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Kölner Stadt-Anzeiger

Kölner Stadt-Anzeiger
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Beschreibung Kölner Tageszeitung
Verlag DuMont Mediengruppe
Erstausgabe 14. November 1876
Erscheinungsweise Montag bis Samstag
Verkaufte Auflage 176.958[1] Exemplare
(IVW 1/2023, Mo–Sa)
Reichweite 0,86 Mio. Leser
(MA 2017 II[1])
Chefredakteur Carsten Fiedler
Weblink ksta.de

Leverkusener Anzeiger, Ableger des Kölner Stadt-Anzeigers


Der Kölner Stadt-Anzeiger (KStA) ist die Tageszeitung mit der höchsten Auflage im
Großraum Köln. Das werktäglich erscheinende regionale Blatt gehört zur DuMont
Mediengruppe. Die ehemalige Konkurrenzzeitung Kölnische Rundschau wurde 1999
übernommen, behielt aber eine eigenständige Redaktion unter dem Herausgeber Helmut
Heinen. Die gemeinsam mit der Kölnischen Rundschau ausgewiesene verkaufte Auflage
betrug im zweiten Quartal 2022 176.958 Exemplare, ein Minus von 57,8 Prozent seit
1999.[2]

Der Kölner Stadt-Anzeiger erscheint im sogenannten Berliner Format mit einer


Blattgröße von 315 mal 470 Millimetern. Er erscheint in fünf Lokalausgaben für Köln
(Köln-Nord, Köln-Ost, Köln-Porz, Köln-Süd, Köln-West); außerdem erscheinen folgende
Lokalausgaben für das Kölner Umland: Köln-Land (Frechen, Pulheim, östlicher Teil
des Rhein-Erft-Kreises); Rhein-Erft (Bergheim, Kerpen, westlicher Teil des Rhein-
Erft-Kreises); Rhein-Erft (Erftstadt, Brühl, südlicher Teil des Rhein-Erft-
Kreises); Euskirchen; Euskirchener Land und Eifel (Schleiden); Rhein-Berg (Bergisch
Gladbach); Rhein-Wupper (Leichlingen, Burscheid); der Leverkusener Anzeiger für
Leverkusen, der Rhein-Sieg-Anzeiger für den (rechtsrheinischen) Rhein-Sieg-Kreis um
Siegburg sowie der Oberbergische Anzeiger für den Oberbergischen Kreis. Bei dem
Namen nach lokalbezogenen Titeln handelt es sich um Kopfblätter.

Vom 1. Oktober 2004 bis Ende 2006 erschien montags bis freitags neben dem
klassischen Kölner Stadt-Anzeiger auch die kleinere kompakte Form, Direkt, im
Tabloid-Format. Diese Zeitung richtete sich vor allem an eine jüngere Zielgruppe
und setzte andere Schwerpunkte als das Mutterblatt. Seit Dezember 2010 gibt es eine
eigene Ausgabe für den Tablet-Computer iPad, seit Dezember 2011 auch für solche mit
dem Betriebssystem Android.[3]

Inhaltsverzeichnis
1 Aufbau der Zeitung
2 Geschichte
2.1 Bekannte Elemente
2.2 Chefredakteure seit 1989
3 Auflage und Reichweite
4 Auszeichnungen für Journalisten und Redaktion (Auswahl)
4.1 2022
4.2 2021
4.3 2013
4.4 2011
4.5 2010
4.6 2003
5 Online-Fernsehen „ksta.tv“
6 kalaydo.de
7 Ein Buch für die Stadt
8 Literatur
9 Weblinks
10 Einzelnachweise
Aufbau der Zeitung
Der Kölner Stadt-Anzeiger umfasst in der Woche (außer samstags/sonntags)
normalerweise etwa 32 bis 36 Seiten. Das erste Buch der Zeitung ist der Hauptteil
mit Politik, der Meinungs- sowie der Land/Region-Seite, es schließt sich als
zweites der Wirtschaftsteil mit einer Seite Panorama an, gefolgt vom Sport, der
sich mit den Ressorts Medien und Kultur ein gemeinsames Buch teilt.

Vierter Teil sind die Lokalnachrichten aus Köln, dienstags und donnerstags schließt
sich zuletzt die Rubrik „Quer durch Köln“ an, in der über das Geschehen in den
einzelnen Stadtteilen berichtet wird. Die Themenauswahl im Lokalteil ist bunt
gefächert und richtet sich an alle Zielgruppen. Donnerstags erscheint zudem die
Rubrik „Junge Zeiten“, eine einzelne Seite von und für junge Erwachsene. Der fünfte
Teil enthält je nach Ausgabe die unterschiedlichen lokalen Nachrichten aus den
einzelnen Bereichen.

Seit 2006 enthält der Stadt-Anzeiger zusätzlich das Magazin im Tabloid-Format mit
Unterhaltung, Lebenshilfe, Kino- und Fernsehprogramm. Es hat werktags 16, in der
Wochenendausgabe 32 Seiten. Donnerstags gibt es eine 16-seitige Beilage mit allen
regionalen Veranstaltungsterminen der kommenden sieben Tage. Jeden Freitag liegt
dem Kölner Stadt-Anzeiger das Wochenmagazin prisma bei, welches das Fernsehprogramm
für die nachfolgende Woche enthält. Die Wochenendausgabe des Kölner Stadt-Anzeigers
hat zusätzlich einen umfangreichen Kleinanzeigenteil. Er beginnt mit zwei
redaktionellen Seiten zum Thema „Auto/Motor“.

Geschichte

Erstausgabe des Kölner Stadt-Anzeigers mit einer Titelseite voller Kleinanzeigen


(14. November 1876)

Der Stadt-Anzeiger als Lokalausgabe „Nr. 310“ der Kölnischen Zeitung mit
Wahlaufrufen der Liberalen Partei (8. November 1881)

Kölnische Zeitung – Stadt-Anzeiger in Mussolini-Begeisterung (11. Mai 1936)


Der Kölner Stadt-Anzeiger erschien erstmals in einer Auflage von 30.000 Exemplaren
am 14. November 1876 als regionale Werbebeilage zur überregional erscheinenden
Kölnischen Zeitung und wurde zudem als kostenlose Postwurfsendung an Kölner
Haushalte geliefert. Strategisch war diese zunächst nur als Zusatzblatt geplante
Publikation eine Antwort auf den Erfolg eines im Jahr zuvor gegründeten, vorwiegend
aus lokalen Inseraten bestehenden General-Anzeigers der Stadt Köln des Aachener
Zeitungsverlegers Joseph La Ruelle, die infolge des Konkurrenzdrucks jedoch noch im
Jahr 1876 ihr Erscheinen einstellen musste (dies ist nicht zu verwechseln mit dem
viel später entstandenen Bonner General-Anzeiger).

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges mussten beide Zeitungen ihr Erscheinen
einstellen; die Kölnische Zeitung verschwand für immer.

Im Oktober 1949 erschien der Kölner Stadt-Anzeiger erneut. Nach hartem Wettbewerb
entwickelte er sich bis Ende der 1950er Jahre zur führenden Zeitung der Kölner
Region. Seit 1960 war Alfred Neven DuMont alleiniger Herausgeber des Kölner Stadt-
Anzeigers. Seit 1962 erscheint der Name der Kölnischen Zeitung aus
Traditionsgründen als ein Untertitel des Kölner Stadt-Anzeigers. 1964 wurden
Mitarbeiter des Kölner Stadt-Anzeigers wegen einer Fotomontage mit dem Schah
Pahlavi wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhauptes nach dem „Schah-
Paragraf“ zu Geldstrafen verurteilt.[4]

Chefredakteur des Blattes ist Carsten Fiedler, der den pensionierten Peter Pauls am
1. Januar 2017 abgelöst hat.[5] Sein Vertreter ist Lutz Feierabend.

Im März 2014 kündigte das Blatt an, vier Lokalredaktionen aus Kostengründen mit der
Kölnischen Rundschau zusammenzulegen. Betroffen sind die Redaktionen der Kreise
Rhein-Erft, Rhein-Berg, Rhein-Sieg und Euskirchen/Eifel; insgesamt dreißig
Redakteursstellen sollen gestrichen werden. Zusätzlich wird beabsichtigt, die
restlichen 67 Lokalredakteure in eine Gesellschaft ohne Tarifbindung auszulagern.
Die Kostenersparnis der Umstrukturierungen wird auf 4 Millionen Euro veranschlagt.
[6]

Im Herbst 2017 verhängte das Bundeskartellamt eine Geldstrafe von 16 Millionen Euro
gegen die DuMont Mediengruppe. Grund waren unerlaubte Vertriebs- und
Gebietsabsprachen zwischen dem Kölner Stadt-Anzeiger und dem Bonner General-
Anzeiger in den Jahren 2000 bis 2016. Die beiden Zeitungen hatten zur Vermeidung
von gegenseitigem Wettbewerb ihre Verbreitungsgebiete im Bonner Raum untereinander
geheim aufgeteilt.[7]

Der Kölner Stadt-Anzeiger bezog seine überregionalen Inhalte ab April 2010 von der
DuMont Redaktionsgemeinschaft[8] und bezieht sie seit Oktober 2018 vom
RedaktionsNetzwerk Deutschland.[9]

Bekannte Elemente
Einige Elemente des Kölner Stadt-Anzeigers wurden durchgängig über mehrere
Jahrzehnte publiziert und trugen so prägend zum Bild der Zeitung bei. Von 1954 bis
2012 druckte die Zeitung wöchentlich Oskar, der freundliche Polizist. Der etwas
rundliche Polizeibeamte mit Schnauzbart und grüner Uniform erschien über 50 Jahre
lang in Form einer kurzen Bildergeschichte für Kinder. Zeichner war Otto Schwalge
(1921–2012).

Von Horst Schubert (1922–2008) stammt die Glosse „Colonius“. Zwischen 1960 und 2008
erschienen fast 11.000-mal seine Alltagsbetrachtungen in einspaltigem Satz.[10]

Chefredakteure seit 1989


1989–1993: Hans-Joachim Deckert
1993–1997: Dieter Jepsen-Föge
1997–1999: Martin E. Süskind
1999–2000: Thomas Meyer
2000–2009: Franz Sommerfeld
2009–2016: Peter Pauls
seit 2017: Carsten Fiedler
Auflage und Reichweite
Die Auflage des Kölner Stadt-Anzeigers wird seit 1999 gemeinsam mit der Kölnischen
Rundschau ausgewiesen. In den vergangenen Jahren haben die beiden Zeitungen
erheblich an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10
Jahren um durchschnittlich 5,2 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um
7,8 % abgenommen.[11] Sie beträgt gegenwärtig 176.958 Exemplare.[12] Der Anteil der
Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 85,3 Prozent. Entwicklung der
verkauften Auflage[13]Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines
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1998 nur Kölner Stadt-Anzeiger; ab 1999 Kölner Stadt-Anzeiger plus Kölnische


Rundschau
Gegen den Trend in der deutschen Tageszeitungslandschaft hat der KStA in der ersten
Jahreshälfte 2019 nach der Medienanalyse Tageszeitungen (MA) bei der täglichen
Reichweite der Zeitung um zwei Prozent zugelegt.[14]

Auszeichnungen für Journalisten und Redaktion (Auswahl)


2022
Theodor-Wolff-Preis für das deutschlandweit beste lokale Digitalprojekt
Video-Format Flutprotokolle, eine gemeinsame Aktion der Redaktionen von Kölnischer
Rundschau und Kölner Stadt-Anzeiger[15]

2021
Wächterpreis der deutschen Tagespresse
2. Preis: Christian Parth und Axel Spilcker für ihre siebenteilige Serie über
Strukturen, Macht und Arbeitsweise der sogenannten Clans in Nordrhein-Westfalen.
2013
Die iPad-App des Kölner Stadt-Anzeigers wurde im Oktober 2013 vom US-
Marktforschungsunternehmen McPheters & Company zu einer der neun besten Zeitungs-
Apps der Welt gekürt. Damit ist die KStA-App die einzige deutschsprachige Anwendung
auf der Gewinnerliste. Für das Ranking wurden weltweit rund 11.000 Medien-Apps
begutachtet.[16]

2011
Wächterpreis der deutschen Tagespresse
2. Preis: Andreas Damm und Detlef Schmalenberg, Journalisten des Kölner Stadt-
Anzeigers, „brachten relevante und bisher unbekannte Details zum Einsturz des
Kölner Stadtarchivs ans Tageslicht“[17][18]
2010
Theodor-Wolff-Preis
Detlef Schmalenberg erhielt den Journalistenpreis in der Kategorie »Lokales« für
den Beitrag „Das Milliarden-Puzzle“, erschienen im Kölner Stadt-Anzeiger am 31.
Dezember 2009.[19]
2003
Wächterpreis der deutschen Tagespresse
1. Preis für die Redaktion des Kölner Stadt-Anzeiger für „Recherchen zum Kölner
Müllverbrennungsskandal“[17]
Online-Fernsehen „ksta.tv“

Kölns Stadtdirektor Guido Kahlen wird von ksta.tv zur Initiative „Klebt Euch nicht
zu!“ gegen „wildes Bekleben“ interviewt
Bereits im Mai 2006 startete der Kölner Stadt-Anzeiger sein Online-Fernseh-Angebot
ksta.tv. Dort können die Benutzer Videos zu aktuellen Ereignissen aus Politik,
Kultur, Unterhaltung und Sport sehen. Zusätzlich nutzte der Kölner Stadt-Anzeiger
Videos der niederländischen Firma „ZoomIn“, die auf Material der Nachrichtenagentur
AP zurückgreift. Inzwischen decken Filme der Nachrichtenagentur Reuters
überregionale Themen ab. Im November 2006 erweiterte das Blatt sein Online-TV-
Angebot um selbstproduzierte lokale Beiträge und mehrere eigene Videoformate. 2008
kam die Rubrik „Schlauberger“ hinzu. Die von Oliver Steinebach produzierten Videos
behandeln Kölner Rätsel und Besonderheiten, die zum Teil von Zuschauern/Usern
eingereicht werden. „Schlauberger“ war das erste Format von ksta.tv, das auch vom
gedruckten Lokalteil aufgegriffen wurde.

kalaydo.de
Von 2006 bis 2015 war der Kölner Stadt-Anzeiger am Online-Anzeigenportal kalaydo.de
beteiligt.[20]

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