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Geschlechtsspezifische psychosoziale Determinanten

in der kardiologischen Rehabilitation


Qualitative / quantitative Analyse der Nachhaltigkeit

Quelle: www.enayati.at

Forschungsbericht
Impressum

Eigentümer, Herausgeber und Verleger:


Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik
Johannes Kepler Universität Linz
Altenbergerstraße 69
A-4040 Linz Erscheinungsjahr: 2010

Die vorliegende Forschungsarbeit unter dem Titel „Geschlechtsspezifische psychosoziale De-


terminanten in der kardiologischen Rehabilitation“ wurde am Institut für Gesellschafts- und
Sozialpolitik an der Johannes Kepler Universität Linz, Österreich, im Rahmen der Lehrveran-
staltung Projektmanagement erstellt.

Wissenschaftliche Leitung: Auftraggeber:


Dr.in Anna Maria Dieplinger Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Eber
Dr.in Angela Wegscheider
Mag.a Sandra Hintersteiner Institut für Präventiv- und
Rehabilitationsmedizin Cardio-Vital Wels
Studierende:
Blöchl Martina, Bretterbauer Birgit, Buchmayr Melanie, Dürnberger Andreas, Fröhlich
Mario, Fuchs Martina, Gruber Gabriela, Hochmeier Paul, Hofer Stefanie, Holzinger Philipp,
Holzner Hannes, Kröpfl Martina, Manolova Sonia, Mülleder Manfred, Murauer Elisabeth,
Murauer Evelin, Rebhann Eva-Maria, Rrahimi Mirvete, Sadikaj Fiton, Sageder Julia, Schiller
Franz, Schmiedseder Carina Astrid, Silber Katharina Christina, Sueti Astrid Doris, Tichy
Josef Rudolf, Weigl Petra, Winkler Caroline Claudia

Lektorat: Grafische Gestaltung/Layout:


Fuchs Martina Melanie Buchmayr
Rebhann Eva-Maria
Silber Katharina
Weigl Petra
Dr.in Anna Maria Dieplinger
Dr.in Angela Wegscheider

Die Rechte für Nachdruck und Veröffentlichung liegen beim Institut für Gesellschafts- und
Sozialpolitik an der Johannes Kepler Universität Linz.

-2-
Abstract

Im Auftrag des Instituts für Präventiv- und Rehabilitationsmedizin Cardio-Vital Wels, unter
der ärztlichen Leitung von Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Eber, haben 27 Studierende der Jo-
hannes Kepler Universität Linz, die Erhebungen der Untersuchung „Geschlechtsspezifische
psychosoziale Determinanten in der kardiologischen Rehabilitation“ durchgeführt. Die wis-
senschaftliche Betreuung erfolgte durch Frau Dr.in Anna Maria Dieplinger, Frau Dr.in Angela
Wegscheider und Mag.in Sandra Hintersteiner.

Im Mittelpunkt der Studie „Geschlechtsspezifische psychosoziale Determinanten in der kar-


diologischen Rehabilitation“ stehen vier zentrale Forschungsbereiche. Der erste Teil dieser
Studie wird die Inanspruchnahme der ambulanten Rehabilitation von Frauen untersucht. Mit
der qualitativen Methode der ExpertInneninterviews wird erhoben, welche Gründe für die ge-
ringe Teilnahme von Frauen an der ambulanten kardiologischen Rehabilitation bei Cardio Vi-
tal sprechen.

Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Analyse der medizinischen Daten jener PatientInnen
von Cardio Vital, die sich im Zeitraum von 2007 bis 2009 in ambulanter Rehabilitationsbe-
handlung bei Cardio Vital befanden.
Bei der Analyse der quantitativen Daten in der Phase 2 (medizinische Parameter wie, BMI,
Blutdruck, Cholesterin, Blutzucker, etc.) können geschlechtsspezifische Unterschiede nach-
gewiesen werden. Die Messwerte werden zu Beginn der Phase 2 mit den Werten am Ende
derselben Phase verglichen. Es kann gesagt werden, dass die kardiovaskulären Risikoparame-
ter systolischer Blutdruck und Nüchternblutzucker im Verlauf der Phase 2 signifikant verbes-
sert werden konnten. Die Fettstoffwechselparameter LDL-Cholesterin und Triglyzeride wur-
den mit Ausnahme von HDL-Cholesterin zudem ebenfalls signifikant verbessert.

Der dritte Teilbereich der Studie behandelt, wie die erforderliche Lebensumstellung durch die
ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen des Cardio Vital von den PatientInnen aufgenommen
bzw. langfristig umgesetzt wurde. Mithilfe des für diese Forschung entwickelten „Turnusta-
gebuches“ und eines soziodemografischen Fragebogens wurde erhoben, welche Faktoren für
eine erfolgreiche ambulante Herz-Rehabilitation bedeutend sind.

-3-
Im Anschluss daran bezieht sich der vierte Teilbereich der Studie auf eine geschlechterspezi-
fische Nachhaltigkeitsanalyse der drei Säulen der Rehabilitation: Ernährung, Bewegung und
psychologisches Wohlbefinden. Mittels eines teilstandardisierten qualitativ/ quantitativen
Fragebogens werden die geschlechterspezifischen Unterschiede im Verhalten der ehemaligen
Reha-PatientInnen (telefonischer Befragung von 48 ehemaligen Reha-PatientInnen) hinsicht-
lich der drei genannten Forschungsdimensionen retrospektiv erhoben und analysiert. Hier
können, je nach Dimension, Unterschiede und Langzeiterfolge der kardiologischen Rehabili-
tation nachgewiesen werden.

-4-
Vorwort

Die Lehrveranstaltung „Projektmanagement I und II“ umfasst die Lerninhalte Methodenkom-


petenz, empirische Sozialforschung, Projektkompetenz, Kommunikation und Kooperation mit
den AuftraggeberInnen, Präsentation und Publikation. Die Studierenden hatten die Aufgabe,
in einem Jahr ein Projekt von der Auftragserteilung bis zur Abgabe eines fertigen Berichtes
selbstständig koordiniert mit den AuftraggeberInnen zum Abschluss zu bringen.

In Zusammenarbeit mit dem Cardio Vital Wels wurde das Projekt „Geschlechtsspezifische
psychosoziale Determinanten in der kardiologischen Rehabilitation“ unter Anleitung von Frau
Dr.in Angela Wegscheider und Frau Dr.in Anna Maria Dieplinger mit großen Engagement der
nachfolgende Studierenden durchgeführt:
Blöchl Martina, Bretterbauer Birgit, Buchmayr Melanie, Dürnberger Andreas, Fröhlich
Mario, Fuchs Martina, Gruber Gabriela, Hochmeier Paul, Hofer Stefanie, Holzinger Philipp,
Holzner Hannes, Kröpfl Martina, Manolova Sonia, Mülleder Manfred, Murauer Elisabeth,
Murauer Evelin, Rebhann Eva-Maria, Rrahimi Mirvete, Sadikaj Fiton, Sageder Julia, Schiller
Franz, Schmiedseder Carina Astrid, Silber Katharina Christina, Sueti Astrid Doris, Tichy
Josef Rudolf, Weigl Petra, Winkler Caroline Claudia

Die StudentInnen der Studienrichtung Sozialwirtschaft zeichneten sich durch besonders hohes
Engagement, theoretisches Fachwissen und statistische Methodenkompetenz sowie kollegia-
len Teamgeist aus. Viel Arbeit, Geduld und Durchhaltevermögen wurde allen Beteiligten ab-
verlangt. Aus diesem Grund möchten wir – die Lehrveranstaltungsleiterinnen – der Leistung
der Studierenden in der Forschung unseren größten Respekt aussprechen. Herzlichen Dank
für die gute Teamarbeit!

Wir bedanken uns beim gesamten Team des Cardio Vital Wels – besonders bei
Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Eber, Dr. Sahba Enayati und Mag. Norbert Mürzl für den Auf-
trag und die Möglichkeit, Wissenschaft praktisch zur Wirklichkeit werden zu lassen. Wissen-
schaft braucht Praxis und Realität – wir sind stolz, einen Beitrag für die Verbesserung der Ge-
sundheitsversorgung der oö. Bevölkerung leisten zu dürfen.
Dr.in Angela Wegscheider
Dr.in Anna Dieplinger

-5-
Inhaltsverzeichnis

EINLEITUNG .......................................................................................................................... 9

1. PROJEKTBESCHREIBUNG ....................................................................................... 10

Forschungsdesign ................................................................................................................... 11

Zeitplanung und Ablauf des Forschungsprojektes ............................................................. 12

2. EXPERTINNENINTERVIEW ..................................................................................... 14

Einleitung ................................................................................................................................ 14

Grundlegung ........................................................................................................................... 15

Methodisches Vorgehen ......................................................................................................... 17

Vorbereitende Phase .............................................................................................................. 17

Durchführung des Interviews ............................................................................................... 18

Die ExpertInnen ..................................................................................................................... 18

Die Auswertungsphase ........................................................................................................... 18

Der Codeplan .......................................................................................................................... 18

Ergebnisse ............................................................................................................................... 19

Der Bekanntheitsgrad des Missverhältnisses zwischen Patientinnen und Patienten ...... 19

Motivation und Aufklärung .................................................................................................. 20

Zuweisungskontrolle zur REHA ........................................................................................... 21

Der Kostenfaktor im Zusammenhang mit der Rehabilitation ........................................... 22


2.1.1 Selbstkosten .............................................................................................................. 22
2.1.2 Kosten der Leistungsträger....................................................................................... 22

Unterschiedliche Eintrittswahrscheinlichkeiten eines kardiologischen Ereignisses ........ 22

Patientinnen weisen im Vergleich zu Männern eine unterschiedliche Symptomatik auf 23

Die Copingstrategien .............................................................................................................. 23

Die Zuweisung zur ambulanten oder stationären Rehabilitation ...................................... 25

-6-
Der sozioökonomische Status und Rehabilitation ............................................................... 26

Frauen und Familie ................................................................................................................ 26

Berufstätigkeit und Rehabilitation ....................................................................................... 27

Migration und Rehabilitation ............................................................................................... 27

Zusammenfassung und Ausblick .......................................................................................... 27

3. DATENAUSWERTUNG CARDIO VITAL ................................................................ 29

Body Mass Index (BMI) ......................................................................................................... 30

Maximale Leistung des tabellarischen Sollwertes (TSW) .................................................. 33

Cholesterin .............................................................................................................................. 34

Triglyceride ............................................................................................................................. 34

Nüchternblutzucker (NBZ) ................................................................................................... 35

3.1. Methode und Datenbeschreibung .................................................................................. 35

Ergebnisse ............................................................................................................................... 36
3.1.1 Deskriptive Beschreibung der TeilnehmerInnen ...................................................... 36
3.1.2 Biometrische Werte .................................................................................................. 37
3.1.3 Ergometrische Werte ................................................................................................ 40
3.1.4 Laborwerte ............................................................................................................... 44

Zusammenfassung .................................................................................................................. 49

4. TURNUSTAGEBÜCHER ............................................................................................. 51

Teilnehmende Beobachtung – Ernährungsschulung Wels am 24. November 2009 ......... 51

Forschungsdesign ................................................................................................................... 52

5. NACHHALTIGKEIT .................................................................................................... 57

Forschungsdesign ................................................................................................................... 58
Demographische Merkmale - Frauen ................................................................................... 60
Die Rehabilitationsmaßnahmen - Frauen ............................................................................. 61
Demographische Merkmale - Männer.................................................................................. 63
Die Rehabilitationsmaßnahmen - Männer............................................................................ 64
Unterschiede zwischen den Geschlechtern .......................................................................... 65

Die drei Säulen der Rehabilitation – Ernährung ................................................................ 68

-7-
Ernährungsgewohnheiten allgemein .................................................................................... 68
Zusammenhänge gesamt ...................................................................................................... 73
Ernährungsgewohnheiten Frauen ......................................................................................... 75
Ernährungsgewohnheiten Männer........................................................................................ 80
Unterschiede zwischen den Geschlechtern .......................................................................... 84

Die drei Säulen der Rehabilitation – Bewegung .................................................................. 85


Bewegungsverhalten der Frauen .......................................................................................... 85
Bewegungsverhalten der Männer ......................................................................................... 87
Unterschiede zwischen den Geschlechtern .......................................................................... 90

Die drei Säulen der Rehabilitation – psychisches Wohlbefinden ...................................... 92


Psychologisches Gleichgewicht der Frauen ......................................................................... 92
Psychologisches Gleichgewicht der Männer........................................................................ 98
Unterschiede zwischen den Geschlechtern ........................................................................ 103

Zusammenfassung ................................................................................................................ 105

6. ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE ......................................................... 108

7. TABELLENVERZEICHNIS ...................................................................................... 114

8. LITERATURVERZEICHNIS .................................................................................... 115

9. ANHANG ...................................................................................................................... 120

Brief: Anfrage für ein ExpertInneninterview .................................................................... 120

Interviewleitfaden für das Experteninterview ................................................................... 121

Regelung zum Vertrauens- und Datenschutz: Einverständniserklärung Studie „Cardio


Vital“ ..................................................................................................................................... 123

Turnustagebuch.................................................................................................................... 124

Projekthandbuch .................................................................................................................. 130

-8-
Einleitung

Geschlechtsspezifische Einflussfaktoren und psychosoziale Determinanten, warum sich Mann


oder Frau für einen Rehabilitation entschließen, sind im Untersuchungssetting mehrdimensio-
nal zu betrachten. D.h. die Motivatoren warum eine Rehabilitation nach einer kardiologi-
schen Erkrankung in Anspruch genommen wird, sind unterschiedlich. Die geschlechtsspezifi-
schen Unterschiede zeigen sich beim Erleben der Erkrankung, bei der Inanspruchnahme der
Rehabilitation und bei der Nachhaltigkeit.
Die Untersuchung wurde im Erhebungszeitraum 2009 – 2010 in vier Teilbereiche eingeteilt:
Einer qualitativen Studie – Befragung der ExpertInnen (MAXQDA 10), der quantitativen
Analyse medizinischer Parameter (n =139; SPSS), 48 Telefoninterviews und die Auswertung
des Turnustagebuches.
Im ersten Schritt wurden die Motive von Frauen und Männern zur Rehabilitation erfragt. Es
wurde angenommen, dass Frauen wegen familiärer Pflichten eher auf eine Rehabilitation ver-
zichten. Frauen sind seltener, aber wenn, dann im höheren Alter von KHK betroffen. Mit zu-
nehmendem Alter ist meist eine Co-Morbidität verbunden. Dadurch erfolgt, wenn überhaupt,
eine Zuweisung zur stationären Rehabilitation. Frauenspezifische Programme und spezifische
Motivatoren könnten Frauen veranlassen sich eher für eine Rehabilitation zu entschließen.
Bei der Analyse der quantitativen Daten in der Phase 2 (medizinische Parameter wie, BMI,
Blutdruck, Cholesterin, Blutzucker, etc.) können geschlechtsspezifische Unterschiede nach-
gewiesen werden. Die Messwerte werden zu Beginn der Phase 2 mit den Werten am Ende
derselben Phase verglichen. Es kann gesagt werden, dass die kardiovaskulären Risikoparame-
ter systolischer Blutdruck und Nüchternblutzucker im Verlauf der Phase 2 signifikant verbes-
sert werden konnten. Die Fettstoffwechselparameter LDL-Cholesterin und Triglyzeride wur-
den mit Ausnahme von HDL-Cholesterin zudem ebenfalls signifikant verbessert.
Der dritte Teilbereich der Studie behandelt, wie die erforderliche Lebensumstellung durch die
ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen des Cardio Vital von den PatientInnen aufgenommen
bzw. langfristig umgesetzt wurde. Mithilfe des für diese Forschung entwickelten „Turnusta-
gebuches“ und eines soziodemografischen Fragebogens wurde erhoben, welche Faktoren für
eine erfolgreiche ambulante Herz-Rehabilitation bedeutend sind.
Abschließend wird das geschlechterspezifische Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie
das Wohlbefinden (telefonischer Befragung von 48 ehemaligen Reha-PatientInnen) auf die
Nachhaltigkeit überprüft. Hier können, je nach Dimension, Unterschiede und Langzeiterfolge
der kardiologischen Rehabilitation nachgewiesen werden.

-9-
1. Projektbeschreibung

Das Projekt wurde in Abstimmung mit dem Auftraggeber (Cardio Vital Wels) in vier For-
schungsphasen eingeteilt. Einer qualitativen Studie – Befragung der ExpertInnen, der quanti-
tativen Analyse medizinischer Parameter, Telefoninterviews und die Auswertung eines Tur-
nustagebuches.
In der ersten Projektphase wurden bestehende Forschungsergebnisse recherchiert und analy-
siert. Forschungsmethoden und Forschungsfragen wurden definiert und nach standardisierten
wissenschaftlichen Kriterien und Instrumenten im Projektzeitraum von 2009 bis 2010 bear-
beitet.

Forschungsgegenstand:
Das Cardio Vital ist eine Rehabilitationseinrichtung, welche nach einer kardiologischen Er-
krankung eine ambulante Rehabilitation anbietet. Nach der Frühmobilisation im Krankenhaus
(Phase 1) kann eine ambulante Rehabilitation durchgeführt werden. Die ambulante Rehabila-
tionsmaßnahmen gliedern sich in zwei Phasen: Phase 2 (Dauer 4 bis 6 Wochen, etwa 3 Tage
in der Woche, je 2 bis 3 Stunden), anschließend sowie fakultativ: Phase 3 (Dauer bis 12 Mo-
nate, ca. 2 Stunden pro Woche).1
Ca. 85% dieser RehabilitationspatientInnen bei Cardio Vital sind Männer. Es stellte sich die
generelle Frage: „Warum im Vergleich zu den Männern ungleich weniger Frauen die ambu-
lante Reha-Maßnahme in Anspruch nehmen?“
Forschungsfrage 1
„Welche genderspezifischen Unterschiede ergeben sich im Hinblick auf die Inanspruch-
nahme der kardiologischen Rehabilitation?“
Forschungsfrage 2

„Welche genderspezifischen Unterschiede ergeben sich in Bezug auf die Nachhaltigkeit im


Bereich Ernährungsumstellung, Bewegungsumstellung und Wohlbefinden?“
Forschungsfrage 3
„Welche genderspezifischen Unterschiede ergeben sich bei der laufenden Betreuung durch
Cardio Vital?“

1
Cardio-Vital, http://www.gesundheit-wels.at/ghz/resources/375018472628813707_516466535658124907.pdf).

- 10 -
Ziel der Studie ist es, sowohl geschlechtspezifische wie auch psychosoziale Differenzen bei
Motivation, der Inanspruchnahme und der Nachhaltigkeit am Beispiel der ambulanten kardio-
logischen Rehabilitationsmaßnahme von Cardio Vital in Wels zu untersuchen.
Das qualitative / quantitative Forschungsdesign wurde nach geschlechtsspezifischen psycho-
sozialen Determinanten strukturiert. Mittels eines Indikatorenmodells wurden folgende Di-
mensionen untersucht:
 Zuweisung

 Datenauswertung

 Veränderungen im Lebensstil

 Nachhaltigkeit

Forschungsdesign
Mittels eines Forschungshandbuches, Meilensteinplanes und der Auswahl der vier Untersu-
chungsfelder wurden die TeilnehmerInnen der Projektgruppe in Studienfachbereiche geglie-
dert. Die Datensammlung fand in Gruppen zu spezifischen Fragestellungen und mittels ent-
sprechender Methoden und Instrumentarien im Forschungszeitraum statt.
Im Rahmen einer Exkursion zu Cardio Vital wurden gemeinsam mit Herrn Dr. Sahba Enayati,
der VertreterInnen von Cardio Vital, der Forschungsfokus erarbeitet und Dimension, Ziele
und Nichtziele definiert.

Die qualitativ / quantitative Studie setzt sich aus drei methodischen Forschungsschwerpunk-
ten zusammen. ExpertInneninterviews, Auswertung der medizinischen PatientInnendaten, te-
lefonischer Interviews von ehem. PatientInnen und die Auswertung der Turnustagebücher.
Die Instrumente ExpertInnenleitfaden, Leitfaden für ein Telefoninterview, Turnustagebuch
und Auswertungsraster der medizinischen Daten wurden nach standardisierten Kriterien ent-
wickelt.

Der erste Teil der Untersuchung wurde als explorative Studie konzipiert, mit dem Ziel, die
Zuteilung durch MedizinerInnen, Motivatoren und mögliche Gründe für Rehaablehnung
durch die RehabilitationspatientInnen zu erheben. Mittels qualitative Interviews mit Frauen,
die sich bewusst gegen eine ambulante Rehabilitationentschieden haben, konnten Gründe für
die Nichtinanspruchnahme deskriptiv dargestellt werden. Das medizinische Personal wurde

- 11 -
hinsichtlich Einstellung, persönlicher Meinung und Sinnhaftigkeit einer Gender Rehabilitati-
on befragt.

In einer Nachhaltigkeitsanalyse (zweiter Teil) werden die Dimensionen Ernährungsumstel-


lung, Bewegungsumstellung und Wohlbefinden untersucht. Mittels eines teilstandardisierten
Fragebogens werden Frauen und Männer, die an einer Rehabilitation bei Cardio Vital teilge-
nommen haben, befragt. Die Grundgesamtheit der telefonischen Befragung setzte sich aus
allen PatientInnen von 2005 – 2009 zusammen.

Der dritte Teil hat zum Ziel folgende Forschungsfrage zu beantworten: „Welche Faktoren
führten zu einer Änderung des Ernähungsverhaltens?“ Mittels eines Turnustagebuches, wel-
ches von den PatienInnen in der Rehabilitation geführt wurden, konnte das Ernährungsverhal-
ten, medizinische Parameter, Gewohnheiten, Wohl- und Unwohlbefinden, Bewegung und
sonstige Anmerkungen dokumentiert werden.

Zeitplanung und Ablauf des Forschungsprojektes


Drei ForscherInnenteams erstellten Zeitpläne, die einzelne Arbeitsschritte dokumentieren und
planen. Mittels des Opensource Programmes GANTT war es möglich, den momentanen Soll-
Zustand der Projektphasen abzufragen. Die nachstehende Graphik zeigt das GANTT-
Zeitdiagramm. Zur Kontrolle des Projektfortschritts und zur Einhaltung des zeitlichen Rah-
mens wurde periodisch die Einhaltung der Meilensteine geprüft.

- 12 -
Abbildung 1: Zeitdiagramm GANNT Projektverlauf
2. ExpertInneninterview

Was sind die Ursachen der geringen Teilnahme von Frauen an der ambulanten Rehabi-
litation bei Cardio Vital?
Eine qualitative Analyse

Einleitung
Im Rahmen einer Studie bei Cardio Vital konnte festgestellt werden, dass bei der Inanspruch-
nahme der ambulanten Rehabilitation der Frauen-Anteil 15% beträgt.2 Im Rahmen der vorlie-
genden Studie soll mit einer qualitativen Methode, in Form von ExpertInneninterviews, ver-
sucht werden, die Gründe für die geringe Teilnahme von Frauen an der ambulanten Rehabili-
tation bei Cardio Vital zu erforschen. Die vorliegende qualitative Erhebung wurde auf
explorativer Basis in Anlehnung an die vorgeschlagenen Methoden der Grounded Theory3, 4

durchgeführt.

Die Forschungsfrage für die wissenschaftliche Untersuchung des Phänomens lautet:


„Warum nehmen im Vergleich zu Männern nur ca. 15% der Frauen eine ambulante kardiolo-
gische Rehabilitation nach einer kardialen Akuterkrankung in Anspruch?“

Um die Bedeutung einer gendergerechten Medizin hervorzuheben, werden in einem grundle-


genden Abriss die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei koronaren Herzerkrankungen be-
leuchtet.

Für die Beantwortung der Forschungsfrage wird das methodische Vorgehen der Analyse vor-
gestellt. Im Ergebnisteil werden die, aus der Untersuchung abgeleiteten, relevanten Katego-
rien hinsichtlich ihrer Wirkung auf Patientinnen untersucht und in Kernaussagen zusammen-
gefasst. Bei der Darstellung der Ergebnisse wird versucht, diese, soweit bekannt, mit Er-
kenntnissen aus vorliegender Fachliteratur zu vergleichen. In der Zusammenfassung werden

2
vgl. Dieplinger, Anna Maria/Wegscheider, Angela (Projektleitung) (2009): Psychosoziale Einflussfaktoren von Herzpatien-
tInnen - Eine qualitative und quantitative Erhebung; erstellt von Studierenden der Sozialwirtschaft der Johannes Kepler Uni-
versität. Linz: Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik
3
vgl. Glaser, B. G. / Strauss, A. L. (2008): The discovery of grounded theory: strategies for qualitative research. New
Brunswick, NJ [u.a.]: Aldine Transaction
4
vgl. Strauss, A. L. (1996): Basics of qualitative research <dt.> Grounded Theory: Grundlagen qualitativer Sozialfor-
schung. Strauss A. L. / Corbin, J. Aus d. Amerikan. von Solveigh Niewiarra ... Vorw. zur dt. Ausg. von Heiner
Legewie. Unveränd. Nachdruck der letzten Aufl. Weinheim: Beltz, Psychologie-Verl.-Union
nochmals jene Kategorien, denen eine erklärende Wirkung zugeschrieben wird hervorgeho-
ben. In einem Ausblick werden Anregungen für weitere Analysen zur Klärung der For-
schungsfrage erläutert.

Grundlegung
Die Kardiologie galt lange als geschlechterinsensitiver Bereich in der Gesundheitsforschung.
Bis in die 1980er Jahre gab es praktisch keine wissenschaftlichen Daten zur Diagnostik und
Therapie des Herzinfarktes bei Frauen. Bereits 1991 wurde von Bernadette Healy5 darauf hin-
gewiesen, dass Frauen nur auf der Basis von an Männern entwickelten diagnostischen und
therapeutischen Strategien behandelt würden und dass sie erst beweisen müssten, einen Herz-
infarkt zu haben, bevor sie auch wie ein Mann behandelt werden würden.

Die Inzidenz der Koronaren Herz-Krankheit (KHK) bei Frauen unterscheidet sich deutlich
von der bei Männern. Bei Frauen entwickelt sich eine Koronare Herz-Krankheit im Durch-
schnitt zehn Jahre später als bei Männern, und zwar zeitlich korrelierend mit dem Abfall des
Östrogenserumspiegels mit Beginn der Menopause6. Zum Zeitpunkt des Myokardinfarktes
weisen sie im Mittel um 3,9 mehr kardiovaskuläre Risikofaktoren aus als Männer mit 2,5.
Neben anderen Risikofaktoren, die sich von jenen der Männer unterscheiden, ist die Meno-
pause, unabhängig davon, ob natürlich oder durch Ovariektomie entstanden, der stärkste
kardiovaskuläre Risikofaktor.7

In der einschlägigen Literatur wird darauf verwiesen, dass die Verdachtsdiagnose der Korona-
ren Herz-Krankheit bei Frauen aufgrund einer teilweisen unterschiedlichen Symptomatik er-
schwert wird. Lediglich 32% der Frauen klagen über die klassischen Angina Pectoris-
Zeichen, die sich bei 69% der Männer zeigen.8

Das Zeitintervall, in welchem Frauen zu einer invasiven Diagnostik überwiesen werden, ist
gegenüber Männern wesentlich länger.

5
vgl. Healy, B. (1991): The yentl syndrome (Editorial). N Engl J Med 325: 274-276; zitiert bei Grande, G. (2008): Gender-
spezifische Aspekte der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation nach Herzinfarkt. In: Bundesgesundheitsblatt - Gesund-
heitsforschung - Gesundheitsschutz, 51. Berlin: Springer Medizin Verlag, S. 36
6
vgl. Bjarnason-Wehrens, B. / Mittag, O. / Schanwell, C.M. (2008): Frauenherzen schlagen anders. Blickpunkt DER MANN.
In: Wissenschaftliches Journal für Männergesundheit, 6 (4).
URL: http://www.kup.at/kup/pdf/7470.pdf, S. 32-40 (dl: 10. 05. 2010)
7
Ebenda, S. 33ff
8
Ebenda, S. 34

- 15 -
„Der Zeitraum vom Auftreten der ersten Beschwerden bis zur Koronarangiographie
ist bei Frauen mit anschließend angiographisch dokumentierter KHK länger als 6
Jahre. Im Vergleich dazu liegt diese Zeitspanne bei Männern im Mittel bei 9 Mona-
ten.“9

Grande10 folgert daraus, dass dieser Mangel an systematischem Wissen darauf hinweist, dass
Frauen im Vergleich zu Männern, mit Verdacht auf Herzinfarkt oder mit einer gesicherten
Prognose, weniger bedarfsgerecht versorgt werden.

In diesem Zusammenhang gewinnt eine Aussage von Kruck11 an Bedeutung, die in einem
Vortrag darauf hinweist, dass Frauen eine um ca. 17% höhere Letalität bei einem Herzinfarkt
aufweisen.

Tabelle 1: Geschlechterspezifische Letalität bei einem Herzinfarkt

Bezüglich der Inanspruchnahme von Rehabilitationmaßnahmen verweist Grande12 auf ameri-


kanische Studien, welche belegen, dass die Teilnehmerrate weiblicher Herzpatienten bis heu-
te, im Vergleich zu jener der Männer, geringer ist. Auch Bjarnason-Wehrens et al.13 stellen
fest, dass Frauen in der kardiologischen Rehabilitation unterrepräsentiert sind. In Anlehnung
an internationale Studien, kommen die AutorInnen weiters zu dem Schluss, dass Frauen eine
begonnene Maßnahme frühzeitig abbrechen. Die Gründe für die geringere Teilnahme sind
ihrer Meinung nach medizinischer (Komorbiditäten) und sozialer Art (sozioökonomischer
Status, Familienstand, Bildungsstand, Alter und Ethnizität).

9
Ebenda, S. 34
10
vgl. Grande, G. (2008): Genderspezifische Aspekte der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation nach Herzinfarkt. In:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 51. Berlin: Springer Medizin Verlag, S. 36
11
vgl. Kruck, I. (2007): Geschlechtsspezifische Unterschiede bei KHK.
URL:
http://www.aokgesundheitspartner.de/inc_ges/download/dl.php/bundesverband/dmp/imperia/md/content/gesundheitspartner/
bund/dmp/publikationen/khk_tagung_maerz_08/praesentation_kruck.pdf (dl: 05. 05. 10)
12
vgl. Grande, G. (2008): Genderspezifische Aspekte der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation nach Herzinfarkt. In:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 51. Berlin: Springer Medizin Verlag, S. 41
13
vgl. Bjarnason-Wehrens, B. / Mittag, O. / Schanwell, C.M. (2008): Frauenherzen schlagen anders. Blickpunkt DER
MANN. In: Wissenschaftliches Journal für Männergesundheit, 6 (4).
URL: http://www.kup.at/kup/pdf/7470.pdf, S. 36 (dl: 10. 05. 2010)

- 16 -
Wirksamkeit und Bedeutung von Rehabilitationsmaßnahmen dokumentiert Grande14 indem
sie auf durchgeführte Metaanalysen verweist. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten die
Rehabilitationmaßnahmen eine Reduktion der Mortalität um 20% bis 30%. Psychosozialen
Interventionen werden in diesem Zusammenhang ebenfalls starke Effekte zugeschrieben.

Auf die Bedeutung einer geschlechtersensiblen Rehabilitation weist Härtel15 (2009) hin. Sie
bezieht sich auf die Ergebnisse ihrer Langzeitstudien mit 200 Frauen und 300 Männern über
einen Zeitraum von zehn Jahren. Sie hält fest, dass die Rehabilitationsbedürfnisse von Frauen
und Männern nach einem Herzinfarkt unterschiedlich sind und nicht einfach auf das höhere
Alter der Frauen zum Zeitpunkt eines Infarktes zurückgeführt werden können.
„Die auch in internationalen Studien beobachtete Multimorbidität und schlechte psy-
chische Verfassung von Frauen mit KHK erfordert spezifische Rehamaßnahmen, de-
nen mit traditionellen Programmen nicht ausreichend Rechnung getragen wird.“16

Methodisches Vorgehen
Der Forschungszugang zur Erforschung der Gründe für die geringe Teilnahme von Frauen an
der ambulanten Rehabilitation bei Cardio Vital erforderte einen weitgehend offenen Zugang,
da auf wenig vorhandenes Material (insbesondere Vergleichsstudien) zurückgegriffen werden
konnte. Zudem war das Forschungsfeld sehr komplex und multifaktoriell in der Ziel- und Mit-
telausrichtung, was einen dynamischen und interaktiven Forschungsprozess nahe liegt. Die
Fragestellung erforderte eine offene, explorative Forschungsstrategie. Im Rahmen dieses Ab-
schnittes werden die einzelnen Schritte der Arbeit beschrieben.

Vorbereitende Phase
Mit dem Einverständnis des ärztlichen Leiters von Cardio Vital wurde festgelegt, eine qualita-
tive Untersuchung durchzuführen. Hierzu wurden seinerseits vier ÄrztInnen für die Durchfüh-

14
vgl. Grande, G. (2008): Genderspezifische Aspekte der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation nach Herzinfarkt. In:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 51. Berlin: Springer Medizin Verlag, S. 41
15
vgl.: Härtel, U. (2009): Geschlechtersensible Rehabilitation am Beispiel Herzinfarkt/KHK. Zusammenfassung.
URL:
http://www.muenchen.de/cms/prod1/mde/_de/rubriken/Rathaus/70_rgu/04_vorsorge_schutz/frau_und_gesundheit/pdf/haertel
_abstract.pdf (dl: 17. 05. 10)
16
Härtel, U. (2009): Geschlechtersensible Rehabilitation am Beispiel Herzinfarkt / KHK. Zusammenfassung.
URL:
http://www.muenchen.de/cms/prod1/mde/_de/rubriken/Rathaus/70_rgu/04_vorsorge_schutz/frau_und_gesundheit/pdf/haertel
_abstract.pdf (dl: 16. 05. 10)

- 17 -
rung eines ExpertInneninterviews namhaft gemacht. Zur Vorbereitung wurden die ExpertIn-
nen schriftlich kontaktiert, die Forschungsfrage mitgeteilt und der formale Rahmen, bezüglich
des Ablaufes, vorgeschlagen (Beilage1).

Durchführung des Interviews


Die Interviews wurden von zwei Personen des Forschungsteams auf Basis eines
Interviewerleitfadens durchgeführt (Beilage 2). Eine schriftliche Einverständniserklärung, um
die Daten für Forschungszwecke im Rahmen des Projektes verwenden und analysieren zu
dürfen, wurde eingeholt (Beilage 3). Vor den jeweiligen Interviews, die zwischen 30 und 40
Minuten dauerten, wurde nochmals die Forschungsfrage formuliert sowie auf die
ExpertInnenrolle der interviewten ÄrztInnen hingewiesen. Sämtliche Interviews wurden mit
Zustimmung den ExpertInnen mittels eines Diktiergerätes aufgenommen. Der Befragungs-
zeitraum erstreckte sich vom 03. Februar 2010 bis 02. März 2010.

Die ExpertInnen
Bei den ExpertInnen handelt es sich um ÄrztInnen des Krankenhauses Wels, und zwar um
zwei Ärztinnen und zwei Ärzte. Das Durchschnittsalter errechnet sich mit 38,2 Jahren (31, 35,
37, 52). Die ExpertInnen sind in den Funktionen OberärztInnen und AssistenzärztInnen auf
der kardiologischen Intensivstation tätig. Ihre durchschnittliche Berufserfahrung in der Kar-
diologie beträgt 11,2 Jahre (27, 9, 7, 2).

Die Auswertungsphase
Um die volle Komplexität der Interviews sicherzustellen, wurde die Transkription der Inter-
views von den InterviewerInnen durchgeführt. Im Rahmen einer ersten Auswertung wurden
die wesentlichen Codes für die Aussagen der ExpertInnen festgelegt. Eine zweite Auswertung
erfolgte mit dem Programm „MAXQDA 10“.

Der Codeplan
Die im Codeplan verwendeten Codierungen stellen die Kategorien für die Hauptargumente
dar, die nach Ansicht der ExpertInnen maßgebend für die Ablehnung einer ambulanten Reha-
bilitation von PatientInnen sind. Die relevanten Aussagen wurden nach einer Zuweisung zu

- 18 -
Subcodes einer eingehenden Analyse unterzogen und den folgenden Kategorien zugewiesen.
Im Einzelnen sind dies:
 der Bekanntheitsgrad des Missverhältnisses zwischen Patientinnen und Patienten
 Motivation und Aufklärung
 Zuweisungskontrolle zur Rehabilitation
 der Kostenfaktor im Zusammenhang mit der Rehabilitation
 unterschiedliche Eintrittswahrscheinlichkeiten eines kardiologischen Ereignisses
 unterschiedliche Symptomatik
 das Krankheitsverarbeitungsverhalten
 Zuweisungskriterien: ambulant oder stationär
 der sozioökonomische Status
 Frauen und Familie
 Berufstätigkeit und Rehabilitation
 Migration und Rehabilitation

Insgesamt wurden 125 Aussagen in den o.a. Kategorien berücksichtigt.

Ergebnisse
Die Ergebnisse werden im Rahmen der im Codeplan erarbeiteten Kategorien erläutert. Dabei
werden die einzelnen Codes zu wesentlichen Aussagesätzen verdichtet und jeweils in einer
zusammenfassenden Kernaussage wiedergegeben.

Der Bekanntheitsgrad des Missverhältnisses zwischen


Patientinnen und Patienten
Das Problem in Bezug auf das Missverhältnis Männer zu Frauen ist grundsätzlich bekannt.
Diese Tatsache ergibt sich sowohl aus Aussagen, die auf der Erfahrung der Ärzte basieren, als
auch an einem sichtbar geringen Anteil von Teilnehmerinnen in den Gruppen der ambulanten
Rehabiliation.

Da das vorherrschende Missverhältnis in der Forschungsfrage explizit angeführt wurde, ist die
Möglichkeit nicht auszuschließen, dass sich die Auskunftspersonen beim Interview an diesem
angeführten Verhältnis orientierten.

- 19 -
Zusammenfassende Kernaussage: Grundsätzlich ist das Missverhältnis bei den Interviewten
bekannt, obwohl zumindest für einen/eine Experte/Expertin die Größe des Missverhältnisses
überraschend war.

Motivation und Aufklärung


Diese Kategorie sollte Aufschluss darüber geben, ob sich die unterschiedliche Teilnahme an
Rehabilitationsmaßnahmen auf kommunikative Unterschiede zwischen Patientinnen und Ärz-
ten zurückführen lässt. Die einheitliche Meinung der Experten dazu ist, dass Patientinnen in
Bezug auf Rehabilitationsinformationen und Rehabilitationsempfehlungen nicht anders be-
handelt werden als Patienten. Charakteristisch für das Bemühen erscheint dieses nachstehende
Zitat:
„Ja wir reden sehr lange und sehr viel,…Prinzipiell würde ich die Männer als offener
beschreiben, Frauen sind eher skeptisch, primär beim ersten Ansprechen der Mög-
lichkeit einer Rehabilitation sind fast alle skeptisch. Da sehe ich ganz wenige Frauen,
die sofort ‚ja mach ich’ sagen. Eher so: ‚Naja, muss ich mir noch überlegen’. …erst
vor kurzem habe ich eine Patientin gehabt, da habe ich, glaube ich, fünf Tage jeden
Tag gesprochen, und sie auch. Ja, nein, ja, nein, nach einem Hin und Her hat sie
schließlich entschieden, nein sie will nicht, weil sie keine fixen Termine will. Das war
ihr Argument [von der Patientin, Anmerkung der VerfasserInnen].“17

Aufgrund der Tatsache, dass durch eine Nichtinanspruchnahme von Rehabilitationsmaßnah-


men auf einen Teil der Wiederherstellung von Gesundheit verzichtet wird, wurde die Einbe-
ziehung von psychologischen Diensten im Sinne von Überzeugungsarbeit hinterfragt. Hierzu
wird nachstehende Aussage eines/ einer Experten/ Expertin wiedergegeben:
„…ich bin ein Internist, der wirklich versucht auf seine Patienten sehr einzugehen und
die meisten haben auch Vertrauen, das spür ich auch und also ich denke, wenn ich da
keine Chance hab…, ich weiß es nicht, ich glaub die Patienten oder Patientinnen
würden sich zum Teil auch irgendwie nicht gut behandelt fühlen, wenn man dann sagt:
„jetzt schick ich ihnen noch den Psychologen, so quasi weil eigentlich sollten sie ja
das schon machen, da stimmt irgendwas bei ihnen nicht. Also da muss man schon sen-

17
Zitat einer/eines Expertin/Experten

- 20 -
sibel umgehen, gerade wenn es darum geht, einen Psychologen ins Spiel zu brin-
gen,…“18

Im Zusammenhang mit der Aufklärung über Rehabilitationsmaßnahmen und einer motivie-


renden Unterstützung bezüglich Inanspruchnahme von ärztlicher Seite, wurde von den Exper-
tInnen in erster Linie die freie Willensentscheidung der PatientInnen angeführt. Es wird aber
auch die Meinung vertreten, dass das bestehende Missverhältnis möglicherweise korrigiert
werden könnte, indem die medizinische Notwendigkeit zur Rehabilitation mehr betont und
eine intensivere Auseinandersetzung mit Gegenargumenten, welche von Patientinnen bezüg-
lich ambulanter Rehabilitation vorgebracht werden, erfolgen sollte.

Dies wird in der folgenden Aussage ersichtlich:


„Ich glaube schon, dass man da etwas tun muss…..., dass man mit den Frauen doch
noch eindringlicher spricht und sie in dem Bewusstsein ein bisschen modifiziert.“19

Zusammenfassende Aussage: Frauen wie Männer werden im gleichen Maße informiert.


Frauen werden als generell skeptischer gegenüber Rehabiliationsmaßnahmen eingeschätzt.
Als Prämisse steht die freie Entscheidung der PatientInnen im Vordergrund. Verbesserungen
werden nicht ausgeschlossen.

Zuweisungskontrolle zur REHA


Die Zuweisung zur (ambulanten/stationären) Rehabiliation wird aufgrund des Antrages der
behandelnden ÄrztInnen durchgeführt. Ob dieser Antrag genehmigt wird und ob die Patien-
tInnen die Rehabiliation dann tatsächlich in Anspruch nehmen, entzieht sich der Kenntnis der
zuweisenden ÄrztInnen. Lediglich bei Inanspruchnahme der Rehabiliation bei Cardio Vital
bzw. bei neuerlicher, medizinisch notwendiger Kontaktaufnahme zwischen PatientInnen und
den zuvor behandelnden ÄrztInnen ist ein Feedback gegeben.

Zusammenfassende Kernaussage: Ein grundsätzliches Feedback-System fehlt.

18
Zitat einer/eines Experten/Expertin
19
Zitat einer/eines Experten/Expertin

- 21 -
Der Kostenfaktor im Zusammenhang mit der Rehabilitation

2.1.1 Selbstkosten
Einer ablehnenden Haltung gegenüber Rehabilitationsmaßnahmen aufgrund der Befürchtung
einen Selbstkostenbeitrag leisten zu müssen, trifft laut der Mehrheit der ExpertInnen nicht zu.
Es sei jedoch nicht grundsätzlich von der Hand zu weisen, dass PatientInnen durchaus bereit
sind mehr Geld für ihr Risikoverhalten auszugeben als für medizinische Therapien.

Zusammenfassende Kernaussage: Vereinzelt wird an die ÄrztInnen die Frage gerichtet:


„Kostet mich das etwas?“ Aber es ist bisher noch nie vorgekommen, dass eine Patientin sagte:
„Das kann ich mir nicht leisten“. Der Selbstkostenbeitrag stellt kein Ablehnungskriterium dar.

2.1.2 Kosten der Leistungsträger


Alle ExpertInnen sagen, dass bei Angabe medizinisch notwendiger Begründungen, von Seiten
der Leistungsträger bisher noch keine Probleme bezüglich der Genehmigung von Rehabilita-
tionsanträgen aufgetreten sind.
Unabhängig vom Alter und Geschlecht wird bei begründeter medizinischer Notwendigkeit
dem Rehabilitationsantrag stattgegeben. Auch eine kostenbezogene Unterscheidung zwischen
ambulanter und stationärer Rehabilitation wird bei der Zuweisung nicht berücksichtigt.

Zusammenfassende Kernaussage: Bezüglich der Zuweisung zu ambulanter bzw. stationärer


Rehabilitation steht nicht der Kostenfaktor, sondern die medizinische Notwendigkeit, unab-
hängig des Alters und Geschlechts, im Vordergrund.

Unterschiedliche Eintrittswahrscheinlichkeiten eines


kardiologischen Ereignisses
Das Verhältnis von Männern und Frauen bezüglich des Eintretens einer Koronaren Herz-
Krankheit (KHK) wird von den ExpertInnen auf ca. 60% zu 40% geschätzt, d.h. der größere
Anteil der zu behandelnden Rehabilitationspersonen ist männlich. Als ein Risikofaktor für
eine KHK bei Frauen wird der Wegfall des hormonellen Schutzes in der Menopause angege-
ben. Darin liegt auch die Begründung, dass bei Frauen eine KHK im Durchschnitt um 10 Jah-
re später auftritt, als bei Männern. Werden Frauen bereits in jüngeren Jahren mit einer KHK

- 22 -
konfrontiert, so liegt die Ursache (lt. ExpertInnen) oft im Konsum von Zigaretten- und Anti-
babypillen.

Zusammenfassende Kernaussage: Ca. 2/3 der KHK-Patienten sind männlich und im Durch-
schnitt um 10 Jahre jünger als Frauen.

Patientinnen weisen im Vergleich zu Männern eine


unterschiedliche Symptomatik auf
Laut Aussage der ExpertInnen äußert sich bei männlichen Patienten eine KHK meist in einem
vernichtenden und Angst machendem Druckgefühl in der Brust, bei Frauen hingegen tritt
häufig eine verschleierte Symptomatik auf, deren Ernsthaftigkeit unter Umständen nicht so-
fort wahrgenommen wird.

Aufgrund der Tatsache, dass Frauen eine andere, als weniger bedrohlich eingeschätzte oder
atypische Symptomatik aufweisen, nehmen sie häufig erst zu einem späteren Zeitpunkt medi-
zinische Hilfe in Anspruch. Diese zeitliche Verzögerung bewirkt, dass sich Patientinnen bei
Behandlungsbeginn bereits oft in einem schlechteren Gesundheitszustand befinden und die
KHK daher häufiger letal endet als bei männlichen Patienten.

Zusammenfassende Kernaussage: Bei Frauen tritt oft eine weniger bedrohliche und atypi-
sche Schmerzsymptomatik auf, deren Bedeutung oft zu spät erkannt wird.
Diese Aussage steht in Übereinstimmung mit der einschlägigen Fachliteratur. Da Frauen häu-
figer über „untypische“ Symptome klagen, wie Übelkeit oder Schmerzen im Bauch, wird die
Verdachtsdiagnose Herzinfarkt bei Frauen oft später gestellt als bei Männern, bzw. suchen
Frauen zu spät einen Arzt / eine Ärztin auf.20

Die Copingstrategien
Die ExpertInnen sagen, dass Frauen im Vergleich zu Männern ein eher passives
Copingverhalten im Sinne von Verdrängungsmechanismen zeigen. Eine Aussage einer Exper-
tin:

20
vgl. Ashton, K.C. (1999): How men and women with heart disease seek care: the delay experience. Prog Cardiovasc Nurs.
14(2), S. 53-60; zitiert bei Grande, G. (2008): Genderspezifische Aspekte der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation
nach Herzinfarkt. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 51. Berlin: Springer Medizin Verlag,
S. 40

- 23 -
„…sie [die Patientinnen] sagen‚ nein so schlimm ist es nicht, wenn ich mich jetzt zu-
hause ein bisschen ausruhe wird das auch ohne Rehabilitation wieder gehen. Ich
glaube, dass das eher ein Nicht-Glauben-Können ist.“21

Eine ExpertIn erklärte die Problematik an einem Beispiel: Eine Patientin fühlte sich unwohl
und rief den Notarzt an. Dieser veranlasst eine unverzügliche Einweisung in das Spital. Die
Patientin meinte „… es wird schon wieder…“,22 und wollte bis zum nächsten Tag warten.
Eine weitere Aussage eines/r ExpertIn:
„Ich glaube Frauen kehren das irgendwie eher nach innen, die verdrängt das eher,
obwohl sie, so glaube ich, genau so denkt, dass sie für die Familie da sein muss,
……sie denkt eher in die Richtung‚ es wird schon wieder, es wird schon wieder wei-
tergehen.“23
Die ExpertInnen glauben, dass Frauen Rehabilitationsmaßnahmen aus diesen Gründen eher
ablehnen. Durch Zuwarten und Verdrängen entsteht oft eine gesundheitliche prekäre Situati-
on, welche den Erfolg in der Behandlung einer KHK Erkrankung erheblich beeinträchtigt.

Zusammenfassende Kernaussage: PatientInnen stehen Rehabilitationsmaßnahmen skepti-


scher gegenüber und verdrängen häufig die Schwere einer KHK Erkrankung.

Die ExpertInnen verweisen auf Studien in welchen aufgezeigt wurde, dass – geschlechtsun-
abhängig – fehlende soziale Integration bzw. Unterstützung das Gelingen der Krankheitsbe-
wältigung negativ beeinflussen. Frauen leben zum Zeitpunkt des Herzinfarktes häufiger al-
lein, sie berichten über höhere soziale Belastung durch die Verantwortung für Kinder, Haus-
halt oder zu pflegende Angehörige und sie fühlen sich weniger sozial unterstützt als Män-
ner.24
Frauen benötigen, im Vergleich zu Männern, geringere personale Ressourcen, haben ein ge-
ringeres Selbstwertgefühl und eine geringere Assertivität.25 Weibliche KHK-Patienten schei-
nen ihr Umfeld weniger adäquat zu nutzen. Sie vermeiden es, ihre Familie mit ihren Sorgen

21
Zitat einer/eines Expertin/Experten
22
Zitat einer/eines Expertin/Experten
23
Zitat einer/eines Expertin/Experten
24
vgl. Kristofferzon, M.L. (2003): Myocardial infarction: Gender differences in coping and social support. J Advanced Nur-
sing 44, S. 360-374; zitiert bei Grande, G. (2008): Genderspezifische Aspekte der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation
nach Herzinfarkt. In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 51. Berlin: Springer Medizin
Verlag, S. 38
25
vgl. Blanchard, C.M. / Rodgers, W.M. / Courneya, K.S. et al. (2002): Self-effiacy and mood in cardiac rehabilitation:
should gender be considered? Behav Med. 27, S. 149-160; zitiert bei Grande, G. (2008): Genderspezifische Aspekte der
Gesundheitsversorgung und Rehabilitation nach Herzinfarkt. In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesund-
heitsschutz, 51. Berlin: Springer Medizin Verlag, S. 38

- 24 -
und Ängsten zu belasten. Dies ist eine Copingstrategie, die bei Patientinnen zu höheren
Stresswerten und einer schlechteren Anpassung im Zeitverlauf führt.26

Die Zuweisung zur ambulanten oder stationären Rehabilitation


Lt. ExpertInnen ist es MedizinerInnen wichtig Risikofaktoren in der Behandlung von KHK
auszuschließen. Das höhere Alter, eine vorhandene Co-Morbidität von Frauen und spezifische
Vorteile sprechen oft für eine stationäre Rehabilitation. Generell werden ambulante und stati-
onäre Rehabilitationsmaßnahmen allen PatientInnen mit medizinischen Indikationen und Re-
habilitationspotential angeraten. Unter Miteinbeziehung des Status der Krankheit, der Indika-
tion und dem Wunsch der PatientInnen wird eine ambulante oder stationäre Rehabilitation
ausgewählt. Nach Schätzung der ÄrztInnen erfolgen in Wels ca. 70% der Zuweisungen ambu-
lant und 30% stationär.
Die ideale Zielgruppe für eine ambulante Rehabilitation sind Personen die keiner stationären
Pflege bedürfen, sind in einem relativ jungen Alter, sind beruflich stark gebunden und können
die An- und Abreise zur Rehabilitationseinrichtung selbstständig durchzuführen.

Betagte PatientInnen, Co-Morbidität und pflegerische Maßnahmen stellen die Indikationen


für eine stationäre Rehabilitation dar. Ein weiterer wichtiger Grund für eine stationäre Rehabi-
litation ist, die Sicherheit und eine Rundumbetreuung. Nach Ansicht der ExpertInnen ent-
scheiden sich daher vor allem ältere PatientInnen für eine stationäre Rehabilitation.
Eine ExpertIn meinte: „[…] der Benefiz der Rehabilitation ein höherer ist, wenn er im statio-
nären Bereich stattfindet. Das deckt sich zum Teil mit der Aussage, die die PatientInnen ma-
chen […].“27

Zusammenfassende Kernaussagen: Bei PatientInnen, die aufgrund ihrer Co-Morbidität ei-


ner Ganztagsbetreuung und Pflege bedürfen, ist eine ambulante Rehabilitation lt. Aussage der
ExpertInnen nicht zielführend. Für alle anderen PatientInnengruppen kommt eine ambulante
Rehabilitation in Frage.

26
vgl. Suls, J. / Green, P. / Rose, G. et al. (1997): Hiding worries from One`s spouse: associations between coping via protec-
tive buffering and distress in male postmyocardial infarction patients and their wifes. J Behav Med 20, S. 333-349; zitiert bei
Grande, G. (2008): Genderspezifische Aspekte der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation nach Herzinfarkt. In: Bundes-
gesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 51. Berlin: Springer Medizin Verlag, S. 39
27
Zitat einer/eines Expertin/Experten

- 25 -
Der sozioökonomische Status und Rehabilitation
ExpertInnen beurteilen den sozioökonomischen Status (z.B. Bildung) als wichtiges Kriterium
in Bezug auf Ablehnung von Rehabilitationsmaßnahmen durch weibliche Herzpatientinnen.
Frauen die im Berufsleben stehen und wieder in den Job zurück müssen oder wollen, sind
eher an der Wiedererlangung der Gesundheit interessiert, als Frauen die (lt. Aussage einer
ExpertIn) nicht einem Beruf nachgehen. Das sog. „Wieder Zuhause-Sein“ sei hier besonders
für Frauen die nicht beruflich tätig sind, besonders wichtig.
„[…]man sieht immer wieder „einfache“ Patientinnen, die das… nicht so tragisch
nehmen…. und sagen ‚ich erhole mich zuhause genauso gut’[…].“28

Zusammenfassende Kernaussage: Je niedriger der sozioökonomische Status, desto wahr-


scheinlicher ist es, dass Rehabilitationsmaßnahmen abgelehnt werden.

Frauen und Familie


Frauen sind trotz Erkrankung in ihrem Verhalten mehr auf die Familie und auf ihr Umfeld
bezogen. Ein Zitat einer ExpertIn:
„[…] der Mann denkt vielleicht zuerst einmal an sich, die Frau denkt mehr an den
Mann oder die Familie, dass es denen gut geht, ja, ja und sie ist altruistischer …und
dadurch auch ein bisschen härter im Nehmen, weil es muss irgendwie für die [Familie,
Anmerkung der Verfasser] gehen und es muss laufen […]“.29

Laut ExpertInnen kommt hier das Parsons‘sche Rollenbild vom „male-bread-winner“ und
„der Hausfrau“ zum Tragen. Familiäre Verpflichtungen gegenüber den Familienmitgliedern
und den zu versorgenden Haustieren sowie pflegebedürftigen Angehörigen bewerten die Ex-
pertInnen als einen der Hauptgründe warum Frauen sowohl die ambulante als auch die statio-
näre Rehabilitation ablehnen.

Frauen machen sich oft Sorgen, dass der Haushalt nicht adäquat weitergeführt wird und haben
deshalb das Gefühl, dass sie nicht von zuhause fernbleiben können. Männer tendieren eher
dazu, Rehabilitationsmaßnahmen aus einem grundsätzlichen „Nicht-Wollen“ oder aus Zeit-
gründen abzulehnen. Familiäre Gründe spielen für sie primär keine Rolle.

28
Zitat einer/eines Expertin/Experten
29
Zitat einer/eines Expertin/Experten

- 26 -
Zusammenfassende Kernaussage: Frauen lehnen Rehabilitationsmaßnahmen aufgrund ihrer
altruistischen Einstellung gegenüber der Familie ab. Sie fühlen sich dem Rollenbild (auf Kos-
ten ihrer Gesundheit) der „verantwortungsvollen Hausfrau“ verpflichtet.

Berufstätigkeit und Rehabilitation


Beide Geschlechter, Männer und Frauen, wenn sie berufstätig sind, trachten danach, so rasch
wie möglich wieder arbeitsfähig zu werden. Im Zusammenhang mit den Zuweisungskriterien
nehmen sie vermehrt an der ambulanten Rehabilitation teil. Allerdings sind Patientinnen we-
gen des späteren Auftretens kardiologischer Ereignisse in der Regel bereits aus dem Berufsle-
ben ausgeschieden. Ängste, den Arbeitsplatz zu verlieren, sind bei beiden Geschlechtern, die
im Berufsleben stehen, gleichermaßen vorhanden.

Zusammenfassende Kernaussage: Die Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit hat für beide


Geschlechter Priorität.

Migration und Rehabilitation


Der weibliche Migrantenanteil der Bevölkerung spiegelt sich bei der Inanspruchnahme von
ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen nicht wieder. Bezüglich einer Begründung dieser Si-
tuation wurde von den ExpertInnen angegeben, dass Frauen mit Migrationshintergrund und
einer KHK selten auftreten. Es wird von den ExpertInnen angenommen, dass diese in der ge-
fährdeten Altersgruppe von sechzig aufwärts liegt, kaum vorhanden sind. Männliche Migran-
ten mit KHK kommen fallweise zur Rehabilitation. Sprachbarrieren sind vor allem bei Frauen
die keiner Beschäftigung nachgehen, oft Grund für einen Ablehnung einer Rehabilitation.

Zusammenfassende Kernaussage: Wenn fallweise Frauen mit Migrationshintergrund mit


KHK auftreten, werden meist Rehabilitationsmaßnahmen abgelehnt.

Zusammenfassung und Ausblick


Die qualitative Analyse zeigt Ursachen der geringen Teilnahme von Frauen an der ambulan-
ten Rehabilitation bei Cardio Vital auf. Mit vier ExpertInneninterviews (Auswertung mit

- 27 -
„MAXQDA 10“) konnten insgesamt 125 Aussagen in verschiedene Dimensionen zusammen-
gefasst werden.
Gründe für einen Nichtinanspruchnahme einer ambulanten Rehabilitation durch Patientinnen:
 demographische Merkmale (Alter bei der Ersterkrankung, Symptome und Zuwei-
sungskriterien)
 Faktoren im familiären und sozialen Umfeld
 Copingverhalten und -strategien
 sozioökonomischer Status (Bildung, Beruf, …)

Keinen oder nur geringen Erklärungswert haben:


 die Kenntnis über geschlechtsspezifische Ablehnungsgründe bezüglich Teilnahme an
der ambulanten Rehabilitation bei den ÄrztInnen
 die Motivation und Aufklärung
 der Kostenfaktor
 die Berufsausübung
 der Migrationshintergrund

Die Ergebnisse basieren auf der qualitativen Meinung der ExpertInnen des Krankenhauses
Wels. Für weitere Forschung kann angeregt werden, dass ähnliche Analysen mit betroffenen
Patientinnen durchzuführen, um deren Perspektive ganzheitlicher zu erfassen. Frauenspezifi-
sche Rehabilitationsprogramme und die Motivation von Frauen zur Inanspruchnahme einer
Rehabilitation könnten gezielt zu einer Reduktion der Mortalität beitragen.

- 28 -
3. Datenauswertung Cardio Vital

Die quantitative Forschung beschäftigt sich mit der Analyse der von Cardio Vital zur Verfü-
gung gestellten medizinischen Daten der PatientInnen, die im Zeitraum 2009 bei Cardio Vital
in ambulanter Rehabilitation zu Behandlung waren. Die medizinischen Daten der PatientIn-
nen von Cardio Vital werden laufend in Form von PatientInnenabschlussberichten dokumen-
tiert.

Um ein kardiologisches Risikoprofil erstellen zu können sind lt. Dr. Enayati Cholesterinwerte,
Blutdruckwerte, Blutzucker, Rauchgewohnheiten aber auch das familiäres Risiko zu betrach-
ten und auszuwerten.30 Die vorhandenen Daten von Beginn und Ende der Phase 2 – der ambu-
lanten kardiologischen Rehabilitation bei Cardio Vital waren vollständig auswertbar.

Fragestellung der Untersuchung:


Gibt es signifikante geschlechtsspezifische Veränderungen zwischen Beginn und Ende der
Phase 2 in der Rehabilitation?

Im Einklang mit dem Forschungsfokus der quantitativen PatientInnen-Datenanalyse wird im


Folgenden speziell die Phase 2 untersucht.
Die Phase 2 erfolgt nach einer Erstmanifestation einer Koronaren Herz-Krankheit (KHK) oder
in ausgewählten Fällen direkt nach einem Akutereignis im Anschluss an die Phase 1. Im
Normalfall erstreckt sich die ambulante kardiologische Rehabilitation in der Phase 2 über vier
bis sechs Wochen. Empfohlen wird die Phase 2 vor allem bei PatientInnen mit einem niedri-
gen kardiovaskulären Risiko und einem entsprechenden sozialen Umfeld.31
Um den Erfolg der ambulanten kardiologischen Rehabilitation der PatientInnen aufzeigen zu
können, werden zu Beginn und am Ende der Phase 2, für die kardiologische Rehabilitation,
relevante medizinische Werte gemessen und dokumentiert. Diese Daten von PatientInnen (re-
präsentative Vollerhebung im Jahr 2009; Datensätze mit SPSS analysiert) wurden von Cardio
Vital für das Forschungsprojekt zur Verfügung gestellt.

30
vgl. MSD Sharp & Dohme GmbH (o.D.): Cholesterin-Test: Das besagen die Ergebnisse.
URL: http://cholesterin.msd.de/wichtigste_infos/chol/erg_1240.html (dl: 16. 05. 2010)
31
vgl. Cardio Vital (o.D.): Ambulante kardiologische Rehabilitation.
URL: http://www.gesundheit-wels.at/ghz/page/375018472628813707_0_514207781218474132,de.html (dl: 13. 05. 2010)

- 29 -
In den PatientInnenabschlussberichten sind folgende biometrische und ergometrische Daten,
sowie Laborwerte und der Tabak-Konsum der PatientInnen verzeichnet. Darstellung im
Überblick:

Biometrische Daten Ergometrie Laborwerte Tabak-Status

Systolischer Blut- Maximale Leistung Zigaretten-


Cholesterin (mg/dl)
druck (mm Hg) (Watt) Konsum
Diastolischer Blut- TSW – Tabellarischer
HDL-C (mg/dl)
druck (mm Hg) Sollwert (Watt)
Maximale Leistung in
Größe (cm) LDL-C (mg/dl)
% TSW
Gewicht (kg) Triglyceride (mg/dl)
BMI – Body Mass In- NBZ - Nüchtern-
dex (kg/m²) blutzucker (mg/dl)
HBA1C - Glyko-
Bauchumfang (cm)
hämoglobin (%)
S-Kreatinin (mg/dl)
Gamma-GT (U/l)
CK – Creatin
Kinase (U/l)
Tabelle 2: Überblick Messwerte

Body Mass Index (BMI)


Zur Determinierung des Ernährungszustandes wurde das Body Mass Index (BMI) herangezo-
gen. Dieser dient zur Bestimmung des Normalgewichtes bzw. Zielgewichtes. Dabei werden
das Körpergewicht (kg) und das Quadrat der Körpergröße (m) in Relation gesetzt:32

BMI = Körpergewicht (kg) / Körpergröße (m²)

Um einen Gesamtüberblick über die BMI Verteilung zu bekommen, wurden die BMI Ergeb-
nisse in Gruppen eingeteilt. Nach der Klassifizierung der Weltgesundheitsorganisation lässt
sich folgende Einteilung vornehmen:

BMI Kategorie
unter 18,5 Untergewicht

32
vgl. Mathes, Pether (2010): Ratgeber Herzinfakrt, 6. Auflage, Steinkopf Verlag München, S. 41.

- 30 -
18,5-24,9 Normalgewicht
25,0-29,9 Leichtes Übergewicht
30,0-39,9 Übergewicht
über 40 Starkes Übergewicht

Tabelle 3: BMI Klassifizierung

Bei den Untersuchungspersonen (n=48) lagen 14 (29,2 %) mit ihrem BMI im normalen Be-
reich, 18 (37,5 %) waren leicht übergewichtig und 15 (31,3 %) übergewichtig. Eine Untersu-
chungsperson hatte einen BMI im Bereich des starken Übergewichts und keine der Personen
war untergewichtig.
Bei der Auswertung der Ergebnisse ergab sich ein Median von 3,000033. Dies bedeutet, dass
mindestens die Hälfte (32 von 48) der Untersuchungspersonen einen BMI im Bereich von 25
- 29,9 (leichtes Übergewicht). Die andere Hälfte (16 von 48 Personen) der Untersuchungsper-
sonen liegen mit ihrem BMI im Bereich 30 - 39,9 (Übergewicht) bzw. über 40 (starkes Über-
gewicht).

BMI der PatientInnen in amulanter Rehabilitaiton


2009; n = 48

2%

29%
31%

38%

Normalgewicht (18,5 - 24,9 BMI) leichtes Übergewicht (25 - 29,9 BMI)


Übergewicht (30 - 39,9 BMI) starkes Übergewicht (> 40 BMI)

Abbildung 2: BMI Ergebnisse

33
Wertelabels: 1=Untergewicht unter 18,5, 2=Normalgewicht 18,5-24,9, 3=leichtes Übergewicht 25-29,9,
4=Übergewicht 30-39,9, 5=starkes Übergewicht über 40.

- 31 -
Weiters wurde untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen dem BMI und nachfolgenden Va-
riablen besteht:
1. Anzahl von Mahlzeiten am Tag
2. Portionsgröße
3. Alter
4. Ausmaß an sportlichen Aktivitäten pro Woche und
5. persönliche Einschätzung über Normalgewicht

Hypothesen:

Hypothese: Die Anzahl der Mahlzeiten hat keinen Einfluss auf den BMI der Untersuchungs-
personen.
Diese Hypothese kann nicht bestätigt werden. Es besteht kein signifikanter Zusammenhang
zwischen der angegebenen Anzahl der Mahlzeiten und dem BMI (p=0,081).

Hypothese: Die Größe der angegebenen Portionen der Mahlzeiten hat ebenfalls keinen Ein-
fluss auf den BMI.
Die Analyse des Zusammenhanges zwischen dem BMI und der angegebenen Portionsgröße
der Mahlzeit weist keinen signifikanten Zusammenhang auf (p=0,053).

Hypothese: Der BMI wird nicht durch das Alter der Untersuchungspersonen beeinflusst.
Es konnte ein starker signifikanter Zusammenhang mit p=0,662 zwischen Alter und BMI bes-
tätigt werden. Je älter die PatientInnen sind, desto höher ist der BMI.

Hypothese: Das Ausmaß an Sport pro Woche hat keinen Zusammenhang mit dem BMI der
Untersuchungspersonen.
Kendall-Tau-b p=0,043. In der Untersuchung bestätigte sich einzig eine Tendenz an den mehr
medizinischen Verordnungen. D.h. Personen mit einem hohen BMI bekamen durch den
Arzt/die Ärztin mehr Sport verordnet.

Hypothese: Die persönliche Einschätzung entspricht den Normen des BMI in Normal- bis
Übergewicht.
Die Personen der Untersuchung schätzen überwiegend die eigene Körpergewichtssituation
richtig ein.

- 32 -
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass Alter und BMI einen starken Zusammenhang
zeigen. Alle anderen Faktoren wie, sportliche Aktivität, persönliche Einschätzung des Kör-
pergewichtes, persönlich Einschätzung Portionsgrößen und Anzahl der Mahlzeiten unterlie-
gen einer subjektiven Bewertung durch den Patienten/die Patientin. Wenn PatientInnen im
Zuge der medizinischen Therapie beispielsweise nach den Portionsgrößen der Mahlzeiten ge-
fragt werden, so ist mit zu bedenken, dass PatientInnen oftmals wünschbar antworten und
eher Normwerte angeben. Der Faktor „Alter“ ist nicht von den PatientInnen korrigierbar. Um
den Faktor der Wünschbarkeit zu verringern wären Beobachtungsprotokolle von Therapeu-
tInnen oder eine Befragung des Lebenspartners/der Lebenspartnerin geeigneter.

Maximale Leistung des tabellarischen Sollwertes (TSW)


Die körperliche Leistungsfähigkeit ist ein wichtiger Risikofaktor für Koronare Herz-
Krankheiten. Körperliches Training ist daher auch Hauptbestandteil kardiologischer Rehabili-
tations- und Präventionsprogramme. Als Parameter der körperlichen Leistungsfähigkeit wird
bei der diagnostischen Ergometrie die maximale Leistungsfähigkeit in Watt und die maximale
Leistung in Prozent des tabellarischen Sollwerts erhoben.34 Ziel des Trainings während der
ambulanten kardiologischen Rehabilitation ist es die Leistungsfähigkeit zu steigern. In diesem
Fall wird nur die maximale Leistungsfähigkeit in % des TSW betrachtet.
Folgende Tabelle zeigt einen Überblick über die empfohlene Trainingszeit bei gegebenen %
des TSW:35

tabellarischer wöchentliche Dauer der


Sollwert Nettotrainingzeit Einheiten/ Einheiten
(TSW %) (WNTZ in min) Woche in min
unter 65% 40 2 20
65-80% 50 2 25
81-90% 70 2 35
91-100% 90 2 45
101-110% 120 3 40
111-120% 135 3 45
>120% 170 4 45
Tabelle 5.: empfohlene Trainingszeiten in der kardiologischen Rehabilitation

34
vgl. Müller u.a. (2009): Stationäre kardiologische Rehabilitation in Österreich: Ergebnisse einer prospektiven Studie zu den
kardiovaskulären Risikofaktoren in der Sekundärprävention.
URL : http://www.kup.at/kup/pdf/7663.pdf, S. 16 (dl: 16. 05. 2010)
35
Arbeitsgemeinschaft für ambulante kardiologische Rehabilitation AGAKAR (o.D.): Empfehlungen für körperliches Trai-
ning als Medikament in der kardiovaskulären Prävention und Rehabilitation.
URL: http://www.agakar.at/aerzte/training_als_therapie.pdf (dl: 16. 05. 2010)

- 33 -
Cholesterin
Für Messungen der Risikofaktoren bei einer Herzkreislauferkrankung ist es wichtig, die Blut-
fette zu bestimmen. Um ein ganzheitliches Blutfettprofil für den/ die einzelnen/ einzelne Pati-
enten/Patientin erstellen zu können, gehören das Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin
(„schlechtes Cholesterin“), HDL-Cholesterin („gutes Cholesterin“) und die Triglyceride auch
Neutralfette genannt, überprüft. Laut der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fett-
stoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen werden folgende Werte als Normalwerte
eingestuft. Das Gesamtcholesterin soll einen Wert unter 200 Mikrogramm pro Deziliter
(mg/dl) bzw. 5,16 Millimol pro Liter (mmol/l) aufweisen.36
 HDL: Die HDL-Cholesterinwerte bei Männern sollen mindestens 40 mg/dl (1,03
mmol/l) sein und bei Frauen bei über 45 mg/dl (1,36 mmol/l).37
 LDL: Die für die HerzpatientInnen „schädlichen“ LDL-Cholesterinwerte sollen ma-
ximal 160 mg/dl (4,1 mmol/l) betragen.38

Triglyceride
Triglyceride sind Neutralfette. Glyzerin ist ein Alkohol mit drei Bindungsstellen für Fettsäu-
ren. Sind drei Fettsäuren an Glyzerin gebunden, handelt es sich um ein so genanntes Triglyce-
rid. Triglyceride sind wichtige Energiespeicher des Körpers. Sie werden mit der fetthaltigen
Nahrung aufgenommen, können aus Kohlenhydraten (Zucker und Stärke) selbst hergestellt
werden, wenn mehr Kohlenhydrate aufgenommen wurden als verbraucht werden. Die Trigly-
ceride werden im Fettgewebe gespeichert und in Hungerphasen wieder abgebaut und zur
Energiegewinnung verwendet.39
Der Triglyceridwerte liegt bei 50 bis 150 mg/dl. Ähnlich der Cholesterinwerte beschreibt der
obere Grenzwert von 150 keinesfalls die "normalen" Verhältnisse in der Bevölkerung, son-
dern einen Zielwert. Diesen Zielwert sollten idealerweise erreicht werden.40

36
vgl. MSD-Deutschland (o.D.): Cholesterin.
URL: http://cholesterin.msd.de/wichtigste_infos/chol/home.html (dl. 14. 05. 2010)
37
vgl. MSD-Deutschland (o.D.): Cholesterin.
URL: http://cholesterin.msd.de/wichtigste_infos/chol/home.html (dl. 14. 05. 2010)
38
vgl. MSD-Deutschland (o.D.): Cholesterin.
URL: http://cholesterin.msd.de/wichtigste_infos/chol/home.html (dl. 14. 05. 2010)
39
vgl. Hübl, W. (2003): Triglyzeride – Übersicht.
URL:http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_triglyzeride.htm (dl: 16. 05. 2010)
40
vgl. Hübl, W. (2003): Triglyzeride – Übersicht.
URL:http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_triglyzeride.htm (dl: 16. 05. 2010)

- 34 -
Nüchternblutzucker (NBZ)
Neben anderen, im Blut vorhandenen Zuckerarten, versteht man in der Medizin unter Blutzu-
cker immer die Glucose im Blut.
Bei einem Nüchtern-Blutzuckerspiegel von 126 mg/dl (=7.0 mmol/l) oder höher, ist das Risi-
ko an Diabetes erkrankt zu sein relativ hoch. Nüchtern bedeutet, dass in den letzten acht
Stunden keine Kalorien zugeführt wurden. Personen mit gestörter Nüchternglucose oder ge-
störter Glucose-Toleranz haben ein höheres Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen.41
Bei der Blutzuckerbestimmung ist ein Nüchternblutzucker bis zu 100 mg/dl normal. Ein
Nüchternwert zwischen 100 und 125 mg/dl ist verdächtig für Diabetes mellitus, und bei Wer-
ten über 125 mg/dl spricht man bereits von manifestem Diabetes mellitus.42

3.1. Methode und Datenbeschreibung


Ziel ist es, Veränderungen kardiovaskulärer Risikofaktoren des BMI und der maximalen Leis-
tung der Teilnehmer der ambulanten kardiologischen Rehabilitation der Phase 2 bei Cardio
Vital zu beschreiben. Dabei werden die gemessenen medizinischen Daten zu Beginn der Pha-
se 2 mit den Daten am Ende der Phase 2 (im Normalfall dauert die Phase 2 vier bis sechs Wo-
chen) verglichen und auf eine feststellbare Veränderung hin untersucht. Zudem wird unter-
sucht, ob signifikante genderspezifische Unterschiede nachweisbar sind.

Insgesamt wurden 139 detaillierte Patientenabschlussberichte, davon 23 von Frauen und 116
von Männern, in vom Rehabilitationszentrum zur Verfügung gestellt.
Die statistische Auswertung wurde mit dem Statistik-Programm SPSS 17.043 durchgeführt.
Neben einer deskriptiven Auswertung wurde eine Signifikanzüberprüfung durchgeführt. Zur
Signifikanzberechnung von Veränderungen im Vergleich von Beginn und Ende einer Behand-
lungsphase wurde vor allem das Allgemeine Lineare Modell mit Messwiederholung verwen-
det. Die aktuellen Stichproben bzw. Grundgesamtheiten bei den jeweiligen auszuwertenden
medizinischen Daten wurden in der Folge bei jedem Test angegeben. Das Signifikanzniveau
wurde mit p = 0,01 festgelegt.

41
vgl. Hübl, W. (2010): Blutzucker (Blutglucose) – Übersicht.
URL: http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef2/lbef_blutzucker.htm (dl: 16. 05. 2010)
42
vgl. Arzthilfe (o.D.): Diabetikerbetreuung.
URL: www.arzthilfe.at/upload/768_Diabetikerbetreuung.doc (dl. 16. 05. 2010)
43
SPSS (Statistical Package for Social Sciences)

- 35 -
Ergebnisse
3.1.1 Deskriptive Beschreibung der TeilnehmerInnen
Für diese Untersuchung konnten, N=139 PatientInnenabschlussberichte herangezogen wer-
den. Der Umfang der Daten entspricht einer Vollerhebung. Der Anteil der untersuchten Frau-
en beträgt etwa 16,5 %, d.h. der Großteil der betrachteten Personen ist männlich. Der Anteil,
der an Bluthochdruck leidenden PatientInnen, betrug zu Beginn der Phase 2 6,5 %. Bluthoch-
druck liegt bei Überschreiten eines systolischen Blutdruckwertes von 140 mm Hg und gleich-
zeitig einem diastolischen Blutdruck von über 90 mmHg vor. Der durchschnittliche Bauch-
umfang zu Beginn der Behandlungsphase 2 beträgt bei den Männern 104 cm und bei den
Frauen 90 cm. Der Anteil der PatientInnen mit einem systolischen Blutdruck über 140 mmHg
lag zu Beginn der Behandlung bei 24 %, der Anteil der PatientInnen mit einem diastolischen
Blutdruck über 90 mmHg bei 9 %. Der durchschnittliche BMI der PatientInnen lag zu Beginn
der Phase 2 bei den Männern bei 28,5 kg/m² und bei den Frauen bei 26,5 kg/m².
Beinahe die Hälfte der Untersuchten wiesen zu Beginn der Phase 2 abnorme
Nüchternblutzucker-Werte auf. Sowohl bei den männlichen als auch bei den weiblichen Pati-
enten lag der durchschnittliche NBZ-Wert über dem Grenzwert von 110 mg/dl. Der Anteil,
der an Hyperlipidämie bzw. Fettstoffwechselstörung leidenden PatientInnen, betrug zu Be-
ginn etwa 7,5 %.

Charakterisierung der TeilnehmerInnen zu Beginn der Phase 2; (n = 139)


Geschlecht männlich 83,50%
weiblich 16,50%
Ø Bauchumfang männlich 104 cm
weiblich 90 cm
Anteil Hypertonie (Bluthochdruck): 6,5%
systolischer Blutdruck > 140 mm Hg 23,7%
diastolischer Blutdruck > 90 mm Hg 8,6%
Ø Body-Mass-Index (BMI) männlich 28,5
weiblich 26,5
118,8
mg/dl
Ø Nüchternblutzucker (NBZ) männlich 117,7
weiblich mg/dl
Anteil > 110
mg/dl 49%
Hyperlipidämie : 7,5%
LDL-C > 160 mg/dl 22,6%
Triglyceride > 200 mg/dl 28,7%
Tabelle 3: Beschreibung PatientInnen vor Beginn der Behandlungsphase 2

- 36 -
3.1.2 Biometrische Werte
Systolischer Blutdruck (n= 137)

Die Tabelle 6 zeigt den durchschnittlichen systolischen Blutdruckwert. Am Beginn der Phase
2 befand sich der durchschnittliche systolische Blutdruck im Zielbereich. Dieser Wert konnte
sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen nach Durchführung der Phase 2 gesenkt
werden.

Veränderung - systolischer Blutdruck

Mittel- Std. Abwei-


Geschlecht wert chung n
Blutdruck systolisch Männlich 131,73 20,252 114
Beginn Weiblich 122,65 19,988 23
Total 130,20 20,420 137
Blutdruck systolisch Männlich 123,32 17,597 114
Ende Weiblich 113,48 18,552 23
Total 121,66 18,071 137
Tabelle 4: Veränderung - systolischer Wert

Abbildung 3: systolischer Blutdruck (männlich/weiblich)

Der Signifikanztest bestätigt, dass sich die Werte im Zeitverlauf der Rehabilitation signifikant
verändert haben (p-Wert = 0,000). Betrachtet man zusätzlich zum Zeitverlauf das Geschlecht,
so traten keine signifikanten Unterschiede zwischen Männern und Frauen auf (p-Wert =
0,857).

- 37 -
Abbildung 4: Anteil systolischer Blutdruck (Beginn Phase 2/Ende Phase 2)

Abbildung 3: systolischer Blutdruck (männlich/weiblich) zeigt den Anteil der PatientInnen


mit einem systolischen Blutdruck über 140 mm Hg zu Beginn und am Ende der Rehabilitati-
onsphase 2. Daraus wird ersichtlich, dass der systolische Blutdruck wesentlich gesenkt wer-
den konnte. Nach dem Abschluss der Phase 2 waren 13,1 % der PatientInnen nicht im ge-
wünschten Zielbereich.

Diastolischer Blutdruck (n= 137)

Veränderung - diastolischer Blutdruck


Mittel- Std. Abwei-
Geschlecht wert chung n
Blutdruck Männlich 80,60 9,465 114
diastolisch Beginn Weiblich 74,91 8,878 23
Total 79,64 9,578 137
Blutdruck Männlich 78,54 9,389 114
diastolisch Ende Weiblich 75,52 9,288 23
Total 78,04 9,407 137
Tabelle 5: Veränderung - diastolischer Blutdruck

- 38 -
Tabelle 5: Veränderung - diastolischer Blutdruck zeigt den durchschnittlichen diastolischen
Blutdruck. Am Beginn der Phase 2 befand sich der diastolische Blutdruck in Ruhe im Durch-
schnitt im Zielbereich. Dieser Wert sank sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen
nach Durchführung der Phase 2 nicht weiter.

Abbildung 5: Diastolischer Blutdruck (männlich/weiblich)

Der Signifikanztest zeigt, dass sich die Werte im Zeitverlauf nicht signifikant veränderten (p-
Wert = 0,450). Betrachtet man zusätzlich zum Zeitverlauf das Geschlecht, so können auch
keine signifikanten Unterschiede zwischen Männern und Frauen festgestellt werden (p-Wert =
0,165).

Abbildung 6: Anteil diastolischer Blutdruck (Beginn Phase 2/Ende Phase 2)

- 39 -
Abbildung 6: Anteil diastolischer Blutdruck (Beginn Phase 2/Ende Phase 2) zeigt den Anteil
der PatientInnen mit einem diastolischen Blutdruck über 90 mmHg zu Beginn und am Ende
der Rehabilitationsphase 2. Daraus wird ersichtlich, dass der diastolische Blutdruck wesent-
lich gesenkt werden konnte. 5,8 % der PatientInnen sind nach Abschluss der Phase 2 nicht im
gewünschten Zielbereich.

3.1.3 Ergometrische Werte


Body-Mass-Index (n = 139)

Veränderung – Body Mass Index


Std. Ab-
Geschlecht Mittelwert weichung n
BMI [kg/m2] männlich 28,508 3,8796 116
Beginn weiblich 26,487 4,7707 23
Total 28,173 4,0914 139
BMI [kg/m2] männlich 28,438 3,9761 116
Ende weiblich 26,522 4,7696 23
Total 28,121 4,1607 139
Tabelle 6: Veränderung - Body Mass Index

Tabelle 6: Veränderung - Body Mass Index zeigt den durchschnittlichen Body Mass Index.
Dieser Wert konnte sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen nach Durchführung der
Phase 2 nicht weiter gesenkt werden. Laut Dr. Enayati passt dieses Ergebnis zu den bisher
durchgeführten Studien.

- 40 -
Abbildung 7: Body Mass Index (männlich/weiblich)

Der Signifikanztest zeigt, dass sich die Werte im Zeitverlauf nicht signifikant verändert haben
(p-Wert = 0,892). Betrachtet man zusätzlich zum Zeitverlauf das Geschlecht, so traten auch
keine signifikanten Unterschiede zwischen Männern und Frauen auf (p-Wert = 0,686).

Wie in Abbildung 7: Body Mass Index (männlich/weiblich) ersichtlich ist, verändert sich der
BMI im Laufe einer Rehabilitation kaum, was laut Dr. Enayati auch in unterschiedlichen Stu-
dien bestätigt wird. Von den 62 Personen, bei denen sich der BMI reduziert hat, hat sich je-
doch der Mittelwert des Bauchumfanges von 102,8 auf 100,4 reduziert und diese Verände-
rung ist signifikant (p = 0,004). In weiterer Folge wird deshalb noch zusätzlich die Verände-
rung des Bauchumfangs ausgewertet.

Bauchumfang
Da der BMI lediglich Aussagen über den Körperfettanteil trifft, kann der Bauchumfang wich-
tige Erkenntnisse über die Körperfettverteilung liefern. Je größer der Bauchumfang ist, desto
mehr inneres Bauchfett haben die PatientInnen und desto größer ist das Herzinfarktrisiko (lt.
Aussage von medizinischen ExpertInnen). Der Bauchumfang ist daher ein geeignetes Maß zur
Risikoabschätzung. Das Risiko steigt bei Frauen ab 88 cm und bei Männern ab 102 cm
Bauchumfang.44

44
vgl. Edel, K. (o.D.): Merkblatt – 10 Tips zum Bauchumfang.
URL: http://www.herz-kreislauf-zentrum-rotenburg.de/cmsupload/Bauchumfang.pdf (dl: 16. 05. 2010)

- 41 -
Durchschnittlicher Bauchumfang

Mittel- Std. Abwei-


Geschlecht wert chung n
Bauchumfang männlich 103,8938 10,99299 113
Beginn
weiblich 89,5217 11,66919 23
Total 101,4632 12,31615 136
Bauchumfang männlich 101,9027 10,09063 113
Ende
weiblich 89,6087 12,46719 23
Total 99,8235 11,45418 136
Tabelle 7: durchschnittlicher Bauchumfang

Abbildung 8: Bauchumfang (männlich/weiblich)

Bei den männlichen Patienten konnte im Durchschnitt eine geringe Reduktion des Bauchum-
fanges festgestellt werden. Beim Signifikanztest konnte eine signifikante Veränderung des
Bauchumfanges im Verlaufe der Phase 2 allerdings nicht festgestellt werden (p > 0,01). In
folgendem Säulendiagramm erfolgt eine detaillierte Betrachtung der Veränderung des Bauch-
umfangs:

- 42 -
Abbildung 9: Bauchumfang detailliert (nach Phase 2)

Bei 65% der PatientInnen konnte der Bauchumfang reduziert werden, bei 18% blieb dieser
gleich und bei 17% nahm der Bauchumfang sogar zu. Von den 89 Personen, bei denen der
Bauchumfang abnahm, hat sich bei 46 Personen auch der BMI reduziert.

Leistung in % des TSW (n= 137)

Tabelle 8: Veränderung - maximale Leistung in % des TSW zeigt die durchschnittliche ma-
ximale Leistung in Prozent des tabellarischen Sollwerts. Dieser Wert konnte sowohl bei den
Männern als auch bei den Frauen nach Durchführung der Phase 2 noch erhöht werden.

Veränderung – maximale Leistung in % des TSW


Mittel- Std.Abweich
Geschlecht wert ung n
maximale Leistung männlich 91,27 21,542 114
in % TSW Beginn weiblich 63,70 27,478 23
Total 86,64 24,794 137
maximale Leistung männlich 100,40 26,074 114
in % TSW Ende weiblich 73,04 28,698 23
Total 95,81 28,345 137
Tabelle 8: Veränderung - maximale Leistung in % des TSW

- 43 -
Abbildung 10: maximale Leistung in % des TSW (männlich/weiblich)

Der Signifikanztest bestätigte, dass sich die Werte im Zeitverlauf signifikant veränderten (p-
Wert = 0,000). Betrachtet man zusätzlich zum Zeitverlauf das Geschlecht, so treten keine sig-
nifikanten Unterschiede zwischen Männern und Frauen auf (p-Wert = 0,957).

3.1.4 Laborwerte
HDL-Cholesterin (n = 109)
Auffällig ist hier, dass der HDL-Wert bei den Frauen generell höher ist als bei den untersuch-
ten Männern. Bei den Patientinnen ist eine etwas größere Veränderung der HDL-Werte nach
unten erkennbar.

Veränderung der HDL-C Werte


Ge- Mittel- Std. Abwei-
schlecht wert chung n
HDL_C [mg/dl] Beginn männlich 48,64 11,773 88
weiblich 67,29 17,496 21
Total 52,23 14,931 109
HDL_C [mg/dl] Ende männlich 47,80 12,064 88
weiblich 63,10 16,198 21
Total 50,74 14,233 109
Tabelle 9: Veränderung der HDL-C Werte

- 44 -
Abbildung 11: HDL-Cholesterin (männlich/weiblich)

Abbildung 11: HDL-Cholesterin (männlich/weiblich) zeigt, dass sich der durchschnittliche


HDL-Wert kaum verändert hat. Jedoch ist eine leichte Tendenz zu einem verringerten Wert
erkennbar, besonders bei den Patientinnen. Der gewünschte Zielwert konnte jedoch nur bei
einem Teil der PatientInnen erreicht werden. Die Signifikanzprüfung ergab ebenfalls, dass
sich der HDL-Wert im Laufe der Phase 2 nicht bedeutend verändert.

LDL-Cholesterin (n = 124)

Veränderung der LDL-C Werte


Ge- Mittel- Std. Abwei-
schlecht wert chung n
LDL_C [mg/dl] Beginn männlich 136,75 40,415 102
weiblich 140,41 33,988 22
Total 137,40 39,248 124
LDL_C [mg/dl] Ende männlich 99,25 35,025 102
weiblich 110,55 34,929 22
Total 101,26 35,134 124

Tabelle 10: Veränderung der LDL-C Werte

Abbildung 11: HDL-Cholesterin (männlich/weiblich) zeigt, dass der durchschnittliche LDL-


Wert im Gegensatz zum HDL-Wert merklich gesenkt werden konnte. Auch die

- 45 -
Signifikanzüberprüfung ergab eine eindeutige Veränderung der LDL-Werte im Vergleich zu
Beginn der Phase 2 mit dem Ende der Phase 2 (p-Wert = 0,000).

Abbildung 12: LDL-Cholesterin (männlich/weiblich)

Ein Vergleich zwischen Männern und Frauen ergab, dass sich die durchschnittlichen LDL-
Werte grundsätzlich gleich stark veränderten. Einen genderspezifisch signifikanten Unter-
schied konnte hier nicht feststellen.

Abbildung 13: Anteil LDL-Cholesterin (Beginn Phase 2/Ende Phase 2)

- 46 -
Abbildung 13: Anteil LDL-Cholesterin (Beginn Phase 2/Ende Phase 2) zeigt den Anteil der
PatientInnen mit einem LDL-Cholesterin über 100 mg/dl zu Beginn und am Ende der Rehabi-
litationsphase 2. Daraus wird ersichtlich, dass der LDL Cholesterin wesentlich gesenkt wer-
den konnte. Zu Beginn der Phase 2 betrug der Anteil der PatientInnen, mit einem LDL-Wert
über 100 noch über 80 %. Nach dem Abschluss der Phase 2 sind 37,9 % der PatientInnen über
100mg/dl Cholesterin.

Nüchternblutzucker
Tabelle 11: Veränderung der NBZ-Werte zeigt die Anzahl der auswertbaren NBZ-Werte. Die
Stichprobenanzahl beträgt in diesem Fall insgesamt 99 Personen.

Veränderung der NBZ-Werte


Mittel- Std. Abwei-
Geschlecht wert chung n
NBZ [mg/dl] männlich 118,75 33,114 81
Beginn weiblich 117,67 31,160 18
Total 118,56 32,615 99
NBZ [mg/dl] männlich 106,05 24,321 81
Ende weiblich 94,39 14,865 18
Total 103,93 23,273 99
Tabelle 11: Veränderung der NBZ-Werte

Abbildung 14: Anteil NBZ (männlich/weiblich)

- 47 -
Abbildung 14: Anteil NBZ (männlich/weiblich) zeigt den Signifikanztest, welcher bestätigte,
dass sich die Werte des Nüchternblutzuckers im Zeitverlauf signifikant veränderten (p-Wert =
0,000).

Triglyceride
Für die Auswertung der Triglyceridwerte stand eine Stichprobe von 115 PatientInnen zur Ver-
fügung. Die folgende Tabelle zeigt die Aufteilung zwischen Männern und Frauen.

Veränderung der Triglycerid Werte


Ge- Mittel- Std. Abwei-
schlecht wert chung n
Triglyceride [mg/dl] Beginn männlich 187,38 123,679 93
weiblich 136,32 113,822 22
Total 177,61 123,036 115
Triglyceride [mg/dl] Ende männlich 145,89 69,821 93
weiblich 120,09 63,034 22
Total 140,96 69,065 115
Tabelle 12: Veränderung der Triglycerid Werte

In Abbildung 15: Anteil Triglycerid Werte (männlich/weiblich) wird die Entwicklung der
Triglyceridwerte der männlichen und weiblichen Patienten vom Beginn der Phase 2 bis zum
Ende der Phase 2 dargestellt. Diese konnten sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen
deutlich gesenkt werden. Der Signifikanztest ergab in diesem Fall ebenso eine signifikante
Veränderung der Triglyceride. Mit einem p-Wert von 0,000 ist dieses Ergebnis eindeutig be-
stätigt.

- 48 -
Abbildung 15: Anteil Triglycerid Werte (männlich/weiblich)

Zusammenfassung
Dieser Teil der Forschungsarbeit hatte zum Ziel, die Effizienz kardiologischer rehabilitati-
onsmedizinischer Maßnahmen im Rahmen der Phase 2 der ambulanten kardiologischen Re-
habilitation bei Cardio Vital zu untersuchen. Hierzu wurden medizinische Daten der wichtigs-
ten Risikofaktoren untersucht. Diese Daten wurden von Cardio Vital in Form von
PatientInnenberichten zur Verfügung gestellt und anschließend mit Hilfe des Statistischen
Programms SPSS ausgewertet.

Es wurden die folgenden Risikofaktoren für koronare Herzkrankheiten erhoben und analy-
siert: Systolischer und diastolischer Blutdruck, Body-Mass-Index (BMI), Bauchumfang, die
maximale Leistung in % des tabellarischen Sollwerts, sowie die Laborparameter HDL- und
LDL Cholesterin, Nüchternblutzucker und Triglyceride. Dabei wurden die Messwerte zu Be-
ginn der Phase 2 mit den Werten am Ende derselben Phase verglichen. Insgesamt wurden 139
PatientInnenabschlussberichte von Cardio Vital für die Untersuchung herangezogen und mit
SPSS ausgewertet.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die kardiovaskulären Risikoparameter systoli-
scher Blutdruck und Nüchternblutzucker im Verlauf der Phase 2 signifikant verbessert wer-
den konnten. Allerdings ist nicht bekannt, wie groß der Effekt durch eine Medikation ist. Der
Anteil der PatientInnen mit einem systolischen Blutdruckwert größer als 140 mm Hg konnte

- 49 -
um etwa die Hälfte reduziert werden. Ebenso konnte der Anteil der PatientInnen mit einem
diastolischen Blutdruck höher als 90 mm Hg reduziert werden. Auch die Fettstoffwechselpa-
rameter LDL-Cholesterin und Triglyzeride wurden mit Ausnahme von HDL-Cholesterin sig-
nifikant verbessert. Zu Beginn der Phase 2 betrug der Anteil der PatientInnen mit deinem
LDL-Wert über 100 noch über 80%, nach Abschluss der Phase 2 sind dies nur mehr etwa
38%.
Durch das Training während der Phase 2 konnte auch die körperliche Leistungsfähigkeit, ge-
messen an der maximalen Leistung in % des tabellarischen Sollwerts, signifikant erhöht wer-
den. Keine signifikanten Veränderungen der Messwerte konnten bei Body-Mass-Index,
Bauchumfang und diastolischem Blutdruck festgestellt werden. Da der BMI nicht aussage-
kräftig genug ist, wurde zusätzlich auch der Bauchumfang untersucht. 65% der PatientInnen
konnten ihren Bauchumfang im Laufe der Phase 2 reduzieren. Genderspezifische Unterschie-
de konnten nicht festgestellt werden. Sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen
Patienten haben sich die Werte im Durchschnitt ähnlich verändert. Alleine beim durchschnitt-
lichen Bauchumfang zeigte sich, dass die Männer diesen mehr reduzieren konnten als die
Frauen.

Auch bereits durchgeführte Studien zur ambulanten kardiologischen Rehabilitation aus


Deutschland zeigten, dass die ambulante Durchführung besonders effektiv ist.45 Nach der Ar-
beitsgemeinschaft für ambulante kardiologische Prävention und Rehabilitation (AGAKAR)
kann eine ambulante Rehabilitation die kardiovaskulären Risikofaktoren nachhaltig reduzie-
ren. Diese vorliegende Untersuchung und diverse Studien zeigen, dass die ambulante Rehabi-
litation äußerst positive Effekte erzielen kann.46

45
vgl. Bjarnason-Weherens, B. (2007): Ambulante kardiologische Rehabilitation in der Phase II in Deutschland – Status Quo
und Perspektiven.
URL: http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/Inhalt/images/Heft0907/315-321.pdf (dl. 24. 05. 2010)
46
vgl. Arbeitsgemeinschaft für ambulante kardiologische Prävention und Rehabilitation (o.D.): Warum ambulante kardiolo-
gische Prävention und Rehabilitation.
URL: http://www.agakar.at/allgemein/rehab1.htm (dl: 16. 05. 2010)

- 50 -
4. Turnustagebücher

Nachfolgende Fragestellungen sollten mittels eines speziellen Turnustagebuches beantwortet


werden.

 In welchem Ausmaß werden die Inhalte der Schulungen von Cardio Vital umgesetzt?
 Wie verändern sich das Ernährungsverhalten, die Bewegungsumstellung und das
Wohlbefinden während der ambulanten Rehabilitation?
 Welche Faktoren sind ausschlaggebend?

Lebensumstellungen während der Rehabilitation und die Nachhaltigkeit in den Bereichen Er-
nährungsverhalten, Bewegung und Wohlbefinden wurden deskriptiv von den TeilnehmerIn-
nen der ambulanten Rehabilitation festgehalten.

Um die selbstständige Umsetzung der Inhalte der diversen Schulungen innerhalb der Phase 2
dokumentieren zu können, wurde das Turnustagebuch, als Rehamaßnahme des dritten Ab-
schnittes entwickelt. Es unterstützt die PatientInnen bei der Umsetzung der gelernten Inhalte
und dient gleichzeitig als Erhebungsinstrument, welches zum Ziel hat, die Entwicklungs-
schritte der TeilnehmerInnen zu dokumentieren.

Teilnehmende Beobachtung – Ernährungsschulung Wels am 24.


November 2009
1) Beobachtung der Ernährungsschulung
Die PatientInnen (die beobachtete Gruppe bestand aus acht Männern) markieren im
Ampelsystem nacheinander ihr Essverhalten in einer Tabelle, gleichzeitig werden von der
Diätologin Fragen dazu gestellt. Es besteht die Möglichkeit Unklarheiten sofort zu klären.
Mittels einer PowerPoint-Präsentation werden unterschiedliche Tabellen und Grafiken
gezeigt, die Einblick über Fett-, Zuckerverteilung in Lebensmitteln geben sollen. Die
PatientInnen werden gleichzeitig dazu aufgefordert die Tabellen mit auszufüllen. Die
PatientInnen wurden aufgefordert aktiv mitzuarbeiten: 10g-Butterstücke sollten
verschiedenen Lebensmitteln zur Verdeutlichung des darin enthaltenen Fettanteils zugeordnet
werden.

2) Gespräch mit Fr. Rathmair (Diätologin)


Im Anschluss an die Ernährungsschulung hatte die Gruppe die Möglichkeit eine der

- 51 -
Diätologinnen zu befragen. Frau Rathmair ist der Meinung, dass sich die meisten PatientInnen
die Ratschläge zu Herzen nehmen, betont aber immer wieder, dass
Ehegatten/Lebensgefährten mitgebracht werden sollen (im Speziellen bei männlichen
Patienten). Die Gruppe erhielt weiters Broschüren und Mappen, wie sie auch die PatientInnen
im Zuge der Schulung erhalten. Diese bildeten zusätzlich zur Schulung die Grundlage zur
Erstellung und späteren Auswertung der Turnustagebücher.

Forschungsdesign
Die deskriptive Analyse wurde von den teilnehmenden PatientInnen selbst durchgeführt. Die
Idee des Turnustagebuches ist es einerseits das Verhalten der TeilnehmerInnen terminolo-
gisch abzubilden. Andererseits wirkt es unterstützend zur selbstständigen Reflexion des Er-
nährungs- und Sportverhaltens. Das Turnustagebuch begleitet die PatientInnen 13 Wochen,
nach Eintritt in Phase III und ist, wie folgt, aufgebaut:
Nach einer kurzen Erklärung des Projektes, sowie einer Anleitung zur richtigen Verwendung
des Turnustagebuches werden soziodemografische Daten erhoben um die allgemeine Situati-
on der PatientInnen abzulichten. Der „Soziodemografische Fragebogen“ dient zur Erhebung
statistisch relevanter Daten. Neben Geschlecht und Geburtsjahr wurden weitere Fragen zur
Person gestellt. Familienstand, höchste abgeschlossen Schulbildung, derzeitige berufliche Si-
tuation, Art der Arbeit, Haushaltsgröße, Haustiere und Wohnortgröße zeigen die Zusammen-
hänge zwischen diesen Faktoren und dem Rehabilitationsverhalten. Die Fragen nach der An-
zahl der Herzinfarkte, sowie nach Herzerkrankungen, ermöglichen eine bessere Analyse der
erhobenen Werte.
Im Anschluss finden die PatientInnen den „Cardio Vital Fragebogen“. Dieser dient einerseits
der Messung der KundInnenzufriedenheit, bezogen auf Organisation, Infrastruktur und Ver-
halten der ÄrztInnen und TherapeutInnen. Gleichzeitig wurde die persönliche Bedeutung der
einzelnen Ausprägungen erhoben, um die Wichtigkeit dieser abbilden zu können. Zusätzlich
wurde die Möglichkeit für Verbesserungsvorschläge geboten.
Das tägliche Ausfüllen des Tagebuches begleitet die PatientInnen dreizehn Wochen und er-
möglicht diesen die eigenständige Kontrolle Ihres Lebensstiles. Die Ausprägungen zur Ernäh-
rung orientieren sich an den Ernährungsschulungen aus Phase zwei. Das allgemeine Wohlbe-
finden rundet die Tagesbefragung ab.
Regelmäßige Rückblicke bietet der „Fragebogen Realisierbarkeit“. Einerseits erfüllt er eine
Kontrollfunktion für die Auswertung, andererseits bietet er dem/der Ausfüllenden die Mög-

- 52 -
lichkeit den vergangenen Monat Revue passieren zu lassen und festzustellen, was Gründe für
die Nichtumsetzung der Vorschläge, von Cardio Vital, sind. Den „Fragebogen Realisierbar-
keit“ findet man drei Mal, nach Woche vier, acht und 13.
Die PatientInnen wurden gebeten, nach Ablauf der 13 Wochen, das ausgefüllte Turnustage-
buch bei Cardio Vital abzugeben. Insgesamt wurden 25 Tagebücher ausgegeben, von denen
12 Stück retourniert wurden. Alle eingesammelten Tagebücher waren in einwandfreiem Zu-
stand sowie sorgfältig und genau ausgefüllt und für eine empirische Erfassung geeignet.
Die Auswertung der erhaltenen Turnustagebücher erfolgt einerseits quantitativ auf Basis eines
Punkteschemas andererseits qualitativ anhand der genannten Antworten in den Fragebögen.
Für die quantitative Auswertung der einzelnen Wochen wurde ein Punkteraster entworfen, um
die Leistung der PatientInnen vergleichen zu können. Dadurch kann pro PatientIn festgestellt
werden, ob eine Verbesserung, Verschlechterung oder Konstanz bezüglich Ernährung, Sport
und Wohlbefinden im Zeitverlauf stattgefunden hat.

Die Berechnung der Punkte der wöchentlichen Tagebuchraster ergab sich wie folgt:

Woche x Mo Di Mi Do Fr Sa So
Wassermenge mehr 15 15 15 15 15 15 15
6 bis 8 10 10 10 10 10 10 10
Gläser 1/2 Liter
weniger 5 5 5 5 5 5 5
immer 15 15 15 15 15 15 15
Vollkornbrot mehr als halb 10 10 10 10 10 10 10 840 = Maximale Punk-
weniger als halb 5 5 5 5 5 5 5 teanzahl
1 bis 2 5 5 5 5 5 5 5
Gemüse & Obst 3 bis 4 10 10 10 10 10 10 10
5 oder mehr 15 15 15 15 15 15 15 bis 280 Punkte =

Fisch Ja 15 15 15 15 15 15 15 schlechterer Bereich


Nein 5 5 5 5 5 5 5
Cholesterinarm Ja 15 15 15 15 15 15 15
Nein 5 5 5 5 5 5 5 bis 560 Punkte = guter
viel 15 15 15 15 15 15 15 Bereich
Sport mittel 10 10 10 10 10 10 10
wenig 5 5 5 5 5 5 5
ab 561 Punkte = sehr
viel 15 15 15 15 15 15 15
Alltagsbewegung mittel 10 10 10 10 10 10 10 guter Bereich
wenig 5 5 5 5 5 5 5
Allgemeines gut 15 15 15 15 15 15 15
mittel 10 10 10 10 10 10 10
Wohlbefinden
schlecht 5 5 5 5 5 5 5

Trainingszeit in Minuten Berechnung des


Zigarettenkonsum in Stk
Durchschnittes
Tagesgewicht
Tabelle 13: Auswertungsraster Turnustagebuch

- 53 -
Um für Cardio Vital die Auswertung in der Weiterführung zu erleichtern wurden die Gesamt-
punkte mit Excel errechnet.
Zusätzlich zu der Auswertung der wöchentlichen Eintragungen wurden auch der soziodemo-
graphische Fragebogen, der Fragebogen über die Zufriedenheit mit Cardio Vital und der Fra-
gebogen zur Umsetzbarkeit der Rehabilitationsmaßnahmen, der im Abstand von vier Wochen
ausgefüllt werden sollte, durch Codierung messbar gemacht.

Wie bereits im Kapitel „Rücklauf“ erwähnt, erhielten wir 12 vollständig ausgefüllte Tagebü-
cher nach Ablauf der jeweils 13 Wochen zurück, wobei drei Patienten lediglich das Tagebuch,
aber keine Fragebögen ausfüllten. Diese drei Personen sind somit in der folgenden Auswer-
tung der soziodemographischen Daten, des Fragebogens über die Zufriedenheit mit Cardio
Vital und des Fragebogens zur Umsetzbarkeit der Rehabilitationsmaßnahmen nicht inkludiert.

Die soziodemographischen Daten können wie folgt zusammengefasst werden:


Die Teilnehmer waren ausschließlich männlich und zwischen 45 und 83 Jahre alt. Zwei Drit-
tel der beobachteten Personen gaben an in einer Partnerschaft mit gemeinsamen oder getrenn-
ten Haushalt zu leben, beziehungsweise verheiratet zu sein, zwei der Teilnehmer sind verwit-
wet. Die Hälfte absolvierte eine Lehre oder die Matura, die andere Hälfte ein Studium oder
eine Akademie. Sechs der Neun Personen, die soziodemographische Angaben machten, gaben
an pensioniert zu sein, zwei arbeiteten Vollzeit, eine Person ging keiner regelmäßigen Tätig-
keit nach. Acht von neun Befragten gaben an in ihrem Beruf, eine leichte körperliche Arbeit
zu verrichten bzw. verrichtet zu haben oder einer sitzenden Tätigkeit nachzugehen bzw. nach-
gegangen zu sein. Zwei der neun Personen gaben an Kinder zu haben, eine Person lebte mit
einer pflegebedürftigen Person gemeinsam. Fünf der Teilnehmer leben in einem Ort mit mehr
als 15.000 EinwohnerInnen, die restlichen vier in einem Ort mit weniger als 3.000 Einwohne-
rInnen. Ein Drittel der Teilnehmer erlitt bereits in früheren Jahren einen Herzinfarkt.

Um einen Überblick über die KundInnenzufriedenheit mit Cardio Vital zu erhalten, fanden
die TeilnehmerInnen am Beginn des Turnustagebuches einmalig einen Fragebogen, mit des-
sen Hilfe die Zufriedenheit mit der terminlichen Planung, mit der Nähe und Erreichbarkeit,
mit der Verständlichkeit der Schulungen und dem Verhalten der ÄrztInnen und DiätologInnen
messbar gemacht wurde. Hierbei wurden jeweils vier Antwortdimensionen von „zufrieden“
bis „unzufrieden“, von „wichtig“ bis „unwichtig“ und von „sehr“ bis „gar nicht“ unterschie-

- 54 -
den. Zusätzlich zur Abfragung der Zufriedenheit wurde auch nach der Bedeutung der genann-
ten Faktoren für den jeweiligen Patienten gefragt, um das Ergebnis besser interpretieren zu
können. Cardio Vital erreichte im Bereich der Zufriedenheit zwischen 375 und 420 Punkten,
wobei dieser Wert der höchstmöglichen Punktezahl entspricht. Punkteabzüge verursachten
hier Kriterien, wie die Erreichbarkeit und die Nähe des Rehabilitationszentrums, das Verhal-
ten der ÄrztInnen und DiätologInnen und der teilweise als mäßig empfundene Informations-
gehalt der Ernährungs- und Sportschulungen. Den unterschiedlichen Bereichen wurde in na-
hezu allen Fällen eine hohe bis sehr hohe Bedeutung zu teil. Bei der Frage nach Verbesse-
rungsvorschlägen wurde, falls Angaben gemacht wurden, immer auf zu kleine Umkleidekabi-
nen und zu wenig Kästen zur Lagerung der Kleidung und der Wertsachen hingewiesen.

Um die Umsetzbarkeit der Rehabilitationsmaßnahmen messbar machen zu können enthielt


das Turnustagebuch nach vier, acht und dreizehn Wochen einen Fragebogen, über den einer-
seits die Gründe für ein mögliches Nichteinhalten herausgelesen werden konnten andererseits
auch beeinflussende Gewohnheiten und psychische Merkmale. So konnte ermittelt werden,
dass sich ein Großteil der Befragten Sorgen über ihren Gesundheitszustand machten, aber zu-
versichtlich in die Zukunft blickten. Nahezu alle Personen gaben an auch in der Zeit der Re-
habilitation ihr Leben genießen zu können. Alle neun Teilnehmer hatten das Gefühl die Er-
nährungsempfehlungen von Cardio Vital zumindest teilweise umsetzen zu können, bei Be-
rufstätigkeit war dies auch zum Großteil am Arbeitsplatz möglich. Bei nicht vollständiger
Möglichkeit der Umsetzung wurden als Gründe der Beruf, mangelnde Unterstützung, die Fa-
milie und die finanzielle Lage angegeben. Die Erledigung des Einkaufs und die Essenszube-
reitung erfolgten während des Beobachtungszeitraumes in den meisten Fällen mit der Partne-
rin gemeinsam oder selbst. Der Großteil der Patienten hatte das Gefühl auch die Sportempfeh-
lungen bis zu einem gewissen Grad umsetzen zu können und nahezu alle Personen bauen seit
der Rehabilitation verstärkt Bewegung in den Alltag ein. Für eine etwaige nicht vollständige
Umsetzung der Handlungsempfehlungen wurden als Gründe der Beruf, die finanzielle Situa-
tion, mangelnde Beratung, Motivation, Unterstützung und Zeit genannt. Die beliebtesten
Sportarten waren Radfahren, Wandern, Schwimmen und Laufen.

Um den Patienten die Möglichkeit der Selbstkontrolle zu geben, wurde ein 13 wöchiges Ta-
gebuch auf Basis der Ernährungs- und Sportempfehlungen entwickelt. Die Auswertung dieser
Daten erfolgte nach dem Punkteschema auf Seite 69. Auffallend hierbei war, dass alle Patien-
ten im guten bis sehr guten Bereich lagen, also knapp über oder knapp unter 560 Punkte. Zu-

- 55 -
dem konnte in 10 von 12 Fällen eine Konstanz in der Gesamtpunkteanzahl festgestellt wer-
den, 2 von 12 Patienten verbesserten ihre Gesamtleistung im Zeitverlauf, Verschlechterungen
konnten nicht beobachtet werden. Gleiches gilt für die Gewichtsveränderungen im Laufe der
13 Wochen. Hier konnte Großteils eine Verminderung von in Einzelfällen bis zu 4 kg beo-
bachtet werden, Gewichtszunahme konnte nicht verzeichnet werden.

Probleme bei der Umsetzung der Ernährungsempfehlungen konnten vor allem bei der Porti-
onsanzahl von Gemüse und Obst und bei der Einhaltung der empfohlenen Menge an Voll-
kornbrot pro Tag verzeichnet werden. Auch das Trinken von 6-8 Wassergläsern pro Tag ver-
ursachte bei vielen Patienten Schwierigkeiten. Grundsätzlich haben die Patienten die Ernäh-
rungsempfehlungen aber zum Großteil einhalten können.

Interessant waren vor allem die Trainingszeit und die Anzahl der Trainingstage in der Aus-
wertung, da bei dieser beobachteten Variablen nur in den seltensten Fällen eine Konstanz
vermerkt wurde. Bei der Mehrheit der Patienten konnten starke Schwankungen von durch-
schnittlich bis zu 30 Minuten pro Woche festgestellt werden. Auffallend war in diesem Be-
reich auch, dass über den Zeitverlauf eher eine Verminderung oder Konstanz der durch-
schnittlichen Trainingszeit pro Woche als eine Erhöhung verzeichnet werden konnte. In die-
sem Bereich liegt für Cardio Vital daher Verbesserungsbedarf, damit die Trainingsempfeh-
lungen auch langfristig von den PatientInnen umgesetzt werden. Die Kontrollfrage, ob durch
die Rehabilitation mehr Sport betrieben wird, beantworten 89% positiv. Es trifft zu, dass die
Sportschulungen für die KundInnen nachvollziehbar und durchführbar sind.

- 56 -
5. Nachhaltigkeit

Im Mittelpunkt der Befragung stand die geschlechtsspezifische Nachhaltigkeitsanalyse der


„Drei Säulen der Rehabilitation“, welche Ernährung, Bewegung und psychologisches Wohl-
befinden umfasst. Um das Verhalten der ehemaligen RehabilitationspatientInnen hinsichtlich
genannter Dimensionen retrospektiv erheben zu können, wurde eine telefonische Befragung
mittels teilstandardisierten qualitativ/ quantitativen Fragebogen durchgeführt und geschlechts-
spezifische Unterschiede analysiert und deskriptiv dargestellt.

 Wie nachhaltig sind die „drei Säulen der Rehabilitation“? - Eine geschlechtsspezifi-
sche Nachhaltigkeitsanalyse.

Die Stichprobe (n) der Befragung bestand aus 48 PatientInnen, jeweils geteilt in 24 männliche
und 24 weibliche TeilnehmerInnen, die bei Cardio Vital an einer ambulanten kardiologischen
Rehabilitation (Zeitraum 2007-2009) teilgenommen haben.
Die Datenanalyse mit SPSS zeigte, dass es signifikante Korrelationen (bivariater Zusammen-
hänge) gibt, welche für eine vollständige Genesung ausschlaggebend sind. Bezüglich der de-
mographischen und strukturellen Merkmale, des aktuellen Wohlbefindens, Trainingszeiten
pro Woche, sowie Unterstützung von Seiten der Familie bei der Umsetzung von therapeuti-
schen Maßnahmen, konnten geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt werden.

Im Dezember 2008 wurde bereits PatientInnenbefragungen mit dem Fokus der Erhebung der
psychosozialen Einflussfaktoren und der Zufriedenheit mit den absolvierten
Rehabilitationsmaßnahmen bei Cardio-Vital durchgeführt (Institut für Gesellschafts- und
Sozialpolitik 2009).
Aufgrund der Ergebnisse der Untersuchung aus dem Jahr 2008 und der daraus resultierten
Fragen hinsichtlich der Frauen und der ambulanten kardiologischen
Rehabilitationsmaßnahmen, stehen in der aktuellen Untersuchung die geschlechtsspezifischen
Unterschiede im Zentrum der Untersuchung. Die aktuelle Untersuchung orientiert sich an den
Dimensionen Ernährungsumstellung, Bewegungsumstellung und persönliches Wohlbefinden
und ist darauf ausgerichtet, geschlechtsspezifische Unterschiede zu analysieren. Die
Erstellung des Untersuchungsdesign, wie auch konkret in der Analyse der Ergebnisse, wurde
nach geschlechtssensiblen Parametern durchgeführt.

- 57 -
Die Untersuchung wurde von folgender Fragestellung geleitet:

„Welche genderspezifischen Unterschiede ergeben sich in Bezug auf die Nachhaltigkeit im


Bereich Ernährungsumstellung, Bewegungsumstellung und Wohlbefinden?“

Um das Verhalten der ehemaligen RehabilitationspatientInnen hinsichtlich der Ernährungs-


und Bewegungsumstellung, sowie des Wohlbefindens retrospektiv erheben zu können, wur-
den Frauen und Männer, die bei Cardio Vital an einer ambulanten kardiologischen Rehabilita-
tion teilgenommen haben, mit einem teilstandardisierten qualitativ-quantitativen Fragebogen
telefonisch befragt.

Forschungsdesign
Eine ex post Evaluierung richtet den Fokus auf die nachträgliche Analyse von Maßnahmen,
Programmen und Prozessen unter Berücksichtigung von bereits bekanntem Wissen und strebt
die Überprüfung der Nachhaltigkeit (u.a. Leistung, Qualität, Wirkung) einer Maßnahme an.47
Die qualitativ-quantitativ ausgerichtete Evaluation wurde systematisch geplant und durch eine
methodisch angeleitete Vorgehensweise durchgeführt.
Im Zentrum der Untersuchung stand die Analyse der Nachhaltigkeit und Nachwirkung der
ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen auf Männer und Frauen. Das Forschungsdesign orien-
tierte sich an den Untersuchungsdimensionen Ernährungsumstellung, Bewegungsumstellung
und Wohlbefinden.
Mit einem teilstandardisierten Fragebogen mit quantitativ-qualitativen Elementen wurden
ehemalige PatientInnen der ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen von Cardio Vital telefo-
nisch befragt. Ziel des Untersuchungsdesign war es, valide und reliable Daten zur Verhaltens-
änderungen der PatientInnen nach der Rehabilitation in Bezug auf Ernährungs- und Bewe-
gungsumstellung und Wohlbefinden zu erheben.
Die Fragebogenerstellung wurde durch mehre Feedbackschleifen (Pretests) geprüft. Der Fra-
gebogen beinhaltet sowohl geschlossene als auch offene Antwortmöglichkeiten. Die Reihen-
folge der Fragen wurde systematisch und logisch geordnet und war vorgegeben. Das ange-
wandte teilstandardisierte Fragebogendesign hatte den Vorteil, dass die Validität und die Re-

47
vgl. Bortz, J. / Döring, N. (2009): Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler. 4. überar-
beitete Auflage. Heidelberg: Springer Medizin-Verlag

- 58 -
liabilität der Daten weitgehend sicher gestellt werden konnte, die erhaltenen Daten vergleich-
bar waren und die Erhebung in kurzer Zeit möglich war.48

Die Grundgesamtheit (N) der Untersuchung bestand aus 160 Personen. (n) setzt sich aus 53
Frauen (33,13%), die in den Jahren 2007, 2008 und dem ersten Halbjahr 200949 an der ambu-
lanten Rehabilitationsmaßnahmen teilgenommen haben und 107 Männer (66,87%), die in den
Jahren 2007 und 200850 an der ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen teilgenommen haben,
zusammen. Bei der Ziehung der Zufallsstichprobe wurde darauf geachtet, dass zwischen Teil-
nahme an der ambulanten Rehabilitation und der Telefonbefragung ein Zeitraum von mindes-
tens sechs Monaten liegt, um eine Überprüfung der Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Im Zeitraum von 8. bis 23. Februar 2010 wurden die Telefoninterviews durchgeführt. In die-
sem Interviewzeitraum wurden 138 Anrufe getätigt. Bei 17 Anrufen erhielten die Interviewe-
rinnen eine Absage. Die Gründe dafür waren für 15 Personen, dass sie kein Interesse an einer
Teilnahme hätten, eine Person war krank und eine hat abgelehnt, da sie gerade eine andere
Rehabilitation macht. Neun Gespräche konnten nicht durchgeführt werden, da fünf Aus-
kunftspersonen sich noch in der Phase III befanden und eine Person diese Phase eben erst be-
endet hatte. Zwei Personen mussten die ambulante Rehabilitation aus gesundheitlichen Grün-
den abbrechen, ein Gespräch konnte nicht geführt werden, da die zu interviewende Person
nicht mehr sprechen konnte.
Insgesamt konnten 51 Interviews, davon 26 mit weiblichen und 25 mit männlichen Proban-
den, geführt werden. Drei Interviews waren nicht auswertbar. Die Stichprobe (n) für die Aus-
wertung bestand aus insgesamt 48 Personen (von 160 möglichen Personen; das sind 30% der
Grundgesamtheit). Die Interviewdauer variierte zwischen zehn und 30 Minuten. Die durch-
schnittliche Dauer betrug bei den Frauen beinahe 19 Minuten, bei den Männern ca. 16 Minu-
ten pro Gespräch.
Viele der befragten PatientInnen waren gerne bereit über ihre Erfahrungen und persönlichen
Erlebnisse während der Rehabilitation und ihrer Zeit danach zu sprechen. Ehemalige weibli-

48
vgl. Kirchhoff, S. (2008): Der Fragebogen. Datenbasis, Konstruktion und Auswertung, 4. überarbeitete Auflage. Wiesba-
den: VS, Verlag für Sozialwissenschaften
49
Die Patientinnen, die erst ab dem zweiten Halbjahr 2009 an der ambulanten Reha-Maßnahme teilgenommen haben, wur-
den systematisch aus der Grundgesamtheit ausgeschlossen. Diese Patientinnen hätten durch die Untersuchungsergebnisse der
ex post Analyse verzerrt, da eine Analyse der Nachhaltigkeit einer Maßnahme die zeitliche Distanz der Probandinnen impli-
ziert.
50
Da in der Grundgesamtheit genügend männliche Probanden enthalten waren, wurde die zeitliche Grenze für den Beginn
der ambulanten Reha-Maßnahme mit Ende 2008 gezogen.

- 59 -
che Patientinnen waren tendenziell leichter zu erreichen und sie zeigten sich auch gesprächs-
bereiter als die Männer51.

Demographische Merkmale - Frauen


Im Rahmen der telefonischen Befragung wurden bei 24 Frauen folgende demographische Da-
ten erhoben:
Die meisten Frauen waren zum Zeitpunkt der Befragung älter als 60 Jahre, wobei in der Al-
tersgruppe der 60-69 Jährigen neun Patientinnen, also mehr als ein Drittel der Befragten, zu
finden waren. Die zwei jüngsten Frauen waren zum Zeitpunkt der Befragung 38 Jahre alt und
die älteste Frau war 84 Jahre alt. Fünf Patientinnen sind älter als 70 Jahre und damit waren die
Frauen zum Zeitpunkt der Befragung älter als die Männer.

Abbildung 16: Alter der Patientinnen (n=24)

Familienstand und Anzahl der im Haushalt lebenden Personen


Zwei Drittel der befragten ehemaligen Rehabilitationspatientinnen waren zum Zeitpunkt der
Befragung verheiratet, vier geschieden, drei verwitwet und zwei Frauen lebten alleine. Bei
drei der befragten Frauen lebten noch Kinder im gemeinsamen Haushalt.

Berufstätigkeit und Einkommen


Mehr als 70% der befragten ehemaligen Rehabilitationspatientinnen gingen zum Zeitpunkt
der Befragung keiner beruflichen Tätigkeit nach. Der Großteil, und zwar elf Frauen, befanden
51
Ein Indiz dafür ist auch die längere Gesprächsdauer bei den Telefonaten mit den Frauen.

- 60 -
sich in Alterspension, vier Frauen waren im Haushalt tätig, eine Frau befand sich aufgrund
von Arbeitsunfähigkeit in Pension, eine Frau war berufsunfähig. Bei den Frauen, die eine Be-
rufstätigkeit ausüben, waren fünf Vollzeit berufstätig und zwei Teilzeit beschäftigt.

Abbildung 17: Berufstätigkeit

Rund 40% der Frauen, die bereit waren Auskunft zu geben, gaben an, über ein monatliches
Haushaltsnettoeinkommen zwischen 901 und 1400 Euro zu verfügen. Dies spiegelt sich in der
Tatsache wieder, dass, wie bereits oben erwähnt, viele der befragten Frauen älter bzw. ver-
witwet/ alleine lebend waren und keiner beruflichen Tätigkeit nachgingen. Zwei der befragten
Frauen verfügten über weniger als 900 Euro, acht Frauen über mehr als 1400 Euro.

Die Rehabilitationsmaßnahmen - Frauen


Weitere Fragen in der Erhebung bezogen sich auf den Zeitpunkt und die Dauer der ambulan-
ten Rehabilitation, wie auch auf die Gründe zur Teilnahme an der ambulanten Rehabilitati-
onsmaßnahmen.

Teilnahme und Dauer der Rehabilitation


Der Großteil der befragten Frauen (15) nahm im Jahr 2008 an der ambulanten Rehabilitation
teil, vier Frauen im Jahr 2007 und vier im ersten Halbjahr 2009. Bei der Frage, wie lange die
Rehabilitation gedauert hat (n=24), zeigte sich, dass ein großer Teil der befragten Frauen (et-
wa 54%) mehr als sechs Wochen am ambulanten Rehabilitationsprogramm von Cardio Vital
teilnahm. Elf Frauen wurden weniger als sechs Wochen ambulant betreut. Im Durchschnitt

- 61 -
befanden sich die befragten Frauen 22 Wochen in ambulanter Behandlung. Die Phase II der
ambulanten Rehabilitation bei Cardio Vital dauert sechs Wochen.

Gründe für die Teilnahme an der ambulanten Rehabilitation


Als häufigster Grund wurde die Rehabilitationsmaßnahmen vor allem wegen der örtlichen
Nähe bzw. der Nähe zum häuslichen Umfeld genannt. Sechs Mal wurde als Entscheidungs-
grund für die ambulante Rehabilitation die Empfehlung des behandelnden Arztes genannt.
Vier Mal waren die Betreuungspflichten der Frauen als Motivationsgrund zur Teilnahme aus-
schlaggebend. Jeweils drei der befragten Frauen nannten sonstige Empfehlungen und zeitliche
Flexibilität. Für eine ehemalige Rehabilitationspatientin war der Beruf ausschlaggebend.

Abbildung 18: Gründe der Frauen für die Teilnahme an der ambulanten Rehabilitation (n=24; Mehr-
fachantworten möglich)

Im Durchschnitt ist die befragte ehemalige Rehabilitationspatientin 60 Jahre alt, verheiratet,


nicht berufstätig und verfügt über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen zwischen 1401
und 1900 Euro. Die ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen werden 22 Wochen in Anspruch
genommen. Im Durchschnitt beträgt der BMI 28,8 und ist somit höher als bei Männern. Da
eine Vollerhebung an den ehemaligen Rehabilitationspatientinnen von Cardio Vital im Zeit-
raum vom 2007 bis Mitte 2009 durchgeführt wurde, entspricht das entworfene Personenprofil
der repräsentativen Darstellung der soziodemografischen Merkmale der Frauen.

- 62 -
Demographische Merkmale - Männer
Im Rahmen der telefonischen Befragung wurden bei 24 Männern folgende demographischen
Daten erhoben:
Das Alter der befragten Männer lag zwischen 60 und 69 Jahre. Zehn ehemalige Rehabilitati-
onspatienten (etwa 41 %) sind in dieser Altersgruppe. Die meisten Männer waren zum Zeit-
punkt der Befragung älter als 60 Jahre. Zum Zeitpunkt der Befragung war der jüngste Mann
46, der älteste 78 Jahre alt.

Abbildung 19: Alter der Patienten (n=24)

Familienstand und Anzahl der im Haushalt lebenden Personen


75 % der befragten Männer waren zum Zeitpunkt der Befragung verheiratet, fünf Männer leb-
ten in einer Lebensgemeinschaft und ein Mann war geschieden. Sieben Männer gaben an,
dass Kinder im gemeinsamen Haushalt lebten bzw. leben.

Berufstätigkeit und Einkommen


Mehr Männer als Frauen waren zum Zeitpunkt der Befragung erwerbstätig. Elf Männer gin-
gen einer Beschäftigung nach, neun waren Vollzeit berufstätig, eine Person war in Teilzeit
beschäftigt. Der Anteil der Männer, die keiner beruflichen Tätigkeit zum Zeitpunkt der Reha-
bilitation nachgingen, beträgt 54 %. Elf der befragten ehemaligen Rehabilitationspatienten
befanden sich in Alterspension, zwei in Pension aufgrund von Arbeitsunfähigkeit.

- 63 -
Abbildung 20: Berufstätigkeit der Männer (n=24)

Bei den befragten ehemaligen Rehabilitationspatienten zeigt sich, dass sie monatlich mehr
Geld als die Frauen verfügen. Rund 40 % der Männer gaben an über ein Haushaltsnettoein-
kommen zwischen 1401 und 1900 Euro im Monat (vgl. Monatsnettohaushaltseinkommen bei den
Frauen zwischen 901 und 1400 Euro) disponieren zu können.

Die Rehabilitationsmaßnahmen - Männer


Weitere Fragen in der Erhebung bezogen sich auf den Zeitpunkt und die Dauer der ambulan-
ten Rehabilitation, wie auch die Gründe zur Teilnahme an einer ambulanten Reha-Maßnahme.

Teilnahme und Dauer der Rehabilitation


Der Großteil der befragten Männer (14) nahmen im Jahr 2008 an der ambulanten Rehabilita-
tion teil, zehn Männer im Jahr 2007. Bei 13 Männern dauerte die ambulante Rehabilitation
länger als sechs Wochen, bei neun Männern war sie kürzer. Im Durchschnitt befanden sich
die befragten Männer 16 Wochen, also um sechs Wochen kürzer als die Frauen in der ambu-
lanten Rehabilitationsbetreuung.

Gründe für die Teilnahme an der ambulanten Rehabilitation


Mit 14 Nennungen, das entspricht in etwa 60 %, gaben die befragten Männer am häufigsten
an, dass sie vor allem aufgrund einer ärztlichen Empfehlung am ambulanten Rehabilitations-
programm von Cardio Vital teilnahmen. Elf Männer nannten die örtliche Nähe bzw. das häus-
liche Umfeld als Motivationsgrund. Fünf der befragten Männer gaben zur Antwort, dass für
sie sonstige Gründe ausschlaggebend waren, für einen Mann eine sonstige Empfehlung. Auf-

- 64 -
fallend ist im Gegensatz zu den weiblichen Befragten - zwei Frauen gaben Betreuungspflich-
ten als Entscheidungsgrund an - dass von keinem der Männer Betreuungspflichten genannt
wurden.

Abbildung 21: Gründer für die Teilnahme an der ambulanten Rehabilitation der Männer (n=24; Mehr-
fachnennungen möglich)

Im Durchschnitt ist der befragte ehemalige Rehabilitationspatient 58 Jahre alt, verheiratet,


nicht berufstätig52 und verfügt über ein Einkommen zwischen 1900 und 2400 Euro monatlich.
Die ambulanten Rehabilitationsmaßnahmen werden 16 Wochen in Anspruch genommen. Im
Durchschnitt beträgt der BMI der Männer 27,71 und ist niedriger als bei den Frauen. Die
Stichprobe der Männer wurde aus 107 möglichen Interviewpartnern gezogen und entspricht
ca. 22 % der Grundgesamtheit.

Unterschiede zwischen den Geschlechtern

Im Bereich der demografischen Merkmale zeigt sich, dass sowohl die meisten Patientinnen
als auch die meisten Patienten im Alter zwischen 60 und 69 Jahre waren. Allerdings zeigten
die Ergebnisse, dass die Patientinnen unter 50 doppelt so häufig an der ambulanten Rehabili-
tation teilnahmen als Männer, wobei sich das Bild bei den unter 60-Jährigen umgekehrt dar-
stellt. Bei den über 70-jährigen PatientInnen ergaben sich weitere Differenzen. Es konnten

52
Bei der Befragung der männlichen Interviewteilnehmer handelt es sich um eine Teilerhebung von 22% der möglichen In-
terviewpartner. Es konnten vor allem die Männer telefonisch erreicht werden, die nicht mehr berufstätig sind. Die Aussage ist
demnach nicht repräsentativ.

- 65 -
einerseits mehr Patientinnen über 70 befragt werden und andererseits war die älteste erreichte
Patientin 84 Jahre alt, während der älteste Patient ein Alter von 78 Jahren aufwies.
Im Zusammenhang mit dem Familienstand fiel auf, dass mehr verheiratete Männer befragt
werden konnten als Frauen. Weiters leben fünf der befragten Patienten in einer Lebensge-
meinschaft, während keine der erreichten Patientinnen dieser Kategorie zugeordnet wurde. Im
Gegensatz dazu, sind viermal so viele Frauen als Männer geschieden. Darüber hinaus konnten
im Vergleich zu den Männern, auch Patientinnen befragt werden, die verwitwet oder ledig
sind.
Zudem ergaben sich Unterschiede bei dem demografischen Merkmal „Berufstätigkeit“. Es
sind einerseits gleich viele Frauen und Männer in Alterspension, andererseits gingen zum Er-
hebungszeitpunkt neun Patienten einer Vollzeitbeschäftigung nach. Die Anzahl der Vollzeit
beschäftigten Patientinnen beträgt dagegen fünf. Allerdings gaben auch vier Frauen an, im
Haushalt tätig zu sein. Bezüglich einer Teilzeitbeschäftigung konnte gezeigt werden, dass
ehemalige Rehabilitationspatientinnen doppelt so häufig dieser Erwerbsform nachgehen als
ihre männlichen Kollegen.
Darüber hinaus differierte das Haushaltsnettoeinkommen der Frauen von jenem der Männer.
So müssen beispielsweise neun befragte Patientinnen mit einem Haushaltnettoeinkommen
von unter 1400 Euro auskommen. Keine männlichen Patienten verfügen über ein so niedriges
Einkommen. Dafür sind Männer in den höheren Einkommenskategorien häufiger vertreten als
Frauen.

Unterschiede im Haushaltsnettoeinkommen

bis 900 Euro 0


2
Haushaltsnettoeinkommen

901-1400 Euro 0
7
1401-1900 Euro 9
2
1901-2400 Euro 5
2 Männer
2401-2900 Euro 5 Frauen
2
2901-3400 Euro 1
2
ab 3400 Euro 2
0
keine Angaben 2
7

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Anzahl der Nennungen

Abbildung 22: Unterschiede im Haushaltseinkommen (n=48)

- 66 -
Strukturelle Merkmale
Im Bereich der Gründe für die Teilnahme an der ambulanten Rehabilitation ergaben sich Un-
terschiede zwischen Frauen und Männern. So nannten Patienten als häufigsten Grund die ärzt-
liche Empfehlung (14 Nennungen) während diese Empfehlung bei den Patientinnen an zwei-
ter Stelle lag (6 Nennungen). Bei den Frauen stellten die örtliche Nähe sowie das häusliche
Umfeld den wichtigsten Entscheidungsgrund für die ambulante Rehabilitation dar. Es sahen
17 Patientinnen dies als Motiv, während 11 Männer dieses Argument angaben. Darüber hin-
aus stellten auch die Betreuungspflichten mit vier Angaben sowie die zeitliche Flexibilität mit
drei Nennungen wichtige Gründe für eine ambulante Rehabilitation bei Frauen dar, während
Männer keine Gründe aus diesem Bereich nannten.

Gründe für die Teilnahme an der ambulanten Rehabilitation

17
Anzahl der Nennungen

18
16 14
14 11
12
10 männlich
8 6 5 5 weiblich
6 4 3 3
4 1 1
2 0 0 0
0
Betreuungspflichten

ärztliche Empfehlung

sonstige Empfehlung
Beruf

sonstige Gründe
Nähe/Praktisch/Häusli

zeitliche Felxibilität
ches Umfeld
örtliche

Abbildung 23: Gründe für die Teilnahme an der ambulanten Rehabilitation (n=48)

Arztbesuche Frauen/Männer

16
14 14
14
Anzahl der Nennungen

12
10
männlich
8
weiblich
6 5 5 5
4
4
2

0
max. 1 Besuch zweimal jährlich öfter als zwei mal
jährlich

Abbildung 24: Arztbesuche Frauen/Männer (n=47, N=48)

- 67 -
Aus der Grafik ist ersichtlich, dass Frauen seltener zur Herzkontrolle gehen als Männer. Eine
befragte Rehabilitationspatientin verweigerte die Antwort. 14 der 23 befragten Frauen gehen
maximal einmal jährlich zur Kontrolluntersuchung. 14 Männer besuchen zweimal jährlich
ihren/ihre Arzt/Ärztin für eine Untersuchung. Dagegen suchen nur vier Frauen halbjährlich
den/die behandelnde/n Arzt/Ärztin auf. Ausgeglichen zwischen männlichen und weiblichen
PatientInnen zeigt sich das Bild bei Arztbesuchen, die häufiger als zweimal jährlich stattfin-
den (jeweils 5 Nennungen). Es konnte mittels Cramers-V-Test gezeigt werden, dass ein signi-
fikant starker Zusammenhang zwischen Geschlecht und der Anzahl der Arztbesuche besteht.

Die drei Säulen der Rehabilitation – Ernährung

Ernährungsgewohnheiten allgemein
Zur Beurteilung des Ernährungsverhaltens der PatientInnen wurden die 48 Befragten zunächst
aufgefordert, Angaben zu ihrer persönlichen Einschätzung der Gesundheit ihres Ernährungs-
verhaltens der letzten Woche zu machen. 40 der befragten PatientInnen gaben an, sich sehr
gesund bis gesund zu ernähren. Dies entspricht einem Prozentanteil von 83,3. Bei acht Patien-
tInnen, sind laut eigener Einschätzung die Ernährungsgewohnheiten wenig gesund bis nicht
gesund, was einem Anteil von 16,7 % entspricht. Daraus kann geschlossen werden, dass der
Großteil der befragten PatientInnen die eigene Ernährung als sehr gesund bis gesund beurtei-
len.

Zur Eruierung der detaillierten Ernährungsgewohnheiten der ehemaligen PatientInnen wurden


die Befragten zunächst gebeten einzuschätzen, wie häufig sie bestimmte Lebensmittel zu sich
nehmen. Mögliche Antwortalternativen waren: mehrmals täglich, täglich, drei bis zwei Mal
pro Woche, selten oder nie.

Weißbrotkonsum
Weißbrot wird von 16, 7% der ehemaligen RehabilitationspatientInnen mehrmals täglich kon-
sumiert (acht Personen). Drei bis zwei Mal pro Woche verzehren elf Befragte Weißbrot, was
einem Anteil von 22,9 % entspricht. 60,4 % der Befragten gaben an, selten oder nie Weißbrot
zu essen.

- 68 -
Weißbrotkonsum

Häufigkeit des Konsums


selten/nie 29

3-2x/Woche 11

mehrmals täglich 8

0 5 10 15 20 25 30 35
Anzahl der Nennungen

Abbildung 25: Weißbrotkonsum (n=48)

Obst & Gemüse Konsum


Mehr als 87 % der befragten RehabilitationspatientInnen gaben an, mehrmals täglich Obst
oder Gemüse zu sich zu nehmen (42 Personen). Bei sechs Personen (12,5 %) werden Obst
und Gemüse drei bis zwei Mal pro Woche konsumiert.

Vollkornprodukte Konsum
Mit 21 Nennungen und somit mehr als 43 % gaben die befragten PatientInnen an, mehrmals
täglich Vollkornprodukte zu essen. Drei bis zwei Mal pro Woche verzehren 14 Befragte Voll-
kornprodukte, was einem Anteil von 29,2 % entspricht. Rund 27 % (13 Personen) gaben an
selten oder nie diese Produkte zu konsumieren.

Vollkornprodukte Konsum
Häufigkeit des Konsums

selten/nie 13

3-2x/Woche 14

mehrmals täglich 21

0 5 10 15 20 25
Anzahl der Nennungen

Abbildung 26: Vollkornprodukte Konsum (n=48)

- 69 -
Wurstkonsum
Zehn der befragten PatientInnen gaben an, mehrmals täglich Wurstwaren zu konsumieren
(20,8 %). Drei bis zwei Mal pro Woche verzehren 15 Befragte Wurst, was einem Anteil von
33,3 % entspricht. Rund 45 % der Befragten entscheiden sich selten oder nie für den Konsum
dieser Produkte.

Wurstkonsum
Häufigkeit des Konsums

selten/nie 23

3-2x/Woche 15

mehrmals täglich 10

0 5 10 15 20 25
Anzahl der Nennungen

Abbildung 27: Wurstkonsum (n=48)

Fleischkonsum
Fleisch wird von 4,2 % der ehemaligen RehabilitationspatientInnen mehrmals täglich konsu-
miert (zwei Personen). Drei bis zwei Mal pro Woche verzehren 37 Befragte Fleisch, was ei-
nem Anteil von 77,1 % entspricht. Neun Personen (18,8 %) entscheiden sich laut eigenen An-
gaben selten oder nie für Fleisch.

Fleischkonsum
Häufigkeit des Konsums

selten/nie 9

3-2x/Woche 37

mehrmals täglich 2

0 5 10 15 20 25 30 35 40
Anzahl der Nennungen

Abbildung 28: Fleischkonsum (n=48)

- 70 -
Fischkonsum
Fisch wird von rund zwei Prozent der ehemaligen RehabilitationspatientInnen mehrmals täg-
lich konsumiert (eine Person). Drei bis zwei Mal pro Woche verzehren 21 Befragte Fisch, was
einem Anteil von 43,8 % entspricht. Laut eigenen Angaben nehmen 26 PatientInnen, das sind
54,2 % der Befragten, selten oder nie Fisch zu sich.

Fischkonsum
Häufigkeit des Konsums

selten/nie 26

3-2x/Woche 21

mehrmals täglich 1

0 5 10 15 20 25 30
Anzahl der Nennungen

Abbildung 29: Fischkonsum (n=48)

Milch/ Milchprodukte
Mit 23 Nennungen, das entspricht in etwa 48,9 %, gaben die befragten PatientInnen an,
Milch/ Milchprodukte mehrmals täglich zu konsumieren. Drei bis zwei Mal pro Woche neh-
men 15 Befragte Milch/ Milchprodukte zu sich, was einem Anteil von 31,9 % entspricht.
Neun Personen gaben an, selten oder nie Milch bzw. Milchprodukte zu sich zu nehmen.

Milch/Milchprodukte Konsum
Häufigkeit des Konsums

selten/nie 9

3-2x/Woche 15

mehrmals täglich 23

0 5 10 15 20 25
Anzahl der Nennungen

Abbildung 30: Milch/Milchprodukte Konsum (n=47; 1 fehlender Wert)

- 71 -
Süßigkeiten
Bei der Frage, wie oft Süßigkeiten gegessen werden, gaben elf Personen, das sind rund 23 %,
an, dass sie diese mehrmals täglich konsumieren. Drei bis zwei Mal pro Woche naschen elf
Befragte und 26 Personen gaben an selten oder nie Süßigkeiten zu verzehren.

Süßigkeitenkonsum
Häufigkeit des Konsums

selten/nie 26

3-2x/Woche 11

mehrmals täglich 11

0 5 10 15 20 25 30
Anzahl der Nennungen

Abbildung 31: Süßigkeitenkonsum (n=48)

Durchschnittliche Menge an Mahlzeiten täglich


Drei der ehemaligen RehabilitationspatInnen gaben an, eine bis anderthalb Mahlzeiten am
Tag zu speisen. Mit 30 Nennungen, das sind rund 65 %, verzehrt die Mehrheit der Befragten
drei Mahlzeiten täglich. Sechs Personen teilten mit, mehr als drei Mal am Tag zu essen.

Anzahl der Mahlzeiten

5 Mahlzeiten 1

4 Mahlzeiten 5
Anzahl der Mahlzeiten

3 Mahlzeiten 30

2,5 Mahlzeiten 1

2 Mahlzeiten 8

1,5 Mahlzeiten 1

1 Mahlzeit 2

0 5 10 15 20 25 30 35
Anzahl der Nennungen

Abbildung 32: Anzahl der Mahlzeiten (n=48)

- 72 -
Unterstützung durch die Familie
Neben der Wichtigkeit der Ernährung für den nachhaltigen Genesungsprozess ist die diesbe-
zügliche Unterstützung von Seiten der Familie bzw. Angehörigen von besonderer Bedeutung.
32 PatientInnen gaben beim Telefoninterview auf die Frage, ob sie von der Familie bei der
Umsetzung der Tipps der Ernährungsberater unterstützt worden sind an, dass dies zutrifft
(66,7 %). Der Rest der Befragten verneinte diese Frage.

Abschließend sollte neben dem Essverhalten auch das Trinkverhalten der PatientInnen unter-
sucht werden, denn die falsche bzw. eine mangelnde Flüssigkeitszufuhr stellt neben einer un-
gesunden Nahrungsaufnahme einen kausalen Zusammenhang schlechter Werte dar.

Trinkverhalten
58,3 % der Befragten (28 Personen) trinken bis zu 1,99 Liter am Tag. 41,7 % der PatientInnen
gaben an mehr als zwei Liter täglich zu trinken (20 Personen).
Das Hauptgetränk beider Geschlechter ist mit 31 Nennungen und somit 64,6 % Mineralwas-
ser. Tee und Fruchtsäfte wurden von fünf bzw. sechs Personen als Hauptgetränke genannt.
Kaffee, Bier, Sekt oder Wein waren weitere Nennungen.

Hauptgetränk
Anzahl der Nennungen

35 31
30
25
20
15
10 6 5
5 1 3 2
0
zt
r

es
e

ek
se

Te

rit
ffe

ig
r/S
as

sp
Ka

st
w

ge
ie

n
al

so
B

ft
er

n/

sa
in

ei

ht
M

uc
Fr

Getränke

Abbildung 33: Hauptgetränk (n=48)

Zusammenhänge gesamt

Mittels Kreuztabellen wurde im Statistikprogramm SPSS eine Untersuchung bivariater Zu-


sammenhänge der zu untersuchenden Variablen durchgeführt. Jede Zelle einer Kreuztabelle

- 73 -
präsentiert dabei die Zahl der Fälle, auf die eine bestimmte Kombination von Ausprägungen
der beiden Variablen zutrifft.

Ernährungsgewohnheiten der letzten Woche und cholesterinarme Ernährung


Besonders bedeutend für den nachhaltigen Erfolg des Ernährungsbewusstseins ist die richtige
Selbsteinschätzung der ehemaligen PatientInnen in Bezug auf cholesterinarme Lebensmittel.
Zwischen der Einschätzung der PatientInnen ob sie ihre Ernährung der letzten Woche als sehr
gesund, gesund, wenig gesund oder nicht gesund einschätzen und der Einschätzung ob ihre
Ernährung cholesterinarm ist oder nicht, gibt es einen statistischen Zusammenhang. Der exak-
te Chi Quadrat Test nach Fisher weist eine 2-seitige exakte Signifikanz von 0,013 auf und
somit einen signifikanten Zusammenhang der untersuchten Variablen. Personen, die ihre Er-
nährung als sehr gesund bzw. gesund einschätzen, estimieren diese auch als cholesterinarm
und vice versa.

Korrelation von Ernährungsgewohnheiten der


letzten Woche und cholesterinarmer Ernährung

nicht cholesterinarm 8
Ernährungsverhalten

cholesterinarm 37

wenig bis nicht gesund 8

sehr gesund bis gesund 40

0 10 20 30 40 50
Anzahl der Nennungen

Abbildung 34: Korrelation von Ernährungsgewohnheiten der letzten Woche und cholesterinarmer Er-
nährung (n=48/n=45; 3 fehlende Werte)

Wochengewicht und Portionsgröße


Zur umfassenden Darstellung des physischen Ist-Zustandes, wurden die Befragten gebeten,
ihr momentanes Wochengewicht mitzuteilen. Auf die Frage nach der Größe der Speise-
Portionen der ehemaligen PatientInnen gaben diese an, meist mittlere Portionen zu verzehren
(79,2%). Rund vier Prozent nehmen große Portionen zu sich, der Rest kleine.

- 74 -
Die statistische Auswertung ergab folgendes Ergebnis. Je höher das Wochengewicht, desto
mehr Mahlzeiten werden von den ehemaligen RehabilitationspatientInnen täglich zu sich ge-
nommen. Diese Hypothese wurde durch den statistischen Test der Korrelation nach Spearman
nachgewiesen. Die näherungsweise Signifikanz weist einen Wert von 0,031 auf, das Tester-
gebnis ist somit signifikant.

Korrelation von Wochengewicht und


Portionsgröße der Speisen
Anzahl der Nennungen

38
40
35
30
25
20 14
15 8 10 10 8
10 6
5 2
0

en
kg

n
kg

kg

kg

kg

ne

ne
on
95
65

75

85

95

o
rti

rti
rti
ls
s

Po
Po

Po
bi

bi

bi

bi

ra

e
e

e
eh

n

le

ei
m

itt
gr

kl
m

Portionsgröße / Wochengewicht

Abbildung 35: Korrelation von Wochengewicht und Portionsgröße der Speisen (n=48 / n=45; 3 fehlende
Werte)

Ernährungsgewohnheiten Frauen
Zur Beurteilung des Ernährungsverhaltens der Patientinnen wurden die 24 weiblichen Befrag-
ten zunächst aufgefordert, Angaben zu ihrer Gesamternährung der letzten Woche zu machen.
21 der befragten weiblichen Patientinnen teilten mit, sich sehr gesund bis gesund zu ernähren.
Dies entspricht einem Prozentanteil von 87,5 %. Bei drei Patientinnen, sind laut eigener Ein-
schätzung die Ernährungsgewohnheiten wenig gesund bis nicht gesund, was einem Anteil von
12,5 % entspricht.
Zur Eruierung der detaillierten Ernährungsgewohnheiten der weiblichen ehemaligen Patien-
tinnen wurden die Befragten zunächst gebeten einzuschätzen, wie häufig sie bestimmte Le-
bensmittel zu sich nehmen. Mögliche Antwortalternativen waren: mehrmals täglich, täglich,
drei bis zwei Mal pro Woche, selten oder nie.

- 75 -
Weißbrotkonsum
Weißbrot wird von 16,7 % der ehemaligen Rehabilitationspatientinnen mehrmals täglich kon-
sumiert (vier Personen). Drei bis zwei Mal pro Woche verzehren fünf der weiblichen Befrag-
ten Weißbrot, was einem Anteil von 20,8 % entspricht. Laut eigenen Angaben der Patientin-
nen essen 15 Personen, das sind 62,5 %, selten oder nie Weißbrot.

Weißbrotkonsum Frauen
Häufigkeit des Konsums

selten/nie 15

3-2x/Woche 5

mehrmals täglich 4

0 2 4 6 8 10 12 14 16
Anzahl der Nennungen

Abbildung 36: Weißbrotkonsum Frauen (n=24)

Obst & Gemüse Konsum


Der Anteil der Frauen, welche mehrmals täglich Obst und Gemüse zu sich nehmen, beläuft
sich auf rund 92 % (22 Personen). Bei zwei Frauen (rund acht Prozent) werden Obst und Ge-
müse drei bis zwei Mal pro Woche konsumiert.

Vollkornprodukte Konsum
Mit 12 Nennungen und somit exakt 50 % gaben die befragten weiblichen Patientinnen an,
mehrmals täglich Vollkornprodukte zu essen. Fünf Damen entscheiden sich drei bis zwei Mal
pro Woche dafür. 29,2 % (sieben Personen) teilten mit, selten oder nie diese Produkte zu kon-
sumieren.

- 76 -
Vollkornprodukte Konsum Frauen

Häufigkeit des Konsums


selten/nie 7

3-2x/Woche 5

mehrmals täglich 12

0 2 4 6 8 10 12 14
Anzahl der Nennungen

Abbildung 37: Vollkornprodukte Konsum Frauen (n=24)

Wurstkonsum
Sechs der befragten weiblichen ehemaligen Rehabilitationspatientinnen gaben an, mehrmals
täglich Wurstwaren zu konsumieren (25 %). Drei bis zwei Mal pro Woche verzehren acht be-
fragte Frauen Wurst, was einem Anteil von 33,3 % entspricht. Zehn Frauen entscheiden sich
selten oder nie für den Konsum dieser Produkte.

Fleischkonsum
Der Anteil der Frauen, welche mehrmals täglich Fleisch zu sich nehmen, beläuft sich auf rund
acht Prozent (2 Personen). Drei bis zwei Mal pro Woche verzehren 17 befragte Frauen
Fleisch, was einem Anteil von über 70,8 % entspricht. Fünf Befragte, das sind 20,8 % der
Frauen, teilten mit, selten oder nie Fleisch zu essen.

Fleischkonsum Frauen
Häufigkeit des Konsums

selten/nie 5

3-2x/Woche 17

mehrmals täglich 2

0 5 10 15 20
Anzahl der Nennungen

Abbildung 38: Fleischkonsum Frauen (n=24)

- 77 -
Fischkonsum
Fisch wird von 41,7 % der ehemaligen weiblichen Rehabilitationspatientinnen drei bis zwei
Mal pro Woche verzehrt. 14 Frauen gaben an, selten oder nie Fisch zu essen.

Milch/ Milchprodukte
Mit neun Nennungen, das entspricht in etwa 37,5 %, gaben die Befragten weiblichen Patien-
tinnen an, Milch/ Milchprodukte mehrmals täglich zu konsumieren. Exakt gleich viele kon-
sumieren diese drei bis zwei Mal pro Woche. Fünf Frauen teilten im Interview mit, selten
oder nie Milch bzw. Milchprodukte zu sich zu nehmen.

Milch/Milchprodukte Konsum Frauen


Häufigkeit des Konsums

selten/nie 5

3-2x/Woche 9

mehrmals täglich 9

0 2 4 6 8 10
Anzahl der Nennungen

Abbildung 39: Milch/Milchprodukte Konsum Frauen (n=23; 1 fehlender Wert)

Süßigkeiten
Bei der Frage, wie oft Süßigkeiten gegessen werden, gaben vier Personen, das sind rund 17 %
an, dass sie diese mehrmals täglich konsumieren. Drei bis zwei Mal pro Woche naschen fünf
der befragten Frauen und 15 ehemalige Patientinnen gaben an, selten oder nie Süßigkeiten zu
verzehren.

Durchschnittliche Menge an Mahlzeiten täglich


Rund drei der ehemaligen weiblichen Rehabilitationspatientinnen teilten mit, bis zu zwei
Mahlzeiten am Tag zu speisen. Mit 16 Nennungen gaben die Befragten laut eigenen Angaben
an, drei Mahlzeiten täglich zu konsumieren. Vier Personen gaben an mehr als drei Mal am
Tag zu essen. Der Mittelwert kann mit 2,90 Mahlzeiten angegeben werden.

- 78 -
Anzahl der Mahlzeiten Frauen

Anzahl der Mahlzeiten


4 Mahlzeiten 4

3 Mahlzeiten 15

2,5 Mahlzeiten 1

2 Mahlzeiten 2

1 Mahlzeit 2

0 2 4 6 8 10 12 14 16
Anzahl der Nennungen

Abbildung 40: Anzahl der Mahlzeiten Frauen (n=24)

Unterstützung durch die Familie


13 Patientinnen gaben beim Telefoninterview auf die Frage, ob sie von der Familie bei der
Umsetzung der Tipps der Ernährungsberater unterstützt worden sind an, dass dies zutrifft
(54,7 %). Der Rest der Befragten verneinte diese Frage.

Trinkverhalten
62,5% der befragten Frauen (15 Personen) trinken bis zu 1,99 Liter am Tag. 37,5 % der Pati-
entinnen gaben an, mehr als zwei Liter täglich zu trinken (neun Personen). Der Mittelwert
liegt bei 1,71 Litern.
Das Hauptgetränk der weiblichen Befragten ist mit 15 Nennungen und somit 62,5 % Mine-
ralwasser. Tee und Fruchtsäfte wurden von drei bzw. vier Personen als Hauptgetränke ge-
nannt. Kaffee, Bier, Sekt oder Wein waren weitere Nennungen.

Hauptgetränk Frauen

16 15
14
Anzahl der Nennungen

12
10
8
6
4
4 3
2
2
0
Mineralwasser Tee Wein/Bier/Sekt Fruchtsaft
gespritzt
Getränk

Abbildung 41: Hauptgetränk Frauen (n=24)

- 79 -
Ernährungsgewohnheiten Männer
Auch die 24 ehemaligen männlichen Rehabilitationspatienten wurden zu Beginn der Befra-
gung gebeten, ihr Ernährungsverhalten der letzten Woche zu evaluieren. 19 der Befragten ga-
ben an, sich sehr gesund bis gesund zu ernähren. Dies entspricht einem Prozentanteil von 79,2
%. Bei fünf Patienten, sind laut eigener Einschätzung die Ernährungsgewohnheiten wenig ge-
sund bis nicht gesund, was einem Anteil von 20,8 % entspricht.
Zur Feststellung der detaillierten Ernährungsgewohnheiten der männlichen Patienten wurden
diese zunächst gebeten einzuschätzen, wie häufig sie bestimmte Lebensmittel zu sich nehmen.
Mögliche Antwortalternativen waren äquivalent zur Befragung der weiblichen Patientinnen:
mehrmals täglich, täglich, drei bis zwei Mal pro Woche, selten oder nie.

Weißbrotkonsum
Weißbrot wird von 16,7% der ehemaligen Rehabilitationspatienten mehrmals täglich konsu-
miert (vier Personen). Drei bis zwei Mal pro Woche verzehren sechs der männlichen Befrag-
ten Weißbrot, was einem Anteil von 25% entspricht. 14 Personen, das sind 58,3% der Befrag-
ten, gaben an, selten oder nie Weißbrot zu essen.

Weißbrotkonsum Männer
Häufigkeit des Konsums

selten/nie 14

3-2x/Woche 6

mehrmals täglich 4

0 2 4 6 8 10 12 14 16
Anzahl der Nennungen

Abbildung 42: Weißbrotkonsum Männer (n=24)

Obst & Gemüse Konsum


Der Anteil der Männer, welche mehrmals täglich Obst und Gemüse zu sich nehmen beläuft
sich auf über 83 % (20 Personen). Bei vier Männern (16,7 %) werden Obst und Gemüse drei
bis zwei Mal pro Woche konsumiert.

Vollkornprodukte Konsum
Mit neun Nennungen und somit 37,5 %, teilten die befragten männlichen Patienten mit,
mehrmals täglich Vollkornprodukte zu essen. Genau gleich viele entscheiden sich drei bis

- 80 -
zwei Mal pro Woche dafür. Zehn Prozent (sechs Personen) gaben an, selten oder nie diese
Produkte zu konsumieren.

Häufigkeit des Konsums Vollkornprodukte Konsum Männer

selten/nie 6

3-2x/Woche 9

mehrmals täglich 9

0 2 4 6 8 10
Anzahl der Nennungen

Abbildung 43: Vollkornprodukte Konsum Männer (n=24)

Wurstkonsum
Vier der befragten männlichen ehemaligen Rehabilitationspatienten gaben an, mehrmals täg-
lich Wurstwaren zu konsumieren (16,7 %). Drei bis zwei Mal pro Woche verzehren acht Be-
fragte Wurst, was einem Anteil von 33,3 % entspricht. Exakt die Hälfte der Männer entschei-
det sich selten oder nie für den Konsum dieser Produkte.

Fleischkonsum
Drei bis zwei Mal pro Woche verzehren 20 befragte Männer Fleisch, was einem Anteil von
rund 83 % entspricht. Vier Befragte, das sind 16,7 % teilten mit, selten oder nie Fleisch zu
essen.

Fischkonsum
Fisch wird von einer Person der ehemaligen männlichen Rehabilitationspatienten mehrmals
täglich konsumiert (rund 4 %). Drei bis zwei Mal pro Woche verzehren elf Befragte Fisch,
was einem Anteil von 45,8 % entspricht. Exakt die Hälfte der Männer verzichtet fast gänzlich
auf diese Speise. 12 Personen gaben demnach an, selten oder nie Fisch zu essen.

- 81 -
Fischkonsum Männer

Häufigkeit des Konsums


selten/nie 12

3-2x/Woche 11

mehrmals täglich 1

0 2 4 6 8 10 12 14
Anzahl der Nennungen

Abbildung 44: Fischkonsum Männer (n=24)

Milch/ Milchprodukte
Mit drei Nennungen, gaben die befragten männlichen Patienten an, Milch/ Milchprodukte
mehrmals täglich zu konsumieren. Täglich konsumieren elf Befragte diese Produkte. Drei bis
zwei Mal pro Woche nehmen sechs Befragte Milch/ Milchprodukte zu sich, was einem Anteil
von 25 % entspricht. Vier Männer gaben an, selten oder nie Milch bzw. Milchprodukte zu
sich zu nehmen.

Milch/Milchprodukte Konsum Männer


Häufigkeit des Konsums

selten/nie 4

3-2x/Woche 6

täglich 11

mehrmals täglich 3

0 2 4 6 8 10 12
Anzahl der Nennungen

Abbildung 45: Milch/Milchprodukte Konsum Männer (n=24)

Süßigkeiten
Bei der Frage, wie oft Süßigkeiten gegessen werden, teilten sieben Personen mit, das sind
knapp 30 %, dass sie diese mehrmals täglich konsumieren. Drei bis zwei Mal pro Woche na-
schen sechs der befragten Männer und elf ehemalige Patienten gaben an, selten oder nie Sü-
ßigkeiten zu verzehren.

- 82 -
Durchschnittliche Menge an Mahlzeiten täglich
Rund 29% der ehemaligen männlichen Rehabilitationspatienten gaben an, bis zu zwei Mahl-
zeiten am Tag zu sich zu nehmen. Mit 15 Nennungen und somit knapp 63 %, verzehren die
Befragten laut eigenen Angaben drei Mahlzeiten täglich. Zwei Personen gaben an, mehr als
drei Mal am Tag zu essen. Der Mittelwert beträgt 2,81 Mahlzeiten.

Anzahl der Mahlzeiten Männer


Anzahl der Mahlzeiten

5 Mahlzeiten 1

4 Mahlzeiten 1

3 Mahlzeiten 15

2 Mahlzeiten 6

1,5 Mahlzeiten 1

0 2 4 6 8 10 12 14 16
Anzahl der Nennungen

Abbildung 46: Anzahl der Mahlzeiten Männer (n=24)

Unterstützung durch die Familie


19 männliche Patienten teilten beim Telefoninterview auf die Frage, ob sie von der Familie
bei der Umsetzung der Tipps der Ernährungsberater unterstützt worden sind mit, dass dies
zutrifft (79,2 %). Der Rest der Befragten verneinte diese Frage.

Trinkverhalten
54,2% der befragten Männer (13 Personen) trinken bis zu 1,99 Liter am Tag. 45,8 % der Pati-
enten gaben an mehr als zwei Liter täglich zu trinken (elf Personen). Der Mittelwert kann mit
1,80 Liter angegeben werden.
Das Hauptgetränk der männlichen Befragten ist mit 16 Nennungen und somit 66,7 % Mine-
ralwasser. Tee und Fruchtsäfte wurden von drei Personen bzw. einer Person als Hauptgeträn-
ke genannt. Kaffee, Bier, Sekt oder Wein waren weitere Nennungen.

- 83 -
Hauptgetränk Männer

18
16
16
Anzahl der Nennungen 14
12
10
8
6
4 3
2
2 1 1 1
0

t
r

es
e

z
ek
se

Te

rit
ffe

tig
r/S
as

sp
Ka

ns
w

ge
ie
al

so
B

ft
er

n/

sa
in

ei

ht
M

uc
Fr
Getränk

Abbildung 47: Hauptgetränk Männer (n=24)

Unterschiede zwischen den Geschlechtern


Wie die Untersuchung ergab, trinken Männer täglich mehr als Frauen. 45,8 % der befragten
Männer gaben an, täglich mehr als zwei Liter zu trinken, während es bei den Frauen 37,5 %
waren.

Aus den Daten war weiters ersichtlich, dass Frauen häufiger Obst und Gemüse, Wurstwaren
und Milch bzw. Milchprodukte essen, als Männer. Ein umgekehrtes Bild zeigte sich bei dem
Verzehr von Süßigkeiten, welche Männer vermehrt zu sich nahmen. Nahezu kein ge-
schlechtsspezifischer Unterschied konnte bei der Häufigkeit des Konsums von Fleisch und
Fisch, sowie bei der Anzahl der am Tag zu sich genommenen Mahlzeiten (überwiegend drei
Mahlzeiten pro Tag) festgestellt werden.

Außerdem zeigten die Ergebnisse, dass Männer mit ca. 80 % mehr familiäre Unterstützung
bei der Umsetzung der Ernährungsempfehlungen erhielten, als Frauen. Nur jede zweite be-
fragte Patientin bekam seitens der Familie, bei der Einhaltung der Tipps, Hilfe.

Im Zusammenhang mit der persönlichen Einschätzung der Ernährungsgewohnheiten zeigte


sich, dass Frauen ihre Ernährung als gesünder einschätzten, als Männer. So gaben über 87%
der Patientinnen an, eine sehr gesunde bis gesunde Ernährung zu haben, wobei rund 79% der

- 84 -
Patienten eine solche Angabe machten. Über eine wenig bis nicht-gesunde Ernährungsge-
wohnheit verfügten dagegen mehr Männer als Frauen mit fünf zu drei Nennungen.

Einschätzung der Ernährungsgewohnheiten der


letzten Woche Frauen/Männer

25

21
20 19
Anzahl der Nennungen

15
männlich
weiblich
10

5
5
3

0
sehr gesund bis gesund wenig bis nicht gesund

Abbildung 48: Einschränkungen der Ernährungsgewohnheiten der letzten Woche Frauen/Männer (n=48)

Die drei Säulen der Rehabilitation – Bewegung


Zur Erfassung der Nachhaltigkeit des Rehabilitationsprogramms in Bezug auf die zweite Säu-
le der Rehabilitation – Bewegung – wurden die ehemaligen PatientInnen im Telefongespräch
zu ihrer beruflichen Tätigkeit sowie dem Ausmaß und der Art der in der Freizeit durchgeführ-
ten Bewegung befragt. Im Folgenden werden die Ergebnisse der geschlechterspezifischen
Auswertung dargestellt.

Bewegungsverhalten der Frauen


Zur Beurteilung des Bewegungsverhaltens der Patienten wurden die 24 weiblichen Befragten
zunächst aufgefordert, Angaben zu ihrer beruflichen Tätigkeit zu machen. 17 ehemalige Pati-
entinnen gaben an, keiner beruflichen Tätigkeit nachzugehen, was einem Wert von 70,8%
entspricht. Sieben Befragte waren zum Zeitpunkt der Telefonbefragung berufstätig. Die be-
rufstätigen Frauen gehen durchschnittlich 32,4 Stunden ihrer Arbeit nach, wobei je zwei von
ihnen ihre Arbeit als schwer bzw. leicht körperlich einschätzen, und somit bereits ein gewis-
ses Maß an Bewegung ausüben, und drei Befragte ihre Tätigkeit im Sitzen vollziehen.

- 85 -
23 der 24 befragten Frauen betreiben in ihrer Freizeit aktiv Sport. Mit 15 Nennungen bei der
Frage nach den ausgeübten Sportarten wurde Spazierengehen am häufigsten genannt. 65,2%
der sportlich Aktiven gaben an, regelmäßig spazieren zu gehen. Mit zehn Nennungen folgt
Radfahren bzw. Ergometertraining als zweithäufigste Sportart. Laufen, Wandern oder Nordic
Walking wurde vier Mal angeführt, Sport im Fitnessstudio drei Mal und Wintersportarten
zwei Mal. Sechs Nennungen entfallen auf die Kategorie Sonstiges, die sich wiederum aus di-
versen Ballsportarten, Schwimmen und Yoga zusammensetzt. Im Durchschnitt wird an fünf
Tagen in der Woche jeweils ca. 70 Minuten lang Bewegung in Form der genannten Sportarten
gemacht.

Ausgeübte Sportarten

Radfahren/Ergometer 10

15
Spazieren gehen
Ausprägungen

4
Laufen/Wandern/Nordic Walking
6
Fitnessstudio
2
Wintersport
6
Sonstiges

0 2 4 6 8 10 12 14 16
Anzahl der Nennungen

Abbildung 49: Ausgeübte Sportarten (n=23, 2 fehlende Werte; Mehrfachnennung möglich)

Relativ ausgeglichen fiel die Antwort auf die Frage aus, ob seit der Rehabilitation mehr Sport
als zuvor betrieben wird. 54,2 % der Befragten gaben an, dass dies auf sie zutrifft, 45,8 %
dass diese Aussage nur wenig oder gar nicht zutrifft.

Da sich Bewegung allerdings nicht nur in sportlichen Aktivitäten erschöpft, sollte anhand von
zwei weiteren Fragen eruiert werden, ob die Befragten versuchen, Möglichkeiten der Bewe-
gung in ihrem Alltag wahrzunehmen. Es wurde daher zunächst gefragt, ob die ehemaligen
Patienten überwiegend Treppen steigen, anstatt mit dem Aufzug zu fahren. Von den 24 Be-
fragten gaben 20 (83,3 %) an, sehr häufig oder häufig die Treppe als Alternative wahrzuneh-
men. Je zwei Befragte tun dies nach eigenen Angaben nur selten oder nie.

- 86 -
Verwendung Treppe statt Aufzug

sehr häufig 8

Ausprägungen
häufig 12

selten 2

nie 2

0 5 10 15
Anzahl der Nennungen

Abbildung 50: Verwendung Treppe statt Aufzug (n=24)

15 ehemalige Patientinnen nehmen überdies sehr häufig oder häufig das Fahrrad oder gehen
zu Fuß anstatt mit dem Auto zu fahren. Auf neun Befragte trifft dies nur selten oder nie zu.

Fahrrad/zu Fuß statt Auto

sehr häufig 5
Ausprägungen

häufig 10

selten 6

nie 3

0 2 4 6 8 10 12
Anzahl der Nennungen

Abbildung 51: Fahrrad/zu Fuß statt Auto (n=24)

Bewegungsverhalten der Männer


Zur Beurteilung des Bewegungsverhaltens der Patienten wurden auch die 24 männlichen Be-
fragten zunächst aufgefordert, Angaben zu ihrer beruflichen Tätigkeit zu machen. 13 der 24
Befragten, was einem Wert von 54,2 % entspricht, gaben an, keinen Beruf mehr auszuüben.
Die elf, nach wie vor berufstätigen, ehemaligen Patienten arbeiten durchschnittlich 38 Stun-

- 87 -
den pro Woche, wobei acht von ihnen ihre Tätigkeit überwiegend im Sitzen vollziehen. Nur
ein berufstätiger Befragter bezeichnete seine Arbeit als schwer körperlich. Daraus kann ge-
schlossen werden, dass der Großteil der noch berufstätigen Befragten keine oder nur wenig
Bewegung während ihrer Arbeitszeit macht und dieses Bewegungsdefizit durch sportliche
Aktivitäten in ihrer Freizeit kompensieren müsste.

Tatsächlich gaben 22 der 24 Befragten an, aktiv in ihrer Freizeit Sport zu betreiben. Je ein be-
rufstätiger und ein nicht berufstätiger Befragter verzichten auf jegliche sportliche Betätigung.
Bei der Frage, welche Sportarten aktiv betrieben werden, wurde mit 15 Nennungen (68,2 %)
am häufigsten Spazierengehen angeführt, gefolgt von Radfahren bzw. Ergometertraining mit
12 Nennungen (54,4 %). Fünf Befragte führten außerdem Laufen, Wandern oder Nordic Wal-
king an, drei nannten diverse Wintersportarten und ein Befragter führte an, regelmäßig das
Fitnessstudio zu frequentieren. Im Durchschnitt wird an vier Tagen in der Woche jeweils ca.
50 Minuten lang Sport betrieben.

Ausgeübte Sportarten

Radfahren/Ergometer 12

Spazieren gehen 15

Laufen/Wandern/Nordic
Sportart

5
Walking

Fitnessstudio 1

Wintersport 3

Sonstiges 4

0 5 10 15 20
Anzahl der Nennungen

Abbildung 52: Ausgeübte Sportarten (n=22; 2 fehlende Werte; Mehrfachnennungen möglich)

Bemerkenswert ist diesbezüglich, dass mit 15 Befragten 62,5 % der befragten Männer anga-
ben, seit der Rehabilitation nicht mehr Sport zu betreiben als zuvor. Dem gegenüber stehen
mit acht Befragten 33,3 %, die nach eigenen Aussagen ihre sportlichen Aktivitäten seit der
Rehabilitation gesteigert haben. Eine Person wollte sich zu dieser Frage nicht äußern.

- 88 -
Da sich Bewegung allerdings nicht nur in sportlichen Aktivitäten erschöpft, sollte anhand von
zwei weiteren Fragen eruiert werden, ob die Befragten versuchen, Möglichkeiten der Bewe-
gung in ihrem Alltag wahrzunehmen. Es wurde daher gefragt, ob die ehemaligen Patienten
überwiegend Treppen steigen anstatt mit dem Aufzug zu fahren. Mit 19 Nennungen gaben
79,1 % der befragten ehemaligen Patienten an, sehr häufig oder häufig die Treppe als Alterna-
tive zum Aufzug zu verwenden. 20,9 % tun dies nur selten oder nie.

Verwendung Treppe statt Aufzug

sehr häufig 8
Ausprägungen

häufig 11

selten 3

nie 2

0 2 4 6 8 10 12
Anzahl der Nennungen

Abbildung 53: Verwendung von Treppen statt Aufzug (n=24)

Bei der Frage, wie oft mit dem Fahrrad gefahren oder zu Fuß gegangen wird anstatt das Auto
zu benützen, antworteten 15 Befragte (62,5 %) mit sehr häufig oder häufig, neun Befragte
(37,5 %) mit selten. Keiner der befragten Männer antwortete mit „nie“.

Fahrrad/zu Fuß statt Auto

sehr häufig 5
Ausprägungen

häufig 10

selten 9

0 2 4 6 8 10 12
Anzahl der Nennungen

Abbildung 54: Fahrrad/zu Fuß statt Auto (n=24)

- 89 -
Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Aus den bisherigen Erläuterungen zu dem Bewegungsverhalten der befragten PatientInnen
zeigte sich, dass es durchaus geschlechterspezifische Unterschiede gibt.
Im Zuge der Auswertung der Interviewergebnisse ergab sich eine Tabelle, die das Bewe-
gungsverhalten der Befragten mit dem Ausmaß der wöchentlichen Betätigung und der durch-
schnittlichen Dauer jeder dieser Tätigkeiten pro Tag darstellt.

Alle Sportarten * durchschnittliche tägliche Dauer * Ausmaß der Tätigkeit pro Woche
Durchschnittliche tägliche Dauer

Ausmaß der Tätigkeit pro Woche bis 30 min bis 60 min bis 90 min mehr als 90 min Gesamt
a
bis 2 mal wöchentlich Sportarten_alle Radfahren, Ergome- Anzahl 0 2 2 1 5
ter

Spazieren gehen Anzahl 1 0 1 1 3

Laufen, Wandern, Anzahl 0 2 0 0 2


Nordic walking

Fitnessstudio Anzahl 0 0 1 0 1

sonstiges (schwim- Anzahl 0 1 0 2 3


men, Ballsport, etc.)

Gesamt Anzahl 1 3 2 2 8

3 bis 4 mal wöchent- Sportarten_allea Radfahren, Ergome- Anzahl 1 5 1 7


lich ter

Spazieren gehen Anzahl 2 8 1 11

Laufen, Wandern, Anzahl 1 1 1 3


Nordic walking

Fitnessstudio Anzahl 0 1 1 2

Wintersport Anzahl 0 1 2 3

sonstiges (schwim- Anzahl 1 1 2 4


men, Ballsport, etc.)

Gesamt Anzahl 3 9 3 15
a
5 bis 7 mal wöchent- Sportarten_alle Radfahren, Ergome- Anzahl 5 3 2 0 10
lich ter

Spazieren gehen Anzahl 7 6 2 1 16

Laufen, Wandern, Anzahl 1 1 2 0 4


Nordic walking

Fitnessstudio Anzahl 1 1 1 1 4

Wintersport Anzahl 1 1 0 0 2

sonstiges (schwim- Anzahl 1 1 1 0 3


men, Ballsport, etc.)

Gesamt Anzahl 9 9 3 1 22

Tabelle 14: Alle Sportarten * durchschnittliche Dauer * Ausmaß der Tätigkeit pro Woche (n=45; N=48)

- 90 -
Diese Tabelle zeigt, dass die meisten ehemaligen RehabilitationspatientInnen dazu tendieren,
fünf bis sieben Mal pro Woche Sport zu betreiben. Wie bereits erwähnt, ist Spazierengehen
die beliebteste Tätigkeit, gefolgt von Radfahren bzw. Ergometer-Training. Das Ausmaß der
Dauer dieser Tätigkeiten beläuft sich auf bis zu 60 Minuten pro Tag. Höhere Zeitdauern bis
zu 90 Minuten oder mehr kamen nur sehr begrenzt vor.
Bei einer, nach Geschlechtern getrennten, Auswertung konnte gezeigt werden, dass viermal
so viele Frauen wie Männer fünf bis sieben Mal die Woche jeweils eine halbe Stunde Radfah-
ren bzw. Ergometer-Training betreiben. Eine einstündige Radfahrtätigkeit üben dagegen dop-
pelt so viele Männer wie Frauen aus. Weiters konnte mit der geschlechterspezifischen Aus-
wertung der Daten gezeigt werden, dass Frauen die Tätigkeit des Radfahrens bzw. Ergometer-
Trainings in der Kategorie drei bis vier Mal wöchentlich nie nannten, dagegen die Männer
insgesamt sieben Nennungen für diese Sportart abgaben.

Alle Sportarten * Alter * Geschlecht


Alter neu

Geschlecht bis 49 bis 59 bis 69 ab 70 Gesamt


a
männlich Sportarten_alle Radfahren, Ergometer Anzahl 1 3 7 1 12

Spazieren gehen Anzahl 0 6 6 3 15

Laufen, Wandern, Nordic Anzahl 2 0 3 0 5


walking

Fitnessstudio Anzahl 0 1 0 0 1

Wintersport Anzahl 0 0 1 2 3

sonstiges (schwimmen, Anzahl 1 1 1 1 4


Ballsport, etc.)

Gesamt Anzahl 2 7 9 4 22

weiblich Sportarten_allea Radfahren, Ergometer Anzahl 3 2 2 3 10

Spazieren gehen Anzahl 2 2 8 3 15

Laufen, Wandern, Nordic Anzahl 2 0 1 1 4


walking

Fitnessstudio Anzahl 2 1 2 1 6

Wintersport Anzahl 0 0 0 2 2

sonstiges (schwimmen, Anzahl 1 3 1 1 6


Ballsport, etc.)

Gesamt Anzahl 5 4 9 5 23

Tabelle 15: Alle Sportarten * Alter * Geschlecht (n=48)

- 91 -
Diese Tabelle zeigt die diversen Sportarten aufgeteilt auf Frauen und Männer und auf das Al-
ter der Befragten. Es ist ersichtlich, dass männliche Patienten bis 69 Jahren fast vier Mal so
häufig Radfahren bzw. Ergometer-Training betreiben als Frauen. Umgekehrt ist die Situation
bei den über 70-jährigen PatientInnen. Hier fahren dreimal so viele Frauen wie Männer mit
dem Rad. Die sportliche Betätigung des Spazierengehens erschien zunächst gleich auf beide
Geschlechter verteilt, allerdings zeigte sich bei den bis 59-jährigen Befragten, dass Männer
mit sechs Nennungen deutlich vor den Frauen zu finden sind, mit zwei Nennungen. Frauen
sind über alle Alterskategorien hinweg häufiger in Fitnessstudios zu finden als Männer. Win-
tersportarten werden in unserer Befragung nur von Patienten über 60 bzw. von Patientinnen
über 70 betrieben.

Die drei Säulen der Rehabilitation – psychisches Wohlbefinden


Die dritte Säule der Rehabilitation, das psychische Wohlbefinden, wurde bei der Telefonbe-
fragung einerseits durch eine Einschätzung der momentanen Belastungsarten, andererseits
durch eine Beurteilung der individuellen Gesundheit, der individuellen Lebenssituation be-
züglich Beruf bzw. Ruhestand, der monetären Faktoren, der Freizeit, dem sozialen Umfeld
sowie der Wohnsituation berücksichtigt. Im Folgenden findet sich eine geschlechterspezifi-
sche Auswertung der erhobenen Daten.

Psychologisches Gleichgewicht der Frauen


Zur Eruierung des psychologischen Wohlbefindens der ehemaligen Patientinnen wurden die
Befragten zunächst gebeten einzuschätzen, wie stark sie zurzeit verschiedenen Arten psycho-
sozialer Belastungen ausgesetzt sind. Die psychosoziale Belastung durch Stressoren beschrie-
ben 37,5 % der Befragten mit stark, ein Drittel mit weniger stark und ein Viertel mit nicht
stark.

- 92 -
Psychosoziale Belastung durch
Stressoren

stark 9

Ausprägungen
weniger stark 8

nicht stark 6

0 2 4 6 8 10
Anzahl der Nennungen

Abbildung 55: Psychosoziale Belastung durch Stressoren (n=24)

In Bezug auf psychosoziale Faktoren im familiären Setting gab ein Viertel der Befragten
(sechs Personen) an, stark durch Ärger im Privatleben belastet zu sein. Mit neun der 24 be-
fragten ehemaligen Patientinnen empfanden sich die meisten Befragten als weniger dadurch
belastet, sieben als nicht dadurch belastet.

Belastung durch psychosoziale


Faktoren im familiären Setting

stark 6
Ausprägungen

weniger stark 9

nicht stark 7

0 2 4 6 8 10
Anzahl der Nennungen

Abbildung 56: Belastung durch psychosoziale Faktoren im familiären Setting (n=24)

Die sieben berufstätigen Befragten wurden zusätzlich gebeten, ihre Belastung durch psycho-
soziale Faktoren im Berufsleben als entweder stark, weniger stark oder nicht stark einzustu-

- 93 -
fen. Drei der Berufstätigen empfanden die Belastung durch Ärger im Beruf als sehr stark, drei
weitere als nicht stark und eine Person als weniger stark.

Belastung durch psychosoziale


Faktoren im Berufsleben

stark 3
Ausprägungen

weniger stark 1

nicht stark 3

0 1 2 3 4
Anzahl der Nennungen

Abbildung 57: Belastung durch psychosoziale Faktoren im Berufsleben (n=12)

Zur psychosozialen Ist-Analyse wurden die Patientinnen gebeten, ihr aktuelles Wohlbefinden
auf einer Skala von 1 bis 10 auszudrücken. 1 steht für das geringste Ausmaß an Wohlbefin-
den, 10 für das höchste. Ein Drittel der Befragten beurteilte ihr momentanes Wohlbefinden
mit einem Wert von 8. Vier Befragte ordneten einen Wert von 9 zu, fünf ehemalige Patientin-
nen gaben die Ziffer 7 an, zwei die Ziffer 6 und vier die Ziffer 5. Eine Person stufte ihr Wohl-
befinden auf einen Wert von 2 ein. Der höchste Wert 10 wurde nie genannt. Im Durchschnitt
lässt sich das Wohlbefinden der Befragten am Tag der Telefonbefragung mit 7 angeben.

Psychosoziale Ist-Analyse

9 4

8 8
Ausprägungen

7 5

6 2

5 4

2 1

0 2 4 6 8 10
Anzahl der Nennungen

Abbildung 58: Psychosoziale Ist - Analyse

- 94 -
Zur Eruierung der Lebenszufriedenheit wurden die Befragten, ähnlich wie bei der Messung
des aktuellen Wohlbefindens, gebeten, ihre Beurteilung der Zufriedenheit mit verschiedenen
Lebensbereichen mit einem Wert zwischen 1 und 10 auszudrücken, wobei 1 „sehr unzufrie-
den“ und 10 „sehr zufrieden“ bedeutet. Ermittelt wurde die Zufriedenheit bezüglich der psy-
chosozialen Faktoren Wohnsituation, soziales Umfeld, Freizeit, monetäre Situation, individu-
elle Lebenssituation in der Arbeit bzw. dem Ruhestand sowie individuelle Gesundheit.

Psychosoziale Faktoren betreffend der Zufriedenheit -


Frauen

Wohnsituation 3 3 18

soziales Umfeld 2 9 13

wenig bis durchschnittlich


Freizeit 6 6 12 zufrieden (1-6)
zufrieden (7-8)

finanzielle Lage 11 8 5 sehr zufrieden (9-10)

Arbeit 4 8 10

Gesundheit 10 10 4

Anzahl der Nennungen

Abbildung 59: Psychosoziale Faktoren betreffend der Zufriedenheit - Frauen (n=24)

Ein positives Resümee lässt sich bei der Beurteilung der Wohnsituation ziehen. 87,5 % der
befragten Frauen beurteilen ihre Zufriedenheit in diesem Bereich mit einem Wert von 7 bis
10, wobei mit 18 Personen drei Viertel der Befragten sehr zufrieden mit ihrer Wohnsituation
sind. Drei Personen stuften ihre Zufriedenheit zwischen den Werten 1 und 6 ein und können
als wenig bis durchschnittlich zufrieden bezeichnet werden. Unter Berücksichtigung des Mit-
telwertes, der bei 8,74 liegt, ist die Beurteilung der Zufriedenheit mit der Wohnsituation höher
als jene anderer Lebensbereiche.

Bezogen auf die Beurteilung der Zufriedenheit mit ihrem sozialen Umfeld (Freunde, Bekann-
te, Verwandte) gaben mit 13 Nennungen 54,3 % der Befragten einen Wert von 9 oder 10 an.

- 95 -
37,5% beziffern ihre Zufriedenheit mit einem Wert von 7 oder 8. Ein Wert kleiner als 4 wurde
nie genannt. Der Mittelwert ist mit 8,42 als nahezu sehr zufrieden einzustufen.

Was die Beurteilung der Zufriedenheit mit der Freizeit betrifft, so gibt genau die Hälfte der
Befragten einen Wert von entweder 9 oder 10 an und empfindet sich als sehr zufrieden in die-
sem Bereich. Jeweils sechs Nennungen entfallen auf die Werte von 1 bis 6 (wenig bis durch-
schnittlich zufrieden) und 7 bis 8 (zufrieden). Ein Wert kleiner als 4 wurde nie genannt. Im
Durchschnitt gaben die Befragten eine Zufriedenheit mit der Freizeit von 7,92 an.

Hinsichtlich der Beurteilung der Zufriedenheit mit monetären Faktoren nannten 11 ehemalige
Patientinnen (45,8 %) einen Wert zwischen 1 und 6 und können als wenig bis durchschnittlich
zufrieden eingestuft werden. Fünf Personen erwiesen sich als mit ihrer finanziellen Lage sehr
zufrieden und äußerten einen Wert von 9 oder 10. Der Durchschnitt in diesem Bereich liegt
mit 6,42 unter der durchschnittlichen Zufriedenheit mit der Gesundheit und ist im Vergleich
zu allen erhobenen Bereichen der geringste Wert.

Die meisten Nennungen, nämlich zehn, in Bezug auf die Beurteilung der Zufriedenheit der
individuellen Lebenssituation in der Arbeit bzw. dem Ruhestand erhielten die Werte 9 und 10.
Acht weitere ehemalige Patientinnen empfanden diesen Bereich grundsätzlich als zufrieden
und ordneten einen Wert von 7 oder 8 zu. Vier Antworten betrafen einen Wert unter 7. Im
Durchschnitt ergibt sich ein Wert von 8.

Bei der Frage nach Beurteilung der Zufriedenheit mit der individuellen Gesundheit wurden 14
Mal Ziffern zwischen 7 und 10 genannt. 58,3 % der Befragten sind demnach mit ihrer Ge-
sundheit zufrieden bis sehr zufrieden. Zehn Mal wurde ein Wert kleiner als 7 angegeben. Es
ergibt sich ein Mittelwert von 6,54.

Zusammenfassend ist hinsichtlich der Beurteilung der Zufriedenheit mit den psychosozialen
Faktoren zu konstatieren, dass sich diese bei den befragten Frauen in allen Bereichen durch-
schnittlich zwischen 6,42 in Bezug auf die monetäre Situation und 8,74 bezüglich der Beurtei-
lung der Wohnsituation bewegt. Im Mittel empfinden sich die befragten Frauen in allen Be-
reichen bis auf den der monetären Faktoren und der Gesundheit als zufrieden oder sehr zu-
frieden.

- 96 -
Zur Beurteilung der Nachhaltigkeit der positiven Veränderung des psychischen Wohlbefin-
dens wurden die Patientinnen überdies gefragt, ob sie sich seit der ambulanten Rehabilitation
von Cardio Vital erholt haben. Für 87,5 % der Befragten trifft dies völlig oder teilweise zu.

Beurteilung der Nachhaltigkeit der


Erholung seit der Rehabilitation

trifft zu 15
Ausprägungen

trifft teilweise zu 6

trifft wenig zu 1

trifft nicht zu 2

0 5 10 15 20
Anzahl der Nennungen

Abbildung 60: Beurteilung der Nachhaltigkeit der Erholung seit der Rehabilitation (n=24)

75 % (18 Nennungen) sind der Meinung, dass sich ihr Leben seit der ambulanten Rehabilita-
tion grundsätzlich positiv verändert hat.

Beurteilung der Nachhaltigkeit des


positiven Lebenswandels

trifft zu 7
Ausprägungen

trifft teilweise zu 11

2
trifft wenig zu

4
trifft nicht zu

0 2 4 6 8 10 12
Anzahl der Nennungen

Abbildung 61: Beurteilung der Nachhaltigkeit des positiven Lebenswandel (n=24)

- 97 -
Psychologisches Gleichgewicht der Männer
Zur Eruierung des psychologischen Wohlbefindens der ehemaligen Patientinnen wurden auch
die männlichen Befragten zunächst gebeten einzuschätzen, wie stark sie zurzeit verschiedenen
Arten psychosozialer Belastungen ausgesetzt sind. Die psychosoziale Belastung durch Stres-
soren beschrieb ein Drittel der männlichen Befragten mit stark und ein Viertel mit weniger
stark. Am häufigsten wurde von den ehemaligen Patienten angeführt, dass sie sich momentan
durch Stress nicht stark belastet fühlen. Auf diese Antwortmöglichkeit entfielen 42% der An-
gaben.

Psychosoziale Belastung durch


Stressoren

stark 8
Ausprägungen

weniger stark 6

nicht stark 10

0 2 4 6 8 10 12
Anzahl der Nennungen

Abbildung 62: Psychosoziale Belastung durch Stressoren (n=24)

Im Vergleich zur Belastung durch Stressoren fällt die Belastung der Befragten durch psycho-
soziale Faktoren im familiären Setting deutlich geringer aus. Psychosoziale Belastungen in
diesem Bereich wurden von keinem Befragten als stark empfunden. Elf der 24 befragten
Männer gaben an, Ärger im Privatleben als weniger stark einzustufen, 13 Männer bezeichne-
ten ihn als nicht stark.

- 98 -
Belastung durch psychosoziale
Faktoren im familiären Setting

Ausprägungen
weniger stark 11

nicht stark 13

10 11 12 13 14
Anzahl der Nennungen

Abbildung 63: Belastung durch psychosoziale Faktoren im familiären Setting (n=12)

Die 12 berufstätigen Befragten wurden zusätzlich gebeten, ihre Belastung durch psychosozia-
le Faktoren im Berufsleben als entweder stark, weniger stark oder nicht stark einzustufen. Die
Hälfte, also sechs Personen, empfinden diese Art der Belastung als weniger stark, vier Perso-
nen stuften die Belastung als nicht stark ein. Mit zwei Personen ist die Gruppe derer, die sich
durch Ärger im Beruf stark belastet fühlen, die kleinste.

Belastung durch psychosoziale


Faktoren im Berufsleben

stark 2
Ausprägungen

weniger stark 6

nicht stark 4

0 2 4 6 8
Anzahl der Nennungen

Abbildung 64: Belastung durch psychosoziale Faktoren im Berufsleben (n=12)

Zur psychosozialen Ist-Analyse wurden die ehemaligen Patienten gebeten, ihr aktuelles
Wohlbefinden auf einer Skala von 1 bis 10 auszudrücken, wobei 1 für das geringste Ausmaß

- 99 -
an Wohlbefinden, 10 für das höchste Ausmaß steht. Es wurde deutlich, dass die Befragten
dieses als eher positiv einschätzten. Zwar wurde der Wert 10 kein einziges Mal angegeben,
allerdings wurden auch die Werte 1 bis 5 von keiner Person genannt. Mit 12 Nennungen wur-
de am häufigsten der Wert 8 angegeben, gefolgt von sechs Personen mit dem Wert 7 und vier
Personen mit dem Wert 6. Zwei Personen würden ihr Wohlbefinden mit einem Wert von 9
beziffern.

Psychosoziale Ist-Analyse

9 2
Ausprägungen

8 12

7 6

6 4

0 5 10 15
Anzahl der Nennungen

Abbildung 65: Psychosoziale Ist - Analyse

Zur Eruierung der Lebenszufriedenheit wurden die Befragten, ähnlich wie bei der Messung
des aktuellen Wohlbefindens, gebeten, ihre Beurteilung der Zufriedenheit mit verschiedenen
Lebensbereichen mit einem Wert zwischen 1 und 10 auszudrücken, wobei 1 „sehr unzufrie-
den“ und 10 „sehr zufrieden“ bedeutet. Ermittelt wurde die Zufriedenheit bezüglich der psy-
chosozialen Faktoren Wohnsituation, soziales Umfeld, Freizeit, monetäre Situation, individu-
elle Lebenssituation in der Arbeit bzw. dem Ruhestand sowie individuelle Gesundheit.

- 100 -
Psychosoziale Faktoren betreffend der Zufriedenheit -
Männer

Wohnsituation 2 10 12

soziales Umfeld 1 9 14
wenig bis durchschnittlich
zufrieden (1-6)
Freizeit 2 12 10
zufrieden (7-8)
finanzielle Lage 9 7 8
sehr zufrieden (9-10)

Arbeit 4 10 10

Gesundheit 7 14 3

Anzahl der Nennungen

Abbildung 66: Psychosoziale Faktoren betreffend der Zufriedenheit - Männer (n=24)

Bei der Beurteilung der Zufriedenheit mit der Wohnsituation gab die Hälfte der befragten
Personen an, sehr zufrieden mit diesem Bereich zu sein und ordnete einen Wert von 9 oder 10
zu. Weitere 10 Personen sind mit ihrer Wohnsituation zufrieden. Zwei Befragte gaben einen
Wert kleiner als 7 an. Mit einem Mittelwert von 8,63 ist der Grad der Zufriedenheit im Be-
reich der Wohnsituation im Vergleich zu den anderen erhobenen psychosozialen Bereichen
am höchsten.

Hinsichtlich der Beurteilung des sozialen Umfeldes stuften sich 95,8% der ehemaligen Patien-
ten als zufrieden bis sehr zufrieden ein und ordneten Werte zwischen 7 und 10 zu. 58,3% ga-
ben einen Wert von 9 oder 10 an. Eine Person nannte eine Ziffer unter 7. Der Mittelwert kann
mit 8,58 angegeben werden.

Aus der Befragung ging weiters hervor, dass die ehemaligen Patienten tendenziell zufrieden
mit ihrer Freizeit sind. 91,7% der Befragten, was 22 Nennungen entspricht, gaben einen Wert
zwischen 7 und 10 an und können als zufrieden bis sehr zufrieden mit ihrer Freizeit bezeich-
net werden. Zwei Nennungen entfielen auf Werte unter 7. Es ergibt sich insgesamt ein Mit-
telwert von 8,25.

Deutlich durchwachsener fielen die Antworten hinsichtlich der Beurteilung der monetären
Faktoren aus. Alle Werte von 1 bis 10 wurden von mindestens einer Person genannt. Mit neun
- 101 -
Nennungen äußerte sich eine knappe Mehrheit der Befragten als wenig bis durchschnittlich
zufrieden und gab einen Wert zwischen 1 und 6 an. Sieben Patienten gaben an, mit ihrer fi-
nanziellen Lage zufrieden zu sein. Acht empfanden sich als mit der monetären Situation sehr
zufrieden. Der Durchschnittswert hinsichtlich der finanziellen Lage liegt unter den Durch-
schnittswerten der anderen beurteilten Bereiche der Zufriedenheit bei 6,96.

Bezüglich der Beurteilung der individuellen Lebenssituation im Beruf bzw. dem Ruhestand
gaben je 10 Befragte an, mit diesem Lebensbereich zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. 4
Befragte nannten einen Wert kleiner als 7. Durchschnittlich kann die Zufriedenheit mit einem
Wert von 8,08 angegeben werden.

Bei der Beurteilung der Gesundheit entfielen 14 Nennungen auf den Bereich zwischen 7 und
10. Dem stehen 41,7% gegenüber, die mit ihrer Gesundheit wenig bis durchschnittlich zufrie-
den sind. Im Durchschnitt ergibt sich so ein Wert von 7,13.

Es kann resümiert werden, dass sich die Beurteilung der psychosozialen Faktoren in allen Be-
reichen zwischen 6,96 in Bezug auf die finanzielle Lage und 8,63 hinsichtlich der Lebenssitu-
ation im Beruf bzw. dem Ruhestand bewegt. Im Mittel äußerten sich die befragten Männer als
mit allen Bereichen bis auf die monetäre Situation zufrieden.

Zur Beurteilung der Nachhaltigkeit der positiven Veränderung des psychischen Wohlbefin-
dens wurden die ehemaligen Patienten überdies gefragt, ob sie sich seit der ambulanten Reha-
bilitation in Cardio Vital erholt haben. 87,5 % der Befragten gaben an, dass dies vollständig
oder teilweise auf sie zutrifft. Nur drei Patienten haben sich nicht oder nur wenig seit der Re-
habilitation erholt.

- 102 -
Beurteilung der Nachhaltigkeit der
Erholung seit der Rehabilitation

trifft zu 11

Ausprägungen trifft teilweise zu 10

2
trifft wenig zu

1
trifft nicht zu

0 2 4 6 8 10 12
Anzahl der Nennungen

Abbildung 67: Beurteilung der Nachhaltigkeit der Erholung seit der Rehabilitation (n=24)

91,7 % sind teilweise oder völlig der Meinung, dass sich ihr Leben ganz allgemein positiv seit
der Rehabilitation verändert hat.

Beurteilung der Nachhaltigkeit des


positiven Lebenswandels

7
trifft zu
Ausprägungen

trifft teilweise 15
zu

trifft wenig zu 2

0 5 10 15 20
Anzahl der Nennungen

Abbildung 68: Beurteilung der Nachhaltigkeit des positiven Lebenswandels (n=24)

Unterschiede zwischen den Geschlechtern


Im Bereich des psychologischen Gleichgewichts konnten auch geschlechtsspezifische Unter-
schiede festgestellt werden. So gaben beispielsweise bei der Selbsteinschätzung des aktuellen

- 103 -
Wohlbefindens fast doppelt so viele Frauen wie Männer an, dass es ihnen wenig bis durch-
schnittlich gut gehe. Als häufigste Antwort wurde von beiden Geschlechtern ein gutes Wohl-
befinden genannt, wobei sich 75 % der Patienten, aber nur 54 % der Patientinnen dieser Kate-
gorie zugehörig fühlten. Von einem sehr guten Wohlergehen sprachen dagegen wieder dop-
pelt so viele Frauen als Männer, mit vier zu zwei Nennungen.

Heutiges Wohlbefinden Frauen/Männer

20
18
18
16
Anzahl der Nennungen

14 13

12
männlich
10
weiblich
8 7

6
4 4
4
2
2

0
wenig bis durchschnittlich gut (7-8) sehr gut (9-10)
gut (1-6)

Abbildung 69: Heutiges Wohlbefinden Frauen/Männer (n=48)

Mit ihrer finanziellen Lage waren 8 Männer sehr zufrieden. Die Zahl der sehr zufriedenen
Frauen war mit 5 etwas geringer, allerdings gaben mehr Patientinnen als Patienten (acht zu
sieben Nennungen) eine Zufriedenheit mit der finanziellen Lage an. Größere geschlechtsspe-
zifische Differenzen können in der Kategorie „wenig bis durchschnittlich zufrieden“ festge-
stellt werden, der sich rund 38 % der Männer sowie ca. 46 % der Frauen zugehörig fühlten.

- 104 -
Zufriedenheit mit der finanziellen Lage
Frauen/Männer

12
11

10
9
Anzahl der Nennungen

8 8
8
7
männlich
6
5 weiblich

0
wenig bis durchschnittlich zufrieden (7-8) sehr zufrieden (9-10)
zufrieden (1-6)

Abbildung 70: Zufriedenheit mit der finanziellen Lage Frauen/Männer (n=48)

Geschlechtsspezifische Unterschiede konnten auch in den weiteren Fragen zur Zufriedenheit


festgestellt werden. Dabei zeigte sich allerdings, dass in der Kategorie „sehr zufrieden“ Frau-
en mehr Nennungen im Bereich Gesundheit, Freizeit sowie Wohnung bzw. Haus aufwiesen
als Männer. Ein umgekehrtes Bild ergab sich bei der eben dargestellten finanziellen Lage und
der Zufriedenheit mit Freunden, Bekannten bzw. Verwandten. Der Kategorie „wenig bis
durchschnittlich zufrieden“ fühlten sich in fast allen Bereichen mehr Frauen als Männer zuge-
hörig. Eine Ausnahme bildete hier allerdings die Zufriedenheit mit der Arbeit bzw. der Pensi-
on, die sowohl bei einer wenig bis durchschnittlichen Zufriedenheit als auch im Falle von
„sehr zufrieden“ idente Angaben von den zwei Geschlechtern erhielt. Bei der Belastung durch
Stress, Ärger im Privatleben sowie durch Ärger im Beruf zeigte sich weiters, dass sich Frauen
dadurch häufiger stark belastet fühlen als Männer.

Zusammenfassung
Auf Basis der erläuterten Ergebnisse ergibt sich für die geschlechterspezifische Nachhaltig-
keitsanalyse hinsichtlich der Ernährungs- und Bewegungsumstellung sowie des Wohlbefin-
dens mittels telefonischer Befragung von 48 ehemaligen RehabilitationspatientInnen folgen-
des Bild: Bezüglich der aktuellen Ernährungsgewohnheiten kann festgehalten werden, dass
mit 83,3 % der Großteil der Befragten die eigene Ernährung als sehr gesund bis gesund ein-
stuft. Dies deckt sich auch mit den Angaben der ehemaligen PatientInnen bezüglich der Häu-

- 105 -
figkeit des Konsums bestimmter Nahrungsmittel. Auch beim Trinkverhalten ist ein grundsätz-
lich positives Resümee zu ziehen. 87,5 % der Befragten halten sich diesbezüglich an die Emp-
fehlungen der Ernährungsschulung und trinken hauptsächlich Wasser, Tee oder stark ver-
dünnte Fruchtsäfte. Im Hinblick auf geschlechtsspezifische Unterschiede im Ernährungsver-
halten ließen sich zwar keine signifikanten Ergebnisse, jedoch gewisse Tendenzen feststellen.
Der auffälligste Unterschied konnte bei der Frage nach der Unterstützung bei der Umsetzung
der erhaltenen Ernährungstipps durch die Familie verzeichnet werden. Während 80 % der be-
fragten Männer angaben, durch ihre Angehörigen unterstützt worden zu sein, trifft dies nur
auf jede zweite Frau zu.

Das Bewegungsverhalten der Befragten betreffend, zeigt sich ein ähnlich positives Bild wie
beim Ernährungsverhalten. 45 der 48 Befragten gaben an, in ihrer Freizeit aktiv Sport zu be-
treiben. Am beliebtesten sind dabei Spazierengehen und Radfahren bzw. Ergometertraining.
Durchschnittlich wird diesen Bewegungsarten an vier Tagen in der Woche nachgegangen.
Bezüglich geschlechterspezifischer Unterschiede ist anzumerken, dass 62,5 % der Männer
anführten, nicht mehr Sport zu treiben als vor der Rehabilitation. Bei den Frauen steht dem
ein Wert von 48,5 % gegenüber.

Das momentane Wohlbefinden betreffend kann konstatiert werden, dass die Befragten mit
den Bereichen Gesundheit, Arbeit bzw. Leben in der Pension, Finanzen, Freizeit, soziales
Umfeld sowie Wohnung bzw. Haus grundsätzlich zufrieden sind. Die Durchschnittswerte auf
einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 den besten Wert darstellt, liegen zwischen knapp unter 7
hinsichtlich der finanziellen Lage und etwas über 8 in Bezug auf die Zufriedenheit mit der
Freizeit. Der Großteil der Befragten gab außerdem an, dass sich ihr Leben seit der Rehabilita-
tion grundsätzlich positiv verändert hat und sie sich seit der Rehabilitation erholen konnten.
Signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern waren auch im Bereich Wohlbefinden
nicht festzustellen, wohl aber Tendenzen. In der Kategorie „sehr zufrieden“ wiesen Frauen
mehr Nennungen im Bereich Gesundheit, Freizeit sowie Wohnung bzw. Haus auf als Männer.
Ein umgekehrtes Bild ergab sich bei der finanziellen Lage und der Zufriedenheit mit Freun-
den, Bekannten bzw. Verwandten. Bei der Belastung durch Stress, Ärger im Privatleben so-
wie durch Ärger im Beruf zeigte sich weiters, dass sich Frauen dadurch häufiger stark belastet
fühlten als Männer.

- 106 -
Abschließend soll festgehalten werden, dass die telefonisch erreichten ehemaligen PatientIn-
nen bei der Frage nach zusätzlichen Anmerkungen ihrerseits durchwegs lobende Worte für
die Einrichtung Cardio Vital fanden. Besonders wurden die Freundlichkeit und fachliche
Kompetenz des Personals hervorgehoben. So erwähnte eine, der ambulanten Rehabilitation
im Nachhinein kritische gegenüberstehende, Patientin mit Nachdruck, die persönliche Be-
treuung sehr genossen zu haben.

- 107 -
6. Zusammenfassung der Ergebnisse

Geschlechtsspezifische psychosoziale Determinanten in der kardiologischen Rehabilitation


wurden mit drei Befragungsinstrumenten untersucht.
Im ersten Teil der Erhebung wurde die ErxpertInnen (MedizinerInnen und TherapeutInnen)
des Rehabilitationszentrums Cardio Vital qualitativ interviewt. Diese wurden im ersten Teil
der Befragung nach Motiven und Gründen gefragt, warum Frauen das Angebot der Rehabili-
tation annehmen, bzw. warum das Rehabilitationsklientel überwiegend männlich ist. Einen
hohen Erklärungswert für die Nichtinanspruchnahme einer ambulanten Rehabilitation durch
Patientinnen haben:
Frauen sind seltener, aber wenn, dann im höheren Alter von Koronaren Herzkrankheit (KHK)
betroffen. Mit zunehmendem Alter ist meist eine Co-Morbidität verbunden. Dadurch erfolgt,
wenn überhaupt, eine Zuweisung zur stationären Rehabilitation. Die internalisierte Fürsorge-
verpflichtung wird über das eigene Wohl gestellt und führt zu einer Ablehnung der ambulan-
ten Rehabilitation. Durch die Verdrängung und das Herunterspielen der Schwere des Ereig-
nisses wird eine Rehabilitation als nicht absolut notwendig empfunden. Frauenspezifische
Programme und spezifische Motivatoren könnten Frauen veranlassen sich eher für eine Reha-
bilitation zu entschließen.

Im zweiten Teil der Forschungsarbeit lautete die Zielsetzung die Effizienz der kardiologi-
schen rehabilitationsmedizinischen Maßnahmen im Rahmen der Phase 2 zu untersuchen.
Hierzu wurden medizinische Daten der wichtigsten Risikofaktoren untersucht. Diese Daten
wurden von Cardio Vital in Form von PatientInnenberichten (n = 139) zur Verfügung gestellt
und mit dem Statistischen Programm SPSS ausgewertet.

Es wurden die folgenden Risikofaktoren für koronare Herzkrankheiten erhoben und analy-
siert: Systolischer und diastolischer Blutdruck, Body-Mass-Index (BMI), Bauchumfang, die
maximale Leistung in % des tabellarischen Sollwerts, sowie die Laborparameter HDL- und
LDL Cholesterin, Nüchternblutzucker und Triglyceride. Dabei wurden die Messwerte zu Be-
ginn der Phase 2 mit den Werten am Ende derselben Phase verglichen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die kardiovaskulären Risikoparameter systoli-
scher Blutdruck und Nüchternblutzucker im Verlauf der Phase 2 verbessert werden konnten.
Allerdings ist nicht bekannt, wie groß der Effekt durch eine Medikation ist. Der Anteil der
PatientInnen mit einem systolischen Blutdruckwert größer als 140 mm Hg konnte um etwa
die Hälfte reduziert werden. Ebenso konnte der Anteil der PatientInnen mit einem diastoli-
- 108 -
schen Blutdruck höher als 90 mm Hg reduziert werden. Auch die Fettstoffwechselparameter
LDL-Cholesterin und Triglyzeride wurden mit Ausnahme von HDL-Cholesterin verbessert.
Zu Beginn der Phase 2 betrug der Anteil der PatientInnen mit deinem LDL-Wert über 100
noch über 80%, nach Abschluss der Phase 2 sind dies nur mehr etwa 38%. Diese Reduktion
könnte auch durch eine geeignete Medikation hervorgerufen worden sein.

Durch das Training während der Phase 2 konnte auch die körperliche Leistungsfähigkeit, ge-
messen an der maximalen Leistung in % des tabellarischen Sollwerts, signifikant erhöht wer-
den. Keine signifikanten Veränderungen der Messwerte konnten bei Body-Mass-Index,
Bauchumfang und diastolischem Blutdruck festgestellt werden. Da der BMI nicht aussage-
kräftig genug ist, wurde zusätzlich auch der Bauchumfang untersucht. 65% der PatientInnen
konnten ihren Bauchumfang im Laufe der Phase 2 reduzieren. Beachtenswerte genderspezifi-
sche Unterschiede konnten nicht festgestellt werden. Sowohl bei den weiblichen als auch bei
den männlichen Patienten haben sich die Werte im Durchschnitt ähnlich verändert. Alleine
beim durchschnittlichen Bauchumfang zeigte sich, dass die Männer diesen mehr reduzieren
konnten als die Frauen.

Im dritten Teil der Untersuchung wurde eine geschlechterspezifische Nachhaltigkeitsanaly-


se hinsichtlich der Ernährungs- und Bewegungsumstellung sowie des Wohlbefindens mittels
telefonischer Befragung von 48 ehemaligen RehabilitationspatientInnen durchgeführt. Bezüg-
lich der aktuellen Ernährungsgewohnheiten kann festgehalten werden, dass mit 83,3 % der
Großteil der Befragten die eigene Ernährung als sehr gesund bis gesund einstuft. Dies deckt
sich auch mit den Angaben der ehemaligen PatientInnen bezüglich der Häufigkeit des Kon-
sums bestimmter Nahrungsmittel. Auch beim Trinkverhalten ist ein positives Resümee zu
ziehen. 87,5 % der Befragten halten sich diesbezüglich an die Empfehlungen der Ernährungs-
schulung und trinken hauptsächlich Wasser, Tee oder stark verdünnte Fruchtsäfte. Im Hin-
blick auf geschlechtsspezifische Unterschiede im Ernährungsverhalten ließen sich keine signi-
fikanten Ergebnisse aufzeigen. Der auffälligste Unterschied konnte bei der Frage nach der
Unterstützung bei der Umsetzung der erhaltenen Ernährungstipps durch die Familie verzeich-
net werden. Während 80 % der befragten Männer angaben, durch ihre Angehörigen unter-
stützt worden zu sein, trifft dies nur auf jede zweite Frau zu.

Das Bewegungsverhalten der Befragten betreffend, zeigt sich ein ähnlich positives Bild wie
beim Ernährungsverhalten. 45 der 48 Befragten gaben an, in ihrer Freizeit aktiv Sport zu be-

- 109 -
treiben. Am beliebtesten sind dabei Spazierengehen und Radfahren bzw. Ergometertraining.
Durchschnittlich wird diesen Bewegungsarten an vier Tagen in der Woche nachgegangen.
Bezüglich geschlechterspezifischer Unterschiede ist anzumerken, dass 62,5 % der Männer
anführten, nicht mehr Sport zu treiben als vor der Rehabilitation. Bei den Frauen steht dem
ein Wert von 48,5 % gegenüber.

Das momentane Wohlbefinden betreffend kann konstatiert werden, dass die Befragten mit
den Bereichen Gesundheit, Arbeit bzw. Leben in der Pension, Finanzen, Freizeit, soziales
Umfeld sowie Wohnung bzw. Haus grundsätzlich zufrieden sind. Die Durchschnittswerte auf
einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 den besten Wert darstellt, liegen zwischen knapp unter 7
hinsichtlich der finanziellen Lage und etwas über 8 in Bezug auf die Zufriedenheit mit der
Freizeit. Der Großteil der Befragten gab außerdem an, dass sich ihr Leben seit der Rehabilita-
tion grundsätzlich positiv verändert hat und sie sich seit der Rehabilitation erholen konnten.
Signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern waren auch im Bereich Wohlbefinden
nicht festzustellen, wohl aber Tendenzen. In der Kategorie „sehr zufrieden“ wiesen Frauen
mehr Nennungen im Bereich Gesundheit, Freizeit sowie Wohnung bzw. Haus auf als Männer.
Ein umgekehrtes Bild ergab sich bei der finanziellen Lage und der Zufriedenheit mit Freun-
den, Bekannten bzw. Verwandten. Bei der Belastung durch Stress, Ärger im Privatleben so-
wie durch Ärger im Beruf zeigte sich weiters, dass sich Frauen dadurch häufiger stark belastet
fühlten als Männer.

- 110 -
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Zeitdiagramm GANNT Projektverlauf .............................................................. 13
Abbildung 2: BMI Ergebnisse.................................................................................................. 31
Abbildung 3: systolischer Blutdruck (männlich/weiblich) ...................................................... 37
Abbildung 4: Anteil systolischer Blutdruck (Beginn Phase 2/Ende Phase 2).......................... 38
Abbildung 5: Diastolischer Blutdruck (männlich/weiblich) .................................................... 39
Abbildung 6: Anteil diastolischer Blutdruck (Beginn Phase 2/Ende Phase 2) ........................ 39
Abbildung 7: Body Mass Index (männlich/weiblich) .............................................................. 41
Abbildung 8: Bauchumfang (männlich/weiblich) .................................................................... 42
Abbildung 9: Bauchumfang detailliert (nach Phase 2) ............................................................ 43
Abbildung 10: maximale Leistung in % des TSW (männlich/weiblich) ................................. 44
Abbildung 11: HDL-Cholesterin (männlich/weiblich) ............................................................ 45
Abbildung 12: LDL-Cholesterin (männlich/weiblich) ............................................................. 46
Abbildung 13: Anteil LDL-Cholesterin (Beginn Phase 2/Ende Phase 2) ................................ 46
Abbildung 14: Anteil NBZ (männlich/weiblich) ..................................................................... 47
Abbildung 15: Anteil Triglycerid Werte (männlich/weiblich) ................................................ 49
Abbildung 17: Alter der Patientinnen (n=24) .......................................................................... 60
Abbildung 19: Berufstätigkeit .................................................................................................. 61
Abbildung 21: Gründe der Frauen für die Teilnahme an der ambulanten Rehabilitation (n=24;
Mehrfachantworten möglich) ........................................................................................... 62
Abbildung 22: Alter der Patienten (n=24)................................................................................ 63
Abbildung 24: Berufstätigkeit der Männer (n=24) .................................................................. 64
Abbildung 26: Gründer für die Teilnahme an der ambulanten Rehabilitation der Männer
(n=24; Mehrfachnennungen möglich) .............................................................................. 65
Abbildung 27: Unterschiede im Haushaltseinkommen (n=48) ................................................ 66
Abbildung 28: Gründe für die Teilnahme an der ambulanten Rehabilitation (n=48) .............. 67
Abbildung 29: Arztbesuche Frauen/Männer (n=47, N=48) ..................................................... 67
Abbildung 30: Weißbrotkonsum (n=48) .................................................................................. 69
Abbildung 31: Vollkornprodukte Konsum (n=48)................................................................... 69
Abbildung 32: Wurstkonsum (n=48) ....................................................................................... 70
Abbildung 33: Fleischkonsum (n=48) ..................................................................................... 70
Abbildung 34: Fischkonsum (n=48) ........................................................................................ 71
Abbildung 35: Milch/Milchprodukte Konsum (n=47; 1 fehlender Wert) ............................... 71
Abbildung 36: Süßigkeitenkonsum (n=48) .............................................................................. 72

- 111 -
Abbildung 37: Anzahl der Mahlzeiten (n=48) ......................................................................... 72
Abbildung 38: Hauptgetränk (n=48) ........................................................................................ 73
Abbildung 39: Korrelation von Ernährungsgewohnheiten der letzten Woche und
cholesterinarmer Ernährung (n=48/n=45; 3 fehlende Werte) .......................................... 74
Abbildung 40: Korrelation von Wochengewicht und Portionsgröße der Speisen (n=48 / n=45;
3 fehlende Werte) ............................................................................................................. 75
Abbildung 41: Weißbrotkonsum Frauen (n=24) ...................................................................... 76
Abbildung 42: Vollkornprodukte Konsum Frauen (n=24) ...................................................... 77
Abbildung 43: Fleischkonsum Frauen (n=24) ......................................................................... 77
Abbildung 44: Milch/Milchprodukte Konsum Frauen (n=23; 1 fehlender Wert) ................... 78
Abbildung 45: Anzahl der Mahlzeiten Frauen (n=24) ............................................................. 79
Abbildung 46: Hauptgetränk Frauen (n=24) ............................................................................ 79
Abbildung 47: Weißbrotkonsum Männer (n=24)..................................................................... 80
Abbildung 48: Vollkornprodukte Konsum Männer (n=24) ..................................................... 81
Abbildung 49: Fischkonsum Männer (n=24) ........................................................................... 82
Abbildung 50: Milch/Milchprodukte Konsum Männer (n=24) ............................................... 82
Abbildung 51: Anzahl der Mahlzeiten Männer (n=24) ............................................................ 83
Abbildung 52: Hauptgetränk Männer (n=24)........................................................................... 84
Abbildung 53: Einschränkungen der Ernährungsgewohnheiten der letzten Woche
Frauen/Männer (n=48) ..................................................................................................... 85
Abbildung 54: Ausgeübte Sportarten (n=23, 2 fehlende Werte; Mehrfachnennung möglich) 86
Abbildung 55: Verwendung Treppe statt Aufzug (n=24) ........................................................ 87
Abbildung 56: Fahrrad/zu Fuß statt Auto (n=24)..................................................................... 87
Abbildung 57: Ausgeübte Sportarten (n=22; 2 fehlende Werte; Mehrfachnennungen möglich)
.......................................................................................................................................... 88
Abbildung 58: Verwendung von Treppen statt Aufzug (n=24) ............................................... 89
Abbildung 59: Fahrrad/zu Fuß statt Auto (n=24)..................................................................... 89
Abbildung 60: Psychosoziale Belastung durch Stressoren (n=24) .......................................... 93
Abbildung 61: Belastung durch psychosoziale Faktoren im familiären Setting (n=24) .......... 93
Abbildung 63: Psychosoziale Ist - Analyse.............................................................................. 94
Abbildung 62: Belastung durch psychosoziale Faktoren im Berufsleben (n=12) ................... 94
Abbildung 64: Psychosoziale Faktoren betreffend der Zufriedenheit - Frauen (n=24) ........... 95
Abbildung 65: Beurteilung der Nachhaltigkeit der Erholung seit der Rehabilitation (n=24) .. 97
Abbildung 66: Beurteilung der Nachhaltigkeit des positiven Lebenswandel (n=24) .............. 97

- 112 -
Abbildung 67: Psychosoziale Belastung durch Stressoren (n=24) .......................................... 98
Abbildung 68: Belastung durch psychosoziale Faktoren im familiären Setting (n=12) .......... 99
Abbildung 69: Belastung durch psychosoziale Faktoren im Berufsleben (n=12) ................... 99
Abbildung 70: Psychosoziale Ist - Analyse............................................................................ 100
Abbildung 71: Psychosoziale Faktoren betreffend der Zufriedenheit - Männer (n=24) ........ 101
Abbildung 72: Beurteilung der Nachhaltigkeit der Erholung seit der Rehabilitation (n=24) 103
Abbildung 73: Beurteilung der Nachhaltigkeit des positiven Lebenswandels (n=24)........... 103
Abbildung 74: Heutiges Wohlbefinden Frauen/Männer (n=48) ............................................ 104
Abbildung 75: Zufriedenheit mit der finanziellen Lage Frauen/Männer (n=48) ................... 105

- 113 -
7. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Geschlechterspezifische Letalität bei einem Herzinfarkt ........................................ 16


Tabelle 2: Überblick Messwerte .............................................................................................. 30
Tabelle 3: Beschreibung PatientInnen vor Beginn der Behandlungsphase 2........................... 36
Tabelle 4: Veränderung - systolischer Wert ............................................................................. 37
Tabelle 5: Veränderung - diastolischer Blutdruck ................................................................... 38
Tabelle 6: Veränderung - Body Mass Index ............................................................................ 40
Tabelle 7: durchschnittlicher Bauchumfang ............................................................................ 42
Tabelle 8: Veränderung - maximale Leistung in % des TSW.................................................. 43
Tabelle 9: Veränderung der HDL-C Werte .............................................................................. 44
Tabelle 10: Veränderung der LDL-C Werte ............................................................................ 45
Tabelle 11: Veränderung der NBZ-Werte ................................................................................ 47
Tabelle 12: Veränderung der Triglycerid Werte ...................................................................... 48
Tabelle 13: Auswertungsraster Turnustagebuch ...................................................................... 53
Tabelle 14: Alle Sportarten * durchschnittliche Dauer * Ausmaß der Tätigkeit pro Woche
(n=45; N=48) .................................................................................................................... 90
Tabelle 15: Alle Sportarten * Alter * Geschlecht (n=48) ........................................................ 91

- 114 -
8. Literaturverzeichnis

Bücher und Zeitschriften:

Ashton, K.C. (1999): How men and women with heart disease seek care: the delay experi-
ence. Prog Cardiovasc Nurs. 14(2), S. 53-60; zitiert bei Grande, G. (2008): Genderspezifische
Aspekte der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation nach Herzinfarkt. Bundesgesund-
heitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 51. Berlin: Springer Medizin Verlag

Blanchard, C.M. / Rodgers, W.M. / Courneya, K.S. et al. (2002): Self-effiacy and mood in
cardiac rehabilitation: should gender be considered? Behav Med. 27, S. 149-160; zitiert bei
Grande, G. (2008): Genderspezifische Aspekte der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation
nach Herzinfarkt. In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz,
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Bortz, J. / Döring, N. (2009): Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozial-
wissenschaftler. 4. überarbeitete Auflage. Heidelberg: Springer Medizin-Verlag

Dieplinger, A. / Wegscheider, A. (Projektleitung) (2009): Psychosoziale Einflussfaktoren


von HerzpatientInnen - Eine qualitative und quantitative Erhebung; erstellt von Studierenden
der Sozialwirtschaft der Johannes Kepler Universität. Linz: Institut für Gesellschafts- und So-
zialpolitik

Glaser, B. G. / Strauss, A. L. (2008): The discovery of grounded theory: strategies for quali-
tative research. New Brunswick, NJ [u.a.]: Aldine Transaction

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Healy, B. (1991): The yentl syndrome (Editorial). N Engl J Med 325: 274-276; zitiert bei
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Kirchhoff, S. (2008): Der Fragebogen. Datenbasis, Konstruktion und Auswertung, 4. überar-
beitete Auflage. Wiesbaden: VS, Verlag für Sozialwissenschaften

Kristofferzon, M.L. (2003): Myocardial infarction: Gender differences in coping and social
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Aspekte der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation nach Herzinfarkt. In: Bundesgesund-
heitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 51. Berlin: Springer Medizin Verlag

Strauss, A. L. (1996): Basics of qualitative research <dt.> Grounded Theory: Grundlagen


qualitativer Sozialforschung. Strauss A. L. / Corbin, J. Aus d. Amerikan. von Solveigh
Niewiarra ... Vorw. zur dt. Ausg. von Heiner Legewie. Unveränd. Nachdruck der letzten
Aufl. Weinheim: Beltz, Psychologie-Verl.-Union

Suls, J. / Green, P. / Rose, G. et al. (1997): Hiding worries from One`s spouse: associations
between coping via protective buffering and distress in male postmyocardial infarction pa-
tients and their wifes. J Behav Med 20, S. 333-349; zitiert bei Grande, G. (2008): Genderspe-
zifische Aspekte der Gesundheitsversorgung und Rehabilitation nach Herzinfarkt. In: Bun-
desgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 51. Berlin: Springer Medi-
zin Verlag

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Internet:

Achim Spechter (2004): Joggen oder Stenten? Über den Einfluss körperlicher Aktivität auf
die KHK.
URL: http://www.praxis-spechter.de/downloads/joggenoderstentenkardiologie1104.pdf (dl:
03. 05. 2010)

Arbeitsgemeinschaft für ambulante kardiologische Prävention und Rehabilitation


(o.D.): Warum ambulante kardiologische Prävention und Rehabilitation?
URL: http://www.agakar.at/allgemein/rehab1.htm (dl: 16. 05. 2010)

Arbeitsgemeinschaft für ambulante kardiologische Rehabilitation AGAKAR (o.D.):


Empfehlungen für körperliches Training als Medikament in der kardiovaskulären Prävention
und Rehabilitation.
URL: http://www.agakar.at/aerzte/training_als_therapie.pdf (dl: 16. 05. 2010)

Arzthilfe (o.D.): Diabetikerbetreuung.


URL: www.arzthilfe.at/upload/768_Diabetikerbetreuung.doc (dl. 16. 05. 2010)

Bjarnason-Weherens, B. (2007): Ambulante kardiologische Rehabilitation in der Phase II in


Deutschland – Status Quo und Perspektiven.
URL: http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/Inhalt/images/Heft0907/315-321.pdf (dl. 24. 05.
2010)

Bjarnason-Wehrens, B. / Mittag, O. / Schanwell, C.M. (2008): Frauenherzen schlagen an-


ders. Blickpunkt DER MANN. In: Wissenschaftliches Journal für Männergesundheit, 6 (4).
URL: http://www.kup.at/kup/pdf/7470.pdf (dl: 10. 05. 2010)

Cardio Vital (o.D.): Ambulante kardiologische Rehabilitation.


URL:http://www.gesundheitwels.at/ghz/page/375018472628813707_0_51420778121847413
2,de.html (dl: 13. 05. 2010)

- 117 -
Edel, K. (o.D.): Merkblatt – 10 Tips zum Bauchumfang.
URL: http://www.herz-kreislauf-zentrum-rotenburg.de/cmsupload/Bauchumfang.pdf (dl: 16.
05. 2010)

Gohlke, H. (o.D.): Ernährung: Was ist erlaubt, was muss sein?


URL: http://www.herzstiftung.de/pdf/Herzschwaeche_Ernaehrung.pdf (dl: 10. 05. 2010)

Härtel, U. (2009): Geschlechtersensible Rehabilitation am Beispiel Herzinfarkt/KHK. Zu-


sammenfassung.
URL:
http://www.muenchen.de/cms/prod1/mde/_de/rubriken/Rathaus/70_rgu/04_vorsorge_schutz/f
rau_und_gesundheit/pdf/haertel_abstract.pdf (dl: 17. 05. 10)

Herzschutz (o.D.): Bluthochdruck (Erhöhter Blutdruck, Hypertonie).


URL: http://www.herzschutz.at/html/hk_def_blut.html#b (dl. 15. 05. 2010)

Hübl, W. (2003): Triglyzeride – Übersicht.


URL:http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_triglyzeride.htm (dl: 16. 05. 2010)

Kruck, I. (2007): Geschlechtsspezifische Unterschiede bei KHK.


URL:
http://www.aokgesundheitspartner.de/inc_ges/download/dl.php/bundesverband/dmp/imperia/
md/content/gesundheitspartner/bund/dmp/publikationen/khk_tagung_maerz_08/praesentation
_kruck.pdf (dl: 05. 05. 10)

MSD-Deutschland (o.D.): Cholesterin.


URL: http://cholesterin.msd.de/wichtigste_infos/chol/home.html (dl. 14. 05. 2010)

MSD Sharp & Dohme GmbH (o.D.): Cholesterin-Test: Das besagen die Ergebnisse.
URL: http://cholesterin.msd.de/wichtigste_infos/chol/erg_1240.html (dl: 16. 05. 2010)

Müller u.a. (2009): Stationäre kardiologische Rehabilitation in Österreich: Ergebnisse einer


prospektiven Studie zu den kardiovaskulären Risikofaktoren in der Sekundärprävention
URL : http://www.kup.at/kup/pdf/7663.pdf, S. 16 (dl: 16. 05. 2010)

- 118 -
Weltgesundheitsorganisation (o.D): Ernährung und Versorgungssicherheit
URL: http://www.euro.who.int/nutrition/20030507_1?language=German (dl. 14. 05. 2010)

- 119 -
9. Anhang

Brief: Anfrage für ein ExpertInneninterview

Sehr geehrte(r) Frau/ Herr (Titel, Name)

Herr Prof. Prim. Dr. Eber teilte mir mit, dass Sie freundlicherweise im Rahmen des For-
schungsprojektes der Johannes Kepler Universität mit „Cardio Vital“ für ein
ExpertInneninterview zur Verfügung stehen. Es geht um die Forschungsfrage: Warum neh-
men im Vergleich zu Männern nur ca. 15% der Frauen eine ambulante kardiologische Rehabi-
litation nach einer kardialen Akuterkrankung in Anspruch?

Im Rahmen unserer Forschungsarbeit ist uns Ihre Meinung als Expertin hierzu sehr wichtig,
weil wir hoffen, dass wir mit Hilfe Ihres Fachwissens dieses Phänomen wissenschaftlich bes-
ser erfassen können.

Das Interview wird voraussichtlich 20-30 Minuten dauern. Durchgeführt wird es von meiner
Kollegin (Name) und mir.

Da eine wissenschaftliche qualitative Auswertung eine lückenlose nachvollziehbare Trans-


kription voraussetzt, ersuchen wir ein Aufnahmegerät verwenden zu dürfen.

Bezüglich eines Termins werde ich in den nächsten Tagen versuchen mit Ihnen Kontakt auf-
zunehmen.

Vielen Dank für Ihre Bereitschaft uns bei dem Projekt für „Cardio Vital“ zu unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen,
(Name)

- 120 -
Interviewleitfaden für das Experteninterview
Vorstellung, Positionen erklären
Formales
 Einverständniserklärung

 Tonband/ Mikrophon

 Persönliche Daten

 Verständnis als Experte

 Wiederholung der Forschungsfrage

Fragen
 Stimmen die in der Forschungsfrage genannten Verhältnisse mit Ihren Erfahrungen, in
Bezug auf eine ablehnende Zuweisung, überein?
 Mit welcher Begründung lehnen nach Ihrer Ansicht Frauen generell und im speziellen
ambulante Reha-Maßnahmen ab?
 Gibt es bezüglich ambulanter, bzw. stationärer RehabilitationZuweisungskriterien im
Zusammenhang mit Kosten?
 Ist die Bereitschaft zur Rehabilitation auch vom sozioökonomischen Status abhängig?
 Fallweise lehnen auch Männer die Rehabilitationab, welche Gründe für die Ablehnung
werden von diesen vorgebracht?
 Gibt es unterschiedliche Prioritäten bei der Zuweisung zu Reha-Maßnahmen (Alter,
Geschlecht, Beruf)?
 Wie ist nach Ihrer Ansicht das Verhältnis von Frauen und Männern, die in Ihrer An-
stalt mit Herzproblemen behandelt werden und die einer ambulanten Rehabilitation-
bedürften (Männer zu Frauen, sind mehr Männer als Frauen in Behandlung)?
 Werden Berufstätige oder noch im Arbeitsprozess stehende Männer vergleichsweise
zu nicht mehr im Beruf stehenden Frauen bei der Überweisung zu Reha-Maßnahmen
begünstigt?
 Ich nehme an, dass PatientInnen mit unterschiedlichen Schweregrad ihrer Erkrankung
zur Behandlung eingewiesen werden. Ist dieser Schweregrad bei Männern im Ver-
gleich mit den Frauen größer?

- 121 -
 Werden aufgrund der unterschiedlichen, bzw. der oft weniger bedrohlich erscheinen-
den Symptomatik/Schmerzempfinden Reha-Maßnahmen von Frauen eher abgelehnt?
 Wenn Patientinnen ablehnen, mit welchen Worten bringen sie dies zum Ausdruck?
 Gibt es Erfahrungen mit Migrantinnen in Bezug auf die Absagequote?
 Könnte der Selbstkostenbeitrag ein Grund dafür sein, dass Frauen eine Rehabilitation-
nicht in Anspruch nehmen?
 Sollten zusätzliche Informationen oder Hilfen bezüglich der Inanspruchnahme von
Rehabilitationangeboten werden?

Wiederholung der Dimensionen:


 Alter und die damit verbundene eingeschränkte Mobilität

 Familie (Pflege, kein Ersatz, übertriebenes Pflichtgefühl)

 Arbeitsplatzverlust

 Ängste

 Generelle Einstellungen

Abschluss
 Von unserer Seite gibt es keine weiteren Fragen

 Gibt es von Ihrer Seite noch etwas was sie gerne mitteilen möchten, das bisher noch
nicht zur Sprache gekommen ist?

Danke für das Interview, Ihre Ausführungen waren für uns sehr hilfreich.

- 122 -
Regelung zum Vertrauens- und Datenschutz:
Einverständniserklärung Studie „Cardio Vital“
Ich erkläre mich einverstanden, dass das mit mir am 3. Februar 2010 von Frau Gabriela Gru-
ber und Herrn Josef Tichy geführtes Gespräch aufgenommen sowie verschriftlicht wird und
für die Auswertung im Rahmen des Forschungsprojektes „Cardio Vital“ verwendet werden
darf.

Das verschriftete Interview darf in diesem Zusammenhang unter Beschränkung auf kleine
Ausschnitte auch für die interne Berichtslegung verwendet werden. Mir wurde zugesichert,
dass dabei alle persönlichen Daten, die Rückschlüsse auf meine Person zulassen, gelöscht
oder anonymisiert werden, und dass die Interviewaufnahme nach Vollendung der For-
schungsarbeiten gelöscht wird.

Ein Widerruf meiner Einverständniserklärung ist jederzeit möglich.

Wels, 02. 03. 2010

- 123 -
Turnustagebuch

Das Turnustagebuch ist ein Erhebungsinstrument und in 4 Teilbereiche aufgeteilt:

Soziodemographischer Teil

- 124 -
- 125 -
Bei der laufenden Beobachtung der TeilnehmerInnen wurde das folgende Wochenblatt 13 mal
in den Fragebogenkatalog eingefügt um diese Beobachtung über ein Quartal durchzuführen.

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Jedes Monat wurde noch von den TeilnehmerInnen die Umsetzbarkeit der Reha-Maßnahmen
erfragt mit folgendem Fragebogenteil:

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Projekthandbuch

PROJEKTHANDBUCH

Analyse der ambulanten kardiologischen Rehabilitation unter beson-


derer Berücksichtigung der Faktoren Gender und Ernährung

Lehrveranstaltung Projektmanagement I+II

Semester WS09 und SS10

LVA-Leiterinnen Dr.in Anna Maria Dieplinger


Dr.in Angela Wegscheider

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ProjektmitarbeiterInnen Blöchl Martina
Bretterbauer Birgit
Buchmayr Melanie
Dürnberger Andreas
Fröhlich Mario
Fuchs Martina
Gruber Gabriela
Hochmeier Paul
Hofer Stefanie
Holzinger Philipp
Holzner Hannes
Kröpfl Martina
Manolova Sonia
Mülleder Manfred
Murauer Elisabeth
Murauer Evelin
Rebhann Eva-Maria
Rrahimi Mirvete
Sadikaj Fiton
Sageder Julia
Schiller Franz
Schmiedseder Carina Astrid
Silber Katharina Christina
Sueti Astrid Doris
Tichy Josef Rudolf
Weigl Petra
Winkler Caroline Claudia

Dieses Konzept wurde von Andreas Dürnberger, Hannes Holzner, Elisabeth Murauer, Franz
Schiller, Carina Astrid Schmiedseder und Astrid Doris Sueti erstellt.

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Inhaltsverzeichnis

1. ANSPRECHPARTNER............................................................................................... 133

2. AUSGANGSSITUATION UND PROJEKTKONTEXT.......................................... 134

3. PROJEKTZIELPLAN................................................................................................. 136

4. TERMINPLAN............................................................................................................. 137

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1. Ansprechpartner

Name Organisationseinheit Rolle im Projekt Kontaktdaten


Univ.Prof.Prim.Dr. Cardio Vital Gesamtprojektleitung mail-
Bernd Eber to:enayati@twowings
.com
Dr. Enayati Sahba Cardio Vital Gesamtprojektleitung
Mag. Norbert Cardio Vital Gesamtprojektleitung Nor-
Mürzl bert.muerzl@gesundh
eit-wels.at
Dr.in Anna Maria JKU - Gespol Gesamtprojektleitung an-
Dieplinger na.dieplinger@jku.at
+43 699 10 67 38 72
Dr.in Angela Weg- JKU - Gespol Gesamtprojektleitung ange-
scheider la.wegscheider@jku.a
t
+43 676 38 33 688
Franz Schiller JKU DMK franz.schiller@liwest.
at
+43 664 46 49 470
Andreas Dürnber- JKU DMK andre-
ger as.duernberger@gmx.
at
+43 650 40 27 407
Carina Schmiedse- JKU GL1 cari-
der na.schmiedseder@oe
h.jku.at
+43 699 10 76 12 02
Caroline Claudia JKU GL2 winklercaroli-
Winkler ne@hotmail.com
+43 664 38 32 156
Hannes Holzner JKU GL3 hh1987@gmx.at
+43 664 96 53 810

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2. Ausgangssituation und Projektkontext

Ausgangssituation und Problembeschreibung

Die kardiologische Rehabilitation (REHA) verbessert nachgewiesenermaßen das kardio-


vaskuläre Risikoprofil. Diese Erfolge sind ganz wesentlich von der Ergebnis und Prozessqua-
lität der kardiologischen REHABILITATIONabhängig. Fraglich ist, ob die in der ambulanten
REHABILITATIONerzielten Erfolge auch während der Langzeitrehabilitation am Wohnort
aufrechterhalten werden können. Trotz Erfassung zahlreicher soziodemografischer Daten und
psychosozialer Charakteristika wurde der Aspekt „Gender“ in der Gestaltung der Rahmenbe-
dingungen der REHABILITATIONkaum berücksichtigt. Ca. 85% der Rehabilitationspatien-
tInnen bei Cardio Vital sind Männer. Relativ unbeachtet blieb, warum im Vergleich zu den
Männern so wenig Frauen ambulante REHABILITATIONin Anspruch nehmen und ob es
Genderunterschiede im REHA-Verhalten gibt. Es soll auch erhoben werden in welchem
Ausmaß speziell zugeschnittene Ernährungspläne sowohl bei Frauen als auch bei Männern
Anwendung finden.

Aus diesem Hintergrund abgeleitet ergeben sich folgende Forschungsfragen:


„Welche genderspezifischen Unterschiede ergeben sich im Hinblick auf die Inanspruch-
nahme der kardiologischen Rehabilitation?“
„Welche genderspezifischen Unterschiede ergeben sich in Bezug auf die Nachhaltigkeit im
Bereich Ernährungsumstellung, Bewegungsumstellung und Wohlbefinden?“
„Welche genderspezifischen Unterschiede ergeben sich bei der laufenden Betreuung durch
Cardio Vital?“

Um eine fundierte Untersuchung dieser Forschungsfragen zu ermöglichen leiten sich daraus


folgende Detailfragen ab:
- Wie verteilt sich die Inanspruchnahme von Rehabilitation auf Möglichkeiten (stationär,
ambulant, Ablehnung) und Geschlechter?
- Wie entwickelte sich das Verhalten der RehabilitationspatientInnen in Bezug auf Ernäh-
rungsumstellung, Bewegungsumstellung und Wohlbefinden retrospektiv?
- Wie verändert sich das Ernährungsverhalten, die Bewegungsumstellung und das Wohlbe-
finden während der ambulanten Rehabilitation?

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Projektzeitaum Beginn Ende
7.10.2009 9.6.2009

Methodik
Die durchzuführende Studie gliedert sich in Anlehnung an die Forschungsfragen in die drei
voneinander grundsätzlich unabhängige Teilbereiche: (1) „REHA-Konsumverhalten“, (2)
„Nachhaltigkeitsanalyse“ und (3) „Ernährungsverhalten“.

(1) Der erste Teilbereich ist als explorative Vorstudie konzipiert mit dem Ziel, die
Verteilung der RehabilitationspatientInnen zu eruieren. Es werden die vorhandenen
Daten in Oberösterreich und die Daten von Cardio Vital ausgewertet, besonders
hinsichtlich geschlechterspezifische Unterschiede in der Nutzung des ambulanten
Rehabilitationsangebotes analysiert. Zudem sollen qualitative Tiefeninterviews mit
Frauen, die sich bewusst gegen eine ambulante REHABILITATIONentschieden
haben, geführt werden. Um eine ganzheitliche Sichtweise zu erlangen wird auch
medizinisches Personal hinsichtlich ihrer die Zuweisung zur
REHABILITATIONbefragt.
(2) Die Nachhaltigkeitsanalyse werden die Dimensionen Ernährungsumstellung,
Bewegungsumstellung und Wohlbefinden erhoben. Auf die Erhebung von möglichen
geschlechterspezifischen Unterschieden wird besonderer Augenmerk gelegt. Mittels
eines teilstandardisierten Fragebogens werden Frauen und Männer, die eine
REHABILITATIONMaßnahme bei Cardio Vital besucht haben, befragt. Die
Grundgesamtheit setzt sich aus den PatientInnen der letzten drei Jahre zusammen
(Grundgesamtheit: PatientInnen von 2005-2009; frühestens sechs Monate nach
REHA-Abschluss) telefonisch befragt.
(3) In der Teilstudie Ernährungsverhalten hat zum Ziel die Faktoren für den
Umstellungserfolg herauszufiltern und basiert auf der Frage: „Welche Faktoren führten
zu einer Änderung des Ernähungsverhaltens?“ Dabei wird zum Einen eine
teilnehmende Beobachtung bei der Ernährungsberatung durchgeführt. Zum anderen
werden die PatientInnen angeleitet ein Turnustagebuch zu führen. Dieses Tagebuch
wird inhaltlich für die REHA-Maßnahme konzipiert und die PatientInnen in deren
Gebrauch eingeführt. Dieses Erhebungsinstrument hat zum Ziel, die
Entwicklungsschritte der PatientInnen in den Bereichen Ernährung, Bewegung und
Wohlbefinden im Zeitverlauf abzubilden.
Forschungsdimensionen
 Ernährung
 Bewegung
 Wohlbefinden

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3. Projektzielplan

Adaptierte Ziele
Zielart Projektziele
per Datum

Angestrebter Nut- Analyse der ambulanten kardiologischen Reha-


bilitation unter besonderer Berücksichtigung der
zen
Faktoren Gender und Ernährung
Projektgesamtziel Das Erheben des Rehabilitationsverhalten der
Kunden von Cardio Vital unter besonderer Be-
trachtung des Aspektes Ernährung. Weiters soll
eine Untersuchung der Nachhaltigkeit in den Be-
reichen Ernährung, Bewegung und Wohlbefin-
den stattfinden. Ein besonderes Problem stellt
die geringe Nutzung der kardiologischen Reha-
bilitation von Frauen dar. Die Ursachen hierfür
werden in einem dritten Teil durch diese Studie
erfasst.
Teilziele & messba-  Wie verteilt sich die Inanspruchnahme
von Rehabilitation auf Möglichkeiten
re Ergebnisse
(stationär, ambulant, Ablehnung) und
(Outputs) Geschlechter im Jahr 2008 und wenn
vorhanden im Jahr 2009?
 Wie entwickelte sich das Verhalten der
RehabilitationspatientInnen in Bezug auf
Ernährungsumstellung,
Bewegungsumstellung und Wohlbefinden
retrospektiv?
 Wie verändern sich das
Ernährungsverhalten, die
Bewegungsumstellung und das
Wohlbefinden während der ambulanten
Rehabilitation?

Nicht-Inhalte  Messung der Kundenzufriedenheit


 Medizinisch-ärztliche Datenerhebung und
Auswertung

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4. Terminplan

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