Sie sind auf Seite 1von 5

GENDer equality in the ERA Community

To Innovate policy implementatiON


Ergebnisse in Kürze


DE

EN

ES

FR

IT

PL

Unterstützung der EU-Politik beim Erreichen


der Geschlechtergleichstellung in der
Forschung und Innovation
Das EU-finanzierte Projekt GENDERACTION hat eine Reihe an
Unterstützungsmaßnahmen und Empfehlungen für die Politik entworfen, um
Probleme hinsichtlich der Geschlechterungleichheit in der Forschung und Innovation
auf nationaler und EU-Ebene zu bewältigen.

GESELLSCHAFT

Zwar sind fast die Hälfte der Promovierenden


in der EU Frauen, es bestehen jedoch noch
immer Unterschiede in bestimmten
Disziplinen. Insbesondere verfolgen zu wenige
Frauen Karrieren in der Forschung und
Innovation.

„Der Anteil der Frauen an den Forschenden in


der EU liegt bei nicht einmal 33 %“, meint die
© Jacob Lund, Shutterstock Projektkoordinatorin von GENDERACTION
(GENDer equality in the ERA Community To
Innovate policy implementatiON), Marcela
Linkova, Leiterin des Zentrums für Geschlechter und Wissenschaft am Institut für
Soziologie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik.

1 of 5
„Männer kommen im Vergleich zu Frauen auch mit doppelter Wahrscheinlichkeit an
Professuren. Frauen besetzen weniger als 24 % der leitenden Positionen in
Hochschuleinrichtungen. Es sind positive Veränderungen erkennbar, doch es geht
nur langsam voran.“

Die Wissenschaft ist häufig hierarchisch und viele Vorurteile sind tief verwurzelt, was
die Leistungsgesellschaft beeinträchtigen kann. Und wenn die
Genschlechterdimension in der Forschung und Innovation nicht ausreichend
Beachtung findet, kann dies zu verzerrten und weniger belastbaren Ergebnissen
führen, die nicht auf die Bedürfnisse aller eingehen.

Bedeutung der Politik


Das Projekt GENDERACTION wurde ins Leben gerufen, um die Bedeutung der
Politik für Fortschritt im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter anzuerkennen.
„Die Politik legt den Rahmen fest“, sagt Linkova. „Wir wollten ein europäisches
Politiknetzwerk aufbauen, um die Politik zu koordinieren, uns für die
Geschlechtergleichstellung einzusetzen und bewährte Verfahren auszutauschen.
Dabei ergab sich auch der Vorteil, dass wir eine Gemeinschaft an Gleichgesinnten
aufgebaut haben, mit denen wir uns über Herausforderungen austauschen können.
Denn die Arbeit für mehr Gleichstellung der Geschlechter kann sehr herausfordernd
sein.“

Das Projektteam arbeitete daran, strukturelle Veränderungen in den Mitgliedstaaten


durch Gleichstellungspläne zu unterstützen. Das Team untersuchte die nationalen
Aktionspläne und Strategien der Mitgliedstaaten vor dem Hintergrund der Prioritäten
des Europäischen Forschungsraums. Dabei prüfte es die Arten der Indikatoren zur
Messung des Fortschritts bei der Geschlechtergleichstellung.

Dadurch konnte das Team aufzeigen, dass bei der Auswahl der Indikatoren
besondere Vorsicht geboten ist. Bestimmte Indikatoren wie der Anteil an Frauen mit
Professuren reichen allein nicht aus, um die Realität in der Forschung zu erfassen.

Eine weitere wichtige Aufgabe des Projektteams war die Entwicklung von
Empfehlungen für die Politik. Diese Empfehlungen konzentrierten sich vor allem auf
Horizont Europa, das wichtigste EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation.
Zu den Empfehlungen gehört die Förderung intersektionaler Ansätze zur
Gleichstellung der Geschlechter und die Thematisierung von Analysen des (sozialen)
Geschlechts in der Forschung.

„Wir haben eine Reihe an Empfehlungen für die Politik veröffentlicht. Das wurde von
der Europäische Kommission als zentraler Beitrag zur Gleichstellung der
Geschlechter im Europäischen Forschungsraum anerkannt“, sagt Linkova. „Darauf

2 of 5
sind wir stolz. Wir haben auch neue Bereiche eröffnet, wie die
Geschlechtergleichstellung bei internationalen Kooperationen in der Wissenschaft,
Technologie und Innovation. Alle Empfehlungen sind jetzt auf unserer Website
verfügbar.“

Priorisierung der Gleichstellung der Geschlechter


Das Projekt GENDERACTION hat bereits dabei geholfen, die Thematisierung der
geschlechtsspezifischen Ungleichheit in der Forschung zu verändern. Die Arbeit des
Projektteams ist in die ersten Entwürfe der Erklärung von Ljubljana eingeflossen.
Diese ist eine Anerkennung der Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und
Männern und wurde von 36 Ländern, darunter 25 Mitgliedstaaten, sowie der
Europäischen Kommission unterzeichnet.

„Die Erklärung ist ein großer Erfolg für den slowenischen Ratsvorsitz in der EU und
legt die Prioritäten für die Gleichstellung der Geschlechter in der Forschung und
Entwicklung in den kommenden Jahren fest“, merkt Linkova an. „Unsere
Empfehlungen wurden auch bei den Verhandlungen über Horizont Europa sowie
über die politische Agenda des neuen Europäischen Forschungsraums, die kürzlich
erlassen wurde, berücksichtigt.“

Derweil wird das Politiknetzwerk des Projekts die Empfehlungen auf nationaler
Ebene weiter erörtern und einsetzen. „Wir haben klargestellt, dass ein
Politiknetzwerk in Europa für mehr Geschlechtergleichstellung in der Forschung und
Innovation eine sehr wirksame Möglichkeit sein kann, Fortschritte zu erzielen“, sagt
Linkova. „Jetzt müssen wir nur noch sicherstellen, dass es weiter vorangeht.“

Schlüsselbegriffe
GENDERACTION, soziales Geschlecht, Professur, Vorurteile, Frauen,
Wissenschaft, Promotion, Erklärung von Ljubljana, Politik, Unterstützung, Forschung
und Wissenschaft, Gleichstellungspläne

Projektinformationen

GENDERACTION Finanziert unter


H2020-EU.5.b.
ID Finanzhilfevereinbarung: 741466
Gesamtbudget
 € 1 948 400

Abgeschlossenes Projekt EU-Beitrag


€ 1 948 400

Startdatum Enddatum
3 of 5
1 April 2017 30 September 2021 Koordiniert durch
INSTITUTE OF SOCIOLOGY OF
THE ACADEMY OF SCIENCES
OF THE CZECH REPUBLIC
PUBLIC RESEARCH
INSTITUTION
  Tschechien

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich

Wie die Vaterschaft Männer biologisch


verändert

24 Februar 2022
ERGEBNISSE IN KÜRZE

Institutionelle Gegenwehr gegen die


Geschlechtergleichstellung überwinden

24 Februar 2022
ERGEBNISSE IN KÜRZE

Auf dem Weg zu Frieden und Sicherheit


für alle Geschlechter

24 Februar 2022
ERGEBNISSE IN KÜRZE

4 of 5
Letzte Aktualisierung: 24 Februar 2022
Aktenzeichen: 435732

Permalink: https://cordis.europa.eu/article/id/435732-supporting-eu-policies-to-
deliver-on-gender-equality-in-research-and-innovation/de

© European Union, 2022

5 of 5

Das könnte Ihnen auch gefallen