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Erörterung zum Thema: „Flüchtlinge: Nur leichte Öffnung des Arbeitsmarktes

geplant“

Der Zeitungsbericht „Flüchtlinge: Nur leichte Öffnung des Arbeitsmarktes geplant“, der am
25. April 2016 in der Tageszeitung „Der Standard“ veröffentlicht wurde, ist von Elke
Pramersberger verfasst worden. Die Quintessenz des Berichts ist, dass die
Interessensvertretung von der Regierung fordert, dass Asylwerberinnen und Asylwerber in
Zukunft einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen dürfen, da es ihnen derzeit nur erlaubt
ist, Saisonarbeiten im landwirtschaftlichen oder touristischen Sektor zu verrichten.

Die Sozialpartner fordern eine schnellere und bessere Integration von Flüchtlingen in den
Arbeitsmarkt seitens der Regierung. Vorschläge wie zum Beispiel einen Arbeitsplatz einem
Asylwerbenden zu geben, wenn dieser binnen sechs Monaten noch keinem EWR-Bürger in
Anspruch genommen wird, lehnt diese ab.

Trotz Konjunkturwachstums und Zuwanderung herrscht ein Fachkräftemangel, der, laut


Helmstein, auf die fehlende Integration der Flüchtlinge zurückzuführen ist. Migranten dürfen
nämlich – wie bereits erwähnt – nur Saisonarbeiten in Tourismus und Landwirtschaft
nachgehen.

Deswegen sieht Neumayer, IV-Generalsekretär, den Wirtschaftsstandort Österreich in Gefahr,


da die Betriebe wegen des Konjunkturwachstums Fachkräfte suchen, aber aufgrund des
Mangels keine finden. Er fordert eine kraftvolle Politik, damit die Wirtschaft, die
Bildungspolitik und das Vertrauen in das Land nicht durch Beschlüsse wie die teilweise
Deaktivierung des Brenners gefährdet werden.

So wäre es nötig, qualifizierte Migranten die Möglichkeit zu geben, deren Potenzial und
Fachwissen nutzbar zu machen, da es in den Ländern der Schutzberechtigten sicherlich auch
medizinisches Personal und Lehrer gibt. Diese könnten dann nicht nur die Asylwerberinnen
und Asylwerber betreuen und versorgen, sondern ihnen darüber hinaus unsere Werte und
Traditionen näher bringen.

Flüchtlinge, die es bis nach Österreich geschafft haben, mussten oft ihr gesamtes Hab und Gut
zurück lassen und Unmengen an Geld für die Schlepperbanden bezahlen. Dies, verbunden mit
der Tatsache, dass sie nicht in Österreich arbeiten dürfen, macht viele finanziell abhängig von
meist materieller Hilfe, ganz zu schweigen von der psychischen Verfassung, die dringend
einer professionellen Unterstützung bedarf.
Wenn Asylwerberinnen und Asylwerber die Chance auf Arbeit gegeben wird, kann der Staat
einerseits von deren Steuerleistungen profitieren, aber andererseits auch durch die damit
verbundene Integration. Menschen, die arbeiten, zahlen Steuern, aber nur, wenn sie einer
Beschäftigung nachgehen. Ansonsten kosten sie den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern viel
Geld. Dies ist in der heutigen Gesellschaft, obwohl der Westen noch eine wirtschaftlich
bessere Ausgangslage hat als der Rest der Welt, eine extrem belastende Situation. Denn
einerseits hat die einheimische Bevölkerung meistens kein Verständnis dafür, dass die
anerkannte Flüchtlinge genau so viel Geld bekommen wie die Mindestpensionistinnen und –
pensionisten, da die vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg unsere Länder wieder aufgebaut
haben, die Migrantinnen und Migranten aber nicht. Wenn sich die Regierung schon querstellt,
dann sollten sie sich zumindest gemeinnützig betätigen und auf alle Fälle die deutsche
Sprache erlernen müssen.

Jedoch müssten die Flüchtlinge auch arbeiten dürfen, weil die Steuereinnahmen, die durch sie
lukriert werden, könnten somit reinvestiert werden, um alle zu integrieren und vor allem um
eine ausgezeichnete Bildung für deren Nachkommen zu gewährleisten, denn eine gute
(Aus-)Bildung kann eine Brücke zur gewünschten Integration bauen, denn dadurch wird die
Skepsis, die Einheimische des Öfteren vor den Einwanderinnen und Einwanderern haben,
unerheblich.

Ein weiterer Punkt, außer der Integration durch Sprache und Arbeit, ist, dass sich keine
Parallelgesellschaften bilden können, weil die ausländischen Menschen mit den
Einheimischen Hand in Hand leben. So werden ihnen auch Werte und Traditionen vermittelt
und damit wird ihnen vielleicht nicht nur Integration, sondern auch Inklusion gewährleistet.
Auf den ersten Blick scheint das zwar nur wichtig für die Menschen in Österreich, aber wirft
man einen genaueren darauf, so profitierten auf die Unternehmer davon, denn oftmals haben
Flüchtlinge eine andere Einstellung zur Arbeit wie Einheimische. Manchmal kommen sie
überhaupt nicht zur Arbeit oder arbeiten nur das Pensum, das sie brauchen, um zu überleben.
Die andere Seite der Medaille ist aber auch, dass der Rassismus dadurch obsolet wird, da die
Einheimischen durch das Zusammenarbeiten und die daraus resultierende Kommunikation
mehr von der anderen Kultur der vormals Fremden erfahren. Vielleicht hört hier auch die
leidige Frage über das Kopftuch oder die islamische Religionsgemeinschaft auf, denn im
Grunde sind wir im Westen alle Christen und die Zuwanderinnen und Zuwanderer Muslime.
Beide Religionen sind abrahamitische Glaubensgemeinschaften.
Es müsste aber auch ein anderer Schritt unternommen werden: Flüchtlinge, die in ihrem
Heimatland studiert haben, sollte zumindest ein Teil ihres Studiums angerechnet werden,
denn vor allem technische Studien müssten doch gleich sein, denn ein Computer funktioniert
da wie dort gleich. Anders verhält es sich vielleicht bei medizinischen und didaktischen
Studien, aber hier könnte man doch versuchen, sie mit einer Nachschulung auf westliche
Standards zu bringen. Denn diese Fachkräfte würden mit Sicherheit schnell integriert werden
wollen und könnten somit einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass sich bildungsfernere
Schichten ebenfalls integrieren, da sie deren Muttersprache sprechen. Auch hier könnten
wieder Brücken gebaut werden, von denen nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die
Wirtschaft profitieren kann.

Die Kehrseite der Medaille sind aber auch die Ängste der Bevölkerung, der Einheimischen:
Heutzutage ist die Arbeitslosenquote so hoch wie nie zuvor. Sollte also die Regierung
beschließen, dass Flüchtlinge arbeiten dürfen oder müssen, so könnte es sein, dass die
bildungsferneren Wählerinnen und Wähler verloren, da diese oft mit Existenzängsten und –
sorgen konfrontiert sind. Sie glauben, dass ihnen die Asylwerberinnen und –werber ihre
Berufe streitig machen könnten, da diese vielleicht unter dem Mindestlohn arbeiten würden
und sie somit auf der Straße ständen. Dies könnte eventuell Rassismus schüren und somit
wird die Gefahr der Anschläge auf Asylantenheime größer, denn die Österreicherinnen und
Österreicher könnten rebellieren. Dies wiederum gibt dem Rechtspopulismus mehr Chancen,
sich weiter in die Köpfe der Menschen zu bohren.

Meiner Meinung nach sollten Flüchtlinge arbeiten dürfen, aber vielleicht in einem ersten
Schritt erst gemeinnütziger Arbeit nachgehen dürfen, da man so eine Erlaubnis mit „Maß und
Ziel“ einführen müsste, denn somit ist die Chance geringer, dass die Einheimischen
überfordert werden. Zwar gibt es einen Fachkräftemangel, aber man sollte doch vorher darauf
schauen, dass die für die Bevölkerung Fremden vorher Deutsch lernen, sich an die
Gepflogenheiten des neuen Landes gewöhnen, um sie dann in einem letzteren Schritt in die
Arbeitswelt einzuführen.

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