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18.01.

22, 02:42 So bauen Sie zuhause Ihre private Cloud auf - PC-WELT

Eine Cloud ist ein Speicherplatz im Internet, der sich von jedem Ort aus erreichen lässt. Das ist eine
praktische Sache, setzt jedoch ein gewisses Vertrauen in Dienste wie Dropbox, GoogleDrive oder Onedrive
voraus. Denn wirklich kontrollieren können Sie nicht, ob die Anbieter tatsächlich so sensibel mit Ihren Daten
umgehen, wie sie behaupten. Ist Ihnen eine öffentliche Cloud deshalb zu unsicher, konfigurieren Sie sich
besser einen privaten Wolkenspeicher. Der Vorteil: Ihre Daten bleiben auf dem Speicherplatz in Ihrem
Netzwerk, sind aber von außerhalb erreichbar. In diesem Ratgeber finden Sie die populärsten Möglichkeiten
vorgestellt. Die Gemeinsamkeit: Alle setzen einen Internetanschluss mit möglichst hoher Bandbreite voraus.

Tipp: Cloud made in Germany: Sichere Server in Europa

Methode 1: Externe Festplatte am Router


Die günstigste Lösung, um eine private Cloud zu Hause aufzubauen, ist ein USB-Speicher am DSL-Router.
Denn hier investieren Sie nur in einen größeren Stick oder eine externe Festplatte und nutzen sonst die
vorhandene Hardware. Inzwischen können die meisten aktuellen Router-Modelle mit angeschlossenen USB-
Speichergeräten umgehen. Wollen Sie ganz sicher sein, sehen Sie am besten im Gerätehandbuch Ihres
Routers nach.

Seit der Windows-10-Version 1709 muss das SMB1-Protokoll erst aktiviert werden.

Wie Sie den Zugriff auf Ihre private Cloud per Router einrichten, zeigen wir beispielhaft an der Fritzbox. An
vielen Modellen sind zwei USB-Ports vorhanden, die sich mit einem externen Speicher verbinden lassen.
Dabei akzeptiert die Fritzbox externe USB-Speicher mit den Dateisystemen NTFS, FAT/ FAT32 oder
EXT2/EXT3/EXT4 sowie in Kapazitäten bis vier Terabyte. Hatten Sie bisher noch kein Speichergerät an der
Fritzbox angeschlossen, überprüfen Sie über den Browserin der Fritzbox-Bedienoberfläche, ob die Option
„Speicher (NAS) aktiv“ ein Häkchen hat. Die Funktion finden Sie bei „Heimnetz“ unter den
Komfortfunktionen und „Speicher (NAS)“. Setzen Sie Häkchen bei „Speicher (NAS) aktiv“ und vor die
Bezeichnung Ihres USB-Speichers. Überprüfen Sie zusätzlich, ob unter „Heimnetzfreigabe“ die Dienste
„SMB“ und „FTP“ aktiviert sind, die Sie für den Datenaustausch benötigen. Damit Sie über mehrere
Netzwerkgeräte auf die private Fritzbox-Cloud zugreifen können, muss sie Mitglied Ihres heimischen
Netzwerks sein. Tragen Sie dessen Bezeichnung – meistens „WORKGROUP“ – im Fritzbox-Menü bei
„Arbeitsgruppe“ ein. Vergeben Sie nun noch in der Zeile darüber einen Namen für Ihre private Cloud, unter
dem Sie den Speicher im Heimnetz finden – etwa FRITZ.NAS. Bestätigen Sie Ihre Eingaben mit
„Übernehmen“.

Zugriff übers Heimnetz auf die Routercloud

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18.01.22, 02:42 So bauen Sie zuhause Ihre private Cloud auf - PC-WELT

An die Fritzbox angeschlossene Laufwerke lassen sich als private Cloud einrichten.

Wollen Sie bestimmten Anwendern Zugriff auf Ihre Fritzbox-Cloud erlauben, richten Sie in der Fritzbox
unter „System –› FRITZ!Box- Benutzer“ Benutzerkonten ein. In der Übersicht ist der Anwender „ftpuser“
voreingestellt. Er ist ab Werk so konfiguriert, dass Sie den USB-Speicher an der Fritzbox aus dem lokalen
Netzwerk über das Standard-Passwort der Fritzbox erreichen. Weitere Anwender legen Sie über die
Schaltfläche „Benutzer hinzufügen“ mit E-Mail-Adresse und Passwort an. Damit sie auf die Inhalte Ihres
Netzwerkspeichers zugreifen können, aktivieren Sie unter „Berechtigungen“ die Option „Zugriff zu NAS-
Inhalten“. Innerhalb des Heimnetzes erreichen Sie Ihren Netzwerkspeicher, indem Sie im
Internetbrowser http://fritz.naseingeben. Im Fenster des Netzspeichers geben Sie Ihre Zugangsdaten ein.
Klicken Sie nun den externen Speicher doppelt an, um Zugriff zu erhalten. Um Dateien dorthin zu kopieren,
ziehen Sie sie einfach ins Browserfenster. Ein neues Verzeichnis legen Sie über die Schaltfläche „Neuer
Ordner“ an. Liegen bereits Inhalte auf dem Laufwerk, werden diese erst sichtbar, wenn sie indiziert sind.
Einen Datei-Index erstellen Sie über „Heimnetz –› Speicher (NAS) –› Speicher an der FRITZ!Box“. Wählen
Sie hier das entsprechende Laufwerk und klicken Sie auf „nicht erstellt“, um den Vorgang zu starten.

Es ist praktisch, direkt vom Windows-Explorer auf den Netzwerkspeicher zuzugreifen. Seit dem Windows-
10-Update auf die Version 1709 ist dafür etwas Vorarbeit nötig, da das Betriebssystem das
Netzwerkprotokoll SMB1 nicht mehr standardmäßig unterstützt. Um es zu aktivieren, gehen Sie am Client-
PC auf „Systemsteuerung“ und bei „Anzeige“ auf „Kategorie“. Klicken Sie unter „Programme –› Programme
und Features“ links auf „Windows-Features aktivieren oder deaktivieren“. Im folgenden Fenster suchen Sie
in der Liste den Eintrag „SMB1.0/ CIFS File Sharing Support“ und setzen ein Häkchen, um ihn wieder aktiv
zu setzen. Bestätigen Sie mit „OK“, und führen Sie einen Neustart durch, sobald Windows Sie dazu
auffordert.

Fürs Einbinden klicken Sie im Windows-Explorer auf „Einfacher Zugriff –› Als Laufwerk zuordnen“,
wählen einen Laufwerksbuchstaben und gehen auf „Durchsuchen“. Wenn Sie den Netzwerkspeicher mit
einem Kennwort geschützt haben, erscheint ein Anmeldefenster. Geben Sie Ihre Zugangsdaten ein – etwa für
ftpuser. Alle verfügbaren Netzspeicher sehen Sie unter „FRITZNAS“. Das externe Laufwerk finden Sie im
Ordner „fritz.nas“ unter seiner Bezeichnung. Klicken Sie auf „OK“, um den Vorgang abzuschließen. Im
Windows-Explorer ist er nun als Laufwerk unter „Netzwerk“ zu erreichen. Wie gewohnt, können Sie Dateien
dorthin kopieren oder von dort auf den Client-PC ziehen.

Übers Internet auf den Fritzbox-Speicher zugreifen

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Bei jedem Benutzer muss im Benutzerkonto die Option „Zugang zu NAS-Inhalten“ aktiviert
sein.

Von außen erreichen Sie Ihre persönliche Fritzbox-Cloud über den herstellereigenen DynDNS-Dienst
Myfritz. Er ermöglicht den Zugriff auf Ihre Fritzbox und damit auch auf den angeschlossenen Speicher,
selbst wenn sich die IP-Adresse des Routers dynamisch ändert. Voraussetzung ist ein Konto, das Sie über die
Fritzbox-Konfigurationsoberfläche unter „Internet –› MyFRITZ!- Konto“ anlegen. Nach diesem Vorgang ist
Ihr Router bei Myfritz registriert. Sie erkennen das am grünen Punkt. Um übers Internet zuzugreifen, legen
Sie einen neuen Benutzer mit Namen und Passwort an. Hier sind auch alle Details wie die Myfritz-Adresse
und die Internetadresse des Routers über Myfritz zu finden.

Beim Zugriff von einem IPv4-Anschluss auf Ihre Fritzbox mit IPv6 erhalten Sie einen Fehler.

Über die Webseite myfritz.netgreifen Sie auf Ihre Fritzbox und somit auf Ihren persönlichen Cloudspeicher
zu. Wie beim Zugriff aus dem Heimnetz lassen sich Dateien herunterladen, auf den Fritzbox-Speicher
schieben oder freigeben. Für Android- und iOS-Mobilgeräte erreichen Sie den Internetdienst auch über Apps
und eine WLAN-Verbindung – sofern Sie sich in einer homogenen IP-Umgebung befinden. Der Dienst
funktioniert jedoch nicht, wenn Sie beispielsweise von einer öffentlichen IPv4- Adresse auf Ihren
Cloudspeicher zu Hause zugreifen wollen und Ihr Provider Sie bereits auf IPv6 umgestellt hat. Dann hat
Myfritz die Fritzbox mit einer iPv6-Adresse ausgestattet, bietet aber kein Portmapping, um die IPv4-Adresse
auf IPv6 umzusetzen. Sie erhalten eine Fehlermeldung wie „kein Server gefunden“ oder „kein Zugriff auf
das Internet“. Zur Lösung des Problems bieten manche Provider noch einige IPv4-Adressen gegen Aufpreis
an. Alternativ können Sie einen Dienst wie Feste-IP.Netausprobieren. Er setzt IPv4-Pakete auf IPv6 um und
lässt sich kostenlos testen.

Tipp: Dropbox, OneDrive, Google Drive, Amazon - Gratis-Cloud-Speicher im Vergleich

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Methode 2: Persönliche Cloud per NAS


Wer bereits ein NAS (Network Attached Storage) zu Hause einsetzt, um Inhalte zentral in Heimnetz zu
speichern, kann den Netzwerkspeicher mit wenig Aufwand als persönliche Cloud nutzen. Ähnlich wie
bei AVM Myfritzbieten viele NAS-Hersteller DynDNSDienste an, über die sich der Netzwerkspeicher via
Internet erreichen lässt. Synology nennt den Remote-Zugriff Quick Connect; bei Qnap finden Sie ihn unter
Myqnapcloud. In beiden Fällen können Sie ihn bereits während der Erstinstallation des NAS aktivieren oder
später einrichten. Die Vorgehensweisen ähneln sich. Wir beschreiben die wesentlichen Schritte anhand eines
Qnap-Modells.

Wie auch bei anderen NAS-Herstellern benötigen Sie ein Konto – hier Qnap-ID genannt. Haben Sie noch
keines, erstellen Sie es über das Icon „myQNAPcloud“ auf dem Desktop der Browser-Bedienoberfläche des
Netzwerkspeichers. Klicken Sie dazu auf „my QNAP-Cloud-Konto erstellen“. Es öffnet sich ein weiteres
Browserfenster, in dem Sie neben Angaben wie Name und E-Mail-Adresse auch ein Zugangskennwort
vergeben und den Nutzungsbedingungen zustimmen. Hat die Registrierung geklappt, erhalten Sie eine Mail,
die Sie bestätigen, um den Vorgang abzuschließen.

Die weitere Konfiguration nehmen Sie über die NAS-Bedienoberfläche unter „Willkommen bei
myQNAPCloud!“ vor. Hier geben Sie die vorher angelegten Zugangsdaten ein und vergeben die
Bezeichnung, unter der Sie Ihr Qnap-NAS von außen erreichen wollen. Dieser Name wird gleichzeitig auch
in der Internetadresse verwendet, über die Sie später aus dem Web auf den Netzwerkspeicher zugreifen. Er
sollte deshalb möglichst eindeutig sein. Im folgenden Fenster sehen Sie die Dienste, die der Assistent im
NAS für den Fernzugriff aktiviert. Unter „Zugriffskontrolle“ legen Sie fest, wie Ihr Gerät im Qnap-
Clouddienst zu sehen ist. Empfehlenswert ist die Einstellung „Angepasst“, über die Sie als Admin und
weitere autorisierte Nutzer über die Cloud Zugriff auf den Netzwerkspeicher erhalten. Wenn Sie auf „Weiter“
klicken, erhalten Sie eine Zusammenfassung der vorgenommenen Einstellungen. Sie beenden den Vorgang
mit einem Klick auf „Fertigstellen“.

Zugriff von außen auf die Datencloud Ihres Netzwerkspeichers


Die Details zum eingerichteten DynDNS-Dienst lassen sich über die Browseroberfläche
einsehen.

Damit der Zugriff übers Internet auf Ihren Netzwerkspeicher funktioniert, sind Portweiterleitungen
notwendig. Dazu müssen Sie Ihren Router so konfigurieren, dass sich die Sicherheitseinstellungen per UPnP
(Universal Plug & Play) ändern lassen. Sie finden die Einstellung etwa bei der Fritzbox in der Browser-
Bedienoberfläche unter „Internet –› Freigaben –› Portfreigaben“. Unter Sicherheitsaspekten sind offene Ports
am Router stets mit einem gewissen Risiko behaftet. Starke Passwörter beim Zugriff auf den DynDNS-
Dienst des NAS-Herstellers sind daher eine wichtige Vorsichtsmaßnahme, um die Routersicherheit zu
wahren.

Im Falle von Qnap finden Sie die DynDNS-Einstellungen bei „myQNAPcloud“ im Bereich „DDNS“. Hier
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18.01.22, 02:42 So bauen Sie zuhause Ihre private Cloud auf - PC-WELT

sehen Sie die Internetadresse Ihres NAS und finden heraus, welche öffentliche IP Ihr Netzwerkspeicher
gerade verwendet. Wollen Sie Einstellungen nachträglich ändern, wählen Sie „Klicken Sie zur manuellen
Konfiguration Ihrer DDNS-IP-Adresse hier“. Für den bequemen Zugriff bietet der Clouddienst eine
Webadresse nach dem Schema name.myqnapcloud. com. Statt „name“ steht die von Ihnen vergebene
Bezeichnung. Noch schneller erreichen Sie Ihr NAS über die Short- URL –
beispielsweise https://qlink.to/name, die gleichzeitig angelegt wird.

Über beide Webadressen erreichen Sie den Netzwerkspeicher via Internet. Sie können Daten herunter- und
hochladen, Gerätedetails einsehen und auf Freigaben zugreifen, die andere Nutzer des Clouddienstes für Sie
angelegt haben. Per Mobilgerät kommen Sie darüber hinaus über diverse Apps für Android und iOS wie
Qphoto, Qvideo, Qfile oder Qmanager auf Ihren Netzwerkspeicher. Sie dienen zum Dateimanagement oder
zum Abrufen und Hochladen von Video- und Fotoinhalten.

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