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Debatte

Peter Burke und Jack Goody im Gespräch über Geschichte,


Anthropologie und die Historische Anthropologie1

von Ulinka Rublack

1. schreibst du Methoden und Perspektiven


der Historischen Anthropologie - würdest
UR: Peter, dein Buch„Städtische Kulturin du diese Passagen des Buches heute anders
Italien" trug in der englischen Originalaus- schreiben?
gabe von 1987 den Titel „The Historical An- PB: Ich kann mich erinnern, daß ich für
thropology of Early Modern Italy". 1st dies diese Überlegungen ziemlich kritisiert
die erste Veröffentlichung, die den Begriff worden bin - von den Comoroffs zum Bei-
„Historische Anthropologie" verwendet? spiel. Ich war der Ansicht, daß ich nur die
PB: Ich wäre sehr überrascht, wenn dem Probleme und Positionen eines Historikers
so wäre. Aber ich kann auch an keinen an- zusammenfaßte, um zu sagen, warum um
deren englischen Buchtitel denken. Der alles in der Welt wir diese seltsame Vorge-
Begriff „anthropologie historique" wurde hensweise hatten, daß wir Bücher über an-
schon in den 50er und 60er Jahren in Frank- dere Länder lasen, um Europa besser zu ver-
reich benutzt. Er war in England in den stehen. Und Bücher über das 20. Jahrhun-
70er und 80er Jahren geläufig. Ich hätte ihn dert, um das 16. und 17. Jahrhundert besser
umgekehrt geprägt, um das, was ich mach- zu verstehen.
te, als anthropologische Geschichte zu be- UR: Jack, wie nahmst du das wachsende
zeichnen. Interesse von Historikern und Historikerin-
UR: Warum? nen an der Anthropologie wahr - und wann
PB: Ich betreibe Geschichte mit einem begann umgekehrt dein Interesse an histo-
anthropologischen Anstrich. Ich möchte rischen Ansätzen?
nicht so tun, als ob ich ein großer Anthropo- JG: Nun, es stand am Anfang der Dinge
loge sei - ich habe nie systematisch Feldar- - oder zumindest dem Anfang meiner Din-
beit gemacht. Ich kann mich sehr gut an die- ge. Anders als viele Anthropologen studier-
jenigen Geschichtswissenschaftler erin- te ich sowohl Archäologie als auch Sozia-
nern, die etwas dagegen hatten, daß ein lanthropologie, und das umfaßte die Histo-
Historiker mit Malinowski und anderen Bü- rische Anthropologie. Eines der größten
chern herumlief - mein Eindruck war, daß Bücher, die ich las, war von Childe, „What
sie sich ein wenig bedroht fühlten. Im Sussex Happened in History". Darüber begann
der 60er Jahre, als ich diese Autoren zu lesen mein Interesse an der „longue durée".
begann, waren sie interessiert und wollten Dann, als ich mich während des Krieges für
gleichzeitig ihre Disziplin beschützen. die Anthropologie interessierte, war ich im
UR: Auf den ersten Seiten der Studie Mittleren Osten, und man konnte gar nicht
über die städtische Kultur in Italien be- umhin, sich sowohl für den Ort als auch für

1 Das Gespräch fand am 21.11.2001 in Cambridge statt und wird in dieser Überarbeitung ge-
kürzt wiedergegeben.

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das zu interessieren, was die Menschen ta- wurde in einer historischen Zeitschrift ver-
ten - obwohl mir Malinowski riet, ich solle öffentlicht. Und das waren die Probleme,
mich nicht für Geschichte interessieren. die die Leute beschäftigten; sie waren dar-
UR: Warum? an interessiert, Bloch zu lesen, und sie wa-
JG: Na ja, es gab eine Menge Gründe, ren daran interessiert, Postan zu lesen, ob-
und einige davon waren gute Gründe. Es wohl Postanja nicht besonders viel schrieb,
gab eine Menge spekulativer Geschichten aber dafür sprach er sehr gut.
über Institutionen und Bevölkerungsgrup- UR: Also war der Einfluß des marxisti-
pen, die Anthropologen im 19. Jahrhundert schen Denkens entscheidend?
wirklich ohne Quellen über soziale Institu- JG: Nun, ich wuchs in einer Zeit auf, in
tionen geschrieben hatten. Einiges davon der man unmöglich vom Marxismus unbe-
war interessant. Aber vieles war auch ideo- rührt bleiben konnte. Und natürlich hat der
logisch gefárbt und hatte deshalb für je- Marxismus das Seine dazu beigetragen, daß
manden wie Malinowski wenig zu bieten, sich Anthropologen für Geschichte interes-
der nicht wissen wollte, wie Matrimonie sierten. So arbeitete beispielsweise Kathe-
entstanden war, sondern, wie es auf den rine Gough über matrilineare Systeme in
Trobriand Inseln und anderswo funktio- Indien. Auch in den Arbeiten von Peter Wor-
nierte. Und das erscheint mir als eine an- sley zeigen sich diese historischen Interes-
nehmbare Position: daß man sieht, was vor sen. Diese Leute waren sehr an Marx und an
sich geht und es analysiert. der Geschichte interessiert. In Frankreich
UR: Aber wie nahmst du das Interesse war das ähnlich. Der Marxismus war nicht
von Historikern und Historikerinnen an der der einzige Einfluß, aber einer von mehre-
Anthropologie wahr - Eileen Power war ja ren und einer, der einen zum Nachdenken
beispielsweise an Malinowski interessiert. über bestimmte Fragen brachte - beispiels-
JG: Malinowski war ein interessanter weise, was Feudalismus ist und weshalb
Charakter, weil er - ein bißchen wie Lévi- Leute diesen Begriff benutzten.
Strauss später in Frankreich - eine außerge- PB: Ja, ich glaube, es ergab sich durch
wöhnliche Resonanz unter Intellektuellen Peter Worsley, daß Gluckman Eric Hobs-
der Zeit hatte. Alle möglichen Leute gingen bawm bat, Vorlesungen in Manchester zu
zu den Seminaren an der London School of halten, wobei ich mich bis heute wundere,
Economics, und er hatte einen starken in- daß ein großer Strukturfunktionalist wie
tellektuellen Einfluß - nicht auf viele Hi- Gluckman im Anthropologischen Seminar
storiker, aber auf Power und Marc Postan. im Manchester der 50er Jahre einen Histo-
UR: Sie teilten dieses Interesse also als riker einlud, um einen Vortrag über Sozial-
Paar? rebellen zu halten.
JG: Ja, sie teilten es als Paar - und ich JG: Ich bin nicht sicher, ob es Worsley
weiß nicht, was Peter denkt, aber ich fand war, ich meine, Gluckmann war in Hull, und
seine Arbeit eindrucksvoll, auf dieselbe vielleicht war er ein Erzstrukturfunktiona-
Weise wie Marc Blochs Arbeiten. Einige list - aber irgendwie war er es auch nicht,
von uns betrachten bestimmte Werke, be- ich meine, es gibt eine Menge an Ambigui-
sonders wenn sie sich mit mittelalterlicher täten bei diesen Leuten, Shapira einge-
Geschichte beschäftigen, so als ob sie - schlossen, der immer versuchte, Geschich-
etwa - für unsere Arbeit über Afrika rele- te einzubauen. Aber Gluckmanns Interes-
vant seien. Man konnte Leute auch kaum sen waren anders gelagert. Er fragte sich,
davon abbringen, den Begriff „Feuda- wie er eine Zeitdimension in strukturfunk-
lismus" für afrikanische Gesellschaften zu tionalistische Studien einführen könnte,
verwenden. Eines der ersten Arbeitspapie- beispielsweise als er über die Zulu forschte.
re, das ich schrieb, hieß „Gibt es wirklich Er dachte daran, die Zulu nicht strikt chro-
Feudalismus in Afrika" oder so ähnlich. Es nologisch zu untersuchen, sondern mehrere

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Peter Burke und Jack Goody im Gespräch 269

Punkte entlang einer Zeitlinie zu nehmen teresse daran, wie soziale Systeme funktio-
und das System an mehreren Punkten in der nieren, und einfach zu beobachten, wie die-
Mitte und am Ende vergleichend zu unter- se Menschen in vier verschiedenen Eßhäu-
suchen. Also, ich denke, daß die Einflüsse sern vier unterschiedliche Mahlzeiten auf
vielfältiger Natur waren - so daß Leute, wie vier verschiedene Arten einnahmen ... Ich
du sagst, in einem Kontext Strukturellsten, war sehr in Versuchung, das malayische Es-
in einem anderen Marxisten und in einem sen zu probieren, aber dann realisierte ich,
weiteren Freudianer waren. daß ich alles mit der rechten Hand essen
UR: Wann war das genau? müßte, und war mir nicht sicher, ob ich
JG: Wenn man bedenkt, daß Evans-Prit- schnell genug essen konnte. So entschied
chard seine Vorlesung darüber, wie die An- ich, trotz allem beim britischen Essen zu
thropologie die Geschichte vernachlässigt bleiben.
hat, bereits 1953 hielt, und wenn man dann UR: Wie alt warst du damals?
das Interesse an Hobsbawms Sozialrebel- PB: Ich war gerade achtzehn, als ich den
len berücksichtigt - es muß wohl in den Nationaldienst antrat - davor hatte ich bei
50er Jahren gewesen sein. In Frankreich meinen Eltern gelebt und war zur Schule
wiederum war es teilweise auch der marxi- gegangen. Also wurde ich innerhalb weni-
stische Einfluß, der zu einer Annäherung ger Wochen mit einer völlig neuen Umge-
zwischen Geschichtswissenschaft und An- bung konfrontiert. Es war alles ziemlich ei-
thropologie führte. Ich kann mich daran er- gentümlich - fulltime - ein bißchen wie im
innern, am Anfang der 70er zu der Ecole College. In Barracken sieht man eben das
des Hautes Etudes gegangen und völlig er- Privatleben anderer Leute. Später dachte
staunt gewesen zu sein, daß 50 Prozent der ich, daß dieser Nationaldienst in mancher-
Kurse als Ethnologie dieses oder jenen oder lei Hinsicht vergleichbar war mit der an-
Anthropologie von soundso bezeichnet thropologischen Feldarbeit. Ich machte
wurden - vor allem des Mittelalters. Notizen, allerdings nicht systematisch, und
UR: Kann man nicht auch von einem ge- ich beobachtete jeden Tag Dinge und
nerationalen Faktor sprechen, der für die schrieb sie in einem Tagebuch nieder, das -
Annäherung von Geschichte und Anthro- wie mich freut sagen zu können - jetzt im
pologie eine Rolle spielte - Jack hat schon Imperial War Museum ist.
seine Erfahrung im Krieg als grundlegend JG: Ja, der Krieg war ungemein wichtig
erwähnt? für die Leute - ich meine, sie kamen weg
PB: Für mich war es nicht der Weltkrieg, und mußten sich Fragen und Menschen
sondern der Nationaldienst, der mein Inter- stellen, denen sie sich nie zuvor gestellt
esse an der Anthropologie weckte. Es war hatten.
dieser Zufall, aus meiner lokalen Umge- UR: Wie war das für dich persönlich?
bung herausgerissen zu werden und in Sin- JG: Nun, ich bin sicher, daß ich eher über
gapur zu landen. Nicht nur in einer exoti- John Donne oder irgendein solches Thema
schen Stadt, sondern in einem Regiment, als den Mythos der LoDaGaa gearbeitet
wo ich von 600 Malayen umgeben war, ei- hätte, wenn ich nicht weggegangen wäre.
ner kleinen Anzahl von Chinesen und In- Der Krieg weckte mein Interesse daran, wie
dern und ungefähr 15 Engländern. In dieser andere Menschen leben. Eine Reihe von
seltsamen Situation ging alles sehr hierar- Leuten meiner Generation ging zurück in
chisch zu, aber ich stellte fest, daß es ver- den Pazifikraum oder nach Afrika, weil sie
schiedene Hierarchien gab: ich stand zwar dort gewesen waren - so wie später Alan
auf der untersten Stufe der militärischen, Macfarlane oder mein Freund Sandy Ro-
aber auf der höchsten Stufe der Färb- und binson zurück nach Indien gingen, weil
Bildungshierarchie. Keiner wußte, wie man ihre Eltern Teepflanzer waren und sie dort
mich einordnen sollte. Das weckte mein In- gewesen waren - es war das Kolonialerbe.

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In der Generation davor kamen eine Menge UR: Wie beurteilst du die Kritik an Sah-
Leute aus Übersee, ich meine, in Mali- lins, daß sein Ansatz kulturelle Einstellun-
nowskis Seminar waren Leute aus Neusee- gen als zu uniform darstellt?
land, Südafrika, Australien und anderswo, PB: Ich glaube, hinsichtlich seiner Ar-
und sie blieben dann in England. beit über Hawaii ist das nicht ganz fair;
zeigt er hier doch sehr klar, daß das, was die
„chiefs", die „rulers" und die Bevölkerung
2. wollen, nicht zwangsläufig das Gleiche ist.
Mich hat Sahlins angeregt, über die Refor-
UR: Ich würde jetzt gerne auf ein ande- mation und über die Französische Revolu-
res Thema zu sprechen kommen. Peter, für tion nachzudenken. Ich stellte den Studie-
wie produktiv hältst du historisch-anthro- renden in unserem Historische-Anthropo-
pologische Ansätze, wenn man sich mit logie-Kurs die Frage, wie eine Sahlinische
Fragen des historischen Wandels beschäf- Beschreibung der Reformation oder der
tigt? Französischen Revolution aussehen könn-
PB: Am Anfang gefiel mir an dem An- te?
satz, daß er helfen kann, historische Struk- UR: Und wie könnte eine solche Be-
turen zu erklären. Es war also in einem ge- schreibung etwa der Reformation ausse-
wissen Sinn die Entdeckung der „Anna- hen?
les"-Schule, die sich ja bekanntlich mit PB: Man kann beispielsweise zeigen,
Strukturen und Konjunkturen beschäftigte. daß die Predigt eines Calvinisten keines-
Dann entdeckte ich, daß Anthropologen wegs als häretisch wahrgenommen wurde;
sehr gute Analyseinstrumentarien für die statt mit klaren Zuordnungen reagierten die
Erforschung von Strukturen entwickelt Zuhörer vorerst mit einer gewissen Verun-
hatten - das fand ich anfangs sehr span- sicherung. Nach und nach erst wurde deut-
nend. Es gibt jedoch auch einige Anthropo- lich, inwiefern diese Predigt von der eines
logen, die sehr originell über Wandel nach- Katholiken abwich, und die Menschen be-
denken, nicht so sehr jemand wie Clifford gannen, sich für die eine oder andere Seite
Geertz, der immer noch der Guru für so zu entscheiden.
viele Historiker zu sein scheint, vor allem UR: Jack, ich möchte zu der Frage nach
fur die Amerikaner, sondern eher Leute wie der Erklärungskraft der Historischen An-
Marshall Sahlins, der immer wieder ver- thropologie in bezug auf historischen Wan-
sucht hat, Wandel zu verstehen. del zurückkommen - wie stellt sich das für
UR: Kannst du genauer erklären, warum dich dar?
- deiner Meinung nach - Marshall Sahlins JG: Die Art von Wandel, die mich inter-
für Historiker und Historikerinnen interes- essiert, deckt sich mit dem, was Peter ge-
sant ist? sagt hat. Marshall Sahlins jedoch stehe ich
PB: Sehr anregend finde ich Sahlins „Is- kritischer gegenüber. Mich interessieren
lands of History", 2 da er sich hier mit dem Fragen nach sich wandelnden Einstellun-
Problem auseinandersetzt, wie der Schwel- gen. Im Unterschied zu vielen Anthropolo-
lenbereich zu definieren ist, in dem eine gen gehe ich nicht von in sich homogenen
bestimmte Struktur sich verändert. Mich Kulturen aus, sondern davon, daß Wider-
fasziniert die Idee, daß es einen Schwellen- sprüche Teil des Systems sind. Im übrigen
bereich gibt, an dem eine bestimmte Struk- habe ich mich für Langzeitwandel interes-
tur durch bestimmte Ereignisse förmlich siert - was passierte im Bronzezeitalter und
gesprengt wird. wie wirkte es sich nicht nur wirtschaftlich,

2 Marshall David Sahlins, Islands of History, Chicago u. a. 1985.

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Peter Burke und Jack Goody im Gespräch 271

sondern auch kognitiv auf die Menschen JG: Ich glaube als Anthropologe gibt es
aus - solche Fragen. Dann habe ich mich sicher eine Gefahr, sich zu sehr auf Fallstu-
sehr viel mehr als andere fur die Kommuni- dien zu beschränken. Es gibt Anthropolo-
kationsmittel interessiert, für das Schrei- gen, die sich zeitlebens nur mit einer Re-
ben und den Druck und was das bewirkt gion beschäftigen, und diese sehen sie nie
hat. Dieses Interesse geht auf meine Zu- in einem weiteren Kontext. Das trifft aller-
sammenarbeit mit Ian Watt über die Entste- dings nicht für Malinowski zu - er be-
hung des Romans zurück. Dabei interes- schränkte sich nicht auf nur eine Region
sierte mich die Frage, ob und wie die im und erforschte im übrigen auch seine eige-
18. Jahrhundert wachsende Gesellschaft ne Gesellschaft. Es ist keine gute Entwick-
und ihr sich veränderndes Leserverhalten lung, daß viele mikroanthropologischen
das Aufkommen neuer Genres beeinflußte. Studien die Themen, für die sich die An-
Das ist eines meiner Hauptinteressen ge- thropologen des 19. Jahrhunderts interes-
wesen, und ich würde es als historische sierten, völlig beiseite lassen oder als etwas
Kulturanthropologie bezeichnen, oder, behandeln, das mit Evolution zu tun hätte.
wenn man so will, als anthropologische
Kulturgeschichte.
4.

3. UR: Was würdest du als Themen be-


zeichnen, die die Historische Anthropolo-
UR: Peter, welche mikrohistorischen gie zu Unrecht vernachlässigt?
Untersuchungen haben die Perspektive auf JG: Ich denke, Fragen der „longue
die Makrogeschichte verändert? durée" sind interessant. Ich glaube, einer
PB: Zum Beispiel Orlando Figes, der der Gründe dafür, daß die Anthropologie
über die Russische Revolution schreibt. 3 für das breite Publikum weniger interessant
Simon Schama hat das durch sein Buch geworden ist, liegt just in dieser Ausklam-
„Citizens" 4 gemacht, und Felipe Fernán- merung der „longue durée". Die Leute wol-
dez-Armesto hat es auf einer welthistori- len über die Geschichte sozialer Institutio-
schen Ebene gemacht. 5 Dann gibt es aber nen vor und nach dem Beginn der schriftli-
auch Arbeiten, die historisch-anthropolo- chen Überlieferung Bescheid wissen. Wenn
gisch orientiert und trotzdem als makro- Anthropologen das nicht tun, wer dann?
historische Studien zu bezeichnen sind. UR: Peter, wie siehst du das Verhältnis
Dabei denke ich etwa an „Religion and the zwischen der Historischen Anthropologie
Decline of Magic" von Keith Thomas. 6 Ob- und der Politik- bzw. Diplomatiegeschich-
wohl die Kapitel über Hexerei mehr von ei- te? Meinst du, es kann eine historische Po-
ner Evans-Pritchardischen Anschauungs- litik- und Diplomatiegeschichte geben?
weise geprägt sind, ist das ganze Buch von PB: Es ist eine lustige Situation, denn
der Sozialanthropologie beeinflußt. lange sahen die Historiker, die sich für An-
UR: Jack, siehst du in der Mikroge- thropologie interessierten, auf die Politik
schichte die Gefahr der Engführung? herab. Und Politikgeschichtier sahen herab

3 Orlando Figes, Interpreting the Russian Revolution. The Language and Symbols of 1917,
New Haven u.a. 1999.
4 Simon Schama, Citizens. A Chronicle of the French Revolution, N e w York 1989.
5 Felipe Fernández-Armesto, A History of the Last Thousand Years, N e w York u. a. 1995.
6 Keith Thomas, Religion and the Decline of Magic. Studies in Popular Beliefs in Sixteenth and
Seventeenth Century England, London 1971.

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auf Anthropologie. Das ist paradox, denn ge - sie waren also interessiert. Fortes ver-
eigentlich war eines der Gründungsbücher suchte, psychoanalytische Aspekte in sei-
der historischen Anthropologie politisch, nen afrikanischen Studien über Verwandt-
nämlich Marc Blochs „Les rois thaumatur- schaft und über Bildung mit in den Blick zu
ges". 7 Inzwischen hat es eine Reihe schö- nehmen. Auch Malinowski war ganz sicher
ner Studien zu politischen Festen gegeben, an psychologischen und psychoanalyti-
und es hat jüngst Studien über britische schen Fragen interessiert. Er hatte diese
Wahlen gegeben. Aber die aufregendsten Diskussion mit Ernest Jones, dem Freud-
Themen sind noch nicht behandelt worden. Biographen, und war an jedem Problem in-
Mich würde eine Anthropologie der italie- teressiert, das mit der Frage nach den Span-
nischen kommunistischen Partei und eine nungen zu tun hat, die es in matrilinearen
des britischen Parlaments interessieren. Ei- Institutionen zwischen Männern und ihren
ner von Daniel Roches Studenten, Lucien Müttern und Brüdern und Vätern gibt. Auch
Bély, hat dieses dicke Buch über die moder- ich hatte solche Fragen im Kopf, als ich
ne Diplomatie geschrieben. 8 Da beschreibt nach Afrika ging. Meine Dissertation über
er beispielsweise, weshalb man bei den „Death, Property and the Ancestors" 9 hatte
Friedensverhandlungen in Westphalen und teilweise mit den Spannungen zu tun, die
Utrecht unbedingt einen runden oder ova- u.a. durch Vererbungssysteme entstehen.
len Tisch finden mußte: sie konnten die Aber ich fand es immer schwierig, darüber
Vorrechtsprobleme nur so lösen. Er be- Material zu finden. Das ist auch der Grund,
schreibt dies auf nur zehn Seiten - nun, er weshalb ich immer etwas mißtrauisch ande-
macht es sehr gut auf zehn Seiten, aber es ren Leuten gegenüber war - ich meine ins-
ist ein Buch von 600 Seiten! Es ist ein besondere Historikern wie Ariès und so
Gebiet, auf dem man etwas vollkommen weiter, die eine Menge Unsinn über die Wir-
Originelles machen könnte, ein wirklich kung von Tod auf Individuen schreiben ...
großes Thema nehmen und ihm ein völlig
UR: Warum Unsinn?
neues Aussehen geben könnte.
JG: Es mag als logische Annahme er-
UR: Jack, von den Mentalitäten zur Psy- scheinen, daß die Trauer von Menschen
chologie und Psychoanalyse - wo siedelst von der Anzahl der Sterbenden beeinflußt
du ihren Stellenwert innerhalb der Anthro- wird. Aber in meiner Erfahrung ist das völ-
pologie an? liger Unsinn - ich meine, ich habe sehr viel
JG: Ich bin ja stark geprägt durch Durk- weniger Aufwand an Trauer in unserer Ge-
heim und durch Evans-Pritchard und For- sellschaft gesehen als in Afrika. Mein
tes. Kurioserweise war Fortes ein Psycholo- Nachbar starb vor ein paar Jahren, und ich
ge, zuerst in Südafrika. Aber er war immer wußte es noch nicht einmal - das ist die
sehr vorsichtig in bezug auf die Psycho- Ebene des Anteilnehmens. Die Idee, daß es
logie und Psychoanalyse. Fortes erzählte eine Ökonomie der Trauer gibt, ist schlicht-
mir einmal, daß er, als er seine Doktorarbeit weg falsch.
schrieb, von den Seligmanns gebeten wur- UR: Aber heißt das nicht, daß wir nach
de, einen Bericht darüber zu schreiben, wie Möglichkeiten suchen sollten, nach psy-
die Psychoanalyse die Sozialanthropologie chischen Dimensionen zu fragen?
beeinflussen könne. Auch Evans-Pritchard JG: Ja, wir sollten nach solchen Mög-
und Fortes korrespondierten über diese Fra- lichkeiten suchen. Wobei wir nicht hinter

7 Marc Bloch, Les rois thaumaturges. Etude sur le caractère surnaturel attribué à la puissance
royale particulièrement en France et en Angleterre, Straßburg u. a. 1924.
8 Lucien Bély, Les relations internationales en Europe (XII e -XVIII e siècles), Paris 1992.
9 Jack Goody, Death, Property and the Ancestors. A Study of the Mortuary Customs of the Lo-
DaGaa of West Africa, London 1962.

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Peter Burke und Jack Goody im Gespräch 273

die - meines Erachtens - zu Recht geübte Psychologen erwarteten Wirkungen in al-


Kritik an Lévy-Bruhl und manchen nicht len Bereichen und ließen dabei außer acht,
weniger problematischen Mentalitätskon- daß diese Sprachen in sehr unterschiedli-
zepten zurückfallen sollten. Ich selbst habe chen Zusammenhängen genutzt wurden:
beispielsweise eine zeitlang versucht, den Das Arabisch für religiöse Zwecke und das
Rohrschachtest produktiv für historische Vai für lokale Kontexte. Dies war einer der
Analysen zu machen. Wobei ich auch sagen vielen Versuche, Psychologie zu verwen-
muß, daß - so viel ich von Freud über Trau- den. Andere Forscher haben in Afrika ver-
er gelernt habe - mir vieles ein Rätsel ge- sucht, Piagettests zu wiederholen, und es
blieben ist. gab ein paar interessante Resultate ...
UR: Was genau hast du aus Freuds Über- PB: Es gibt sogar einen Mediävisten,
legungen zur Trauer lernen können? Charles Redding, der versucht hat, mit Pia-
JG: Beispielweise werden einem durch get zu arbeiten, um die Frage nach Menta-
die Lektüre Freuds die vielfältigen Dimen- litäten zu beantworten. Aber ich wollte dei-
sionen von Ambivalenz deutlicher, etwa, nen Hinweis auf die Kritik an Lévy-Bruhls
daß der Tod nicht nur Verlust, sondern auch Einfluß aufnehmen. Ich habe einmal ver-
Gewinn, beispielweise von Freiheit, bedeu- sucht, Philippe Ariès damit aufzuziehen -
ten kann. Darüber hinaus habe ich mit eini- wir hatten eine faszinierende stundenlange
gen US-amerikanischen Psychologen über Diskussion darüber. Und es gibt in der Tat
die Psychologie des geschriebenen Wortes die Gefahr, Mentalitäten in primitivisieren-
in Afrika gearbeitet. Und doch haben mich den Begrifflichkeiten zu verstehen. Aber
diese Versuche nie ganz überzeugt. kann man das nicht vermeiden? Und ist
UR: Was war die Ausgangshypothese? „The Domestication of the Savage Mind" 1 0
JG: Sie wollten die Wirkung des Schrei- nicht eine Untersuchung dessen, was ich
bens auf kognitive Prozesse herausfinden. die Geschichte der Denkarten nennen wür-
Sie entwickelten Tests, die versuchten, bei de? Ich bin nach wie vor der Überzeugung,
den Vai in Liberia, die 1830 ihre eigene daß wir die Geschichte der Annahmen er-
Schrift erfanden, Unterschiede herauszu- forschen sollten, also dessen, was wir nur
finden. Die Vai sind insofern eine beson- implizit und nicht explizit wissen. Die Ar-
ders interessante Gruppe, als sie sowohl beiten, die sich wirklich mit dieser Frage
arabische als auch europäische Schreibfor- auseinandergesetzt haben, sind Studien,
men nachahmten, ohne sie zu kopieren. Wir die in irgendeiner Weise der Mentalitäts-
wollten herausfinden, ob die unterschiedli- forschung verbunden sind.
chen Schreibformen Einfluß auf kognitive JG: Da stimme ich dir durchaus zu. Und
Prozesse hatten. Wir hatten vier Gruppen - doch ist Mentalität ein problematischer Be-
Personen, die arabisch lasen, Leute, die Vai griff, ich erinnere nur an Robert Darntons
lasen, Analphabeten und einige englische Untersuchung „Das große Katzenmassa-
Schüler, und wir wollten die Wirkung von ker". 11 Hier wird beispielsweise in dem
Literalität herausfinden. Ich war am Ende Abschnitt über Märchen die Mentalität der
ziemlich enttäuscht. Man konnte einige Franzosen im 18. Jahrhundert schlicht pri-
Wirkungen sehen. Beispielsweise waren mitivisiert. Dabei können Kindergeschich-
die arabischen Studenten sehr viel besser ten weder für bestimmte Kulturen noch für
bei Gedächtnistests als alle anderen, weil bestimmte Epochen repräsentativ sein.
sie den Koran auswendig lernen sollten. Die Darnton versteht hier Märchen so wie Clif-

10 Jack Goody, The Domestication of the Savage Mind, Cambridge u.a. 1977.
11 Robert Darnton, Das große Katzenmassaker. Streifzüge durch die französische Kultur vor der
Revolution, München-Wien 1989.

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ford Geertz den Hahnenkampf verstanden mein Lieblingsbuch, weil es in einem ge-
hat - beides eine holistische Sicht von Kul- wissen Sinn mehr für die Leute bedeutet,
tur. Er sieht nicht, daß die Kultur stratifi- mit denen ich in Afrika arbeitete. Das, wor-
ziert ist, daß das kindliche Verständnis von auf ich die meiste Zeit verwendete, war der
der Welt nicht dasselbe ist wie das eines „Myth of the Bagre", 12 mit detaillierter
Teenagers oder Erwachsenen. Es kann ein editorischer Arbeit. Ich bin stolz darauf ge-
Fragment der Wirklichkeit sein, niemals je- wesen. Aber das Buch, das ich zu schreiben
doch gibt es Aufschluß über eine Kultur als am meisten genoß, war sicherlich das Buch
Ganzes. Das passiert oft, wenn Leute sich über Blumen. 13 Ich begann es nach meiner
Mentalitäten oder Psychologien anschauen Pensionierung, als ich ein Seminar über
- sie sehen alles als Einheit und übersehen Blumen machte. Ich war absolut über-
deshalb Stratifikationen, Differenzierun- rascht, daß Blumen in Afrika keine Rolle
gen und Widersprüche. spielten. Ich glaube, ich hatte gerade etwas
UR: Welche eurer Bücher sind euch be- von Clifford Geertz über Indonesien gele-
sonders wichtig - was sind eure eigenen sen, das voll von Blumenritualen war. Da-
Lieblingsbücher? bei realisierte ich, daß Blumen in Afrika
PB: Ich weiß nicht, ob ich das beantwor- nicht angebaut wurden und daß auch wilde
ten kann, weil ich das Gefühl habe, daß ich Pflanzen nicht für Dekorationen benutzt
immer dasselbe Projekt verfolgt habe, das wurden.
im wesentlichen darin besteht, die Vergan-
genheit zu verstehen, indem ich mehr Sozi-
al- und Kulturtheorien verwende als das für 5.
gewöhnlich geschieht. Ich betrachte jedes
Buch als kleine Fallstudie und nicht als UR: Ich komme zu meiner letzten Frage
Projekt für sich, sondern nur als einen Bei- - was sind eurer Meinung nach die wichtig-
trag. Ich habe bewußt entschieden, über be- sten intellektuellen Bewegungen des letz-
stimmte Gebiete als Ausgleich zu anderen ten Jahrhunderts und im Moment?
zu arbeiten. An einem Punkt dachte ich, PB: Ich habe die Erfahrung gemacht,
daß ich der zweiten oder dritten Generation daß man zu einem bestimmten Zeitpunkt
der „Annales"-Schule zu sehr gefolgt wäre, von einer Bewegung fasziniert ist und von
und machte die Studie über Ludwig XIV, ihr mitgetragen wird. Sie wird zur Modeer-
um das zu korrigieren. Aber ich dachte scheinung, und als Reaktion darauf gerät
trotzdem, daß eine Studie über Repräsenta- sie allzu schnell wieder in Vergessenheit.
tionen des Königs Teil des umfassenden Ich wurde erst Marxist, und dann kam der
Projekts gewesen sei. Marxismus aus der Mode. Dabei kann der
UR: Und du Jack - was sind deine Favo- Marxismus dem 21. Jahrhundert noch vie-
riten? les lehren. Dann war der Strukturalismus
JG: Ich weiß nicht, ob ich einen Favori- dran, und ich glaube immer noch, daß eini-
ten habe - ich glaube, daß die meisten mei- ge Elemente des strukturalistischen An-
ner Studien aus der ersten Untersuchung satzes sinnvoll sind. Ich würde insgesamt
stammen, die ich über „Death, Property das befürworten, was das „Unified Social
and the Ancestors" verfaßte. Das war mei- Science Project" genannt wurde, und zu-
ne Doktorarbeit, und die Themen, die in ihr rück zu Braudel und seiner Idee der „histo-
enthalten sind, habe ich seitdem in ver- ire totale" gehen, die alle Arten mensch-
schiedenen Formen weiterverfolgt. Es ist licher Aktivität umfaßt. Aber das Projekt

12 Jack Goody, The Myth of the Bagre, Oxford 1972.


13 Ders., The Culture of Flowers, Cambridge-New York 1993.

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Peter Burke und Jack Goody im Gespräch 275

würde auch Ideen, Konzepte und Theorien keine Hypothesen gab, mit denen man auf
von jeder Studie menschlichen Verhaltens eine besonders praktische Art umgehen
miteinbeziehen, egal ob es Geographie, konnte. Ich muß sagen, daß ich Durkheim
Anthropologie, Soziologie, Psychoanalyse interessant fand. Ich erinnere mich daran,
oder etwas anderes ist. Ich denke, daß, daß Evans-Pritchard sagte, das sei unser
selbst wenn man dazu verdammt ist, diese wichtigster intellektueller Einfluß. Dann
Dimensionen nie alle zusammen zu be- ist Marx im 19. Jahrhundert zu nennen und
kommen, diese Idee das große Projekt aus- Weber im 20. Jahrhundert, aber ich fand
drückt, daß Menschen fähiger werden, an- Weber in bezug auf einfachere Gesellschaf-
dere Menschen, Gruppen und Gesellschaf- ten nie besonders interessant. Postmoderne
ten zu verstehen. Arbeiten haben mich hingegen kaum ange-
UR: Wie genau situierst du die Bedeu- regt. Dann gibt es natürlich diese große Be-
tung des Marxismus? geisterung für Elias im Moment...
PB: In gewissem Sinne war es Marx, der PB: Er ist ein sehr origineller Weberia-
uns lehrte, ein gutes Gefühl für Strukturen ner, der ein bißchen Freud beigemischt hat
zu entwickeln - die harten Strukturen, die - u n d das in den 30er Jahren. Auch ist er ein
ökonomischen, sozialen und kulturellen großer Synthesenschreiber.
Strukturen. Auch ich halte die Marx'schen JG: Ja, die Geschichte der Verhaltensco-
Konfliktstudien nach wie vor für sehr wich- des ist ein wunderbares Thema, aber ich bin
tig· von seiner allgemeinen Sozialtheorie nicht
UR: Und welche Kulturtheorien hältst sehr beeindruckt, er kommt auch aus der
du für besonders wichtig? „Années Sociologiques"-Schule. Aber
PB: In den letzten 20 Jahren würde ich vielleicht sollten wir uns mehr mit Theo-
sicherlich Bourdieu und de Certeau nen- rien einer mittleren Reichweite befassen.
nen. Aber da es um das ganze 20. Jahrhun- Ich arbeitete eine Reihe von Jahren mit Par-
dert geht, sollte man sicher auch Max We- sons. Seine Vorstellung von Sozialstruktu-
ber nicht vergessen. ren ist allerdings viel zu stark formalisiert.
JG: Ich würde Peter folgen, aber meiner Zum Teil hatte Parsons eine negative Wir-
Ansicht nach wurde das „Unified Science kung auf so jemanden wie Geertz, der die
Project" nicht von Braudel entwickelt, son- Anthropologen mit Kultur und die Soziolo-
dern in Chicago. Kuhns Arbeit entstand gen mit dem Sozialen befaßt sah - und na-
daraus, und einige andere Philosophen der türlich beschäftigte sich Geertz selbst mit
Wiener Schule waren dort zusammen mit beidem, konzentrierte sich aber oft eher auf
Morris, der über Peirce schrieb. Aber ich das, was er als das Kulturelle sah. Es ist
weiß nicht, ob all dies irgendeinen tatsäch- nicht viel davon übrig geblieben.
lichen Effekt auf mich gehabt hat, weil es UR: Danke für das Gespräch.

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Download Date | 6/13/15 8:11 PM

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