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FMS Zug, Schreibkurs 2021/22

Beschreibende Texte

Maret Köller

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FMS Zug, Schreibkurs 2021/22

Schulweg
Aufgabenstellung

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FMS Zug, Schreibkurs 2021/22

Mein Schulweg

Ich öffne die Haustür und die kalte Morgenluft windet in mein Gesicht. Die Sonne,
die bereits so warm scheint, wie an einem Sommertag, obwohl es erst Frühling ist,
lässt mein Herz höherschlagen. Ich fange an zu rennen, damit ich den Bus nicht
verpasse. Zügig und etwas ausser Atem will ich die Hauptstrasse überqueren, die
mich von der Bushaltestelle trennt. Aber ich höre Autogeräusche und tatsächlich
kommt ein grauer Skoda von der anderen Seite mit leicht überhöhter
Geschwindigkeit auf mich zu und zwingt mich, abrupt stehenzubleiben. Mein Herz
pocht. Nachdem das Auto an mir vorbeigefahren ist, renne ich vor den Bus und der
Busfahrer öffnet die Tür. Ein wenig ausser Atem und erleichtert begebe ich mich an
eine Stelle, die noch Platz für mich hat.
Ich höre Musikgeräusche von dem grossen schlanken Mann neben mir. Entweder
haben seine Kopfhörer eine schlechte Qualität oder er ist schwerhörig, wie es bei
einer älteren Person vorkommen kann. Natürlich hoffe ich für ihn, dass die schlechte
Qualität der Grund ist. Mittlerweile ist der Bus am Bahnhof angekommen. Ich steige
aus, wie die vielen Leute aus den anderen Bussen. Während ein paar Leute
gestresst und schnell laufen, begeben sich andere ganz gemütlich zum Zug und
reden mit ihren Freunden. Ich muss die Treppe runter durch eine Unterführung um
auf das andere Gleis zukommen. Bevor der Zug in Sichtweite ist, hört man bereits
das kurze Zischen der Bahnstromleitungen. Ich steige in den Zug ein. Er ist so voll
wie die Züge in den Grossstädten. Ich quetsche mich zwischen die Leute und
bekomme kaum Luft zum Atmen.
Der Zug hält insgesamt viermal, damit die Leute aussteigen und neue Leute
einsteigen können. Schliesslich komme ich in Zug an. Ich laufe die Treppen
herunter, biege zuerst rechts ab und laufe danach weiter geradeaus, bis ich zu
meiner Bushaltestelle gelange. Bis der Bus endlich kommt, fahren viele Autos an
mir vorbei. Menschen laufen kreuz und quer, wie graue Gestalten ohne Ziel. Als der
Busfahrer die Türen öffnet, lasse ich die Leute zuerst aussteigen, dann steige ich
ein. Nachdem ich einen freien Sitzplatz ergattern habe, lehne ich meinen Kopf ans
Fenster und schaue verträumt nach draussen. Das Fenster pulsiert durch die
rumpeligen Strassen. Manchmal ist es so holprig, dass mein Kopf ein bisschen
gegen den das Fenster schlägt und bei mir einen kurzen Schmerz verursacht. Nicht
das Angenehmste, was ich mir vorstellen kann. Endlich sind wir an der Schule
angekommen und ich kann zusammen mit den anderen Schülern aussteigen. Jetzt
müssen wir nur noch ein wenig laufen und ein neuer Schultag beginnt.

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Reflexion

Die Beschreibung meines Schulweges fand ich interessant und aber auch etwas merkwürdig.
Etwas zu beschreiben, was eine fast tägliche Routine für mich ist sowie sich Gedanken zu
machen über etwas, was normalerweise ohne viel Nachdenken abläuft. Dazu kam, dass ich mich
mit meinem Befinden und meinen Gefühlen während meines Schulweges auseinandersetzen
musste.
 
Was gut war, ist, dass ich durch die Beschreibung meine Perspektive auf das Ereignis „Schulweg“
ändern musste, nämlich vom Betroffenen zum Beobachter. Ich musste detailliert schauen und
analysieren, was ich wann während meines Schulweges mache und wie ich mich in bestimmten
Situationen fühle.
 
Was ich nicht so gut an meinem Text finde, ist die Beschreibung meiner Gefühle in den jeweiligen
Situationen. Hier bin ich mir nicht immer sicher, ob ich meine Gefühle vernünftig und auch
ausreichend beschrieben habe. Eventuell hätte ic noch mehr über meine Gefühle sprechen sollen.
Auch die Beschreibung des Schulweges kommt mir monoton vor. Das betrifft insbesondere meine
Bewegungen, das heisst, ich laufe und renne oder fahre mit einem Transportmittel. Diese
Bewegungen hätte ich variantenreicher beschreiben können, in dem ich zusätzlich andere Verben
oder noch weitere Adjektive verwendet hätte.  
 
 

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Fensterblick
Aufgabenstellung

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Fensterblick

Ich schaue aus dem Fenster und sehe unten eine hellgrüne, gelblich weisse Wiese. Aufgrund der
farblichen Schraffierungen scheint es mir so, als ob die Wiese nicht regelmässig gepflegt ist, dafür
wie oft sie von Menschen betreten von Menschen wird. Vorne gleich an der Wiese dran ist ein
Meter hohes, braun-grünes, gelöchertes Gebüsch, welches dort steht wie ein Zaun. Gleich hinten
dran kommt ein hoher Zaun, welcher fast nicht sichtbar ist. Man kann ihn nur dank der weissen,
dünnen Säulen sehen, die von hier, wie aufgestellte Spaghetti aussehen. Hinter dem Zaun, fast
ganz links ist ein hohes Gebäude zu sehen. Das Hochhaus steht dort wie eine grosse, nervige
Person, die den uneingeschränkten Blick zum See verhindern will und das auch erfolgreich tut.
Störend, unnachgiebig wie ein unverrückbarer Klotz steht, es einem ungetrübten Blick im Weg. Es
besitzt ungefähr 10. Stockwerke und hat jeweils sechs Fenster in einer horizontalen Reihe. Die
Farbe des Gebäudes ist ein ausgewaschenes grau-braun und zwischen den jeweiligen Fenstern
befindet sich ein oranger Balken. Neben dem Hochhaus sind auf der rechten Seite sind zwei
weitere weisse Häuser zusehen, welche im Vergleich dazu wie Playmobil-Häuser aussehen. Das
linke Haus hat ein braunes Dach, was man von der Seitensicht sieht. Die Fensterläden des
Hauses sind dunkelblau, wie die drei Solarplatten links auf dem Dach. Das kleinere Haus hat ein
oranges Dach, wie die Farbe der Ziegelsteine. Die Fensterläden sind rot und die Fenster sind
rechteckig wie beim anderen Haus. Vor den Häusern stehen drei grössere Bäume. Ein vierter
Baum und der grösste steht zwischen dem Hochhaus und dem grösseren Haus.

Dahinter liegt ausgebreitet und eingebettet in die Landschaft der wunderschöne See, der fast mit
dem Horizont zu einem einzigen Blau verschwimmt, wäre da nicht auf der anderen Seite die
Silhouette der Stadt Cham erkennbar. Der See wirkt ruhig und gleichzeitig beruhigend. Seine
Schönheit ist für den Betrachter das eigentliche Highlight.

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Fensterblick 2

Aus dem Fenster erblicke ich die Schatten der Bäume. Die Schatten tanzen wie ältere
Herrschaften in einem Tanzkurs. Nicht zu hektisch, sondern ruhig und gemütlich. Die Farbe der
Schatten ist gräulich da die Sonne nicht so stark ist wie an einem Sommertag. Die Sonne scheint
mit einem grösseren Winkel auf die Bäume, was sie grösser wirken lässt. Nicht alt zu weit entfernt
sieht man ein Haus. Es steht dort, ohne jegliche Bewegung zu tätigen. Das Haus ist hoch. Wenn
man schätzen würde, besitzt es vier Stockwerk. Es besitzt eine orange Farbe und grosse Fenster.
Jeden Tag rührt das Haus sich nicht vom Fleck. Jeden Tag kann es nichts machen. Es kann nur
zuschauen. Zuschauen wie Kinder rumrennen und Spass haben. Wie Autos und Busse
vorbeifahren. Wie die Schüler in das Haus hineinlaufen und rauslaufen und auch wie die Schatten
der Bäume tanzen. Die Schatten sieht es nicht immer. Da sie nur durch die Sonne entstehen.
Zwar haltet der Baum sich auch immer an der gleichen Stelle aus, aber er kann tanzen. Das ist
das einzige, das sich das Haus wünscht.

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