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Im folgenden möchte ich den Film 'A clockwork orange' welcher im Jahre 1971 unter der

Regie von Stanley Kubrick produziert wurde und eine Laufzeit von 131 Minuten hat auf
philosophische Aspekte untersuchen, dazu möchte ich zunächst das Lebenswerk des
Regisseurs näher beschreiben.

Stanley Kubrick (26. Juli 1928 - 7. März 1999) war ein US-amerikanischer Regisseur,
Drehbuchautor, Produzent, Kameramann und Redakteur, der den Großteil seiner Arbeit in
Großbritannien tat. Er angesehen. Als Teil der New-Hollywood-Welle des Filmemachens
gilt er als einer der großen Filmemacher. Seine Filme, in der Regel Adaptionen von
Romanen oder Kurzgeschichten, sind für ihre einzigartige Kameraführung, die Liebe zum
Detail im Zuge des Realismus, und den stimmungsvollen Einsatz von Musik bekannt.
Kubricks Filme bedecken eine Vielzahl von Genres, einschließlich Krieg, Kriminalität,
Literaturverfilmungen, romantische und schwarze Komödien, Horror, Science-Fiction und
Epos und. Kubrick war als Perfektionist mit hohen Ansprüchen bekannt der mit großer
Sorgfalt an Szenen Inszenierung und Kamera arbeitete. Außerdem arbeitete er sehr eng mit
seinen Schauspielern und Mitarbeitern hinter Kulissen zusammen und legte oft selbst Hand
an.
Nach seinen Anfängen als Fotograf in New York City, brachte er sich selbst alle Aspekte
der Filmproduktion und Regiebei. Seine ersten Filme wurden mit minimalem Budget
gedreht, gefolgt von einem Hollywood-Blockbuster, Spartacus, nach dem er für den Rest
seiner Karriere in Großbritannien lebte und arbeitete. Sein Haus an Childwickbury Manor
in Hertfordshire wurde sein Arbeitsplatz, an dem er schrieb, recherchierte, bearbeitete und
und die Produktion verwaltete. Dies erlaubte ihm, fast vollständige künstlerische Kontrolle
zu haben, aber gleichzeitig den seltenen Vorteil finanzieller Unterstützung von den großen
Hollywood-Studios zu genießen.
Viele seiner Filme brachten große Neuerungen der Filmgeschichte, so zum Beispiel auch
2001:. A Space Odyssey (1968), ein Science-Fiction-Film, der von Regisseur Steven
Spielberg als "Urknall" seiner Generation bezeichnet wurde, aufgrund seiner innovativen
visuellen Effekten und seines wissenschaftlichen Realismus. Für Barry Lyndon (1975),
beschaffte Kubrick Objektive die ursprünglich für die NASA entwickelt wurden, um
Szenen unter natürlichem Kerzenlicht zu filmen und The Shining (1980) war einer der
ersten Spielfilme, die eine Steadicam für stabilisierte und flüssige Kamerafahrten benutzte.
Wie bei seinen früheren Kurzfilmen, war Kubrick der Kameramann und Editor der ersten
zwei seiner dreizehn Spielfilme. Er führte Regie, produzierte und schrieb für fast alle seine
Filme ganz oder teilweise das Drehbuch .
Während einige von Kubricks Filmen umstritten waren und mittelmäßige Kritiken
erhielten, beispielsweise Paths of Glory (1957)und Lolita (1962) , wurden die meisten
seiner Filme für Oscars, Golden Globes oder BAFTAs nominiert. Filmhistoriker Michel
Ciment nannte seine Filme "eine der wichtigsten Beiträge zum Weltkino im zwanzigsten
Jahrhundert", während Regisseur Norman Jewison ihn einen der "großen Meister die
Amerika hervorgebracht hat" nennt.

A Clockwork Orange spielt in der absehbaren Zukunft in der Nähe von London welches
von einem repressiven, totalitären super-Staat regiert wird. In dieser Gesellschaft sind
gewöhnliche Bürger in einen betäubungsähnlichen Zustand der Selbstzufriedenheit
verfallen, blind dem schleichenden Wachstum einer zügellosen, gewalttätigen Jugendkultur
gegenüber. Der Protagonist der Handlung ist Alex, ein 15 Jahre alter Tenager welcher eine
eigene Sprache namens nadsat verwendet, welches Elemente aus dem Russischen und
Cockney-Slang sowie, in der deutschen Übersetzung, dem Deutschen verwendet. Alex
führt eine kleine Gruppe von kriminellen Jugendlichen - Dim, Pete, und Georgie – an. Sie
verbringen den Großteil ihrer Zeit mit Diebstahl Schlägereien und Vergewaltigung. Den
Rest verbringen sie in der Korova Milchbar, welche mit Drogen versetzte Milch verkauft,
un einer Bar namens ''Duke of New York''.
Alex beginnt seine Erzählung in der Korova, wo die Jungen zusammensitzen und trinken.
Als Alex und seine Bande die Bar verlassen, beginnen sie eine Verbrechensserie, die
Überfall, Raub, einen Bandenkrieg, Autodiebstahl, Einbruch und Vergewaltigung
beinhaltet. Das letzte dieser Verbrechen ist besonders brutal. Nachdem die Jungs mit einem
gestohlenen Wagen zu einem Ferienhaus gefahren sind schlagen sie brutal auf den den dort
lebenden Schriftsteller ein und vergewaltigen seine Frau, während sie ihn zum beobachten
zwingen. Dabei singt Alex „I’m singin’ in the rain“. Auch der Zuschauer wird von Alex
zum Zusehen aufgefordert. Später kehrt die Gruppe in die Korova zurück, wo es zu einem
Streit innerhalb der Gruppe kommt. Alex, der klassische Musik liebt, wird wütend, als Dim
Dim eine Oper verspottet, die Alex jedoch sehr gefällt. Alex schlägt Dim ins Gesicht.
Obwohl Alex später versucht sie zu beruhigen und durch Gewalt einzuschüchtern wendet
sich die Gruppe gegen ihren arroganten Führer.
Ihr nächstes Verbrechen ist der Einbruch in das Haus einer älteren Frau. Diese ruft die
Polizei, und bevor Alex entkommen kann, wird er von Dim mit einer Milchflasche ins
Gesicht geschlagen und verliert kurzzeitig das Sehvermögen. Die Polizei fasst Alex und
bringt ihn zur Wache, wo er später erfährt, dass die Frau, die er während des früheren
Raubüberfall mit einer großen Penisplastik geschlagen hat gestorben ist. Daraufhin wird er
von den Polizisten und seinem Jugendbetreuer brutal geschlagen.
Alex wird wegen Mordes zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Dort schmeichelt er sich beim
Gefägniskaplan ein indem er die Bibel liest, tatsächlich gefällt ihm diese jedoch nur weil
sie die Gewalt enthält die er vermisst. Der Kaplan scheint Alex tatsächlich zu mögen und
lässt ihn auch bei den Messen helfen. Als Alex jedoch versucht den Kaplan davon zu
überzeugen ihn für ein Experiment, von dem er gehört hat, vorzuschlagen, weigert sich
dieser.
Bei einem Besuch des Innenministers macht Alex durch einen lauten Ausruf auf sich
aufmerksam und wird tatsächlich als Versuchsobjekt für die sogennante „Ludovico-
Technik“ ausgewählt, eine Art Aversionstherapie. Diese Therapie wird von der neuen
Regierung, zu der auch der Innenminister gehört unterstützt und als erfolgversprechende
Methode der Wissenschaft zur Resozialisierung von Kriminellen angepriesen.
Insbesondere wird sie jedoch vorangetrieben um so zur Entlastung der überfüllten
Gefängnisse beizutragen. In der medizinischen Anstalt in die er überwiesen wird wird Alex
wieder und wieder für einige Stunden mit gewaltsam aufgesperrten Augen verschiedenen
brutalen Filmen wie beispielsweise einer Vergewaltigung oder eines Marsches der SS
ausgesetzt. Vor jeder Sitzung wird ihnm ein Serum verabreicht, welches starke Übelkeit
hervorruft. Diese körperlichen Schmerzen sollen mit dem Gesehenen verbunden werden
und das Versuchsobjekt so dazu konditionieren körperliche und sexuelle Gewalt nicht mehr
ertragen zu können. Als Nebeneffekt verbindet Alex diesen Schmerz jedoch auch mit
Beethovens 9ter Symphonie da diese im Hintergrund eines der Filme spielte.
Nach zwei Wochen der Ludovico-Technik, veranstaltet der Innenminister eine
Demonstration, um zu beweisen, dass Alex "geheilt" ist. Er wird als unfähig erwiesen sich
gegen einen Schauspieler zu wehren, der ihn beleidigt und angreift, und beim Anblick
einer unbekleideten Frau wird ihm übel. Die Gefängniskaplan protestiert da er meint, dass
Alex seines von Gott gegebenen freien Willens beraubt worden sei. Der Gefängnisdirektor
erwidert, dass sie sich nicht für die höhere Ethik, sondern nur für die "Bekämpfung der
Kriminalität und die Entlastung unserer überfüllten Gefängnisse." interessierten.
Nach seiner Freilassung erfährt Alex, dass seine Besitztümer von der Polizei
beschlagnahmt wurden, um Wiedergutmachung an seine Opfer zu leisten und seine Eltern
sein Zimmer an Joe, einen Jungen Mann in Alex Alter, vermieten, der ihn offenbar als
Sohn der Familie ersetzt hat. Als er durch die Stadt wandert trifft Alex auf den alten
Landstreicher, den er zu Beginn des Films mit seiner Bande verprügelt hatte. Als dieser ihn
erkennt greift er ihn zusammen mit einigen seiner Freunde an. Alex wird von zwei
Polizisten gerettet, die sich als Dim und Georgie entpuppen. Sie bringen Alex aufs Land,
wo sie ihn schlagen und fast ertränken. Der benommene Alex merkt nicht wo er ist und
bricht vor dem Haus des alten Schriftstellers, der nun gelähmt ist, zusammen. Als Alex
aufwacht, wird er von Alexander, dem alten Mann, und seinem Diener, Julian versorgt.
Herr Alexander, der Alex nicht als seinen Angreifer erkennt, hat von seiner Behandlung in
der Zeitung gelesen. Er sieht Alex als politische Waffe, um die Regierung anzugreifen.
Während Herr Alexander sich jedoch darauf vorbereitet Alex seinen Kollegen vorstellen,
hört er wie dieser "Singin 'in the rain" in der Badewanne singt, und die Erinnerungen an
die früheren Angriff kehren zurück. Mit der Hilfe seiner Kollegen, verabreicht er Alex
Drogen und sperrt ihn in einem Schlafzimmer im Obergeschoss ein. Als Alex erwacht hört
er Beethovens 9te Symphonie laut aus dem Zimmer unter ihm. Um den quälenden
schmerzen zu entgehen versucht er durch einen Sprung aus dem Fenster Selbstmord zu
begehen und wird ohnmächtig.
Alex wacht mit gebrochenen Knochen in einem Krankenhaus auf. Durch eine Reihe von
psychologischen Tests wird klar, dass Alex keine Abneigung gegen Gewalt mehr hat. Der
Innenminister kommt und entschuldigt sich bei Alex. Er bietet Alex Betreuung und einen
Job im Gegenzug für die Zusammenarbeit mit seiner PR-Gegenoffensive an. Als Zeichen
des guten Willens, bringt der Minister ihm ein riesiges Stereosystem welches Beethovens
Neunte spielt. Der Film endet mit einer Vision des von der Musik berauschten Alex, der
sich selbst beim Sex im Schnee vor applaudierenden Zuschauern sieht, und seinen Worten:
„Ich war geheilt, all right“.

Mich interessiert an dem Film vor allem seine Auseinandersetzung mit dem Konzept freien
Willens welches einen direkten Einfluss auf die Handlung hat und innerhalb des Films,
durch die Diskussion des Kaplans und des Innenministers, auch direkt behandelt wird.
Außerdem interessiert mich die Betrachtung von Alex als Übermenschen, welcher die
Apathie seiner Gesellschaft überwunden hat. Alex Werte und seine Lebenslust stehen, wie
von Nietzsche gewünscht, im krassen Gegensatz zum Nihilismus. Eine Frgae wäre auch ob
Alex Position als Übermensch seine Taten Rechtfertigen kann. Ich werde mich hier
hauptsächlich auf diesen zweiten Aspekt konzentrieren.

Als Referenz dienen mir vor allem die Werke von Friedrich Nietzsche. Dieser erklärt seine
Vorstellung vom Übermenschen als einen ,,Typus höchster Wohlgeratenheit, ein Gegensatz
zu "modernen" Menschen, zu "guten" Menschen, zu Christen und andren Nihilisten''. Er
sah im Übermenschen ein Ziel der Selbstüberwindung das die Menschheit erreichen
müsse. Dabei grenzte er sich jedoch klar vom Darwinismus ab denn, sein Übermensch ist
keine neue Gattung, sondern geht aus dem einzelnen Menschen hervor, der sich selbst
überwunden hat. Zu diesem Zweck soll der Mensch die ''Ewige Wiederkunft'' (Ein weiterer
Gedanke Nietzsches nach dem sich alles im Universum wiederholt da es zwar unendlich
Zeit aber nur eine begrenzte Menge an Ereignissen gibt.) nicht nur akzeptieren sondern
sich durch sie definieren und so den Nihilismus der Welt überwinden. Er wird beschrieben
als jemand der die Grenzen und Regelungen seiner Umwelt überwindet, sich jedoch nicht
durch diesen Umstand definiert sondern aus sich selbst heraus existiert. Wenn Nietzsche
jedoch davon spricht das Übermenschen die Geschichte geprägt haben so meint er
keinesfalls nur Personen die von der Geschichte als ''gut'' angesehen werden. Auch billigt
er die Zerstörung der Menschheit zur Erschaffung eines Übermenschen. Diese ist ihm
zufolge sogar der Sinn der Menschheit. Nicht Menschheit sondern Übermensch ist das Ziel
sagt Nietzsche.
Außerdem möchte ich mich auf David Hume, einen Vertreter des Kompatibilismus
beziehen. Er definiert "freien Wille" nicht als die Fähigkeit, jeweils andere Entscheidung
unter den gleichen inneren und äußeren Bedingungen treffen zu können. Sondern versteht
darunter vielmehr die hypothetische Fähigkeit, andere Entscheidungen treffen zu können,
vorausgesetzt der Mensch wäre psychologisch durch andere Wünsche oder Überzeugungen
beeinflusst gewesen. Laut Hume werden demnach alle freien Handlungen durch
Entscheidungen verursacht, die aufgrund der Wünsche, Überzeugungen und
Charaktereigenschaften einer Person getroffen werden. Entscheidungen sind
also ,,determiniert'' durch äußere Einflüsse und den Charakter bevor sie überhaupt
getroffen werden

Ich möchte mich vor allem mit Alex Handlungen und der Musik die sie untermalt
beschäftigen da diese seine inneren Werte stark widerspiegelt. Auch die Szenen in denen
die Zeit beschleunigt oder verlangsamt dargestellt werden erscheinen mir wichtig.
Die erste Szene die hierzu auffällig ist ist die Kampfszene im Theater gleich zu Beginn des
Films. Die Anführer der beiden Gruppen beginnen den Kampf grinsend und scheinen sich
auf die bevorstehende Gewalt zu freuen. Die Musik, eine fröhliche Melodie die eher in
einen Zirkus zu passen scheint unterstreicht dieses Gefühl noch. Auch die
choreographierten Kämpfe, Relikt einer Zeit mit weniger Spezialeffekten, zelebrieren die
Gewalt als Kunstform. Als die Gegner schließlich am Boden liegen und die Droogs auf sie
eintreten ist klar: Alex hat gewonnen und übt die Macht aus die ihm zusteht. Dieser
Eindruck stimmt bereits mit Nietzsche überein der ja der Meinung ist ein Übermensch
dürfe mit Menschen verfahren wie es ihm gefällt. Auch Alex Ekstase, die ja ihm Gegensatz
zum Nihilismus steht spricht für seine Übermenschlichkeit.
Diese Ekstase wird in einer anderen Szene noch deutlicher. Nachdem Alex von seinen
nächtlichen Aktivitäten zurückgekehrt ist hat er vor den Abend mit seinem Idol ''Ludwig
van'' zu beenden. Während er die 9te Symphonie laut in seinem Zimmer spielen lässt sieht
der Zuschauer eine Gruppe von Jesusstatuen die durch eine Abfolge von Einzelbildern zur
Musik zu tanzen scheinen. Auch die Überwindung der Religion beziehungsweise Gottes
wie Nietzsche sie forderte ist somit angedeutet. Als die Kamera wieder zu Alex
zurückkehrt verliert sich seine Sprache fast in Neologismen und Metaphern während er
versucht die Freude dieses Moments in Worte zu fassen. Verschiedene Bilder von Gewalt
werden gezeigt während die Musik immer weiter an schwillt und dem Zuschauer klar wird
das Alex masturbiert bis schließlich beide ihren Höhepunkt, symbolisiert durch einen
Vulkanausbruch, erreichen.
Alex liebe zur Gewalt und seine Überlegenheit werden erneut deutlich wenn er gegen seine
Droogs kämpft um sie zurecht zu weisen. Die Szene wird in Zeitlupe gezeigt, doch Alex
scheint sich fast normal zu bewegen. Seine Droogs hingegen haben keine zeit zu reagieren
und werden schnell überwältigt. Erneut spielt ihm Hintergrund fröhliche, klassische Musik
die im krassen Gegensatz zum Gesehen steht, jedoch im Einklang mit den Ausdrücken des
Protagonisten ist.
Alex Interaktion mit normalen Menschen jedoch sind im Gegenteil oberflächlich und für
ihn vergleichsweise uninteressant. Dies zeigt sich in einer Sexszene die stark beschleunigt
dargestellt wird. Die beiden Frauen werden von Alex benutzt und immer wieder daran
gehindert das Zimmer zu verlassen.
Jedoch werden auch die Schwachpunkte von Nietzsches Theorie im Film aufgegriffen.
Nachdem Alex von seinem Kampf mit der Katzenlady benommen ist und aufgrund der
Polizeisirenen unter Stress steht hat er nicht die übliche Präsenz und Geistesgegenwart und
kann von seinen Droogs leicht überwältigt werden. Nach diesem Angriff hat die Polizei
leichtes Spiel mit ihm. Dies zeigt, dass auch ein Übermensch nicht in jedem Moment
überlegen sein kann und durch List oder Überzahl leicht besiegt werden kann.
Wenn wir Alex aber als Übermenschen anerkennen dann sind, nach Nietzsche, die Taten
der Regierung die Wahren Verbrechen denn er ist der Meinung das es die Pflicht eines
jeden Menschen ist für den Übermenschen zurückzutreten. Gleichzeitig sind Alex taten im
Zuge seiner Überlegenheit vollkommen gerechtfertigt. Seine erneutes überwinden der ihm
auferlegten Grenzen unterstreicht dies nur. Diese Position scheint auch der Film zu
vertreten, der uns Alex, den gewalttätigen Teenager, als Protagonisten gibt. Durch seine
Wahrnehmung hindurch sehen auch wir die Pläne der Regierung als unmenschlich und
grundfalsch wodurch die Mitglieder der Regierung antagonisiert werden. Als Unterdrücker
von Alex ekstatischer Freiheit kann der Zuschauer nicht anders als sie zu verabscheuen.
Als Alex schließlich kurz vor Ende des Films wieder ''normal'' ist wird seine Überlegenheit
erneut deutlich. Er bringt den Innenminister dazu ihn zu füttern und dieser ist, trotz Alex
lautem Schmatzen, gezwungen freundlich zu bleiben. Der letzte Satz des Films zeigt
deutlich, dass sich Alex nicht verändert hat und von vorneherein richtig lag.
Zum Zusammenhang zwischen Freiheit und Moral ist insbesondere die Szene zwischen
dem Innenminister und dem Kaplan wichtig. Letzterer vertritt hier eine Kompatibilistische
Position nach der eine Person nur dann für ihre Handlungen, ob nun gut oder schlecht
verantwortlich gemacht werden kann wenn sie durch seinen Charakter, seine Motive und
Werte bestimmt wurden. Alex hingegen sei ''kein Wesen mehr das einer freien moralischen
Entscheidung fähig ist.'' und somit zwar nicht böse aber auch nicht wirklich gut. Nach
Humes Definition ist er also nicht einmal mehr ein Mensch. Der Film Scheint diese
Position zu unterstützen da keine richtige Gegenthese präsentiert wird und der Gegner, der
Innenminister, der Antagonist ist.

Schlussendlich lässt sich also sagen, dass Der Film ,, A Clockwork Orange'' durchaus viele
Aspekte von Nietzsches Bild des Übermenschen enthält und Alex aktiv als solchen zu
charakterisieren zu scheint. Außerdem nimmt der Film eine positive Position zu dieser
Theorie ein da Alex trotz eines Rückschlags schließlich siegreich ist und sich seine
Einstellung nicht geändert hat. Die Frage nach dem Zusammenhang von Moral und freiem
Willen ist hingegen, obwohl sie direkt erörtert wird, eher nebensächlich.

„Seht, ich lehre euch den Übermenschen!


Der Übermensch ist der Sinn der Erde.
Euer Wille sage: der Übermensch sei der Sinn der Erde!"
- Friedrich Nietzsche
Selbsteinschätzung:
Aufgrund schlechter Zeiteinteilung, beziehungsweise totaler Prokrastination, ist der Essay
wesentlich kürzer geworden als ich mir gewünscht hätte. Auch habe ich nach der langen
Passage über Alex als Übermensch nicht mehr recht den Anschluss zu meinem
ursprünglichen Thema gefunden. Alles in allem denke ich jedoch, dass ich das, was mir
wichtig war, darlegen konnte.

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