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erstellt von:
Brandstätter Silvia / Forstner Sandra / Hartl Sabine / Kurzmann Birgit /
Plattner Tanja / Rauchegger Anna / Wesp Lisa
Am Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik der Johannes Kepler Universität im Rahmen
der Lehrveranstaltung Projektmanagement I und II unter der Leitung von Dr.in Angela Weg-
scheider und DDr. Paul Eiselsberg.
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INHALTSVERZEICHNIS
1. PROJEKTBESCHREIBUNG.......................................................................................... 3
1.1. Einleitung ................................................................................................................ 3
1.2. Forschungsgegenstand ........................................................................................... 5
1.2.1. Ausgangslage .................................................................................................. 5
1.2.2. Forschungsdesign ............................................................................................ 6
1.2.3. ExpertInneninterviews ...................................................................................... 7
1.2.4. Fokusgruppe .................................................................................................... 8
1.2.5. Zeitplan ............................................................................................................ 9
2. DATEN UND FAKTEN AUS DER SEKUNDÄRLITERUR .............................................10
2.1. Health Literacy .......................................................................................................10
2.2. Sicherheit: Zertifizierung von Gesundheitsplattformen............................................11
2.3. Beziehungsänderung: Chancen und Risiken für das Verhältnis zwischen Arzt/Ärztin
– PatientIn ........................................................................................................................13
2.4. Selbstmedikation und Internet ................................................................................14
3. AUSWERTUNG DER EXPERTINNENINTERVIEWS ....................................................16
3.1. Das Unternehmen www.netdoktor.at GmbH ...........................................................16
3.2. Demographische Merkmale der NutzerInnen .........................................................17
3.3. Health Literacy in Österreich – ExpertInnenmeinung ..............................................20
3.4. Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen ÄrztInnen und PatientInnen ............21
3.5. Auswirkungen auf die ÄrztInnen .............................................................................22
3.6. Auswirkungen auf die NutzerInnen .........................................................................23
3.6.1. Selbstdiagnose: Chancen und Risiken ............................................................23
3.6.2. Selbstmedikation: Chancen und Risiken .........................................................23
3.6.3. Unsicherheit ....................................................................................................24
3.6.4. Verhalten in der Apotheke ...............................................................................24
3.7. Auswirkungen auf das Gesundheitssystem: PatientInnenwege ..............................25
3.8. ExpertInneneinschätzung zur Qualität der Informationen .......................................26
3.9. Verbesserungsmaßnahmen und zukünftige Entwicklung .......................................28
4. AUSWERTUNG FOKUSGRUPPE ................................................................................32
4.1. Internetplattform www.netdoktor.at .........................................................................33
4.2. Health Literacy .......................................................................................................34
4.3. Verhalten der NutzerInnen .....................................................................................35
4.3.1. Gründe für die Nutzung ...................................................................................35
4.3.2. Nutzungsverhalten ..........................................................................................36
4.3.3. Umgang mit Informationen ..............................................................................36
4.4. Arzt/Ärztin – PatientIn Beziehung ...........................................................................38
4.5. PatientInnenwege ..................................................................................................39
4.6. Einschätzung zukünftige Entwicklung .....................................................................40
5. FAZIT – CHANCEN & RISIKEN FÜR DAS GESUNDHEITSSYSTEM ..........................41
6. LITERATURVERZEICHNIS ..........................................................................................46
7. ABBILDUNGSVERZEICHNIS.......................................................................................48
8. TABELLENVERZEICHNIS ...........................................................................................48
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1. PROJEKTBESCHREIBUNG
1.1. Einleitung
Die Anforderungen an den/die NutzerIn sind dadurch sehr hoch, wenn man bedenkt,
welche Flut an Informationen im Internet kursiert. Es bedeutet, dass der/die NutzerIn
in der Lage sein muss, aus einer Vielzahl an Informationen die relevantesten ent-
sprechend zu identifizieren, zu bewerten, zu selektieren und anzuwenden. Die WHO
bezeichnet diese Fähigkeit als “Health Literacy” (in deutsch: Gesundheitskompetenz)
und meint: “Health literacy represents the cognitive and social skills which determine
the motivation and ability of individuals to gain access to, understand and use infor-
mation in ways which promote and maintain good health” (WHO 1998: 10). Health
Literacy bezieht sich somit auf die kognitiven und sozialen Fähigkeiten einer Person,
sich Zugang zu gesundheitsrelevanten Informationen zu verschaffen, diese zu ver-
stehen und anwenden zu können.
Ferner führt die WHO aus: “Health literacy implies the achievement of a level of
knowledge, personal skills and confidence to take action to improve personal and
community health by changing personal lifestyles and living conditions. Thus, health
literacy means more than being able to read pamphlets and make appointments. By
improving people’s access to health information, and their capacity to use it effective-
ly, health literacy is critical to empowerment. Health literacy is itself dependent upon
more general levels of literacy. Poor literacy can affect people’s health directly by
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limiting their personal, social and cultural development, as well as hindering the de-
velopment of health literacy.”(WHO 1998: 10) Gesundheitskompetenz bedeutet also
nicht nur, dass man Informationen sucht und liest. Kompetenz bedeutet viel mehr,
Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen. Auf Gesundheitsthemen umge-
legt ist damit gemeint, dass der/die Einzelne das erworbene Wissen so anwendet,
dass es der eigenen Gesundheit zu Gute kommt. Eine geringe Kompetenz kann di-
rekte, negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben und dadurch das Gesund-
heitssystem enorm belasten. Es muss daher Ziel der Gesundheitspolitik sein, die
Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu steigern, um langfristig eine Entlastung
des Systems zu erreichen.
Aktuell untersucht die European Health Literacy Survey (HLS-EU-Studie), unter der
Leitung der Universität Maastricht (Niederlande), in acht EU-Mitgliedstaaten Daten
zur Gesundheitskompetenz in Bezug auf Krankheitsbewältigung, Krankheitspräventi-
on und Gesundheitsförderung. Pro Mitgliedstaat (u.a. in Österreich) wurden 1.000
über 15-jährige EU-BürgerInnen mittels Fragebogen zur Selbsteinschätzung ihrer
Fähigkeiten befragt. Bisher liegen nur Auswertungen für die Gesundheitskompetenz
bei der Krankheitsbewältigung vor. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die Ge-
sundheitskompetenz innerhalb und zwischen verschiedenen Populationen beträcht-
lich variiert. So schneidet Österreich etwa im Vergleich zu den teilnehmenden EU-
Mitgliedstaaten schlecht ab und auch innerhalb Österreichs rangieren die östlichen
Bundesländer meist deutlich hinter den Westlichen (ÖÄZ 2011: online).Jedoch erklärt
das HLS-EU-Survey ihre quantitative Erhebungsergebnisse nicht ausreichend. Hier
knüpft die vorliegende Studie an. Wir haben versucht mit Hilfe eines qualitativen For-
schungsdesigns das Phänomen Gesundheitskompetenz der ÖsterreicherInnen am
Beispiel des bekannten Informationsportals www.netdoktor.at zu erfassen.
Die zentrale Forschungsfrage in Bezug auf die Health Literacy in Österreich lautet:
Welche Auswirkungen haben Informationsplattformen am Beispiel www.netdoktor.at
auf das Verhalten der NutzerInnen im Gesundheitssystem?
Weiters wurde untersucht, wer die Gesundheitsplattform nutzt, ob sich die PatientIn-
nenwege dadurch verändern und ob Auswirkungen auf die ÄrztInnen–PatientInnen-
Wege zu beobachten sind. Wir sind uns bewusst, dass das Verhalten des/der Ein-
zelnen nicht ausschließlich durch www.netdoktor.at beeinflusst wird. Informationspor-
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tale im Internet stellen im Wesentlichen nur EINEN Aspekt dar, der auf die Gesund-
heitskompetenz Einfluss nimmt.
Als Nicht-Ziele der geplanten Untersuchung halten wir fest, dass wir Nicht-
NutzerInnen und interaktive Gesundheitsforen nicht in den Untersuchungsfokus mit-
einbeziehen. Wir erheben auch nicht, ob Nicht-NutzerInnen bereit wären, dieses In-
formationsportal zu verwenden. Als Nicht-NutzerInnen sind jene Personen gemeint,
die das Informationsangebot von Internetplattform wie www.netdoktor.at nicht nützen
bzw. welche diese oder ähnliche Gesundheitsplattformen gänzlich unbekannt ist.
1.2. Forschungsgegenstand
1.2.1. Ausgangslage
Das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wie die nachfolgende
Abbildung zeigt, haben bereits 75% aller österreichischen Haushalte und 98,2% aller
österreichischen Unternehmen Zugang zum Internet.
83%
Unternehmen mit eigener Website
80%
98%
Unternehmen mit Internetzugang
98%
2011
79% 2009
Personen mit Internetnutzung
72%
75%
Haushalte mit Internetzugang
70%
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Über welche Kanäle informieren Sie sich über
Gesundheitsthemen (regelmäßig oder gelegentlich)?
1. Internet 80,8%
2. Printmedien 62,0%
3. Fernsehen 61,4%
4. Arzt/Ärztin 58,6%
5. Freunde/Verwandte 57,6%
6. Apotheker 47,4%
7. Radio 41,2%
8. Mobile Applikationen 8,9%
9. Sonstiges 6,7%
Tabelle 1:Wie informieren sich Personen zum Thema Gesundheit?
(Eigene Darstellung, in Anlehnung an: Baumgart 2010: 51–52)
1.2.2. Forschungsdesign
Im Rahmen eines explorativen, qualitativ angelegten Forschungsdesigns wurde ver-
sucht das Konzept Health Literacy zu erfassen, zu strukturieren und einen umfas-
senden Überblick über das Phänomen in Österreich zu erhalten. Neben der Recher-
che und Auswertung einschlägiger Fachliteratur wurden ExpertInneninterviews und
ein Fokusgruppeninterview durchgeführt und ausgewertet. Auf Basis dieser Ergeb-
nisse wurde ein standardisierter Fragebogen mit qualitativen – quantitativen Fragen
erstellt, welcher allerdings im Rahmen dieser Studie keine Anwendung findet, son-
dern zukünftigen Forschungsvorhaben zur Verfügung gestellt werden kann.
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Die nachstehende Grafik fasst nochmals zusammen, welche Dimensionen im For-
schungskontext interessant sind:
1.2.3. ExpertInneninterviews
Gemäß den Forschungsdimensionen wurde ein Interviewleitfaden, welcher für die
ExpertInnen aus den verschiedenen Fachbereichen individuell adaptiert wurde, er-
stellt. Bei der Auswahl der ExpertInnen wurde ein weiter ExpertInnenbegriff gewählt,
jedoch auf deren Ausbildung bzw. an deren beruflichen Zugang zu einem bestimm-
ten Tätigkeitsfeld geachtet.
Die Interviews wurden mit ExpertInnen auf institutioneller Ebene aus den Bereichen
der Gesundheitspsychologie, der Standesvertretung von ÄrztInnen und ApothekerIn-
nen, sowie der Wirtschaft durchgeführt.
Jedes Interview wurde auf Tonträgern aufgenommen und dauerte zwischen 20 und
90 Minuten.
Nach den Interviews wurde ein Auswertungsraster erstellt, mit welchem die Ergeb-
nisse inhaltsanalytisch nach Lamnek (2010: 366-369) ausgewertet und übersichtlich
dargestellt wurden. Mittels face-to-face Befragungen wurden ausgewählte ExpertIn-
nen in den Bundesländern Wien, Oberösterreich und der Steiermark befragt. Die Da-
tenerhebung erfolgte anhand eines strukturierten, standardisierten Interviewleitfa-
dens. Jedes Interview wurde danach transkribiert, im Auswertungsraster dargestellt
und in einem Auswertungsbericht festgehalten. Die Ergebnisse der Auswertung wer-
den in Kapitel 3 dargestellt. Ziel dieser Erhebung war der kritische, explorative und
reflexive Informationsgewinn.
1.2.4. Fokusgruppe
Die Fokusgruppe bestand aus fünf TeilnehmerInnen und wurde von einer Moderato-
rin geleitet. Die von uns ausgewählte Fokusgruppe versteht sich als künstliche Grup-
pe, d.h. die Gruppenmitglieder kannten sich untereinander nicht. Bei der Auswahl der
Gruppenmitglieder konzentrierten wir uns darauf, StudentInnen zwischen 20 und 30
Jahren zu befragen. Diese Altersgruppe ist jene, die derzeit am stärksten auf Ge-
sundheitsplattformen vertreten ist (siehe Kapitel 3.2 „Demographische Merkmale der
NutzerInnen“). Voraussetzung für die Teilnahme war, dass die TeilnehmerInnen die
Gesundheitsplattform www.netdoktor.at bereits kennen und nutzen. Die Befragung
der Fokusgruppe wurde sowohl schriftlich als auch mit einer Audioaufzeichnung fest-
gehalten. Die Ergebnisse der Fokusgruppe sind im Kapitel 4 detailliert dargestellt.
Ziel dieser Untersuchung war es, einen Einblick über die Nutzung der Internetseite
www.netdoktor.at, insbesondere die Entscheidungen für das Handeln nach der Nut-
zung, zu erlangen. Die Auswertung erfolgte über die vier Phasen der Auswertung
nach Siegfried Lamnek (2010: 336-369).
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1.2.5. Zeitplan
Grundsätzlich wurde die Untersuchung in zwei Module unterteilt. Das erste Modul
erstreckte sich von Oktober 2011 bis Ende Februar 2012. Neben der Konzepterstel-
lung lag das Hauptaugenmerk bei der Planung, Durchführung und Auswertung der
ExpertInnen-Interviews. Die durchgeführten Aktivitäten und deren Dauer werden in
nachfolgender Tabelle dargestellt.
Im zweiten Modul lag die Konzentration vor allem auf der Planung, Durchführung und
Auswertung der Fokusgruppen. Anschließend wurde der vollständige Bericht erstellt
und ein Fragebogen zur weiteren Verwendung für die OÖGKK ausgearbeitet. Die
durchgeführten Aktivitäten und deren Dauer sind in nachfolgender Tabelle darge-
stellt:
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2. DATEN UND FAKTEN AUS DER SEKUNDÄRLITERUR
Der Gebrauch des Begriffes „Health Literacy“, welches seinen Ursprung im „National
Adult Literacy Survey 1992“ hat, wird in der Literatur häufig verwendet. Die Umle-
gung dieses Begriffs ins Deutsche ist jedoch schwer zu formulieren. Die genaue
Übersetzung des Wortes „Health“ bezieht sich auf das Befinden bzw. die Gesundheit.
Der Begriff „Literacy“ hingegen wird als die Bildung, die Fähigkeit zu lesen bzw. die
Lese- und Schreibfähigkeit verstanden. Um den Begriff besser zu verstehen, wird in
der deutschsprachigen Literatur die Bezeichnung „Gesundheitskompetenz“ verwen-
det (Piso 2007: 19).
Anhand der aktuellen Studie des Ludwig Boltzmann Instituts für Health Promotion
Research wurde untersucht, inwieweit sich dieser Begriff bzw. die Health Literacy für
Krankheitsbewältigung in Österreich etabliert hat.
Die HLS-EU Studie in Österreich (Partner ist das Ludwig Boltzmann Institut für
Health Promotion Research) wird durch die EU und den Fonds „Gesundes Öster-
reich“ finanziert. Das Projekt lief von Jänner 2009 bis Februar 2012. Für die Studie
wurde eine repräsentative Stichprobe von jeweils 1000 über 15-jährige EU-
BürgerInnen pro Mitgliedstaat mittels Fragebogen-basierter face-to-face-Befragung
interviewt. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die niedrige bzw. problematische
Health Literacy für Krankheitsbewältigung in Österreich tendenziell höher ist, als in
den anderen Mitgliedsstaaten der EU. Zusätzlich konnte bisher ermittelt werden,
dass die niedrige bzw. problematische Health Literacy für Krankheitsbewältigung in
Österreich variiert hinsichtlich unterschiedlicher Aufgaben bzw. Anforderungen. Da-
bei zeigten sich aber keine Unterschiede in der selbst eingeschätzten Gesundheits-
kompetenz betreffend Krankheitsbewältigung von Männern und Frauen. Eine deut-
lich niedrigere Gesundheitskompetenz wurde bei älteren Altersgruppen, niederen
Sozialschichten (gemessen nach Bildung, selbstzugeschriebenem Sozialstatus, Zah-
lungsfähigkeit), Personen mit schlechterem Krankheitszustand und vermehrten ge-
sundheitlichen Problemen und bei Personen mit stärkerer Inanspruchnahme des
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Krankenbehandlungssystems (Notaufnahmen, Spitalsaufenthalte, Arztbesuche etc.)
gemessen (Pelikan 2011: online).
Das Internet wird von immer mehr Menschen genutzt um medizinische Informationen
zu suchen. Es gibt hier aber zahlreiche Angebote, die auch schwer zu überschauen
sind und wo Qualität der Informationen auch als fragwürdig einzuschätzen ist. Ver-
schiedene europäische und internationale Initiativen haben sich daher mit der Quali-
tät des Angebots kritisch auseinandergesetzt und es sich zum Ziel gesetzt, gute In-
ternetseiten mit Gütesiegeln zu kennzeichnen. Gängige Zertifikate sind „afgis“ (Akti-
onsforum Gesundheitsinformationssystem), „The Information Standard“, „URAC“
(Utilization Review Accreditation Commission) oder der HONcode.
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Mit Letzterem, dem wohl international bekanntesten Qualitätslabel, ist auch die Seite
www.netdoktor.at zertifiziert. Die NGO „Health on the Net“ (www.hon.ch) ist auf die
Zertifizierung von medizinischen und gesundheits-orientierten Webseiten speziali-
siert. Die Stiftung hat den Verhaltenskodex HONcode entwickelt, um BürgerInnen vor
unseriösen Webseiten zu schützen und AnbieterInnen von medizinischen Webseiten
Anhaltspunkte für qualitativ optimale Seiten zur Verfügung zu stellen. Webseiten, die
sich zur Umsetzung der nachfolgenden acht Schlüsselkriterien verpflichten, erhalten
das Gütesiegel von dem gemeinnützigen Verein aus der Schweiz (HON 2012: onli-
ne):
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Die Webseiten werden danach von der Stiftung regelmäßig überprüft. Ebenso wird
sofort nach einer Beschwerde eine Prüfung eingeleitet. Health On the Net hat dazu
ein Online-Beschwerdesystem eingeführt.
Schon des Öfteren wurde in der Vergangenheit diskutiert, dass offizielle Institutionen
die Qualitätskontrolle von medizinischen Informationen im Internet übernehmen soll-
ten. Doch auch wenn dies gelingen würde, ist auch in Zukunft mit dubiosen Gesund-
heitsinformationen im WWW zu rechnen, da wegen der dezentralen Struktur des In-
ternets die regulative Macht einer solchen Institution eingeschränkt bleibt.
AnbieterInnen müssten als Standort nur einen Staat auswählen, der sich dann in den
meisten Fällen nicht darum kümmert, was von seinem Hoheitsgebiet aus im Internet
publiziert wird. Auch wenn seriöse Webseiten sich durch ein offizielles Gütesiegel
erkenntlich machen und die NutzerInnen dieses auch erkennen, lassen sich manche
UserInnen dennoch verleiten, auch dubiosen Seiten zu vertrauen. Ein Lösungsan-
satz, der hohe Effektivität versprechen kann, wäre, Suchmaschinen und Internetpro-
vider zu verpflichten, einen Ehrenkodex wie den HONcode zu akzeptieren und Sei-
ten, die von offiziellen Institutionen als zweifelhaft bzw. gefährlich eingeschätzt wer-
den, vom Suchindex zu entfernen oder zu sperren. Der vielversprechendste aber
auch langwierigste Weg ist es jedoch, NutzerInnen von medizinischen Webseiten so
zu befähigen, dass sie selbst kompetent die Qualität von Informationen beurteilen
können und in der Lage sind, die Reliabilität und Validität der gefundenen Informatio-
nen abzuwägen (Tautz 2002: 107-108).
Das Internet hat sich als neues Kommunikationsmedium im alltäglichen Leben der
Menschen etabliert und dient oft der Informationssuche über gesundheitsrelevante
Fragestellungen/Themen. Stärker als andere Medien erlaubt das Internet eine sehr
individuelle, wie auch niederschwellige Informationssuche und liefert Informationen,
welche für Laien früher nicht zugänglich waren.
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Eine ebenso neue Erfahrung ist für Viele, dass sich Betroffene online in Diskussions-
foren über ihre Erfahrungen mit Krankheiten austauschen und über ihre Probleme
besprechen können.
Es wird deutlich, dass internetinformierte PatientInnen nicht mehr nur passive Teil-
nehmerInnen im Gesundheitswesen sind, sondern auch aktive und kritische Konsu-
mentInnen (Stetina/Kryspin-Exner 2009: 73-74).
Im Folgenden werden mögliche Chancen und Risiken für die neue Arzt/ÄrztIn – Pa-
tientIn – Beziehung systematisch dargestellt:
Chancen Risiken
• Erhöhter Wissenstand der Pa- • Qualität der gegebenen Infor-
tientInnen mationen ist auf vielen Web-
seiten fragwürdig
• Effiziente Nutzung der Ge- • Selektion von qualitativ – gu-
sundheitseinrichtungen durch ten Informationen sehr schwie-
erleichterte Kommunikation rig
zwischen PatientIn und
Arzt/Ärztin
• Verbesserte Körper- und • Risiko von Selbstdiagnose und
Selbstwahrnehmung der Pati- gefährlicher Selbstbehandlung
entInnen
• Früherkennung von Krankhei- • Oft sind die BetreiberInnen der
ten Internetseiten nicht ersichtlich
möglicher Eigennutzen der
BetreiberInnen
• Erleichterte gemeinsame Ent- • Vermehrte Arztbesuche durch
scheidungsfindung falsche Informationen
Tabelle 4: Chancen und Risiken für das Gesundheitssystem (Stetina/Krypsin-Exner 2009: 77-79)
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durch das Informationsangebot im Internet gestillt werden (Stetina/Krypsin-Exner
2009: 207).
Die Überalterung der Gesellschaft hat zur Folge, dass die Anzahl der chronischen
Erkrankungen steigt, während infektiöse und akute Krankheiten zurückgehen. Durch
ein gestärktes Gesundheitsbewusstsein der Menschen sind große Einsparungen im
Bereich der Arzneimittel- und der ambulanten ärztlichen Versorgung möglich. Eine
gesunde Lebensart und eine angemessene Selbstmedikation können einerseits ein
gesundes und aktives Altern ermöglichen und andererseits auch dem Zweck dienen,
Krankheiten vorzubeugen.
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3. AUSWERTUNG DER EXPERTINNENINTERVIEWS
In diesem Abschnitt werden wir zum einen auf die Organisationsstruktur und die Fi-
nanzierung des privaten Unternehmens www.netdoktor.at eingehen, sowie die de-
mographischen Merkmale der NutzerInnen dieser Plattform darstellen. Zum anderen
werden die Aussagen der befragten ExpertInnen zu den einzelnen Forschungsdi-
mensionen angeführt.
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reitzustellen. In Zusammenarbeit mit den Medienverantwortlichen werden Inhalte und
Texte ständig auf den neuesten Stand gebracht.
Die Finanzierung setzt sich zusammen aus Werbung und Sponsoring sowie Media
Services. Letzteres bedeutet, dass www.netdoktor.at Kompetenzen zum Konzeptuie-
ren, Umsetzen, Befüllen und Betreiben von Websites zur Verfügung gestellt werden
(www.netdoktor.at 2012: online).
Von besonderer Bedeutung sind die WerbepartnerInnen. ExpertIn 3 meinte dazu,
dass man sich den HONcode Kriterien verpflichtet hat und somit nur Werbung akzep-
tiert wird, die keine negativen Auswirkungen in sozialer, gesundheitlicher und psy-
chologischer Hinsicht hat. Es handle sich überwiegend um Versicherungen und
Pharmafirmen, die Werbung auf der Website posten.
Unser Interesse gilt neben den demographischen Merkmalen der NutzerInnen von
www.netdoktor.at auch der Frage, ob mit der Plattform eine bestimmte Zielgruppe
angesprochen wird. Darauf meinte ExpertIn 3, dass Gesundheitsplattformen keine
Push-Medien, sondern Pull-Medien sind. Das bedeutet, dass die NutzerInnen kon-
krete Informationen selbst suchen. Anhand einer Prioritätenliste wird allerdings konti-
nuierlich neu entschieden, welche Fact Sheets aktualisiert werden (ExpertIn 3).
Was die demographischen Merkmale betrifft, so gehen die ExpertInnen 3 und 5 da-
von aus, dass es überwiegend Frauen sind, die auf das Gesundheitsportal zugreifen.
ExpertIn 3 merkte dazu an, dass viele Frauen quasi als Gesundheitsmanagerin in der
Familie agieren und auch Gesundheitsthemen von Männern nachschlagen.
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Betrachtet man die NutzerInnen nach dem demographischen Merkmal Alter, so
merkte ExpertIn 5 an, dass es keine klaren Unterschiede nach Alter gibt. Die Exper-
tInnen 4 und 7 meinten, dass sich die NutzerInnen überwiegend aus jungen Leuten
zusammensetzen. ExpertIn 7 betonte hier allerdings, dass auch die Altersgruppe 40+
zunehmend stärker in Gesundheitsportalen vertreten ist.
Einig waren sich die ExpertInnen 1, 2, 5 und 6 bei der Frage nach dem demographi-
schen Merkmal „Bildung“. So erklärte ExpertIn 2, dass Personen aus bildungsnahen
Haushalten häufiger mit PC und Internet umgehen können und meist kritischer sind.
Ebenso betonte ExpertIn 5, dass höher gebildete Menschen häufiger mehrere Mei-
nungen einholen und hinterfragen. ExpertIn 2 erklärte ferner, dass sozial benachtei-
ligte Personen generell schwerer durch Gesundheitsplattformen erreichbar sind und
dadurch auch die Gesundheitskompetenz dieser Schicht generell schlechter zu wer-
ten sei.
Auf die Frage nach dem Einkommen setzte ExpertIn 4 höhere Bildung mit höherem
Einkommen gleich, d.h. die NutzerInnen sind seines/ihres Erachtens nach idR Bezie-
herInnen höherer Einkommen.
ExpertIn 3 legte uns ferner nahe, das Internet-Portal www.oewa.at zur genauen De-
terminierung der demographischen Merkmale heranzuziehen. Er/Sie bewertete diese
Daten als durchwegs zuverlässig. Auf unsere Frage, wie die ÖWA zu diesen Daten
käme, antwortete er, dass sie durch telefonische und involvierende Online Marktfor-
schung gewonnen werden.
1
Unter der Bezeichnung „Unique User“ versteht man eine Messgröße, die angibt, wie viele unter-
schiedliche NutzerInnen ein von ÖWA beobachteter Werbeträger (idF Website von
www.netdoktor.at) in einem bestimmten Zeitraum hatte. JedeR NutzerIn wird dabei nur einmal
gezählt. (ÖWA 2012: online)
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59,8 % 40,2 %
Frauen Männer
Die am stärksten vertretene Altersgruppe war im 2. Quartal 2011 jene der 20 bis 29-
Jährigen mit 28,3% dicht gefolgt von der Gruppe der 30 bis 39-Jährigen mit 21,9%.
Die am schlechtesten vertretene Altersgruppe ist jene der 70+ mit 2,2%. Details sie-
he Abbildung 5.
30,0
28,3
25,0
21,9
20,2
20,0
15,0
10,8
9,8
10,0
6,8
5,0
2,2
0,0
14 - 19 20 - 29 30 - 39 40 - 49 50 - 59 60 - 69 70 Jahre
Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre und älter
Angaben in %
Abbildung 5: NutzerInnen von www.netdoktor.at nach Alter (ÖWA 2011: online)
Teilweise bestätigt haben sich die Aussagen unserer ExpertInnen betreffend der so-
zialen Schicht. Die auf www.netdoktor.at am schlechtesten vertretene Gruppe ist jene
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ohne Pflichtschul-Abschluss mit 0,8%. Währenddessen halten sich jene mit Matura
und Lehrabschluss mit 26,2% und 26,3% die Waage. Details siehe Abbildung 6.
Matura 26,2
Lehre 26,3
Pflichtschule 14,4
In einem ersten Schritt wurden die ExpertInnen zum Begriff „Health Literacy“ befragt.
Sie sollten erläutern, was sie unter dieser Begrifflichkeit verstehen.
Es wurde von den ExpertInnen 1 und 2 darauf hingewiesen, dass Health Literacy in
Österreich bisher nicht sehr bekannt ist, sich kaum jemand damit beschäftigt und es
dazu keine Untersuchungen gibt.
Zusätzlich wurde vom/von der ExpertIn 1 angemerkt, dass es in Österreich wie auch
in anderen Ländern deutliche Unterschiede im Gesundheitsverhalten zwischen Alter,
sozialen Status und Bildungsniveau gibt. ExpertIn 1 führte weiter an, dass der Ur-
sprung dieses Begriffes sich aus der Frauenbewegung der 1970er Jahre ableiten
lasse. ExpertIn 6 kennt den Begriff im Sinne des Fachbegriffes nicht, setzt sich aber
dennoch täglich mit Gesundheitskompetenz auseinander. ExpertIn 1 und 2 verwei-
sen auf den European Health Survey.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Begrifflichkeit in Österreich wenig
bis kaum verbreitet ist, sowohl bei ExpertInnen, als auch bei der Bevölkerung.
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3.4. Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen ÄrztInnen und
PatientInnen
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tun sich oft schwer zu beurteilen, welche Information aus dem Internet wertvoll und
richtig ist.
Hinsichtlich des Vertrauens zum/r Arzt/Ärztin, glaubt ExpertIn 4, befolgen die meisten
PatientInnen im Endeffekt trotzdem den Rat des/r Arztes/Ärztin, obwohl es bis dahin
oft ein langer Weg mit vielen Diskussionen sein kann.
Der leichte Zugang zu Gesundheitsinformationen aus dem Internet und die damit
steigende Gesundheitskompetenz der PatientInnen wirkt sich auf ÄrztInnen insofern
aus, dass für sie neue An- und Herausforderungen entstehen. ExpertInnen 4 und 5
erwähnen, dass PatientInnen durch das Internet kritischer werden, dies könnte eine
neue Herausforderung für ÄrztInnen darstellen. ExpertInnen 4 und 5 sind der Mei-
nung, dass es grundsätzlich als sehr positiv zu bewerten sei, wenn PatienInnen kriti-
scher werden, solange sie nicht voreingenommen sind. Voreingenommene Patien-
tInnen versteifen sich zu sehr auf die Information aus dem Internet und erschweren
so das Gespräch mit dem/der Arzt/Ärztin. Wenn die Behandlungsmethode oder Di-
agnose des/r Arztes/Ärztin von der Information aus dem Internet abweicht, kostet es
dem/r Arzt/Ärztin viel Mühe, den/die PatientInnen davon zu überzeugen, so ExpertIn-
nen 1,2,4,5,6 und 7.Laut ExpertInnen 2, 4 und 6 bedarf es nicht nur mehr Überzeu-
gungskraft, sondern auch Zeit, dem/r PatientIn zu helfen, die gefundene Information
richtig einzuordnen um Unklarheiten aus dem Wege zu schaffen.
Eine weitere Herausforderung für den/die Arzt/ÄrztIn, so ExpertIn 7, ist das steigende
Verlangen nach umfassender individueller Beratung. „Individuelle Beratung darf je-
doch nicht mit Gesundheitsberatung verwechselt werden“, so ExpertIn 5. „Immer
noch ist die primäre Aufgabe des/der Arztes/Ärztin, Krankheiten zu heilen, nicht Ge-
sundheit zu fördern. Schon alleine die Zeit, die der/die Arzt/Ärztin für den/die Patien-
tIn hat, würde dies nicht erlauben“.
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3.6. Auswirkungen auf die NutzerInnen
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det. ExpertIn 7 sieht diese Lücke als sehr kritisch an (90% der Medikamente durch
Internetversand seien Fälschungen).
ExpertIn 7 sieht aber sehr wohl Chancen in der Selbstdiagnose bzw. in der Nutzung
solcher Internetplattformen. Er/Sie glaubt, dass die PatientInnen dadurch, dass sie
sich mit ihrem Körper und ihrer Krankheit auseinandersetzen, ein besseres Gesund-
heitsverständnis bekommen können. Besonders bei chronischen Krankheiten kann
dies als Chance gesehen werden, da man sich sowieso sein Leben lang mit dieser
Krankheit auseinander setzen muss.
Andererseits merkt er/sie auch an, dass PatientInnen, die sich und ihren Körper
selbst schlecht einschätzen können, trotz richtiger Informationen und guter Internet-
plattformen, keinen Nutzen daraus ziehen können. Als weiteres Problem zeigt er/sie
außerdem die kognitiven Fähigkeiten der NutzerInnen auf, da man ungefilterte, stan-
dardisierte Informationen oftmals schlecht entkräften kann. Hierbei kommt es auf die
Persönlichkeit der NutzerInnen an, wem sie glauben schenken. ExpertIn 5 sieht darin
ein noch größeres Risiko, wenn sich die PatientInnen selbst diagnostizieren und
dann nicht zum/zur Arzt/Ärztin gehen.
3.6.3. Unsicherheit
ExpertIn 6 erwähnte, dass der verunsichernde Faktor, den die Informationssuche im
Internet hat, nicht vergessen werden darf. Unterschiedlichste und oft auch gegentei-
lige Informationen aus Internetplattformen können bei den PatientInnen Angst und
Unsicherheit hervorrufen.
Durch eine gute Arzt/Ärztin-PatientIn Beziehung und das Einlassen auf ein persönli-
ches Gespräch mit dem/der Arzt/Ärztin kann dieser verunsichernde Faktor minimiert
werden. Es ist die Aufgabe des/der Arztes/Ärztin, im persönlichen Gespräch heraus-
zufinden, woher die Verunsicherung des/der PatientIn kommt und dieser dann mit
Aufklärung entgegenzuwirken.
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mationen im Internet stehen und daher richtig sein müssten. Der/Die ExpertIn merkte
weiters an, dass die KundInnen, die mit Internetausdrucken in die Apotheke kom-
men, sich eher mit einschlägigen Themen wie Abnehmen, „Schöner-werden“, Po-
tenzprobleme etc., beschäftigen. Themen, die man im direkten Ärztinnen-
KlientInnen-Verhältnis eher vermeiden möchte.
Andererseits meinte er/sie, dass er/sie informierte PatientInnen jedoch sehr wohl
schätzt und gerne mit ihnen arbeitet.
Ein weiterer interessanter Punkt war, ob sich etwaige Auswirkungen auf das Ge-
sundheitssystem aufgrund der Nutzung solcher Internetplattformen im Gesundheits-
bereich ergeben könnten.
Bei der Frage, ob sich die PatientInnenwege ändern würden, wenn sich KlientInnen
im Vorhinein im Internet informieren, antworteten ExpertInnen 4 und 5 mit „Nein“. Sie
glauben nicht, dass sich die PatientInnenwege durch Nutzung solcher Internetplatt-
formen ändern würden. ExpertIn 5 betonte, dass er/sie nicht glaubt, dass die Nutze-
rInnen aufgrund des Internets, sondern maximal aufgrund höheren Wissens über
Gesundheit direkt zum/zur Facharzt/Fachärztin gehen würden: Hat man zum Beispiel
Probleme mit den Bandscheiben, geht man zum/zur OrthopädIn.
ExpertIn 4 hingegen glaubt nicht, dass sich die PatientInnenwege verändern. Hierbei
verweist er/sie auf einen Gesundheitsbarometer vom Ministerium, der angibt, dass
38% der PatientInnen den/die Hausarzt/Hausärztin als glaubwürdigste Quelle nen-
nen. Eine nicht unwesentlich erscheinende Aussage kam von ExpertIn 7, die/der
anmerkte, dass viele Leute aufgrund ihres Berufes einen sehr hohen Zeitmangel ha-
ben und deshalb nicht auf die Gesundheitsdienstleistungen zurückgreifen können.
Er/Sie ist der Meinung, dass Berufstätige möglicherweise aus der Not heraus, auf
solche Internetplattformen wie www.netdoktor.at zurückgreifen würden.
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3.8. ExpertInneneinschätzung zur Qualität der Informationen
Die Qualitätssicherung von medizinischen Informationen im Internet ist ein stark dis-
kutiertes Thema und stellt einen zentralen Faktor der vorliegenden Forschungsarbeit
dar. Wir wollten von den ExpertInnen wissen, wie sie die Qualität der bereitgestellten
Informationen einschätzen, auf welche Qualitätsmerkmale NutzerInnen achten sol-
len, wie es um die Kontrollinstanzen steht und wie sie das Gütesiegel HONcode be-
urteilen.
Die erste den ExpertInnen gestellte Frage war, wie sie die Qualität der Informationen
auf der Internetplattform www.netdoktor.at einschätzen. ExpertIn 2 sieht den Vorteil
von kommerziell betriebenen Seiten, wie www.netdoktor.at, darin, dass diese darauf
achten müssen, die Informationen immer am aktuellsten Stand zu halten damit die
Seite für die NutzerInnen interessant bleibt. ExpertIn 3 beschreibt die Qualität der
Informationen aufgrund von zwei Expertisen, sowohl von der redaktionellen als auch
von der ärztlichen Seite, als sehr gut. ExpertIn 7 führt als ein positives Beispiel, was
gute Qualität von Informationen betrifft, gleich die Internetseite www.netdoktor.at an.
Er/Sie ist davon überzeugt, dass auf der Homepage gute Auskünfte für NutzerInnen
zur Verfügung gestellt werden. Im Gegensatz zu ExpertIn 3 und 7 befindet ExpertIn 4
die Informationsqualität von der Plattform www.netdoktor.at teilweise als unseriös
und spricht hier vor allem das Fehlen von wissenschaftlichen Grundlagen an. Außer-
dem warnt er/sie vor gefährlichen Tests, bei denen den NutzerInnen die Interpretati-
on selbst überlassen wird. Auch ExpertIn 5 glaubt, dass die Qualität der auf
www.netdoktor.at bereitgestellten Informationen durchwachsen bis schlecht ist, da
teilweise nicht gut recherchiert wird und die Quellen nicht ausreichend oder gut sind.
ExpertIn 6 ist der Meinung, dass man als Nicht-Arzt/Ärztin die Qualität der Informati-
onen nicht wirklich beurteilen kann und die einzige Möglichkeit zur Überprüfung darin
liegt nachzuschauen, ob die Plattform zertifiziert ist.
Auf die Frage nach den Qualitätsmerkmalen bzw. woran NutzerInnen erkennen kön-
nen, dass es sich um seriöse Informationen auf einer Gesundheitsplattform handelt,
verwies ExpertIn 1 auf die Seite www.gesundheitsinformation.de, da diese von der
WHO begutachtet und bewertet wurde, sowie viele Qualitätskriterien peinlichst genau
erfüllt werden. ExpertIn 2 findet es am Wichtigsten, dass NutzerInnen kritisch blei-
ben, mehrere Quellen vergleichen und auf Gütesiegel achten. NutzerInnen sollen
darauf achten, welche Werbungen auf der Plattform platziert sind und ob diese auch
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als solche gekennzeichnet sind. Desweiteren muss die Qualifikation und Unabhän-
gigkeit des Autors/der Autorin ersichtlich sein, die Behauptungen mit Quellen belegt
sein, Datenschutzrichtlinien müssen vorhanden sein und die Angaben müssen das
Datum der Veröffentlichung bzw. letzten Aktualisierung enthalten. NutzerInnen sol-
len, um zu sehen wer die verantwortlichen Personen sind, auch auf das Impressum
achten und auch prüfen, wie sich die Seite finanziert. Die Finanzierungsfrage emp-
findet auch ExpertIn 7 am Allerwichtigsten. ExpertIn 5 ist der gleichen Ansicht wie
ExpertIn 2 und äußert sich zudem kritisch über die Unabhängigkeit der meisten Ge-
sundheitsplattformen. Der/die Befragt/e schätzt es auch als Qualitätsmerkmal, wenn
nicht nur ÄrztInnen, sondern auch PychologInnen, PhysiotherapeutInnen, Ergothera-
peutInnen usw. publizieren, da diese in vielen Fällen eher die ExpertInnen sind. Für
ExpertIn 3 ist das HONcode Zertifikat ein Qualitätsmerkmal sowie die Fact Sheets,
die von fachlich versierten und ethisch verantwortungsbewussten ÄrztInnen verfasst
werden. ExpertIn 4 verweist auf die Broschüre „Wie finde ich seriöse Gesundheitsin-
formationen im Internet“ von PPA NÖ, GÖG und HV unter Mitarbeit von ExpertIn 2
und betont ebenfalls wie ExpertIn 3 und 6 die Wichtigkeit von Qualitätssiegeln. Für
ExpertIn 6 ist es auch ein Qualitätsmerkmal, wenn ein Hinweis vorhanden ist, dass
die Informationen auf der Plattform nicht den/die Arzt/Ärztin ersetzen.
Was die Kontrollinstanzen betrifft, so äußerten sich ExpertIn 2, 4 und 7 kritisch. Ex-
pertIn 2 sagt, dass es diese nicht wirklich gibt. Es gibt zwar die Gütesiegel, bei denen
die Webseite bestimmte Kriterien erfüllen muss, aber zum Beispiel beim HONcode
verläuft die Kontrolle dann nur stichprobenartig. Er/Sie verweist hierbei auf das Fi-
nanzierungsproblem solcher Kontrollen. ExpertIn 3 fordert mehrere Kontrollinstan-
zen bevor ein medizinischer Beitrag online gestellt wird.
Als letzter Punkt dieser Dimension wurde nach den Kriterien des HONcode Zertifikats
gefragt. ExpertIn 1 sieht die Kriterien dieses Gütesiegels als nicht ausreichend. Ex-
pertIn 2 ist ebenfalls der Meinung, dass die Kriterien nicht ausreichend sind, verweist
aber darauf, dass solche Gütesiegel zumindest ein guter Anfang sind, um die Quali-
tät von Gesundheitsplattformen im Internet zu verbessern. ExpertIn 5 schätzt die Kri-
terien folgendermaßen ein: Nett aber nicht ausreichend. Es handelt sich nur um eine
Selbstverpflichtung, es gibt bei Nichteinhaltung der Kriterien nicht wirklich eine Strafe
und er/sie betont, dass es sich nur um formale Kriterien handelt. Das Entscheidende
bei dieser Zertifizierung ist, dass die Plattform Mindestanforderungen erfüllen muss,
aber keine Maximalanforderungen. ExpertIn 4 schätzt, dass das HONcode Zertifikat
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ein gutes Siegel ist, betont aber wie ExpertIn 5, dass es sich hier nur um eine formel-
le Überprüfung handelt und keine Inhalte untersucht werden. Auch ExpertIn 2 äußert
sich skeptisch, da dieses Zertifikat sehr leicht zu erhalten ist und sich die Plattform im
Wesentlichen selbst beurteilt. Die Kontrolle erfolgt nur stichprobenartig, weil keine
Ressourcen aufgewendet werden, sämtliche Texte auf den Plattformen genau zu
überprüfen. Es gibt andere Qualitätssiegel, die zwar bessere Kriterien haben, aber
auch mehr Kosten verursachen und bei den NutzerInnen kaum bekannt sind. Exper-
tIn 3 findet die HONcode Kriterien als gut und die Prinzipien als sinnvoll. Er/Sie ist
sich sicher, dass es sich für die Selbstdisziplinierung der Plattform positiv auswirkt.
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ExpertIn 5 hat auf die teilweise sehr wenigen Quellenangaben bei den einzelnen Ar-
tikeln auf der Seite www.netdoktor.at hingewiesen. Dies würde kaum eine gute und
ausreichende Informationsmöglichkeit für die NutzerInnen bieten und auch nur das
Zertifikat des HONcodes befriedigen. Außerdem wäre eine qualitativ bessere Litera-
turrecherche zu empfehlen. ExpertIn 5 ist ebenfalls der Meinung, dass auf Seiten wie
www.netdoktor.at nicht nur ÄrztInnen und RedakteurInnen die Berichte verfassen
sollten, sondern auch PhysiotherapeutInnen, PsychologInnen oder Psychotherapeu-
tInnen die Berichterstattung in manchen Bereichen übernehmen sollten.
Was die Quellenangaben betrifft, setzt ExpertIn 2 entgegen, dass genaue Quellen-
angaben nicht automatisch die Informationen verbessern.
ExpertIn 3 erläutert eine für ihn/sie sehr wichtige zukünftige Verbesserungsfunktion:
der Hintergrund, die Motivation und die Zufriedenheit von NutzerInnen soll durch die
Plattformen wie www.netdoktor.at geklärt werden. Zum Beispiel warum sie auf die
Homepage gekommen sind, wie sie sich auf der Homepage zurechtfinden und wie
nützlich bzw. hilfreich die bereitgestellten Informationen für sie waren.
Zur Stärkung der Health Literacy bekennt sich ExpertIn 2. Er/sie ist der Meinung,
dass noch sehr viele Maßnahmen notwendig sind, um den NutzerInnen von Online-
Gesundheitsplattformen zu vermitteln, worauf sie bei der Suche bzw. Nutzung achten
sollten. Aufklärungsarbeit besteht noch bezüglich Gütesiegel und Qualitätskriterien,
aber auch bezüglich der Tatsache, dass nicht alles, was man im Internet findet, ge-
nauso ist. Hier sieht er/sie allerdings das Problem, wie sozial benachteiligte Men-
schenauch besser und zielgerichteter erreicht werden können. Auch ExpertIn 6 ist
dieser Meinung, dass eine bessere Verbreitung der Informationen über Qualitätsla-
bels wichtig wäre. Hier spricht er/sie an, dass die Labels auf Wiedererkennbarkeit
und Zuordnung ausgerichtet werden müssen. Als Beispiele nennt er/sie hier die be-
kannten und weit verbreiteten Gütesiegel, wie das AMA-Gütesiegel oder Bio-Austria.
Für uns war auch die Frage, wie die zukünftige Entwicklung der Gesundheitsplatt-
formen im Internet eingeschätzt wird, von Wichtigkeit.
Hierzu meinte ExpertIn 2, dass solche Internetportale an Bedeutung gewinnen wer-
den und merkte auch an, dass sich die Qualität dieser verbessern wird. Seiner/Ihrer
Ansicht nach werden die AnbieterInnen durch aktivere Werbung, aber auch durch
eine bessere Gestaltung (zB Übersichtlichkeit) der Seite die NutzerInnen gewinnen.
ExpertIn 3 vertritt ebenso die Ansicht, dass die Portale zukünftig bedeutender wer-
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den. Jedoch werden diese den/die Arzt/Ärztin nicht ersetzen, sondern werden als
Unterstützung für den/die PatientIn dienen, um sich vor oder nach dem Arztbesuch
zu informieren.
Demgegenüber schätzt ExpertIn 5 die zukünftige Entwicklung eher kritisch ein. Er/Sie
sieht den Faktor Geld als Triebkraft zum Anbieten einer solchen Plattform im Ge-
sundheitsbereich und hegt die Befürchtung, dass es vermehrt vom Geldgeber ab-
hängige Plattformen geben wird.
In Österreich ist, laut ExpertIn 4, in Planung, dass das schon bestehende staatliche
österreichische Gesundheitsportal (Anm.: www.gesundheit.gv.at) auch als Einstieg in
die zukünftige elektronische Gesundheitsakte (ELGA) dienen soll.
ExpertIn 2 ist der Meinung, dass auch Datenbanken in Zukunft eine Rolle spielen
werden. Er/Sie nennt hier eine Datenbank für Versicherte in England (Anm.:
www.nhs.uk). Unter anderem kann man auf dieser Seite Symptomchecks durchfüh-
ren, oder sich, aufgrund von gezielter Fragestellungen, diagnostizieren lassen. Dar-
aus werden Maßnahmen bzw. Vorgehensweise für den/die PatientInnen vorgeschla-
gen.
Mit Khresmoi möchte man an mehreren Punkten ansetzen. Zum einen sollen Infor-
mationen effektiv und automatisch aus biomedizinischen Dokumenten extrahiert
werden können. Darüber hinaus werden medizinische Bilder in 2D, 3D und 4D
schnell analysiert. Unstrukturierte bzw. halbstrukturierte Texte und Bilder werden mit
Datenbanken und anderen strukturierten Wissensbeständen gekoppelt. Ein weiterer
zentraler Faktor ist die Multi-Lingualität. Mit dieser Suchmaschine ist es möglich, In-
formationen aus verschiedensprachigen Informationsquellen zu beziehen.
Wird ein Suchbegriff eingegeben, so wird – wie Abbildung 7 verdeutlicht - nicht nur
auf einschlägige medizinische Fachliteratur sondern auch auf semantische Daten,
wissenschaftliche medizinische Journale und verlässliche Websites in unterschiedli-
chen Sprachen zugegriffen und binnen kürzester Zeit (bis zu fünf Minuten) ein effek-
tives und reliables Ergebnis geliefert.
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4. AUSWERTUNG FOKUSGRUPPE
TN1 20 Berufsreifeprüfung 3
TN2 21 Wirtschaftswissenschaften 2
TN3 29 Wirtschaftswissenschaften 2
TN4 21 Wirtschaftswissenschaften 4
TN5 22 Sozialwirtschaft 8
TN6 22 Sozialwirtschaft 8
3
Zur Vereinfachung wird in weiterer Folge die Abkürzung TN verwendet, wobei darauf hingewiesen
wird, dass sowohl Männer als auch Frauen gemeint sind.
Seite 32 von 54
suchen. Weitere Themen, die häufig im Internet gesucht werden, sind Informationen
zu Krankheiten, Beauty & Wellness sowie Medikamenteninformationen.
Von Seiten des Projektteams wurden die Aufgaben während der Fokusgruppenerhe-
bung wie folgt verteilt:
Das Interview dauerte ca. eine Stunde und wurde anschließend vom Projektteam
transkribiert. Die Kernaussagen wurden in einen von uns erstellten Codeplan einge-
tragen und ausgewertet. Die detaillierten Ergebnisse aus der Fokusgruppenbefra-
gung werden nun in der Folge dargestellt.
In Bezug auf den Bekanntheitsgrad beobachtete TN5, dass bei Eingabe von Be-
schwerden in die Suchmaschine „Google“, die Plattform meist an oberster Stelle bei
den Suchergebnissen erscheint.
Seite 33 von 54
TN1 erwähnte, dass er/sie bereits die Erfahrung gemacht hat, dass die Informationen
auf www.netdoktor.at nicht vollständig waren.
Des weiteren fand TN1, dass www.netdoktor.at schon zuverlässig sei, jedoch solle
man sich nicht zu 100 % auf diese Seite verlassen.„Wie sie gesagt hat, das ist halt
ein Denkanstoß, wenn ich nicht weiß was es ist, ist dies mal die erste Information die
ich mir einhole und bei der belasse ich es halt nicht.“ (TN1)
TN6 würde bei einer akuten Krankheit nicht auf die Informationen aus dem Internet
vertrauen. Das bringe einen dann höchstens auf die falsche Spur und könne sich bei
einer akuten Krankheit negativ auswirken.
In Bezug auf die Qualität der im Internet bereitgestellten Informationen, wurden die
TN gefragt, auf welche Qualitätsmerkmale sie bei medizinischen Informationen im
Internet achten und ob sie Gütesiegel kennen bzw. im Speziellen den HONcode mit
dem die Seite www.netdoktor.at zertifiziert ist.
Für die TN der Fokusgruppe war Health Literacy insofern ein Thema, als es um die
Verständlichkeit der Informationen ging. Hier betonte TN3, dass im Internet die In-
formationen für Laien besser aufbereitet und verständlicher sind, als in medizinischen
Lexiken, in welchen aufgrund der verwendeten Fachsprache die Informationen für
den Laien nur schwer bis gar nicht zu verstehen sind. Außerdem könne man im In-
ternet gezielt nach Symptomen suchen. Die jeweiligen Krankheitsbilder, welche dann
gefunden werden, sind wiederum so beschrieben, dass Laien diese Informationen
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auch verstehen können. Weiteres erwähnte TN5, dass er/sie das Internet auch ver-
wendet, um lateinische Begriffe oder Fachausdrücke vom/von der Arzt/Ärztin nach-
zuschlagen und eine verständliche Erklärung dieser Begriffe zu erhalten. Auf die
Frage, wie die TN ihre eigene Gesundheitskompetenz einschätzen, antwortete bei-
spielsweise TN2, dass er/sie sich irgendwo zwischen den Polen mündige/r und un-
mündigem/r PatientIn einschätzt.
In dieser Frage wurde der Fokus darauf gelegt, warum die TN der Fokusgruppe In-
formationsplattformen wie www.netdoktor.at nutzen. Es ging darum, ob die Plattfor-
men eher als Informationsfindung vor dem Arztbesuch verwendet werden, oder ob
man einen Arztbesuch sogar von diesen Informationen abhängig macht. Bei einem
weiteren Unterpunkt wurde gefragt, ob sie mit den Auskünften der Internetplattformen
überhaupt kritisch umgehen, die Informationen vergleichen, oder von vornherein al-
lem Glauben schenken.
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Personen, die an derselben Krankheit, beziehungsweise an denselben Symptomen
und Beschwerden leiden.
Ein sehr interessanter Punkt war, dass TN5 als einzige/r angab, nach Informationen
zu suchen, um gesundheitsbewusster zu leben. Er/Sie machte leider schon die Er-
fahrung, dass er/sie vom Arzt keine Alternativen zur Therapiemöglichkeit seiner/ihrer
Migräneanfälle aufgezählt bekommen hat. So suchte TN5 zum Beispiel auf der In-
formationsplattform www.netdoktor.at nach Möglichkeiten, um diese Migräneanfälle
längerfristig lindern zu können. Ein weiterer wichtiger Punkt für TN5 ist, bei Arzneimit-
tel, die er/sie längerfristig einnehmen muss (wie zum Beispiel die Anti-Baby-Pille)
nach alternativen Präparaten zu suchen, die möglicherweise nicht so starke Neben-
wirkungen haben.
Unter anderem gab TN6 an, sich über Medikamente auf www.netdoktor.at zu infor-
mieren, falls Nebenwirkungen auftreten. Das heißt, dass die Person nicht im Vorfeld
über etwaige Folgen recherchiert, sondern erst ex-post darüber nachliest.
4.3.2. Nutzungsverhalten
Alle TN der Fokusgruppe sagten aus, dass sie über die Suchmaschine „Google“ auf
die Informationsplattform www.netdoktor.at gestoßen sind und sie über diese Such-
maschine auch nach sonstigen Informationen über Krankheiten suchen. Weiteres,
wie im Punkt 4.1 bereits erwähnt, gaben die TN an, dass www.netdoktor.at meistens
an oberster Stelle der Suchergebnisliste von „Google“ aufscheint und man dadurch
eher „zufällig“ auf diese Internetseite stößt.
Seite 36 von 54
diverse Internetplattformen weisen auf viele verschiedene mögliche Krankheiten hin,
welche nur verunsichern. Nach längerer Recherche kann man der Meinung nach je-
doch sicherlich einige Variationen von möglichen Krankheiten ausschließen.
Ebenso gab TN6 an, immer weiter zu suchen, wenn ihm/ihr Informationen komisch
vorkommen. Die Bewertung von Auskünften sollte immer nach der Plausibilität der
Erklärungen erfolgen. Es ist wichtig zu vergleichen und er/sie empfindet deshalb
auch Diskussionsforen als sehr hilfreich. Es werden deshalb von TN6 immer noch
einmal alle Informationen extra in „Google“ eingegeben und nachgeforscht, um her-
auszufinden, ob das wirklich stimmen kann bzw. Abweichungen auftauchen
Es wurde darauf hingewiesen, dass der kritische Umgang mit Informationen immer
mit dem Ernst der Lage und dem Schweregrad der Beschwerden zusammen hängen
(TN1 und TN3).
Sehr interessant waren die Aussagen, die auf die Auswirkungen von Internetinforma-
tionsplattformen hinwiesen. Es wurde angemerkt, dass die Informationen im Internet
die Menschen auch verunsichern können und sie deshalb auch wegen „Kleinigkei-
ten“ einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen bzw. sich Medikamente besorgen. Das könnte
durchaus im Interesse der Pharmaindustrie sein, so ein Verdacht. Es soll auch öfter
vorkommen, so wird vermutet, dass die Informationen über Krankheiten übertrieben
dargestellt werden. Als Beispiel gab sie/er an, dass wenn man eine einfache Verküh-
lung hat und im Internet nachforscht, zu dem Schluss kommt, dass es auch ein Lun-
geninfarkt sein könnte (TN2 und TN5). Daher empfiehlt TN5 Informationen aus dem
Internet immer mit Vorsicht zu genießen und zur Sicherheit immer zum Arzt zu ge-
hen, da dieser keinesfalls ersetzt werden kann.
Weiteres wurde die Gruppe noch gefragt, ob sie glauben, dass ein kritischer Umgang
mit den Informationen aus dem Internet von der Bildung der Person abhängt.
Während einige Interviewpartner (TN 1, 5 und 6) sehr wohl diese Meinung vertreten
und glauben, dass Menschen mit niedrigerer Bildung dem Gelesenen schneller
Glauben schenken würden, macht nur TN2 die Nutzung und das Vertrauen in Infor-
mationen eher vom Alter abhängig. Seiner/Ihrer Meinung nach wissen ältere Men-
schen nicht einmal, dass es solche Plattformen gibt.
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4.4. Arzt/Ärztin – PatientIn Beziehung
Was das Vertrauen zu ÄrztInnen betrifft, sagte TN5, dass ÄrztInnen nicht immer ge-
nau wissen können, welche Heilmethode nun die beste für den/die PatientIn ist. Ärz-
tInnen wählen in jedem Fall ein Medikament als Heilmethode und wissen gar nicht
über alle Möglichkeiten der Alternativmedizin (u.a. auch Sport als Heilmethode) Be-
scheid. Deswegen sucht TN5 auch im Internet nach Informationen über Alternativ-
medizin. TN3 untermauerte diese Behauptung, glaubt aber, dass viele Menschen
nicht zufrieden mit dem/der Arzt/Ärztin sein würden, wenn diese/r kein Medikament
verschreibt, sondern nur mit einem gut gemeinten Ratschlag (zB „Treiben Sie mehr
Sport“) weiterhilft. Es sei vor allem die ältere Generation, die so denkt, so TN3.
Seite 38 von 54
TN2 vertraut völlig auf die Medikation des/der Arztes/Ärztin und informiert sich auch
vor dem Arztbesuch nicht im Internet. Hingegen schätzt sich TN3 als der PatientIn-
nentyp „Konsument“ ein, weil er sich zusätzlich zur Medikation des/der Arztes/Ärztin
über Alternativen im Internet erkundigt, trotzdem aber auch die Dienstleistung
vom/von der Arzt/Ärztin sehr schätzt.
TN6 würde sich als mündige/r Patient/In einschätzen, welche/r mit einer Fülle von
Information kritisch umgehen und diese auch richtig einsetzen kann. Er/Sie ist aber
genauso auch KonsumentIn, die sowohl die Leistung vom/von der Arzt/Ärztin in An-
spruch nimmt, aber auch die Informationsleistung des Internets.
4.5. PatientInnenwege
TN3 sucht den/die Arzt/Ärztin nur dann auf, wenn er/sie glaubt, die Erkrankung sei
ernsthaft. Der erste Weg für ihn/sie ist zum/zur AllgmeinmedizinerIn. Erfährt er/sie
nach einer gewissen Zeit nach diesem Arztbesuch keine Besserung, wird sofort
der/die Facharzt/Fachärztin aufgesucht, anstatt noch einmal zum/zur Haus-
arzt/Hausärztin zu gehen. TN2 meint, sich einen Weg ersparen zu können, wenn
er/sie gleich zum/zur Facharzt/Fachärztin geht und den Weg zum/zur Haus-
arzt/Hausärztin auslässt, sofern er/sie den/die richtige/n Facharzt/Fachärztin wählt.
Natürlich komme dies auch auf die Ernsthaftigkeit der Krankheit an. Bei einer Stan-
dard-Erkrankung wie Grippe sei der Weg zum/zur Hausarzt/Hausärztin natürlich
sinnvoll.
TN1 entscheidet sich dann zum/zur Arzt/Ärztin zu gehen, nachdem er/sie sich im In-
ternet informiert hat und keine adäquate Information zu finden war.
TN5 vertraut auf ihre/seinen Hausärztin/Hausarzt und findet, dass der erste Weg im-
mer der zum/zur Hausarzt/Hausärztin sein sollte, wenn man sich unsicher über Be-
schwerden ist. Der/Die Hausarzt/Hausärztin überweist dann sowieso zum/zur zu-
ständigen Facharzt/Fachärztin.
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4.6. Einschätzung zukünftige Entwicklung
Im Zuge des Interviews wurden die TN auch gefragt, wie sie die zukünftige Entwick-
lung einschätzen. Hierzu merkte TN5 an, dass die ÄrztInnen seiner/ihrer Meinung
nach in Zukunft besser informiert sein müssen. Begründet wurde das damit, dass
ihrer/seiner Einschätzung nach man dem/r Arzt/Ärztin früher einfach geglaubt hat,
weil er/sie ja ein/e „StudierteR“ ist. Heute wird vieles was der/die Arzt/Ärztin sagtvon
(jungen) Menschen, nachdem sie sich vorher anderweitig informiert haben, häufiger
in Frage gestellt. Alle glauben, dass diese Entwicklung positiv für das PatientInnen-
wohl ist.
TN2 ist außerdem der Meinung, dass der/die Arzt/Ärztin kein Substitut ist, vor allem
bei schwereren Krankheiten. Das Internet biete die Möglichkeit, erste persönliche
Diagnosen zu stellen. Ab einem gewissen Schweregrad der Krankheit nütze einem
das Internet dann auch nichts mehr.
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5. FAZIT – CHANCEN & RISIKEN FÜR DAS GESUNDHEITSSYSTEM
Medizin und Internet – diese beiden Begriffe erscheinen durch die kontemporäre
Wissensgesellschaft untrennbar miteinander verbunden zu sein. Das Internet bietet
wissbegierigen Laien die Möglichkeit sich schnell und unkompliziert Zugang zu In-
formationen über Krankheit und Gesundheit zu verschaffen, ohne einen/eine
Arzt/Ärztin zu Rate ziehen zu müssen. Gesundheitsplattformen wie www.netdoktor.at
spielen hierbei eine zentrale Rolle. Nicht nur in Österreich tauchten in den vergange-
nen Jahren viele derartige medizinische Internetseiten auf, die Informationen zum
Thema Prävention, Kuration und Rehabilitation von Krankheiten anbieten.
In diesem Forschungsprojekt konzentrierten wir uns auf die Frage, wie sich der Ge-
brauch von Gesundheitsinformationsplattformen auf das Verhalten der NutzerInnen
im Gesundheitssystem auswirkt. Es wurden ExpertInneninterviews durchgeführt und
eine Fokusgruppe, die sich aus NutzerInnen medizinischer Websites zusammensetz-
te, befragt.
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ExpertInnen gut geheißen, sie betonen jedoch, dass es sich zB beim HONcode nur
um formale Kriterien handelt, die leicht zu erfüllen sind.
Grundsätzlich sollte daher kritisch mit den Informationen umgegangen und auf das
Impressum, die Finanzierung der Webseite und etwaige Qualitätssiegel geachtet
werden. Die Befragung der Fokusgruppe ergab, dass die TN nicht auf bestimmte
Qualitätsmerkmale achten, da hier die Aufklärung fehlt. NutzerInnen von medizini-
schen Webseiten zu befähigen, selbst die Qualität von medizinischen Informationen
richtig einschätzen zu können, wäre ein vielversprechender Lösungsansatz, aber
auch schwieriger Weg. Der leichte und niederschwellige Zugang zu Gesundheitsin-
formationen birgt einen großen Unsicherheitsfaktor in sich, da es durch die Flut an
Informationen für NutzerInnen immer schwieriger wird, gute und medizinisch relevan-
te Informationen zu selektieren und diese auch entsprechend anzuwenden.
Die TN der Fokusgruppe vertreten die Meinung, dass ÄrztInnen zukünftig wahr-
scheinlich noch besser informiert sein müssen, da durch den gestiegenen Informati-
onsgrad der PatientInnen auch detailliertere Fragen an den/die Arzt/Ärztin auftau-
chen könnten.
Die Informiertheit der PatientInnen durch das Internet kann dem/der Arzt/Ärztin die
Behandlung des/der PatientIn erschweren, aber auch erleichtern.
Erschwerend wirkt, wenn PatientInnen mit Halbwissen bis hin zu Falschinformationen
aus dem Internet in die Praxis kommen. Der/Die Arzt/Ärztin benötigt Zeit und Geduld
die Information aus dem Internet zu erläutern und richtigzustellen.
Die gemeinsame Entscheidungsfindung mit mündigen PatientInnen, welche gut in-
formiert sind und kooperativ mit dem/der Arzt/Ärztin zusammenarbeiten, könnte die
Behandlung hingegen erleichtern.
Die verstärkte Nutzung von Internetplattformen kann sich somit auf die Arzt/Ärtzin-
PatientIn-Beziehung auswirken. Diese Meinung wurde sowohl von ExpertInnen als
auch von den TN der Fokusgruppe bestätigt.
Man kann jedoch nicht pauschal beantworten, ob ÄrztInnen die Informiertheit des/der
PatientIn wünschen oder nicht. Diese Antwort ist individuell von den Erwartungen
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des/der Arztes/Ärztin an den/die PatientIn abhängig, soweit eben deren Aufge-
schlossenheit für eine gemeinsame Entscheidungsfindung entwickelt ist.
Eine weitere Studie „Virtuell informiert: Das Internet im medizinischen Feld“ unterteilt
die PatientInnen in drei Gruppen: mündige PatientInnen, unmündige PatientInnen
und KonsumentInnen. (Felt 2010: 11-13) In unserer Untersuchung wird deutlich klar,
dass es unterschiedliche Arten von PatientInnen gibt.
Weiters wird in der Literatur (Tautz 2002: 108) betont, dass es enorm wichtig ist, Nut-
zerInnen so zu befähigen, dass sie selbst kompetent die Informationsqualität beurtei-
len können. Wir konnten in etwa dieselben Schlüsse aus den Aussagen, die in der
Fokusgruppe gefallen sind, ziehen. Die TN sagten aus, dass es zu wenig Aufklärung
bzgl. Qualitätsmerkmale auf medizinischen Webseiten gibt.
Bei den Ergebnissen unserer Untersuchungen muss beachtet werden, dass an der
Fokusgruppenerhebung ausschließlich StudentInnen zwischen 20 und 30 Jahren
teilnahmen. Differente Altersgruppen und Altersschichten würden eventuell andere
Ergebnisse liefern. Breiteren Untersuchungsfeldern konnten wir leider keine Beach-
tung schenken, da diese Untersuchungen unseren Projektrahmen überstiegen hät-
ten.
Seite 43 von 54
Ein unerwartetes Ergebnis war, dass sich die PatientInnenwege kaum bis nicht ver-
änderten. Dies liegt daran, dass den HausärztInnen nach wie vor noch sehr viel Ver-
trauen geschenkt wird.
Angesichts der Ergebnisse ist anzunehmen, dass durch die Informiertheit der Patien-
tInnen neue An- und Herausforderungen für die ÄrztInnen entstehen. Sie brauchen in
jedem Fall mehr Überzeugungskraft und Zeit, den PatientInnen zu helfen, um die im
Internet gefundenen Informationen richtig einzuordnen und Unklarheiten aus dem
Wege zu schaffen. In Zukunft werden PatientInnen vermehrt individuelle Beratung
wünschen.
In Hinblick auf die Einschätzung der Informationsqualität sollte in Zukunft mehr Fokus
auf die Aufklärung der NutzerInnen gelegt werden. Die Anstrengungen die bisher in
diese Richtung unternommen wurden, wie zB durch Aufklärungsbroschüren von di-
versen Stellen, waren bis jetzt noch nicht ausreichend.
Durch staatliche Stellen können den Falschinformationen in den Internetinformati-
onsplattformen Abhilfe geschaffen werden. Ein Schritt in diese Richtung könnte das
österreichische Gesundheitsportal www.gesundheit.gv.at darstellen, sowie die zu-
künftige elektronische Gesundheitsakte (ELGA), mit der eine Vernetzung und Ver-
bindung zwischen allen österreichischen Akteuren im Gesundheitswesen geplant ist
(ELGA: online).
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Diskussionen rund um die Zulassung des Internetarztes Dr.Ed.com (www.dred.com)
zeigen, dass hier noch viel Potential liegt, aber auch noch viele Fragen bzgl. Chan-
cen und Risiken solcher Angebote offen sind.
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6. LITERATURVERZEICHNIS
Konsument (2007): Medizinseiten im Internet - Rat beim Online Doktor. In: Konsu-
ment, 3/2007; URL:
http://www.konsument.at/cs/Satellite?pagename=Konsument%2FMagazinArtikel%2F
Detail&cid=29872, DL: 19.03.2012
Khresmoi (2012): Consortium, URL: http://www.khresmoi.eu/consortium/, DL:
31.05.2012
Seite 46 von 54
Lamnek, S. (2010): Qualitative Sozialforschung, Lehrbuch; 5. vollständig überarbei-
tete Auflage; Beltz Verlag, Landsberg
Piso, Brigitte (2007): Health Literacy- Stärken und Schwächen des Konzepts sowie
praktische Konsequenzen für die Gesundheitskommunikation, URL:
http://public-health.meduni-graz.at/archiv/Mastersarbeiten/Masterarbeit_Piso.pdf
Stetina, Birgit / Kryspin-Exner, Ilse (2009): Gesundheit und neue Medien. Psycho-
logische Aspekte der Interaktion mit Informations- und Kommunikationstechnologien.
Wien: Springer Verlag
Tautz, Frederik (2002): E-Health und die Folgen. Wie das Internet die Arzt-Patient-
Beziehung und das Gesundheitssystem verändert. Frankfurt/Main: Campus Verlag
Seite 47 von 54
WHO (1998):Health Promotion Glossary,
URL: http://www.who.int/healthpromotion/about/HPR%20Glossary%201998.pdf, DL:
04.03.2012
7. ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1: Internetzugang und Internetnutzung 2011 (Statistik Austria 2012: online) ......... 5
Abbildung 2: Dimensionen Forschungsgebiet ........................................................................ 7
Abbildung 3: Logo HONcode ................................................................................................12
Abbildung 4: Aufteilung der NutzerInnen nach Geschlecht (ÖWA 2011: online) ...................19
Abbildung 5: NutzerInnen von www.netdoktor.at nach Alter (ÖWA 2011: online) .................19
Abbildung 6: NutzerInnen von www.netdoktor.at nach höchster abgeschlossener Bildung ...20
Abbildung 7: Vereinfacht dargestellte Funktionsweise Khresmoi (Khresmoi 2012: online)....31
8. TABELLENVERZEICHNIS
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FRAGEBOGEN
erstellt von:
Brandstätter Silvia / Forstner Sandra / Hartl Sabine / Kurzmann Birgit /
Plattner Tanja / Rauchegger Anna / Wesp Lisa
LVA: Projektmanagement II
LVA-Nr. 229.033
LVA-Leitung: Mag.a Dr.in Angela Wegscheider
DDr. Paul Eiselsberg
Datum: Juni 2012
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Fragebogen zur Ermittlung der Auswirkungen von Gesundheits-
Informationsplattformen wie www.netdoktor.at auf das Verhalten der NutzerInnen im
Gesundheitssystem.
Vielen Dank, dass Sie sich einen Moment Zeit für unsere Studie nehmen.
Wir garantieren Ihnen, dass diese Befragung völlig anonym durchgeführt wird und die
Daten streng vertraulich behandelt werden.
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5. Wenn ja, wodurch wurden Sie auf www.netdoktor.at aufmerksam?
durch eine Empfehlung
durch eine Anzeige in einer Tageszeitung / Fachzeitschrift
durch Freunde/Bekannte/Familie
Werbebanner im Internet
Auswertung einer Suchmaschine
Sonstiges: _____________________________________________________________
zu informieren.
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Ich verwende das Internet vor dem Arztbesuch. 1 2 3 4 5
ihm/ihr komme.
Ich erhalte umfassende Informationen über den Krankheitsverlauf 1 2 3 4 5
wichtig
↓ ↓ ↓
te zur Qualitätssicherung
Finanzielle Unabhängigkeit des/r AnbieterIn 1 2 3 4 5
einer Gesundheitsplattform
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Allgemeine Informationen
9. Geschlecht
männlich weiblich
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15. Ihr monatliches Haushalts – NETTO – Einkommen (inkl. aller Bezüge) beträgt in
etwa:
unter € 1.000
zwischen € 1.001 und € 1.500
zwischen € 1.501 und € 2.000
zwischen € 2.001 und € 2.500
zwischen € 2.501 und € 3.000
mehr als € 3.001
Viele herzlichen Dank, dass Sie sich an der Umfrage beteiligt haben!
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