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Bio-Waffe geplant
Kurz nach dem Zugriff werden zwei Männer abgeführt, bekleidet nur mit
Boxershorts und notdürftig übergeworfener Jacke. Das SEK hat sie offenbar
gerade aus dem Bett geholt. Bevor sie zur Polizei gebracht werden, müssen sie
kurz untersucht werden. Möglicherweise geht von ihnen eine biologisch-
chemische Gefahr aus.
Laut der zuständigen Polizei Münster geht es um den Verdacht der Vorbereitung
einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat! In einem Ermittlungsverfahren der
Zentralstelle Terrorismusverfolgung NRW bei der Generalstaatsanwaltschaft
Düsseldorf steht ein iranischer Beschuldigter (32) unter Verdacht, sich zur
Begehung eines islamistisch motivierten Anschlags Cyanid und Rizin beschafft zu
haben.
Auch dieses Mitglied des SEK trug beim Zugriff einen ABC-Schutzanzug
„Wir hatten einen ernst zu nehmenden Hinweis, der die Polizei dazu
veranlasst hat, noch in der Nacht zuzugreifen“, sagte Nordrhein-Westfalens
Innenminister Herbert Reul (CDU) am Sonntagmorgen. Nun müssten die
Ergebnisse der Ermittlungen abgewartet werden. Die Polizei ermittelt „mit
Hochdruck“, so Reul.
Bereits 2018 wollte ein islamistischer Terrorist (damals 29) in Köln eine Rizin-
Bombe zünden. Zusammen mit seiner Frau hatte der Tunesier damals aus Rizinus-
Samen den biologischen Kampfstoff hergestellt, zusammen mit 250 Stahlkugeln
wollte er den tödlichen Sprengsatz zur Explosion bringen. Der Islamische Staat
hatte seine Anhänger immer wieder zu solchen verheerenden Bio-Attentaten
aufgerufen, Anleitungen zum Bombenbau gepostet.
Je nach Art der Aufnahme verläuft die Vergiftung mit Rizin innerhalb von 36
bis 72 Stunden tödlich. Die Symptome reichen von Kopfschmerzen über
Krämpfe bis hin zu Leber- und Nierenversagen. Ein spezifisches Gegenmittel
gibt es nicht.