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Angela Wegscheider

Neue Sichtweisen auf Menschen


mit Behinderungen
Sozialpolitik zwischen alten Mustern und neuen Wegen

1. Einleitung
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Behinderung noch immer auf unterschied-
liche körperliche, psychische und intellektuelle Merkmale bezogen, die zugleich
mit negativen Zuschreibungen des Nichtfunktionierens und des erhöhten Unter-
stützungsbedarfs konnotiert werden (Waldschmidt 2010, S. 14–15). Die Disabi-
lity Studies haben es sich zur Aufgabe gemacht, Behinderung und die Normali-
tät als ihr Gegenteil neu zu fassen. Die Aufgabenstellung schließt auch die Kritik
an den traditionellen, bislang vorherrschenden defizitorientierten medizinischen,
rehabilitativen und moralischen Ansätzen mit ein (Waldschmidt 2015). Das wis-
senschaftliche Arbeiten im Sinne der Disability Studies verlangt, Barrieren, Aus-
grenzungsprozesse, Macht- und Herrschaftsstrukturen oder auch Wechselwir-
kungen von Beeinträchtigung und Umwelt zu untersuchen.
Die aktuellen gesellschaftlichen Herangehensweisen an Behinderung sind
vielfältig und von den für Österreich speziellen historischen Entwicklungen
beeinflusst. Alltägliche und wissenschaftliche Blicke auf Behinderung, die Ent-
wicklung des Sozialstaates, der Nationalsozialismus sowie die Entwicklungs-
dynamiken in der Behindertenpolitik, -hilfe und ihren Institutionen in der
Nachkriegszeit können nicht voneinander getrennt betrachtet werden. Die-
ser Beitrag setzt sich nicht mit angenommenen oder tatsächlichen Beeinträch-
tigungen und dazu entwickelten sozialpolitischen Maßnahmen auseinander,
sondern erläutert gesellschaftspolitische Strategien und sozialpolitische Kon-
zepte im Umgang mit Behinderung.
Die Ansprüche, die Menschen mit Behinderungen an die Politik stel-
len, unterliegen Veränderungen und werden durch veränderte gesellschaftli-
che Werte und Normen beeinflusst. Es lassen sich wechselnde dominierende
Leitbilder in der Behindertenpolitik identifizieren, die gleichzeitig in einan-
der widersprechenden Tendenzen sichtbar werden (Flieger et al 2014, S. 189–
212). Nach einer Analyse des Wesens von Behinderung wird in diesem Artikel
die These expliziert, dass aktuell in Österreich gleichzeitig, jedoch in unter-
schiedlicher Stärke, verschiedene gesellschaftspolitische Strategien und damit
verbundene, teilweise gegenläufige sozialpolitische Konzepte verfolgt werden.
Zur Erfassung der Sichtweisen, die aktuell in der Sozialpolitik für Menschen

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mit Behinderungen wirksam sind, werden die von den Disability Studies ent-
wickelten Modelle von Behinderung verwendet.

2. Über das Wesen von Behinderung


Der Begriff Behinderung vermittelt bei vielen Menschen noch immer die Auf-
fassung, dass etwas nicht adäquat funktioniert, etwas be-hindert – wobei bei
vielen Menschen sofort der Körper der betroffenen Person und nicht die Bar-
rieren in der Umwelt, diskriminierende Strukturen und fehlende Ausgleichs-
maßnahmen in den Blick genommen werden. Behinderung und Beein-
trächtigung sind keine synonym zu verwendenden Begriffe. Das Phänomen
›Behinderung‹ ist auch nicht in linearer Weise auf eine dauerhafte Beeinträch-
tigung, die viel weniger häufig angeboren als aus einer Krankheit oder einem
Unfall im Laufe des Lebens entstanden ist, zurückzuführen. In Artikel 1 hält
die UN-Behindertenkonvention ein- und abgrenzend fest: »Zu den Menschen
mit Behinderungen zählen Menschen, die langfristige körperliche, seelische,
geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung
mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtig-
ten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können.« Diese Definition hebt als
Behinderung die Wechselwirkung zwischen der Beeinträchtigung und den
Barrieren heraus und stärkt das soziale Modell von Behinderung. Eine in jun-
gen Lebensjahren erworbene Beeinträchtigung bzw. bestimmte Beeinträchti-
gungsarten bewirken, dass durch die Wechselwirkung mit umweltbedingten
Faktoren die betroffenen Personen mit von behindertenpädagogischen und
sozialpolitischen Leitorientierungen geprägten und strukturierten Lebenswel-
ten konfrontiert werden und sie dort dominante Lebenslaufmuster, gefördert
durch Sonder-Institutionen, vorfinden (Koenig 2014).
Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass ca. 15,6 Prozent der
Bevölkerung im Erwerbsalter mit einer dauerhaften Beeinträchtigung leben,
das variiert zwischen 11,8 Prozent in reicheren Ländern und 18 Prozent in ärme-
ren Ländern. In Ländern des globalen Südens und in Konfliktregionen sind
Beeinträchtigungen durch mangelnde Ernährung und Hygiene, Krankheiten
und fehlende medizinische Versorgung, schlechte Arbeits- und Lebensbedin-
gungen, Kriege oder Naturkatastrophen häufiger anzutreffen. Mit einer dau-
erhaften Beeinträchtigung zu leben kann in Ländern ohne funktionierenden
Sozialstaat mit existenzbedrohenden Risiken verbunden sein (World Health
Organisation 2011, S. 36–42). Aber auch in entwickelten Ländern haben ein-
kommensschwache Menschen oder Minderheiten ein höheres Risiko, eine
dauerhafte Beeinträchtigung zu erwerben (Marmot 2005, online; World
Health Organisation 2011, S. 262). Durch kollektive gesundheitliche Ungleich-
heitsbedingungen haben beispielsweise Afro-AmerikanerInnen ein höheres
Risiko, an Fettleibigkeit zu erkranken und durch mangelnde gesundheitli-
che Versorgung eine dauerhafte Beeinträchtigung zu erwerben (Popovic 2012,
S. 71–72). Behinderung und medizinische Versorgung können nicht vonein-
ander getrennt betrachtet werden. Jährlich werden in Österreich ca. 500 Föten

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mit Hilfe der medizinischen Indikation, d. h. über die Drei-Monatsfrist hin-
aus bis zur Geburt, abgetrieben (Fürnschuß-Hofer/Huainigg 2008). Parado-
xerweise erhöht sich überall auf der Welt – auch in Österreich – trotz medizi-
nischem Fortschritt die Zahl jener Menschen, die der Kategorie »Behinderung«
zugeordnet werden. Ein Erklärungsansatz ist die wachsende Zahl an medizini-
schen, pädagogischen und psychologischen Diagnosen und Krankheitsbildern
(Goodley 2011, S. 1). Angebote ausgleichender Assistenz- und Sozialleistun-
gen führen auch dazu, dass sich Menschen eher der Kategorie »Behinderung«
zuordnen bzw. zuordnen lassen, da diese Zuordnung reale soziale Vorteile für
die betroffenen Menschen nach sich ziehen kann.
Behinderung ist, so zeigt die Analyse von quantitativen Erhebun-
1
gen , eine höchst unscharf gezogene Klassifizierung, anders als Alter oder
Geschlecht, und somit nur bedingt tauglich als sozialwissenschaftliche Katego-
rie (Bösl 2009, online). Die empirischen Erhebungsverfahren wenden entwe-
der den Modus der Selbsteinschätzung der befragten Person an oder basieren
auf Daten, deren Grundlage medizinische oder psychologisch-pädagogische
Gutachten sind. Manchmal wird auch eine Kombination von beiden ange-
wandt. Wer in Österreich als »behindert« gilt, bestimmen die Gesetze gemein-
sam mit medizinischen Diagnoseverfahren. Die Einschätzungsverordnung als
amtliches Feststellungsverfahren vom »Grad der Behinderung« findet Anwen-
dung bei Menschen im erwerbsfähigen Alter (BGBl. II Nr. 261/2010, zuletzt
geändert BGBl. II Nr. 251/2012). Dieses Verfahren verfolgt einen medizini-
schen Ansatz, da die Grundlage für die Beurteilung der Funktionsbeeinträch-
tigungen im körperlichen, intellektuellen, psychischen Bereich oder in der
Sinneswahrnehmung ein ärztliches Sachverständigengutachten bildet. Das seit
2008 in Oberösterreich geltende Chancengleichheitsgesetz, ein Sozialhilfe- und
Rehabilitationsgesetz, richtet sich an Menschen mit Beeinträchtigungen jeder
Altersstufe, insbesondere an jene, die dem Arbeitsmarkt noch nicht oder, aus
welchen Gründen auch immer, nicht mehr zur Verfügung stehen. Es enthält
präventiv wirkende medizinische und heiltherapeutische Maßnahmen und
versucht, soziale Notlagen abzuwenden. Deutlich wird, dass die gesetzlich ver-
ankerte Definitionen von Behinderung den Nationalstaaten ermöglicht, jene
Personengruppen zu klassifizieren und einzugrenzen, für die behinderungsspe-
zifische wohlfahrtsstaatliche Leistungen konzipiert sind. Die staatlichen Insti-
tutionen bestimmen demnach, wer sich zur Gruppe der »Menschen mit Behin-
derungen« zählen darf.
Trotz relativ vieler spezifischer sozialer Hilfen sind Menschen mit Behin-
derungen in Österreich doppelt so häufig von Armut bedroht wie Menschen
ohne Behinderungen. Erschwerend kommt hinzu, dass im Vergleich mit ande-
ren Bevölkerungsgruppen, die ein hohes Armutsrisiko aufweisen, bei Perso-

1 Siehe beispielsweise Statistik Austria (2008): Menschen mit Beeinträchtigungen.


Ergebnisse der Mikrozensus-Zusatzfragen im 4. Quartal 2007, Statistische Nachrich-
ten 12/2008, Wien, S. 1132–1141.

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nen mit Behinderungen auch verstärkt soziale Ausgrenzungserfahrungen durch
Barrieren und Diskriminierungen gemeinsam mit manifester Armut auftreten
(Wegscheider 2009, S. 55–70; Schenk 2007, S. 243–253). Wer wenig finanzielle
Möglichkeiten hat, hat auch bei hohem Unterstützungsbedarf weniger gesell-
schaftliche Teilhabemöglichkeiten und ist von stärkerer sozialer Ausgrenzung
bedroht. Wie auch umgekehrt: Wer durch Barrieren in zentralen gesellschaftli-
chen Bereichen geringere oder keine Zugangsmöglichkeit hat, hat auch gerin-
gere ökonomische Mittel zur Verfügung und ist stärker von sozialen Transfer-
leistungen abhängig. Durch eine bezahlte Arbeit für das eigene Leben sorgen
zu können ist für viele Menschen mit Behinderungen – unabhängig von ihren
Fähigkeiten – nicht selbstverständlich. Obwohl es viele berufliche und betrieb-
liche Unterstützungsmaßnahmen für Menschen mit Behinderungen gibt, sind
sie verstärkt von Arbeitslosigkeit betroffen.2 Vor allem Menschen mit Lern-
schwierigkeiten oder Personen mit hohem Unterstützungsbedarf haben es
schwer, im allgemeinen Arbeitsmarkt eine Beschäftigung zu bekommen bzw.
eine Arbeit zu halten. Sie finden sich häufig wieder in der Versorgung von Ein-
richtungen der Behindertenhilfe oder in ihren Familien und finanzieren ihr
Leben mit Hilfe von Transferleistungen (Koenig 2010).
Im Sinne der Disability Studies sollen vor allem die Barrieren und die Aus-
grenzungsprozesse untersucht werden, die den Zugang zu zentralen Lebens-
bereichen wie Bildung oder Arbeit erschweren oder gar verhindern. Im Blick-
feld liegen bauliche, kommunikative, soziale und kognitive Barrieren, die es
den betroffenen Menschen schwer machen, gleichberechtigt und chancen-
gleich – wie andere auch – ihr Leben zu gestalten. Zugleich können politische,
rechtliche, ökonomische, institutionelle und normative Barrieren den gleich-
berechtigten Zugang zu allen Bereichen der Gesellschaft hemmen (Schulze
2011, S. 46–47). Insbesondere jene Menschen, die auf Unterstützungs- und
Transferleistungen wie auch auf umfassende Barrierefreiheit angewiesen sind,
sind abhängig von Verteilungsfragen, Machtstrukturen und schlussendlich von
politischen Entscheidungen.

3. Behinderung im Lichte der Disability Studies


Die Disability Studies haben sich gemeinsam mit der Formierung der inter-
nationalen Selbstbestimmt-Leben-Bewegung in den 1970er-Jahren entwickelt.
Studierende, später WissenschafterInnen mit Behinderungen begannen auf
Grundlage ihrer als untragbar empfundenen Lebenssituation über das Phä-
nomen Behinderung und die Gesellschaft nachzudenken (Schönwiese 2005,
online). Auch hierzulande begannen Ende der 1970er-Jahre in Anlehnung an
Ernst Klee und Gusti Steiners Volkshochschulkurs »Bewältigung der Umwelt«
in Frankfurt eine Gruppe von Studierenden mit und ohne Behinderung, sich

2 Siehe die Auswertung aktueller Arbeitsmarkt- und Arbeitslosigkeitsdaten für Menschen


mit Behinderungen auf der Webseite http://www.arbeitundbehinderung.at/de/arbeits-
markt/arbeitsmarktdaten/.

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mit der Situation von Menschen mit Behinderungen in Österreich ausein-
anderzusetzen (Initiativgruppe von Behinderten und Nichtbehinderten, Inns-
bruck 1982, online). Der reflexive, politische und handlungsbezogene For-
schungsansatz verfolgt eine explizit emanzipatorische und partizipatorische
Richtung. Die Disability Studies beabsichtigen, die betroffenen Menschen zu
stärken und versuchen, sie in das Forschungsgeschehen miteinzubeziehen.
Im Gegensatz zur lange Zeit vorherrschenden und immer noch praktizier-
ten medizinischen Annäherung an Behinderung setzen sich die Disability Stu-
dies mit den Menschen, die aufgrund ihrer tatsächlichen oder angenommenen
Beeinträchtigung der Kategorie »Behinderung« zugeordnet werden, und den
damit einhergehenden komplexen Ausgrenzungsprozessen auseinander. Behin-
derung stellt somit eine zentrale Dimension sozialer Ungleichheit und kollek-
tiver Identitätsbildung dar. Das Phänomen und der Begriff Behinderung wie
auch der gesellschaftspolitische Umgang mit Behinderung haben im Laufe der
Zeit unterschiedliche, oft sogar ambivalente Ausprägungen und Bewertungen
erfahren. Die Disability Studies legten die Grundlage, dass Behinderung in
verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen als soziales, kulturelles, relationales,
menschenrechtsorientiertes, insbesondere aber politisches Phänomen betrach-
tet wird und nicht, wie lange Zeit dominierend, als moralischer oder medizi-
nischer Zustand (Goodley 2011, S. 5–21).
Das Leben von Menschen mit Behinderungen ist durch eine hohe Abhän-
gigkeit von der Bereitstellung von Unterstützungsleistungen und Barrierefrei-
heit und damit von entsprechenden Entscheidungen der Politik geprägt. Ein
Ziel der Disability Studies ist es, zu erforschen, wie und warum – historisch,
sozial und kulturell – die Gruppe der Menschen mit Behinderungen überhaupt
als solche konstruiert wurde und wird und welche Implikationen sich daraus
für die betroffenen Menschen ergeben. Im Folgenden werden in Österreich
erkennbare Sichtweisen, die zugleich den gesellschaftspolitischen Umgang mit
Behinderung beeinflussen, dargestellt.

3.1 Behinderung in moralischer Sichtweise


Die älteste aller Sichtweisen auf Behinderung, die noch immer weltweit wirk-
sam ist, basiert auf der Idee, dass mit Behinderung zu leben im Einklang mit
einem göttlichen Plan, mit einem moralischen Fehler, mit einer Sünde oder
mit einer Prüfung bzw. Strafe Gottes in Zusammenhang steht. In der Tiroler
Tageszeitung (1979) fand Volker Schönweise die Dokumentation einer Unter-
redung von Papst Johannes Paul II mit »Behinderten«. Der Papst »sprach zu
ihnen: ›Eure Gegenwart ist uns besonders wertvoll, da ihr durch das Kreuz
eures Leidens in einer besonderen Weise mit Christus verbunden seid. Indem
ihr eure Gebrechen nach dem Vorbild und in der Kraft des leidenden Herrn
ergeben annehmt und tragt, werden diese für euch selbst und die Kirche zu
einer kostbaren Quelle des Trostes, der Läuterung und der Stärkung des inne-
ren Menschen.‹ […]« (Schönwiese 2013). Diese moralische Betrachtungsweise
ist nicht nur charakteristisch für das christliche Weltbild, sondern trifft grund-

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sätzlich auch auf die anderen Weltreligionen zu. Gesellschaftspolitische oder
rehabilitationsorientierte Interventionen sind im Sinne dieser Sichtweise nicht
unbedingt nötig, da Behinderung ein von Gott gefügtes und damit gerechtes
Schicksal ist, das geduldig und demütig zu ertragen ist (Goodley 2011, S. 6–7).
Motiviert durch die christlichen Tugenden ist aber die Glaubensgemeinschaft
aufgerufen zu spenden, um damit die sogenannten »guten Werke« zu unter-
stützen, mit deren Hilfe man das von Gott auferlegte individuelle Leid zu lin-
dern trachtet. Durch die Spende an den »Armen« sichert sich der Almosenge-
bende den vermeintlichen Platz im Himmel, denn die »milde Gabe« fördert
das persönliche Seelenheil. Strukturell hat sich diese Sichtweise auf Behinde-
rung dahingehend ausgewirkt, dass noch heute eine Vielzahl an christlich-kari-
tativ orientierten Organisationen Anbieter von sozialen Dienstleistungen für
Menschen mit Behinderungen sind (Wegscheider 2010, S. 124–140). In Öster-
reich werden jedes Jahr, vor allem in der vorweihnachtlichen Zeit, Spenden-
aktionen wie Licht ins Dunkel des Österreichischen Rundfunks (ORF) oder
die Aktion OÖ-Christkindl, initiiert von einer oberösterreichischen Regional-
zeitung, durchgeführt. Ein Großteil der Spenden wird für Menschen (insbe-
sondere Kinder) mit Behinderungen gesammelt und dabei deren »Leidensge-
schichte« oft ohne Rücksicht auf Privatsphäre berichtet (Wegscheider 2013,
S. 218). Durch die Spenden werden Institutionen der Behindertenhilfe geför-
dert, aber auch Privatpersonen werden aufwändige technische Hilfsmittel
finanziert, für die sich die sozialstaatlichen Institutionen offenbar nicht zustän-
dig fühlen.

3.2 Behinderung in medizinscher Sichtweise


Die medizinisch geprägte Sichtweise empfindet Behinderung ebenfalls als per-
sönliche Tragödie. Dabei steht aber der Defekt oder der Fehler im körperlichen
System, das in diesem Fall als grundsätzlich abnormal und pathologisch einge-
stuft wird, im Vordergrund. Das sich seit der Aufklärung in der Medizin und
den rehabilitationsorientierten Wissenschaften etablierende Modell fokussiert
auf die Beeinträchtigung als individuelles medizinisches Problem und als Ursa-
che, die die Person einschränkt. Nicht mehr die moralische Verfehlung, sondern
der Vorwurf, durch ein bestimmtes gesundheitsbezogenes Verhalten die Beein-
trächtigung verursacht zu haben, steht nun im Raum (Goodley 2011, S. 6–10).
Als Intervention zielt diese Sichtweise auf therapeutische und medizinische
Behandlungen ab, die bestmögliche Heilung, Anpassung oder Kompensierung
versprechen (Waldschmidt 2005, online). Inspiriert werden die Interventio-
nen durch den medizinisch-therapeutischen und technologischen Fortschritt
und die Lösungsvorschläge der ProfessionalistInnen sowie den bevormundend
wirkenden Wohlfahrtsstaat, der spezialisierte, aber auch segregierende Lebens-
und Arbeitsräume errichtet (Wegscheider 2010, S. 127–133). Dabei wird als die
beste und gerechteste Form der Integration jene »Behinderter unter Behinder-
ten« gesehen (Badelt/Österle 2001, S. 11). Von den Betroffenen wird erwartet,
dass sie sich dem diktierten Heilungsverfahren, dem Versprechen auf Reha-

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bilitation ausliefern und sich bestmöglich an die vorgefundenen Strukturen
anpassen. Aber seit den 1970er-Jahren, im deutschsprachigen Raum seit den
1980er-Jahren, begannen sich Menschen mit Behinderungen kollektiv zusam-
menzuschließen, um gegen die von ihnen als ungerecht empfundenen Lebens-
bedingungen, Diskriminierungen und Ausgrenzungen zu protestieren. Sie rela-
tivierten die Vorstellung einer ›schicksalhaften göttlichen Prüfung‹ oder eines
individuellen Defizits zugunsten von sozialen und kulturellen Sichtweisen von
Behinderung. Sie forderten, Behinderung als soziales, kulturelles und nicht
zuletzt politisches und menschenrechtliches Thema aufzufassen, welches eine
barrierefrei gestaltete Umwelt, gleiche Rechte, Selbstbestimmung und alterna-
tive Sichtweisen auf Behinderung impliziert (Wegscheider 2010, S. 133–140).

3.3 Das soziale Modell von Behinderung


Seit den 1970er-Jahren wird ausgehend von Großbritannien und Aktivist-
Innen der Behindertenbewegung Behinderung als soziale Konstruktion wahr-
genommen. Sie formulierten: »In our view, it is society which disables physically
impaired people. Disability is something imposed on top of our impairments, by
the way we are unnecessarily isolated and excluded from full participation in soci-
ety.« (Union of Physically Impaired Against Segregation, online) Das soziale
Modell geht in diesem Sinne davon aus, dass die Behinderung künstlich kon-
struiert ist und weist darauf hin, dass unabhängig von individuellen körperli-
chen Eigenschaften bestimmte soziale Handlungsweisen, Strukturen und Ins-
titutionen so gestaltet sind, dass manche Menschen durch diese ausgeschlossen
werden (Waldschmidt 2005, online). Der Körper wird dabei völlig ausgeklam-
mert. Dieser Ansatz unterscheidet Beeinträchtigung (Impairment) und Behin-
derung (Disability) vehement und geht davon aus, dass die primären Behinde-
rungen Diskriminierung, soziale Isolation, wirtschaftliche Abhängigkeit, hohe
Arbeitslosigkeit, nicht-barrierefreies Wohnen und Institutionalisierung sind.
Die Ungerechtigkeit und die daraus resultierenden Benachteiligungen sind
gesellschaftlich verursacht und können demnach nur durch gesellschaftspoliti-
sche Interventionen gelöst werden. Die Interventionen einer in diesem Sinne
gerecht empfundenen Behindertenpolitik beziehen sich auf die Ebene der Poli-
tik, der politischen Partizipation von Betroffenen und auf die Gesetzgebung
und damit auf die partizipatorisch-organisierte Gestaltung der Rahmenbedin-
gungen. Das Ziel ist es, durch die Interventionen eine inklusiv gestaltete Öko-
nomie, ein inklusives Bildungs- und Ausbildungswesen und inklusiv wirkende
soziale Systeme mit bedarfsorientierten und selbstbestimmten Unterstützungs-
leistungen zu entwickeln. Umfassende Barrierefreiheit, die Einbeziehung der
betroffenen Menschen auf allen Ebenen sowie die Stärkung der alltagsrealisti-
schen Wahrnehmung von Behinderung sind weitere Forderungen von Men-
schen, die Behinderung vor allem als soziales Phänomen wahrnehmen (Good-
ley 2011, S. 11–14).

334
3.4 Behinderung als kulturelle Konstruktion
Seit Anfang der 1990er-Jahre arbeiten vor allem in den USA (seit Anfang des 21.
Jahrhunderts auch im deutschsprachigen Raum) GeisteswissenschafterInnen
an Fragestellungen, die die Abgrenzung des medizinischen, pädagogischen und
sozialen Ansatzes betreffen und die kulturelle, historische wie auch kulturan-
thropologische Sichtweisen auf Behinderung stärken sollen (Schönwiese 2005,
online; Waldschmidt 2005, online). Behinderung wird hier als Konstrukt von
Kultur und Produktionsweisen aufgefasst, das bildlich die Konstitution von
»normal« unterstützt (Goodley 2011, S. 14–15; 17–18). Der kulturelle Ansatz
stellt sich gegen das Erkennen von Behinderung als individuelles Schicksal
oder als soziale Randposition. Er untersucht vielmehr die Geschichte von Aus-
grenzungs- und Stigmatisierungsprozessen. Im Zuge der kulturellen Sichtweise
werden besonders historische und interkulturelle Vergleiche erstellt, struktur-
und differenzierungstheoretische Ansätze diskutiert, Diskurse und Machthege-
monien untersucht sowie Literatur und Kunstwerke analysiert (Waldschmidt
2005, online). Die kulturelle Perspektive geht davon aus, dass sozialpolitische
Umverteilung und rechtliche Anerkennung nicht genügen, sondern die kul-
turellen Darstellungen von Be-/Hinderung und Ab-/Normalität dekonstru-
iert bzw. destabilisiert und relativiert werden müssen (Goodley 2011, S. 15).
Ziel dieses Ansatzes ist vor allem die Dekonstruktion von hegemonialen Ord-
nungssystemen, die Behinderung abwerten, naturalisieren und individuali-
sieren (Plangger/Schönwiese 2015, S. 78). Menschen mit und ohne Behinde-
rungen sollen animiert werden, ihre Sichtweise auf Behinderung als Ursache
für eine stigmatisierende und stigmatisierte Lebenslage zu überwinden. Ohne
jedoch explizit die strukturellen und sozialen Lebensbedingungen der betrof-
fenen Menschen verändern zu wollen, zielt diese Sichtweise primär auf das
Subjekt. Das kulturelle Modell von Behinderung möchte durch die Förderung
der kulturellen Präsentation das Zugehörigkeitsgefühl und die Beteiligung in
der Behindertengemeinschaft stärken, damit die betreffenden Personen ihre
Rechte individuell einfordern können (Waldschmidt 2005, online).

3.5 Behinderung als Minderheitenfrage


Personen mit Behinderungen wird im Sinne dieser Sichtweise eine Minder-
heitenposition in der Gesellschaft zugesprochen. Menschen mit Behinderun-
gen werden nach diesem Ansatz von der nicht-behinderten Mehrheitsgesell-
schaft entwertet, stigmatisiert, diskreditiert und nicht beachtet und ihnen wird
der gleiche Zugang zu den Bürgerrechten vorenthalten. Menschen mit Behin-
derungen werden als problematisierte Gruppe im Randbereich der Gesell-
schaft betrachtet, der vorgeworfen wird, dass sie dem Sozialstaat viel koste.
Der minderheitenfokussierte Blick auf Behinderung verfolgt das Ziel einer
breiten systemischen Änderung, insbesondere der Politik, der politischen Pra-
xis und Gesetzgebung, der Ökonomie und Arbeitswelt, der Erziehung und
Bildung und der sozialen Systeme. Das Ziel ist die Herstellung umfassender
Barrierefreiheit und die Zugänglichkeit zu den allgemeinen Unterstützungs-

335
systemen. Zur Stärkung von Menschen mit Behinderungen sollen Selbstbe-
stimmt-Leben-Zentren geschaffen werden. Die nicht-behinderte Gesellschaft
soll zu einem normalisierten Umgang von Menschen mit Behinderungen in
Kultur und Gesellschaft kommen. Dies ist vor allem möglich durch eine posi-
tive Bedeutung des behinderten Selbst, z. B. durch Disability Arts (Goodley
2011, S. 12–14).
Spätestens seit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit
Behinderungen (UN-BRK), die 2008 in Österreich in Kraft getreten ist, sind
die politischen Akteure gefordert, weg von einer defizitorientierten Problem-
vorstellung hin zu einer menschenrechtsfokussierten Sichtweise auf Behinde-
rung zu gelangen. Der völkerrechtliche Vertrag schreibt als politischen Auftrag
die Beseitigung und Überwindung von Barrieren und Diskriminierung fest
und verfolgt den Anspruch, Menschen mit Behinderungen einen gleichbe-
rechtigten Zugang zu den allgemein gültigen Menschenrechten inklusive aller
sozialen und politischen Bürgerrechte zu sichern, ganz gleich, welche Art der
Beeinträchtigung vorliegt oder wie hoch der Unterstützungsbedarf ist.
Die Vereinten Nationen kritisierten bereits 2013 die »unangemessene Zer-
splitterung« der Behindertenpolitik in Österreich und forderten die gemein-
same politische Steuerung aller Maßnahmen zur Umsetzung der Konventi-
onsverpflichtungen ein. Seit Juli 2012 setzt sich die Volksanwaltschaft verstärkt
für den Schutz und die Förderung der Menschenrechte ein und führte unter
anderem auch Kontrollbesuche in Einrichtungen der Behindertenhilfe durch.
Die Volksanwaltschaft bemängelte in ihrem letzten Bericht insbesondere die
Schulbildung für Kinder mit Beeinträchtigungen, kritisierte den Fortbestand
behinderungsspezifischer Großeinrichtungen und erläuterte, dass Tagesstruk-
tureinrichtungen und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen nicht
den Bestimmungen der UN-BRK entsprechen (Volksanwaltschaft 2014, S. 18;
71–85). Die von der UN-BRK geforderten Prinzipien Inklusion und Deinsti-
tutionalisierung verlangen große Veränderungen in der österreichischen Behin-
dertenpolitik.

4. Zusammenfassung und Ausblick


Dieser Beitrag verdeutlicht das vielschichtige Wesen von Behinderung und
zeigt anhand verschiedener Sichtweisen in Zusammenhang mit realen sozial-
politischen Interventionen, welche zum Teil widersprüchlichen gesellschafts-
politischen Konzepte und Strategien in der Behindertenpolitik gleichzeitig
wirksam sind. Die Darstellung zeigt auf, dass die gesellschaftspolitische Her-
angehensweise an Behinderung vielfältig, historisch beeinflusst und vom Kon-
text sowie von der Perspektive der Betrachtung abhängig ist. Den traditionellen
Betrachtungsweisen von Behinderung wurden dabei neuere Ansätze gegen-
übergestellt. Aus dieser Gegenüberstellung lässt sich ableiten, dass eine säku-
larisierte und auf Gleichheit, Freiheit und Solidarität ausgerichtete moderne
Gesellschaft dazu angehalten ist, die Sichtweise von Behinderung als ›schick-
salhafte göttliche Prüfung‹ oder als individuelles medizinisches Defizit zu rela-

336
tivieren und dieser ein soziales, kulturelles und nicht zuletzt ein politisches und
menschenrechtsfokussiertes Modell von Behinderung entgegenzusetzen. Lag
in früheren Zeiten der Schwerpunkt auf Schutz und Rehabilitation, fordern
Menschen mit Behinderungen heute, gestärkt durch die Behindertenrechts-
konvention der Vereinten Nationen, Chancengleichheit, Selbstbestimmung
und Inklusion in alle Lebensbereiche ein.
Der Weg zu einer den neuen Ansprüchen entgegenkommenden Behinder-
tenpolitik sollte mittels inkludierender und ausgleichender Unterstützungsleis-
tungen, einer die Differenz anerkennenden wirksamen Antidiskriminierung
und der politischen Repräsentation und Mitbestimmung im Sinne des Mantras
der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung »Nothing about us without us« gegan-
gen werden. Ein erster Schritt hierzu wäre die umfassende Sicherstellung und
Gewährleistung der bürgerlichen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen
Rechte für alle Menschen mit Behinderungen, wie sie die UN-Konvention der
Rechte für Menschen mit Behinderungen vorsieht. Die Vereinten Nationen
kritisierten, dass das ›Label‹, behindert zu sein, in Österreich bei vielen noch
immer Bilder einer marginalisierten Existenz in Gesellschaft, Kultur, Wirt-
schaft oder Politik aufrufe. Es fehlten leistungsstarke Antidiskriminierungsge-
setze, umfassende Pläne zum Abbau von Barrieren, eine politische Kultur der
Partizipation sowie ein Wechsel vom wohlfahrtsstaatszentrierten hin zu einer
auf Menschenrechten und Wissenschaft basierenden Herangehensweise in der
Behindertenpolitik (Vereinte Nationen 2013, online).
Die österreichischen Universitäten tun sich mit der Einführung des Fachs
Disability Studies noch immer schwer, vereinzelt gibt es Lehrveranstaltungen
oder wissenschaftliche Arbeiten, welche auf den Ideen der Disability Studies
fußen. Die Johannes Kepler Universität stellt hier keine Ausnahme dar. Die
Disability Studies am Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik zu veran-
kern folgt der Tradition des Lehrers und Forschers Joe Weidenholzer, der ein
Förderer kritischer und reflexiver Sichtweisen und ein Verfechter ideologiekri-
tischer und menschenrechtsbasierter sozialer Politik ist. Die Geschichte, die
Gegenwart und die Zukunft der Gesellschaft stets im Blick, war es ihm auch
ein Anliegen, in Lehre und Forschung die Betroffenen miteinzubeziehen und
zu stärken.

Literatur
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