Kreatives Schreiben Krimi: Beautiful Death

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Clara und Elena 31.05.

2022

Kreatives Schreiben Krimi


-Opfer (Grabwächter)(William)
-Täter (Goldschmied) (Carroll)
- Tatwaffe (Goldkette)
- Tatort (Grab auf dem Friedhof Kensal Green in London)
- Verbrechen(töten;= erwürgen)
- Motiv (Eifersucht und Betrug mit Schwester Catherine
- Verdächtige (Pastorin Mary und Miles der Gärtner
- Detektiv (Detektiv John)

Beautiful Death
Ich trat in die Kirche.
Innerlich machte ich mich auf das Donnerwetter bereit was mich wahrscheinlich
erwartete.
Unentschuldigt nicht zur Arbeit in kommen hieß Pastorin Mary gar nicht gut.
Vorsorglich, legte ich mir noch ein paar Entschuldigungen parat.
Hinter mir, viel die schwere Eichner mit einem dumpfen Geräusch ins Schloss.
Durch das laute Geräusch aufgeschreckt, führ Pastorin Mary herum.
„William!“ rief sie aufgebracht und kam vom Altar her auf mich zu gerannt.
„Das kannst du doch nicht machen, ein paar Tage nicht zur Arbeit kommen!“
Wütend starrte die kleine zierliche Frau mich an.
Würde sie nicht aussehen, als wäre sie kurz davor mich umzubringen,
könnte man sie kaum ernst nehmen.
„Auf deine Entschuldigung bin ich jetzt aber gespannt!“ fauchte sie. „Ich hoffe es ist
eine Gute!“
„Vor zwei Wochen ist die Schwester meiner Frau Carroll tödlich bei einem Autounfall
verunglückt.“ antwortete ich wie aus der Pistole geschossen.
Das eben diese Schwester meine Verstecke Affäre war, und das ich vor wenigen
Tagen Eisenhut, eine hochgiftige Blume, auf ihrem Grab fand, verschwieg ich.
Ich wollte ja nicht falschen Alarm wegen „Nur vielleicht Mordvesuch" schlagen.
Auch wenn es mir furchtbare Angst gemacht hatte das Catherine erst zufällig bei
einem Autounfall starb, und ich dann auf ihrem Grab tödliche Blumen fand…
„Oh..“ murmelte Pastorin Mary und sah mich bestürzt an.
„Mein herrliches Beileid“ Ich nickte dankbar und holte einen Strauß weißer Lilien
hinter meinem Rücken hervor. „Ich würde diese gerne zu Catherine Grab bringen
aber seien sie so gut und erzählen Carroll nichts davon. Sie würde es nicht gut heißen
wenn ich alleine an dem Grab ihrer toten Schwester trauern würde.“
Pastorin Mary runzelte kaum merklich die Stirn.
„Natürlich, machen sie nur, aber denken sie daran nachher abzuschließen.
Schönen Abend noch“ mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ die Kirche.
Clara und Elena 31.05.2022

Erst als das klackern ihrer Absätze verklungen waren, machte ich mich auf zum
Hintereingang, der mich auf direktem Weg zum Friedhof Kensal Green brachte.
Während ich an dem Schloss des Hintereingangs herumfummelte stieg mir der Duft
von Rosenparfüm in die Nase. Merkwürdig.
Es roch wie eben dieses Parfüm, was ich meiner Fran zum Jahrestag geschenkt hatte.
Bestimmt nur Einbildung. Die Tür schwang auf.
Pastorin Mary hatte sie wohl für mich aufgelassen.
Warme Abendluft kam mir entgegen und ich hörte Raben krähen. Irgendwie gruselig.
Bei Catherine Grab angekommen, kniete ich mich hin und legte die weißen Lilien
davor. Es war eine Schande was mit ihr passiert war.
Und ich bereute es.
Ich bereute es das ich Carroll nicht schon auf der Highschool gesagt hatte das ich sie
nicht mehr liebte. Ich hatte es einfach nicht übers Herz gebracht.
Also musste ich mich immer hinter ihrem Rücken mit Catherine, meiner eigentlichen
großen Liebe, treffen.
Angeekelt betrachtete ich die vertrockneten Reste des Eisenhut und schob sie mit
einem Stock beiseite.
„Na Na Na, du willst doch nicht mein Geschenk an dich wegschmeißen, Oder?“
ertönte ein Flüstern an meinem Ohr. Eiskalt lief es mir den Rücken hinunter und
meine Bewegung gefror zu Eis.
Eine innere Stimme sagte mir, das mich zu bewegen keine gute Idee wäre.
Panisch huschten meine Augen hin und her als ich verzweifelt nach einem Ausweg
suchte.
Ich wusste nicht wie groß und stark die Person hinter mir war also könnte ich
eventuell....
Eine Hand hatte sich auf meine Schulter gelegt, der Zierlichkeit der Hand nach eine
Frau, und eine goldene Kette baumelte vor meinen Augen.
Ich brauchte ein paar Sekunden um die Gravur zu erkennen doch dann gefror mir das
Blut in den Adern.
Ich wollte aufspringen und wegrennen doch zu spät. Ich spürte das kalte Edelmetall
bereits an meiner Kehle und mein Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei.
„Deine Zeit zum verblühen ist da mein Röschen“ hörte ich die Stimme abermals
zischen, gefolgt von einem leisen lachen.
Langsam glitt ich zur Seite und viel ins Grass.
Den Kampf ums überleben hatte ich aufgegeben.
Nur noch die kalte Wahrheit ließ mich vor grauen erzittern.
Ich spürte wie ich langsam mein Bewusstsein verlor und das letzte was ich sah, waren
schwarze Absatzschuhe die sich von mir entfernten.
Clara und Elena 31.05.2022

Mord aus Tätersicht


Sicht Die letzten Sonnenstrahlen erhellten den zwischen Bäumen liegenden Ort. Es
war Ende August und dafür dass es London war, wehte mir eine warme Brise ins
Gesicht und ließ meine Haare durch die Luft wehen.
Der Waldboden unter mir war voller Laubblätter, welche schon langsam ihre grüne
Farbe verloren.
Über mir flogen Raben, oh wie ich diese Tiere liebte, und krähten über den gesamten
Wald.
Inmitten all den Tannen und Bäumen, sah ich das große weiße Gebäude. Wie lange
ich hier schon nicht mehr war…
Ich verlangsamte meine Schritte und sah mich um. Es war totenstill, bei dem
Gedanken musste ich grinsen, welch Ironie.
Ich strich mir meine Kaminroten Haare hinters Ohr, welche wegen dem Wind ständig
vor mein Gesicht fielen, und blickte geradewegs ins unterste Fenster des Gebäudes,
das von Licht durchflutet wurde.
Ich setzte meinen Weg fort, doch mit jedem Schritt den ich ging, klimperte das
Golden farbige Schmuckstück in meiner linken Jackentasche. Ein Gefühl von Freude
durchflutete meinen gesamten Körper.
Vor der silbernen und an manchen Stellen schon braunen Hintertür blieb ich stehen.
Ich nahm eine schwarze Haarklammer aus meinen Haaren heraus, verformte sie
etwas und steckte sie schließlich ins Schlüsselloch. Geschickt drehte ich sie in
verschiede Richtungen, bis ich das bekannte Geräusch hörte, welches mir zeigte, dass
die Tür nun geöffnet werden kann. Ich nahm die Haarklammer wieder heraus und
verstaute sie in meine Jackentasche. Während ich das tat, berührte ich die Kette. Sie
hatte einen Herzförmigen glatten Anhänger mit einem Schriftzug und die Glieder des
Schmuckstückes waren zierlich geschmiedet. Insgesamt war es ein sehr feines und
edles Schmuckstück. Fast zu schade um sie zu besudeln, dachte ich.
Schulterzuckend ließ ich sie wieder los und drehte den Türgriff. Vorsichtig drückte ich
die Tür von mir weg und war glücklich darüber, dass Pastorin Mary die Scharniere, so
wie ich sie vor 3 Wochen gebeten habe, eingeölt hatte.
Ich schlich mich durch die Tür und schloss sie hinter mir wieder zu, darauf achtend,
dass niemand was hören würde. Ich vernahm Stimmen, die aus der Halle stammten,
und ordnete Sie als Marys und Williams ein. Allerdings konnte ich nur einzelne Teile
verstehen, von dem was sie sprachen.
Ich horchte auf als sie beide aufhörten zu sprechen und laut klackende Schuhe
Richtung Hauptausgang gingen. Die schwere Tür öffnete sich und fiel mit einem
lauten Knall wieder zu.
Ich wollte mich schon auf den Weg in die Halle machen, als das Geräusch von
schweren Schritten in meine Richtung kam. Ein kalter Schauer lief meinen Rücken
runter und fieberhaft überlegte ich.
Clara und Elena 31.05.2022

Ich drehte meinen Kopf in alle Richtungen, bis ich eine kleine Nische im Dunkeln fand.
So schnell ich konnte ging ich auf leisen Absätzen dorthin und drängte ich mich in
diese. Die Schritte wurden immer präsenter und ich hielt die Luft an. Ich kannte die
Schrittart der Person in und auswendig.
Kurz stockte die Person in seinem Gang und ich konnte ihn atmen hören, doch lief sie
schnell weiter.
Ich lächelte. Oh William, unaufmerksam wie immer. Sobald die Person das Gebäude
verlassen hat, verließ ich mein Versteck. Ich klopfe den Staub von meinem schwarzen
Kleid ab und wartete. 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 und 0.
Ich trat aus der Tür hinaus und atmete die frische Luft ein. Ich schloss die Augen und
genoss es.
Ich schaute in die Ferne und sah eine, von hier aus, kleine Person vor einem ganz
bestimmten Grab sitzen. Mit leisen Schritten näherte ich mich dieser Person.
Er war es. Seine Haare waren dunkelbraun und lagen verwuschelt auf seinem Kopf, so
wie immer. Er hatte einer seiner alten Jeans Hosen an, sowie der hässliche braune
Pullover, den seine Mutter selbst gestrickt hatte.
Er redete vor sich hin und hatte die Hände ineinander verschränkt. Ich reckte den
Kopf ihn die Höhe, als ich sah wie er meine Blumen zur Seite schob. Mein
wunderschöner Eisenhut. Bitter schüttelte ich den Kopf und stellte mich mit Abstand
hinter ihm. Bemerkt hatte er mich immer noch nicht.
Ich legte meinen Kopf zur Seite und beobachtete ihn eine Weile. Seine Hände
zitterten leicht und Wut staute sich in mir an.
Wie konnte er es wagen ihr so hinterher zu trauern?!
Ich fuhr meinen Weg fort und nun stand ich genau hinter ihm.
Konnte sein Bleu de Chanel Parfum riechen.
Mit Augen geschlossen sog ich ein letztes Mal diesen wunderbaren Geruch ein.
„Na Na Na, du willst doch nicht mein Geschenk an dich wegschmeißen, oder?“,
flüsterte ich gespielt traurig in sein Ohr. Ich sah wie sich eine Gänsehaut in seinem
Nacken ausbreitete. Ich holte die Kette aus meiner linken Tasche und ließ sie vor sein
Gesicht baumeln. Sie drehte sich und blieb stehen, als die Gravur genau in seine
Richtung zeigte. Für immer und Ewig. In liebe dein William.
Bevor er sich umdrehen konnte, holte ich meine zweite Hand dazu und breitete die
beiden Seiten aus. Mit fester Kraft drückte ich das Edelmetall gegen seine Kehle.
Er keuchte und ich sah von hinten wie sein Kiefer nach unten ging. Doch kein Schrei
ertönte. Die Kette bohrte sich in sein Fleisch und röchelnde Geräusche ertönten aus
seinem Mund. Ich genoss es regelrecht. Ich spürte wie er an Gleichgewicht verlor und
immer mehr zur Seite fiel. „Deine Zeit zum verblühen ist da mein Röschen.“, sagte ich
bitter und begann zu lachen.
Ich ließ an kraft nach und William fiel zur Seite ins Gras. Ich hörte seinen Aufprall und
das rascheln der Blätter. Ich sah in seine blauen Augen, die ich damals abgöttisch
geliebt habe. Sie strahlten nicht mehr, wie sie es einmal taten. Sie waren leblos. Ein
letzter Blick in sein Gesicht und ich drehte mich um. Ließ ihn hinter mir.
Clara und Elena 31.05.2022

Befragung
Mein Blick glitt über die Akte.
„Mein Name ist Detektiv John. Ich bin Leiter der Strafverfolgung und wurde von
Carroll-Lou Steffens angeheuert den Mörder ihres Mannes William zu finden.“
Ich sah auf. Vor mir saß eine zierliche, kleine Frau die nervös auf ihrer Unterlippe
herum kaute.
„Sie,“ fuhr ich fort „Sind die letzte Person die William lebend gesehen haben,
Pastorin Mary.“ Mary hielt meinen Blick stand und obwohl sie nervös wirkte, hielt ich
sie nicht für den Täter.
Ich legte der Reihe nach Fotos des Opfers auf den Tisch und beobachtete ihre
Reaktion. „William Steffans . 48 Jahre Alt und bis auf Mrs. Steffens keine weiteren
Familienmitglieder.
Er wurde heute morgen auf dem Friedhof Kensal Green gefunden.
An seinem Hals befanden sich rote, schmale Linien und an seinen Fingern sowie
Zehen waren deutlich Zyanosen zu erkennen die auf Tod durch ersticken hinweisen.
Beim Untersuchen der Leiche wurden zudem gewisse mikroskopische Veränderungen
an einzelnen Organen wie dem Herz und der Leber festgestellt sowie chemische
Blutveränderungen die durch Ausdruck einer oder mehr Stressreaktion entstehen.
William Steffens ist wahrscheinlich also nicht „zufällig“ erstickt, sondern wurde
ermordet.“
Pastorin Mary war blass um die Nase geworden
„Ich hab Ihn nicht ermordet.“ War das einzige was sie sie sagte.
Ich seufzte. „Ich glaube ihnen… aber haben sie auch ein Alibi?“
Pastorin Mary nickte erst zögerlich und dann etwas eifriger.
„Ich hatte gestern Abend mein erstes Date…“ antwortete sie dann.
„Gibt es dafür auch einen Zeugen?“ fragte ich mit erhobener Augenbraue.
Pastorin Mary nickte wieder und schrieb eine Nummer auf einen Zettel.
„Hier ist die Telefonnummer von ihm und die Adresse des Restaurants“
Ich nickte. „Vielen dank Miss, schönen Tag ihnen noch, bitte bleiben sie auf der
Wache bis ich ihnen Bescheid sage das sie gehen dürfen.“
Mary nickte, drehte sich um und verließ den Raum.
Sofort wählte ich die Nummer die sie aufgeschrieben hatte.
Nach dem Telefonat legte ich den Hörer seufzend weg.
Marys Alibi war einbahnfrei.
Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und dachte scharf nach.
Als nächstes stand Miles der Gärtner auf meiner Verdächtigen Liste…
Clara und Elena 31.05.2022

Wie sich herausstellte war auch das Alibi des Gärtners Miles Wasserfest.
Langsam blätterte ich nochmal durch die Akte; darauf bedacht, nichts zu übersehen.
Carroll und das Opfer waren bereits 24 Jahre verheiratet.
Eine bedächtig lange Zeit…lang genug um sich aneinander Sattzulieben.
Nachdenklich rieb ich mir die Stirn.
Plötzlich öffnete sich die Tür und einer meiner Kollegen trat hinein.
Hinter ihm stand eine völlig aufgelöste, schlanke Frau mit Kaminroten Haaren und
verschmierter Wimperntusche. „Mrs. Carrol-Lou Steffans ist jetzt zur Befragung
bereit.“ Ich nickte dankbar. „Kommen sie doch herein Mrs. Steffans.“
Die Frau nickte und trat hinein. Hinter ihr schloss mein Kollege wieder leise die Tür.
Mrs. Steffans setzte sich auf einen Stuhl und zog ein weißes Taschentuch aus ihrer
Tasche um sich damit die Tränen weg zu tupfen. „Entschuldigen sie mich Detektiv“
schniefte sie und sah mich aus ihren roten verquollenen Augen an.
„Haben sie vielleicht Tee?“ ich nickte. Soll ich ihnen einen bestellen oder wollen sie
ihn lieber selber machen?“ Mrs. Steffans stand wieder auf. „Wenn es okay wäre
w+red ihn ihn lieber selber machen“ sie lächelte schwach. „Das ist eine
hervorragende Ablenkung.“.
Ich nickte verständlich und wies auf ein kleines Teetablett was auf einer Kommode
am Rand meines Büros stand.
Während Mrs. Steffans Tee machte, blätterte ich wiederholt durch die Akte.
Irgendwas war komisch an Williams Tod. Irgendwas war komisch bei dieser gesamten
Befragung. Ich seufzte gedehnt.
Mrs. Steffans drehte sich um und brachte ein Tablett mit zwei Tassen Tee zum
Bürotisch. Auch wenn ich eigentlich gar kein Tee wollte, nahm ich die Tasse dankend
an. Nun setzte sie sich auch wieder und trank einen großen Schluck.
„Haben sie den Täter schon gefunden?“
Ich schüttelte langsam den Kopf. „Noch nicht, Mrs. Steffans“
Tränen stiegen ihr in die Augen und sie drehte ihren Ehering um den Finger. „Niemals
hätte ich gedacht das jemand so etwas meinem Will antut….“
Ich nickte bedauernd. Diese arme Frau hatte vor zwei Wochen erst ihre Schwester,
und jetzt auch noch ihren Ehemann verloren. Da ging mir ein Licht auf.
„Wissen sie von irgendeiner Person die ihren Mann, und ihre Schwester so sehr
verabscheute, das er beide umgebracht haben könnte?“
Mrs. Steffans schüttelte schnell den Kopf. „Meine Schwester ist bei einem Autounfall
gestorben Detektiv“ Ich nickte „Ich weiß, aber was ist, wenn auch das kein Zufall
war?“ Plötzlich wütend stand Mrs. Steffans auf und und knallige ihre Hände auf die
Tischplatte. „Meine Schwester ist an einem Autounfall gestorben und ich hab die
angeheuert um herauszufinden wer meinen Mann getötet hat! Nicht dafür das sie
wild herum spekulieren!“ Von ihrem plötzlichen Ausbruch verwundert konnte ich sie
nur anstarren. „Mrs. Steffans, bitte beruhigen sie“
Weinend ließ sie sich wieder auf ihrem Stuhl Mieder. „Ich vermisse ihn so…“
schluchzte sie aufgelöst und suchte in ihre Handtasche wieder nach dem weißen
Clara und Elena 31.05.2022

Stofftuch. Ich merkte das ich mit ihr momentan nicht weiter kam. „Gehen sie nach
Hause. Werden sie sich nochmal über alles klar, und wenn sie das getan haben,
kommen sie wieder und führen ein ordentliches Gespräch mit mir.“
Mrs. Steffans nickte unter Tränen und stand auf. „Auf Wiedersehen“ murmelte sie
und verließ dann mein Büro.
Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, trank ich erst mal einen großen Schluck
aus meiner Teetasse. Der Tee schmeckte irgendwie sehr süß aber es war ok.
Ich hoffte das ich diesen Fall erfolgreich lösen werden.

Befragung aus Täter Sicht


Angekommen in der Polizeiwache wurde ich von einem der dort arbeitenden
Polizisten aufgefordert, mich in den Warteraum zu setzten. Mit mir saß noch ein
etwas älterer Mann, ich schätzte ihn auf Mitte fünfzig, und eine blonde Frau mit
einem Kind auf ihrem Schoß. Die Frau schenkte mir, sobald sie mich gesehen hatte,
ein kleines Lächeln, welches ich erwiderte.
Aus meinem beigen Beutel zog ich ein Buch heraus, Verity, geschrieben von Colleen
Hoover.
Ich schlug die von mir zuletzt gelesene Seite auf und fing an weiter zu lesen.
Total in das Buch versunken, merkte ich eine Berührung auf meiner linken Schulter
und schaute ruckartig hoch. Vor mir stand der Polizist, der mich hier her geschickt
hat. „Sie sind jetzt an der Reihe.“, klärte er mich auf und bat mich ihm zu folgen.
Ich schloss das Buch, vorher Kennzeichnete ich mit einem kleinen Knick an der oberen
Ecke der Seite wo ich später weiter lesen müsste, und steckte es wieder in meinen
Beutel ein. Ich folgte dem Mann, welcher sich als Mr. Rodriguez herausstellte, so
stand es auf dem kleinen Etikett auf seiner Uniform.
Er stoppte an einer silbernen Tür, welche er aufmachte und mir mit einer
Handbewegung den Eintritt gewehrte. „Mrs. Carrol-Lou Steffans ist jetzt zur
Befragung bereit.“, teilte er einem Mann mit, der in dem Büro auf einem Ledersessel
saß.
Mr. Rodriguez schloss die Tür hinter mir und ich war mit Detektiv John allein.
Er bat mich hinzusetzten und ich tat es. Ich holte ein weißes Stofftuch aus meiner
Tasche und tupfte mir damit meine Tränen weg. „Entschuldigen sie mich Detektiv.“
Innerlich gab mir ein Schulterklopfen. „Haben sie Tee?“, fragte ich ihn, denn ich
merkte ständig seinen Prüfenden Blick auf mir und der Akte. Er nickte und fragte
mich ob er ihn bestellen soll oder ob ich ihn selber machen möchte und ich bejahte
zweites. Ich stand auf, packte blitzschnell das kleine Fläschchen mit der
durchsichtigen Flüssigkeit in meine Hosentasche ein. Ich ging rüber zur kleinen
Ablage, wo sich ein Wasserkocher befand und ich Schrank. Ich holte Tee aus diesem,
Pfefferminztee.
Nachdem das Wasser heiß genug war, goss ich es in beide Tassen.
Clara und Elena 31.05.2022

Ich hielt den Wasserkocher immer noch schräg und holte die kleine Flasche heraus.
Ich öffnete sie und ließ die Flüssigkeit in die Tasse des Detektivs tröpfeln.
Fertig verstaute ich sie wieder und balancierte die beiden Tassen auf einem Tablett
zum Tisch. Ich stellte es ab und setzte mich wieder zurück auf meinen Platz. Ich nahm
einen großen Schluck von meiner Tasse.
„Haben sie den Täter schon gefunden?“, fragte ich ihn und schluchzte leise.
Er schüttelte den Kopf und beantwortete meine Frage mit nein.
Dankend nickte ich und spürte das Brennen in meinen Augen. Perfekt.
Er musste denken ich wäre eine total verzweifelte Ehefrau.
Ich spielte an meinem goldenen Ehering rum und betrachte dabei diesen.
24 Jahre lang für nichts, dachte ich bitter.
Doch ich musste die Fassade die ich gerade spielte halten.
„Niemals hätte ich gedacht, dass jemand so etwas meinem Will antut…“,
schluchzte ich.
„Wissen sie von irgendeiner Person die ihren Mann, und ihre Schwester, so sehr
verabscheut, dass er beide umgebracht haben könnte?“ Ich schüttelte schnell den
Kopf. Doch Detektiv, ich, beantwortete ich seine Frage in meinem Kopf.
„Meine Schwester ist bei einem Autounfall gestorben, Detektiv.“
„Ich weiß, aber was ist, wenn auch das kein Zufall war?“ Er war viel zu neugierig.
Wütend stand ich auf und ließ meine Hände auf die braune Tischplatte knallen.
„Meine Schwester ist bei einem Autounfall gestorben und ich habe sie angeheuert,
um herauszufinden, wer meinen Mann getötet hat.
Nicht dafür, wild herum spekulierten.“ Verwundert sah er mich an und ich schaute
ihm in die Augen. Ich konnte erkennen, dass seine Pupillen größer geworden sind,
was mir zeigte das das Gift langsam wirkte. Er bat mich, mich zu beruhigen.
Tränen flossen mir die Wangen herunter und ich setzte mich wieder hin.
„Ich vermisse ihn so…“, gab ich weinerlich von mir. Ich holte das Stofftuch wieder
heraus und strich die Tränen weg. Ach wie ich dieses Schauspiel genoss.
Es wäre einen Oscar wert. Er seufzte gedehnt.
„Gehen sie nach Hause. Werden sie sich nochmal über alles klar und wenn sie das
getan haben, kommen sie wieder und sie ein ordentliches Gespräch mit mir.“
Ich nickte. Wenn sie bis dahin nicht auch schon unter den Toten liegen, dachte ich
grinsend. Ich murmelte ein auf Wiedersehen und verließ den Raum.
Ich verabschiedete mich bei den anderen Polizisten und verließ die Wache wieder.
Draußen angekommen wischte ich mir die Tränen weg und lächelte boshaft.
Auf ins nächste Spiel

Written by Elena ans Clara


Tätersicht: Elena
Opfer und Detektiv Sicht: Clara
Wir haben uns trotzdem bei allem besprochen und die Szenen aufeinander
abgestimmt.
Clara und Elena 31.05.2022

Die medizinische Quelle ist:


https://www.kssg.ch/system/files/media_document/2017-
08/Skript_ReMed_Teil1_2010.pdf#page26

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