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Manifest der

Kommunistischen Partei
Impressum

Herausgeberin
Sozialistische Jugend Deutschlands – 
Die Falken, Landesverband Nordrhein­Westfalen
Hohenstaufenallee  ∙  Gelsenkirchen
Telefon: ( )   ­ ∙ Telefax: ( )   ­
E­Mail: info@falkennrw.de ∙ www.falkennrw.de

Verantwortlich                                                   Gefördert aus Mitteln des
Paul M. Erzkamp, Landesvorsitzender

Titelbild
Patrick Menne

Satz
Sebastian Kolkau

November 
Freundschaft liebe Genoss*innen, in den Händen des Kapitals und zu 
gerne würden viele das Ende der 
in euren Händen haltet ihr die neu  Geschichte bekannt geben. 
gedruckte Auflage vom „Komm­
unistischen Manifest“, welches Karl  Sicherlich haben sich hier in Deutsch­
Marx und Friedrich Engels  heraus  land einige Dinge geändert, die 
gegeben haben. Grausamkeiten des Kapitalismus des . 
Jahrhunderts wurden durch 
„Ein Gespenst geht um in Europa ­ das  gewerkschaftliche Kämpfe abgemildert 
Gespenst des Kommunismus“ (so wurde zum Beispiel ein ­Stunden­
Tag eingeführt,  es gibt eine Krankenver­
Mit diesem Satz sollte die damalige  sicherung etc.), aber die menschenun­
Situation einer linken Bewegung deut­ würdigen  Arbeitsbedingungen wurden 
lich gemacht und vor allem eine welt­ nicht abgeschafft. Diese finden sich nun 
weite Bewegung zusammengeführt  in den ärmeren Ländern, wo die Res­
werden. Im Manifest selbst können wir  sourcen und Produkte für den Westen 
erkennen wie die damals noch recht  hergestellt werden, wieder. 
jungen Karl und Friedrich fest davon 
Auch bei uns in Deutschland läuft noch 
ausgehen, dass die Weltrevolution und 
lange nicht alles rund. Es gibt Millionen 
eine bessere Gesellschaft unmittelbar 
Menschen, die mehrere Jobs haben, 
vor der Tür standen.
(unbezahlte) Überstunden leisten, 
schlechte Arbeitsbedingungen 
Die Proletarier (Arbeiter*innen) aller 
vorfinden, prekär beschäftigt sind und 
Länder sollten sich vereinigen und eine 
für ihre Arbeit zu wenig oder gar kein 
weltweite Gesellschaft ohne Ausbeu­
Geld erhalten, zu wenig Rente erhalten 
tung errichten, in der alle Menschen 
oder vom Arbeitslosengeld nicht leben 
nicht nur die gleichen Rechte hätten, 
können.
sondern in der auch der Reichtum allen 
gehört.  Auch wenn Karl und Friedrich glaubten 
„Auf Deutschland richten die Komm­
In dieser Gesellschaft sollte niemand  unisten ihre Hauptaufmerksamkeit“, 
darüber bestimmen, was andere mit  scheiterte in Deutschland / nicht 
ihrer Zeit und Kraft machen. nur die bürgerliche Revolution, sondern 
 auch die sozialistische Revolution 
Knapp  Jahre später halten wir nun  unter Liebknecht. Doch das, was  
dieses Buch in den Händen und hängen  noch unvorstellbar war, kam  in 
trotzdem noch im Kapitalismus fest. Deutschland in Form der Nazis an die 
Macht. Der Faschismus und besonders 
Viele der Analysen von Karl haben sich 
der Holocaust zeigten, dass diese Gesell­
bewahrheitet: Es gibt einen weltweiten 
schaft sich nicht automatisch vorwärts 
Markt (Globalisierung), die Ausbeutung 
bewegt, sondern auch ein Abgrund dro­
hält an, die Macht, auch wenn wir in 
hen kann.
Deutschland eine Demokratie sind, liegt 
  
Wir blicken aber ebenso auf  Jahre  auch nicht mehr auf die heutige Zeit an­
Kämpfe und Versuche zurück eine  wendbar. In den Grundzügen aber hat 
bessere Gesellschaft zu erlangen: die  sich unsere Gesellschaft nur wenig ver­
Pariser Kommune, die Oktober­Revolu­ ändert. Viele Forderungen von  vor über 
tion in Russland und die November­Re­  Jahren sind heute immer noch ak­
volution in Deutschland.  tuell. 

Bisher sind leider alle Versuche  Ohne es vorweg zu nehmen, gerade 
niedergeschlagen worden oder haben  feministische Aspekte aber auch die 
die Ideen von Freiheit, Gleichheit und  ökologischen Fragen kommen im 
Solidarität verzerrt und entstellt. Kommunistischen Manifest zu kurz. 
Auch ist es meist ein Blick auf die 
Wir sollten daher fragend vorwärts  europäische Bewegung. Ich empfehle 
schreiten, genau schauen was passiert  daher in diesen Bereichen über den 
ist, was falsch lief und hoffentlich die  Tellerrand zu schauen, z.B. die Kämpfe 
richtigen Lösungen für die aktuellen  der linken Kurd*innen in Syrien (Rojava) 
Kämpfe finden.  und die der Zapatistas in Mexiko 
(Chiapas) könnten dabei neue Impulse 
Die UdSSR ist zusammengebrochen, der  geben. 
Kapitalismus herrscht wieder weltweit, 
das Kapital bündelt sich in immer weni­ Wir laden euch ein, gemeinsam ­ am 
ger Händen, Kriege sind wieder an der  besten in einer Falken Gruppe ­ das 
Tagesordnung, die Armut und der Hun­ Manifest zu lesen und zu diskutieren. Es 
ger breiten sich aus, von der öko­ soll Lust machen auf mehr, mehr Bücher, 
logischen Katastrophe ganz zu  aber auch auf mehr soziale Kämpfe 
schweigen. Die Geschichte ist lange  gegen dieses ausbeuterische System.
noch nicht am Ende und immer wieder 
erheben sich Menschen um etwas ge­ Es gibt auch heute keine Sicherheit, dass 
gen diese Zustände zu unternehmen. wir gewinnen werden. Aber die Frage 
lautet weiterhin Sozialismus oder 
Wir müssen diese Gesellschaft genau  Barbarei.
analysieren und aufzeigen, was wir 
falsch finden. Die Texte und Gedanken  „Mögen die herrschenden Klassen vor 
von Marx, Engels, Luxemburg, Gramsci  der kommunistischen Revolution 
und vielen anderen mehr sind dabei  zittern. Die Proletarier haben nichts in 
sicherlich immer nur Bausteine, um sich  ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben 
selbst ein Bild zu machen. Der de­ eine Welt zu gewinnen."
mokratische Sozialismus lebt vom Hin­
terfragen und Prüfen, auch im  Mit sozialistischen Grüßen
„kommunistischen Manifest“ hat Marx  Freundschaft!
Unschärfen und Fehler gemacht, Dinge 
nicht beachtet und vieles ist vielleicht  Paul M. Erzkamp

  
Manifest
der
Kommunistischen Partei

Veröffentlicht im Februar 1848.

London.
Gedruckt in der Office der „Bildungs­Gesellschaft für Arbeiter“
von I. E. Burghard
46, Liverpool Street, Bishopsgate.

  
Manifest der
Kommunistischen Partei.

Ein Gespenst geht um in Europa – das  Der Kommunismus wird bereits von al­
Gespenst des Kommunismus. Alle  len europäischen Mächten als eine 
Mächte des alten Europa haben sich zu  Macht anerkannt.
einer heiligen Hetzjagd gegen dies 
Gespenst verbündet, der Papst und der  Es ist hohe Zeit, daß die Kommunisten 
Czar, Metternich und Guizot, französis­ ihre Anschauungsweise, ihre Zwecke, 
che Radikale und deutsche Polizisten. ihre Tendenzen vor der ganzen Welt of­
fen darlegen, und den Mährchen vom 
Wo ist die Oppositionspartei, die nicht  Gespenst des Kommunismus ein Mani­
von ihren regierenden Gegnern als kom­ fest der Partei selbst entgegenstellen.
munistisch verschrieen worden wäre, 
wo die Oppositionspartei, die den fort­ Zu diesem Zweck haben sich Kommun­
geschritteneren Oppositionsleuten so­ isten der verschiedensten Nationalität 
wohl, wie ihren reaktionären Gegnern  in London versammelt und das folgende 
den brandmarkenden Vorwurf des Kom­ Manifest entworfen, das in englischer, 
munismus nicht zurückgeschleudert  französischer, deutscher, italienischer, 
hätte? flämmischer und dänischer Sprache ver­
öffentlicht wird.
Zweierlei geht aus dieser Thatsache her­
vor.

  
I. aus, daß sie die Klassengegensätze ver­
Bourgeois und Proletarier. einfacht hat. Die ganze Gesellschaft 
spaltet sich mehr und mehr in zwei 
Die Geschichte aller bisherigen Gesell­ große feindliche Lager, in zwei große 
schaft ist die Geschichte von Klassen­ einander direkt gegenüberstehende 
kämpfen. Klassen – Bourgeoisie und Proletariat.

Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer,  Aus den Leibeigenen des Mittelalters 
Baron und Leibeigner, Zunftbürger und  gingen die Pfahlbürger der ersten Städte 
Gesell, kurz, Unterdrücker und Unter­ hervor; aus dieser Pfahlbürgerschaft 
drückte standen in stetem Gegensatz zu  entwickelten sich die ersten Elemente 
einander, führten einen ununter­ der Bourgeoisie.
brochenen, bald versteckten bald offen­
en Kampf, einen Kampf, der jedesmal  Die Entdeckung Amerika’s, die Umschif­
mit einer revolutionären Umgestaltung  fung Afrika’s, schufen der aufkom­
der ganzen Gesellschaft endete, oder  menden Bourgeoisie ein neues Terrain. 
mit dem gemeinsamen Untergang der  Der ostindische und chinesische Markt, 
kämpfenden Klassen. die Kolonisirung von Amerika, der Aus­
tausch mit den Kolonien, die Ver­
In den früheren Epochen der Geschichte  mehrung der Tauschmittel und der 
finden wir fast überall eine vollständige  Waaren überhaupt gaben dem Handel, 
Gliederung der Gesellschaft in ver­ der Schifffahrt, der Industrie einen 
schiedene Stände, eine mannichfaltige  niegekannten Aufschwung, und damit 
Abstufung der gesellschaftlichen Stel­ dem revolutionären Element in der zer­
lungen. Im alten Rom haben wir  fallenden feudalen Gesellschaft eine 
Patrizier, Ritter, Plebejer, Sklaven; im  rasche Entwicklung.
Mittelalter Feudalherren, Vasallen, 
Zunftbürger, Gesellen, Leibeigene, und  Die bisherige feudale oder zünftige Be­
noch dazu in fast jeder dieser Klassen  triebsweise der Industrie reichte nicht 
wieder besondere Abstufungen. mehr aus für den mit den neuen Märk­
ten anwachsenden Bedarf. Die Manu­
Die aus dem Untergange der feudalen  faktur trat an ihre Stelle. Die 
Gesellschaft hervorgegangene moderne  Zunftmeister wurden verdrängt durch 
bürgerliche Gesellschaft hat die Klas­ den industriellen Mittelstand; die 
sengegensätze nicht aufgehoben. Sie  Theilung der Arbeit zwischen den ver­
hat nur neue Klassen, neue Bedingun­ schiedenen Corporationen verschwand 
gen der Unterdrückung, neue Gestal­ vor der Theilung der Arbeit in der ein­
tungen des Kampfes an die Stelle der  zelnen Werkstatt selbst.
alten gesetzt.
Aber immer wuchsen die Märkte, immer 
Unsere Epoche, die Epoche der Bour­ stieg der Bedarf. Auch die Manufaktur 
geoisie, zeichnet sich jedoch dadurch  reichte nicht mehr aus. Da revolu­

  
tionirten der Dampf und die  ständischen oder in der absoluten 
Maschinerie die industrielle Produktion.  Monarchie und Hauptgrundlage der 
An die Stelle der Manufaktur trat die  großen Monarchieen überhaupt, erkäm­
moderne große Industrie, an die Stelle  pfte sie sich endlich seit der Herstellung 
des industriellen Mittelstandes traten  der großen Industrie und des Welt­
die industriellen Millionäre, die Chefs  marktes im modernen Repräsentat­
ganzer industriellen Armeen, die mod­ ivstaat die ausschließliche politische 
ernen Bourgeois. Herrschaft. Die moderne Staatsgewalt 
ist nur ein Ausschuß, der die gemeinsch­
Die große Industrie hat den Weltmarkt  aftlichen Geschäfte der ganzen Bour­
hergestellt, den die Entdeckung  geoisklasse verwaltet.
Amerika’s vorbereitete. Der Weltmarkt 
hat dem Handel, der Schifffahrt, den  Die Bourgeoisie hat in der Geschichte 
Landkommunikationen eine unermeß­ eine höchst revolutionäre Rolle gespielt.
liche Entwicklung gegeben. Diese hat 
wieder auf die Ausdehnung der Indus­ Die Bourgeoisie, wo sie zur Herrschaft 
trie zurückgewirkt, und in demselben  gekommen, hat alle feudalen, 
Maße, worin Industrie, Handel, Schiff­ patriarchalischen, idyllischen Verhältn­
fahrt, Eisenbahnen sich ausdehnten, in  isse zerstört. Sie hat die buntscheckigen 
demselben Maße entwickelte sich die  Feudalbande, die den Menschen an 
Bourgeoisie, vermehrte sie ihre Kapitali­ seinen natürlichen Vorgesetzten 
en, drängte sie alle vom Mittelalter her  knüpften, unbarmherzig zerrissen, und 
überlieferten Klassen in den Hinter­ kein anderes Band zwischen Mensch 
grund. und Mensch übrig gelassen, als das 
nackte Interesse, als die gefühllose 
Wir sehen also, wie die moderne Bour­ „baare Zahlung.“ Sie hat die heiligen 
geoisie selbst das Produkt eines langen  Schauer der frommen Schwärmerei, der 
Entwicklungsganges, einer Reihe von  ritterlichen Begeisterung, der spießbür­
Umwälzungen in der Produktions­ und  gerlichen Wehmuth in dem eiskalten 
Verkehrsweise ist. Wasser egoistischer Berechnung er­
tränkt. Sie hat die persönliche Würde in 
Jede dieser Entwicklungsstufen der  den Tauschwerth aufgelöst, und an die 
Bourgeoisie war begleitet von einem  Stelle der zahllosen verbrieften und 
entsprechenden politischen Fortschritt.  wohlerworbenen Freiheiten die Eine 
Unterdrückter Stand unter der  gewissenlose Handelsfreiheit gesetzt. 
Herrschaft der Feudalherren, be­ Sie hat, mit einem Wort, an die Stelle 
waffnete und sich selbst verwaltende  der mit religiösen und politischen Illu­
Associationen in der Commune, hier un­ sionen verhüllten Ausbeutung die of­
abhängige städtische Republik, dort  fene, unverschämte, direkte, dürre 
dritter steuerpflichtiger Stand der  Ausbeutung gesetzt.
Monarchie, dann zur Zeit der Manufak­
tur Gegengewicht gegen den Adel in der 

  
Die Bourgeoisie hat alle bisher ehrwür­ nisse mit ihrem Gefolge von altehrwür­
digen und mit frommer Scheu be­ digen Vorstellungen und Anschauungen 
trachteten Thätigkeiten ihres  werden aufgelöst, alle neugebildeten 
Heiligenscheins entkleidet. Sie hat den  veralten, ehe sie verknöchern können. 
Arzt, den Juristen, den Pfaffen, den Po­ Alles Ständische und Stehende ver­
eten, den Mann der Wissenschaft in ihre  dampft, alles Heilige wird entweiht, und 
bezahlten Lohnarbeiter verwandelt. die Menschen sind endlich gezwungen, 
ihre Lebensstellung, ihre gegenseitigen 
Die Bourgeoisie hat dem Familienver­ Beziehungen mit nüchternen Augen an­
hältniß seinen rührend­sentimentalen  zusehen.
Schleier abgerissen und es auf ein reines 
Geldverhältniß zurückgeführt. Das Bedürfniß nach einem stets ausge­
dehnteren Absatz für ihre Produkte jagt 
Die Bourgeoisie hat enthüllt, wie die  die Bourgeoisie über die ganze Erdkugel. 
brutale Kraftäußerung, die die Reaktion  Ueberall muß sie sich einnisten, überall 
so sehr am Mittelalter bewundert, in  anbauen, überall Verbindungen herstel­
der trägsten Bärenhäuterei ihre  len.
passende Ergänzung fand. Erst sie hat 
bewiesen, was die Thätigkeit der  Die Bourgeoisie hat durch die Exploita­
Menschen zustande bringen kann. Sie  tion des Weltmarkts die Produktion und 
hat ganz andere Wunderwerke voll­ Konsumtion aller Länder kosmopolitisch 
bracht, als egyptische Pyramiden,  gestaltet. Sie hat zum großen Bedauern 
römische Wasserleitungen und gothis­ der Reaktionäre den nationalen Boden 
che Kathedralen, sie hat ganz andere  der Industrie unter den Füßen weggezo­
Züge ausgeführt, als Völkerwander­ gen. Die uralten nationalen Industrieen 
ungen und Kreuzzüge. sind vernichtet worden und werden 
noch täglich vernichtet. Sie werden ver­
Die Bourgeoisie kann nicht existiren,  drängt durch neue Industrieen, deren 
ohne die Produktionsinstrumente, also  Einführung eine Lebensfrage für alle 
die Produktionsverhältnisse, also  civilisirte Nationen wird, durch Indus­
sämmtliche gesellschaftlichen Verhältn­ trieen, die nicht mehr einheimische 
isse fortwährend zu revolutioniren. Un­ Rohstoffe, sondern den entlegensten 
veränderte Beibehaltung der alten  Zonen angehörige Rohstoffe ver­
Produktionsweise war dagegen die er­ arbeiten, und deren Fabrikate nicht nur 
ste Existenzbedingung aller früheren in­ im Lande selbst, sondern in allen Welt­
dustriellen Klassen. Die fortwährende  theilen zugleich verbraucht werden. An 
Umwälzung der Produktion, die unun­ die Stelle der alten, durch 
terbrochene Erschütterung aller gesell­ Landeserzeugnisse befriedigten Bedürf­
schaftlichen Zustände, die ewige  nisse treten neue, welche die Produkte 
Unsicherheit und Bewegung zeichnet  der entferntesten Länder und Klimate zu 
die Bourgeois­Epoche vor allen früheren  ihrer Befriedigung erheischen. An die 
aus. Alle festen, eingerosteten Verhält­ Stelle der alten lokalen und nationalen 

  
Selbstgenügsamkeit und  Länder von den civilisirten, die Bauern­
Abgeschlossenheit tritt ein allseitiger  völker von den Bourgeoisvölkern, den 
Verkehr, eine allseitige Abhängigkeit der  Orient vom Occident abhängig 
Nationen von einander. Und wie in der  gemacht.
materiellen, so auch in der geistigen 
Produktion. Die geistigen Erzeugnisse  Die Bourgeoisie hebt mehr und mehr die 
der einzelnen Nationen werden Ge­ Zersplitterung der Produktionsmittel, 
meingut. Die nationale Einseitigkeit und  des Besitzes und der Bevölkerung auf. 
Beschränktheit wird mehr und mehr un­ Sie hat die Bevölkerung agglomerirt, die 
möglich, und aus den vielen nationalen  Produktionsmittel centralisirt und das 
und lokalen Literaturen bildet sich eine  Eigenthum in wenigen Händen koncen­
Weltliteratur. trirt. Die nothwendige Folge hiervon 
war die politische Centralisation. Unab­
Die Bourgeoisie reißt durch die rasche  hängige, fast nur verbündete Provinzen 
Verbesserung aller Produktions­Instru­ mit verschiedenen Interessen, Gesetzen, 
mente, durch die unendlich erleichter­ Regierungen und Zöllen wurden zusam­
ten Kommunikationen alle, auch die  mengedrängt in Eine Nation, Eine Re­
barbarischsten Nationen in die Civilisa­ gierung, Ein Gesetz, Ein nationales 
tion. Die wohlfeilen Preise ihrer Waaren  Klasseninteresse, Eine Douanenlinie.
sind die schwere Artillerie, mit der sie 
alle chinesischen Mauern in den Grund  Die Bourgeoisie hat in ihrer kaum hun­
schießt, mit der sie den hartnäckigsten  derjährigen Klassenherrschaft massen­
Fremdenhaß der Barbaren zur Kapitula­ haftere und kolossalere 
tion zwingt. Sie zwingt alle Nationen  Produktionskräfte geschaffen, als alle 
die Produktionsweise der Bourgeoisie  vergangenen Generationen zusammen. 
sich anzueignen, wenn sie nicht zu­ Unterjochung der Naturkräfte, 
grunde gehen wollen; sie zwingt sie die  Maschinerie, Anwendung der Chemie 
sogenannte Civilisation bei sich selbst  auf Industrie und Ackerbau, Dampf­
einzuführen, d. h. Bourgeois zu werden.  schiffahrt, Eisenbahnen, elektrische 
Mit einem Wort, sie schafft sich eine  Telegraphen, Urbarmachung ganzer 
Welt nach ihrem eigenen Bilde. Welttheile, Schiffbarmachung der 
Flüsse, ganze aus dem Boden her­
Die Bourgeoisie hat das Land der  vorgestampfte Bevölkerungen – welch 
Herrschaft der Stadt unterworfen. Sie  früheres Jahrhundert ahnte, daß solche 
hat enorme Städte geschaffen, sie hat  Produktionskräfte im Schooß der gesell­
die Zahl der städtischen Bevölkerung  schaftlichen Arbeit schlummerten.
gegenüber der ländlichen in hohem 
Grade vermehrt, und so einen bedeu­ Wir haben aber gesehn: Die Produk­
tenden Theil der Bevölkerung dem Idio­ tions­ und Verkehrsmittel, auf deren 
tismus des Landlebens entrissen. Wie  Grundlage sich die Bourgeoisie heranbil­
sie das Land von der Stadt, hat sie die  dete, wurden in der feudalen Gesell­
barbarischen und halbbarbarischen  schaft erzeugt. Auf einer gewissen Stufe 

  
der Entwicklung dieser Produktions­  gerlichen Gesellschaft in Frage stellen. 
und Verkehrsmittel entsprachen die Ver­ In den Handelskrisen wird ein großer 
hältnisse, worin die feudale Gesellschaft Theil nicht nur der erzeugten Produkte, 
producirte und austauschte, die feudale  sondern sogar der bereits geschaffenen 
Organisation der Agrikultur und Manu­ Produktivkräfte regelmäßig vernichtet. 
faktur, mit einem Wort die feudalen Ei­ In der Krisen bricht eine gesellschaft­
genthums­Verhältnisse den schon  liche Epidemie aus, welche allen früher­
entwickelten Produktivkräften nicht  en Epochen als ein Widersinn 
mehr. Sie hemmten die Produktion statt  erschienen wäre – die Epidemie der Ue­
sie zu fördern. Sie verwandelten sich in  berproduktion. Die Gesellschaft findet 
eben so viele Fesseln. Sie mußten ge­ sich plötzlich in einen Zustand mo­
sprengt werden, sie wurden gesprengt. mentaner Barbarei zurückversetzt; eine 
Hungersnoth, ein allgemeiner Verwüs­
An ihre Stelle trat die freie Konkurrenz  tungskrieg scheinen ihr alle Lebensmit­
mit der ihr angemessenen gesellschaft­ tel abgeschnitten zu haben; die 
lichen und politischen Konstitution, mit  Industrie, der Handel scheinen ver­
der ökonomischen und politischen  nichtet, und warum? Weil sie zu viel 
Herrschaft der Bourgeois­Klasse. Civilisation, zu viel Lebensmittel, zu viel 
Industrie, zu viel Handel besitzt. Die 
Unter unsren Augen geht eine ähnliche  Produktivkräfte, die ihr zur Verfügung 
Bewegung vor. Die bürgerlichen Produk­ stehen, dienen nicht mehr zur Beförde­
tions­ und Verkehrs­Verhältnisse, die  rung der bürgerlichen Civilisation und 
bürgerlichen Eigenthums­Verhältnisse,  der bürgerlichen Eigenthums­Verhältn­
die moderne bürgerliche Gesellschaft,  isse; im Gegentheil, sie sind zu gewaltig 
die so gewaltige Produktions­ und  für diese Verhältnisse geworden, sie 
Verkehrsmittel hervorgezaubert hat,  werden von ihnen gehemmt, und so 
gleicht dem Hexenmeister, der die un­ bald sie dies Hemmniß überwinden, 
terirdischen Gewalten nicht mehr zu  bringen sie die ganze bürgerliche Gesell­
beherrschen vermag, die er herauf  schaft in Unordnung, gefährden sie die 
beschwor. Existenz des bürgerlichen Eigenthums. 
Die bürgerlichen Verhältnisse sind zu 
Seit Dezennien ist die Geschichte der In­ eng geworden um den von ihnen 
dustrie und des Handels nur noch die  erzeugten Reichthum zu fassen. – 
Geschichte der Empörung der mod­ Wodurch überwindet die Bourgeoisie 
ernen Produktivkräfte gegen die mod­ die Krisen? Einerseits durch die erzwun­
ernen Produktions­Verhältnisse, gegen  gene Vernichtung einer Masse von 
die Eigenthums­Verhältnisse, welche die  Produktivkräften; anderseits durch die 
Lebens­Bedingungen der Bourgeoisie  Eroberung neuer Märkte, und die gründ­
und ihrer Herrschaft sind. Es genügt die  lichere Ausbeutung der alten Märkte. 
Handelskrisen zu nennen, welche in  Wodurch also? Dadurch, daß sie all­
ihrer periodischen Wiederkehr immer  seitigere und gewaltigere Krisen 
drohenden die Existenz der ganzen bür­ vorbereitet und die Mittel, den Krisen 

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vorzubeugen, vermindert. tionskosten. In demselben Maße, in dem 
die Widerwärtigkeit der Arbeit wächst, 
Die Waffen, womit die Bourgeoisie den  nimmt daher der Lohn ab. Noch mehr, in 
Feudalismus zu Boden geschlagen hat,  demselben Maße wie Maschinerie und 
richten sich jetzt gegen die Bourgeoisie  Theilung der Arbeit zunehmen, in dem­
selbst. selben Maße nimmt auch die Masse der 
Arbeit zu, sei es durch Vermehrung der 
Aber die Bourgeoisie hat nicht nur die  Arbeitsstunden, sei es durch Ver­
Waffen geschmiedet, die ihr den Tod  mehrung der in einer gegebenen Zeit 
bringen; sie hat auch die Männer  geforderten Arbeit, beschleunigten Lauf 
gezeugt, die diese Waffen führen wer­ der Maschinen 
den – die modernen Arbeiter, die Prole­ u. s. w.
tarier.
Die moderne Industrie hat die kleine 
In demselben Maße, worin sich die  Werkstube des patriarchalischen 
Bourgeoisie, d.h. das Kapital entwickelt,  Meisters in die große Fabrik des indus­
in demselben Maße entwickelt sich das  triellen Kapitalisten verwandelt. Arbei­
Proletariat, die Klasse der modernen  ter­Massen in der Fabrik zusammen­
Arbeiter, die nur so lange leben, als sie  gedrängt, werden soldatisch organisirt. 
Arbeit finden, und die nur so lange  Sie werden als gemeine Industriesol­
Arbeit finden, als ihre Arbeit das Kapital  daten unter die Aufsicht einer voll­
vermehrt. Diese Arbeiter, die sich stück­ ständigen Hierarchie von Unteroffizier­
weis verkaufen müssen, sind eine Waare  en und Offizieren gestellt. Sie sind nicht 
wie jeder andere Handelsartikel, und  nur Knechte der Bourgeoisklasse, des 
daher gleichmäßig allen Wechselfällen  Bourgeoisstaates, sie sind täglich und 
der Konkurrenz, allen Schwankungen  stündlich geknechtet von der Maschine, 
des Marktes ausgesetzt. von dem Aufseher und vor Allem von 
dem einzelnen fabrizirenden Bourgeois 
Die Arbeit der Proletarier hat durch die  selbst. Diese Despotie ist um so klein­
Ausdehnung der Maschinerie und die  licher, gehässiger, erbitternder, je offen­
Theilung der Arbeit allen selbstständi­ er sie den Erwerb als ihren letzten 
gen Charakter und damit allen Reiz für  Zweck proklamirt.
den Arbeiter verloren. Er wird ein bloßes 
Zubehör der Maschine, von dem nur der  Je weniger die Handarbeit Geschicklich­
einfachste, eintönigste, am leichtesten  keit und Kraftäußerung erheischt, d. h. 
erlernbare Handgriff verlangt wird. Die  je mehr die moderne Industrie sich ent­
Kosten, die der Arbeiter verursacht, be­ wickelt, desto mehr wird die Arbeit der 
schränken sich daher fast nur auf die  Männer durch die der Weiber und 
Lebensmittel, die er zu seinem Unter­ Kinder verdrängt. Geschlechts­ und Al­
halt und zur Fortpflanzung seiner Race  ters­Unterschiede haben keine gesell­
bedarf. Der Preis einer Waare, also auch  schaftliche Geltung mehr für die 
der Arbeit ist aber gleich ihren Produk­ Arbeiterklasse. Es gibt nur noch 
Arbeitsinstrumente, die je nach Alter 
  
und Geschlecht verschiedene Kosten  die untergegangene Stellung des mit­
machen. telalterlichen Arbeiters wieder zu errin­
gen.
Ist die Ausbeutung des Arbeiters durch  Auf dieser Stufe bilden die Arbeiter eine 
den Fabrikanten so weit beendigt, daß  über das ganze Land zerstreute und 
er seinen Arbeitslohn baar ausgezahlt  durch die Konkurrenz zersplitterte 
erhält, so fallen die andern Theile der  Masse. Massenhaftes Zusammenhalten 
Bourgeoisie über ihn her, der Haus­ der Arbeiter ist noch nicht die Folge ih­
besitzer, der Krämer, der Pfandverleiher  rer eigenen Vereinigung, sondern die 
u. s. w. Folge der Vereinigung der Bourgeoisie, 
die zur Erreichung ihrer eigenen polit­
Die bisherigen kleinen Mittelstände, die  ischen Zwecke das ganze Proletariat in 
kleinen Industriellen, Kaufleute und  Bewegung setzen muß und es einstwei­
Rentiers, die Handwerker und Bauern,  len noch kann. Auf dieser Stufe bekämp­
alle diese Klassen fallen ins Proletariat  fen die Proletarier also nicht ihre Feinde, 
hinab, theils dadurch, daß ihr kleines  sondern die Feinde ihrer Feinde, die 
Kapital für den Betrieb der großen In­ Reste der absoluten Monarchie, die 
dustrie nicht ausreicht, und der Konkur­ Grundeigenthümer, die nicht industriel­
renz mit den größeren Kapitalisten  len Bourgeois, die Kleinbürger. Die gan­
erliegt, theils dadurch, daß ihre  ze geschichtliche Bewegung ist so in den 
Geschicklichkeit von neuen Produk­ Händen der Bourgeoisie konzentrirt; 
tionsweisen entwerthet wird. So rekru­ jeder Sieg, der so errungen wird, ist ein 
tirt sich das Proletariat aus allen Klassen  Sieg der Bourgeoisie.
der Bevölkerung.
Aber mit der Entwicklung der Industrie 
Das Proletariat macht verschiedene  vermehrt sich nicht nur das Proletariat; 
Entwicklungsstufen durch. Sein Kampf  es wird in größeren Massen zusam­
gegen die Bourgeoisie beginnt mit sein­ mengedrängt, seine Kraft wächst und es 
er Existenz. fühlt sie mehr. Die Interessen, die 
Lebenslagen innerhalb des Proletariats 
Im Anfang kämpfen die einzelnen  gleichen sich immer mehr aus, indem 
Arbeiter, dann die Arbeiter einer Fabrik,  die Maschinerie mehr und mehr die Un­
dann die Arbeiter eines Arbeitszweiges  terschiede der Arbeit verwischt und den 
an einen Ort gegen den einzelnen Bour­ Lohn fast überall auf ein gleich niedriges 
geois, der sie direkt ausbeutet. Sie rich­ Niveau herabdrückt. Die wachsende 
ten ihre Angriffe nicht nur gegen die  Konkurrenz der Bourgeois unter sich 
bürgerlichen Produktions­Verhältnisse,  und die daraus hervorgehenden Han­
sie richten sie gegen die Produktions­In­ delskrisen machen den Lohn der Arbeit­
strumente selbst; sie vernichten die  er immer schwankender; die immer ra­
fremden konkurrirenden Waaren, sie  scher sich entwickelnde, unaufhörliche 
zerschlagen die Maschinen, sie stecken  Verbesserung der Maschinerie macht 
die Fabriken in Brand, sie suchen sich  ihre ganze Lebensstellung immer un­

  
sicherer; immer mehr nehmen die Kolli­ erzwingt die Anerkennung einzelner In­
sionen zwischen dem einzelnen Arbeit­ teressen der Arbeiter in Gesetzesform, 
er und dem einzelnen Bourgeois den  indem sie die Spaltungen der Bourgeois­
Charakter von Kollisionen zweier  ie unter sich benutzt. So die Zehn­
Klassen an. Die Arbeiter beginnen da­ stundenbill in England.
mit, Coalitionen gegen die Bourgeois zu 
bilden; sie treten zusammen zur Be­ Die Kollisionen der alten Gesellschaft 
hauptung ihres Arbeitslohns. Sie stiften  überhaupt fördern mannichfach den 
selbst dauernde Associationen, um sich  Entwicklungsgang des Proletariats. Die 
für diese gelegentlichen Empörungen  Bourgeoisie befindet sich in fortwähren­
zu verproviantiren. Stellenweis bricht  dem Kampfe; anfangs gegen die Aris­
der Kampf in Emeuten aus. tokratie; später gegen die Theile der 
Bourgeoisie selbst, deren Interessen mit 
Von Zeit zu Zeit siegen die Arbeiter, aber  dem Fortschritt der Industrie in Wieder­
nur vorübergehend. Das eigentliche  spruch gerathen; stets gegen die Bour­
Resultat ihrer Kämpfe ist nicht der un­ geoisie aller auswärtigen Länder. In 
mittelbare Erfolg, sondern die immer  allen diesen Kämpfen sieht sie sich 
weiter um sich greifende Vereinigung  genöthigt an das Proletariat zu appel­
der Arbeiter. Sie wird befördert durch  liren, seine Hülfe in Anspruch zu neh­
die wachsenden Kommunikationsmit­ men und es so in die politische 
tel, die von der großen Industrie erzeugt  Bewegung hineinzureißen. Sie selbst 
werden und die Arbeiter der ver­ führt also dem Proletariat ihre eigenen 
schiedenen Lokalitäten mit einander in  Bildungselemente, d. h. Waffen gegen 
Verbindung setzen. Es bedarf aber blos  sich selbst zu.
der Verbindung, um die vielen 
Lokalkämpfe von überall gleichem  Es werden ferner, wie wir sahen, durch 
Charakter, zu einem nationalen, zu  den Fortschritt der Industrie ganze Be­
einem Klassenkampf zu centralisiren.  standtheile der herrschenden Klasse in’s 
Jeder Klassenkampf aber ist ein poli­ Proletariat hinabgeworfen oder wenig­
tischer Kampf. Und die Vereinigung, zu  stens in ihren Lebensbedingungen be­
der die Bürger des Mittelalters mit ihren  droht. Auch sie führen dem Proletariat 
Vicinalwegen Jahrhunderte bedurften,  eine Masse Bildungselemente zu.
bringen die modernen Proletarier mit 
den Eisenbahnen in wenigen Jahren zu  In Zeiten endlich wo der Klassenkampf 
Stande. sich der Entscheidung nähert, nimmt 
der Auflösungsprozeß innerhalb der 
Diese Organisation der Proletarier zur  herrschenden Klasse, innerhalb der gan­
Klasse, und damit zur polischen Partei,  zen alten Gesellschaft, einen so hefti­
wird jeden Augenblick wieder gesprengt  gen, so grellen Charakter an, daß ein 
durch die Conkurrenz unter den Arbei­ kleiner Theil der herrschende Klasse sich 
tern selbst. Aber sie ersteht immer  von ihr lossagt und sich der revo­
wieder, stärker, fester, mächtiger. Sie  lutionären Klasse anschließt, der Klasse, 

  
welche die Zukunft in ihren Händen  Umtrieben erkaufen zu lassen.
trägt. Wie daher früher ein Theil des 
Adels zur Bourgeoisie überging, so geht  Die Lebensbedingungen der alten 
jetzt ein Theil der Bourgeoisie zum Pro­ Gesellschaft sind schon vernichtet in 
letariat über, und namentlich ein Theil  den Lebensbedingungen des Proletari­
der Bourgeois­Ideologen, welche zum  ats. Der Proletarier ist eigenthumslos; 
theoretischen Verständniß der ganzen  sein Verhältniß zu Weib und Kindern hat 
geschichtlichen Bewegung sich hi­ nichts mehr gemein mit dem bürger­
naufgearbeitet haben. lichen Familienverhältniß; die moderne 
industrielle Arbeit, die moderne Unter­
Von allen Klassen, welche heutzutage  jochung unter das Kapital, dieselbe in 
der Bourgeoisie gegenüber stehen, ist  England wie in Frankreich, in Amerika 
nur das Proletariat eine wirklich revolu­ wie in Deutschland, hat ihm allen na­
tionäre Klasse. Die übrigen Klassen  tionalen Charakter abgestreift. Die Ge­
verkommen und gehen unter mit der  setze, die Moral, die Religion sind für ihn 
großen Industrie, das Proletariat ist ihr  eben so viele bürgerliche Vorurtheile, 
eigenstes Produkt. hinter denen sich eben so viele bürger­
liche Interessen verstecken.
Die Mittelstände, der kleine Industrielle, 
der kleine Kaufmann, der Handwerker,  Alle früheren Klassen, die sich die 
der Bauer, sie Alle bekämpfen die Bour­ Herrschaft eroberten, suchten ihre 
geoisie, um ihre Existenz als Mittel­ schon erworbene Lebensstellung zu 
stände, vor dem Untergang zu sichern.  sichern, indem sie die ganze Gesell­
Sie sind also nicht revolutionär, sondern  schaft den Bedingungen ihres Erwerbs 
konservativ. Noch mehr, sie sind reak­ unterwarfen. Die Proletarier können sich 
tionär, denn sie suchen das Rad der  die gesellschaftlichen Produktivkräfte 
Geschichte zurückzudrehen. Sind sie re­ nur erobern, indem sie ihre eigene bis­
volutionär, so sind sie es im Hinblick auf  herige Aneignungsweise und damit die 
den ihnen bevorstehenden Uebergang  ganze bisherige Aneignungsweise ab­
ins Proletariat, so vertheidigen sie nicht  schaffen. Die Proletarier haben Nichts 
ihre gegenwärtigen, sondern ihre  von dem Ihrigen zu sichern, sie haben 
zukünftigen Interessen, so verlassen sie  alle bisherige Privatsicherheit und 
ihren eigenen Standpunkt um sich auf  Privatversicherungen zu zerstören.
den des Proletariats zu stellen.
Alle bisherigen Bewegungen waren Be­
Das Lumpenproletariat, diese passive  wegungen von Minoritäten oder im In­
Verfaulung der untersten Schichten der  teresse von Minoritäten. Die 
alten Gesellschaft, wird durch eine pro­ proletarische Bewegung ist die selbst­
letarische Revolution stellenweise in die  ständige Bewegung der ungeheuren 
Bewegung hineingeschleudert, seiner  Mehrzahl im Interesse der ungeheuren 
ganzen Lebenslage nach wird es bereit­ Mehrzahl. Das Proletariat, die unterste 
williger sein sich zu reaktionären  Schichte der jetzigen Gesellschaft, kann 

  
sich nicht erheben, nicht aufrichten,  die Bourgeoisie unfähig ist, noch länger 
ohne daß der ganze Ueberbau der  die herrschende Klasse der Gesellschaft 
Schichten, die die offizielle Gesellschaft  zu bleiben und die Lebensbedingungen 
bilden, in die Luft gesprengt wird. ihrer Klasse der Gesellschaft als re­
gelndes Gesetz aufzuzwingen. Sie ist 
Obgleich nicht dem Inhalt, ist der Form  unfähig zu herrschen, weil sie unfähig 
nach der Kampf des Proletariats gegen  ist ihrem Sklaven die Existenz selbst in­
die Bourgeoisie zunächst ein nationaler.  nerhalb seiner Sklaverei zu sichern, weil 
Das Proletariat eines jeden Landes muß  sie gezwungen ist ihn in eine Lage her­
natürlich zuerst mit seiner eigenen  absinken zu lassen, wo sie ihn ernähren 
Bourgeoisie fertig werden. muß, statt von ihm ernährt zu werden. 
Die Gesellschaft kann nicht mehr unter 
Indem wir die allgemeinsten Phasen der  ihr leben, d. h. ihr Leben ist nicht mehr 
Entwicklung des Proletariats zeich­ verträglich mit der Gesellschaft.
neten, verfolgten wir den mehr oder 
minder versteckten Bürgerkrieg inner­ Die wesentlichste Bedingung für die 
halb der bestehenden Gesellschaft bis  Existenz und für die Herrschaft der 
zu dem Punkt, wo er in eine offene Re­ Bourgeoisklasse ist die Anhäufung des 
volution ausbricht und durch den ge­ Reichthums in den Händen von Privaten, 
waltsamen Sturz der Bourgeoisie das  die Bildung und Vermehrung des Kapi­
Proletariat seine Herrschaft begründet. tals. Die Bedingung des Kapitals ist die 
Lohnarbeit. Die Lohnarbeit beruht aus­
Alle bisherige Gesellschaft beruhte, wie  schließlich auf der Konkurrenz der 
wir gesehn haben, auf dem Gegensatz  Arbeiter unter sich. Der Fortschritt der 
unterdrückender und unterdrückter  Industrie, dessen willenloser und 
Klassen. Um aber eine Klasse unter­ wiederstandsloser Träger die Bourgeoi­
drücken zu können, müssen ihr Bedin­ sie ist, setzt an die Stelle der Isolirung 
gungen gesichert sein innerhalb derer  der Arbeiter durch die Konkurrenz ihre 
sie wenigstens ihre knechtische Exis­ revolutionäre Vereinigung durch die As­
tenz fristen kann. Der Leibeigene hat  sociation. Mit der Entwicklung der 
sich zum Mitglied der Kommune in der  großen Industrie wird also unter den 
Leibeigenschaft herangearbeitet, wie  Füßen der Bourgeoisie die Grundlage 
der Kleinbürger zum Bourgeois unter  selbst weggezogen worauf sie produzirt 
dem Joch des feudalistischen Absolutis­ und die Produkte sich aneignet. Sie 
mus. Der moderne Arbeiter dagegen,  produzirt vor Allem ihre eigenen Todten­
statt sich mit dem Fortschritt der Indus­ gräber. Ihr Untergang und der Sieg des 
trie zu heben, sinkt immer tiefer unter  Proletariats sind gleich unvermeidlich.
die Bedingungen seiner eignen Klasse 
herab. Der Arbeiter wird zum Pauper, 
und der Pauperismus entwickelt sich 
noch rascher als Bevölkerung und Reich­
thum. Es tritt hiermit offen hervor, daß 

  
II. Der nächste Zweck der Kommunisten ist 
Proletarier und Kommunisten. derselbe wie der aller übrigen prole­
tarischen Parteien: Bildung des Prolet­
In welchem Verhältniß stehen die Kom­ ariats zur Klasse, Sturz der Bourgeois­
munisten zu den Proletariern über­ ieherrschaft, Eroberung der politischen 
haupt? Macht durch das Proletariat.

Die Kommunisten sind keine besondere  Die theoretischen Sätze der Komm­
Partei gegenüber den andern Arbeiter­ unisten beruhen keineswegs auf Ideen, 
parteien. auf Prinzipien, die von diesem oder 
jenem Weltverbesserer erfunden oder 
Sie haben keine von den Interessen des  entdeckt sind.
ganzen Proletariats getrennten In­
teressen. Sie sind nur allgemeine Ausdrücke that­
sächlicher Verhältnisse eines exi­
Sie stellen keine besondern Prinzipien  stirenden Klassenkampfes, einer unter 
auf, wonach sie die proletarische Bewe­ unsern Augen vor sich gehenden 
gung modeln wollen. geschichtlichen Bewegung. Die Abschaf­
fung bisheriger Eigenthumsverhältnisse 
Die Kommunisten unterscheiden sich  ist nichts dem Kommunismus ei­
von den übrigen proletarischen Parteien  genthümlich Bezeichnendes.
nur dadurch, daß einerseits sie in den 
verschiedenen nationalen Kämpfen der  Alle Eigenthumsverhältnisse waren 
Proletarier die gemeinsamen, von der  einem beständigen geschichtlichen 
Nationalität unabhängigen Interessen  Wechsel, einer beständigen geschicht­
des gesammten Proletariats her­ lichen Veränderung unterworfen.
vorheben und zur Geltung bringen, an­
drerseits dadurch, daß sie in den  Die Französische Revolution z. B. 
verschiedenen Entwicklungs­Stufen,  schaffte das Feudal­Eigenthum zu­
welche der Kampf zwischen Proletariat  gunsten des bürgerlichen ab.
und Bourgeoisie durchläuft, stets das In­
teresse der Gesammt­Bewegung vertre­ Was den Kommunismus auszeichnet, ist 
ten. nicht die Abschaffung des Eigenthums 
überhaupt, sondern die Abschaffung 
Die Kommunisten sind also praktisch  des bürgerlichen Eigenthums.
der entschiedenste immer weiter 
treibende Theil der Arbeiterparteien al­ Aber das moderne bürgerliche 
ler Länder, sie haben theoretisch vor der  Privateigenthum ist der letzte und 
übrigen Masse des Proletariats die  vollendetste Ausdruck der Erzeugung 
Einsicht in die Bedingungen, den Gang  und Aneignung der Producte, die auf 
und die allgemeinen Resultate der pro­ Klassengegensätzen, die auf der Aus­
letarischen Bewegung voraus. beutung der Einen durch die Andern 

  
beruht. Das Kapital ist ein gemeinschaftliches 
Produkt und kann nur durch eine ge­
In diesem Sinn können die Kommun­ meinsame Thätigkeit vieler Mitglieder, 
isten ihre Theorie in dem einen Aus­ ja in letzter Instanz nur durch die ge­
druck: Aufhebung des  meinsame Thätigkeit aller Mitglieder 
Privat­Eigenthums zusammenfassen. der Gesellschaft in Bewegung gesetzt 
werden.
Man hat uns Kommunisten vorgewor­
fen, wir wollten das persönlich er­ Das Kapital ist also keine persönliche, es 
worbene, selbsterarbeitete Eigenthum  ist eine gesellschaftliche Macht.
abschaffen; das Eigenthum, welches die 
Grundlage aller persönlichen Freiheit,  Wenn also das Kapital in gemeinschaft­
Thätigkeit und Selbständigkeit bilde. liches, allen Mitgliedern der Gesellschaft 
angehöriges Eigenthum verwandelt 
Erarbeitetes, erworbenes, selbst­ wird, so verwandelt sich nicht persön­
verdientes Eigenthum! Sprecht Ihr von  liches Eigenthum in gesellschaftliches. 
dem kleinbürgerlichen, kleinbäuerlichen  Nur der gesellschaftliche Charakter des 
Eigenthum, welches dem bürgerlichen  Eigenthums verwandelt sich. Er verliert 
Eigenthum vorherging? Wir brauchen es  seinen Klassen­Charakter.
nicht abzuschaffen, die Entwickelung 
der Industrie hat es abgeschafft und  Kommen wir zur Lohnarbeit.
schafft es täglich ab.
Der Durchschnittspreis der Lohnarbeit 
Oder sprecht Ihr vom modernen bürger­ ist das Minimum des Arbeitslohnes, d. h. 
lichen Privateigenthum? die Summe der Lebensmittel, die noth­
wendig sind, um den Arbeiter als Arbei­
Schafft aber die Lohnarbeit, die Arbeit  ter am Leben zu erhalten. Was also der 
des Proletariers ihm Eigenthum?  Lohnarbeiter durch seine Thätigkeit sich 
Keineswegs. Sie schafft das Kapital, d. h.  aneignet, reicht blos dazu hin, um sein 
das Eigenthum, welches die Lohnarbeit  nacktes Leben wieder zu erzeugen. Wir 
ausbeutet, welches sich nur unter der  wollen diese persönliche Aneignung der 
Bedingung vermehren kann, daß es  Arbeitsprodukte zur Wiedererzeugung 
neue Lohnarbeit erzeugt, um sie von  des unmittelbaren Lebens keineswegs 
Neuem auszubeuten. Das Eigenthum in  abschaffen, eine Aneignung, die keinen 
seiner heutigen Gestalt bewegt sich in  Reinertrag übrigläßt, der Macht über 
dem Gegensatz von Kapital und  fremde Arbeit geben könnte. Wir wollen 
Lohnarbeit. Betrachten wir die beiden  nur den elenden Charakter dieser An­
Seiten dieses Gegensatzes. Kapitalist  eignung aufheben, worin der Arbeiter 
sein heißt nicht nur eine reinpersön­ nur lebt, um das Kapital zu vermehren, 
liche, sondern eine gesellschaftliche  nur so weit lebt, wie es das Interesse der 
Stellung in der Produktion einnehmen. herrschenden Klasse erheischt.

  
In der bürgerlichen Gesellschaft ist die  Ihr entsetzt Euch darüber, daß wir das 
lebendige Arbeit nur ein Mittel, die  Privateigenthum aufheben wollen. Aber 
aufgehäufte Arbeit zu vermehren. In der  in Eurer bestehenden Gesellschaft ist 
kommunistischen Gesellschaft ist die  das Privateigenthum für  Zehntel ihrer 
aufgehäufte Arbeit nur ein Mittel, um  Mitglieder aufgehoben; es existirt 
den Lebensprozeß der Arbeiter zu er­ gerade dadurch, daß es für  Zehntel 
weitern, zu bereichern, zu befördern. nicht existirt. Ihr werft uns also vor, daß 
wir ein Eigenthum aufheben wollen, 
In der bürgerlichen Gesellschaft  welches die Eigenthumslosigkeit der un­
herrscht also die Vergangenheit über  geheuren Mehrzahl der Gesellschaft als 
die Gegenwart, in der kommunistischen  nothwendige Bedingung voraussetzt.
die Gegenwart über die Vergangenheit. 
In der bürgerlichen Gesellschaft ist das  Ihr werft uns mit einem Wort vor, daß 
Kapital selbstständig und persönlich,  wir Euer Eigenthum aufheben wollen. 
während das thätige Individuum un­ Allerdings das wollen wir.
selbstständig und unpersönlich ist.
Von dem Augenblick an, wo die Arbeit 
Und die Aufhebung dieses Verhältnisses  nicht mehr in Kapital, Geld, Grundrente, 
nennt die Bourgeoisie Aufhebung der  kurz, in eine monopolisirbare gesell­
Persönlichkeit und Freiheit! Und mit  schaftliche Macht verwandelt werden 
Recht. Es handelt sich allerdings um die  kann, d. h. von dem Augenblick, wo das 
Aufhebung der Bourgeois­Persönlich­ persönliche Eigenthum nicht mehr in 
keit, Selbstständigkeit und Freiheit. bürgerliches umschlagen kann, von dem 
Augenblick an erklärt Ihr die Person sei 
Unter Freiheit versteht man innerhalb  aufgehoben.
der jetzigen bürgerlichen Produktions­
Verhältnisse den freien Handel, den  Ihr gesteht also, daß Ihr unter der Per­
freien Kauf und Verkauf. son Niemanden anders versteht, als den 
Bourgeois, den bürgerlichen Eigen­
Fällt aber der Schacher, so fällt auch der  thümer. Und diese Person soll aller­
freie Schacher. Die Redensarten vom  dings aufgehoben werden.
freien Schacher, wie alle übrigen 
Freiheitsbravaden unserer Bourgeois  Der Kommunismus nimmt keinem die 
haben überhaupt nur einen Sinn ge­ Macht sich gesellschaftliche Produkte 
genüber dem gebundenen Schacher, ge­ anzueignen, er nimmt nur die Macht 
genüber dem geknechteten Bürger des  sich durch diese Aneignung fremde 
Mittelalters, nicht aber gegenüber der  Arbeit zu unterjochen.
kommunistischen Aufhebung des 
Schachers, der bürgerlichen Produk­ Man hat eingewendet, mit der Auf­
tions­Verhältnisse und der Bourgeoisie  hebung des Privateigenthums werde 
selbst. alle Thätigkeit aufhören und eine allge­
meine Faulheit einreißen.

  
Hiernach müßte die bürgerliche Gesell­ Verhältnissen in ewige Natur und Ver­
schaft längst an der Trägheit zu Grunde  nunftgesetze verwandelt, theilt Ihr mit 
gegangen sein; denn die in ihr arbeiten,  allen untergegangenen herrschenden 
erwerben nicht, und die in ihr erwerben,  Klassen. Was ihr für das antike Ei­
arbeiten nicht. Das ganze Bedenken  genthum begreift, was Ihr für das 
läuft auf die Tautologie hinaus, daß es  feudale Eigenthum begreift, dürft Ihr 
keine Lohnarbeit mehr gibt, sobald es  nicht mehr begreifen für das bürgerliche 
kein Kapital mehr gibt. Eigenthum.

Alle Einwürfe die gegen die kommu­ Aufhebung der Familie! Selbst die 
nistische Aneignungs­ und Produktions­ Radikalsten ereifern sich über diese 
weise der materiellen Produkte  schändliche Absicht der Kommunisten.
gerichtet werden, sind eben so auf die 
Aneignung und Produktion der geisti­ Worauf beruht die gegenwärtige, die 
gen Produkte ausgedehnt worden. Wie  bürgerliche Familie? Auf dem Kapital, 
für den Bourgeois das Aufhören des  auf dem Privaterwerb. Vollständig ent­
Klasseneigenthums das Aufhören der  wickelt existirt sie nur für die Bourgeois­
Produktion selbst ist, so ist für ihn das  ie; aber sie findet ihre Ergänzung in der 
Aufhören der Klassenbildung identisch  erzwungenen Familienlosigkeit der Pro­
mit dem Aufhören der Bildung über­ letarier und der öffentlichen Prostitu­
haupt. tion.

Die Bildung, deren Verlust er bedauert,  Die Familie des Bourgeois fällt natürlich 
ist für die enorme Mehrzahl die Heran­ weg, mit dem Wegfallen dieser ihrer Er­
bildung zur Maschine. gänzung und beide verschwinden mit 
dem Verschwinden des Kapitals.
Aber streitet nicht mit uns, indem Ihr an 
Euren bürgerlichen Vorstellungen von  Werft Ihr uns vor, daß wir die Ausbeu­
Freiheit, Bildung, Recht u. s. w. die Ab­ tung der Kinder durch ihre Eltern auf­
schaffung des bürgerlichen Eigenthums  heben wollen? Wir gestehen dies 
meßt. Eure Ideen selbst sind Erzeug­ Verbrechen ein. Aber sagt Ihr, wir heben 
nisse der bürgerlichen Produktions­ und  die trautesten Verhältnisse auf, indem 
Eigenthums­Verhältnisse, wie Euer  wir an die Stelle der häuslichen 
Recht nur der zum Gesetz erhobene  Erziehung die gesellschaftliche setzen.
Wille Eurer Klasse ist, ein Wille, dessen 
Inhalt gegeben ist in den materiellen  Und ist nicht auch Eure Erziehung durch 
Lebensbedingungen Eurer Klasse. die Gesellschaft bestimmt? Durch die 
gesellschaftlichen Verhältnisse, inner­
Die interessirte Vorstellung, worin Ihr  halb derer Ihr erzieht, durch die 
Eure Produktions­ und Eigenthums­Ver­ direktere oder indirektere Einmischung 
hältnisse aus geschichtlichen, in dem  der Gesellschaft vermittelst der Schule 
Lauf der Produktion vorübergehenden  u. s. w.? Die Kommunisten erfinden 

  
nicht die Einwirkung der Gesellschaft  Unsre Bourgeois, nicht zufrieden damit, 
auf die Erziehung; sie verändern nur  daß ihnen die Weiber und Töchter ihrer 
ihren Charakter, sie entreißen die  Proletarier zur Verfügung stehen, von 
Erziehung dem Einfluß einer  der officiellen Prostitution gar nicht zu 
herrschenden Klasse. sprechen, finden ein Hauptvergnügen 
darin, ihre Ehefrauen wechselseitig zu 
Die bürgerlichen Redensarten über  verführen.
Familie und Erziehung über das traute 
Verhältniß von Eltern und Kindern wer­ Die bürgerliche Ehe ist in Wirklichkeit 
den um so ekelhafter, je mehr in Folge  die Gemeinschaft der Ehefrauen. Man 
der großen Industrie alle Familienbande  könnte höchstens den Kommunisten 
für die Proletarier zerrissen und die  vorwerfen, daß sie an der Stelle einer 
Kinder in einfache Handelsartikel und  heuchlerisch versteckten, eine officielle, 
Arbeitsinstrumente verwandelt werden. offenherzige Weibergemeinschaft ein­
führen wollten. Es versteht sich übri­
Aber Ihr Kommunisten wollt die  gens von selbst, daß mit Aufhebung der 
Weibergemeinschaft einführen, schreit  jetzigen Produktions­Verhältnisse auch 
uns die ganze Bourgeoisie im Chor ent­ die aus ihnen hervorgehende Weiberge­
gegen. meinschaft, d. h. die officielle und 
nichtofficielle Prostitution verschwin­
Der Bourgeois sieht in seiner Frau ein  det.
bloßes Produktions­Instrument. Er hört, 
daß die Produktions­Instrumente ge­ Den Kommunisten ist ferner vorgewor­
meinschaftlich ausgebeutet werden sol­ fen worden, sie wollten das Vaterland, 
len und kann sich natürlich nichts  die Nationalität abschaffen.
anders denken, als daß das Loos der Ge­
meinschaftlichkeit die Weiber gleich­ Die Arbeiter haben kein Vaterland. Man 
falls treffen wird. kann ihnen nicht nehmen, was sie nicht 
haben. Indem das Proletariat zunächst 
Er ahnt nicht, daß es sich eben darum  sich die politische Herrschaft erobern, 
handelt, die Stellung der Weiber als  sich zur nationalen Klasse erheben, sich 
bloßer Produktions­Instrumente  selbst als Nation konstituiren muß, ist 
aufzuheben. es selbst noch national, wenn auch 
keineswegs im Sinne der Bourgeoisie.
Uebrigens ist nichts lächerlicher als das 
hochmoralische Entsetzen unsrer Bour­ Die nationalen Absonderungen und Ge­
geois über die angebliche officielle  gensätze der Völker verschwinden mehr 
Weibergemeinschaft der Kommunisten.  und mehr schon mit der Entwicklung 
Die Kommunisten brauchen die  der Bourgeoisie, mit der Handelsfreiheit, 
Weibergemeinschaft nicht einzuführen,  dem Weltmarkt, der Gleichförmigkeit 
sie hat fast immer existirt. der industriellen Produktion und der ihr 
entsprechenden Lebensverhältnisse.

  
Die Herrschaft des Proletariats wird sie  schaft die Elemente einer neuen gebil­
noch mehr verschwinden machen. Ver­ det haben, daß mit der Auflösung der 
einigte Aktion wenigstens der civili­ alten Lebensverhältnisse die Auflösung 
sirten Länder ist eine der ersten Bedin­ der alten Ideen gleichen Schritt hält.
gungen seiner Befreiung.
Als die alte Welt im Untergehen begrif­
In dem Maße wie die Exploitation des  fen war, wurden die alten Religionen 
einen Individuums durch das andere  von der christlichen Religion besiegt. Als 
aufgehoben wird, wird die Exploitation  die christlichen Ideen im . Jahrhundert 
einer Nation durch die andere aufge­ den Aufklärungs­Ideen unterlagen, rang 
hoben. die feudale Gesellschaft ihren 
Todeskampf mit der damals revolu­
Mit dem Gegensatz der Klassen im In­ tionären Bourgeoisie. Die Ideen der 
nern der Nation fällt die feindliche Stel­ Gewissens­ und Religionsfreiheit spra­
lung der Nationen gegen einander. chen nur die Herrschaft der freien 
Konkurrenz auf dem Gebiete des Gewis­
Die Anklagen gegen den Kommunis­ sens aus.
mus, die von religiösen, philosophischen 
und ideologischen Gesichtspunkten  Aber wird man sagen, religiöse, moral­
überhaupt erhoben werden, verdienen  ische, philosophische, politische, recht­
keine ausführlichere Erörterung. liche Ideen u. s. w. modificirten sich al­
lerdings im Lauf der geschichtlichen 
Bedarf es tiefer Einsicht, um zu begrei­ Entwicklung. Die Religion, die Moral, die 
fen, daß mit den Lebensverhältnissen  Philosophie, die Politik, das Recht erhiel­
der Menschen, mit ihren gesellschaft­ ten sich stets in diesem Wechsel.
lichen Beziehungen, mit ihrem gesell­
schaftlichen Dasein auch ihre  Es gibt zudem ewige Wahrheiten, wie 
Vorstellungen, Anschauungen und Be­ Freiheit, Gerechtigkeit u. s. w., die allen 
griffe, mit einem Worte auch ihr Be­ gesellschaftlichen Zuständen gemein­
wußtsein sich ändert? sam sind. Der Kommunismus aber 
schafft die ewigen Wahrheiten ab, er 
Was beweist die Geschichte der Ideen  schafft die Religion ab, die Moral, statt 
anders, als daß die geistige Produktion  sie neu zu gestalten, er widerspricht 
sich mit der materiellen umgestaltet.  also allen bisherigen geschichtlichen En­
Die herrschenden Ideen einer Zeit wa­ twicklungen.
ren stets nur die Ideen der herrschenden 
Klasse. Worauf reducirt sich diese Anklage? Die 
Geschichte der ganzen bisherigen 
Man spricht von Ideen, welche eine gan­ Gesellschaft bewegte sich in Klassenge­
ze Gesellschaft revolutioniren; man  gensätzen, die in den verschiedenen 
spricht damit nur die Thatsache aus,  Epochen verschieden gestaltet waren.
daß sich innerhalb der alten Gesell­

  
Welche Form sie aber auch immer an­ schehen vermittelst despotischer Ein­
genommen, die Ausbeutung des einen  griffe in das Eigenthumsrecht und in die 
Theils der Gesellschaft durch den an­ bürgerlichen Produktions­Verhältnisse, 
dern ist eine allen vergangenen  durch Maaßregeln also, die ökonomisch 
Jahrhunderten gemeinsame Thatsache.  unzureichend und unhaltbar erschei­
Kein Wunder daher, daß das gesell­ nen, die aber im Lauf der Bewegung 
schaftliche Bewußtsein aller Jahrhun­ über sich selbst hinaus treiben und als 
derte, aller Mannigfaltigkeit und  Mittel zur Umwälzung der ganzen 
Verschiedenheit zum Trotz, in gewissen  Produktionsweise unvermeidlich sind.
gemeinsamen Formen sich bewegt, For­
men, Bewußtseinsformen, die nur mit  Diese Maaßregeln werden natürlich je 
dem gänzlichen Verschwinden des Klas­ nach den verschiedenen Ländern ver­
sengegensatzes sich vollständig auf­ schieden sein.
lösen.
Für die fortgeschrittensten Länder wer­
Die kommunistische Revolution ist das  den jedoch die folgenden ziemlich allge­
radikalste Brechen mit den überliefer­ mein in Anwendung kommen können:
ten Eigenthums­Verhältnissen, kein 
Wunder, daß in ihrem Entwicklungs­ ) Expropriation des Grundeigenthums 
gange am radikalsten mit den über­ und Verwendung der Grundrente zu 
lieferten Ideen gebrochen wird. Staatsausgaben.

Doch lassen wir die Einwürfe der Bour­ ) Starke Progressiv­Steuer.
geoisie gegen den Kommunismus.
) Abschaffung des Erbrechts.
Wir sahen schon oben, daß der erste 
Schritt in der Arbeiter­Revolution die Er­ ) Konfiskation des Eigenthums aller 
hebung des Proletariats zur  Emigranten und Rebellen.
herrschenden Klasse, die Erkämpfung 
der Demokratie ist. ) Centralisation des Kredits in den 
Händen des Staats durch eine National­
Das Proletariat wird seine politische  bank mit Staatskapital und ausschließli­
Herrschaft dazu benutzen der Bour­ chem Monopol.
geoisie nach und nach alles Kapital zu 
entreißen, alle Produktions­Instrumente  ) Centralisation alles Transportwesens 
in den Händen des Staats, d. h. des als  in den Händen des Staats.
herrschende Klasse organisirten Prole­
tariats zu centralisiren und die Masse  ) Vermehrung der Nationalfabriken, 
der Produktionskräfte möglichst rasch  Produktions­Instrumente, Urbar­
zu vermehren. machung und Verbesserung der 
Ländereien nach einem gemeinschaft­
Es kann dies natürlich zunächst nur ge­ lichen Plan.

  
) Gleicher Arbeitszwang für Alle,  An die Stelle der alten bürgerlichen 
Errichtung industrieller Armeen beson­ Gesellschaft mit ihren Klassen und 
ders für den Ackerbau. Klassen­Gegensätzen tritt eine Associ­
ation, worin die freie Entwicklung eines 
) Vereinigung des Betriebs von Acker­ Jeden, die Bedingung für die freie En­
bau und Industrie, Hinwirken auf die all­ twicklung Aller ist.
mählige Beseitigung des Gegensatzes 
von Stadt und Land.

) Oeffentliche und unentgeltliche 
Erziehung aller Kinder. Beseitigung der 
Fabrikarbeit der Kinder in ihrer heutigen 
Form. Vereinigung der Erziehung mit 
der materiellen Produktion u. s. w., u. s. 
w.

Sind im Laufe der Entwicklung die 
Klassenunterschiede verschwunden, 
und ist alle Produktion in den Händen 
der associrten Individuen koncentrirt, so 
verliert die öffentliche Gewalt den poli­
tischen Charakter. Die politische Gewalt 
im eigentlichen Sinn ist die organisirte 
Gewalt einer Klasse zur Unterdrückung 
einer andern. Wenn das Proletariat im 
Kampfe gegen die Bourgeoisie sich 
nothwendig zur Klasse vereint, durch 
eine Revolution sich zur herrschenden 
Klasse macht, und als herrschende 
Klasse gewaltsam die alten Produktions­
Verhältnisse aufhebt, so hebt es mit 
diesen Produktions­Verhältnissen die 
Existenz­Bedingungen des Klassenge­
gensatzes der Klassen überhaupt, und 
damit seine eigene Herrschaft als Klasse 
auf.

  
III. Geschichte zu begreifen.
Socialistische und kommunistische 
Literatur. Den proletarischen Bettlersack schw­
enkten sie als Fahne in der Hand, um 
) Der reaktionaire Socialismus. das Volk hinter sich her zu versammeln. 
So oft es ihnen aber folgte, erblickte es 
a) Der feudale Socialismus. auf ihrem Hintern die alten feudalen 
Wappen und verlief sich mit lautem und 
Die französische und englische Aris­ unehrerbietigem Gelächter.
tokratie war ihrer geschichtlichen Stel­
lung nach dazu berufen, Pamphlete  Ein Theil der französischen Legitimisten 
gegen die moderne bürgerliche Gesell­ und das junge England gaben dies 
schaft zu schreiben. In der französischen  Schauspiel zum Besten.
Julirevolution von , in der eng­
lischen Reformbewegung war sie noch  Wenn die Feudalen beweisen, daß ihre 
einmal dem verhaßten Emporkömmling  Weise der Ausbeutung anders gestaltet 
erlegen. Von einem ernsten politischen  war als die bürgerliche Ausbeutung, so 
Kampfe konnte nicht mehr die Rede  vergessen sie nur, daß sie unter gänzlich 
sein. Nur der literarische Kampf blieb ihr  verschiedenen und jetzt überlebten Um­
übrig. Aber auch auf dem Gebiete der  ständen und Bedingungen ausbeuteten. 
Literatur waren die alten Redensarten  Wenn sie nachweisen, daß unter ihrer 
der Restaurationszeit unmöglich ge­ Herrschaft nicht das moderne Proletari­
worden. Um Sympathie zu erregen,  at existirt hat, so vergessen sie nur, daß 
mußte die Aristokratie scheinbar ihre  eben die moderne Bourgeoisie ein noth­
Interessen aus den Augen verlieren und  wendiger Sprößling ihrer Gesellschaft­
nur noch im Interresse der exploitirten  sordnung war.
Arbeiterklasse ihren Anklageakt gegen 
die Bourgeoisie formuliren. Sie bereitete  Uebrigens verheimlichen sie den reak­
sich so die Genugthuung vor, Schmäh­ tionären Charakter ihrer Kritik so wenig, 
lieder auf ihren neuen Herrscher singen  daß ihre Hauptanklage gegen die Bour­
und mehr oder minder un­ geoisie eben darin besteht, unter ihrem 
heilschwangere Prophezeihungen ihm  Regime entwickele sich eine Klasse, 
in’s Ohr raunen zu dürfen. welche die ganze alte Gesellschaftsord­
nung in die Luft sprengen werde.
Auf diese Art entstand der feudalis­
tische Socialismus, halb Klagelied, halb  Sie werfen der Bourgeoisie mehr noch 
Pasquill, halb Rückhall der Vergangen­ vor, daß sie ein revolutionäres Proletari­
heit, halb Dräuen der Zukunft, mitunter  at, als daß sie überhaupt ein Proletariat 
die Bourgeoisie in’s Herz treffend durch  erzeugt.
bittres, geistreich zerreißendes Urtheil, 
stets komisch wirkend durch gänzliche  In der politischen Praxis nehmen sie da­
Unfähigkeit den Gang der modernen  her an allen Gewaltmaßregeln gegen 

  
die Arbeiterklasse Theil, und im  Civilisation entwickelt hat, hat sich eine 
gewöhnlichen Leben bequemen sie sich,  neue Kleinbürgerschaft gebildet, die 
allen ihren aufgeblähten Redensarten  zwischen dem Proletariat und der Bour­
zum Trotz, die goldenen Aepfel  geoisie schwebt und als ergänzender 
aufzulesen, und Treue, Liebe, Ehre mit  Theil der bürgerlichen Gesellschaft stets 
dem Schacher in Schaafswolle,  von Neuem sich bildet, deren Mitglieder 
Runkelrüben und Schnapps zu ver­ aber beständig durch die Konkurrenz in’s 
tauschen. Proletariat hinabgeschleudert werden, 
ja selbst mit der Entwicklung der großen 
Wie der Pfaffe immer Hand in Hand  Industrie einen Zeitpunkt herannahen 
ging mit dem Feudalen, so der pfäff­ sehen, wo sie als selbstständiger Theil 
ische Socialismus mit dem feudalis­ der modernen Gesellschaft gänzlich ver­
tischen. schwinden, und im Handel, in der Man­
ufaktur, in der Agrikultur durch 
Nichts leichter, als dem christlichen As­ Arbeitsaufseher und Domestiken ersetzt 
cetismus einen socialistischen Anstrich  werden.
zu geben. Hat das Christenthum nicht 
auch gegen das Privateigenthum, gegen  In Ländern wie in Frankreich, wo die 
die Ehe, gegen den Staat geeifert? Hat  Bauernklasse weit mehr als die Hälfte 
es nicht die Wohlthätigkeit und den  der Bevölkerung ausmacht, war es 
Bettel, das Cölibat und die Fleischeser­ natürlich, daß Schriftsteller, die für das 
tödtung, das Zellenleben und die Kirche  Proletariat gegen die Bourgeoisie 
an ihre Stelle gepredigt? Der heitige So­ auftraten, an ihre Kritik des Bourgeois­
cialismus ist nur das Weihwasser,  regime’s den kleinbürgerlichen und 
womit der Pfaffe den Aerger des Aris­ kleinbäuerlichen Maaßstab anlegten 
tokraten einsegnet. und die Partei der Arbeiter vom Stand­
punkt des Kleinbürgerthums ergriffen. 
b) Kleinbürgerlicher Socialismus. Es bildete sich so der kleinbürgerliche 
Socialismus. Sismondi ist das Haupt 
Die feudale Aristokratie ist nicht die ein­ dieser Literatur nicht nur für Frankreich 
zige Klasse, welche durch die Bourgeoi­ sondern auch für England.
sie gestürzt wurde, deren Lebensbedin­
gungen in der modernen bürgerlichen  Dieser Socialismus zergliederte höchst 
Gesellschaft verkümmerten und ab­ scharfsinnig die Widersprüche in den 
starben. Das mittelalterliche Pfahlbür­ modernen Produktionsverhältnissen. Er 
gerthum und der kleine Bauernstand  enthüllte die gleißnerischen Beschöni­
waren die Vorläufer der modernen Bour­ gungen der Oekonomen. Er wies un­
geoisie. In den weniger industriell und  widerleglich die zerstörenden 
kommerciell entwickelten Ländern ve­ Wirkungen der Maschinerie und der 
getirt diese Klasse noch fort neben der  Theilung der Arbeit nach, die Koncentra­
aufkommenden Bourgeoisie. tion der Kapitalien und des 
In den Ländern, wo sich die moderne  Grundbesitzes, die Ueberproduktion, die 

  
Krisen, den nothwendigen Untergang  ihren Kampf gegen den feudalen Abso­
der kleinen Bürger und Bauern, das  lutismus begann.
Elend des Proletariats, die Anarchie in 
der Produktion, die schreienden Mißver­ Deutsche Philosophen, Halbphilosophen 
hältnisse in der Vertheilung des Reich­ und Schöngeister bemächtigten sich 
thums, den industriellen  gierig dieser Literatur und vergassen 
Vernichtungskrieg der Nationen unter  nur, daß bei der Einwanderung jener 
einander, die Auflösung der alten Sitten,  Schriften aus Frankreich die französi­
der alten Familien­Verhältnisse, der al­ schen Lebensverhältnisse nicht 
ten Nationalitäten. gleichzeitig nach Deutschland einge­
wandert waren. Den deutschen Verhält­
Seinem positiven Gehalte nach will je­ nissen gegenüber verlor die französische 
doch dieser Socialismus entweder die  Literatur alle unmittelbar praktische 
alten Produktions­ und Verkehrsmittel  Bedeutung und nahm ein rein litera­
wiederherstellen und mit ihnen die al­ risches Aussehen an. Als müßige Speku­
ten Eigenthumsverhältnisse und die alte  lation über die wahre Gesellschaft, über 
Gesellschaft, oder er will die modernen  die Verwirklichung des menschlichen 
Produktions­ und Verkehrsmittel in den  Wesens mußte sie erscheinen. So hatten 
Rahmen der alten Eigenthumsverhältn­ für die deutschen Philosophen des . 
isse, die von ihnen gesprengt werden,  Jahrhunderts die Forderungen der er­
gesprengt werden mußten, gewaltsam  sten französischen Revolution nur den 
wieder einsperren. In beiden Fällen ist er  Sinn, Forderungen der „praktischen Ver­
reaktionär und utopistisch zugleich. nunft“ im Allgemeinen zu sein und die 
Willensäußerungen der revolutionären 
Zunftwesen in der Manufaktur und pa­ französischen Bourgeoisie bedeuteten 
triarchalische Wirthschaft auf dem  in ihren Augen die Gesetze des reinen 
Lande, das sind seine letzten Worte. Willens, des Willens wie er sein muß, 
des wahrhaft menschlichen Willens.
In ihrer weitern Entwicklung hat sich 
diese Richtung in einen feigen Katzen­ Die ausschließliche Arbeit der 
jammer verlaufen. deutschen Literaten bestand darin, die 
neuen französischen Ideen mit ihrem al­
c) Der deutsche oder der wahre Socialis­ ten philosophischen Gewissen in Eink­
mus. lang zu setzen, oder vielmehr von ihrem 
philosophischen Standpunkt aus die 
Die socialistische und kommunistische  französischen Ideen sich anzueignen.
Literatur Frankreichs, die unter dem 
Druck einer herrschenden Bourgeoisie  Diese Aneignung geschah in derselben 
entstand und der literarische Ausdruck  Weise, wodurch man sich überhaupt 
des Kampfes gegen diese Herrschaft ist,  eine fremde Sprache aneignet, durch die 
wurde nach Deutschland eingeführt zu  Uebersetzung.
einer Zeit, wo die Bourgeoisie soeben 

  
Es ist bekannt, wie die Mönche  Dieser deutsche Socialismus, der seine 
Manuscripte, worauf die klassischen  unbeholfenen Schulübungen so ernst 
Werke der alten Heidenzeit verzeichnet  und feierlich nahm und so markts­
waren, mit abgeschmackten katho­ chreierisch ausposaunte, verlor indeß 
lischen Heiligengeschichten über­ nach und nach seine pedantische Un­
schrieben. Die deutschen Literaten gin­ schuld.
gen umgekehrt mit der profanen fran­
zösischen Literatur um. Sie schrieben  Der Kampf der deutschen namentlich 
ihren philosophischen Unsinn hinter das  der preußischen Bourgeoisie gegen die 
französische Orginal. Z. B. hinter die  Feudalen und das absolute Königthum, 
französische Kritik der Geldverhältnisse  mit einem Wort, die liberale Bewegung 
schrieben sie „Entäußerung des  wurde ernsthafter.
menschlichen Wesens“, hinter die franz­
ösische Kritik des Bourgeoisstaats  Dem wahren Socialismus war so die er­
schrieben sie „Aufhebung der  wünschte Gelegenheit geboten, der 
Herrschaft des abstrakt Allgemeinen“  politischen Bewegung die socialis­
u. s. w. tischen Forderungen gegenüber zu stel­
len.
Diese Unterschiebung ihrer philosophi­
schen Redensarten unter die französ­ Die überlieferten Anatheme gegen den 
ischen Entwicklungen taufte sie „Philo­ Liberalismus, gegen den Repräsentativ­
sophie der That“, „wahrer Socialismus“,  Staat, gegen die bürgerliche Konkurrenz, 
„Deutsche Wissenschaft des Socialis­ bürgerliche Preßfreiheit, bürgerliches 
mus“, „Philosophische Begründung des  Recht, bürgerliche Freiheit und Gleich­
Socialismus“ u. s. w. heit zu schleudern und der Volksmasse 
vorzupredigen, wie sie bei dieser bürger­
Die französisch­socialistisch kommu­ lichen Bewegung nichts zu gewinnen, 
nistische Literatur wurde so förmlich  vielmehr Alles zu verlieren habe. Der 
entmannt. Und da sie in der Hand des  deutsche Socialismus vergaß rechtzeitig, 
Deutschen aufhörte, den Kampf einer  daß die französische Kritik, deren 
Klasse gegen die andre auszudrücken,  geistloses Echo er war, die moderne bür­
so war der Deutsche sich bewußt, die  gerliche Gesellschaft mit den ent­
französische Einseitigkeit überwunden,  sprechenden materiellen Lebensbedin­
statt wahrer Bedürfnisse, das Bedürfniß  gungen und der angemessenen polit­
der Wahrheit, und statt die Interessen  ischen Konstitution voraussetzt, lauter 
des Proletariers die Interessen des  Voraussetzungen, um deren Erkämp­
menschlichen Wesens, des Menschen  fung es sich erst in Deutschland han­
überhaupt vertreten zu haben, des  delte.
Menschen, der keiner Klasse, der über­
haupt nicht der Wirklichkeit, der nur  Er diente den deutschen absoluten Re­
dem Dunsthimmel der philosophischen  gierungen mit ihrem Gefolge von Pfaf­
Phantasie angehört. fen, Schulmeistern, Krautjunkern und 

  
Büreaukraten als erwünschte Vogel­ chernen ewigen Wahrheiten einhüllten, 
scheuche gegen die drohend auf­ vermehrte nur den Absatz ihrer Waare 
strebende Bourgeoisie. bei diesem Publikum.

Er bildete die süßliche Ergänzung zu den  Seiner Seits erkannte der deutsche So­
bittern Peitschenhieben und Flintenku­ cialismus immer mehr seinen Beruf, der 
geln, womit dieselben Regierungen die  hochtrabende Vertreter dieser Pfahlbür­
deutschen Arbeiter­Aufstände  gerschaft zu sein.
bearbeiteten.
Er proklamirte die deutsche Nation als 
Ward der wahre Socialismus dergestalt  die normale Nation und den deutschen 
eine Waffe in der Hand der Regierungen  Spießbürger als den Normal­Menschen. 
gegen die deutsche Bourgeoisie, so ver­ Er gab jeder Niedertracht desselben ei­
trat er auch unmittelbar ein reak­ nen verborgenen höheren social­
tionäres Interesse, das Interesse der  istischen Sinn, worin sie ihr Gegentheil 
deutschen Pfahlbürgerschaft. In  bedeutete. Er zog die letzte Konsequenz, 
Deutschland bildet das vom  indem er direkt gegen die rohdestrukt­
sechzehnten Jahrhundert her über­ ive Richtung des Kommunismus auftrat, 
lieferte und seit der Zeit in verschieden­ und seine unparteiische Erhabenheit 
er Form hier immer neu wieder  über alle Klassenkämpfe verkündete. 
auftauchende Kleinbürgerthum die ei­ Mit sehr wenigen Ausnahmen gehören 
gentliche gesellschaftliche Grundlage  alles, was in Deutschland von angeblich 
der bestehenden Zustände. socialistischen und kommunistischen 
Schriften cirkulirt, in den Bereich dieser 
Seine Erhaltung ist die Erhaltung der  schmutzigen entnervenden Literatur.
bestehenden deutschen Zustände. Von 
der industriellen und politischen 
Herrschaft der Bourgeoisie fürchtet es  ) Der konservative oder Bourgeois­So­
den sichern Untergang, einer Seits in  cialismus.
Folge der Koncentration des Kapitals, 
anderer Seits durch das Aufkommen  Ein Theil der Bourgeoisie wünscht den 
eines revolutionären Proletariats. Der  socialen Mißständen abzuhelfen, um 
wahre Socialismus schien ihm beide  den Bestand der bürgerlichen Gesell­
Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Er  schaft zu sichern.
verbreitete sich wie eine Epidemie.
Es gehören hierher, Oekonomisten, Phi­
Das Gewand, gewirkt aus spekulativem  lantropen, Humanitäre, Verbesserer der 
Spinnweb, überstickt mit schöngeisti­ Lage der arbeitenden Klassen, 
gen Redeblumen, durchtränkt von  Wohlthätigkeits­Organisirer, Abschaffer 
liebesschwülem Gemüthsthau, dies  der Thierquälerei, Mäßigkeits­Vereins­
überschwängliche Gewand, worin die  stifter, Winkelreformer der bunt­
deutschen Socialisten ihre paar knö­ scheckigsten Art. Und auch zu ganzen 

  
Systemen ist dieser Bourgeois­Socialis­ möglich ist, sondern administrative 
mus ausgearbeitet worden. Verbesserungen, die auf dem Boden 
dieser Produktionsverhältnisse vor sich 
Als Beispiel führen wir Proudhon’s Philo­ gehen; also an dem Verhältniß von 
sophie de la misère an. Kapital und Lohnarbeit nichts ändern, 
sondern im besten Fall der Bourgeoisie 
Die socialistischen Bourgeois wollen die  die Kosten ihrer Herrschaft vermindern 
Lebensbedingungen der modernen  und ihren Staatshaushalt vereinfachen.
Gesellschaft ohne die nothwendig da­
raus hervorgehenden Kämpfe und Ge­ Seinen entsprechenden Ausdruck er­
fahren. Sie wollen die bestehende  reicht der Bourgeois­Socialismus erst da, 
Gesellschaft mit Abzug der sie revolu­ wo er zur bloßen rednerischen Figur 
tionirenden und sie auflösenden Ele­ wird.
mente. Sie wollen die Bourgeoisie ohne 
das Proletariat. Die Bourgeoisie stellt  Freier Handel! im Interesse der 
sich die Welt, worin sie herrscht, natür­ arbeitenden Klasse; Schutzzölle! im In­
lich als die beste Welt vor. Der Bour­ teresse der arbeitenden Klasse; Zel­
geois­Socialismus arbeitet diese  lengefängnisse! im Interesse der 
tröstliche Vorstellung zu einem halben  arbeitenden Klasse, das ist das letzte, 
oder ganzen System aus. Wenn er das  das einzig ernst gemeinte Wort des 
Proletariat auffordert seine Systeme zu  Bourgeois­Socialismus.
verwirklichen, um in das neue Jeru­
salem einzugehen, so verlangt er im  Ihr Socialismus besteht eben in der Be­
Grunde nur, daß es in der jetzigen  hauptung, daß die Bourgeois Bourgeois 
Gesellschaft stehen bleibe, aber seine  sind ­ im Interesse der arbeitenden 
gehässigen Vorstellungen von derselben  Klasse.
abstreife.

Eine zweite, weniger systematische und  ) Der kritisch­utopistische Socialismus 
mehr praktische Form des Socialismus  und Kommunismus.
suchte der Arbeiterklasse jede revolu­
tionäre Bewegung zu verleiden, durch  Wie reden hier nicht von der Literatur, 
den Nachweis, wie nicht diese oder jene  die in allen großen modernen Revolu­
politische Veränderung, sondern nur  tionen die Forderungen des Proletariats 
eine Veränderung der materiellen  aussprach. (Schriften Babeufs u. s. w.)
Lebensverhältnisse, der ökonomischen 
Verhältnisse ihr von Nutzen sein könne.  Die ersten Versuche des Proletariats in 
Unter Veränderung der materiellen  einer Zeit allgemeiner Aufregung, in der 
Lebensverhältnisse versteht dieser So­ Periode des Umsturzes der feudalen 
cialismus aber keineswegs Abschaffung  Gesellschaft direkt sein eigenes Klassen­
der bürgerlichen Produktions­Verhält­ interesse durchzusetzen, scheiterten 
nisse, die nur auf revolutionärem Wege  nothwendig an der unentwickelten 

  
Gestalt des Proletariats selbst, wie an  Befreiung phantastische, an die Stelle 
dem Mangel der materiellen Bedingun­ der allmählich vor sich gehenden Orga­
gen seiner Befreiung, die eben erst das  nisation des Proletariats zur Klasse eine 
Produkt der bürgerlichen Epoche sind.  eigens ausgeheckte Organisation der 
Die revolutionäre Literatur, welche diese  Gesellschaft. Die kommende Welt­
ersten Bewegungen des Proletariats  geschichte löst sich für sie auf in die Pro­
begleitete, ist dem Inhalt nach noth­ paganda und die praktische Ausführung 
wendig reaktionär. Sie lehrt einen allge­ ihrer Gesellschaftspläne.
meinen Ascetismus und eine rohe 
Gleichmacherei. Sie sind sich zwar bewußt, in ihren Plä­
nen hauptsächlich das Interesse der 
Die eigentlich socialistischen und kom­ arbeitenden Klasse als der leidendsten 
munistischen Systeme, die Systeme St.  Klasse zu vertreten. Nur unter diesem 
Simons, Fouriers, Owens u. s. w. tauchen  Gesichtspunkt der leidendsten Klasse 
auf in der ersten unentwickelten Peri­ existirt das Proletariat für sie.
ode des Kampfs zwischen Proletariat 
und Bourgeoisie, die wir oben darge­ Die unentwickelte Form des Klassen­
stellt haben. (S. Bourgeoisie und Prole­ kampfes, wie ihre eigene Lebenslage 
tariat.) bringen es aber mit sich, daß sie weit 
über jenen Klassengegensatz erhaben 
Die Erfinder dieser Systeme sehen zwar  zu sein glauben. Sie wollen die 
den Gegensatz der Klassen, wie die  Lebenslage aller Gesellschaftsglieder, 
Wirksamkeit der auflösenden Elemente  auch der bestgestellten verbessern. Sie 
in der herrschenden Gesellschaft selbst.  appelliren daher fortwährend an die 
Aber sie erblicken auf der Seite der Pro­ ganze Gesellschaft ohne Unterschied, ja 
letariats keine geschichtliche Selbst­ vorzugsweise an die herrschende Klasse. 
thätigkeit, keine ihm eigenthümliche  Man braucht ihr System ja nur zu ver­
politische Bewegung. stehen, um es als den bestmöglichen 
Plan der bestmöglichen Gesellschaft an­
Da die Entwicklung des Klassenge­ zuerkennen.
gensatzes gleichen Schritt hält mit der 
Entwicklung der Industrie, finden sie  Sie verwerfen daher alle politische, na­
eben so wenig die materiellen Bedin­ mentlich alle revolutionäre Aktion, sie 
gungen zur Befreiung des Proletariats  wollen ihr Ziel auf friedlichem Wege er­
vor, und suchen nach einer socialen Wis­ reichen und versuchen durch kleine 
senschaft, nach socialen Gesetzen, um  natürlich fehlschlagende Experimente, 
diese Bedingungen zu schaffen. durch die Macht des Beispiels dem 
neuen gesellschaftlichen Evangelium 
An die Stelle der gesellschaftlichen  Bahn zu brechen.
Thätigkeit muß ihre persönlich erfind­
erische Thätigkeit treten, an die Stelle  Diese phantastische Schilderung der 
der geschichtlichen Bedingungen der  zukünftigen Gesellschaft entspricht in 

  
einer Zeit, wo das Proletariat noch  mal reaktionäre Sekten. Sie halten die 
höchst unentwickelt ist, also selbst  alten Anschauungen der Meister fest 
noch phantastisch seine eigene Stellung  gegenüber der geschichtlichen 
auffaßt, seinem ersten ahnungsvollen  Fortentwicklung des Proletariats. Sie 
Drängen nach einer allgemeinen  suchen daher konsequent den Klassen­
Umgestaltung der Gesellschaft. kampf wieder abzustumpfen und die 
Gegensätze zu vermitteln. Sie träumen 
Die socialistischen und kommunis­ noch immer die versuchsweise Verwirk­
tischen Schriften bestehen aber auch  lichung ihrer gesellschaftlichen Utopien, 
aus kritischen Elementen. Sie greifen  Stiftung einzelner Phalanstere, 
alle Grundlagen der bestehenden  Gründung von home­Colonien, Errich­
Gesellschaft an. Sie haben daher höchst  tung eines kleinen Icariens, – Duodez­
werthvolles Material zur Aufklärung der  Ausgabe des neuen Jerusalems – und 
Arbeiter geliefert. Ihre positiven Sätze  zum Aufbau aller dieser spanischen 
über die zukünftige Gesellschaft, z. B.,  Schlösser müssen sie an die Philantropie 
Aufhebung des Gegensatzes von Stadt  der bürgerlichen Herzen und Geldsäcke 
und Land, der Familie, des Privater­ appelliren. Allmählig fallen sie in die 
werbs, der Lohnarbeit, die Verkündung  Categorie der oben geschilderten reak­
der gesellschaftlichen Harmonie, die  tionären oder konservativen Socialisten, 
Verwandlung des Staats in eine bloße  und unterscheiden sich nur mehr von 
Verwaltung der Produktion – alle diese  ihnen durch mehr systematische Pe­
ihre Sätze drücken blos das Wegfallen  danterie, durch den fanatischen Aber­
des Klassengegensatzes aus, der eben  glauben an die Wunderwirkungen ihrer 
erst sich zu entwickeln beginnt, den sie  socialen Wissenschaft.
nur noch in seiner ersten gestaltlosen 
Unbestimmtheit kennen. Diese Sätze  Sie treten daher mit Erbitterung aller 
selbst haben daher noch einen rein  politischen Bewegung der Arbeiter ent­
utopistischen Sinn. gegen, die nur aus blindem Unglauben 
an das neue Evangelium hervorgehen 
Die Bedeutung des kritischen utopis­ konnte.
tischen Socialismus und Kommunismus 
steht im umgekehrten Verhältniß zur  Die Owenisten in England, die Fourie­
geschichtlichen Entwicklung. In demsel­ risten in Frankreich, reagiren dort gegen 
ben Maaße, worin der Klassenkampf  die Chartisten, hier gegen die Refor­
sich entwickelt und gestaltet, verliert  misten.
diese phantastische Erhebung über 
denselben, diese phantastische Bekäm­
pfung desselben, allen praktischen 
Werth, alle theoretische Berechtigung. 
Waren daher die Urheber dieser 
Systeme auch in vieler Beziehung re­
volutionär, so bilden ihre Schüler jedes­

  
IV. der Bourgeoisie gegen die absolute 
Stellung der Kommunisten zu den ver­ Monarchie, das feudale Grundei­
schiedenen oppositionellen Parteien. genthum und die Kleinbürgerei.

Nach Abschnitt  versteht sich das Ver­ Sie unterläßt aber keinen Augenblick bei 
hältniß der Kommunisten zu den bereits  den Arbeitern ein möglichst klares Be­
konstituirten Arbeiterparteien von  wußtsein über den feindlichen Ge­
selbst, also ihr Verhältniß zu den Char­ gensatz zwischen Bourgeoisie und 
tisten in England und den agrarischen  Proletariat herauszuarbeiten, damit die 
Reformern in Nordamerika. deutschen Arbeiter sogleich die gesell­
schaftlichen und politischen Bedingun­
Sie kämpfen für die Erreichung der un­ gen, welche die Bourgeoisie mit ihrer 
mittelbar vorliegenden Zwecke und In­ Herrschaft herbeiführen muß, als eben 
teressen der Arbeiterklasse, aber sie  so viele Waffen gegen die Bourgeoisie 
vertreten in der gegenwärtigen Bewe­ kehren können, damit, nach dem Sturz 
gung zugleich die Zukunft der Bewe­ der reaktionären Klassen in Deutsch­
gung. In Frankreich schließen sich die  land, sofort der Kampf gegen die Bour­
Kommunisten an die socialistisch­de­ geoisie selbst beginnt.
mokratische Partei an gegen die konser­
vative und radikale Bourgeoisie, ohne  Auf Deutschland richten die Kommu­
darum das Recht aufzugeben sich kri­ nisten ihre Hauptaufmerksamkeit, weil 
tisch zu den aus der revolutionären Ue­ Deutschland am Vorabend einer bürger­
berlieferung herrührenden Phrasen und  lichen Revolution steht, und weil es 
Illusionen zu verhalten. diese Umwälzung unter fortgeschrit­
teneren Bedingungen der europäischen 
In der Schweiz unterstützen sie die  Civilisation überhaupt, und mit einem 
Radikalen, ohne zu verkennen, daß  viel weiter entwickelten Proletariat voll­
diese Partei aus widersprechenden Ele­ bringt als England im siebenzehnten 
menten besteht, theils aus demokra­ und Frankreich im achtzehnten Jahrhun­
tischen Socialisten im französischen  dert, die deutsche bürgerliche Revolu­
Sinn, theils aus radikalen Bourgeois. tion also nur das unmittelbare Vorspiel 
einer proletarischen Revolution sein 
Unter den Polen unterstützen die Kom­ kann.
munisten die Partei, welche eine agra­
rische Revolution zur Bedingung der na­ Mit einem Wort, die Kommunisten un­
tionalen Befreiung macht. Dieselbe  terstützen überall jede revolutionäre Be­
Partei, welche die Krakauer Insurrektion  wegung gegen die bestehenden 
von  in’s Leben rief. gesellschaftlichen und politischen 
Zustände.
In Deutschland kämpft die kommu­
nistische Partei, sobald die Bourgeoisie  In allen diesen Bewegungen heben sie 
revolutionär auftritt, gemeinsam mit  die Eigenthumsfrage, welche mehr oder 

  
minder entwickelte Form sie auch an­
genommen haben möge, als die Grund­
frage der Bewegung hervor.

Die Kommunisten arbeiten endlich 
überall an der Verbindung und Ver­
ständigung der demokratischen 
Parteien aller Länder.

Die Kommunisten verschmähen es, ihre 
Ansichten und Absichten zu verheim­
lichen. Sie erklären es offen, daß ihre 
Zwecke nur erreicht werden können 
durch den gewaltsamen Umsturz aller 
bisherigen Gesellschaftsordnung. Mö­
gen die herrschenden Klassen vor einer 
Kommunistischen Revolution zittern. 
Die Proletarier haben nichts in ihr zu 
verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine 
Welt zu gewinnen.

Proletarier aller Länder vereinigt Euch!

  
Friedrich Engels . Frage: Wie ist das Proletariat 
entstanden?
Grundsätze des Kommunismus
Antwort: Das Proletariat ist entstanden 
. Frage: Was ist der Kommunismus? durch die industrielle Revolution, welche 
in der letzten Hälfte des vorigen 
Antwort: Der Kommunismus ist die  Jahrhunderts in England vor sich ging 
Lehre von den Bedingungen der Be­ und welche sich seitdem in allen zivili­
freiung des Proletariats. sierten Ländern der Welt wiederholt 
hat. Diese industrielle Revolution wurde 
. Frage: Was ist das Proletariat? herbeigeführt durch die Erfindung der 
Dampfmaschine, der verschiedenen 
Antwort: Das Proletariat ist diejenige  Spinnmaschinen, des mechanischen 
Klasse der Gesellschaft, welche ihren  Webstuhls und einer ganzen Reihe an­
Lebensunterhalt einzig und allein aus  derer mechanischer Vorrichtungen. 
dem Verkauf ihrer Arbeit und nicht aus  Diese Maschinen, welche sehr teuer 
dem Profit irgendeines Kapitals zieht;  waren und also nur von großen Kapita­
deren Wohl und Wehe, deren Leben und  listen angeschafft werden konnten, ver­
Tod, deren ganze Existenz von der  änderten die ganze bisherige Weise der 
Nachfrage nach Arbeit, also von dem  Produktion und verdrängten die bisheri­
Wechsel der guten und schlechten  gen Arbeiter, indem die Maschinen die 
Geschäftszeiten, von den Schwankun­ Waren wohlfeiler und besser lieferten, 
gen einer zügellosen Konkurrenz ab­ als die Arbeiter sie mit ihren unvollkom­
hängt. Das Proletariat oder die Klasse  menen Spinnrädern und Webstühlen 
der Proletarier ist, mit einem Worte, die  herstellen konnten.
arbeitende Klasse des neunzehnten 
Jahrhunderts. Diese Maschinen lieferten dadurch die 
Industrie gänzlich in die Hände der 
. Frage: Es hat also nicht immer Prolet­ großen Kapitalisten und machten das 
arier gegeben? wenige Eigentum der Arbeiter 
(Werkzeuge, Wegstühle usw.) völlig 
Antwort: Nein. Arme und arbeitende  wertlos, so daß die Kapitalisten bald 
Klassen hat es immer gegeben; auch  alles in ihre Hände bekamen und die 
waren die arbeitenden Klassen  Arbeiter nichts übrigbehielten. Damit 
meistens arm. Aber solche Arme, solche  war in der Verfertigung von 
Arbeiter, die in den eben angegebenen  Kleidungsstoffen das Fabriksystem 
Umständen lebten, also Proletarier, hat  eingeführt. ­ Als der Anstoß zur Ein­
es nicht immer gegeben, ebensowenig  führung der Maschinerie und des Fa­
wie die Konkurrenz immer frei und zü­ briksystems einmal gegeben war, wurde 
gellos war. dieses System auch sehr bald auf alle 
übrigen Industriezweige, namentlich 
auf die Zeug­ und Buchdruckerei, die 

  
Töpferei, die Metallwarenindustrie an­ worden sind. ­ Dadurch ist der bisherige 
gewandt. Die Arbeit wurde immer mehr  Mittelstand, besonders die kleinen 
unter die einzelnen Arbeiter geteilt, so  Handwerksmeister, mehr und mehr ru­
daß der Arbeiter, der früher ein ganzes  iniert, die frühere Lage der Arbeiter gä­
Stück Arbeit gemacht hatte, jetzt nur  nzlich umgewälzt und zwei neue, all­
einen Teil dieses Stücks machte. mählich alle übrigen verschlingenden 
Klassen geschaffen worden, nämlich:
Diese Teilung der Arbeit machte es mög­
lich, daß die Produkte schneller und da­ . Die Klasse der großen Kapitalisten, 
her wohlfeiler geliefert werden  welche in allen zivilisierten Ländern 
konnten. Sie reduzierte die Tätigkeit  schon jetzt fast ausschließlich im Besitz 
eines jeden Arbeiters auf einen sehr ein­ aller Lebensmittel und der zur Erzeu­
fachen, jeden Augenblick wiederholten,  gung der Lebensmittel nötigen 
mechanischen Handgriff, der nicht nur  Rohstoffe und Instrumente (Maschinen, 
ebensogut, sondern noch viel besser  Fabriken) sind. Dies ist die Klasse der 
durch eine Maschine gemacht werden  Bourgeois oder die Bourgeoisie.
konnte. Auf diese Weise gerieten alle 
diese Industriezweige, einer nach dem  . Die Klasse der gänzlich Besitzlosen, 
anderen, unter die Herrschaft der  welche darauf angewiesen sind, den 
Dampfkraft, der Maschinerie und des  Bourgeois ihre Arbeit zu verkaufen, um 
Fabriksystems, gerade wie die Spinnerei  dafür die zu ihrem Unterhalt nötigen 
und Weberei. Damit gerieten sie aber  Lebensmittel zu erhalten. Diese Klasse 
zugleich vollständig in die Hände der  heißt die Klasse der Proletarier oder das 
großen Kapitalisten, und den Arbeitern  Proletariat.
wurde auch hier der letzte Rest von 
Selbständigkeit entzogen. Allmählich  . Frage: Unter welchen Bedingungen 
gerieten außer der eigentlichen Manu­ findet dieser Verkauf der Arbeit der Pro­
faktur auch die Handwerke mehr und  letarier an die Bourgeois statt?
mehr unter die Herrschaft des Fabrik­
systems, indem auch hier große Kapital­ Antwort: Die Arbeit ist eine Ware wie 
isten durch Anlegung großer Ateliers,  jede andere, und ihr Preis wird daher 
bei denen viele Kosten gespart werden  genau nach denselben Gesetzen 
und die Arbeit ebenfalls sehr geteilt  bestimmt werden wie der jeder anderen 
werden kann, die kleinen Meister mehr  Ware. Der Preis einer Ware unter der 
und mehr verdrängten. Herrschaft der großen Industrie oder der 
freien Konkurrenz, was, wie wir sehen 
So sind wir jetzt dahin gekommen, daß  werden, auf eins hinauskommt, ist aber 
in den zivilisierten Ländern fast alle  im Duchschnitt immer gleich den 
Arbeitszweige fabrikmäßig betrieben  Produktionskosten dieser Ware. Der 
werden, daß in fast allen Arbeitszwei­ Preis der Arbeit ist also ebenfalls gleich 
gen das Handwerk und die Manufaktur  den Produktionskosten der Arbeit.
durch die große Industrie verdrängt 

  
Die Produktionskosten der Arbeit be­ Teil der Vereinigten Staaten noch sind. 
stehen aber in gerade soviel Lebensmit­ Im Mittelalter waren sie die Leibeigenen 
teln, als nötig sind, um den Arbeiter in  des grundbesitzenden Adels, wie sie es 
den Stand zun setzen, arbeitsfähig zu  noch jetzt in Ungarn, Polen und Rußland 
bleiben und die Arbeiterklasse nicht  sind. Im Mittelalter und bis zur industri­
aussterben zu lassen. Der Arbeiter wird  ellen Revolution gab es außerdem in 
also für seine Arbeit nicht mehr erhal­ den Städten Handwerksgesellen, die im 
ten, als zu diesem Zwecke nötig ist; der  Dienst kleinbürgerlicher Meister 
Preis der Arbeit oder der Lohn wird also  arbeiteten, und allmählich kamen auch 
das Niedrigste, das Minimum sein, was  mit der Entwicklung der Manufaktur 
zum Lebensunterhalt nötig ist. Da die  Manufakturarbeiter auf, welche schon 
Geschäftszeiten aber bald schlechter,  von größeren Kapitalisten beschäftigt 
bald besser sind, so wird er bald mehr,  wurden.
bald weniger bekommen, gerade wie 
der Fabrikant bald mehr, bald weniger  . Frage: Wodurch unterscheidet sich der 
für seine Ware bekommt. Aber ebenso  Proletarier vom Sklaven?
wie der Fabrikant im Durchschnitt der 
guten und schlechten Geschäftszeiten  Antwort: Der Sklave ist ein für allemal 
doch nicht mehr und nicht weniger für  verkauft; der Proletarier muß sich täg­
seine Ware erhält als seine Produktion­ lich und stündlich selbst verkaufen. Der 
skosten, ebenso wird der Arbeiter im  einzelne Sklave, Eigentum eines Herrn, 
Durchschnitt auch nicht mehr und nicht  hat schon durch das Interesse dieses 
weniger als eben dies Minimum erhal­ Herrn eine gesicherte Existenz, so elend 
ten. Dies ökonomische Gesetz des  sie sein mag; der einzelne Proletarier, Ei­
Arbeitslohns wird aber um so strenger  gentum sozusagen der ganzen Bour­
durchgeführt werden, je mehr die große  geoisklasse, dem seine Arbeit nur dann 
Industrie sich aller Arbeitszweige be­ abgekauft wird, wenn jemand ihrer be­
mächtigt. darf, hat keine gesicherte Existenz. 
Diese Existenz ist nur der ganzen Prole­
. Frage: Welche Arbeiterklassen gab es  tarierklasse gesichert. Der Sklave steht 
vor der industriellen Revolution? außerhalb der Konkurrenz, der Proletari­
er steht in ihr und fühlt alle ihre 
Antwort: Die arbeitenden Klassen  Schwankungen. Der Sklave gilt für eine 
haben je nach den verschiedenen Ent­ Sache, nicht für ein Mitglied der bürger­
wickelungsstufen der Gesellschaft in  lichen Gesellschaft; der Proletarier ist als 
verschiedenen Verhältnissen gelebt und  Person, als Mitglied der bürgerlichen 
verschiedene Stellungen zu den  Gesellschaft anerkannt.
besitzenden und herrschenden Klassen 
gehabt. Im Altertum waren die  Der Sklave kann also eine bessere Ex­
Arbeitenden die Sklaven der Besitzer,  istenz haben als der Proletarier, aber der 
wie sie es in vielen zurückgebliebenen  Proletarier gehört einer höheren Ent­
Ländern und selbst in dem südlichen  wicklungsstufe der Gesellschaft an und 

  
steht selbst auf einer höheren Stufe als  Für die fehlende Antwort ist im 
der Sklave. Der Sklave befreit sich, in­ Manuskript von Engels eine halbe Seite 
dem er von allen Privateigentumsver­ freigelassen.
hältnissen nur das Verhältnis der 
Sklaverei aufhebt und dadurch erst  . Frage: Wodurch unterscheidet sich 
selbst Proletarier wird; der Proletarier  der Proletarier vom Manufakturarbeit­
kann sich nur dadurch befreien, daß er  er?
das Privateigentum überhaupt aufhebt.
Antwort: Der Manufakturarbeiter des 
. Frage: Wodurch unterscheidet sich  sechzehnten bis achtzehnten Jahrhun­
der Proletarier vom Leibeigenen? derts hatte fast überall noch ein Produk­
tionsinstrument in seinem Besitz, 
Antwort: Der Leibeigene hat den Besitz  seinen Webstuhl, die Spinnräder für 
und die Benutzung eines Produktionsin­ seine Familie, ein kleines Feld, das er in 
strumentes, eines Stückes Boden, gegen  Nebenstunden bebaute. Der Proletarier 
Abgabe eines Teils des Ertrages oder ge­ hat das alles nicht. Der Manufaktur­
gen Leistung von Arbeit. Der Proletarier  arbeiter lebt fast immer auf dem Lande 
arbeitet mit Produktionsinstrumenten  und in mehr oder weniger patriarcha­
eines anderen für Rechnung dieses an­ lischen Verhältnissen mit seinem Guts­
deren, gegen Empfang eines Teils des  herrn oder Arbeitgeber; der Proletarier 
Ertrages. Der Leibeigene gibt ab, dem  lebt meist in großen Städten und steht 
Proletarier wird abgegeben. Der Leibei­ zu seinem Arbeitgeber in einem reinen 
gene hat eine gesicherte Existenz, der  Geldverhältnis. Der Manufakturarbeiter 
Proletarier hat sie nicht. Der Leibeigene  wird durch die große Industrie aus sein­
steht außerhalb der Konkurrenz, der  en patriarchalischen Verhältnissen 
Proletarier steht in ihr. Der Leibeigene  herausgerissen, verliert den Besitz, den 
befreit sich, entweder indem er in die  er noch hatte, und wird dadurch selbst 
Städte entläuft und dort Handwerker  erst Proletarier.
wird, oder indem er statt Arbeit und 
Produkten Geld an seinen Gutsherrn  . Frage: Was waren die nächsten Fol­
gibt und freier Pächter wird, oder indem  gen der industriellen Revolution und der 
er seinen Feudalherrn verjagt und selbst  Scheidung der Gesellschaft in Bourgeois 
Eigentümer wird, kurz, indem er auf die  und Proletarier?
eine oder die andere Weise in die 
besitzende Klasse und in die Konkurrenz  Antwort: Erstens wurde durch die in­
eintritt. Der Proletarier befreit sich, in­ folge der Maschinenarbeit immer wohl­
dem er die Konkurrenz, das  feiler werdenden Preise der 
Privateigentum und alle Klassenunter­ Industrieerzeugnisse in allen Ländern 
schiede aufhebt. der Welt das alte System der Manufak­
tur oder auf Handarbeit beruhenden In­
. Frage: Wodurch unterscheidet sich  dustrie gänzlich zerstört. Alle 
der Proletarier vom Handwerker?  halbbarbarischen Länder, welche bisher 

  
mehr oder weniger der geschichtlichen  Hände bekam und die bisher 
Entwicklung fremd geblieben waren  herrschenden Klassen, die Aristokratie, 
und deren Industrie bisher auf der Ma­ die Zunftbürger und das beide vertre­
nufaktur beruht hatte, wurden hier­ tende absolute Königtum, verdrängte.
durch mit Gewalt aus ihrer Abschl­
ießung herausgerissen. Sie kauften die  Die Bourgeoisie vernichtete die Macht 
wohlfeileren Waren der Engländer und  der Aristokratie, des Adels, indem sie die 
ließen ihre eigenen Manufakturarbeiter  Majorate oder die Unverkäuflichkeit des 
zugrunde gehen. So sind Länder, welche  Grundbesitzes und alle Adelsvorrechte 
seit Jahrtausenden keinen Fortschritt  aufhob. Sie zerstörte die Macht der 
gemacht haben, z.B. Indien, durch und  Zunftbürger, indem sie alle Zünfte und 
durch revolutioniert worden, und selbst  Handwerksprivilegien aufhob. An die 
China geht jetzt einer Revolution entge­ Stelle beider setzte sie die freie Konkur­
gen. Es ist dahin gekommen, daß eine  renz, d.h. den Zustand der Gesellschaft, 
neue Maschine, die heute in England er­ worin jeder das Recht hat, jeden beliebi­
funden wird, binnen einem Jahre Mil­ gen Industriezweig zu betreiben, und 
lionen von Arbeitern in China außer  worin ihn nichts an dem Betriebe eines 
Brot setzt. Auf diese Weise hat die große  solchen verhindern kann als der Mangel 
Industrie alle Völker der Erde mitein­ des dazu nötigen Kapitals.
ander in Verbindung gesetzt, alle klein­
en Lokalmärkte zum Weltmarkt  Die Einführung der freien Konkurrenz ist 
zusammengeworfen, überall die Zivili­ also die öffentliche Erklärung, daß von 
sation und den Fortschritt vorbereitet  nun an die Mitglieder der Gesellschaft 
und es dahin gebracht, daß alles, was in  nur noch insoweit ungleich sind, als ihre 
den zivilisierten Ländern geschieht, auf  Kapitalien ungleich sind, daß das Kapital 
alle anderen Länder zurückwirken muß.  die entscheidende Macht und damit die 
So daß, wenn jetzt in England oder  Kapitalisten, die Bourgeois, die erste 
Frankreich die Arbeiter sich befreien,  Klasse in der Gesellschaft geworden 
dies in allen anderen Ländern Revolu­ sind. Die freie Konkurrenz ist aber für 
tionen nach sich ziehen muß, welche  den Anfang der großen Industrie not­
früher oder später ebenfalls die Be­ wendig, weil sie der einzige Gesell­
freiung der dortigen Arbeiter herbei­ schaftszustand ist, in dem die große 
führen. Industrie aufkommen kann. Die Bour­
geoisie, nachdem sie so die gesellschaft­
Zweitens hat sie überall, wo die große  liche Macht des Adels und der 
Industrie an die Stelle der Manufaktur  Zunftbürger vernichtet hatte, ver­
trat, die Bourgeoisie, ihren Reichtum  nichtete auch ihre politische Macht. Wie 
und ihre Macht im höchsten Grade ent­ sie sich in der Gesellschaft zur ersten 
wickelt und sie zur ersten Klasse im  Klasse erhoben hatte, proklamierte sie 
Lande gemacht. Die Folge davon war,  sich auch in politischer Form als erste 
daß überall, wo dies geschah, die Bour­ Klasse. Sie tat dies durch die Einführung 
geoisie die politische Macht in ihre  des Repräsentativsystems, welches auf 

  
der bürgerlichen Gleichheit vor dem Ge­ andererseits durch die wachsende 
setz, der gesetzlichen Anerkennung der  Macht des Proletariats eine Revolution 
freien Konkurrenz beruht und in den  der Gesellschaft durch das Proletariat 
europäischen Ländern unter der Form  vor.
der konstitutionellen Monarchie einge­
führt wurde. In diesen konstitutionellen  . Frage: Was waren die weiteren Fol­
Monarchien sind nur diejenigen Wähler,  gen der industriellen Revolution?
welche ein gewisses Kapital besitzen, 
also nur die Bourgeois; diese Bour­ Antwort: Die große Industrie schuf in 
geoiswähler wählen die Deputierten,  der Dampfmaschine und den übrigen 
und diese Bourgeoisdeputierten wäh­ Maschinen die Mittel, die industrielle 
len, vermittels des Rechts der Steuerver­ Produktion in kurzer Zeit und mit wenig 
weigerung, eine Bourgeoisregierung. Kosten ins unendliche zu vermehren. 
Die aus dieser großen Industrie not­
Drittens entwickelte sie überall das Pro­ wendig hervorgehende freie Konkurrenz 
letariat in demselben Maße, wie sie die  nahm bei dieser Leichtigkeit der Produk­
Bourgeoisie entwickelt. In demselben  tion sehr bald einen äußerst heftigen 
Verhältnis, wie die Bourgeois reicher  Charakter an; eine Menge Kapitalisten 
wurden, in demselben Verhältnis wur­ warfen sich auf die Industrie, und in kur­
den die Proletarier zahlreicher. Denn da  zer Zeit wurde mehr produziert, als geb­
die Proletarier nur durch das Kapital  raucht werden konnte. Die Folge davon 
beschäftigt werden können und das  war, daß die fabrizierten Waren nicht 
Kapital sich nur dann vermehrt, wenn es  verkauft werden konnten und daß eine 
Arbeit beschäftigt, so hält die Ver­ sogenannte Handelskrisis eintrat. Die 
mehrung des Proletariats genau Schritt  Fabriken mußten stillstehen, die Fabri­
mit der Vermehrung des Kapitals. Zu  kanten machten Bankerott, und die 
gleicher Zeit zieht sie die Bourgeois so  Arbeiter kamen außer Brot. Das größte 
wie die Proletarier in großen Städten  Elend trat überall ein. Nach einiger Zeit 
zusammen, in denen die Industrie sich  waren die überflüssigen Produkte 
am vorteilhaftesten betreiben läßt, und  verkauft, die Fabriken fingen wieder an 
gibt durch diese Zusammenwerfung  zu arbeiten, der Lohn stieg, und allmäh­
großer Massen auf einen Fleck den Pro­ lich gingen die Geschäfte wieder besser 
letariern das Bewußtsein ihrer Stärke.  als je. Aber nicht lange, so waren wieder 
Ferner, je mehr sie sich entwickelt, je  zuviel Waren produziert, und eine neue 
mehr neue Maschinen erfunden wer­ Krisis trat ein, die gerade wieder densel­
den, welche die Handarbeit verdrängen,  ben Verlauf nahm wie die vorige. So hat 
desto mehr drückt die große Industrie  seit dem Anfang dieses Jahrhunderts 
den Lohn, wie schon gesagt, auf sein  der Zustand der Industrie fortwährend 
Minimum herab und macht dadurch die  zwischen Epochen der Prosperität und 
Lage des Proletariats mehr und mehr  Epochen der Krise geschwankt, und fast 
unerträglich. So bereitet sie einerseits  regelmäßig alle fünf bis sieben Jahre ist 
durch die wachsende Unzufriedenheit,  eine solche Krisis eingetreten, welche 

  
jedesmal mit dem größten Elend der  einen Zustand der Gesellschaft möglich 
Arbeiter, mit allgemeiner revolutionärer  machen, in welchem so viel von allen 
Aufregung und mit der größten Gefahr  Lebensbedürfnissen produziert wird, 
für den ganzen bestehenden Zustand  daß jedes Mitglied der Gesellschaft 
verknüpft war. dadurch in den Stand gesetzt wird, alle 
seine Kräfte und Anlagen in vollständi­
. Frage: Was folgt aus diesen sich re­ ger Freiheit zu entwickeln und zu betäti­
gelmäßig wiederholenden Handelskris­ gen. So daß also gerade diejenige 
en? Eigenschaft der großen Industrie, 
welche in der heutigen Gesellschaft 
Antwort: Erstens: Daß die große Indus­ alles Elend und alle Handelskrisen 
trie, obwohl sie selbst in ihrer ersten  erzeugt, gerade dieselbe ist, welche 
Entwicklungsepoche die freie Konkur­ unter einer anderen gesellschaftlichen 
renz erzeugt hat, jetzt dennoch der  Organisation eben dieses Elend und 
freien Konkurrenz entwachsen ist; daß  diese unglückbereitenden Schwankun­
die Konkurrenz und überhaupt der Be­ gen vernichten wird. So daß also aufs 
trieb der industriellen Produktion durch  klarste bewiesen ist:
einzelne für sie eine Fessel geworden 
ist, welche sie sprengen muß und wird;  . daß von jetzt an alle diese Übel nur 
daß die große Industrie, solange sie auf  der für die Verhältnisse nicht mehr 
dem jetzigen Fuße betrieben wird, sich  passenden Gesellschaftsordnung zuzu­
nur durch eine von sieben zu sieben  schreiben sind und
Jahren sich wiederholende allgemeine 
Verwirrung erhalten kann, welche  . daß die Mittel vorhanden sind, um 
jedesmal die ganze Zivilisation bedroht  durch eine neue Gesellschaftsordnung 
und nicht nur die Proletarier ins Elend  diese Übel gänzlich zu beseitigen.
stürzt, sondern auch eine große Anzahl 
von Bourgeois ruiniert; daß also die  . Frage: Welcher Art wird diese neue 
große Industrie selbst entweder ganz  Gesellschaftsordnung sein müssen?
aufgegeben werden muß, was eine ab­
solute Unmöglichkeit ist; oder daß sie  Antwort: Sie wird vor allen Dingen den 
eine ganz neue Organisation der Gesell­ Betrieb der Industrie und aller Produk­
schaft durchaus notwendig macht, in  tionszweige überhaupt aus den Händen 
welcher nicht mehr einzelne, einander  der einzelnen, einander Konkurrenz 
Konkurrenz machende Fabrikanten, son­ machenden Individuen nehmen und 
dern die ganze Gesellschaft nach einem  dafür alle diese Produktionszweige 
festen Plan und nach den Bedürfnissen  durch die ganze Gesellschaft, d.h. für ge­
aller die industrielle Produktion leitet. meinschaftliche Rechnung, nach ge­
meinschaftlichem Plan und unter 
Zweitens: Daß die große Industrie und  Beteiligung aller Mitglieder der Gesell­
die durch sie möglich gemachte Aus­ schaft, betreiben lassen müssen. Sie 
dehnung der Produktion ins unendliche  wird also die Konkurrenz aufheben und 

  
die Assoziation an ihre Stelle setzen. Da  wurde, welche sich dem damaligen 
nun der Betrieb der Industrie durch ein­ feudalen und Zunfteigentum nicht un­
zelne das Privateigentum zur notwendi­ terordnen ließ, da erzeugte diese, den 
gen Folge hatte und die Konkurrenz  alten Eigentumsverhältnissen entwach­
weiter nichts ist als die Art und Weise  sene Manufaktur eine neue Eigentums­
des Betriebs der Industrie durch einzel­ form, das Privateigentum. Für die 
ne Privateigentümer, so ist das  Manufaktur und für die erste Ent­
Privateigentum vom einzelnen Betrieb  wicklungsstufe der großen Industrie war 
der Industrie und der Konkurrenz nicht  aber keine andere Eigentumsform mög­
zu trennen. Das Privateigentum wird  lich als das Privateigentum, keine andre 
also ebenfalls abgeschafft werden  Gesellschaftsordnung als die auf dem 
müssen, und an seine Stelle wird die ge­ Privateigentum beruhende. Solange 
meinsame Benutzung aller Produk­ nicht so viel produziert werden kann, 
tionsinstrumente und die Verteilung  daß nicht nur für alle genug vorhanden 
aller Produkte nach gemeinsamer  ist, sondern auch noch ein Überschuß 
Übereinkunft oder die sogenannte  von Produkten zur Vermehrung des 
Gütergemeinschaft treten. Die Abschaf­ gesellschaftlichen Kapitals und zur weit­
fung des Privateigentums ist sogar die  eren Ausbildung der Produktivkräfte 
kürzeste und bezeichnendste Zusam­ bleibt, solange muß es immer eine 
menfassung der aus der Entwicklung  herrschende, über die Produktivkräfte 
der Industrie notwendig hervorge­ der Gesellschaft verfügende und eine 
henden Umgestaltung der gesamten  arme, unterdrückte Klasse geben. Wie 
Gesellschaftsordnung und wird daher  diese Klassen beschaffen sein werden, 
mit Recht von den Kommunisten als  wird von der Entwicklungsstufe der 
Hauptforderung hervorgehoben. Produktion abhängen. Das vom Landbau 
abhängige Mittelalter gibt uns den Bar­
. Frage: Die Abschaffung des  on und den Leibeigenen, die Städte des 
Privateigentums war also früher nicht  späteren Mittelalters zeigen uns den 
möglich? Zunftmeister und den Gesellen und Ta­
gelöhner, das siebzehnte Jahrhundert 
Antwort: Nein. Jede Veränderung in der  hat den Manufakturisten und den Man­
gesellschaftlichen Ordnung, jede Um­ ufakturarbeiter, das neunzehnte den 
wälzung der Eigentumsverhältnisse ist  großen Fabrikanten und den Proletarier.
die notwendige Folge der Erzeugung 
neuer Produktivkräfte gewesen, welche  Es ist klar, das bisher die Produktivkräfte 
den alten Eigentumsverhältnissen sich  noch nicht so weit entwickelt waren, 
nicht mehr fügen wollten. Das  daß für alle genug produziert werden 
Privateigentum selbst ist so entstanden.  konnte, und daß das Privateigentum für 
Denn das Privateigentum hat nicht im­ diese Produktivkräfte eine Fessel, eine 
mer existiert, sondern, als gegen das  Schranke geworden war. Jetzt aber, wo 
Ende des Mittelalters in der Manufaktur  durch die Entwicklung der großen In­
eine neue Art der Produktion erschaffen  dustrie erstens Kapitalien und Produk­

  
tivkräfte in einem nie vorher gekannten  Sie sehen aber auch, daß die Ent­
Maße erzeugt und die Mittel vorhanden  wicklung des Proletariats in fast allen 
sind, diese Produktivkräfte in kurzer Zeit  zivilisierten Ländern gewaltsam unter­
ins unendliche zu vermehren; wo  drückt und daß hierdurch von den 
zweitens diese Produktivkräfte in den  Gegnern der Kommunisten auf eine Re­
Händen weniger Bourgeois zusam­ volution mit aller Macht hingearbeitet 
mengedrängt sind, während die große  wird. Wird hierdurch das unterdrückte 
Masse des Volks immer mehr zu Prole­ Proletariat zuletzt in eine Revolution 
tariern wird, während ihre Lage in dem­ hineingejagt, so werden wir Kommu­
selben Maße elender und unerträglicher  nisten dann ebensogut mit der Tat wie 
wird, in welchem die Reichtümer der  jetzt mit dem Wort die Sache der Prole­
Bourgeois sich vermehren; wo drittens  tarier verteidigen.
diese gewaltigen und leicht zu ver­
mehrenden Produktivkräfte so sehr dem  . Frage: Wird die Abschaffung des 
Privateigentum und den Bourgeois über  Privateigentums mit Einem Schlage 
den Kopf gewachsen sind, daß sie jeden  möglich sein?
Augenblick die gewaltsamsten 
Störungen in der gesellschaftlichen Ord­ Antwort: Nein, ebensowenig wie sich 
nung hervorrufen, jetzt erst ist die Auf­ mit einem Schlage die schon be­
hebung des Privateigentums nicht nur  stehenden Produktivkräfte so weit wer­
möglich, sondern sogar durchaus not­ den vervielfältigen lassen, als zur 
wendig geworden. Herstellung der Gemeinschaft nötig ist. 
Die aller Wahrscheinlichkeit nach eintre­
. Frage: Wird die Aufhebung des  tende Revolution des Proletariats wird 
Privateigentums auf friedlichem Wege  also nur allmählich die jetzige Gesell­
möglich sein? schaft umgestalten und erst dann das 
Privateigentum abschaffen können, 
Antwort: Es wäre zu wünschen, daß dies  wenn die dazu nötige Masse von 
geschehen könnte, und die Kommunis­ Produktionsmitteln geschaffen ist.
ten wären gewiß die letzten, die sich 
dagegen auflehnen würden. Die Kom­ . Frage: Welchen Entwicklungsgang 
munisten wissen zu gut, daß alle Ver­ wird diese Revolution nehmen?
schwörungen nicht nur nutzlos, sondern 
sogar schädlich sind. Sie wissen zu gut,  Antwort: Sie wird vor allen Dingen eine 
daß Revolutionen nicht absichtlich und  demokratische Staatsverfassung und 
willkürlich gemacht werden, sondern  damit direkt oder indirekt die politische 
daß sie überall und zu jeder Zeit die not­ Herrschaft des Proletariats herstellen. 
wendige Folge von Umständen waren,  Direkt in England, wo die Proletarier 
welche von dem Willen und der Leitung  schon die Majorität des Volks aus­
einzelner Parteien und ganzer Klassen  machen. Indirekt in Frankreich und 
durchaus unabhängig sind. Deutschland, wo die Majorität des 
Volkes nicht nur aus Proletariern, son­

  
dern auch aus kleinen Bauern und Bür­ gütern, Fabriken und Werkstätten, 
gern besteht, welche eben erst im Über­ wodurch die Konkurrenz der Arbeiter 
gang ins Proletariat begriffen sind und  unter sich beseitigt und die Fabrikanten, 
in allen ihren politischen Interessen  solange sie noch bestehen, genötigt 
mehr und mehr vom Proletariat ab­ werden, denselben erhöhten Lohn zu 
hängig werden und sich daher bald den  zahlen wie der Staat.
Forderungen des Proletariats fügen 
müssen. Dies wird vielleicht einen  . Gleicher Arbeitszwang für alle Mit­
zweiten Kampf kosten, der aber nur mit  glieder der Gesellschaft bis zur voll­
dem Siege des Proletariats endigen  ständigen Aufhebung des 
kann. Privateigentums. Bildung industrieller 
Armeen, besonders für die Agrikultur.
Die Demokratie würde dem Proletariat 
ganz nutzlos sein, wenn sie nicht sofort  . Zentralisierung des Kreditsystems 
als Mittel zur Durchsetzung weiterer,  und Geldhandels in den Händen des 
direkt das Privateigentum angreifender  Staats durch eine Nationalbank mit 
und die Existenz des Proletariats sicher­ Staatskapital und Unterdrückung aller 
stellender Maßregeln benutzt würde.  Privatbanken und Bankiers.
Die hauptsächlichsten dieser Maßre­
geln, wie sie sich schon jetzt als not­ . Vermehrung der Nationalfabriken, 
wendige Folgen der bestehenden  Werkstätten, Eisenbahnen und Schiffe, 
Verhältnisse ergeben, sind folgende: Urbarmachung aller Ländereien und 
Verbesserung der schon urbar gemach­
. Beschränkung des Privateigentums  ten, in demselben Verhältnis, in wel­
durch Progressivsteuern, starke Erb­ chem sich die der Nation zur Verfügung 
schaftssteuern, Abschaffung der Erb­ stehenden Kapitalien und Arbeiter ver­
schaft der Seitenlinien (Brüder, Neffen  mehren.
etc.), Zwangsanleihen pp.
. Erziehung sämtlicher Kinder, von dem 
. Allmähliche Expropriation der  Augenblicke an, wo sie der ersten müt­
Grundeigentümer, Fabrikanten, Eisen­ terlichen Pflege entbehren können, in 
bahnbesitzer und Schiffsreeder, teils  Nationalanstalten und auf Nationalkos­
durch Konkurrenz der Staatsindustrie,  ten. Erziehung und Fabrikation zusam­
teils direkt gegen Entschädigung in As­ men.
signaten ().
. Errichtung großer Paläste auf den Na­
. Konfiskation der Güter aller Emi­ tionalgütern als gemeinschaftliche 
granten und Rebellen gegen die Ma­ Wohnungen für Gemeinden von Staats­
jorität des Volkes. bürgern, welche sowohl Industrie wie 
Ackerbau treiben und die Vorteile so­
. Organisation der Arbeit oder Beschäf­ wohl des städtischen wie des 
tigung der Proletarier auf den National­ Landlebens in sich vereinigen, ohne die 

  
Einseitigkeiten und Nachteile beider  . Frage: Wird diese Revolution in 
Lebensweisen zu teilen. einem einzigen Lande allein vor sich ge­
hen können?
. Zerstörung aller ungesunden und 
schlecht gebauten Wohnungen und  Antwort: Nein. Die große Industrie hat 
Stadtviertel. schon dadurch, daß sie den Weltmarkt 
geschaffen hat, alle Völker der Erde, und 
. Gleiches Erbrecht für uneheliche wie  namentlich die zivilisierten, in eine sol­
für eheliche Kinder. che Verbindung miteinander gebracht, 
daß jedes einzelne Volk davon abhängig 
. Konzentration alles Transportwesens  ist, was bei einem andern geschieht. Sie 
in den Händen der Nation. hat ferner in allen zivilisierten Ländern 
die gesellschaftliche Entwicklung so 
Alle diese Maßregeln können natürlich  weit gleichgemacht, daß in allen diesen 
nicht mit einem Male durchgeführt  Ländern Bourgeoisie und Proletariat die 
werden. Aber die eine wird immer die  beiden entscheidenden Klassen der 
andre nach sich ziehen. Ist einmal der  Gesellschaft, der Kampf zwischen 
erste radikale Angriff gegen das  beiden der Hauptkampf des Tages ge­
Privateigentum geschehen, so wird das  worden. Die kommunistische Revolution 
Proletariat sich gezwungen sehen, im­ wird daher keine bloß nationale, sie 
mer weiter zu gehen, immer mehr alles  wird eine in allen zivilisierten Ländern, 
Kapital, allen Ackerbau, alle Industrie,  d.h. wenigstens in England, Amerika, 
allen Transport, allen Austausch in den  Frankreich und Deutschland gleichzeitig 
Händen des Staates zu konzentrieren.  vor sich gehende Revolution sein. Sie 
Dahin arbeiten alle diese Maßregeln;  wird sich in jedem dieser Länder rascher 
und sie werden genau in demselben  oder langsamer entwickeln, je nachdem 
Verhältnis ausführbar werden und ihre  das eine oder das andre Land eine aus­
zentralisierenden Konsequenzen ent­ gebildetere Industrie, einen größeren 
wickeln, in welchem die Produktivkräfte  Reichtum, eine bedeutendere Masse von 
des Landes durch die Arbeit des Prole­ Produktivkräften besitzt. Sie wird daher 
tariats vervielfältigt werden. Endlich,  in Deutschland am langsamsten und 
wenn alles Kapital, alle Produktion und  schwierigsten, in England am 
aller Austausch in den Händen der Na­ raschesten und leichtesten 
tion zusammengedrängt sind, ist das  durchzuführen sein. Sie wird auf die 
Privateigentum von selbst weggefallen,  übrigen Länder der Welt ebenfalls eine 
das Geld überflüssig geworden und die  bedeutende Rückwirkung ausüben und 
Produktion so weit vermehrt und die  ihre bisherige Entwicklungsweise gänz­
Menschen so weit verändert, daß auch  lich verändern und sehr beschleunigen. 
die letzten Verkehrsformen der alten  Sie ist eine universelle Revolution und 
Gesellschaft fallen können. wird daher auch ein universelles Terrain 
haben.

  
. Frage: Was werden die Folgen der  große Industrie unserer Tage. Diese Ent­
schließlichen Beseitigung des  wicklung der Industrie wird der Gesell­
Privateigentums sein? schaft eine hinreichende Masse von 
Produkten zur Verfügung stellen, um 
Antwort: Dadurch, daß die Gesellschaft  damit die Bedürfnisse aller zu befriedi­
die Benutzung sämtlicher Produktiv­ gen. Ebenso wird der Ackerbau, der auch 
kräfte und Verkehrsmittel sowie den  durch den Druck des Privateigentums 
Austausch und die Verteilung der  und der Parzellierung daran verhindert 
Produkte den Händen der Privatkapita­ wird, sich die schon gemachten 
listen entnimmt und nach einem aus  Verbesserungen und wissenschaftlichen 
den vorhandenen Mitteln und den  Entwicklungen anzueignen, einen ganz 
Bedürfnissen der ganzen Gesellschaft  neuen Aufschwung nehmen und der 
sich ergebenden Plan verwaltet, werden  Gesellschaft eine vollständig hin­
vor allen Dingen alle die schlimmen Fol­ reichende Menge von Produkten zur 
gen beseitigt, welche jetzt noch mit  Verfügung stellen.
dem Betrieb der großen Industrie 
verknüpft sind. Die Krisen fallen weg;  Auf diese Weise wird die Gesellschaft 
die ausgedehnte Produktion, welche für  Produkte genug hervorbringen, um die 
die jetzige Ordnung der Gesellschaft  Verteilung so einrichten zu können, daß 
eine Überproduktion und eine so  die Bedürfnisse aller Mitglieder be­
mächtige Ursache des Elends ist, wird  friedigt werden. Die Trennung der 
dann nicht einmal hinreichen und noch  Gesellschaft in verschiedene, einander 
viel weiter ausgedehnt werden müssen.  entgegengesetzte Klassen wird hiermit 
Statt Elend herbeizuführen, wird die  überflüssig. Sie wird aber nicht nur 
Überproduktion über die nächsten  überflüssig, sie ist sogar unverträglich 
Bedürfnisse der Gesellschaft hinaus die  mit der neuen Gesellschaftsordnung. 
Befriedigung der Bedürfnisse aller si­ Die Existenz der Klassen ist hervor­
cherstellen, neue Bedürfnisse und  gegangen aus der Teilung der Arbeit, 
zugleich die Mittel, sie zu befriedigen,  und die Teilung der Arbeit in ihrer bis­
erzeugen. herigen Weise fällt gänzlich weg. Denn 
um die industrielle und Ackerbau­
Sie wird die Bedingung und Veranlas­ produktion auf die geschilderte Höhe zu 
sung neuer Fortschritte sein, sie wird  bringen, genügen die mechanischen 
diese Fortschritte zustande bringen,  und chemischen Hilfsmittel nicht allein; 
ohne daß dadurch, wie bisher jedesmal,  die Fähigkeiten der diese Hilfsmittel in 
die Gesellschaftsordnung in Verwirrung  Bewegung setzenden Menschen 
gebracht werde. Die große Industrie, be­ müssen ebenfalls in entsprechendem 
freit von dem Druck des  Maße entwickelt sein. Ebenso wie die 
Privateigentums, wird sich in einer Aus­ Bauern und Manufakturarbeiter des 
dehnung entwickeln, gegen die ihre jet­ vorigen Jahrhunderts ihre ganze Lebens­
zige Ausbildung ebenso kleinlich  weise veränderten und selbst ganz an­
erscheint wie die Manufaktur gegen die  dere Menschen wurden, als sie in die 

  
große Industrie hineingerissen wurden,  zelnen aufdrückt. Auf diese Weise wird 
ebenso wird der gemeinsame Betrieb  die kommunistisch organisierte Gesell­
der Produktion durch die ganze Gesell­ schaft ihren Mitgliedern Gelegenheit 
schaft und die daraus folgende neue  geben, ihre allseitig entwickelten Anla­
Entwicklung der Produktion ganz an­ gen allseitig zu betätigen. Damit aber 
dere Menschen bedürfen und auch  verschwinden notwendig auch die ver­
erzeugen. Der gemeinsame Betrieb der  schiedenen Klassen. So daß die kom­
Produktion kann nicht durch Menschen  munistisch organisierte Gesellschaft 
geschehen wie die heutigen, deren jeder  einerseits mit dem Bestand der Klassen 
einem einzigen Produktionszweig un­ unverträglich ist und andrerseits die 
tergeordnet, an ihn gekettet, von ihm  Herstellung dieser Gesellschaft selbst 
ausgebeutet ist, deren jeder nur eine  die Mittel bietet, diese Klassenunter­
seiner Anlagen auf Kosten aller anderen  schiede aufzuheben.
entwickelt hat, nur einen Zweig oder 
nur den Zweig eines Zweiges der Ge­ Es geht hieraus hervor, daß der Gegen­
samtproduktion kennt. satz zwischen Stadt und Land ebenfalls 
verschwinden wird. Der Betrieb des 
Schon die jetzige Industrie kann solche  Ackerbaues und der Industrie durch 
Menschen immer weniger gebrauchen.  dieselben Menschen, statt durch zwei 
Die gemeinsam und planmäßig von der  verschiedene Klassen, ist schon aus 
ganzen Gesellschaft betriebene Indus­ ganz materiellen Ursachen eine not­
trie setzt vollends Menschen voraus,  wendige Bedingung der kommunis­
deren Anlagen nach allen Seiten hin  tischen Assoziation. Die Zersplitterung 
entwickelt sind, die imstande sind, das  der ackerbauenden Bevölkerung auf 
gesamte System der Produktion zu  dem Lande, neben der Zusammen­
überschauen. Die durch die Maschinen  drängung der industriellen in den 
schon jetzt untergrabene Teilung der  großen Städten, ist ein Zustand, der nur 
Arbeit, die den einen zum Bauern, den  einer noch unentwickelten Stufe des 
anderen zum Schuster, den dritten zum  Ackerbaues und der Industrie entspricht, 
Fabrikarbeiter, den vierten zum Börsen­ ein Hindernis aller weiteren Entwick­
spekulanten macht, wird also gänzlich  lung, das schon jetzt sehr fühlbar wird.
verschwinden. Die Erziehung wird die 
jungen Leute das ganze System der  Die allgemeine Assoziation aller Gesell­
Produktion rasch durchmachen lassen  schaftsmitglieder zur gemeinsamen und 
können, sie wird sie in Stand setzen, der  planmäßigen Ausbeutung der Produk­
Reihe nach von einem zum andern  tionskräfte, die Ausdehnung der Produk­
Produktionszweig überzugehen, je  tion in einem Grade, daß sie die 
nachdem die Bedürfnisse der Gesell­ Bedürfnisse aller befriedigen wird, das 
schaft oder ihre eigenen Neigungen sie  Aufhören des Zustandes, in dem die 
dazu veranlassen. Sie wird ihnen also  Bedürfnisse der einen auf Kosten der 
den einseitigen Charakter nehmen, den  andern befriedigt werden, die gänzliche 
die jetzige Teilung der Arbeit jedem ein­ Vernichtung der Klassen und ihrer Ge­

  
gensätze, die allseitige Entwickelung  . Frage: Wie wird die kommunistische 
der Fähigkeiten aller Gesellschaftsmit­ Organisation sich zu den bestehenden 
glieder durch die Beseitigung der bis­ Nationalitäten verhalten?
herigen Teilung der Arbeit, durch die in­
dustrielle Erziehung, durch den Wechsel  ­ bleibt
der Tätigkeit, durch die Teilnahme aller 
an den durch alle erzeugten Genüssen,  . Frage: Wie wird sie sich zu den be­
durch die Verschmelzung von Stadt und  stehenden Religionen verhalten?
Land ­ das sind die Hauptresultate der 
Abschaffung des Privateigentums. ­ bleibt

. Frage: Welchen Einfluß wird die kom­ . Frage: Wie unterscheiden sich die 
munistische Gesellschaftsordnung auf  Kommunisten von den Sozialisten?
die Familie ausüben?
Antwort: Die sogenannten Sozialisten 
Antwort: Sie wird das Verhältnis der  teilen sich in drei Klassen. Die erste 
beiden Geschlechter zu einem reinen  Klasse besteht aus Anhängern der 
Privatverhältnis machen, welches nur  feudalen und patriarchalischen Gesell­
die beteiligten Personen angeht und  schaft, welche durch die große Industrie, 
worin sich die Gesellschaft nicht zu  den Welthandel und die durch beide 
mischen hat. Sie kann dies, da sie das  geschaffene Bourgeoisgesellschaft ver­
Privateigentum beseitigt und die Kinder  nichtet worden ist und noch täglich ver­
gemeinschaftlich erzieht und dadurch  nichtet wird. Diese Klasse zieht aus den 
die beiden Grundlagen der bisherigen  Übeln der jetzigen Gesellschaft den 
Ehe, die Abhängigkeit des Weibes vom  Schluß, daß die feudale und patriarchal­
Mann und der Kinder von den Eltern  ische Gesellschaft wiederhergestellt 
vermittelst des Privateigentums, ver­ werden müsse, weil sie von diesen 
nichtet. Hierin liegt auch die Antwort  Übeln frei war. Alle ihre Vorschläge ge­
auf das Geschrei hochmoralischer  hen auf graden oder krummen Wegen 
Spießbürger gegen kommunistische  diesem Ziele zu. Diese Klasse reak­
Weibergemeinschaft. Die Weiberge­ tionärer Sozialisten wird trotz ihrer an­
meinschaft ist ein Verhältnis, was ganz  geblichen Teilnahme und heißen Tränen 
der bürgerlichen Gesellschaft angehört  für das Elend des Proletariats dennoch 
und heutzutage in der Prostitution voll­ stets von den Kommunisten energisch 
ständig besteht. Die Prostitution beruht  angegriffen werden, denn
aber auf dem Privateigentum und fällt 
mit ihm. Die kommunistische Organisa­ . erstrebt sie etwas rein unmögliches;
tion also, statt die Weibergemeinschaft 
einzuführen, hebt sie vielmehr auf. . sucht sie die Herrschaft der Aris­
tokratie, der Zunftmeister und Manu­
fakturisten mit ihrem Gefolge von 
absoluten oder feudalen Königen, 

  
Beamten, Soldaten und Pfaffen herzu­ einen Teil der in Frage [] angegebenen 
stellen, eine Gesellschaft, die zwar von  Maßregeln wollen, aber nicht als Über­
den Übelständen der jetzigen Gesell­ gangsmittel zum Kommunismus, son­
schaft frei war, dafür aber wenigstens  dern als Maßregeln, welche hinreichend 
ebensoviel andere Übel mit sich führte  sind, um das Elend aufzuheben und die 
und nicht einmal die Aussicht auf die  Übel der jetzigen Gesellschaft ver­
Befreiung der unterdrückten Arbeiter  schwinden zu machen. Diese demokra­
durch eine kommunistische Organisa­ tischen Sozialisten sind entweder Pro­
tion darbot; letarier, die über die Bedingungen der 
Befreiung ihrer Klasse noch nicht hin­
. kehrt sie ihre wirklichen Absichten  reichend aufgeklärt sind, oder sie sind 
jedesmal heraus, wenn das Proletariat  Repräsentanten der Kleinbürger, einer 
revolutionär und kommunistisch wird,  Klasse, welche bis zur Erringung der De­
wo sie sich dann sogleich mit der Bour­ mokratie und der aus ihr hervorge­
geoisie gegen die Proletarier verbündet. henden sozialistischen Maßregeln in 
vieler Beziehung dasselbe Interesse 
Die zweite Klasse besteht aus An­ haben wie die Proletarier. Die Kommu­
hängern der jetzigen Gesellschaft,  nisten werden deshalb in den Mo­
welchen die aus dieser notwendig her­ menten der Handlung sich mit diesen 
vorgehenden Übel Befürchtungen für  demokratischen Sozialisten zu ver­
den Bestand dieser Gesellschaft erweckt  ständigen und überhaupt mit ihnen für 
haben. Sie streben also danach, die jet­ den Augenblick möglichst gemeinsame 
zige Gesellschaft beizubehalten, aber  Politik zu befolgen haben, sofern diese 
die mit ihr verbundenen Übel zu beseiti­ Sozialisten nicht in den Dienst der 
gen. Zu diesem Zweck schlagen die  herrschenden Bourgeoisie treten und 
einen bloße Wohltätigkeitsmaßregeln  die Kommunisten angreifen. Daß diese 
vor, die anderen großartige Reform­ gemeinsame Handlungsweise die 
systeme, welche unter dem Vorwand,  Diskussion der Differenzen mit ihnen 
die Gesellschaft zu reorganisieren, die  nicht ausschließt, ist klar.
Grundlagen der jetzigen Gesellschaft 
und damit die jetzige Gesellschaft  . Frage: Wie verhalten sich die Kom­
beibehalten wollen. Diese Bourgeois­ munisten zu den übrigen politischen 
sozialisten werden ebenfalls von den  Parteien unsrer Zeit?
Kommunisten fortwährend bekämpft 
werden müssen, denn sie arbeiten für  Antwort: Dies Verhältnis ist verschieden 
die Feinde der Kommunisten und vertei­ in den verschiedenen Ländern. ­ In Eng­
digen die Gesellschaft, welche die Kom­ land, Frankreich und Belgien, wo die 
munisten gerade stürzen wollen. Bourgeoisie herrscht, haben die Kom­
munisten vorderhand noch ein gemein­
Die dritte Klasse endlich besteht aus de­ sames Interesse mit den verschiedenen 
mokratischen Sozialisten, welche auf  demokratischen Parteien, und zwar ein 
demselben Wege wie die Kommunisten  um so größeres, je mehr die De­

  
mokraten sich in den jetzt überall von  stürzen. Die Kommunisten müssen also, 
ihnen vertretenen sozialistischen  gegenüber den Regierungen, stets für 
Maßregeln dem Ziele der Kommunisten  die liberalen Bourgeois Partei ergreifen 
nähern, d.h., je deutlicher und bestimm­ und sich nur davor hüten, die Selbst­
ter sie die Interessen des Proletariats  täuschungen der Bourgeois zu teilen 
vertreten und je mehr sie sich auf das  oder ihren verführerischen Versicher­
Proletariat stützen. In England z.B.  ungen von den heilsamen Folgen des 
stehen die aus Arbeitern bestehenden  Siegs der Bourgeoisie für das Proletariat 
Chartisten den Kommunisten unendlich  Glauben zu schenken. Die einzigen 
näher als die demokratischen Kleinbür­ Vorteile, welche der Sieg der Bourgeoisie 
ger oder sogenannten Radikalen. den Kommunisten bringen wird, werden 
bestehen: . in verschiedenen Konzes­
In Amerika, wo die demokratische Ver­ sionen, welche den Kommunisten die 
fassung eingeführt ist, werden die Kom­ Verteidigung, Diskussion und Verbreit­
munisten sich mit der Partei halten  ung ihrer Grundsätze und damit die Ver­
müssen, welche diese Verfassung gegen  einigung des Proletariats zu einer eng 
die Bourgeoisie wenden und im In­ verbündeten, kampfbereiten und orga­
teresse des Proletariats benutzen will,  nisierten Klasse erleichtern; und . in 
d.h. mit den agrarischen Nationalre­ der Gewißheit, daß von dem Tage, wo 
formers. die absoluten Regierungen fallen, der 
Kampf zwischen Bourgeois und Prole­
In der Schweiz sind die Radikalen, ob­ tariern an die Reihe kommt. Von diesem 
wohl selbst eine noch sehr gemischte  Tage an wird die Parteipolitik der Kom­
Partei, dennoch die einzigen, mit  munisten dieselbe sein wie in den 
welchen die Kommunisten sich ein­ Ländern, wo die Bourgeoisie jetzt schon 
lassen können, und unter diesen  herrscht.
Radikalen sind wieder die waadtländi­
schen und Genfer die am weitesten 
fortgeschrittenen.

In Deutschland endlich steht der 
entscheidende Kampf zwischen der 
Bourgeoisie und der absoluten Mo­
narchie erst bevor. Da aber die Kom­ Geschrieben Ende Oktober bis Novem­
munisten nicht eher auf den ent­ ber .
scheidenden Kampf zwischen ihnen 
selbst und der Bourgeoisie rechnen  Nach der Handschrift.
können, als bis die Bourgeoisie herrscht, 
so ist es das Interesse der Kommu­
nisten, die Bourgeois sobald als möglich 
an die Herrschaft bringen zu helfen, um 
sie sobald wie möglich wieder zu 

  
Notizen 

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