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Die öffentliche Wahrnehmung der Chemie hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Herrschte
in den Industriestaaten des 19. Jahrhunderts noch Begeisterung für die technologischen
Möglichkeiten, die die moderne Chemie eröffnete, trübte sich dieses Bild unter dem
Eindruck des Ersten Weltkriegs mit seinem umfangreichen Einsatz an Explosivstoffen und
chemischen Waffen. Im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts fügten der Contergan-
Skandal, die Katastrophe von Bhopal und Umweltprobleme dem öffentlichen Bild von der
Chemie weiteren Schaden zu. Teilweise ging die chemische Industrie mit
Schmutzkampagnen gegen kritische Wissenschaftler vor, etwa gegen Rachel Carson nach
Veröffentlichung ihres Buches Silent Spring 1962 oder gegen Frank Sherwood Rowland
und Mario J. Molina nach Veröffentlichung ihrer Studie zum Ozonloch 1974.[10]