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Allgemeines

Brom mit Dampf

links: Teilweise karamellisierter Würfelzucker, rechts: Verbrennung eines Zuckerwürfels mit


Asche als Katalysator
Die Chemie befasst sich mit den Eigenschaften der Elemente und Verbindungen, mit den
möglichen Umwandlungen eines Stoffes in einen anderen, macht Vorhersagen über die
Eigenschaften für bislang unbekannte Verbindungen, liefert Methoden zur Synthese neuer
Verbindungen und Messmethoden, um die chemische Zusammensetzung unbekannter
Proben zu entschlüsseln.
Obwohl alle Stoffe aus vergleichsweise wenigen „Bausteinsorten“, nämlich aus etwa 80
bis 100 der 118 bekannten Elemente aufgebaut sind, führen die unterschiedlichen
Kombinationen und Anordnungen der Elemente zu einigen Millionen sehr
unterschiedlichen Verbindungen, die wiederum so unterschiedliche Materieformen wie
Wasser, Sand, Pflanzen- und Tiergewebe oder Kunststoff aufbauen. Die Art der
Zusammensetzung bestimmt schließlich die chemischen und physikalischen
Eigenschaften der Stoffe und macht damit die Chemie zu einer umfangreichen
Wissenschaft. Neben den Schulkenntnissen können besonders Interessierte und
Studenten der Chemie ihre Kenntnisse durch die chemische Literatur vertiefen.
Fortschritte in den verschiedenen Teilgebieten der Chemie sind oftmals die unabdingbare
Voraussetzung für neue Erkenntnisse in anderen Disziplinen, besonders in den Bereichen
Biologie und Medizin, aber auch im Bereich der Physik und der Ingenieurwissenschaften.
Außerdem erlauben sie es häufig, die Produktionskosten für viele Industrieprodukte zu
senken. Beispielsweise führen verbesserte Katalysatoren zu schnelleren Reaktionen und
dadurch zur Einsparung von Zeit und Energie in der Industrie. Neu entdeckte Reaktionen
oder Substanzen können alte ersetzen und somit ebenfalls von Interesse in der
Wissenschaft und Industrie sein.
• Für die Medizin ist die Chemie bei der Suche nach neuen Medikamenten und bei
der Herstellung von Arzneimitteln unentbehrlich.
• Die Ingenieurwissenschaften suchen häufig, je nach Anwendung, nach
maßgeschneiderten Materialien (leichte Materialien für den Flugzeugbau,
beständige und belastbare Baustoffe, hochreine Halbleiter…). Deren Synthese ist
eine der Aufgaben der Chemie.
• In der Physik werden zum Beispiel zur Durchführung von Experimenten oft
hochreine Stoffe benötigt, deren Herstellung spezielle Synthesemethoden
erfordern.

Wirtschaftliche Bedeutung der Chemie

Hochhaus des Chemiekonzerns BASF


Die chemische Industrie ist – gerade auch in Deutschland – ein sehr bedeutender
Wirtschaftszweig: In Deutschland lag der Umsatz der 20 umsatzstärksten deutschen
Chemieunternehmen 2017 bei über 250 Milliarden Euro,[9] die Zahl der Beschäftigten lag
nach der Wiedervereinigung Deutschlands bei über 700.000 und ist Stand 2017 auf über
900.000 angewachsen.[9] Sie stellt einerseits Grundchemikalien wie beispielsweise
Schwefelsäure oder Ammoniak her, oft in Mengen von Millionen von Tonnen jährlich, die
sie dann zum Beispiel zur Produktion von Düngemitteln und Kunststoffen verwendet.
Andererseits produziert die chemische Industrie viele komplexe Stoffe, unter anderem
pharmazeutische Wirkstoffe (Arzneistoffe) und Pflanzenschutzmittel (Pestizide),
maßgeschneidert für spezielle Anwendungen. Auch die Herstellung von Computern, Kraft-
und Schmierstoffen für die Automobilindustrie und vielen anderen technischen Produkten
ist ohne industriell hergestellte Chemikalien unmöglich.

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