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Depesche 05/2016

05 Nr. 555 insgesamt


28. März 2016
Lesen, was nicht in der Zeitung steht:

KENT-DEPESCHE
Sechzehnter Jahrgang
Euro 4,00 · SFr 5,00
Sabine Hinz Verlag
Dreikönigstraße 11a

mehr wissen - besser leben


D-73230 Kirchheim
Tel.: (07021) 7379-0
Fax: (07021) 7379-10
info@sabinehinz.de
Michael Kents Depesche für Zukunftsbauer
555 www.sabinehinz.de
kent-depesche.center

CETA & TTIP


Investorenschutz
tar
Mit Kommen
d e n A t t e n t a ten
zu
von Brüssel

Wie globale Konzerne mit den geplanten Abkommen


CETA, TTIP (und anderen) gewählte Regierungen
und demokratische Rechte aushebeln und
eine Diktatur der Konzerne errichten könnten
Zucker und Magensäure Programm auch für Berufstätige?

Hallo Herr Howanietz, vielen Dank für Hallo Michael, zu Deiner letzten Depesche wollte ich kurz eine Rückmeldung ge-
den informativen Artikel zur Magen- ben: Ich fand den Artikel von Herrn Howanietz sehr interessant. Allerdings frage
säurethematik. Bzgl. der Verstoff- ich mich seit Längerem, ob es auch Programme gibt, die auch Berufstätige ohne
wechselbarkeit von Nahrung war ich Probleme durchführen können, ohne nennenswert im Alltag behindert zu werden.
schon der Meinung, gut informiert zu Viele Grüße, Michaela
sein. Dass der Magen sauer ist und
Antwort: Liebe Michaela, ich verstehe Dein Anliegen, doch genau das ist ja ei-
Vorverdauungsaufgaben hat, war mir
gentlich die spezielle Besonderheit bei unserem Fastenzeitspiel (siehe Themen-
auch klar. Jedoch ist es sehr gut, auch
den möglichen Fehler der zu geringen hefter Fasten, letzte Seite): jeder kann sich dabei genau das auswählen, was er
Säure zu erkennen. Meine Frage an machen möchte – bzw. was eben für ihn machbar ist. Beim Artikel von Friedrich
Sie betrifft Ihre Aussage in der Depe- Howanietz ging es ja nun um einen ganz wesentlichen, einzelnen Punkt, nämlich,
sche, dass „Zucker die Magensäure dass Zucker die Verdauung bzw. Magensäure sabotiert (siehe Zuschrift links). Zu-
neutralisiert“. Nicht dass ich das Pro- cker wegzulassen, insbesondere direkt nach Mahlzeiten, das kann jeder Berufs-
blem Zucker auch nur im Geringsten tätige. Die wichtigsten Punkte waren weiter: (1) Die Verdauung anfangs mit zu-
in Frage stelle, nur fand ich beim sätzlichen Enzymen zu unterstützen – auch das ist für Berufstätige möglich;
Nachschlagen im Netz keine chemi-
(2) dem natürlichen Appetit zu folgen und Killer des natürlichen Appetitempfin-
sche oder biologische Begründung da-
dens zu meiden (Geschmacksverstärker, chemische Zusätze, Glutamat, Kochsalz
für. Ich dachte bisher immer, dass
Zucker ein Säurebildner sei, zumin- usw.) – da lässt sich als Berufstätiger zumindest teilweise etwas daran tun und
dest im Sinne des Stoffwechsels in (3) eine Zeitlang Vitamine und gezielte Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen –
der Verdauung. Wie kommt es daher, auch das lässt sich in den Alltag eines Berufstätigen integrieren.
dass Zucker den pH-Wert im Magen
anheben kann? Es wäre toll, wenn Sie Zeitschrift für traditionelles Handarbeiten
mir die Frage beantworten oder mich
auf eine entsprechende Antwort wei- Hallo Sabine Hinz und Michael Kent! Die kleine Zeitschrift „Das Lavendelschaf“
terleiten könnten. würde inhaltlich gut zur vorletzten Depesche passen, besonders für Frauen, die
Antwort: Das Thema Magensäure ist gerne traditionell handarbeiten: www.lavendelschaf.de/cms/ – sie nennt sich
wirklich umfangreich und hat viele Ver- selbst: „Eine interessante kleine Zeitschrift für alle Wollfrauen, Kräuterweiber
zweigungen. Zuerst einmal: Säure und Naturbegeisterte, für FilzerInnen, SpinnerInnen, WeberInnen, StrickerInnen,
neutralisiert man natürlich mit Basen. QuilterInnen, NadelbinderInnen, HandarbeiterInnen, Wollbegeisterte, Faserbe-
Karbonate neutralisieren ebenfalls geisterte, Naturbegeisterte, SelbermacherInnen, Landliebende, Schaffreunde
Magensäure. Zucker selbst ist keine
und Kräuterbegeisterte“. Leider wird diese Zeitschrift in diesem Jahr eingestellt.
Base und kein Karbonat. Somit ist
Aber vielleicht könnte es trotzdem interessant für Sie sein, mit Frau Erdmute
Zucker natürlich kein direkter Neutra-
lisator von Magensäure. „Neutralisie- Marciniak in Kontakt zu treten. Das ist mir so beim Lesen der aktuellen Depesche
ren“ hat ja mehrere Bedeutungen eingefallen. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Viele Grüße Petra
und bezieht sich auf das Unwirksam-
machen einer Sache. Er hat also eine
indirekte Wirkung. Der Zucker neutra-
lisiert die Magensäure also nicht di-
rekt, sondern über die vielen, durch
die Gegenwart des Zuckers stattfin-
denden Nebenreaktionen und Abläu-
fe des Körpers. Beispielsweise im Zu-
sammenhang mit dem wichtigen Hor-
mon Gastrin, das mehr oder weniger
den ganzen pH-Spiegel kontrolliert
bzw. durch ihn beeinflusst wird. Indu-
striell hergestellter Zucker kompromit-
tiert das System derart, dass eine rich-
tige Verdauung nicht stattfindet. Ich
werde in Kürze ein Handbuch für den
„Betrieb eines menschlichen Kör-
pers“ fertigstellen, wo ich den Versuch
unternehme, die Informationen zu lie-
fern, wodurch man in der Lage sein
sollte, das ganze System zu verstehen
und dadurch in die Lage versetzt wer-
den kann, selbst herauszufinden wie
man die beste Handhabung findet.
Für heute bedanke ich mich für Ihr
Interesse und verbleibe mit freund-
lichen Grüßen, Friedrich Howanietz
Kent-Depesche 05/2016 · Hinz Verlag · Dreikönigstraße 11a · 73230 Kirchheim · Tel.: (0 70 21) 7379-0 · info@sabinehinz.de · www.kent-depesche.center 2
INHALT

Michael Kent, Vorwort


Zuschriften / Meldungen
Inhalt / Impressum
2/5/6
3
Die nächste
Vorwort von Michael Kent
Termine / Veranstaltungen
3
4
Diktatur
Hans Bschorr
auf deutschem
CETA/TTIP Investorenschutz
Autorenportrait
7
14
Boden
Aktive / Mitmachaktionen 15
Vertiefendes / Ergänzendes 16 ken, käme der noch nicht ein-
Hallo, lieber Freund,
lieber Zukunftsbauer! mal ins Planungsstadium und
IMPRESSUM säße schon im Gefängnis.
Die Massenmedien beschäftigt,
Michael Kents Depesche mehr wissen - besser leben
erscheint 6 mal pro Quartal (24 x jährlich) und kann als man möchte fast sagen, pünkt- Die in solchen Fällen als „Täter“
Postversandausgabe über den Verlag (ggf. plus zusätz- lich zu Ostern, derzeit nur ein oder „Selbstmordattentäter“ Be-
licher PDF-Version per Mail) wie auch als Heft über freie
Zeitschriftenvertriebsstellen bezogen werden. Thema: Die Anschläge von schuldigten sind entweder vom
Redaktion: Michael Kent (E-Mails an: redaktion@ Brüssel. Ich weiß nicht, ob sie Geheimdienst rekrutierte sog.
kent-depesche.com) Verlag: Sabine Hinz (Zuschriften
per E-Mail an: info@sabinehinz.de). Dich ebenfalls beschäftigen, da- „nützliche Idioten“ (denen vor-
Regelmäßige Autoren: M. Kent, Hans Bschorr, Lina her irgend etwas anderes er-
Kempka, H. Zech, Angelika Müller sowie Gastautoren.
her ganz kurz mein Blickwinkel
Keine Gewähr für unverlangt eingesandte Manuskripte zur Sache, der – man möchte zählt wurde und die nachher
u. Bildsendungen. Zuschriften können ohne ausdrück- dumm dastehen) oder aber ir-
lichen Vorbehalt veröffentlicht werden. Vom Leser ver-
fast sagen, natürlich – wieder
fasste Beiträge können aus redaktionellen Gründen ab- mal ein recht anderer ist. gendwelche Dummköpfe, die
geändert oder gekürzt werden. Namentlich gekenn- „leichte Ermittlerbeute“ waren
zeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der
Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesand- Die Mitläufermedien sehen in und mit den Anschlägen von
te Manuskripte übernimmt der Verlag keine Haftung.
Bildnachweise: Titelbild/Artikeltitel: 123RF.com
Brüssel einen Anschlag „isla- vornherein nichts zu tun hatten.
Seite 2/4: Quelle unbekannt mistischer“ Terroristen. Das ist
Seite 5: TTIP Aktionsbündnis Österreich
Seite 9: www.123RF.com / campact.de inzwischen so langweilig und Vom Sturz des österreichischen
Seite 10: wikipedia, public domain, Friedrich Wilhelm I. abgedroschen, dass ich darauf Thronfolgers 1914 (durch den
(Porträt von Samuel Theodor Gericke, 1713)
Seite 11: www.123RF.com nun wirklich nicht mehr einge- der Erste Weltkrieg gerechtfer-
Seite 13: Collage von Michael Kent hen möchte. Meiner Meinung tigt wurde), über 9/11 bis hin zu
Seite 14: Eigenes Foto Hans Bschorr
Erstveröffentlichung 05/2016: 28. März 2016 nach war auch dieser „Selbst- „Charlie Hebdo“ und Brüssel –
Adresse: Sabine Hinz Verlag, Dreikönigstraße 11a, mordanschlag“ eine profane Fal- „passieren“ solche Attentate
73230 Kirchheim, Tel.: 07021/ 7379-0, Fax: -10
Internet: www.sabinehinz.de. se-Flag-Operation*, ein „stink- nicht einfach, sondern werden
Leser-Center: www.kent-depesche.center normales“ Geheimdienstatten- inszeniert und dienen einem
Regelmäßiger Bezug: Monatlicher Bezug € 8,00 (Last-
schrift). Quartalsbezug 6 Ausgaben für € 24,00 (Rech- tat eben (was seine Tragik aller- Zweck (Zitat unten) – auch sog.
nung). Druck- plus E-Mail-Ausgabe: zzgl. 20 Cent je dings noch verstärkt). „Selbstmordattentate“! Der Ge-
Heft bzw. 40 Cent/Monat bzw. € 1,20 pro Quartal. Der
Bezug kann telefonisch, per E-Mail, brieflich oder per heimdienstmann tischt den La-
Fax eingestellt werden – bei monatlicher Zahlungswei-
Es gibt im Zeitalter der Total- kaien irgendeine Geschichte auf,
se zum Monatsende, bei jährlicher zum Jahresende.
Druck: Eigendruck (Digitaldruck). Inserate: In der De- überwachung keinen Terroris- setzt ihn unter psychiatrische
pesche werden keine bezahlten Fremdanzeigen abge- Drogen (Schmerz-Drogen-
druckt. Copyright © 2016 by Michael Kent, Sabine
mus außerhalb von Geheim-
Hinz Verlag, Kirchheim unter Teck. Alle Rechte vorbe- diensten mehr – unmöglich! (Ar- Hypnose), zündet fern ... Es gibt
halten. Jedoch sind nicht-gewerbliche Weitergabe bzw. 1000 Möglichkeiten, und es ist
Vervielfältigungen einzelner Depeschenartikel für Be-
tikel Depesche 23/2015: „Kurze
zieher der regelmäßigen Postversandausgabe gestattet. Gedanken zu den Anschlägen müßig, das zu recherchieren.
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen
kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion
von Paris“.) Würde sich ein ech- Ich jedenfalls glaube so wenig
vom Herausgeber nicht übernommen werden. ter Terrorist aufmachen, an ei- an „islamistischen Terroris-
nen solchen Anschlag zu den- mus“ wie an den Osterhasen.
KENNENLERNEN
Für Interessenten besteht einmalig die Möglichkeit, die »Wir müssen von Zeit zu Zeit Terroranschläge verüben,
Depesche unverbindlich kennen zu lernen. Hierzu die
Postanschrift mit Stichwort „Kennenlernbezug” an den bei denen unbeteiligte Menschen sterben.
Verlag senden und Sie erhalten die Depesche drei Mo- Dadurch lässt sich der gesamte Staat und die gesamte
nate lang (insgesamt 8 Ausgaben) für 10,– Euro. Es ent-
steht Ihnen daraus keine Aboverpflichtung!! Bevölkerung lenken. Das primäre Ziel eines solchen
Anschlages sind nicht die Toten, sondern die Überlebenden,
DUZEN / SIEZEN denn die gilt es zu lenken und zu beeinflussen.«
Die Depesche entstand aus einem Kreis von Freunden und Vincenzo Vinciguerra, Drahtzieher des Bombenattentats von 1972 in Peteano
Bekannten, weshalb in der direkten Ansprache im Editorial (Italien), bei dem drei Polizisten starben. Seine Verhaftung führte zum Auffliegen der
bzw. Vorwort geduzt wird, in den Artikeln aber gesiezt, da
(„mutmaßlichen“) NATO/CIA-Geheimarmee Gladio, die auch für den Anschlag auf den
diese speziell auch zur Weitergabe an Dritte gedacht sind.
Bahnhof in Bologna mit 85 Toten (sowie weitere) verantwortlich zeichnet.
3 Kent-Depesche 05/2016 · Hinz Verlag · Dreikönigstraße 11a · 73230 Kirchheim · Tel.: (0 70 21) 7379-0, Fax: -10 · info@sabinehinz.de · www.sabinehinz.de
Veranstaltungen/Termine
Kongress: Perfekte Krisenvorsorge
Am 23. April 2016 veranstaltet der Kopp- Der nächste Schritt ist die mas- In diesem Zusammenhang sehe
Verlag in der Stadthalle Fürth einen Kon- senmediale Übertreibung, Aus- ich „islamistische Attentate“,
gress »Perfekte Krisenvorsorge« mit den schmückung und Fälschung: als ein Mittel zum Zweck.
Referenten Andreas Häckel, Janne Kipp, dauernde Wiederholung, nach-
Lars Konarek, Stefan Schubert und Wolf-
gestellte Szenen, retuschierte Ich kann mich natürlich nicht
Dieter Storl. Jenseits der Tagesnachrich-
ten erfahren Sie bei diesem Kongress al- Bilder, zusätzliche Darsteller, dafür verbürgen, aber für mich
les, was Sie heute tun sollten, um nicht zu um es noch schlimmer darzu- persönlich scheint die Strategie
den Krisenverlierern zu gehören: stellen als es ohnehin schon war. auf der Hand zu liegen: Zuerst
10:00 Begrüßung lässt man Millionen islamische
10:15 Janne Kipp: Wie sichere ich „Flüchtlinge“ (entgegen gelten-
Dabei behalte man immer die
mein Geld? – Die große Enteignung
11:20 Uhr Wolf-Dieter Storl: erste Regel im Hinterkopf: dem Recht) nach Deutschland.
Selbstversorgung in der Praxis Wenn es in den Massenmedien Hier bläst man ihnen Puder-
14:00 Uhr Lars Konarek: Überlebenstech- tagelang ununterbrochen wie- zucker in den Hintern, verbietet
niken und Strategien in Notsituationen derholt wird, ist es eine Insze- ihnen beizutragen – das schafft
15:05 Uhr Stefan Schubert: Wie steht es nierung, die eine Absicht erfüllt. Unfrieden auf beiden Seiten!
um die innere Sicherheit unseres Landes?
16:45 Uhr Andreas Häckel:
Anders ausgedrückt: Man weiß Dann sorgt man durch fingierte
Selbstverteidigung, die funktioniert! durch diese „Berichterstattung“ „islamistische Anschläge“ dafür,
17:45 Uhr Podiumsdiskussion nicht, was wirklich los ist, son- dass Hass auf „den Islam“ ge-
19:00 Uhr Ende der Veranstaltung dern nur, was man uns erzählen schürt wird – und schon erhält
Termin: Samstag, 23. April 2016 will. Welcher Zweck dahinter man die gewünschte Gärung. Es
Preis pro Person: 69,- Euro
steckt, wird zumeist anhand der knistert – und ein kleiner Funke
Informationen/Online-Anmeldung:
http://info.kopp-verlag.de/ Schlagzeilen ersichtlich, wie et- reicht aus, um einen Flächen-
wa der BILD, die tags darauf in brand entstehen zu lassen.
Großbuchstaben auf Seite 1 ti-
5-Tages Selbstversorger-Intensivkurs telte: „WIR SIND IM KRIEG!“ Eben diese Furcht wird gezielt
17. – 21. Mai 2015
geschürt; sie stärkt den Ruf
(Di bis Sa, direkt nach Pfingsten)
Erster Kurstag, Beginn 10.00 Uhr, dann Doch nein, wir sind nicht im nach einer „Lösung“. Wir leben
jew. von 9.00 – ca. 18.00 Uhr, Ende des Krieg. Und es wird auch keinen heute in einer ähnlichen Situa-
letzten Kurstages ca. 16.00/17.00 Uhr (echten) Krieg hier geben! Was tion wie 1930 – nur dass dieses
Wo: Mienbacher Waldgarten, aber seitens des „Manage- Mal kein „starker Mann“ kom-
Mienbacher Seminarhaus
ments“ gebraucht wird, ist die men wird (auch keine starke Par-
Kursleitung: Hannelore Zech
Kursgebühr für 5-Tages-Kurs: 350,- Angst der Bevölkerung vor ei- tei). Die Propaganda wird lau-
1. Tag: Einführung in die Permakultur inkl. nem Krieg, vor chaotischen und ten: „Oh sehet her, ihr Völker,
Sondergärten wie Waldgarten und Auf- bürgerkriegsähnlichen Zustän- über die Jahrhunderte habt ihr
bau eines Familienlandsitzes nach Anas- den, in denen die „braven Bür- Krieg geführt, euch bekämpft
tasia, Bodenkunde, Mulchwirtschaft. und abgeschlachtet. Nun hattet
ger“ all das verlieren könnten,
2. Tag: Wildgemüse und Gemüse – von
der Aussaat bis zur Ernte, das richtige was ihnen so lieb ist: ihr gere- ihr 70 Jahre Frieden. Wollt ihr
Saatgut, Humusaufbau, richtiges Verar- geltes Leben und Auskommen, das Erreichte aufs Spiel setzen?
beiten und Lagern, Gemüsekunde. Beginn die öffentliche Ordnung, das
der Milchverarbeitung, täglich wird was Einkaufen am Wochenende,
Neues aus Milch gemacht (Joghurt, Panir, Gefunden im Internet: »Alles ist in
die Autowäsche am Samstag, bester Ordnung. Geh einfach wei-
Mozarella, Frischkäse).
3. Tag: Kräuter und Wildkräuter kennen- das Fernsehen am Abend ... ter shoppen, schau einfach weiter
lernen, Aufbau eines Herbariums. fern, geh einfach weiter von 9 bis
4. Tag: Brot backen mit Ursaaten, Kräu- Droht man dem „guten Bürger“ 17 Uhr zur Arbeit, gehe weiter dei-
tern und Trockenobst, Hefe- und Sauer- ne Marionetten wählen. Und dan-
nur glaubhaft genug an, dass er ke, dass Du an die große Illusion
teigherstellung + Nutztierhaltung in der dies verlieren könnte, lässt er
Selbstversorgung, inkl. wesensgemäße glaubst – das Management.«
Bienenhaltung, abends Filmbeitrag.
sich praktisch zu allem erpres-
5. Tag: Pflege- und Hausmittel herstellen sen – zu einer europäischen
für Haushalt und Körper. Außerdem: Anla- Steuerbehörde, Europamilitär
ge von Pilzkulturen auf Baumstämmen unter Kontrolle der UN, Weltpo-
und Hauskulturen. lizei, Totalüberwachung, priva-
Anmeldung bitte bei Hannelore Zech,
tes Waffenverbot usw., kurzum
Tel.: (0 99 51) 60 34 34 oder
hanne@mienbacher-waldgarten.de zu einer Eine-Welt-Regierung
Weitere Informationen: unter Kontrolle der Banker, der
waldgarten.wordpress.com/ Rothschilds, Rockefellers und
veranstaltungskalender/5-tages- ihrer Großkonzerne – unter Bei-
selbstversorger-intensivkurs/
hilfe der Pharmaindustrie.
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Soll denn wieder alles in einem „Anti-Amerikanismus“, „Panik-
weltenverbrennenden Krieg mache“ – lauten die Vorwürfe.
hinweg gefegt werden? Wir, lie- Das „TTIP-Aktionsbündnis Ös-
be Mitmenschen, liebe Weltbür- terreich“ wurde kürzlich sogar
ger, brauchen endlich ein globa- noch übler in den Massenme-
les Kontrollzentrum, das dem dien beschimpft (Bild rechts).
Krieg ein Ende bereitet!“
Das bringt uns zur Fortsetzung
*
Und dasselbe wiederholt man des letztwöchigen Artikels, wo
beim Geld: „Völker der Erde, ihr es um Investitionsgerichte bzw.
seid derart verschuldet, dass kei- Schiedsverfahren und deren
ner seine Schulden je zurück- Auswirkungen geht. Denn im
zahlen kann. Machen wir einen Gegensatz zum Inhalt der TTIP- dung nächste Seite). Die Frage
Schuldenschnitt und stellen Verhandlungen, der streng des Abgeordneten lautete: »Auf
mittels einer globalen Banken- geheim ist und den sich nicht welchem Weg haben die Mit-
vereinigung und Weltgeld si- einmal Politiker wirklich ein- glieder das Sachverständigen-
cher, dass niemals wieder ein verleiben dürfen (englische Tex- rates [...] die erforderlichen
derartiges Schuldenfiasko ent- te mit zahllosen juristischen Kenntnisse bezüglich des In-
stehen kann. Stimmt für das Handelsfachbegriffen, ohne Ex- halts der geheimen TTIP-
Weltgeldsystem!“ Wie auch im- pertenbeistand in einem streng Unterlagen erlangt, die sie in
mer man diese Dinge nennen überwachten Leseraum), sind die Lage versetzt haben, im Jah-
wird. Sie werden solche Namen die Auswirkungen privater Han- resgutachten 2015/2016 [...] die
bekommen, die jeder toll findet. delschiedsgerichte schon hin- Aussage zu treffen, dass von
reichend bekannt. Denn diesel- TTIP positive Effekte zu erwar-
CETA & TTIP ben finden ja im Rahmen ande- ten sind?« Die Antwort der par-
rer Abkommen, wie etwa zwi- lamentarischen Staatssekretä-
Manchmal fühle „ich Armer“ schen dem südamerikanischen rin Gleicke im Namen der Bun-
mich recht alleine mit meinen Land Uruguay und der Schweiz desregierung lässt aufhorchen:
Ansichten! Wenn ich dann oder den nordamerikanischen
noch ein Vorwort abliefere wie Ländern Kanada-USA-Mexiko »Die Aussagen des Sachverstän-
letze Woche, in dem ich be- usw. bereits Anwendung und digenrates setzen nach Auffas-
haupte, dass wir auf eine Dikta- zeigen auf, was diese Instru- sung der Bundesregierung kei-
tur der Konzerne zusteuern, fra- mente für den Steuerzahler an ne Kenntnis der TTIP Verhand-
ge ich mich zeitweise, ob diese Überraschungen bereithalten. lungsdokumente voraus.« So
Position noch jemand mit mir viel zum Verantwortungsbe-
teilt. Umso beeindruckender ist Konkrete Beispiele dafür fin- wusstsein unserer Regierung.
es dann, wenn eine große Ver- dest Du im heutigen Artikel ab
braucherorganisation wie food- Seite 7. Gleichzeitig erfährst Du, *False-Flag-Operation: Geheimdienst-
watch (Seite 15) in ihrem welche Triebfeder hinter den operation unter falscher Flagge, um einem
Newsletter meine Ansichten so- anderen/Feind die Tat in die Schuhe zu
TTIP-Verhandlungen steht, die schieben. Entweder um den wahren Täter
gar noch unterstreicht: „CETA/ bisher noch überhaupt nicht zu verschleiern (wie beim Attentat auf J. F.
TTIP bedrohen unsere Demo- Kennedy) und/oder politische Ziele durch-
thematisiert wurde – was übri- zusetzen, die anderweitig nicht erreichbar
kratie“, „Über eine Paralleljustiz gens hinreichend erklärt, wa- wären, wie etwa bei 9/11 (Kriegslegitimati-
können Konzerne den Staat er- on für mehrere US-Kriege, Kontrolle des
rum die Verhandlungen derart Heroinhandels in Afghanistan durch die
pressen“, „Die Demokratie wird geheim ablaufen müssen! CIA). False-Flag-Operationen können
aber auch z.B. fingierte Schulhofmassaker
ausgehebelt!“ „Wer regiert uns sein, die den langfristigen Zweck verfol-
eigentlich: unsere gewählte Re- Ein erheiterndes „Unkenntnis- gen, die US-Bevölkerung zu entwaffnen.
Praktisch alle kriegsauslösenden Ereignis-
gierung – oder Siemens, Mon- bekenntnis“ hat in diesem Zu- se der letzten 100 Jahre waren False-Flag-
santo und BASF?“ Gleichzeitig sammenhang die Staatssekretä- Operationen, wie auch praktisch alle Ereig-
nisse, die in den Medien ohne Unterlass
wird die Verbraucherschutzor- rin Iris Gleicke (SPD) mit ihrer wiederholt werden, sie zum Inhalt haben.
ganisation mit denselben Voka- Antwort auf die Frage des Abge- *TISA (Trade in Services Agreement, Ab-
beln bedacht wie alle, die heut- ordneten Roland Claus (Die Lin- kommen über den Handel mit Dienstlei-
stungen): eine in Verhandlung befindliche
zutage Aufklärungsarbeit be- ke) abgegeben (Bundesdrucksa- Sammlung von Vereinbarungen in Form ei-
treiben: „Freihandelsgegner“, che 18/7794, Faksimileabbil- nes völkerrechtlichen Vertrags zwischen
23 Parteien einschließlich der USA und der
EU. Das Abkommen soll weltweit Dienstlei-
stungen liberalisieren (etwas weniger nett
(1) http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/18/077/1807794.pdf ausgedrückt, ein Abkommen für die welt-
(2) http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/jahresgutachten-2015-2016.html weite Vermittlung von „Sklavenarbeit“).
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den, seinen – von US-AID ge- rer Profit- und Machtziele kein
spendeten – 18-Liter Spritzbe- Erbarmen kennen und über Ber-
hälter, in dem er ohne Anlei- ge von Leichen gehen.
tung und Schutz zwei Glypho-
sat aufweisende Spritzgifte mit- Darüber, was Mittel und Wege
einander vermengt. Es wäre sein könnten, um dieser über-
nicht das erste Mal, dass chemi- mächtigen Bedrohung entge-
sche Vergiftungen zu Virenepi- genzutreten, soll es ebenfalls in
demien umgedeutet wurden. der Depesche gehen, vielleicht
Wer mehr über die tatsächli- sogar in einer Fortsetzung unse-
chen Hintergründe der „Ebola- rer Serie „Der X-Faktor“, denn
Epidemie“ wissen will, kann Du – ja Du (!) – bist tausendmal
sich den knapp einstündigen mächtiger als Du Dir jemals ein-
Film entweder auf YouTube an- gestehen würdest. Bis es soweit
schauen oder ab Mitte April für ist, findest Du heute schon auf
€ 15,- als DVD mit Zusatzmate- Seite 15 (bzw. unten) sinnvolle
rial direkt bei Hans oder auch Aktionen zur Unterstützung
Akte EBOLA ungelöst bei Nuoviso.TV bestellen. und Aufrechterhaltung der
künftigen Freiheit. Vielen Dank,
Frank Höfer (von Nuoviso.TV) Zufälligerweise geht es im heu- wenn Du mitmachst!
hat aus Hans Tolzins Reise nach tigen Hauptartikel ebenfalls um
Afrika und seinen Ebola- das hochgiftige Glyphosat (Kas- Neues Partnerprogramm
Recherchen dieser Tage eine ten Seite 11), jenes Unkrautver-
spannende Filmdokumentation tilgungsmittel, welches fürs Bie- Ich hatte in einem letzten Edito-
fertiggestellt. Wie berichtet, war nensterben verantwortlich ge- rial erwähnt, dass Du nun den
Hans vor knapp einem Jahr mit macht wird und das erst kürz- Verkauf von unseren Themen-
Dolmetscher und Kameramann lich für Schlagzeilen sorgte, da heften auf Deiner Webseite inte-
auf Forschungsreise im tiefsten es in vielen deutschen Biersor- grieren und/oder einen The-
Afrika, um den Ursachen der ten nachgewiesen wurde. Im menhefter-Shop unter Deinem
Ebola-„Epidemie“ auf den Grunde reden wir also in die- Namen einrichten und Dir da-
Grund zu gehen. Seine Ermitt- sem Vorwort über ein und das- mit etwas dazuverdienen
lungen bestätigen, dass eine Dif- selbe Thema, ob nun die Rede kannst. Wie so etwas aussieht,
ferentialdiagnose bei den Be- ist von den Anschlägen in Brüs- findest Du im nun ersten fertig-
troffenen ausgeblieben ist, dass sel, von den dreisten Begeben- gestellten „Affiliate-Shop“ (so
also andere potentielle Auslöser heiten rund um TTIP oder sogar das Fachwort). Schau Dir’s doch
der seltsamen Symptome von von kranken Menschen im hin- mal an unter: http://kent-
vornherein aktiv ausgeblendet tersten Winkel in Schwarzafri- depesche.center/blumenstein.
wurden. Stolz zeigt da etwa ein ka. Wir reden vom unfassbar
Bewohner des Dorfes, in dem grausamen Treiben weltweiter Erhellende Lektüre, bis bald
die ersten Fälle gemeldet wur- Konzerne, die zur Erreichung ih- und alles Gute, Michael

Die neueste Dokumentation von Hans Tolzin und Frank Höfer (Nuoviso.TV):
„AKTE EBOLA UNGELÖST“ kann kostenlos im Internet angeschaut werden.
Die DVD ist ab Mitte April für € 15,-- erhältlich: tolzin-verlag.com/dvd162

impfkritik.de/pressespiegel/2016031101.html
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CETA & TTIP Investorenschutz
Text: Hans Bschorr (ehemals BR) - Redaktion: Michael Kent

Wie globale Konzerne mit den geplanten Abkommen CETA,


TTIP & Co. gewählte Regierungen und demokratische Rechte
aushebeln und eine Diktatur der Konzerne errichten könnten

Jahrzehntelang kämpften Bürgerinitiativen, Na- des Nichtraucherschutzes in der EU Gewinne


turschützer, Umweltverbände für ein Verbot ge- entgangen sind. Undenkbar? Nun, der Tabakrie-
fährlicher Baustoffe wie Asbest, für den Schutz se Philip Morris (Marlboro, L&M u.a.) verklagt ak-
vor hochgiftigen Substanzen wie Dioxin, für ein tuell das südamerikanische Land mit den
Verbot von Pestiziden, die das Bienensterben be- schärfsten Nichtraucherschutzbestimmungen,
günstigen, für einen Ausstieg aus Kohle und Uruguay, auf zwei Milliarden Dollar „Schadens-
Atomkraft usw. Überall wurden hier durch harte ersatz“, basierend auf einem Investitionsschutz-
Arbeit und ehrenamtliches Engagement, durch abkommen zwischen Uruguay und der Schweiz
Demonstrationen, Petitionen, unabhängige Re- von 1991. Philip Morris hat seinen internationa-
cherchen, öffentliche Aufklärung und private len Geschäftssitz in Lausanne (CH). Vergleich-
Spenden Schritt für Schritt Ergebnisse erzielt. In bares droht uns mit CETA/TTIP auch – und das
anderen Bereichen, wie den Gefahren des Imp- in sämtlichen Bereichen: Patientenrechte, Ver-
fens (Auslöser von Allergien, Autismus), gefährli- braucherrechte, Arbeitnehmerrechte, Aufklä-
chen Psychopharmaka (als Verursacher von rungsarbeit allgemein, Umweltschutz.
Selbst-/Morden, unkontrollierten Gewalttaten Eine bisher noch kaum erwähnte treibende Kraft
und Amokläufen), bei Ernährungslügen u.a. ste- im Hintergrund, welche die Abkommen TTIP
hen solche Ergebnisse erst noch aus. und CETA mit aller Gewalt vorantreibt, sind da-
Doch alle Arbeit, alles Engagement, aller Einsatz bei Netzwerke aus den größten amerikanischen
und alle Spenden wären vergeblich, gelangten (vor allem New Yorker) Anwaltskanzleien, aus
die „Handelsabkommen“ TTIP, CETA & Co. zum Prozessfinanziers und privaten Schiedsrichtern.
Abschluss. Denn diese beinhalten u.a. „Investi- Denn wo ließe sich mehr verdienen als bei Ver-
tionsschutzklauseln“, die es der Industrie erlau- fahren, bei denen es um Milliardensummen
ben, Regierungen – und damit den Steuerzahler, geht? Höchste Zeit also, dass die Bevölkerung
Sie! – auf „Schadensersatz“ zu verklagen. Wür- über die wahre Triebfeder dieser Abkommen in-
de z.B. Atomenergie europaweit verboten, könn- formiert wird – die reine Gier – und dem unethi-
ten die Betreiberkonzerne Regierungen auf ent- schen Treiben die Rote Karte zeigt! Die Chancen
gangenen Gewinn verklagen. Oder Tabakkon- stehen gut, denn Millionen Bürger in Europa ha-
zerne könnten Milliarden von europäischen Län- ben sich zusammengeschlossen, um CETA und
dern fordern, weil ihnen durch die Verschärfung TTIP & Co. ein für alle Mal zu stoppen ...
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„Indirekte Enteignung“ kommen. Vereinbarungen für die Gesundheit oder andere Ver-
Eine Erfindung derartige Fälle sind normaler- braucherrechte schützt.
zur Profitabsicherung weise in allen herkömmlichen
Handelsabkommen enthalten. Verschlimmert wird der vorge-

M
ehr als bedenklich ist sehene Investitionsschutz da-
die eigentliche Ziel- Mit dem Konzept der „indirek- durch, dass mit Gewissheit vor-
richtung der ISDS*- ten Enteignung“ wird ein neues kommende Konflikte außerhalb
Verfahren, die im Deutschen vertragliches Konstrukt ge- des staatlichen Rechtswesens
mit „Schlichtung von Streitfäl- schaffen, mit dem Staaten ge- vor den berüchtigten Schieds-
len zwischen Investoren und Re- zwungen werden können, ei- gerichten ausgetragen werden.
gierungen“ doch recht beschö- nem ausländischen Investor ver-
nigend beschrieben werden. meintlich entgangene Gewinne Das könnte soweit gehen, dass
zu erstatten, wenn z.B. ein Ge- z.B. ein im Ausland ansässiger
Hier geht es um ein komplett setz erlassen wird, das für das Hedgefonds* in den Ausbau der
neues Instrument oder noch betreffende Unternehmen von Windkraft in Deutschland in-
besser Druckmittel, das hiesige Nachteil sein mag, dafür aber vestiert, in der Annahme, dass
Steuerzahler in die Pflicht
nimmt, wenn ein ausländisches
Unternehmen meint, dass ihm Konkrete Beispiele der letzten Jahre
durch eine Maßnahme der Re- Wie der Steuerzahler im Rahmen sog. Schiedsverfahren
gierung Gewinne entgangen für multinationale Großkonzerne zur Kasse gebeten wurde
sind. Zum Ausgleich für diese
sog. „indirekte Enteignung“ Im Rahmen des nordamerikanischen staatlichung gezahlt, was das
Freihandelsabkommens NAFTA ist es Schiedsgericht für „zu wenig“ befand.
müsste nach den Vorstellungen
bereits zu mehreren Investitions- ExxonMobil hatte über 10 Milliarden
großer Finanzinvestoren die All- schiedsverfahren gekommen: US-Dollar gefordert. Gegen Venezue-
gemeinheit geradestehen. • Das Fracking-Unternehmen Lone la sind über 20 Verfahren anhängig,
Pine verklagte Kanada wegen der An- darunter eine Klage über 30 Milliarden
Es muss immer wieder betont nullierung einer Förderungserlaubnis US-Dollar von ConocoPhillips.
werden, dass damit nicht die für die Suche nach Gas unter dem • Der amerikanische Tabakkonzern
Entschädigung für eine tatsäch- Sankt-Lorenz-Strom durch die Pro- Philip Morris International klagt seit
vinz Quebec. Lone Pine kann sich auf 2010 vor einem Schiedsgericht gegen
liche Enteignung gemeint ist.
NAFTA berufen, da das Unternehmen Uruguay wegen einer Verschärfung
Wenn zum Beispiel ein Land im US-Bundesstaat Delaware einge- der Nichtraucherschutzgesetze auf
die Ölförderung verstaatlicht, tragen ist, während sich der tatsächli- Schadensersatz in Höhe von insge-
müsste nach bisher schon üb- che Verwaltungssitz im kanadischen samt 2 Milliarden US-Dollar.
lichen Regelungen der private Calgary befindet. • Das schwedische Energieunterneh-
Eigentümer die bis dahin getä- • Der US-Pharmakonzern Eli Lilly men Vattenfall hat im April 2009 vor ei-
verklagte 2013 Kanada auf Zahlung nem Schiedsgericht Klage wegen
tigten Investitionen erstattet be-
von 500 Millionen US-Dollar, weil ein Umweltauflagen der Stadt Hamburg
kanadisches Gericht zwei seiner Pa- eingereicht, die dem Unternehmen im
tente für ungültig erklärt hat. Zuge der Genehmigung zur Errich-
*ISDS: Investor-State-Dispute-Settlement • Das US-Unternehmen Wind- tung des Kohlekraftwerks Moorburg
(Investor-Staat-Streitbeilegung): Das
ISDS erlaubt es einem ausländischen In- stream Energy LLC klagt auf 475 Mil- gemacht wurden.
vestor gegen einen Staat, in dem er inves- lionen US-Dollar wegen eines Mora- • 2012 klagte Vattenfall erneut vor ei-
tiert hat, ein Streitbeilegungsverfahren an- toriums für Offshore-Windkraft, das nem ICSID-Schiedsgericht auf Scha-
zustoßen, wenn er seine nach internatio- die Provinz Ontario im Februar 2011 densersatz für unnütze Aufwendun-
nalem öffentlichem Recht garantierten
Rechte verletzt sieht. In der Regel handelt
erlassen hat. gen und entgangenen Gewinn durch
es sich dabei um Schiedsverfahren, wes- • 2009 verklagte das US Unterneh- den Atomausstieg nach der Nuklear-
wegen häufig der Begriff „Investitions- men Cargill Mexiko wegen mexikani- katastrophe von Fukushima.
schutzverfahren“ verwendet wird. schen Einfuhrbeschränkungen für • Das kanadische Bergbauunter-
*Hedgefonds: Spezielle Form von Invest- Maissirup. nehmen Gabriel Resources verklagte
mentfonds mit sehr aktiver Verwaltung, die • Im Oktober 2014 verurteilte ein 2015 Rumänien wegen der Blockie-
überdurchschnittliche Renditen verspre-
chen und z.B. durch windige Börsenge- Schiedsgericht Venezuela zur Zah- rung eines Goldabbau-Projektes in
schäfte, feindliche Übernahmen, dubiose lung von 1,6 Milliarden Dollar an Ex- Rosia Montana auf Entschädigungs-
Finanzwetten usw. sehr in Verruf geraten xonMobil als Ausgleich für entgange- zahlungen vor einem Schiedsgericht.
sind. Ursprünglich wurden Hedge-Fonds ne Gewinne (!) durch die Verstaatli- Gabriel Resources hatte im Vorfeld
gegründet, um Investoren gegen be-
stimmte Risiken abzusichern. Daher der
chung des Förderprojektes „Cerro Schadensersatzansprüche von bis zu
Name, der sich vom englischen Wort für Negro“ im Jahr 2007. Venezuela hatte vier Milliarden US-Dollar genannt.
Absichern („hedging“) ableitet. zuvor schon 900 Millionen für die Ver- Quelle: Wikipedia

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die von der Regierung gewähr-
Es sind nicht Unterneh-
ten Subventionen und Vergüns-
men, nein, es ist der euro-
tigungen im gleichen Ausmaß
päische bzw. der deutsche
„ewig“ weiterbestehen.
Steuerzahler, der im Rah-
Wenn dann wegen eines Über- men der geplanten Abkom-
angebots an Windstrom Förder- men CETA und TTIP die Entgeht einem
maßnahmen gestutzt würden, Profite von amerikanischen amerikanischen
könnte der Investor verlangen, Konzernen absichert. Konzern durch hö-
den von ihm vorgerechneten here europäische
„Verlust“ aus dem Steuertopf er- Das heißt konkret: Umweltstandards
stattet zu bekommen! z.B. ein vermeint-
licher Gewinn,
Risikofreies Investieren und
muss der
Spekulieren – welcher Banker
Steuerzahler dem
oder Konzernchef träumt nicht
davon? Und seit der Bankenkri- Konzern dafür
se im Jahr 2008 ist es auch kein „Schadensersatz“
Geheimnis mehr, dass Regie- leisten.
rungen durchaus erpressbar
sind. Wenn die Folgen unkalku- Der deutsche Steuerzahler soll Wie weit muss
lierbar werden, finden sie Wege, dafür aufkommen, wenn US- Investitionsschutz gehen?
immense Verluste auf die Ge- Investoren sich verspekulieren?
sellschaft abzuwälzen. Mit In Amerika gibt es Dinge, die
CETA und TTIP müsste der Unternehmern in Deutschland, wir uns in Deutschland nicht
Steuerzahler endgültig – und die sich schon länger durch vorstellen können. Während
vertraglich geregelt – für alles einen Gemeinderatsbeschluss Rechtsanwälte bei uns sich als
aufkommen, was die Gewinner- oder „unsinnige Umweltaufla- Teil der Rechtspflege sehen und
wartungen ausländischer In- gen“ benachteiligt sehen, bieten in dieser „halbstaatlichen“ Rol-
vestoren reduziert. Nochmal: CETA und TTIP allerdings kei- le einem Werbeverbot unterlie-
ne Möglichkeit, für Gerechtig- gen, staunt der deutsche USA-
keit in ihrem Sinne zu sorgen. Besucher über riesige Werbeta-
Eine gut recherchierte 84-seitige
Das Sonderklagerecht steht nur feln entlang von Highways, auf
Broschüre, die aufzeigt, wie Kanz-
leien, Schiedsrichter und Pro- ausländischen Investoren zu, denen Anwaltsfirmen aggressiv
zessfinanzierer das Geschäft mit und es dient ausschließlich da- um die Aufmerksamkeit von
dem Investitionsschutz befeuern, zu, Investitionen abzusichern. Klienten buhlen. Ins Auge fal-
stellt die Bürgerbewegung cam- len vor allem Großkanzleien,
pact im Internet als kostenlose
PDF-Datei zur Verfügung. Das Ganze ist überdies auch ei- die auf lukrative Schadens-
ne rein einseitige Angelegen- ersatzfälle aus sind. Im Visier
heit! Staaten können demnach haben sie meist Versicherungen
zwar verklagt werden, aber die und zahlungskräftige Unter-
Abkommen sehen für sie kei- nehmen: Kliniken, denen man
nen Weg vor, ihrerseits von den einen Behandlungsfehler nach-
Investoren Schadensersatz ein- zuweisen versucht; Hersteller
zuklagen, falls sich etwa in eini- von Autos, bei denen ein Airbag
gen Jahren herausstellen sollte, nicht funktioniert hat, oder
dass die beim Fracking einge- Pharmafirmen, die bei der Zu-
setzten Chemikalien entgegen lassung einer Arznei Nebenwir-
den jetzigen Zusicherungen kungen schöngeredet haben ...
doch zu einer Verseuchung von
Grundwasser geführt haben. Sammelklagen sind es, die of-
Noch einmal: Konzerne können fenbar am meisten Profit ver-
zwar Staaten verklagen (siehe sprechen. Über Anzeigen in
Kasten links), aber Staaten ih- Zeitungen und im Internet ver-
Der Direktlink: https://blog.campact.de/wp- rerseits nicht die Konzerne . suchen diese Anwaltsfirmen
content/uploads/2014/10/LawFirmsReport-DE.pdf
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möglichst viele „Geschädigte“ lich zu lesen (Spiegel ONLINE ihre Greifarme mit Hilfe von
zu registrieren und damit die 18.02.2016), dass der US- CETA und TTIP in Richtung Eu-
Entschädigungssumme, von Anwalt Michael Hausfeld, der ropa zu verlängern, notfalls
der sie sich später einen Groß- eine Sammelklage gegen VW über Fußangeln im Kleinge-
teil selbst einverleiben, in die betreibt, nun auch betroffene druckten, wie der Nobelpreis-
Höhe zu treiben. Oft dauert es Kunden in Deutschland vertre- träger Paul Krugman vermutet,
Jahre, bis es zur Entscheidungs- ten will und allein dafür bis zu wird sie dies tun. Die in die Ab-
schlacht vor Gericht oder, noch 2,5 Milliarden Euro an zusätzli- kommen eingebauten Sonder-
besser, in Form einer außer- chen „Einnahmen“ erwartet. klagemöglichkeiten – sei es
gerichtlichen Einigung kommt. über private Schlichtungsver-
Die in Washington ansässige fahren oder ein spezielles „Han-
Es geht sogar soweit, dass Inves- Kanzlei hat zu diesem Zweck in delsgericht“ – sie werden ge-
toren einsteigen, die ähnlich Berlin ein Büro eingerichtet nutzt werden, und zwar nicht
wie an der Börse auf eine satte und lässt via Medien die Mus- zum Schutz der Verbraucher,
Wertsteigerung, wenn nicht gar keln spielen. Ein „Prozessfinan- sondern zu deren Nachteil.
auf eine Vervielfachung ihres zierer“ stehe als Investor hinter
eingesetzten Geldes wetten. Es ihnen, und daher sei man in der Es sind nicht nur die
ist ein regelrechtes Geschäfts- Lage, das Verfahren notfalls „profitgierigen Amerikaner“
modell, das ganz Nordamerika zehn Jahre lang durchzustehen.
überzieht und jeden Gewerbe- Mit Wachstumshormonen ge-
treibenden – berechtigt oder Wer die Frage der künftigen doptes Fleisch, gechlorte Hähn-
nicht – in den Würgegriff neh- Schiedsgerichte abzuschätzen chen und Genmais haben sich
men und nicht selten auch ge- versucht, ohne diesen Teil des uns als Schreckensbilder unge-
schäftlich ruinieren kann. angloamerikanischen Rechts- sunder amerikanischer Lebens-
systems zu bedenken, wird mittelstandards eingeprägt.
Neben der Macht multinationa- zwangsläufig zu einer Fehlein-
ler Unternehmen muss man die schätzung der dahinter stehen- Diese Produkte würden, so be-
Bedrohung durch diese auf den Absichten gelangen. fürchten wir, auf unseren Ess-
Schadenersatz spezialisierte tischen landen, wenn uns CE-
Branche mitbedenken (siehe Wenn diese auf Schadenser- TA oder TTIP die lascheren US-
auch Broschüre letzte Seite), satzprozesse spezialisierte Bran- Regeln bei der Zulassung/Kenn-
wenn man sich eine Vorstellung che eine Möglichkeit erspäht, zeichnung aufzwingen würden.
machen will, wohin Sonderkla-
gerechte gegen Staaten führen
könnten. Nur Kenner dieser pro- »Wir ordnen und befehlen
fitgierigen Anwaltsindustrie in hiermit allen Ernstes, dass
den USA wissen um die eigent-
liche Existenzgefahr, die bei- die Advocati (Anwälte)
spielsweise Volkswagen im Rah- wollene schwarze Mäntel,
men des Skandals um manipu-
lierte Diesel-Abgaswerte droht. welche bis unter das Knie
gehen, unserer Verordnung
Die Strafzahlungen an die ame-
rikanische Umweltbehörde, die gemäß zu tragen haben,
bestimmt hoch sein werden, damit man diese Spitz-
sind kalkulierbar, aber nicht der
noch größere Geldhunger mit- buben schon von Weitem
leidloser New Yorker Anwalts- erkennen und sich vor
firmen. Schätzungen über mög-
liche Entschädigungszahlun-
ihnen hüten kann.«
gen bewegen sich bereits im Be-
Kabinettsorder vom
reich von Zigmilliarden Dollar.
15. Dezember 1726 von
König Friedrich Wilhelm I
Als hätte es noch einer Bestäti-
in Preußen.
gung dafür bedurft, war kürz-

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Dass die deutschen Verbrau- Bienensterben: gute Nachricht
cher wissen wollen, ob und wie
viel genveränderter Mais in
ihren Cornflakes enthalten ist,
halten amerikanische Farmer
für „ein nicht-gerechtfertigtes
Handelshemmnis“. Sie nennen
unsere Regeln „diskriminie-
rend“, da sie zum Nachteil der
US-Landwirte führen, und unse- EU-Kommission untersagt
ren Wunsch nach Transparenz
allen Ernstes „übertrieben“. Neuzulasung von Glyphosat

G
Freilich sind es nicht nur die lyphosat ist das weltweit am Studie in Auftrag gegeben und alle wis-
meisten verbrauchte Breit- senschaftlichen Erkenntnisse offenge-
„bösen“ Amerikaner, die für ei-
bandherbizid in Landwirt- legt werden, die dem Gutachten der
ne „Angleichung“ der Zulas- schaft, Gartenbau, Industrie und Pri- Europäischen Behörde für Lebensmit-
sungskriterien bei Nahrungs- vathaushalten. 720.000 Tonnen wur- telsicherheit (Efsa) zugrunde lagen.“
mitteln und anderen Substan- den im Jahr 2012 weltweit davon aus-
zen werben. Massives Interesse gebracht, 40 Prozent davon übrigens „Während die Industrie behauptet, die
in China. Das Mittel wurde 1959 vom Substanz würde komplett abgebaut,
an einem erleichterten Markt- Schweizer Pharmaunternehmen Cilag ist nun klar, dass Glyphosatrückstän-
zugang für ihre Produkte haben entwickelt, das Patent ging später an de überall zu finden sind: in der Um-
auch deutsche Konzerne, vor Monsanto und wurde vom US- welt, in vielen Produkten des täglichen
allem wenn es um chemische Konzern unter dem Markennamen Lebens, in unseren Körpern“, so der
Verbindungen mit Patentschutz „Roundup“ verkauft. Heute sind die EU Abgeordnete Pavel Poc. „Jede Un-
meisten Monsanto-Patente ausgelau- gewissheit muss beseitigt sein, bevor
geht und der damit verbunde- fen und Glyphosat findet sich in zahllo- wir mit dem Genehmigungsverfahren
nen Erwartung jahrelanger ho- sen „Pflanzenschutzmitteln“ wieder. einer Substanz, die so umfassend ein-
her Renditen. So berichtete eine gesetzt wird, fortfahren. Dies ist ein
Reportage der Sendung „Markt“ Nachdem es über Jahrzehnte hinweg Beispiel, wie das Vorsorge-Prinzip an-
ursächlich mit dem Bienensterben in gewandt werden sollte.“
(WDR, 31. 3. 2014) von einem
Verbindung gebracht wurde, nachdem
aufwendigen Propaganda- Hunderte Untersuchungen feststell- Es dauert also Jahrzehnte, bis die
Feldzug zugunsten von TTIP in ten, wie es in die Nahrungskette ge- Schädlichkeit einer einzigen Substanz
den USA, wozu die deutschen langt, sodass es heute im Urin fast ei- in der EU festgestellt und sie schließ-
Chemieriesen Bayer und BASF nes jeden Menschen auf der Erde lich verboten wird – wobei der Kampf
nachweisbar ist (z.B. in 99,6 Prozent ja noch nicht einmal zu Ende ist!
über ihre US-Ableger jeweils
aller Deutschen), wurde es vor weni-
zweieinhalb Millionen Dollar gen Jahren unter Vorbehalt verboten. Hunderttausende Umweltschützer,
beigesteuert haben. Seither arbeiteten Lobbyverbände mit Verbände und engagierte Bürger ha-
Hochdruck daran, die Zulassung in der ben sich jahrzehntelang dafür einge-
Ein Sprecher der Lobby- EU mit allen Mitteln – und harten Ban-setzt, Millionen Euro für Demonstratio-
dagen – erneut durchzudrücken. nen, Gutachten, Aufklärung usw. auf-
Kampagne sprach ganz offen da-
gebracht. All diese Arbeit würde durch
rüber, was sie erreichen wollen. Heute nun, am 23. März 2016, wurde eine Ratifizierung von CETA im Hand-
In Europa, sagte er, seien 50 Pro- ein entscheidender Etappensieg er- streich zunichte gemacht, denn dann
zent der in Nordamerika zuge- rungen: Der EU-Ausschuss stimmt könnte Glyphosat verboten bleiben
lassenen Pflanzenschutzmittel gegen die Neuzulassung von Gly- oder nicht, das wäre gleichgültig, weil
phosat! Der Entschließungsantrag von einem Tag auf den anderen alle
verboten. Darunter befinden wurde mit einer Mehrheit von 38 Stim- umstrittenen „Pflanzenschutzmittel“,
sich viele Verkaufsschlager von men verabschiedet (u.a. Frankreich, die in Kanada und den USA zugelas-
BASF und Bayer. Wenn CETA Italien, Schweden, Niederlande, Däne- sen sind, den europäischen Markt
oder TTIP in Kraft träten, würde mark, Luxemburg und Bulgarien), 6 Ab- überschwemmen würden. Dies betrifft
sich der europäische Markt für geordnete stimmten dagegen, 18 Ab- keinesfalls nur amerikanische Herstel-
geordnete enthielten sich (u.a. ler, auch die Substanzen aus den Gift-
die bei uns als umwelt- und ge- Deutschland). „Solange ernsthafte Be- küchen von Bayer und BASF, die jen-
sundheitsgefährdend eingestuf- denken über die krebserregenden und seits des großen Teichs erlaubt, hier-
ten Mittel öffnen. Beispielswei- hormonellen Auswirkungen des Herbi- zulande aber verboten sind, erhielten
se wird das von Bayer herge- zids Glyphosat nicht ausgeräumt sind, hier dann über Nacht sozusagen eine
sollte die Zulassung durch die EU- Generalzulassung! Das ist einer der
stellte Insektizid „Poncho“ auch
Kommission nicht verlängert werden“, Hauptgründe, warum sich Merkel &
für das Bienensterben verant- heißt es in den offiziellen Papieren. Co. für die Zulassung von CETA und
wortlich gemacht, weshalb das „Stattdessen sollte eine unabhängige TTIP hierzulande so stark machen.

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Insektengift von Europas Fel- Vorsorgeprinzip ist besser als Nachsicht“, lautet
dern verbannt ist. Lehrreich ist als Handelshemmnis hier das Motto.
dazu die Wortwahl des Reprä-
sentanten der amerikanischen Die mit Hilfe von TTIP ange- Das Vorsorgeprinzip wird auch
Agrarchemie-Lobby. Demon- strebten gleichen Marktchan- bei Maßnahmen gegen den Kli-
striert sie doch anschaulich die cen – in Europa wie in den USA mawandel angewandt. Ob der
entgegengesetzte Denkweise – können nur dazu führen, dass vermehrte Kohlenstoffdioxid-
bei Zulassungsverfahren. die Zulassungsstandards bei ausstoß aus Kraftwerken und
uns herabgesetzt werden. An- Pkw-Motoren den sog. „Treib-
Ein Umweltschützer hätte meh- dernfalls müssten, falls euro- hauseffekt“ verstärkt hat oder
rere Bäume mit „Poncho“ be- päische Standards zum der Temperaturanstieg sich im
sprüht und danach seien nur Maßstab würden, die fraglichen Rahmen von langfristig immer
„ein paar Bienen“ tot herunter- Substanzen ja rein theoretisch wieder auftretender Schwan-
gefallen, sagt er verharmlosend in Amerika verboten werden, kungen bewegt, darüber wird
in dem WDR-Beitrag. Und dann was wohl auszuschließen ist. unter Wissenschaftlern heftig
kommt die entscheidende Aus- gestritten. Damit es aber in 50
sage: Eine „modernisierte Risi- Die Lobbyisten der Chemiegi- Jahren nicht zu spät ist, leitete
kobewertung“ dürfe nicht nur ganten, BASF und Bayer einge- die Weltklimakonferenz vor-
die Gefahren beachten, sondern schlossen, haben nichts Gerin- sorglich Schritte ein, um den
müsse auch die wirtschaftliche geres im Sinn, als das sog. „Vor- Ausstoß von Kohlendioxid in
Bedeutung miteinbeziehen. sorgeprinzip“ auszuhebeln. die Atmosphäre zu begrenzen.

Der selben Logik folgend, lehnt Dabei geht es um folgenden Dieser Vorsorgegrundsatz in der
der Chemie-Lobbyist auch die Grundsatz: Wenn durch den Umwelt- und Gesundheitspoli-
von Europa geforderte Kenn- Einsatz einer Chemikalie oder tik wurde hart erkämpft!
zeichnungspflicht für genetisch eines technischen Verfahrens
veränderte Lebensmittel als die Gefahr nicht mehr umkehr- Dass diese Errungenschaft
„unfaires Handelshemmniss“ barer Schäden für Gesundheit durch die Hintertür des „Frei-
ab. Zu betonen ist dabei erneut, und Umwelt bestehen, ist es handels“ dem Vorrang wirt-
dass es nicht nur die amerikani- gerechtfertigt, die fragliche Sub- schaftlicher Vorteile unterge-
schen Farmer sind, die ihre Kon- stanz oder das betreffende Ver- ordnet wird, das ist eine der we-
sumenten nicht wissen lassen fahren vorsorglich zu verbieten. sentlichen Gefahren von CETA
möchten, wie viele genmanipu- und TTIP. Die in die Abkommen
lierte Bestandteile an Soja, Wei- Auch wenn die genauen Zu- eingebauten Instrumente, um
zen oder Mais auf ihren Essti- sammenhänge mittels wissen- Regierungen gefügig zu ma-
schen landen. Fast immer ist in schaftlicher Untersuchungen chen, unterlaufen nicht ganz
diesem Geschäft auch die deut- noch nicht vollständig verstan- zufällig den demokratischen
sche Chemie-Branche mit da- den sind, ist ein Verbot ange- Willensbildungsprozess.
bei, wenn mit patentierten Gen- sichts der unmittelbar beob-
pflanzen und den zwangsläufig achtbaren Auswirkungen ange- Doch wenn davon der Erhalt
dazugehörenden Pestiziden fet- sagt. Konkret heißt das: wenn unserer Gesundheit und der
te Gewinne angepeilt werden. nach dem einmaligen Besprü- natürlichen Lebensgrundlagen
hen mit dem Pflanzenschutz- betroffen ist, wird es Zeit, seine
Über Gemeinschaftsunterneh- mittel „Poncho“ bereits eine Stimme zu erheben!
men – zum Beispiel von Mon- zählbare Menge an Bienen
santo und BASF – arbeiten sie stirbt, wartet man gemäß euro- Absehbare Folgen
emsig Hand in Hand. Damit er- päischer Umweltstandards
klärt sich, warum Konzerne wie nicht, bis ganze Landstriche Die Auswirkungen der Han-
Bayer und BASF sich für TTIP von Bienen entvölkert sind, delsabkommen in der jetzt vor-
ganz besonders stark machen. während der Hersteller von liegenden Form würden ver-
Es ist das Tor, durch das sich der „Poncho“ einen Zusammen- mutlich nicht von heute auf
europäische Markt für die bis- hang abstreitet und weitere wis- morgen spürbar, aber mittelfris-
her so misstrauisch beäugte senschaftliche Nachweise ver- tig wären die Folgen gravierend.
Welt einer genmanipulierten langt, sondern man untersagt Das damit einhergehende Sze-
Zukunft erschließen ließe. die Zulassung sofort. „Vorsicht nario ist beängstigend.

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In der politischen Praxis müsste Wie immer, wenn eine Umwelt- rum das Abkommen so vehe-
sich eine Regierung an den Ge- gefahr benannt wird, gibt es Ver- ment gewollt ist. Denn der weit-
winnerwartungen von multina- harmlosungsversuche und Wi- gehend schon bestehende freie
tionalen Konzernen orientieren. derstand vor allem von Seiten Handel über den Atlantik hin-
Sie wäre daran fast stärker ge- der Hersteller bedenklicher weg kann ja nicht der wesentli-
bunden als an die verfassungs- Substanzen, die sie mit beacht- che Grund dafür sein.
mäßige Pflicht, dem Wohl der lichem Aufwand für Ent-
Allgemeinheit zu dienen. wicklung und Werbung auf den Noch in diesem Jahr soll das
Markt gebracht haben. EU-Parlament seinen Segen zu
Beunruhigend ist die Vorstel- CETA geben, und unmittelbar
lung, wie sehr die Interessen Wenn in Zukunft in solchen Fäl- danach der Bundestag.
der Finanzindustrie demokrati- len das Gleichgewicht der Kräf-
sche Entscheidungsprozesse be- te nicht mehr stimmt, weil ein Die CDU/CSU-Fraktion hat ih-
stimmen könnten. Lobbyisten Großunternehmen mit leicht er- ren Mitgliedern eine „Argu-
würden bei der Formulierung hältlichen Schadensersatzfor- mentationshilfe“ an die Hand
von Gesetzen mit am Tisch sit- derungen drohen kann, verliert gegeben, deren verharmlosende
zen. Wären die Sonderklage- am Ende der Verbraucher. Da- Darstellung der Vertragsinhalte
rechte von Investoren einmal ran hängen sich die Ängste in nichts Gutes erwarten lässt.
vertraglich festgezurrt, würde der Bevölkerung auf.
es sich eine Regierung ange- Bei der SPD, der zweiten Regie-
sichts drohender Milliarden- Unmittelbarste Gefahr rungsfraktion, weiß man beim
zahlungen dreimal überlegen, durch CETA besten Willen nicht, wofür sie
bevor sie einem Pharmapräpa- steht. Es wird also sehr darauf
rat die Zulassung versagt oder Im Brennpunkt der Aufmerk- ankommen, die Stimme des Vol-
Grenzwerte von Pflanzen- samkeit steht momentan das kes vernehmbar zu machen –
schutzmitteln verschärft. kanadisch-europäische Abkom- mit Briefen an Abgeordnete und
men CETA. Die Nachverhand- mit Diskussionen, die in den Me-
Wer beispielsweise die Ent- lungen sind abgeschlossen; dien Widerhall finden (siehe
wicklungsgeschichte eines pro- zwar gaukelt die EU Handels- Mitmachaktionen Seite 15).
blematischen Baustoffs wie As- kommissarin Malmström der Öf-
best nachliest und sich veran- fentlichkeit vor, die Frage des In- Die Koordinatorin der „Bürger-
schaulicht, wie viele Gutachten vestorenschutzes sei entschärft, klage gegen CETA“, Marianne
und wissenschaftliche Untersu- aber das Sonderklagerecht für Grimmenstein, verweist auf die
chungen über all die Jahrzehnte multinationale Konzerne be- Tatsache, dass mit diesem Ab-
hinweg nötig waren, bis die Ge- steht weiter. Es scheint einer kommen praktisch alle demo-
sundheitsgefahren ins Bewusst- der Hauptmotive zu sein, wa- kratiefeindlichen Regelungen
sein der Menschen eingedrun-
gen sind, mag sich mit Blick auf Glyphosat sorgte erst kürzlich für bundesweite Schlagzeilen, als Studien erga-
CETA und TTIP die Frage stel- ben, dass Monsantos Unkrautkiller mittlerweile in fast allen deutschen Bier-
sorten vorzufinden ist. Die Satireseite „Der Postillon“ kommentierte trocken:
len: Wie mutig wären Behörden „Deutsches Reinheitsgebot wird um Zutat Glyphosat erweitert“!
in Zukunft wohl bei einer ver-
gleichbaren Umweltgefahr,
wenn sie ständig die Bedrohung
durch hohe Schadenersatzzah-
lungen vor Augen hätten?

Die Verbannung der krebsför-


dernden Fasern, die einstmals
in einer Vielzahl von Baustoffen
Verwendung fanden, ging nicht
von heute auf morgen. Es be-
durfte unvoreingenommener
medizinischer Studien und
brauchte beherzte Entschei-
dungen auf politischer Ebene.
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auch von TTIP Gültigkeit erlan- die EU abwenden könnte, wä-
gen würden, nur eben erheblich ren zwar die Konzerngewinne
früher. Denn unzählige EU- und abgesichert, doch auf der Stre-
US-Konzerne mit Niederlassun- cke blieben die Gesundheitsin-
gen in Kanada würden auf- teressen der Verbraucher.
grund von CETA ein Klagerecht
gegen Regierungen erhalten. Was zu tun ist:
Demnach könnten „8 von 10 Informieren und diskutieren
US-Firmen, die in der EU tätig
sind“, von dem einseitigen Son- Fehlentwicklungen lassen sich
derrecht Gebrauch machen, korrigieren, wenn Menschen
wenn sie ihre Investitionen nur sich in genügend großer Zahl zu-
geschickt genug planen. sammentun, das sagt uns die bis- Hans Bschorr, freiberuflicher
herige Erfahrung mit unserer Journalist. Themenschwer-
punkte: Energie- und Umwelt;
Unter den begünstigten Unter- politischen Ordnung. Durch
Menschenrechte; Psychiatrie,
nehmen wären unter anderem CETA und TTIP jedoch könnte Geheimdienste und ihre Gefah-
Giganten wie Coca Cola Cana- schon bald eine unumkehrbare ren für den Rechtsstaat.
da, Google Canada und Mon- Verschiebung der Kräfteverhält- Journalistik-Studium mit Ne-
nisse eintreten, welche diese ge- benfach neuere Geschichte an
santo, das momentan verstärkt
der Ludwig-Maximilians-
um die weitere EU-Zulassung wohnte Ordnung lähmen und Universität München, Magister-
seines Umsatzgaranten Glypho- demokratische Einflussmög- Abschluss im Jahr 1983. 12 Jah-
sat bangen muss (siehe Kasten lichkeiten erheblich einschrän- re aktuelle Berichterstattung
Siete 11). Das Pflanzenschutz- ken könnte. Die vielen Leute, beim Bayerischen Fernsehen,
davon vier Jahre Redakteur für
mittel steht im Verdacht, auch die gegen die Abkommen schon Landespolitik und verantwort-
für Menschen schädlich zu auf die Straße gegangen sind, licher Korrespondent aus dem
sein. Für Wirbel sorgte dabei scheinen zu spüren, dass eine Bayerischen Landtag. Zahlrei-
eine kürzliche Veröffentlichung bedeutende Weichenstellung che Industrie- und Messefilme
für namhafte Firmen. Kontakt:
des Umweltinstituts München, im Gange ist.
johannbschorr@hotmail.com
das im Rahmen einer Studie
Spuren von Glyphosat in allen Wer Bescheid weiß, ist den
untersuchten Biersorten nach- Machenschaften und teilweise ignorieren. Fragen zu den Hin-
gewiesen hat. irreführenden Nachrichten tergründen der Freihandelsab-
rund um die Verhandlungen kommen zu diskutieren, schafft
Die nachteiligen Folgen von Un- nicht hilflos ausgeliefert. Mög- Problembewusstsein. Es geht
krautvernichtern zeigen sich lichkeiten, sich zu informieren, um wesentlich mehr als den Ab-
meist erst nach jahrelanger Ver- vor allem übers Internet, gibt es bau von Zöllen und die Erleich-
teilung der Gifte in der Umwelt. mittlerweile zuhauf. Online- terung des freien Handels. Die
Petitionen haben bereits Wir- Geheimniskrämerei ist der Be-
Wenn Monsanto in naher Zu- kungen erzielt. Denn mehr als ei- weis dafür. Umfassende Infor-
kunft dank CETA ein Verbot des ne Million Unterstützer kann mationen einzufordern, ist das
Herbizids mit einer Klage gegen man nicht so ohne Weiteres erfolgreichste Gegenmittel.

Ausgewählte Quellen:
sueddeutsche.de/wirtschaft/buergerklage-wie-eine-musiklehrerin-das-freihandelsabkommen-ceta-zu-fall-bringen-koennte-1.2878197
Ökonomie-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz im Wirtschaftswoche-Interview
http://www.wiwo.de/politik/europa/joseph-stiglitz-ttip-ist-ueberfluessig-und-gefaehrlich/12868460-all.html
Maude Barlow, Vors. d. Council of Canadians und Trägerin des "Alternativen Nobelpreis", Right Livelihood Award (2005)
http://canadians.org/sites/default/files/publications/report-ceta-ttip-isds-1015-ger.pdf
Wirtschafts-Nobelpreisträger Paul Krugman mahnt zu größter Vorsicht
https://blog.campact.de/2015/03/nobelpreistraeger-warnt-vorsicht-vor-dem-kleingedruckten-in-ttip/
Umweltinstitut München zum Abschluss der CETA-Nachverhandlungen
http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/ceta-eu-und-kanada-beenden-nachverhandlungen.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ttip-alles-ueber-freihandelsabkommen-zwischen-usa-und-eu-a-1042658.html
http://www.zeit.de/2014/24/ttip-freihandelsabkommen-demokratie
http://www.zeit.de/2014/24/ttip-freihandelsabkommen-demokratie/seite-2
Kent-Depesche 05/2016 · Hinz Verlag · Dreikönigstraße 11a · 73230 Kirchheim · Tel.: (0 70 21) 7379-0 · info@sabinehinz.de · www.kent-depesche.center 14
Ihr Engagement zählt! Volksentscheid gefordert!
Bürgerklage und Verfassungsbeschwerde gegen CETA!

Bürgerklage gegen CETA Mehr Demokratie


Marianne Grimmenstein ist Musikleh- Juristen zu Rate gezogen, um die wei- 1,6 Millionen Unterschriften sind
rerin aus Lüdenscheid und engagiert tere Vorgehensweise zu klären. Die deutschlandweit gegen CETA und TTIP
sich seit Jahren in verschiedenen Bür- einzige Möglichkeit CETA rechtsver- gesammelt worden. Aber: kein Termin
gerinitiativen z.B. für bundesweite bindlich zu kippen, ist eine neue, gut im Kanzleramt, kein Gehör! Deshalb
Volksentscheide. Sie möchte TTIP begründete Verfassungsbeschwerde, fordern wir die Einführung des bundes-
und CETA stoppen, weil die Abkom- die von einem renommierten Rechts- weiten Volksentscheids. Wir werden
men unsere Gesellschaft und viele so- professor ausgearbeitet wird. Prof. Dr. bundesweite Aktivenkreise aufbauen
ziale und ökologische Errungenschaf- Andreas Fisahn von der Universität und bei jeder Veranstaltung, jedem Po-
ten bedrohen. Auf der weltgrößten Pe- Bielefeld hat sich bereit erklärt, die dium, jeder Demo die direkte Demo-
titionsplattform change.org hat sie Un- neue Verfassungsbeschwerde gegen kratie auf Bundesebene fordern.
terstützer gesucht – und bisher über CETA zu verfassen und die Vertretung Schon im Frühjahr werden wir auf der
172.000 gefunden! Nachdem ihre zu übernehmen. Wer dieses Vorha- Hannover-Messe demonstrieren. Oba-
erste selbstformulierte Verfassungs- ben unterstützen möchte, findet hier ma wird dort sein, Merkel auch. An un-
beschwerde abgelehnt worden war, weitere Hinweise: www.change.org/ Anzeige
serer Forderung sollen sie nicht vorbei-
gibt sie nicht auf und hat sie mehrere p/bürgerklage-gegen-ceta kommen. Unser erstes Eisen im Feuer
ist also die Kampagne „TTIP? CETA? –
Bürgerbewegung campact Volksentscheid!“. Allein dafür brau-
chen wir 132.000 Euro. 93.000 sind
Campact ist eine Bürgerbewegung same Bündnisse zu schmieden, ge-
bereits gespendet worden, 39.000 Eu-
mit 1,7 Millionen Online-Mitgliedern hört zum Grundprinzip von campact.
ro fehlen noch. Bitte helfen Sie, diese
(www.campact.de). Die Vereinigung Die Bürgerbewegung ist außerdem
Lücke zu schließen. Schon 10 Euro hel-
startet Kampagnen, wenn Themen bekannt für ihre 10-Minuten-
fen! Bürgerrechte werden uns nicht ge-
unter ihren Aktiven überwältigende Kompaktinfos sowie ihre animierten
schenkt, wir müssen Sie uns erkämp-
Zustimmung haben und zudem große Kurzfilme, z.B. zu den ISDS-Gerichten
fen. Bitte helfen Sie uns mit einer Spen-
öffentliche Relevanz besitzen. (Investitionsgerichte), zu TTIP, zu CETA.
de, dieses Eisen zu schmieden:
Campact arbeitet dabei zumeist mit Seit zweieinhalb Jahren engagiert
Partnerorganisationen zusammen, sich campact europaweit erfolgreich mehr-demokratie.de/ssl_spenden.html
z.B. mit der Deutschen Umwelthilfe, gegen die Handelsabkommen – die Eisen 2 legen wir in Karlsruhe in die
dem BUND, Attac, Oxfam, LobbyCon- aktuelle Aktion läuft unter dem Mot- Glut: Wir bereiten eine Verfassungs-
trol und Mehr Demokratie u.a. Wirk- to: „Den CETA-Hammer aufhalten“: beschwerde gegen CETA vor. Hier ha-
ben wir Erfahrung. Unsere ESM-
foodwatch Bürgerklage war die bis dahin größte in
der Geschichte der Bundesrepublik.
Die gemeinnützige Verbraucher- große politische Errungenschaft der
Wir wollen vom Bundesverfassungsge-
schutzorganisation foodwatch ent- EU und hat Verfassungsrang.
richt überprüfen lassen, ob die
larvt verbraucherfeindliche Praktiken 2. Über eine Paralleljustiz können Kon-
Schiedsgerichte und die regulatorische
der Lebensmittelindustrie und kämpft zerne den Staat erpressen.
für das Recht auf gute, gesunde und 3. Die Demokratie wird ausgehebelt! Kooperation mit den Prinzipien von De-
ehrliche Lebensmittel. Seit zwei Jah- Denn es steht noch nicht einmal fest, mokratie/Rechtsstaat vereinbar sind.
ren engagiert sich foodwatch auch ob Parlamente der Mitgliedsstaaten Eisen 3: Alle EU-Mitgliedstaaten müs-
gegen die Freihandelsabkommen am Schluss über CETA wirklich ent- sen dem Abkommen einstimmig zu-
TTIP und CETA, denn die geplanten scheiden dürfen, d.h. CETA steht jetzt stimmen. Steigt ein Land aus,
Abkommen bedrohen laut Meinung kurz vor der Beschlussfassung, aber „war’s das“! In den Niederlanden be-
der Organisation unsere Demokratie die EU Kommission hat sich noch reitet sich eine Initiative auf ein Volks-
und alles bisher Erreichte im Umwelt-, nicht verbindlich festgelegt, dass die begehren vor. Das wäre dann nicht nur
Verbraucher-, Gesundheits- und nationalen Parlamente etwas zu ein „Knüppelchen“, sondern eine
Arbeitnehmerschutz. sagen haben werden. Brechstange, mit der sich TTIP & CETA
Nachdem kürzlich die Vertragstexte Diesen Anschlag auf die Demokratie aushebeln ließen. Niesco Dubbelboer,
von CETA öffentlich zugänglich ge- dürfen wir nicht hinnehmen! Unter- einen der Köpfe der Initiative, wollen
macht wurden, kritisiert foodwatch da- stützen Sie foodwatch, werden Sie wir zur Demo nach Hannover holen.
ran vor allem drei zentrale Punkte: Förderer und geben Sie damit Ihr Vo-
Wir haben viel vor in diesem Jahr. Ohne
1. Es soll keinen effektiven Schutz tum gegen TTIP und CETA ab! Je mehr
Sie, ohne Menschen, die uns mit Spen-
mehr vor Giften geben! Denn im Mitglieder foodwatch hat, desto stär-
den helfen, werden wir die Eisen nicht
CETA-Vertragstext ist das Vorsorge- ker ist die Verbraucherorganisation in
prinzip nicht garantiert und rechtlich der Auseinandersetzung mit den Kon- schmieden können. Machen Sie mit!
abgesichert. Dieses Prinzip ist eine zernlobbys: foodwatch.org/de/ https://www.mehr-demokratie.de/
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Vertiefendes & Ergänzendes €


Depesche 17/2014: „Gib TTIP keine Chance“ Menge/Preis
Konkrete Gefahren des Abkommens, Senkung der Verbraucherstandards, Nichtkenntlichma-
chung von Gentechnik usw. Genfutter und Hormonfleisch bald überall in der EU?
Abwälzung der Risiken auf den Steuerzahler. Machtlose EU-Abgeordnete. Angriff auf beste-
hendes Recht. Das Ende der Demokratie. Einzeldepesche, 16 Seiten, A4, s/w: € 3,60

Sonderheft: „Das Sterben der Bienen“


Die tatsächlichen Ursachen und was jeder von uns tun kann
Beim „Bienensterben“ handelt es sich um zwei verschiedene Phänomene: Einmal wird ein er-
höhtes Sterben innerhalb der Völker beobachtet, d.h. die Individuen des Volkes sind krank, ster-
ben, gehen verloren bzw. weniger Individuen als sonst überstehen den Winter. Andererseits lie-
gen ganze Völker unvermittelt tot im Stock – oder kehren nie wieder zurück (verfliegen sich).
Wir – ein erfahrener Naturimker, die Autorin Lina Kempka und ich – sind diesem Phänomen auf
den Grund gegangen und haben fünf Hauptursachen entdeckt. 28 Seiten, A4, s/w: nur € 5,00

Themenhefter „FASTEN – Spielerisch zur Gesundheit, ohne zu hungern!“


Das beliebte Fastenzeit-Spiel: Süchte überwinden, mühelos abnehmen! Erfolgreiche Pro-
gramme zur Nieren- und Leberreinigung. Spulwürmer, Bandwürmer, Pilze und Co.: Wie man
ungebetene Gäste los wird! Heilmittel Sonnenblumenöl: Die russische Öltherapie. Kolloidales
Silber als Alternative zu Antibiotika? Die ideale Menschennahrung. Was Teilnehmer des Fas-
tenspiels sagten: »10 Kilo weniger, ohne Hunger« · »morgens ohne Wecker aufgewacht« ·
»den Stolz auf mich selbst wiedergefunden« · »Abhängigkeiten losgeworden!« · »habe mehr
Energie, bin kaum noch müde und habe viel mehr Kraft!« · »bessere Sehfähigkeit«.
90 Seiten, DIN A4, s/w, Farbcover, gebunden mit Klemmschiene, € 9,90

Sonderheft: „Ebola – was es damit wirklich auf sich hat“


Mit den vier Depeschen-Artikeln zum Thema Ebola aus den Depeschen 20, 25 und 27/2014: •
Angelika Müller: „Ebola – Fakten statt Angstpropaganda“, • Hans Tolzin: „Fehldiagnose Ebola“,
• Michael Leitner: „Ebola – Gentechnik-Feldversuch des Pentagon?“, • Michael Leitner: „Gene-
tische Impfung: das trojanische Pferd der Impfstoffproduzenten“. Sonderheft, 28 S., € 5,00

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