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Leseverstehen

Modellsatz 03 Leseverstehen

Lesetext 1: Aufgaben 1-10 ca. 10 Min.

Veranstaltungen zum Thema Chemie

Verschiedene Personen suchen eine passende Veranstaltung zu Themen aus dem Bereich
der Chemie. Schreiben Sie den Buchstaben für die passende Veranstaltung in das Kästchen
rechts. Jede Veranstaltung kann nur einmal gewählt werden. Es gibt nicht für jede Person
eine geeignete Veranstaltung. Gibt es für eine Person keine passende Veranstaltung,
schreiben Sie den Buchstaben I.

Die Veranstaltung im Beispiel kann nicht mehr gewählt werden.

Welche Veranstaltung passt zu ...

(01) ... einem Abiturienten, der eine Facharbeit über die Geschichte der Chemie
A (01)
von 1850 bis 1900 schreibt?
(02) ... einem Chemieprofessor, der eine Ausstellung zur Geschichte der Chemie
I (02)
vom Mittelalter bis zur Neuzeit vorbereitet?
1 ... einem Grundschullehrer, der seine 3. Klasse für naturwissenschaftliche
1
Fragen interessieren möchte?
2 ... einer Abiturientin, die sich über die Berufschancen von Chemikerinnen
2
informieren möchte?
3 .... einer Studentin, die über die Rolle der Frauen in den Naturwissenschaften
3
forscht?
4 ... einem Bekannten, der sich über die neuesten Entwicklungen in der Chemie
4
informieren möchte?
5 ... einer Naturwissenschaftlerin, die ein Forschungsstipendium braucht? 5
6 ... einem Informatiker, der neue Softwareprogramme für die Chemieindustrie
6
entwickelt?
7 ... einer Chemiestudentin, die sich für neue Materialien in der Produktion von
7
Lastwagen und Autos interessiert?
8 ... einer Studentin, die Chemielehrerin werden will und Informationen über
8
Schulpraktika sucht?
1
9 ... einer Biologielehrerin, die in ihrer Klasse das Thema Chemieindustrie und
9
Natur behandelt?
10 ... einer Abiturientin, die eine Facharbeit über die Entwicklung von
10
Reinigungsmitteln im Haushalt schreibt?

Modellsatz 03 Leseverstehen
Lesetext 1: Aufgaben 1-10
A E
Die Ausstellung „Liebig und seine Zeit“ stellt Das Theaterstück „Justus und Monika
das Leben des großen Naturwissenschaftlers entdecken die Chemie“ ist für Kinder
(1803–1873) dar. Die Bedeutung Liebigs für zwischen 6 und 10 Jahren. Das lustige
die Chemie nicht nur des 19. Jahrhunderts, Theaterstück informiert nicht nur über
sondern auch für unsere Gegenwart wird mit chemische Prozesse in der Umwelt, sondern
vielen Beispielen verdeutlicht. Alle historisch berücksichtigt auch die Bedeutung der
und naturwissenschaftlich Interessierten Chemie im Alltag der Kinder. 19.–30. Juni,
sollten diese Ausstellung besuchen. 15.05.– täglich außer samstags jeweils 15h–16h
22.06., täglich außer montags von 10h bis
16h F
Können Sie einige Naturwissenschaftlerinnen
nennen? Außer Marie Curie fällt vielen sicher
B niemand ein. Dabei gibt es mittlerweile viele
Die Stadt Bochum lädt alle interessierten Frauen in den Naturwissenschaften.
Bürgerinnen und Bürger zur Allerdings sind ihre Entdeckungen eher
Informationsveranstaltung „Aus dem Labor unbekannt. Nur wenige wissen z. B., dass
in den Alltag“ ein. Wissenschaftlerinnen und eine Frau das erste Kopierverfahren
Wissenschaftler berichten über ihre entwickelt hat. Der Arbeitskreis „Frauen in
aktuellsten Forschungsergebnisse und deren der Chemie“ stellt in einer Ausstellung
Bedeutung für unser Leben und unsere bedeutende Chemikerinnen vor. 23. Mai–15.
Arbeit. Beispielsweise wird gezeigt, wie Juli, 10h–12h
Computer dank chemischer Prozesse immer
kleiner werden. Stadthalle, 7. August, 18h G
„Waschen – gestern und heute“ lautet ein
C Vortrag über Waschen und Waschmittel im
Der Chemielastwagen des Laufe der Jahrhunderte, der sich an
Bundesministeriums für Forschung fährt seit Verbraucher allgemein ebenso wie an
Januar durch Deutschland. In dem Lastwagen Schulklassen wendet. Wie funktionieren
können Interessierte chemische Experimente Seifen und Phosphate? Welchen Beitrag
durchführen. Fachleute beantworten Fragen leistete und leistet die Chemie in diesem
und diskutieren über Umweltschutz und Bereich? Und vor allem: Wie
chemische Technologien. Schulen können umweltschädlich sind Waschmittel und wie
den Lastwagen unter folgender Nummer kann man umweltschonend waschen? 7.
bestellen: Tel. 060/5873259 April, 19h

D H

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Der Vortrag „Kunststoffe sind mehr als Nur wenige Mädchen und junge Frauen
Plastik“ stellt die neuesten Kunststoff- interessieren sich scheinbar für Chemie und
Produkte vor. Viele Beispiele aus dem Alltag Physik. Das möchte der „Mädchentag“
zeigen die Bedeutung dieses modernen ändern. Schülerinnen der 13. Klasse
Materials. So gibt es heutzutage Kunststoffe, besuchen naturwissenschaftliche Institute
die stabiler sind als Stahl. Durch sie kann z. B. der Universität und der Fraunhofer
das Gewicht von Fahrzeugen deutlich Gesellschaft. Wissenschaftlerinnen und
reduziert und Treibstoff eingespart werden. Wissenschaftler unterstützen die
Der Vortrag richtet sich an Schülerinnen bei Experimenten und sprechen
Chemiestudierende aller Semester. mit ihnen über Arbeitsmöglichkeiten im
14. August, 20h, Hörsaal 10 naturwissenschaftlichen Bereich. 9. Juli, 8h–
18h

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Leseverstehen
Modellsatz 03 Leseverstehen

Lesetext 2: Aufgaben 11-20 ca. 20 Min.

Lesen Sie den Text und lösen Sie die Aufgaben.

Lernen: Lust oder Last?

Manche Hirnforscher gehen heute davon aus, dass der Mensch über eine Art „Kapiertrieb“
verfügt. Das würde bedeuten: Außer den angeborenen Trieben wie Essen oder
Fortpflanzung hat die Natur den Menschen noch mit dem Lerntrieb ausgestattet. Demnach
wäre der Mensch von Geburt an bestrebt, Einzelheiten zu einem Ganzen zu fügen und neue
Verknüpfungen zu erkennen – also zu lernen. Beim Lernen werden im Gehirn sogenannte
Botenstoffe ausgeschüttet, die einen chemischen Ablauf auslösen, an dessen Ende im Körper
ein Glücksgefühl entsteht. Lernen kann demnach Vergnügen bereiten. Die Lern- und
Gehirnforschung hat herausgefunden, dass ein wichtiger Aspekt beim Lernen eben dieses
Glücksgefühl ist, das sich automatisch bei Lernerfolgen einstellt. Die Forschung konzentriert
sich heute auf den Vorgang des Lernens und auf den Antrieb, der zu Lernerfolgen führt. Viele
Wissenschaftler vertreten inzwischen provokativ die These, dass jemand, der von der
Arbeitsweise des Gehirns nichts versteht, auch keine Ahnung davon haben kann, wie Kinder
am besten lernen. Sie fordern deshalb eine stärkere Berücksichtigung der wissenschaftlichen
Erkenntnisse aus der Hirnforschung bei den Lernprozessen und im Lernalltag an den
Schulen.

Allerdings liefert die moderne Gehirn- und Lernforschung in vielen Fällen oft nicht mehr als
eine Bestätigung längst bekannter pädagogischer Weisheiten. Das Ergebnis der
Wissenschaftler, dass Lernen mit Lust verknüpft sein kann und angenehme Erlebnisse besser
als unangenehme erinnert werden, erkannten Pädagogen schon vor über dreihundert
Jahren. Eine weitere Erkenntnis der Forscher ist, dass in den ersten Lebensjahren die
Grundlagen für spätere Lernerfolge gelegt werden. Diese Weisheit findet sich zum Beispiel in
dem altbekannten Spruch: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ Auch eine
andere wichtige Botschaft aus der Lernforschung ist alt: Informationen werden dann am
effektivsten verarbeitet, wenn sie auf möglichst vielfältige Weise – z. B. gesungen, gereimt,
gemalt – alle Sinne anregen. Diese Einsicht entspricht genau dem, was Lehrer bereits vor
über zweihundert Jahren forderten, dass nämlich Lernen mit Kopf, Herz und Hand erfolgen
müsse. Die modernen wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf das Lernen sind also
nicht so neu, wie sie vielleicht auf den ersten Blick erscheinen. Und sie entsprechen im
Wesentlichen den Vorschlägen, die Pädagogen seit Jahrzehnten machen. Die geforderten
Reformen an der Schule sollten folgende Aspekte betreffen:

 Anstatt den Schülern möglichst viel Lernstoff einzutrichtern, sollten sie zum eigenen
Problemlösen angeregt werden.
4
 Ferner sollten Schüler im Selbstversuch die Grenzen von Erfolg und Misserfolg
ausprobieren können.
 Daneben sollte ganz besonderes Gewicht auf die Entwicklung von Lernstrategien
gelegt werden. Denn bereits in einer frühen Phase, das heißt im Vor- und
Grundschulalter, können Kinder lernen zu lernen.
 Eine weitere Forderung ist, dass bereits in der Grundschule klare Leistungsstandards
und Grenzen gesetzt werden.
 Außerdem sollte bei der Vermittlung des Lernstoffes unbedingt darauf geachtet
werden, dass die Gehirne der Schüler zwar angeregt, jedoch nicht mit zu vielen
Reizen überlastet werden. Auch wenn die Kinder aus ihrem Alltag genau an diese
Reizflut durch Video, Fernsehen oder Computer gewöhnt sind, kann sich ein Zuviel an
Eindrücken negativ auf das Lernen auswirken.
 Ganz besonders wichtig ist, dass Schüler individuell gefördert werden sollten, da das
Lernen von vielen Faktoren – kultureller und sozialer Kontext, Motivation,
persönlicher Lernstil, Erfahrungen, Vorkenntnisse usw. — abhängt. Nur wer sich
verstanden und betreut fühlt, arbeitet gerne mit.

Wenn all diese Forderungen in der Schulrealität erfolgreich umgesetzt werden, dann kann
sich auch die Erkenntnis der Gehirn- und Lernforscher bestätigen, nämlich dass Lernen mit
einem Glücksgefühl verbunden ist – und das sogar in der Schule. Das wäre für alle
Beteiligten, aber doch vor allem für die Kinder, ein großer Erfolg.

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Modellsatz 03 Leseverstehen
Lesetext 2: Aufgaben 11-20

Markieren Sie die richtige Antwort (A, B oder C).

(0) Der Anreiz zu lernen 15. Wissen prägt sich am besten ein, wenn

A. besteht bei jedem Menschen. A. den Schülern der Sinn des Lernens klar
B. entsteht kurz nach der Geburt. gemacht wird.
C. ist schwächer als der Anreiz zur B. der Lernstoff auf unterschiedliche Art
Nahrungsaufnahme. präsentiert wird.
C. der Lernstoff von Lehrern interessant
Lösung: A dargestellt wird.

11. Aus Untersuchungen weiß man, dass 16. Schülern soll vermittelt werden,

A. Lernen zu Wohlbefinden führt. A. wie man erfolgreich vorhandenes


B. Lernerfolge automatisiert werden Wissen nutzen kann.
können. B. wie man möglichst viel Lernstoff
C. man besser lernt, wenn man sich effektiv verarbeitet.
wohl fühlt. C. wie man selbst Lösungswege findet.

12. Die Wissenschaftler erforschen, 17. Lehrer und Gehirnforscher fordern,dass

A. in welchem Alter man am besten A. die Lernphasen in der Grundschule


lernt. zeitlich begrenzt werden.
B. wie Kinder lernen. B. in den weiterführenden Schulen
C. wie und warum der Mensch lernt. Leistungsstandards gesetzt werden.
C. möglichst früh vermittelt wird, wie
man lernt.
13. Die neuen Untersuchungsergebnisse

A. stimmen mit alten Thesen überein. 18. Beim Lernen sollte den Schülern
B. verbinden alte und neue
Erkenntnisse. A. der Alltag als Vorbild dienen.
C. widerlegen bekannte Erfahrungen. B. nicht zuviel auf einmal präsentiert
werden.
C. moderne Technik zur Verfügung
14. Die Gehirn- und Lernforschung stellt stehen.
fest, dass positive Eindrücke

A. kürzer im Gedächtnis verankert 19. Man sollte stärker darauf achten, dass
werden als negative.

6
B. länger im Gedächtnis gespeichert
werden als negative. A. die Schüler im Unterricht mitarbeiten.
C. ungefähr gleich lang im Gedächtnis B. jeder einzelne Schüler unterstützt wird.
bleiben wie negative. C. die Schüler motiviert werden.

20. Das Ziel der Reformen ist, dass

A. den Kindern das Lernen Spaß macht.


B. die Kinder mit Erfolg lernen.
C. Kinder bessere Noten bekommen.

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Leseverstehen
Modellsatz 03 Leseverstehen

Lesetext 3: Aufgaben 21-30 ca. 20 Min.

Lesen Sie den Text und lösen Sie die Aufgaben.

Zur Funktionsweise von Werbung

Wie funktioniert Werbung? Dieser Frage geht unter anderem die Sozialpsychologie nach. Sie
kommt dabei zu interessanten Ergebnissen über die Voraussetzungen für erfolgreiche
Werbestrategien. So belegen mehrere wissenschaftliche Studien, dass die Stimmung, in der
man sich befindet und die Emotionen, die durch Werbebilder und Texte vermittelt werden,
die Wirkung von Werbung verstärken können. Auch das Bild einer bekannten Persönlichkeit
oder Markennamen können Menschen zum Kauf eines Produktes veranlassen. Doch warum
ist das so?

Ein Grund für den Erfolg von Werbung ist vermutlich, dass Menschen in Situationen, die
ihnen unwichtig erscheinen, Entscheidungen aufgrund einfacher Signale treffen, anstatt
nachzudenken und abzuwägen. Wie wenig sie dabei auf den sachlichen Inhalt eines
Überzeugungsversuchs achten, veranschaulicht folgendes Experiment am Kopiergerät einer
Universitätsbibliothek: Ein Forscher ging auf Studierende zu, die gerade kopierten, und bat
diese, ihn vorzulassen. Die Bitte wurde in drei Testphasen unterschiedlich formuliert. In der
ersten Phase wurden die Personen am Kopiergerät gefragt: „Entschuldigung. Ich habe fünf
Seiten. Darf ich den Kopierer benutzen?“ In der zweiten Phase wurde die Bitte mit dem
Zusatz „weil ich in Eile bin“ begründet. Wie erwartet, willigten mehr Personen ein, wenn die
Bitte gerechtfertigt wurde (90 %), als wenn die Rechtfertigung ausblieb (60 %). In der dritten
Testphase wurden die Personen am Kopiergerät folgendermaßen angesprochen:
„Entschuldigen Sie. Ich habe fünf Seiten. Darf ich den Kopierer benutzen, weil ich einige
Kopien machen muss?“ Bei aufmerksamer Lektüre fällt auf, dass hier gar keine Begründung
dafür gegeben wird, warum die Studierenden den Forscher vorlassen sollten.
Erstaunlicherweise gaben dieser Version der Bitte aber 93 % der angesprochenen Personen
statt! Die inhaltliche Begründung scheint also nicht ausschlaggebend für den Erfolg zu sein.

Das Experiment verdeutlicht, dass Menschen, wenn sie nicht an Details interessiert sind,
oberflächliche Hinweise nutzen, um rasch zu einer Beurteilung oder Entscheidung zu
gelangen. Im geschilderten Experiment war es das Wort „weil“, das den
Versuchsteilnehmern eine Begründung signalisierte. Die Aussage nach diesem Signalwort
wurde somit ohne weitere Überprüfung als Begründung akzeptiert. Ähnlich können in der
Werbung von einem Experten oder Prominenten vorgebrachte Argumente für den Erwerb
eines Produkts sprechen, ohne dass wir über die Argumente als solche, über ihre
Stichhaltigkeit und logische Einbindung nachdenken. Ohne diese Hinweise, mentale
Abkürzungen genannt, wäre man in vielen Situationen aufgrund der Fülle an einströmenden
8
Informationen überfordert und unfähig, zu Entscheidungen zu gelangen. Mentale
Abkürzungen erlauben daher schnelle und in der Regel effektive Reaktionen. Würde man z.
B. im Supermarkt alle Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Marken abwägen, so nähme
die für einen Einkauf aufgewendete Zeit erheblich zu.

Im Gegensatz dazu prüfen wir Informationen, die für uns besonders wichtig sind, in der
Regel kritisch. Werbung kann daher auf zwei Arten erfolgreich sein: Wenn Menschen Fakten
und Argumente aufmerksam prüfen, mit denen man sie von einer Sache zu überzeugen
versucht, spricht man vom zentralen Weg der Überredung. Konzentrieren sich Menschen
hingegen weniger auf die Fakten und Sachargumente, sondern eher auf oberflächliche
Merkmale einer Botschaft (z. B. prominente Personen, die sie vorbringen), spricht man vom
peripheren Weg der Überredung. Auf welche Weise Konsumenten sich entscheiden, hängt
also auch von ihrer Motivation ab, Informationen wahrzunehmen.

Geht man beispielsweise davon aus, dass sich Leser eines PC-Fachmagazins für die
Computerprodukte in den Anzeigen interessieren, sind Anzeigen mit überzeugungsstarken
Einzelinformationen wirkungsvoll. In einem Medium wie dem Fernsehen aber, bei dem
Werbung eher oberflächlich wahrgenommen wird, sind Werbemaßnahmen effektiver, die
dem Konsumenten die Anwendung mentaler Abkürzungen erlauben, etwa durch das Bild
eines bekannten Sportlers.

Kurzfristig betrachtet sind beide Werbestrategien gleichermaßen erfolgreich. Doch zu


Kaufentscheidungen, die nach sorgfältiger Analyse unterschiedlicher Argumente getroffen
wurden, steht der Konsument auch später noch, während beiläufig gewonnene Meinungen
auch rasch revidiert werden können.

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Modellsatz 03 Leseverstehen
LeseText 3: Aufgaben 21-30

Markieren Sie die richtige Antwort.

Text sagt
Ja Nein
dazu nichts
(01) Der Einfluss der Werbebotschaft auf unsere Gefühle ist
noch weitgehend X (01)
unerforscht.

(02) Je interessanter die Werbung gestaltet ist, desto mehr


Produkte werden X (02)
verkauft.

21 Werbung hat das Denken und Handeln der Menschen


21
verändert.

22 In der Untersuchung bittet ein Wissenschaftler


Studierende, ihm beim 22
Kopieren zu helfen.

23 Die Studierenden reagierten auf die Formulierung, nicht


23
auf den Inhalt der Bitte.

24 Die Einschätzung von Informationen erfolgt in


bestimmten Situationen anhand von oberflächlichen 24
Signalen.

25 Mentale Abkürzungen dienen dazu, mehr


Informationen aufzunehmen und genauer zu 25
analysieren.

26 Die Menschen benötigen heute mehr Zeit für den


26
Einkauf als früher.

27 Der zentrale Weg der Überredung spricht den Verstand


27
des Menschen an.

28 Je mehr der periphere Weg der Überredung in der


28
Werbung eingesetzt wird, desto mehr wird konsumiert.

29 In Fachzeitschriften ist Werbung mit prominenten


29
Persönlichkeiten besonders erfolgreich.

30 Je mehr Werbung wir wahrnehmen, desto schwerer


30
fällt uns die Kaufentscheidung.
10
Übertragen Sie jetzt Ihre Lösungen auf das Antwortblatt.

Hörverstehen
Modellsatz 03 Hörverstehen

Hörtext 1: Aufgaben 1-8

Sie sind in der Universität und sitzen vor dem Sprechzimmer Ihrer Professorin.

Sie hören ein Gespräch zwischen der Professorin und einem Studierenden.

Sie hören dieses Gespräch einmal.

Lesen Sie jetzt die Aufgaben 1 - 8.

Hören Sie nun den Text. Schreiben Sie beim Hören die Antworten auf die Fragen 1 — 8.

Notieren Sie Stichwörter.

Sprechstunde bei der Professorin


(0) Weshalb geht der Student zur Professorin in die Möchte Information über
(0)
Sprechstunde? Zwischenprüfung
1 Welches Fach studiert der Student? 1
2 Weshalb möchte der Student die
2
Zwischenprüfung etwas früher ablegen?
3 Was muss der Student für einen der vier Scheine
3
tun?
4 Wofür hat der Student bereits eine Anmeldung? 4
5 Welcher Sprachkurs fehlt dem Studenten noch? 5
6 Wie läuft die Zwischenprüfung ab? 6
7 Was ist der erste Schritt bei der Anmeldung zur
7
Prüfung?
8 Was muss der Student tun, wenn er die
8
Prüfungszulassung erhalten hat?

11
Hörverstehen

Modellsatz 03 Hörverstehen

Hörtext 2: Aufgaben 9-18

Sie hören ein Interview mit drei Gesprächsteilnehmern über Auswahlverfahren von Studienbewerbern an der
Hochschule.

Sie hören dieses Interview einmal.

Lesen Sie jetzt die Aufgaben 9 - 18.

Hören Sie nun den Text.

Entscheiden Sie beim Hören, welche Aussagen richtig oder falsch sind.

Markieren Sie die passende Antwort.

Auswahlverfahren an der Hochschule

Richtig Falsch

(0) Einige Hochschulen wählen schon jetzt ihre Studierenden selbst aus.
X (0)

9 Jonas Hübner hat sein Medizinstudium vor Kurzem begonnen. 9

10 Jonas Hübner empfand die Atmosphäre im Auswahlgespräch als


10
angenehm.

11 Herr Kolb berichtet, dass mehrere Kandidaten zusammen in einem


11
Gruppengespräch geprüft werden.

12 Bewerber werden zum Beispiel gefragt, wie sie sich ihr Studium
12
vorstellen.

13 Es wird auch bewertet, wie gut ein Kandidat seine Gedanken formulieren
13
kann.

14 Jonas Hübner interessiert sich schon seit seiner Kindheit für den
14
Arztberuf.

15
Jonas Hübner findet das Auswahlverfahren insgesamt sehr objektiv. 15

16 Jonas Hübner findet es schwierig, durch ein Auswahlgespräch einen


16
Studienplatz zu bekommen.

17 Herr Kolb glaubt, dass die Prüfer sich bei der Beurteilung eines
17
Kandidaten meistens einig sind.

12
18 Herr Kolb hält den Aufwand zur Durchführung der
18
Auswahlgespräche für relativ gering.

Hörverstehen
Modellsatz 03 Hörverstehen

Hörtext 3: Aufgaben 19-25

Sie hören einen kurzen Vortrag von Frau Prof. Baumann über Energieversorgung in Island.

Sie hören diesen Vortrag zweimal.

Lesen Sie jetzt die Aufgaben 19 - 25.

Hören Sie nun den Text ein erstes Mal.

Beantworten Sie beim Hören die Fragen 19 — 25 in Stichworten.

Ein Leben nach dem Öl – Island als Modell für die Zukunft
(0) Welches Ziel verfolgt die Regierung Islands? Island will auf fossile Energie
(0) verzichten oder bis 2050 Verzicht
auf Öl, Gas und Kohle
19 Welche Vorteile hat Island nach Prof.
Baumann im Vergleich zu anderen Ländern? 19
Nennen Sie zwei.
20 Wie kann man nach Prof. Baumann von der
vulkanischen Aktivität im Inneren der Erde 20
profitieren?
21 Welche beiden Bereiche sind heute noch
21
vom Öl abhängig?
22 Was wurde im Versuchsprojekt 2003 mit
22
dem neuen Treibstoff getestet?
23 Was ist das Problem bei der Herstellung des
23
neuen Treibstoffes?
24 Was erhofft Prof. Baumann sich, wenn der
24
Modellversuch in Island erfolgreich ist?
25 Weshalb ist es schwierig, den neuen
25
Treibstoff in der Schifffahrt einzusetzen?

Ergänzen Sie Ihre Stichwörter. Sie hören jetzt den Text ein zweites Mal. Sie haben nun 10
Minuten Zeit, um Ihre Lösungen auf das Antwortblatt zu übertragen.
13
Schriftlicher Ausdruck
Modellsatz 04 Schriftlicher Ausdruck

Thema 60 Min.

Studium oder Berufsausbildung?

Vor dieser Frage stehen junge Erwachsene nach dem Schulabschluss. Ist eine praktische
Berufsausbildung, z. B. eine Handwerkslehre, und damit eine baldige Erwerbstätigkeit besser
für die Zukunft? Oder bietet ein Hochschulstudium die besseren Zukunftsaussichten, auch
wenn viele Studierende erst mit Ende 20 ihr Studium beenden und deshalb erst relativ spät
Geld verdienen können? Bei dieser Entscheidung sollten verschiedene Faktoren, z. B. das
Problem der Arbeitslosigkeit oder die Verdienstmöglichkeiten, berücksichtigt werden.

Modellsatz 03 Schriftlicher Ausdruck


Schreiben Sie einen Text zum folgenden Thema

Studium oder Berufsausbildung?

Beschreiben und vergleichen Sie,


14
 wie sich der Anteil der Arbeitslosen je nach Qualifikationsgrad von 1994 bis 2003
entwickelt hat und
 wie sich die Einkommensverhältnisse je nach Ausbildungsniveau unterscheiden.

Lohnt sich ein Hochschulstudium? Hierzu wird folgende Meinung vertreten:

Ein Hochschulstudium lohnt sich nicht, denn es dauert viele Jahre und kostet zu viel Geld.

 Nehmen Sie Stellung zu dieser Aussage und begründen Sie Ihre Stellungnahme.
 Wägen Sie dabei die Vorteile und die Nachteile eines Hochschulstudiums ab.
 Gehen Sie auch auf die Situation in Ihrem Heimatland ein.

15
Mündlicher Ausdruck
Modellsatz 03 Mündlicher Ausdruck

Aufgabe 1

Sie müssen von München nach Berlin umziehen und benötigen dafür einen Umzugswagen.
Deshalb rufen Sie bei einer Umzugsfirma an.

Stellen Sie sich vor.

Sagen Sie, warum Sie anrufen.

Fragen Sie nach Einzelheiten.

Sie: Vorbereitungszeit
Ingrid Weber:

Sie: Sprechzeit

16
Mündlicher Ausdruck
Modellsatz 03 Mündlicher Ausdruck

Aufgabe 2

Ihr Kommilitone Markus erzählt Ihnen, dass er bei seiner Tante zum Abendessen eingeladen
ist und für sie noch Blumen kaufen möchte. Er fragt Sie, was man in Ihrem Heimatland
macht, wenn man z. B. zum Essen eingeladen ist.

Erzählen Sie Markus,

 was man macht, wenn man bei jemandem eingeladen ist,


 welche Geschenke man zu welcher Gelegenheit mitbringt.

Sie: Vorbereitungszeit
Martin

Sie: Sprechzeit

17
Mündlicher Ausdruck
Modellsatz 03 Mündlicher Ausdruck

Aufgabe 3

In Ihrem Landeskundeseminar sprechen Sie heute über verschiedene Formen familiären


Zusammenlebens in Deutschland. Ihr Seminarleiter, Herr Gerkhausen, hat eine Grafik
mitgebracht, die einige Familientypen mit Kindern zeigt. Herr Gerkhausen bittet Sie, diese
Grafik zu beschreiben.

Erklären Sie den anderen Kursteilnehmern zunächst den Aufbau der Grafik.
Fassen Sie dann die Informationen der Grafik zusammen.

Sie: Vorbereitungszeit
Frau Gross:

Sie: Sprechzeit

18
Mündlicher Ausdruck
Modellsatz 03 Mündlicher Ausdruck

Aufgabe 4

Auf einer Informationsveranstaltung im Pädagogik-Institut Ihrer deutschen Hochschule


sprechen Sie über die Schulsysteme in verschiedenen Ländern. Ihr Kommilitone David aus
den USA berichtet über das „Homeschooling- System“, in dem Eltern ihre Kinder zu Hause
unterrichten dürfen. In Deutschland ist das nicht erlaubt, denn hier müssen alle Schüler zum
Unterricht in eine Schule gehen. Sie möchten sich zu diesem Thema äußern. Die
Gesprächsleiterin, Frau Dr. Ammer, fragt Sie nach Ihrer Meinung.

 Nehmen Sie Stellung zu der Möglichkeit, die eigenen Kinder zu Hause zu


unterrichten:
 - Diskutieren Sie die Vorteile und Nachteile dieser Möglichkeit.
 - Begründen Sie Ihre Meinung.

Sie: Vorbereitungszeit
Frau Prof. Tiele:

Sie: Sprechzeit

19
Mündlicher Ausdruck
Modellsatz 03 Mündlicher Ausdruck

Aufgabe 5

Ihr Freund Jan will sich unbedingt das Rauchen abgewöhnen. Er überlegt, ob er es alleine
versuchen soll oder zusammen mit anderen in einem Kurs „Nie mehr Rauchen“. Der Kurs
kostet allerdings 200 Euro. Jan bittet Sie um Ihren Rat.

 Sagen Sie Jan, wozu Sie ihm raten würden:


 - Wägen Sie die Vorteile und Nachteile der beiden Möglichkeiten ab.
 - Begründen Sie Ihre Meinung.

Sie: Vorbereitungszeit
Jan:

Sie: Sprechzeit

20
Mündlicher Ausdruck
Modellsatz 03 Mündlicher Ausdruck

Aufgabe 6

In Ihrem Soziologieseminar zu Folgen technischer Entwicklungen geht es heute um das


weltweit zunehmende Verkehrsaufkommen. Herr Dr. Tröger, Ihr Dozent, hat dazu eine
Grafik verteilt, aus der die wachsende Zahl an Fahrzeugen (Personenkraftwagen und
Nutzfahrzeuge) hervorgeht. Herr Dr. Tröger bittet Sie, Ihre Überlegungen zu Gründen für
diese Entwicklung und mögliche Folgen vorzutragen.

Nennen Sie Gründe für die veränderte Anzahl von Pkw und Nutzfahrzeugen.
Stellen Sie mögliche Auswirkungen dieser Entwicklung dar.
Verwenden Sie dabei die Informationen aus der Grafik.

Sie: Vorbereitungszeit
Herr Dr. Tröger:

Sie: Sprechzeit

21
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Mündlicher Ausdruck
Modellsatz 03 Mündlicher Ausdruck

Aufgabe 7

Ihre Freundin Maria fährt in den Semesterferien drei Monate in ihre Heimat. Sie könnte ihr
Zimmer für diese Zeit an eine andere Studentin vermieten und so die Miete sparen. Dafür
müsste sie aber all ihre persönlichen Sachen aus ihrem Zimmer räumen. Sie überlegt, ob sie
das machen soll.

Sagen Sie Maria, ob Sie unter diesen Bedingungen das Zimmer weitervermieten würden.

Begründen Sie Ihre Meinung.

Sie: Vorbereitungszeit
Maria:

Sie: Sprechzeit

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Texte zum Hörverstehen: "Sprechstunde bei der Professorin"
Länge: ca. 3 Minuten

Professorin:
Guten Tag! Was führt Sie zu mir?
Student:
Guten Tag! Ich möchte mich über die Zwischenprüfung informieren, also über die
Voraussetzungen, die man dafür erfüllen muss, und wie das mit der Anmeldung geht.
Professorin:
Ah ja, in welchem Semester sind Sie denn?
Student:
Ich bin im zweiten Semester Kunstgeschichte und würde gern die Zwischenprüfung schon
nach dem dritten Semester machen. Geht das überhaupt?
Professorin:
Also, in der Regel findet die Zwischenprüfung nach dem vierten Semester statt. Möglich ist
sie allerdings auch schon nach dem dritten. Das schaffen aber nur die wenigsten.
Student:
Na ja, versuchen kann ich' ja. Wissen Sie, ich möchte mir einfach gern im Hauptstudium
etwas mehr Zeit lassen, für Praktika, Auslandsaufenthalte und so weiter. Deshalb
wär's schön, das Grundstudium etwas früher abzuschließen. Ach ja: was brauch' ich denn
eigentlich alles für die Prüfung?
Professorin:
Also, fangen wir mal bei den Leistungsnachweisen an: Sie brauchen insgesamt vier benotete
Scheine. Für einen davon müssen Sie eine Projektarbeit machen und sie auch im Seminar
vorstellen. In welcher Form Sie die drei anderen Scheine machen, können Sie selbst
bestimmen.
Student:
Hmm, drei Scheine hab' ich schon, fehlt also nur noch einer.
Professorin:
Und dann dürfen Sie nicht vergessen, dass Sie auch an drei Exkursionstagen teilgenommen
haben müssen - wussten Sie das?
Student:
Ja, ich hab' mich auch schon für eine Exkursion angemeldet.
Professorin:
Gut, das hätten Sie dann also auch. Was brauchen Sie noch ... ach ja: Sie müssen
Sprachkenntnisse in Englisch, Französisch und Latein nachweisen.
Student:
Oh, das hab' ich nicht gewusst; also Englisch und Französisch ist ja kein Problem, aber Latein
hab' ich bisher noch nicht gemacht. Da muss ich mich schnell noch um einen Kurs kümmern.
Professorin:
Ja, das sollten Sie tun, es gab schon Fälle, wo wir Kandidaten nicht zur Prüfung zulassen
konnten, weil diese Kenntnisse fehlten.
Student:
Gut, ich denke dran. Ach übrigens: wie sieht die Zwischenprüfung eigentlich aus? Wird da
nur mündlich geprüft oder auch schriftlich?
Professorin:
Sie haben zuerst eine Klausur und dann eine mündliche Prüfung von 30 Minuten.
Student:
24
Aha, und wie sieht das Anmeldeverfahren aus?
Professorin:
Sie wissen ja sicher, dass die Prüfungen immer in den Semesterferien stattfinden. Wenn Sie
sich anmelden wollen, dann suchen Sie sich als Erstes einen Prüfer. Denn der muss auf dem
Anmeldeformular bestätigen, dass er bereit ist, die Prüfung abzunehmen. Anmelden können
Sie sich immer bis zum Ende der Vorlesungszeit eines Semesters. Wenn Sie dann zur Prüfung
zugelassen sind, besprechen Sie mit Ihrem Prüfer den Prüfungstermin und alle weiteren
Fragen.
Student:
Gut. Vielen Dank, da weiß ich ja jetzt Bescheid. Auf Wiedersehen.
Professorin:
Auf Wiedersehen.

Texte zum Hörverstehen: "Auswahlverfahren an der Hochschule"


Länge: 4:13 Minuten

Interviewerin:
Die Universitäten sollen künftig mehr Freiheit bei der Auswahl ihrer Studierenden haben.
Einige Hochschulen nutzen diese Freiheit auch heute schon. Die Mediziner der Uni Essen-
Duisburg wählen zum Beispiel seit 1988 einen Teil ihrer Studierenden selbst aus. Darüber
möchte ich heute mit meinen beiden Gästen reden, und zwar sind das Herr Dieter Kolb,
Dekan der Medizinischen Fakultät, und Jonas Hübner, Medizinstudent im vierten Semester.
Herr Hübner, Sie haben Ihren Studienplatz vor zwei Jahren über ein Auswahlgespräch
bekommen - waren Sie damals sehr aufgeregt?
Jonas Hübner:
Ja natürlich, denn ich wusste ja gar nicht, was mich dort erwartet. Im Endeffekt war die
Aufregung aber gar nicht nötig: Dieses Gespräch fand in einer sehr entspannten Atmosphäre
statt, man kriegte erst mal einen Kaffee angeboten. Es war alles sehr gut organisiert und
eigentlich musste man sich davor nicht fürchten.
Interviewerin:
Herr Kolb, können Sie uns kurz erklären, worum es bei solchen Auswahlgesprächen geht?
Dieter Kolb:
Nun, zunächst einmal ist es so, dass jeder Bewerber zu einem Einzelgespräch eingeladen
wird. Eine Kommission aus zwei Prüfern versucht im Gespräch herauszufinden, ob der
Kandidat oder die Kandidatin tatsächlich motiviert ist und auch geeignet für den Beruf als
Arzt. Man fragt also zum Beispiel, warum der Kandidat Medizin studieren möchte, ob er
schon einmal in einem Gesundheitsberuf tätig war oder was für Vorstellungen der
Betreffende von der Tätigkeit als Arzt hat.
Aber das ist noch nicht alles, auch bestimmte Persönlichkeitsfaktoren spielen eine Rolle.
Denn in dem halbstündigen Gespräch müssen die Prüfer außer den Antworten des
Kandidaten auch noch dessen Ausdrucksfähigkeit beurteilen und sein
Überzeugungsvermögen.
Interviewerin:
Herr Hübner, was haben Sie denn damals geantwortet, als Sie zu Ihrer Motivation befragt
wurden?
Jonas Hübner:
Ja, also das war so: Ich hab' nach der Schule während meines Zivildienstes im Rettungsdienst
gearbeitet und habe dort sehr viele Erfahrungen im medizinischen Bereich gesammelt. Da
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konnte ich mir auch das ganze Tätigkeitsfeld von Ärzten näher angucken und hab' da
eigentlich erst festgestellt, dass mich das sehr interessiert.
Interviewerin:
Wie würden Sie denn das Auswahlverfahren insgesamt beurteilen - finden Sie es gerecht?
Jonas Hübner:
Im Prinzip ist es sicher ein ganz gutes, sinnvolles Verfahren. Aber wie bei jeder mündlichen
Prüfung gibt es dabei ein großes Problem, und zwar, dass es in einem Gespräch mit
Menschen immer subjektive Einflüsse gibt und es also nie so objektiv sein wird wie eine
schriftliche Prüfung. Da kann es sicherlich auch vorkommen, dass man zum Beispiel durch
ungeschicktes Auftreten einen schlechten Eindruck hinterlässt. Die Gefahr sehe ich auf jeden
Fall. Ich kenne Bewerber, deren Gespräche alles andere als entspannt abgelaufen sind. Die
Maßstäbe sind ziemlich hoch und am Ende wird nur ungefähr ein Drittel der Bewerber zum
Studium zugelassen. Da steht für den Einzelnen sehr viel auf dem Spiel.
Interviewerin:
Herr Kolb, kommt es auch manchmal vor, dass die beiden Prüfer bei der Einschätzung eines
Kandidaten zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen kommen?
Herr Kolb:
An so einen Fall kann ich mich eigentlich nicht erinnern. Insgesamt ist es schon so, dass
immer mal wieder kleine Unterschiede rauskommen, aber die Tendenz ist meistens ähnlich.
Das heißt, man liegt bei der Beurteilung immer recht nah beieinander.
Interviewerin:
Noch eine letzte Frage, Herr Kolb. Glauben Sie, dass in Zukunft alle Hochschulen solche
Auswahlgespräche durchführen werden?
Herr Kolb:
Meiner Ansicht nach sind die Auswahlverfahren sehr wichtig. Sie werden sich sicher auch
bald in anderen Studienfächern durchsetzen. Der Nachteil ist allerdings, dass sie sehr viel
Zeit und Personal kosten. Sie sind also sehr aufwändig. Man wird daher wahrscheinlich bei
einem Verfahren bleiben, wo auf der einen Seite die Auswahlgespräche, auf der anderen
Seite weiter die klassische Zuteilung von Studienplätzen steht.
Interviewerin:
Ich danke Ihnen für das Gespräch.
exte zum Hörverstehen: "Ein Leben nach dem Öl" - Island als Modell für die Zukunft?
Länge: 5:20 Minuten

Frau Prof. Baumann:


Der Anteil erneuerbarer Energiequellen an der weltweiten Stromerzeugung ist insgesamt
gesehen bislang noch relativ gering. Daher scheint eine Energieversorgung ohne Öl im
Moment noch kaum vorstellbar. Island aber will der erste Staat der Welt werden, der völlig
auf fossile Energie verzichtet. Bis 2050 - so die Vision der Regierung - soll die ganze Republik
ohne Öl, Gas und Kohle auskommen. Wasserstoff soll der mobile Energieträger der Zukunft
sein. Sauberer Wasserstoff, hergestellt mit Strom aus alternativen Energiequellen. Das
bedeutet: keine Treibhausgase mehr - Schonung für das Klima und die Umwelt.
Island hat es bei diesem Vorhaben allerdings leichter als andere Länder, denn der Inselstaat
hat nur knapp 300.000 Einwohner und verfügt über eine große Menge natürlicher
Energievorräte: So gibt es auf der Insel zum Beispiel ein riesiges Angebot an Wasserkraft,
durch die zahlreichen Gletscherflüsse. Außerdem liegt Island genau an der Nahtstelle
zwischen der amerikanischen und der eurasischen Erdplatte, auf dem sogenannten
Atlantischen Rücken. Deswegen gibt es in dieser Region schon immer eine starke vulkanische
Aktivität. Nebeneffekte davon sind die Erdwärme- Erscheinungen, die man sehr gut für die
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Stromerzeugung und zum Heizen nutzen kann. Genau wie die Sonnen- oder Windenergie hat
auch die Erdölwärme einen entscheidenden Vorteil: Bei ihrer Nutzung entstehen relativ
wenig Treibhausgase wie das Kohlendioxid, das langsam aber stetig die Erde erwärmt.
Übrigens heizen heutzutage fast alle Isländer ihre Häuser mit Erdwärme aus dem
Vulkangestein.
Siebzig Prozent des gesamten Energieverbrauchs des Landes werden heute schon mit
erneuerbaren Energien abgedeckt - in dieser Hinsicht ist das Land Weltspitze. Einen Teil der
benötigten Energie liefern allerdings noch immer fossile Brennstoffe. So sind noch zwei
wesentliche Bereiche übrig, die nach wie vor auf Benzin und Dieselöl angewiesen sind,
nämlich der Verkehrssektor und die Fischereiwirtschaft. Das Problem dabei ist Folgendes: Es
gibt noch keine geeigneten Energieträger, die sich aus umweltfreundlich erzeugtem Strom
herstellen und einfach speichern lassen, um damit mobile Systeme wie Busse, Autos oder
auch Boote anzutreiben.
Eine Lösung, an der zurzeit sehr intensiv geforscht und entwickelt wird, besteht darin,
Wasserstoff als Energieträger bereitzustellen. Diese Idee wurde in einem groß angelegten
Projekt im Jahr 2003 getestet, an dem drei multinationale Industrieunternehmen beteiligt
waren. Und zwar fuhren in einem ersten Testlauf drei Wasserstoff-Busse auf Island. Dafür
wurde im Frühjahr 2003 die erste Wasserstoff-Tankstelle in Reykjavik in Betrieb genommen.
Das Abgas dieser Fahrzeuge ist übrigens Wasserdampf, also reines Wasser, das bedeutet,
Schadstoffe werden nicht freigesetzt.
Im Betrieb sind diese Busse also durchgängig umweltfreundlich. Allerdings ist die Herstellung
von Wasserstoff recht energieintensiv. Das heißt, man benötigt eine Menge Strom, um
normales Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten. Und wenn
man diese Kosten mit den derzeitigen Benzinpreisen vergleicht, ist der Wasserstoffantrieb
sehr viel teurer. Auf der anderen Seite weiß man aber auch nicht, was fossile Brennstoffe in
30, 40 Jahren kosten werden. An der Energiefrage wird es in Island jedenfalls nicht scheitern,
denn die Wasserkraftwerke und Erdölwärme-Anlagen liefern reichlich Elektrizität, um den
gesamten Verkehrssektor mit Wasserstoff versorgen zu können.
Wenn sich das Modell Island bewährt, dann könnte der Wasserstoffantrieb flächendeckend
auch auf das europäische Festland kommen. In Deutschland wäre es denkbar, dass zum
Beispiel die Windenergie einen Teil des Stromes liefert, der für die Herstellung von
Wasserstoff nötig ist. Nur in einem Bereich gibt es mit dem Wasserstoffantrieb noch
Probleme, und zwar in der Schifffahrt. Ein Schiff kommt nicht jeden Tag in einen Hafen,
deshalb muss an Bord ziemlich viel Wasserstoff gespeichert werden. Auch Sicherheitsfragen
spielen eine Rolle, wenn ein Schiff auf hohe See fährt. Alle diese Probleme werden sich aber
ebenso lösen lassen wie beim Auto auch. Mit den Fischereibooten hätte Island dann die
letzte Lücke auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung der gesamten Insel
geschlossen.

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