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Nachbereitende Aufgabe

Zum Seminar Rhetorik trifft Karate

Name (MatrikelNr.): Sebastian Hort (4110082)

Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart


Center of Advanced Studies
Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen

1
Was gehört zu einem souveränen Auftritt?

Ein souveräner Auftritt ist geprägt von mehreren Faktoren. Zum einen bestimmen
Körpersprache und Stimme zu einem hohen Maße die Wirkung auf andere
Personen. Nach Prof. Albert Mehrabian macht der Inhalt einer Kommunikation
lediglich 7 % aus, wobei auf die Körpersprache 55 % und auf Ton und Stimme die
restlichen 38 % entfallen. Mittels Lautstärke und Indifferenzlage lassen sich über Ton
und Stimme unterschiedliche Emotionen transportieren. Eine souveräne
Körpersprache wiederum besteht aus mehreren Einzelkomponenten. Eine hiervon ist
die Haltung des Kopfes. Die Kopfhaltung sollte idealerweise gerade sein, da
evolutionär bedingt das Senken des Kinns durch das Freigeben der Halsschlagader
eine unterwürfige Haltung und das Anheben des Kinns durch das Vorschieben der
Zähne eine angriffsbewusste Haltung signalisieren. Als weitere Komponente der
Körpersprache ist der Blickkontakt anzubringen. Dieser sollte in seiner Dauer
abgestimmt je nach den Faktoren Distanz, Vertrautheit, Kultur, Hierarchie und
Geschlecht sein. Bei einer größeren Gruppe dient als Faustformel zur gleichmäßigen
Verteilung des Blickes die Einteilung der Gruppe in vier gleich große Bereiche. Aus
diesen vier Bereichen sollte nach und nach jeweils eine Person fokussiert werden.
Weiterhin fließen in die Körpersprache auch das Lächeln ein. Hier gilt die
Faustformel LMAA, was soviel bedeutet wie „Lächle mehr als andere“. Auch die
Haltung der Hände fließt in die Körpersprache mit ein. Hier ist davon abzuraten die
Hände in Taschen sowie verschlossen vor oder hinter dem Körper zu verstecken.
Eine offene Handhaltung ist hierbei zu wählen, wobei die Hände ungefähr auf Höhe
des Oberkörpers relevante Informationen gestikulierend unterstützen sollten.
Abschließend sollte der Stand stabil und schulterbreit sein, wobei zur Einleitung auf
das Publikum einen Schritt zuzugehen ist. Ein rasches Auf- und Abgehen ist zu
vermeiden.

Mitentscheidend für einen souveränen Auftritt ist das Kennen des Johari Fensters.
Dieses Prinzip zeigt in einer Matrix die Eigen- und Fremdwahrnehmung. Es lassen
sich somit vier Bereiche definieren. Diese sind Verhaltensweisen, die wiederum mir
selbst als Person und dagegen dem Publikum einmal bekannt und einmal unbekannt
sind. So kann es nun mitentscheidend sein, sich bewusst zu machen, dass gewisse
Elemente des Auftrittes zwar mir bewusst sind, das Publikum hiervon wiederum
jedoch nichts mitbekommt.

2
Welche Übereinstimmungen gibt es zwischen Rhetorik und Karate?
Wo gibt es Unterschiede?

Zwischen der Rhetorik und dem Karate lassen sich einige Gemeinsamkeiten
ableiten. Als elementare Vorausetzung für beide Themen ist ein gewisses
Selbstbewusstsein anzunehmen. So wird sich ohne entschlossenes und klares
Auftreten, sowohl im Karatesport beim Durchschlagen eines Brettes als auch in der
Rhetorik bei der Herangehensweise eines Vortrages, kein Erfolg verzeichnen lassen.
Weiter lassen sich zwischen der Ausgangshaltungen einer Kata im Karate und der
Haltung bei einem Vortrag Parallelen ziehen. Beiden geht ein sicherer,
schulterbreiter Stand voraus. Auch ist in beiden Fällen mit Lampenfieber ähnlich
umzugehen. Sowohl im Karate als auch in der Rhetorik ist ein Weg zur
Verbesserung die wiederholte Durchführung von Übungen bzw. Training. Weiterhin
ist beiden Aktivitäten auch das Prinzip des Lehrens (docere) anzuheften.

Jedoch finden sich auch gewisse Unterschiede. Der Aspekt des Bewegens (movere)
wird im Karate aktiv, in der Rhetorik jedoch passiv angewandt. Wie auch bereits
weiter vorne erwähnt, ist eine aggressive, einschüchternde Haltung in der Rhetorik
nicht von Vorteil, während hingegen beim Karate dies durchaus wünschenswert ist.
Hier kann auch als Beispiel der Kiai-Schrei der Kata‘s im Karate dienen. Dieser ist
gegliedert nach Indifferenzlage und Lautstärke entweder als autoritär oder aggressiv
einzustufen. Diese Stimmlage ist wiederum in der Rhetorik nicht anzuwenden.

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