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Prüfungsschema Arbeitsrecht:

Arbeitsvertrag:

 Dauerschuldverhältnis
 Persönliche Abhängigkeit
o Pflicht zur persönlichen Arbeitsleistung
o Fehlende Selbstbestimmung hinsichtlich Arbeitsort, Arbeitszeit und
arbeitsbezogenem Verhalten = persönliche Weisungsgebundenheit
o Einordnung in die betriebliche Struktur des AG, insb Verwendung der
Betriebsmittel des AG, Kontrolle und disziplinäre Verantwortlichkeit

Freier Dienstvertrag:

 Dauerschuldverhältnis
 Umschreibung des Vertragsinhalts nach Gattungsmerkmalen
 Selbstständigkeit
o Selbstbestimmung in Bezug auf Arbeitsort, –zeit und den konkreten
Arbeitsablauf (keine persönlichen Weisungen)
o Keine Eingliederung in die Arbeitsorganisation des Vertragspartners (eigene
Betriebsmittel, keine Kontrolle und disziplinäre Verantwortlichkeit)
o Möglichkeit, Leistungen durch Dritte erbringen zu lassen

Werkvertrag:

 Zielschuldverhältnis
 Das Werk ist bereits bei Vertragsabschluss individualisiert und konkretisiert
 Verschuldensunabhängiges Einstehen für die ordnungsgemäße Herstellung des Werkes
 Selbständigkeit des Werkunternehmers

DN-Ähnlichkeit:

 Im Wesentlichen höchstpersönliche Leistungserbringung


 Keine wesentlichen eigenen Betriebsmittel
Betrieb:

 Einheit des Betriebsinhabers


 Einheit des Betriebszwecks
 Einheit der Organisation
 Dauercharakter
 Eigenständigkeit (Abgeschlossenheit von anderen Betriebsvorgängen)
 Selbstständigkeit in produktionstechnischer Hinsicht/ Abwicklung der gewöhnlichen
Tätigkeiten
 Räumliche Entfernung

Arbeiter od Angestellte:

 Zuerst prüfen welcher Arbeitsvertrag


 Dann ob Arbeiter od Angestellte
 AG-bezogenes Kriterium prüfen (Geschäftsbetrieb eines Kaufmannes)
 Tätigkeitsbezogenes Kriterium prüfen
Kaufmännische Dienste

 Tätigkeiten, die typischerweise von einem Kaufmann verrichtet werden


 Die eine kaufmännische Ausbildung und/oder Geschicklichkeit erfordern
 Für die Betriebsführung nicht bloß eine untergeordnete Bedeutung haben
 Nicht rein mechanisch sind

Höhere, nicht kaufmännische Dienste:

 Ohne bestimmten Studiengang


 Aber mit Vorkenntnissen und Schulung
 Vertraut sein mit der Arbeitsaufgabe
 Fachliche Durchdringung
 Nicht rein mechanisch
 Keine zufällige Vertretung möglich
 Selbständigkeit, Umfassende Fachkenntnisse
 Genauigkeit, Verlässlichkeit
 Fähigkeit zur Beurteilung der Arbeit anderer
 Ausüben einer Aufsichts-und Leitungsfunktion
 Einsicht in den Produktionsprozess

Kanzleiarbeiten:

 Schreibarbeiten, die über das bloße Abschreiben hinausgehen


 Gewisse geistige Tätigkeit
 Gewisses Maß an Selbständigkeit
 Nicht rein mechanisch
 Keine untergeordneten Dienste, die eine zufällige Vertretung erlauben

Mischtätigkeit:

 Zeitliches Überwiegen
 Wirtschaftlich wesentlichere Tätigkeit

Entlassung:

 Prüfen ob Entlassungserklärung des AG (kann auch konkludent sein)


 Prüfen ob Kündigungsgrund vorliegt (Vorsicht: Arbeiter od Angestellte?)
 Prüfen ob rechtzeitig

Entgeltfortzahlung:

 Prüfen ob Krankheit oder Unglücksfall (Plötzliches, von außen auf den Körper
einwirkendes Ereignis, das zur Arbeitsunfähigkeit führt (im Privatbereich)) oder
Berufsunfall
 Prüfen ob Arbeitsunfähigkeit
 Prüfen ob grobes Verschulden
 Prüfen ob unverzügliche Meldung
 Nachweis auf Verlangen

Dienstverhinderung aus wichtigem Grund

 Vorheriger Dienstantritt
 Dienstverhinderung
 Ohne Verschulden des AN
 Während einer kurzen Zeit (ca. eine Woche pro Anlassfall)
 Sittliche, rechtliche oder tatsächliche Gründe

Diskriminierung nach GlBG:

 Wird an geschütztes Merkmal angeknüpft


 Unmittelbare oder mittelbare Diskriminierung
 Weniger günstige Behandlung
 Vergleichbare Situation
 Kausaler Zusammenhang
 Rechtfertigungsgründe (nur bei mittelbarer Diskriminierung)
 Geschützter Bereich

Diskriminierung nach arbeitsrechtlichem Gleichheitsgrundsatz:

 Benachteiligung einer Minderheit von AN gegenüber der Mehrheit


 Abweichung von generalisierbarem Prinzip zulasten von einzelnem AN

DHG anwendbar?

 Zuerst schauen ob Schadenersatz (Schaden, Kausalität, Rechtswidrigkeit, Verschulden)


nach §1295 ABGB
 Persönlicher Anwendungsbereich: AN gem. §1151 ABGB
 Sachlicher Anwendungsbereich: Schaden entsteht bei Erbringung der Dienstleistung in
Rolle des AN
 Mäßigungskriterien

Mäßigungskriterien DHG:

 Höhe des Verschuldensgrades (Vorsatz, grobe Fahrlässigkeit, leichte Fahrlässigkeit,


entschuldbare Fehlleistung)
 Schadensgeneigtheit der Tätigkeit
 Arbeitsbedingungen (zb Druck)
 Höhe der Verantwortung
 Höhe des Entgelts

DHG (Regress bei Schädigung eines Dritten durch AN):

 Erfüllungsgehilfe bei Vertrag (§1313a ABGB)


 Besorgungsgehilfe ex delicto wenn habituell untüchtig/wissentl. Gefährl. (§1315 ABGB)
 Sonst §1014 ABGB analog

Regressanspruch §1014 ABGB:

 Sachschaden oder Personenschaden


 Arbeitsadäquater Schaden: Unfall ist für spezifische Tätigkeit typisch
 Abstrakt vorhersehbar
 Mäßigungskriterien des DHG

Arbeitsunfall (§175 ASVG):


 Unfall (Zeitlich begrenztes Ereignis, das zu einer Körperschädigung führt)
 Im geschützten Lebensbereich (im Rahmen der Erwerbstätigkeit, Wegunfälle)
 Zurechenbarkeit zur UV (im örtlichen, zeitlichen und ursächlichen Zusammenhang,
Kausalität, Theorie der wesentlichen Bedingung)

Anfechtung der Betriebsratswahl:

 Wer darf anfechten


 Einhaltung der Frist (1 Monat)
 Verfahrensmangel (Missachtung leitender Grundsätze der Wahl, genügend Einfluss)
 Unzulässige Wahl (nach Art Umfang oder weil kein Betrieb nicht durchführen)
 Ex nunc Wirkung

Nichtige Betriebsratswahl:

 Elementarste Grundsätze der Wahl außer Acht gelassen, „Zerrbild“ einer Wahl
 Keine Bindung an Fristen
 Ex tunc Wirkung

Kündigungsanfechtung:

 Einhaltung des Vorverfahrens


 Je nachdem Anfechtung wegen verpöntem Motiv od. Sozialwidrigkeit
 Kündigung rückwirkend rechtsunwirksam
 Anspruch auf Entgeltfortzahlung, während Prozess wenn AN gewinnt

Kündigungsanfechtung wegen Sozialwidrigkeit:

 6 Monate im Betrieb
 Einhaltung der Frist
 Kündigung sozial ungerechtfertigt (muss härter treffen als normale Kündigung)
 Wesentliche Interessensbeeinträchtigung (lange Zeit arbeitslose, finanzielle
Schlechterstellung, Alter)
 Kündigungsrechtfertigungsgründe (subjektiv, objektiv, soziale Gestaltungspflicht)
 Interessensabwägung
 Sozialer Vergleich bei Ablehnung des BR und objektiver Rechtfertigung

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