcutanea mit ihrer Lamina 34 Vagina tendinis musculi extensoris digiti minimi
profunda strati subcutanei nur locker mit der Faszie ver- 35 Musculus extensor digiti minimi (Tendo insertionis)
bunden ist. Die dorsalen Oberflächen der Musculi interos- 36 Musculus extensor digitorum (Sehnenabspaltung
sei dorsales werden von einer dünnen Faszie bedeckt, die mit Ausläufer zum kleinen Finger)
auch als Fascia dorsalis manus profunda bezeichnet wird. 37 Musculus extensor digitorum (Tendines insertionis)
38 Caput ossis metacarpi V
39 Musculus extensor digitorum
(Wiedervereinigung der Sehnenabspaltung)

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771
Abbildung 386 Regio antebrachii posterior 1
Oberflächliche Schicht 1

Die Fascia antebrachii hüllt als Fascia superficialis auch 1 Fettpolster des eröffneten Flachtunnels
die hintere Oberfläche des Unterarms ein und bildet dort der Vena cephalica
eine sehr homogene und transparente Schicht. Sie ist von 2 Bindegewebsschicht zwischen der Fascia antebrachii
der typischen Ausbildung von Flachtunneln durch die La- und der Lamina profunda strati subcutanei
mina profunda strati subcutanei weitgehend verschont ge- 3 Musculus extensor digiti minimi
blieben, weil in diesem Bereich kaum Nerven oder Gefäße 4 Fascia antebrachii
an die Oberfläche übertreten, wenn von einigen Venen des 5 Musculus extensor digiti minimi
oberflächlichen Netzes zu den tiefen Venen abgesehen 6 Septum aponeuroticum intermusculare
wird. zwischen Musculus extensor carpi ulnaris
Bei der erfolgten Abhebung der Tela subcutanea mit und Musculus extensor digiti minimi
Ihrer Lamina profunda strati subcutanei sind die subkuta- 7 Musculus extensor carpi ulnaris
nen Strukturen demnach in der Schicht der Tela subcuta- 8 Musculus extensor digitorum
nea verblieben, wo nur der Verlauf der Vena cephalica mit skelettergänzender Faszie
sichtbar ist. Die Vena cephalica entwickelt sich aus dem 9 Lamina profunda strati subcutanei
Hauptteil des Rete venosum dorsale manus und hat in die- 10 Epicondylus lateralis (Humerus)
sem Fall den dorsaleren Weg entlang des Margo lateralis 11 Lamina profunda strati subcutanei
antebrachii eingeschlagen, um in den Sulcus bicipitalis la- 12 Tela subcutanea (Schnittfläche)
teralis zu gelangen. 13 Septum aponeuroticum intermusculare
Wenn sich die Vene um den lateralen Rand herum zwischen Musculus extensor carpi radialis brevis
mehr zur vorderen Fläche des Unterarms begibt, bleibt und Musculus extensor digitorum
auf der hier vorliegenden Bahn meistens ein Nebenweg 14 Musculus extensor digitorum
erhalten, der dann als Vena cephalica accessoria bezeich- 15 Musculus extensor carpi radialis brevis
net wird. 16 Vena cephalica
Durch die Faszie hindurch sind die Muskeln gut er- 17 Musculus abductor pollicis longus
kennbar, weil sich die zwischen ihnen ausgebildeten oft 18 Vena cephalica
aponeurotischen Septen mit der Faszie verbinden. Auf die- 19 Musculus abductor pollicis longus
se Weise teilt sich der Musculus extensor carpi radialis bre- 20 Musculus extensor digitorum (Tendines insertionis)
vis, der zwar zusammen mit dem Musculus extensor digi-
torum vom Epicondylus lateralis des Humerus entspringt,
von ihm sehr gut ab. Auch sind die Muskelbäuche des
Musculus extensor carpi ulnaris und extensor digiti mini-
mi voneinander und auch vom Musculus extensor digito-
rum auf die gleiche Weise abgegrenzt.
Deutlich sichtbar ist auch das Sehnenpaket des Muscu-
lus extensor digitorum, das ulnar an die Muskeln an-
schließt, die aus der Tiefe an die Oberfläche gelangen.
Die Verankerung der Lamina profunda strati subcuta-
nei an der Fascia superficialis geht aus den Bindegewebs-
verbindungen hervor, die durch die Abspreizung der Haut
angespannt werden.

772
773
Abbildung 387 Regio antebrachii posterior 2
Oberflächliche Schicht 2

Nach der Aufspaltung der Fascia antebrachii wurde die 1 Musculus extensor indicis
dorsale Oberfläche des Musculus extensor digitorum und 2 Musculus extensor pollicis longus
des Musculus extensor digiti minimi, so weit sie nicht von 3 Musculus extensor digitorum
einer gemeinsamen skelettergänzenden Faszie bedeckt 4 Musculus extensor digiti minimi
werden, freipräpariert. 5 Fascia antebrachii (Schnittrand)
Zwischen dem Musculus extensor digitorum und dem 6 Lamina profunda strati subcutanei
Musculus extensor carpi radialis brevis ist ein intermusku- 7 Musculus extensor digitorum
läres aponeuritisches Septum ausgebildet, welches die bei- 8 Musculus extensor carpi ulnaris
den Muskeln im ganzen proximalen Drittel des Unter- 9 Musculus extensor digitorum
arms miteinander verbindet. Ebenso trennt sich der Mus- mit skelettergänzender Faszie
culus extensor digiti minimi erst distal von dieser Ver- 10 Epicondylus lateralis (Humerus)
wachsungsstelle vom Musculus extensor digitorum. Sie 11 Musculus extensor carpi radialis brevis
entspringen beide zu einem gemeinsamen Muskelbauch, 12 Septum aponeuroticum intermusculare
vereint am Epicondylus lateralis des Humerus mit einem zwischen Musculus extensor carpi radialis brevis
langgezogenen Sehnenspiegel als skelettergänzende Fas- und Musculus extensor digitorum
zie. 13 Lamina profunda strati subcutanei
Durch die ulnare Verziehung des Musculus extensor di- 14 Septum aponeuroticum intermusculare
gitorum wurden die Muskeln der tiefen Schicht freigelegt, zwischen Musculus extensor carpi radialis brevis
soweit sie nicht am radialen Rand des Musculus extensor und Musculus extensor digitorum
digitorum als Musculus abductor pollicis longus und Mus- 15 Vena cephalica
culus extensor pollicis brevis ohnedies schon an der Ober- 16 Fascia antebrachii (Schnittrand)
fläche lagen. 17 Musculus abductor pollicis longus
Der normalerweise verdeckte Teil der tiefen Muskel- 18 Ramus perforans der Arteria interossea anterior
schicht besitzt keine gemeinsame tiefe Faszie, die sich 19 Musculus extensor pollicis brevis
zwischen die beiden Schichten einschieben würde. Die 20 Radius (Facies posterior)
einzelnen Muskeln haben lediglich eine ganz zarte Eigen-
muskelfaszie, die kaum in Erscheinung tritt.
Nach Beseitigung des nur wenig Fettgewebe enthalten-
den lockeren Bindegewebes zwischen den Muskeln bietet
sich von ulnar nach radial sodann das vorliegende Bild
mit den Musculi extensor indicis, extensor pollicis longus,
extensor pollicis brevis und abductor pollicis longus, wobei
zwischen den beiden mittleren Muskeln ein schmaler
Streifen des Radius zu sehen ist.
Wo die Fascia antebrachii die beiden radialen Muskeln
zu bedecken beginnt, ist sie mit dem Musculus abductor
pollicis longus linear etwas fester verwachsen.

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775
Abbildung 388 Regio antebrachii posterior 3
Tiefe Schicht 1

Nur wenn das intermuskuläre aponeurotische Septum 1 Lamina profunda strati subcutanei
zwischen dem Musculus extensor digitorum und dem 2 Musculus abductor pollicis longus
Musculus extensor carpi radialis brevis ein Stück gespal- mit Fascia antebrachii
ten wird, kann der Musculus extensor digitorum so weit 3 Ramus muscularis des Musculus extensor indicis
nach ulnar gezogen werden, daß der distale Rand des 4 Musculus extensor digiti minimi (Tendo insertionis
Musculus supinator in das Blickfeld kommt. bedeckt mit Fascia dorsalis manus [superficialis])
Direkt an den Musculus supinator schließt der Muscu- 5 Os metacarpi V
lus abductor pollicis longus an, der auf Grund seiner be- 6 Fascia antebrachii
achtlichen Länge von den dorsalen Flächen beider Unter- 7 Musculus extensor carpi ulnaris (Tendo insertionis)
armknochen und von der Membrana interossea ent- 8 Musculus extensor pollicis longus
springt. 9 Musculus extensor indicis
Die Grenze zwischen diesen beiden Muskeln zeigt 10 Membrana interossea
manchmal einen kleinen Knick, wenn am Radius die An- 11 Musculus extensor digitorum
sätze von der oberflächlichen und tiefen Schicht des Mus- 12 Musculus extensor pollicis longus
culus supinator nicht ganz ausgeglichen sind. 13 Ramus muscularis der Musculi abductor
Zwischen beiden Schichten des Musculus supinator pollicis longus und extensor pollicis brevis
verläuft der Ramus profundus des Nervus radialis, und er 14 Ramus muscularis
tritt in der Nähe von dessen distalem Rand und nicht, wie des Musculus extensor pollicis longus
es den Anschein haben könnte, am Rand selbst aus. Der 15 Nervus radialis (Ramus profundus)
Faden hebt daher den Nerven nicht bis zu seinem Austritt 16 Musculus extensor digitorum
an. (skelettergänzende Faszie)
Der Ramus profundus des Nervus radialis gibt mehrere 17 Musculus extensor carpi ulnaris
Muskeläste für die Extensoren des Unterarms ab und setzt 18 Lamina profunda strati subcutanei
sich als Nervus interosseus antebrachii posterior auf der 19 Arteria interossea posterior
Membrana interossea antebrachii bis zum Handgelenk 20 Septum aponeuroticum intermusculare
fort. Die beiden ulnaren Muskeln der tiefen Schicht wur- (zwischen den Musculi extensor digitorum
den zur Seite gezogen, um die Lage des Nerven und seines und extensor carpi radialis brevis – Schnittfläche)
letzten Muskelastes zur Ansicht zu bringen. In seiner Nähe 21 Epicondylus lateralis (Humerus)
verläuft ein perforierender Ast der Arteria interossea an- 22 Septum aponeuroticum intermusculare
terior, der zu den proximalen perforierenden Ästen der (zwischen den Musculi extensor digitorum
Arterie gehört. Er entspricht nicht dem starken Ast der und extensor carpi radialis brevis – Schnittfläche)
Arteria interossea anterior, der viel weiter distal die Mem- 23 Septum aponeuroticum intermusculare
brana interossea perforiert und sich am Aufbau des Rete (zwischen den Musculi extensor digitorum
carpale dorsale beteiligt. und extensor carpi radialis brevis)
An der abgehobenen Haut ist außer der Vena cephalica 24 Musculus extensor carpi radialis longus
der Nervus cutaneus antebrachii posterior des Nervus ra- 25 Musculus extensor carpi radialis brevis
dialis zu sehen, der ventral vom Epicondylus lateralis die 26 Musculus supinator (Stratum profundum)
hintere Oberfläche des Unterarms betritt und in der Nähe 27 Musculus supinator (Stratum superficiale)
von dessen Margo lateralis nach distal gezogen ist. 28 Musculus abductor pollicis longus
29 Nervus cutaneus antebrachii posterior
30 Arteria interossea anterior
[Ramus perforans (proximalis)]
31 Nervus interosseus antebrachii posterior
32 Fascia antebrachii (Schnittrand)
33 Radius (Facies posterior)
34 Musculus extensor pollicis brevis
35 Retinaculum musculorum extensorum
[Ligamentum carpi dorsale]
36 Musculus extensor digitorum (Tendines insertionis
bedeckt mit Fascia dorsalis manus [superficialis])

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Abbildung 389 Regio antebrachii posterior 4
Tiefe Schicht 2

Auch auf der ulnaren Seite ist zwischen den Extensoren 1 Musculus extensor pollicis longus
der oberflächlichen Schicht ein intermuskuläres aponeu- 2 Retinaculum musculorum extensorum
rotischen Septum ausgebildet, welches zwischen dem [Ligamentum carpi dorsale]
Musculus extensor carpi ulnaris und dem Musculus exten- 3 Musculus extensor carpi ulnaris
sor digiti minimi liegt. Es reicht nach oben bis zum Epi- 4 Musculus extensor digiti minimi
condylus medialis und ist in der Tiefe mit der Ursprungs- 5 Musculus extensor indicis
aponeurose des Musculus supinator verwachsen. 6 Musculus extensor pollicis longus
Durch die teilweise Aufspaltung des Septums konnte 7 Fascia antebrachii (Schnittrand)
der Musculus extensor digitorum zusammen mit dem 8 Ramus anastomoticus der Arteria interossea
Musculus extensor digiti minimi so weit nach radial verzo- posterior mit der Arteria interossea anterior
gen werden, daß der Musculus supinator in der Nähe sei- 9 Ramus muscularis
nes distalen Randes freigelegt wurde. des Musculus extensor pollicis longus
Der Musculus supinator läßt sich durch den Ramus pro- 10 Arteria interossea posterior
fundus des Nervus radialis in eine oberflächliche und eine 11 Musculus extensor pollicis longus
tiefe Schicht zerlegen. Er wird von einer deutlichen Faszie 12 Septum aponeuroticum intermusculare
bedeckt, die nur hinten über seiner distal hervorragenden (zwischen Musculus extensor carpi ulnaris
tiefen Schicht entfernt wurde. Proximal von dieser freiprä- und Musculus extensor digiti minimi)
parierten Stelle tritt der Ramus profundus des Nervus ra- 13 Arteria interossea posterior
dialis aus dem Musculus supinator hervor, und distal da- (Eintritt in die Extensorenloge
von begibt sich die Arteria interossea posterior in die am distalen Rande des Musculus supinator)
Schicht zwischen den oberflächlichen und tiefen Extenso- 14 Arteria interossea recurrens
ren des Unterarms. 15 Lamina profunda strati subcutanei (Schnittrand)
Der distale Rand des Musculus supinator wird ulnar 16 Epicondylus lateralis (Humerus)
vom Musculus abductor pollicis longus manchmal, wie in 17 Lamina profunda strati subcutanei
diesem Falle, noch vom Musculus extensor pollicis longus 18 Musculus extensor carpi ulnaris
erreicht, der an den Musculus extensor carpi ulnaris an- 19 Musculus supinator (Stratum profundum)
schließt. 20 Musculus extensor digitorum
Der Musculus extensor carpi ulnaris wird von der Fas- (skelettergänzende Faszie – Sehnenspiegel)
cia antebrachii, die sich am Margo posterior der Ulna be- 21 Musculus extensor carpi radialis brevis
festigt, gut eingehüllt, und an sein Ursprungsfeld an der 22 Tela subcutanea (Schnittfläche)
dorsalen Fläche der Ulna schließen sich distal diejenigen 23 Vena cephalica (dorsale Route)
des Musculus extensor pollicis longus und des Musculus 24 Ramus muscularis des Musculus extensor digitorum
extensor indicis an, die sichtbar sind. 25 Nervus radialis (Ramus profundus –
Die Arteria interossea posterior gibt unterhalb des Mus- Austritt aus dem Musculus supinator)
culus supinator die Arteria interossea recurrens ab und 26 Ramus muscularis des Musculus extensor digitorum
verzweigt sich in beiden Schichten der Streckmuskulatur. 27 Musculus extensor digiti minimi
Ein langer anastomotischer Ast reicht bis zu dem Ramus 28 Ramus muscularis
perforans der Arteria interossea anterior oder dem Rete des Musculus extensor digiti minimi
carpale dorsale. 29 Musculus abductor pollicis longus
30 Ramus muscularis
der Musculi abductor pollicis longus
und extensor pollicis brevis
31 Fascia antebrachii (Schnittrand)
32 Musculus extensor digitorum
33 Vena mediana antebrachii
oder volare Route der Vena cephalica
34 Musculus abductor pollicis longus
35 Lamina profunda strati subcutanei
36 Musculus extensor pollicis brevis
37 Fascia antebrachii

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Abbildung 390 Manus 13
Dorsum manus

Die Sehnen des Musculus extensor digitorum spalten sich 1 Musculus interosseus dorsalis I
am Dorsum manus oft in mehrere Sehnen auf, die sich am 2 Musculus extensor carpi radialis longus
Übergang in die Dorsalaponeurose wieder zu einer einzel- (Tendo insertionis)
nen Sehne vereinigen. Die Aufspaltung der Sehnen kann 3 Musculus extensor carpi radialis brevis
einen so hohen Grad erreichen, daß im proximalen Be- (Tendo insertionis)
reich des Metacarpus fast der Eindruck einer Sehnenplat- 4 Musculus extensor digitorum (Tendo digiti II)
te entsteht. Untereinander können die Sehnen durch ein- 5 Musculus extensor digitorum (Tendo digiti III)
zelne oder mehrere Connexus intertendinei [Juncturae 6 Aponeurosis dorsalis digitorum manus
tendinum] wie bei der Abb. 413 verbunden sein. 7 Musculus extensor indicis (Tendo insertionis)
Die Sehne des Musculus extensor digitorum für den 8 Musculus extensor digitorum (Tendo digiti IV)
Zeigefinger wird an der ulnaren Seite von der Sehne des 9 Musculus extensor digiti minimi (Tendo insertionis)
Musculus extensor indicis aus der tiefen Schicht der 10 Vagina tendinis musculi extensoris digiti minimi
Streckmuskulatur begleitet, und die Sehne des Musculus 11 Vagina tendinum musculorum extensoris
extensor digiti minimi ist am Handrücken meistens in digitorum et extensoris indicis
zwei Sehnen aufgespalten. 12 Vagina tendinis musculi extensoris carpi ulnaris
Die Sehnenscheiden liegen in den sechs Sehnenschei- 13 Vagina tendinis musculi extensoris digiti minimi
denfächern des Retinaculum musculorum extensorum (Li- 14 Vagina tendinis musculi extensoris digiti minimi
gamentum carpi dorsale]. Dabei kommuniziert die Seh- 15 Musculus extensor digiti minimi
nenscheide des Musculus extensor pollicis longus beim Er- 16 Musculus extensor digitorum
wachsenen meistens mit der gemeinsamen Sehnenschei- 17 Musculus extensor carpi ulnaris
de der beiden Musculi extensores carpi radiales. 18 Retinaculum musculorum extensorum
Die Sehnen und Sehnenscheiden werden am Dorsum [Ligamentum carpi dorsale]
manus von der transparenten Fascia dorsalis manus 19 Musculus abductor pollicis longus
[superficialis] bedeckt, die sich aus dem Retinaculum 20 Nervus radialis (Ramus superficialis)
musculorum extensorum fortsetzt. Am Präparat scheinen 21 Musculus extensor pollicis brevis
sie durch die Faszie hindurch, als ob sie auspräpariert wä- 22 Vagina tendinis musculi extensoris pollicis longi
ren. Nur über dem Musculus interosseus dorsalis I ist die 23 Vagina tendinum musculorum extensorum
Existenz einer Faszie wirklich sichtbar, weil sich dort die carpi radialium
Fascia dorsalis manus profunda, welche die Musculi inter- 24 Vagina tendinis musculi extensoris pollicis longi
ossei bedeckt, mit der Fascia dorsalis manus [superficia- 25 Vagina tendinum musculorum extensorum
lis] verbindet. carpi radialium
Oberflächlich zu den beiden Fasciae superficiales wur- 26 Vagina tendinis musculi extensoris pollicis longi
de der Ramus superficialis des Nervus radialis auspräpa- 27 Musculus extensor pollicis longus
riert, der unter der Sehne des Musculus brachioradialis die
dorsale Seite der Extremität betreten hat. Er hat in diesem
Falle die Versorgung des ganzen Dorsum manus und aller
proximalen Anteile der dorsalen Fingerseiten, wie bei
dem von Learmounth veröffentlichten Falle, übernom-
men. Der Ramus dorsalis nervi ulnaris, mit dem sich der
Ramus superficialis üblicherweise bis zum Mittelfinger
die Versorgung des Dorsums teilt, hat sich abgesehen von
ein paar zarten Ästen zur ulnaren Handkante als ulnarer
Nervus digitalis palmaris proprius zum kleinen Finger be-
geben. Der Ramus dorsalis nervi ulnaris kann auch das
ganze Dorsum manus allein versorgen, und weniger ex-
treme Grenzverschiebungen kommen sehr häufig vor.

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781
Abbildung 391 Manus 14
Streckaponeurose der Finger

Die Aponeurosis dorsalis digitorum manus, die Streckapo- 1 Articulatio interphalangea (proximalis)
neurose der Finger, ist eine langgezogene dreieckige Bin- 2 Vallum unguis
degewebsplatte am Dorsum der Finger, die verstärkte 3 Phalanx media (Basis phalangis)
Streifen enthält. Sie reicht von den Grundgelenken bis zu 4 Aponeurosis dorsalis digitorum manus
den Endgliedern der Finger und liegt unmittelbar unter (mittlerer Längszug
der dort besonders fettarmen Tela subcutanea. Die Sehnen [Tractus longitudinalis medius])
der langen Fingerstrecker verbinden sich mit ihrer schma- 5 Aponeurosis dorsalis digitorum manus
len Basis und strahlen in zwei seitliche und einen mittle- (Randzug [Tractus marginalis])
ren Längszug aus. 6 Aponeurosis dorsalis digitorum manus
Die beiden seitlichen Längszüge weichen am Mittelge- (seitlicher Längszug
lenk der Finger, der proximalen Articulatio interphalan- [Tractus longitudinalis collateralis])
gea, in der ganzen Breite des Gelenks auseinander und 7 Aponeurosis dorsalis digitorum manus
vereinigen sich erst vor dem Endgelenk, der distalen Arti- (Ligamentum triangulare)
culatio interphalangea, wieder miteinander und setzen 8 Tendo musculi extensoris digitorum
mit einer gemeinsamen Sehne an der Basis der Phalanx 9 Retinaculum proximale
distalis an. der Aponeurosis dorsalis digitorum manus
Der mittlere Längszug ist wesentlich dünner und reicht 10 Articulatio metacarpophalangea
nur bis zur Basis der Phalanx media, an welcher er an- 11 Caput ossis metacarpi bedeckt mit
setzt. Bis zum Mittelgelenk des Fingers ist der Rand der Capsula articularis und Ligamentum triangulare
Dorsalaponeurose durch einen kräftigen gut abgegrenz- der Aponeurosis dorsalis digitorum manus
ten Randzug verstärkt, in welchen die Sehnen der Musculi 12 Musculus interosseus dorsalis (Tendo insertionis)
interossei und lumbricales auslaufen. Dieser Randzug 13 Aponeurosis dorsalis digitorum manus
strahlt über die seitlichen Längszüge zum mittleren (Randzug [Tractus marginalis])
Längszug aus und setzt mit ihm verbunden an der Basis 14 Ausstrahlung des Randzuges
der Mittelphalanx an, während seine Randteile sich den der Aponeurosis dorsalis digitorum manus
seitlichen Längszügen anschließen und mit ihnen ge- 15 Aponeurosis dorsalis digitorum manus
meinsam an der Basis der Endphalanx ansetzen. (Retinaculum transversum)
Der Randzug der Dorsalaponeurose liegt beim Mittel- 16 Retinaculum distale
und Endgelenk der Finger dorsal von der Bewegungsach- der Aponeurosis dorsalis digitorum manus
se und bewirkt daher in diesen Gelenken eine Streckung. 17 Aponeurosis dorsalis digitorum manus
Er zieht aber am Grundgelenk weit palmar von dessen (seitlicher Längszug
Flexions-Extensionsachse vorbei und verursacht an die- [Tractus longitudinalis collateralis])
sem Gelenk daher eine kräftige Palmarflexion. 18 Articulatio interphalangea (distalis)
Das dreieckige Feld zwischen dem Randzug und dem 19 Phalanx distalis (Basis phalangis
seitlichen Längszug der Palmaraponeurose ist mit einer mit Ansatz der vereinten Längs- und Randzüge)
dünnen, sehr transparenten Schicht von Bindegewebe
ausgefüllt, in welche einige Fasern des Randzuges aus-
strahlen. Sie wird manchmal als Ligamentum triangulare
bezeichnet und hat im proximalen Teil eine stärkere
Schicht von querverlaufenden Bindegewebsfasern, die
sich seitlich an der Gelenkskapsel und am Ligamentum
metacarpale transversum profundum verankern. Sie stel-
len ein Retinakulum der Dorsalaponeurose dar, die über
der Articulatio metacarpophalangea eine verschiebliche
Kappe bildet.

782
783
Abbildung 392 Articulatio humeri 1

Das Schultergelenk, die Articulatio humeri, ist eine Articu- 1 Sulcus intertubercularis
latio sphaeroidea und hat auf Grund der sehr unterschied- 2 Tuberculum majus des Humerus
lichen Größe seiner Gelenksflächen einen besonders gro- 3 Collum anatomicum des Humerus
ßen Bewegungsumfang und eine damit verbundene ent- 4 Articulatio acromioclavicularis
sprechende Luxationsgefährdung. 5 Ligamentum glenohumerale superius
Bei der Ansicht von vorn ist an einem Gelenkspräparat 6 Cavitas glenoidalis der Scapula
in mittlerer Abduktionsstellung zu sehen, daß das Caput 7 Ligamentum coracoclaviculare
humeri die Cavitas glenoidalis verlassen hat, weil die auf (Ligamentum trapezoideum)
den großen Bewegungsumfang eingerichtete weite Ge- 8 Clavicula (Extremitas acromialis)
lenkskapsel den Kopf bei dieser Stellung nicht in der Pfan- 9 Corpus claviculae
ne hält. 10 Scapula (Margo medialis)
Die Gelenkskapsel besitzt eine Öffnung, an welcher ihre 11 Ligamentum coracoacromiale
Membrana synovialis in die Bursa subtendinea musculi 12 Ligamentum coracohumerale
subscapularis übergeht. Diese Öffnung befindet sich zwi- 13 Processus coracoideus (tastbarer Knochenpunkt)
schen den Ligamenta glenohumeralia superius und medi- 14 Ligamentum glenohumerale medium
um. 15 Ligamentum glenohumerale inferius
Das Ligamentum glenohumerale medium und inferius 16 Tuberculum infraglenoidale der Scapula
sind unscheinbare Verstärkungen der vorderen Kapsel- 17 Scapula (Margo lateralis)
wand und können nur bei durchfallendem Licht wahrge- 18 Angulus inferior der Scapula
nommen werden. Manchmal liegt die Öffnung auch zwi- 19 Scapula (Facies costalis)
schen den Ligamenta glenohumeralia medium und inferi- 20 Collum scapulae mit Ansatz der Membrana fibrosa
us oder fehlt überhaupt. der Capsula articularis
Durch die Öffnung in der Gelenkskapsel ist das obere 21 Musculus biceps brachii
Ende der Cavitas glenoidalis mit ihrem Labrum glenoida- (Tendo originis des Caput longum)
le und das in der Cavitas articularis verlaufende Stück der 22 Corpus humeri
Bizepssehne zu sehen. Oberhalb des Ligamentum glenohu- 23 Crista tuberculi minoris
merale superius verläuft ventral zur Bizepssehne das Liga- 24 Collum chirurgicum des Humerus
mentum coracohumerale, das an der Wurzel des Processus 25 Tuberculum minus des Humerus
coracoideus entspringt und an den beiden Tubercula des 26 Musculus biceps brachii
Humerus ansetzt. Es überbrückt dadurch den Beginn des (Tendo originis des Caput longum)
Sulcus intertubercularis des Humerus und hält die Bizeps- 27 Spina scapulae
sehne an dieser Stelle auch bei traumatischen Verlagerun- 28 Acromion (tastbarer Knochenpunkt)
gen des Humeruskopfes fest. Der überbrückende Teil des
Ligamentum coracohumerale wird manchmal als Liga-
mentum humerale transversum noch der Gelenkskapsel
zugerechnet.
Über dem Schultergelenk befindet sich das Schulterge-
lenksdach, das aus dem Akromion, dem Processus coraco-
ideus und aus dem die beiden Knochenteile der Scapula
verbindenden Ligamentum coracoacromiale besteht. Es ist
eine sehr widerstandsfähige Formation, die den Grund
bildet, warum bei gewaltsamer Abduktion des Arms so oft
das Caput humeri unter Zerreißung der kaudalen Kapsel-
anteile aus seiner flachen Pfanne herausgehebelt wird und
je nach der gleichzeitig dabei ausgeübten Rotation der
Humeruskopf in Form der Luxatio humeri subcoracoidea,
axillaris oder infraspinata, in dem entstandenen Loch der
Gelenkskapsel verankert, liegen bleibt.

784
785
Abbildung 393 Articulatio humeri 2

Die Ursprungssehne des langen Bizepskopfes wird in der 1 Crista tuberculi majoris
Gelenkskapsel angelegt und stülpt sich nach Welcker 2 Crista tuberculi minoris
erst im dritten Fetalmonat gegen den Gelenksraum unter 3 Mesotendineum (Varietät)
Bildung eines Mesotendineums vor, das meistens spurlos 4 Tuberculum minus des Humerus
verschwindet. Nur manchmal zeigt sich nach Fick in der 5 Mesotendineum (Varietät)
Vagina tendinis intertubercularis des Erwachsenen ein 6 Caput humeri
Mesotendineum. Es kann als ein Rest dieses entwick- 7 Musculus biceps brachii (Tendo capitis longi)
lungsgeschichtlichen Vorgangs betrachtet werden, der in 8 Ligamentum glenohumerale medium
der Phylogenese seine Parallele findet. So wird z. B. beim 9 Tuberculum supraglenoidale
Schaf ein ganzes Mesotendineum erhalten. Beim Pferd 10 Ligamentum coracoacromiale (Schnittfläche)
und dem Maulwurf bleibt die Sehne außerhalb der Ge- 11 Fossa supraspinata der Scapula
lenkskapsel, während sie sich bei manch anderen Tieren 12 Spina scapulae
wie beim Menschen verhält. 13 Ligamentum coracohumerale (Schnittfläche)
Das Mesotendineum des vorliegenden Präparates geht 14 Ligamentum coracoclaviculare
von der oberen Wand der Vagina tendinis intertubercula- (Ligamentum trapezoideum – Schnittfläche)
ris etwas hinter ihrer Mitte aus und nähert sich nach distal 15 Ligamentum glenohumerale superius
deren Hinterwand. Es besitzt an der hinteren Seite eine 16 Ligamentum coracohumerale (Schnittfläche)
Tasche, in welche bei Abbildung B eine Sonde eingescho- 17 Processus coracoideus (horizontaler Ast)
ben wurde.Das distale Fadenpaar auf Abbildung A entfal- 18 Musculus biceps brachii
tet das distale Ende der Vagina tendinis intertubercularis (Tendo capitis longi mit Membrana synovialis)
mit dem auslaufenden Mesotendineum. 19 Ligamentum glenohumerale medium
Auf Abbildung A wurde die Capsula articularis über 20 Tuberculum majus des Humerus
der Ursprungssehne des langen Bizepskopfes gespalten 21 Capsula articularis (Schnittrand)
und auseinandergezogen. Wie aus der Dicke der Schnitt- 22 Collum chirurgicum des Humerus
fläche zu erkennen ist, wurde das Ligamentum coracohu- 23 Mesotendineum (Varietät)
merale erst in der Mitte seines Verlaufes getroffen, und der 24 Collum anatomicum des Humerus
proximale Rand des oberen Lappens zeigt das Verhältnis 25 Caput humeri
der Capsula articularis zum Ursprung der Sehne des Ca- 26 Ligamentum glenohumerale inferius
put longum des M. biceps brachii am Tuberculum supra- 27 Cavitas glenoidalis
glenoidale. 28 Übergang der Spina scapulae in das Acromion
Am unteren Lappen der Capsula articularis ist proxi- (Schnittfläche)
mal vom ersten rechten Faden das Ligamentum coracohu- 29 Ligamentum transversum scapulae superius
merale mit dem angelagerten Ligamentum glenohumerale 30 Scapula (Facies costalis)
superius zu sehen, welches mit einer Lücke an das Liga- 31 Tuberculum infraglenoidale
mentum glenohumerale medium anschließt. 32 Labrum glenoidale
Bei Abbildung B wurde die hintere und untere Wand mit Membrana fibrosa der Capsula articularis
der Capsula articularis entfernt, so daß ein Einblick in die 33 Collum scapulae
Cavitas articularis ermöglicht wird. Die Cavitas glenoida- 34 Tuberculum supraglenoidale
lis wird vom Labrum glenoidale umgeben, mit dem sich 35 Ligamentum coracohumerale
die Capsula articularis verbindet. Die stehengelassene (Schnittrand des Ursprungs
vordere Wand der Capsula articularis ist durch das Liga- am Processus coracoideus)
mentum glenohumerale medium und inferius verstärkt. 36 Scapula (Margo superior)
Am Humerus ist der Ansatz der Capsula articularis beste- 37 Vagina tendinis intertubercularis (distales Ende)
hen geblieben. 38 Tuberculum majus des Humerus

786
A

787
Abbildung 394 Articulatio humeri 3
Bewegungsverformung
der Capsula articularis

Die Weite der Capsula articularis, wie sie der große Bewe- 1 Acromion
gungsumfang erfordert, führt am Ende der Exkursions- 2 Ausgleichsfalten des Recessus axillaris
weiten zu Raffungen und Straffungen an bestimmten Stel- 3 Capsula articularis
len der Kapsel. Die beiden Abbildungen A und B zeigen (gespannter Anteil über dem Caput humeri)
ein Schultergelenk bei maximaler Ad- und Abduktion und 4 Tuberculum majus des Humerus
die Abbildung C und D bei maximaler Innen- und Außen- 5 Spina scapulae
rotation. 6 Tuberculum infraglenoidale
A. Bei maximaler Adduktion spannt sich oben die Cap- 7 Ausgleichsfalten bei der Abduktion des Humerus
sula articularis über den Kopf des Humerus und hat das 8 Capsula articularis
Spatium subacromiale mit der Bursa subacromialis gut (gespannter Anteil über dem Caput humeri)
entfaltet. An der unteren Seite des Gelenks ist die Capsula 9 Collum chirurgicum des Humerus
articularis zusammengestaucht und bildet einen Recessus 10 Clavicula
axillaris des Gelenksraums durch eine zusammengescho- 11 Acromion
bene Kapseltasche. Von ihr laufen Ausgleichsfalten zum 12 Tuberculum majus des Humerus
gespannten Anteil der Kapsel. 13 Ligamentum transversum scapulae inferius
B. Bei maximaler Abduktion spannt sich die Kapsel 14 Ligamentum acromioclaviculare
über den unteren Teil des aus der Pfanne herausgetrete- 15 Acromion
nen Humeruskopfes, während der obere Teil der Kapsel in 16 Ligamentum transversum scapulae inferius
das Spatium subacromiale hineingeschoben wird, so daß 17 Crista tuberculi majoris
die Kapsel über den oberen Rand der Gelenkspfanne nach 18 Musculus biceps brachii (Tendo capitis longi)
medial hinausragt und von dort eine Ausgleichsfalte zum 19 Tuberculum minus des Humerus
gespannten Anteil ausgehen läßt. Es ist zu erwarten, daß 20 Tuberculum majus des Humerus
der angelagerte Musculus supraspinatus dort die Kapsel 21 Capsula articularis in gerafftem Zustand
über die Gelenkspfanne nach medial sogar noch weiter 22 Collum scapulae
hinauszieht. 23 Spina scapulae
Die starken Verschiebungen und Einengungen im Spa- 24 Collum anatomicum des Humerus
tium subacromiale erklären die Abduktionsbeschwerden, 25 Capsula articularis in gestrafftem Zustand
die bei entzündlichen periartikulären Prozessen und bei 26 Ligamentum coracohumerale
der häufigen Erkrankung der Bursa subacromialis, insbe- 27 Scapula (Margo medialis)
sondere bei älteren Menschen, auftreten. 28 Tuberculum infraglenoidale
C. Bei leichter Abduktion und maximaler Innenrota- 29 Collum scapulae
tion sind die hinteren Kapselanteile voll entfaltet und 30 Ligamentum transversum scapulae inferius
spannen sich über den großen dorsal aus der Pfanne her- 31 Angulus acromialis
ausgetretenen Anteil des Humeruskopfes. 32 Scapula (Margo medialis)
D. Bei leicher Abduktion und maximaler Außenrota- 33 Corpus humeri
tion schiebt sich die Capsula articularis hinten zu einem 34 Tuberculum infraglenoidale
faltigen Wulst zusammen, der weitgehend das Labrum 35 Collum scapulae
glenoidale nach medial überragt und in situ durch den 36 Ligamentum transversum scapulae inferius
angelagerten Musculus infraspinatus noch stärker in die- 37 Clavicula
ser Richtung beeinflußt wird.

788
A B

C D

789
Abbildung 395 Articulatio humeri 4
Ventrale Punktion

Die ventrale Punktion des Schultergelenks wird bei leicht 1 Corpus claviculae
abduziertem und etwas außenrotiertem Arm durchge- 2 Ligamentum coracoclaviculare
führt, weil in dieser Position das Ligamentum coracohu- (Ligamentum conoideum)
merale entspannt ist und die feste Verbindung des Caput 3 Ligamentum coracoclaviculare
humeri mit der Cavitas glenoidalis nicht mehr wie beim (Ligamentum trapezoideum)
herabhängenden Arm besteht. Bei nicht allzu muskelstar- 4 Clavicula (Extremitas acromialis)
ken Menschen läßt sich bei Rotationsbewegungen im 5 Ligamentum coracoacromiale
Schultergelenk die Stufe zwischen dem Caput humeri und 6 Ligamentum glenohumerale superius
dem Rande des Cavitas glenoidalis der Scapula, die das 7 Acromion
Ziel der Punktion ist, recht gut tasten. 8 Articulatio acromioclavicularis
Die Punktionsstelle liegt knapp fingerbreit lateral von (Ligamentum acromioclaviculare)
der Spitze des Processus coracoideus, von wo aus die Ka- 9 Spina scapulae
nüle etwas nach medial gerichtet horizontal eingestochen 10 Ligamentum coracohumerale
wird. Die tastbaren Knochenpunkte sind durch rote Kü- 11 Caput humeri
gelchen markiert. 12 Tuberculum minus des Humerus
Den für die Punktion wichtigsten Knochenpunkt bildet 13 Collum chirurgicum des Humerus
die Spitze des Processus coracoideus. Sie liegt nur sehr we- 14 Corpus humeri
nig lateral von der Fossa infraclavicularis und wird gerade 15 Crista tuberculi minoris
noch vom medialen Rande des Musculus deltoideus be- 16 Collum anatomicum des Humerus
deckt. 17 Ligamentum glenohumerale medium
Nachdem die Kanüle den Musculus deltoideus passiert 18 Collum scapulae
hat, gelangt sie durch den oberen Rand des Musculus sub- 19 Scapula (Facies costalis)
scapularis, der dort die Capsula articularis bedeckt. Oft 20 Scapula (Margo medialis)
wird sie vorher noch den lateralen Rand des Caput breve 21 Tuberculum infraglenoidale
vom Musculus biceps brachii durchsetzen, aber immer ist 22 Punctio ventralis der Articulatio humeri
der Stichkanal weit von größeren Gefäßen und Nerven 23 Processus coracoideus (horizontaler Ast)
entfernt. 24 Ligamentum transversum scapulae superius
Die Punktionsnadel am vorliegenden Präparat steckt 25 Scapula (Margo superior)
im Ligamentum glenohumerale medium, und zwischen
diesem und dem Ligamentum glenohumerale superius ist
das Caput humeri zu sehen, das von der Cavitas glenoida-
lis, soweit es die Kapsel zuläßt, abgehoben ist. Beim Le-
benden wird eine so starke Abhebung vor allem durch den
natürlichen Tonus der das Gelenk überbrückenden Mus-
kulatur verhindert.

790
791
Abbildung 396 Articulatio humeri 5
Dorsale Punktion

Die dorsale Punktion des Schultergelenks wird aus den 1 Corpus claviculae
gleichen Gründen wie bei der ventralen Punktion bei 2 Ligamentum coracoclaviculare
leicht abduziertem Arm durchgeführt. Aber anstelle der (Ligamentum conoideum)
Außenrotation wird eine geringe Innenrotation verwen- 3 Ligamentum coracoclaviculare
det, damit sich der hintere Teil des Caput humeri etwas (Ligamentum trapezoideum)
vorwölbt und als Zielfläche dienen kann. 4 Clavicula (Extremitas acromialis)
Etwas mehr als daumenbreit unterhalb des Angulus 5 Punctio dorsalis der Articulatio humeri
acromialis wird horizontal nach medial gerichtet einge- 6 Angulus acromialis
stochen. Die Kanüle erreicht entlang der hinteren Ober- 7 Articulatio acromioclavicularis
fläche des Caput humeri den Rand der Cavitas glenoidalis (Ligamentum acromioclaviculare)
in der Verlängerung des Margo lateralis der Scapula. 8 Acromion
Sie durchsticht nach der Haut den von der Spina scapu- 9 Caput humeri mit Capsula articularis
lae kommenden Teil des Musculus deltoideus und passiert 10 Vagina tendinis intertubercularis
das Muskellager des Musculus infraspinatus und Musculus 11 Corpus humeri
teres minor, welches die Capsula articularis bedeckt, un- 12 Musculus biceps brachii (Caput longum)
gefähr zwischen diesen beiden Muskeln. 13 Collum chirurgicum des Humerus
Der mit einem roten Kügelchen markierte Angulus 14 Fossa infraspinata der Scapula
acromialis ist jene Stelle, an welcher sich das Akromion in 15 Scapula (Margo lateralis)
die Spina scapulae abwinkelt. Gut tastbar ist in jedem Fal- 16 Tuberculum infraglenoidale
le die ganze Spina scapulae und das Akromion. Auch bei 17 Collum scapulae
dieser Punktion empfiehlt es sich aber, durch Rotations- 18 Spina scapulae
bewegungen im Schultergelenk die Lage des Caput hume- 19 Fossa supraspinata der Scapula
ri durch Betastung vorher näher zu bestimmen. Dabei 20 Ligamentum transversum scapulae superius
fühlt man, wie sich die Tubercula des Humerus unter den 21 Scapula (Margo superior)
Musculus deltoideus verschieben und wie sich bei Innen-
rotation der hintere Teil des Caput humeri vordrängt.
Bei beiden Punktionen sollte der abgebogene Arm auf
einer Unterlage abgestützt werden, weil nur dadurch eine
gute Entspannung der das Gelenk überbrückenden Mus-
kulatur möglich ist und die Gelenksflächen weniger fest
aneinandergepreßt werden.

792
793
Abbildung 397 Articulatio cubiti 1

Die Articulatio cubiti ist eine Articulatio composita und 1 Epicondylus lateralis
besteht aus der Articulatio humeroulnaris, Articulatio hu- 2 Capitulum humeri
meroradialis und der Articulatio radioulnaris proximalis. 3 Humerus (Facies anterolateralis)
Die einzelnen Gelenke sind in eine gemeinsame Kapsel 4 Capsula articularis (Membrana fibrosa)
eingeschlossen, die abgesehen von den Seitenbändern 5 Humerus (Facies anteromedialis)
sehr dünn ist und den Gelenkskörpern teilweise sehr eng 6 Trochlea humeri
anliegt. So wölbt sich vorn das Capitulum und die Troch- 7 Ligamentum collaterale ulnare
lea humeri deutlich vor, und auch das Caput radii ist in 8 Epicondylus medialis
seiner Lage gut erkennbar. 9 Crista supracondylaris medialis
Proximal überbrückt die Capsula articularis mit ihrer 10 Tuberositas ulnae
Membrana fibrosa die Fossae coronoidea und radialis und 11 Ulna (Facies anterior)
besitzt an dieser Stelle zwischen der Membrana synovialis 12 Foramen nutricium
und der Membrana fibrosa flache Fettposter, welche in ge- 13 Processus coronoideus
streckter Stellung des Gelenks die Fossae auffüllen, so wie 14 Ligamentum quadratum
es in gebeugter Stellung das viel größere Fettpolster an 15 Ligamentum collaterale radiale
der hinteren Seite mit der Fossa olecrani tut. 16 Radius (Facies anterior)
Um die Rotationsbewegungen des Radius bei der Pro- 17 Tuberositas radii
nation und Supination im Ligamentum anulare radii zu- 18 Collum radii
zulassen, mußte der Gelenksraum zwischen dessen dista- 19 Recessus sacciformis
lem Rand und dem Collum radii durch einen sehr dünnen 20 Ligamentum anulare radii
Kapselanteil abgeschlossen werden, der als Recessus sacci- 21 Caput radii (proximaler Rand)
formis bezeichnet wird. 22 Crista supracondylaris lateralis
In supinierter Stellung, wie bei der vorliegenden Abbil-
dung, weicht die Richtung des Unterarms in sehr variabler
und kaum geschlechtsgebundener Form von der Richtung
des Oberarms nach lateral ab und bildet den so genann-
ten physiologischen Abduktionswinkel, der im englichen
Sprachraum als »carrying angle« bezeichnet wird. Er geht
auf die Stellung der Gelenkskörper sowohl des Humerus
wie der Unterarmknochen zur Längsachse der Extremität
mit wechselhafter Beteiligung zurück.

794
795
Abbildung 398 Articulatio cubiti 2

Die Abbildung zeigt eine Articulatio cubiti in Streckstel- 1 Epicondylus medialis (humeri)
lung bei proniertem Unterarm. Die tastbaren Knochen- 2 Ligamentum collaterale ulnare
punkte wurden mit roten Kügelchen markiert. Der Epi- (hinterer Randstreifen)
condylus medialis bildet in Streckstellung des Ellenbogen- 3 Humerus (Facies posterior)
gelenkes mit dem Epicondylus lateralis und dem Olekra- 4 Epicondylus lateralis (humeri)
non von hinten gesehen eine gerade Linie. Von der Seite 5 Crista supracondylaris lateralis
gesehen würde das Olekranon entsprechend seiner Breite 6 Fossa olecrani
hinter die Ebene der Facies posterior des Humerus vorra- 7 Incisura trochlearis der Ulna
gen. 8 Area subcutanea ulnae
Das Fettpolser, welches sich zwischen der Membrana 9 Incisura radialis (Ulna)
synovialis und Membrana fibrosa im proximalen Teil der 10 Ligamentum collaterale radiale
Fossa olecrani befindet, wurde weitgehend aus der Fossa 11 Recessus sacciformis
verdrängt und die Kapsel im unteren Teil zusammenge- 12 Ulna (Facies posterior)
schoben. 13 Ulna (Facies medialis et Olecranon)
Während an der vorderen Seite des Ellenbogengelenks 14 Ulna (Margo posterior)
wegen der Überlagerung mit starken Muskelanteilen kei- 15 Incisura trochlearis der Ulna
ne Einzelheiten des Gelenkes durch Betastung festgestellt 16 Kapselpolster der Fossa olecrani
werden können, gelingt dies an den Seiten und der hinte- 17 Crista supracondylaris medialis
ren Seite sehr zufriedenstellend. Die Epikondylen des Hu-
merus liegen unmittelbar unter der Haut und lassen sich
daher gut wahrnehmen.
Hinter dem Epicondylus medialis ist der Nervus ulnaris
im Sulcus nervi ulnaris medial vom Olekranon tastbar, be-
vor er zwischen den beiden Köpfen des Musculus flexor
carpi ulnaris verschwindet.
An der lateralen Seite ist distal vom Epicondylus latera-
lis das Caput radii und die Lücke zwischen ihm und dem
Capitulum humeri sehr gut tastbar, weil die am Epicondy-
lis lateralis entspringende Extensorenmuskulatur dort
nur eine verhältnismäßig dünne Schicht von Ursprungs-
sehnen bildet, die das Ligamentum collaterale radiale di-
rekt bedecken und mit ihm weitgehend verwachsen sind.
Die proximal daran anschließende Lücke zwischen dem
Olekranon und dem Epicondylus lateralis füllt der Muscu-
lus anconaeus aus, der seinerseits von einer starken Faszie
bedeckt wird, in welche die Sehne des Musculus triceps
brachii ausstrahlt.

796
797
Abbildung 399 Articulatio cubiti 3
Ligamenta collateralia
Membrana interossea

Die Abbildung A zeigt ein Ellenbogengelenk in Mittelstel- 1 Ulna (Margo anterior)


lung. Die Articulatio humeroulnaris wird durch das Liga- 2 Chorda obliqua
mentum collaterale ulnare überbrückt, welches vom Epi- 3 Tuberositas radii
condylus medialis des Humerus zum Rande der Incisura 4 Collum radii
trochlearis der Ulna zieht. Es besitzt einen vorderen und 5 Processus coronoideus
hinteren Randstreifen, die durch eine etwas dünnere Par- 6 Ligamentum collaterale ulnare
tie miteinander verbunden sind. Die Ansätze der beiden (vorderer Randstreifen)
Randstreifen an der Ulna werden durch das Ligamentum 7 Ligamentum collaterale ulnare
obliquum (Cooperi) überbrückt. (hinterer Randstreifen)
Vor dem Ligamentum collaterale ulnare wölbt sich der 8 Epicondylus medialis des Humerus
vordere Rand der Trochlea humeri vor, der von einer dün- 9 Humerus (Facies anterior medialis)
nen Kapsel bedeckt ist. In die Kehlung der Trochlea ragt 10 Capitulum humeri
von distal der Processus coronoideus der Ulna hinein, der 11 Trochlea humeri
sich proximal von der Tuberositas ulnae erhebt. 12 Tuberositas ulnae
Am lateralen distalen Rand der Tuberositas ulnae geht 13 Ligamentum obliquum Cooperi
die Chorda obliqua ab und setzt distal von der Tuberositas 14 Olecranon
radii volar vom Margo interosseus am Radius an. Sie ge- 15 Corpus radii
hört zu der Bandverbindung zwischen Radius und Ulna, 16 Recessus sacciformis
die mit der Membrana interossea antebrachii nach distal 17 Ulna (Facies posterior)
fortgesetzt wird und die Aufgabe hat, Druck- und Zugwir- 18 Ulna (Margo posterior)
kungen des Radius auf die Ulna zu übertragen. 19 Membrana interossea antebrachii
Auf Abbildung B wurde das Ligamentum collaterale ra- 20 Ulna (Margo interosseus)
diale dargestellt. Es entspringt am Epicondylus lateralis 21 Ulna (Facies posterior)
des Humerus und strahlt gegen das Ligamentum anulare 22 Chorda obliqua
radii aus, das beiderseits der Incisura radialis entspringt 23 Crista supinatoria
und die Circumferentia articularis des Radius umgibt. 24 Ligamentum anulare radii
Das Ligamentum collaterale radiale ist ein sehr schma- 25 Ligamentum collaterale radiale
les Band und wird manchmal weitgehend durch die Ur- (hinterer Schenkel)
sprungssehnen des Musculus extensor carpi ulnaris und 26 Incisura trochlearis
des Musculus extensor digitorum, mit denen es stets fest 27 Olecranon
verwachsen ist, ersetzt.Es besteht aus zwei Schenkeln, die 28 Crista supracondylaris lateralis
divergieren und am vorderen und hinteren Rand der Inci- 29 Incisura radialis ulnae
sura radialis ulnae ansetzen. Die hintersten Fasern errei- 30 Epicondylus lateralis des Humerus
chen manchmal noch den Ursprung des Musculus supina- 31 Ligamentum collaterale radiale
tor an der Crista supinatoria. Nur ein geringer Teil geht in (vorderer Schenkel)
das Ligamentum anulare radii selbst über. 32 Humerus (Facies anterolateralis)
33 Ulna (Facies medialis)
34 Membrana interossea antebrachii
35 Radius (Margo anterior)

798
A

799
Abbildung 400 Articulatio cubiti 4
Funktion des Ligamentum collaterale ulnare

Das Ligamentum collaterale ulnare hat als Seitenband ei- 1 Ulna (Margo interosseus)
nes Scharniergelenks die primäre Aufgabe, die Gelenks- 2 Ulna (Margo anterior)
körper bei plötzlich auftretenden Gewalteinwirkungen 3 Ulna (Margo posterior)
zusammenzuhalten. Es besitzt aber darüber hinaus eine 4 Chorda obliqua
viel differenziertere Funktion. 5 Ulna (Facies anterior)
Es ist dreieckig geformt. Seine Spitze liegt am Epicon- 6 Tuberositas ulnae
dylus medialis des Humerus und die abgerundete Basis 7 Processus coronoideus
am Rand der Incisura trochlearis der Ulna. Zwei breite 8 Epicondylus medialis des Humerus
Randstreifen sind durch eine dünnere Partie und das Li- 9 Crista supracondylaris medialis
gamentum obliquum (Cooperi) miteinander verbunden. 10 Humerus (Facies anteromedialis)
Durch die relativ große Masse der Bindegewebsfasern, 11 Ligamentum collaterale ulnare
die es führt, ist es ausgeschlossen, daß das Band am Epi- (vorderer Randstreifen)
condylus medialis des Humerus einen annähernd punkt- 12 Ligamentum collaterale ulnare
förmig Ansatz in der Flexionsachse gewinnt, so daß bei (hinterer Randstreifen)
den Bewegungen in dem Scharniergelenk der Articulatio 13 Ligamentum obliquum Cooperi
humeroulnaris immer wieder einzelne Teile des Bandes 14 Olecranon
gespannt und andere entspannt werden müssen. 15 Trochlea humeri mit Capsula articularis
Die Abbildung A zeigt ein Ellenbogengelenk bei maxi- 16 Epicondylus medialis des Humerus
maler Beugung. Dabei ist der hintere Randstreifen des Li- 17 Ligamentum collaterale ulnare
gamentum collaterale ulnare stark gespannt, während der (hinterer Randstreifen)
vordere Randstreifen eine dem Betrachter zugewendete 18 Ligamentum obliquum Cooperi
bogenförmige Entspannung erfahren hat. Bei Abbildung B 19 Humerus (Facies posterior)
ist dagegen der vordere Randstreifen stark gespannt, und 20 Olecranon
der hintere Randstreifen zeigt eine fast faltige Entspan- 21 Ligamentum collaterale ulnare
nung. (vorderer Randstreifen)
Die Spannung der Randstreifen preßt aber nicht nur 22 Incisura trochlearis der Ulna
die Gelenksflächen fester aneinander, sondern führt bei 23 Tuberositas ulnae
der gegebenen Zugrichtung auch zur Hemmung der Be- 24 Collum radii
wegung, so daß am Ende der Flexion und der Extension 25 Ulna (Margo anterior)
der Unterarm federnd abgefangen wird, bevor noch die 26 Chorda obliqua
Knochenhemmung durch Einlagerung des Processus coro- 27 Ulna (Facies medialis)
noideus oder des Olekranons in die entsprechenden Fos- 28 Ulna (Facies anterior)
sae unbehindert wirksam wird. 29 Membrana interossea antebrachii
Die Breite des Bandansatzes am Epicondylus medialis 30 Corpus radii
des Humerus hätte aber zu verfrühten Hemmungen oder 31 Ulna (Facies medialis)
unerwünschen Entspannungen geführt, würde die schräge 32 Membrana interossea antebrachii
Kehlung der Trochlea humeri diesen Spannungs- und Ent- 33 Radius (Margo interosseus)
spannungsmechanismus nicht teilweise kompensieren,
indem der Ansatz der gespannten Bandpartie seinem Ur-
sprung ein wenig entgegengeführt wird.

800
A

801
Abbildung 401 Articulatio cubiti 5
Cavitas articularis

Die Cavitas articularis der Articulatio cubiti wurde an ei- 1 Epicondylus medialis
nem stumpfwinkelig abgebogenen Arm von dorsal eröff- 2 Sulcus nervi ulnaris des Humerus
net, damit die Lage der Punktionskanülen zu den Ge- 3 Capsula articularis (Membrana fibrosa)
lenkskörpern, die bei der folgenden Abbildung dargestellt 4 Articulatio radioulnaris proximalis
werden, vorstellbar gemacht wird. 5 Capitulum humeri
Die hintere Wand der Capsula articularis zwischen 6 Epicondylus lateralis
dem Humerus und der Ulna sowie zwischen dem Hume- 7 Humerus (Facies posterior)
rus und dem oberen Rand des Ligamentum anulare radii 8 Trochlea humeri
wurde in der Nähe ihres Ansatzes entfernt. Somit ist der 9 Caput radii (Fovea articularis)
Raum der Articulatio humeroulnaris und der damit zu- 10 Ansatz des Ligamentum anulare radii
sammenhängende Raum der Articulatio humeroradialis am hinteren Rand der Incisura radialis
von dorsal eröffnet. 11 Ulna (Facies posterior)
Freigelegt wurde dadurch der hintere Teil der Trochlea 12 Ulna (Margo posterior)
humeri mit der angelagerten Incisura trochlearis der Ulna, 13 Ligamentum anulare radii
das Capitulum humeri und das Caput radii mit seinem 14 Tuberositas radii
Übergang der Circumferentia articularis zur Fovea articu- 15 Ulna (Facies medialis)
laris. Oberhalb der Trochlea humeri ist der mit Membrana 16 Incisura trochlearis der Ulna
synovialis ausgekleidete Teil der Fossa olecrani zu sehen, 17 Corpus radii
von dem schmale Streifen der Membrana synovialis seit- 18 Area subcutanea ulnae
lich der Trochlea nach abwärts ziehen. 19 Olecranon
Innerhalb der Gelenkskapsel stößt die Circumferentia 20 Olecranon (überknorpelte Spitze – Schnabel)
articularis an die Incisura radialis, mit der sie die Articu- 21 Fossa olecrani mit Membrana synovialis
latio radioulnaris proximalis bildet, und an ihrem dorsa-
len Rande entspringt das erhalten gebliebene Ligamen-
tum anulare radii.
Der Radius befindet sich in extremer Pronationsstel-
lung, so daß von hinten noch die Tuberositas radii sichtbar
wird. Die tastbaren Knochenpunkte an den beiden Epi-
kondylen des Humerus und am Olekranon bilden ein
gleichschenkeliges Dreieck, weil sich das Ellenbogenge-
lenk in einer gebeugten Stellung befindet.
Die Spitze des Olekranons ist noch mit Knorpel überzo-
gen, und der Ansatz der Kapsel am Olekranon liegt daher
immer etwas außerhalb von seiner Spitze, die auch als
Schnabel bezeichnet wird. Dagegen folgt der Kapselansatz
am Capitulum humeri ziemlich genau dessen Grenze. Von
hinten ist nur ein kleiner Teil des Capitulum humeri zu se-
hen, weil es mehr nach vorn am Humerus angebracht ist,
um bei maximaler Beugung den Kontakt zur Fovea articu-
laris des Caput radii nicht zu verlieren.

802
803
Abbildung 402 Articulatio cubiti 6
Punktionen 1

Die dorsale Punktion des Ellenbogengelenks wird bei ge- 1 Epicondylus medialis des Humerus
beugtem Arm ausgeführt. Sie wäre auf sehr verschiedene 2 Trochlea humeri
Weise durchführbar, weil die Articulatio humeroulnaris 3 Trochlea humeri
dorsal nur vom Caput mediale des Musculus triceps bra- 4 Epicondylus lateralis des Humerus
chii und dessen Ansatzsehne bedeckt wird, die keine be- 5 Humerus (Facies posterior)
sonders schwer zu überwindenden Hindernisse darstel- 6 Fossa olecrani (oberer Rand)
len. 7 Capsula articularis
Es soll hier nur auf zwei dorsale Punktionen in der Mit- (Membrana fibrosa – über der Fossa olecrani)
te des Gelenks eingegangen werden, obwohl schräge seit- 8 Ligamentum anulare radii
liche Punktionen genauso gut vorstellbar sind. 9 Ulna (Facies posterior)
Wird der Unterarm stumpfwinkelig abgebogen, so 10 Ulna (Margo posterior)
wird der obere Teil der Trochlea humeri freigelegt, der un- 11 Punctio lateralis der Articulatio cubiti
mittelbar oberhalb des Olekranon mehr oder weniger 12 Tuberositas radii
quer zu einer horizontalen Stichrichtung steht. Will man 13 Incisura trochlearis der Ulna (lateraler Rand)
mit der Kanüle in den Gelenksspalt zwischen der Trochlea 14 Corpus radii
humeri und der Incisura trochlearis der Ulna eindringen, 15 Ulna (Facies medialis)
wie es bei der vorliegenden Abbildung geschehen ist, so ist 16 Area subcutanea ulnae
eine abwärts gerichtete Stichrichtung erforderlich. 17 Olecranon
Beim Einstich an derselben Stelle und in derselben ver- 18 Olecranon (Spitze – Schnabel)
tikalen Ebene kann aber auch das obere Ende der Trochlea 19 Sulcus nervi ulnaris
humeri als Zielfläche verwendet werden. Die Kanüle wird 20 Punctio dorsalis der Articulatio cubiti
dann etwas aufwärtsgerichtet einzustechen sein.
Um die Kanülenspitze entlang der Zielfläche in den Ge-
lenksraum gleiten zu lassen, empfiehlt es sich, bei dieser
Version den Anschliff der Kanüle nach unten zu wenden,
während bei der ersten Version der Anschliff zweckmäßi-
gerweise nach der bei Abb. 200 gegebenen Begründung
nach oben gerichtet sein sollte.
Die laterale Punktion führt in die Articulatio humero-
radialis und gelangt in den Spalt zwischen dem Capitu-
lum humeri und dem Caput radii in der entspechenden
Entfernung vom tastbaren Epicondylus lateralis des Hu-
merus. Sie soll bei der nächsten Abbildung näher be-
schrieben werden.

804
805
Abbildung 403 Articulatio cubiti 7
Punktionen 2

Die laterale Punktion des Ellenbogengelenks wird bei ge- 1 Punctio dorsalis der Articulatio cubiti
beugtem Arm durchgeführt und führt in die Articulatio 2 Olecranon
humeroradialis. Der Gelenksspalt dieses Gelenks läßt sich 3 Ligamentum collaterale radiale
distal vom Epicondylus lateralis humeri gut tasten, weil die 4 Punctio lateralis der Articulatio cubiti
über das Gelenk dort hinwegziehenden Muskeln wie der 5 Ligamentum anulare radii
Musculus extensor digitorum und der Musculus extensor 6 Recessus sacciformis
carpi ulnaris nur mit einer verhältnismäßig dünnen seh- 7 Tuberositas radii
nigen Ursprungsplatte die Gelenkskapsel und das Liga- 8 Ulna (Margo posterior)
mentum collaterale radiale überlagern. 9 Radius (Margo posterior)
Wenn der Einstich distal vom Epicondylus radialis wie 10 Ulna (Margo interosseus)
bei Abbildung A erfolgt, trifft er die Gelenkskapsel hinter 11 Ulna (Facies posterior)
dem Ligamentum collaterale radiale und befindet sich an 12 Recessus sacciformis (eröffnet)
einer Stelle, wo sich das Caput radii vom Capitulum hume- 13 Caput radii
ri abzuheben beginnt. Dorsal von dieser Einstichstelle 14 Tuberositas radii
schließt medial die Articulatio humeroulnaris mit dem 15 Ulna (Facies posterior)
Gelenksspalt zwischen der Trochlea humeri und der Inci- 16 Ulna (Margo posterior)
sura trochlearis der Ulna an. 17 Corpus radii
Auf der Abbildung B zeigt die Incisura trochlearis der 18 Ulna (Margo interosseus)
Ulna wie meistens eine mit Membrana synovialis überzo- 19 Crista supinatoria
gene knorpelfreie Stelle, und davor geht sie in die Incisura 20 Ligamentum anulare radii
radialis ulnae für die Circumferentia articularis des Caput 21 Incisura trochlearis der Ulna (distale Knorpelfläche)
radii über. Am ulnaren Rand der Incisura radialis ulnae 22 Trochlea humeri
entspringt das Ligamentum anulare radii, an dessen dista- 23 Area subcutanea ulnae
lem Rand die äußere Wand des Recessus sacciformis ent- 24 Ulna (Facies posterior)
fernt wurde, so daß die Umschlagsfalte am Collum radii 25 Incisura trochlearis der Ulna (knorpelfreie Stelle)
sichtbar ist. 26 Incisura trochlearis der Ulna
Das Ligamentum collaterale laterale zeigt wiederum (proximale Knorpelfäche)
seine beiden divergierenden Schenkel, den Ansatz des 27 Capitulum humeri
hinteren Schenkels am medialen Rande der Incisura ra- 28 Ligamentum collaterale radiale (hinterer Schenkel)
dialis der Ulna und seinen vorderen Übergang in das Li- 29 Ligamentum collaterale radiale (vorderer Schenkel)
gamentum anulare radii. 30 Epicondylus lateralis des Humerus
Bei Abbildung A wurde die Punktionskanüle wie bei 31 Humerus (Facies anterior lateralis)
der vorhergehenden Abbildung in den Gelenksspalt zwi- 32 Crista supracondylaris lateralis
schen der Trochlea humeri und der Incisura trochlearis 33 Crista supinatoria (proximales Ende)
der Ulna eingeschoben, um zu zeigen, wie steil dieser Ge- 34 Epicondylus lateralis des Humerus
lenksspalt selbst bei einem rechtwinklig abgebogenen 35 Crista supracondylaris lateralis
Arm am Anfang beginnt. 36 Humerus (Facies anterior lateralis)

806
A

807
Abbildung 404 Articulationes manus 1
Dorsale Ansicht

Die Gelenke der Hand sind vielgestaltig und zahlreich. Zu 1 Tuberositas phalangis distalis
ihnen gehören neben den Handgelenken auch die Finger- [Tuberositas unguicularis]
gelenke. Sie werden in Grund-, Mittel- und Endgelenke 2 Basis phalangis mediae
eingeteilt, wobei aber nur die Mittel- und Endgelenke als 3 Basis phalangis distalis
Articulationes interphalangeae bezeichnet werden kön- 4 Trochlea phalangis mediae
nen. Diese sind reine Scharniergelenke mit starken Sei- 5 Articulatio interphalangea distalis
tenbändern. Die Grundgelenke der Finger sind Eigelenke, 6 Trochlea phalangis proximalis
deren Kapsel an der dorsalen Seite in der Nähe der Knor- 7 Articulatio interphalangea proximalis
pelknochengrenze ansetzt und mit der Dorsalaponeurose 8 Articulatio metacarpophalangea
der Finger verschieblich verwachsen ist. Sie werden Arti- 9 Basis ossis metacarpi III
culationes metacarpophalangeae genannt. 10 Articulatio carpometacarpalis
Unter dem Handgelenk versteht man im allgemeinen mit Ligamenta carpometacarpalia dorsalia
die Articulatio radiocarpalis. Die mechanisch relevanten 11 Ligamenta intercarpalia dorsalia
Abläufe der Handbewegungen vollziehen sich aber im (Ligamentum carpi arcuatum dorsale)
proximalen und distalen Handgelenk. Das proximale 12 Os triquetrum
Handgelenk entspricht der Articulatio radiocarpalis, und 13 Ulna (Processus styloideus)
das distale Handgelenk ist die Articulatio mediocarpalis. 14 Caput ulnae mit Capsula articularis und Rinne
Sie liegt zwischen den beiden Handwurzelreihen. für den Musculus extensor carpi ulnaris
Die Knochen des Carpus werden durch Bänder auf 15 Ligamentum collaterale carpi ulnare
kürzere oder längere Strecken miteinander verbunden, 16 Ligamentum radiocarpale dorsale
die als Ligamenta intercarpalia dorsalia und palmaria zu- 17 Processus styloideus des Os metacarpale
sammengefaßt werden. Sie erhalten aber auch längere Zü- und Gelenkskapsel der Articulatio mediocarpalis
ge von den Unterarmknochen und lassen Bänder gegen 18 Os scaphoideum [Os naviculare]
den Metacarpus ausstrahlen. Dadurch entsteht eine bin- (dorsale knorpelfreie Diagonale)
degewebige Handgelenksmanschette, die den ganzen Car- 19 Articulatio carpometacarpalis pollicis
pus umgibt und solange die Bindegewebsschicht, welche 20 Radius (Tuberculum dorsale)
die Bänder bedeckt und das Rete carpi dorsale enthält, 21 Radius (Processus styloideus)
nicht entfernt wurde, keine Unterbrechungen besitzt. 22 Ligamentum collaterale carpi radiale
Auch nach der Darstellung der Bänder sind an der dor- 23 Ligamentum collaterale carpi radiale
salen Seite des Carpus nur wenige Stellen zu sehen, an de- 24 Articulatio carpometacarpalis
nen die Handwurzelknochen wirklich freiliegen. Eine sol- mit Ligamentum carpometacarpale dorsale
che Stelle liegt an der dorsalen Seite des Os triquetrum 25 Corpus ossis metacarpi III
und des Os trapezoideum [Os multangulum minus] neben 26 Os sesamoideum ulnare
anderen geringfügigen Arealen. der Articulatio metacarpophalangea pollicis
Das stärkste Band an der dorsalen Seite des Handge- 27 Articulatio metacarpophalangea pollicis
lenks ist das Ligamentum radiocarpale dorsale, das vom 28 Caput ossis metacarpi III
dorsalen Rand der Facies articularis carpalis des Radius 29 Capsula articularis
zum Os triquetrum zieht. Es verhindert bei der Radialduk- der Articulatio metacarpophalangea
tion der Hand eine zu weite Verschiebung der proximalen 30 Phalanx proximalis
Handwurzelreihe ulnarwärts und überträgt die Prona- 31 Ligamentum collaterale
tionsbewegung des Unterarms auf die Hand. der Articulatio interphalangea proximalis
Vom Os triquetrum läuft ein bogenförmiger Zug über 32 Phalanx media
das Caput des Os capitatum zum Os scaphoideum [Os na- 33 Ligamentum collaterale
viculare] und Os trapezium [Os multangulum majus], von der Articulatio interphalangea distalis
dem auch eine deutlich sichtbare Abstrahlung zum Os tra- 34 Phalanx distalis
pezoideum [Os multangulum minus] und Os capitatum
geht. Es gehört zu den Ligamenta intercarpalia dorsalia
und wurde Ligamentum arcuatum carpi dorsale genannt.

808
809
Abbildung 405 Articulationes manus 2
Volare Ansicht

Bei dieser Abbildung sind an den Grundgelenken der Fin- 1 Articulatio metacarpophalangea V
ger, den Articulationes metacarpophalangeae, die faser- 2 Basis phalangis distalis
knorpeligen Ligamenta palmaria zu sehen. Sie sind an 3 Basis phalangis mediae
den Basen der Phalanges proximales angewachsen und 4 Tuberositas phalangis distalis
setzen sich seitlich und proximal in die Capsulae articula- [Tuberositas unguicularis]
res fort.An ihrer palmaren Oberfläche tragen sie eine Rin- 5 Ligamentum metacarpale transversum profundum
ne, an welche sich die langen Beugesehnen der Finger an- 6 Articulatio interphalangea pollicis
legen. Seitlich der Rinne ist der Ansatz der Vagina tendi- 7 Articulatio interphalangea distalis
num digitorum manus abgeschnitten, und zwischen den 8 Articulatio interphalangea proximalis
Ligamenta palmaria spannen sich die Ligamenta metacar- 9 Ligamentum collaterale
palia transversa profunda aus, die nach proximal fließend der Articulatio interphalangea pollicis
in die vor den Musculi interossei gelegene Fascia palmaris 10 Ligamentum palmare
profunda übergehen. Dieser Bandapparat hält die Capita 11 Ossa sesamoidea
ossium metacarpi aneinander und dient den tiefen Zügeln der Articulatio metacarpophalangea pollicis
der Palmaraponeurose zum Ansatz. 12 Corpus ossis metacarpi I
Zwischen dem Os metacarpale I und II fehlt eine solche 13 Articulatio carpometacarpa pollicis
quere Verankerung, und in die Kapsel der Articulatio me- 14 Tuberculum ossis trapezii
tacarpophalangea des Daumens sind zwei Sesambeine 15 [Ligamentum carpi arcuatum palmare]
eingelassen, die sich an flache Rinnen des Caput metacar- 16 Ligamentum radiocarpale palmare
pale anlegen. 17 Canalis tendinis musculi flexoris carpi radialis
Auch an den Articulationes interdigitales sind ähnliche 18 Os lunatum
Ligamenta palmaria ausgebildet, die reseziert worden 19 Hamulus ossis hamati mit Ligamentum pisohamatum
sind, um die Trochleae phalangum zur Ansicht zu bringen. 20 Ligamentum pisometacarpale
Im Bereich des Carpus sind beiderseits des Sulcus carpi 21 Ulna (Processus styloideus)
zwei starke Vorwölbungen zu sehen, die als Eminentiae 22 Articulatio radioulnaris distalis
carpi bezeichnet worden sind. Die Eminentia carpi ulnaris 23 Ligamentum ulnocarpale palmare
wird durch den Hamulus ossis hamati und das Os pisifor- 24 Os pisiforme
me und die Eminentia carpi radialis durch die Tubercula 25 Os capitatum mit ausstrahlendem
ossis scaphoidei [ossis navicularis] und ossis trapezii [os- Ligamentum carpi radiatum
sis multanguli majoris] gebildet. 26 Ligamenta carpometacarpalia palmaria
In der Eminentia carpi radialis liegt ein Kanal, der 27 Corpus ossis metacarpi III
durch den Ansatz des den Sulcus carpi überbrückenden 28 Ligamentum metacarpale transversum profundum
Retinaculum musculorum flexorum [Ligamentum carpi 29 Vagina tendinum digitorum manus
transversum] entsteht. In ihm verläuft die Sehne des Mus- (Ansatz am Ligamentum palmare – Schnittrand)
culus flexor carpi radialis zur Basis des Os metacarpale II. 30 Basis phalangis proximalis
In der Mitte des Sulcus carpi liegt das Os capitatum, von 31 Phalanx proximalis
dem das Ligamentum carpi radiatum ausstrahlt.An dieses 32 Ligamentum collaterale
schließt proximal das Ligamentum radiocarpale palmare der Articulatio interphalangea proximalis
mit einem breiten Zug zum Os lunatum und das Ligamen- 33 Trochlea phalangis proximalis
tum ulnocarpale palmare an. 34 Phalanx media
35 Trochlea phalangis media

810
811
Abbildung 406 Articulationes manus 3
Handgelenke

Das proximale und das distale Handgelenk wurde von 1 Os metacarpi I


dorsal eröffnet, indem die Capsula articularis und die da- 2 Os trapezium [Os multangulum majus]
mit verbundenen Ligamente durchschnitten worden sind. 3 Os trapezoideum [Os multangulum minus]
Die Capsula articularis setzt in der Nähe der Knorpel- 4 Os capitatum
Knochengrenze an und läßt die nicht überknorpelten 5 Os hamatum
dorsalen und palmaren Oberflächen der Handwurzelkno- 6 Os metacarpi V
chen außerhalb der Gelenke. Bei der proximalen Hand- 7 Os metacarpi III
wurzelreihe sind deren dorsale Oberflächen schmal und 8 Articulatio carpometacarpalis
die palmaren breit, während es sich bei der distalen Hand- 9 Articulatio carpometacarpalis
wurzelreihe genau umgekehrt verhält. 10 Os triquetrum
Das proximale Handgelenk, die Articulatio radiocarpa- 11 Os triquetrum
lis, besitzt die Form eines Eigelenks. Am Radius liegt die 12 Ulna (Processus styloideus)
Facies articularis carpalis als die proximale Gelenksflä- 13 Articulatio radioulnaris distalis
che. Sie ist durch einen flachen First unterteilt und wird 14 Caput ulnae mit Capsula articularis
durch den Discus articularis zur Ulna hin ergänzt. 15 Ulna
Der Discus articularis ist eine dreieckige, bikonkave 16 Fissur des Discus articularis
Platte aus Faserknorpel, die sich vom Rand der Incisura 17 Discus articularis [Discus triangularis]
ulnaris des Radius zum Processus styloideus der Ulna aus- 18 Membrana interossea
spannt. Er liegt damit zwischen dem proximalen Handge- 19 Os lunatum
lenk und der Articulatio radioulnaris distalis, die er 20 Facies articularis carpalis des Radius
manchmal vollständig voneinander trennt. Oft besitzt er 21 Radius
aber eine schlitzförmige oder auch ovale Öffnung, welche 22 Ligamentum collaterale carpi radiale
die beiden Gelenke miteinander kommunizieren läßt. 23 Radius (Processus styloideus)
Der distale Gelenkskörper des proximalen Handgelenks 24 Os scaphoideum [Os naviculare manus]
wird durch die proximale Handwurzelreihe gebildet, die 25 Os scaphoideum [Os naviculare manus]
aus dem Os scaphoideum [Os naviculare], dem Os luna- 26 Articulatio carpometacarpalis pollicis
tum und dem Os triquetrum besteht. Diese drei Handwur- 27 Articulatio carpometacarpalis
zelknochen sind durch Ligamenta intercarpalia interossea 28 Basis metacarpalis II
miteinander verbunden, die am proximalen Ende der sie
trennenden Gelenkspalten liegen und an der freiliegen-
den Oberfläche mit Faserknorpel überzogen sind.
Dadurch ist ein sehr einfach gestalteter Gelenksraum
entstanden, der meistens in sich abgeschlossen ist, wenn
ihn nicht eine kleine Öffnung in den Ligamenta inter-
carpalia interossea mit dem distalen Handgelenk verbin-
det. Nicht allzuselten hängt er mit der Articulatio ossis pi-
siformis oder, wie schon erwähnt, mit der Articulatio ra-
dioulnaris distalis zusammen.
Das distale Handgelenk, die Articulatio mediocarpalis,
liegt zwischen den beiden Handwurzelreihen, ist aber
durch Ligamenta intercarpalia interossea gegenüber den
Articulationes carpometacarpales, die wiederum mit den
Articulationes intermetacarpales zusammenhängen, nicht
abgeschlossen, so daß ein spaltenreicher, ausgedehnter
Gelenksraum besteht. Nur die Articulatio carpometa-
carpalis pollicis hat einen eigenen, davon getrennten Ge-
lenksraum.

812
813
Abbildung 407 Articulationes manus 4
Mechanik des Handgelenks 1

Die Freiheitsgrade im Handgelenk entsprechen einer Arti- 1 Radius (Processus styloideus)


culatio ellipsoidea, weil sie Randbewegungen der Hand als 2 Os capitatum
Adduktion und Abduktion sowie Flächenbewegungen als 3 Os lunatum
Palmar- und Dorsalflexion zulassen würde. 4 Os triquetrum
In Wirklichkeit wird aber die Funktion eines einzigen 5 Ulna (Processus styloideus)
zweiachsigen Gelenks durch zwei einachsige Gelenke im 6 Radius (Processus styloideus)
Sinne eines Kardangelenks übernommen, weil durch die 7 Os trapezium [Os multangulum majus]
Bandverbindungen das proximale Handgelenk mit der 8 Os trapezoideum [Os multangulum minus]
annähernden Form eines Eigelenks seine Ulnar- und Ra- 9 Os capitatum
dialverschiebungen weitgehend eingebüßt hat. 10 Os hamatum
Die Abbildung A zeigt eine rechte Hand von dorsal in 11 Os triquetrum
maximaler Radialduktion. Die Gelenkspfanne des dista- 12 Os metacarpi III
len Handgelenks hat das Os scaphoideum [Os naviculare] 13 Os metacarpi III (Processus styloideus)
noch ulnar zu drängen versucht, dem aber die proximale 14 Os scaphoideum [Os naviculare manus]
Handwurzelreihe nur geringfügig folgen konnte, weil das 15 Os scaphoideum [Os naviculare manus]
Ligamentum radiocarpale dorsale diese Verschiebung be- 16 Os lunatum
grenzt hat. So war das Os scaphoideum gezwungen, mit 17 Articulatio radioulnaris distalis
seinem vorderen Ende nach palmar auszuweichen, und 18 Radius
stellte sich, wie die Abbildung B von der Seite her zeigt, fast 19 Ulna
quer zur Längsachse des Unterarms. Dieser Verdrängung 20 Articulatio carpometacarpalis pollicis
des Os scaphoideum nach palmar entspricht die Verlage- 21 Os trapezoideum [Os multangulum minus]
rung des Os triquetrum nach dorsal. 22 Os trapezoideum [Os multangulum minus]
Die proximale Handwurzelreihe hat demnach bei der 23 Os capitatum
Radialduktion der Hand eine Palmarflexion, verbunden 24 Radius (Processus styloideus)
mit einer Pronation und einer kleinen Ulnarverschiebung, 25 Radius (Tuberculum dorsale)
durchgeführt. Diese Bewegung entspricht der ersten Hen- 26 Os hamatum
keschen Achse, die dorsal am Radius proximal vom Pro- 27 Os scaphoideum [Os naviculare manus]
cessus styloideus eintritt und am Os pisiforme palmar 28 Os trapezium [Os multangulum majus]
austritt. 29 Tuberculum ossis scaphoidei
Die Palmarflexion der proximalen Handwurzelreihe 30 Os scaphoideum [Os naviculare manus]
wird durch die auf die proximale Reihe bezogene gegen- 31 Articulatio carpometacarpalis pollicis
sinnige Dorsalflexion und Supination der distalen Hand- 32 Tuberculum ossis scaphoidei
wurzelreihe ausgeglichen, indem sich die distale Hand- 33 Radius (Processus styloideus)
wurzelreihe um die zweite Henkesche Achse bewegt, die 34 Os scaphoideum [Os naviculare manus]
dorsal am Os hamatum eintritt und am Tuberculum ossis 35 Os trapezium [Os multangulum majus]
scaphoidei palmar austritt. 36 Os trapezoideum [Os multangulum minus]
Bei der Ulnarduktion der Hand (Abbildung C) erfolgen 37 Radius (Tuberculum dorsale)
die Bewegungen der proximalen Handwurzelreihe in ent- 38 Os scaphoideum [Os naviculare manus]
gegengesetzter Richtung. Durch Zug des Ligamentum col- 39 Os scaphoideum [Os naviculare manus]
laterale carpi radiale an der Spitze des Os scaphoideum 40 Os trapezoideum [Os multangulum minus]
und Druck auf das Os triquetrum, das sich nach palmar
begibt, kommt es zu einer völligen Längsausrichtung des
Os scaphoideum, wie es die Abbildung D zeigt.

814
A C

B D

815
Abbildung 408 Articulationes manus 5
Mechanik des Handgelenks 2

Bei den Flächenbewegungen der Hand im Sinne einer Pal- 1 Radius


mar- und Dorsalflexion kommt es ebenfals zu Bewegun- 2 Radius (Tuberculum dorsale)
gen in beiden Handgelenken. Nur arbeitet das distale 3 Os capitatum
Handgelenk dabei jeweils in der gleichen Richtung wie 4 Radius (Processus styloideus)
das proximale Handgelenk und verstärkt seine beugende 5 Articulatio carpometacarpalis pollicis
oder streckende Wirkung. (dorsalflektierte Hand)
Die Exkursionsweite ist nicht zuletzt dadurch eine be- 6 Radius (Processus styloideus)
sonders große und erreicht in beiden Richtungen fast ei- 7 Radius
nen rechten Winkel. Allerdings verteilt sich der Anteil der 8 Radius (Tuberculum dorsale)
einzelnen Gelenke bei der Palmar- und Dorsalflexion in 9 Proximale Handwurzelreihe (Os lunatum)
unterschiedlichem Umfang. Bei der Palmarflexion erfolgt 10 Articulatio carpometacarpalis pollicis
die stärkere Bewegung im proximalen Handgelenk und (palmarflekierte Hand)
bei der Dorsalflexion im distalen Handgelenk. 11 Os metacarpi I (dorsalflektierte Hand)
So ergibt es sich, wie auf der rechten Seite der Abbil- 12 Os metacarpi I (palmarflektierte Hand)
dung zu sehen ist, daß bei der Palmarflexion die herausge- 13 Phalanx proximalis pollicis (dorsalflektierte Hand)
drehte proximale Handwurzelreihe den Unterarm gleich- 14 Phalanx proximalis pollicis (palmarflektierte Hand)
sam noch ein Stück fortsetzt, bevor die Abwinklung den 15 Phalanx media
Beginn der Hand erscheinen läßt. (dorsalflektierte Hand – Digitus tertius)
Zum Unterschied davon hebt sich bei der Dorsalflexion 16 Phalanx media
der Handrücken vom Unterarm bereits am distalen Rand (palmarflektierte Hand – Digitus secundus)
des Radius ab, weil die proximale Handwurzelreihe ganz 17 Phalanx proximalis
in die Gelenkspfanne des Radius hineingedreht wird und (palmarflektierte Hand – Digitus secundus)
die starke Dorsalflexion im distalen Handgelenk die dista- 18 Caput ossis metacarpi II (palmarflektierte Hand)
le Reihe bereits an den Rand des Radius herangebracht 19 Caput ossis metacarpi III (palmarflektierte Hand)
hat. 20 Corpus ossis metacarpi II (palmarflektierte Hand)
Um diese beiden unterschiedlichen Konfigurationen 21 Corpus ossis metacarpi III (dorsalflektierte Hand)
nebeneinander besser beobachten zu können, wurde auf 22 Basis ossis metacarpi II (dorsalflektierte Hand)
der rechten Seite der Abbildung die Hand in Dorsalflexion 23 Os trapezoideum [Os multangulum minus]
mit der volaren Seite des Unterarms nach oben der pal- (dorsalflektierte Hand)
marflektierten Hand überlagert. 24 Proximale Handwurzelreihe (Os lunatum)
Die Stellung des Radius bei der dorsalflektierten Hand
zeigt an, daß die durch die eigene Schwere verursachte Ex-
kursion der Hand geringer ist als bei der palmarflektier-
ten Hand, obwohl sonst für beide Richtungen annähernd
die gleichen Werte angegeben werden. Somit tritt bei der
Dorsalflexion früher eine Erschwerung der Extrempositi-
on auf. Sie läßt sich bis zu einem gewissen Grad auf die
schräge nach volar gerichtete Stellung der Facies articula-
ris carpalis radii zurückführen, die für eine Mittelstellung
des Handgelenks in leicher Beugung verantwortlich ist.

816
817
Abbildung 409 Articulationes manus 6
Carpus in Dorsalflexion

Die typische Radiusfraktur und die Lunatumluxation sind 1 Radius (Processus styloideus)
Verletzungen, die aus der Position einer extremen Dorsal- 2 Radius (Facies anterior)
flexion entstehen. Der Carpus und seine Bandverbindun- 3 Membrana interossea
gen spielen dabei eine bestimmte Rolle und sollen daher 4 Ulna (Processus styloideus)
in dieser Position dargestellt werden. 5 Ulna (Facies anterior)
Das Ligamentum radiocarpale palmare ist ein sehr 6 Articulatio radioulnaris distalis
starkes Band, das vom palmaren Rand der Facies articula- 7 Zusammenhang der Capsulae articulares
ris carpalis des Radius nicht nur zum Os capitatum, son- der Articulatio radioulnaris distalis
dern auch zum Os lunatum zieht. und Articulatio radiocarpalis am Discus articularis
Seine breitflächige Verankerung an der palmaren Flä- 8 Os lunatum (überlagert
che des Os lunatum ist sicher befähigt, auf das Os lunatum vom Ligamentum radiocarpale palmare)
bei überzogener Dorsalflexion der Hand einen beachtli- 9 Ligamentum ulnocarpale palmare
chen Zug auszuüben, der zusammen mit den Pressungen 10 Retinaculum musculorum flexorum
der umliegenden Handwurzelknochen in der Lage ist, das [Ligamentum carpi transversum] (Schnittrand)
Knöchelchen aus seinen Verankerungen zu reißen, die vor 11 Os capitatum
allem aus den Ligamenta intercarpalia interossea beste- 12 Retinaculum musculorum flexorum
hen. Begünstigend ist dabei, daß das Os lunatum, wie zu [Ligamentum carpi transversum] (Schnittrand)
sehen ist, bei der Dorsalflexion ohnedies schon palmar 13 Hamulus ossis hamati
weit hervorragt. 14 Caput ossis metacarpi IV
Der Ursprung des derben Ligamentum radiocarpale 15 Ligamentum pisometacarpale
palmare am Radius vermag anderenfalls beim Sturz auf 16 Os pisiforme
die dorsalflektierte Hand einen kräftigen Zug auf den di- 17 Ligamentum pisohamatum
stalen Rand des Radius auszuüben, der mit der absche- 18 Ligamentum carpi radiatum
renden Wirkung auf den überragenden dorsalen Rand 19 Ligamentum metacarpale transversum profundum
des Radius das distale Ende des Radius in typischer Form 20 Ligamentum palmare
abbricht. 21 Ligamentum carpi radiatum
Zum Os capitatum zieht auch ein kräftiges Ligamen- 22 Canalis tendinis musculi flexoris carpi radialis
tum ulnocarpale palmare vom Discus articularis und dem 23 Tuberculum ossis trapezii
Processus styloideus der Ulna und formt mit dem Liga- 24 Articulatio carpometacarpalis pollicis
mentum radiocarpale palmare einen Bogen über dem 25 Ligamentum metacarpale transversum profundum
proximalen Anteil des Os capitatum. An diesen Bogen 26 Caput ossis metacarpi II
schließt nach distal das Ligamentum carpi radiatum an, 27 Retinaculum musculorum flexorum
das mit ihren Ligamenta intercarpalia palmaria die Kno- [Ligamentum carpi transversum] (Schnittrand)
chen der distalen Handwurzelreihe miteinander verbin- 28 Tuberculum ossis scaphoidei
det. 29 Ligamentum radiocarpale palmare (Kapitatumanteil)
Von den Knochen der distalen Reihe ziehen zu den Ba- 30 Ligamentum radiocarpale palmare (Lunatumanteil)
sen der Ossa metacarpalia die kräftigen Ligamenta car-
pometacarpalia palmaria, die besonders zum Os metacar-
pi III orientiert sind und mit Ausnahme des vierten und
fünften Os metacarpale eine sehr feste Verbindung her-
beiführen, die keine Bewegung gegenüber dem Carpus
zuläßt, wie es der Amphiarthrose dieses Gelenks ent-
spricht.
Auf der Abbildung ist die Umgrenzung des Sulcus carpi
durch die Eminentiae carpi gut zu sehen, die durch den
Hamulus ossis hamati und das Os pisiforme auf der einen
Seite und die Tubercula ossis scaphoidei und ossis trapezii
gebildet werden.

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819
Abbildung 410 Articulationes manus 7
Punktion des proximalen Handgelenks 1

Die wichtigsten tastbaren Knochenpunkte sind an den 1 Articulatio carpometacarpalis pollicis


Gelenkspräparaten mit roten Kügelchen versehen. Neben 2 Os sesamoideum
dem Processus styloideus der Ulna ist der vordere und hin- 3 Os metacarpi III (Processus styloideus)
tere Rand des Processus styloideus des Radius sowie die 4 Caput ossis metacarpi II mit Capsula articularis
Basis des Os metacarpi III und V markiert. Die Punktio- 5 Ligamentum metacarpale transversum profundum
nen der Handgelenke bereiten wegen deren gut tastbaren 6 Articulatio metacarpophalangea III
Knochen- und Sehnenanteilen bei entsprechenden anato- 7 Caput ossis metacarpi IV mit Capsula articularis
mischen Kenntnissen keine große Schwierigkeiten. 8 Corpus ossis metacarpi III
Die vorliegende radiale Punktion des proximalen 9 Corpus ossis metacarpi V
Handgelenks, der Articulatio radiocarpalis, ist am einfach- 10 Basis ossis metacarpi III
sten. Sie wird bei Ulnarduktion der Hand durchgeführt, 11 Ligamenta carpometacarpalia dorsalia
die das Os scaphoideum [Os naviculare] in Längsstellung 12 Os hamatum
zwischen dem Radius und dem Os trapezium [Os multan- 13 Os triquetrum
gulum majus] gut zugänglich macht. Auf der Abbildung 14 Ulna (Processus styloideus)
ist seine Lage durch eine Vorwölbung der Kapsel erkenn- 15 Rinne der Sehne des Musculus extensor carpi ulnaris
bar. 16 Membrana interossea
Die Punktionsnadel wird knapp vor dem Processus sty- 17 Basis ossis metacarpi V
loideus des Radius eingestochen und findet bei proximal 18 Ulna
gerichteter Stichrichtung leicht den Weg zwischen die Fa- 19 Caput ulnae mit Capsula articularis
cies articularis carpalis des Radius und der mit ihr artiku- 20 Articulatio radioulnaris distalis
lierenden Gelenksfläche des Os scaphoideum [Os navicu- 21 Ligamentum radiocarpale dorsale
lare]. Die Zielfläche ist die Gelenksfläche des Os scaphoi- 22 Rinne für die Sehne
deum, der man die Anschlifffläche der Kanüle zuwenden des Musculus extensor pollicis longus
sollte, weil dadurch die Kanüle leichter in den Gelenks- 23 Radius
spalt hineingleitet. 24 Radius (Processus styloideus)
Es ist darauf zu achten, daß der Einstich ganz in der 25 Punctio radialis der Articulatio radiocarpalis
Nähe des Processus styloideus des Radius liegt, damit 26 Rinne für die Sehnen
nicht unnötig die Arteria radialis verletzt wird, die dort der Musculi abductor pollicis longus
von der palmaren auf die dorsale Seite der Hand wechselt. und extensor pollicis brevis
Bevor der Einstich erfolgt, sollte daher die genaue Lage 27 Radius (Tuberculum dorsale)
des distalen Randes des Processus styloideus bei Ab- und 28 Os scaphoideum [Os naviculare manus]
Adduktionsbewegungen der Hand ertastet werden. (bedeckt mit Capsula articularis
Die ulnare Punktion der Articulatio radiocarpalis wird der Articulatio radiocarpalis)
bei radialduzierter Hand durchgeführt und soll bei den 29 Ligamenta intercarpalia dorsalia
entsprechenden Abbildungen beschrieben werden. (Ligamentum carpi arcuatum dorsale)
30 Ligamentum intercarpale dorsale
zwischen Os scaphoideum
und Os trapezoideum
31 Os trapezoideum [Os multangulum minus]
32 Ligamenta carpometacarpalia dorsalia
33 Basis ossis metacarpi II
34 Articulatio metacarpophalangea pollicis

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Abbildung 411 Articulationes manus 8
Punktion des proximalen Handgelenks 2

An diesem Präparat wird die Lage der radialen Punktion 1 Articulatio metacarpophalangea pollicis
des proximalen Handgelenkes zu den Sehnen und Sehnen- 2 Musculus adductor pollicis
scheiden dargestellt. Die Punktionsnadel liegt unmittel- 3 Os metacarpi II
bar vor dem Processus styloideus in der Foveola radialis 4 Musculus extensor digitorum (Tendo digiti II)
[Tabatière anatomique]. 5 Musculus interosseus dorsalis II
Durch Abduktion und Extension des Daumens sprin- 6 Musculus extensor digiti minimi (Tendo insertionis)
gen die Sehnen des Musculus extensor pollicis longus und 7 Musculus extensor indicis (Tendo insertionis)
des extensor pollicis brevis zusammen mit der Sehne des 8 Connexus intertendineus [Junctura tendinum]
Musculus abductor pollicis longus vor und begrenzen die 9 Musculus extensor digitorum (Tendo digiti III)
Foveola radialis. Die genannten Sehnen werden von Seh- 10 Musculus extensor digitorum (Tendo digiti IV)
nenscheiden eingehüllt, deren distale Enden sich typisch 11 Musculus interosseus dorsalis II
verhalten. 12 Musculus extensor carpi radialis brevis
Die Punktionsnadel liegt zwischen den Sehnenschei- (Tendo insertionis)
den und ist nach proximal gerichtet, damit sie in den Ge- 13 Vagina tendinum musculorum
lenksspalt zwischen dem Os scaphoideum und der Facies extensoris digitorum et extensoris indicis
articularis carpalis des Radius eindringen kann. Dabei be- 14 Vagina tendinum musculorum
findet sich die Hand in Ulnarduktion, damit der Gelenks- extensorum carpi radialium
spalt radial entlastet wird und das Os scaphoideum mit 15 Vagina tendinis musculi extensoris digiti minimi
seiner Zielfläche in größerem Umfang distal vom Radius 16 Retinaculum musculorum extensorum
erscheint (vgl. Abb. 406). [Ligamentum carpi dorsale]
Von dem Radius spannt sich zur Ulna und dem ulnaren 17 Musculus extensor digiti minimi
Rand des Handgelenks das Retinaculum musculorum ex- 18 Vagina tendinis musculi extensoris carpi ulnaris
tensorum [Ligamentum carpi dorsale] mit seinen Sehnen- 19 Musculus extensor digitorum
scheidenfächern, die natürlich distal vom Radius keine 20 Punktionsstelle der Punctio radiodorsalis
unüberwindlichen Hindernisse für eine Punktion darstel- der Articulatio radiocarpalis
len. Es werden daher auch dorsoradiale und dorsoulnare 21 Basis ossis metacarpi II
Punktionen des proximalen Handgelenks angegeben, die 22 Vagina tendinum musculorum extensorum
bei palmarflektierter Hand durchgeführt werden. carpi radialium
Die dorsoradiale Punktion geht am distalen Rand des 23 Punctio radialis der Articulatio radiocarpalis
Radius zwischen der Sehne des Musculus extensor pollicis 24 Vagina tendinum musculorum abductoris longi
longus und der Zeigefingersehne des Musculus extensor di- et extensoris brevis pollicis
gitorum an der markierten Stelle etwas nach proximal ge- 25 Vagina tendinis musculi extensoris pollicis longi
richtet in die Tiefe. Dabei dient das tastbare Tuberculum 26 Vagina tendinis musculi extensoris pollicis longi
dorsale des Radius, dem die Sehne des Musculus extensor 27 Vagina tendinis musculi extensoris pollicis longi
pollicis longus ulnar anliegt, als Orientierung. 28 Musculus extensor carpi radialis longus
Die dorsoulnare Punktion benutzt die Tastbarkeit der (Tendo insertionis)
Sehne des Musculus extensor digiti minimi und sucht den 29 Musculus extensor pollicis longus (Tendo insertionis)
Weg zwischen ihr und der Sehne des Musculus extensor 30 Os metacarpi I
carpi ulnaris. Wie aus der Abbildung zu ersehen ist, dürfte 31 Musculus extensor pollicis brevis (Tendo insertionis)
es nicht immer leicht sein, das Durchstechen von Sehnen 32 Musculus interosseus dorsalis I
und Sehnenscheiden bei diesen Punktionen zu vermei-
den, so daß bei der vorliegenden Darstellung der radialen
Punktion der Vorrang eingeräumt wurde.

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Abbildung 412 Articulationes manus 9
Punktion des proximalen
und distalen Handgelenks 1

Für die ulnaren Punktionen der Handgelenke ist es erfor- 1 Articulatio carpometacarpalis pollicis
derlich, die Hand in eine radialduzierte Stellung zu brin- 2 Os trapezoideum [Os multangulum minus]
gen, damit die Gelenksspalten an der ulnaren Seite mög- 3 Os metacarpi III (Processus styloideus)
lichst geöffnet werden und das Os triquetrum sich vom 4 Basis ossis metacarpi III
Discus articularis möglichst weit abhebt (vgl. Abb. 407). 5 Ligamenta intercarpalia dorsalia
Bei der ulnaren Punktion des proximalen Handgelenks (Ligamentum carpi arcuatum dorsale)
wird zwischen dem Os pisiforme und dem Processus sty- 6 Os hamatum
loideus der Ulna ein wenig nach proximal gerichtet einge- 7 Basis ossis metacarpi V
stochen, wobei man die Anschlifffläche der Kanüle zweck- 8 Punctio ulnaris der Articulatio mediocarpalis
mäßigerweise der proximalen Gelenksfläche des Os tri- 9 Ligamentum metacarpale transversum profundum
quetrum zuwendet, weil sie die Zielfläche bildet und die 10 Ligamenta carpometacarpalia dorsalia
Kanüle an ihr abgleiten soll, wie schon bei Abb. 200 im all- 11 Os triquetrum
gemeinen auseinandergesetzt wurde. 12 Ulna (Processus styloideus)
Bei der ulnaren Punktion des distalen Handgelenks er- 13 Membrana interossea
folgt der Einstich zwischen dem Os pisiforme und der 14 Ulna
Basis des Os metacarpi V. Die Zielfläche ist die proximale 15 Punctio ulnaris der Articulatio radiocarpalis
Gelenksfläche des Os hamatum. Ihr sollte wiederum die 16 Rinne der Sehne des Musculus extensor carpi ulnaris
Anschlifffläche der Punktionsnadel zugewendet werden. 17 Caput ulnae mit Capsula articularis
Daraus ergibt sich eine nur geringfügig schrägere Stich- 18 Articulatio radioulnaris distalis
richtung. 19 Sulcus für die Sehne
Bei der dorsalen Punktion des distalen Handgelenks des Musculus extensor pollicis longus
wird versucht, die Längsspalte an der radialen Seite des Os 20 Sulcus für die Sehnen
capitatum zu erreichen, die auf der Abb. 406 gut sichtbar der Musculi abductor pollicis longus
ist. Die Punktionsnadel kommt zwischen das Os capita- und extensor pollicis brevis
tum und das Os scaphoideum zu liegen und wird auf die- 21 Radius
sem Wege nicht behindert, auch wenn sie schon etwas zu 22 Radius (Tuberculum dorsale)
weit distal an den Carpus geraten sein sollte, weil sich die 23 Radius (Processus styloideus)
angestrebte Spalte nach distal direkt in die Spalte der 24 Ligamentum radiocarpale dorsale
kommunizierenden Articulatio intercarpalis zwischen 25 Tuberculum ossis scaphoidei
dem Os capitatum und dem Os trapezium fortsetzt. 26 Os scaphoideum [Os naviculare manus]
Die Einstichstelle am Dorsum des Carpus liegt etwas 27 Punctio dorsalis der Articulatio mediocarpalis
proximal von der gut tastbaren Basis des Os metacarpale 28 Articulatio carpometacarpalis
III, die mit ihrem ebenfalls tastbaren Processus styloideus 29 Ligamentum metacarpale transversum profundum
einen guten Anhaltspunkt für die Lage des radialen Ran- 30 Articulatio metacarpophalangea III
des des Os capitatum gibt. Die Stichrichtung wird daher
knapp radial vom Processus styloideus des Os metacarpi
III nach proximal und volar geführt. Dabei empfiehlt sich
eine leichte Palmarflexion der Hand.

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Abbildung 413 Articulationes manus 10
Punktion des proximalen
und distalen Handgelenks 2

An diesem Präparat wird die Lage der Punktionen der 1 Musculus adductor pollicis
vorhergehenden Abbildung zu den Sehnen und Sehnen- 2 Os metacarpi II
scheiden dargestellt. Die Hand befindet sich in leichter 3 Musculus interosseus dorsalis II
Radialduktion, um die Gelenksspalten an der ulnaren Sei- 4 Musculus extensor indicis (Tendo insertionis)
te des Handgelenks zu entlasten. 5 Musculus interosseus dorsalis II
Bei der ulnaren Punktion des proximalen Handgelenks 6 Musculus extensor digitorum (Tendo digiti V)
zwischen dem Os pisiforme und dem Processus styloide- und Musculus interosseus dorsalis IV
us der Ulna liegt die Punktionskanüle zwischen der Sehne 7 Articulatio metacarpophalangea V
des Musculus extensor carpi ulnaris und der Sehne des 8 Articulatio metacarpophalangea III
Musculus flexor carpi ulnaris. 9 Connexus intertendineus [Junctura tendinum]
Beide Sehnen sind nicht weit voneinander entfernt. Sie 10 Musculus extensor digitorum (Tendo digiti III)
lassen sich aber durch Betastung gut lokalisieren, insbe- 11 Musculus extensor digitorum (Tendo digiti IV)
sondere wenn dabei aktive Randbewegungen der Hand 12 Musculus extensor digiti minimi (Tendo insertionis)
durchgeführt werden. Die Sehne des Musculus flexor carpi 13 Musculus interosseus dorsalis III
ulnaris ist durch ihren Ansatz am Os pisiforme leicht er- 14 Vagina tendinis musculi extensoris digiti minimi
kennbar und springt bei Palmarflexion der Hand ein we- 15 Musculus extensor carpi radialis brevis
nig vor. Die Lage der Sehne des Musculus extensor carpi (Tendo insertionis)
ulnaris ist bei Bewegungen tastbar. Ihre Lokalisation er- 16 Vagina tendinis musculi extensoris carpi ulnaris
gibt sich aber schon aus ihrer charakteristischen Bezie- 17 Vagina tendinis musculi extensoris digiti minimi
hung zum Processus styloideus und dem Köpfchen der 18 Vagina tendinis musculi extensoris carpi ulnaris
Ulna. Zwischen den beiden Sehnen läßt sich mit dem Fin- 19 Punctio ulnaris der Articulatio mediocarpalis
gernagel eine Spalte ertasten, die der Einstichstelle der 20 Punctio ulnaris der Articulatio radiocarpalis
Punktion entspricht. 21 Punktionsstelle der Punctio ulnodorsalis
Distal vom Os pisiforme ist eine ähnliche Delle her- der Articulatio radiocarpalis
stellbar, die palmar von dem charakteristischen Ansatz 22 Vagina tendinum musculorum extensoris
des Musculus extensor carpi ulnaris an der Basis des Os digitorum et extensoris indicis
metacarpi V liegt und für die ulnare Punktion des distalen 23 Vagina tendinis musculi extensoris pollicis longi
Handgelenkes zur Verfügung steht. 24 Basis ossis metacarpi II
Die schon bei der vorhergehenden Abbildung näher 25 Vagina tendinis musculi extensoris pollicis longi
beschriebene dorsale Punktion des distalen Handgelenks 26 Musculus extensor pollicis longus (Tendo insertionis)
geht an der radialen Seite der Sehne des Musculus extensor 27 Musculus extensor digitorum (Tendines insertionis)
carpi radialis brevis vorbei, weil er an der Basis des Os me- 28 Retinaculum musculorum extensorum
tacarpale III ansetzt. In den meisten Fällen wird die Seh- [Ligamentum carpi dorsale]
nenscheide nicht mehr erreicht, weil diese ungefähr einen 29 Vagina tendinum musculorum abductoris longi
Zentimeter proximal von der Basis des Os metacarpale et extensoris brevis pollicis
endet. 30 Vagina tendinum musculorom extensorum
Die markierte Stelle zwischen den Sehnenscheiden des carpi radialium
Musculus extensor digiti minimi und des Musculus exten- 31 Musculus extensor carpi radialis longus
sor carpi ulnaris würde dem Einstich der schon bei (Tendo insertionis)
Abb. 411 erwähnten ulnodorsalen Punktion des proxima- 32 Punctio dorsalis der Articulatio mediocarpalis
len Handgelenkes entsprechen. Dabei sollte bedacht wer- 33 Os metacarpi I
den, daß die Entfernung der beiden Sehnen durch eine 34 Musculus interosseus dorsalis I
Pronation der Hand stark zunimmt, weil die Sehne nicht 35 Musculus extensor digitorum (Tendo digiti II)
mit der Kapsel der Articulatio radioulnaris distalis, son- 36 Articulatio metacarpophalangea pollicis
dern mit dem Radius verwachsen ist.

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Hierzel, Leipzig

831
Verwendete Eigennamen
nach Dr. med. et Dr. phil. Robert Herrlinger

Alcock, Thomas. 1784–1833. Chirurg in London Keith, Sir Arthur. geb. 1866. Engl. Physiologe und Anthro-
Aschoff, Ludwig. geb. 1866. Prof. der Pathologie in Frei- pologe. 1930–1933 Rektor der Universität Aberdeen
burg Langer, Karl Ritter von Edenburg. 1819–1887. Prof. der
Bartholin, Caspar. 1655–1738. Prof. der Philosophie, Anatomie in Wien
später der Medizin in Kopenhagen Ludowici, Antoine-Louis. 1723–1792. Chirurg in Paris
Bichat, Marie Francois Xavier. 1771–1802. Physiologe Meibom, Heinrich. 1638–1700. Prof. der Medizin, Ge-
und Pathologischer Anatom in Paris schichte und Dichtkunst an der Universität Helm-
Botallo, Leonardo. 1530 (ca.) –1600 (ca.). Französ. Mili- städt
tärchirurg und Leibarzt der franz. Könige Karl IX. Mohrenheim, Joseph Jakob. gest. 1899. Chirurg, Geburts-
und Heinrich III. Schüler von Falloppio in Pavia helfer und Augenarzt in Wien, Prof. der Medizin und
Cannon, Walter Bradford. 1871–1945. Amerikanischer Lehrer an der Hebammenschule in St. Petersburg
Physiologe Morgagni, Giovanni Battista. 1682–1771. Prof. der Anato-
Civinini, Filippo. gest. 1844. Prof. der chirurg. Pathologie mie in Padua
und der Anatomie in Pistoja Nuhn, Anton. 1814–1889. Prof. der Anatomie in Heidel-
Cloquet, Jules Germain. 1790–1883. Anatom und Prof. berg
der Chirurgie in Paris. Chirurgien Consultant Napo- Pacini, Philippo. 1812–1883. Prof. der Anatomie in Flo-
leons III. renz
Colles, Abraham. 1773–1843. Engländer. Prof. der Anato- Petit, Jean Louis. 1674–1760. Prof. der Chirurgie in Paris
mie und Chirurgie in Dublin Riolan, Jean. 1580–1675. Prof. der Anatomie, Botanik und
Cooper, Sir Astley Paston. 1768–1841. Prof. der Anatomie Pharmakologie in Paris. Leibarzt Heinrichs IV. und
und Chirurgie an Guy’s und St. Thomas’ Hospital in Ludwigs XIII.
London Rosenmüller, Johann Christian. 1771–1820. Prof. der
Dupuytren, Baron Guillaume D. 1777–1835. Chirurg in Anatomie in Leipzig
Paris Sappey, Marie Philibert Constant. 1810–1896. Prof. der
Flack, Martin F. 1882–1931. Engl. Physiologe. Leiter der Anatomie in Paris
Fliegeruntersuchungen im ersten Weltkrieg Scarpa,Antonio.1747–1832.Prof.der Anatomie und Chir-
Gerdy, Pierre Niccol. 1797–1856. Prof. der Chirurgie in Pa- urgie in Modena und Pavia.Wundarzt Napoleons I.
ris Spigelius, Adrian. 1578–1625. Flämischer Herkunft, in
Gimbernat, Don Antonio de. 1762–1774. Prof. der Anato- Brüssel geboren. Prof. der Anatomie in Padua
mie in Barcelona, später Prof. der Chirurgie in Ma- Steno(nius), Niels. 1638–1686. Prof. der Anatomie in Ko-
drid und Leibarzt Karls III. von Spanien penhagen, später apostolischer Vikar
von Haller, Albrecht. 1708–1777. Schweizer. Schüler von Tawara, Sunao. geb. 1875. Prof. der Pathologie an der Uni-
Hermann Boerhave in Leiden (1668–1738). War Arzt versität Fukuoka bis 1912. Wiss. Arbeit am Aschoff-
und Stadtbibliothekar in seiner Heimatstadt Bern; schen Institut in Marburg (1903/06)
später Prof. der Anatomie, Chirurgie und Botanik an Tenon, Jacques-René. 1724–1826. Chirurg an der Sàpêtri-
der neugegründeten Universität Göttingen. Er ère und Prof. der Pathologie in Paris
schrieb das erste Lehrbuch der Physiologie und war Thebesius, Adam Chreistian. 1686–1732. Arzt in Hirsch-
außerdem ein bedeutender Dichter berg (Schlesien). Dissertation an der Universität Lei-
Head, Sir Henry. geb. 1861. Nervenarzt und Lektor in Lon- den
don Valsalva, Antonio Maria. 1666–1723. Prof. der Anatomie
Henke, Wilhelm. 1834–1896. Prof. der Anatomie in Ro- in Bologna
stock, Prag und Tübingen Vater, Abraham. 1684–1751. Prof. der Anatomie und Bo-
Hesselbach, Franz Kaspar. 1759–1816. Anatom und tanik in Wittenberg
Chirurg in Würzburg Wharton, Thomas. 1614–1673. Arzt in London
Hyrtl, J. 1810–1894. Prof. der Anatomie in Prag und Winslow, Jakob Benignus. 1669–1760. Gebürtiger Däne.
Wien Prof. der Anatomie in Paris
833
Zur Nomenklatur

Für die Anwendung der Nomenklatur in der vom letzten internationalen anatomi-
schen Nomenklaturkomitee beschlossenen Form fühle ich mich bis auf eine Aus-
nahme voll verpflichtet.
Bei den Halsfaszien wurde der Zerlegung der Fascia cervicalis in Laminae nicht
gefolgt, weil es einen einigermaßen geschlossenen morphologischen Körper, der
den Namen Fascia cervicalis verdienen würde, nicht gibt, und die als „Laminae“ be-
zeichneten Schichten verhältnismäßig selbständige Gebilde mit einer zum Teil ganz
anderen phylogenetischen Herkunft sind. Außerdem umfaßt die „Lamina preverte-
bralis nicht den ganzen Bereich der tiefen Halsfaszie, wie er dieser Beschreibung zu
Grunde liegt.
Um die gewählte ältere Aufteilung in eine oberflächliche, mittlere und tiefe Hals-
faszie zu den offiziellen Namen in Beziehung zu setzen, wurden dieselben oftmals
daneben angeführt, obwohl es die Flüssigkeit des Textes belastet.

834
Index

A Aponeurosis intermuscularis Abb. 369, 370, 372


Achselbogen, faszialer (Langer) Abb. 336–337 Aponeurosis lumbalis Abb. 75–77, 132–134, 279, 282
Acinus (lobi medii) Abb. 304 Aponeurosis musculi obliqui externi abdominis Abb. 4–12,
Acromion Abb. 269, 271–273, 331, 392–396 16, 25–30, 105, 108, 113
Aditus laryngis Abb. 216 Aponeurosis musculi obliqui interni abdominis Abb. 5, 6, 8
Ala ossis ilium Abb. 178, 179, 181–183 Aponeurosis musculi transversi abdominis Abb. 7
Ala ossis ilium – Facies glutea Abb. 178, 181–183 Aponeurosis palmaris Abb. 374–376
Ampulla duodeni Abb. 36, 37, 41, 43, 44, 44, 55–59 Aponeurosis palmaris – Fasciculi longitudinales
Ampulla urethrae Abb. 83 Abb. 374–376
Anastomosen der Darmgefäße Abb. 69 Aponeurosis palmaris – Fasciculi transversi Abb. 374, 376
Angulus acromii Abb. 394, 396 Aponeurosis plantaris Abb. 169–173
Angulus costae Abb. 279, 280 Aponeurosis plantaris – Fasciculi longitudinales
Angulus inferior (scapulae) Abb. 392 Abb. 169–172
Angulus infrasternalis Abb. 1, 2, 27, 28, 285 Aponeurosis plantaris – Fasciculi transversi Abb. 170–172
Angulus mandibulae (Gonion) Abb. 209, 210, 217, 221, Appendices omentales [epiploicae] Abb. 35, 45–47, 49–52,
222, 240 65–67, 69
Angulus oris Abb. 209 Appendix fibrosa hepatis Abb. 42
Angulus sterni (Ludovici) Abb. 288, 290, 292 Appendix vermiformis Abb. 49–54, 65–68
Ansa cervicalis Abb. 215, 216, 218–221, 223–225, 232, 233, 235, Appendix vermiformis – Medialposition Abb. 52, 66, 67
236, 238, 267 Arachnoidea mater spinalis Abb. 283
Ansa cervicalis – Radix inferior Abb. 223, 225, 232, 233, 238, Arcus aortae Abb. 303, 309, 310, 312, 313, 317, 320, 322, 326
267 Arcus cartilaginis cricoideae Abb. 212, 213, 216, 226
Ansa cervicalis – Radix superior Abb. 216, 218–221, 224, 225, Arcus costalis Abb. 1–7, 27, 28, 30, 62, 64, 285–289, 292, 306
232, 233, 235, 236 Arcus fascialis axillaris Abb. 337–340
Ansa cervicalis superficialis Abb. 240, 241 Arcus fascialis brachialis Abb. 337–340
Ansa subclavia Abb. 235 Arcus iliopectineus Abb. 109–111
Antitragus Abb. 209 Arcus inguinalis Abb. 104, 107, 110, 113, 114
Antrum pyloricum Abb. 38, 54 Arcus palmaris profundus Abb. 379, 381
Anulus inguinalis profundus Abb. 8, 17, 100, 107, 110, 113, 114 Arcus palmaris superficialis Abb. 373, 376–378, 380, 382, 383
Anulus inguinalis superficialis Abb. 4–16, 19–26, 100, Arcus palpebralis inferior Abb. 257
105–109, 112 Arcus palpebralis superior Abb. 257
Anulus inguinalis superficialis – Crus laterale Abb. 6–11, Arcus plantaris profundus Abb. 174, 176
13–16, 19–24 Arcus plantaris superficialis Abb. 173–175
Anulus inguinalis superficialis – Crus mediale Abb. 6, 7, Arcus posterior atlantis Abb. 266, 267
9–16, 19–26 Arcus pubicus Abb. 80, 86, 92, 94
Anulus umbilicalis Abb. 4, 7 Arcus tendineus musculi levatoris ani Abb. 84, 91
Anus Abb. 78, 88, 96, 97 Arcus tendineus musculi solei Abb. 152
Anus – Pars cutanea Abb. 78, 97 Arcus venosus dorsalis pedis Abb. 166
Aorta (Pars ascendens) Abb. 303, 311, 319–330 Arcus venosus jugularis Abb. 210, 211, 214, 226
Aorta abdominalis Abb. 70, 72–75, 77 Arcus zygomaticus Abb. 248, 254, 255
Aortenarkade Abb. 77 Area interpleurica inferior Abb. 318
Apex cordis Abb. 39, 40, 43, 321, 324–327 Area interpleurica superior Abb. 311–313, 305, 306, 325
Apex ossis sacri Abb. 78, 88 Area subcutanea ulnae Abb. 398, 401–403
Apex patellae Abb. 186, 187, 189, 190 Areola mammae Abb. 27, 28, 289–291, 293–295, 299–302,
Apex prostatae Abb. 85, 86 332, 333
Aponeurosis bicipitalis Abb. 358, 361–368, 370 Armbogen, faszialer (Langer) Abb. 336–337
Aponeurosis dorsalis digitorum manus Abb. 390, 391 Arkaden der Darmgefäße Abb. 69
Aponeurosis dorsalis digitorum pedis Abb. 165, 167 Arteria adiposa ima Abb. 72, 73

835
Arteria alveolaris inferior Abb. 250, 252 Arteria circumflexa ilium profunda – Ramus ascendens
Arteria alveolaris superior posterior Abb. 252 Abb. 7, 8
Arteria appendicularis Abb. 68 Arteria circumflexa ilium profunda – Ramus cutaneus
Arteria arcuata Abb. 165 Abb. 4
Arteria auricularis anterior Abb. 247, 253 Arteria circumflexa ilium superficialis Abb. 9, 100,
Arteria auricularis posterior Abb. 225, 242, 246, 247, 248, 102–112, 114
252, 259, 266, 268, 269 Arteria circumflexa scapulae Abb. 273, 341, 342, 346, 347
Arteria auricularis posterior – Ramus auricularis Abb. 247 Arteria clitoridis Abb. 92–94, 99
Arteria auricularis posterior – Ramus occipitalis Abb. 247 Arteria colica dextra Abb. 66–70
Arteria auricularis posterior – Ramus parotideus Abb. 247, Arteria colica media Abb. 46, 65–71
248 Arteria colica sinistra Abb. 70
Arteria auricularis profunda Abb. 247, 252 Arteria collateralis media (A. prof. brachii) Abb. 349, 355,
Arteria axillaris Abb. 334, 335, 341, 342, 346, 347–349 356
Arteria brachialis Abb. 348, 349, 351, 352, 362–372 Arteria collateralis radialis Abb. 349, 352, 353, 355, 356
Arteria brachialis – Rami cutanei Abb. 336, 338–340, 343, Arteria collateralis radialis – Ramus anterior Abb. 353, 356
345, 346, 350, 351 Arteria collateralis radialis – Ramus posterior Abb. 353, 356
Arteria brachialis – Ramus muscularis Abb. 342, 348, 352 Arteria collateralis radialis superior Abb. 348
Arteria brachialis – Ramus musculocutaneus Abb. 352 Arteria collateralis ulnaris superior Abb. 338, 348, 352
Arteria bronchialis Abb. 312, 313 Arteria comitans nervi ischiadici Abb. 127–129
Arteria buccalis Abb. 241, 249, 250, 252 Arteria conjunctivalis Abb. 257, 258
Arteria buccalis – Ramus anastomoticus Abb. 241 Arteria conjunctivalis posterior (Art. lacrimalis) Abb. 257,
Arteria bulbi penis Abb. 83–86 258
Arteria bulbi urethrae (Var.) Abb. 81 Arteria coronaria dextra Abb. 319–324, 330
Arteria bulbi vestibuli Abb. 91–93, 98, 99 Arteria coronaria oris superior Abb. 249
Arteria caecalis anterior Abb. 67, 70 Arteria coronaria sinistra Abb. 319–325, 327, 329
Arteria caecalis posterior Abb. 67, 68 Arteria cremasterica Abb. 20–22, 24–26, 105
Arteria carotis communis Abb. 215, 217–224, 228–234, 315, Arteria cutanea posterior lateralis Abb. 280, 281
316 Arteria cystica Abb. 56–58, 64
Arteria carotis communis dextra Abb. 315 Arteria descendens genus Abb. 117, 118
Arteria carotis communis sinistra Abb. 317, 326, 327 Arteria descendens genus – Ramus saphenus Abb. 118
Arteria carotis externa Abb. 215, 220–225, 232–236, 246, 247, Arteria descendens genus – oberflächlicher Ast Abb. 116
250–252 Arteria diaphragmatica inferior Abb. 315
Arteria carotis interna Abb. 221, 223–225, 232–234 Arteria digitalis palmaris communis Abb. 375–379, 382,
Arteria cervicalis ascendens Abb. 216, 234–239 383
Arteria cervicalis profunda Abb. 235, 259, 265–267 Arteria digitalis palmaris propria Abb. 373, 375–379, 382, 383
Arteria cervicalis superficialis Abb. 275 Arteria digitalis palmaris propria – Ramus anastomoticus
Arteria ciliaris anterior Abb. 258 distalis Abb. 378
Arteria ciliaris posterior Abb. 256 Arteria digitalis plantaris communis Abb. 172
Arteria circumflexa femoris lateralis Abb. 109–114, 136–140, Arteria digitalis plantaris propria Abb. 172
142, 143 Arteria dorsalis clitoridis Abb. 92, 93
Arteria circumflexa femoris lateralis – Ramus ascendens Arteria dorsalis nasi Abb. 257
Abb. 111–114, 138–140, 142, 143 Arteria dorsalis pedis Abb. 164, 165
Arteria circumflexa femoris lateralis – Ramus cutaneus Arteria dorsalis penis Abb. 85–87
Abb. 136, 137 Arteria dorsalis scapulae Abb. 261, 269, 270
Arteria circumflexa femoris lateralis – Ramus descendens Arteria ductus deferentis Abb. 17
Abb. 111–114 Arteria epididymica Abb. 16
Arteria circumflexa femoris lateralis – Ramus transversus Arteria epigastrica inferior Abb. 7, 8, 17, 25, 109
Abb. 112–114 Arteria epigastrica inferior – Ramus obturatorius Abb. 17
Arteria circumflexa femoris medialis Abb. 109–114 Arteria epigastrica inferior – Ramus pubicus Abb. 17
Arteria circumflexa femoris medialis – Ramus ascendens Arteria epigastrica superficialis [Manchot] Abb. 19, 20, 100,
Abb. 112, 114 101, 103–112, 114, 286
Arteria circumflexa femoris medialis – Ramus profundus Arteria epigastrica superior Abb. 324, 325
Abb. 112, 114 Arteria epigastrica superior – Ramus cutaneus Abb. 290
Arteria circumflexa femoris medialis – Ramus transversus Arteria facialis Abb. 220, 222, 224, 225, 241–249
Abb. 114 Arteria facialis – Ramus lateralis nasi Abb. 246, 249
Arteria circumflexa humeri anterior Abb. 341, 348, 349 Arteria facialis – Rami masseterici Abb. 247
Arteria circumflexa humeri posterior Abb. 273, 341, 347 Arteria facialis – Ramus massetericus et glandularis
Arteria circumflexa ilium profunda Abb. 4, 6–8, 109 Abb. 246

836
Arteria femoralis Abb. 103–107, 109–114, 116–118 Arteria intercostalis posterior – Ramus mammarius lateralis
Arteria femoralis – Ramus descendens acc. (Var.) Abb. 114 Abb. 290, 291, 294, 296, 301
Arteria femoralis – Ramus muscularis Abb. 113, 117, 118 Arteria intercostalis posterior – Ramus muscularis
Arteria fibularis Abb. 151–154, 161, 162 Abb. 281
Arteria fibularis – Ramus perforans Abb. 161, 162 Arteria intermesenterica Abb. 70, 71
Arteria gastrica brevis Abb. 55–59, 61–63 Arteria interossea anterior Abb. 371, 372, 387–389
Arteria gastrica sinistra Abb. 36, 37, 55–64, 72–74, 76 Arteria interossea communis Abb. 372
Arteria gastrica sinistra – Ramus oesophagealis Arteria interossea posterior Abb. 388, 389
Abb. 57–59, 73, 74 Arteria interossea recurrens Abb. 389
Arteria gastroduodenalis Abb. 56, 59, 61–64 Arteria labialis inferior Abb. 246, 248–250
Arteria gastro-omentalis Abb. 29–34, 36, 37, 39, 41, 43, 44, Arteria labialis superior Abb. 244, 246, 249
55–63 Arteria lacrimalis Abb. 256–258
Arteria gastro-omentalis – Ramus(-i) gastricus(-i) Arteria laryngea inferior Abb. 231
Abb. 30–34, 36, 37 Arteria laryngea superior Abb. 219, 221, 222, 224, 225, 233–235
Arteria gastro-omentalis – Ramus omentalis Abb. 29–33, Arteria ligamenti teretis uteri Abb. 106
36, 55 Arteria lingualis Abb. 220, 221, 225, 232, 233, 241
Arteria glutea inferior Abb. 126–130 Arteria lingularis inferior Abb. 314
Arteria glutea inferior – Ramus coccygeus Abb. 97 Arteria lingularis superior Abb. 314
Arteria glutea inferior – Rami cutanei Abb. 120 Arteria lobares superiores (A. pulmonalis dextra) Abb. 314
Arteria glutea superior – Ramus profundus Abb. 133, 134, Arteria lobares superiores (A. pulmonalis sinistra) Abb. 314
139–143 Arteria lumbalis Abb. 73, 74
Arteria glutea superior – Ramus superficialis Abb. 132–134 Arteria lumbalis I Abb. 279, 282
Arteria hepatica accessoria Abb. 56–58 Arteria lumbalis I (Ramus dorsalis) Abb. 279
Arteria hepatica communis Abb. 56–59, 61–64, 72, 73 Arteria lumbalis II (Ramus dorsalis) Abb. 282
Arteria hepatica propria – Ramus dexter Abb. 56–60, Arteria lumbalis III (Ramus dorsalis) Abb. 282
64 Arteria malleolaris anterior medialis Abb. 165
Arteria hepatica propria Abb. 56, 59, 64 Arteria masseterica Abb. 247
Arteria ileocolica Abb. 67, 68, 70 Arteria maxillaris Abb. 250–252
Arteria ileocolica – Ramus colicus Abb. 67, 68, 70 Arteria maxillaris – Ramus pterygoideus Abb. 252
Arteria ileocolica – Ramus ilealis Abb. 67, 68 Arteria mediana Abb. 369–372
Arteria iliaca communis Abb. 72–74, 77 Arteria meningea media Abb. 252–254, 255, 256
Arteria iliaca communis dextra Abb. 73, 74, 77 Arteria meningea media – Ramus frontalis Abb. 255, 256
Arteria iliaca communis sinista Abb. 73, 74, 77 Arteria meningea media – Ramus orbitalis Abb. 255, 256
Arteria iliaca externa Abb. 17, 72–74, 77 Arteria meningea media – Ramus parietalis Abb. 255, 256
Arteria iliaca externa dextra Abb. 73, 74 Arteria meningo-orbitalis Abb. 255
Arteria iliaca interna Abb. 72–74, 77 Arteria mesenterica inferior Abb. 70–74
Arteria iliaca interna dextra Abb. 74 Arteria mesenterica superior Abb. 60, 62, 63, 65–70, 72–74
Arteria iliolumbalis Abb. 77 Arteria metacarpalis palmaris Abb. 379
Arteria inferior lateralis genus Abb. 149, 154 Arteria metatarsalis dorsalis Abb. 164–166
Arteria inferior medialis genus Abb. 149, 154 Arteria musculophrenica Abb. 303, 310, 312
Arteria infraorbitalis Abb. 252, 256 Arteria nasofrontalis Abb. 256
Arteria intercostalis – Rami cutanei anteriores Abb. 1 Arteria obturatoria – Ramus pubicus Abb. 17
Arteria intercostalis – Ramus dorsalis Abb. 134 Arteria occipitalis Abb. 220, 224, 233, 246, 247, 259–266,
Arteria intercostalis IV (Ramus mammarius lateralis) 268–270
Abb. 296 Arteria occipitalis – Ramus descendens Abb. 266
Arteria intercostalis posterior Abb. 2, 4, 131, 133, 134, 261, 275, Arteria occipitalis – Ramus occipitalis Abb. 261, 262
280, 281, 291, 296, 315, 316, 317, 337, 338, 340, 341, 343, 345, Arteria ophthalmica Abb. 256
346 Arteria palatina ascendens Abb. 247
Arteria intercostalis posterior – Ramus bronchialis Arteria palatina descendens Abb. 252
Abb. 315, 316 Arteria palpebralis lateralis (inferior) Abb. 257
Arteria intercostalis posterior – Ramus collateralis [Ramus Arteria palpebralis lateralis (superior) Abb. 257
supracostalis] Abb. 281 Arteria palpebralis medialis (inferior) Abb. 257
Arteria intercostalis posterior – Ramus cutaneus anterior Arteria pancreatica magna Abb. 61–63
Abb. 290 Arteria pancreaticoduodenalis inferior Abb. 60–64
Arteria intercostalis posterior – Ramus cutaneus lateralis Arteria pancreaticoduodenalis inferior anterior Abb. 60
Abb. 338–340, 345–347 Arteria pancreaticoduodenalis inferior posterior Abb. 64
Arteria intercostalis posterior – Ramus dorsalis Abb. 261, Arteria pancreaticoduodenalis superior anterior
280, 281 Abb. 60–63

837
Arteria pancreaticoduodenalis superior posterior Abb. 64 Arteria renalis – Ramus capsularis Abb. 72
Arteria penis Abb. 85 Arteria renalis accessoria Abb. 73, 74
Arteria perforans inferior Abb. 124 Arteria renalis dextra Abb. 72
Arteria perforans media Abb. 114, 124 Arteria retroduodenalis dextra Abb. 64
Arteria perforans proximalis Abb. 166 Arteria sacralis mediana Abb. 77
Arteria perforans superior Abb. 114, 120, 124 Arteria saphena Abb. 114
Arteria pericardiacophrenica Abb. 305–313, 315–317, 319, Arteria segmentalis anterior pulmonis dextri Abb. 314
323 Arteria segmentalis anterior pulmonis sinistri Abb. 314
Arteria pericardiacophrenica – Ramus pericardiacus Arteria segmentalis basalis anterior pulmonis dextri
Abb. 311 Abb. 314
Arteria perinealis Abb. 79, 80–86, 90, 91, 93, 98, 99 Arteria segmentalis basalis anterior pulmonis sinistri
Arteria phrenica inferior Abb. 72–74, 76 Abb. 314
Arteria plantaris lateralis Abb. 170–172, 174–176 Arteria segmentalis basalis medialis pulmonis dextri
Arteria plantaris lateralis – Ramus superficialis Abb. 314
Abb. 170–172, 175, 176 Arteria segmentalis basalis medialis pulmonis sinistri
Arteria plantaris medialis – Ramus profundus Abb. 175 Abb. 314
Arteria plantaris medialis – Ramus superficialis Abb. 173, Arteria segmentalis posterior pulmonis dextri Abb. 314
175, 176 Arteria segmentalis posterior pulmonis sinistri Abb. 314
Arteria plantaris profunda Abb. 165 Arteria sigmoidea ima Abb. 70, 71
Arteria poplitea Abb. 116, 124, 147–154 Arteria spermatica externa Abb. 108
Arteria poplitea – Ramus muscularis Abb. 148 Arteria splenica Abb. 61–63, 72, 73
Arteria princeps pollicis Abb. 376–378, 382 Arteria sternocleidomastoidea Abb. 215, 216, 220–222, 224,
Arteria profunda brachii Abb. 339, 340, 349, 352 225, 242
Arteria profunda brachii – Ramus cutaneus Abb. 339, 340 Arteria subclavia Abb. 236, 270, 316, 317, 326, 327
Arteria profunda brachii – Ramus deltoideus [Ramus ascen- Arteria subclavia sinistra Abb. 317, 326, 327
dens] Abb. 349 Arteria subcostalis – Ramus cutaneus lateralis Abb. 133
Arteria profunda clitoridis Abb. 93 Arteria submentalis Abb. 240, 241, 245, 246
Arteria profunda femoris Abb. 111, 112–114, 124 Arteria subscapularis Abb. 337, 339, 341, 346–349
Arteria profunda femoris – Ramus muscularis anterior Arteria subscapularis – Ramus circumflexus scapulae
Abb. 114 Abb. 349
Arteria profunda penis Abb. 85, 86 Arteria superior lateralis genus Abb. 124, 148
Arteria pudenda externa Abb. 11–15, 19–21, 24, 87, 100, Arteria superior medialis genus Abb. 124, 148
102–107, 109, 110, 111, 114 Arteria supraorbitalis Abb. 257
Arteria pudenda externa – Ramus scrotalis anterior Arteria suprarenalis media Abb. 76
Abb. 20, 21 Arteria suprarenalis superior Abb. 76
Arteria pudenda interna Abb. 80–86, 91, 93, 94, 99, 128–130 Arteria suprascapularis Abb. 237, 239, 262, 265
Arteria pulmonalis dextra Abb. 306, 307, 314, 315 Arteria suprascapularis – Ramus thoracicus Abb. 237
Arteria pulmonalis dextra – Truncus anterior Abb. 307, 314 Arteria suprascapularis – Ramus suprasternalis Abb. 208
Arteria pulmonalis dextra (Pars interlobaris]) Abb. 314 Arteria supratrochlearis Abb. 257
Arteria pulmonalis sinistra Abb. 310–314, 317, 327 Arteria suralis (lateralis) Abb. 149
Arteria pulmonalis sinistra – Truncus superior Abb. 314 Arteria suralis (medialis) Abb. 148, 149, 152
Arteria radialis Abb. 364–373, 377, 379–381 Arteria tarsalis lateralis Abb. 165
Arteria radialis – Ramus carpalis palmaris Abb. 366, 369, Arteria temporalis media Abb. 248
373, 377 Arteria temporalis media accessoria (Varietät) Abb. 246,247
Arteria radialis – Ramus palmaris superficialis Abb. 373, Arteria temporalis posterior Abb. 250, 252, 255
375, 377 Arteria temporalis profunda anterior Abb. 250, 252, 255
Arteria radialis indicis Abb. 375–378 Arteria temporalis superficialis Abb. 225, 242–255
Arteria rectalis inferior Abb. 79–86, 90–94, 98, 99 Arteria temporalis superficialis – Rami auriculares
Arteria rectalis superior Abb. 70, 73 anteriores Abb. 242, 246, 249, 250
Arteria recurrens radialis Abb. 364, 365, 368–372 Arteria temporalis superficialis – Ramus frontalis
Arteria recurrens radialis – Ramus muscularis Abb. 365 Abb. 249, 253, 255
Arteria recurrens tibialis anterior Abb. 160 Arteria temporalis superficialis – Ramus parietalis
Arteria recurrens tibialis posterior Abb. 154 Abb. 249, 253, 255
Arteria recurrens ulnaris Abb. 365, 369–372 Arteria temporalis superficialis – Ramus parotideus
Arteria recurrens ulnaris – Ramus anterior Abb. 372 Abb. 246, 247
Arteria recurrens ulnaris – Ramus posterior Abb. 372 Arteria testicularis Abb. 8, 16, 17, 22, 23, 25, 26, 72–74
Arteria renalis – Rami renales Abb. 72, 73, 74 Arteria testicularis – Ramus capsularis Abb. 72, 73
Arteria renalis – Ramus anterior Abb. 72 Arteria thoracica – Ramus dorsalis Abb. 131

838
Arteria thoracica interna Abb. 286, 289–294, 302, 303, Arteriae digitales dorsales Abb. 166
305–307, 309–313, 315–317, 320, 324, 325, 343, 345–347 Arteriae digitales plantares communes Abb. 171–174
Arteria thoracica interna – Rami mammarii mediales Arteriae digitales plantares propriae Abb. 172, 173
Abb. 289–291, 293–297, 299, 301, 302, 345 Arteriae intestinales rectae Abb. 69, 71
Arteria thoracica interna – Rami perforantes Abb. 286, Arteriae jejunales Abb. 67, 69
289–295, 297, 298, 301, 302, 343, 345–347 Arteriae metatarsales dorsales Abb. 166
Arteria thoracica interna – Rami sternales Abb. 286 Arteriae metatarsales plantares Abb. 173, 176
Arteria thoracica interna – Ramus intercostalis anterior Arteriae perforantes Abb. 114, 119, 120, 123, 124, 166
Abb. 292 Arteriae retroduodenales Abb. 64
Arteria thoracica lateralis Abb. 338–340, 342, 344–349 Arteriae scrotales posteriores Abb. 79–81
Arteria thoracica lateralis – Rami mammarii Abb. 297, 302 Arteriae sigmoideae Abb. 70, 71
Arteria thoracica superficialis (Manchot) Abb. 294–298, Arteriae supraduodenales Abb. 55, 57, 58
341, 343–347 Arteriae surales Abb. 148, 149, 152, 153
Arteria thoracica superior Abb. 335 Arteriae urethrales Abb. 93
Arteria thoracoacromialis Abb. 293–295, 299, 331–335, 337, Articulatio acromioclavicularis Abb. 269, 271, 272,
342, 343, 347 392, 395, 396
Arteria thoracoacromialis – Rami pectorales Abb. 347 Articulatio calcaneocuboidea Abb. 199, 206
Arteria thoracoacromialis – Ramus cutaneus thoracicus Articulatio capitis costae Abb. 315, 316
Abb. 293–295 Articulatio carpometacarpalis Abb. 404, 406, 412
Arteria thoracoacromialis – Ramus deltoideus Abb. 347 Articulatio carpometacarpalis pollicis Abb. 374, 404–410,
Arteria thoracodorsalis Abb. 337, 341, 342, 346, 348, 349 412
Arteria thymica Abb. 303, 305, 308–310 Articulatio columnae vertebralis Abb. 282, 284
Arteria thyroidea ima Abb. 211–214 Articulatio costochondralis Abb. 291
Arteria thyroidea inferior Abb. 230–236, 238, 239 Articulatio coxae Abb. 129, 130, 140–143, 178–199
Arteria thyroidea inferior – Ramus oesophageus Abb. 231 Articulatio coxae – Capsula articularis Abb. 129, 130, 142,
Arteria thyroidea inferior – Ramus pharyngeus Abb. 231 143
Arteria thyroidea superior Abb. 212–214, 216, 218–222, Articulatio coxae – laterale Punktion Abb. 184
224–230, 232–234, 236, 242, 243 Articulatio coxae – Membrana synovialis Abb. 181, 182
Arteria thyroidea superior – Arteria cutanea Abb. 226, 227 Articulatio coxae – periartikuläres Gefäßnetz Abb. 141, 143
Arteria thyroidea superior – Ramus anterior Abb. 228, 229 Articulatio coxae – Rami capsulares Abb. 141
Arteria thyroidea superior – Ramus cricothyroideus Articulatio coxae – ventrale Punktion Abb. 184
Abb. 212–214, 228, 229 Articulatio coxae – ventrolaterale Punktion Abb. 184
Arteria thyroidea superior – Ramus sternocleidomastoideus Articulatio coxae – Zona orbicularis Abb. 143, 178
Abb. 215, 224 Articulatio coxae – Zugang, lateraler Abb. 135–143
Arteria tibialis anterior Abb. 153, 154, 160, 162, 165 Articulatio cubiti Abb. 397–403
Arteria tibialis anterior – Ramus fibularis arteriae tibialis Articulatio cubiti – Punktion Abb. 402–403
anticae (Hyrtl,Varietät) Abb. 162 Articulatio genus Abb. 186–198
Arteria tibialis posterior Abb. 151–154, 156 Articulatio genus – Punktion Abb. 187–192
Arteria transversa cervicis s. Arteria transversa colli Articulatio humeri Abb. 348, 392–394, 395, 396
Arteria transversa colli Abb. 208, 236–239, 242, 261, 262, 269, Articulatio humeri – Capsula articularis Abb. 348
270, 275 Articulatio humeri – Punktion Abb. 395–396
Arteria transversa colli – Ramus profundus Abb. 238, 239, Articulatio humeri – Recessus axillaris Abb. 394
268–270, 272, 274, 275, 277, 278 Articulatio interphalangea distalis Abb. 391, 404, 405
Arteria transversa colli – Ramus superficialis Abb. 237–239, Articulatio interphalangea (hallucis) Abb. 203, 206
268, 270, 272, 275 Articulatio interphalangea pedis (distalis) Abb. 199, 205
Arteria transversa faciei Abb. 240, 244–248, 252 Articulatio interphalangea pedis (proximalis) Abb. 199,
Arteria transversa faciei – Ramus massetericus Abb. 247 205, 206
Arteria transversa faciei – Ramus parotideus Abb. 246 Articulatio interphalangea pollicis Abb. 405
Arteria transversa perinei Abb. 86, 91, 93, 99 Articulatio interphalangea proximalis Abb. 384, 391, 404,
Arteria tympanica anterior Abb. 252 405
Arteria ulnaris Abb. 366, 367, 369–373, 375–377, 379, 381 Articulatio lumbosacralis Abb. 177, 283
Arteria ulnaris – Ramus carpalis palmaris Abb. 373 Articulatio mediocarpalis Abb. 404
Arteria ulnaris – Ramus palmaris profundus Abb. 373, 379 Articulatio metacarpophalangea Abb. 374, 384, 391, 404,
Arteria ureterica Abb. 74 405, 410–412, 413
Arteria vertebralis Abb. 234, 235, 266, 267 Articulatio metacarpophalangea [digiti minimi] Abb. 374,
Arteria vertebralis – Ramus muscularis Abb. 266 405, 413
Arteria zygomatico-orbitalis Abb. 225, 244, 246–248, 257 Articulatio metacarpophalangea [pollicis] Abb. 374, 404,
Arteriae auriculares anteriores Abb. 247 410, 411, 413

839
Articulatio metatarsophalangea Abb. 199, 203, 206 Bursa iliopectinea Abb. 177
Articulatio metatarsophalangea I – Ossa sesamoidea Bursa musculi semimembranosi Abb. 197
Abb. 202, 205 Bursa omentalis Abb. 44
Articulatio radiocarpalis Abb. 409, 410 Bursa subtendinea m. gastrocnemii medialis Abb. 151, 197
Articulatio radiocarpalis – Punktion Abb. 410 Bursa suprapatellaris Abb. 188, 191, 192, 194–196
Articulatio radioulnaris distalis Abb. 405–407, 409, 410, 412 Bursa trochanterica musculi glutei maximi Abb. 138
Articulatio radioulnaris distalis – Punktion Abb. 410–412 Bursa trochanterica musculi glutei medii (anterior)
Articulatio radioulnaris proximalis Abb. 401 Abb. 141
Articulatio sacroiliaca Abb. 177, 180, 183, 184 Bursa trochanterica musculi glutei medii (posterior)
Articulatio sternoclavicularis Abb. 208, 210, 217, 221, 226, Abb. 141
227, 288, 297, 300, 301, 309, 332, 334, 335, 343–345
Articulatio sternocostalis Abb. 288, 290, 291 C
Articulatio subtalaris Abb. 199–202 Caecum Abb. 34, 35, 41, 43, 45, 46, 49–54, 65–68, 70
Articulatio subtalaris – Punktion Abb. 200, 201 Caecum (fixum) Abb. 50
Articulatio talocalcaneonavicularis Abb. 200–204, 206, 207 Caecum (liberum) Abb. 34, 35
Articulatio talocalcaneonavicularis – Punktion Canalis adductorius Abb. 114–118
Abb. 200–204, 206, 207 Canalis carpi Abb. 374, 375
Articulatio talocruralis – Capsula articularis Abb. 165, 200, Canalis femoralis Abb. 104
201, 203, 204, 206, 207 Canalis inguinalis Abb. 7, 19, 26
Articulatio talocruralis – Punktionen Abb. 200, 201, 203, Canalis nervi radialis Abb. 349
204, 206, 207 Canalis pudendalis Abb. 80–86, 91, 98
Articulatio tarsometatarsalis I Abb. 203, 206 Canalis pyloricus Abb. 41
Articulatio tarsometatarsalis II Abb. 205 Canalis tendinis musculi flexoris carpi radialis
Articulatio temporomandibularis Abb. 248–252 Abb. 405, 409
Articulatio zygapophysialis Abb. 282–284 Capitulum humeri Abb. 370, 397, 399, 401–403
Articulationes interphalangeales pedis Abb. 200 Capsula adiposa renis Abb. 39, 40, 43, 49, 60–63, 72–75
Articulationes manus Abb. 404–413 Capsula articularis Abb. 392, 393, 394, 396–398, 400, 401,
Articulationes pedis Abb. 199–207 404, 410, 412
Articulationes pedis – Punktionen Abb. 200, 201, 203, 204, Capsula articularis – Membrana fibrosa Abb. 392
206, 207 Capsula articularis art. cubiti Abb. 397, 398, 400, 401
Atlas (Processus transversus) Abb. 225, 247 Capsula articularis art. humeri Abb. 393, 394, 396
Atrium dextrum Abb. 323–326, 328, 329 Capsula articularis art. metacarpophalangealis Abb. 404
Atrium sinistrum Abb. 320, 321, 328, 329 Capsula articularis art. radio-uln. dist. Abb. 404, 406, 410,
Auricula dextra Abb. 319, 320, 323, 324, 326–330 412
Auricula sinistra Abb. 310, 319–330 Capsula fibrosa gl. thyroideae Abb. 215, 216
Axilla Abb. 337–348 Capsula fibrosa renis Abb. 72, 75
Axis Abb. 264, 265 Caput commune musculorum flexorum Abb. 358, 359, 363,
364, 372
B Caput epididymidis Abb. 15
Bartholinische Drüse Abb. 98, 99 Caput femoris Abb. 130, 142, 143, 181, 183
Basis ossis metacarpi Abb. 385, 404, 406, 408, 410–413 Caput fibulae Abb. 158–162, 186,187, 188, 190–194
Basis ossis metatarsi V Abb. 206 Caput humeri Abb. 393–396
Basis patellae Abb. 186–190 Caput ossis metacarpi Abb. 384, 385, 391, 404, 408–410
Basis phalangis Abb. 377, 378, 391, 404, 405 Caput ossis metatarsi Abb. 199, 200, 202, 203, 205, 206
Bifurcatio carotidis Abb. 215, 216, 220, 225, 235, 246 Caput ossis metatarsi I Abb. 202, 203, 206
Bifurcatio tracheae Abb. 314 Caput ossis metatarsi V Abb. 199, 200, 206
Brachium Abb. 348–357 Caput pancreatis Abb. 39, 60, 62, 75
Bronchus lingularis Abb. 314 Caput radii Abb. 397, 401–403
Bronchus lobaris Abb. 314, 317 Caput radii – Fovea articularis Abb. 401
Bronchus principalis dexter Abb. 307, 313–316 Caput tali Abb. 199, 200, 202
Bronchus principalis sinister Abb. 312–314, 317 Caput ulnae Abb. 404, 406, 410, 412
Bronchus segmentalis Abb. 314 Carpus Abb. 409
Bucca Abb. 209 Cartilago costalis Abb. 287, 288, 291, 292
Bulbus duodeni Abb. 36, 37, 41, 43, 44, 55–59 Cartilago epiphysialis Abb. 180
Bulbus oculi Abb. 256, 258 Cartilago meatus acustici Abb. 246, 247
Bulbus penis Abb. 24, 78, 83 Cartilago thyroidea Abb. 212, 216, 231
Bulbus vestibuli Abb. 92, 93, 98, 99 Cartilago trachealis Abb. 213, 214, 216
Bursa gastrocnemiosemimembranosa Abb. 147 Caruncula lacrimalis Abb. 258

840
Carunculae hymenales Abb. 94 Conus arteriosus Abb. 319, 322–328, 330
Cauda equina Abb. 283 Conus elasticus Abb. 212–216, 228, 229
Cavitas articularis (art. cubiti) Abb. 401 Conus medullaris Abb. 283
Cavitas glenoidalis (scapulae) Abb. 392, 393 Cor Abb. 39, 40, 42, 43, 53, 322–330
Cavitas pericardiaca/pericardialis Abb. 319, 320 Cor – Ventriculus dexter Abb. 53
Cavitas peritonealis Abb. 29, 30 Cor – Ventriculus sinister Abb. 53
Cavitas scrotalis Abb. 21 Corium Abb. 336
Cavitas thoracis Abb. 303, 305, 306, 307, 309–313 Cornea Abb. 258
Centrum perinei Abb. 79, 82 Corona glandis Abb. 18, 30, 87
Chiasma crurale Abb. 204 Corpus adiposum axillae Abb. 287, 335, 338, 339, 343
Chiasma plantare Abb. 175, 204 Corpus adiposum buccae [Bichat] Abb. 238–244, 246–252,
Chiasma tendineum Abb. 382–384 256
Chorda obliqua Abb. 372, 399, 400 Corpus adiposum buccae [Bichat] – Processus orbitalis
Chorda tympani Abb. 252 Abb. 249
Chordae oesophageae Abb. 317 Corpus adiposum buccae [Bichat] – Processus pterygoideus
Chordae tendineae Abb. 326 Abb. 250
Circulus arteriosus mammae Abb. 294, 295, 301 Corpus adiposum buccae [Bichat] – Processus temporalis
Circulus venosus Halleri Abb. 300 Abb. 249–252, 256
Cisterna chyli Abb. 66 Corpus adiposum fossae ischioanalis Abb. 79, 97
Clavicula Abb. 208–210, 217, 226, 227, 236, 237, 238, 285–287, Corpus adiposum glutealis Abb. 122–124
293, 294, 298, 300, 315, 316, 331–334, 394 Corpus adiposum infrapatellare Abb. 186–188, 190–194
Clavicula – Extremitas acromialis Abb. 392, 395, 396 Corpus adiposum orbitae Abb. 256, 257
Clavicula – Extremitas sternalis Abb. 209, 287, 288, 315 Corpus adiposum pararenale Abb. 74, 75
Clavicula – Facies articularis sternalis Abb. 315, 316, 319, 320, Corpus adiposum retrosternale Abb. 303, 311–313, 318
322, 323 Corpus adiposum suprapatellare Abb. 194–196
Clitoris – Corpus Abb. 92–94 Corpus cavernosum penis Abb. 85–87
Clitoris – Preputium Abb. 88–90, 92, 94–99 Corpus claviculae Abb. 392, 395, 396
Collum anatomicum (Humerus) Abb. 392–395 Corpus clitoridis Abb. 92–94
Collum chirurgicum (Humerus) Abb. 392–396 Corpus connectivum intertendinosum carpale Abb. 380
Collum costae (VII) Abb. 281 Corpus costae Abb. 279, 317
Collum femoris Abb. 178, 181–183 Corpus epididymidis Abb. 16
Collum glandis Abb. 18 Corpus femoris Abb. 143, 177, 179, 180
Collum mandibulae Abb. 250 Corpus fibulae Abb. 203
Collum radii Abb. 397, 399, 400 Corpus gastricum Abb. 39, 43, 61, 63
Collum scapulae Abb. 392–396 Corpus humeri Abb. 273, 392, 394–396
Colon Abb. 29–59, 65–71, 75 Corpus ossis hyoidei Abb. 213–216
Colon – Flexura dextra Abb. 36, 38–40, 43, 46, 48, 49, 53–59, Corpus ossis ilium Abb. 178–180
68, 70 Corpus ossis metacarpi Abb. 385, 404, 405, 408, 410
Colon – Flexura sinistra Abb. 39, 40, 42–44, 48 Corpus ossis metatarsi Abb. 204
Colon ascendens Abb. 34, 35, 38–41, 43, 46, 53, 54, 65–68 Corpus pancreatis Abb. 44, 60–62
Colon descendens Abb. 46–48, 52, 71, 75 Corpus penis Abb. 20, 21
Colon sigmoideum Abb. 45, 47, 48, 51–54, 65–71 Corpus radii Abb. 399–403
Colon transversum Abb. 29–59, 65–68, 71 Corpus spongiosum penis Abb. 13, 83, 84
Columna vertebralis Abb. 76, 223, 315, 316 Corpus tibiae Abb. 203
Commissura anterolateralis (Valv. bicusp.) Abb. 327 Corpusculum lamellosum Abb. 378
Commissura anteroposterior (Valv. tricusp.) Abb. 326, Costa III Abb. 270, 288, 291, 345, 346
327 Costa IV Abb. 275, 286, 288, 291, 292, 321
Commissura anteroseptalis (Valv. tricusp.) Abb. 326, 327 Costa V Abb. 286
Commissura labiorum anterior Abb. 88–90, 92, 95–99 Costa VI Abb. 278, 286, 288
Commissura labiorum posterior Abb. 88 Costa VII Abb. 288
Commissura lateralis palpebrarum Abb. 258 Costa VIII Abb. 271, 279
Commissura posteroseptalis (Valv. tricusp.) Abb. 327 Costa IX Abb. 279, 280
Condylus lateralis femoris Abb. 188, 191, 192, 195, 196, 198 Costa IX – Cartilago costalis Abb. 8
Condylus lateralis tibiae Abb. 157, 158, 193, 194 Costa X Abb. 7, 132, 278
Condylus medialis femoris Abb. 148, 191, 192, 193, 198 Costa XI Abb. 75, 131, 132, 277, 279, 280
Condylus medialis tibiae Abb. 195 Costa XII Abb. 75, 131, 132, 279, 282
Confluens sinuum Abb. 267 Costa prima Abb. 226, 227, 270, 291, 292, 319, 331, 334
Connexus intertendineus Abb. 385, 411, 413 Costa secunda Abb. 270, 306, 320, 345, 346

841
Crena ani Abb. 78, 88, 89, 119, 125–128, 138 Dorsum pedis Abb. 163–168
Crista iliaca Abb. 77, 125–128, 131, 132, 134–138, 177–179, Dorsum penis Abb. 11, 14, 15, 18, 19, 21, 22, 101
181–185, 279, 282, 283 Dorsum thoracis Abb. 271–281
Crista infratemporalis Abb. 251 Drummondsche Marginalarterie Abb. 70, 74
Crista intertrochanterica Abb. 180, 182 Ductus choledochus Abb. 56–59, 64
Crista intertrochanterica – Tuberculum quadratum Ductus cysticus Abb. 56–58
Abb. 182 Ductus deferens Abb. 8, 16, 17, 23, 25
Crista lacrimalis anterior Abb. 257, 258 Ductus hepaticus communis Abb. 56–58, 60, 64
Crista lacrimalis posterior Abb. 257, 258 Ductus lactiferi Abb. 298, 299
Crista sacralis mediana Abb. 128, 185, 282 Ductus pancreaticus Abb. 62–64
Crista supinatoria Abb. 399, 402, 403 Ductus paraurethralis Abb. 95
Crista supracondylaris lateralis Abb. 397–399, 402, 403 Ductus parotideus [Stenonii] Abb. 240, 243–245, 247–249
Crista supracondylaris medialis Abb. 397, 398, 400 Ductus submandibularis [Whartoni] Abb. 241, 245
Crista supraventricularis Abb. 326, 327 Ductus thoracicus Abb. 236, 315–317
Crista terminalis Abb. 329, 330 Ductus thyroglossalis Abb. 214
Crista tuberculi majoris Abb. 393, 394 Dünndarm (s.a. Intestinum tenue) Abb. 29–32, 36, 37, 51, 52
Crista tuberculi minoris Abb. 392, 393, 395 Duodenum – Ampulla Abb. 36, 37, 41, 43, 44, 55–59
Crus clitoridis Abb. 92–94 Duodenum – Pars ascendens Abb. 47, 48, 52, 60, 64, 75
Crus laterale (Anulus inguinalis superficialis) Abb. 7–11, Duodenum – Pars descendens Abb. 36, 39, 40, 56, 59–64, 75
13–16, 19–24 Duodenum – Pars horizontalis [inferior] Abb. 60–68
Crus mediale (Anulus inguinalis superficialis) Abb. 6, 7, Duodenum – Pars superior Abb. 36, 37, 39, 40, 43, 44, 55–60,
9–16, 19–26 62
Crus penis Abb. 21, 83, 85, 86 Duodenum – Pars tecta Abb. 49, 51, 65, 70
Cupula pericardii Abb. 312, 319, 322, 323 Dura mater cranialis Abb. 255, 256
Cupula pleurae Abb. 308, 315 Dura mater spinalis Abb. 267, 282–284
Curvatura major Abb. 30–34, 37–44, 53, 55–60, 62, 63, 318 Durascheide der Rückenmarkswurzeln Abb. 284
Curvatura minor Abb. 36, 37, 39–44, 53, 55–60, 62, 318
Cuspis anterior (Valv. bicusp.) Abb. 326, 327 E
Cuspis anterior (Valv. tricusp.) Abb. 326, 327, 329 Eminentia conchae Abb. 270
Cuspis posterior (Valv. bicusp.) Abb. 326, 327, 329 Eminentia iliopubica Abb. 180
Cuspis posterior (Valv. tricusp.) Abb. 326, 327, 329 Eminentia intercondylaris Abb. 193–195
Cuspis septalis Abb. 326, 329, 330 Epicardium Abb. 324, 325
Cutis Abb. 1–3, 11, 12, 15, 22, 23, 124, 209, 210, 266, 268, 289, Epicondylus lateralis (hum.) Abb. 353, 354, 356, 386–389, 397,
290, 331–333, 336, 353, 360 398, 399, 401–403
Epicondylus medialis (hum.) Abb. 359–361, 369, 370,
D 397–401
Damm Abb. 78, 88, 90, 91, 96, 97 Epididymis – Caput Abb. 15
Dermis Abb. 336 Epididymis – Corpus Abb. 16
Diaphragma Abb. 39, 40, 42, 43, 49, 53, 73–77, 303–306, Epiglottis Abb. 216
307–310, 312, 313, 315–325 Epigastrium Abb. 2, 3, 8
Diaphragma – Crus dextrum Abb. 73, 74, 76, 77 Epimysium (M. delt.) Abb. 332, 335
Diaphragma – Crus intermedium Abb. 73, 76, 77 Epiorchium Abb. 16
Diaphragma – Crus laterale Abb. 77 Epistropheus Abb. 264, 265
Diaphragma – Crus mediale Abb. 77
Diaphragma – Pars costalis Abb. 76, 77, 318, 324, 325 F
Diaphragma – Pars lumbalis Abb. 74–77 Facies anterior (Cor) Abb. 321, 325
Diaphragma – Pars sternalis Abb. 318, 324, 325 Facies articularis carpalis Abb. 406
Diaphragma urogenitale Abb. 82–84, 86, 90, 93, 94, 98 Facies articularis malleoli Abb. 205
Dickdarm Abb. 65–68, 70, 71 Facies articularis superior tibiae Abb. 193
Digitus anularis Abb. 377 Facies diaphragmatica (Cor) Abb. 325, 329, 330
Digitus medius Abb. 377, 408 Facies diaphragmatica (Pulmo) Abb. 304, 308
Digitus minimus Abb. 381, 377 Facies diaphragmatica (Splen) Abb. 44
Digitus secundus Abb. 377, 408 Facies inferior (Cor) Abb. 325, 329, 330
Discus articularis Abb. 251, 252, 397 Facies interlobaris (Pulmo) Abb. 304, 308, 318
Discus interpubicus Abb. 184 Facies lunata Abb. 181
Discus intervertebralis Abb. 73, 177, 223, 231, 284, 315–317 Facies malleolaris medialis Abb. 205
Discus triangularis Abb. 406 Facies mediastinalis (Pulmo) Abb. 305, 308
Dorsum manus Abb. 390 Facies pulmonalis (Cor) Abb. 325

842
Facies sternocostalis (Cor) Abb. 325 Fascia parotideomasseterica Abb. 242
Falx cerebelli Abb. 267 Fascia pectoralis superficialis Abb. 286, 287, 289, 292, 296,
Falx cerebri Abb. 267 297, 298, 331–333, 335, 337, 338, 340
Falx inguinalis Abb. 17 Fascia penis profunda Abb. 87
Fascia abdominis parietalis Abb. 7, 8, 17, 29, 30 Fascia penis superficialis Abb. 20, 21, 24, 81, 87, 90
Fascia antebrachii (superficialis) Abb. 358, 359, 361, 363, 364, Fascia perinei superficialis Abb. 20, 87, 90
386–389 Fascia poplitea Abb. 144–146
Fascia axillaris profunda Abb. 337–340, 342, 343, 345, 348, Fascia renalis Abb. 74
349 Fascia renalis anterior Abb. 60–64, 72–75
Fascia axillaris superficialis Abb. 297, 337, 338, 340, 341 Fascia renalis posterior Abb. 74, 75, 133, 134
Fascia brachii profunda Abb. 364 Fascia spermatica externa Abb. 5, 9, 11–16, 19–24
Fascia brachii superficialis Abb. 337, 338–341, 343–347, 350, Fascia spermatica interna Abb. 15, 16, 21–23, 25, 26
351–356, 358, 359, 361–365 Fascia subcutanea Abb. 2, 290, 350
Fascia buccotemporalis Abb. 249 Fascia subscapularis Abb. 341
Fascia cervicalis (Lamina pretrachealis) Abb. 237, 238 Fascia superficialis (abdominis) Abb. 27–30
Fascia cervicalis (Lamina superficialis) Abb. 237, 240, 241, Fascia superior diaphragmatis pelvis Abb. 93
243, 244 Fascia supraspinata Abb. 268, 269
Fascia cervicalis media Abb. 211, 212, 219–222, 225–232, Fascia temporalis Abb. 243, 247–251, 253–256
235–238 Fascia temporalis – Lamina profunda Abb. 248
Fascia cervicalis profunda Abb. 223, 228, 230–233, 237 Fascia temporalis – Lamina superficialis Abb. 243, 247, 248,
Fascia cervicalis profunda – Lamina intercarotica 253, 254
Abb. 230–233 Fascia thoracica externa Abb. 275
Fascia cervicalis profunda – Lamina prevertebralis Fascia thoracolumbalis Abb. 75, 131–134, 271, 274–279,
Abb. 232, 233, 236, 238 282–284
Fascia cervicalis superficialis Abb. 208–213, 215–223, 226, Fascia transversalis Abb. 7, 8, 17, 29, 30
237, 240, 241, 243, 244 Fascia umbilicalis Abb. 28, 29
Fascia clavipectoralis Abb. 291, 331–333, 335, 341, 342 Fascia vesicoumbilicalis Abb. 17
Fascia clitoridis Abb. 92 Fascia visceralis oesophagi Abb. 317
Fascia cremasterica Abb. 14–16, 21–23, 25, 26 Fasciculus muscularis conjunctivus Abb. 372
Fascia cribrosa Abb. 102 Fasziale Flachtunnel Abb. 100, 105, 108, 109, 110, 144–147, 150,
Fascia cruris Abb. 144–147, 149, 150, 153, 155–161, 186, 187, 188, 155
193, 194, 197, 198 Femoralisscheide Abb. 103, 105, 109
Fascia cruris profunda Abb. 151–153, 156 Femur Abb. 121, 123
Fascia deltoidea superficialis Abb. 331 Femur – Caput Abb. 130, 142, 143, 181, 183
Fascia dorsalis manus [superficialis] Abb. 388 Femur – Collum Abb. 130, 142, 143, 178, 181–183
Fascia dorsalis manus profunda Abb. 385 Femur – Condylus lateralis Abb. 188, 191, 192, 195, 196, 198
Fascia dorsalis pedis (superficialis) Abb. 163, 166 Femur – Condylus medialis Abb. 148, 191–193, 198
Fascia endothoracica Abb. 317 Femur – Corpus Abb. 143, 177, 179, 180
Fascia glutea Abb. 89, 97, 119, 121, 125, 126, 127, 131, 136, 137, Femur – Epicondylus lateralis Abb. 186–188, 192–194, 196
140, 141, 143 Femur – Epicondylus medialis Abb. 186, 189, 192, 195, 196
Fascia iliopsoas Abb. 72–74 Femur – Facies patellaris Abb. 188, 192–196
Fascia inferior diaphragmatis pelvis Abb. 97–99 Femur – Facies poplitea Abb. 197
Fascia infraspinata Abb. 271, 273–278 Femur – Fossa intercondylaris Abb. 191
Fascia inferior diaphragmatis pelvis Abb. 97–99 Fersenballen Abb. 169
Fascia intercostalis externa Abb. 271 Flexura coli dextra Abb. 36, 39, 40, 43
Fascia interossea dorsalis pedis Abb. 163 Flexura coli sinistra Abb. 39, 40, 42–45
Fascia lacrimalis Abb. 257 Fibrae intercrurales Abb. 9–13, 14–16, 19–23
Fascia lata Abb. 11, 12, 14, 15, 19, 21, 22, 24, 100, 101, 103–111, 113, Fibrae prerectales Abb. 94
115–121, 144, 145, 146 Fibula – Caput Abb. 158–162, 186, 187, 188, 190-194
Fascia masseterica Abb. 242, 247 Fibula – Corpus Abb. 153, 154, 161, 162, 199, 203
Fascia muscularis bulbi Abb. 258 Fibula – Facies lateralis Abb. 161, 162
Fascia musculi glutei medii Abb. 136–138 Fibula – Facies posterior Abb. 153, 154
Fascia musculi poplitei Abb. 151–154, 197 Fibula – Margo interosseus Abb. 199
Fascia musculi serrati anterioris Abb. 337, 342–344, 349 Fibula – Margo posterior Abb. 161
Fascia obturatoria Abb. 79, 80, 83–86, 89, 90, 98, 99 Fibula – muskelfreies Dreieck Abb. 161, 167, 168
Fascia palmaris [superficialis] Abb. 374, 376, 381 Fibularisloge Abb. 157
Fascia palmaris profunda Abb. 381 Filum terminale Abb. 283
Fascia parotidea Abb. 208, 217, 218, 220, 223, 242 Fingersehnenscheiden Abb. 382–384

843
Fissura horizontalis (pulm.) Abb. 303, 304, 309, 318, 321 Ganglion submandibulare Abb. 241
Fissura ligamenti teretis Abb. 37, 39, 42–44, 58, 59 Ganglion vertebrale Abb. 235, 236
Fissura ligamenti venosi Abb. 37, 39, 42, 43, 57–59, 62–64 Gaster Abb. 30–33, 35–44, 54–59, 61, 63, 64, 69, 71
Fissura obliqua (pulm.) Abb. 303–305, 307, 308, 310, 318 Gaster – Corpus Abb. 39, 61, 63
Flexura duodenojejunalis Abb. 47–49, 52, 60–63, 65, 66 Gaster – Incisura angularis Abb. 31, 32, 36–38, 40–43, 55, 57,
Flexura prima (Ileum) Abb. 69 58, 318
Flexura ultima (Ileum) Abb. 34, 35, 49, 51, 53, 54, 65–68 Gaster – Incisura prepylorica Abb. 40, 42, 43
Foramen intervertebrale Abb. 183, 282 Gaster – Paries anterior Abb. 30–33, 36–39, 55–58, 63, 64
Foramen ischiadicum majus Abb. 133, 179, 180, 182 Gaster – Paries posterior Abb. 44, 61, 63, 69, 71
Foramen ischiadicum minus Abb. 129, 130, 182 Gaster – Pars cardiaca Abb. 39
Foramen magnum Abb. 266, 267 Gaster – Pars pylorica Abb. 43, 58, 59
Foramen nutricium (ulnae) Abb. 397 Gerdysche Linie Abb. 131
Foramen omentale [epiploicum (Winslow)] Abb. 39, 42 Glandula lacrimalis – Pars orbitalis Abb. 256, 257
Foramen ovale Abb. 251 Glandula lacrimalis – Pars palpebralis Abb. 256
Foramen pterygopalatinum Abb. 251 Glandula parathyroidea inferior Abb. 230–233
Foramen pterygospinosum Abb. 251, 252 Glandula parathyroidea superior Abb. 230–233
Foramen sacrale anterius Abb. 180, 183 Glandula parotidea Abb. 210, 218–224, 232, 233, 239, 240–246
Foramen sacrale posterius Abb. 182 Glandula parotidea – Innervation Abb. 245
Foramen suprapiriforme Abb. 132–134 Glandula parotidea – Lobus colli Abb. 210, 218–223, 239
Foramen venae cavae Abb. 72, 76, 77 Glandula parotidea – Pars profunda Abb. 224, 241, 245, 246
Fornix conjunctivae superior Abb. 258 Glandula parotidea – Pars superficialis Abb. 224, 245, 246
Fossa acetabuli Abb. 181 Glandula parotidea accessoria Abb. 242–246, 248
Fossa axillaris Abb. 27,285–287,293–297,300–302,331,336,337 Glandula sublingualis Abb. 241
Fossa cubitalis Abb. 357, 360 Glandula submandibularis Abb. 215, 216, 224, 225, 240, 241,
Fossa iliaca Abb. 50, 183, 184 245, 246
Fossa infraclavicularis Abb. 285, 287–289, 293–295, 298, Glandula suprarenalis Abb. 72–74, 76
300–302, 337 Glandula thyroidea Abb. 214, 215, 216, 219–222, 226, 230–235
Fossa infraspinata Abb. 396 Glandula thyroidea – Polus inferior Abb. 231
Fossa infratemporalis Abb. 250, 251, 252 Glandula thyroidea – Polus superior Abb. 230, 231
Fossa inguinalis lateralis Abb. 7 Glandula thyroidea accessoria Abb. 213–215
Fossa intercondylaris Abb. 191 Glandula vestibularis major Abb. 98, 99
Fossa ischioanalis Abb. 79, 89, 90, 94 Glandulae sudoriferae apocrinae Abb. 336
Fossa jugularis (colli) Abb. 208, 209, 285, 286, 288, 293, 295 Glandulae tarsales Abb. 258
Fossa olecrani Abb. 398, 401 Glandulae thyroidea accessoriae Abb. 214
Fossa ovalis Abb. 4, 330 Glans clitoridis Abb. 88, 90, 92–99
Fossa poplitea Abb. 116, 117 Glans penis Abb. 12, 13, 16, 18–20, 78, 87
Fossa retromandibularis Abb. 221, 247 Glans penis – Collum Abb. 18
Fossa rhomboidea Abb. 267 Glans penis – Corona Abb. 18, 20
Fossa supraclavicularis major Abb. 209, 228, 229, 286, 288, Glomus caroticum Abb. 222, 224
293–295, 298, 315, 331, 343, 344 Gonion Abb. 217, 221
Fossa supraclavicularis minor Abb. 285, 286, 288, 331
Fossa supraspinata Abb. 393, 396 H
Frenulum clitoridis Abb. 88, 95, 96 Hamulus ossis hamati Abb. 373, 379, 405, 409
Frenulum labiorum pudendi Abb. 88, 96, 97 Haustra coli Abb. 31, 32, 34–37, 39, 41, 45, 46, 49–52, 65–67, 71
Fundus gastricus Abb. 318 Headsche Zonen Abb. 35
Fundus vesicae biliaris [felleae] Abb. 34 Hepar Abb. 31–44, 49, 50, 53, 55–64
Funiculus spermaticus Abb. 4–9, 11–15, 19–25, 100, 102, 105, Hepar – Appendix fibrosa Abb. 42
108–113 Hepar – Facies diaphragmatica Abb. 33–35, 37, 39–41, 43, 49,
Fußsohlennische Abb. 169 50, 64
Hepar – Facies visceralis Abb. 36–39, 41–44, 56–58, 60–63
G Hepar – Lobus caudatus Abb. 39, 43, 56–61
Galea aponeurotica Abb. 269 Hepar – Lobus dexter Abb. 33–35, 37, 39–41, 43, 49, 50, 53,
Gallaudetsche Faszie [Fascia perinei] Abb. 269 55–58
Ganglion aorticorenale Abb. 72 Hepar – Lobus quadratus Abb. 36, 38, 41, 42, 55–58, 60
Ganglion cervicale medium Abb. 234, 235 Hepar – Lobus sinister Abb. 34–44, 53, 55, 56, 60–64
Ganglion cervicale superius Abb. 233 Hepar – Margo inferior Abb. 31–38, 41, 55, 57, 318
Ganglion coeliacum Abb. 72–74, 76, 77 Hepar – Tuber omentale Abb. 57, 58
Ganglion spinale (sensorium nervi spinalis) Abb. 267 Hernia inguinalis Abb. 18–26

844
Hernia inguinalis – Bruchpforte Abb. 19, 20 K
Hernia inguinalis – Bruchsack Abb. 19, 21–26 Karpale Sehnenscheiden Abb. 380, 381
Hernia inguinalis – Bruchsackhals Abb. 19, 20, 22, 26 Keith-Flackscher Sinusknoten Abb. 330
Hesselbach-Band (Lig. interfoveolare) Abb. 17, 25 Kopfschwarte Abb. 261, 262, 266
Hiatus adductorius [tendineus] Abb. 124, 148
Hiatus analis Abb. 94 L
Hiatus levatorius Abb. 94 Labium majus pudendi Abb. 88–91, 93–100
Hiatus musculi levatoris ani Abb. 85 Labium minus pudendi Abb. 88–90, 92–99
Hiatus oesophageus Abb. 72–74, 77 Labrum acetabuli Abb. 142, 143, 181–183
Hiatus saphenus Abb. 100, 103–109 Labrum glenoidale Abb. 393
Hiatus vaginalis Abb. 94 Lacertus fibrosus Abb. 358, 361–368, 370
Hilum pulmonis Abb. 305, 306, 311, 313 Lacuna lymphatica Abb. 103, 104
Hilum renale Abb. 73, 74 Lacuna vasorum Abb. 100, 105, 108, 110
Hilum splenicum Abb. 44 Lamina arcus vertebrae Abb. 282, 284
Humerus Abb. 273, 354–356, 365, 397, 398–403 Lamina cribrosa Abb. 104
Humerus – Collum chirurgicum Abb. 273 Lamina cribrosa axillaris (Eisler) Abb. 337
Humerus – Facies anterolateralis Abb. 365, 397, 399, 402, Lamina intercarotica (Fascia cervic. prof.) Abb. 223
403 Lamina pretrachealis (Fascia cervicalis) Abb. 211, 212,
Humerus – Facies anteromedialis Abb. 397, 399, 400 219–222, 225–233, 235, 236
Humerus – Facies posterior Abb. 398, 400, 401 Lamina profunda strati subcutanei Abb. 97, 100–106, 108,
Hymen Abb. 94 115, 119, 208, 220, 222, 253, 255, 286, 287, 289, 290, 296–298,
Hyperthelie Abb. 27, 28 331–333, 335, 350, 351, 359, 360, 363, 364, 386–389
Hypochondrium Abb. 2, 3 Lamina superficialis (Fascia cervicalis) Abb. 210–213,
Hypogastrium Abb. 2, 3, 5, 6, 7 215–223, 226
Hypothenar Abb. 374, 381 Lamina tragi Abb. 247, 249
Lamina vastoadductoria Abb. 116–118
I Leistenbeuge Abb. 27, 28
Ileum Abb. 34, 35, 46–54, 65–71 Leistenhernie Abb. 18–26
Ileum – Flexura prima Abb. 69 Levatorschenkel Abb. 94
Ileum – Flexura ultima Abb. 34, 35, 49, 51, 53, 54, 65–68 Ligamenta carpometacarpalia dorsalia Abb. 404, 410, 412,
Incisura acetabuli Abb. 181 414
Incisura angularis Abb. 318 Ligamenta carpometacarpalia palmaria Abb. 405
Incisura cardiaca Abb. 31, 32, 36–38, 40–43, 55, 57, 58, 308 Ligamenta collateralia (Art. cubiti) Abb. 399
Incisura ischadica ninor Abb. 178, 185 Ligamenta costoxiphoidea Abb. 288, 291, 292
Incisura ischiadica major Abb. 133, 134, 178, 184, 185 Ligamenta intercarpalia dorsalia Abb. 404, 410, 412
Incisura jugularis Abb. 208–214, 226–230, 303 Ligamenta sacroiliaca anteriora Abb. 177, 183, 184
Incisura ligamenti teretis Abb. 31–36, 38, 41, 53, 55 Ligamenta sacroiliaca posteriora Abb. 134, 178, 180, 182
Incisura pancreatis Abb. 62, 63 Ligamenta sternocostalia radiata Abb. 291
Incisura radialis Abb. 398, 399, 401 Ligamentum acromioclaviculare Abb. 394–396
Incisura thyroidea superior Abb. 212, 229 Ligamentum anulare radii Abb. 397, 399, 401–403
Incisura trochlearis Abb. 398–403 Ligamentum arcuatum laterale – Quadratusarkade
Incisurae semilunares coli Abb. 45, 46 Abb. 77
Inguinalhernie Abb. 18–26 Ligamentum arcuatum medianum – Aortenarkade Abb. 77
Intersectio tendinea m. recti abdominis Abb. 7, 8 Ligamentum arcuatum pubis Abb. 85, 86
Intersectio tendinea m. semitendinosi Abb. 121–124 Ligamentum arteriosum (Botalli) Abb. 317
Intersectio tendinea m. sternohyoidei Abb. 211–213, 215 Ligamentum bifurcatum – Ligamentum calcaneocuboideum
Intersectio tendinea m. sternothyroidei Abb. 213, 214 Abb. 199
Intestinum crasssum Abb. 34, 65–68, 70, 71 Ligamentum bifurcatum – Ligamentum calcaneonaviculare
Intestinum tenue Abb. 29–32, 36–38, 45–48, 51, 52, 54, 70, 71 Abb. 199
Iris Abb. 258 Ligamentum calcaneocuboideum dorsale Abb. 205
Isthmus glandulae thyroideae Abb. 211–216, 226, 228, 229 Ligamentum calcaneocuboideum plantare Abb. 202, 205
Ligamentum calcaneofibulare Abb. 199, 200
J Ligamentum calcaneonaviculare plantare Abb. 205
Jejunum Abb. 35, 46, 47, 48, 52, 54, 65–69 Ligamentum capitis femoris Abb. 181
Jejunum – Flexura prima Abb. 67, 68 Ligamentum carpi arcuatum dorsale Abb. 404, 410, 412
Junctura tendinum Abb. 385, 411, 413 Ligamentum carpi arcuatum palmare Abb. 405
Ligamentum carpi dorsale Abb. 385, 388–390, 411, 413
Ligamentum carpi palmare Abb. 380, 381

845
Ligamentum carpi radiatum Abb. 405, 409 Ligamentum iliofemorale Abb. 141, 142, 177, 179–181, 183,
Ligamentum carpi transversum Abb. 373, 377, 379, 384, 409 184
Ligamentum carpi volare Abb. 374, 375 Ligamentum iliofemorale – Pars descendens Abb. 177, 179,
Ligamentum carpometacarpale dorsale Abb. 404 183
Ligamentum collaterale (Art. interphal. dist.) Abb. 404 Ligamentum iliofemorale – Pars transversa Abb. 141, 177,
Ligamentum collaterale (Art. interphal. poll.) Abb. 405 179, 183
Ligamentum collaterale (Art. interphal. prox.) Abb. 404, Ligamentum iliolumbale Abb. 177, 183, 184, 282
405 Ligamentum inguinale Abb. 4–16, 25, 100, 103–110, 113, 114,
Ligamentum collaterale carpi radiale Abb. 404, 406 177, 181, 183, 184
Ligamentum collaterale carpi ulnare Abb. 404 Ligamentum innominatum Hyrtl Abb. 252
Ligamentum collaterale fibulare (genus) Abb. 187, 188, 193, Ligamentum interclaviculare Abb. 315
194 Ligamentum interfoveolare [Hesselbach] Abb. 17, 25
Ligamentum collaterale mediale [deltoideum] Ligamentum interspinale Abb. 283
Abb. 202, 203, 206 Ligamentum intertransversarium Abb. 280, 281, 282
Ligamentum collaterale mediale [deltoideum] – Pars Ligamentum ischiofemorale Abb. 129, 141, 178–182, 185
tibiocalcanea Abb. 202, 203, 206 Ligamentum lacinatum Abb. 156
Ligamentum collaterale mediale [deltoideum] – Pars Ligamentum lacunare [Gimbernati] Abb. 104
tibionavicularis Abb. 203, 206 Ligamentum lienorenale Abb. 44, 86
Ligamentum collaterale mediale [deltoideum] – Pars Ligamentum longitudinale anterius Abb. 76, 177, 315
tibiotalaris anterior Abb. 203, 206 Ligamentum lumbocostale Abb. 132, 282
Ligamentum collaterale mediale [deltoideum] – Pars Ligamentum collaterale mediale [deltoideum] Abb. 202,
tibiotalaris posterior Abb. 203 203, 206
Ligamentum collaterale radiale Abb. 397–399, 402, 403 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum] – Pars
Ligamentum collaterale tibiale Abb. 186, 189, 195, 197 tibiocalcanea Abb. 202, 203, 206
Ligamentum collaterale tibiale – Pars tibiae Abb. 189 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum] – Pars
Ligamentum collaterale ulnare Abb. 397–400 tibionavicularis Abb. 203, 206
Ligamentum conoideum Abb. 395, 396 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum] – Pars
Ligamentum coracoacromiale Abb. 392, 393, 395 tibiotalaris anterior Abb. 203, 206
Ligamentum coracoclaviculare Abb. 392, 393, 395, 396 Ligamentum collaterale mediale [deltoideum] – Pars
Ligamentum coracohumerale Abb. 392–395 tibiotalaris posterior Abb. 203
Ligamentum costotransversarium Abb. 278–281 Ligamentum meniscofemorale posterius Abb. 198
Ligamentum costotransversarium laterale Abb. 278–281 Ligamentum metacarpale transversum profundum
Ligamentum costotransversarium superius Abb. 280, 281 Abb. 405, 409, 410, 412
Ligamentum costoxiphoideum Abb. 290 Ligamentum metacarpale transversum superficiale
Ligamentum cricothyroideum medianum Abb. 214, 215, Abb. 374, 375
228, 229 Ligamentum metatarsale transversum profundum
Ligamentum cricotracheale Abb. 214 Abb. 175, 205
Ligamentum cruciatum anterius Abb. 192–196 Ligamentum natatorium Abb. 375
Ligamentum cruciatum posterius Abb. 195, 198 Ligamentum nuchae Abb. 259, 261, 263, 266, 267, 269
Ligamentum cuboideonaviculare dorsale Abb. 199, 205 Ligamentum obliquum Cooperi Abb. 399, 400
Ligamentum cuneocuboideum dorsale Abb. 200 Ligamentum oesophageale Abb. 55
Ligamentum cuneonaviculare dorsale Abb. 200, 203 Ligamentum palmare Abb. 384, 405, 409
Ligamentum cystocolicum Abb. 38, 53 Ligamentum palpebrale mediale Abb. 258
Ligamentum falciforme Abb. 31–34, 35, 40, 53, 55–62, 64, 318 Ligamentum patellae Abb. 186–190, 195
Ligamentum flavum Abb. 282, 284 Ligamentum pectineum Abb. 17, 177, 183, 184
Ligamentum fundiforme penis Abb. 4–6, 9 Ligamentum phrenicocolicum Abb. 39, 42, 43
Ligamentum gastrocolicum Abb. 31–44, 53–59 Ligamentum phrenicogastricum Abb. 55
Ligamentum gastrosplenicum [gastrolienale] Abb. 40, Ligamentum phrenicopericardiacum dextrum (Tandler)
42–44, 318 Abb. 304
Ligamentum glenohumerale inferius Abb. 392, 393 Ligamentum phrenicopulmonale dextrum (Teutleben)
Ligamentum glenohumerale medium Abb. 392, 393, 395 Abb. 304
Ligamentum glenohumerale superius Abb. 392, 393, 395 Ligamentum pisohamatum Abb. 405, 409
Ligamentum hepatoduodenale Abb. 36–39, 42, 43, 53, 64 Ligamentum pisometacarpale Abb. 405, 409
Ligamentum hepatogastricum Abb. 36–40, 42, 43, 53, 56, 58, Ligamentum plantare Abb. 173, 205
63, 64, 318 Ligamentum plantare longum Abb. 199, 202, 203, 205
Ligamentum hepatogastricum – Pars densa Abb. 42 Ligamentum pterygospinale (Civinini) Abb. 251, 252
Ligamentum hepatogastricum – Pars flaccida Abb. 42 Ligamentum pubicum superius Abb. 17, 177, 184
Ligamentum hepatorenale Abb. 53 Ligamentum pubofemorale Abb. 177, 179, 184

846
Ligamentum pulmonale Abb. 308, 312, 316 Linea intertrochanterica Abb. 177, 180, 184
Ligamentum quadratum Abb. 397 Linea musculi solei Abb. 151, 152, 153
Ligamentum radiocarpale dorsale Abb. 404, 410, 412 Linea nuchalis inferior Abb. 266
Ligamentum radiocarpale palmare Abb. 405, 409 Linea nuchalis superior Abb. 259, 263, 266
Ligamentum reflexum ligamenti inguinalis Abb. 26 Linea nuchalis suprema Abb. 259, 263, 266, 269
Ligamentum sacroiliacum distale (Fick) Abb. 134 Linea semilunaris Abb. 7
Ligamentum sacrospinale Abb. 91–93, 99, 178, 182, 184, 185 Linea supracondylaris medialis Abb. 148
Ligamentum sacrotuberale Abb. 79–86, 89–92, 94, 98, 99, Lingula pulmonis sinistri Abb. 303, 308, 318
128–130, 133, 134, 178–182, 184, 185 Lobulus auriculae Abb. 209
Ligamentum sacrotuberale – Processus falciformis Lobus caudatus Abb. Abb. 34–36, 38, 41, 42, 55–58, 60
Abb. 178, 179 Lobus hepatis dexter Abb. 33, 35, 37, 39–41, 43, 50, 53, 55–58,
Ligamentum sphenomandibulare Abb. 251, 252 318
Ligamentum splenorenale Abb. 44 Lobus hepatis sinister Abb. 33–44, 53, 55, 56, 60–64, 318
Ligamentum sternoclaviculare posterius Abb. 315 Lobus inferior – Facies interlobaris Abb. 308
Ligamentum sternocostale radiatum Abb. 288, 290 Lobus inferior (pulm.) Abb. 303–306, 308–311, 318
Ligamentum stylomandibulare Abb. 222, 247, 250–252 Lobus medius (pulm.) Abb. 303–307, 309, 318, 321
Ligamentum suspensorium lobi pyramidalis Abb. 214 Lobus quadratus Abb. 34, 35, 38, 41, 57, 58, 198
Ligamentum suspensorium mammarium [inferius] Lobus superior (pulm.) Abb. 303–309, 311, 312, 316, 318, 321
Abb. 296–298 Lumbalpunktion Abb. 282, 283
Ligamentum suspensorium mammarium [laterale]
Abb. 296–298 M
Ligamentum suspensorium mammarium [mediale] Mackenzie-Zone Abb. 35
Abb. 298 Malleolus lateralis Abb. 163, 165, 167, 199, 202, 205, 206
Ligamentum suspensorium mammarium [superius] Malleolus medialis Abb. 156, 163, 165, 202, 205, 206
Abb. 298 Mamilla Abb. 27, 28, 285–287, 288, 290, 291, 300, 301
Ligamentum talocalcaneum anterius [dorsale] Abb. 199 Mamma Abb. 293–302
Ligamentum talocalcaneum interosseum Abb. 199, 200 Mamma accessoria Abb. 27, 28
Ligamentum talocalcaneum laterale Abb. 199 Mamma exstirpata Abb. 299
Ligamentum talofibulare anterius Abb. 199, 200, 205 Mamma masculina Abb. 289
Ligamentum talonaviculare Abb. 199, 205 Mamma muliebris Abb. 293–302
Ligamentum teres hepatis Abb. 31–35, 38, 41, 44, 53, 55–61, Mandibula Abb. 209, 211, 240, 241, 249
64, 318 Mandibula – Linea obliqua Abb. 249
Ligamentum teres uteri Abb. 9, 10, 106 Manubrium sterni Abb. 209, 291, 303, 305, 306, 307, 309–313,
Ligamentum thyrohyoideum laterale Abb. 231, 234 324, 325
Ligamentum thyrohyoideum medianum Abb. 213, 214, Manus Abb. 374–385, 390, 391
216 Margo acetabuli Abb. 141, 179, 180, 185
Ligamentum tibiofibulare anterius Abb. 199, 200, 206 Margo acutus (cord.) Abb. 321
Ligamentum tibiofibulare posterius Abb. 202, 203 Margo anterior (pulm.) Abb. 303–305, 308
Ligamentum transversum acetabuli Abb. 181 Margo anterior tibiae Abb. 158
Ligamentum transversum genus Abb. 196 Margo dexter (cord.) Abb. 321, 324, 330
Ligamentum transversum scapulae inferius Abb. 394 Margo falciformis Abb. 100, 103–109
Ligamentum transversum scapulae superius Abb. 393, 395, Margo falciformis – Cornu inferius Abb. 104, 106, 107
396 Margo falciformis – Cornu superius Abb. 104, 106, 107
Ligamentum trapezoideum Abb. 392, 393, 395, 396 Margo inferior (Hepar) Abb. 318
Ligamentum ulnocarpale palmare Abb. 405, 409 Margo inferior (pulm.) Abb. 304
Ligamentum vaginale Abb. 383 Margo infraorbitalis Abb. 257
Ligamentum vertebropleurale Abb. 234, 236 Margo obtusus (cord.) Abb. 325
Limbus acetabuli Abb. 141, 179, 180, 185 Margo supraorbitalis Abb. 257
Limbus corneae Abb. 258 Masseterpfropf Abb. 249
Limbus fossae ovalis Abb. 330 Medianusgabel Abb. 347, 348
Limbus posterior palpebrae Abb. 258 Mediastinum (Pars posterior) Abb. 315–317
Linea alba Abb. 1, 2, 4, 7, 17, 27–30, 286, 290 Mediastinum superius Abb. 310
Linea alba colli Abb. 209, 211, 226–231 Meibomsche Drüsen Abb. 258
Linea arcuata Abb. 8 Membrana atlanto-occipitalis posterior Abb. 266, 267
Linea arcuata accessoria Abb. 8 Membrana fibrosa (Art. cubiti) Abb. 397, 401
Linea glutea anterior Abb. 185 Membrana fibrosa (Art. humeri) Abb. 393
Linea glutea inferior Abb. 185 Membrana intercostalis externa Abb. 291, 334
Linea glutea posterior Abb. 178, 179, 185 Membrana intercostalis interna Abb. 280, 281

847
Membrana interossea antebrachii Abb. 388, 399, 400, 406, Musculus auricularis superior Abb. 248, 253, 255, 259, 260,
409, 410, 412 266, 268–270
Membrana interossea cruris Abb. 160, 199, 203 Musculus biceps brachii Abb. 336, 338–340, 342–352,
Membrana obturatoria Abb. 177, 178, 183 358–366, 369–372, 392–394, 396
Membrana sterni Abb. 287–288, 290, 291, 343–347 Musculus biceps brachii – Caput breve Abb. 338–340,
Membrana synovialis (Art. cubiti) Abb. 401 342–349
Membrana thyrohyoidea Abb. 214, 216, 221, 224, 232 Musculus biceps brachii – Caput longum Abb. 396
Meniscus lateralis Abb. 188, 192–194, 196, 198 Musculus biceps brachii – Tendo capitis longi
Meniscus medialis Abb. 195, 196, 198 Abb. 392–394
Mentum Abb. 209, 210 Musculus biceps femoris Abb. 91, 92, 120–124, 145–153, 187,
Mesenteriolum Abb. 49–51, 53, 67, 68, 71 188, 193, 194, 197, 198
Mesenterium Abb. 46–52, 65–68, 69 Musculus biceps femoris – Caput breve Abb. 123, 124
Mesoappendix Abb. 49–51, 53, 67, 68, 71 Musculus biceps femoris – Caput longum Abb. 120–124
Mesocolon Abb. 38–40, 44–52, 54, 59, 65–71, 75 Musculus brachialis Abb. 352, 358, 362–365, 368, 369, 372
Mesocolon ascendens Abb. 38, 48, 49, 51, 54, 65–68 Musculus brachioradialis Abb. 354–372
Mesocolon descendens Abb. 47, 48, 52, 75 Musculus buccinator Abb. 245, 249–251
Mesocolon transversum Abb. 39, 40, 44–47, 49–52, 59, 65–71, Musculus bulbospongiosus Abb. 13, 78–82, 91, 92, 98, 99
106 Musculus constrictor pharyngis inferior Abb. 221, 224, 225,
Mesotendineum Abb. 380, 381, 393 228, 231–233, 235
Mesotendineum (Varietät) Abb. 393 Musculus constrictor pharyngis inferior – Pars thyropha-
Mons pubis Abb. 3, 10, 88–90, 92, 96, 97, 99 ryngea Abb. 221, 225, 228
Monticulus Abb. 170, 374 Musculus coracobrachialis Abb. 333, 334, 337, 341, 342, 345,
Musculi adductores Abb. 24 346, 348, 349, 351, 352
Musculi extensores femoris Abb. 24 Musculus cremaster Abb. 5–8, 13–16, 19–26, 111
Musculi fibulares Abb. 194 Musculus cricothyroideus Abb. 212–216, 228, 229
Musculi flexores digitorum – Chiasma tendineum Abb. 175, Musculus deltoideus Abb. 226, 227, 269, 271–273, 293–296,
176 331–335, 336, 338, 339, 342, 343, 345–349, 353, 354
Musculi intercostales Abb. 305 Musculus deltoideus – Pars clavicularis Abb. 339
Musculi interossei Abb. 205 Musculus deltoideus – Pars spinalis Abb. 273
Musculi interossei dorsales Abb. 175, 176 Musculus depressor anguli oris Abb. 242–246, 249, 251
Musculi interossei plantares Abb. 175, 176 Musculus depressor labii inferioris Abb. 242
Musculi interspinales Abb. 264 Musculus digastricus Abb. 218, 224, 225, 232, 233–235, 240,
Musculi levatores costarum breves Abb. 280 241, 245, 246, 247–252
Musculi lumbricales Abb. 172–176 Musculus digastricus – Tendo intermedius Abb. 218
Musculi pectinati Abb. 329, 330 Musculus digastricus – Venter anterior
Musculi peronei Abb. 194 Abb. 224, 225, 240, 241
Musculus abductor digiti minimi Abb. 163, 171–176, 373, 376, Musculus digastricus – Venter posterior Abb. 215, 219–225,
377, 380, 385 232–235, 246, 247, 250–252
Musculus abductor hallucis Abb. 175, 204 Musculus erector spinae Abb. 75, 135
Musculus abductor pollicis brevis Abb. 373, 375–377, 379–381 Musculus extensor carpi radialis Abb. 355
Musculus abductor pollicis brevis – Pars profunda Abb. 376 Musculus extensor carpi radialis brevis Abb. 365, 367–371,
Musculus abductor pollicis brevis – Pars superficialis 385–390, 411, 413
Abb. 376 Musculus extensor carpi radialis longus Abb. 354, 356,
Musculus abductor pollicis longus Abb. 373, 379–381, 367–372, 385, 388, 390, 411, 413
385–390 Musculus extensor carpi ulnaris Abb. 367, 385–390
Musculus adductor brevis Abb. 112–114 Musculus extensor digiti minimi Abb. 385–390, 411, 413
Musculus adductur hallucis – Caput obliquum Abb. 175 Musculus extensor digitorum Abb. 367, 368, 385–391, 411,
Musculus adductor hallucis – Caput transversum Abb. 174, 413
175 Musculus extensor digitorum brevis Abb. 163–165, 167, 168,
Musculus adductor longus Abb. 97, 100, 105, 109–114, 117 201, 207
Musculus adductor magnus Abb. 78, 88–94, 96, 97, 116–124, Musculus extensor digitorum communis Abb. 188
189 Musculus extensor digitorum longus Abb. 157, 159–165, 167,
Musculus adductor minimus Abb. 124 168, 187, 201, 207
Musculus adductor pollicis Abb. 379–381, 411, 413 Musculus extensor hallucis brevis Abb. 163–165, 167, 168,
Musculus adductor pollicis – Caput transversum Abb. 380, 201, 207
381 Musculus extensor hallucis longus Abb. 159, 160, 163–165,
Musculus auricularis anterior Abb. 248, 253, 254 167, 168, 201, 207
Musculus auricularis posterior Abb. 259, 260, 268, 269 Musculus extensor indicis Abb. 385, 387, 388–390, 411, 413

848
Musculus extensor pollicis brevis Abb. 373, 380, 381, 385, Musculus infraspinatus Abb. 271, 273
387–390, 411 Musculus intercostalis externus Abb. 132, 271, 275, 279–281,
Musculus extensor pollicis longus Abb. 385, 387–390, 411, 291, 292, 316, 334, 345, 346
413 Musculus intercostalis internus Abb. 132, 291, 292, 281, 316,
Musculus fibularis [peroneus] brevis Abb. 150, 158–165, 334
167, 168, 201 Musculus intercostalis intimus Abb. 132, 281, 316
Musculus fibularis [peroneus] longus Abb. 157–162, 187, 188, Musculus interosseus dorsalis Abb. 375, 383, 385, 390, 391,
192, 201, 202, 205 411, 413
Musculus fibularis [peroneus] tertius Abb. 157, 162–165, 167, Musculus interosseus palmaris II Abb. 379
168, 201, 207 Musculus interosseus plantaris III (für Digitus V) Abb. 173
Musculus flexor carpi radialis Abb. 363, 364, 366–373, Musculus intertransversarius Abb. 280, 282
379–381 Musculus intertransversarius lateralis lumborum Abb. 282
Musculus flexor carpi ulnaris Abb. 360, 363, 366, 368–370, Musculus intertransversarius medialis lumborum Abb. 282
373, 379–381 Musculus ischiobulbosus (Var.) Abb. 98, 99
Musculus flexor digiti minimi brevis Abb. 173–176, 373, 376, Musculus ischiocavernosus Abb. 79–86, 98, 91–94, 99
377, 380, 383 Musculus ischiococcygeus Abb. 80, 82–85, 91–94, 98, 99
Musculus flexor digitorum brevis Abb. 171–176 Musculus ischiopubicus Abb. 86
Musculus flexor digitorum longus Abb. 151–153, 156, 72–176, Musculus latissimus dorsi Abb. 131, 132, 271–278, 283, 284,
202–204 337, 338, 340–349, 352
Musculus flexor digitorum profundus Abb. 366, 367, 371, Musculus levator ani Abb. 79–86, 90–94, 98, 99
372, 375, 378–384 Musculus levator costae Abb. 279–281
Musculus flexor digitorum superficialis Abb. 366–373, 375, Musculus levator costae brevis Abb. 279–281
377, 379, 380–384 Musculus levator costae longus Abb. 279, 280
Musculus flexor digitorum superficialis – Caput humeroul- Musculus levator palpebrae superioris Abb. 256–258
nare Abb. 365, 368–372 Musculus levator scapulae Abb. 238, 239, 261–267, 269, 270,
Musculus flexor digitorum superficialis – Caput radiale 272, 274, 275, 277, 278
Abb. 366–372, 379, 380 Musculus longissimus Abb. 277–279
Musculus flexor digitorum superficialis – Caput superficiale Musculus longissimus capitis Abb. 262–266, 269, 270
Abb. 373, 375–377, 379, 380, 382, 383 Musculus longissimus cervicis Abb. 262, 264, 265
Musculus flexor hallucis brevis Abb. 171–173, 175, 176 Musculus longissimus thoracis Abb. 261–263, 265, 280, 283,
Musculus flexor hallucis brevis – Caput laterale Abb. 173, 284
175 Musculus longus capitis Abb. 223, 224, 231–233, 235, 238
Musculus flexor hallucis brevis – Caput mediale Abb. 173, Musculus longus colli Abb. 223, 228, 230–233
175 Musculus lumbricalis I Abb. 373, 375–378, 380–384
Musculus flexor hallucis longus Abb. 150–154, 156, 173–175, Musculus lumbricalis II Abb. 379, 382, 384
204 Musculus lumbricalis III Abb. 379, 382, 383, 384
Musculus flexor pollicis brevis Abb. 373, 375–377, 379–383 Musculus lumbricalis IV Abb. 373, 377, 380, 382
Musculus flexor pollicis longus Abb. 366–372, 379, 380 Musculus masseter Abb. 224, 225, 240–246, 248, 249–251
Musculus frontalis Abb. 249 Musculus masseter – Pars profunda Abb. 248
Musculus gastrocnemius – Caput laterale Abb. 121–123, 144, Musculus masseter – Pars superficialis Abb. 248
146–153, 186–188, 192, 193, 197, 198 Musculus multifidus Abb. 267, 283, 284
Musculus gastrocnemius – Caput mediale Abb. 121–123, Musculus mylohyoideus Abb. 224, 225, 240, 241, 245, 246
144–153, 155, 156, 186, 189, 197, 198 Musculus obliquus capitis inferior Abb. 266, 267
Musculus gemellus inferior Abb. 91, 92, 127–130 Musculus obliquus capitis superior Abb. 265, 266
Musculus gemellus superior Abb. 91, 92, 127–129, 130 Musculus obliquus externus abdominis Abb. 4–8, 27–30,
Musculus gluteus maximus Abb. 79–85, 88–94, 97–99, 131–134, 279, 282, 286, 287, 290, 291, 305, 306
119–134, 136–143 Musculus obliquus internus abdominis Abb. 5–8, 25, 26,
Musculus gluteus medius Abb. 127, 129–134, 137–143 131–134, 277–279, 282–284
Musculus gluteus minimus Abb. 129, 13o, 139–143 Musculus obturatorius externus Abb. 112
Musculus gracilis Abb. 78, 88–94, 96, 97, 111–113, 121–124, Musculus obturatorius internus Abb. 91, 92, 99, 127–130
146–152, 155, 189, 197, 198 Musculus occipitofrontalis (Venter frontalis) Abb. 248,
Musculus hyoglossus Abb. 221, 232, 233, 241 249
Musculus iliacus Abb. 76 Musculus occipitofrontalis (Venter occipitalis) Abb. 259,
Musculus iliococcygeus Abb. 84–86, 91, 93, 98, 99 261, 263, 264, 266–270
Musculus iliocostalis Abb. 261–265, 270, 275, 277–280, 283, Musculus omohyoideus Abb. 213, 215, 216–225, 227–233,
284 235–241, 286, 288
Musculus iliocostalis cervicis Abb. 261–265, 270 Musculus omohyoideus – Venter inferior Abb. 216, 225,
Musculus iliopsoas Abb. 110–114 236, 238, 239

849
Musculus omohyoideus – Venter superior Abb. 215, 216, Musculus scalenus anterior Abb. 234–239
218–221, 225 Musculus scalenus medius Abb. 223, 236–239, 270
Musculus opponens digiti minimi Abb. 173–176 Musculus scalenus posterior Abb. 239, 270
Musculus opponens pollicis Abb. 376, 377 Musculus semimembranosus Abb. 119–124, 144, 145, 147, 149,
Musculus orbicularis oculi (Pars orbitalis) Abb. 242–245, 150–154, 197, 198
248, 253–255 Musculus semispinalis capitis Abb. 261–266, 269, 270
Musculus orbicularis oris Abb. 242 Musculus semispinalis cervicis Abb. 264–267
Musculus palmaris brevis Abb. 374–376 Musculus semispinalis thoracis Abb. 264
Musculus palmaris longus Abb. 366, 367, 374, 375 Musculus semitendinosus Abb. 88–94, 119–124, 144–155,
Musculus papillaris anterior Abb. 326–328 189, 197, 198
Musculus papillaris posterior Abb. 327 Musculus serratus anterior Abb. 131, 238, 239, 287, 302, 337,
Musculus pectineus Abb. 100, 103–107, 109–114, 138 339–349
Musculus pectoralis major Abb. 226–228, 230, 286, 287, 288, Musculus serratus posterior inferior Abb. 132, 261, 269, 270,
290, 291, 294, 296–298, 306, 307, 311, 313, 331–335, 337–340, 275, 277, 278, 283, 284
342–349 Musculus soleus Abb. 149–159, 161, 187, 188, 193, 197, 198, 204
Musculus pectoralis major – Pars abdominalis Abb. 287, Musculus sphincter ani externus Abb. 83
290, 347 Musculus sphincter ani externus – Pars profunda Abb. 85,
Musculus pectoralis major – Pars clavicularis 86, 91, 94, 97
Abb. 226–228, 230, 287, 288, 332–335, 343–347 Musculus sphincter ani externus – Pars subcutanea
Musculus pectoralis major – Pars sternocostalis Abb. 226, Abb. 78, 80, 82, 85, 86, 97, 98, 99
230, 287, 290, 291, 332–335, 343, 344–346, 347 Musculus sphincter ani externus – Pars superficialis
Musculus pectoralis minor Abb. 291, 306, 307, 313, 333–335, Abb. 78–82, 84, 85, 86, 91, 94, 96–99
342, 345–348 Musculus spinalis thoracis Abb. 277–280, 283, 284
Musculus piriformis Abb. 92, 127–130, 134, 140–143 Musculus splenius capitis Abb. 238, 239, 259–270
Musculus plantaris Abb. 121–123, 148, 149, 151–154, 197, 198, Musculus splenius cervicis Abb. 261–265, 269, 270, 277,
204 278
Musculus popliteus Abb. 149, 153, 188, 193, 194, 197, 198 Musculus sternocleidomastoideus Abb. 208–241, 243, 244,
Musculus pronator quadratus Abb. 371 248, 250, 251, 259–266, 267–270, 272, 285–287, 288, 290, 291,
Musculus pronator teres Abb. 358, 360–372 293–295, 298, 303, 305, 310–313, 324, 331, 334
Musculus pronator teres – Caput humerale Abb. 365, Musculus sternocleidomastoideus – Caput claviculare
368–372 Abb. 224, 227–230
Musculus pronator teres – Caput ulnare Abb. 365, 368–371 Musculus sternocleidomastoideus – Caput sternale
Musculus psoas major Abb. 17, 51, 72–77, 282 Abb. 208, 226, 227–231, 287, 288, 290, 291, 303, 310–313, 334
Musculus pterygoideus lateralis Abb. 250, 251 Musculus sternohyoideus Abb. 209–216, 219–222, 228–233,
Musculus pterygoideus medialis Abb. 251 235, 236, 240, 241
Musculus pubococcygeus Abb. 84, 85, 86, 98 Musculus sternothyroideus Abb. 209, 211–216, 227–229,
Musculus puborectalis Abb. 80, 85, 94, 98, 99 232, 233, 235
Musculus pyramidalis Abb. 45 Musculus styloglossus Abb. 222, 247
Musculus quadratus femoris Abb. 124, 129, 130 Musculus stylohyoideus Abb. 220, 222, 224, 225, 232–235, 247,
Musculus quadratus labii inferioris Abb. 242 250, 251, 252
Musculus quadratus lumborum Abb. 75, 76, 133, 134 Musculus stylopharyngeus Abb. 247
Musculus quadratus plantae Abb. 174–176 Musculus subclavius Abb. 334, 335
Musculus quadriceps femoris Abb. 194 Musculus subscapularis Abb. 339–342, 345, 347–349
Musculus rectus abdominis Abb. 2, 7, 8, 17, 27–30, 34, 47, 287, Musculus supinator Abb. 364, 365, 367–372, 388, 389
288, 291, 292, 303, 305, 306, 324, 325 Musculus supinator – Stratum profundum Abb. 388, 389
Musculus rectus abdominis – Intersectio tendinea Abb. 7–8 Musculus supraspinatus Abb. 261, 262, 270, 272, 274, 275, 278
Musculus rectus capitis posterior major Abb. 265–267 Musculus temporalis Abb. 249–252, 254–256
Musculus rectus capitis posterior minor Abb. 265–267 Musculus temporoparietalis Abb. 248, 253–255
Musculus rectus colli (Luschka) Abb. 223 Musculus tensor fasciae latae Abb. 1, 2, 100, 105, 106, 107, 109,
Musculus rectus femoris Abb. 1, 2, 100, 105–115, 117, 139, 110, 114, 136–143
141–143, 186, 187, 190, 191, 196 Musculus tensor semivaginae articulationis humero-scapu-
Musculus rectus lateralis (bulbi) Abb. 256 laris Abb. 335
Musculus rectus superior (bulbi) Abb. 256, 258 Musculus tensor veli palatini Abb. 251, 252
Musculus rhomboideus major Abb. 262, 265, 269, 271–277 Musculus teres major Abb. 271, 273–278, 340–342, 346–348,
Musculus rhomboideus minor Abb. 269, 272, 274, 275 352
Musculus risorius Abb. 242–245 Musculus teres minor Abb. 271, 273
Musculus sartorius Abb. 100, 103–118, 121–123, 144–147, Musculus thyrohyoideus Abb. 214, 224–226, 228–231,
149–153, 155, 189, 197, 198 233–235

850
Musculus tibialis anterior Abb. 157–165, 167, 168, 187, 188, 204 Nervus arteriae femoralis Abb. 109, 113
Musculus tibialis posterior Abb. 152, 153, 154, 156, 202, 203, Nervus auricularis magnus Abb. 208, 222, 245, 259, 260, 265,
204, 205 272
Musculus tibialis posterior – Ramus plantaris Abb. 205 Nervus auricularis magnus – Ramus anterior Abb. 208,
Musculus tibialis posterior – Ramus recurrens [R. sustenta- 237–244, 260
cularis] Abb. 204, 205 Nervus auricularis magnus – Ramus posterior Abb. 208,
Musculus transversus abdominis Abb. 7, 8, 17, 31, 32, 36, 55, 237–239, 242, 243, 260, 266, 268–270
75, 309, 310 Nervus auricularis posterior (N. facialis) Abb. 247, 259,
Musculus transversus nuchae Abb. 259 260
Musculus transversus perinei profundus Abb. 79–84, 98 Nervus auriculotemporalis Abb. 225, 243–250, 252, 253, 254,
Musculus transversus perinei superficialis Abb. 96, 97 255
Musculus transversus thoracis Abb. 292 Nervus axillaris Abb. 273, 341, 342, 347, 348
Musculus trapezius Abb. 237–239, 259–262, 265, 268–278, Nervus buccalis Abb. 249, 250, 252
283, 284, 288, 293, 295, 296, 298, 331, 332, 343, 344 Nervus cardiacus cervicalis inferior Abb. 235
Musculus trapezius – Pars ascendens Abb. 268, 269, 271, 272 Nervus cardiacus cervicalis medius Abb. 234, 235
Musculus trapezius – Pars descendens Abb. 259, 268, 271, Nervus cervicalis II Abb. 267
272 Nervus cervicalis III (Ramus anterior) Abb. 223, 238, 239,
Musculus trapezius – Pars transversa Abb. 268, 269, 271, 272 267
Musculus triangularis Abb. 242–246, 249, 251 Nervus cervicalis III (Ramus posterior) Abb. 261
Musculus triceps brachii Abb. 273, 340, 341, 349, 352–356, 361 Nervus cervicalis IV (Ramus anterior) Abb. 238
Musculus triceps brachii – Caput laterale Abb. 273, 352–356 Nervus cervicalis IV (Ramus posterior) Abb. 262, 264, 270
Musculus triceps brachii – Caput longum Abb. 273, 340, Nervus cervicalis V Abb. 238, 239, 262, 265
341, 348–356 Nervus cervicalis V (Ramus anterior) Abb. 239
Musculus triceps brachii – Caput mediale Abb. 349, Nervus cervicalis V (Ramus posterior) Abb. 262, 265
352–356, 361 Nervus cervicalis VI (Ramus posterior) Abb. 262
Musculus vastus intermedius Abb. 114, 138, 140, 141, 142 Nervus cervicalis VII (Ramus posterior) Abb. 262
Musculus vastus lateralis Abb. 100, 105, 1o8–113, 137–143, Nervus cervicalis VIII (Ramus posterior) Abb. 265
186–188, 190–196 Nervus cutaneus antebrachii lateralis Abb. 350, 358,
Musculus vastus medialis Abb. 112–118, 140–143, 186, 187, 362–368, 372
189–196 Nervus cutaneus antebrachii medialis Abb. 342, 347–352
Musculus zygomaticus major Abb. 242–245 Nervus cutaneus antebrachii medialis (Ramus anterior)
Musculus zygomaticus minor Abb. 242 Abb. 358, 359, 361–368
Muskelscheide der Tenonschen Kapsel Abb. 256 Nervus cutaneus antebrachii medialis (Ramus cutaneus
Muskelscheide des Musculus rectus superior Abb. 258 brachii) Abb. 342, 348, 350–352
Myocardium Abb. 326, 327 Nervus cutaneus antebrachii medialis (Ramus posterior)
Abb. 358, 361, 362, 364, 365
N Nervus cutaneus antebrachii posterior Abb. 353–356, 388
Nabel Abb. 27, 28 Nervus cutaneus brachii lateralis inferior Abb. 356
Nabelgrube Abb. 1, 2 Nervus cutaneus brachii lateralis superior Abb. 273
Nagelbett (Ramus anastomoticus dorsalis) Abb. 378 Nervus cutaneus brachii medialis Abb. 336–338, 340–342,
Nates Abb. 88–90, 96, 125, 127, 135 345, 346, 348–352
Nervi cervicales (Rami posteriores) Abb. 259 Nervus cutaneus brachii posterior Abb. 273, 349
Nervi ciliares Abb. 256 Nervus cutaneus dorsalis intermedius pedis Abb. 158, 163,
Nervi clunium inferiores Abb. 120–124 164, 166
Nervi clunium mediales Abb. 131, 132 Nervus cutaneus dorsalis lateralis pedis Abb. 163, 164, 166
Nervi clunium superiores Abb. 131–134, 279, 282 Nervus cutaneus dorsalis medialis pedis Abb. 158, 164,
Nervi digitales palmares proprii Abb. 383, 375 166
Nervi digitales plantares communes Abb. 170–172, 174–176 Nervus cutaneus femoris lateralis Abb. 76, 77, 105, 107, 109,
Nervi digitales plantares proprii Abb. 170–175 110, 112, 114
Nervi intercostales – Rami cutanei anteriores Abb. 2 Nervus cutaneus femoris posterior Abb. 120–124, 128–130
Nervi labiales posteriores Abb. 90, 91, 98, 99 Nervus cutaneus femoris posterior – Rami perineales
Nervi scrotales posteriores Abb. 79–81 Abb. 79, 80, 81, 92, 93, 123, 130
Nervi supraclaviculares Abb. 237–239 Nervus cutaneus surae lateralis Abb. 121, 122, 124, 147, 149,
Nervus accessorius Abb. 215, 221–225, 237–239, 246, 261, 262, 150, 161, 162
265, 269, 270, 272–275, 277 Nervus cutaneus surae medialis Abb. 121, 122, 124, 144–148,
Nervus alveolaris inferior Abb. 250, 252 150
Nervus alveolaris superior posterior Abb. 252 Nervus cutaneus surae medialis – Ramus cutaneus
Nervus anococcygeus Abb. 97 Abb. 144

851
Nervus digitalis palmaris – Ramus dorsalis Abb. 378, 382 Nervus ilioinguinalis Abb. 4–8, 19, 21, 76, 77, 133, 134
Nervus digitalis palmaris communis Abb. 373, 376, 377, 378, Nervus ilioinguinalis – Nervi scrotales anteriores Abb. 4–6
379 Nervus infratrochlearis Abb. 257
Nervus digitalis palmaris proprius Abb. 373, 376–379, 382, Nervus intercostalis – Rami cutanei anteriores Abb. 2
383 Nervus intercostalis – Rami cutanei laterales Abb. 338–340,
Nervus digitalis palmaris proprius ulnaris digiti minimi 343–345, 348, 349
Abb. 373 Nervus intercostalis – Ramus posterior Abb. 280, 281
Nervus dorsalis clitoridis Abb. 91–94, 98 Nervus intercostalis VIII – Ramus cutaneus anterior Abb. 4
Nervus dorsalis penis Abb. 81–87 Nervus intercostalis VIII – Ramus cutaneus lateralis
Nervus dorsalis scapulae Abb. 238, 239, 261, 262, 265, 269, Abb. 4, 8
270, 272, 274, 275, 277 Nervus intercostalis IX – Ramus cutaneus anterior Abb. 3
Nervus facialis Abb. 208, 217–219, 221–224, 225, 240, 241, Nervus intercostalis IX – Ramus cutaneus lateralis Abb. 7
243–247, 253–255, 269, 270 Nervus intercostalis X Abb. 7, 8
Nervus facialis – Nervus auricularis posterior Abb. 247 Nervus intercostalis X – Rami cutanei anteriores Abb. 3, 4
Nervus facialis – Rami zygomatici Abb. 243–247 Nervus intercostalis X – Ramus cutaneus lateralis Abb. 4,
Nervus facialis – Ramus buccalis Abb. 240, 241, 243–245, 131
247 Nervus intercostalis XI Abb. 4, 7 8
Nervus facialis – Ramus cervicofacialis Abb. 245, 246, 247 Nervus intercostalis XI – Rami cutanei anteriores Abb. 4, 5
Nervus facialis – Ramus colli [cervicalis]) Abb. 208, Nervus intercostalis XI – Ramus cutaneus lateralis Abb. 4,
217–219, 221–223, 240, 241, 243–245, 247 131, 133, 134
Nervus facialis – Ramus inferior [Ramus cervicofacialis] Nervus intercostalis XII Abb. 4, 7, 8
Abb. 245, 246, 247 Nervus intercostalis XII – Ramus cutaneus anterior Abb. 4,
Nervus facialis – Ramus marginalis mandibularis Abb. 240, 5, 9
241, 243–245, 247 Nervus intercostalis XII – Ramus cutaneus lateralis
Nervus facialis – Ramus superior [Ramus temporofacialis] Abb. 133
Abb. 245, 246 Nervus intercostalis Abb. 281, 287, 290–292, 342, 316, 317, 346
Nervus facialis – Ramus temporalis Abb. 243–245, 247, Nervus intercostobrachialis Abb. 337–341, 343–347, 349–351
253–255 Nervus interosseus antebrachii posterior Abb. 388
Nervus facialis – Ramus temporofacialis Abb. 246, 247 Nervus ischiadicus Abb. 120–124, 127–130, 146–149, 151, 152
Nervus femoralis Abb. 77, 103–105, 107, 109–118, 144 Nervus ischiadicus – Rami musculares Abb. 120
Nervus femoralis – Rami cutanei anteriores Abb. 103–105, Nervus lacrimalis Abb. 256
107, 109–118, 144 Nervus laryngeus recurrens Abb. 230–235, 317
Nervus femoralis – Ramus muscularis Abb. 77, 111–114 Nervus laryngeus recurrens – Ramus oesophageus Abb. 231
Nervus fibularis [peroneus] communis Abb. 121–124, Nervus laryngeus recurrens – Ramus pharyngeus Abb. 233
146–151, 153, 154 Nervus laryngeus recurrens – Ramus trachealis Abb. 231,
Nervus fibularis [peroneus] profundus Abb. 160, 162–166, 233
176 Nervus laryngeus superior – Ramus externus Abb. 221, 222,
Nervus fibularis [peroneus] profundus – Ramus muscularis 224, 225, 229, 231, 233, 234
Abb. 165 Nervus laryngeus superior – Ramus internus Abb. 221, 222,
Nervus fibularis [peroneus] superficialis Abb. 157–166 224, 225, 234, 235
Nervus fibularis [peroneus] superficialis – Ramus muscula- Nervus lingualis Abb. 241, 250, 252
ris Abb. 161, 162 Nervus lumbalis Abb. 278, 279, 282, 284
Nervus gastricus major anterior Abb. 55–58 Nervus lumbalis – Radix posterior Abb. 284
Nervus gastricus major posterior Abb. 57, 58 Nervus lumbalis – Ramus posterior Abb. 282
Nervus genitofemoralis – Ramus femoralis Abb. 4, 74, 76, Nervus massetericus Abb. 249, 250, 252
77, 101, 102, 104, 109, 110, 113, 119 Nervus medianus Abb. 335, 341, 342, 346–349, 351, 352, 363,
Nervus genitofemoralis – Ramus genitalis Abb. 17, 76, 77 365–373, 377, 379, 381
Nervus gluteus inferior Abb. 98, 126–130 Nervus medianus – Radix lateralis Abb. 341, 346
Nervus gluteus superior Abb. 133, 134, 139–141 Nervus medianus – Radix medialis Abb. 341, 346
Nervus gluteus superior – Rami musculares Abb. 139 Nervus medianus – Ramus muscularis Abb. 368, 375–377,
Nervus hypoglossus Abb. 216, 218–222, 224, 225, 232–236, 379, 381
241, 245, 246 Nervus musculi gemelli superioris Abb. 129
Nervus iliohypogastricus Abb. 4–10, 19–22, 25, 26, 76, 77, 131, Nervus musculi obturatorii interni Abb. 129, 130
133, 134 Nervus musculocutaneus Abb. 335, 347–349
Nervus iliohypogastricus – Ramus cutaneus anterior Nervus mylohyoideus Abb. 241, 245, 250
Abb. 4, 5, 9, 10, 19–22 Nervus obturatorius – Ramus anterior Abb. 112, 114
Nervus iliohypogastricus – Ramus cutaneus lateralis Nervus obturatorius – Ramus cutaneus Abb. 115, 116
Abb. 131, 133, 134 Nervus obturatorius – Ramus muscularis Abb. 113

852
Nervus occipitalis major Abb. 259–270 Nervus temporalis profundus (posterior) Abb. 250
Nervus occipitalis minor secundus Abb. 259 Nervus thoracicus Abb. 261, 265, 268, 271, 274–281, 284
Nervus occipitalis minor Abb. 238, 239, 259–270 Nervus thoracicus – Ramus cutaneus posterior Abb. 271,
Nervus occipitalis tertius Abb. 259, 261–264, 267–270 280, 281
Nervus opticus Abb. 256 Nervus thoracicus – Ramus cutaneus posterior lateralis
Nervus pectoralis lateralis (anterior) Abb. 333–335, 342 Abb. 271, 274–282, 284,
Nervus pectoralis medialis (posterior) Abb. 334,335,346,347 Nervus thoracicus – Ramus cutaneus posterior medialis
Nervus perforans ligamentum sacrotuberale Abb. 97–99 Abb. 265
Nervus perinealis Abb. 79–84, 86, 90–94, 98, 99 Nervus thoracicus – Ramus posterior Abb. 131, 132, 134, 261,
Nervus perinealis – Rami musculares Abb. 81, 83 268, 276, 281, 282
Nervus perinealis – Rami Abb. 90 Nervus thoracicus longus Abb. 238, 239, 270, 341, 342,
Nervus perinealis – Ramus analis Abb. 90, 91 345–349
Nervus phrenicus Abb. 237–239, 305–313, 315–317 Nervus thoracodorsalis Abb. 340–342, 346, 347–349
Nervus phrenicus – Ramus abdominalis Abb. 76 Nervus tibialis Abb. 121–124, 147–154, 156
Nervus plantaris lateralis Abb. 170–176 Nervus transversus colli Abb. 208, 217, 237, 238, 240, 241, 243
Nervus plantaris lateralis – Ramus profundus Abb. 176 Nervus transversus colli – Rami superiores Abb. 217, 238
Nervus plantaris lateralis – Ramus superficialis Nervus transversus colli – Ramus inferior Abb. 238
Abb. 170–174, 176 Nervus ulnaris Abb. 347–349, 352, 366, 367, 373, 376, 377, 379,
Nervus plantaris medialis Abb. 172–176 381
Nervus plantaris medialis – Ramus lateralis Abb. 173, 175 Nervus ulnaris – Ramus profundus Abb. 373, 379
Nervus plantaris medialis – Ramus medialis Abb. 172, 173, Nervus ulnaris – Ramus superficialis Abb. 373, 377
175 Nervus vagus Abb. 216, 219, 220, 222, 224, 225, 230, 232–235,
Nervus presacralis Abb. 72, 73 310, 312, 313, 315–317
Nervus pterygoideus medialis Abb. 252 Nervus vagus – Rami bronchiales Abb. 315, 316
Nervus pudendus Abb. 84, 86, 128–130 Nervus vagus – Ramus cardiacus superior Abb. 230
Nervus radialis Abb. 273, 341, 348, 349, 352, 354–356, 364, 365, Nervus(i) labialis(es) posterior(es) Abb. 90, 91, 98, 99
368–372 Netzbeutel Abb. 71
Nervus radialis – Rami musculares Abb. 348, 352, 356, Netzbeutelwand Abb. 44, 59, 69
369–372 Nodi lymphoidei axillares Abb. 334, 337–340, 343–345
Nervus radialis – Ramus collateralis ulnaris Abb. 352 Nodi lymphoidei brachiales Abb. 337–340, 343, 344
Nervus radialis – Ramus profundus Abb. 364, 365, 367, Nodi lymphoidei bronchopulmonales Abb. 307
369–372, 388, 389 Nodi lymphoidei cervicales profundi Abb. 215, 218, 219, 220,
Nervus radialis – Ramus superficialis Abb. 364–372, 390 236
Nervus rectalis inferior Abb. 79–86, 90–92, 99 Nodi lymphoidei cervicales superficiales Abb. 217–219,
Nervus rectalis inferior – Ramus cutaneus Abb. 81 241
Nervus rectalis inferior – Ramus perinealis Abb. 79, 81, 90 Nodi lymphoidei colici medii Abb. 70
Nervus sacralis I (Ramus posterior) Abb. 282 Nodi lymphoidei infraauriculares Abb. 219, 260, 335
Nervus saphenus Abb. 109, 111–114, 116–118, 144, 145, 155, 156, Nodi lymphoidei inguinales profundi Abb. 102, 104, 105
166 Nodi lymphoidei inguinales superficiales Abb. 100, 103,
Nervus saphenus – Ramus cutaneus anterior Abb. 109, 113 104, 108
Nervus saphenus – Ramus cutaneus cruris medialis Nodi lymphoidei inguinales superficiales inferiores
Abb. 144, 145, 155, 156 Abb. 100–103, 106–108
Nervus saphenus – Ramus infrapatellaris Abb. 155 Nodi lymphoidei inguinales superficiales superolaterales
Nervus splanchnicus major Abb. 76, 77, 317 Abb. 100–103, 106–108
Nervus splanchnicus minor Abb. 77 Nodi lymphoidei inguinales superficiales superomediales
Nervus subcostalis Abb. 4, 8, 9, 76, 77, 131, 134 Abb. 100–103, 106, 108
Nervus subcostalis – Ramus cutaneus lateralis Abb. 4, 131, Nodi lymphoidei interpectorales Abb. 344
134 Nodi lymphoidei lumbales Abb. 76
Nervus suboccipitalis Abb. 266, 267 Nodi lymphoidei mastoidei Abb. 260
Nervus subscapularis Abb. 339–342, 347, 348 Nodi lymphoidei mesenterici superiores [centrales]
Nervus supraclavicularis medialis Abb. 208, 227, 290 Abb. 65, 66
Nervus supraorbitalis Abb. 257 Nodi lymphoidei mesocolici Abb. 69
Nervus suprascapularis Abb. 239, 262 Nodi lymphoidei paracolici Abb. 69
Nervus suprasternalis Abb. 208, 227, 239 Nodi lymphoidei paratracheales Abb. 231, 236, 307
Nervus supratrochlearis Abb. 257 Nodi lymphoidei pectorales Abb. 339, 344
Nervus suralis Abb. 150, 154, 166 Nodi lymphoidei pericardiaci laterales Abb. 307
Nervus temporalis profundus (anterior) Abb. 250, 252 Nodi lymphoidei retroauriculares Abb. 260
Nervus temporalis profundus (medius) Abb. 250, 252 Nodi lymphoidei subscapulares Abb. 337–340, 343–345

853
Nodi lymphoidei tracheobronchiales Abb. 306–310, 311, Os ilium – Corpus Abb. 178–180
317 Os ischii Abb. 82, 89, 178–180
Nodi lymphoidei tracheobronchiales inferiores Abb. 306, Os ischii – Corpus Abb. 178
307 Os ischii – Ramus Abb. 82, 89
Nodi lymphoidei tracheobronchiales superiores Abb. 306, Os lacrimale Abb. 258
307, 311 Os lunatum Abb. 405, 406–408, 409
Nodulus valvulae semilunaris anterioris Abb. 330 Os metacarpi Abb. 388, 406–408, 410–413
Nodus lymphoideus anguli anonymi Abb. 315 Os metacarpi – Processus styloideus Abb. 407, 410, 412
Nodus lymphoideus apicalis Abb. 340 Os metatarsi Abb. 168, 204
Nodus lymphoideus arcus venae azygos Abb. 307, 316 Os multangulum majus Abb. 406, 407
Nodus lymphoideus centralis Abb. 337, 339, 344 Os multangulum minus Abb. 406, 407, 408, 410, 412
Nodus lymphoideus deltoideopectoralis Abb. 334 Os naviculare Abb. 199, 202, 206
Nodus lymphoideus humeralis/lateralis Abb. 337, 339 Os naviculare manus Abb. 404, 406, 407, 410, 412
Nodus lymphoideus infraclavicularis Abb. 334 Os occipitale Abb. 266, 267
Nodus lymphoideus inguinalis superficialis „centralis“ Os occipitale (Squama occipitalis) Abb. 266
Abb. 101, 102 Os pisiforme Abb. 373, 374, 405, 409
Nodus lymphoideus intercostalis Abb. 316 Os pubis Abb. 13, 14, 81–84, 92, 94, 112, 142, 180, 185
Nodus lymphoideus jugulodigastricus Abb. 215, 218, 219 Os pubis – Corpus Abb. 142, 180
Nodus lymphoideus jugulo-omohyoideus Abb. 215 Os pubis – Ramus inferior Abb. 14, 81–84, 92, 94
Nodus lymphoideus mediastinalis anterior Abb. 306, 307, Os pubis – Ramus superior Abb. 112
315 Os sacrum Abb. 88, 128, 180, 183
Nodus lymphoideus occipitalis Abb. 260 Os sacrum – Apex Abb. 88
Nodus lymphoideus parasternalis Abb. 292 Os sacrum – Facies pelvica Abb. 180, 183
Nodus lymphoideus pectoralis (Sorgius) Abb. 334, 339 Os scaphoideum Abb. 404, 406, 407, 410, 412
Nodus lymphoideus prevertebralis Abb. 316 Os sphenoidale (Ala major) Abb. 254, 256
Nodus lymphoideus submandibularis Abb. 241 Os temporale Abb. 249–252, 254, 255
Nodus lymphoideus subpectoralis Abb. 344, 345 Os temporale – Pars squamosa Abb. 254, 255
Nodus lymphoideus supraclavicularis Abb. 236 Os trapezium Abb. 406, 407
Nodus paramammarius (Gerota) Abb. 344, 345 Os trapezoideum Abb. 9, 406–408, 410, 412
Nodus atrioventricularis [Aschoff-Tawara-Knoten] Os triquetrum Abb. 404, 406, 407, 410, 412
Abb. 330 Os zygomaticum Abb. 249–252, 256, 257
Nodus sinuatrialis [Keith-Flackscher Sinusknoten] Ossa sesamoidea (Art. metacarpophalangea pollicis)
Abb. 330 Abb. 404, 405
Nuhnscher Faszientrichter Abb. 17 Ostium appendicis vermiformis Abb. 54
Ostium atrioventriculare dextrum Abb. 329
O Ostium atrioventriculare sinistrum Abb. 329
Occipitalisanastomose Abb. 265 Ostium sinus coronarii Abb. 330
Oesophagus Abb. 231–234, 236, 315–317 Ostium urethrae externum Abb. 18, 88, 94–99
Oesophagus – Pars abdominalis Abb. 72–74, 77 Ostium venae cavae superioris Abb. 330
Olecranon Abb. 354, 356, 399–403
Omentum majus Abb. 29–47, 49–59, 69, 71 P
Omentum minus Abb. 41, 55, 318 Palma manus Abb. 374–377, 379–381
Omentum splenicum [lienale] Abb. 318 Pancreas Abb. 44, 56, 57, 75, 58, 60–63, 69
Orbita Abb. 256 Pancreas – Caput Abb. 39, 60, 62, 75
Os capitatum Abb. 379, 405–409 Pancreas – Corpus Abb. 44, 60–62
Os coccygis Abb. 81–83, 85, 86, 92, 96, 98, 99, 182, 185 Pancreas – Incisura Abb. 62, 63
Os coccygis – Vertebra coccygea I Abb. 96 Pancreas – Processus uncinatus Abb. 63
Os costale s. Costa(-ae) Pancreas – Tuber omentale Abb. 56–58
Os coxae Abb. 180 Panniculus adiposus Abb. 285
Os coxae – Linea arcuata Abb. 177 Papilla ilealis (Ostium ileale) Abb. 50, 51, 54
Os cuboideum Abb. 200, 205, 206 Papilla mammaria Abb. 27, 28, 287–291, 293–296, 299–302,
Os cuneiforme intermedium Abb. 199 332, 333
Os cuneiforme mediale Abb. 202–204, 206 Papilla umbilicalis Abb. 1, 2
Os hamatum Abb. 406, 407, 410, 412 Papilla urethralis Abb. 95
Os hyoideum Abb. 209–212, 221, 224, 225, 232–235, 246, 413 Paraduodenalhernien Abb. 48
Os hyoideum – Cornu majus Abb. 221, 224, 225, 232–235, 246 Pars anularis vaginae fibrosae digitorum manus Abb. 378,
Os ilium Abb. 178–183 380, 382–384
Os ilium – Ala Abb. 178, 179, 181–183 Pars anularis vaginae fibrosae digitorum pedis Abb. 173

854
Pars cruciformis vaginae fibrosae digitorum manus Planum occipitale Abb. 259, 261–263, 266
Abb. 378, 380–384 Platysma Abb. 208–210, 216–221, 226, 242, 243, 290
Pars cruciformis vaginae fibrosae digitorum pedis Abb. 173 Pleura costalis Abb. 303, 305–307, 310–313, 315
Pars membranacea urethrae Abb. 86 Pleura diaphragmatica Abb. 304–310, 312, 313, 315–317,
Pars pylorica (Gaster) Abb. 43, 58, 59 319–324
Pars tibiocalcanea (Lig. collaterale mediale) Abb. 202, 203, Pleura mediastinalis Abb. 303–313, 318–320, 322, 323
206 Pleura parietalis Abb. 281, 292, 315, 324
Pars tibionavicularis (Lig. collaterale mediale) Abb. 203, Pleura parietalis – Pars costalis Abb. 324
206 Pleura parietalis – Pars diaphragmatica Abb. 49
Pars tibiotalaris anterior (Lig. collaterale mediale) Pleura pericardiaca Abb. 318
Abb. 203, 206 Plexus brachialis Abb. 237–239, 335, 341, 347, 348
Pars tibiotalaris posterior (Lig. collaterale mediale) Plexus brachialis – Fasciculus lateralis Abb. 335, 348
Abb. 203 Plexus brachialis – Fasciculus medialis Abb. 341, 348
Patella Abb. 186–196 Plexus brachialis – Fasciculus posterior Abb. 341
Patella – Facies articularis Abb. 191–196 Plexus cervicalis Abb. 238, 239, 269, 270
Pecten analis Abb. 88, 97 Plexus cervicalis – Ramus trapezius Abb. 238, 239
Pedunculus cerebellaris inferior Abb. 267 Plexus choroideus Abb. 267
Pedunculus cerebellaris medius Abb. 267 Plexus coeliacus Abb. 72–74
Pedunculus cerebellaris superior Abb. 267 Plexus hepaticus Abb. 58
Penis – Bulbus Abb. 78 Plexus hypogastricus superior Abb. 72, 73
Penis – Corpus Abb. 20, 21 Plexus intermesentericus Abb. 72–74, 76
Penis – Corpus spongiosum Abb. 13 Plexus lumbalis Abb. 282
Penis – Crus Abb. 13, 21, 83 Plexus mesentericus superior Abb. 66, 76
Penis – Dorsum Abb. 11, 14, 18–22, 87, 101 Plexus oesophageus Abb. 315–317
Penis – Facies urethralis Abb. 78 Plexus pampiniformis Abb. 16, 17, 25
Penis – Glans Abb. 12, 16, 18–22, 78, 87 Plexus renalis Abb. 76
Penis – Preputium Abb. 11–13, 15, 18, 20, 78, 87 Plexus testicularis Abb. 17, 76
Penis – Radix Abb. 11, 12, 14, 15, 18 Plexus thyroideus impar Abb. 228–231, 233, 235, 315, 316
Pericardium Abb. 39, 40, 42, 43, 53, 303, 304, 307–313, 317–319, Plica alaris Abb. 119, 195, 196
320–325, 329, 330 Plica axillaris anterior Abb. 27, 28, 285–287, 291, 293–297,
Pericardium – Cupula pericardii Abb. 319 300–302, 331–334, 336, 338
Pericardium – Pars diaphragmatica Abb. 317, 319, 321–323, Plica axillaris posterior Abb. 27, 28, 285, 287, 293–296,
325 300–302, 331, 333, 334, 336, 338–340
Pericardium – Pars lateralis Abb. 319, 321–325 Plica caecalis vascularis Abb. 49, 50, 53, 67
Pericardium – Pars sternocostalis Abb. 319, 320–325 Plica caecalis Abb. 51
Pericranium Abb. 254, 255, 266, 267 Plica duodenalis inferior Abb. 48
Perimysium Abb. 332 Plica duodenalis superior Abb. 48
Perineum Abb. 78, 88, 90, 91, 96, 97 Plica duodenojejunalis Abb. 48
Periorbita Abb. 256 Plica duodenomesocolica Abb. 48
Periorchium Abb. 16 Plica epigastrica Abb. 17, 31, 32, 45, 77
Periosteum phalangis distalis Abb. 382 Plica gastropancreatica Abb. 44
Peritendineum Abb. 380 Plica ileocaecalis Abb. 49–51, 53, 65, 66, 68
Peritoneum Abb. 17, 24, 29, 30–37, 39, 40, 43–44, 49–51, 53, 55, Plica interdigitalis Abb. 374–377
61–64, 73, 75 Plica natatoria Abb. 374–377
Peritoneum parietale (primarium) Abb. 40, 43, 53, 75, 304 Plica paraduodenalis Abb. 48
Peritoneum parietale (secundarium) Abb. 44, 75, 304 Plica semilunaris coli (Nuhn) Abb. 45
Pes anserinus (profundus) Abb. 198 Plica semilunaris conjunctivae Abb. 258
Pes anserinus (superficialis) Abb. 123, 149, 151–153, 155, 189, Plica semilunaris fasciae transversalis Abb. 17
190, 198 Plica synovialis infrapatellaris Abb. 191–193, 195
Phalanges digitorum pedis Abb. 167, 203, 205 Plica umbilicalis mediana Abb. 51
Phalanx distalis Abb. 391, 404, 378 Plica venae cavae sinistrae Abb. 320, 321
Phalanx distalis – Basis phalangis Abb. 391 Plica vestibularis [ventricularis] Abb. 216
Phalanx media Abb. 391, 404, 405, 408 Plica vocalis Abb. 216
Phalanx media – Basis phalangis Abb. 391 Plicae adiposae pleurales Abb. 303, 305–313, 318, 321
Phalanx proximalis Abb. 377, 404, 405, 408 Porta hepatis Abb. 37, 39, 41–43
Phalanx proximalis pollicis Abb. 377, 408 Preputium clitoridis Abb. 88–90, 92, 94–99
Planta pedis Abb. 169–176 Preputium penis Abb. 11–13, 15, 18, 78, 87
Planum cardiacum Abb. 318, 323, 325 Processus condylaris Abb. 249

855
Processus coracoideus Abb. 334, 335, 347, 348, 392, 393, 395 Q
Processus coronoideus Abb. 249, 397, 399, 400 Quadratusarkade Abb. 77
Processus falciformis Abb. 79–86, 178, 179
Processus mamillaris Abb. 282–284 R
Processus mastoideus Abb. 217, 221, 225 Radius Abb. 371, 385, 387, 388, 397, 399, 400, 402, 403,
Processus papillaris Abb. 39, 43, 56–60 406–409, 410, 412
Processus posterior tali Abb. 202 Radius – Processus styloideus Abb. 371, 373, 404, 406–410,
Processus pterygoideus (Lamina lateralis) Abb. 251 412
Processus pterygospinosus Abb. 251 Radius – Tuberculum dorsale Abb. 404, 407, 408, 410, 412
Processus spinosi Abb. 264, 265, 268, 269, 271, 272, 274–281, Radix mesenterii Abb. 47–50, 52, 65, 67, 68
284 Radix mesocolica Abb. 39, 46, 48, 49, 51, 52, 66–69
Processus styloideus (ossis metacarp.) Abb. 404, 407, 410, Radix nervi spinalis Abb. 284
412 Radix penis Abb. 87
Processus styloideus (ossis temp.) Abb. 225, 247, 248, Radix posterior n. lumbalis Abb. 284
250–252 Radix pulmonis Abb. 304–313, 315, 317, 318
Processus styloideus (radii) Abb. 371, 373, 404, 406–410, 412 Rami atriales Abb. 329
Processus styloideus (ulnae) Abb. 385, 404–407, 409, 410, Rami auriculares anteriores (A. temp. superf.) Abb. 245,
412 248, 250, 252
Processus uncinatus Abb. 63 Rami coni arteriosi Abb. 319, 322, 323, 324
Processus xiphoideus Abb. 31, 286, 303, 309 Rami cutanei anteriores Abb. 290–292
Processus zygomaticus Abb. 249–252 Rami cutanei anteriores nervi femoralis Abb. 103–105, 107,
Processus vaginalis peritonei Abb. 21 109–118, 144
Prominentia laryngea Abb. 213–215, 226–228, 230 Rami cutanei laterales (N. intercost.) Abb. 4, 7, 8, 131, 133, 134,
Promontorium Abb. 180 281, 287, 338–340, 342–345, 348, 349
Prostata – Apex Abb. 85, 86 Rami cutanei posteriores Abb. 131, 134, 271, 274–280, 284
Protuberantia occipitalis externa Abb. 259, 261–270 Rami labiales posteriores Abb. 90, 91, 98, 99
Pulmo dexter Abb. 39, 42, 53, 303–307, 309, 311–313, 315, 316, Rami mammarii Abb. 289–291, 293–297, 299, 301, 302, 345
318, 321 Rami ossis pubis Abb. 14, 81–84, 92, 94, 112
Pulmo dexter – Facies diaphragmatica Abb. 304 Rami perforantes Abb. 292, 294–299, 301, 302, 343
Pulmo dexter – Facies interlobaris Abb. 304 Rami perforantes arteriarum metatarsalium Abb. 165
Pulmo dexter – Facies mediastinalis Abb. 305 Rami perineales nervi cutanei femoris posterioris Abb. 80,
Pulmo dexter – Fissura horizontalis Abb. 303, 304, 309 79, 123, 129, 130
Pulmo dexter – Fissura obliqua Abb. 304, 305, 307 Ramus acromialis (a. thoraco-acrom.) Abb. 334, 335
Pulmo dexter – Lobus inferior Abb. 303–306, 315, 316, 318 Ramus bronchialis Abb. 316, 317
Pulmo dexter – Lobus medius Abb. 42, 304–307, 309, 318, 321 Ramus cardiacus cervicalis superior Abb. 234, 235
Pulmo dexter – Lobus superior Abb. 42, 303–307, 309, 316, Ramus cardiacus superior Abb. 229
318 Ramus circumflexus (A. coron. sinistr.) Abb. 325
Pulmo dexter – Septa interlobularia Abb. 304 Ramus circumflexus fibularis Abb. 154
Pulmo sinister Abb. 39, 42, 53, 303, 305, 308–311, 312, 318, 321 Ramus clavicularis (A. thoraco-acrom.) Abb. 334, 335
Pulmo sinister – Facies diaphragmatica Abb. 308 Ramus collateralis (R. interventricularis ant.) Abb. 319, 322,
Pulmo sinister – Facies mediastinalis Abb. 308 323, 325
Pulmo sinister – Fissura obliqua Abb. 303, 308, 309, 311 Ramus collateralis ulnaris nervi radialis Abb. 352
Pulmo sinister – Lobus inferior Abb. 303, 308–311 Ramus communicans (Plexus brachialis) Abb. 234, 235
Pulmo sinister – Lobus superior Abb. 42, 303, 305, 308, 311, Ramus communicans cum n. faciali Abb. 245
312, 318, 321 Ramus communicans cum n. zygomatico Abb. 256
Pulmo sinister – Septa interlobularia Abb. 308 Ramus communicans fibularis Abb. 150
Punctio articularis cubiti Abb. 402, 403 Ramus coni arteriosi (A. coron. dextr.) Abb. 319, 322, 324
Punctio articularis humeri Abb. 395, 396 Ramus cutaneus anterior nervi iliohypogastrici Abb. 20
Punctio articularis mediocarpalis Abb. 412, 413 Ramus cutaneus anterior nervi sapheni Abb. 109, 113
Punctio articularis radiocarpalis Abb. 410–413 Ramus cutaneus brachii Abb. 352
Punctio lumbalis Abb. 282, 283 Ramus cutaneus cruris medialis nervi sapheni Abb. 144,
Punctio suboccipitalis Abb. 266, 267 145, 155, 156
Punctum lacrimale Abb. 258 Ramus cutaneus nervi obturatorii Abb. 115, 116
Punctum lacrimale accessorium (Var.) Abb. 258 Ramus deltoideus (A. thoracoacrom.) Abb. 331–335
Punctum nervosum Abb. 208 Ramus descendens n. hypoglossi Abb. 215, 216, 219–221, 224,
Pylorus Abb. 36, 38–41, 43, 318 225, 232, 235
Pyramis vermis Abb. 267 Ramus diagonalis (R. interventricularis ant.) Abb. 325
Ramus dorsalis nervi ulnaris Abb. 367

856
Ramus femoralis (N. genitofem.) Abb. 4, 74, 76, 77, 101, 102, Regio antebrachialis Abb. 366–372, 387–389
104, 109, 110, 113 Regio axillaris Abb. 335
Ramus genitalis (N. genitofem.) Abb. 17, 76, 77 Regio brachii posterior Abb. 353–356
Ramus inferior ossis pubis Abb. 14, 81–84, 92, 94 Regio carpalis anterior Abb. 373
Ramus infrapatellaris nervi sapheni Abb. 155 Regio cervicalis anterior Abb. 237–239
Ramus ischiopubicus Abb. 82, 89, 91, 93 Regio cervicalis media Abb. 209–216
Ramus lacrimalis (A. infraorbitalis) (Var.) Abb. 256 Regio cervicalis posterior Abb. 259–270
Ramus lateralis (R. interventricularis ant.) Abb. 325 Regio cruris anterior Abb. 157–162
Ramus lateralis nasi Abb. 248 Regio cruris posterior Abb. 150–154
Ramus mamillaris areolae mammae Abb. 293, 294 Regio cubitalis anterior Abb. 358–365
Ramus mandibulae Abb. 248 Regio dorsalis pedis [Dorsum pedis] Abb. 163–168
Ramus marginalis dexter (A. coron. dextr.) Abb. 320, 323, Regio epigastrica [Epigastrium] Abb. 2, 3, 8
330 Regio facialis Abb. 247–249
Ramus marginalis sinister (A. coron. sinistr.) Abb. 319, 320, Regio femoris anterior Abb. 105–114
323, 325 Regio femoris posterior Abb. 119–123
Ramus massetericus Abb. 245 Regio genus posterior Abb. 144–149
Ramus musculi temporoparietalis (N. fac.) Abb. 253 Regio glutealis Abb. 125–143
Ramus mylohyoideus (A. alv. inf.) Abb. 250, 252 Regio hypochondrica [Hypochondrium] Abb. 2, 3
Ramus nodi sinuatrialis (A. coron. dextr.) Abb. 323, 324 Regio infraclavicularis Abb. 331–335
Ramus obturatorius (A. epigastrica superf.) Abb. 17 Regio inguinalis Abb. 2, 4–17
Ramus palmaris superficialis (A. rad.) Abb. 373, 375, 377 Regio interscapularis Abb. 274, 275
Ramus pectoralis (A. thoraco-acrom.) Abb. 333–335 Regio lateralis (abdominis) Abb. 2, 3, 4, 7
Ramus perforans arteriae fibularis Abb. 161 Regio lumbalis Abb. 131–134
Ramus perinealis nervi pudendi Abb. 79 Regio mesogastrica Abb. 2
Ramus perinealis nervi rectalis inferioris Abb. 79 Regio occipitalis Abb. 257–267
Ramus posterior lateralis n. lumbalis Abb. 279 Regio parotideomasseterica Abb. 242–246
Ramus posterior ventriculi sinistri Abb. 320, 325, 329 Regio pectoralis Abb. 285–292
Ramus posterolateralis dexter (A. coron. dextr.) Abb. 320 Regio perinealis (feminina) Abb. 88–99
Ramus pubicus (A. obturatoria) Abb. 17 Regio perinealis (masculina) Abb. 78–86
Ramus saphenus arteriae femoralis (Var.) Abb. 107 Regio plantaris pedis [Planta pedis] Abb. 169–176
Ramus sternalis Abb. 292 Regio pubica [Hypogastrium] Abb. 2, 3, 5, 6, 7
Ramus sternocleidomastoideus n. cervicalis III Abb. 225 Regio pudendalis (masculina) Abb. 87
Ramus thyrohyoideus Abb. 221 Regio retromalleolaris medialis [Regio talocruralis poste-
Ramus tonsillaris Abb. 241 rior] Abb. 156
Ramus trapezius Abb. 269, 270 Regio scapularis Abb. 273
Ramus ventriculi dextri (A. coron. sin.) Abb. 322–324 Regio sternocleidomastoidea Abb. 215, 216
Ramus ventriculi dextri anterior Abb. 319, 322, 323 Regio subinguinalis Abb. 100–104
Recessus aorticus Abb. 325 Regio suprascapularis Abb. 268–270, 272–275
Recessus costodiaphragmaticus Abb. 303, 305–307, 309–313, Regio talocruralis posterior Abb. 156
321 Regio temporalis Abb. 256, 248, 249
Recessus costomediastinalis Abb. 303, 305–307, 309–313, 318 Regio thyroidea Abb. 226–235
Recessus duodenalis superior Abb. 48 Regio umbilicalis Abb. 4, 8
Recessus duodenalis inferior Abb. 48 Regio urogenitalis (feminina) Abb. 92, 93, 94
Recessus hepatorenalis Abb. 39 Regio urogenitalis (masculina) Abb. 86
Recessus hepatorenocolicus Abb. 39 Regio vertebralis (Pars lumbalis) Abb. 284
Recessus ileocaecalis inferior Abb. 49–51 Regio vertebrolumbalis Abb. 279, 282
Recessus ileocaecalis superior Abb. 49, 50 Regio(nes) abdominalis(es) Abb. 2, 3, 4, 5
Recessus paraduodenalis Abb. 48 Regiones cervicales Abb. 208–216, 237–239, 259–270
Recessus phrenicomediastinalis Abb. 303–313, 318, 321 Ren Abb. 72, 73, 74, 75
Recessus popliteus Abb. 197, 198 Ren – Hilum renale Abb. 74
Recessus pubicus Abb. 94 Rete acromiale Abb. 269
Recessus retrocaecalis Abb. 50, 51 Rete venosum dorsale pedis Abb. 161, 163, 166
Recessus sacciformis Abb. 397–399, 402, 403 Rete venosum plantare pedis Abb. 163, 164, 166
Rectum – Lumen Abb. 77 Retinacula cutis Abb. 144, 145, 169, 285, 289, 293, 295, 300,
Rectusscheide Abb. 3, 4, 7, 8 27, 285 338
Regio analis Abb. 85 Retinacula cutis (Fossa poplitea) Abb. 144, 145
Regio antebrachii anterior Abb. 366–372 Retinaculum musculorum extensorum Abb. 385, 388–390,
Regio antebrachii posterior Abb. 386–389 411, 413

857
Retinaculum musculorum extensorum inferius Abb. 163, Septum intermusculare cruris posterius Abb. 150, 153, 157,
164, 166, 167, 168, 201, 207 158, 159, 161, 162
Retinaculum musculorum extensorum superius Septum intermusculare femoris laterale Abb. 121–123
Abb. 157–161, 163–168, 201, 207 Septum intermusculare femoris mediale Abb. 123
Retinaculum musculorum fibularium [peroneorum] infe- Septum intersegmentale (pulm.) Abb. 308
rius Abb. 159, 163, 165, 201 Septum interventriculare (Pars muscularis) Abb. 326
Retinaculum musculorum fibularium [peroneorum] supe- Septum orbitale Abb. 257
rius Abb. 157, 158, 160, 162 Septum plantare laterale Abb. 174–176
Retinaculum musculorum flexorum Abb. 156, 204, 373, 377, Septum plantare mediale Abb. 174
379–381, 384, 409 Sinus aortae (Valsalvae) Abb. 324, 328
Retinaculum musculorum flexorum – Stratum profundum Sinus coronarius Abb. 320, 329
Abb. 204 Sinus lactiferus Abb. 299
Retinaculum musculorum flexorum – Stratum superficiale Sinus renalis Abb. 75
Abb. 204 Sinus sagittalis superior Abb. 267
Retinaculum patellae laterale Abb. 186–188, 190 Sinus sigmoideus Abb. 267
Retinaculum patellae mediale Abb. 186, 189, 190, 195 Sinus tarsi Abb. 200, 205
Retroduodenalhernien Abb. 48 Sinus transversus Abb. 267
Riolansche Anastomose Abb. 70 Sinus trunci pulmonalis Abb. 326–328, 330
Rippenbogen Abb. 1, 2 Sinus ventriculi Abb. 34, 38
Roof – Membran Abb. 80, 98, 99 Spatia intercostalia Abb. 271, 275, 287, 288, 316
Rosenmüllerscher Lymphknoten Abb. 103, 104 Spatium axillare Abb. 338–342
Rugae vaginales Abb. 94 Spatium axillare subfasciale Abb. 342
Spatium clavipectorale (Testut) Abb. 334–335
S Spatium intercostale X Abb. 132
Saccus carpalis radialis Abb. 380 Spatium interosseum pedis Abb. 164
Saccus carpalis ulnaris Abb. 380, 381 Spatium paravesicale Abb. 17
Saccus lacrimalis Abb. 257, 258 Spatium retroperitoneale Abb. 72–77
Samenstrang Abb. 1, 2, 9, 11, 13, 15 Spatium retropharyngeum Abb. 234
Sappeysches T Abb. 320 Spatium retropubicum (Retzius) Abb. 86
Sartoriusscheide Abb. 116–118 Spatium subdeltoideum Abb. 335
Scapula – Angulus inferior Abb. 261, 262, 270–274, 276, 291, Spatium suprasternale Abb. 210
392–396 Sphincter antri Abb. 34, 38
Scapula – Angulus superior Abb. 261, 262, 270, 272 Spina angularis Abb. 252
Scapula – Facies costalis Abb. 392, 393, 395 Spina iliaca anterior inferior Abb. 111, 177, 179, 180, 182–185,
Scapula – Margo lateralis Abb. 392, 396 179
Scapula – Margo medialis Abb. 261, 262, 271–274, 276, 392, Spina iliaca anterior superior Abb. 1–10, 27, 28, 100, 103–108,
394, 395 110, 111, 114, 125–128, 135–143, 177, 179–185
Scapula – Margo superior Abb. 272, 393, 395, 396 Spina iliaca posterior inferior Abb. 129–134, 178–182, 185
Scarpasche Faszie Abb. 9–16, 19–24 Spina iliaca posterior superior Abb. 276–278, 282, 283
Schenkelbeugefurche Abb. 1, 11, 18, 34, 101 Spina ischiadica Abb. 185
Schrumpfgallenblase Abb. 64 Spina ossis sphenoidalis Abb. 251, 252
Schweißdrüsen (apokrine) Abb. 336 Spina scapulae Abb. 261, 262, 269–278, 392–396
Scrotum Abb. 11–16, 18–24, 46, 78, 87, 110 Spina scapulae – Tuberculum spinae Abb. 271–278
Segmenta lingularia (pulm.) Abb. 308–310 Splen [Lien] Abb. 39, 40, 42, 44, 48, 61–63
Segmentum anterius (pulm.) Abb. 308–310 Squama occipitalis Abb. 262, 263
Segmentum apicoposterius (pulm.) Abb. 309, 310 Sternum Abb. 209, 286, 291, 303, 305–307, 309–313, 324,
Sehnenscheidenfächer Abb. 385 325
Septa interlobularia (pulm.) Abb. 304, 308 Sternum – Incisura jugularis Abb. 210, 214, 226–230, 303
Septum aponeuroticum intermusculare Abb. 386–389 Stratum adiposum subpleurale Abb. 304
Septum atrioventriculare Abb. 329 Streckaponeurose der Finger Abb. 391
Septum bulbi Abb. 256 Stroma mammae Abb. 299
Septum interatriale Abb. 329, 330 Subgaleatischer Raum Abb. 266
Septum intermusculare brachii laterale Abb. 353–356, Subluxatio humeri Abb. 285, 286
363 Suboccipitalpunktion Abb. 266, 267
Septum intermusculare brachii mediale Abb. 352, 358, Sudeckscher Punkt Abb. 70, 71
361–365 Sulcus analis intermuscularis Abb. 88, 97
Septum intermusculare cruris anterius Abb. 157, 159–162, Sulcus antebrachii lateralis Abb. 358, 360, 363
192, 194 Sulcus bicipitalis lateralis Abb. 294–296, 360

858
Sulcus bicipitalis medialis Abb. 295, 296, 331, 336, 343–345, Tibia – Margo medialis Abb. 149, 155, 156
351, 357, 360 Trabecula septomarginalis Abb. 326, 327
Sulcus coronarius Abb. 319, 321, 323, 324, 326–330 Trabeculae carneae Abb. 326, 327, 330
Sulcus deltoideopectoralis Abb. 288, 300, 331, 332, 336 Trachea Abb. 211–216, 228–231, 314, 315–317, 320, 322, 323
Sulcus digitalis proximalis cutis Abb. 374 Tractus angularis (Fascia cerv. superf.) Abb. 237, 239–241
Sulcus genitofemoralis Abb. 78, 88, 89, 95, 96, 97 Tractus coracoclavicularis Abb. 226, 227, 230, 334, 347
Sulcus glutealis Abb. 88, 96, 97, 119–121, 125, 126, 135–138 Tractus iliopectineus (Eisler-Thomson) Abb. 17
Sulcus interlabialis Abb. 12 Tractus iliotibialis Abb. 121–124, 132–143, 186–188, 190, 191,
Sulcus intertubercularis Abb. 392 193, 194
Sulcus interventricularis anterior Abb. 321, 325–327 Treitzsche Hernie Abb. 48
Sulcus nervi spinalis Abb. 267 Trigonum caroticum Abb. 215–222, 224, 225
Sulcus nervi ulnaris (humeri) Abb. 401 Trigonum cervicale posterius (siehe Regiones cervicales)
Sulcus nympholabialis Abb. 88, 96, 97 Trigonum clavipectorale Abb. 331–333, 343, 345, 346, 349
Sulcus plantaris lateralis Abb. 169–172 Trigonum colli laterale (siehe Regiones cervicales)
Sulcus plantaris medialis Abb. 169–172 Trigonum deltoideopectorale (Mohrenheim) Abb. 226,
Sulcus pulmonalis Abb. 315, 317 331–333
Sulcus pyloricus Abb. 37, 55–63 Trigonum femorale (Scarpa) Abb. 101
Sulcus tendinis musculi flexoris hallucis longi Abb. 202, Trigonum Koch Abb. 330
205 Trigonum lumbale (Petit) Abb. 131
Sulcus tendinis musculi peronei [fibularis] longi Abb. 199, Trigonum lumbocostale Abb. 77
200 Trigonum omotracheale Abb. 209, 215
Sulcus terminalis Abb. 329 Trigonum scalenovertebrale Abb. 234–236
Sulcus venae cavae Abb. 72 Trigonum submandibulare Abb. 238–239
Sustentaculum tali Abb. 202–205 Trigonum submentale Abb. 210
Sutura lambdoidea Abb. 267 Tripus Halleri Abb. 57
Sutura sphenofrontalis Abb. 256 Trochanter major Abb. 119, 120, 129, 130, 135, 136, 137, 139, 140,
Sutura sphenosquamosa Abb. 254–256 143, 178–185
Symphysis pubica Abb. 17, 177, 178, 184 Trochanter minor Abb. 177–182, 184, 185
Synchondrosis ilioischiadica Abb. 178, 180 Trochlea humeri Abb. 397, 399–403
Synchondrosis costosternalis Abb. 291, 292 Trochlea (musculi obliqui superioris bulbi) Abb. 258
Synchondrosis xiphosternalis Abb. 310 Trochlea phalangis mediae Abb. 404, 405
Trochlea phalangis proximalis Abb. 404, 405
T Trochlea tali Abb. 199, 202, 205, 206
Taenia libera Abb. 34, 35, 39, 41, 45–47, 49–54, 65–68, 70, 71 Trochlea tali – Facies superior Abb. 199
Taenia mesocolica Abb. 41 Truncus brachiocephalicus Abb. 315, 316, 320, 322, 323, 326,
Taenia omentalis Abb. 31–33, 35–37, 50, 51, 54 327
Tarsus inferior Abb. 257 Truncus coeliacus Abb. 57, 58, 61, 72–74, 76, 77
Tarsus superior Abb. 257, 258 Truncus coeliacus – Truncus hepatolienalis (Var.) Abb. 72,
Tela choroidea ventriculi quarti Abb. 267 73, 74, 76
Tela subcutanea Abb. 2, 10, 12–16, 19–24, 27–35, 37, 47, 88–90, Truncus gastrocolicus Abb. 60
97, 101, 102, 119, 125–127, 135–137, 208–210, 217, 218, 243, 266, Truncus intestinalis Abb. 65, 66
268, 287, 289, 290, 293, 294, 296–302, 331–333, 336–338, 350, Truncus jugularis sinister (Truncus lymphoideus) Abb. 236
351, 353, 357, 360, 363, 374, 376, 386, 389 Truncus pulmonalis Abb. 312, 319, 320, 321, 323, 325–328,
Tela subserosa Abb. 34, 35, 45 330
Tendo calcaneus [Achilles] Abb. 149–154, 156, 204 Truncus sympathicus Abb. 72, 73, 76, 77, 222, 223, 230,
Tenonsche Kapsel Abb. 256 232–236, 315–317
Testis Abb. 13–16, 18, 20–24, 78, 87, 110 Truncus sympathicus – Ganglion lumbale Abb. 76
Thenar Abb. 374 Truncus sympathicus – Rami communicantes Abb. 77
Thymus Abb. 303, 309, 313 Truncus sympathicus – Ramus communicans Abb. 316, 317
Tibia Abb. 149, 151–153, 155–158, 187, 193–199, 203, 205 Truncus thyrocervicalis Abb. 239
Tibia – Condylus lateralis Abb. 157, 158, 193, 194 Truncus thyrolingualis Abb. 216
Tibia – Condylus medialis Abb. 195 Truncus thyrolinguofacialis Abb. 218, 219, 220, 223
Tibia – Corpus Abb. 203 Truncus vagalis anterior/posterior Abb. 72, 73, 74, 76
Tibia – Facies articularis inferior Abb. 205 Tuber calcanei Abb. 169, 171, 173, 176, 199, 200, 202, 205
Tibia – Facies articularis superior Abb. 193–198 Tuber calcanei – Processus lateralis Abb. 171, 176, 200, 205
Tibia – Facies articularis malleoli Abb. 199 Tuber calcanei – Processus medialis Abb. 171, 176, 205
Tibia – Margo anterior Abb. 158, 187 Tuber ischadicum Abb. 78, 89–94, 96, 98, 99, 124, 178, 179,
Tibia – Margo interosseus Abb. 199 181, 182, 184, 185

859
Tuber maxillae Abb. 249, 251 Vagina carpalis tendinum digitorum II Abb. 380
Tuber omentale Abb. 44, 56, 57, 58 Vagina communis tendinum musculorum flexorum
Tuberculum articulare Abb. 249, 250 Abb. 373, 377, 380, 381
Tuberculum caroticum Abb. 223, 234, 236, 238, 239 Vagina communis tendinum musculorum fibularium [pero-
Tuberculum costae Abb. 279 neorum] communis Abb. 167, 168
Tuberculum deltoideum Abb. 269, 271–278, 374 Vagina fibrosa – Pars anularis Abb. 172, 173, 175, 176
Tuberculum dorsale (rad.) Abb. 385, 404, 407, 408, 410, Vagina fibrosa – Pars cruciformis Abb. 172, 173, 175, 176
412 Vagina fibrosa digitorum manus Abb. 375
Tuberculum Gerdy [Tuberositas tractus iliotibialis] Vagina fibrosa digitorum pedis Abb. 171–176
Abb. 157, 159, 161, 162, 186–188, 190, 193, 194 Vagina musculi recti abdominis Abb. 3, 4, 7, 8, 27–30, 47,
Tuberculum iliacum Abb. 177–179, 182, 184, 185 286–288, 290, 291, 292
Tuberculum infraglenoidale Abb. 392–396 Vagina musculi recti abdominis – Lamina anterior Abb. 3,
Tuberculum intercondylare laterale Abb. 193, 194 4, 7, 8, 27–30, 47, 288, 291, 292
Tuberculum intercondylare mediale Abb. 195 Vagina musculi recti abdominis – Lamina posterior Abb. 8,
Tuberculum intervenosum Abb. 330 30, 47
Tuberculum majus (humeri) Abb. 392–394 Vagina synovialis digitorum manus Abb. 384
Tuberculum minus (humeri) Abb. 392–395 Vagina synovialis digitorum pedis Abb. 173
Tuberculum ossis scaphoidei Abb. 407, 409, 412 Vagina tendinis hallucis Abb. 173
Tuberculum ossis trapezii Abb. 405, 409 Vagina tendinis intertubercularis Abb. 393, 396
Tuberculum pubicum Abb. 6–8, 11, 25, 114, 177, 181, 183, 184 Vagina tendinis musculi extensoris carpi ulnaris Abb. 385,
Tuberculum quadratum Abb. 82 390, 411, 413
Tuberculum supraglenoidale Abb. 393 Vagina tendinis musculi extensoris digiti minimi Abb. 385,
Tuberculum thyroideum inferius Abb. 214 390, 411, 413
Tuberositas glutea Abb. 121, 123, 142, 143, 178, 180, 185 Vagina tendinis musculi extensoris digitorum pedis longi
Tuberositas ossis metatarsi quinti [V] Abb. 163–165, 167, 199, Abb. 167, 168, 201, 207
201, 203 Vagina tendinis musculi extensoris hallucis longi Abb. 167,
Tuberositas ossis navicularis Abb. 165, 202, 204 168, 201, 204, 207
Tuberositas phalangis distalis Abb. 404, 405 Vagina tendinis musculi extensoris pollicis longi Abb. 385,
Tuberositas radii Abb. 372, 397, 399, 401–403 390, 411, 413
Tuberositas tibiae Abb. 186–190 Vagina tendinis musculi flexoris carpi radialis Abb. 373
Tuberositas tractus iliotibialis [Tuberculum Gerdy] Vagina tendinis musculi flexoris hallucis longi Abb. 204
Abb. 157, 159, 161, 162, 186–188, 190, 193, 194 Vagina tendinis musculi flexoris pollicis longi Abb. 380
Tuberositas ulnae Abb. 397, 399, 400 Vagina tendinis musculi tibialis anterioris Abb. 167, 168,
Tuberositas unguicularis Abb. 404, 405 207
Tunica albuginea corporis cavernosi penis Abb. 87 Vagina tendinum digitorum manus Abb. 375–376, 380–383,
Tunica conjunctiva bulbaris Abb. 258 405
Tunica dartos Abb. 24 Vagina tendinum digitorum pedis Abb. 174–176, 205
Tunica vaginalis testis – Lamina parietalis Abb. 16 Vagina tendinum musculorum abductoris longi et extenso-
Tunica vaginalis testis – Lamina visceralis Abb. 16 ris brevis pollicis Abb. 373, 411, 413
Vagina tendinum musculorum extensoris digitorum et ex-
U tensoris indicis Abb. 385, 390, 411, 413
Ulna Abb. 385, 397–407, 409, 410, 412 Vagina tendinum musculorum extensorum carpi radialium
Ulna – Processus styloideus Abb. 385, 404–407, 409, 410, Abb. 385, 390, 411, 413
412 Vallum unguis Abb. 391
Umbilicus Abb. 27, 28 Valva aortae Abb. 330
Ureter Abb. 72–75 Valva atrioventricularis dextra (Valva tricuspidalis)
Ureterspindel – lumbale Abb. 72 Abb. 327, 329, 330
Urethra Abb. 83–86, 94 Valva atrioventricularis sinistra (Valva mitralis,Valva bicu-
Urethra – Pars membranacea Abb. 84–86 spidalis) Abb. 327
Urethra – Pars spongiosa Abb. 83, 84, 86 Valvula Eustachii (Valvula venae cavae inferioris) Abb. 330
Urethra feminina Abb. 94 Valvula semilunaris anterior (Valva trunci pulm.) Abb. 328,
330
V Valvula semilunaris dextra (Valva aortae) Abb. 330
Vagina – Paries anterior Abb. 94 Valvula semilunaris dextra (Valva trunci pulm.)
Vagina bulbi [Tenonsche Kapsel] Abb. 256 Abb. 326–328, 330
Vagina carotica Abb. 215, 218, 219, 224, 225, 228, 231, 232 Valvula semilunaris posterior (Valva aortae) Abb. 330
Vagina carpalis tendinis musculi flexoris digitorum superfi- Valvula semilunaris sinistra (Valva trunci pulm.)
cialis III Abb. 380 Abb. 326–328, 330

860
Valvula sinus coronarii (Thebesii) Abb. 330 Vena gastro-omentalis [gastro-epiploica] Abb. 31, 36, 37, 39,
Valvula Thebesii Abb. 330 40, 42–44, 53, 55–58, 60, 61, 63
Valvula venae cavae inferioris (Valvula Eustachii) Abb. 330 Vena gastro-omentalis [gastro-epiploica] – Rami gastrici
Valvulae semilunares Abb. 330 Abb. 53
Valvulae venosae Abb. 361 Vena gastro-omentalis [gastro-epiploica] – Rami omentales
Vas lymphaticum profundum Abb. 154, 156 Abb. 36, 37, 55
Vas lymphaticum superficiale Abb. 108, 156 Vena hemiazygos Abb. 310, 312, 317
Vasa lymphatica Abb. 100, 102, 103, 108, 154, 156 Vena hemiazygos accessoria Abb. 310, 312, 317
Vasa pericardiacophrenica Abb. 308, 311 Vena ileocolica Abb. 67, 70
Vasa testicularia Abb. 8 Vena iliaca communis Abb. 72–74
Vasa thymica Abb. 308 Vena iliaca externa Abb. 17, 74
Vater-Pacinisches Körperchen Abb. 378 Vena intercostalis posterior Abb. 302, 316, 317
Vena anastomotica (Extremitatis inferioris) Abb. 144–147, Vena intercostalis posterior – Ramus mammarius lateralis
155, 156 Abb. 302
Vena angularis Abb. 257 Vena interventricularis anterior Abb. 322, 325–327
Vena auricularis posterior Abb. 247 Vena interventricularis posterior Abb. 320, 321, 327, 329
Vena axillaris Abb. 334, 335, 342, 345–347, 349 Vena jugularis anterior Abb. 210–212, 214, 226–231, 240, 243,
Vena azygos Abb. 304–307, 315, 316 244
Vena basilica Abb. 351, 352, 357–359, 361, 362–368 Vena jugularis externa Abb. 208, 218–220, 222, 223, 232, 235,
Vena brachialis Abb. 346, 347, 349, 352, 363, 364, 368 237, 240, 241
Vena brachiocephalica dextra Abb. 315, 316 Vena jugularis interna Abb. 215, 216, 218–225, 229, 232,
Vena brachiocephalica sinistra Abb. 303, 309, 310, 315, 317, 238
319, 320, 322–325 Vena lingualis Abb. 216, 218–220, 236
Vena cava inferior Abb. 72–74, 76, 77, 320, 321, 329, 330 Vena mammaria Abb. 300, 302
Vena cava superior Abb. 304–307, 315, 316, 319, 320–324, 329, Vena mammaria medialis Abb. 302
330 Vena marginalis dextra Abb. 319, 322, 323
Vena cardiaca magna (Vena cordis magna) Abb. 326 Vena maxillaris Abb. 225
Vena cephalica Abb. 331–335, 356–359, 361, 362–364, 366–368, Vena mediana antebrachii Abb. 358–364, 366, 367, 389
386, 387, 389 Vena mediana basilica Abb. 357, 358, 360, 362–364
Vena cephalica accessoria Abb. 359, 361 Vena mediana cephalica Abb. 357–364
Vena circumflexa humeri posterior Abb. 342 Vena mediana colli Abb. 226, 227
Vena circumflexa ilium superficialis Abb. 100, 102, 105, 108 Vena mediana cubiti Abb. 359–362, 366–368
Vena circumflexa penis Abb. 87 Vena mediana profunda Abb. 358, 362, 363, 366, 368
Vena circumflexa scapulae Abb. 342, 348, 349 Vena mediastinalis Abb. 310, 311
Vena colica media Abb. 46, 60, 61, 66, 69, 71 Vena mesenterica inferior Abb. 60–63, 70, 71
Vena comitans Abb. 363, 364, 367, 368, 372 Vena mesenterica superior Abb. 60–63, 65–70
Vena comitans nervi hypoglossi Abb. 241 Vena metatarsalis dorsalis Abb. 164
Vena communicans (Vv. thyroideae inf. et sup.) Abb. 213, Vena nasalis externa Abb. 257
214, 228 Vena nasofrontalis Abb. 257
Vena coni arteriosi Abb. 324 Vena ophthalmica superior Abb. 256, 257
Vena cordis anterior Abb. 322 Vena pancreaticoduodenalis inferior anterior Abb. 61, 63
Vena cordis magna (V. cardiaca magna) Abb. 326 Vena pancreaticoduodenalis superior anterior Abb. 60, 61,
Vena cordis media Abb. 320, 321, 329 63
Vena coronaria sinistra Abb. 326 Vena pancreatocoduodenalis inferior Abb. 60
Vena coronaria ventriculi Abb. 53 Vena perforans superior (Extremitas superior) Abb. 120
Vena costo-axillaris (Braune) Abb. 338, 339, 340, 343–346 Vena pericardiacophrenica Abb. 309, 310, 318, 320
Vena dorsalis profunda penis Abb. 85–87 Vena pharyngea Abb. 224, 225, 246
Vena dorsalis superficialis penis Abb. 87 Vena poplitea Abb. 121–124, 147–149, 153, 154
Vena epigastrica inferior Abb. 7, 17 Vena portae Abb. 56, 57, 61, 64
Vena epigastrica superficialis Abb. 100, 102, 103, 105, 108, Vena prevertebralis Abb. 235
110–112 Vena pudenda externa Abb. 11, 106, 107, 110
Vena facialis Abb. 216, 218–220, 237, 240, 241, 243–245 Vena pudenda interna Abb. 91
Vena femoralis Abb. 103–107, 109–113, 117, 118 Vena pulmonalis dextra inferior Abb. 306, 315, 316
Vena femoralis – Ramus muscularis Abb. 118 Vena pulmonalis dextra superior Abb. 305–307
Vena fibularis Abb. 152, 154 Vena pulmonalis dextra superior – Vena/Ramus anterior
Vena frontalis Abb. 257 Abb. 306, 307
Vena gastrica dextra Abb. 53 Vena pulmonalis dextra superior – Vena/Ramus apicalis
Vena gastrica sinistra Abb. 53, 59, 61, 62, 63 Abb. 306, 307

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Vena pulmonalis dextra superior – Vena/Ramus lobi medii Vena transversa faciei Abb. 257
Abb. 306, 307 Vena ventriculi dextri anterior Abb. 322
Vena pulmonalis dextra superior – Vena/Ramus posterior Vena ventriculi sinistri posterior Abb. 320, 321, 329
Abb. 306, 307 Vena vertebralis Abb. 234, 235
Vena pulmonalis sinistra inferior Abb. 311–313, 317, 321 Venae surales Abb. 148, 149, 153
Vena pulmonalis sinistra superior Abb. 307, 310–313, 321 Venae anastomoticae Abb. 115
Vena pulmonalis sinistra superior – Vena/Ramus anterior Venae anteriores cordis Abb. 323
Abb. 310, 312 Venae brachiales Abb. 368
Vena pulmonalis sinistra superior – Vena/Ramus apicopo- Venae comitantes (A. brach.) Abb. 363, 364, 366, 368
sterior Abb. 310–313 Venae comitantes (A. epigastrica inf.) Abb. 17
Vena pulmonalis sinistra superior – Vena/Ramus lingularis Venae comitantes (A. rad.) Abb. 364, 366–368
Abb. 310–312 Venae comitantes (A. uln.) Abb. 366, 367
Vena pylorica [Mayo] Abb. 59, 60 Venae ductus deferentis Abb. 17
Vena renalis Abb. 72–75 Venae hepaticae Abb. 72–74, 76
Vena renalis – Rami renales Abb. 73, 74 Venae metatarsales dorsales Abb. 163, 166
Vena retromandibularis Abb. 218, 220–222, 241, 243–245, Venae perforantes Abb. 123, 146
248 Venae surales Abb. 148, 149, 153
Vena saphena accessoria Abb. 100–102, 104–111 Venae ventriculi dextri anteriores Abb. 323
Vena saphena magna Abb. 100–102, 104–114, 116, 144–147, Venaesectio Abb. 360
155, 156, 164, 166 Ventriculus quartus Abb. 267
Vena saphena parva Abb. 144–148, 150, 154, 161, 163, 164, 166 Ventriculus dexter Abb. 319, 321, 322–330
Vena spermatica externa Abb. 108 Ventriculus sinister Abb. 308, 319, 322, 325–330
Vena splenica [lienalis] Abb. 63 Vertebra lumbalis – Corpus vertebrae Abb. 75
Vena sternocleidomastoidea Abb. 215 Vertebra lumbalis – Processus costalis Abb. 177, 183
Vena subclavia Abb. 335 Vertebra lumbalis – Processus spinosus Abb. 185
Vena submentalis Abb. 240 Vertebra prominens Abb. 259, 261–265, 268–272, 274, 275
Vena subscapularis Abb. 342 Vertebrae cervicales Abb. 223, 231, 267
Vena supraorbitalis Abb. 257 Vertebrae cervicales – Tubercula anterius et posterius
Vena suprarenalis sinistra Abb. 72, 73 Abb. 267
Vena supratrochlearis Abb. 257 Vertebrae lumbales Abb. 276–279, 282–284
Vena temporalis media Abb. 244, 253, 257 Vertebrae lumbales – Processus costales Abb. 282
Vena temporalis superficialis Abb. 243–246, 253–255 Vertebrae lumbales – Processus spinosi Abb. 276–279,
Vena testicularis Abb. 8, 17, 22, 72–74 282–284
Vena thoracica interna Abb. 292, 301, 302, 315, 316, 319, 320, Vertebrae thoracicae Abb. 263, 265, 267–269, 271, 272,
322, 323 274–276, 277–281
Vena thoracica interna – Rami perforantes Abb. 301, 302 Vertebrae thoracicae – Processus spinosi Abb. 263, 265,
Vena thoracica lateralis Abb. 302 267–269, 271, 272, 274–276, 277–281
Vena thoracoacromialis Abb. 342 Vertebrae thoracicae – Processus transversi Abb. 265, 267,
Vena thoracodorsalis Abb. 337, 347–349 280, 281
Vena thoracoepigastrica Abb. 345–347 Vesica biliaris [fellea] Abb. 33–44, 53, 55, 57, 58, 60, 64
Vena thymica Abb. 303, 309, 310, 317 Vesica urinaria Abb. 17
Vena thyroidea ima Abb. 315, 320, 322, 323 Vestibulum bursae omentalis Abb. 37, 39, 40, 42, 44
Vena thyroidea inferior Abb. 211–214, 228–230, 232, 317, 320, Vestibulum vaginae Abb. 90, 91, 93–99
322, 323 Vestigium processus vaginalis (peritonei) Abb. 8
Vena thyroidea media Abb. 216, 230, 231, 234 Vinculum breve Abb. 173, 383
Vena thyroidea superior Abb. 213, 214, 216, 218–220, 224, Vinculum longum Abb. 173, 383
228–232, 234, 235
Vena thyroidea superior – Ramus cricothyroideus Z
Abb. 229 Zehenballen Abb. 169
Vena tibialis anterior Abb. 160 Zehenballen – Großzehe Abb. 169
Vena tibialis posterior Abb. 152, 154, 156 Zona orbicularis Abb. 178
Vena transversa colli Abb. 238

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