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Kursführung

Lehrer-Schüler-Interaktion im Unterricht
 Bedeutung von Interaktion

Interaktion bezeichnet das wechselseitige aufeinander Einwirken von Akteuren oder Systemen und ist


eng verknüpft mit den übergeordneten Begriffen Kommunikation, Handeln und  Arbeit.

 Lehrer-Schüler-Interaktion findet auf drei Ebenen statt (Hofer, 1986)

Inhaltsebene : das Vermitteln von Wissen nach Inhalt und Methodik

Beziehungsebene : das wechselseitige Wahrnehmen und Deuten des Anderen (von z.b. Motivation,
Vorstellungen, Erwartungen und Emotionen)

Verhaltensebene-das direkt beobachtbare Agieren und Reagieren

 Interaktions – und Kommunikationsregeln

 Watzlawick

 Man kann nicht nicht-kommunizieren

 Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt

 Der Inhaltsaspekt bezieht sich auf die Vermittlung von Sachinformationen,


betrifft vorrangig die Aussage der Kommunikation

 Der Beziehungsaspekt bezieht sich auf die Art und Weise, wie die Bedeutung
dieser Information mitgeteilt wird

 Jede Nachricht hat 4 Aspekte:

 Sachinhalt:

 Worüber wird informiert

 Selbstoffenbarung:

 Informationen über den Sender

 Beziehung:

 Wie steht der Sender zum Empfänger

 Appell:

 Wozu soll der Empfänger veranlasst werden


 Optimierung der Interaktion

 Machen Sie sich die Bedeutung der Interaktion bewusst


Die Interaktion bezeichnet ein wechselseitiges Aufeinandereinwirken der Beteiligten. Sie beeinflussen
sich in ihren Einstellungen, Erwartungen und Handlungen gegenseitig und zwar durch ihre
Kommunikation (Sprache, Geste und Symbole).

 Geben Sie klare Richtlinien vor


Geben Sie konkrete Anweisungen, denen die Kinder bzw. Jugendlichen folgen können und vermeiden
Sie schwammige und zu offene Aussagen. Um Arbeitsaufträge für jeden verständlich zu formulieren,
achten Sie darauf, diese kurz zu halten und nicht zu sehr auszuschweifen.

 Pflegen Sie eine ausgewogene Gesprächskultur


Unterricht hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte grundlegend verändert. Wo früher noch der
Lehrervortrag weite Teile des Geschehens bestimmte, ist an dessen Stelle heute die Forderung nach
einer hohen Schüleraktivität getreten. Der Redeanteil der Lehrerinnen und Lehrer ist zugunsten der
Schülerinnen und Schüler zurückgegangen und weitschweifige Ausführungen und Monologe der
Pädagogen sind mittlerweile nicht mehr erwünscht.

 Geben Sie Ihren Schülerinnen und Schülern Raum


Um eine offene und gepflegte Gesprächskultur in Ihrer Klasse anzubahnen, gilt es, die Lernenden in
ihrer Individualität wertzuschätzen. Kinder und Jungendliche möchten nicht nur gehört, sondern auch
ernst genommen werden. Trauen Sie ihnen zu, sich Lerninhalte selbst zu erarbeiten und diese mit
ihrem Vorwissen zu verknüpfen. Machen Sie den Lernenden Lust darauf, miteinander in einen
sachlichen Diskurs zu treten und fachliche Gespräche zu führen.

 Verlagern Sie den Redeanteil weg von Ihnen hin zu den Lernenden
Eine schülerzentrierte Gesprächskultur verlangt ein grundlegendes Vertrauen in die Fähigkeiten der
Lernenden und größte Zurückhaltung auf Seiten der Lehrerinnen und Lehrer. Nur so ist es möglich,
weg vom Monolog des Lehrenden hin zur aktiven Beteiligung der Lernenden zu kommen.

 Formen der Lehrer-Schüler-Interaktion


 Schülerzentrierter Unterricht

Unter einem Schülerzentrierten Unterricht versteht die Unterrichtslehre eine Form des Lehrens und


Lernens, bei der das Lerngeschehen wesentlich durch die Lernenden und ihre Interessen, Fragen,
Impulse und Aktionen bestimmt wird. Diese Art zu unterrichten konkurriert mit den von ihrer
Zielsetzung her andersartig ausgerichteten Arbeitsweisen des lehrerzentrierten und
des sozialintegrativen Unterrichts.
 Lehrerzentrierter Unterricht

Unter einem Lehrerzentrierten Unterricht versteht die Unterrichtslehre seit dem


Forscherpaar Tausch/Tausch einen Führungsstil und eine Form des Unterrichtens, bei denen alle
wesentlichen Impulse, Aktionen und Entscheidungen von dem Lehrer oder der Lehrerin ausgehen. Der
Lehrerzentrierte Unterricht konkurriert mit den von ihrer Zielsetzung her andersartig ausgerichteten
Arbeitsweisen des von denselben Wissenschaftlern so benannten Schülerzentrierten und
des Sozialintegrativen Unterrichts.
 Sachzentrierter Unterricht
Bezieht sich nur auf den Inhalt des Unterrichts.

 Die zwölf Straßensperren auf dem Weg zur Kommunikation (Gordon, 1977

 Der Schüler äußert, dass er die Aufgaben nicht bewältigen kann

 Befehlen, kommandieren, anordnen


Hör auf zu jammern und sieh zu, dass du mit deiner Arbeit fertig wirst.

 Warnen, drohen

Reiß dich lieber zusammen, wenn du erwartest, eine gute Note zu bekommen.

 Moralisieren, predigen, - "müsstest" und "solltest"

Du weißt, du musst lernen, wenn du in die Schule kommst. Deine persönlichen Probleme solltest du
lieber zuhause lassen.

 Raten, Lösungen oder Vorschläge anbieten

Es ist gut für dich, wenn du dir deine Arbeit besser einteilst. Du kannst dann alle Arbeiten machen.

 Belehren, Vorträge halten, mit logischen Argumenten kommen

Wir wollen doch den Tatsachen ins Auge sehen, die verbleibende Schulzeit kann dir noch reichen, um
die Versetzung zu schaffen.

 Verurteilen, kritisieren, widersprechen, beschuldigen

Entweder du bist ganz einfach faul oder du bist ein großer Bummelant.

 Beschimpfen, Klischees verwenden, herabsetzend etikettieren

Du benimmst dich wie ein Erstklässler und nicht wie ein Fünftklässler.

 Interpretieren, analysieren, diagnostizieren


Du versucht doch nur, dich um die Aufgabe zu drücken
Aufmuntern, das Problem verschwinden lassen, Problem leugnen
 Loben, Zustimmen, positive Bewertungen geben.
"Eigentlich bist du doch recht fleißig. Du kriegst sicherlich noch heraus, wie das funktioniert."
 Beruhigen, mitfühlen, trösten, Problem relativieren.
"Du bist ja nicht der einzige, dem es so gegangen ist. Ich hatte ab und zu die gleichen Probleme. Aber,
das wird vorbei gehen.“
 Fragen, sondieren, verhören, ins Kreuzverhör nehmen.
"Glaubst du diese Aufgabe war zu schwer?"
"Wie viel Zeit hast du dir dafür gelassen?“
 Zurückziehen, ablenken, sarkastisch sein, aufheitern, zerstreuen.
Bitte nicht jetzt, komm später, wir machen jetzt besser mit dem Unterricht weiter.
 Führungsstile – Lehrstile - Interaktionsstile
 direktiv-autoritär:
 bestimmt Gruppenrichtlinien/ Ziele
 diktiert Techniken und Strategien schrittweise
 verteilt die einzelnen Aufgaben  teilt die Arbeitsgruppen ein
 gibt sozial vergleichend Lob und Tadel
 hält sich von der Beteiligung der Gruppenaktivität fern
 demokratisch:
 unterstützt Entscheidungsprozeß der Gruppe
 deutet allgemeine Lösungsschritte hinsichtlich eines Zieles an
 überlässt der Gruppe Arbeitsaufteilung und - zuteilung
 Sachbezug bei Lob und Tadel
 beteiligt sich an den Gruppenaktivitäten
 laissez-faire:
 überläßt der Gruppe völlige Entscheidungsfreiheit
 stellt nur benötigtes Material und Informationen zur Verfügung

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