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Dieser Artikel behandelt den Philosophen Kuno Fischer. Zum Maler und Bühnenbildner siehe Cuno Fischer.
Kuno Fischer
Inhaltsverzeichnis
1Leben
2Wirkung
3Schriften
4Literatur
5Archivalien
6Weblinks
7Einzelnachweise
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Grabmal und Grabanlage von Kuno Fischer auf dem so genannten Professorenweg des Heidelberger Bergfriedhofs in
der Abteilung D
Der Sohn des Generalsuperintendenten Karl Theodor Fischer (1787–1878) studierte nach
dem Gymnasialbesuch in Posen ab 1844 in Leipzig und Halle Philosophie, Philologie und
Theologie, wo er unter anderem Johann Eduard Erdmann zu Hegel hörte. 1847 wurde er mit
einer Arbeit über Platons Parmenides promoviert und war anschließend zeitweilig als
Hauslehrer in Pforzheim tätig. Er habilitierte sich 1850 als Privatdozent der Philosophie
in Heidelberg. 1853 wurde ihm unter dem Vorwurf des Pantheismus die Lehrerlaubnis (venia
legendi) entzogen. 1856 folgte er nach vergeblichen Versuchen, in Preußen eine Zulassung
als Privatdozent zu erhalten, einem Ruf als Professor für Philosophie nach Jena, wo er 16
Jahre lehrte. Fischer setzte hier sein Arbeiten an seiner umfangreichen
Philosophiegeschichte (11 Bände 1852–1901) fort. Hierbei fasste er Philosophiegeschichte in
Anlehnung an Hegel als dialektischen Entwicklungsprozess auf. Unter anderem erschien
1860 als Band III und IV seine nicht unumstrittene Darstellung zu Kant. An der Jenaer Salana
beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war im
Sommersemester 1862, sowie im Wintersemester 1868 Rektor der Alma Mater. Im Jahr 1872
nahm er einen Ruf nach Heidelberg an. Kuno Fischer hielt in Heidelberg vielbeachtete
Festreden zum 500-jährigen Jubiläum der Universität Heidelberg im Jahr 1886 und zum 150.
Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe im Jahr 1899. Kuno Fischer war zweimal
verheiratet, seine erste Frau war die Tochter eines französischen Offiziers, seine zweite Frau
war dänischer Herkunft.
Kuno Fischer soll einer der populärsten und beredsamsten deutschen Universitätslehrer im
19. Jahrhundert gewesen sein und teilte sich gemeinsam mit dem Chemiker Robert Wilhelm
Bunsen den Ruf, Träger der meisten Professorenanekdoten zu sein. Sein Onkel
mütterlicherseits war der bekannte antikatholische Publizist Otto von Corvin-Wiersbitzky.
Einer seiner Studenten war W. Somerset Maugham. Kuno Fischer war der Doktorvater
von Edmund Hardy (1852–1904),[2] der 1879 unter ihm an der Philosophischen Fakultät
der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg in Philosophie promoviert wurde.
Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fischers Geschichte der neuern Philosophie hat Nietzsche in seinem Bild der neuzeitlichen
Philosophie, namentlich Spinozas und Descartes’, stark geprägt. [3]
Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jürgen W. Schmidt: Zum akademischen Werdegang des
schlesischen Philosophen Kuno Fischer (1824–1907): Die
Vorgeschichte seiner Berufung nach Jena 1853–
1856. In: Fachprosaforschung –
Grenzüberschreitungen Bd. 4/5 (2008/2009) Baden-
Baden 2010 S. 433–449
Eberhard G. Schulz: Fischer, Kuno. In: Ostdeutsche
Gedenktage 2007. Persönlichkeiten und historische
Ereignisse. Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen,
Bonn 2007, ISBN 978-3-88557-224-4, S. 173–178.
Edith Selow: Fischer, Kuno. In: Neue Deutsche
Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin
1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 199 (Digitalisat).
Dagmar Drüll: Heidelberger Gelehrtenlexikon 1803–1932.
( Hrsg.): Rektorat der Ruprecht-Karls-Universität-
Heidelberg. Springer Berlin Heidelberg Tokio. 2012. 324
S. ISBN 978-3-642-70761-2
Archivalien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
An Archivalien von und über Kuno Fischer finden sich beispielsweise
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Kuno Fischer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1. ↑ 1936 umbenannt in Sandewalde, ab 1945 Sądowel,
heute Gemeinde Wąsosz, deutsch Herrnstadt.
2. ↑ Edmund Hardy in
der NDB (Memento des Originals vom 21. Februar
2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde
automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe
Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann
diesen Hinweis.
3. ↑ Andreas Urs Sommer: Nietzsche’s Readings on
Spinoza. A Contextualist Study, Particularly on the
Reception of Kuno Fischer. In: Journal of Nietzsche
Studies. Bd. 43 (2012), H. 2, S. 156–184 [1].
4. ↑ 1. Teil (4. Aufl. 1897) hier online
5. ↑ Logik und Metaphysik oder Wissenschaftslehre,
Herausgegeben und eingeleitet von Hans-Georg
Gadamer. Manutius-Verlag, Heidelberg 1998, ISBN 3-
925678-69-7.
6. ↑ 2., völlig umgearbeitete Auflage
7. ↑ Vergleiche die Angaben über den Kalliope-Verbund
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