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eDOSSIER

70.2016
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Auftragsakquise:
Strategien & Tipps
Kunden und Aufträge gewinnen –
bewährte Strategien & Tipps für
Agenturen, Designer, Developer

Das PAGE eDossier 70.2016 enthält einen Beitrag aus PAGE 06.2016 (EVT 04.05.2016) im Originallayout.
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Akquirie 
ohne
akquirie  
Neue Kunden und Aufträge gewinnen Kreative heute eher
nebenbei. Wir zeigen, welche Strategien sich dabei
bewährt haben, und geben Tipps für Agenturen, Designer
und Developer
PAGE 06.16 017

● Etablierte Agenturen, Start-ups, erfahrene Free-


lancer, Berufseinsteiger – sie alle haben eines gemein­
sam: Ohne neue Kunden funktioniert ihr Geschäft

TITEL nicht. Zum Glück sind die Zeiten, in denen man zum
Telefon griff und ins Blaue hinein bei potenziellen
Auftraggebern anrief, längst vorbei. Das zeigen die
Erfahrungen der Agenturchefs, Designbüros und
Free­lancer, mit denen wir gesprochen ha­ben. Streng

  ren,
genommen ist ein solcher »kalter« Anruf zur An-
preisung der eigenen Dienstleistung auch gar nicht
gestattet (siehe »Kundenakquise – was ist erlaubt
und was nicht? « auf Seite 18). Stattdessen haben
sich heute nicht zuletzt durch die Digitalisierung der
Kommunikation und die sozialen Netzwer­ke smar­
tere, weniger offensive und für alle Beteilig­ten ange-
nehmere Akquiseformen etabliert, von denen wir
hier besonders erfolgreiche Beispiele vorstellen.

Sich anbahnende Veränderungen


beobachten

zu
»Wir würden nie blind ein Unternehmen auf eine Zu­
sammenarbeit ansprechen«, sagt Oliver Frank, Exe­
cutive Creative Officer bei der Kreativagentur VCCP
in Berlin. Stattdessen beobachte man genau, wo sich
personelle oder strategische Veränderungen anbah­
nen und möglicherweise Bedarf an einer Kommu-
nikationsdienstleistung bestehen könnte. Und auch
dann überlege man, ob der Kunde zur Agentur und
zur Ressourcenplanung passt, bevor man über be-
stehende Beziehungen den Kontakt sucht. »Es geht

 ren
nicht um New Business um jeden Preis.«
Auch Thomas Knauer, Geschäftsführer der Mar-
ketingagentur Saint Elmo’s mit Sitz in München, Ber­
lin, Hamburg und Los Angeles, glaubt nicht »an Aus­
sendungen, die sich dann auf den Tischen der Ent-
scheider stapeln«. Stattdessen setzt Saint Elmo’s auf
Empfehlungen und gute Pressearbeit zu relevanten
Kampagnen und Etatgewinnen. Zur Bedeutung von
Umsatz- und Award-Rankings als New-Business-
Trei­ber haben Frank und Knauer konträre Ansich­ten:
Für Saint Elmo’s spielen sie eine Rolle, für VCCP nicht.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort


In Sachen Neugeschäft haben für Oliver Frank beste­
hende Beziehungen das stärkste Gewicht. Als Execu­
tive Creative Officer bekommt er selbst oft Bewerbun­
gen von Freelancern oder Dienstleistern auf dem
Tisch und weiß, wie wichtig ein verlässliches Netz-
werk ist. So schätzt er Empfehlungen von Personen,
denen er vertraue und die einschätzen könnten, wer
oder was ihn inspiriere. »Ich spreche Freelancer fast
ausschließlich über persönliche Kontakte an«, sagt
auch Marco Obermann, Head of Creative bei dem
Münchner Start-up Freeletics. So etwas setzt natür-
lich voraus, dass man ein gutes Netzwerk hat – und
sich aktiv darum kümmert. Zum einen im persönli­
chen Kontakt, auf Konferenzen, Branchenevents
oder Lunch Dates. Aber darüber hinaus auch im Netz.
Busi­ness­platt­­formen wie XING oder LinkedIn, aber
auch Facebook und Twitter gewinnen in der Kun-
018 PAGE 06.16 › TITEL › Auftragsakquise

denakquise immer mehr an Bedeutung (mehr da­


zu in unserem Social-Media-Ratgeber für Kreative »Austauschbare Akquiseversuche
in PAGE 11.15). fallen bei mir sofort durch«
Für Freelancer sind Netzwerke – virtuelle wie rea-­
­le – besonders wichtig. Denn empfohlen oder ange- Olaf Markhoff ist Head of Communication für
sprochen zu werden, ist immer der angenehmste Westeuropa bei Nike in Frankfurt am Main.
Weg. »Im Grunde möchte man doch ohne Anklopfen Nach 12 Jahren bei dem Unternehmen geht er
rein­kommen, indem man zur richtigen Zeit am rich­ am 1. Juni mit einer eigenen Agentur an den
ti­gen Ort ist – wenn jemand gerade die Tür aufmacht«, Start, mit der er Nike projektweise betreuen
sagt Till Heumann, der seit fünf Jahren als freier wird. Hier sagt er, welche Art von Akquise bei
Kreativdirektor in Hamburg unterwegs ist. Solche ihm ankommt und welche nicht.
Situa­tionen könne man nicht erzwingen, aber sich
darauf vorbereiten (siehe Seite 26). Bei der Suche ● Ich mag Anschreiben per E-Mail, die auf Visualität und In­
nach neu­en Auftraggebern kann es sinnvoll sein, die di­vidualität setzen, auf lange Texte reagiere ich eher nicht.
Stellenausschreibungen der Unternehmen zu scan- Wenn ein Fotograf sich an mich wendet, will ich seine Bilder
nen, um so deren Bedarf zu erkennen. So bewirbt sich sehen, Regisseure und Kameraleute fahren mit einem Link in
Stefan Bodeit, freier UX-Designer aus Hamburg, als Kombination mit einem Screenshot als Eyecatcher am besten.
Freelancer oft auf feste Stellen und bietet seine DVDs gehen dagegen unter.
Dienste interimsmäßig an. »Damit hatte ich bisher Ein absolutes No-Go sind Standard-E-Mails, die mit einer
immer Erfolg«, berichtet er. Weisheit à la »Social Media gehören zum Standard im Marke-
Fest steht: Wege zum Kunden gibt es viele. Manch­ tingmix« beginnen, und darauf folgt eine platte Beschreibung
mal muss man etwas Geduld haben, denn die we- dessen, was der Absender angeblich kann. Solche austausch-
nigsten Marketingmaßnahmen münden sofort in baren Akquiseversuche fallen bei mir sofort durch. Wer ein
ei­nen Erfolg, sprich einen Auftrag – 12 bis 18 Mo- Unternehmen auf sich aufmerksam machen will, sollte es
nate dauere es, bis man eine Wirkung spürt, sagen schon individuell ansprechen, zum Beispiel in Verbindung mit
Exper­ten. »Ich kenne Leute, die bei der Akquise faul einem Lob für ein aktuelles Projekt. Bei einem so großen Un-
sind und trotzdem immer wieder an Aufträge kom- ternehmen wie Nike ist es außerdem sinnvoll, den Zugang
men«, erzählt Ida Storm Jansen, die als Unterneh- über eine bestimmte Produktkategorie zu suchen, anstatt sei­
mensberaterin Agenturen und Freelancer in Sachen ne Dienste einfach pauschal anzubieten. Fazit: Individualität
Selbstvermarktung und Akquise coacht. »Aber ich schlägt Masse.
kenne niemanden, der fleißig ist und damit keinen
Erfolg hat.«  jbr/as

Kundenakquise – was ist erlaubt und was nicht?


Andreas Auler, Partner bei der auf Marken- sprochen. Die telefonische Ansprache zu Werbezwecken ist
recht spezialisierten Kanzlei Siebeke dagegen nur rechtens, wenn man zuvor eine Einwilligung des
Lange Wilbert (  www.siebeke.com/de  ) in Angerufenen eingeholt hat. Ein Abtelefonieren von Telefon-
Düsseldorf und juristischer Berater im büchern auf Verdacht hin ist verboten. Das Gleiche gilt im
Berufs­verband der Kommunikationsdesi- Prin­zip auch für eindeutige Werbe-E-Mails an Empfänger, mit
gner (  http://bdg-designer.de  ), klärt auf. denen man vorher noch nicht in Geschäftsbeziehung stand.
Natürlich flattert nicht jedes Mal eine Klage ins Haus. »Wo kein
● Bei einem Akquisegespräch gelten zunächst die allgemei- Kläger, da kein Richter.« Problematisch wird es erst, wenn
nen wettbewerbsrechtlichen Verhaltensregeln. Man darf bei­ ein Adressat sich belästigt fühlt und entsprechend reagiert.
spielsweise keine unwahren, irreführenden Aussagen zur An­ Das Risiko, dass sich aus einer falschen Ansprache ein mit
preisung der eigenen Leistung machen. Selbstverständlich hohen Kosten verbundener Konflikt entwickelt, darf aber
ist es auch unzulässig, Falsches über Mitbewerber zu verbrei- auch nicht unterschätzt werden.
ten oder diese gar mit herabsetzenden Äußerungen in Miss­ Wenn man wegen einer Akquiseaktion abgemahnt wird –
kredit zu bringen. berechtigt oder nicht –, sollte man keinesfalls vorschnell ei-
Ein Anschreiben per Post ist immer zulässig, es sei denn, ne Unterlassungserklärung unterzeichnen, sondern sich stets
ein Empfänger hat sich zuvor ausdrücklich dagegen ausge- von einem Anwalt beraten lassen.
020 PAGE 06.16 › TITEL › Auftragsakquise

»In unseren Behance-


Auftritt stecken wir
mehr Energie als in unsere
eigene Website«
Martin Oberhäuser, Gründer des Designstudios
Bureau Oberhaeuser, Hamburg
↗ http://oberhaeuser.info
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AKQUISE-STRATEGIE 1: Wunschprojekte
perfekt präsentieren
Sorgfältig aufbereitete Cases – auch ohne Kundenauftrag – haben Bureau Oberhaeuser
schon jede Menge Aufmerksamkeit und Anfragen beschert

● »Aktive Akquise haben wir noch nie sondern auch eine Einladung in das
gemacht«, berichtet Martin Oberhäu- Headquarter des Elektroautopioniers
ser, Gründer von Bureau Oberhaeuser nach Palo Alto.
in Hamburg. »Bisher hatten wir das Zu einer Zusammenarbeit kam es
Glück, dass all unsere Kunden von sich dann zwar nicht, denn Tesla wollte
aus auf uns zukamen.« Doch obwohl Oberhäuser nicht frei beschäftigen,
das auf Informationsarchitektur und sondern fest anstellen. In puncto New
Interfacedesign spezialisierte Studio Business hat sich die Arbeit dennoch
keine Auftragsakquise im strengsten gelohnt: Es kamen Anfragen aus der
Sinne betreibt, verfolgt das vierköpfi­ Automobilbranche, zum Beispiel von
ge Team dennoch eine klare Strategie: Henrik Fisker, dem früheren Chefde-
Es setzt auf die sorgfältige Aufberei- signer von Aston Martin und kreativen
tung seiner Cases. Wobei sich im Port- Kopf hinter dem BMW Z8. Tatsäch- Das Interface-Konzept für Tesla brachte Martin Oberhäuser
folio real umgesetzte Auftragsarbei­ lich in den Startlöchern steht aktuell sogar eine Einladung nach Palo Alto

ten eben­so finden wie selbst initiier-­ ein Projekt mit einem großen deut-
te Projekte. schen Autobauer.
»Es reicht nicht, wenn man in ei­- Tesla ist eine Art Leuchtturmpro-
ner Präsentation auf Dribbble oder Be­ jekt, aber auch bei kleineren Cases zu
hance Screenshots zeigt«, erklärt Mar­ bewusst aufmerksamkeitsstarken The­
tin Oberhäuser. Mockups oder 3-D- men setzt das Studio auf hochwertige
Renderings sollten es schon sein, bei Präsentationen. So entwickelte das
Printprodukten empfehle es sich, die- Team zur Fußball-WM und -EM kleine
se eigens in Szene zu setzen und dann Konzepte für Relaunches der Screen-
professionell fotografieren zu lassen. designs der übertragenden Sender und
Wenn es um Interfaces und das Thema verbreitete diese über Dribbble. »Das
User Experience gehe, sei es zudem hat uns zwar keinen direkten Auftrag
wich­tig, die Interaktionsmöglichkei­ eingebracht, sorgte aber aufgrund der Portfolio als
ten und Funktionen verständlich zu Aktualität für Aufsehen und war gut
ma­chen, zum Beispiel mithilfe von fürs Image.«
New-Business-Tool
GIFs oder Videos. Außerdem legt das Generell haben die Design-Com- 4 Tipps von Martin Oberhäuser
Team stets großen Wert darauf, dass munitys Dribbble und vor allem Be-
jede Präsentation eine ganz eigene
Dra­ma­turgie hat.
hance eine große Bedeutung für das
seit 2011 bestehende Studio. »In unse­ 1 Wählen Sie ein Vorschaubild, das beim
User Interesse weckt.
Viel Aufmerksamkeit erregte Bu-
reau Oberhaeuser auf diese Weise im
ren Behance-Auftritt stecken wir mehr
Energie als in unsere eigene Website«, 2 Veranschaulichen Sie bei digitalen
Arbeiten die Funktionen und Inter­
aktionsmöglichkeiten mithilfe von GIFs
Frühjahr 2015 mit einem Interfacede- sagt Martin Oberhäuser. 138 000 Men­
sign für Tesla. Ein Konzept, wie Martin schen folgen ihm dort, darunter nicht oder Videos.
Oberhäuser betont, denn ein tatsäch-
liches Projekt dieser Größenordnung
nur andere Kreative, sondern auch Be­
obachter und Entscheider aus Unter- 3 Zeigen Sie anstelle von Screenshots
professionelle Fotos und Mockups oder
3D-Renderings.
benötige selbstverständlich viel mehr nehmen. Auch Dribbble wird seiner
Insights, Testing und vor allem mehr
Zeit. Trotzdem: Zahlreiche UX-Blogs
Ansicht nach zunehmend wichtiger.
Facebook, Twitter und Instagram sei­ 4 Lassen Sie Cases, hinter denen Sie nicht
100-prozentig stehen, in der Schublade.
Sie könnten beim Kunden Interesse wecken,
feierten den Entwurf für den Touch- en zwar hilfreich, aber im Hinblick
screen in Teslas Mittelkonsole als bahn­ auf das Auftragsgeschäft nicht so ein- obwohl Sie einen entsprechenden Auftrag
brechend. Das Projekt bescherte ihm flussreich wie die genannten Port­folio- gar nicht wollen.
nicht nur eine Menge Public Relations, Plattfor­men. jbr
022 PAGE 06.16 › TITEL › Auftragsakquise

So war es bei dem Markenauftritt


für CultureClouds, einem kulturpäda­
Akquise-Strategie 2: gogischen Modellprojekt für Ganztags­
bildung. Christina Schepper-Bonnet
Kollegen- Netzwerk aufbauen sollte für die Trägervereine eigentlich
nur Förderanträge texten. Doch schnell
Claudia Siebenweiber hat nach dem Start ihres Büros wurde klar, dass eine genauere Positio­
vonzweidesign jedes nur irgendwie spannende Networking-Event nierung nötig und damit auch ein De-
besucht – und darüber nicht nur neue Kooperationspartner, signbüro gefragt war.
sondern auch erste Aufträge gewonnen Nun hört man oft, dass die Kommu­
nikationsbranche ein People’s Busi-
ness ist. Einer kennt einen, der einen
kennt, der . . . Doch was kann man da-
rüber hinaus tun, um einen Zuschlag
● Als Claudia Siebenweiber und Ale- en: »Das ging von interessan­ten Vor- zu bekommen? Eine transparente Kos­
xandra Tschunko ihr Studio vonzwei- trägen der Typographischen Ge­sell­ tenstruktur sei hilfreich, meint Clau-
design in München gründeten, hatten schaft Mün­chen bis zu einem Meet­up dia Siebenweiber. »Wenn ich meine
sie gerade einen ersten Auftraggeber. junger Unternehmer, von dem wir uns Netzwerkpartner kenne, kann ich mei­
Mutig? »Ich würde unsere Gründung nach 45 Minuten eilig verdrück­ten, da nem Kunden im Gespräch bereits gro­
eher als sorgfältig beschreiben«, meint nur Selbstdarsteller vor Ort waren.« be Hausnummern für weitere Posten
die Ex-Heye-Kreative Claudia Sieben- Sehr gute Erfahrungen hat sie da- nennen, wie Text, Fotografie oder di-
weiber. Schon vor ihrer Kündigung gegen mit den Treffen und Workshops gitale Umsetzung«, erklärt die Desi-
hatten sich die beiden Designerinnen von guide gemacht, einer speziellen gnerin. Und das gilt umgekehrt natür-
über mehrere Monate jede Woche zu- Beratung für Existenzgründerin­nen lich genauso. Die Kreativen, mit denen
sammengesetzt, um den Start des ei- (  www.guide-muenchen.de  ). Hier lern­ sie kooperiert, wissen in etwa, wel­che
genen Unternehmens vorzubereiten, te das Duo die Markenberaterin Ma­ren Preise sie aufruft, und können sie so
sich über KSK und Versicherungen zu Martschenko kennen, die sie wiede- bei ihren Kunden ins Spiel bringen.
informieren, den Gründungszuschuss rum Christina Schepper-Bonnet vor- Aber auch banal klingende Maß­
zu beantragen – und sich mit dem The­ stellte, einer Texterin, über die sie spä­ nah­men haben sich in Sachen New
ma Kundenakquise zu beschäftigen. ter als Dreierteam an einen ihrer bis­ Business bewährt: Claudia Siebenwei­
Denn auf gut Glück Präsentationen her interessantesten Aufträge kom­men ber hat die Visitenkarten und Kontakt­
verschicken oder ins Blaue hinein po- sollten. »Für kleine Designbüros wie daten ihrer wichtigsten Netzwerkpart­
tenzielle Kunden anrufen wollten sie uns sind gar nicht unbedingt die Auf- ner immer dabei, sodass sie sie bei
auf keinen Fall. traggeber selbst die relevanten Kon­tak­ Bedarf weitergeben kann – und jene
Der Gründungszuschuss war auch te, sondern die Kollegen aus den an- machen es genauso. Außerdem tele-
deshalb so wichtig. »So konnten wir deren Disziplinen«, sagt Siebenweiber. foniert sie mit einigen Kollegen wö-
uns in den ersten Monaten voll und Kooperationspartner, die wis­sen, wie chentlich zu festen Terminen, um sich
ganz aufs Netzwerken konzentrieren«, man arbeitet, die einen weiterempfeh­ über laufende und anstehende Pro-
erzählt Claudia Siebenweiber. Aus heu­ len oder ins Boot holen, wenn klar wird, jekte auszutauschen. Kontakte wollen
tiger Sicht sei es fast lustig, auf was für dass der Kunde etwas braucht, was sie schließlich nicht nur geknüpft, son-
Veranstaltungen sie so gelandet sei­ selbst nicht leisten können. dern auch gepflegt werden.  jbr

»Für kleine Designbüros wie uns


sind gar nicht unbedingt die Auftrag-
geber selbst die relevanten
Kontakte, sondern die Kollegen aus
den anderen Disziplinen«
Claudia Siebenweiber, Designerin und
Partnerin bei vonzweidesign, München
↗ http://vonzweidesign.de
024 PAGE 06.16 › TITEL › Auftragsakquise

Akquise-Strategie 3:
Themen setzen, Content teilen
Mathias Jahn setzt mit seiner Content-Marketing-Agentur auf Inhalte in den
Social-Media-Kanälen als New-Business-Treiber

● Mathias Jahn arbeitete als Chef­kre­ von denen man seinem Netzwerk er- mei­nen besten Freunden essen – aber
ativer lange in großen Agenturen. Er zählen kann – in einem Blog, auf Face­ eben auch nicht so gezwungen wie Ak­
kennt die Zeiten noch, in denen New book oder Twitter. In Jahns Facebook- qui­se­gespräche bei einer offiziel­len
Bu­siness gerne mal so ging: Wir wollen Chronik etwa ist nicht zu über­sehen: Abend­veranstaltung«, meint Jahn. Die
eine Biermarke im Portfolio? Also ma- Hier hat jemand eine Leidenschaft für Hemm­schwelle, jemanden die eigene
chen wir eine Präsentation auf Bier­ schöne Autos und interessiert sich für Dienst­leistung vorzustellen und viel-
deck­eln und schicken sie dem Kunden, die Mobilität der Zukunft. Jahn teilt leicht so­gar über eine mögliche Zu­
in der Hoffnung, Beachtung zu finden. Fundstücke aus Maga­zinen über Oldti- sam­men­arbeit zu sprechen, sei in ei­
Natürlich standen solche »kreativen mer, aber auch Artikel über Connected nem solchen Rahmen viel niedriger
Aus­sendungen«, an die er sich mit ei­ Cars, autonomes Fah­ren oder Design- als beispielsweise auf großen Konfe-
nem Schmunzeln erinnert, nur spora- trends. Denn er weiß, dass ein thema- renzen. Aktuell ist Sould mit mehreren
disch auf der Tagesordnung. Der Blick tischer Fokus im Businessnetzwerk – Automobilherstellern im Gespräch,
zurück macht allerdings deutlich, wie und als solches sieht er Facebook – gut die sich eventuell von ihnen beraten
sehr sich die Herangehensweisen in ankommt. Dabei hat er den Luxus, auf lassen wollen.  jbr
der Kun­denakquise verändert haben. den gesamten Content und alle Kanäle
Seit 2015 betreibt der 52-Jährige zusam­ von »Chrom­ju­we­len« zugreifen zu kön­
men mit Ralf Becker die auf Content nen, Ralf Beckers »Online-Magazin für
Marketing spezialisierte Zwei-Mann- automo­bile Leidenschaft«.
Agentur Sould The Brandcast Compa- »Ich schaue mir genau an, wer mei- »Wenn jemand auf
ny in Hamburg, die bei Bedarf mit ei­ ne Posts likt und kommentiert oder die Twitter oder Face-
nem Netzwerk aus Freelancern zu­sam­ Tweets von @chromjuwelen retwee­
menarbeitet. tet«, erklärt Mathias Jahn. »Wenn je-
book dreimal positiv
Mathias Jahn ist überzeugt: Kaltak- mand dreimal positiv reagiert, kann reagiert, kann ich
quise ist in der Kommunikationsbran­ ich schon davon ausgehen, dass er sich davon ausgehen, dass
che heute selten der richtige Weg. Viel für mich interessiert, und ihm eine Di­ er sich für mich inte-
zielführender sei es, Themen zu finden, rekt­nachricht schreiben. Mit dem Post ressiert, und ihm eine
oder Artikel, auf den ich mich dabei
Direktnachricht
beziehe, habe ich einen völlig unpein-
lichen Einstieg.« Diese Vorgehenswei­ schreiben. Mit dem
Aufmerksamkeitsstarkes se hilft, herauszufinden, wer ei­nem in­ Post oder Artikel,
tensiveren Austausch gegenüber nicht auf den ich mich
Social-Media-Profil abgeneigt sein könnte. Sie führte auch dabei beziehe, habe
3 Tipps von Mathias Jahn dazu, dass sich innerhalb von Jahns ich einen völlig un-
Netz­werk zuerst eine Facebook-Grup-

1 Setzen Sie einen inhaltlichen Fokus und pe für Kommunikationsexperten mit


peinlichen Einstieg«
zeigen Sie, was Sie interessiert. Verlinken einer Affinität zum Thema Auto for- Mathias Jahn, Co-Gründer
Sie Artikel, teilen Sie Fundstücke oder mierte, aus der nach einiger Zeit ein der Content-Marketing-
schreiben Sie selbst einen Blog. regelmäßiger Stammtisch entstand. Agentur Sould, Hamburg

2 Beziehen Sie Stellung. Mit einer starken


Meinung fallen Sie auf.
Mit Experten von Google, Agenturleu­
ten, aber auch Entscheidern von Unter­
↗ http://souldcompany.com

3 Haben Sie keine Angst, andere Kreative


auf den eigenen Kanälen zu loben.
Das nutzt Ihren Kollegen und sorgt für eine
nehmen wie Oettinger Sportwagen
oder dem Chef der in Oldtimer-Krei-
sen berühmten Hamburger Garage 11.
positive Grundstimmung. »Das hat eine gewisse Lässigkeit,
es ist zwar nicht so, als ginge ich mit
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026 PAGE 06.16 › TITEL › Auftragsakquise

● Seit seinen Abschluss im Studien-


gang Interfacedesign an der Fachhoch­
schule Potsdam im letzten Jahr arbeitet
Akquise-Strategie 4:
Philipp Meyer als freier UX/UI-Desi-
gner in Berlin. Aufträge bezieht er über
Direkt ansprechen
Kontakte, und zwar nicht nur zu Agen­ UX-Designer Philipp Meyer scheut sich nicht, mögliche
turen, sondern auch zu befreundeten Auftraggeber aus eigener Initiative anzuschreiben – und trifft
Web- und UX-Designern. Wobei der dabei offensichtlich den richtigen Ton
27-Jährige auch Jobs weitergibt. »Es
steht immer mal ein Projekt an, für das
man angefragt wird, selbst aber keine
Zeit hat und für das man Kollegen aus
dem Freundeskreis vorschlagen kann.« sich nicht, eine E-Mail zu schreiben
Für sein Portfolio hat er seine Arbei­ und sei­ne Begeisterung mitzuteilen.
ten schon während des Studiums gut »Ich ver­suche dabei, eine kleine Ge­
dokumentiert. »Wann immer ein Blog schich­te auf­zubauen und einen schö-
oder ein Magazin auf mich zukam und nen Schluss­satz zu formulieren, der In­
über ein Projekt berichten wollte, konn­ teresse weckt.« Das könne der Hinweis
te ich hochauflösende Bilder und eine auf ein aktuelles Projekt sein, aber auch
ausführliche Beschreibung liefern. Das ein persönlicher Ausstieg.
macht es wahrscheinlicher, gefeaturt Als er sich bei einem Studio in den
zu werden«, so Meyer. Diese Art der Ak­ Niederlanden vorstellen wollte, warte­
quise sei natürlich die angenehms­te. te er den Besuch bei einer Freundin ab
Doch er ist überzeugt, dass Menschen und schrieb sinngemäß: »Ich bin gera­
es durchaus mögen, direkt angespro- de für ein paar Tage in der Gegend und
chen zu werden. Wenn ihn die Arbeit würde euch gerne meine Arbeit zeigen.
ei­nes Studios beeindruckt, scheut er Hättet ihr Lust und Zeit?« Offenbar traf

die Personalverantwortlichen lieber ein


PDF an die Geschäftsführer oder Kre-
Akquise-Strategie 5: ativdirektoren weiter als einen Link zu
einer Website, die zu lang lädt oder
Be prepared! sonstwie hakt«, meint Heumann. Ge-
rade für das PDF-Portfolio gilt: Nur auf­
Till Heumann übernimmt als freier Kreativdirektor Interims­ nehmen, woran man selbst entschei­
tätigkeiten in Agenturen. Zur Kundengewinnung nutzt er XING und dend beteiligt war. Er beschränkt sich
LinkedIn – sowie seine Wunderwaffe: das Lunch Date daher jeweils auf fünf, sechs aussage-
kräftige Projekte, liefert eine präg­nan­
te Beschreibung, schildert die beson-
deren Herausforderungen, nennt Aus­
zeichnungen und skizziert den eigenen
● Nach zehn Jahren in der Hamburger scannen: Berufserfahrung, Kundenlis­ Verantwortungsbereich.
Agenturbranche hängte Till Heumann te – für welche Marken und Unterneh- Für den Gesprächstermin, Phase 2
2010 seine Festanstellung an den Nagel men hat man gearbeitet? – und Awards. der Auftragsanbahnung, schwört Till
und arbeitet seither als freier Kreativdi­ Um bei Suchanfragen weit vorn in der Heu­mann auf das Lunch Date. Zum ei­
rektor mit Schwerpunkt Konzeption di­ Ergebnisliste zu landen, sollten die job­ nen verlasse der Verantwortliche der
gitaler Projekte. Zum Start seiner Free­ relevanten Keywords möglichst häu­fig Agen­tur sein gewohntes Umfeld und
lancertätigkeit investierte er zunächst im Profil auftauchen – in Heumanns sei freier und offener. Zum anderen ha­
viel Zeit und Überlegungen in seine Pro­ Fall »creative«, »director«, »digital«, be man mehr Zeit. Während ein Telefo­
file auf den Businessnetzwerken XING »freelance«. Ebenso hilft es, die Kon- nat meist nach 15 Minuten endet, dau-
und LinkedIn. Letzteres lohnt sich vor taktliste auf Personen aus der Bran­che ert der Lunch zwischen 30 und 60 Minu­
allem für Jobs außerhalb Deutschlands. zu beschränken. Denn hier zählt Qua- ten. Um zwei, drei passende Arbei­ten
»Hier bekomme ich oft Anfragen für In­ lität, nicht Quantität. aus seinem Portfolio auf dem Laptop
terimstätigkeiten aus UK und den Nie­ Kommt dann die Anfrage, soll­te da­beizuhaben, versucht Heumann, im
derlanden«, berichtet Till Heumann. man gut vorbereitet sein, um schnell Vorfeld, etwas über das geplante Pro­
Drei wesentliche Kriterien sind es, reagieren zu können. Als Allererstes jekt herauszufinden. »Dann ist man re-
nach denen die Personalverantwortli­ interessiert den potenziellen Auftrag- lativ schnell beim Kern der Sache und
chen die Profile seiner Erfahrung nach geber das Portfolio. »Bis heute geben diskutiert erste Lösungsansätze.«  as
PAGE 06.16 027

er den richtigen Ton – und wurde ein-


geladen. Das ist bei einem proakti­ven
Schreiben nicht so einfach. »Ich ver­su­
che mich immer der Tonality der Web­
site anzupassen.« Die Siezerei gefällt
ihm nicht so, aber wenn im Auftritt ei-
ner Agentur das Du nirgends auftaucht,
bleibt er bei der Höflichkeitsform.
Auf diese Weise kam der Designer
an ein bezahltes Praktikum bei Wear­
able-Hersteller Jawbone in San Fran-
cisco. »Ich habe Aza Raskin, den dama­
ligen Vice President of Innovation, di-
rekt angeschrieben und mich für die
stete Inspiration bedankt, die ich durch
seine Arbeiten und Vorträge bekom-
men habe.« Im letzten Satz habe er sein
neustes Projekt erwähnt, was Raskin
of­fenbar dazu brachte, sich seine Web­
site anzusehen und ihn zu einem Ken-
nenlerntreffen einzuladen. »Ich hatte
sicherlich Glück, dass Aza die Zeit ge-
funden hat, mir zu antworten.« Trotz-
dem hat ihn diese Reaktion in seiner
Vorgehensweise und dem »romanti­
schen Gedanken, Menschen direkt an­
zusprechen«, bestärkt.  jbr

»Beim Lunch Date verlässt


der potenzielle Auftraggeber
sein gewohntes Umfeld und
ist freier und offener. Außer-
dem hat man mehr Zeit:
Ein Telefonat endet meist
nach einer Viertelstunde,
der Lunch dauert zwischen
30 und 60 Minuten«
Till Heumann, freier Kreativdirektor,
Hamburg
028 PAGE 06.16 › TITEL › Auftragsakquise

grammiert, eine Steintafel mit eingraviertem PAGE eDossier »Auftrags­


Spruch bastelt oder einen Freeletics-Eiweiß- akquise«. Von der eigenen
kuchen backt. Positionierung über
Was uns außerdem extrem wichtig ist: Wie die verschiedenen Formen,
Kontakt mit potenziellen
passt ein neuer Kandidat – egal, ob Desi­g­ner
Auftraggebern aufzu­nehmen
oder Developer – ins Team, ist er sport- und und für sich zu interessieren,
fitnessbegeistert und hat er eine persönliche bis hin zu Präsentation und
Leidenschaft für die Marke Freeletics? Ein Preisverhandlung – unseren
Sixpack ist nicht erforderlich. Aber er sollte Ratgeber gibt’s unter
↗www.page-online.de/
eine Start-up-Mentalität mitbringen, also in
PDPD0004
der Lage sein, in einem multikulturellen und
schnellen Umfeld Projekte umzusetzen.
Welche Chancen haben Berufseinsteiger? PAGE eDossier »Kunde und
Hubl: Mir ist wichtig, dass potenzielle Mitar- Kreativer – so klappt’s mit der
Kollaboration«. Erstge­
beiter bereits verschiedene Herausforderun­
»Ein Sixpack muss gen angenommen und über den Tellerrand
spräch, Kreativprozess und
Kundenbindung gestalten
nicht sein – Start-up- geblickt haben, sei es durch Praktika, ehren- und managen. Mit BDG-
amtliche Tätigkeiten, eigene Blogs oder Aus- Briefing-Checkliste. ↗www.
Mentalität schon« landsaufenthalte. page-online.de/PDDP1040
Arbeiten Sie generell viel mit  
● Start-ups mit ihrer kreativen Unterneh- Freelancern?
PAGE Story »Selfmarketing«.
menskultur und ihrem ständigen Bedarf an Hubl: Bei hochspezialisierten oder zeitlich be­ Kreative Eigenwerbung kann
neuen Mitarbeitern sind aussichtsreiche Ar- fristeten Projekten kann ein Freelancer für uns die eleganteste Form der
beit- und Auftraggeber für Designer und Deve­ mehr Sinn machen als ein fest angestellter Akquise sein. Viele Tipps und
loper. So auch Freeletics aus München (  w ww. Mitarbeiter. Oft sind es aber gerade auch junge inspirierende Beispiele
finden Sie in PAGE 12.14
freeletics.com/de  ), Entwickler der gleichna- Talente der Generatio­nen Y und Z, die sich für
↗www.page-online.de/
migen, weltweit populären Fitness-App mit eine neue, meist mehrdimensionale Arbeits- PGPAD1412
neun Millionen Usern. Wir fragten Michael welt interessieren. Und die finden sie manch-
Hubl (links), Head of Online Marketing, und mal eher als Freelancer als im klassi­schen An­
Marco Obermann, Head of Creative bei Free- gestelltenverhältnis. Grundsätzlich möchten PAGE Story »Bewerbungs­
letics, wie sie bei der Auftragsvergabe an Free­ wir aber so viel Wissen und Know-how wie mappen: Dos & Don’ts«.
lancer und Agenturen vorgehen.  as möglich intern bündeln. Worauf Personalentscheider
und Kreativdirektoren bei
Und wie punkten Agenturen bei  
der Präsentation von Arbei­ten
Wie finden Sie neue Mitarbeiter – spe­ Freeletics? Wert legen, lesen Sie
ziell Freelancer aus der Kreativbranche? Hubl: Im Hinblick auf unser Onlinemarke- in PAGE 09.15 ↗www.page-
Michael Hubl: Wir nutzen unsere Website und ting muss eine Agentur – wie jeder andere online.de/PGPAD1509
sind regelmäßig auf Karriereportalen wie Be­werber auch – zeigen, dass sie sich mit der
XING und LinkedIn unterwegs. Aber natür- Mar­ke auseinandergesetzt, unsere Zielsetzung
PAGE Story »Social Media
lich spielt wie überall das eigene Netzwerk ei- ver­standen hat und diese entsprechend um- für Kreative«.
ne essenzielle Rolle. setzen kann. Zudem muss natürlich die Leis­ Wie Designer und Deve­-
Marco Obermann: Ich spreche Freelancer fast tung stimmen: Als eigenfinanziertes Unter- loper Netzwerke wie
ausschließlich über persönliche Kontakte an. nehmen sind wir darauf angewiesen, perfor- Behance, Instagram,
Durch meine eigenen Erfahrungen in der Kre­ manceorientiert zu denken und zu arbeiten. Dribbble, Facebook
und Co erfolg­reich fürs
ativ- und Kommunikationsbranche kann ich Obermann: Für unsere bisher größte Kam- Eigenmarketing einsetzen,
ihre Fähigkeiten ganz gut einschätzen und pagne haben wir mit Jo Marie Farwicks Krea- zeigen wir in PAGE 11.15
weiß auch, was sie inspiriert, motiviert und tivagentur Überground und der Filmproduk- ↗www.page-online.de/
was sie leisten können. tion 27km gearbeitet, beide aus Hamburg. Da­ PGPAD1511
Worauf achten Sie besonders? bei habe ich Jo Marie angesprochen, weil sie
Obermann: Bei Kreativen zählt vor allem das eine großartige Kreative ist und genauso wie
PAGE eDossier »Ad-hoc-
Portfolio. Weil die Projekte öffentlich sind, Nikolaus Ronacher besagte Start-up-Men­ta­ Teams & projektbezogene
kann man auch ziemlich sicher sein, dass sie lität mitbringt. Beide schaffen mit außerge- Kooperationen«.
wirklich von den Bewerbern stammen. Aus wöhnlichen, relevanten Ideen einen enor­men Freelancer aufgepasst!
den realisierten Arbeiten sollte das kreative Mehrwert für uns als Unternehmen. Bei der Das sind Ihre Rechte
und Pflichten – steuerlich
Po­tenzial und der Mehrwert für Freeletics her­ Auswahl von Agenturen, wie auch von Free­
und juristisch. Den
vorgehen. Weniger relevant sind besonders lancern generell, geht es uns ganz besonders Ratgeber gibt’s unter
verrückte oder ausgefallene Anschreiben, also darum, welche Projekte sie bereits zuvor um- ↗www.page-online.de/
dass man ein Onlinespiel als Bewerbung pro- gesetzt haben. PDDP1058
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