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Masterarbeit
Begutachterin:
Univ.-Prof. Mag. Dr. Michaela Stock
Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde
Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen
wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Ar-
beit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder aus-
ländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende
Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version.
Mit der Fertigstellung der vorliegenden Masterarbeit stehe ich kurz vor dem Abschluss
meines Masterstudiums der Wirtschaftspädagogik. Die Studienzeit war eine sehr schöne
und prägende Zeit für mich. Ich habe sie genutzt, um mich selbst besser kennenzulernen,
viele Erfahrungen zu sammeln, meinen Horizont zu erweitern und meine Persönlichkeit zu
entwickeln. Viele Menschen haben mich auf diesem Weg begleitet und wesentlich zu
meiner persönlichen Entwicklung beigetragen.
Mein besonderer Dank gilt in diesem Rahmen meiner Betreuerin Frau Univ.-Prof. Mag.
Dr. Michaela Stock. Sie hat mich dabei unterstützt, eine psychologische Perspektive zum
Thema ‚Kommunikation‘ zu entwickeln. Während meiner gesamten Studienzeit konnte ich
durch ihre Hilfe meine (Selbst-)Reflexionsfähigkeit weiter verbessern.
Herzlich danke ich auch meinem Freund, der mich in meiner Entwicklung unterstützt und
immer an mich glaubt. Auch meiner Familie und engen Freunden und Freundinnen danke
ich dafür, dass sie mich in dieser wundervollen Zeit begleitet haben. Kurz vor dem Ab-
schluss blicke ich nun stolz auf meine Studienzeit zurück und freue mich bereits auf die
Veränderungen, die auf mich zukommen, und die damit einhergehenden neuen Erfahrun-
gen und Herausforderungen.
1. Einleitung .................................................................................................................... 1
I
4. Innerbetriebliche Kommunikation im organisationalen Veränderungsprozess ....50
5. Zusammenfassung ....................................................................................................77
6. Literaturverzeichnis ...................................................................................................79
II
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
III
1. Einleitung
Zielsetzung dieser Arbeit ist es, die Bedeutung der innerbetrieblichen Kommunikation bei
Veränderungsprozessen in Organisationen herauszuarbeiten. Es soll gezeigt werden,
dass die innerbetriebliche Kommunikation in diesem Zusammenhang besondere Aspekte
aufweist. In dieser Arbeit soll auch aufgezeigt werden, welche Gestaltungsmöglichkeiten
der innerbetrieblichen Kommunikation es im betrieblichen Veränderungsprozess gibt.
1
Vgl. Botthof (2002), 107.
2
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 351.
3
Vgl. Hagemann (2009), 128.
4
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 68.
1
Nach einer Einleitung im ersten Kapitel erfolgt im zweiten Kapitel der Masterarbeit eine
erste Annäherung an die Themenstellung. In diesem Kapitel wird die theoretische Grund-
lage um das Thema der betrieblichen Veränderungsprozesse geschaffen. Es erfolgt eine
Begriffsdefinition, Ursachen und Arten von Veränderungsprozessen werden erläutert. Vor
allem mit dem Eingehen auf die Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren im Veränderungspro-
zess und mit dem Herausarbeiten der Rolle des Menschen (genauer mit dem Herausar-
beiten der Rolle der Führungskraft/des Mitarbeiters und der Mitarbeiterin) und den auftre-
tenden Emotionen im Veränderungsprozess wird bereits die Basis für die später folgen-
den Kapitel geschaffen.
Das dritten Kapitel wird sich mit dem Begriff der Kommunikation beschäftigen. Es erfolgt
eine Begriffsdefinition, in der Kommunikation allgemein und ganzheitlich beschrieben
wird. In diesem Kapitel werden ausgewählte Modelle der Kommunikationswissenschaften
diskutiert. Als ein Beispiel kann hier das Sender-Empfänger-Modell von Shannon und
Weaver genannt werden. Es werden auch Ansätze von Watzlawick, Beavin und Jackson
und Schulz von Thun und Ansätze zu einer wertschätzenden zwischenmenschlichen
Kommunikation in dieses Kapitel einfließen. Im Rahmen des Kapitels wird ein Hauptau-
genmerk auf die innerbetriebliche Kommunikation gelegt. Es soll ein guter Überblick über
die Kommunikation in Organisationen geschaffen werden. Dazu werden Kommunikati-
onsmöglichkeiten und -formen und Kommunikationsinstrumente erläutert. Der gesamte
Abschnitt dient der Einführung und Grundlage zum folgenden Hauptteil der Masterarbeit.
Das vierte Kapitel bildet den Hauptteil der Masterarbeit. In diesem Kapitel werden die
Aufgaben und Ziele der innerbetrieblichen Kommunikation, auf den Veränderungsprozess
bezogen, erläutert. Die besonderen Aspekte der innerbetrieblichen Kommunikation im
Veränderungsprozess werden herausgearbeitet und verschiedene Instrumente aufge-
zeigt. Im gesamten Kapitel wird auf die Erkenntnisse der vorangegangen Kapitel zu den
Themen Kommunikation und Veränderungsprozesse aufgebaut und Verbindungen zwi-
schen den beiden Themenbereichen werden hergestellt. Auf Basis der gewonnen Er-
kenntnisse wird ein integratives Modell der innerbetrieblichen Kommunikation im Verände-
rungsprozess erstellt. Dieses Modell verschafft einen guten Überblick über die wesentli-
chen Erkenntnisse dieser Arbeit. Die Zusammenfassung am Ende der Masterarbeit soll
die Arbeit abrunden und die Erkenntnisse, die zur Beantwortung der Forschungsfrage
geführt haben, zusammengefasst wiedergeben.
2
2. Veränderungsprozesse in Organisationen
2.1. Begriffsdefinition
Müller-Stewens und Lechner sehen Organisationen als sich laufend verändernde Gebilde
und erklären den Wandelbegriff aus der Systemtheorie heraus. Der Wandel wird als be-
5
Vgl. Stock-Homburg (2007), 795.
6
Krüger (2009), 27.
7
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 549.
8
Vgl. Bea/Göbel (2010), 488, Doppler/Lauterburg (2008), 77, Krüger (2009), 22, Müller-Stewens/Lechner
(2005), 549 und Osterhold (2002), 15.
9
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 549.
10
Vgl. Stock-Homburg (2007), 795.
11
Vgl. Baumöl (2008), 70–78.
12
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 549 und Steinle (2005), 679–685.
13
Vgl. Steinle (2005), 685.
3
wusster und geplanter14 oder als unbewusster Eingriff auf das soziale System der Organi-
sation und auf die Interaktionsprozesse der Organisation mit der Umwelt definiert.15 Das
soziale System der Organisation besteht dabei neben der Gesamtheit der MitarbeiterIn-
nen aus Regelstrukturen und Handlungsmustern, die über systeminterne Kommunikation
entstanden sind. Die organisationsspezifischen Handlungsmuster und -logiken bestimmen
die Beziehungen der Systemmitglieder untereinander. Veränderung oder Wandel kann
nur aus dem System der Organisation heraus entstehen. In der Literatur wird in Zusam-
menhang mit dieser Selbststeuerung von Organisationen oftmals vom Begriff der Selbst-
organisation16 gesprochen. Damit ein grundlegender Veränderungsprozess innerhalb des
Systems stattfinden kann, muss ein Verständnis für die Selbstorganisation des Systems
entwickelt werden und eine Auseinandersetzung mit den vorhandenen Handlungsmustern
erfolgen. Von außen können lediglich Impulse an das System der Organisation gegeben
werden.17
Mit dem Begriff Wandel oder Veränderung wird in der Betriebswirtschaftslehre auch die
Bewegung von einem Ausgangszustand zu einem Ziel- oder Endzustand im System Or-
ganisation beschrieben.18 Müller-Stewens und Lechner berücksichtigen in ihrer Begriffs-
definition von Veränderung die Zustandsveränderung eines Systems, die mit dem Wandel
korreliert. Im Fokus steht jedoch nicht die Errichtung eines neuen Endzustandes, sondern
der Prozesscharakter der Veränderung. Im Wandlungsprozess einer Organisation erfolgt
ein Übergang vom stabilen Zustand des Systems in einen instabilen Zustand und von
diesem instabilen Zustand strebt die Organisation wieder zu einem stabilen Zustand.19
Der Veränderungsprozess wird als langfristiger Prozess,20 der viele Jahre in Anspruch
nehmen kann, gesehen.
Auch in der Veränderungsauffassung von Schein gibt es zwei Zustände, in den sich eine
Organisation befinden kann: Im Gleichgewicht oder im Ungleichgewicht. Er geht davon
aus, dass ein soziales System nach einem Gleichgewichtszustand strebt. Die Unterneh-
menskultur, die die Wertvorstellungen, Wahrnehmungen und Meinungen der Mitarbeite-
rInnen beinhaltet, stellt dabei eine wichtige Einflussgröße auf dieses Gleichgewicht dar.
14
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 549 und Steinle (2005), 679.
15
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 549.
16
Vgl. Osterhold (2002), 27–28 und Müller-Stewens/Lechner (2005), 556.
17
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 556.
18
Vgl. Steinle (2005), 679.
19
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 560–562.
20
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 90 und Müller-Stewens/Lechner (2005), 560.
4
Befindet sich eine Organisation in einem Ungleichgewicht unterstützt der Prozess der
Veränderung die Organisation dabei, wieder ein Gleichgewicht herzustellen.21
Von einer starken Prozessorientierung geht auch der Begriff des Change Management
aus.26 Der Begriff Change Management umfasst in der Praxis sämtliche Tätigkeiten, die
mit einem Wandel oder Veränderungsprozess einhergehen.27 Change Management bein-
haltet „die Vorbereitung, Analyse, Planung, Realisierung, Evaluierung und laufende Wei-
terentwicklung von ganzheitlichen Veränderungsmaßnahmen mit dem Ziel, ein Unter-
nehmen von einem Ist-Zustand zu einem erwünschten Soll-Zustand weiterzuentwickeln“28.
Bea und Göbel sehen Change Management als „die aktive Handhabung von Wandlungs-
prozessen“29, die sämtliche damit verbundene Tätigkeiten, Prozesse und Instrumente or-
ganisationsbezogener Veränderungen und Entwicklungen einschließt.30 Der geplante
Wandel einer Organisation drückt sich in diesem Zusammenhang als kontinuierlicher Wei-
terentwicklungsprozess der Organisation oder als fundamentale Veränderung der Strate-
gie, der Organisationsstrukturen und -prozesse, der Organisationskultur und der einge-
setzten Technologien aus.31
21
Vgl. Schein (2010), 297–313.
22
Doppler/Lauterburg (2008), 90.
23
Doppler/Lauterburg (2008), 90.
24
Doppler/Lauterburg (2008), 90.
25
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 90.
26
Vgl. Vahs/Weiand (2013), 7.
27
Vgl. Krüger (2009), 63 und Bea/Göbel (2010), 488.
28
Vahs/Weiand (2013), 7.
29
Bea/Göbel (2010), 488.
30
Vgl. Bea/Göbel (2010), 488.
31
Vgl. Vahs/Weiand (2013), 7.
5
der Verwendung des Begriffes Change Management wird weitgehend abgesehen, da sich
dieser auf die Summe der Tätigkeiten, die bei einem Wandel oder einer Veränderung
notwendig werden, bezieht. In der vorliegenden Arbeit erfolgt jedoch eine genaue Be-
trachtung einzelner Tätigkeiten im Rahmen des Veränderungsprozesses und nur bei Beg-
riffsdefinitionen oder bei ersten Annäherungen an bestimmte Thematiken erfolgt eine
Pauschalbetrachtung. Die Ansätze nach Schein und der Organisationsentwicklung, in
denen die Interessen und Wahrnehmungen der MitarbeiterInnen in den Veränderungs-
prozess mit einbezogen werden, stellen einen zentralen Aspekt des Wandelbegriffes, der
in dieser Arbeit verwendet wird, dar.
Für Organisationen gelten heute andere Rahmenbedingungen als noch vor ein paar Jah-
ren. Doppler und Lauterburg definieren die folgenden Rahmenbedingungen, die über den
Erfolg oder Misserfolg von Organisationen entscheiden: Innovationen im Bereich der In-
formatik und Telekommunikation, Verknappung der Ressource Zeit und Verknappung der
Ressource Geld.35 Das gesamte Leben ist inzwischen von technologischen Innovationen
durchdrungen. Mikroelektronik und Telekommunikation in allen Lebensbereichen erzeu-
gen dabei eine enorme Schnelligkeit. Neue Technologien ermöglichen eine immer schnel-
lere und kosteneffizientere Produktion und neue Wege der Kommunikation. Die Be-
schleunigung wirkt sich dabei auf alle Geschäftsabläufe aus. Informationen können inner-
halb weniger Minuten global verschickt und empfangen werden. Mit dieser Schnelllebig-
32
Vgl. Botthof (2002), 105.
33
Vgl. Botthof (2002), 105, Gattermeyer/Al-Ani (2001), 7 und Osterhold (2002), 29.
34
Vgl. Greif/Runde/Seeberg (2004), 20.
35
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 23–33.
6
keit verändern sich auch die Einstellungen und Verhaltensweisen der Menschen. Die
Wünsche und Bedürfnisse der KundInnen ändern sich heutzutage in viel kürzeren Zyklen.
Diese raschen Veränderungen haben Auswirkungen auf den Markt und den Produktle-
benszyklus. Auch durch die Verknappung von natürlichen Ressourcen ergeben sich ver-
änderte Rahmenbedingungen für Organisationen.36
Sämtliche Situationen, die sich in irgendeiner Art und Weise auf die Organisation auswir-
ken, können Auslöser von Veränderungsprozessen darstellen.37 Die zum Wandel führen-
den Impulse lassen sich nach verschiedenen Merkmalen einteilen.38 Eine in der Literatur
häufig verwendete Einteilung ist die Unterscheidung in interne und externe Auslöser39 von
Veränderung.
Interne Auslöser
Interne Auslöser haben ihren Ursprung in der Organisation selbst und lösen aufgrund or-
ganisationsspezifischer Gegebenheiten Veränderungen aus.40 Als interne Auslöser von
Veränderungsprozessen nennt Botthof beispielsweise die Einführung einer neuen Soft-
ware oder strukturelle Anpassungen.41 Als interne Auslöser können auch bereits vorhan-
dende Probleme42 einer Organisation fungieren. Darüber hinaus können auch die Organi-
sationsmitglieder durch bestimmte Verhaltensweisen und Einstellungen wie beispielswei-
se Motivationsmängel, einer fehlenden Identifizierung mit den Unternehmenszielen oder
durch Machtkämpfe als interne Auslöser des Wandels fungieren.43 Vergangene Fehlent-
scheidungen innerhalb der Organisation, wie beispielsweise Fehlinvestitionen, können
ebenfalls interne Krisen auslösen und radikale Veränderungsprozesse in Bewegung set-
zen.44
36
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 23–33.
37
Vgl. Botthof (2002), 107.
38
Vgl. Greif et al. (2001), 40 [online].
39
Vgl. Bea/Göbel (2010), 452–481, Botthof (2002), 107, Greif et al. (2001), 40 [online], Lauer (2010), 11–21
und Vahs (2012), 321.
40
Vgl. Greif et al. (2001), 40 [online] und Vahs (2012), 324.
41
Vgl. Botthof (2002), 107.
42
Vgl. Osterhold (2002), 19 und Vahs (2012), 324.
43
Vgl. Vahs (2012), 325.
44
Vgl. Vahs (2012), 325.
7
Externe Auslöser
Externe Veränderungsauslöser entstehen außerhalb der Organisation und lösen innerhalb
der Organisation einen Wandel aus.45 Zu den externen Impulsen von Veränderungspro-
zessen zählt Botthof beispielsweise die Gesetzgebung, die Globalisierung, technologische
und demographische Entwicklungen, den Wertewandel in der Gesellschaft und ökologi-
sche Herausforderungen.46 Die Schwierigkeit des Veränderungsprozesses liegt in diesem
Zusammenhang vor allem in der hohen Komplexität und Dynamik der Unternehmensum-
welt. Eine angemessene Problembewältigung erfordert aufgrund der Komplexität immer
mehr Zeit, die verfügbare Reaktionszeit der Organisationen auf die raschen Umweltver-
änderungen nimmt jedoch ab.47
Als Ausgangspunkt für jegliche Art von Veränderung sieht Krüger die Bewältigung des
notwendigen Wandlungsbedarfes einer Organisation. Unter Wandlungsbedarf ist dabei
„das Ausmaß der sachlich notwendigen Veränderungen der Unternehmung, ihrer Teilbe-
reiche und Mitglieder sowie ihrer externen Kopplungen mit marktinternen und marktexter-
nen Anspruchsgruppen zu verstehen. Für erfolgreichen Wandel muss das objektiv Not-
wendige auch subjektiv wahrgenommen werden. Nur ein erkannter und anerkannter
Wandlungsbedarf führt zu Veränderungsprozessen.“50
45
Vgl. Greif et al. (2001), 40 [online].
46
Vgl. Botthof (2002), 107.
47
Vgl. Vahs (2012), 323–324.
48
Vgl. Krüger (2009), 22 und Vahs/Weiand (2013), 1–2.
49
Vgl. Krüger (2009), 22.
50
Krüger (2009), 28.
8
2.2.2. Arten von Veränderungsprozessen
51
Vgl. Vahs/Weiand (2013), 2.
52
Vgl. Bea/Göbel (2010), 434–491, Krüger (2009), 23 und Vahs/Weiand (2013), 2.
53
Vahs/Weiand (2013), 2.
54
Vgl. Vahs/Weiand (2013), 2.
55
Vgl. Bea/Göbel (2010), 485.
56
Vgl. Vahs/Weiand (2013), 5.
57
Vgl. Krüger (2009), 23.
58
Vgl. Vahs/Weiand (2013), 5.
59
Vgl. Krüger (2009), 24.
60
Vgl. Krüger (2009), 34–35, Staehle (1998), 900–902 und Vahs (2012), 286–287.
61
Vgl. Staehle (1998), 900 und Vahs (2012), 286.
9
geringe Komplexität gekennzeichnet und wirkt auf die betroffenen MitarbeiterInnen nach-
vollziehbar, was die Angst vor dem Wandel eindämmt.62
Die weichen Faktoren oder überfachlichen Veränderungen beinhalten die Reaktionen der
einzelnen Organisationsmitglieder, die durch die fachlichen Veränderungen ausgelöst
werden. Zu möglichen Reaktionen der MitarbeiterInnen zählen die Überzeugung über die
Notwendigkeit des Wandels, die Akzeptanz der fachlichen Veränderung oder die Bereit-
schaft der Organisationsmitglieder, die Umsetzung des Veränderungsprozesses zu unter-
stützen und den Wandel mitzutragen.69 Im Zentrum der Betrachtung stehen die Ausei-
nandersetzung und der angemessene Umgang mit den Stimmungen und Bedürfnissen
der MitarbeiterInnen. Jede betroffene Person kann auf eine andere Art und Weise auf
Veränderungen reagieren und entwickelt eine individuelle Haltung und Einstellung gegen-
62
Vgl. Vahs (2012), 287.
63
Staehle (1998), 900.
64
Vahs (2012), 287.
65
Vgl. Vahs (2012), 287.
66
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 4.
67
Vgl. Steinle/Eggers/Ahlers (2008), 10–11.
68
Vgl. Krüger (2009), 56 und Vahs (2012), 287.
69
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 4.
10
über dem Wandelvorhaben. Damit Veränderungen in Organisationen erfolgreich umge-
setzt werden können, ist die Akzeptanz der Organisationsmitglieder wesentlich.70
70
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 5.
71
Vgl. Botthof (2002), 108.
72
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 2.
73
Vgl. Botthof (2002), 108.
74
Vgl. Botthof (2002), 108 und Krüger (2009), 22.
75
Vgl. Vahs (2012), 330.
76
Vgl. bspw. Lewin (1943), Krüger (2009) und Müller-Stewens/Lechner (2005).
77
Vgl. Scherm/Pietsch (2007), 262.
78
Vgl. Deutinger (2013), 48–49, Greif/Runde/Seeberg (2004), 56–58, Müller-Stewens/Lechner (2005), 580–
581, Scherm/Pietsch (2007), 362, Schreyögg/Koch (2007), 377 und Staehle (1998), 593.
11
2.3.1. Drei-Phasen-Modell nach Lewin
Kurt Lewin schlägt in seinem Modell drei Phasen zur Beschreibung von organisatori-
schem Wandel vor (Abb. 1). Dabei sieht er die Ausgangssituation der Organisation als
Gleichgewichtszustand, der durch die Organisationsstrukturen und die organisationsspe-
zifischen Gewohnheiten stabilisiert wird.79 Beschleunigende Kräfte, die auf eine Verände-
rung der Organisation drängen, wirken auf diese stabilisierenden Strukturen ein. Für das
dauerhafte Überleben einer Organisation ist es wesentlich, wieder ein Gleichgewicht zwi-
schen den stabilisierenden, verzögernden und den auf Veränderung drängenden Kräften
herzustellen. Um das zu erreichen, muss der vorhandene Gleichgewichtszustand erst
einmal ‚aufgetaut‘ werden.80 Der Anstoß für die erste Phase, dem ‚Auftauen‘ bestehender
Verhaltensmuster und Einstellungen, kann dabei von innerhalb oder außerhalb der Orga-
nisation geliefert werden (vgl. Kapitel 2.2.1.).81
82
Abbildung 1: Das Drei-Phasen-Modell nach Kurt Lewin
Auftauen
Das Ziel der ersten Phase besteht in einer Veränderung des bestehenden Gleichge-
wichtszustandes.83 Dazu muss die Organisation eine Bereitschaft für den Wandel entwi-
ckeln und alte Verhaltensweisen in Frage stellen.84 Die MitarbeiterInnen müssen in dieser
Phase von der Notwendigkeit des Wandels überzeugt85 und für den Veränderungsprozess
motiviert werden.86 Kommunikation und eine aktive Beteiligung der MitarbeiterInnen spie-
len in dieser Phase eine wesentliche Rolle.87
79
Vgl. Lewin (1943, 1958), zitiert nach Greif/Runde/Seeberg (2004), 56–57.
80
Vgl. Lewin (1943, 1958, 1963), zitiert nach Müller-Stewens/Lechner (2005), 581.
81
Vgl. Lewin (1943, 1958, 1963), zitiert nach Müller-Stewens/Lechner (2005), 581 und Lewin (1958), zitiert
nach Schreyögg/Koch (2007), 377.
82
Abbildung in Anlehnung an Lewin (1958), zitiert nach Schreyögg/Koch (2007), 377.
83
Vgl. Lewin (1947, 1963), zitiert nach Vahs (2012), 389.
84
Vgl. Lewin (1958), zitiert nach Schreyögg/Koch (2007), 377.
85
Vgl. Lewin (1947, 1963), zitiert nach Vahs (2012), 389.
86
Vgl. Lewin (1943, 1958, 1963), zitiert nach Müller-Stewens/Lechner (2005), 581.
87
Vgl. Lewin (1947, 1963), zitiert nach Vahs (2012), 390.
12
Verändern
In dieser Phase ‚bewegt‘ sich die Organisation zu einem neuen Gleichgewicht.88 Im Mit-
telpunkt steht dabei die Entwicklung neuer Verhaltensmuster89 und Organisationskonzep-
te. Die betroffenen MitarbeiterInnen sollen in dieser Phase zu Beteiligten gemacht werden
und sowohl auf den Verlauf als auch auf das Ergebnis des Veränderungsprozesses Ein-
fluss nehmen können.90
Stabilisieren
Damit durchgeführte Veränderungen in der Organisation Bestand haben, ist eine Stabili-
sierungsphase wesentlich. Erfolgt diese Stabilisierung nicht, besteht die Gefahr, dass alte
Gewohnheiten wieder in den Vordergrund rücken.91 Um die dritte Phase im Verände-
rungsprozess zu erreichen, müssen die ersten beiden Phasen erfolgreich bewältigt wor-
den sein und die Organisationsmitglieder müssen den Veränderungserfolg positiv wahr-
nehmen.92 Ziel der Stabilisierungsphase ist die Verinnerlichung des neuen Gleichge-
wichtszustandes.93 Das vorläufige Ende des organisatorischen Wandels ist erreicht, wenn
die Veränderung für alle zur Routine geworden ist.94 Die Organisation sollte jedoch kei-
neswegs unnachgiebig an den neuen Verhaltensweisen und Strukturen festhalten, son-
dern den erreichten Zustand als Ausgangsbasis für neue Entwicklungen und Verände-
rungsprozesse erachten.95
Ein weiteres Modell, das in der Literatur96 mehrfach zitiert wird, ist das Modell von Krüger,
das dem Drei-Phasen-Modell nach Lewin ähnelt. Im dem von Krüger entwickelten Pha-
senmodell durchlaufen Veränderungsprozesse jedoch fünf verschiedene Stadien.97 Das
Modell von Wilfried Krüger definiert den Wandelprozess als fünfstufigen Verlauf (Abb. 2).
Während des gesamten Prozesses durchläuft die Organisation dabei die Phasen der Initi-
alisierung, der Konzipierung, der Mobilisierung, der Umsetzung und der Verstetigung. In
jeder Phase fallen zwei wesentliche Aufgaben für das Veränderungsmanagement an.98
88
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 381.
89
Vgl. Schreyögg/Koch (2007), 377.
90
Vgl. Vahs (2012), 390–391.
91
Vgl. Schreyögg/Koch (2007), 378.
92
Vgl. Vahs (2012), 391.
93
Vgl. Schreyögg/Koch (2007), 378.
94
Vgl. Deutinger (2013), 49.
95
Vgl. Vahs (2012), 391.
96
Vgl. Scherm/Pietsch (2007), 263–264 und Steinle/Eggers/Ahlers (2008), 26–28.
97
Vgl. Krüger (2009), 69.
98
Vgl. Krüger (2009), 69.
13
99
Abbildung 2: Das 5-Phasen-Modell nach Wilfried Krüger
Im Wandel bewegt sich die Organisation von einem Ausgangszustand zu einem Zielzu-
stand (Vgl. Kapitel 2.1.). Im Folgenden wird näher auf die dabei durchlaufenen fünf Pha-
sen und die insgesamt zehn anfallenden Aufgaben eingegangen. Nachdem das Modell
von Krüger nach Steinle, Eggers und Ahlers Parallelen zum Phasenmodell von Müller-
Stewens/Lechner100 aufweist, fließen auch deren Erkenntnisse in die Beschreibung der
Phasenverläufe mit ein.
Initialisierung
In der ersten Phase wird die Notwendigkeit des Wandels festgestellt. Die dabei anfallen-
den Aufgaben gliedern sich in das Schaffen eines Problembewusstseins für den Wandel
bei den Organisationsmitgliedern und in die Aktivierung der WandlungsträgerInnen.101 Die
Bereitschaft der MitarbeiterInnen, den Veränderungsprozess mitzutragen, soll in dieser
Sensibilisierungsphase wachsen.102 Noch in dieser Phase wird der Wandel ausgelöst,
wobei die Veränderungsrichtung im Idealfall von der Vision und dem Leitbild des Unter-
nehmens vorgegeben wird.103
Konzipierung
In der Konzipierungsphase erfolgen eine Festlegung der Veränderungsziele und eine
Entwicklung der Maßnahmenprogramme. Wesentlich für diese Phase ist die genaue Pla-
nung des Wandels hinsichtlich der sachlichen, zeitlichen, organisationsspezifischen und
personellen Rahmenbedingungen.104 Damit alle involvierten Personen eine „erkennbare
Spur von der Vision des Wandels zu sich selbst“105 finden, müssen die Wandlungsziele
klar formuliert und kommuniziert werden.106
99
Abbildung: Krüger (2009), 70.
100
Vgl. Steinle/Eggers/Ahlers (2008), 28.
101
Vgl. Krüger (2009), 70–71.
102
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 611–613.
103
Vgl. Krüger (2009), 71.
104
Vgl. Krüger (2009), 73.
105
Müller-Stewens/Lechner (2005), 614
106
Vgl. Krüger (2009), 73.
14
Mobilisierung
Im Rahmen der Mobilisierungsphase wird das Wandlungskonzept kommuniziert und die
notwendigen Wandlungsbedingungen werden geschaffen.107 Die Führungskräfte wirken in
dieser Phase aktiv am Veränderungsprozess mit. Dieses gemeinsame Auseinanderset-
zen mit dem Wandel führt zu einem Gefühl der Solidarität bei den betroffenen Personen
und demonstriert die Entschlossenheit des Veränderungsvorhabens.108 Um eine breite
Akzeptanz von Seiten der MitarbeiterInnen zu erhalten, muss auch die Umsetzbarkeit des
Wandels für alle spürbar gemacht werden.109 Bevor es jedoch zur Umsetzung des Wan-
dels kommt, ist das Vorherrschen einer Wandelbereitschaft und Wandelfähigkeit in der
Organisation wesentlich.110 Als Anreiz soll in dieser Phase der Nutzen, den die betroffe-
nen Personen aus dem Wandel ziehen können, kommuniziert werden,111 damit die Ver-
änderung als lohnendes Ziel wahrgenommen wird.112
Umsetzung
Der Durchführungsphase kommt im Organisationswandel eine maßgebliche Bedeutung
zu, da von dieser Phase im höchsten Ausmaß sogar sämtliche Organisationsmitglieder
betroffen sind.113 Die einzelnen Veränderungsprojekte und dabei anfallende Aufgaben
werden in dieser Phase nach bestimmten Kriterien, wie beispielsweise Dringlichkeit oder
Einführungsrisiko, priorisiert.114 Um Vertrauen in den Veränderungsprozess zu generieren
und die Wandelbereitschaft der betroffenen MitarbeiterInnen zu erhöhen, sollen zu Beginn
Projekte mit niedrigem Risiko durchgeführt werden, die für erste Erfolge sorgen.115
Verstetigung
In der letzten Phase werden die Wandlungsergebnisse verankert und die neuen Verhal-
tensweisen in die Organisation integriert. Wie bereits Vahs (Vgl. Kapitel 2.3.1., ‚Stabilisie-
rungsphase‘) hebt auch Krüger hervor: “Der erreichte Zielzustand ist kein ‚Endzu-
stand‘.“116 Über eine Integration von Wandlungszielen in das Tagesgeschäft kann die er-
zeugte Wandlungsbereitschaft und -fähigkeit der Organisation gesichert und eine andau-
ernde Weiterentwicklung ermöglicht werden.117
107
Vgl. Krüger (2009), 75–76.
108
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 623.
109
Vgl. Krüger (2009), 77 und Müller-Stewens/Lechner (2005), 615.
110
Vgl. Scherm/Pietsch (2007), 263.
111
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 615.
112
Vgl. Krüger (2009), 77.
113
Vgl. Krüger (2009), 78.
114
Vgl. Scherm/Pietsch (2007), 264.
115
Vgl. Krüger (2009), 79.
116
Krüger (2009), 81.
117
Vgl. Krüger (2009), 82.
15
2.4. Emotionen im Veränderungsprozess
Manche Reaktionen auf den Veränderungsprozess sind vorhersehbar und gehen mit be-
stimmten emotionalen Verarbeitungsketten einher. Roth hat dazu einen Verlauf der Emo-
tionen über den gesamten Veränderungsprozess definiert (Abb. 3).122
123
Abbildung 3: Das Phasenmodell der emotionalen Reaktionen nach Stephan Roth
118
Vgl. Klewes/Langen (2008), 38 und Küpers/Weibler (2005), 144.
119
Vgl. Fischer (2011), 57 und Küpers/Weibler (2005), 146.
120
Vgl. Klewes/Langen (2008), 39.
121
Vgl. Gattermeyer/Al-Ani (2001), 8 und Kohnke/Wieser (2012), 60.
122
Vgl. Roth (2000), 14–21.
16
In seinem Modell zeigt Roth die unterschiedlichen Emotionen, die im Veränderungsverlauf
entstehen können.124 In der ersten Phase und bereits vor der Veröffentlichung des Verän-
derungsvorhabens können Emotionen in Form von Sorgen, die auf Vorahnungen basie-
ren, auftreten.125 Vorahnungen entstehen in dieser Phase meist aufgrund von Gerüch-
ten.126 Mit der Veröffentlichung des Veränderungsvorhabens entsteht dann der erste
Schock bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und Fragen zum Veränderungsvorha-
ben drängen sich auf.127 Das Gefühl des Schocks entsteht in dieser Phase vor allem
durch einen Unterschied in den Erwartungen der MitarbeiterInnen und der tatsächlich ein-
getretenen Realität.128 Der Phase des Schocks folgen Gefühle wie Wut, Ärger und Frust-
ration und eine mögliche Abwehr gegenüber der Veränderung.129
Erst mit dem Abschluss der Trauerphase und der emotionalen Akzeptanz der Verände-
rung wird der Weg frei für eine fundamentale Neuausrichtung der Organisationsmitglie-
der.130 Nach dem Loslassen vergangener Gewohnheiten131 öffnen sich die MitarbeiterIn-
nen wieder Neuem und entwickeln eine Neugier gegenüber zukünftigen Entwicklungen
und Erfahrungen.132 In der letzten Phase kommt es zum individuellen Verarbeiten und
Integrieren des Veränderungsprozesses.133 In der Integrationsphase nehmen die betroffe-
nen MitarbeiterInnen neue Verhaltensweisen in ihr Repertoire auf.134
123
Abbildung Roth (2000), zitiert nach Führungsakademie Baden-Württemberg (2011), 52 [online].
124
Vgl. Roth (2000), 14–21.
125
Vgl. Geyer/Kohlhofer (2008), 32 und Kohnke/Wieser (2012), 58.
126
Vgl. Geyer/Kohlhofer (2008), 32.
127
Vgl. Geyer/Kohlhofer (2008), 33.
128
Vgl. Fatzer (2009), 102.
129
Vgl. Küpers/Weibler (2005), 146.
130
Vgl. Geyer/Kohlhofer (2008), 33.
131
Vgl. Fatzer (2009), 102 und Küpers/Weibler (2005), 146.
132
Vgl. Geyer/Kohlhofer (2008), 33.
133
Vgl. Küpers/Weibler (2005), 147.
134
Vgl. Fatzer (2009), 102.
135
Vgl. Kohnke/Wieser (2012), 58.
136
Vgl. Klose (2009), 288.
17
2.4.2. Widerstand im Veränderungsprozess
Emotionen sind oftmals die Auslöser für Widerstände.137 Als Widerstand wird die von ein-
zelnen Individuen, von Gruppen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen oder von der Ge-
samtheit der Organisationsmitglieder gezeigte Ablehnung gegenüber Entscheidungen
oder (bereits getroffenen) Maßnahmen im Veränderungsprozess bezeichnet. Die Gründe
für dieses Verhalten sind oft nicht sofort ersichtlich.138
Widerstand von Seiten der MitarbeiterInnen kann nach Doppler und Lauterburg auf fol-
gende vier verschiedene Arten und daraus resultierenden Kombinationen geäußert wer-
den:143
Verbal und aktiv können MitarbeiterInnen durch Vorwürfe, Drohungen oder Gegenargu-
mentationen Widerspruch erzeugen. Nonverbale aktive Widerstände können durch Aufre-
gung in Form von Intrigen, Gerüchten, Unruhen oder Streit entstehen. MitarbeiterInnen
können durch Ausweichen in Form von Schweigen, Dinge ins Lächerliche ziehen oder der
Debatte von Unwichtigem passiv verbalen Widerstand äußern. Auffallende Lustlosigkeit
der Organisationsmitglieder, indem sie unaufmerksam, müde oder krank sind oder fern-
bleiben, stellt die nonverbale passive Form von Widerstand dar.144 Widerstände können
jedoch auch auf die Organisation zurückzuführen sein.145 Im Fokus stehen dabei organi-
137
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 337, Fischer (2011), 58 und Müller-Stewens/Lechner (2005), 550.
138
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 336.
139
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 578–580 und Schreyögg/Koch (2007), 373.
140
Vgl. Schreyögg/Koch (2007), 373.
141
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 578.
142
Vgl. Schreyögg/Koch (2007), 373.
143
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 339.
144
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 339.
145
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 579.
18
sationsinterne Mechanismen wie das vorhandene Lohnsystem oder Leistungsmerkmale,
die Widerstand gegenüber Änderungen von Vornherein provozieren. Auch eine von den
Beschäftigten als ungerecht empfundene Werteumverteilung oder Machtumverteilung
zwischen Abteilungen oder Bereichen kann zu Widerstand führen.146
Der richtige Umgang mit Widerstand ist entscheidend für das Gelingen des Verände-
rungsprozesses.147 Anstatt mit Ungeduld, Ärger oder persönlicher Betroffenheit auf den
Widerstand zu reagieren, sollten Führungskräfte mit den betroffenen Personen kommuni-
zieren und Interesse an der jeweiligen Situation zeigen.148
Neben den angesprochenen Emotionen und dem Widerstand nehmen auch psychische
Prozesse einen wesentlichen Platz im Veränderungsprozess ein. Bei diesen Prozessen
handelt es sich um wesentliche Bedürfnisse und Sehnsüchtige von Menschen, die einen
erheblichen Einfluss auf Wandelprozesse ausüben können. Gerkhardt und Frey erachten
die folgenden sieben psychologischen Variablen, die im Wandel mitberücksichtigt werden
sollten, als wesentlich:149
146
Vgl. Schreyögg/Koch (2007), 373.
147
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 336 und Mohr/Woehe (1998).
148
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 340.
149
Vgl. Gerkhardt/Frey (2006), 54–57.
19
Wahrnehmung der Zielklarheit:
Klare Ziele dienen einerseits der Information der beteiligten Personen, anderseits
besitzen sie auch einen motivierenden Charakter. Ziele können über die Vision der
Veränderung vermittelt werden. Wichtig ist hierbei, dass die Veränderungsziele
von allen Betroffenen verstanden werden.
Vertrauen:
Nur wenn die MitarbeiterInnen Vertrauen in die Organisationsführung haben, er-
halten diese auch Legitimation für gesetzte Handlungen und eine Akzeptanz für
das Veränderungsvorhaben.
Emotionen und rationale Handlungen schließen sich nicht aus, sondern vielmehr stellen
Emotionen eine Voraussetzung für rationales Denken und Handeln dar.150 Entscheidend
ist dabei jedoch, ob sich die Emotionen der Organisationsmitglieder positiv oder negativ
auf das Wandelvorhaben auswirken.151 Viele Veränderungsvorhaben scheitern aus dem
Grund, dass die weichen Faktoren (vgl. Kapitel 2.2.2.) zu wenig berücksichtigt werden.152
Für den Organisationswandel ist es jedoch wesentlich, dass die Emotionen und Befind-
lichkeiten sämtlicher beteiligter Personen berücksichtigt und in den Wandel integriert wer-
den.153 Und ist ein Wandel geglückt, kann dieser Umstand Emotionen der Zufriedenheit
und des Stolzes bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auslösen und so den Verlauf
weiterer Veränderungsprozesse begünstigen.154
150
Vgl. Klose (2009), 142.
151
Vgl. Mast (2008), 416.
152
Vgl. Gerkhardt/Frey (2006), 48.
153
Vgl. Klose (2009), 296.
154
Vgl. Küpers/Weibler (2005), 146.
20
2.5. Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren im Veränderungsprozess
Selbst wenn Organisationen die Notwendigkeit eines Wandels rechtzeitig erkennen und
die Veränderungsprozesse in die Wege leiten, wird die Umsetzung des Wandels oftmals
von Problemen begleitet.155 Wichtig für den Erfolg von Veränderungsvorhaben sind ein
Verständnis für die Problemursachen und die Erkenntnis der wichtigen und richtigen Er-
folgsfaktoren des Wandels.156 Der Erfolg oder Misserfolg von Veränderungsprozessen
stellt dabei „eine soziale Konstruktion von Personen oder -gruppen“157 dar und „beruht auf
Vergleichen der resultierenden Veränderungen mit den erwarteten Zielen und beobachte-
ten Ergebnissen“158.
Führungspersonen
Veränderungsvision
Kommunikation
Partizipation der betroffenen MitarbeiterInnen
Auch für Stolzenberg und Heberle stellen die Vision, die Kommunikation mit den betroffe-
nen Personen und die Beteiligung der MitarbeiterInnen am Veränderungsprozess die
zentralen Erfolgsfaktoren für das Gelingen des Wandels dar. Nach den beiden Autorinnen
ziehen sich alle drei Faktoren als wesentliche Erfolgskriterien durch den gesamten Ablauf
von Veränderungsprozessen.162
155
Vgl. Greif/Runde/Seeberg (2004), 26 und Lauer (2010), 9.
156
Vgl. Lauer (2010), 9.
157
Greif/Runde/Seeberg (2004), 38.
158
Greif/Runde/Seeberg (2004), 38.
159
Vgl. Gerkhardt/Frey (2006), 49.
160
Vgl. Greif/Runde/Seeberg (2004), 39.
161
Vgl. Lauer (2010), 73–210 und Vahs (2012), 437.
162
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 6.
163
Vgl. Greif/Runde/Seeberg (2004), 39.
21
vision, fehlendes Problembewusstsein, fehlende Akzeptanz für den Wandel und eine un-
zureichende Kommunikation als Ursachen für das Misslingen von Änderungsvorhaben.164
In der Literatur165 wird vor allem der Widerstand gegenüber Änderungsvorhaben als gro-
ßer Misserfolgsfaktor genannt. Widerstand stellt ein selbstverständliches Phänomen im
Veränderungsprozess dar, da jeder Wandel die bisher vorhandene Ordnung in Frage
stellt166 und zum Auslöser von Emotionen (Vgl. Kapitel 2.4.) wird.167
2.5.1. Führungspersonen
Gerade das Management und die Führung stellen einen sehr kritischen Erfolgsfaktor im
Veränderungsprozess dar. Führungsfehler sind oftmals die Ursache für Misserfolge im
Wandel.168 „Führung ist in erster Linie eine kommunikative Aufgabe.“169 Die Kommunikati-
onskompetenz der Führungskräfte wird im Wandel zum entscheidenden Erfolgsfaktor.170
Komplexe, sich verändernde Systeme wie Organisationen werden immer weniger hierar-
chisch steuerbar. Führungskräfte können jedoch über kommunikative Prozesse Impulse
(vgl. Kapitel 2.1.) an das System abgeben. In der systemischen Führung tritt die Füh-
rungskraft als systemisch denkende und handelnde ManagerIn auf, die die Beziehungen
der Menschen im System Organisation fördert.171 Der Organisationswandel stellt vielseiti-
ge Anforderungen an die Führungskräfte: Sie müssen MitarbeiterInnen für die Verände-
rung begeistern, Widerstände überwinden helfen, für Sicherheit und Stabilität sorgen und
den MitarbeiterInnen Orientierung vermitteln.172
22
von Wandlungsbereitschaft bei allen Organisationsmitgliedern fördert.175 Als ersten Schritt
müssen sie dazu die Veränderung mit all ihren Facetten verstehen und selbst emotionale
Akzeptanz zeigen.176
Die Vermittlung von Orientierung177 während des Wandlungsprozesses ist vor allem in
Hinblick auf den Umgang mit Emotionen wie Unsicherheit und Orientierungslosigkeit we-
sentlich.178 Durch den Umstand, dass die MitarbeiterInnen einen immer größeren Hand-
lungs- und Entscheidungsspielraum erhalten, treten ManagerInnen verstärkt als Coach
und BeraterInnen für ihre MitarbeiterInnen auf.179 Den betroffenen Personen Orientierung
zu geben, soziale Verantwortung zu übernehmen und die Richtung für den Wandelpro-
zess vorzugeben, stellen zentrale Funktionen der Führung dar.180 Um die MitarbeiterInnen
im Veränderungsprozess optimal unterstützen zu können, müssen die Führungskräfte
emotionale Intelligenz (wie bspw. Kommunikationskompetenz181) aufweisen und in der
Lage sein, ihre MitarbeiterInnen richtig einschätzen zu können.182 Die Aufgabe der Füh-
rungskraft besteht im Veränderungsprozess darin, dafür zu sorgen, dass jede/r Mitarbeite-
rIn seine/ihre Aufgaben bestmöglich erfüllen kann.183 Führungskräfte leisten ihren Mitar-
beitern und Mitarbeiterinnen im Veränderungsprozess Hilfe zur Selbsthilfe. Sie unterstüt-
zen die betroffenen Personen dabei, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, mit de-
nen die Veränderungen bewältigt werden können.184
Führungskräfte müssen auch darauf achten, dass die Motivation für den Wandel bei allen
Organisationsmitgliedern während des gesamten Veränderungsprozesses aufrecht erhal-
ten bleibt. „Wer andere motivieren will, muss selbst motiviert sein.“185 Die Führungskräfte
müssen im ersten Schritt somit selbst motiviert für das Veränderungsvorhaben sein.186 Es
reicht auch nicht aus, nur eine Anfangseuphorie für den Wandel zu erzeugen.187 Um eine
andauernde, angemessene Arbeitsmotivation bei den MitarbeiterInnen zu erzeugen, müs-
sen ManagerInnen die Bedürfnisse, Einstellungen und Erwartungen der einzelnen Men-
schen kennen. Interesse und Wertschätzung von Seiten der Führungskräfte wirken sich
175
Vgl. Lauer (2010), 73.
176
Vgl. Rossmar/Reich (2012), 38.
177
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 134, Lauer (2010), 74 und Pichler (2011), 38.
178
Vgl. Müller-Stewens/Lechner (2005), 605 und Rossmar/Reich (2012), 36.
179
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 133 und Doppler/Lauterburg (2008), 131–132.
180
Vgl. Pichler (2011), 26.
181
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 133–134.
182
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 136–138 und Pichler (2011), 26.
183
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 133.
184
Vgl. Gerkhardt/Frey (2006), 49–53.
185
Comelli/Rosenstiel (2001), 82.
186
Vgl. Hofmann (2010), 583 und Rossmar/Reich (2012), 38.
187
Vgl. Lauer (2010), 74.
23
positiv auf die Motivation der Organisationsmitglieder aus.188 Zu Beginn des Wandelpro-
zesses können Führungskräfte ihre MitarbeiterInnen mit der Veränderungsvision begeis-
tern und so für Motivation sorgen.189
2.5.2. Veränderungsvision
188
Vgl. Franken (2010), 107–109.
189
Vgl. Lauer (2010), 81 und Franken (2010), 114.
190
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 12.
191
Franken (2010), 164.
192
Vgl. Lauer (2010), 81.
193
Vgl. Franken (2010), 119.
194
Vgl. Gerkhardt/Frey (2006), 53.
195
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 12.
196
Vgl. Lauer (2010), 97.
197
Vgl. Gerkhardt/Frey (2006), 53 und Lauer (2010), 97.
198
Vgl. Gerkhardt/Frey (2006), 53.
199
Vgl. Lauer (2010), 97.
24
Die Kenntnis der angestrebten Richtung im Veränderungsprozess stellt für die Organisati-
onsmitglieder oftmals gleichzeitig eine notwendige Bedingung für das Entstehen ihrer Mo-
tivation dar.200 Es ist wichtig, dass die MitarbeiterInnen nicht nur den Unternehmensnut-
zen sehen, sondern auch persönliche Vorteile, die durch den Veränderungsprozess ent-
stehen, erkennen.201 Die Vision sollte aus diesem Grund möglichst positiv formuliert wer-
den,202 damit sie die betroffen MitarbeiterInnen emotional berührt und Inspiration vermit-
telt. Die Vision muss bei den involvierten Personen ein Bedürfnis nach Veränderung we-
cken.203
Somit fällt der Art und Weise der Kommunikation der Veränderungsvision gegenüber den
beteiligten Organisationsmitgliedern eine wesentliche Rolle zu. Wichtig ist hierbei, die
Zielgruppe zu differenzieren, die Vision wird dem Topmanagement mit einer anderen
Wortwahl und anderen Argumenten kommuniziert als beispielsweise den Menschen in der
Produktion.204 Auch die Glaubwürdigkeit der Vision spielt eine zentrale Rolle.205 Glaub-
würdigkeit und Vertrauen sind zentrale Voraussetzungen dafür, dass (Arbeits-
)Beziehungen gelingen und MitarbeiterInnen Botschaften aufnehmen.206 Haben die Mitar-
beiterInnen das Gefühl, dass von den Führungskräften leere Versprechen gemacht wer-
den, kann Widerstand gegenüber dem Wandelvorhaben entstehen.207
2.5.3. Kommunikation
200
Vgl. Lauer (2010), 97.
201
Vgl. Botthof (2002), 106 und Gerkhardt/Frey (2006), 57.
202
Vgl. Gerkhardt/Frey (2006), 53.
203
Vgl. Winkler (2008), 24.
204
Vgl. Lauer (2010), 81.
205
Vgl. Hofmann (2010), 583.
206
Vgl. Mast (2010), 222–243.
207
Vgl. Hofmann (2010), 583.
208
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 352, Doppler/Lauterburg (2008), 351, Hofmann (2010), 582, Lauer (2010),
105, Mast (2008), 407 und Stolzenberg/Heberle (2013), 68.
209
Vgl. Lauer (2010), 105.
210
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 352.
25
rinnen führt zu einer höheren Motivation und einer höheren Identifikation mit dem Verän-
derungsprozess auf Seiten der MitarbeiterInnen.211
Kommunikation ermöglicht ein Eingehen auf die emotionale Situation der betroffenen Mit-
arbeiterInnen.217 Je nach Ausprägung der Emotion müssen diese gedämpft oder verstärkt
werden. Positive Emotionen wie Freude, Interesse und Vergnügen unterstützen den Ver-
änderungsprozess und sollen durch Kommunikation weiter gestärkt werden. Negative
Emotionen wie Unsicherheit und Angst müssen gedämpft werden, da sie sich hinderlich
auf den Veränderungsprozess auswirken.218 Kommunikation dient in diesem Zusammen-
hang einer positiven emotionalen Verstärkung für den gesamten Wandelprozess219 und
reduziert bei gezieltem Einsatz gleichzeitig negative Emotionen wie Unsicherheit (vgl.
Kapitel 2.4.).220 Kommunikation schafft den nötigen Raum für eine emotionale Auseinan-
dersetzung mit der Veränderung.221
Ein Organisationwandel verlangt auch häufig das Zusammentreffen und die Zusammen-
arbeit von sich fremden Menschen. In diesem Zusammenhang kann Kommunikation den
Weg für eine soziale Integration bereiten und für einen effizienten Ablauf sorgen.222 Kom-
munikation kann hier über gezielte Maßnahmen den Dialog zwischen den beteiligten
Menschen fördern und so zu einer stärkeren Beteiligung der MitarbeiterInnen führen.223
211
Vgl. Franken (2010), 117.
212
Vgl. Botthof (2002), 107 und Lauer (2010), 108.
213
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 253.
214
Vgl. Lauer (2010), 108.
215
Vgl. Bruhn (2011), 1196.
216
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 69.
217
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 68.
218
Vgl. Mast (2008), 419.
219
Vgl. Lauer (2010), 108.
220
Vgl. Mast (2008), 419.
221
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 69.
222
Vgl. Lauer (2010), 108.
223
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 70–71.
26
Wichtig ist, im Wandel „zeitnah, auf breiter Ebene, offen, klar und lebendig zu kommuni-
zieren“224. Um Unsicherheit zu reduzieren, soll mit der Kommunikation so früh wie möglich
begonnen werden und Kommunikation soll dabei alle betroffenen Personen in den Pro-
zess involvieren.225
Wesentlich für den Erfolg von Veränderungsprozessen ist die Partizipation der Mitarbeite-
rInnen.226 Partizipation bedeutet, dass sämtliche betroffene Organisationsmitglieder am
Prozess beteiligt sind.227 Tiefgreifende Veränderungsprozesse schließen die vorhandenen
Potenziale der MitarbeiterInnen mit ein228 und das über den gesamten Verlauf des Wan-
dels.229 In den Organisationen hat eine Entwicklung weg vom Handeln auf Anweisung hin
zu Eigeninitiative und Engagement der MitarbeiterInnen stattgefunden.230 Die persönliche
Ansprache und Einbindung der Organisationsmitglieder führt zu einer persönlichen Identi-
fikation mit dem Organisationswandel.231 Die MitarbeiterInnen sollen Veränderung als ihr
eigenes Anliegen und nicht als Organisationswunsch begreifen.232
224
Gerkhardt/Frey (2006), 53.
225
Vgl. Gerkhardt/Frey (2006), 53.
226
Vgl. Klewes/Langen (2008), 39.
227
Vgl. Lauer (2010), 125.
228
Vgl. Gattermeyer/Al-Ani (2001), 8.
229
Vgl. Lauer (2010), 125.
230
Vgl. Klewes/Langen (2008), 39.
231
Vgl. Rossmar/Reich (2012), 37.
232
Vgl. Botthof (2002), 107.
233
Vgl. Franken (2010), 117.
234
Vgl. Lauer (2010), 127.
235
Vgl. Botthof (2002), 107.
236
Vgl. Lauer (2010), 127.
27
nimmt.237 Alleine die Wahrnehmung der MitarbeiterInnen darüber, ob sie aktiv oder passiv
an der Veränderung beteiligt sind, kann über das Entstehen von Ablehnung (in Form von
Widerstand, vgl. Kapitel 2.4.2.) oder Zustimmung entscheiden.238
237
Vgl. Lauer (2010), 127.
238
Vgl. Osterhold (2002), 13.
239
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 336., Fischer (2011), 58.
240
Gerkhardt/Frey (2006), 58.
241
Vgl. Gerkhardt/Frey (2006), 58.
242
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 340.
243
Vgl. Fischer (2011), 58.
244
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 340.
245
Vgl. Vahs (2012), 357.
246
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 346.
247
Vgl. Fischer (2011), 58.
28
3. Grundlagen der Kommunikation
Kommunikation umgibt den Menschen und die gesellschaftliche Ordnung tagtäglich und
stellt eine notwendige Bedingung für das Zusammenleben von Menschen dar.248 Doch
obwohl Menschen von Geburt an zu kommunizieren beginnen,249 ist eine gänzliche Erfas-
sung der Kommunikation schwer möglich, da sie durch Komplexität gekennzeichnet ist.
Gegenstand dieses Kapitels ist daher die Darstellung theoretischer Grundlagen der
Kommunikation. Als Einstieg in die Thematik erfolgt eine Begriffsdefinition unter Berück-
sichtigung der unterschiedlichen Betrachtungsweisen. Im weiteren Verlauf werden die
Formen der Kommunikation beschrieben und bedeutende Kommunikationsmodelle vor-
gestellt. Der Fokus liegt dabei auf der Interaktion der Menschen im Kommunikationspro-
zess und der Informationsfunktion der Kommunikation. Damit soll ein Überblick über das
umfangreiche Thema der Kommunikation und ein Basisverständnis für Kommunikations-
prozesse geschaffen werden. Abschließend wird auf die innerbetriebliche Kommunikation
und die bedeutende Funktion, die sie in Organisationen einnimmt, eingegangen. Es er-
folgt eine Abgrenzung zwischen innerbetrieblicher und externer Kommunikation, mit der
verdeutlicht werden soll, dass die MitarbeiterInnen die Hauptbezugsgruppe der innerbe-
trieblichen Kommunikation darstellen.
3.1. Begriffsdefinition
Der Begriff Kommunikation leitet sich vom lateinischen Wort communicare ab und bedeu-
tet „etwas gemeinsam machen, einander mitteilen“250. Das Wort communicare kann auch
als ‚teilen‘ und ‚teilhaben lassen‘ übersetzt werden und ist mit dem Wort communis, das
‚gemeinsam‘ oder ‚gemeinschaftlich‘ bedeutet, verwandt.251 Synonym für Kommunikation
werden oftmals die Begriffe Dialog, Informationsaustausch und zwischenmenschliche
Verständigung verwendet.252
248
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 13.
249
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 13.
250
Bohm (2008), 26–27.
251
Vgl. Wissen (2014) [online].
252
Vgl. Duden (2014) [online].
253
Vgl. Brehm (2009), 312–313, Mohr/Woehe (1998), 51–55, Schulz von Thun (1981), 11–16 und Watzla-
wick/Beavin/Jackson (1985), 50–56.
29
Grund dafür könnte die vorhandene Allgegenwart der Kommunikation darstellen.254 Ein-
vernehmen herrscht in der Literatur255 darüber, dass Kommunikation als Prozess gesehen
werden kann, der dem Austausch von Informationen, Botschaften oder Nachrichten zwi-
schen einem Sender und einem Empfänger dient.256 Wenn Kommunikation als Prozess
des Informationsaustausches gesehen wird, kommt dem Inhalt der Information eine we-
sentliche Bedeutung zu.257 Die Betriebswirtschaftslehre definiert Information als zweckori-
entiertes Wissen, das einen Nutzen bringt. Kommunikation wird im Unternehmenskontext
folglich erst dann zu Information, wenn das vermittelte Wissen für die Entscheidungsfin-
dung benötigt wird.258 Unter zweckorientierten Informationsaustausch fällt auch die be-
wusste Einstellungs- und Verhaltensänderung anderer Personen.259
Kommunikation stellt jedoch viel mehr als den reinen Transfer von Informationen dar.260
Menschen reden nicht nur miteinander, um zu informieren, sondern auch um Kontakt zu
anderen Menschen und Gemeinsamkeiten herzustellen. Die Sprache fungiert dabei als
Brücke zwischen Kommunikation und Interaktion.261 Als Interaktion wird der wechselseiti-
ge Austausch von Mitteilungen zwischen zwei oder mehreren Personen bezeichnet.262
Interaktion stellt eine spezielle Art der Kommunikation dar und geht über den nutzenorien-
tierten Aspekt der Informationsübermittlung hinaus. Das soziale Handeln und zwischen-
menschliche Verhalten rücken bei dieser Art der Kommunikation in den Mittelpunkt.263
Auch in der Linguistik rückt der Aspekt des Handelns in den Vordergrund. Kommunikation
wird als eine bestimmte Form des Verhaltens betrachtet, mit der es möglich ist, die Welt
zu verändern.264 Die Funktion der Sprache besteht dabei in der Sinnvermittlung und der
Konstruktion einer gemeinsamen Wirklichkeit.265 Neben reiner Sprache in Form von ge-
sprochenen Worten zählen auch andere Verhaltensweisen und Ausdrucksformen wie die
Körpersprache (Gestik), der Gesichtsausdruck (Mimik) oder Blickkontakt zur Kommunika-
254
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 51–52.
255
Vgl. bspw. Schulz von Thun (1981) und Watzlawick/Beavin/Jackson (1985).
256
Vgl. Ant/Nimmerfroh/Reinhard (2014), 26.
257
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 52.
258
Vgl. Staehle (1998), 300–301.
259
Vgl. Brehm (2009), 312.
260
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 52.
261
Vgl. Staehle (1998), 303.
262
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 51.
263
Vgl. Staehle (1998), 308–309.
264
Vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann (1991), 173–174.
265
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 53.
30
tion. Watzlawick spricht in diesem Zusammenhang von der Unmöglichkeit, nicht zu kom-
munizieren.266
3.2. Kommunikationsformen
Das Ziel der Kommunikation, unabhängig in welcher Form sie erfolgt, ist die kommunikati-
ve Verständigung zwischen den Gesprächspartnern/-partnerinnen. Um dieses Ziel zu er-
reichen, sind zwei Aspekte wesentlich: Das Verstehen des anderen und eine wechselsei-
tige Akzeptanz. Um im Rahmen der Kommunikation Verständnis auf beiden Seiten erzeu-
gen zu können, müssen die GesprächspartnerInnen derselben Sprachgemeinschaft an-
gehören. Für die Entstehung von Akzeptanz sind die gegenseitige Anerkennung der je-
weiligen Rollen im Kommunikationsprozess und das Zugeständnis des Rechts auf eine
eigene Meinung und die Bedeutsamkeit dieser Meinung von Bedeutung.270 Zur kommuni-
kativen Verständigung werden die Kommunikationsformen oftmals miteinander kombi-
niert271 und führen so zu erfolgreicher Kommunikation.272
Menschen kommunizieren in ihrem privaten und beruflichen Leben sowohl verbal als auch
nonverbal.273 Die beiden Kommunikationsformen werden in vielen Situationen gleichzeitig
266
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 51–52.
267
Vgl. Ant/Nimmerfroh/Reinhard (2014), 38–41, Birker (2000), 13, Bruhn (2011), 16, Franken (2010),
146–151, Görgen (2005), 7–23 und Mohr/Woehe (1998), 52–53.
268
Vgl. Bruhn (2011), 16.
269
Vgl. Brehm (2009), 315–317, Doppler/Lauterburg (2008), 375–376, Mast (2010), 180–181 und
Mohr/Woehe (1998), 64–65.
270
Vgl. Franken (2010), 146.
271
Vgl. Ant/Nimmerfroh/Reinhard (2014), 37.
272
Vgl. Brehm (2009), 315.
273
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 53.
31
verwendet,274 wobei die verbale Kommunikation die dominante Form der Verständigung
darstellt.275
Die verbale Kommunikation bedient sich dem Verständigungssystem der Sprache. Den
Ausgangspunkt für die Verwendung der Sprache stellt das individuelle mentale Lexikon,
das den gesamten Wortschatz (ca. 50.000 bis 250.000 Wörter) eines Menschen spei-
chert, dar. Sprache durchläuft eine Vielzahl kognitiver Prozesse, bis die kommunizierende
Person die im Hirn gespeicherten Wörter schriftlich oder mündlich reproduzieren kann.276
Menschen derselben Sprachgemeinschaft verfügen meist über ein gemeinsames Grund-
vokabular (v.a. Fachbegriffe) sowie über ein gemeinsames Grundverständnis über gram-
matikalische und kulturelle Regeln und über eine ähnliche Sprachkompetenz. Die Gefahr,
dass sich KommunikationspartnerInnen derselben Sprachgemeinschaft durch die Kom-
plexität von Sprache missverstehen, ist dennoch vorhanden.277
Über Ausdrucksphänomene:
Als Ausdrucksphänomene werden sprachbegleitende Signale wie Stimmvariatio-
nen, die Sprechgeschwindigkeit oder die Aussprache definiert.
Eine Kombination von nonverbaler und verbaler Kommunikation stellt vor allem in Bezug
auf die Mehrdeutigkeit von Mitteilungen einen Vorteil dar,280 da die verbal vermittelten
Inhalte durch nonverbale Signale bestätigt und verstärkt oder Wörter besonders hervor-
gehoben werden können.281 So sind beispielsweise Telefonate als rein verbales Kommu-
nikationsmittel anfälliger für Missverständnisse, da durch das Fehlen nonverbaler Signale
wie Gestik und Mimik keine ganzheitliche Interpretation des Gesagten möglich ist.282 Für
274
Vgl. Ant/Nimmerfroh/Reinhard (2014), 38 und Görgen (2005), 18.
275
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 53.
276
Vgl. Görgen (2005), 7.
277
Vgl. Ant/Nimmerfroh/Reinhard (2014), 39.
278
Vgl. Ant/Nimmerfroh/Reinhard (2014), 39.
279
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 53.
280
Vgl. Görgen (2005), 18.
281
Vgl. Birker (2000), 13.
282
Vgl. Ant/Nimmerfroh/Reinhard (2014), 41.
32
den Umgang mit nonverbaler Kommunikation und deren richtiger Deutung ist emotionale
Intelligenz erforderlich, d.h. die Fähigkeit emotionale Botschaften senden und empfangen
und die eigenen Emotionen kontrollieren zu können.283
Die unpersönliche Kommunikation ist durch eine räumliche und zeitliche Trennung der
KommunikationspartnerInnen gekennzeichnet und erfolgt meist einseitig. Bei der Einweg-
Information287 haben die EmpfängerInnen keine Möglichkeit, sofort zu reagieren und
eventuell Rückfragen zu stellen. Die einzigen unpersönlichen Formen der Kommunikation,
die auch zweiseitig erfolgen können, stellen Telefonate und Videokonferenzen dar.288
Wie bereits in Kapitel 3.1. erläutert, kommuniziert der Mensch zu jeder Zeit. Mit anderen
zu kommunizieren, stellt dabei ein menschliches Grundbedürfnis dar, das auch im Unter-
nehmenskontext berücksichtigt werden sollte. Die zwischenmenschliche Kommunikation
in Organisationen kann entweder formell oder informell erfolgen.289
283
Vgl. Görgen (2005), 18.
284
Vgl. Bruhn (2011), 16.
285
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 356–357.
286
Vgl. Bruhn (2011), 16–17.
287
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 355–356.
288
Vgl. Bruhn (2011), 16–17.
289
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 373.
33
gen Instrumente folgen dabei den organisationsinternen Hierarchie- und Weisungsstruktu-
ren.290 Die formellen Kommunikationsmittel sind bewusst gestaltet, personenunabhängig
formuliert und dokumentiert.291 Über die offiziellen Kommunikationskanäle werden organi-
sationsinterne Ziele, Arbeitsanweisungen und Informationen an die entsprechende Ziel-
gruppe vermittelt.292
Ein Großteil der Kommunikation in Organisationen findet über den informellen, inoffiziel-
len, ungeplanten, verdeckten Weg statt293 und basiert auf den individuellen Einstellungen
und Motiven der Organisationsmitglieder.294 Über einen privaten Meinungsaustausch er-
folgt so die Vermittlung von Informationen.295
Oftmals wird in Zusammenhang mit der informellen Kommunikation von der ‚Gerüchtekü-
che‘296 gesprochen, da ein schwer kontrollierbares Netz an Kommunikationsbeziehungen
entsteht. Gerüchte bilden häufig die Basis für Missstimmungen und Vorurteile in Organi-
sationen. Grund dafür ist ein interessenbedingtes Weglassen oder Hinzufügen relevanter
Details, das den ursprünglichen Informationsgehalt der Botschaft verändert. Viele Sach-
verhalte zeichnen sich auch durch ihre Mehrdeutigkeit und den damit verbundenen Inter-
pretationsspielraum aus.297
Damit sich formelle und informelle Kommunikation in der Organisation ergänzen und op-
timal genutzt werden können, ist die Beachtung von folgenden drei Grundsätzen rele-
vant:298
290
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 64.
291
Vgl. Brehm (2009), 315.
292
Vgl. Mast (2010), 180.
293
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 375.
294
Vgl. Brehm (2009), 316.
295
Vgl. Mast (2010), 180–181.
296
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008) und Mohr/Woehe (1998), 66.
297
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 65–66.
298
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 376–377.
34
hungen als Vorteil für die Organisation entpuppen. Da jedoch beide Kommunikationsfor-
men miteinander verbunden sind und sich idealerweise ergänzen, ist jedes Organisati-
onsmitglied in beide Systeme eingebunden.299
301
Abbildung 4: Sender-Empfänger-Modell nach Shannon und Weaver
299
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 66.
300
Vgl. Görgen (2005), 2.
301
Abbildung in Anlehnung an Weaver (1949), zitiert nach Siebenbäck/Slepcevic-Zach (2013), 363.
302
Vgl. Schulz von Thun (1981), 61.
35
on, die für den/die SenderIn hinter dem kodierten Signal steckt, kann dabei allerdings
nicht vermittelt werden.303
Aufgrund der starken technischen Ausrichtung des Modells wurde die inhaltliche Kompo-
nente der Nachricht vernachlässigt.304 Wesentlich für einen erfolgreichen Kommunikati-
onsprozess ist jedoch, ob der/die EmpfängerIn die Nachricht richtig versteht und Wissen
generieren kann.305 Im folgenden Verlauf werden aus diesem Grund andere Theorien,306
die Parallelen zum Modell nach Shannon und Weaver aufweisen, und Erkenntnisse ande-
rer WissenschafterInnen,307 die auf dem Modell basieren, eingeflochten. Durch diese Vor-
gehensweise wird ein ganzheitlicheres Verständnis der menschlichen Kommunikation
ermöglicht.
Nachdem die kodierte Nachricht durch ein Medium (bspw. Sprache) zum/zur EmpfängerIn
transportiert wurde, wird sie beim Eintreffen mithilfe von Filtern des Empfängers/der
Empfängerin dekodiert.308 Die empfangende Person kann mit den erhaltenen Signalen nur
dann etwas anfangen, wenn sie den erhaltenen Signalen eine Bedeutung entnehmen
kann.309 Dass die Nachricht hundertprozentig identisch ankommt, ist unmöglich, da so-
wohl das Medium als auch die eingesetzten Filter zum De-/Kodieren die Nachricht verän-
dern können.310
Das Ergebnis der Dekodierung und somit die Bedeutungsverleihung hängen dabei vom
subjektiven Wissenssystem des Empfängers/der Empfängerin und deren Erwartungen
und Befürchtungen311 ab. Das subjektive Wissenssystem stellt individuelles Wissen der
jeweiligen Person dar, das aufgrund von Kompetenzen, Fähigkeiten, Erfahrungen und
Interessen entstanden ist.312 Übertragungsfehler aufgrund unterschiedlicher subjektiver
Wissenssysteme können auch entstehen, wenn SenderIn und EmpfängerIn aus verschie-
denen Sprachgemeinschaften (vgl. Kapitel 3.2.1.) oder aus unterschiedlichen gesell-
303
Vgl. Schulz von Thun (1981), 61.
304
Vgl. Ant/Nimmerfroh/Reinhard (2014), 50.
305
Vgl. Siebenbäck/Slepcevic-Zach (2013), 363–364.
306
Das Sender-Emfpänger-Modell der Kommunikation mit Rückkopplung (vgl. Franken (2010), 144–145).
307
U.a. Frank Görgen in seinem Buch über ‚Kommunikationspsychologie in der Wirtschaftspraxis‘, vgl. Gör-
gen (2005).
308
Vgl. Franken (2010), 144.
309
Vgl. Görgen (2005), 2.
310
Vgl. Franken (2010), 144.
311
Vgl. Schulz von Thun (1981), 61.
312
Vgl. Franken (2010), 144.
36
schaftlichen Milieus stammen. Grund dafür sind Sprach- und Umgangsdifferenzen, die
sich sowohl auf der Sach- als auch auf der Beziehungsebene äußern.313
Zusätzlich wirken noch Störquellen wie beispielsweise Lärm auf den Kommunikationspro-
zess ein, die den Gehalt der erhaltenen Information verzerren können.314 Als weitere
Störquellen des Kommunikationsprozesses können folgende zwei individuelle Faktoren
genannt werden:315
Das Bild, das der/die EmpfängerIn von sich selbst hat, wirkt sich auf die Deutung der
empfangenen Botschaft aus. So können beispielsweise positive Botschaften bei einem
negativen Selbstbild des Empfängers/der Empfängerin auch negativ gedeutet werden.
Auch das vorherrschende Bild der sendenden Person wirkt sich auf die Deutung der emp-
fangenen Nachricht aus, da der/die EmpfängerIn zu wissen glaubt, wie die sendende Per-
son ist und wie sie das Geäußerte meint.316
313
Vgl. Schulz von Thun (1981), 63–64.
314
Vgl. Görgen (2005), 2.
315
Vgl. Franken (2010), 144 und Schulz von Thun (1981), 64–65.
316
Vgl. Franken (2010), 144 und Schulz von Thun (1981), 64–65.
317
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 14.
318
Vgl. Franken (2010), 145.
37
3.3.2. Fünf Axiome der Kommunikation nach Watzlawick, Beavin und
Jackson
2. „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, daß
letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist.“325
Neben dem Inhaltsaspekt, bei dem die Übermittlung der Information im Mittelpunkt
steht, existiert ein Beziehungsaspekt, der angibt, wie die vermittelten Informationen
zu verstehen sind. Auf der Beziehungsebene vermittelt der/die SenderIn somit der
empfangenen Person, wie er/sie selbst gesehen werden möchte und wie die vermit-
telte Botschaft zu verstehen ist. Diese Kommunikation über die Kommunikation stellt
somit eine Metakommunikation dar.326
3. „Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe
seitens der Partner bedingt.“327
319
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 55.
320
Vgl. Franken (2010), 145.
321
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 15.
322
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 50–71.
323
Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 53. Hervorhebung nicht im Original.
324
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 50–51.
325
Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 56.
326
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 53–55.
327
Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 61.
328
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 56.
38
tiv empfundene Startpunkte von Ereignisfolgen, die das Verhalten organisieren, be-
zeichnet. Die Ereignisfolgen der Kommunikation sind dabei durch ein Wechselspiel
von Reiz (in Form von Äußerungen) und Reaktion gekennzeichnet.329
4. „Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten […] .“330
Die digitale Kommunikation in Form von verbaler Kommunikation (vgl. Kapitel 3.2.1.)
wird auf der Inhaltsebene zur Vermittlung von Inhalten angewandt. Die analoge
Kommunikation, die über ein Senden nonverbaler Signale (vgl. Kapitel 3.2.1.) erfolgt,
findet auf der Beziehungsebene statt. Sie vermittelt Informationen darüber, wie
der/die SenderIn den Inhalt der Nachricht wirklich gemeint hat, und definiert die Be-
ziehung zwischen den Gesprächspartnern und -partnerinnen.331 Nachdem jede
Kommunikation eine Inhalts- und eine Beziehungsebene aufweist (vgl. die Definition
des 2. Axioms), ergänzen sich die analogen und digitalen Gesprächsbedingungen im
Kommunikationsprozess.332
Wie bereits eingangs erläutert, ist erfolgreiche Kommunikation durch die Berücksichtigung
dieser fünf Axiome gekennzeichnet.336 Kommunikation bezieht neben der reinen Übermitt-
lung von Informationen das soziale Verhalten der beteiligten Menschen mit ein.337
329
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 57.
330
Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 68.
331
Vgl. Birkenbihl (1990), 19.
332
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 64.
333
Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 70.
334
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 57.
335
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 69.
336
Vgl. Watzlawick/Beavin/Jackson (1985), 15.
337
Vgl. Brehm (2009), 312.
39
3.3.3. Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun
Ein weiteres bekanntes Kommunikationsmodell baut vor allem auf den ersten beiden Axi-
omen auf: Das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun.338 Grundlage des Kommu-
nikationsmodells stellt das Sender-Empfänger-Modell (vgl. Kapitel 3.3.1.) dar. Aufbauend
auf dem 2. Axiom, das besagt, dass jede Kommunikation durch eine Inhalts- und eine
Beziehungsebene gekennzeichnet ist (vgl. Kapitel 3.3.2.), erweitert Schulz von Thun die-
se Annahme in seinem Modell um zwei weitere Ebenen (Abb. 5): Die Ebene der Selbstof-
fenbarung und die Ebene des Appells.339
Die versandte Nachricht kann in diesem Modell somit viele verschiedene Botschaften ent-
halten und zeichnet sich durch folgende vier Ebenen (Aspekte) aus:341
Der Sachinhalt stellt die Information dar, die mithilfe der Nachricht vermittelt werden
soll, und wird über die Inhaltsebene transportiert (vgl. Kapitel 3.3.2.). Auf der In-
haltsebene kann von dem/der NachrichtenempfängerIn eine Differenzierung in
wahr/unwahr, relevant/nicht relevant oder ausreichender/nicht ausreichender Infor-
mationsgehalt vorgenommen werden.342
338
Vgl. Görgen (2005), 4.
339
Vgl. Schulz von Thun (1981), 30.
340
Abbildung in Anlehnung an Schulz von Thun (1981), 30.
341
Vgl. Schulz von Thun (1981), 25–30.
342
Vgl. Görgen (2005),4.
40
Selbstoffenbarung (Was von der sendenden Person kundgegeben wird)
Wesentlich für den unvoreingenommenen Empfang der Nachricht ist die Vorge-
schichte der KommunikationspartnerInnen. Stehen sie in einer positiven Beziehung
zueinander wird nicht jedes Wort genau überprüft, während eine negative Bezie-
hung oftmals zu Missdeutungen und Fehlinterpretationen führen kann.343
Über die Appellebene versucht der/die SenderIn Einfluss auf das Verhalten der
empfangenden Person zu nehmen und diese zu veranlassen, „bestimmte Dinge zu
tun oder zu unterlassen, zu denken oder zu fühlen“344. Der Versuch der Einfluss-
nahme kann dabei offen oder versteckt stattfinden.
Die versteckte Einflussnahme auf das Verhalten anderer Menschen wird als Mani-
pulation bezeichnet. Die manipulierende Person kann dabei auch die anderen drei
Aspekte der Nachricht als Hilfsmittel für die manipulierende Wirkung nutzen. Die
Selbstdarstellung wird dabei darauf ausgerichtet, bei dem/der EmpfängerIn be-
stimmte Emotionen auszulösen und über die Beziehungsebene wird bewusst eine
positive Beziehung zum/zur EmpfängerIn aufgebaut. Die gesandte Nachricht wird
somit als Mittel zur Zielerreichung eingesetzt.345
Damit der/die EmpfängerIn in der Lage ist, die Nachricht in ihrem ursprünglichen Sinn
aufzunehmen, muss er/sie mit ‚vier Ohren‘ zuhören. Auch die empfangende Person muss
343
Vgl. Görgen (2005), 4.
344
Schulz von Thun (1981), 29.
345
Vgl. Schulz von Thun (1981), 29.
41
somit alle vier Aspekte der Nachricht berücksichtigen, um die Nachricht richtig zu verste-
hen. Da meist ‚ein Ohr stärker‘ aktiviert ist als die anderen, liegt der Fokus der empfan-
genden Person auf einem der vier Aspekte, das zu Fehlinterpretationen und daraus resul-
tierenden Missverständnissen führen kann.346
Erfolgreiche Kommunikation liegt allerdings nur dann vor, wenn sich die Gesprächspart-
nerInnen richtig verstanden haben (vgl. Kapitel 3.2.).347 Kommunikation kann dabei über
verschiedene Formen erfolgen (vgl. Kapitel 3.2.) und entsteht durch jede Art menschli-
chen Verhaltens (Vgl. Kapitel 3.3.2.). Neben externen Störquellen wird der Kommunikati-
onsprozess vorrangig durch die wechselseitige Wahrnehmung der Kommunikationspart-
nerInnen beeinflusst (vgl. Kapitel 3.3.1.). Die Verantwortung für den Erfolg des Kommuni-
kationsvorganges tragen sowohl der/die SenderIn als auch der/die EmpfängerIn,348 was
im gesamten Kapitel deutlich wurde.
Der vielseitige und komplexe Vorgang der Kommunikation ist durch eine Allgegenwart
gekennzeichnet (vgl. Kapitel 3.1.) und umgibt Menschen sowohl in ihrem Privat- als auch
in ihrem Arbeitsleben.349 Ein erster Zusammenhang zwischen Kommunikation und Orga-
nisation erfolgte bereits in Kapitel 3.2.3., in dem festgehalten wurde, dass Organisations-
mitglieder sowohl formell als auch informell kommunizieren.
Kommunikation stellt die Voraussetzung für das Funktionieren und den Erfolg jeder Orga-
nisation dar.350 Die Kommunikation in Unternehmen folgt dabei grundsätzlich den
Grundsätzen der zwischenmenschlichen Kommunikation (vgl. dazu Kapitel 3.1. bis ein-
schließlich 3.3.). Zu beachten ist allerdings, dass die Kommunikation in Organisationen in
einem speziellen Kontext stattfindet und durch die vorhandene Struktur und Kultur beein-
flusst wird.351 Kommunikative Vorgänge konstruieren und erhalten die Organisation als
soziales System (vgl. Kapitel 2).352
42
und seine Leistungen den relevanten Zielgruppen der Kommunikation darzustellen
und/oder mit den Anspruchsgruppen eines Unternehmens in Interaktion zu treten“353. Die
Kommunikation in Organisationen ist dabei durch wechselnde Beziehungsgeflechte ge-
kennzeichnet. Der Aufbau und die Pflege von Beziehungen zu einzelnen Menschen oder
Menschengruppen und eine Optimierung des Kommunikationsprozesses zur besseren
Zielerreichung stehen im Mittelpunkt der organisatorischen Bemühungen.354 Auffallend ist,
dass die MitarbeiterInnen als relevante Zielgruppe der Organisationskommunikation im-
mer weiter in den Mittelpunkt rücken.355 Die kommunikative Einbindung der MitarbeiterIn-
nen in das Organisationsgeschehen und deren gezielte Information stellen wesentliche
Faktoren für den Erfolg dar.356 Vor allem gemeinsam mit den Mitarbeitern und Mitarbeite-
rinnen kommunizierte Ziele und Visionen verleihen der Organisation eine langfristige Aus-
richtung, sorgen für Zusammenhalt und eine zielorientierte Zusammenarbeit innerhalb der
Einrichtung.357
In der Literatur358 erfolgt häufig eine Einteilung in interne und externe Kommunikation der
Organisationen. Beide Kommunikationsvarianten sind auf die Unternehmensstrategie359
ausgerichtet und dienen der Erreichung der Organisationsziele.360 Eine erfolgreiche Ziel-
erreichung wird unter anderem über eine kommunikative Beeinflussung und Veränderung
der Einstellungen und Verhaltensweisen der relevanten Zielgruppen angestrebt.361
Als externe Kommunikation von Unternehmen wird die kommunikative Beziehung mit der
Unternehmensumwelt, die den Markt und das gesellschaftspolitische Umfeld beinhaltet,
bezeichnet.362 Die externe Kommunikation zielt dabei auf alle Zielgruppen dieser Unter-
nehmensumwelt ab. Zum einen sind das LieferantInnen, KundInnen, WettbewerberInnen,
Banken, verschiedene Verbände und die Öffentlichkeit363 und zum anderen (potenzielle)
ArbeitnehmerInnen.364
353
Bruhn (2011), 3.
354
Vgl. Mast (2010), 66.
355
Vgl. Bruhn (2011), 3–4.
356
Vgl. Mast (2010), 219.
357
Vgl. Franken (2010), 164.
358
Vgl. Bruhn (2011), 4, Franken (2010), 164 und Zerfaß (2007), 42–47.
359
Vgl. Zerfaß (2007), 41.
360
Vgl. Bruhn (2011), 4 und Franken (2010), 164.
361
Vgl. Bruhn (2011), 5.
362
Vgl. Zerfaß (2007), 46–47.
363
Vgl. Franken (2010), 164.
364
Vgl. Zerfaß (2007), 47.
43
Die externe Kommunikation erfolgt dabei vor allem über Marktkommunikation und Öffent-
lichkeitsarbeit.365 Die klassische Marktkommunikation beinhaltet Werbung und Verkauf
und ist vorrangig auf den Absatz oder Erwerb von Dienstleistungen und Produkten ausge-
richtet.366 Sie dient damit der Anbahnung oder Verhinderung von Verträgen.367 Die Öffent-
lichkeitsarbeit (auch Public Relations) „wird als Austauschprozess des Unternehmens mit
seinen Umwelten begriffen“368. Kommunikation wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit
zur Imagepflege und zum Beziehungsmanagement eingesetzt. Die Kommunikation dient
in diesem Zusammenhang der Erlangung einer öffentlichen Legitimation und der Siche-
rung der Handlungsspielräume für die Organisationstätigkeiten.369
Eine Kombination der beiden externen Kommunikationsarten (Abb. 6) ist für Unternehmen
relevant, da der ökonomische Erfolg neben dem Absatz- und Beschaffungsmarkt auch
vom Einfluss des gesellschaftspolitischen Umfeldes des Unternehmens abhängig ist.370
Für den Erfolg der Organisation ist allerdings noch eine weitere Zielgruppe von Relevanz:
Die Gruppe der MitarbeiterInnen.371
372
Abbildung 6: Erfolgreiche Organisationskommunikation
365
Vgl. Mast (2010), 42 und Zerfaß (2007), 41.
366
Vgl. Mast (2010), 42–43.
367
Vgl. Zerfaß (2007), 41.
368
Mast (2010), 43.
369
Vgl. Zerfaß (2007), 41.
370
Vgl. Mast (2010), 43.
371
Vgl. Bruhn (2011), 3–4.
372
Eigene Darstellung.
44
Für die Kommunikation mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen existieren in der Litera-
tur unterschiedliche Begriffe wie beispielsweise interne Kommunikation373, MitarbeiterIn-
nenkommunikation374 oder MitarbeiterInneninformation375. Vor allem der Begriff der Mitar-
beiterInneninformation ist kritisch zu betrachten, da Kommunikation weit über die reine
Informationsfunktion hinausgeht (vgl. Kapitel 2.1.).376 Im weiteren Verlauf der Arbeit wird
die Kommunikation mit den Organisationsmitgliedern als innerbetriebliche Kommunikation
bezeichnet. Die Notwendigkeit der Abgrenzung vom Begriff der ‚internen Kommunikation‘
entsteht dadurch, dass oftmals auch die organisatorische Einheit in Unternehmen, die für
die Gestaltung der MitarbeiterInnenkommunikation verantwortlich ist, als ‚interne Kommu-
nikation‘ bezeichnet wird.377
Die innerbetriebliche Kommunikation dient der Interaktion378 und dem Informations- und
Wissensaustausch der Organisationsmitglieder.379 Während die externe Kommunikation
oftmals unpersönlich und einseitig erfolgt (vgl. Kapitel 3.2.2.), ist die kommunikative Ver-
ständigung innerhalb der Organisation durch Wechselseitigkeit gekennzeichnet.380 Die
Interaktion, der stattfindende Austausch und die Wechselseitigkeit in der innerbetriebli-
chen Kommunikation unterstreichen somit den in Kapitel 3.1. definierten Prozesscharakter
der Kommunikation, bei dem beiden GesprächspartnerInnen (SenderIn und EmpfängerIn)
eine relevante Rolle zufällt (vgl. Kapitel 3.3.).
373
Vgl. Franken (2010), 164 und Zerfaß (2007), 42.
374
Vgl. Bruhn (2011), 4, Klöfer/Nies (2001), 21 und Mast (2010), 219.
375
Vgl. bspw. Gfeller (2007).
376
Vgl. Mast (2010), 219.
377
Vgl. Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 223.
378
Vgl. Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 223.
379
Vgl. Franken (2010), 164.
380
Vgl. Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 223.
381
Vgl. Jäggi (2013), 15.
382
Vgl. Lauer (2010), 81.
383
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 136.
45
MitarbeiterInnen (vgl. Kapitel 2.5.1.) oder einer Verschlechterung der Unternehmens-
wahrnehmung durch die externen Zielgruppen.384
Die Arbeitsverhältnisse der MitarbeiterInnen sind heute durch bedeutend größere Ent-
scheidungs- und Verantwortungsbefugnisse als früher gekennzeichnet und die Übergän-
ge zwischen führender und ausführender Tätigkeiten sind fließender geworden. Somit
tragen auch die MitarbeiterInnen Verantwortung für den Erfolg der innerbetrieblichen
Kommunikation.385 Erfolgreiche Organisationen beziehen die MitarbeiterInnen bereits in
die Formulierung der Kommunikationsziele mit ein.386
389
Tabelle 1: Psychologische Zielsetzungen der innerbetrieblichen Kommunikation
384
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 136.
385
Vgl. Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 226.
386
Vgl. Bruhn (2011), 1177.
387
Vgl. Mast (2010), 221.
388
Vgl. Bruhn (2011), 1178 und Mast (2008), 413–414.
389
Tabelle in Anlehnung an Bruhn (2011), 1178.
46
Eine effiziente innerbetriebliche Kommunikation ist Voraussetzung dafür, dass Organisati-
onen optimal funktionieren und ihre Ziele erreichen. Erst durch Kommunikation können
MitarbeiterInnen erhaltene Information interpretieren und ihre Handlungen und Entschei-
dungen dementsprechend darauf abstimmen.390 Erfolgreiche innerbetriebliche Kommuni-
kation kann nur dann realisiert werden, wenn klar formulierte Kommunikationsziele vorlie-
gen. Diese stellen die Basis für die Bestimmung der konkret eingesetzten Kommunikati-
onsinstrumente dar.391
394
Tabelle 2: Vertikale und horizontale innerbetriebliche Kommunikation
Bei der Abwärtskommunikation erfolgt der Informationsfluss dabei von der höheren Ebene
in die untere Ebene und somit von den Vorgesetzten zu den Organisationsmitgliedern.
Die MitarbeiterInnen erhalten auf diesem Weg Informationen über geplante Vorhaben des
Unternehmens, Arbeitsanweisen, Instruktionen oder es erfolgt eine Begründung getroffe-
ner Entscheidungen.395 Auch die Leistungsbewertung zählt zur Abwärtskommunikation.396
Unter Aufwärtskommunikation wird die Kommunikation von der unteren Ebene in die hö-
390
Vgl. Mast (2010), 220.
391
Vgl. Bruhn (2011), 1177.
392
Vgl. Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 238, Mast (2010), 229–235 und Mohr/Woehe (1998), 65.
393
Vgl. Mast (2010), 229–231 und Mohr/Woehe (1998), 65.
394
Tabelle in Anlehnung an Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 239–249.
395
Vgl. Mast (2010), 229.
396
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 65.
47
here Ebene verstanden. Die MitarbeiterInnen können ihren Vorgesetzten auf diesem Weg
Informationen über aktuelle Arbeitsabläufe liefern oder ungelöste Probleme mitteilen. Die
Aufwärtskommunikation dient jedoch auch der Integration von Verbesserungsvorschlä-
gen, Wissen, Erfahrungen und Meinungen, Einstellungen und Gefühle der MitarbeiterIn-
nen in die Entscheidungsprozesse und Ziel- und Strategiefindungen der Organisation.397
Sowohl im Rahmen der vertikalen als auch im Rahmen der horizontalen Kommunikation
einseitige und zweiseitige Kommunikationsinstrumente (vgl. Kapitel 3.2.2.) inkludiert.
Bernecker und Reiß teilen Kommunikationsinstrumente in die beiden Kategorien Einweg-
Informationsinstrumente und Zweiweg-Kommunikationsinstrumente ein (Tab. 3).
Einweg-Information Zweiweg-Kommunikation
MitarbeiterInnenzeitschrift Besprechungen
Business-TV Gremien
Videos Workshops
402
Tabelle 3: Instrumente der Einweg-Information und der Zweiweg-Kommunikation
397
Vgl. Mast (2010), 231.
398
Vgl. Mast (2010), 234 und Mohr/Woehe (1998), 65.
399
Vgl. Mast (2010), 234.
400
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 65.
401
Vgl. Mast (2010), 235.
402
Tabelle in Anlehnung an Bernecker/Reiß (2002), 355.
48
(vgl. Kapitel 3.1.) und die Wechselseitigkeit (vgl. Einleitung, Kapitel 3.4.2.) des Kommuni-
kationsprozesses im Mittelpunkt. Diesem Aspekt wird der Begriff der ‚Zweiweg-
Kommunikation‘ gerecht.
Im Kapitel 3 wurde deutlich, dass der Mensch, sowohl im beruflichen als auch im privaten
Kontext, im Mittelpunkt des Kommunikationsprozesses steht. Kommunikation stellt immer
eine Interaktion zwischen zwei oder mehreren Personen dar und die Beachtung der vor-
gestellten grundlegenden Erkenntnisse der Kommunikationswissenschaften ist wesentlich
für den Erfolg der Kommunikationsvorgänge. Die Einbeziehung der MitarbeiterInnen in die
Kommunikations- und Entscheidungsprozesse der Organisation stellt dabei einen wichti-
gen Aspekt für deren Überlebensfähigkeit in einer von Veränderungen geprägten und
dynamischen Umwelt (vgl. Kapitel 2) dar. Dafür werden mitdenkende, informierte und mo-
tivierte MitarbeiterInnen, die selbst Verantwortung übernehmen und die Organisation aktiv
mitgestalten, benötigt.405
403
Vgl. Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 231.
404
Vgl. Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 249.
405
Vgl. Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 222.
49
4. Innerbetriebliche Kommunikation im organisationalen
Veränderungsprozess
Vor allem im Veränderungsprozess ist ein effizienter Umgang mit der innerbetrieblichen
Kommunikation wichtig und stellt einen entscheidenden Erfolgsfaktor dar (vgl. Kapitel
2.5.3.). Informationen müssen präzise aufgenommen, rasch weitergeleitet und richtig ver-
arbeitet werden, um effiziente, zielführende und nachhaltige Handlungen und Entschei-
dungen innerhalb der Organisation herbeizuführen.408 Nicht nur die Veränderung sondern
auch die Kommunikation ist dabei als permanenter (vgl. Kapitel 3.1.) Prozess zu sehen,
durch den Handlungen und Verhaltensweisen der Organisationsmitglieder angestoßen
und unterstützt werden können. Die innerbetriebliche Kommunikation ermöglicht den Dia-
log zwischen sämtlichen beteiligten Personen, wodurch Gemeinsamkeit erzeugt und Ver-
halten geändert werden kann (vgl. Kapitel 3.1.).409
406
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 350.
407
Schibli (2013), zitiert nach Jäggi (2013), 14.
408
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 350.
409
Vgl. Buchholz (2000), 4 [online].
410
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 351.
50
zess ist dabei durch Komplexität gekennzeichnet (vgl. Kapitel 2), sondern auch der Kom-
munikationsprozess (vgl. Kapitel 3). Organisationen müssen Veränderungen in einem
dynamischen Umfeld (vgl. Kapitel 2.2.1.) schnell und effizient umsetzen und erfolgreiche
Kommunikation unterstützt sie dabei.411
4.1.1. Informieren
Die Information der MitarbeiterInnen ist von zentraler Bedeutung für den Veränderungs-
prozess.412 Damit ein Veränderungsprozess reibungslos und zielgesteuert abläuft, ist eine
ausreichende Information der beteiligten Personen wesentlich.413 Dem Inhalt der vermittel-
ten Botschaften kommt dabei besondere Bedeutung zu (vgl. Kapitel 3.1.), da dieser als
Basis für die folgenden Handlungen und Entscheidungen der Organisationsmitglieder
dient (vgl. Kapitel 3.4.2.).414 Erhalten die MitarbeiterInnen zu wenig Information oder ver-
stehen sie diese nicht richtig,415 kann das zu Wissensbarrieren, die den Wandel behin-
dern, führen.416
411
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 71.
412
Vgl. Botthof (2002), 107.
413
Vgl. Lauer (2010), 108.
414
Vgl. Mast (2010), 220.
415
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 77.
416
Vgl. Mast (2008), 414.
51
munikation (vgl. Kapitel 3.2.3.) überhandnimmt.417 Gerade zu Beginn des Veränderungs-
prozesses oder am Beginn einzelner Phasen im Veränderungsprozess ist eine Informati-
on über die formelle Kommunikation sinnvoll. Damit wird gewährleistet, dass die Botschaf-
ten nicht in ihrem ursprünglichen Informationsgehalt verändert werden (vgl. Kapitel 3.2.3.).
Vision
Die Kommunikation der Vision nimmt im Veränderungsprozess eine wesentliche Stellung
ein.418 Die innerbetriebliche Kommunikation ist der Träger der Organisationsvision.419
Nachdem die Vision als Startpunkt des Veränderungsprozesses fungiert, ist eine über-
zeugende Kommunikation wesentlich dafür verantwortlich, bei den beteiligten Personen
von Beginn an Motivation für den Veränderungsprozess zu erzeugen (vgl. Kapitel 2.5.2.).
Die Vision muss bei den Mitarbeitern und MitarbeiterInnen ein Bedürfnis nach Verände-
rung wecken, sie emotional berühren und für Inspiration sorgen.420 Durch die Kommunika-
tion von Aussagen mit Gehalt und Perspektive anstatt leerer Floskeln wird eine Überzeu-
gung über die Sinnhaftigkeit des Wandels innerhalb der Organisation spürbar.421 Wichtig
ist, dass die Vision glaubhaft dargestellt wird. Sie soll kein abstraktes Bild der Zukunft
zeigen, sondern für alle MitarbeiterInnen verständlich und vorstellbar sein.422 Damit die
Vision und die damit verbundene Veränderungsbotschaft von sämtlichen Organisations-
mitgliedern, unabhängig von deren Bildungsgrad und Hierarchieebene, verstanden wer-
den, ist eine Variation der Sprache und Argumentationen wesentlich. Führungskräfte
müssen sich bei der Kommunikation der Vision somit immer auf die Sprachgemeinschaft
der jeweiligen EmpfängerInnen einstellen (vgl. Kapitel 3.2.1.). Bildhafte Analogien stellen
dabei eine sinnvolle Ergänzung zur rein verbalen Kommunikation (vgl. Kapitel 3.2.1.) der
Veränderungsvision dar und unterstützen die Klarheit.423 Eine Klarheit der Vision ist we-
sentlich, damit die betroffenen Personen die Notwendigkeit und den Sinn des Verände-
rungsprozesses verstehen (vgl. Kapitel 2.4.3.).
417
Vgl. Lauer (2010), 109.
418
Vgl. Lauer (2010), 95.
419
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 253.
420
Vgl. Winkler (2008), 24.
421
Vgl. Mast (2010), 247.
422
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 91.
423
Vgl. Lauer (2010), 81.
52
4.1.2. Umgang mit Emotionen und Widerstand
Ein konstruktiver Umgang mit Emotionen erfolgt im Rahmen der innerbetrieblichen Kom-
munikation vor allem über persönliche Gespräche mit den betroffenen Mitarbei-
tern/Mitarbeiterinnen, in denen Einfühlungsvermögen und somit Empathiefähigkeit gezeigt
wird (vgl. Kapitel 2.5.5.).425 Über die gezielte innerbetriebliche Kommunikation wird dabei
versucht, die negativen Emotionen und die damit verbundene innere Ablehnung der Mit-
arbeiterInnen (vgl. Kapitel 2.4.) gegenüber dem Wandelvorhaben abzubauen. Gelingt es
im Wandel nicht, durch Kommunikation die fehlende Einstellung zu erzeugen und Orien-
tierung zu schaffen,426 können Barrieren auftreten, die auf den Willen der Organisations-
mitglieder zurückzuführen sind (vgl. Kapitel 3.4.2).427
424
Vgl. Mast (2008), 419.
425
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 340.
426
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 77.
427
Vgl. Mast (2008), 414.
428
Vgl. Jäggi (2013), 15.
429
Vgl. Lauer (2010), 81.
430
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 133.
431
Vgl. Jäggi (2013), 15.
432
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 133.
433
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 136.
53
Die kommunikative Aufgabe der Führungskräfte liegt darin, die MitarbeiterInnen von der
Notwendigkeit des Wandels zu überzeugen und sie dazu zu mobilisieren, die Verände-
rung zu leben.434 Führungskräften, denen es gelingt, die im Wandel anfallenden Tätigkei-
ten als Herausforderung für die gesamten MitarbeiterInnen und die Bewältigung dieser
Herausforderung als gemeinsamen Erfolg darzustellen, können ihre MitarbeiterInnen vom
Sinn ihrer Tätigkeiten im Wandel überzeugen (vgl. Kapitel 2.4.3.).435 Indem Führungskräf-
te den betroffenen Personen Klarheit darüber verschaffen, wohin der Organisationswan-
del führen soll, liefern sie ihnen Orientierung im Veränderungsprozess.436 Diese klare
Veränderungsrichtung können Führungskräfte ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
über die Vision (vgl. Kapitel 2.5.2. und 4.1.1.) kommunizieren.437 Damit sich alle Mitarbei-
terInnen an der Vision orientieren, ist es jedoch erforderlich, dass Führungskräfte ihre
MitarbeiterInnen mit dem Wandelvorhaben emotional berühren und begeistern.438 Sämtli-
che betroffenen Personen müssen für den Veränderungsprozess aktiviert und zu Hand-
lungen und Verhaltensweisen im Sinne des Vorhabens bewegt werden. Die Führungskräf-
te selbst stellen dabei mit ihrem Verhalten Orientierungshilfen für das Verhalten ihrer Mit-
arbeiterInnen dar.439 Mit ihrem Engagement, ihrem Einsatz und ihrer Begeisterung für den
Veränderungsprozess liefern Führungskräfte einen Anhaltspunkt für das Verhalten ihrer
MitarbeiterInnen (vgl. Kapitel 2.5.1.).440
4.1.4. Motivieren
MitarbeiterInnen entwickeln dann eine Motivation für den Wandel, wenn sie sich mit dem
Veränderungsvorhaben identifizieren und einen Sinn hinter dem Wandel erkennen kön-
nen.441 Eine optimale Motivation für den Wandel entsteht, wenn die angestrebte Vision
den eigenen Vorstellungen der MitarbeiterInnen entspricht und ihnen die Umsetzung des
Veränderungsvorhabens persönlich wichtig ist. Zusätzlich müssen die MitarbeiterInnen
die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzen, um die im Veränderungsprozess anfal-
lenden Tätigkeiten bewältigen zu können. Außerdem sollen die MitarbeiterInnen diese
Tätigkeiten gerne erledigen wollen und Freude dabei empfinden können.442 Im Vorder-
grund steht somit die Entwicklung einer intrinsischen Motivation der MitarbeiterInnen. In-
trinsische Motivation kann im Wandel unter anderem durch die Erkenntnis über die Sinn-
434
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 92.
435
Vgl. Jäggi (2013), 14.
436
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 90–91.
437
Vgl. Lauer (2010), 97.
438
Vgl. Winkler (2008), 24.
439
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 93.
440
Vgl. Lauer (2010), 88.
441
Vgl. Mast (2010), 402.
442
Vgl. Winkler (2008), 25.
54
haftigkeit des Wandels entstehen und auch die angestrebte Richtung der Organisations-
veränderung muss den betroffenen Personen klar sein.443
Bereits im Wort Kommunikation steckt der Begriff ‚gemeinschaftlich‘ (vgl. Kapitel 3.1.) und
auch im Veränderungsprozess ist es westlich, eine Gemeinschaft zwischen den betroffe-
nen Personen zu herzustellen. Durch Kommunikation kann ein Gemeinschaftsgefühl er-
zeugt werden, das ein positives Gefühl für den Wandel mit sich bringt (vgl. Kapitel
2.5.3.).445 Dieses Gemeinschaftsgefühlt führt zu einer Motivation, die das Team arbeitsfä-
hig macht.446 Auch mit der Kommunikation bereits erzielter Erfolge kann das Gemein-
schaftsgefühl verstärkt und die Motivation der beteiligten MitarbeiterInnen im Verlauf des
Veränderungsprozesses aufrecht erhalten werden.447
4.1.5. Verhaltensänderung
Kommunikation selbst stellt eine Verhaltensweise des Menschen dar (vgl. Kapitel 3.3.2.)
und führt auch zu Verhaltensweisen (vgl. ‚Appell‘ im Kapitel 3.3.3.). Mithilfe der innerbe-
trieblichen Kommunikation werden im Rahmen des Veränderungsprozesses bestimmte
Verhaltensweisen und Einstellungen der Organisationsmitglieder dahingehend verändert,
dass sie dem Wandel dienen und zielgerichteter werden (vgl. Kapitel 3.4.2.). Den Wandel
behindernde Verhaltensweisen sollen durch gezielte Kommunikation weitgehend verhin-
dert werden.448 Die innerbetriebliche Kommunikation wird genutzt, um Inhalte überzeu-
gend zu vermitteln, damit sich die Einstellungen und Verhaltensweisen der betroffenen
Personen in eine positive Haltung dem Wandel gegenüber verändern.449 Andernfalls kön-
443
Vgl. Lauer (2010), 97.
444
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 90–93.
445
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 90–92.
446
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 217.
447
Vgl. Lauer (2010), 110.
448
Vgl. Mast (2008), 407.
449
Vgl. Mohr/Woehe (1998), 77.
55
nen Barrieren auf Seiten der vorhandenen Fähigkeiten der MitarbeiterInnen (vgl. Kapitel
3.4.2) entstehen.450
Damit aus der gehörten Botschaft wirklich Handlungen und Entscheidungen entstehen
und die Information einen Nutzen für den Wandel bringt (vgl. Kapitel 3.1.), muss aus dem
‚Gehört‘, ein ‚Verstanden‘ und ‚Einverstanden‘ werden (vgl. Zitat am Beginn des Kapi-
tels).451 Handlungen und Entscheidungen, die den Wandel unterstützen, bringen Mitarbei-
terInnen vor allem dann in die Organisation mit ein, wenn sie aktiv in die Veränderung
einbezogen werden und von der Notwendigkeit des Wandels überzeugt sind (vgl. Kapitel
2.4.3. und 2.5.4.).452 Nach Erkenntnissen von Hirnforschern/-forscherinnen und Neurobio-
logInnen ändern Menschen ihr Verhalten und ihr Einstellungen nur dann, wenn sie es
selbst wollen und dazu müssen sie einen Sinn und eine Notwendigkeit in der Verände-
rung erkennen.453 Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der MitarbeiterInnen (vgl. Kapi-
tel 3.4.2.) wird eine gezielte Verhaltensänderung über folgende Teilziele erreicht:454
Wesentlich für eine erfolgreiche Verhaltensänderung ist es, dass die MitarbeiterInnen zu
ihren Handlungen und Entscheidungen Feedback erhalten. Über diesen Weg können
Führungskräfte das Bewusstsein der MitarbeiterInnen lenken und deren Wissenstand
erweitern (vgl. Kapitel 3.4.2.).455
450
Vgl. Mast (2008), 414.
451
Vgl. Buchholz (2000), 5 [online].
452
Vgl. Mast (2008), 410.
453
Vgl. Müller (2011), 196.
454
Vgl. Mast (2008), 407–408.
455
Vgl. Buchholz (2000), 5 [online].
56
verantwortung für ihre beruflichen Tätigkeiten und damit verbundene Kommunikationspro-
zesse übertragen bekommen (vgl. Kapitel 3.4.), Gründe dafür, dass die Kommunikation
im Wandel besondere Aspekte aufweist.
4.2.1. Wechselwirkung
Veränderungsprozesse entstehen nicht nur durch externe Auslöser, sondern auch durch
interne Auslöser, wie beispielsweise Motivationsmängel oder einer fehlenden Identifizie-
rung mit der Organisation von Seiten der MitarbeiterInnen (vgl. Kapitel 2.2.1.). Die Ursa-
che für interne Auslöser kann dabei auf eine fehlerhafte innerbetriebliche Kommunikation
zurückzuführen sein, indem die Grundregeln der Kommunikation (vgl. Kapitel 3.1. bis ein-
schließlich 3.3.) nicht beachtet wurden und eventuell rein unternehmensorientiert anstatt
auch mitarbeiterInnenorientiert kommuniziert wurde (vgl. Kapitel 3.4.2.). Fehlerhafte in-
nerbetriebliche Kommunikation kann somit als interner Auslöser für Veränderungsprozes-
se (vgl. Kapitel 2.2.1.) fungieren (Abb. 7).
Mit dem Veränderungsprozess wiederum geht, wie zu Beginn von Kapitel 4 beschrieben,
ein erhöhter Kommunikationsbedarf von Seiten der MitarbeiterInnen einher (vgl. Kapitel
2). Werden bei der innerbetrieblichen Kommunikation jedoch gerade durch den erhöhten
Bedarf nicht alle Grundprinzipien der Kommunikation (vgl. Kapitel 3.1. bis einschließlich
3.3.) berücksichtigt und werden die MitarbeiterInnen im Rahmen der kommunikativen
Zielsetzung zu wenig berücksichtigt, kann eine fehlerhafte innerbetriebliche Kommunikati-
456
Eigene Darstellung.
57
on entstehen (vgl. Kapitel 3.4.2.), die wiederum Auslöser für notwendige Veränderungs-
prozesse darstellt.
Damit die innerbetriebliche Kommunikation neben der Vielzahl von möglichen Auslösern
in der komplexen und dynamischen Unternehmensumwelt (vgl. Kapitel 2.2.1.) nicht auch
noch selbst als Auslöser für Veränderungsprozesse fungiert, ist eine Beachtung der
kommunikativen Grundprinzipien (vgl. Kapitel 3.1. bis einschließlich 3.3.) und eine Beach-
tung der psychologischen Zielsetzungen (vgl. Kapitel 3.4.2.) wesentlich. Als ersten Schritt
müssen vor allem Führungskräfte dem erhöhten Kommunikationsbedarf innerhalb der
Organisation nachkommen.
457
Vgl. Fischer (2011), 59.
458
Vgl. Botthof (2002), 107.
459
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 126.
460
Vgl. Mast (2008), 420.
461
Vgl. Jäggi (2013), 15.
58
4.2.3. Persönliche Kommunikation
Die persönliche Ansprache ermöglicht auch eine bessere Einbindung der MitarbeiterInnen
in den Veränderungsprozess (vgl. Kapitel 4.2.2.) und eine damit verbundene höhere Iden-
tifikation mit dem Wandel.465 Allein die Tatsache, dass sich Führungskräfte im Rahmen
persönlicher Gespräche Zeit für die betroffenen MitarbeiterInnen nehmen, zeigt diesen,
dass sie in ihrem Wert geschätzt werden und wichtig für die Organisation sind. Durch die-
ses Gefühl der Wertschätzung entsteht ein konstruktiver Dialog, in dem negative Emotio-
nen (vgl. Kapitel 2.4.) dem/der SenderIn gegenüber eine untergeordnete Rolle spielen. 466
Neben der entgegengebrachten Wertschätzung lernen Führungskräfte ihre MitarbeiterIn-
nen und deren individuelles Potenzial durch den regelmäßigen persönlichen Kontakt bes-
ser kennen und können bereits vorhandenes Wissen und Fähigkeiten (vgl. Kapitel 3.4.2.)
effizienter für den Wandel der Organisation einsetzen.467
462
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 135.
463
Vgl. Lauer (2010), 109.
464
Vgl. Lauer (2010), 109 und Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 242.
465
Vgl. Fischer (2011), 37.
466
Vgl. Lauer (2010), 109.
467
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 135.
59
gang (vgl. Kapitel 3.4.2.) mit den Organisationsmitgliedern wesentlich für den Erfolg des
Veränderungsprozesses ist.468
Im weiteren Verlauf der vorliegenden Masterarbeit wird nicht von sozialer Kompetenz,
sondern von emotionaler Intelligenz gesprochen, da dieser Begriff weiter gefasst ist und
die Bedeutung des richtigen Umganges mit Emotionen im Wandel (vgl. Kapitel 2.4. und
2.5.3.) besser unterstreicht. Emotionale Intelligenz umfasst die Fähigkeiten zur Selbstre-
flexion, Selbstkontrolle, Motivation und Empathie und beinhaltet auch die soziale Kompe-
tenz.469 Wie aus Kapitel 2.5. hervorgeht, tragen Führungskräfte die soziale Verantwortung
ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gegenüber.470 Mithilfe der Kommunikation erfüllen
Führungskräfte im ideal verlaufenden Wandel unzählige Funktionen: Neben der Steuer-
funktion, vermitteln sie Orientierung, sie motivieren und gehen gezielt auf die vom Wandel
betroffenen Menschen ein (vgl. Kapitel 2.5.1. und 4.1.4.). Emotionale Intelligenz stellt so-
mit einen Erfolgsfaktor für das zielführende Verhalten der Führungskräfte im Wandel
dar.471
Empathiefähigkeit
Empathie oder Einfühlungsvermögen472 stellt im Umgang mit Emotionen wie beispielswei-
se Widerstand (vgl. Kapitel 2.5.5.) eine wesentliche Kompetenz dar. Empathische Men-
schen besitzen „die Fähigkeit, sich in die Emotionen und die Situationen ihrer Gesprächs-
partner hineinzuversetzen. Sie schaffen es, durch Geschick, und sensible Gesprächsfüh-
rung eine Vertrauensbasis aufzubauen, und behandeln ihr Gegenüber mit Respekt und
positiver Wertschätzung.“473 Im Wandel stellt Empathiefähigkeit für die Führungskräfte vor
allem in der Rolle als Coach (vgl. Kapitel 2.5.1.) eine wesentliche Kompetenz dar, da sie
sich in die Problemlage der MitarbeiterInnen hineinversetzen müssen, um so gemeinsam
Lösungen entwickeln zu können.474
Kommunikationsfähigkeit
Um die Kommunikationsaufgabe als Führungskraft (vgl. Kapitel 2.5.1.) erfüllen zu können,
muss eine stark ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit vorhanden sein. Gründe für eine
468
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 136.
469
Vgl. Jetter/Skrotzki (2005), 18.
470
Vgl. Pichler (2011), 26.
471
Vgl. Jetter/Skrotzki (2005), 18.
472
Vgl. Berger/Chalupsky/Hartmann (2008), 87.
473
Jetter/Skrotzki (2005), 29. Hervorhebung nicht im Original.
474
Vgl. Lauer (2010), 91.
60
unzureichende Information der MitarbeiterInnen und folglich ineffiziente innerbetriebliche
Kommunikation, lassen sich auf mangelnde Kommunikationsfähigkeit oder mangelnde
Kommunikationsbereitschaft der Führungskräfte zurückführen.475
Wertschätzung
Eine auf die MitarbeiterInnen abgestimmte innerbetriebliche Kommunikation zeichnet sich
durch eine Wertschätzung der MitarbeiterInnen (vgl. auch Empathiefähigkeit) aus. Wert-
schätzung äußert sich dabei dadurch, dass der Beitrag der einzelnen Personen zum Ge-
samterfolg gewürdigt wird, indem Erfolge gemeinsam gefeiert werden und Lob ausge-
sprochen wird.478 Auch die zeitgleiche (vgl. Kapitel 4.1.1.), persönliche Information (vgl.
Kapitel 4.2.3.) sämtlicher beteiligter Personen und die Beteiligung aller MitarbeiterInnen
am Veränderungsprozess (vgl. Kapitel 4.2.2.) sind ein Ausdruck von Wertschätzung, in-
dem niemand benachteiligt wird.479 Vor allem in der Rolle des Coachs (vgl. Kapitel 2.5.1.)
ist Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen als wesentliche per-
sönliche Grundhaltung der Führungskraft anzusehen. Als Coach unterstützt und fördert
die Führungskraft die MitarbeiterInnen, damit diese den Wandel optimal bewältigen kön-
nen.480
475
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 137.
476
Vgl. Bruhn/Reichwald (2005), 134
477
Vgl. Lauer (2010), 91.
478
Vgl. Jäggi (2013), 15.
479
Vgl. Lauer (2010), 110.
480
Vgl. Lauer (2010), 84.
61
Bewältigung des Veränderungsprozesses, erweiterte die Denk- und Handlungsmöglich-
keiten und führt zu einer offenen, positiven Einstellung gegenüber dem Wandel.481
Wie in Kapitel 2.4. erläutert, ist jeder Veränderungsprozess mit emotionalen Reaktionen
der betroffenen Organisationsmitglieder verbunden.483 Der konstruktive Umgang mit Emo-
tionen liegt dabei vor allem in der Verantwortung der Führungskräfte (vgl. Kapitel 2.5.1.),
die über Kommunikation (vgl. Kapitel 2.5.3. und 3.4.) und durch emotionale Intelligenz
(vgl. Kapitel 4.2.4.) zielführend mit den Emotionen der betroffenen MitarbeiterInnen um-
gehen. Nach Roth treten im Laufe eines Veränderungsprozesses verschiedene emotiona-
le Phasen auf (vgl. Kapitel 2.4.1.).484 Je nach Phase muss die innerbetriebliche Kommuni-
kation anders gestaltet werden, um den Wandel optimal zu unterstützen. Geyer und Kohl-
hofer haben sich zur Gestaltung der Kommunikation in den einzelnen Phasen folgende
Aspekte überlegt:485
481
Vgl. Berger/Chalupsky/Hartmann (2008), 110–111.
482
Vgl. Stolzenberg/Heberle (2013), 68.
483
Vgl. Küpers/Weibler (2005), 144.
484
Vgl. Roth (2000), 16.
485
Vgl. Geyer/Kohlhofer (2008), 32–37.
62
dels können die MitarbeiterInnen über die Kommunikation der Veränderungsvision
(vgl. Kapitel 2.5.2.) erhalten.
486
Vgl. Heitger (2000), 18–19.
487
Vgl. Roth (2000), 19.
63
kann dazu beitragen, indem auch negative Informationen ehrlich kommuniziert wer-
den (vgl. Kapitel 2.4.3.). Es muss offen angesprochen werden, was den Wandel be-
hindert.
488
Vgl. Heitger (2000), 19.
489
Vgl. Müller (2011), 198.
64
sicht in die Zukunft starten können. In der Integrationsphase sollte auch wieder ein
Gemeinschaftsgefühl erzeugt werden, indem bereits erzielte Erfolge kommuniziert
werden (vgl. Kapitel 4.1.4.).
In diesem Kapitel konnte gezeigt werden, dass sich in den verschiedenen Phasen des
Wandels nicht nur die Emotionen der MitarbeiterInnen verändern, sondern auch die
Kommunikation. In Abhängigkeit von den jeweils auftretenden Emotionen gestaltet sich
Kommunikation auf eine andere Art und Weise. Sie unterstützt den Wandel vorrangig
durch den passenden Umgang mit den betroffenen Personen und deren individuellen Af-
fekten.
In Kapitel 2.3.1. wurde das Drei-Phasen-Modell nach Lewin vorgestellt. Das Modell glie-
dert sich in die Auftauphase, die Veränderungsphase und die Stabilisierungsphase.
Nachdem sich das 5-Phasen-Modell nach Krüger an Lewins Modell orientiert (vgl. Kapitel
2.3.1. und 2.3.2.) wird im weiteren Verlauf der Arbeit auf das Drei-Phasen-Modell näher
eingegangen, es fließen jedoch auch Krügers Erkenntnisse mit ein.
Auftauphase
In der ersten Phase muss eine Bereitschaft für die Veränderung erzeugt werden.490 Die
Auftauphase kann mit Krügers Initialisierungs- und Konzipierungsphase verglichen wer-
den (vgl. Kapitel 2.3.1. und 2.3.2.). Die MitarbeiterInnen müssen die Notwendigkeit des
Wandelvorhabens erkennen491 und ein Problembewusstsein für den Wandel wird geschaf-
fen (vgl. Kapitel 2.3.2.). In der Auftauphase werden das bestehende Verhalten und Ein-
stellungen der MitarbeiterInnen destabilisiert (vgl. Kapitel 2.3.1.). Es findest somit bereits
ein erster Schritt in Richtung Verhaltensänderung (vgl. Kapitel 4.1.5.) statt.492
490
Vgl. Vahs (2012), 389.
491
Vgl. Hofmann (2010), 582.
492
Vgl. Mast (2008), 410.
493
Vgl. Lauer (2010), 111.
494
Vgl. Mast (2008), 411.
65
gekennzeichnet ist, wichtig ist, eine Begründung für den anstehenden Wandel zu lie-
fern.495 Neben der Veränderungsvision und den Zielen sollen auch die Hintergründe für
die Notwendigkeit und die Dringlichkeit des Wandels und die zu erwartenden Verände-
rungen und dabei auftretenden Schwierigkeiten kommuniziert werden.496 Diese für alle
nachvollziehbare und verständliche Begründung erzeugt ein Problembewusstsein, erhöht
die Änderungsbereitschaft und führt zu Vertrauen auf Seiten der MitarbeiterInnen. Fehlt
diese für alle nachvollziehbare Begründung, können Gerüchte entstehen (vgl. Kapitel
3.2.3.).497
Als Kommunikationsinstrumente eigenen sich in dieser Phase vor allem Instrumente, die
eine rasche Information der betroffenen Personen ermöglichen, wie beispielsweise media-
le Instrumente. Vorrangig sollten dabei solche Kommunikationsinstrumente eingesetzt
werden, die der persönlichen Kommunikation (vgl. Kapitel 4.2.3.) am nächsten kommen
und neben verbalen auch nonverbale Signale (vgl. Kapitel 3.2.1.) zulassen. Business-TV
und Videokonferenzen stellen beispielsweise geeignete Instrumente dafür dar (vgl. Kapitel
3.4.2.).498
Gerade im Umgang mit Gerüchten (vgl. Kapitel 3.2.3. und 4.3.1.), wo ein rasches Reagie-
ren erforderlich ist, haben Onlineinformationen aufgrund der schnellen Informationsvertei-
lung einen Vorteil gegenüber gedruckter Medien, wie der MitarbeiterInnenzeitung oder
dem schwarzen Brett (vgl. Kapitel 3.4.2.).499 Mögliche online Kommunikationsinstrumente
stellen Intranet und E-Mails dar.500 Der Nachteil von E-Mails liegt dabei jedoch in der un-
persönlichen, einseitigen, rein verbalen Form, die auch kein nonverbales Reagieren der
InformationsempfängerInnen ermöglicht (vgl. Kapitel 3.2.1. und 3.2.2.). Um eine zweiseiti-
ge, persönliche Kommunikation zu gewährleisten, eigenen sich z.B. Dialogveranstaltun-
gen.501
Veränderungsphase
In der Veränderungsphase erfolgt ein langsames Loslassen der alten Einstellungen und
Verhaltensweisen und neue Einstellungen und Verhaltensweisen werden entwickelt (vgl.
Kapitel 2.3.1.).502 In Krügers Modell wird die Veränderungsphase als Mobilisierungs- und
495
Vgl. Vahs (2012), 390.
496
Vgl. Lauer (2010), 111.
497
Vgl. Vahs (2012), 390.
498
Vgl. Lauer (2010), 112.
499
Vgl. Mast (2008), 426.
500
Vgl. Mast (2008), 426.
501
Vgl. Lauer (2010), 112.
502
Vgl. Hofmann (2010), 583.
66
Umsetzungsphase bezeichnet (vgl. Kapitel 2.3.2.). Der Ausdruck Mobilisierung unter-
streicht den Aspekt der aktiven Beteiligung der MitarbeiterInnen (vgl. Kapitel 2.3.1, 2.3.2.,
2.5.4.) in dieser Phase sehr gut. Die betroffenen Personen sollen in dieser Phase die
Möglichkeit erhalten, sowohl auf den Verlauf als auch auf das Ergebnis des Wandelpro-
zesses Einfluss zu nehmen (vgl. Kapitel 2.5.4.).503
Neben einer sachbezogenen Information ist es in dieser Phase wichtig, die Beziehungs-
ebene (vgl. Kapitel 3.3.2. und 3.3.3.) zu bedienen und emotional zu kommunizieren.504
Bereits in der Veränderungsphase sollen erste Erfolge505 kommuniziert werden, um das
Positive am Wandel zu unterstreichen und so die Motivation zu erhöhen (vgl. Kapitel
2.3.2. und 4.1.4.).506 Wichtig ist, dass den MitarbeiterInnen der Nutzen, den sie selbst aus
dem Wandel ziehen, bewusst wird (vgl. Kapitel 2.3.2.).
Stabilisierungsphase
In der letzten Phase kommt es zu einer Stabilisierung oder Verstetigung (vgl. Kapitel
2.3.2.) der geänderten Verhaltensweisen und Einstellungen.509 In dieser Phase wird mithil-
fe der innerbetrieblichen Kommunikation versucht, die Aufmerksamkeit der Veränderung
gegenüber aufrecht zu erhalten und den erreichten Erfolg aufzuzeigen.510 Wichtig ist, dass
die Organisationsmitglieder nicht wieder in die alten Gewohnheiten und Entwicklungen
zurückfallen. Gerade der subjektiven Wahrnehmung des Veränderungserfolges kommt
dabei eine zentrale Rolle zu.511 Ein Instrument, um den Erfolg des Wandels bewusst an
die Organisationsmitglieder zu kommunizieren, stellt das Storytelling dar.512
503
Vgl. Vahs (2012), 391.
504
Vgl. Hofmann (2010), 583 und Lauer (2010), 112.
505
Vgl. Lauer (2010), 112.
506
Vgl. Hofmann (2010), 583.
507
Vgl. Vahs (2012), 391.
508
Vgl. Lauer (2010), 113.
509
Vgl. Mast (2008), 411.
510
Vgl. Hofmann (2010), 583.
511
Vgl. Vahs (2012), 391.
512
Vgl. Geyer/Kohlhofer (2008), 37.
67
Nachdem der Veränderungsprozess kein in sich geschlossener, sondern ein permanenter
Prozess (vgl. Kapitel 2) ist, wird in dieser Phase auch der weitere Weg für die Organisati-
on und ihre Mitglieder aufgezeigt.513 Aufgrund des permanenten Prozesscharakters der
Veränderung darf die Organisation keinesfalls starr an Verhaltensweisen und Einstellun-
gen festhalten.514
Wie in Kapitel 4.3. erläutert, ist Kommunikation in allen Phasen des Veränderungsprozes-
ses relevant. Neben den allgemeinen Grundsätzen der Kommunikation (vgl. Kapitel 3.1.
bis 3.3.) ist bei der innerbetrieblichen Kommunikation eine starke MitarbeiterInnenorientie-
rung (vgl. Kapitel 3.4.) zu berücksichtigen, um erfolgreiche innerbetriebliche Kommunika-
tion im Veränderungsprozess zu gewährleisten. Um mit den Mitarbeitern und Mitarbeite-
rinnen zu kommunizieren, stehen Organisationen verschiedene Kommunikationsinstru-
mente zur Verfügung (vgl. Kapitel 3.4.).
Wie sich in Kapitel 4.1. bis 4.3. klar herauskristallisiert hat, reicht die einseitige und unper-
sönliche Kommunikation im Veränderungsprozess nicht aus, um eine zielführende, mitar-
beiterInnenorientierte Kommunikation zu gewährleisten. Im Wandel kommt der persönli-
chen, zweiseitigen Kommunikation (vgl. Kapitel 3.2.2. und Kapitel 4.2.3.) eine wesentliche
Rolle zu, da der interaktive, gegenseitige Wissens- und Erfahrungsaustausch der Organi-
sationsmitglieder und die Motivationsfunktion der Kommunikation im Mittelpunkt stehen.516
Auch im Umgang mit Emotionen und Widerstand sind anstatt reiner, einseitiger Informati-
on vor allem persönliche Gespräche, die mit viel Einfühlungsvermögen und ohne Zeit-
druck geführt werden, am zielführendsten.517 Bernecker und Reiß teilen die Kommunikati-
onsinstrumente in die beiden Kategorien: Einweg-Informationsinstrumente und Zweiweg-
513
Vgl. Hofmann (2010), 583.
514
Vgl. Vahs (2012), 391.
515
Vgl. Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 234.
516
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 354.
517
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 340.
68
Kommunikationsinstrumente (vgl. Kapitel 3.4.2.),518 wobei in der vorliegenden Masterar-
beit vorrangig auf die Zweiweg-Kommunikationsinstrumente eingegangen wird.
MitarbeiterInnenzeitschrift
Aushänge am schwarzen Brett
Newsletter per E-Mail
MitarbeiterInnenbefragung
Aufgrund der Geschwindigkeit und der damit zusammenhängenden Aktualität der Inhalte
wird der Versand von Informationen zum Veränderungsvorhaben in vielen Organisationen
nach wie vor via E-Mail abgewickelt. Größere Berichte zum Wandel erscheinen oftmals in
der MitarbeiterInnenzeitschrift. In manchen Unternehmen bilden sich auch vorhabenspezi-
fische Einweg-Informationsinstrumente, wie beispielsweise das Business-TV heraus. Die-
se werden meist für ein spezielles Veränderungsvorhaben konzipiert und sind danach nur
noch eingeschränkt wiederverwendbar, was vor allem aus Kostensicht einen Nachteil
darstellt.521
518
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 354–357.
519
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 354 und Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 235.
520
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 355 und Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 235–242.
521
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 355–356.
522
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 355.
69
den. Auch für den Wandel relevante Audiobeiträge können über das Intranet allen Mitar-
beitern und Mitarbeiterinnen zum Download angeboten werden.523
Intranet
Das Intranet ist ein organisationsinternes Netz, das mit dem Internet verglichen werden
kann. Innerhalb der Organisation erfüllt es vorranging eine Informationsfunktion für die
MitarbeiterInnen. Im Intranet können die Informationen allen Organisationsmitgliedern
zeitgleich und rasch zur Verfügung gestellt werden. Durch die mögliche Dialogfähigkeit ist
das Intranet auch der Zweiweg-Kommunikation zuzuordnen. Mithilfe von Onlinechats
können die MitarbeiterInnen untereinander (horizontal) oder mit ihren Führungskräften
(vertikal) in Kontakt treten (vgl. Kapitel 3.4.2.). Neben der Informationsfunktion erfüllt das
Intranet somit auch eine Integrations- und Motivationsfunktion für die Organisation (vgl.
Kapitel 4.1.1., 4.1.4 und 4.2.2.).524
523
Vgl. Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 236–237.
524
Vgl. Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 241–242.
525
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 356–357.
526
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 356.
527
Doppler/Lauterburg (2008), 223. Hervorhebung nicht im Original.
528
Vgl. Hofmann (2010), 583.
70
der Information gelingt nur, wenn eine sofortige Interaktion (vgl. Kapitel 3.2.2 und Kapitel
3.3.1.) möglich ist.529
Begegnungsräume
Viele Organisationen richten Kaffee-Ecken, Sofas am Gang und Pausenräume für ihre
MitarbeiterInnen ein, um über diese Begegnungsräume gezielten Austausch zu fördern.532
In Begegnungsräumen entsteht automatisch informelle Kommunikation (vgl. Kapitel
3.2.3.) zwischen den Organisationsmitgliedern.533 Die MitarbeiterInnen können in Pausen-
räumen aufgrund des informellen Charakters ungezwungen über ihre Emotionen und Er-
wartungen im Wandel sprechen und sich gezielt mit der angestrebten Vision und den Zie-
len auseinandersetzen.534
529
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 223.
530
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 355 und Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 235–244.
531
Vgl. Hofmann (2010), 356.
532
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 379, Hofmann (2010), 582 und Lauer (2010), 113.
533
Vgl. Lauer (2010), 113.
534
Vgl. Hofmann (2010), 582.
535
Vgl. Doppler/Lauterburg (2008), 379–380.
536
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 355.
71
gement-by-Walking-around bezeichnet. Nachdem die Führungskräfte in dieser unge-
zwungen und informellen Art der Kommunikation nicht kontrollierend auf die MitarbeiterIn-
nen wirken, fördern Bewegungsräume Vertrauen und Kooperation.537
Workshops
Eine Möglichkeit, um die Betroffenen zu Beteiligten (vgl. Kapitel 2.5.4. und 4.2.2.) zu ma-
chen, stellen Workshops dar.538 Als Workshop werden gemeinsame Arbeitstreffen be-
zeichnet, bei denen eine Diskussion (vgl. ‚Dialog‘, zu Beginn des Kapitels) über das Ver-
änderungsvorhaben angestrebt wird und somit gezielt auf die Wünsche der MitarbeiterIn-
nen eingegangen werden kann (vgl. Kapitel 3.4.2.).539 Als Beispiele für Workshops kön-
nen Strategieklausurtagungen und die Methode des World Cafés genannt werden.540
Sounding-Boards
Unter Sounding-Boards werden Gremien verstanden, in denen in regelmäßigen Abstän-
den über Wandel- und Kommunikationskonzepte und deren Wirkung diskutiert wird. Die
Betroffenheitsanalyse ist auch thematischer Inhalt dieser Gremien. Im Rahmen der Betrof-
fenheitsanalyse erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von Veränderung
auf die betroffenen MitarbeiterInnen. Es erfolgt eine Schätzung der Tragweite des Wan-
dels und etwaiger Schwierigkeiten, die im Rahmen des Wandels auftreten könnten.541
Storytelling
Während des Veränderungsprozesses, aber vor allem in der abschließenden Phase, der
Stabilisierungsphase, ist es wesentlich, erzielte Erfolge zu kommunizieren (vgl. Kapitel
4.3.2.). Eine Methode, um die gemeinsam erzielten Erfolge zu kommunizieren, stellt das
Storytelling dar.542 Mithilfe dieser Methode wird das Wissen sämtlicher beteiligter Mitarbei-
terInnen über den Wandel aus der jeweiligen individuellen Perspektive erfasst, ausgewer-
tet und zu einer Geschichte über den Wandel aufbereitet.543 Der besondere Vorteil dieser
Methode liegt in der emotionalen Vermittlung der individuellen Chancen und auch Konse-
quenzen, die der Wandel für jede/n einzelne/n MitarbeiterIn mit sich bringt.544
537
Vgl. Einwiller/Klöfer/Nies (2008), 243.
538
Vgl. Fischer (2011), 59.
539
Vgl. Bernecker/Reiß (2002), 357.
540
Vgl. Lauer (2010), 112.
541
Vgl. Fischer (2011), 59.
542
Vgl. Geyer/Kohlhofer (2008), 37.
543
Vgl. Thier (2010), 17.
544
Vgl. Deutinger (2013), 101–102.
72
4.5. Integratives Kommunikationsmodell
Die Erkenntnisse aus den Kapiteln 2 bis einschließlich 4.3. bilden die Basis für ein integra-
tives Kommunikationsmodell, das die Bedeutung der Kommunikation im Veränderungs-
prozess unterstreichen soll (Abb. 8). In einem weiteren Schritt wurden ausgewählte Mo-
delle des Veränderungsprozesses miteinander in Verbindung gesetzt (vgl. Kapitel 2.3)
und um die Kennzeichen der innerbetriebliche Kommunikation und ihre speziellen Funkti-
onen in der jeweiligen Phase erweitert (vgl. Kapitel 4.1. und 4.3.).
545
Abbildung 8: Integrative Darstellung eines Veränderungsprozesses
73
Veränderungsprozess als auch im Kommunikationsprozess im Mittelpunkt (vgl. Kapitel 2
und 3). Die Kommunikation stellt zum einen selbst einen wesentlichen Erfolgsfaktor für
den Veränderungsprozess dar (vgl. Kapitel 2.5.3.) und zum anderen ist sie wesentlicher
Bestandteil der anderen Erfolgsfaktoren (vgl. Kapitel 2.5.). Damit die innerbetriebliche
Kommunikation den Veränderungsprozess optimal unterstützen kann, müssen die Grund-
prinzipien der zwischenmenschlichen Kommunikation (vgl. Kapitel 3.1. bis 3.3.) Beach-
tung finden.
546
Eigene Darstellung.
74
Abbildung 9: Die innerbetriebliche Kommunikation in den Phasen des Veränderungsprozesses
75
Die emotionalen Reaktionen nach Roth (vgl. Kapitel 2.4.1.) wurden dabei aufgrund der
vergleichbaren Kennzeichen dem Phasenmodell nach Lewin (vgl. 2.3.1.) zugeordnet. Für
den Erfolg der innerbetrieblichen Kommunikation ist über sämtliche Phasen hinweg rele-
vant, dass die Organisationsmitglieder (v.a. die Führungskräfte) emotionale Intelligenz
(vgl. Kapitel 4.2.4) aufweisen. Die persönliche Kommunikation (vgl. Kapitel 4.2.3.) sollte
im gesamten Veränderungsprozess favorisiert werden, da nur so eine gute Einbindung
der MitarbeiterInnen (vgl. Kapitel 4.2.2.) in den Wandel gewährleistet und ein zielführen-
der Umgang mit den auftretenden Emotionen erreicht werden kann (vgl. Kapitel 2.5.5.).
Der orange Farbverlauf des Aspektes der Partizipation der MitarbeiterInnen zeigt an, dass
die Teilnahme der MitarbeiterInnen im Verlauf des Wandels zunimmt. Von einer vorerst
eher negativen und von Emotionen geprägten Haltung gegenüber dem Wandel nimmt die
Partizipation so weit zu, dass die MitarbeiterInnen in der wirklichen Veränderungsphase
bereits aktiv am Veränderungsprozess mitwirken. Dieser Verlauf lässt sich darauf zurück-
führen, dass die Organisationsmitglieder den Wandel erst einmal als ihr eigenes Anliegen
begreifen müssen. Die Wahrnehmung darüber, ob die MitarbeiterInnen überhaupt über
bewusste Kommunikation aktiv in den Wandel eingebunden werden, wirkt sich auf die
Partizipation aus (vgl. Kapitel 2.5.4. und 4.2.2.).
76
5. Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Masterarbeit war die Beantwortung der Forschungsfrage, welche
Bedeutung der innerbetrieblichen Kommunikation im Rahmen von Veränderungsprozes-
sen in Organisationen zukommt. Um die Frage ausführlich beantworten zu können und
einen nachvollziehbaren Rahmen zu schaffen, wurde die Arbeit in drei Teile gegliedert:
‚Veränderungsprozess in Organisationen‘, ‚Grundlagen der Kommunikation‘ und ‚Innerbe-
triebliche Kommunikation im Veränderungsprozess‘. Auf die Beantwortung der beiden
Unterfragen, welche besonderen Aspekte die innerbetriebliche Kommunikation im Wandel
aufweist und welche Gestaltungsmöglichkeiten vorliegen, wurde im letzten Kapitel einge-
gangen. Zur Verdeutlichung der Erkenntnisse wurde auf Basis sämtlicher Kapitel ein inte-
gratives Kommunikationsmodell erstellt.
Organisationen stellen soziale Systeme dar, die durch eine interne Interaktion und durch
eine Interaktion mit der Organisationsumwelt gekennzeichnet sind. Die Organisation be-
wegt sich in einem permanenten Prozess von einem Anfangszustand in einen Endzu-
stand, der den Ausgangspunkt für eine neue Bewegung darstellt. Vor allem die Komplexi-
tät und Dynamik der Organisationsumwelt erfordert eine laufende Veränderung. Der
Wandel erfolgt dabei über mehrere Phasenverläufe, die nicht strikt voneinander getrennt
werden können, sondern fließend ineinander gehen. Im Mittelpunkt dieser Organisations-
veränderungen stehen dabei die Organisationsmitglieder, mit ihren Einstellungen, Verhal-
tensweisen und Emotionen.
Der Erfolg von Organisationen ist wesentlich von der kommunikativen Interaktion der Or-
ganisationsmitglieder abhängig. Kommunikation erfolgt in der Organisation in einem spe-
77
ziellen Kontext und wird zielgerichteter eingesetzt. Neben den Organisationszielen wer-
den jedoch auch die MitarbeiterInnen mit ihren Erwartungen und Bedürfnissen verstärkt in
den Mittelpunkt gestellt.
78
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