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Herausgeberin
Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und
Mann EBG
Fachbereich Gleichstellung in der Familie
www.gleichstellung-schweiz.ch
Projektleitung
Dr. phil. Ursula Thomet
Text
lic. phil. Katharina Belser, Ilanz
Redaktion
Erika Linder, www.linder-kom.ch
Gestaltung
Marion Gonzalez, www.teamschneider.ch
Übersetzung
Catherine Kugler, Thônex
Fotos
Jörg Brandt, Winterthur
Vertrieb
BBL, Vertrieb Publikationen, CH-3003 Bern
www.bundespublikationen.admin.ch
Bestellnummer
301.801.d
2
ken n en u n d a n erken n en
«Entwicklung ist nicht nur eine
Frage von steigendem Einkommen,
Bildung, Gesundheit, Selbstbe-
stimmung und sauberer Umwelt,
ebenso wichtig ist die Sorge für
andere (Care). Das Wesentliche an
der Sorge für andere sind die
menschlichen Bindungen, die damit
aufgebaut und gepflegt werden.
Die Sorgearbeit, auch Reproduk-
tionsarbeit genannt, ist zudem
unerlässlich für eine nachhaltige
Wirtschaft.».
(United Nations Development
Programme 1999)
A n reg u n ge n
A rbeitstei l u n g : W er über n immt wie vie l Impulse für Arbeitgebende
B etre u u n gsarbeit ? Best practices
Die Wah l freiheit ist begre n zt. Seiten 31 bis 33
Das spie lt ein e R o l le
Einkommen | familienergänzende Angebote | flexible Arbeits-
zeiten | berufliche Ambitionen | Unterstützung durch Angehörige M ehr I n f o rmati o n e n
und Freiwillige
Seiten 17 bis 21 E r l äu ter u n ge n
Begriffe, Definitionen und Methoden
Seite 34
W er vie l gibt, k a n n vie l gewi n n e n , aber au ch
ver l iere n . V erweise
Die Nachtei l e u n bezah lter C are- Arbeit Verweise und Quellenangaben
Geringere Chancen auf dem Arbeitsmarkt | fehlende Anerken- Seite 35
nung der Qualifikationen | unzureichende soziale Absicherung |
weniger Ausbildungs-Optionen | Rollenzementierung | Armuts- Literat u r
risiko Literaturverzeichnis
Seiten 22 bis 25 Seiten 36 bis 38
N otfa ll C are -A rbeit ?
6
Dimensi o nen
V ier F ü n fte l d er C are - A rbeit wir d u n bezah lt Unbezahlte Care-Arbeit: ein Wert von über 80 Milliarden
ge l eistet – vo rwiege n d für Ki n d er . Franken
Der weitaus grösste Teil der gesamten Care-Arbeit in der Schweiz,
I n S tunden und Franken die unbezahlte Care-Arbeit, wird in vielen ökonomischen Berech-
Das Ausmass der bezahlten und unbezahlten Care-Arbeit nungen und gesellschaftlichen Überlegungen nicht berücksichtigt.
für Kinder und Erwachsene Weil unbezahlte Arbeit nicht über den Markt vermittelt wird und
dafür keine Löhne festgelegt werden, muss die Berechnung ihres
In der Schweiz werden jährlich rund 16 Mia. Arbeitsstunden ge- monetären Wertes auf Umwegen erfolgen. Dazu wird die aufge-
leistet, der grössere Teil davon, nämlich 8.7 Mia. sind unbezahlt.1 wendete Zeit zu marktüblichen Löhnen für die entsprechende Tä-
tigkeit veranschlagt (Bundesamt für Statistik BFS 2006).2
Insgesamt rund 2.8 Mia. Arbeitsstunden werden für die Betreuung Berechnet man den Wert der unbezahlten Arbeit, dann ergeben
von Kindern und Erwachsenen aufgewendet. Vier Fünftel davon sich allein für privat geleistete direkte Betreuungsarbeit (vgl. Be-
macht die unbezahlte Betreuungsarbeit für Kinder und pflege- griffserläuterung S. 28) für Kinder und Erwachsene Arbeitskosten 3
bedürftige Erwachsene in Familien aus, konkret sind dies 2.3 Mia. von jährlich über 80 Milliarden Franken.4 Das entspricht etwa den
Arbeitsstunden. Davon wiederum entfallen 2.1 Mia. Stunden (über gesamten jährlichen Arbeitskosten in Baugewerbe und Handel.5
90%) auf die Kinderbetreuung. Rechnet man die indirekte Care-Arbeit dazu, dann sind es rund 100
Milliarden Franken, was etwa den Arbeitskosten des gesamten
> Fast ein Fünftel aller in der Schweiz geleisteten Arbeit zweiten Sektors (Industrie und Gewerbe) pro Jahr entspricht.
ist – bezahlte und unbezahlte – Care-Arbeit.
> Vier Fünftel aller Care-Arbeit wird unbezahlt geleistet, Müsste einer vierköpfigen Familie die kinderbedingte Haus- und
92% davon für Kinder. Familienarbeit, also die direkte und indirekte Betreuungsarbeit, zu
Marktlöhnen bezahlt werden, würden dafür rund Fr. 5900.– pro
Monat fällig: Die unbezahlte Arbeit der Mutter schlägt mit Fr. 4223.–,
die des Vaters mit 1685.– zu Buche (Gerfin et al. 2009, S. 36).
bezahlt unbezahlt
Quelle: Madörin, Schnegg und Baghdadi 2010. Die auf Daten von 2004 basierenden Schätzungen
wurden mit Zahlen des Bundesamts für Statistik von 2007/2008 aktualisiert.
7
Umfang der Care-Arbeit in der Schweiz
( S chätzungen auf der Basis von Zah len Geschätzter Prozent Anteil an
v o n 2007/ 2 008) Umfang unbezahlter
(in Mio. Std. Care-Arbeit
pro Jahr)
bezahlt* 166 7%
* Enthalten sind Stellen in Kindergärten und Schulen (Statistik der Lehrkräfte 2006/2007) sowie in Tagesstätten, Sonderschulen, Heimen usw. (Be-
triebszählung 2008). Nicht enthalten aufgrund fehlender Daten sind Hausangestellte in Privathaushalten, Personal von Freizeitangeboten usw.
** Enthalten sind Pflegende und Mitarbeitende Hausdienst in Spitälern (Krankenhausstatistik 2007), das Personal (ohne Ärzte und Ärztinnen und
Werkstattpersonal) von Behinderten-, Alters- und Pflegeheimen und Einrichtungen für Suchtkranke (Statistik sozialmedizinischer Institutionen
2007) sowie das Personal von Spitex/Hauspflege, Wohnheimen und Institutionen der sozialen Betreuung älterer Menschen und Behinderter (Be-
triebszählung 2008). Nicht enthalten sind in Privathaushalten engagierte Betreuungspersonen und Hausangestellte.
8
Wer , was , wo ?
F rau e n über n ehme n fast zwei Dritte l d er
Ki n d erbetre u u n gsarbeit u n d d ie M ehrarbeit
im H au sha lt, d ie d u rch Ki n d er e n tsteht.
9
B etre uung von Kindern
Wer leistet Care-Arbeit in den privaten Haushalten? Je nach Haus-
haltstyp variiert die wöchentlich aufgewendete Zeit für Care-Arbeit Aufteilung Kinderbetreuung
deutlich. Eltern haben generell eine höhere Arbeitslast als Personen In Haushalten mit Kindern wenden Frauen pro Woche 20.5 Stun-
ohne Kinder. den für Kinderbetreuung auf, Männer 13 Stunden (Tabelle S. 9).
Insgesamt leisten Frauen und Männer im erwerbsfähigen Alter etwa Das sind Durchschnittswerte, die je nach Familientyp und Alter der
gleich viel Arbeit pro Woche – nämlich durchschnittlich 53 Stunden. Kinder stark variieren können. Mit zunehmendem Alter der Kinder
Dabei unterscheiden sich die Anteile der bezahlten respektive un- geht der Betreuungsaufwand deutlich zurück.
bezahlten Arbeit wesentlich.
Hausarbeit in Familien mit Kindern: ein Frauenjob
Aufteilung Erwerbsarbeit und Familien-/Hausarbeit Zur direkten Betreuungsarbeit kommt in Familien mit Kindern ein
Männer sind – unabhängig von der Familiensituation – fast durch- Mehraufwand für Hausarbeit von durchschnittlich 12.6 Stunden
gehend vollzeitlich erwerbstätig. Bei Frauen ist der Anteil der Er- hinzu. Diese Mehrarbeit wird praktisch ausschliesslich von den
werbsarbeit generell niedriger und variiert stark, je nach Familien- Frauen geleistet, Väter beteiligen sich wenig (Madörin, Schnegg
situation. Wenn (kleine) Kinder zu betreuen sind, sind die Differen- und Baghdadi 2010).7 Sie engagieren sich zwar heute deutlich
zen am grössten: Frauen reduzieren dann ihre Erwerbstätigkeit stärker in der Kinderbetreuung, jedoch zu anderen Zeiten und
massiv und übernehmen den grössten Teil der Haus- und Familien- konzentrierter als die Mütter, nämlich eher abends und am Wo-
arbeit. Je älter die Kinder werden, umso mehr nimmt die Erwerbs- chenende. Die Arbeit der Mütter ist auf alle Wochentage verteilt
arbeit bei den Frauen wieder zu. Männer übernehmen ebenfalls und stärker zerstückelt (Bundesamt für Statistik BFS und Eidg. Büro
etwas mehr an Familienarbeit, wenn die Kinder klein sind, dehnen für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG 2008, S.68f). Die
aber in dieser Phase ihre Erwerbstätigkeit noch aus (Bundesamt für zusätzliche Hausarbeit bleibt über die ganze Familienphase hinweg
Statistik BFS und Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und praktisch gleich hoch – im Unterschied zur Betreuungsarbeit, die
Mann EBG 2008, S. 15 und 18).6 mit zunehmendem Alter der Kinder abnimmt.
Nur Personen im erwerbstätigen Alter (Frauen zwischen 15 und 63 Jahren, Männer zwischen 15 und 64 Jahren). Zahlen in Klammern statistisch nur
bedingt zulässig. Quelle: Bundesamt für Statistik, SAKE 2007
11
Wer , was , wo ?
B etre uung von Erwachse nen
Auch Erwachsene, insbesondere ältere Menschen, können betreu-
ungsbedürftig werden. Von den etwas über einer Million erwach-
sener Menschen mit Behinderungen leben rund 865 000 in einem Die Care-Arbeit für Erwachsene ist in Paarbeziehungen weniger
Privathaushalt und rund 170 000 Personen in Institutionen.8 Nur einseitig auf die Geschlechter verteilt als die Kinderbetreuung.
etwa 40% sind 65 Jahre und älter, allerdings ist bei diesen ein grös- Wegen des Altersunterschieds und der unterschiedlichen Lebens-
serer Anteil stark eingeschränkt als bei den jüngeren.9 erwartung ist es trotzdem häufiger die Frau, die ihren Mann pflegt
Von allen über 64-jährigen Personen in Privathaushalten sind ca. als umgekehrt. Das erklärt auch, weshalb in Paarhaushalten Frauen
35% in ihren Aktivitäten eingeschränkt (Hausarbeiten, Einkaufen im Durchschnitt 13.7 Std. pro Woche für die Betreuung und Pflege
usw.). Rund 10% haben auch Mühe bei Alltagsaktivitäten wie Auf- des Partners aufwenden, Männer 9.8 Std. (Schön-Bühlmann 2005,
stehen, sich Anziehen, Körperpflege usw. Nur etwa 8% nehmen S. 276).11
organisierte Hilfeleistungen wie Spitex in Anspruch. Rund ein Vier-
tel wird von Haushaltmitgliedern, von ausserhalb ihres Haushalts Pflege durch Personen ausserhalb des Haushalts
lebenden Verwandten oder von Freunden unterstützt – zum Teil Insgesamt 11.3% der Bevölkerung erbringen Hilfe- und Pflege-
zusätzlich zur Spitex.10 leistungen für Verwandte und Bekannte in deren Haushalt. Beson-
ders engagiert sind Frauen zwischen 40 und 64 Jahren. Sie leisten
Pflege vorwiegend durch die Partnerin / den Partner im Durchschnitt 12 Stunden pro Monat, Männer etwas über 8
Pflegebedürftige Erwachsene in Privathaushalten werden haupt- Stunden. Für Verwandte wird mehr Zeit eingesetzt als für Be-
sächlich durch die Partnerin / den Partner gepflegt. Fehlt diese kannte. Frauen sind bei der Pflege deutlich aktiver als Männer.
Person oder kann sie die Betreuung nicht übernehmen, springen Ausgeglichener ist das Verhältnis bei den übrigen Dienstleistungen
vor allem die Töchter ein, deutlich seltener die Söhne (Höpflinger (Haushalt, Gartenarbeit, Transporte usw.) (Schön-Bühlmann 2005,
und Hugentobler 2005). S. 278).12
13
Bezahlte Care-Arbeit: zunehmend ausländische
Arbeitskräfte
Gemäss Prognosen steigt der Personalbedarf im Gesundheitsbe-
reich generell, vor allem im Pflegebereich und dort primär in der
Langzeitpflege. Der Bedarf kann nicht mit einheimischen Arbeits-
kräften gedeckt werden (Schweizerisches Gesundheitsobservato-
rium 2009). Zudem wurde in den letzten Jahren zu wenig Nach-
B ezah lte C are -A rbeit wuchs ausgebildet (Nationaler Versorgungsbericht für die Gesund-
heitsberufe 2009). Wenn für die Care-Arbeit in Institutionen wie
Bezahlte Care-Arbeit in Privathaushalten auch Privathaushalten immer mehr Arbeitskräfte aus wirtschaftlich
Statistisch werden nur die legal in der Schweiz arbeitenden An- schwächeren Ländern rekrutiert werden, fehlen diese in den Her-
gestellten in Privathaushalten erfasst.13 Die Zahl der Ausländerin- kunftsländern und müssen teilweise aus noch ärmeren Regionen
nen und Ausländer ohne legalen Aufenthaltsstatus (Sans Papiers) angeworben werden. Diese so genannte Care-Chain (vgl. Hoch-
wird auf 100 000 oder mehr geschätzt (Longchamp et al. 2005). schild 2000) endet in den ärmsten Ländern der Welt, wo sich die
Darunter sind viele Frauen; sie arbeiten nicht selten als Hausan- Lebensbedingungen durch den Mangel an Care-Leistenden massiv
gestellte. Die Illegalität und Unsichtbarkeit machen diese Care- verschlechtern.
Arbeitenden besonders schutzlos und ausbeutbar. Ausländerinnen
werden für die Kinderbetreuung und zunehmend auch in der pri- Dilemma Arbeitsbedingungen
vaten Alterspflege eingesetzt: als Haushälterin und Pflegeperson in Die Schwierigkeit, einheimisches Personal zu finden und auszu-
einem, zu meist geringem Lohn plus Kost und Logis. Eine Studie im bilden, hängt auch mit den Arbeitsbedingungen im Gesundheits-
Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO zeigt, dass der wesen zusammen. Care-Arbeit in Institutionen ist körperlich und
Haushaltsbereich nebst dem Baugewerbe den grössten Anteil an psychisch anspruchsvoll. Sie erfordert neben Fachwissen viel Aus-
missbräuchlichen Lohnzahlungen (Tiefstlöhne) aufweist (Observa- dauer, Einfühlungsvermögen und Geduld. Zusätzlich belasten
toire Universitaire de l’Emploi 2009).14 Die Vorteile für die Arbeit- können Schicht-, Nacht- und Wochenendarbeit. Sie erschweren es
gebenden liegen auf der Hand: günstige Betreuung rund um die den Angestellten, ihre Erwerbsarbeit mit Familien- und Betreu-
Uhr durch ein und dieselbe, flexibel einsetzbare Pflegeperson. Eine ungsverantwortung zu vereinbaren.
einheimische Arbeitskraft wäre wesentlich teurer und für viele un- Durch Spar- und Rationalisierungsmassnahmen haben sich die
erschwinglich. Arbeitsbedingungen für Care-Arbeitende in den letzten zwanzig
Jahren verschlechtert (Wiederkehr 2009, S. 97f). Beziehungspflege,
Bezahlte Care-Arbeit in Institutionen: hoher Frauenanteil menschliche Nähe, Gespräche über Sorgen und Ängste sind für das
Entlohnte Care-Arbeit wird von öffentlichen und privaten Einrich- Wohlbefinden und die Genesung der Betreuten mitentscheidend.
tungen des Erziehungs-, des Bildungs- und des Gesundheitswesens Die Zeit dafür fehlt zunehmend. Das erleben viele Pflegende als
erbracht (Schulen15, Krippen, Heime, Spitäler usw.). Die Frauen- unbefriedigend und wechseln den Beruf.
anteile in diesen Arbeitsfeldern sind hoch: Vorschulstufe über
95%, obligatorische Schule insgesamt 66%, Primarstufe fast 80%, Spardruck: Care-Arbeit wird verlagert
Sekundarstufe rund 50% (Bundesamt für Statistik BFS 2010). In Sparmassnahmen öffentlicher und privater Care-Institutionen wir-
Krippen sind über 93% der Angestellten Frauen (Bundesamt für ken sich auch auf Familien und Privathaushalte aus: Patientinnen
Statistik BFS 2008). Im Pflege- und Therapiebereich (Spitäler, Alters- und Patienten werden von Spitälern früher entlassen und müssen
und Pflegeheime, Spitex) arbeiten rund 195 000 Personen resp. 8% bis zur vollständigen Genesung oft zuhause weiter gepflegt werden.
aller Erwerbstätigen, 80% davon sind Frauen. Überdurchschnittlich Wenn das Spitex-Angebot zunehmend auf die Pflege konzentriert
ist auch der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer: In Spitälern und die Haushaltsunterstützung eingeschränkt wird, übernehmen
lag er bei 34%, in Heimen ist er vermutlich höher (deutlich mehr Angehörige die zusätzliche Hausarbeit oder delegieren diese – falls
gering qualifizierte Pflegende) (Schweizerisches Gesundheitsobser- finanziell möglich – an private Dienstleistende. Care-Arbeit wird so
vatorium 2009). nicht eingespart, sie wird lediglich verlagert.
14
W er über n immt wie vie l B etre u u n gsarbeit ?
Die Wah l freiheit ist begre n zt.
Kinder, Kranke, Behinderte, alte Menschen – Betreuung und Pflege werbstätigkeit des zweiten Elternteils finanziell oft nicht lohnt: Der
ist in verschiedenen Lebensabschnitten ein Thema. Anteil des verfügbaren Einkommens aus dem zweiten Verdienst
nimmt mit zunehmendem Arbeitspensum deutlich ab (Bütler 2007;
Kinderbetreuung: Wie untereinander aufteilen? Bütler/Ruesch 2009; Knupfer und Knöpfel 2005). Der zusätzliche
Oder delegieren? Verdienst muss zu einem grossen Teil für Mehrkosten aufgewendet
Paare, die Kinder bekommen, stehen vor der Entscheidung, wie sie werden. Ursachen dafür sind einerseits die Begrenzung des Zweit-
die zusätzliche Arbeit bewältigen. Kann die Erwerbsarbeit dauer- verdienerabzugs und die höhere Progression bei den Steuern.
haft reduziert werden? Wie sollen sie die Erwerbs- und Betreuungs- Anderseits fallen bei erhöhtem Einkommen die Tarifreduktionen
arbeit untereinander aufteilen? Soll und kann die Betreuungsarbeit bei den Betreuungseinrichtungen weg. Das macht sich bei mehreren
und die zusätzliche Hausarbeit teilweise delegiert werden? Wenn Betreuungstagen pro Woche massiv bemerkbar.
ja, an wen?
Viele Faktoren sind bei diesen Entscheiden zu berücksichtigen und Familienergänzende Kinderbetreuung: Nachfrage grösser
zu gewichten. Wichtig sind auch Überlegungen zu den Auswirkun- als Angebot
gen eines Entscheids, etwa die Erwerbschancen nach einem Unter- In den letzten Jahren wurden, nicht zuletzt dank den Fördermass-
bruch, mögliche Renteneinbussen und die Folgen einer Scheidung nahmen des Bundes, die Angebote für familienexterne, kosten-
(siehe Kapitel Konsequenzen ab Seite 22). pflichtige Kinderbetreuung beträchtlich ausgebaut. Doch sie de-
cken die steigende Nachfrage noch immer nicht und sind sehr
Einkommen: Unterschiede beeinflussen den Entscheid ungleich verteilt. Auf dem Land beispielsweise sind Krippen wegen
Eltern bringen unterschiedliche berufliche Voraussetzungen mit, zu geringer Kinderzahlen oft schwierig zu realisieren. Im städti-
die ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen. Das erziel- schen Umfeld steht in der Regel ein breiteres Angebot zur Verfü-
bare Einkommen variiert stark nach Ausbildung und Beruf, aber gung: Krippe, Hort, Tagesfamilie, Mittagstisch oder Tagesschule.
auch nach Geschlecht. Frauen verdienen für die gleiche Arbeit in Die Platzzahl und das Betreuungsangebot sind jedoch beschränkt,
der Privatwirtschaft nicht nur rund 10% weniger als Männer (Strub z.B. offen nur an Werktagen ab 7 Uhr oder 8 Uhr bis 18 Uhr und
et al. 2008, S. 83), sie arbeiten zudem oft in Berufen und Branchen teilweise Schliessung wegen Ferien. Kranke Kinder werden in der
mit deutlich niedrigeren Löhnen. Der Monatslohn einer Frau (Pri- Regel nicht betreut.
vatwirtschaft und öffentliche Verwaltung zusammen) betrug 2008
für ein volles Arbeitspensum im Mittel Fr. 5040.–, ein Mann ver- Im Vergleich mit anderen OECD-Ländern ist das Angebot an Kinder-
diente Fr. 6248.– (Bundesamt für Statistik BFS 2009a, S. 6).16 Die betreuungseinrichtungen in der Schweiz unterdurchschnittlich aus-
geringeren Verdienstmöglichkeiten der Frauen und der (altersbe- gebaut (UNICEF 2008). Zirka 30% aller Mütter mit Kindern unter
dingte) Vorsprung der Männer in der Karriere begünstigen Lösun- 15 Jahren schränken ihre Erwerbsarbeit wegen mangelnder exter-
gen, bei denen der Mann hauptsächlich für den Erwerb und die ner Kinderbetreuung ein, Väter zu zirka 7% (Schätzungen für das
Frau ganz oder mehrheitlich für die Care-Arbeit zuständig ist. Jahr 2005). Hochrechnungen zeigen, dass rund 21 000 Frauen
wegen mangelnder Kinderbetreuungsmöglichkeiten auf eine Er-
Heute ist die Erwerbstätigkeit der Mütter (auch mit kleineren werbstätigkeit verzichten. Weitere rund 54 000 erwerbstätige
Kindern) verbreitet und gesellschaftlich weitgehend anerkannt. Mütter würden gerne mehr arbeiten. Zusammen ergibt dies ein
Das Engagement der Väter in Haus- und Familienarbeit hat jedoch geschätztes potenzielles Erwerbsvolumen von rund 44.7 Mio.
nicht entsprechend zugenommen, meist bleiben sie weiter voll er- Stunden jährlich oder gut 20 000 Vollzeitstellen, das dem Arbeits-
werbstätig. Verschiedene Schweizer Studien zeigen, dass sich für markt allein wegen fehlender Kinderbetreuung nicht zur Verfü-
verheiratete Eltern mit kleinen Kindern eine umfangreichere Er- gung steht (Mecop-Infras 2007).
17
Care-Arbeit selbst übernehmen: eine Rechenaufgabe
Ein Paar mit einem oder mehreren Kindern muss mit verschiedenen
zusätzlichen Aufwendungen rechnen: höhere Konsumkosten (di- Egalitäre Arbeitsteilung: Vieles muss stimmen
rekte Kinderkosten) und grösserer Zeitbedarf für die kinderbedingte Für eine ausgeglichene Aufteilung der Betreuungsarbeit unter den
Familien- und Hausarbeit (indirekte Kinderkosten). Letztere entste- Eltern muss Vieles stimmen: ähnlich gut bezahlte Stellen, Teilzeit-
hen durch den Minderverdienst wegen reduzierter Erwerbsarbeit pensen und Flexibilität bei der Einteilung und Organisation der
und/oder sind Ausgaben für die Haus- und Betreuungsarbeit durch Arbeit sind wichtig (Staatssekretariat für Wirtschaft SECO 2007).
Dritte (Gerfin et al. 2009, S. VI). Solche Arbeitsbedingungen sind heute nicht selbstverständlich und
Die zusätzlichen direkten und indirekten Kosten werden nur zu ungleich verteilt. Im Anstellungsverhältnis profitieren Mütter selte-
einem geringen Teil durch den Erwerbsersatz der Mutterschaftsver- ner als Väter von flexiblen Arbeitszeitmodellen wie Blockzeit und
sicherung und die Familienzulagen gedeckt. Familien mit mittlerem Gleitzeit, Monats- oder Jahresarbeitszeit usw. (Bundesamt für Sta-
Einkommen werden zudem bei den Krippentarifen und Steuern nur tistik BFS 2008, S. 73). Ist das Kind krank oder müssen unvorher-
wenig entlastet. Um den Familienunterhalt zu decken, sind deshalb gesehene Termine wahrgenommen werden, braucht es zusätzliche
bis weit in die Mittelschicht hinein zwei oder zumindest eineinhalb Betreuungsmöglichkeiten auf Abruf. Die meisten Paare mit egali-
Löhne nötig. Und für Familien mit tiefem Einkommen ist die volle tärer Arbeitsteilung sind zusätzlich auf externe Kinderbetreuung
Betreuung der Kinder zuhause gar nicht möglich, da sie zwingend angewiesen, denn oft müssen oder wollen beide Elternteile mehr
auf zwei Löhne angewiesen sind. als 50% arbeiten.
Wenn beide Elternteile berufliche Ambitionen haben Alleinerziehende: zeitlich und finanziell am Limit
Oft fallen wichtige berufliche Schritte (Etablierung im Beruf, Wei- Alleinerziehende haben die weitaus höchste Arbeitslast zu tragen.
terbildung, Aufstieg in höhere Position) zeitlich zusammen mit dem Der Aufwand für Lebensunterhalt, Haushalt und Kinderbetreuung
Beginn der Familienphase. Frauen, die im Alter zwischen 25 und ist kaum geringer als bei einer Familie mit zwei Elternteilen, doch
35 ihre Berufstätigkeit zugunsten der Familie zurückstecken, ge- kann er nicht auf zwei Personen verteilt werden. Alleinerziehende
raten deshalb auf der Karriereleiter in Rückstand. Ganz besonders sind fast immer auf eine Erwerbstätigkeit angewiesen, da die Ali-
gilt dies für wissenschaftliche Laufbahnen und Karrieren in höhe- mente bzw. die Witwen- und Waisenrenten zu gering sind und sie
ren Positionen von Wirtschaft und Verwaltung. Dies kann mit ein für ihre Altersvorsorge selbst aufkommen (Eidg. Kommission für
Grund sein, dass in der Schweiz 40% der Akademikerinnen kinder- Frauenfragen EKF 2007).
los bleiben (Eidg. Koordinationskommission für Familienfragen Alleinerziehende Väter sind oft vollzeitlich erwerbstätig und über-
EKFF 2008, S. 25). Erschwerend kommt hinzu, dass für viele Lauf- nehmen selbst wenig Betreuungsarbeit. Alleinerziehende Mütter
bahnen Mobilität (Auslandaufenthalte, Stellenwechsel) gefordert hingegen arbeiten meist Teilzeit, dies jedoch häufiger und mit einem
ist und bei Paaren zwei verschiedene Karrieren unter einen Hut durchschnittlich höheren Pensum als Mütter, die mit einem Partner
gebracht werden müssen. zusammenleben. Sie betreuen ihre Kinder zum grössten Teil selbst.
18
arbeitstei lu ng
ein f lussfaktoren auf betreuungs lösung
k i n d er
Soziale Sicherheit
– Elternurlaub mit Lohnersatz
– Familienzulagen
– Erziehungsgutschriften
– Soziale Absicherung der
Arbeitsmarkt
Nichterwerbstätigen
– Einkommen
Steuersystem
– Karrierechancen
– Abzug Kosten
– Teilzeitstellen
Fremdbetreuung
– Lohndifferenzen
– Zweiverdienerabzug
– Familienfreundlichkeit
– Individualbesteuerung
des Unternehmens
– Verheiratetentarif
– Zeitliche / g eografische
Flexibilität
arrange
i en m
il e
m
n
Fa
Arbeitsteilung?
Delegation?
Frau
Mann
– Ausbildung/Erfahrung
– Ausbildung/Erfahrung
– Interessen/ Wünsche
– Interessen/ Wünsche
– Individuelle Normen,
– Individuelle Normen,
Werte und Rollenbilder
Werte und Rollenbilder
Betreuungsangebot Familienkonstellation
– Kosten – Zahl, Alter, Gesundheit
– Erreichbarkeit der Kinder
– Qualität / Verlässlichkeit – Zivilstand
– Zeitl. Abdeckung – andere Betreuungs-
aufgaben
19
Betreuung von Erwachsenen: kein einfacher Entscheid
Krankheit, Unfall, Altersbeschwerden – plötzlich benötigen An- Gelingt die Vereinbarung von Erwerbsarbeit und Betreuungsauf-
gehörige vorübergehend oder dauernd Betreuung. Beim Entscheid, gabe nicht, gibt es heute zwei Möglichkeiten. Entweder wird auf
ob jemand aus dem nahen Umfeld – die Partnerin, der Partner, die Betreuung zuhause verzichtet, und die bedeutenden Mehrkos-
Geschwister, die Eltern – diese Betreuungsaufgabe übernehmen ten einer institutionellen Betreuung müssen sowohl von der be-
will und kann, gilt es, verschiedene Optionen abzuwägen und für treuten Person wie auch von der Allgemeinheit getragen werden.
alle Beteiligten die beste Lösung zu finden. Oder die Betreuungsperson gibt ihre Erwerbstätigkeit auf, verliert
damit ihr Einkommen, erleidet Einschränkungen hinsichtlich ihrer
Beruf und Angehörigenpflege: keine einfache beruflichen Zukunft und bei der Altersvorsorge. Für die Volkswirt-
Kombination schaft bedeutet dies kurzfristig einen Verlust an Steuereinnahmen
Rund 2% der Erwerbstätigen leben mit einer betreuungsbedürfti- und Sozialversicherungsbeiträgen, längerfristig können Kosten in
gen Person im gleichen Haushalt. Weitere knapp 2% der Erwerbs- der Sozialhilfe und bei Ergänzungsleistungen die Folge sein.
tätigen pflegen Angehörige, die in einem andern Haushalt leben
(Bischofberger und Höglinger 2008, S. 36). Rentnerinnen und Rentner leisten besonders viel
Nicht selten erfüllen die Betreuenden zwei Aufgaben gleichzeitig: Care-Arbeit
die Betreuung kleiner Kinder und die Pflege von Angehörigen. Die heutigen Rentnerinnen und Rentner sind überwiegend bei
Brauchen Eltern oder Schwiegereltern Betreuung, sind es oft guter Gesundheit und finanziell abgesichert. Viele von ihnen über-
Frauen, die dafür ihre Erwerbstätigkeit einschränken (Tabelle 2). nehmen Care-Aufgaben: Grosseltern betreuen ihre Enkel, andere
Wer die Betreuungsaufgabe mit dem Beruf kombinieren will, ist bei sind aktiv in der Nachbarschaftshilfe, in Altersorganisationen, Kirch-
der Angehörigenpflege ebenso wie bei der Kinderbetreuung auf gemeinden und Vereinen. Sie besuchen Kranke, verteilen Essen,
flexible Lösungen am Arbeitsplatz angewiesen. Zentral ist das Ver- begleiten Behinderte oder übernehmen Transportdienste. Viele der
ständnis von Vorgesetzten und von Kolleginnen und Kollegen. über 65-Jährigen betreuen den kranken Partner / die kranke Partne-
Freistellungen oder vermehrte Zeitflexibilität für die Angehörigen- rin. Insgesamt leisten ältere Menschen bis zum Alter von 80 Jahren
pflege wird in Betrieben erst in Ansätzen diskutiert. mehr unentgeltliche Unterstützungs- und Pflegearbeit als sie selbst
Bei der Angehörigenpflege kommt erschwerend hinzu, dass sich beanspruchen. Sie ermöglichen Tausenden von älteren Personen
der Verlauf der Krankheit oder Behinderung und damit die Be- ein mehr oder weniger eigenständiges Leben zuhause, ziehen für
treuungsdauer schwer abschätzen lässt. Zudem kann die physische sich Befriedigung aus dieser Arbeit und ersparen der öffentlichen
und psychische Belastung der betreuenden Person deren Leistungs- Hand beträchtliche Kosten. Diese Tatsache sollte vermehrt berück-
fähigkeit am Arbeitsplatz beeinträchtigen. Dann werden Entlas- sichtigt werden. Vor allem Frauen werden oft fälschlicherweise als
tungsmöglichkeiten nötig (Tageskliniken, Haushaltshilfen usw.). Die Kostenverursacherinnen im Alter gesehen, weil sie häufiger keine
Organisation und Abstimmung all dieser Massnahmen kann sehr Angehörigen mehr haben, die ihre Pflege übernehmen können.
aufwändig sein. Die Lösungen müssen zudem finanzierbar und Dabei wird vergessen, wie viel unentgeltliche Care-Arbeit gerade
verlässlich sein, damit die Betreuenden ihrer Berufstätigkeit nach- sie geleistet haben, bevor sie selbst pflegebedürftig wurden (Stutz
gehen können. 2007).
20
ein f lussfaktoren auf betreuungs lösung
erwachsene
n, Werte un
e Norme d Fa
ft lich mi lie
s cha nb
ild
ll
se er
Ge
Betreuungsinstitutionen
Soziale Sicherheit
– Angebot/Erreichbarkeit
– Lohnersatz bei Urlaub
– Kosten
– Betreuungsgutschriften
– Qualität
– Ergänzungsleistungen
– Zeitl. Flexibilität
ngslösu
e uu ng
Betreuungsentlastung
tr
be
zuhause Arbeitsmarkt
– Angebot (privat und zuhause – Einkommenschancen
institutionell) oder – Arbeitszeitflexibilität
– Verfügbarkeit institutionell? – Familienfreundlichkeit
– Verlässlichkeit der Unternehmen
– Kosten
Potenzielle
Zu betreuende
Betreuungsperson(en)
Person(en)
– Betreuungsbereitschaft
– Aktueller und
– Körperliche Verfassung
zukünftiger Pflege- und
– Erwerbstätigkeit
Unterstützungsbedarf
– Andere Verpflichtungen
– Finanzielle Reserven
– Finanzielle Absicherung
– Betreuungswünsche
21
Ko nsequenzen
22
Armutsrisiko für Alleinerziehende und Familien mit
mehreren Kindern
Über 50% der Ehen werden geschieden, bei knapp der Hälfte der
Zementierung der gewählten Arbeitsteilung Scheidungen sind Kinder betroffen (Bundesamt für Statistik BFS
Paare, welche die Betreuungs- und damit die Erwerbsarbeit nach 2008, S. 10). Sie leben in der Regel bei der Mutter. Alleinerziehende
einiger Zeit anders aufteilen wollen, scheitern oft an den Nach- Väter machen heute weniger als 15% der Einelternfamilien aus.
teilen, die sie in Kauf nehmen müssten. Wenn sich der eine Eltern- Alleinerziehende sind überdurchschnittlich oft von Armut betrof-
teil voll der beruflichen Laufbahn widmen konnte, sind seine finan- fen: Die Verantwortung für Unterhalt und Betreuung ist nicht auf
ziellen und statusbezogenen Einbussen bei einer Umverteilung zwei Erwachsene verteilt, die Kosten für den Lebensunterhalt sind
markant. Sie können meist durch den anderen Elternteil nicht wett- aber ähnlich hoch wie bei Familien mit zwei Elternteilen.
gemacht werden.
Nicht nur im Berufsleben, auch in der Familie führt die Arbeitstei- 2007 lag das Einkommen von mehr als einem Viertel aller Einel-
lung zu einem Ungleichgewicht: Wer bis jetzt von der Care-Arbeit ternfamilien unter der Armutsgrenze. Insgesamt 18% der Allein-
zuhause entlastet war, konnte sich die entsprechenden Fähigkei- erziehenden waren 2006 auf Sozialhilfe angewiesen (Bundesamt
ten nur bedingt aneignen. Auch diese einseitige Kompetenzent- für Statistik BFS 2008, S. 47).
wicklung kann ein Grund sein, die gewählte Aufteilung beizube- Aber auch Familien mit zwei und mehr Kindern sind überdurch-
halten. schnittlich oft von Armut betroffen. Bei Familien mit drei und mehr
Damit verfestigen sich die Arbeitsteilung ebenso wie die Abhängig- Kindern sind es bereits ein Viertel. Bei letzteren ist der Anteil der
keiten. Das ist aus gesellschaftlicher Sicht nicht wünschenswert. working poor, d.h. von Haushalten, die trotz einer Erwerbstätigkeit
Menschen mit vielfältigen beruflichen, sozialen wie alltagsprakti- von mindestens 36 Wochenstunden unter die Armutsgrenze fal-
schen Fähigkeiten sind flexibler und eigenständiger. Sie sind für das len, besonders hoch. Meist verfügen die Eltern über geringe beruf-
Berufsleben ebenso gut gerüstet wie für das Zusammenleben im liche Qualifikationen und entsprechend tiefe Löhne. Überdurch-
privaten Alltag und ihre soziale Absicherung ist besser. Dieser Um- schnittlich viele haben keinen Schweizer Pass. Trotzdem: Nur 2.6%
stand gewinnt angesichts der hohen Scheidungsraten zunehmend dieser Familien beziehen Sozialhilfe (Bevölkerungsdurchschnitt 4%)
an Bedeutung. (Bundesamt für Statistik 2008, S. 47).
3 0%
26,3%
2 5% 23 ,9 %
2 0%
15%
11, 4 %
10 % 8 ,8% 9 ,1 %
8,7%
6,0%
5%
0%
4.4% 1,9% 9, 9 % 2,2% 5 ,1% 7, 6 % 18 %
Sämtliche Einpersonen- Eineltern- Paar ohne Paar mit Paar mit Paar mit
Haushalte haushalt haushalt Kind 1 Kind 2 Kindern 3 und mehr
Kindern
23
Negative Auswirkungen bis ins Rentenalter weg. Kommt es nach Eintritt der Pensionierung zu einer Scheidung,
Eltern wird für die Jahre der elterlichen Sorge für Kinder unter 16 ist lediglich eine angemessene Entschädigung geschuldet. Es fin-
Jahren ein theoretisches Einkommen bei der AHV gutgeschrieben, det kein Ausgleich statt.19
so genannte Erziehungsgutschriften. Analog dazu können für die Personen, die über längere Zeit pflegebedürftige Eltern betreuen
Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen im eigenen Haus- und dadurch einen Heimaufenthalt hinausschieben oder unnötig
halt Betreuungsgutschriften der AHV beantragt werden. Damit machen, sparen Kosten, die sonst zulasten des Vermögens der be-
wird der Einkommensverlust von Care-Arbeitenden bei der AHV- treuten Person gehen. Die Einführung eines Anspruchs auf Entschä-
Rente zumindest teilweise ausgeglichen.18 digung dieses Einsatzes im Rahmen des Erbrechts könnte inner-
Bei der zweiten Säule machen sich Erwerbsausfälle aufgrund von familiär einen Ausgleich für die geleistete unbezahlte Care-Arbeit
Betreuungsarbeit stärker bemerkbar, vor allem für Geschiedene, schaffen und Care-Leistende, die ihre Erwerbstätigkeit reduzieren,
Konkubinatspaare und Alleinstehende. Fehlende Beitragsjahre finanziell absichern. Denn: Personen mit reduzierter Erwerbstätig-
oder geringere Beiträge eines Partners / einer Partnerin während keit kommen je nach Lohnhöhe und Arbeitspensum nicht auf den
der Ehe können bei einer Scheidung durch den Vorsorgeausgleich Mindestlohn, der zu einer Versicherung berechtigt. Sie verlieren
kompensiert werden. Allerdings verzichten viele (heute vor allem dadurch Beitragsjahre und müssen massive Einbussen bei den Ren-
Frauen) bei der Scheidung auf diesen Anspruch. Der Verzicht ist in ten in Kauf nehmen. Diese fehlende Kompensation in der berufli-
der Praxis nicht die Ausnahme geblieben, wie es der Gesetzgeber chen Vorsorge kann zur Folge haben, dass der Staat mehr Ergän-
wollte. Für Unverheiratete fällt die Möglichkeit eines Ausgleichs zungsleistungen und mehr Sozialhilfe bezahlen muss.
24
Stolpersteine für eine ausgeglichenere Verteilung auf
Frauen und Männer
Immer mehr jüngere Paare wollen die unbezahlte Care-Arbeit part-
nerschaftlich teilen. Doch die Realisierung dieses Wunsches ist
nicht immer einfach. Welches sind die Hindernisse? Welche
Rahmenbedingungen erweisen sich als Stolpersteine?
Teilweise nicht Existenz sichernde Zwei halbe Einkommen reichen nicht für Familien-
Löhne unterhalt, Working poor
Schule Eingeschränktes Angebot an Block- Mehr Präsenz der Eltern erforderlich, Erwerbstätigkeit
zeiten, Mittagstischen, Tagesschulen tendenziell eingeschränkt
Institutionelle Nicht der Nachfrage entsprechendes Entlastung der Betreuenden erschwert, Betreuende
Betreuung Angebot (meist Frauen) schränken Erwerbstätigkeit ein oder
verzichten darauf
Sozialversicherung Kurzer Mutterschaftsurlaub, kein Zwingt oft (meist die Mütter) zu Erwerbsunterbruch,
Vaterschaftsurlaub / Elternurlaub erschwert Übernahme der Kleinkindbetreuung durch
Väter
Kein bezahlter Urlaub für Ange- Übernahme von Care-Verantwortung für Erwerbstätige
hörigenbetreuung erschwert
25
C are - A rbeit ist a n er k a n n t, au sgeg l iche n er
Z iele
vertei lt u n d bezah l bar
S ieben Z iel e
26
ha n dlu ngsfelder
Ausbildungen lassen sich mit Care-Verantwortung
vereinbaren. Kompetenzen aus unbezahlter Care-Arbeit
werden auf dem Arbeitsmarkt angerechnet.
Wer Betreuungsverpflichtungen übernimmt, muss heute bei Aus-
bildungen und auf dem Arbeitsmarkt mit Nachteilen rechnen.
Diese sind aufzuheben bzw. auszugleichen. Wer sich um andere
S iebe n H a n d l u n gsfe l d er kümmert soll weder seine berufliche Zukunft, noch seine finan-
zielle Unabhängigkeit und seine soziale Absicherung gefährdet
Die Bedingungen für die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und un- sehen.
bezahlter Care-Arbeit müssen deutlich verbessert werden. Dazu > Ausbildungen werden modular angeboten, damit sich
braucht es einerseits konkrete Massnahmen in Politik und Wirt- auch Personen mit Betreuungsaufgaben für den Arbeits-
schaft; anderseits muss ein gesellschaftliches Umdenken auf breiter markt qualifizieren können.
Ebene stattfinden. > Geleistete Care-Arbeit wird bei Anstellung, Lohnein-
stufung und Beförderung als qualifizierende Erfahrung
Das sind die wichtigsten Handlungsfelder: berücksichtigt und angerechnet.
Unbezahlte Care-Arbeit wird als gesellschaftlich Unbezahlte Care-Arbeit lässt sich mit einer beruflichen
zentrale, volkswirtschaftlich relevante und unverzicht- Laufbahn vereinbaren.
bare Arbeit anerkannt. Verzicht oder eine starke Einschränkung der Erwerbsarbeit wegen
Keine Gesellschaft kommt ohne unbezahlte Care-Arbeit aus. Diese Care-Arbeit hat unmittelbare und langfristig nachteilige Folgen –
Unverzichtbarkeit muss stärker im öffentlichen Bewusstsein ver- für die Einzelnen und für die Gesellschaft.
ankert werden und sich in gezielten gesundheits-, sozial-, bildungs- Frauen, die nach wie vor den Hauptteil der unbezahlten Care-Arbeit
und wirtschaftpolitischen Massnahmen zu ihrer Besserstellung übernehmen, verfügen heute vermehrt über höhere Ausbildungen.
niederschlagen. Die Nutzung ihres Arbeitskräftepotenzials ist angesichts der aktuel-
> Bei Entscheiden in Politik und Wirtschaft wird len demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft wirtschaftlich
die gesellschaftliche und ökonomische Bedeutung der unerlässlich.
unbezahlten Care-Arbeit verstärkt berücksichtigt. > Die öffentliche Hand sorgt in Zusammenarbeit mit
Die Verantwortlichen initiieren gezielte Massnahmen zu Privaten für ein Grundangebot zur Betreuung von
deren sozialen Absicherung und zur Förderung der Kindern wie auch von pflegebedürftigen Erwachsenen.
Vereinbarkeit von unbezahlter Care-Arbeit und Erwerbs- Das Angebot entspricht der Nachfrage und ist
arbeit. erschwinglich.
> Statistiken weisen den Umfang und die Verteilung der > Mit flexiblen, familienfreundlichen Arbeitszeiten,
unbezahlten Care-Arbeit regelmässig aus und integrieren Teilzeitarbeit und Jobsharing, firmeneigenen Krippen,
sie in die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. grosszügigeren Urlaubsmöglichkeiten u.ä. fördern
> Die Wirtschaftswissenschaften verstärken gezielt die Arbeitgebende die Kombination von Betreuungsaufgaben
Forschung zu Care Economy. und Erwerbsarbeit.
27
Die besondere Situation Alleinstehender mit Betreuungs-
aufgaben wird berücksichtigt – bei Entlastungsangeboten
ebenso wie bei Unterhalts- und Vorsorgeregelungen.
Die höchste Belastung durch Erwerbsarbeit und Betreuungsarbeit > Institutionen zur Betreuung von Kindern und pflege-
haben Alleinerziehende und alleinstehende Erwerbstätige, die An- bedürftigen Erwachsenen passen ihre Leistungen so an,
gehörige pflegen. Sie kommen für ihren Unterhalt und ihre Alters- dass sie privat Care-Arbeit Leistende optimal ergänzen
vorsorge weitgehend allein auf: Erwerbsarbeit in einem ausrei- und entlasten. Dazu werden neue, flexible und erschwing-
chenden Ausmass und eine angemessene soziale Absicherung sind liche Angebote entwickelt (erweiterte Krippenzeiten,
für sie besonders wichtig. Tageskliniken für Pflegebedürftige).
> Institutionelle Betreuungsangebote zur Entlastung und
Ergänzung der privaten Care-Arbeit tragen den finanziel-
len Möglichkeiten Alleinstehender Rechnung. Die Arbeitsbedingungen für bezahlte Care-Arbeit sind
> Bei den Unterhaltsregelungen (Existenzminimum) und fair und gemäss den Besonderheiten dieser Arbeit
der Alimentenbevorschussung wird den Betreuungs- ausgestaltet. Es wird genügend Personal ausgebildet.
aufgaben und den damit verbundenen Einschränkungen Vor allem in privaten Haushalten sind Care-Arbeitende mit schlech-
der Erwerbstätigkeit Rechnung getragen. ten Arbeitsbedingungen, geringen Löhnen, manchmal auch mit
> Es bestehen Möglichkeiten eines steuerbegünstigten Willkür und Übergriffen konfrontiert, gegen die sie sich schlecht
Vorsorgeaufbaus für geschiedene Personen, denen wegen zur Wehr setzen können.
Betreuungspflichten eine Erwerbstätigkeit nicht oder Auch in vielen Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens
nur begrenzt zumutbar ist. haben sich die Arbeitsbedingungen wegen des Spardrucks ver-
schlechtert. Weniger Betreuende sind für mehr Betreute zuständig.
Care-Arbeit ist ausgeglichener auf die Geschlechter Ein akuter Mangel an qualifiziertem Personal zeichnet sich ab. Die
verteilt. Arbeit verdichtet sich, die Beziehungsarbeit kommt zu kurz. Nacht-
Heute leisten Frauen den weitaus grössten Teil der Care-Arbeit. und Wochenendarbeit sind eine zusätzliche Belastung.
Bezahlte Care-Arbeit weist einen hohen Anteil an weiblichen > Bezahlte Care-Arbeit in Privathaushalten wird arbeits-
Arbeitnehmenden auf. Vor allem übernehmen Frauen fast zwei rechtlich und finanziell angemessen abgesichert. –
Drittel der unbezahlten Care-Arbeit. Zusätzlich zur Beseitigung der Die laufenden Bestrebungen des Staatssekretariats für
Nachteile braucht es Massnahmen, welche Männern den Einstieg Wirtschaft SECO zur Einführung eines Normalarbeitsver-
in die Care-Arbeit erleichtern. trags sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
> Es werden gezielt Voraussetzungen wie z.B. ein Vater- > Um qualifiziertes Personal halten und die Qualität von
schafts- bzw. Elternurlaub geschaffen, die es Männern institutionellen Care-Leistungen sichern zu können, wird
erleichtern, sich stärker in der Care-Arbeit zu engagieren. auf faire Arbeitsbedingungen (angemessene Entschädi-
> Gezielte Massnahmen erhöhen die Attraktivität der gung, Entwicklungsmöglichkeiten etc.) geachtet. Dazu
Care-Berufe auch für Männer. gehört, dass die Arbeitsbelastung und die Arbeitsdichte
(die in einem bestimmten Zeitraum zu erbringenden
Leistungen) von den Mitarbeitenden auch längerfristig
Institutionelle Care-Leistungen sind bezahlbar und auf ohne gesundheitliche Folgen zu bewältigen sind.
die Bedürfnisse der Nutzenden abgestimmt. > Institutionen des Care-Bereichs sorgen mit flexiblen und
Institutionelle Care-Arbeit hat ihren Preis. Betreuungsangebote wie familienfreundlichen Arbeitsbedingungen dafür, dass
Krippen, Tageseltern, Hauspflege usw. sind deshalb oft jenen vor- Mitarbeitende ihre Arbeit mit den eigenen Betreuungs-
behalten, die sie sich leisten können. aufgaben vereinbaren können.
Zudem sind die Angebote dieser Einrichtungen zum Teil schwer zu > Bund, Kantone und die Institutionen des Gesundheits-
vereinbaren mit den Anforderungen der Erwerbsarbeit. Das gilt wesens sorgen dafür, dass genügend qualifiziertes
u.a. für Öffnungszeiten von Kindertagesstätten. Dadurch entste- (Pflege-)Personal ausgebildet wird und die Mitarbeiten-
hen Zielkonflikte zwischen Care- und Erwerbsarbeit. den laufend weitergebildet werden.
> Die öffentliche Hand sorgt in Zusammenarbeit mit
Privaten für ein Grundangebot zur Betreuung von Impulse für Arbeitgebende und Best practices
Kindern wie auch von pflegebedürftigen Erwachsenen. Viele Akteurinnen und Akteure können auf unterschiedlichen Ebe-
Das Angebot entspricht der Nachfrage und ist nen wesentliche Beiträge leisten. Siehe Kapitel «Anregungen»
erschwinglich. Seiten 31 bis 33.
28
Das W ichtigste aus Sicht der
G leichstellu ng
29
F ö r d er l iche R ahme n be d i n g u n ge n : E i n B l ic k
über d ie G re n ze
Elternurlaub
Schweden gewährt einen Elternurlaub von 480 Tagen pro Kind,
davon sind 60 Tage vom anderen Elternteil zu beziehen. Der Urlaub
kann auch in Teilzeit bis zum 8. Lebensjahr des Kindes bezogen
werden. Darüber hinaus gibt es eine grosszügige Urlaubsregelung,
wenn ein Kind erkrankt. Es werden für 390 Tage 80% des bisheri-
gen Bruttolohns als Lohnersatzleistung bezahlt. Für die übrigen 90
Tage wird, unabhängig vom Einkommen, eine Tagespauschale von
180 SEK gewährt.
In Island besteht ein Anspruch auf eine neunmonatige bezahlte Ba-
bypause. Drei Monate davon sind zwischen den Eltern frei aufteilbar.
Fast 90 Prozent der jungen Väter nutzen das Angebot und zwar in
der Regel über die vollen drei Monate. In Island werden 80% des
letzten Einkommens über die vollen neun Monate ersetzt.
Deutschland gewährt einen Elternurlaub von 12 Monaten. Eine
Verlängerung um zwei Monate ist möglich, wenn der jeweils an-
dere Elternteil für mindestens zwei Monate den Urlaub bezieht.
Der Erwerbersatz beträgt 67% des wegfallenden durchschnittli-
chen Monatseinkommens bis maximal 1800 Euro. Auch nicht er-
werbstätige Elternteile erhalten mindestens 300 Euro. Für Gering-
verdiener, Mehrkindfamilien und Familien mit Mehrlingen wird das
Elterngeld erhöht.
www.gesetze-im-internet.de > Gesetze/Verordnungen > B >
BEEG
www.bmfsfj.de > Gesetze > Bundeselterngeld- und Elternzeit-
gesetz
30
A N REGUNG EN
I mp u l se für A rbeitgebe n d e
A n gebote des Bundes
31
Schlüsselkompetenzen wirksam erfassen – zwei
Handbücher Modell F | flexible Weiterbildung
In unbezahlter Care-Arbeit erworbene Qualifikationen sind auch Arbeiten, sich weiterbilden oder neu orientieren – und gleichzeitig
auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Die Herausforderung bei der Perso- ein Familienleben führen. Dazu braucht es auch flexible Weiterbil-
nalselektion: Care-Leistende müssen ihre Kompetenzen gezielt dungsangebote, die Unterbrüche (z.B. wegen Elternschaft) regeln
ausweisen, damit sie von Personalverantwortlichen erkannt und und sich mit der Anrechnung von Bildungsleistungen befassen.
berücksichtigt werden können. Zwei Handbücher bieten Unter- Modell F hat entsprechende Standards für Bildungs- und Studien-
stützung: Care-Leistende erfahren, wie sie ihre Qualifikationen aus gänge geschaffen und engagiert sich für deren Implementierung
der unbezahlten Care-Arbeit auf dem Arbeitsmarkt nutzbar ma- bei Bildungsangeboten aller Branchen. Das Bundesamt für Berufs-
chen können. Personalverantwortliche erhalten Werkzeuge für bildung und Technologie BBT unterstützt Modell F im Rahmen der
strukturierte Gespräche. Damit erstellen sie ein umfassendes Kom- Beiträge des Berufsbildungsgesetzes für besondere Leistungen im
petenzprofil und können so die ausserberuflichen Erfahrungen der öffentlichen Interesse.
Bewerbenden angemessen berücksichtigen. Das Eidg. Büro für die www.modellf.ch
Gleichstellung von Frau und Mann EBG unterstützte das Projekt im
Rahmen der Finanzhilfen nach Gleichstellungsgesetz. Profil+ | Karriere und Lebensplanung nach der Lehre
An Impulstagen werden junge Männer und Frauen in separaten
Bernadette Kadishi (Hg.): Familienarbeit macht kompetent – Modulen gezielt auf den Übertritt in die Arbeitswelt vorbereitet.
wer den Haushalt managt, qualifiziert sich für das Berufs- Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten werden ebenso thema-
leben. ISBN 3-85569-255-6 tisiert wie verschiedene Lebensmodelle und die Rolle als Mann oder
Bernadette Kadishi (Hg.): Schlüsselkompetenzen wirksam er- Frau in der Gesellschaft und im Beruf. «Life and work» heisst das
fassen – Personalselektion ohne Diskriminierung. Handbuch Modul für junge Männer, «Going business» ist der Titel des Moduls
mit CD-ROM. ISBN 3-85612-124-2 für junge Frauen. In beiden Modulen spielt die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie eine zentrale Rolle. Profil+ bietet Lehrpersonen
Weitere Angebote und Bildungsverantwortlichen in Lehrbetrieben Unterstützung bei
Weitere mit Finanzhilfen nach Gleichstellungsgesetz unterstützte der Durchführung solcher Impulstage. Das Bundesamt für Berufs-
Instrumente und Impulse zur Förderung der Vereinbarkeit von Be- bildung und Technologie BBT unterstützt profil+ im Rahmen der
ruf und Familie finden sich unter Beiträge des Berufsbildungsgesetzes für besondere Leistungen im
www.gleichstellung-schweiz.ch öffentlichen Interesse.
> Finanzhilfen www.profil-plus.ch
32
B est P ractices
33
erl äu teru ngen
34
verweise
V erweise u n d Q u e l l e n a n gabe n
Kapitel «Dimensionen»
1 www.bfs.admin.ch > Themen > 03 – Arbeit und Erwerb > Erwerbstätig-
keit und Arbeitszeit > Detaillierte Daten > Arbeitsstunden
www.bfs.admin.ch > Themen > 20 – Wirtschaftliche und soziale
Situation der Bevölkerung > Unbezahlte Arbeit > Daten, Indikatoren
> Satellitenkonto > Zeitvolumen
2 Zur Bestimmung der angemessenen Stundenansätze kann entweder
ein Generalisten- / Generalistinnenlohn, z.B. der Marktlohn von haus-
wirtschaftlichen Angestellten, herangezogen werden oder die
11 Die Resultate wurden mit den Daten der SAKE 2007 aktualisiert.
Löhne verschiedener Tätigkeitsgruppen, die die Haus- und Betreuungs-
12 Die Resultate wurden mit den Daten der SAKE 2007 aktualisiert.
arbeit ausmachen (kochen, waschen, putzen, Kinder betreuen usw.).
13 Flückiger und Ferro-Luzzi (2008) rechnen für das Jahr 2006 mit rund
3 Die Arbeitskosten umfassen die Gesamtheit aller von den Arbeitgeben-
30 000 Hausangestellten. Davon sind 93% Frauen, überdurchschnittlich
den im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Arbeitskräften
viele Ausländerinnen, die meisten ohne postobligatorische Schul-
getragenen Aufwendungen. Sie setzen sich aus Löhnen und Gehältern,
bildung. Die Gewerkschaft UNIA schätzt die Zahl der angemeldeten
aus Sozialbeiträgen der Arbeitgebenden und aus sonstigen Aufwen-
und nicht angemeldeten Hausangestellten auf weit über 100 000
dungen (berufliche Bildung, Personalrekrutierung, usw.) zusammen.
(www.unia.ch/uploads/media/Faktenblatt_NAV.pdf).
4 Das Bundesamt für Statistik BFS hat im Februar 2010 die Resultate zum
14 Erstmals sollen in der Schweiz verbindliche Mindestlöhne für Angestellte
Satellitenkonto Haushaltsproduktion aktualisiert. Dabei wurde
in Privathaushalten vom Bund festgelegt werden. Dazu hat das
die monetäre Bewertung der unbezahlten Arbeit neu mittels der durch-
Staatssekretariat für Wirtschaft SECO einen Normalarbeitsvertrag
schnittlichen Arbeitskosten pro geleistete Arbeitsstunde durch-
entwickelt und im Frühjahr 2010 in die Vernehmlassung geschickt.
geführt, an Stelle des bisher verwendeten Brutto-brutto-Stundenlohns:
15 Lehrpersonen der obligatorischen Schule werden in den dieser
www.bfs.admin.ch > Bundesamt für Statistik > Themen > 20 – Wirt-
Publikation zu Grunde liegenden Berechungen der bezahlten Care-
schaftliche und soziale Situation der Bevölkerung > Unbezahlte Arbeit
Arbeit zugeordnet (Madörin, Schnegg und Baghdadi 2010). Vgl.
> Daten, Indikatoren > Satellitenkonto > Haushaltsproduktion
«Erläuterungen» > Berechnung von Umfang und Wert unbezahlter
5 Berechnet aus Arbeitsvolumen (AVOL 2008) und Arbeitskosten 2008.
Care-Arbeit, S. 37
www.bfs.admin.ch > Bundesamt für Statistik > Themen > 06 – Industrie,
Dienstleistungen > Arbeitskosten.
Kapitel «Arbeitsteilung»
16 Die Zahlen beziehen sich auf den Medianlohn. In der Privatwirtschaft
Kapitel «Wer, was, wo?»
beträgt die Differenz rund 24%; 40% davon können nicht mit
6 Insgesamt ist der Anteil der Vollzeit erwerbstätigen Väter seit 1991 leicht
andern Faktoren als dem Geschlecht erklärt werden und gelten damit
gesunken, von 98.2 auf 93%; entsprechend gestiegen ist der Anteil
als diskriminierend (vgl. Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau
Teilzeiterwerbstätige mit einem Beschäftigungsgrad zwischen 50 und
und Mann EBG 2009).
89%. Zugenommen hat auch die durchschnittliche Stundenzahl, die
Väter von Kindern unter 7 Jahren wöchentlich für die Haus- und
Familienarbeit aufwenden: von 24 im Jahr 1997 auf 32 im Jahr 2007 Kapitel «Konsequenzen»
(Bundesamt für Statistik 2009b). 17 Unregelmässige Arbeitszeiten sind gerade in typischen Frauenberufen
7 Die Resultate wurden durch das Bundesamt für Statistik BFS mit Daten (etwa im Gesundheitswesen) verbreitet. Wichtig sind dort die
aus dem Jahr 2007 aktualisiert. Planbarkeit und die Mitsprache der Angestellten.
8 Unter den Begriff «Menschen mit Behinderung» fallen «Personen, die 18 Erziehungsgutschrift und Betreuungsgutschrift entsprechen der
ein dauerhaftes Gesundheitsproblem haben und die (stark oder etwas) dreifachen jährlichen AHV-Minimalrente im Zeitpunkt der Berechnung.
bei Tätigkeiten des normalen Alltagslebens eingeschränkt sind». Sie können nicht kumuliert werden. Mit den Gutschriften wird nicht
Vgl. Bundesamt für Statistik BFS > Themen > 20 - Wirtschaftliche und die effektiv geleistete Arbeit anerkannt: alle sorgeberechtigten Eltern
soziale Situation der Bevölkerung > Gleichstellung von Menschen erhalten (hälftige) Erziehungsgutschriften, unabhängig davon, ob sie
mit Behinderung > Daten, Indikatoren > Menschen mit Behinderungen die Kinder betreuen oder der/die (geschiedene) Ehepartner/-in.
9 Schätzung des Bundesamt für Statistik BFS basierend auf der Schwei- Pflegende Angehörige erhalten die Betreuungsgutschrift nur für im
zerischen Gesundheitsbefragung 2007 und auf der Statistik sozialmedi- eigenen Haushalt Gepflegte. Mit der 11. AHV-Revision soll zukünftig
zinischer Institutionen (SOMED). www.bfs.admin.ch > Bundesamt auch die Betreuung von Angehörigen ausserhalb des eigenen Haushalts,
für Statistik > Themen > 20 – Wirtschaftliche und soziale Situation der welche die Betreuenden leicht erreichen können, geltend gemacht
Bevölkerung > Gleichstellung von Menschen mit Behinderung > Daten, werden können.
Indikatoren > Menschen mit Behinderungen. 19 Ausnahme: Der unterhaltspflichtige Ex-Ehegatte schuldet einen
10 Spezialauswertung der Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefra- so genannten «Vorsorgeunterhalt», der namentlich dem Aufbau einer
gung 2007 durch das BFS (Pascale Gazareth) bisher ungenügenden beruflichen Vorsorge dient.
35
l iterat u r
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