Sie sind auf Seite 1von 1

Q1 E GK (Fied) Utopia and Dystopia February 2023

Mediation: Mit Gesichtserkennung in Richtung


Massenüberwachung
Axel Dorloff, Deutschlandfunk 17.4.2018

Die chinesische Regierung treibt die Forschung zur Gesichtserken-


nung massiv voran, ebenso die praktische Anwendung […] China ist
beim Einsatz von Gesichtserkennung weltweit führend. Eine Pekin-
ger Universität hat Gesichtsscanner installiert, um zu verhindern, dass Unbefugte die Studen-
tenwohnheime betreten. In der Stadt Jinan werden Fußgänger mit Namen auf Monitoren an-
geprangert, wenn sie bei Rot über die Ampel laufen. Und im Fastfood Restaurant Kentucky
Fried Chicken in Hangzhou kann der Kunde via Gesichtserkennung bezahlen.
In einem Image-Video des Pekinger Unternehmens Megvii geht es um die Chancen durch
Künstliche Intelligenz. Die Botschaft: Das Leben wird einfacher und sicherer. „Stärke den Men-
schen mit künstlicher Intelligenz“ – so heißt der Slogan von Megvii.
Mitarbeiter brauchen bei Megvii* keinen Firmenausweis. Das Gesicht genügt, und die Glastür
am Eingang gleitet auf. Auf dem Monitor erscheint Name, Alter und Geschlecht der jeweiligen
Person. 2011 haben drei Studenten das Pekinger Start-up gegründet, heute arbeiten 700 Mit-
arbeiter an der Entwicklung von künstlicher Intelligenz und Gesichtserkennung. Xie Yinan ist
Marketingdirektor bei Megvii.
„Jedes Gesicht hat einen einzigartigen Code. Wenn du vor einer Kamera stehst und registriert
bist, wissen wir sofort, wer du bist.“
Die chinesische Regierung treibt die Forschung zur Gesichtserkennung massiv voran. Ebenso
wie die praktische Anwendung. Die intelligenten Kameras von Megvii sind in ganz China im
Einsatz. Und dabei immer öfter auf der Jagd nach Kriminellen, sagt Marketingdirektor Xie
Yinan.
„Die herkömmlichen Kameras können der Polizei noch nichts sagen, sie zeichnen nur auf. Die
Regierung braucht Kameras, die mehr können. Die zum Beispiel sagen, wo der Kriminelle ist.
Ob Brics oder G20-Gipfel: Die chinesische Regierung nutzt unsere Technologie, um solche Gip-
fel zu schützen. […]“
Aber der chinesische Staat hat noch ein anderes Interesse. Er nutzt die Daten auch für ein
gigantisches Sozialkredit-System. […] Bis 2020 will China das System flächendeckend einfüh-
ren, derzeit gibt es über 40 Pilotprojekte. Und die Überwachung durch intelligente Kameras
ist dafür zentral: Alles, was die Menschen im Alltag tun oder lassen, kann Einfluss auf die Be-
wertung haben. Und es gibt bereits schwarze Listen: Fast 10 Millionen Menschen wurden vom
Ticketkauf für Schnellzug oder Flugzeug bereits vorübergehend ausgeschlossen.
Source: Dorloff, Axel, „Mit Gesichtserkennung in Richtung Massenüberwachung“, Deutschlandfunk, 17. April 2018, found at:
https://www.deutschlandfunk.de/china-mit-gesichtserkennung-in-richtung-massenueberwachung.1773.de.html?dram:article_id=415748.
326 w.
Explanations
*an AI company in Beijing providing intelligent solutions and services

Task
Your English-speaking friend John from Edinburgh is preparing a school project about the
matter of AI and China’s implications. He wants to know what the German press writes
about the issue and has found the article above. He asks you for help as he is not able to
read German. Read the article and write John an e-mail in which you summarise the infor-
mation “Deutschlandfunk” gives on the topic.

Das könnte Ihnen auch gefallen