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Pro-Argumente:

a) Noten schaffen Orientierung:


Noten sind klar hinsichtlich ihrer Aussage. Von "Sehr gut" bis "Nicht
genügend" ist ein klares und nachvollziehbares Beurteilungssystem
gegeben.
Der Schüler bekommt eine klare Rückmeldung über sein derzeitiges
Leistungsniveau.
 

b) Noten fördern den Leistungswillen:


Noten bieten aufgrund des klar vorgegebenen Rahmens Leistungsanreize
für den Schülern.
Er kann sich Ziele setzen, darauf hinarbeiten und wenn es gelingt, erhält er
einen Motivationsschub. 
 

c) Kinder lernen mit Misserfolgen umzugehen:


Notengebung beinhaltet auch Misserfolge.
Das ist zwar für den Schüler im Moment wenig angenehm.
Aber es ermöglicht bei Reflexion aus Fehlern zu lernen und es beim
nächsten Mal besser zu machen.
In diesem Fall können auch schlechte Noten Sinn machen. 
 

d) Wir leben in einer Leistungsgesellschaft:


Abgesehen von der schulinternen Sichtweise leben wir in einer
Leistungsgesellschaft.
Deshalb widerspiegelt die Schule nur eine vorhandene Realität.
Auch in der Arbeitswelt kommt man nur voran wenn man sich anstrengt,
man wird auch hier beurteilt und man wird nach Leistung bezahlt. 
 

e) Schulnoten ermöglichen Vergleiche:


Aufgrund ihrer Einfachheit ermöglichen Schulnoten Vergleiche mit
Mitschülern, anderen Schulen, anderen Bundesländern, etc.
Die Vergleichsmöglichkeit ergibt sich auch mit der eigenen
Lebensbiographie. 
 

f) Schulnoten haben sich in der Vergangenheit bewährt:


Schulnoten gibt es, seit es Schulen gibt.
Es wäre daher falsch ein bewährtes und funktionierendes System
abzuschaffen. 
Wir finden hier ein einfaches für jeden erprobtes System vor, das jeder
sofort versteht.
 

g) Alternative Notengebung verschleiert mögliche Probleme:


Alternative Notengebung in Form eines schriftlichen und/oder mündlichen
Feedbacks kann die Tendenz aufweisen vorhandene Probleme nicht zu
benennen und zu umschreiben, im schlimmsten Fall sogar zu beschönigen.
Damit entfällt für alle Betroffenen (Schülern, Lehrer und Eltern) zwar der
Stress, aber auf Kosten von möglichen Verbesserungen. 
 

Kontra-Argumente:

a) Noten erzeugen Druck:


Noten erzeugen nicht nur Druck für den Schülern, sondern auch für den
Lehrer und die Eltern.
Der Schüler hat Druck, weil er Leistung vollbringen muss. 
Die Lehrer und die Eltern haben hingegen Druck, weil man sie für die
schlechten Leistungen ihrer Schüler bzw. Kinder verantwortlich macht. 
 

b) Abhängig von der Lehrperson:


Jeder weiß aus der eigenen Erfahrung wie stark die Notengebung von der
einzelnen Lehrperson abhängt.
Die Notengebung gibt zwar vor ein objektives Maß der
Leistungsbeurteilung zu sein, ist aber immer abhängig vom subjektiven
Empfinden des jeweiligen Lehrers.
Von seinen Leistungsanforderungen im Allgemeinen und von der
Sympathie dem Schüler gegenüber. 
 

c) Noten demotivieren Schüler:


Mehrere schlechte Noten hintereinander im gleichen Fach oder mehrere
schlechte Noten in verschiedenen Fächern gleichzeitig demotivieren
Schüler und geben ihnen das Gefühl ein Versager zu sein.
Viele Schüler erleben schlechte Noten als Kränkung.
Das Gefühl weniger Wert zu sein als andere ist gerade für Kinder und
Jugendliche in ihrer Selbstfindungsphase eine große Belastung. 
 

d) Noten sind wenig aussagekräftig:


Schulnoten sagen aufgrund ihrer Abstraktheit wenig über das tatsächliche
Leistungsvermögen eines Schülers aus. 
Es ist aufgrund einer abstrakten Note nicht ersichtlich, warum ein Schüler
das Leistungsziel nicht erreicht hat.
War es mangelnde Lernbereitschaft, Desinteresse, lag es an einer
komplizierten Beziehung zum Lehrer, hat der Schüler den Stoff einfach
nicht verstanden, obwohl er es versuchte?
All diese Fragen bleiben unbeantwortet. 
 

e) Viele Länder haben die Schulnoten schon abgeschafft


In Finnland einem Vorzeigeland hinsichtlich Bildung erhalten die Schüler
erstmals mit 15 Jahren Noten.
Moderne Unterrichtskonzepte versuchen Schüler positiv zu motivieren,
statt mit Druck Leistungen zu erzwingen. 
 

f) Prüfungsfähigkeiten sind wichtiger als Wissen:


Ein sehr gewichtiges Argument gegen die Notengebung liegt in der
Überbewertung der Prüfungsfähigkeit eines Schülers. 
Noten, vor allem Schularbeitennoten geben vor allem Auskunft, wie gut
Schüler unter Zeitdruck und Leistungsdruck agieren können.
Ein sehr guter Schüler kann in Prüfungen versagen, weil er dem Druck
bzw. der Erwartungshaltung an ihn nicht gewachsen ist.
Es ist zudem wichtiger Stoffinhalte auswendig lernen zu können, statt
komplexe Aufgabenstellungen lösen zu können. 
 

g) Noten repräsentieren die Schule von gestern


Schule mit Notengebung in der bisherigen Form fördert das einseitige
Denken in Schulfächern, statt in komplexen Fragestellungen.
Sie vermitteln ein Gesellschaftskonzept, das in seiner
Leistungsbezogenheit kindliche und jugendliche Wissbegierde und
Entwicklung eher hemmt als fördert. 
 

h) Noten führen zu einem Fehlervermeidungsverhalten:


Notengebung fördert angepasstes Denken.
Einem Lehrer argumentativ zu widersprechen kann genauso zu einer
schlechteren Note führen wie einen neuen Lösungsansatz zu versuchen,
der nicht gleich die gewünschten Ergebnisse liefert. 

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