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Ebene Zustimmung ausdrücken will, mich dabei aber körperlich verschlossen und mimisch
skeptisch zeige, dann wirke ich nicht kongruent und damit unglaubwürdig. Glaubwürdig wirke
ich erst dann, wenn ich eine offene Gestik und positive Mimik an den Tag lege, wenn also
alle drei Ebenen übereinstimmen.
Beim Sprechen vor Publikum geht es in ähnlicher Weise darum, das Gesagte durch Signale
para- und nonverbaler Natur zu beglaubigen und zu verstärken. Umgekehrt erhalten die
para- und nonverbalen Signale erst durch den sprachlichen Kommentar ihren genauen Sinn.
Die Wechselwirkung der drei Ebenen schafft Synergien, die, wenn sie gezielt (kongruent)
genutzt werden, den Auftritt vor Publikum besonders wirkungsvoll machen.
Auftrittskompetenz gehört heute zu den Schlüsselqualifikationen. Sie ist die Fähigkeit, ein
Publikum zu überzeugen: nicht nur mit Know-how, sondern mit der Persönlichkeit, der
Verständlichkeit, dem Engagement sowie Interesse für etwas, Ernsthaftigkeit und Humor.
Menschen, die über Auftrittskompetenz verfügen, sind in der Lage, Zuhörende in Vorträgen
zu fesseln und zu begeistern. Auftrittskompetenz heisst, eine Botschaft klar und präzise
übermitteln zu können, dabei gut und ruhig zu sprechen und die zur Verfügung stehenden
Kommunikationswerkzeuge effizient einzusetzen.
Stimme, Mimik, Gestik, Körperhaltung und räumliche Orientierung (wie man sich im
Raum/vor dem Publikum bewegt) stützen den Auftritt para- und nonverbal.
Auftrittskompetenz bedeutet auch, dass man seine authentische Körpersprache kennt und
sie zulässt: hohe Auftrittskompetenz zeigt sich in grosser Authentizität. Je weniger man die
natürliche Körpersprache unterdrückt, je mehr man den eigenen Körper reagieren und damit
kommunizieren lässt, desto authentischer wirkt ein Auftritt. Selbstverständlich sind der
Authentizität Grenzen zu setzen, beispielsweise, wenn es gilt, gesellschaftliche oder
rollenbedingte Konventionen einzuhalten.
Das Videoformat gewann in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung und ist seit
Beginn der Coronakrise für die meisten auch im Berufsalltag nicht mehr wegzudenken. Dank
Videokonferenzen, Team-Calls oder auch digitalen Präsentationen funktioniert mit diverser
Videokonferenzsoftware das Arbeiten im Home-Office. Das neue Medium erfordert allerdings
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neue Ansätze, um ein Online-Publikum anzusprechen: Bei der virtuellen Präsentation
besteht eine noch höhere Abhängigkeit von der Technik als bei der Offline-Präsentation. Ein
schlechtes Mikrofon, eine ungeeignete Kamera und/oder eine langsame Internetverbindung
behindern die Wirkung der Vortragenden massiv.
Auch der Hintergrund der Vortragenden spielt eine Rolle: Ein aufgeräumter Hintergrund wirkt
professionell und lenkt nicht zu sehr ab.
Aufrecht sitzen oder stehen, direkt in die Kamera schauen, auf angemessene Kleidung und
Beleuchtung achten, adäquaten Hintergrund sicherstellen und Stimme sowie Tempo auf die
Situation, Inhalte und Zuhörenden anpassen.
Grundsätzlich gilt: Die Regeln für Körpersprache sind bei einem digitalen Meeting die
gleichen wie bei einem physischen Meeting.
1. Es ist angenehmer mit jemandem zu sprechen, der sichtlich präsent ist (aufrechter
Sitz/Stand, deutlicher Blickkontakt).
2. Für die Gestik eignet es sich, die Hände auf dem Tisch zu haben. Von hier aus kann
man sie rasch gebrauchen. Nebeneffekt: Man sitzt mit Händen auf dem Tisch leicht
nach vorne gebeugt und man bekommt wie nebenbei eine offene Haltung und macht
einen interessierten Eindruck.
3. Mimik: Lächeln beim Reden wirkt freundlicher, muss aber angebracht sein.
Kopfposition aufrecht, aber trotzdem Bewegung. Blickkontakt (Kamera) auf
Augenhöhe.
4. Sitzen oder stehen während der Onlinepräsentation? Beides hat Vor- und Nachteile.
Im Sitzen unbedingt darauf achten, dass man nicht zusammensackt. Der Sitz bleibt
aufrecht. Ein grosser Nachteil ist, dass die Gestik nicht optimal eingesetzt werden
kann. Ein Vorteil: Man kann die Medien, die man gegebenenfalls für die Präsentation
benötigt, ohne Probleme bedienen. Benötigt man keine Präsentationsmedien wie
PowerPoint, dann empfiehlt sich die Präsentation im Stehen. Hierbei unbedingt
darauf achten, dass die Arme nicht hängen und die Fingerspitzen noch zu sehen sind
– die Hände sollten beim Gestikulieren nicht aus dem Bild verschwinden.
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So erweitern Sie Ihre Redekompetenzen: para-, non- und verbal
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den Füssen. Vermeiden Sie ein Hin-und-her-Wippen und halten Sie die
Beine nicht überkreuzt. Dies führt zu Instabilität und ständigem
«Ausbalancieren».
Body-Mind-Effekte: Die eigene Körperhaltung hat nicht nur einen Einfluss auf die
Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern auch auf Sie selbst. Man unterscheidet
hierbei zwischen High-Power-Posen und Low-Power-Posen:
a. High-Power-Posen: Eine Körperhaltung, die Selbstsicherheit ausstrahlt,
führt oft dazu, dass man sich auch selbstsicherer fühlt, wenn man eine
solche Haltung einnimmt. Als typische High-Power-Posen gelten: breiter
Abstand zwischen den Füssen, Hebung der Arme über den Kopf zu einem
V, Hände an den Hüften abgestützt, seitlich erhobene und abgewinkelte
Arme mit hinter dem Kopf verschränkten Händen.
b. Low-Power-Posen: Unsicherheit ausstrahlende Körperhaltungen können
auch zu einer Stärkung des Unsicherheitsgefühls führen. Typische Low-
Power-Posen sind: auf den Oberschenkeln ineinander gefaltete Hände,
verschränkte Arme, «Selbstumarmung» mit einem Arm, gebückter
Oberkörper.
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Weitere Tipps für das gute Gelingen einer Rede
Sich mit dem Thema so vertraut wie möglich machen.
Aber: nicht versuchen, alles zu sagen. Kernpunkte bringen.
Stark beginnen, eindrücklich enden.
Während der Präsentation: Klare Disposition im Kopf, gut strukturiert, eher wenig auf
Papier.
Auf sein eigenes Können vertrauen.
Der Auftritt beginnt bereits vor dem ersten gesprochenen Wort mit dem Aufstehen oder
Hereinkommen und dem Gang zum Redeplatz. Unterlagen in Ruhe ordnen, lächeln,
Blickkontakt herstellen.
Den Kontakt zum Publikum aufrechterhalten (durch Blick, Konzentration, Bewegung im
Raum).
Nie vergessen: Über den ganzen Redebeitrag hinweg eine Spannung auf allen Ebenen
der Kommunikation zu halten, ist wichtig für die Aufmerksamkeit des Publikums.
Die Rahmenbedingungen (Ort, Zeit, Raumeinteilung) so weit wie möglich beeinflussen.
Eine Person wirkt authentisch, wenn ihr Handeln als selbstbestimmt, glaubwürdig und
natürlich (in der Natur dieser Person liegend) wahrgenommen wird (Brodmerkel, 2007).
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Übung 1: Schulz von Thun
Case: Sie arbeiten gemeinsam in einem Büro mit Ihrem Vorgesetzen Marc Pfister. Marc
Pfister ist einer jener Menschen, denen nie kalt ist, denn auch im tiefsten Winter reicht ihm
eine dünne Jacke. Da es im Büro im Winter nur knapp über 20 Grad ist, ist Ihnen stets kalt
und Sie sind deshalb häufig gereizt. Sie haben sogar das Gefühl, dass die Zusammenarbeit
mit Ihrem Vorgesetzen aufgrund der niedrigen Zimmertemperatur leidet und Sie langsamer
arbeiten, weil Ihnen permanent kalt ist, obwohl Sie ein dickes Hemd und ein dickes Jackett
tragen.
Grundsätzlich ist eine Zimmertemperatur von rund 20 Grad am unteren Ende der offiziellen
Empfehlungen anzusiedeln. Sie haben Herrn Pfister schon einmal auf die Zimmertemperatur
angesprochen. «Dummes Zeug, es ist warm genug», hat er Ihnen zu verstehen gegeben.
Sie haben sich vorgenommen, Herrn Pfister nochmals auf die Situation anzusprechen. Sie
möchten, dass eine Raumtemperatur von 22 Grad herrscht. Deshalb wollen Sie ihn fragen,
ob er einverstanden sei, die Temperatur wärmer bzw. auf 22 Grad einzustellen.
Auftrag: Versuchen Sie, Herrn Pfister mit dem Modell von Schulz von Thun dahin zu bringen,
dass er Ihrem Vorschlag zustimmt. Formulieren Sie mindestens einen Satz zu jeder Ebene.
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Übung 2: Paraverbale Gestaltung – Betonen
Paraverbale Gestaltungsmöglichkeiten
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Übung 3: Betonung und Bedeutung
Die folgenden Sätze haben je nach Betonung und Satzzeichengebung eine unterschiedliche
Bedeutung. Machen Sie sich diese bewusst, unterstreichen Sie die zu betonenden Begriffe
und setzen Sie gegebenenfalls Satzzeichen.
Im Folgenden sehen Sie zwei Videos. Bitte machen Sie sich Notizen zu dem, was Sie sehen
und hören. Machen Sie sich Gedanken zu den Fragestellungen:
Video 1:
• Was ist die Kernbotschaft der Rednerin?
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Video 2:
• Welche Stellen des präsentierten Textes konnten Sie sich gut merken? Warum wohl?
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Übung 4b: Text optimieren (Hausaufgabe)
Wie in den Videos zur Auftrittskompetenz gesehen, braucht es für einen überzeugenden
Redebeitrag auf der verbalen Ebene einen optimierten Text mit publikumswirksamen
Formulierungen für einen mündlichen Redebeitrag.
Bitte ergänzen Sie den folgenden Text um jeweils eine publikumswirksame Formulierung
der Kriterien «Klang» und «Spannung». Sie dürfen inhaltlich realistische Annahmen
treffen. Die Stellen der Textoptimierung um publikumswirksame Formulierungen können Sie
frei wählen. Markieren Sie die jeweiligen Stellen und schreiben Sie in Klammern dahinter, um
welches Kriterium und welche Vorgehensweise es sich handelt.
Sie können den optimierten Text bis zum 20.3.2021 Ihrem Kleinklassendozierenden senden.
Liebe Studierende
Sicher kennen Sie es: Präsentationen, die nicht enden wollen. Präsentationen, denen Sie
nicht folgen können – folgen wollen. Warum? Weil es dem Präsentierenden eventuell an
einer Schlüsselkompetenz fehlt: der Auftrittskompetenz.
Und diese Auftrittskompetenz wird einem nicht einfach in die Wiege gelegt. Wie jede
Kompetenz erlernt man sie durch Übung. Das wussten bereits die alten Römer. Schon
Cicero sagte: Reden lernt man durch reden.
Nur wer übt, erkennt seine Schwächen: Reden ohne Pausen? Nein! Sätze ohne Ende?
Nein! Ein präsentierender Körper ohne Gestik und Mimik? Nein!
Stattdessen kommt mit der Übung eine überzeugende Echtheit. Kommunizieren Sie
kongruent auf allen drei Ebenen der Kommunikation. Denn, wenn Sie Ihren Körper beim
Reden bewegen, wenn Sie Varianz in die Stimme bringen, dann bewegen Sie auch ihr
Publikum.
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Übung 5: Anwendung der para- und nonverbalen Gestaltungsmittel
(Rede, Geschichte)
Bereiten Sie eine kurze Rede von 1 Minute Länge vor. Inhaltlich können Sie entweder über
ein allgemeines Thema oder über ein Pro-Contra-Thema sprechen (s. Liste unten).
Nehmen Sie Ihre Rede anschliessend via Smartphone/Computer auf und laden Sie diese bis
spätestens 20.3. auf Moodle hoch. Im Kleinklassenunterricht der SW 05/06 werden Sie dann
von Ihrer resp. Ihrem Kleinklassendozierenden eine individuelle Rückmeldung zu Ihrer Rede
erhalten.
Entscheiden Sie sich zunächst für eine der gestellten Aufgaben. Redezeit: maximal 1 Minute.
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Publikumswirksames Formulieren
Publikumswirksames Formulieren gehört zur verbalen Ebene der Kommunikation.
Publikumswirksame Formulierungen sind verbale Gestaltungsmittel, die darauf abzielen, bei
einem Gegenüber eine bestimmte Wirkung zu erzielen wie z.B. das Gegenüber von der
eigenen Meinung zu überzeugen oder ihm Informationen so zu vermitteln, dass sie möglichst
behalten werden. Diese Art des verbalen Gestaltens funktioniert weniger sachlich und rational,
sondern vielmehr emotional und suggestiv. Um publikumswirksam zu formulieren, gibt es
mehrere Möglichkeiten. Diese Möglichkeiten sind unterteilt in sechs Kriterien:
- Adressatenkontakt: Der Sprecher kann, auch bei Reden vor grossem und eher
anonymem Publikum, mit diesem in Kontakt treten – ohne dass das Publikum aktiv
reagieren muss.
- Bildlichkeit: Anstatt eine Information abstrakt zu formulieren, kann man sie mit
Situationen und Bildern, die dem Publikum geläufig sind, aufbereiten und sie so in
bekannte Zusammenhänge setzen.
- Eindringlichkeit / Nachdruck: Um eine wichtige Information nachhaltig beim Publikum
zu verankern, empfiehlt es sich, sie nicht einfach zu nennen, sondern sie zu wiederholen
oder auch, sie in all ihren Facetten zu zeigen.
- Spannung: Eine Information wird nicht einfach gegeben, sondern es wird mit der
Erwartungshaltung beim Publikum gearbeitet und diese wird gezielt in eine bestimmte
Richtung gelenkt.
- Humor / Unterhaltung: Nicht nur Witz, sondern auch unterhaltende oder humorvolle
Elemente und Formulierungen würzen eine Rede. Dabei geht es keineswegs darum, das
Publikum zum Lachen zu bringen. Auch bei ernsten Themen empfiehlt es sich durchaus,
den Unterhaltungswert nicht aus den Augen zu verlieren – auch wenn es viel Feingefühl
braucht, um diese Würze richtig zu dosieren. Humor und Unterhaltung an der falschen
Stelle kann sehr plump und unangemessen wirken. Witze und Ironie mögen bei
manchen Themen wenig angebracht sein, aber sprachliche Doppeldeutigkeiten eignen
sich meist sehr gut, um einen schwerfälligen Redetrott mit sprachlicher Finesse zu
durchbrechen.
- Klang: Die beabsichtigte Wirkung kann auch durch Laute erzielt werden. Was gut klingt
oder was sich reimt, wird besser verstanden und kann man sich besser einprägen.
Wichtig ist weiter zu beachten, dass Formulierungen erst dann publikumswirksam sind, wenn
sie «Abweichungen von der geraden, glatten und flachen Ausdrucksweise, [...], Abweichungen
vom gewohnten Ausdruck» aufweisen (Ueding & Steinbrink, 2005, S. 300), das heisst, wenn
sie sprachlich auffällig von einer einfach formulierten Informationsübermittlung abweichen.
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Denn wenn eine Formulierung vom Publikum nicht als speziell wahrgenommen wird, kann sie
auch die beabsichtigte Wirkung nicht entfalten.
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Übung 6: Publikumswirksames Formulieren
Der nachfolgende Textausschnitt stammt mit minimen Anpassungen aus einer Broschüre mit
dem Titel «Wie Immobilien auf den grünen Zweig kommen» der Firma Union Investment. Die
Union Investment mit Hauptsitz in Frankfurt am Main ist die Investmentgesellschaft der DZ
Bank (Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main) und verwaltet ein
Vermögen von über 350 Milliarden Euro. Ziel ist es, in dieser Broschüre die Stakeholder von
einer nachhaltigen und gleichzeitig gewinnbringenden Immobilienwirtschaft zu überzeugen.
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Bereits auf der Titelseite ist erkennbar, wie ausgeprägt mit publikumswirksamen
Formulierungen gearbeitet wird, damit die Leserschaft den nachfolgenden Text auch
tatsächlich liest und von der neuen Ausrichtung in der Immobilienbranche überzeugt werden
kann. Dazu gehören u. a. die Metaphern «die nachhaltigen Seiten des
Immobilienmanagements» sowie «auf einen grünen Zweig kommen» mit der
entsprechenden grafischen Umsetzung.
Bestimmen Sie bei den unterstrichenen Passagen jeweils das Kriterium und das
Vorgehen.
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von ca. 35 Prozent am Endenergieverbrauch haben und
für etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich
sind. Müssen wir also wirklich noch darüber reden? Jein,
denn theoretisch ist doch schon alles gesagt. (4) Wir
müssen trotzdem reden. Denn zur richtigen und
rechtzeitigen Rettung (5) des Klimas auf unserem
Planeten brauchen wir ein Klima der Veränderung in
unseren Köpfen (6). Und das kann Kommunikation
schaffen. Wir können (7) mitteilen, auf welchem Stand
wir sind und was wir als Nächstes planen. Wir können (7)
zeigen, dass wir uns bewegen, und wir können (7)
andere dazu motivieren, dieses auch zu tun. Und wir
können (7) Zweifel und Ängste abbauen. (…)
Quelle: uir-atmosphere-2019-web_D.pdf
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1. Vorgehensweisen: das Publikum direkt ansprechen (1x, als Beispiel bereits
markiert und benannt), einen Dialog vorspielen (1x), Wörter (zu einem
Oberbegriff) aufzählen (2x), eine Metapher verwenden (1x)
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Bundesregierung noch in diesem Jahr verbindlich handelt.
[…]
(https://www.bmu.de/rede/rede-von-svenja-schulze-beim-
dialogforum-wirtschaft-macht-klimaschutz/)
[…] Wir hören Rätsel Frau und sehen sie vor uns, die
berühmten Diven und legendären Verführerinnen, im
Halbdunkel gewissermaßen, denn das helle Licht würde sie
am Ende als Personen zeigen, die einem ganz gewöhnlichen
Alltag ausgesetzt sind, und wir assoziieren, was wir über sie
gelernt haben: Macht. Skrupellosigkeit. Sünde. Versklavende
Erotik.
Männer haben Macht über die Welt, Frauen haben dafür die
Macht der Erotik über die Männer, das ist einer der gängigen
Deals, der Frauen offeriert wird. Aber er ist ein
Schwindelgeschäft. Beides betrachtet, kein Vergleich. An die
sexuelle Bereitwilligkeit von Machthabern appellieren zu
müssen bedeutet Abhängigkeit, nicht Macht.
Die Rolle der rätselhaften Verführerin ist anstrengend, macht
einsam und hatte ein frühes Ablaufdatum. Die Garbo, die
Dietrich - in selbstgewählter jahrzehntelanger Isolationshaft,
nur um keinerlei körperlichen Verfall preisgeben zu müssen,
der am Bild ihrer überwältigenden physischen
Anziehungskraft hätte kratzen können. Ein Trauerspiel. […]
Das ist ja die andere Macht, die Frauen stets zugeschrieben
wird: die Macht der Mütterlichkeit. Die Macht der Mütter über
die Söhne. Auch das eine abgeleitete, indirekte
Pseudomacht. Einflussnahme auf dem Umweg über
selbstlose Dienstbarkeit. Herzlichen Dank. […]
(http://www.elfriedehammerl.com/pdf/100_jahre_frauentag_eine_re
de.pdf)
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4. Vorgehensweisen: Wörter wiederholen (3x), Gegensätze aufzeigen (2x), eine
Metapher verwenden (3x)
Ausschnitt aus einer Rede von Steve Jobs an der Stanford Vorgehensweisen
University
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Keine Panik vor der Panik Jahren muss ich die Nervosität, die ich früher
Viele Studenten leiden unter der Nervosität bei überwinden wollte, bewusst aufbauen.»
Vorträgen. Doch Präsentationen gehören in
Zollinger ist überzeugt, dass dieses bekannte Kribbeln
jedem Studium zum A und 0. Und es gibt
entscheidend ist für eine ausserordentliche Leistung. Es
Wege, wie man sich selber in den Griff gebe aber Kollegen, die auch nach 30 Jahren Erfahrung
bekommt. Von Roberta Fischli krank werden, wenn sie für einen Vortrag eingeladen
werden. Und wie gehen die mit der Angst um? «Sie
«Ich habe keine Angst, eine Rede zu halten. Nur dabei
versuchen es zu vermeiden, ganz einfach.»
sein möchte ich nicht so gern.» Woody Allen
Weil die meisten Studenten unregelmässig Vorträge
Die gute Nachricht: Wir Angsthasen sind nicht alleine.
halten müssen und so keine Routine aufbauen können,
Sogar in den Wirtschaftsabteilungen der
empfiehlt Barbara Zollinger das Vortragen vor
Buchhandlungen stapeln sich die Ratgeber zum Freunden. «Benütze ich zu viele Füllwörter, fahre ich
Umgang mit der Nervosität. mir alle zwei Minuten durch die Haare? Es ist wichtig,
kritisch zu sein.» Dadurch wird nicht nur das
Die schlechte Nachricht: Wir können sie nicht besiegen.
Selbstvertrauen gestärkt, sondern auch das Timing.
Das bestätigt Pesche Brechbühler, der an der Zürcher
Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)
Die Materie verstehen
ein Seminar zum Thema Auftrittskompetenz gibt. Er
beeilt sich, hinzuzufügen: «Aber man kann lernen, Und was ist mit der berühmten Faustregel, die besagt,
damit umzugehen.» dass über 55 Prozent der Aufmerksamkeit auf die
nonverbale Kommunikation fallen? Soll man sich nicht
Ohne Präsentation geht es nicht besser auf eine gerade Haltung und Atemtraining
konzentrieren statt auf aufwendige Recherchearbeit,
Seit das Studium nicht mehr nach dem Motto aufgebaut
die vom Blackout ohnehin vernichtet wird? «Unsinn»,
ist «Der Professor doziert, die Studenten schreiben», ist
meint Brechbühler. «Unsere Körpersprache spiegelt
die aktive Teilnahme in vielen Vorlesungen nicht nur
unser Befinden. Ein antrainiertes Selbstbewusstsein
erwünscht, sondern regelrecht erfordert. Heute
wirkt unecht.»
bestehen die Leistungsnachweise in Seminaren neben
Arbeiten fast immer auch aus Präsentationen. Diese
Für eine sichere Körpersprache sorgen das Wissen um
Auftritte bestimmen dann die Mündlich-Note und sind
die eigene Kompetenz sowie ein guter Kontakt mit sich
somit entscheidend für das Endresultat. In der selbst und mit dem Publikum. Er sei sich bewusst, dass
Fachliteratur wird zwar meistens davon ausgegangen,
das nicht immer möglich sei. «Aber eine der wichtigsten
dass sich der Referent zu seinem Spezialgebiet
Voraussetzungen für einen gelungenen Vortrag ist noch
äussern und das Publikum mit der eigenen
immer eine intensive Auseinandersetzung mit dem
Begeisterung «anstecken» kann. Thema.»
Im Studium hingegen werden die Referatsthemen des
Drei Beispiele
öfteren vom Dozenten bestimmt, und die Studentinnen
und Studenten haben gegen Semesterende kaum mehr
Gute Vorbereitung, perfektes Make-up und ein Schal
die Möglichkeit, sich entsprechend intensiv mit der
Materie auseinanderzusetzen - schon gar nicht, einen Stefanie Fehlmann (21) studiert Germanistik,
engeren Bezug zur Thematik herzustellen. Das Wissen Philosophie und Slavische Literaturwissenschaft.
um die Bedeutung des Vortrages und die Zweifel an der
eigenen Kompetenz tragen dann das Übrige bei zu den «Eigentlich fühle ich mich vor Vorträgen nicht mehr
Schmetterlingen im Bauch, die sich eher wie wirklich nervös. Durch mein Studium fühle ich mich jetzt
Wespenstiche anfühlen. auch kompetenter. Paradoxerweise hat mein Körper
kürzlich begonnen, auf Vortragssituationen mit
Kribbeln ergibt gute Leistung Stresssignalen zu reagieren. Ich werde jetzt ungewohnt
schnell rot! Nicht leicht gerötete Wangen, sondern rote
Barbara Zollinger ist diplomierte Logopädin, Flecken vom Décolleté weg den Hals hinauf (manchmal
Entwicklungspsychologin und routinierte Präsentatorin. bis zu den Ohren!). Psychologische Tricks helfen mir
Sie hat vor 35 Jahren als Lehrbeauftragte mit relativ wenig; weder der «Es sind alle nackt im Raum»-
Seminaren angefangen und spricht heute an Trick noch das Bewusstsein, dass Nervosität vor
Kongressen vor Hunderten Zuhörern. «Zu Beginn Vortragssituationen ein relativ verbreitetes Phänomen
meiner Karriere habe ich jeweils Wochen vor einem
ist. Das einzige Mittel, das hilft, ist mein Schal.»
Vortrag mit den Vorbereitungen begonnen.» Heute
spare sie sich das bis ganz zuletzt auf. «Nach so vielen Felix Kuhlmey (26) studiert Politikwissenschaften und
Geschichte der Neuzeit.
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«Ich beschreibe mich als souverän, wenn es um die Ist niemand gefeit vor Lampenfieber?
Präsentation von Inhalten geht. Schon zur Schulzeit
wurde auf das Reden vor Publikum viel Wert gelegt, und Es gibt ganz wenige Menschen, die vor Auftritten einen
vier Jahre Berufserfahrung inklusive Videoanalyse und kühlen Kopf bewahren. Entscheidend für das
Kameraerfahrung machen es mir heute leichter. Lampenfieber sind auch die Umstände des Auftrittes.
Natürlich bin auch ich manchmal aufgeregt. Für eine Man kann das Gefühl der Verletzlichkeit zwar nicht
gelungene Präsentation sind für mich zwei Dinge besiegen, aber lernen, damit umzugehen.
besonders wichtig: Knowhow über das Gesagte und
Akribie in der Vorbereitung. Beides erhöht die Chancen, Es gibt also keine «unheilbaren Fälle»?
dass ich beim Vortrag eine natürliche Autorität
Unsere Studenten werden schon beim
ausstrahlen kann. Ist die Zuhörerschaft dann auch noch
Aufnahmeverfahren mit einer Präsentationssituation
interessiert, kann (fast) nichts mehr schiefgehen!»
konfrontiert. Daher ist bei ihnen mindestens eine
Senna Stuber (21) studiert Germanistik und Allgemeine Bereitschaft vorhanden, mit dieser Angst umgehen zu
Geschichte. lernen. Aber die unheilbaren Fälle gibt es natürlich. Das
ist aber selten. Für die meisten ist Gewöhnung hilfreich.
«Vor Vorträgen bin ich nicht so sehr nervös, vielmehr Deshalb heisst es: üben, üben, üben. Die Studenten
etwas angespannt in der Hoffnung, dass die sollen sich auch privat jenen Situationen aussetzen, die
Präsentation schnell vorbei sein möge. Ich denke an sie sonst meiden.
meinen Schlusssatz und an die allfälligen Fragen, bevor
ich mit der Präsentation begonnen habe. Ausserdem Was ist mit den geborenen Rednern, die sogar über ein
entwickle ich einen Hang zum Perfektionismus. Dabei ihnen völlig fremdes Thema eine halbe Stunde
geht es bei mir weniger um den Inhalt des Vortrages, referieren können?
sondern ums ganze Drumherum. Es geht um die
Auch die sind aufgeregt, das erkennt man als Profi
Kleidung, die Frisur und das Makeup. Alles muss bei mir
sofort. Deren Nervosität äussert sich einfach anders;
sitzen. Wenn es dann noch ein Rednerpult zum
anstatt rumzudrucksen, schwafeln sie ohne Punkt und
Festhalten hat, gehe ich mit der Situation ganz
Komma. Wer weiss, wovon er spricht, kann die
entspannt um. Ich habe weder schlaflose Nächte noch
Thematik in wenigen Sätzen erklären.
rote Pusteln.»
Ist Nervosität ein notwendiges Übel für eine
Kommunikationstraining hervorragende Leistung?
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Quellen
Brodmerkel, S. (2007). Wann sind Manager echt? Manager Seminare, 109, April 2007.
Burgoon, J. K., Dunbar, N. E., und Segrin, C. (2002). Nonverbal influence. In: J. P. Dillard
und M. Pfau (Hrsg.). The persuasion handbook: Developments in theory and practice.
S. 445–473. Thousand Oaks, CA: Sage.
Hofer, H., und Nef, H. (1998). Verstehen – Reden – Schreiben. 5. Auflage. St. Gallen:
Zollikofer AG.
Ehlers, M. (2013). Nonverbale Kommunikation: Das Mehrabian-Missverständnis. Abgerufen
von http://www.blog.michael-ehlers.de/nonverbale-kommunikation-das-mehrabian-
missverstandnis/.
Flume, P., und Mentzel, W. (2008). Rhetorik. München: Haufe.
Lapiz, F. (o.J.). Überzeugender präsentieren – Begeistere dein Publikum – 24
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Mehrabian, A. (1981). Silent messages: Implicit communication of emotions and attitudes.
Belmont CA: Wadsworth.
Queneau, R. (2007). Stilübungen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Schäfer, H. J., und Schäfer, B. (2017). Business-Rhetorik für Berufseinsteiger. Konstanz,
München: UVK Verlagsgesellschaft.
Treasure, J. (2013). How to speak so that people want to listen. Abgerufen von
https://www.youtube.com/watch?v=eIho2S0ZahI.
Ueding, G., und Steinbrink, B. (2005). Grundriss der Rhetorik. Geschichte – Technik –
Methode. 4. Aufl. Stuttgart/Weimar: Metzler.
Watzlawick, P., Beavin, J. H., und Jackson, D. D. (2007). Menschliche Kommunikation: For-
men, Störungen, Paradoxien. 11. Auflage. Bern: Hans Huber.
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