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Pale, 2017
1
INHALTVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG...................................................................................................................3
2. SPRECHEN WIE EINE DER FERTIGKEITEN.........................................................4
2.1.Fertigkeiten....................................................................................................................4
2.2.Sprachkompetenz...........................................................................................................4
3. FERTIGKEIT SPRECHEN............................................................................................5
3.1.Entwicklung der Fertigkeit Sprechen............................................................................5
3.2.Ziele der Fertigkeit Sprechen........................................................................................6
3.3.Fehlerkorrektur..............................................................................................................7
4. ÜBUNGSTYPOLOGIE...................................................................................................7
4.1.Vorbereitende Übungen.................................................................................................8
4.2.Aufbauende Übungen....................................................................................................9
4.3.Simulierende Übungen.................................................................................................10
5. SCHLUSSWORT.............................................................................................................12
6. BIBLIOGRAPHIE...........................................................................................................13
2
1. EINLEITUNG
In meiner Seminararbeit werde ich mich mit der Fertigkeit Sprechen, Zielen, Übungen und
Aufgaben beschäftigen und damit wie Lehrer oder Lehrerin den Schülerinnen und Schülern
helfen können, in der fremden Sprache Deutsch wirklich sprechen, d.h. kommunizieren zu
lernen. Obwhol Sprechen nur eine der vier Fertigkeiten ist, ist es auch die wichtigste
Komponente des FSU. Sprechen lernt man vor allem durch Sprechen!
3
2. SPRECHEN WIE EINE DER FERTIGKEITEN
2.1. Fertigkeiten
Zuerst soll erklärt werden, was ein Begriff der Fertigkeit bedeutet. Nach Paul Portmann: „Die
klassischen vier Fertigkeiten des Sprachunterrichts bezeichnen die grundsätzlich möglichen
Weisen, einen sprachlichen Ausdruck und einen Sinn, eine Intention miteinander zu
verbinden“.1
Unter „klassischen“ Fertigkeiten versteht man vier: Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben.
Die Grammatikkenntnisse und Übersetzen sind auch wichtige Fertigkeiten aber nicht so viel
für kommunikativ Unterricht. Schließlich ist das Ziel des DaF-Unterrichts, die Fähigkeit der
Schüler zur Kommunikation in deutscher Spreche zu entwickeln.
Nach Faistauer sind Hören und Lesen rezeptive Fertigkeiten und hier geht es um Verstehen
und Verarbeitung von akustischen und optischen Signalen. Im Gegensatz zu den rezeptiven
wird bei produktiven Fertigkeiten, zu denen Sprechen und Schreiben gehören, aktiv
Sprachmaterial erzeugt, z.B. Laute artikuliert oder Texte produziert.2 Schießlich kann man
sagen, dass Hören und Lesen passive Fertigkeiten sind und Sprechen und Schreiben sind
aktive Fertigkeiten und es sollte nicht vergessen werden, dass Sprachlernen immer ein
aktiver Prozess ist.
2.2. Sprachkompetenz
Sprachkompetenz ist die Summe des Wissens, der Fertigkeiten und der
persönlichkeitsbezogenen Kompetenzen und allgemeinen kognitiven Fähigkeiten, die es
einem Menschen erlauben, Handlungen auszuführen.3
Voraussetzung für die Entwicklung dieser Kompetenz ist ein Zusammenspiel von Rezeption
und (Re-) Produktion von gesprochener Sprache.
1
„Die vier Fertigkeiten“, http://www.owl.tu-darmstadt.de, 18.06.2017
2
Ibid.
3
Schatz, Heide: „Fertigkeit Sprechen“, Langenscheidt, 2006, S.16.
4
3. FERTIGKEIT SPRECHEN
3.1. Entwicklung der Fertigkeit Sprechen
Die Abteilung für Erziehung und Kultur des Europarates hat Mitte der 1980er-Jahre ein
Forschungsprojekt in die Wege geleitet, dessen Ziel es war, einen Sprachunterricht zu
modellieren, bei dem die Entwicklung des Hörverstehens von den drei Fertigkeiten Sprechen,
Lesen und Schreiben abgekoppelt ist. Dahinter stand der Gedanke, dass an den Schulen in
Europa mindestens sechs Sprachen unterrichtet werden sollten. Dieser Sprechunterricht sollte
aber nur auf das Hörverstehen konzentrieren mit dem Ziel, dass sich jeder Europäer in seiner
Müttersprache in ganz Europa verständigen kann und verstanden wird.4
Es war ein optimistisches Projekt aber es zeigt sich wenig sinvoll, weil alle Fertigkeiten so
untrennbar verbunden sind und in der Kommunikation, so auch im Unterricht, treten alle
Fertigkeiten nicht isoliert sondern im Wechselspiel auf.
Trotz der kommunikativen Wende und des steigenden Interesses an der Mündlichkeit wird
die Sprechfertigkeit im FSU häufig immer noch nicht ausreichend gefördert. Mündliche
Kommunikationsfertigkeit wird oft als Nebenprodukt meist schriftlicher Übungen gesehen,
durch die Einzelelemente wie Vokabular oder Grammatik gefördert werden sollen. Wirkliche
Kommunikation in der Zielsprache ist immer noch kein selbstverständlicher Teil des
Unterrichts. Lehrkräfte haben damit nach wie vor wenig Routine.5
Doch um die Aufmerksamkeit von anderen Personen auf sich zu ziehen oder um in einer
Interaktion mit anderen etwas zu erreichen, ist Sprechen die Haupttätigkeit. Neben der
Produktion von sprachlichen Mitteilungen sind auch Merkmale wie Gestik, Mimik, Tonfall
oder Pausen wesentliche Bestandteile mündlicher Kommunikation.
Im Gegensatz zu allen anderen Fertigkeiten handelt es sich beim Sprechen nicht um einen
isolierten Vorgang. In einer kommunikativen Interaktion werden von unterschiedlichen
SprecherInnen Sprechhandlungen vollzogen, die aufeinander abgestimmt sein müssen und
sich aufeinander beziehen. Man unterscheidet dialogisches und multilogisches Sprechen von
monologischem Sprechen, wobei dialogische und multilogische Sprachproduktionen eine
andere Struktur aufweisen als monologische Sprachproduktionen, bei denen beispielsweise
seltener Unterbrechungen und unvollständige Äußerungen vorkommen.6
5
- variierendes Sprechen (rekonstruieren);
- freies Sprechen (konstruieren).
Und nach GER (Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen) haben wir
Niveaustufen, die Sprachkompentenz definieren:
Das Sprechen ist sowohl Ziel als auch Mittel des FSU, ist also unter dem Gesichtspunkt der
Sprachverarbeitung wie auch dem der Sprachverwendung zu betrachten.
- Sprechen als Mittelfertigkeit – Im Unterricht werden durch Sprechen häufig bestimmte
Schülerleistungen überprüft, kontroliert und korrigiert. In diesen Fällen steht das
Sprachwissen im Vordergrund (das gelernte Wort, das gebildete Satz, der auswendig
gelernte Dialog, die erfolgreich bewältigte Übung);
- Sprechen als Zielfertigkeit – das Sprachkönnen steht im Vordergrund, man braucht die
Sprache für Verständigung mit anderen.8
Das Lernziel ist die Sprechsituationen in der Fremdsprache aktiv, verständlich, flüssig und
akzeptabel bewältigen zu können.
Ein Problem kann darstellt, dass viele Lernende aus Angst, Fehler zu machen, sich zu äusern
kaum wagen. Es ist von zentraler Bedeutung, dass die Schülerinnen und Schüler lernen,
gewisse Risiken im Unterricht einzugehen und sich mündlich zu äussern. Die Lehrperson
7
Schatz, Heide: „Fertigkeit Sprechen“, Langenscheidt, 2006, S.22.
8
Ibid., S.16.
9
Gorskih, Ada: „Die Fertigkeit Sprechen im FSU“, GRIN, 2009, S.4.
6
und die Mitlernenden können sich dabei gegenseitig gezielt unterstützen. Sprechen lernt man
vor allem beim Sprechen! Deshalb sollen die Schülerinnen und Schüler so oft wie möglich in
realitätsnahen Übungssituationen Gelegenheit haben, in der Zielsprache ihre
Kommunikationsfähigkeit zu trainieren.10
3.3. Fehlerkorrektur
3 wichtigste Punkte in Fertigkeit Sprechen sind: Aussprache, Grammatik und Fehler aber
flüssiges Sprechen ist wichtiger als richtiges Sprechen. Im Rahmen der neuen Fehlerdidaktik
ist zu beachten, dass die sprachliche Mitteilung Vorrang hat und nur diejenigen Fehler
korrigiert werden sollen, welche die Verständigung beeinträchtigen.11
Wenn Fehlerkorrektur während der Wortmeldung der Lernenden erfolgt, kann angenommen
werden, dass in Folge früher oder später keine Form der freien, spontanen Rede mehr
zustande kommt. Die LernerInnen reduzieren ihre Äußerungen auf einfache Standardsätze
oder sie sagen gar nichts mehr.12
Nachträgliche Korrektur der Fehler bringt auch Probleme mit sich. Diese Korrektur betreft
unstabilisierte Ebenen der Sprache und die LernerInnen werden gegen Korrekturen immun.
In diesem Falle erfolgt eine Überwindung durch weiteren kontinuierlichen Sprachkontakt.13
4. ÜBUNGSTYPOLOGIE
10
„Die vier Vertigkeiten im Unterricht“, http://www.phlu.ch, 18.06.2017
11
Schatz, Heide: „Fertigkeit Sprechen“, Langenscheidt, 2006, S.18.
12
Mazal, Rafaela: „Mitreden! Die Förderung der Fertigkeit Sprechen im Unterricht DaF“, http://othes.univie.ac.at,
18.06.2017
13
Ibid.
14
Schatz, Heide: „Fertigkeit Sprechen“, Langenscheidt, 2006, S.160.
15
Ibid., S.43.
7
4.1. Vorbereitende Übungen
In der ersten Gruppe Vorbereitende Übungen finden sich reproduktive Übungen, d.h.
Übungen mit stark imitatorischem Charakter:
16
Schatz, Heide: „Fertigkeit Sprechen“, Langenscheidt, 2006, S.51.
17
Ibid., S.56.
8
Dreiheit, Sprechintention – Diskursmittel – Diskursstrategie, entsteht der Diskurs.
Diskursmittel soll nicht auswendig gelernt werden, sondern situativ und interaktiv geübt
werden. Übungsvarianten sind: Dialoge zu einer vorgegebenen Situation, zu einer
Diskursmittelliste, zu einem Bild, zu einer Geschichte, zu einem Hörtexte usw. Spiele und
spielerische Übungen sind besonders zum Einüben von Diskursmitteln gegeignet.18
18
Ibid., S.81.
19
Ibid., S.117.
20
Ibid., S.122.
9
Auf fortschreitendem Sprachniveau können die Interviews komplexer werden (z.B. um
landeskundliche Inhalte zu erfragen).21
21
Ibid., S.124.
22
Ibid., S.127.
23
Ibid., S.132.
10
Lernenden also in der Fremdsprache alle Komponenten sprachlichen Handelns aktivieren
und realisieren.
Im Rollenspiel können Situationen, die im wirklichen Leben vorkommen können, simuliert
werden (Rollenspiele als Simulation von Alltagssituationen). Im Unterschied zu
Alltagssituation-Rollenspielen sind Rollenspiele, die auf z.B. literarischen Texten basieren
(Rollenspiele mit fiktiven Rollen). Bei Alltagssituation-Rollenspielen bewegen sich die
Lernenden auf einer Ebene, die ihrer Realität relativ nahe kommt. Bei fiktiven Rollenspielen
können den Lernenden Rollen, die für sie höchst unangenehm sein können, zufallen. Im
Allgemeinen muss der Inhalt für die Lernenden von Interesse sein und auch sollte Momente
der Überraschung bieten. Texte müssen gut zu spielen sein.24
- Planspiele
Planspiele sind umfangreiche Simulationen, die mehrere Rollenspiele enthalten können.
Neben der aktiven sprachlichen Auseinandersetzung der Lernenden fördern sie auch soziale
Fähigkeiten: gemeinsam etwas erarbeiten, einander zuhören, sich gegenseitig unterstützen
und Kompromisse schließen.
Planspiele werden in Gruppen durchgeführt, wobei häufig Pro- und Kontra-Gruppen agieren.
Die Lernenden brauchen Zeit um Argumente zu finden, Strategien zu entwickeln, wie sie
ihre Interessen präsentieren können. Es geht um einen Konflikt, der auch beschrieben werden
muss und am Ende eines Planspiels steht die Lösung des Problems oder des Konflikts.25
24
Ibid., S.148.
25
Ibid., S.158.
11
5. SCHLUSSWORT
„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“, so lautet ein viel gebrauchtes Sprichwort. Im
Unterricht wird es häufig von Lehrern und Schülern als Maxime vertreten. Während sich der
Lehrer bescheiden mit Silber zufrieden gibt, sterben Schüler goldgierig nach mehr. Hier geht
es nicht um materielle Werte wie Silber oder Gold, sondern um extrem einseitig verteilte
Aktivitäten von Lehrer und Schülern. Sprechen üben sollte für jeden Lehrer und Schüler eine
tägliche Herausforderung darstellen. Vielleicht lautet dann ein Sprichwort:
„Wenn alle reden und einer ist still, ist das ein Zustand, den jeder will!“26
26
Schatz, Heide: „Fertigkeit Sprechen“, Langenscheidt, 2006, S.5.
12
6. BIBLIOGRAPHIE
2. Mazal, Rafaela: „Mitreden! Die Förderung der Fertigkeit Sprechen im Unterricht DaF“,
http://othes.univie.ac.at, 18.06.2017
13