Kommunikationstraining
Die Deutschseite
Angelika Mruk-Badiane
Der Körper spricht immer. Mit der Körpersprache setzen Sie – oft
völlig unbewusst – starke Signale, die darüber entscheiden, wie
glaubwürdig Sie wirken, ob Sie selbstbewusst erscheinen oder ob
Sie Sympathien wecken können. Blickverhalten, Mimik, Gestik,
Körperhaltung und -bewegung, Körperkontakt und der Umgang Interpretation. Sicher kennen Sie aus den Medien, aus Büchern
mit Distanzzonen – all das hinterlässt oft einen bleibenden Ein-
druck.
Nonverbale Kommunikation:
Die Körpersprache
Körperhaltung und Bewegungen. Wie betreten Sie einen Raum,
gehen Sie aufrecht, flüssig, zielstrebig? Wenn Sie gut dastehen
wollen, brauchen Sie festen Boden unter den Füßen, also ein aus-
gewogen verteiltes Körpergewicht. Um die Schultern aufrecht und
entspannt zu halten, ist es hilfreich, gleichmäßig durchzuatmen.
Gerades Sitzen fällt leichter, wenn Sie beide Füße auf den Boden
stellen. Vermeiden Sie, sich weit nach vorne zu neigen oder nach
hinten zu lehnen.
Mimik und Gestik. Fällt es Ihnen leicht oder schwer, Blickkontakt
zu halten? Zeigt Ihr Gesicht Emotionen oder präsentieren Sie nach
außen ein Pokerface? Ein offener Blick und ein lebendiges Gesicht
wirken sympathisch. Das Gleiche gilt für offene Gesten der Arme
und Hände. Wichtig ist, dass die Gestik dem persönlichen Körper-
rhythmus entspricht und angemessen dosiert wird.
Körperkontakt. Damit ist z. B. das Händeschütteln gemeint: Ist
der Händedruck lasch oder fest, sind die Hände feucht oder tro-
cken? Auf welche Art berühren Sie Gegenstände, z. B. Stühle oder
Tische, Gläser oder Besteck, Unterlagen oder Stifte? Halten Sie
sich an Möbeln fest, umklammern Sie Messer und Gabel, streichen
Sie immer wieder Ihre Papiere glatt oder spielen Sie mit dem Ku-
gelschreiber?
Distanzzonen. Kennen Sie die gesellschaftlich üblichen Distanz-
zonen? Die intime Distanz liegt unter 50 cm, die persönliche zwi-
Grundlagen der Kommunikation (16)
schen 50 und 150 cm, die gesellschaftliche zwischen 150 und
300 cm und die öffentliche Distanz über 300 cm. Berufliche Ge-
spräche gehören in den Bereich der gesellschaftlichen Distanz.
oder Seminaren die Behauptung, man könne körpersprachliche Sig­
nale eindeutig interpretieren. Zum Beispiel wird dann gesagt: „Ver-
schränkte Arme bedeuten Abwehr oder mangelnde Aufgeschlos-
senheit.“ Eine solche grobe Vereinfachung gilt inzwischen als un-
seriös, Untersuchungen haben gezeigt, dass ein einzelnes körper-
sprachliches Signal durchaus unterschiedliche Bedeutung haben
kann. Im o. g. Beispiel der verschränkten Arme könnte es sein,
dass die betreffende Person fröstelt und instinktiv versucht, durch
Anlegen der Arme Körperwärme zu speichern.
Um Klarheit zu gewinnen, ist es deshalb wichtig, die gesamte Kör-
persprache und den jeweiligen Kontext zu berücksichtigen. Sind
die Gesprächspartner gleichgestellt oder gibt es eine Hierarchie?
Fühlt sich einer der Beteiligten über- oder unterlegen? Ist die Ge-
sprächssituation offiziell oder informell? Nicht zuletzt sollte der
kulturelle und gesellschaftliche Hintergrund des jeweiligen Ge-
sprächspartners berücksichtigt werden. Hier gibt es durchaus un-
terschiedliche Standards und Bewertungen.
Die folgenden Interpretations-Beispiele sind lediglich Anhalts-
punkte, die von Fall zu Fall geprüft werden müssen.
Ausreden, Geschichten erfinden: Blickrichtung häufig
wechseln, dem Blick des anderen ausweichen; beim
Sprechen den Mund verdecken, sich an der Nase reiben
Machtanspruch: viel Raum einnehmen, ruhig und
gelassen bewegen, breitbeinig stehen, gerade Haltung,
zurückgezogene Schultern
Rückzug, Aufgabe: Arme hinter dem Rücken verschrän-
ken
Sympathie: eigene Körperhaltung der des Gegenübers
immer wieder angleichen
Unruhe: wiederholt die Hände reiben
Unsicherheit: Hände öffnen und schließen, Auge
wandert zwischen zwei Punkten hin und her, mit dem
Finger kurz die Nasenspitze berühren
Unterlegenheit: enge Körperhaltung, schmale Fußstel-
lung, abgewinkeltes Bein, schräg gestellter Kopf
Verblüffung: Augenbrauen hochgezogen, Augen weit
geöffnet, offener Mund
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textarbeit.htm
5/2008
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Angelika Mruk-Badiane Grundlagen der Kommunikation (16)

1. Was gehört zur Körpersprache?   6. Welche vier Distanzzonen lassen sich unter-
scheiden?
a) .......................................................................................
a)......................................................................................
b)........................................................................................
b)......................................................................................
c) .......................................................................................
c)......................................................................................
d)........................................................................................
d)......................................................................................
e) .......................................................................................

f) ........................................................................................
  7. Worauf kommt es bei der Interpretation von
g)........................................................................................ körpersprachlichen Signalen an?

.........................................................................................

2. Was können Sie tun, um im wörtlichen und .........................................................................................

übertragenen Sinn gut dazustehen?
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  8. Nennen Sie drei Beispiele, die Einfluss auf die
Bedeutung von Körpersprache haben.

a)......................................................................................
3. Was hilft dabei, die Schultern aufrecht und
entspannt zu halten? b)......................................................................................

. .......................................................................................... ......................................................................................

c)......................................................................................

4. Welche mimischen und gestischen Elemente ......................................................................................

wirken sympathisch?

a) .......................................................................................   9. Was könnte man daraus schließen, wenn sich

jemand im Gespräch wiederholt die Hände
b)........................................................................................
reibt?
c) .......................................................................................
.........................................................................................

5. Was versteht man in der Körpersprache unter 10. Woran erkennt man, dass sich Gesprächspart-
Körperkontakt? ner sympathisch sind?

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5/2008
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Lösung

1. Was gehört zur Körpersprache?   6. Welche vier Distanzzonen lassen sich unter-
scheiden?
Blickverhalten
a) .......................................................................................
intime Distanz
a)......................................................................................
Mimik
b)........................................................................................
persönliche Distanz
b)......................................................................................
c) .Gestik
......................................................................................
gesellschaftliche Distanz
c)......................................................................................
Körperhaltung
d)........................................................................................
öffentliche Distanz
d)......................................................................................
e) .Körperbewegung
......................................................................................

Körperkontakt
f) ........................................................................................
  7. Worauf kommt es bei der Interpretation von
Umgang mit Distanzzonen
g)........................................................................................ körpersprachlichen Signalen an?

Es ist wichtig, die gesamte Körpersprache

.........................................................................................

2. Was können Sie tun, um im wörtlichen und und den jeweiligen Kontext zu berücksich-
.........................................................................................
übertragenen Sinn gut dazustehen? tigen.
.........................................................................................
.das Körpergewicht ausgewogen auf beide Füße
..........................................................................................

.verteilen
..........................................................................................
  8. Nennen Sie drei Beispiele, die Einfluss auf die
Bedeutung von Körpersprache haben.

ob die Gesprächspartner gleichgestellt sind

a)......................................................................................
3. Was hilft dabei, die Schultern aufrecht und
entspannt zu halten? ob die Gesprächssituation offiziell oder
b)......................................................................................

eine gleichmäßige, ruhige Atmung
. .......................................................................................... informell ist
......................................................................................

welche gesellschaftlichen und kulturellen

c)......................................................................................

Hintergründe die Gesprächspartner haben

......................................................................................
4. Welche mimischen und gestischen Elemente
wirken sympathisch?

offener Blick, Blickkontakt

a) .......................................................................................   9. Was könnte man daraus schließen, wenn sich
lebendiges Gesicht jemand im Gespräch wiederholt die Hände
b)........................................................................................
reibt?
c) .geöffnete Arme und Hände
...................................................................................... dass die Person unruhig ist
.........................................................................................

5. Was versteht man in der Körpersprache unter 10. Woran erkennt man, dass sich Gesprächspart-
Körperkontakt? ner sympathisch sind?

die Berührung von Personen (z. B. Händeschüt-

. .......................................................................................... wenn sie die eigene Körperhaltung der des
.........................................................................................

.teln) oder Gegenständen

.......................................................................................... Gegenübers immer wieder angleichen
.........................................................................................

5/2008
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