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• Starke Gemeinschaft
• Kostenloser Arbeitsrechtsschutz
• Arbeitslosenunterstützung
Sie halten die aktualisierte Neuauflage Ihres Kollektivvertrages in Händen. Darin sind wichtige An-
sprüche aus Ihrem Arbeitsverhältnis geregelt. Darunter auch solche, auf die es keinen gesetzlichen
Anspruch gibt, wie zum Beispiel Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Ein Kollektivvertrag
• schafft gleiche Mindeststandards bei der Entlohnung und den Arbeitsbedingungen für alle Arbeit-
nehmerInnen einer Branche,
• verhindert, dass die ArbeitnehmerInnen zu deren Nachteil gegeneinander ausgespielt werden kön-
nen,
• schafft ein größeres Machtgleichgewicht zwischen ArbeitnehmerInnen und Arbeitgebern und
• sorgt für gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen den Unternehmen einer Branche.
Die Gewerkschaft GPA verhandelt jedes Jahr über 170 Kollektivverträge mit den zuständigen Arbeit-
geberverbänden. Damit ein neuer Kollektivvertrag abgeschlossen oder ein bestehender verbessert
werden kann, muss es inhaltlich zu einer Einigung kommen. Oft gelingt das erst nach mehreren Ver-
handlungsrunden, manchmal müssen wir als Gewerkschaft Druck bis hin zum Streik erzeugen. Als
Gewerkschaftsmitglied tragen Sie entscheidend zu jener Stärke bei, mit der wir Forderungen im Inte-
resse der ArbeitnehmerInnen durchsetzen können. Deshalb möchten wir uns bei dieser Gelegenheit
herzlich für Ihre Mitgliedschaft bedanken.
Sollten Sie zu Ihrem Kollektivvertrag oder Ihrem Arbeitsverhältnis Fragen haben, stehen wir Ihnen ger-
ne zur Verfügung.
KV-Highlights:
• Erhöhung der Ist-Gehälter um 2 %
• Erhöhung der Mindest-Gehälter um 2 %
• Erhöhung der Lehrlingseinkommen um 2 %
GPA Servicecenter:
Hotline: 05030121,
service@gpa.at, www.gpa.at, facebook/gpa
Inhaltsverzeichnis
Seite Seite
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Inhaltsverzeichnis
Seite Seite
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§ 1 Vertragschließende
Der Kollektivvertrag wird vereinbart zwischen der Sek- werkschaftsbund, Gewerkschaft der Privatangestell-
tion Industrie der Bundeskammer der gewerblichen ten, Sektion Industrie und Gewerbe, andererseits.
Wirtschaft einerseits und dem Österreichischen Ge-
§ 2 Geltungsbereich
§ 3 Geltungsdauer
(1) Der Kollektivvertrag tritt am 1. November 1991 in können mit einmonatiger Kündigungsfrist zu jedem
Kraft. (In der vorliegenden Fassung sind alle Änderun- Monatsletzten mittels eingeschriebenen Briefes ge-
gen bis zum 1. Mai 2021 eingearbeitet.) kündigt werden.
(2) In der Neufassung dieses Kollektivvertrages sind (5) Die Bestimmungen über die Höhe des Lehrlingsein-
alle Änderungen berücksichtigt, die im Zeitraum vom kommens für Lehrlinge (§ 18) und des Nachtarbeitszu-
1. November 1984 bis 31. Oktober 1991 zwischen den schlages (§ 6) können mit einmonatiger Kündigungs-
abschlussberechtigten Partnern vereinbart wurden. frist zu jedem Monatsletzten mittels eingeschriebenen
Briefes gekündigt werden.
(3) Der Kollektivvertrag kann von beiden Teilen unter
Einhaltung einer dreimonatigen Kündigungsfrist zu je- (6) Für den Ausspruch und die Entgegennahme von
dem Monatsletzten mittels eingeschriebenen Briefes Kündigungen im Sinne der Abs 3 und 5 ist unterneh-
gekündigt werden. merseits die Bundeskammer der gewerblichen Wirt-
schaft, Sektion Industrie, zuständig. Für den Ausspruch
(4) Die Bestimmungen über die Höhe der Mindest- und die Entgegennahme von Kündigungen im Sinne
grundgehälter (§ 19 Abs 3) und Vereinbarungen, die des Abs 4 sind unternehmerseits die einzelnen Fach-
gemäß § 22 Abs 1 lit d)und e) getroffen worden sind, verbände zuständig.
(7) Während der Kündigungsfrist sollen Verhandlungen wegen Erneuerung beziehungsweise Abänderung des
Kollektivvertrages geführt werden.
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§ 4 Normalarbeitszeit*)
(1) Die normale Arbeitszeit beträgt ausschließlich der gung des vorangegangenen Zeitraumes. Durch Be-
Pausen 38 Stunden wöchentlich. In Betrieben, in de- triebsvereinbarung kann dieser Zeitraum bis zu 52 Wo-
nen für die ArbeiterInnen über 18 Jahre kollektivver- chen erstreckt werden.
traglich eine kürzere Arbeitszeit festgelegt ist, gilt die- Steht die Lage des Zeitausgleichs nicht von vornherein
se Arbeitszeit auch für alle Angestellten. fest, ist der Zeitpunkt im Einvernehmen zwischen Ar-
beitgeber und Arbeitnehmer festzulegen. Im Falle
(2) Die Normalarbeitszeit des Personals von Verkaufs- der Nichteinigung hat der Zeitausgleich vor Ende
stellen im Sinne des Ladenschlussgesetzes kann in den des Ausgleichszeitraumes zu erfolgen, wobei in die-
einzelnen Wochen eines Zeitraumes von 4 Wochen bis sem Fall bei Urlaub, Feiertag und bezahlter Dienstver-
zu 44 Stunden ausgedehnt werden, wenn innerhalb hinderung vor Ende des Ausgleichzeitraumes der Zeit-
dieses Durchrechnungszeitraumes die regelmäßige ausgleich unmittelbar vor- oder nachher zu erfolgen
wöchentliche Arbeitszeit durchschnittlich 38 Stunden hat. Ist dies aus wichtigen Gründen im Sinne des § 20
nicht überschreitet. AZG nicht möglich, kann er in den nächsten Kalender-
Der zur Erreichung der durchschnittlichen Arbeitszeit monat vorgetragen werden.
im Durchrechnungszeitraum erforderliche Zeitaus- Ist die Lage des Zeitausgleiches nicht im Voraus fest-
gleich ist unter Berücksichtigung der jeweiligen Be- gelegt, entsteht für Tage des Gebührenurlaubs kein
triebserfordernisse zusammenhängend zu gewähren. Anspruch auf Zeitausgleich. Bei Beendigung des Ar-
Zeitausgleich von mehr als 4 Stunden kann in zwei Tei- beitsverhältnisses vor Inanspruchnahme des Zeitaus-
len gewährt werden, wobei ein Teil mindestens 4 Stun- gleiches ist die über 38 Stunden pro Woche geleistete
den zu betragen hat. Zeit als Überstunde zu bezahlen.
(2a) Fällt in Verbindung mit Feiertagen die Arbeitszeit (4) Die Normalarbeitszeit kann innerhalb eines Zeit-
an Werktagen aus, um dem Dienstnehmer eine länge- raumes von 13 Wochen so verteilt werden, dass sie
re zusammenhängende Freizeit zu ermöglichen, so im Durchschnitt die nach Abs 1 geltende Normalar-
kann, sofern ein Einarbeitungszeitraum von 7 Wochen beitszeit nicht überschreitet. Die Normalarbeitszeit
überschritten werden soll, durch Betriebsvereinba- pro Woche darf 40 Stunden nicht überschreiten und
rung die Verteilung der ausfallenden Normalarbeits- 36 Stunden nicht unterschreiten (Bandbreite). Ein Un-
zeit auf die Werktage von höchstens 52, die Ausfallsta- terschreiten der 36 Stunden in der Woche ist möglich,
ge einschließenden Wochen geregelt werden. Ein Ein- wenn der Zeitausgleich insbesondere in Form von
arbeitungszeitraum von mehr als 13 Wochen ist zuläs- ganzen Arbeitstagen erfolgt.
sig, wenn grundsätzlich die einzuarbeitende Arbeits- Diese Regelung ist durch Betriebsvereinbarung, in Be-
zeit gleichmäßig auf die Wochen oder Tage des Einar- trieben ohne Betriebsrat schriftlich mit jedem Arbeit-
beitungszeitraumes verteilt wird. nehmer, zu vereinbaren. Ein längerer Durchrech-
Durch Einarbeiten im Sinn dieser Bestimmung darf die nungszeitraum bis zu 52 Wochen ist nur durch Be-
Normalarbeitszeit 45 Stunden einschließlich Mehrar- triebsvereinbarung rechtswirksam. Zur Rechtswirk-
beit im Sinn des § 4a nicht übersteigen bzw in jenen samkeit ist weiters erforderlich, dass die Betriebsver-
Fällen, in denen die Normalarbeitszeit einschließlich einbarung an die Kollektivvertragspartner einge-
Mehrarbeit 40 Stunden in der Arbeitswoche übersteigt, schrieben übersandt wird und von diesen innerhalb
um höchstens 5 Stunden verlängert werden. von 4 Wochen kein Einspruch erfolgt.
Endet das Dienstverhältnis vor Konsumierung der ein- Die Verteilung der Normalarbeitszeit ist für den ge-
gearbeiteten Zeit (Freizeit), so gebührt für die nicht samten Durchrechnungszeitraum spätestens 2 Wo-
konsumierte Zeit die entsprechende Überstundenver- chen vor Beginn festzulegen. Eine Ausnahme ist für je-
gütung. Die Bestimmungen dieses Absatzes lassen nen Zeitausgleich möglich, der in ganzen Tagen unter
die Regelung des Abs 3 unberührt. sinngemäßer Anwendung des Absatzes 3 erfolgt.
(Abs 2a gilt ab 1. November 1994) Während des Durchrechnungszeitraumes gebührt
das Gehalt für das Ausmaß der durchschnittlichen
(3) Die wöchentliche Normalarbeitszeit kann insbe- Normalarbeitszeit (38 Stunden). Auf Stunden bezoge-
sondere zur Beibehaltung der Betriebslaufzeit oder ne Entgeltsteile (zB Zulagen und Zuschläge) werden
zur Einarbeitung in Verbindung mit Feiertagen bis zu nach den geleisteten Stunden abgerechnet.
40 Stunden ausgedehnt werden, wenn dafür ein Zeit- Scheidet der Arbeitnehmer durch Kündigung seitens
ausgleich in ganzen Tagen erfolgt. Dieser Zeitaus- des Arbeitgebers, durch Austritt mit wichtigem Grund
gleich hat innerhalb von 13 Wochen zu erfolgen. sowie Entlassung ohne sein Verschulden aus, gebührt
Der 13-Wochen-Zeitraum beginnt ab Geltungsbeginn für die bis zum Ausscheiden im Verhältnis zur durch-
der betrieblichen Regelung, ansonsten ab Beendi- schnittlichen Normalarbeitszeit zu viel geleistete Ar-
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beit im Sinne dieses Absatzes Überstundenentloh- (6) Bereits bestehende kürzere Normalarbeitszeiten
nung, in den anderen Fällen die Grundvergütung für bleiben aufrecht.
die Normalstunde. Das im Verhältnis zu der geleisteten
Arbeit bis zum Ausscheiden gegenüber der durch- (7) In Betrieben, in denen sowohl Betriebsbereiche mit
schnittlichen Normalarbeitszeit zu viel gezahlte Gehalt der jeweiligen Normalarbeitszeit der Abs 1 bis 5 als
wird dem Arbeitnehmer rückverrechnet, wenn er ohne auch Betriebsbereiche mit kürzerer wöchentlicher
wichtigen Grund vorzeitig austritt oder aus seinem Normalarbeitszeit gemäß Abs 6 in Frage kommen, gilt
Verschulden entlassen wird. für neu eingetretene Angestellte sowie bei innerbe-
trieblichen Versetzungen jeweils die Arbeitszeit jenes
(5) Bei mehrschichtiger oder kontinuierlicher Arbeits- Betriebsbereiches, dem der Angestellte zugeteilt wird.
weise ist aufgrund einer Betriebsvereinbarung ein
Schichtplan zu erstellen. Die Arbeitszeit ist so einzutei- (8) Soweit nicht durch Schichteinteilung eine andere
len, dass die gesetzlich gewährleistete Mindestruhe- Arbeitszeit erforderlich ist, hat die Arbeitszeit an Sams-
zeit eingehalten und im Durchschnitt die wöchentliche tagen um 13 Uhr zu enden.
Normalarbeitszeit innerhalb eines Schichtturnusses
nicht überschritten wird. (9) Arbeiten am 24. Dezember und 31. Dezember
Wenn es die Betriebsverhältnisse erfordern, kann die Der 24. und der 31. Dezember sind unter Fortzahlung
wöchentliche Normalarbeitszeit innerhalb des des Entgelts arbeitsfrei. Im Mehrschichtbetrieb wird
Schichtturnusses ungleichmäßig so verteilt werden, an diesen Tagen bei tatsächlich erbrachter Arbeits-
dass sie im Durchschnitt des Schichtturnusses 40 Stun- leistung ab Beginn der 1. Schicht, spätestens jedoch
den nicht überschreitet. ab 6:00 Uhr, ein Zuschlag von 100 % gewährt. Beste-
Die sich daraus ergebenden Über- oder Unterschrei- hende betriebliche Regelungen, die ab diesem Zeit-
tungen der kollektivvertraglichen Normalarbeitszeit punkt eine besondere Vergütung (Zuschlag, Prämie,
sind innerhalb eines 26 Wochen nicht übersteigenden …) vorsehen, sind auf diesen Zuschlag anzurechnen.
Durchrechnungszeitraumes auszugleichen. (Abs 9 idF ab 1. 5. 2016)
Ein längerer Durchrechnungszeitraum bis zu 52 Wo-
chen ist nur durch Betriebsvereinbarung rechtswirk- (10) Die Verteilung der Arbeitszeit in einem Durch-
sam. Zur Rechtswirksamkeit ist weiters erforderlich, rechnungszeitraum, die Verteilung der wöchentlichen
dass die Betriebsvereinbarung an die Kollektivver- Normalarbeitszeit auf die einzelnen Wochentage, der
tragspartner eingeschrieben übersandt wird und von Beginn und das Ende der täglichen Arbeitszeit sowie
diesen innerhalb von 4 Wochen kein Einspruch erfolgt. die Lage der Pausen sind aufgrund obiger Bestim-
Die Festlegung des Freizeitausgleichs hat unter Be- mungen unter Berücksichtigung der jeweiligen Be-
rücksichtigung der betrieblichen Erfordernisse einver- triebserfordernisse nach Maßgabe der gesetzlichen
nehmlich zu erfolgen. Kommt ein solches Einverneh- Bestimmungen – insbesondere Arbeitszeitgesetz, Ar-
men nicht zustande, erfolgt der Zeitausgleich vor En- beitsruhegesetz und Arbeitsverfassungsgesetz – fest-
de des Durchrechnungszeitraumes. zulegen. Im Sinne des § 11 Abs 2 des Kinder- und Ju-
Die Ansprüche nach dem Nachtschichtschwerarbeits- gendbeschäftigungsgesetzes ist für Angestellte und
gesetz (NSchG) werden durch die Gewährung von Lehrlinge unter 18 Jahren die Verteilung der wöchent-
Freischichten im Sinne dieses Punktes nicht berührt. lichen Normalarbeitszeit auf 5 Wochentage zulässig.
§ 4a Mehrarbeit
Das Ausmaß der Verkürzung der wöchentlichen be- von betrieblichen Regelungen ein Zuschlag von mehr
trieblichen Normalarbeitszeit (zB bei bisher 40 Stunden als 50 % gebührt, gelten nicht als Mehrarbeit im Sinne
Normalarbeitszeit 2 Stunden pro Woche) ist Mehrar- des § 4a, sondern als Überstunde. Durch die Mehrar-
beit. Diese Mehrarbeit ist zuschlagsfrei zu behandeln beit darf die tägliche Arbeitszeit von 9 Stunden nicht
und wird auf das erlaubte Überstundenausmaß nicht überschritten werden. Ausgenommen davon sind jene
angerechnet. Fälle, in denen eine Ausdehnung der täglichen Nor-
Dieser Grundsatz gilt auch bei anderer Verteilung der malarbeitszeit über 9 Stunden durch das Gesetz zuläs-
Normalarbeitszeit im Sinne des § 4 Abs 2 bis 5. sig ist. Die Bestimmungen über die Mehrarbeit gelten
Hinsichtlich dieser Mehrarbeit sind die Bestimmungen bis 30. April 1990. Sollte eine weitere Änderung der
des Arbeitszeitgesetzes über die Anordnung von Über- wöchentlichen Normalarbeitszeit vor diesem Zeit-
stunden sinngemäß anzuwenden. Arbeitszeiten, für punkt erfolgen, sind auch die Bestimmungen über
die aufgrund des § 5 Abs 3, 5, 6, 7, 8 oder aufgrund die Mehrarbeit neu zu regeln.
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§ 4b Altersteilzeit*)
(1) Wird zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ver- sionsantritt zu ermöglichen (Freistellungsphase). In
einbart, Altersteilzeit im Sinne des § 27 AlVG oder § 37b diesem Fall gilt:
AMSG (idF BGBl I 101/2000 bzw 71/2003) in Anspruch – Urlaubsansprüche, die während der Einarbeitungs-
zu nehmen, gelten die nachstehenden Regelungen, phase entstanden sind, können jedenfalls vor deren
solange die genannten Bestimmungen auf laufende Ende, bei Nichteinigung unmittelbar davor, ver-
Altersteilzeitvereinbarungen anzuwenden sind. braucht werden.
Die nachstehenden Regelungen gelten nur für ab dem
– Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses bestehen-
1. 12. 2000 abgeschlossene Vereinbarungen oder so-
de Zeitguthaben an Normalarbeitszeit sind auf
fern die Partner früher abgeschlossener Altersteilzeit-
Grundlage des zu diesem Zeitpunkt gebührenden
vereinbarungen dies bis längstens 31. 03. 2001 verein-
Stundenentgelts (ohne Gehaltsausgleich), jedoch
bart haben.
ohne Berechnung des in § 19e AZG vorgesehenen
(Fassung gilt ab 1. 5. 2004)
Zuschlags auszuzahlen. Endet das Arbeitsverhältnis
durch den Tod des Arbeitnehmers, so gebührt diese
(2) a) Der Arbeitnehmer hat bis zur Höchstbeitrags-
Abgeltung den Erben.
grundlage gemäß § 45 ASVG Anspruch auf Gehalts-
– Bei Abwesenheitszeiten ohne Entgelt-Anspruch
ausgleich von mindestens 50 % des Unterschiedsbe-
werden keine Zeitguthaben erworben. Dement-
trages zwischen dem vor der Herabsetzung der Nor-
sprechend endet die Einarbeitungsphase, wenn
malarbeitszeit gebührenden (bei Altersteilzeitbeginn
für die Freistellung ausreichende Zeitguthaben er-
ab 1. 1. 2004: durchschnittlichen) Entgelt (einschließ-
worben sind.
lich pauschalierter oder regelmäßig geleisteter Zula-
gen, Zuschläge und Überstunden entsprechend den
(4) Empfehlungen:
Richtlinien des Arbeitsmarktservice) und dem der ver-
Die Kollektivvertragspartner empfehlen:
ringerten Arbeitszeit entsprechenden Entgelt.
a) Hinsichtlich Zusatzpensionen innerbetrieblich eine
b) Der Arbeitgeber hat die Sozialversicherungsbeiträ-
Regelung zu treffen, die eine Minderung der Ver-
ge (Pensions-, Kranken-, Unfall- und Arbeitslosenver-
sorgung möglichst vermeidet.
sicherung) entsprechend der Beitragsgrundlage vor
der Herabsetzung der Normalarbeitszeit zu entrichten. b) Bei Blockung der Altersteilzeit eine Regelung für
den Urlaub in der Freistellungsphase vorzusehen
c) Eine bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses zuste-
(zB vorzusehen, dass sich für jede Urlaubswoche
hende Abfertigung ist auf der Grundlage der Arbeits-
die in der Freistellungsphase entsteht, die Einarbei-
zeit vor der Herabsetzung zu berechnen. In die Be-
tungsphase um die vereinbarte durchschnittliche
rechnung der Abfertigung sind regelmäßige Entgelt-
Wochen-Arbeitszeit verkürzt, sodass der Urlaub in
Bestandteile (zB Überstunden) in jenem Ausmaß ein-
den Zeiträumen jeden Urlaubsjahres der Freistel-
zubeziehen, in dem sie vor Herabsetzung der Arbeits-
lungsphase, die den nicht erworbenen Zeitgut-
zeit geleistet wurden.
schriften entsprechen, verbraucht werden kann
d) Sieht die Vereinbarung unterschiedliche wöchentli- und wird).
che Normalarbeitszeiten, insbesondere eine Blockung
c) Eine Regelung zu treffen, die die Rückkehr zur Voll-
der Arbeitszeit vor, so ist das Entgelt für die durch-
beschäftigung während der Laufzeit der Vereinba-
schnittliche Arbeitszeit fortlaufend zu zahlen.
rung aus außerordentlich wichtigen persönlichen
e) Die Berechnung eines Jubiläumsgeldes ist auf Basis Gründen (wirtschaftliche Notlage zB aus familiären
der Arbeitszeit vor der Herabsetzung der Normalar- Gründen) ermöglicht, soweit den Arbeitgeber da-
beitszeit vorzunehmen. durch keine Pflicht zur Rückzahlung der bereits
aufgrund der Altersteilzeit erhaltenen Leistungen
f) Vor Abschluss einer Altersteilzeit-Vereinbarung ist
trifft und dem nicht betriebliche Gründe entgegen-
der Betriebsrat zu informieren.
stehen.
(3) Die Vereinbarung kann unterschiedliche wöchent-
liche Arbeitszeiten vorsehen. Insbesondere kann ver- Protokoll vom 27. 11. 2000:
einbart werden, dass so lange im Ausmaß der Normal-
arbeitszeit weiter gearbeitet wird (Einarbeitungspha- (1) Die Kollektivvertragsparteien vereinbaren, unver-
se) bis genügend Zeitguthaben erarbeitet wurden, züglich Verhandlungen über eine Neuregelung des
um anschließend durch den Verbrauch dieser Zeit- § 4b Rahmenkollektivvertrag für Angestellte der Indus-
guthaben den Entfall jeder Arbeitspflicht bis zum Pen- trie vom 1. November 1991 aufzunehmen, wenn die
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gesetzlichen Regelungen betreffend Altersteilzeit ge- die Sozialversicherungsbeiträge des Arbeitgebers
ändert werden sollten. (Punkt 2b des Kollektivvertrages vom 27. November
2000) entsprechend einer Vereinbarung mit dem
(2) Die Kollektivvertragsparteien stimmen ferner darin Hauptverband der Sozialversicherungsträger und
überein, dass sowohl das Altersteilzeitgeld als auch dem Arbeitsmarktservice zu valorisieren sind.
§ 4c Pausen
Bei Arbeitsleistung über die 10. Stunde hinaus gebührt hende, gleichwertige oder günstigere Pausenrege-
künftig eine 10-minütige bezahlte Pause, wenn vo- lungen sind auf diese Pause anzurechnen.
raussichtlich mehr als eine Stunde über die 10. Stunde (§ 4c gilt ab 1. 5. 2019)
hinaus gearbeitet wird. Innerbetrieblich bereits beste-
(1) Als Überstunde gilt jede ausdrücklich angeordnete (3b) Werden in einer Arbeitswoche mehr als 50 Stun-
Arbeitsstunde, durch die das Ausmaß der auf Basis der den gearbeitet, so gebührt, ausgenommen bei glei-
jeweiligen kollektivvertraglichen Normalarbeitszeit tender Arbeitszeit, ab der 51. Arbeitsstunde, sofern es
(§ 4 Abs 1) und unter Berücksichtigung der Bestim- sich um eine Überstunde handelt, ein Zuschlag in Hö-
mungen des § 4 festgelegten täglichen Arbeitszeit so- he von 100 Prozent.
wie die Mehrarbeit gemäß § 4a überschritten wird. Bei (Abs 3b gilt ab 1. 1. 2020)
Teilzeitbeschäftigten liegen Überstunden erst vor,
Der 100 Prozent Überstundenzuschlag gem der Absät-
wenn das Ausmaß der für die vollbeschäftigten Ange-
ze 3a und 3b für die 3. und folgende Überstunde an ei-
stellten festgesetzten täglichen Arbeitszeit sowie die
nem Tag sowie für die 51. bis 60. Arbeitsstunde, sofern
mögliche Mehrarbeit gemäß § 4a überschritten wird.
es sich um eine Überstunde handelt, wird bei einer
Überstunden sind mit einer Grundvergütung und ei-
künftigen gesetzlichen Einschränkung der täglichen
nem Zuschlag zu entlohnen.
Höchstarbeitszeit von 12 Stunden bzw der wöchentli-
chen Höchstarbeitszeit von 60 Stunden ersatzlos ge-
(1a) Bei anderer Verteilung der Normalarbeitszeit im
strichen.
Sinne des § 4 Abs 2 bis 5 liegen Überstunden erst dann
vor, wenn die aufgrund der anderen Verteilung der
(4) Arbeit an Sonn- und Feiertagen ist nur in den ge-
Normalarbeitszeit auf die einzelnen Wochen verein-
setzlich vorgesehenen Fällen zulässig.
barte tägliche Arbeitszeit sowie die Mehrarbeit gemäß
§ 4a überschritten wird.
(5) *) Für Sonntagsarbeit, durch die das Ausmaß der
wöchentlichen Normalarbeitszeit überschritten wird,
(2) Die Überstundengrundvergütung und die Grund-
gebührt die Überstundengrundvergütung mit einem
lage für die Berechnung der Überstundenzuschläge
Zuschlag von 100 Prozent. Für Sonntagsarbeit, die im
und der Zuschläge für Sonn- und Feiertagsarbeit ist
Rahmen der wöchentlichen Normalarbeitszeit geleis-
1/142 des Monatsgehaltes. Der gleiche Stundenteiler
tet wird, gebührt keine besondere Vergütung, es sei
gilt für die Vergütung einer Mehrarbeitsstunde. Mit
denn, dass für die Arbeiter des betreffenden Betriebes
der Festsetzung dieser Berechnungsgrundlage sind
kollektivvertraglich für solche Fälle der Sonntagsar-
alle über 12 Monatsgehälter hinausgehenden Son-
beit Zuschläge vorgesehen sind. In solchen Fällen ge-
derzahlungen für die Zwecke der Überstunden-,
bühren den Angestellten für die im Rahmen der wö-
Sonn- und Feiertagsentlohnung berücksichtigt. Für
chentlichen Normalarbeitszeit geleisteten Sonntags-
die Zwecke der Berechnung der Normalarbeitsstunde
stunden die für die Arbeiter vorgesehenen Zuschläge
ist dagegen das Monatsgehalt durch 165 zu teilen.
ohne Grundvergütung.
(3) Für Überstunden, die nicht in die Zeit von 20 bis
(6) **) Für Arbeit an einem gesetzlichen Feiertag ge-
6 Uhr fallen bzw nicht Sonn- oder Feiertagsüberstun-
bührt neben dem ungekürzten Monatsentgelt für jede
den sind, gebührt ein Zuschlag von 50 Prozent. Fallen
Arbeitsstunde 1/142 des Monatsgehaltes. Übersteigt
Überstunden in die Zeit von 20 bis 6 Uhr, gebührt ein
die an einem gesetzlichen Feiertag geleistete Arbeit
Zuschlag von 100 Prozent.
die für den betreffenden Wochentag festgesetzte Nor-
malarbeitszeit, so gebührt für diese Überstunden ein
(3a) Für die dritte und die folgenden Überstunden an
Zuschlag von 100 Prozent.
einem Tag gebührt ein Zuschlag von 100 Prozent.
Hinweis: Siehe Anmerkung 1, Seite 35
(Abs 3a gilt ab 1. 1. 2020)
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(7) Arbeiten am 24. Dezember und 31. Dezember zungen jeweils die Verrechnungsart jenes Betriebsbe-
Der 24. und der 31. Dezember sind unter Fortzahlung reiches, dem der Angestellte zugeteilt wird.
des Entgelts arbeitsfrei. Im Mehrschichtbetrieb wird
an diesen Tagen bei tatsächlich erbrachter Arbeits- (12) Wird aus Zweckmäßigkeitsgründen ein Überstun-
leistung ab Beginn der 1. Schicht, spätestens jedoch denpauschalentgelt vereinbart, so hat für die Berech-
ab 6:00 Uhr, ein Zuschlag von 100 % gewährt. Beste- nung der monatlichen Pauschalsumme der Grundsatz
hende betriebliche Regelungen, die ab diesem Zeit- zu gelten, dass sie der durchschnittlich geleisteten
punkt eine besondere Vergütung (Zuschlag, Prämie, Überstundenanzahl entspricht, wobei die obigen
…) vorsehen, sind auf diesen Zuschlag anzurechnen. Überstundenzuschläge ebenfalls einzurechnen sind.
(Abs 7 idF ab 1. 5. 2016)
(13) Überstundenentlohnungen und sonstige Zuschlä-
(8) Wird der Angestellte nach Verlassen des Betriebes ge im Sinne dieses Paragraphen müssen binnen 4 Mo-
zur Leistung von Überstunden zurückberufen, so sind naten nach dem Tag der in Betracht kommenden Ar-
diese in jedem Fall mit einem Zuschlag von 100 Prozent beitsleistung bei der Firmenleitung geltend gemacht
zu vergüten. werden, widrigenfalls der Anspruch erlischt.
Im Falle einer Pauschalabgeltung von Überstunden
(9) Bei Zusammentreffen mehrerer Zuschläge gebührt tritt an die Stelle des Tages der in Betracht kommen-
nur der jeweils höchste Zuschlag. den Arbeitsleistung das Ende des für die Ermittlung
der durchschnittlichen Überstundenzahl maßgebli-
(10) Soweit schon bisher Überstundenvergütung ab chen Betrachtungszeitraumes, besteht kein solcher,
einer kürzeren Normalarbeitszeit gewährt wurde, blei- das Ende des Kalenderjahres, in dem die Überstun-
ben solche Regelungen unberührt. Bisher gewährte denleistung erfolgte.
höhere Überstunden-, Sonn- und Feiertagszuschläge
bleiben unberührt.
*) Ergänzend: § 8 (1) Zusatz-KV vom 7. 11. 1983, siehe auch Seite 62:
Für Sonntagsarbeit, die über die tägliche, vereinbarte bzw übliche
(11) In Betrieben, in denen für einzelne Betriebsberei- Arbeitszeit an Werktagen hinausgeht, gebührt neben der Grundver-
gütung ein Zuschlag von 200 %.
che hinsichtlich der Berechnungsgrundlage für Über- **) Ergänzend: § 8 (2) Zusatz-KV vom 7. 11. 1983, siehe auch Seite 62:
stunden-, Sonn- und Feiertagszuschläge Regelungen Für Arbeit an einem gesetzlichen Feiertag, welcher nicht auf einen
Sonntag fällt, gebühren neben dem ungekürzten Monatsentgelt für
sowohl nach Abs 2 als auch nach Abs 10 in Betracht jede Arbeitsstunde 2/142 des Monatsgehaltes.
kommen, gilt hinsichtlich der Entlohnung von Über- Übersteigt die an einem gesetzlichen Feiertag geleistete Arbeit die
für den betreffenden Wochentag festgesetzte Normalarbeitszeit, so
stunden-, Sonn- und Feiertagsarbeit für neueingetre- gebührt für diese Überstunden die Überstundengrundvergütung
tene Angestellte sowie bei innerbetrieblichen Verset- mit einem Zuschlag von 200 %.
§ 6 Nachtarbeit
Fällt die normale Arbeitszeit aufgrund der im Betrieb treffenden Betriebes gewährt wird. Diese Sonderver-
festgelegten Arbeitszeiteinteilung regelmäßig zur gütung gebührt für jede in die Zeit zwischen 22 und
Gänze oder zum Teil in die Nachtzeit, so gebührt den 6 Uhr beziehungsweise in die betriebsübliche dritte
zu dieser Arbeit herangezogenen Angestellten eine Schicht (Nachtschicht) fallende Arbeitsstunde; ihre
Sondervergütung in jenen Fällen, in denen eine derar- Höhe bestimmt sich nach der für die ArbeiterInnen
tige Sondervergütung auch der Arbeiterschaft des be- des betreffenden Betriebes geltenden Regelung.
(1) Bei angezeigtem und nachträglich nachgewiese- c) bei Niederkunft der Ehefrau bzw Lebens-
nem Eintritt nachstehender Familienangelegenheiten gefährtin ............................................... 1 Tag
ist jedem Dienstnehmer eine Freizeit ohne Schmäle- d) Bei Eheschließung von Geschwistern, Kin-
rung seines monatlichen Entgeltes in folgendem Aus- dern oder Eltern ..................................... 1 Tag
maß zu gewähren: e) beim Tod des Ehegatten (-gattin) ............ 3 Tage
a) bei eigener Eheschließung ...................... 3 Tage f) beim Tod des Lebensgefährten (Lebensge-
b) bei Wohnungswechsel im Falle eines be- fährtin), wenn er (sie) mit dem Angestellten
reits bestehenden eigenen Haushaltes im gemeinsamen Haushalt lebte .............. 3 Tage
oder im Falle der Gründung eines eigenen g) beim Tod eines Elternteiles ...................... 3 Tage
Haushaltes ............................................ 2 Tage h) beim Tod eines Kindes, das mit dem Ange-
stellten im gemeinsamen Haushalt lebte .. 3 Tage
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i) beim Tod der Kinder, die mit dem Ange- (4) Bei den Dienstverhinderungen durch Todesfall im
stellten nicht im gemeinsamen Haushalt Sinne des Abs 1 lit e) bis i) zählt der Tag des Begräbnis-
lebten, von Geschwistern, Schwiegereltern ses bei den oben genannten Tagen mit. Fällt der Be-
und Großeltern ...................................... 1 Tag gräbnistag also auf einen arbeitsfreien Tag, so ge-
ii) beim Tod eines unterhaltsberechtigten Kin- bührt dem Dienstnehmer im Falle der lit i) keine be-
des, das mit dem Angestellten nicht im ge- sondere Freizeit; in den Fällen der lit e) bis h) sind
meinsamen Haushalt lebte ...................... 3 Tage dem Dienstnehmer nur noch die restlichen Tage des
[ii) gilt ab 1. Mai 2012] oben genannten Freizeitanspruches freizugeben, al-
[d) idF ab 1. Mai 2017] lerdings in Form betrieblicher Arbeitstage, die jedoch
im Zusammenhang mit dem betreffenden Todesfall
(2) In den Fällen des Abs 1 lit a) bis c) ist der oben ge- konsumiert werden müssen.
nannte Freizeitanspruch in Form betrieblicher Arbeits-
tage zu gewähren, die aber im Zusammenhang mit (5) Findet das Begräbnis außerhalb des Wohnortes
dem betreffenden Ereignis konsumiert werden müs- des Dienstnehmers statt, so gebührt bei den in Abs 1
sen. lit e), f) und i) genannten Dienstverhinderungen durch
Todesfall außerdem die notwendige Freizeit für die
(3) Im Falle des Abs 1 lit d) gebührt keine besondere Hin- und Rückfahrt zum Begräbnisort im Höchstaus-
Freizeit, wenn die Eheschließung auf einen ohnedies maß eines weiteren Tages.
dienstfreien Tag des Angestellten fällt. Hinweis: Siehe Anmerkung 2, Seite 35
(1) Wenn das Angestelltendienstverhältnis wenigstens Für den Fall der Nichteinigung gelten die Schlich-
2 Jahre ununterbrochen gedauert hat, so sind dem tungsregelungen des Urlaubsgesetzes (§ 4) sinnge-
Angestellten, der Studien an einer Mittelschule bezie- mäß.
hungsweise nach Auswirkung des Schulorganisations- Diese Zeiten gelten nicht als Unterbrechung des Ar-
gesetzes 1962 an einer höheren Schule mit bestande- beitsverhältnisses.
ner Reifeprüfung (Matura) zurückgelegt hat, für die
Empfehlung
Bemessung der Urlaubsdauer 3 Jahre anzurechnen.
„Eine Woche bezahlte Bildungsfreistellung”
Voraussetzung ist, dass diese Studien nicht neben ei-
Der Fachverband der Chemischen Industrie und die
nem Dienstverhältnis zurückgelegt wurden.
Gewerkschaft der Privatangestellten, Wirtschaftsbe-
reich Chemie/Kunststoff/Glas, empfehlen zur Prü-
(2) Von der Krankenkasse gewährte Krankenurlaube
fungsvorbereitung für den erstmaligen Antritt zu einer
oder Heimaufenthalte sind als Krankheitsfälle zu be-
Abschlussprüfung mit der die Ausbildung im Rahmen
handeln, wenn der Dienstnehmer eine Bestätigung
einer facheinschlägigen Weiterbildung an einer be-
der Krankenkasse über seine Arbeitsunfähigkeit für
rufsbildenden mittleren oder höheren Schule, Fach-
diese Zeit erbringt. Solche Zeiten dürfen nicht auf
hochschule oder Hochschule einschließlich einer da-
den gesetzlich zu gewährenden Erholungsurlaub an-
zu allfälligen Studienberechtigungsprüfung nach
gerechnet werden.
dem Studienberechtigungsgesetz (StudBerG, BGBl I
1995/292 idgF) abgeschlossen wird, dem Arbeitneh-
(3) Zur Prüfungsvorbereitung im Rahmen einer fach-
mer pro Kalenderjahr Freizeit im Gesamtausmaß einer
einschlägigen Weiterbildung an einer berufsbilden-
Woche unter Fortzahlung des Entgelts zu gewähren.
den mittleren, höheren Schule, Fachhochschule oder
einer Hochschule einschließlich einer dazu allfällig
(4) HTL-Ingenieure, die gemäß den Bestimmungen
notwendigen Ablegung der Studienberechtigungs-
des § 16 ff Ingenieurgesetz in der Fassung des
prüfung nach dem Studienberechtigungsgesetz
BGBl 512/94 sich bei gegebenen betrieblichem Inte-
(StudBerG – BGBl 1985/292 idgF) ist dem Angestellten
resse zum Dipl.-HTL-Ingenieur qualifizieren, haben
auf sein Verlangen unbezahlte Freizeit insgesamt im
Anspruch auf bezahlte Freizeit im Zusammenhang
Ausmaß bis zu 2 Wochen im Kalenderjahr zu gewäh-
mit der Vorbereitung und Ablegung der Prüfung sowie
ren.
allfällige dazu notwendige Behördenwege im Ge-
(gilt ab 1. Jänner 2000)
samtausmaß von bis zu einer Woche.
Über den Verbrauch ist das Einvernehmen mit dem Ar-
Die Inanspruchnahme ist rechtzeitig anzukündigen.
beitgeber herzustellen.
(Abs 4 gilt ab 1. November 1994)
– 13 –
§ 9 Abfertigung bei Vollendung des 65. Lebensjahres bei Männern und des
60. Lebensjahres bei Frauen
(1) Hinsichtlich der Abfertigung bei Vollendung des gen vom Arbeitgeber oder einer von ihm ganz oder
65. Lebensjahres bei Männern und des 60. Lebensjah- teilweise unterhaltenen Unterstützungseinrichtung
res bei Frauen gelten die Bestimmungen des § 23a gewährt, so ruhen diese Versorgungsleistungen wäh-
Abs 1, 2, 4 und 5 des Angestelltengesetzes mit folgen- rend des Abfertigungszeitraumes. (Das ist die Anzahl
den Ergänzungen: Anstelle der Voraussetzung einer der Abfertigungsmonate, die gemäß § 23 Abs 1 des
zehnjährigen Dauer des Dienstverhältnisses gemäß Angestelltengesetzes aufgrund der Dienstzeit als An-
§ 23a Abs 1 des Angestelltengesetzes tritt die Voraus- gestellter vorgesehen ist.) Bestehende, gemäß § 23
setzung einer fünfjährigen Dauer des Dienstverhält- des Angestelltengesetzes zulässige Vereinbarungen,
nisses. die eine Anrechnung von Versorgungsleistungen auf
Abfertigungsansprüche vorsehen oder die bei Zah-
(2) Bei Ermittlung der Voraussetzung einer fünfjähri- lung einer Versorgungsleistung den gänzlichen oder
gen Dauer des Dienstverhältnisses sind auch unmittel- teilweisen Wegfall der Abfertigung vorsehen, gelten
bar vor dem Angestelltenverhältnis liegende Arbeiter- auch für den Abfertigungsanspruch im Sinne des
Innendienstzeiten beim gleichen Dienstgeber zu be- Abs 1. Derartige Vereinbarungen können auch in Hin-
rücksichtigen. kunft abgeschlossen werden.
(3) Werden anlässlich der Auflösung des Dienstver- (4) Bestehende, für die Angestellten günstigere Ver-
hältnisses Versorgungsleistungen, wie Pensionszu- einbarungen bleiben unberührt.
schüsse, Firmenpensionen und ähnliche Zuwendun-
(1) Über die Bestimmungen des Angestelltengesetzes oder mangels einer Vereinbarung aufgrund des § 20
hinaus besteht der Anspruch auf Abfertigung auch Abs 2 des Angestelltengesetzes einzuhalten hätte.
für jene Fälle, in denen Angestellte wegen Inan-
spruchnahme der vorzeitigen Alterspension bei langer (3) Werden anlässlich der Auflösung des Dienstver-
Versicherungsdauer gemäß § 253b ASVG selbst kün- hältnisses Versorgungsleistungen, wie Pensionszu-
digen. Für diesen Fall gilt § 23a Abs 2, 4 und 5 des An- schüsse, Firmenpensionen und ähnliche Zuwendun-
gestelltengesetzes mit folgenden Ergänzungen sinn- gen vom Arbeitgeber oder einer von ihm ganz oder
gemäß. teilweise unterhaltenen Unterstützungseinrichtung
gewährt, so ruhen diese Versorgungsleistungen wäh-
(2) Der Anspruch auf Abfertigung besteht nur dann, rend des Abfertigungszeitraumes. (Das ist die Anzahl
wenn bei Beendigung des Dienstverhältnisses eine der Abfertigungsmonate, die gemäß § 23 Abs 1 des
mindestens 5-jährige ununterbrochene Dienstzeit vor- Angestelltengesetzes aufgrund der Dienstzeit als An-
liegt. Bei Ermittlung dieser 5-jährigen Dienstzeit sind gestellter vorgesehen ist.) Bestehende, gemäß § 23
auch unmittelbar vor dem Angestelltenverhältnis lie- des Angestelltengesetzes zulässige Vereinbarungen,
gende ArbeiterInnendienstzeiten beim gleichen die eine Anrechnung von Versorgungsleistungen auf
Dienstgeber zu berücksichtigen. Wird das Dienstver- Abfertigungsansprüche vorsehen oder die bei Zah-
hältnis vor Vollendung einer 10-jährigen Dienstzeit lung einer Versorgungsleistung den gänzlichen oder
beendet, besteht der Anspruch auf Abfertigung über- teilweisen Wegfall der Abfertigung vorsehen, gelten
dies nur dann, wenn das Dienstverhältnis seitens des auch für den Abfertigungsanspruch im Sinne des
Angestellten unter Einhaltung jener Kündigungsfrist Abs 1. Derartige Vereinbarungen können auch in Hin-
und jenes Kündigungstermines aufgekündigt wird, kunft abgeschlossen werden.
den der Dienstgeber aufgrund des Dienstvertrages
Für ab dem 1. 5. 2005 begonnene Krankenstände und gilt: Innerhalb des Arbeitsverhältnisses in Anspruch
Urlaubsjahre sowie ausgesprochene Kündigungen genommene Karenzen (Karenzurlaube) im Sinne des
*) Siehe auch § 15 Abs 8 (Anrechnung als Verwendungsgruppenjahre, Seite 21) sowie § 19c Abs 4 (Anrechnung für Dienstjubiläen, Seite 29)
– 14 –
MSchG, EKUG und VKG sind für die Bemessung der Elternkarenzen, die nach dem 1. Mai 2017 enden, wer-
Kündigungsfrist, der Dauer des Krankenentgeltan- den zur Gänze angerechnet.
spruches und der Urlaubsdauer bis zum Höchstaus- (Absatz gilt ab 1. Mai 2017)
maß von insgesamt 22 Monaten anzurechnen. *) (Die folgenden Bestimmungen gelten ab 1. Mai 2004)
(1. Absatz idF ab 1. Mai 2005)
Für die Bemessung der Höhe der Abfertigung und die Sofern eine Elternkarenz bis längstens zum zweiten
Voraussetzung der fünfjährigen Dienstzeit gem § 23a Geburtstag des Kindes beansprucht wurde, hat der
Abs 3 AngG werden Karenzen (Karenzurlaube) im Sinn Arbeitgeber im sechsten oder fünften Monat vor dem
des vorigen Absatzes bis zum Höchstausmaß von ins- Ende der Karenz den in Karenz befindlichen Elternteil
gesamt zehn Monaten angerechnet. an die zuletzt bekannt gegebene Adresse schriftlich
Voraussetzung ist eine mindestens dreijährige Dauer zu informieren, zu welchem Zeitpunkt die Karenz en-
des Dienstverhältnisses, wobei Karenzen (Karenzur- det. Wird diese Verständigung unterlassen und erfolg-
laube) im obigen Sinn einzurechnen sind. te kein Austritt gem § 23a Abs 3 bzw 4 AngG, kann der/
*) Die Fassung des 1. Absatzes lautete bis 1. Mai 2005: die ArbeitnehmerIn bis zu vier Wochen nach einer
„Karenzen (Karenzurlaube) innerhalb des Dienstver- nachgeholten Verständigung im obigen Sinn die Ar-
hältnisses im Sinne des MSchG, EKUG oder VKG werden beit antreten (spätestens mit Ablauf des Anspruchs
für die Bemessung der Kündigungsfrist, die Dauer des auf Kinderbetreuungsgeld) oder binnen zwei Wochen
Krankenentgeltanspruches und die Urlaubsdauer bis
zum Höchstausmaß von insgesamt zehn Monaten, so- nach dieser Verständigung den Austritt erklären; in
weit Karenzen (Karenzurlaube) für das zweite bzw fol- diesem Fall besteht Anspruch auf Abfertigung gem
gende Lebensjahre des Kindes in Anspruch genommen § 23a Abs 3 und 4 AngG, sofern nicht das BMVG An-
werden bis zu insgesamt höchstens 22 Monaten ange- wendung findet.
rechnet.” Die Unterlassung der Dienstleistung zwischen dem En-
Der 4. Absatz galt bis 1. Mai 2005; er lautete:
„Diese Regelung gilt für Karenzurlaube ab dem de der gesetzlichen Karenz und dem Wiederantritt im
1. 11. 2000. Soweit Karenzurlaube nach der bis 31. 10. Sinne der obigen Bestimmung gilt als nicht pflichtwid-
2000 geltenden Fassung des § 9b bis zum jeweils ge- rig. Es besteht kein Kündigungsschutz über den ge-
nannten Höchstausmaß angerechnet wurden, erfolgt setzlichen Anspruch hinaus.
keine weitere Anrechnung innerhalb des Dienstverhält- Diese Regelung gilt für Karenzen, die nach dem 31. 12.
nisses.”
2004 enden.
(1) Die im Unternehmen unmittelbar vor der Übernah- (2) Die im Unternehmen unmittelbar vor der Übernah-
me ins Angestelltendienstverhältnis zurückgelegten me ins Angestelltendienstverhältnis zurückgelegten
Dienstzeiten als ArbeiterInnen (nicht als Lehrling) sind Dienstzeiten als ArbeiterInnen (nicht als Lehrling) sind
für die Bemessung des Krankengeldanspruchs gemäß für die Bemessung der Kündigungsfrist anzurechnen.
§ 8 Abs 1 und 2 AngG bis zu einem Höchstausmaß von Die Anrechnung gilt für Kündigungen, die ab 1. 12.
10 Jahren anzurechnen. 1998 ausgesprochen werden.
Vereinbaren Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen für den Übertritt in das Abfertigungsrecht des BMVG)
Übertritt aus dem Abfertigungsrecht des Angestellten- bestimmt ist.
gesetzes / Arbeiter-Abfertigungsgesetzes in jenes des Die Bestimmungen dieses Kollektivvertrages, die die
BMVG (Betriebliches Mitarbeitervorsorgegesetz), ist Abfertigung betreffen und am 1. 7. 2002 bestanden
der Arbeitnehmer berechtigt, binnen einem Monat haben, gelten für die ArbeitnehmerInnen, die dem
ab Unterzeichnung der Übertrittsvereinbarung ohne BMVG unterliegen, nur, soweit sie für diese Arbeitneh-
Angabe von Gründen von dieser zurückzutreten. Dies merInnen durch das BMVG nicht außer Kraft gesetzt
gilt nicht, sofern die Übertrittsvereinbarung inhaltlich wurden. Dies gilt sinngemäß auch für die seither ab-
durch eine Betriebsvereinbarung gemäß § 97 Abs 1 geschlossenen Regelungen.
Z 26 ArbVG (Festlegung von Rahmenbedingungen (2. Absatz gilt ab 1. Mai 2005)
– 15 –
§ 10 Gehaltszahlung im Todesfall
(1) Wird das Dienstverhältnis durch den Tod des Ange- jährige, die zum Zeitpunkt des Todes des Angestellten
stellten gelöst und hat das Angestelltenverhältnis län- das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, so er-
ger als ein Jahr gedauert, so ist das Gehalt für den höht sich der Anspruch gemäß § 23 Abs 6 des Ange-
Sterbemonat und den folgenden Monat weiterzuzah- stelltengesetzes auf die volle Abfertigung. Dies gilt
len. Hat das Dienstverhältnis im Zeitpunkt des Todes auch, wenn derartige gesetzliche Erben das 18. Le-
länger als 5 Jahre gedauert, so ist das Gehalt für bensjahr vollendet haben, jedoch in einem Ausbil-
den Sterbemonat und die beiden folgenden Monate dungsverhältnis stehen und gemäß § 2 lit b) Familien-
weiterzuzahlen. lastenausgleichsgesetz Anspruch auf Familienbeihilfe
Hatte der Angestellte im Zeitpunkt des Todes keinen besteht. Der letzte Satz ist auch anzuwenden, wenn
oder nur einen verringerten Entgeltanspruch, so ist das Ausbildungsverhältnis wegen einer Ferialpraxis
hinsichtlich des Sterbemonates das Gehalt in voller unterbrochen wird und in diesem Zeitraum keine Fa-
Höhe nur für den ab dem Todesfall laufenden restli- milienbeihilfe gewährt wird. Die Abfertigung gebührt
chen Monatsteil zu leisten. in diesen Fällen den gesetzlichen Erben, zu deren Er-
haltung der Erblasser im Zeitpunkt des Todes ver-
(2) Für die Dauer einer Gehaltsfortzahlung im Sinne pflichtet war, und der Witwe oder dem Witwer gemein-
des Abs 1 sind auch die aliquoten Teile des gebühren- sam und wird unter diesen nach Köpfen zu gleichen
den 13. und 14. Monatsgehaltes zu leisten. Teilen aufgeteilt. Keinesfalls gebührt im Todesfall ins-
gesamt mehr als die volle Abfertigung.
(3) Anspruchsberechtigt sind die gesetzlichen Erben,
zu deren Erhaltung der Erblasser gesetzlich verpflich- (6) Ist ein Ehegatte, jedoch kein minderjähriger Ange-
tet war. höriger im Sinne des Abs 5 zum Zeitpunkt des Todes
des Angestellten vorhanden, erhöht sich der Anspruch
(4) Besteht neben dem Anspruch auf Weiterzahlung auf die halbe Abfertigung gemäß § 23 Abs 6 des An-
des Gehaltes nach Abs 1 bis 3 auch ein gesetzlicher gestelltengesetzes auf die volle Abfertigung.
Anspruch auf eine Auszahlung im Sterbefall bzw ein Dieser Anspruch besteht, gleichgültig, ob der überle-
Anspruch nach Abs 5 oder 6, so kann nur einer der bende Ehegatte zum Zeitpunkt des Todes des Ange-
beiden Ansprüche geltend gemacht werden. stellten unterhaltsberechtigt war oder nicht. Voraus-
Hinweis: Siehe Anmerkung 3, Seite 35 setzung ist jedoch, dass die Ehe zum Zeitpunkt des Ab-
lebens des Angestellten 3 Jahre gedauert hat.
(5) Sind unter den gesetzlichen Erben, zu deren Erhal-
tung der Erblasser gesetzlich verpflichtet war, Minder-
Für die Berücksichtigung von Zeiten als ArbeiterIn aufgrund §§ 9, 9a und 9b Abs 2 dieses Kollektivvertra-
oder Lehrling beim selben Dienstgeber gelten die Be- ges zusteht oder die Anwendung des § 10a in der ge-
stimmungen des Arbeiterabfertigungsgesetzes vom nannten Fassung in Verbindung mit dem jeweils gel-
23. 2. 1979, BGBl Nr 107/79, sowie die darin enthaltene tenden Kollektivvertrag für die ArbeiterInnen zu einem
Abänderung des Angestelltengesetzes. Der § 10a in günstigeren Ergebnis führt.
der bis zum 31. 10. 1984 geltenden Fassung gilt für Hinweis: Siehe Anmerkung 4, Seite 35
jene Fälle weiter, in denen ein Abfertigungsanspruch
– 16 –
bzw Provisionsakontierungen auf die Weihnachtsre- neration aus dem aliquoten Teil des letzten monatli-
muneration bzw die Differenz zwischen Monatsgehalt chen Lehrlingseinkommens und aus dem aliquoten
(Fixum) und Weihnachtsremuneration anrechenbar. Teil des Novembergehaltes zusammen.
Für den Jahresbezugsvergleich gemäß § 16 gilt eine
so anrechenbare Provision weiterhin als anrechen- (4) Den während des Kalenderjahres eintretenden
bar.*) oder austretenden Angestellten (Lehrlingen) gebührt
der aliquote Teil.
(3) Lehrlingen gebührt zum gleichen Termin als Weih-
nachtsremuneration ein Betrag in Höhe des im No- *) Bei allen Provisionsbeziehern ist jedoch der Jahresbezugsvergleich
vember ausbezahlten Lehrlingseinkommens. Bei An- im Sinne des § 16 letzter Satz zu beachten. Dieser Jahresbezugsver-
gleich lässt den Anspruch der Provisionsbezieher, die außer der Pro-
gestellten, die während des Kalenderjahres ihre Lehr- vision ein Monatsgehalt (Fixum) beziehen, auf eine Weihnachtsremu-
zeit vollendet haben, setzt sich die Weihnachtsremu- neration in der Höhe eines Monatsgehaltes (Fixums) unberührt.
§ 12 14. Monatsgehalt
Hinweis: Siehe Protokoll, Seite 32 ration, auszubezahlen. Bei Berechnung dieses Restbe-
trages ist einerseits von der im Monat der Auszahlung
(1) Neben dem 13. Monatsgehalt (Weihnachtsremune- des 14. Monatsgehaltes (Lehrlingseinkommens) ge-
ration) gemäß § 11 gebührt allen Angestellten einmal bührenden Lehrlingseinkommen, andererseits von
in einem Kalenderjahr ein 14. Monatsgehalt. Lehrlinge dem im Monat der Auszahlung dieses Restbetrages
erhalten als 14. Zahlung einen Betrag in der Höhe des gebührenden Monatsgehalt auszugehen.
monatlichen Lehrlingseinkommens. Bei Angestellten,
die während des Kalenderjahres ihre Lehrzeit vollen- (4) Das 14. Monatsgehalt ist bei Antritt eines gesetzli-
den, setzt sich das 14. Monatsgehalt aus dem aliquo- chen Urlaubes auszuzahlen. Werden im Kalenderjahr
ten Teil des monatlichen Lehrlingseinkommens und mehrere Urlaubsteile konsumiert, so gebührt das
aus dem aliquoten Teil des Angestelltengehaltes zu- 14. Monatsgehalt bei Antritt des längeren Urlaubstei-
sammen. les; bei gleichen Urlaubsteilen ist es mit Antritt des ers-
ten Urlaubsteiles fällig. Regelungen, nach denen die
(2) Provisionsbezieher, die außer der Provision ein Mo- Auszahlung des 14. Monatsgehaltes ohne Rücksicht
natsgehalt (Fixum) beziehen, erhalten als 14. Zahlung auf den Zeitpunkt der Urlaubskonsumierung einheit-
einen Betrag in der Höhe ihres Monatsgehaltes (Fi- lich für alle Angestellten an einem bestimmten Stich-
xums). In jenen Fällen, in denen kein oder ein geringe- tag erfolgte, bleiben unberührt; desgleichen kann ei-
res Monatsgehalt (Fixum) als das jeweilige Mindest- ne solche Auszahlungsweise auch künftighin durch
grundgehalt vereinbart ist, gebührt als 14. Zahlung Betriebsvereinbarungen festgelegt werden.
ein Betrag in der Höhe des jeweiligen Mindestgrund- Spätestens ist das 14. Monatsgehalt jedoch am
gehaltes. In diesem Fall sind im Kalenderjahr fällige 30. September eines jeden Jahres fällig.
Provisionen bzw Provisionsakontierungen auf die
14. Zahlung bzw die Differenz zwischen Monatsgehalt (5) Den während des Kalenderjahres eintretenden
(Fixum) und 14. Zahlung anrechenbar. Für den Jah- oder austretenden Angestellten (Lehrlingen) gebührt
resbezugsvergleich gilt eine so anrechenbare Provi- der aliquote Teil entsprechend der im Kalenderjahr
sion weiterhin als anrechenbar.*) zurückgelegten Dienstzeit. Angestellten (Lehrlingen),
die während des Kalenderjahres eintreten und bis
(3) Der Berechnung des 14. Monatsgehaltes ist jeweils zum 31. Dezember noch nicht urlaubsberechtigt sind,
das im Monat der Auszahlung gebührende Monatsge- ist der aliquote Teil des 14. Monatsgehaltes für dieses
halt (Lehrlingseinkommen, Fixum) zugrunde zu legen. Kalenderjahr gemeinsam mit der gebührenden Weih-
Überstundenentlohnungen sind hiebei nicht einzube- nachtsremuneration auszuzahlen. Angestellten (Lehr-
ziehen. Bei Lehrlingen, die voraussichtlich während ei- lingen), die das 14. Monatsgehalt bereits erhalten ha-
nes Kalenderjahres ihre Lehrzeit beenden und denen ben, aber noch vor Ablauf des Kalenderjahres aus-
noch während ihrer Lehrzeit das 14. Monatsgehalt scheiden, ist der verhältnismäßig zu viel bezahlte An-
auszuzahlen ist, ist zunächst das 14. Monatsgehalt un- teil, der auf den restlichen Teil des Kalenderjahres ent-
ter Zugrundelegung des Lehrlingseinkommens im Mo- fällt, bei der Endabrechnung in Abzug zu bringen.
nat der Auszahlung zu berechnen. Vollendet der Lehr-
ling während des Kalenderjahres seine Lehrzeit und (6) Soweit Betriebe bereits ein 14. Monatsgehalt oder
setzt er dann seine Dienstleistung bei der Firma als An- unter welchem Titel immer sonstige über das 13. Mo-
gestellter fort, so ist der Restbetrag (gemäß Abs 1) bei natsgehalt hinausgehende Sonderzuwendungen leis-
Antritt eines weiteren Urlaubes als Angestellter, spä- ten, können diese auf das nach obigen Bestimmungen
testens aber gemeinsam mit der Weihnachtsremune-
– 17 –
zu gewährende 14. Monatsgehalt angerechnet wer- anrechenbare Sonderzuwendungen im Sinne des
den. Abs 6.
(1) Vergütungen für Arbeitsstunden, die über die ver- „alt” nach folgenden Grundsätzen zu berücksichti-
einbarte Arbeitszeit hinausgehen, sind mit dem gen:
Durchschnitt der letzten 12 Kalendermonate vor dem (Abs 3 1. Satz idF ab 1. Mai 2005)
Auszahlungsmonat in das 13. und 14. Monatsgehalt Es ist die Zahl der Abfertigungsmonate aufgrund der
einzubeziehen. Hat das Dienstverhältnis noch nicht Gesamtdienstzeit als Angestellte(r) zu ermitteln. Da-
12 Monate gedauert, ist der Durchschnitt des Zeitrau- nach ist das aliquote Verhältnis von Teilzeit- und Voll-
mes seit Beginn des Dienstverhältnisses zugrunde zu beschäftigungszeit innerhalb des gesamten Arbeits-
legen. verhältnisses festzustellen. Die Anzahl der Monatsent-
Durch Betriebsvereinbarung oder, wo kein Betriebsrat gelte ist gemäß dem so ermittelten Verhältnis aufzu-
errichtet ist, durch Einzelvereinbarung, kann verein- teilen. Entsprechend dieser Aufteilung sind dann unter
bart werden, dass anstelle obiger Regelung ein Tei- Zugrundelegung der monatlichen Berechnungs-
lungsfaktor für die Berechnung der Grundvergütung grundlagen nach Voll- und Teilzeitbeschäftigung die
der über die vereinbarte Arbeitszeit hinausgehenden Abfertigungsanteile zu ermitteln und die Gesamtab-
Arbeitsstunden tritt. Dieser Teilungsfaktor ist unter fertigung festzustellen. Zur Ermittlung der Berech-
sinngemäßer Anwendung der Berechnungsart des nungsgrundlage für Vollbeschäftigung ist das letzte
§ 5 Abs 2 erster und zweiter Satz (für Vollzeitbeschäf- Monatsentgelt aufgrund der Teilzeitbeschäftigung
tigte) zu berechnen. Solche Regelungen sind schrift- entsprechend aufzuwerten (im Verhältnis tatsächli-
lich festzuhalten. cher Stundenzahl pro Woche zur Normalarbeitszeit
bei Beendigung des Dienstverhältnisses). Das so auf-
(2) Für Angestellte im Sinne dieses Rahmenkollektiv- gewertete Monatsentgelt verringert sich jedoch um
vertrages, die während des Kalenderjahres von einer jene Erhöhung des Monatsgehaltes, die im Zusam-
Vollbeschäftigung in eine Teilzeitbeschäftigung oder menhang mit der Umstellung auf Teilzeit erfolgte
umgekehrt übertreten, setzt sich das 13. und 14. Mo- und in dieser begründet war.
natsgehalt jeweils aus dem der Dienstzeit im Kalen- (Berechnungsbeispiel siehe Anmerkung 5, Seite 36)
derjahr entsprechenden Teil des 13. und 14. Monats- Durch Betriebsvereinbarung oder, wo kein Betriebsrat
gehaltes vor dem Übertritt und dem entsprechenden errichtet ist, durch Einzelvereinbarung, können
Teil nach dem Übertritt (Auszahlungsmonat) zusam- gleichwertige andere Regelungen über die Berück-
men. sichtigung von Vollzeitbeschäftigung abgeschlossen
Wurde das 14. Gehalt bereits vor dem Übertritt ausge- werden.
zahlt, ist eine Nachrechnung zum Zeitpunkt der Aus- Sollte eine gesetzliche Regelung betreffend Abferti-
zahlung der Weihnachtsremuneration vorzunehmen, gung bei Übertritt von Vollzeit- in Teilzeitbeschäfti-
wobei die Differenz nachgezahlt wird bzw der zu viel gung erfolgen, werden Gespräche über eine entspre-
erhaltene Betrag mit der Weihnachtsremuneration chende Abänderung dieses Kollektivvertrages aufge-
gegenverrechnet wird oder zurückzuzahlen ist. nommen.
Absatz 3 gilt nicht für jene Fälle, in denen bei Übertritt
(3) Wird das Dienstverhältnis während einer Elternteil-
in Teilzeitbeschäftigung eine Abfertigung erfolgt.
zeit im Sinne des Mutterschutzgesetzes bzw Väter-Ka-
renzgesetzes beendet oder innerhalb von 5 Jahren vor Absatz 3 gilt sinngemäß für jene Fälle, in denen eine
Beendigung des Angestelltendienstverhältnisses an- Verringerung einer Teilzeitbeschäftigung vereinbart
stelle einer Vollzeitbeschäftigung eine Teilzeitbe- wird (gilt für Beendigungen von Dienstverhältnissen
schäftigung vereinbart, ist das Entgelt aus der Voll- nach dem 31. 10. 1997).
zeitbeschäftigung bei Berechnung der Abfertigung
Absatz 3 gilt für Beendigungen von Dienstverhältnis-
sen nach dem 31. Oktober 1989.
– 18 –
Die Ausdehnung auf 5 Jahre im Absatz 3 gilt für Been- (4) Geringere Normalarbeitszeiten als die kollektivver-
digungen von Dienstverhältnissen nach dem 31. Okto- tragliche Normalarbeitszeit gelten dann nicht als Teil-
ber 1990. zeit, wenn sie für den ganzen Betrieb oder Betriebstei-
le gelten und nicht erheblich von der betrieblichen
Normalarbeitszeit abweichen.
Vergütungen im Sinne des § 6 des Rahmenkollektiv- rechnungsgrundlagen des 13. und 14. Monatsgehaltes
vertrages (zum Beispiel Nacht- und Nachtschichtzu- einzubeziehen.
schläge), sonstige aufgrund von Zusatzkollektivverträ- Soweit in den Fachkollektivverträgen nichts anderes
gen für die Angestellten gewährten Zuschläge für geregelt ist, sind derartige Entgeltsteile mit dem
Mehrschichtarbeit sowie Schmutz-, Erschwernis- und Durchschnitt der letzten 3 Kalendermonate zu berück-
Gefahrenzulagen, die den Angestellten aufgrund ei- sichtigen. Durch Betriebsvereinbarungen können
nes Kollektivvertrages oder einer aufgrund einer kol- auch andere Berechnungszeiträume vereinbart wer-
lektivvertraglichen Ermächtigung abgeschlossenen den.
Betriebsvereinbarung gewährt werden, sind in die Be-
§ 12c Urlaubsentgelt
(1) Sind regelmäßige Überstunden gemäß § 2 Abs 2, nen Monate ist der Rückrechnungszeitraum zu verlän-
2. Satz des Generalkollektivvertrages über den Begriff gern.
des Urlaubsentgeltes bei Bemessung des Urlaubsent-
geltes mit zu berücksichtigen, so gelten Überstunden (2) Bestehen vor In-Kraft-Treten dieses Kollektivvertra-
dann als regelmäßig, wenn sie in mindestens 7 der ges (1. November 1991) in den Betrieben andere Rück-
letzten 12 Kalendermonate vor Urlaubsantritt geleistet betrachtungszeiträume für die Regelmäßigkeit und
worden sind. Für die Ermittlung des Durchschnittes die Durchschnittsberechnung als 7 bzw 12 Kalender-
sind die letzten 12 Kalendermonate heranzuziehen. monate, dann bleiben diese Regelungen weiterhin
Kalendermonate, in denen überwiegend Krankheit, aufrecht. Derartige Regelungen können auch in Zu-
Urlaub oder sonstige bezahlte Dienstverhinderungen kunft im Einvernehmen mit dem Betriebsrat eingeführt
vorliegen, sind sowohl für die Ermittlung der Regelmä- werden. Bestehende und im Sinne dieses Absatzes
ßigkeit als auch für die Berechnung des Überstunden- künftig abgeschlossene Betriebsvereinbarungen über
durchschnittes auszuscheiden. Um die ausgeschiede- die Berechnung des Urlaubsentgeltes gelten als Be-
triebsvereinbarung im Sinne des ArbVG.
§ 13 Behaltepflicht
(1) Kaufmännische Lehrlinge und technische Zeich- Kündigungsfrist zum Ende der in Abs 1 bestimmten Be-
nerlehrlinge müssen nach ordnungsgemäßer Beendi- haltezeit zu kündigen.
gung der Lehrzeit noch sechs Monate als Angestellte
beschäftigt werden; wenn diese Behaltezeit nicht mit (3) Durch einvernehmliche Erklärung der zuständigen
dem Letzten eines Kalendermonates endigt, ist sie Landeskammer der gewerblichen Wirtschaft und der
auf diesen zu erstrecken. Landesexekutive der Gewerkschaft der Privatange-
stellten kann die Behaltepflicht bei Vorliegen der Vo-
(2) Will der Dienstgeber das Dienstverhältnis mit dem raussetzungen gemäß § 18 Abs 2 und 3 des Berufsaus-
Angestellten nicht über die Behaltezeit hinaus fortset- bildungsgesetzes verkürzt werden.
zen, so hat er es mit vorhergehender sechswöchiger
Gibt der/die Angestellte im Laufe eines befristeten rüber, dass eine Verlängerung des befristeten Dienst-
Dienstverhältnisses keine Äußerung ab, das Dienstver- verhältnisses nicht beabsichtigt ist, ist die Absicht, ein
hältnis nicht über die Befristung hinaus fortsetzen zu mit Ablaufdatum befristetes Dienstverhältnis von mehr
wollen, bzw besteht nicht von vornherein Klarheit da- als 2-monatiger Dauer (einschließlich eines allfälligen
– 19 –
Probemonates) nicht über den Ablaufzeitpunkt hinaus das mit Fristablauf beendete Dienstverhältnis hinaus
fortzusetzen, dem (der) Angestellten spätestens 2 Wo- als Ersatz für nicht konsumierte Freizeit für Postensu-
chen vor Fristablauf mitzuteilen. che zu bezahlen.
Erfolgt die Mitteilung nicht oder verspätet, ist das auf § 13a gilt für Dienstverhältnisse, die nach dem 31. 10.
den Zeitraum von 3 Tagen entfallende Gehalt über 1995 beginnen.
§ 14 Diensterfindungen
Der Dienstgeber hat Anspruch auf Anbietung einer pflichtet. Er hat im Falle der Inanspruchnahme die
von einem Angestellten während des Bestandes des im Gesetz vorgesehene Entschädigung an den Erfin-
Dienstverhältnisses gemachten Diensterfindung im der zu entrichten und alle auflaufenden Patentgebüh-
Sinne des § 7 Abs 3 des österreichischen Patentgeset- ren zu bezahlen. Auf Verlangen des Dienstnehmers
zes. muss der Erfinder bei der Eintragung in das Patentre-
Er muss dazu innerhalb einer Frist von drei Monaten gister genannt werden, auch dann, wenn der Dienst-
vom Tag der Anbietung an Stellung nehmen und er- geber als Anmelder erscheint. Im Übrigen gelten die
klären, ob er sie für sich in Anspruch nehmen will; bis Bestimmungen des österreichischen Patentgesetzes
zur Anmeldung der Patentrechte ist der Dienstgeber und die gemäß diesem Gesetz getroffenen Einzelver-
zur absoluten Geheimhaltung der Erfindung ver- einbarungen.
§ 14a Verbesserungsvorschläge
§ 14b Ausbildungskosten
Über Vereinbarungen betreffend die Rückerstattung von Ausbildungskosten ist der Betriebsrat über dessen Auf-
forderung zu informieren.
(1) Die Angestellten werden nach Art ihrer vorwiegend Ausbildungszeiten oder im Rahmen einer Verwendung
ausgeübten Tätigkeit in die in § 19 vorgesehenen Ver- im Sinne des Angestelltengesetzes verkürzt.
wendungsgruppen eingereiht. (gilt ab 1. Mai 1997)
(2) Die Einreihung in die Verwendungsgruppen wird (3) Innerhalb einer Verwendungsgruppe ist das dem
von der Firmenleitung unter Mitwirkung des Betriebs- Angestellten gebührende monatliche Mindestgrund-
rates vorgenommen. Die Einreihung in die Verwen- gehalt durch die Zahl der anrechenbaren Verwen-
dungsgruppe, die Anzahl der angerechneten Verwen- dungsgruppenjahre bestimmt.
dungsgruppenjahre und die Höhe des Gehaltes sowie In der Verwendungsgruppe I sind 3 Gehaltsstufen
alle weiterhin eintretenden Veränderungen sind dem (2 Biennien) vorgesehen. Nach Vollendung des 6. Ver-
Angestellten mittels Dienstzettels bekannt zu geben. wendungsgruppenjahres wird der Angestellte unter
Hinweis: Siehe Anmerkung 7, Seite 36 Anwendung der Umstufungsregel des § 15 Abs 11 in
die VG II umgestuft. Erfolgt diese Umstufung nach
(2a) Praxiszeit: Vollendung des 4. Verwendungsgruppenjahres in
Bei Angestellten, die noch keine Angestelltentätigkeit der VG I, bleibt der bisherige Vorrückungsstichtag
verrichtet haben, kann in Verwendungsgruppe II wäh- durch die Umstufung in die VG II unberührt.
rend der ersten 6 Monate, in Verwendungsgruppe III In den Verwendungsgruppen II bis Va und M I bis M III,
und IV während der ersten 9 Monate durch Vereinba- M IV sind 6 Gehaltsstufen (5 Biennien) vorgesehen, in
rung das Mindestgrundgehalt im 1. und 2. Verwen- Verwendungsgruppe VI 5 Gehaltsstufen (4 Biennien).
dungsgruppenjahr um bis zu 5 % unterschritten wer-
Ab 1. Mai 1997 wird eine Verwendungsgruppe IVa und
den. Diese Praxiszeit wird durch im Betrieb verbrachte
Va eingeführt.
– 20 –
(4) Als Verwendungsgruppenjahre gelten jene Zeiten, fenden Angestelltenverhältnis in Anspruch genommen
die ein Dienstnehmer in einer bestimmten Verwen- werden:
dungsgruppe beziehungsweise vor Wirksamkeitsbe- – Elternkarenzen, die am 1. 5. 2016 oder später begin-
ginn dieses Kollektivvertrages mit der einer bestimm- nen, werden im Ausmaß von insgesamt bis zu 22 Mo-
ten Verwendungsgruppe entsprechenden Tätigkeit naten je Kind als Verwendungsgruppenjahre ange-
als Angestellter im Sinne des Angestelltengesetzes ver- rechnet.
bracht hat. Nachgewiesene Zeiten in einer höheren
– Elternkarenzen, die vom 1. 5. 2012 bis zum 30. 4.
Verwendungsgruppe sind auch in niedrigeren Ver-
2016 begonnen haben, werden im Ausmaß von ins-
wendungsgruppen anzurechnen.
gesamt bis zu 16 Monaten je Kind als Verwendungs-
gruppenjahre angerechnet.
(5) Die im Unternehmen vor der Übernahme ins Meis-
– Elternkarenzen, die vor dem 1. 5. 2012 begonnen
terverhältnis zurückgelegten Vordienstzeiten als Vor-
haben, werden im bis zu diesem Zeitpunkt gelten-
arbeiterIn sind zur Hälfte, jedoch nur bis zu einem
den Höchstausmaß angerechnet.
Höchstausmaß von 5 Jahren als Verwendungsgrup-
penjahre für diejenige Verwendungsgruppe anzu- Diese Höchstgrenzen gelten auch für Elternkarenzen
rechnen, in die der Meister zuerst eingestuft wird. nach Mehrlingsgeburten.
Diese Anrechnung kommt in gleicher Höhe zur An- (Abs 8 idF ab 1. Mai 2016)
wendung, wenn ein(e) Angestellte(r) ab dem 1. Jänner
1971 von der Verwendungsgruppe M I in die Verwen- (9) Für die Anrechnung von Verwendungsgruppenjah-
dungsgruppe M II umgestuft wurde beziehungsweise ren ist es ohne Belang, ob diese bei einem oder bei
wird. Für die Anrechnung der VorarbeiterInnenjahre verschiedenen Dienstgebern verbracht wurden. Ver-
ist Abs 9 nicht anzuwenden. Dieser Absatz gilt mit Aus- wendungsgruppenjahre, die ein Angestellter aus frü-
nahme des zweiten Satzes auch für jene Meister, die heren Dienstverhältnissen bei einem anderen Dienst-
bereits vor dem 1. Jänner 1971 ins Angestelltenver- geber nachweist, werden jedoch bei der Einreihung
hältnis übernommen wurden. in eine bestimmte Verwendungsgruppe nur im
Höchstausmaß von 6 Verwendungsgruppenjahren
(6) Es wird empfohlen, Dienstzeiten als Beamter oder angerechnet. Voraussetzung für die Anrechnung ist
Angestellter im öffentlichen Dienst auch als Verwen- jedoch, dass der Angestellte diese Zeiten der Firmen-
dungsgruppenjahre anzurechnen, sofern die frühere leitung schon beim Eintritt bekannt gibt und tunlichst
Tätigkeit den Merkmalen des Angestelltengesetzes sofort, spätestens aber innerhalb von zwei Monaten,
entsprach und diese frühere Tätigkeit überdies ihrer durch entsprechende Zeugnisse oder sonstige Ar-
Natur nach geeignet war, dem Angestellten für seine beitspapiere nachweist.
jetzige Verwendung brauchbare Fähigkeiten und (gilt ab 1. Mai 1997; bis 30. 4. 1997 10 Verwendungsgruppen-
Kenntnisse zu vermitteln. jahre)
(6a) Bei Dienstgebern im Ausland verbrachte Vor- (10) Wenn ein Angestellter infolge Ansteigens der An-
dienstzeiten sind bei geeignetem – erforderlichenfalls zahl seiner Verwendungsgruppenjahre in eine höhere
übersetztem – Nachweis unter denselben Vorausset- Mindestgehaltsstufe seiner Verwendungsgruppe vor-
zungen wie die im Inland zurückgelegten Vordienst- zurücken hat, tritt die Gehaltserhöhung am Ersten
zeiten im Sinne der Absätze (4) und (9) als Verwen- des Monats ein, in dem er die erhöhte Anzahl der Ver-
dungsgruppenjahre anzurechnen (gilt für alle ab wendungsgruppenjahre erreicht.
1. 11. 1999 vorzunehmenden Einstufungen).
(11) Bei Umreihung in eine höhere Verwendungsgrup-
(7) Zeiten des Präsenzdienstes im Sinne des österrei- pe sind dem Angestellten jene Verwendungsgruppen-
chischen Wehrgesetzes, BGBl Nr 305/1990, sowie des jahre anzurechnen, die er allenfalls aus früheren
Zivildienstes im Sinne des österreichischen Zivildienst- Dienstzeiten für diese neue Verwendungsgruppe
gesetzes, BGBl Nr 679/1986, während deren das An- nachgewiesen hat. Bei Angestellten, deren tatsächli-
gestelltendienstverhältnis bestanden hat, sind ab ches Gehalt dem bisher erreichten Mindestgrundge-
1. 1. 1992 nach Maßgabe des § 8 Arbeitsplatzsiche- halt entspricht, erfolgt die Einstufung in das nächsthö-
rungsgesetzes, BGBl Nr 683/1991, als Verwendungs- here Mindestgrundgehalt der neuen Verwendungs-
gruppenjahre anzurechnen. Bis zu diesem Zeitpunkt gruppe unter Anrechnung der diesem Mindestgrund-
geleistete Präsenzdienstzeiten werden voll angerech- gehalt entsprechenden Verwendungsgruppenjahre.
net. Bei Angestellten, bei denen das tatsächliche Gehalt
darüber liegt, ist § 3 des Zusatzkollektivvertrages über
(8) Elternkarenzen (Karenzurlaube) im Sinne der ge- die Zeitvorrückung in der Verwendungsgruppe anzu-
setzlichen Bestimmungen sind nach Maßgabe der fol- wenden.
genden Bestimmungen anzurechnen, wenn sie im lau- Überdies darf in der neuen Verwendungsgruppe das
jeweilige Mindestgrundgehalt des Angestellten jenes
– 21 –
Mindestgrundgehalt nicht unterschreiten, das er beim (12) Wenn ein Angestellter in einer Verwendungsgrup-
Verbleiben in der bisherigen Verwendungsgruppe pe die Höchstzahl der dort vorgesehenen Verwen-
durch Zeitvorrückung beziehungsweise durch Neu- dungsgruppenjahre erreicht hat, soll im Fall von Leis-
festsetzung der Mindestgrundgehälter erreichen wür- tungssteigerung nach weiterer Tätigkeit in der glei-
de. chen Verwendungsgruppe eine angemessene Ge-
(gilt ab 1. Mai 1997) haltserhöhung vorgenommen werden.
Bei teilzeitbeschäftigten DienstnehmerInnen, soweit geltenden Teiler für die Normalarbeitsstunde zu teilen
sie diesem Rahmenkollektivvertrag unterliegen, ist und dann der so ermittelte Wert mit jener Zahl zu mul-
das bei voller kollektivvertraglicher Normalarbeitszeit tiplizieren, die sich aus der vereinbarten Stundenzahl
zustehende kollektivvertragliche Mindestgrundgehalt (Monatsstunden, Wochenstunden mal 4,33) ergibt.
durch den für den jeweiligen Fachverbandsbereich
(1) Sozialzulagen (Familien-, Hausstand-, Frauen- und dies nicht der Fall, so ist der Differenzbetrag am Jah-
Kinderzulagen), Provisionen sowie jene Remuneratio- resende nachzuzahlen.
nen, durch die die dem Angestellten zustehenden An-
sprüche gemäß § 11 (Weihnachtsremuneration) und (2) Nicht anrechenbar sind Remunerationen, durch
§ 12 (14. Monatsgehalt) überschritten werden, sind die die oben genannten Ansprüche gemäß § 11
auf das Mindestgrundgehalt anrechenbar. In solchen (Weihnachtsremuneration) und § 12 (14. Monatsge-
Fällen ist am Ende des Kalenderjahres zu prüfen, ob halt) überschritten werden, insofern sie das Ausmaß
der Jahresbezug des Angestellten der Summe der in eines Monatsgehaltes nicht überschreiten. In solchen
den 12 Monaten des Kalenderjahres jeweils gebüh- Fällen ist nur der das Ausmaß eines Monatsgehaltes
renden Mindestgrundgehälter plus dem Zweifachen überschreitende Teil der Remuneration (Sonderzah-
des Dezember-Mindestgrundgehaltes entspricht; ist lungen) auf das Mindestgrundgehalt anrechenbar.
Beginnt das Dienstverhältnis nicht am Monatsersten, ches gilt sinngemäß bei Beendigung des Dienstver-
jedoch am ersten betriebsüblichen Arbeitstag eines hältnisses.
Monats, steht das ungekürzte Monatsgehalt zu; Glei- (gilt ab 1. November 1999)
– 22 –
§ 18 Lehrlinge, Vorlehre, Integrative Berufsausbildung
a) Das monatliche Lehrlingseinkommen für Lehrlinge bührenden Förderungen angerechnet werden. Vo-
im Sinne des § 2 Abs 1 beträgt ab 1. Mai 2021 im raussetzung für diesen Anspruch auf Fahrtkostener-
I II satz ist der Bezug der Familienbeihilfe. Bei Verringe-
1. Lehrjahr ................... € 759,30 € 955,84 rung oder Wegfall öffentlicher Förderungen für der-
2. Lehrjahr ................... € 976,22 € 1.284,06 artige Fahrtkosten, bleibt der anteilige Fahrtkostener-
3. Lehrjahr ................... € 1.284,06 € 1.597,22 satz unverändert. Auf Verlangen des Arbeitgebers /
4. Lehrjahr ................... € 1.725,87 € 1.856,53 der Arbeitgeberin sind entsprechende Belege vorzule-
* Gilt für Lehrlinge in Lehrberufen, in denen eine mehr als drei- gen.
jährige Lehrzeit in den geltenden Ausbildungsvorschriften (Abs gilt ab 1. Mai 2017)
vorgesehen ist.
d) Bei Verlängerung eines Lehrverhältnisses gem § 8b
Die Tabelle II gilt für Lehrlinge, deren Lehrverhältnis
Abs 1 BAG idF BGBl I 79/2003 werden für die Bemes-
nach dem 1. November 1990 nach Vollendung des
sung der Höhe des Lehrlingseinkommens die Lehrjah-
18. Lebensjahres oder nach bestandener Reifeprü-
re aliquot im Verhältnis zur Gesamtlehrzeit verlängert;
fung beginnt.
ergeben sich Teile von Monaten gebührt für das gan-
Lehrlinge, die die Lehrabschlussprüfung mit gutem Er- ze Monat das höhere Lehrlingseinkommen.
folg absolvieren, erhalten eine Prämie in Höhe von Bei Verlängerung eines Lehrverhältnisses gem § 8b
200 Euro. Lehrlinge, die sie mit Auszeichnung absol- Abs 1 BAG idF BGBl I 79/2003 werden für die Bemes-
vieren, erhalten eine Prämie in Höhe von 250 Euro. Be- sung der Höhe des Lehrlingseinkommens die Lehrjah-
stehende betriebliche Regelungen bleiben aufrecht, re aliquot im Verhältnis zur Gesamtlehrzeit verlängert;
können aber der Höhe nach darauf angerechnet wer- ergeben sich Teile von Monaten gebührt für das gan-
den. ze Monat das höhere Lehrlingseinkommen.
Der Anspruch auf die Prämie besteht nur solange, als Bei nachträglicher Verlängerung bleibt das dem
Lehrbetriebe nach der Richtlinie des Bundes-Berufs- Lehrlingseinkommen zugrunde liegende Lehrjahr so
ausbildungsbeirats zur Förderung der betrieblichen lange unverändert, bis sich nach dem vorstehenden
Ausbildung von Lehrlingen gemäß § 19c BAG vom Satz Anspruch auf das Lehrlingseinkommen eines hö-
2. 4. 2009 gefördert werden. Die Änderung oder Auf- heren Lehrjahres ergibt.
hebung der Richtlinie führt zum Entfall dieses An- Bei Abschluss eines Ausbildungsvertrages zu einer
spruchs. Teilqualifizierung gem § 8 b Abs 2 BAG idF BGBl I
(Die beiden letzten Absätze gelten ab 1. Mai 2011) 79/2003 gebührt das Lehrlingseinkommen des ersten
Lehrjahres. Nach einem Jahr erhöht sich dieser An-
b) Zeiten, die aufgrund gesetzlicher Vorschriften auf spruch um ein Drittel der Differenz zwischen dem Lehr-
die Lehrzeit angerechnet werden, gelten als zurück- lingseinkommens für das erste Lehrjahr und jener für
gelegte Lehrzeit im Sinne obiger Einstufung (bei An- das zweite Lehrjahr, nach zwei Jahren um ein weiteres
rechnung von zum Beispiel 12 Monaten auf die Lehr- Drittel dieser Differenz.
zeit ist eine Einstufung im 2. Lehrjahr vorzunehmen). ArbeitnehmerInnen, die eine Vorlehre im Sinne des
§ 8b BAG absolvieren, erhalten im 1. Jahr ein monatli-
c) Die Internatskosten, die durch den Aufenthalt des ches Lehrlingseinkommen in Höhe des für das 1. Lehr-
Lehrlings in einem für die Schüler der Berufsschule be- jahr angeführten Satzes, danach ein monatliches
stimmten Schülerheim zur Erfüllung der Berufsschul- Lehrlingseinkommen in Höhe von € 504,02 ab 1. Mai
pflicht entstehen, hat der Lehrberechtigte dem Lehr- 2004. Wird die Vorlehre (einschließlich der Berufs-
ling so zu bevorschussen und so zu ersetzen, dass schule) erfolgreich zurückgelegt, ist sie bei späterer
dem Lehrling für den Zeitraum, der der Dauer des In- Absolvierung einer Lehrausbildung im Gleichen oder
ternats entspricht, das volle Lehrlingseinkommen ver- einem verwandten Lehrberuf mindestens im Ausmaß
bleibt. des 1. Lehrjahres anzurechnen. Besteht kein Anspruch
(Gilt für Internatsaufenthalte, die frühestens am 1. No- auf diese Anrechnung, darf das spätere Lehrlingsein-
vember 1991 enden. Bis zu dem angeführten Zeitpunkt kommen jedenfalls nicht niedriger sein, als die wäh-
hatten 70 % des Lehrlingseinkommens zu verbleiben.) rend der Vorlehre zuletzt bezahlte.
– 23 –
Besteht kein Anspruch auf diese Anrechnung, darf das § 18c gilt sinngemäß für ArbeitnehmerInnen, die eine
spätere Lehrlingseinkommen jedenfalls nicht niedri- integrative Berufsausbildung (auch Vorlehre) absol-
ger sein als die während der Vorlehre zuletzt bezahlte. vieren.
(Fassung gilt ab 1. 5. 2004)
§ 18a Praktikanten*)
(1) Pflichtpraktikanten gemäß § 2 Abs 2 lit b) (vom Gel- Betrag in der Höhe des Lehrlingseinkommens für das
tungsbereich dieses Kollektivvertrages ausgenom- 3. Lehrjahr (jeweils Tabelle I bzw II).
men) gebührt für die Zeit ihres Pflichtpraktikums eine Die Tabelle II ist jeweils dann anzuwenden, wenn die
monatliche Vergütung mindestens in der Höhe des Praktikantenbeschäftigung nach Vollendung des
Lehrlingseinkommens für das 2. Lehrjahr (Tabelle I 18. Lebensjahres oder nach bestandener Reifeprü-
bzw II). fung erfolgt.
(2) Ferialpraktikanten sind Personen, die ohne Vorlie- (3) Absolvierenden von Fachhochschulstudiengängen
gen schulrechtlicher Vorschriften während der Schul- in Ausübung der vorgeschriebenen Berufspraxis in-
ferien mit vereinbarten Ausbildungsanteilen in einem nerhalb eines Dienstverhältnisses gebührt als monatli-
Dienstverhältnis beschäftigt werden. Ferialpraktikan- cher Bezug ein Betrag in der Höhe des Lehrlingsein-
ten gebührt bei erstmaliger Beschäftigung ohne Be- kommens für das 3. Lehrjahr der Tabelle I, bei Vorlie-
rufserfahrung oder wenn vorher kein Pflichtpraktikum gen von fachbezogenen Vorkenntnissen in der Höhe
absolviert wurde, für längstens 1 Monat als monatli- des Lehrlingseinkommens für das 3. Lehrjahr der Ta-
cher Bezug ein Betrag in Höhe des Lehrlingseinkom- belle II.
mens für das 2. Lehrjahr, in allen anderen Fällen ein
§ 19 Verwendungsgruppenschema – Mindestgrundgehälter
(In der ab 1. November 1999 geltenden Fassung) (2) Im Zweifel ist die Auslegung des Begriffes „Groß-
betrieb“ im Sinne der Verwendungsgruppe VI Fach-
(1) Die bei den Verwendungsgruppen angeführten verbandsverhandlungen vorbehalten.
Tätigkeitsbezeichnungen gelten nur als Beispiele für
gleichwertige Tätigkeiten und können durch in einzel- (3) Die Höhe der für die einzelnen Verwendungsgrup-
nen Industriegruppen übliche Tätigkeitsbezeichnun- pen geltenden monatlichen Mindestgrundgehälter
gen für die gleiche oder ähnliche Verwendungsart er- wird für die Fachverbandsbereiche jeweils in eigenen
setzt werden. Derartige zusätzliche Vereinbarungen Gehaltsordnungen festgelegt.
können nicht firmenweise, sondern nur durch die in
§ 22 genannten zuständigen Organisationen abge-
schlossen werden.
Gehaltsordnung 2021
gültig ab 1. Mai 2021
in EURO
Verwendungsgruppen
Verwendungs-
M II M II
gruppenjahre
I II III IV IVa V Va VI MI o.F. m.F. M III
1. u 2. 1.967,30 2.222,50 2.696,88 3.389,68 3.728,86 4.527,78 4.981,14 6.714,96 2.877,50 3.462,51 3.673,85 3.850,64
n. 2. 2.059,58 2.328,00 2.833,86 3.563,42 3.920,06 4.767,42 5.244,57 7.237,35 2.877,50 3.462,51 3.673,85 4.065,86
n. 4. 2.151,86 2.433,50 2.970,84 3.737,16 4.111,26 5.007,06 5.508,00 7.759,74 2.978,44 3.605,55 3.824,73 4.281,08
n. 6. 2.539,00 3.107,82 3.910,90 4.302,46 5.246,70 5.771,43 8.282,13 3.079,38 3.748,59 3.975,61 4.496,30
n. 8. 2.644,50 3.244,80 4.084,64 4.493,66 5.486,34 6.034,86 8.804,52 3.180,32 3.891,63 4.126,49 4.711,52
n. 10. 2.750,00 3.381,78 4.258,38 4.684,86 5.725,98 6.298,29 3.281,26 4.034,67 4.277,37 4.926,74
BS 92,28 105,50 136,98 173,74 191,20 239,64 263,43 522,39 100,94 143,04 150,88 215,22
– 24 –
Verwendungsgruppenschema*)
Verwendungsgruppe I Tätigkeiten in der Datenerfassung zur Eingabe bzw
Übertragung von Daten auf Datenträger, einschließ-
Tätigkeitsmerkmale:
lich der Prüfung der eingegebenen Daten.
Angestellte, die schematische oder mechanische Ar-
beiten verrichten, die als einfache Hilfsarbeiten zu Technische Angestellte:
werten sind. Zum Beispiel:
Technische ZeichnerInnen im Sinne obiger Tätigkeits-
Kaufmännische, administrative und technische Ange-
merkmale,
stellte:
QualitätsprüferInnen (Werkstoff, Werkstück) im Sinne
Zum Beispiel:
obiger Tätigkeitsmerkmale,
Hilfs- und Servicekräfte in Büro, Werkstätte, Registra-
Krankenpflegehilfsdienste.
tur, Magazin, Lager, Versand (zB MaschinschreiberIn-
Laboranten, die einfache, nicht schematische oder
nen nach Konzept, WerkstättenschreiberInnen bzw
mechanische Arbeiten nach gegebenen Richtlinien
LohnschreiberInnen, KopistInnen);
und genauer Arbeitsanweisung verrichten, für die in
Eingeben von EDV-Daten während der Anlernzeit
der Regel eine kurze Einarbeitungszeit erforderlich ist.
(höchstens jedoch für die Dauer von 3 Monaten).
Hilfslaboranten, die schematische oder mechanische
Verwendungsgruppe III
Arbeiten verrichten, die als einfache Hilfsarbeiten zu
werten sind. Tätigkeitsmerkmale:
Angestellte, die nach allgemeinen Richtlinien und
Verwendungsgruppe II Weisungen technische oder kaufmännische Arbeiten
im Rahmen des ihnen erteilten Auftrages selbststän-
Tätigkeitsmerkmale:
dig erledigen.
Angestellte, die einfache, nicht schematische oder
mechanische Arbeiten nach gegebenen Richtlinien Kaufmännische und administrative Angestellte:
und genauer Arbeitsanweisung verrichten, für die in Zum Beispiel:
der Regel eine kurze Einarbeitungszeit erforderlich ÜbersetzerInnen,
ist. Auch während der Einarbeitungszeit ist die Einrei- SekretärInnen im Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale,
hung in die vorstehende Gruppe durchzuführen. Schreibkräfte im Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale mit
Angestellte der Verwendungsgruppe I nach Vollen- besonderer Verwendung, insbesondere mit einer ver-
dung des 6. Verwendungsgruppenjahres in I. wendeten Fremdsprache,
(Letzter Satz gilt ab 1. Mai 1997) Bürokräfte bzw SachbearbeiterInnen im Sinne obiger
Tätigkeitsmerkmale (insbesondere Rechnungswesen,
Kaufmännische und administrative Angestellte: Controlling, Einkauf, Verkauf, Logistik, Produktion,
Zum Beispiel: Personal- und Qualitätswesen),
Schreibkräfte, Lohn- und GehaltsverrechnerInnen (das sind Ange-
FakturistInnen mit einfacher Verrechnung, stellte, die über die Arbeit eines Lohnrechners/einer
TelefonistInnen mit Auskunftserteilung (Info-, Help- Lohnrechnerin hinaus die Lohn- und Gehaltslisten
desk), auszahlungsreif gestalten und allenfalls die im Lohn-
WerkstättenschreiberInnen, die für größere Abteilun- büro erforderlichen Nacharbeiten, zum Beispiel Ab-
gen oder mit vielseitigen Arbeiten beschäftigt sind, rechnung mit Sozialversicherungsträgern, Finanzamt,
qualifizierte Hilfs- und Servicekräfte in Sekretariat, Bü- durchführen),
ro, Betrieb, Lager und Versand, TelefonistInnen mit regelmäßiger Auskunftserteilung
qualifizierte Hilfs- und Servicekräfte, die auch Bu- in mindestens einer Fremdsprache,
chungsarbeiten durchführen, soweit sie nicht auch ei- Helpdesk-MitarbeiterInnen im Sinne obiger Tätigkeits-
ne der in VwGr. III genannten Buchhaltungsarbeiten merkmale mit inhaltlichen und fachlichen Beratungs-
ausführen, aufgaben,
LohnrechnerInnen (das sind Angestellte, die ohne KassierInnen in Betrieben mit einer Gesamtbeschäf-
Rücksicht darauf, ob sie die Tätigkeit eines Lohn- tigtenzahl bis zu 50 DienstnehmerInnen oder solche,
schreibers/einer Lohnschreiberin ausüben, auch die die einem Hauptkassier/einer Hauptkassierin unter-
vorgeschriebenen Lohnsätze, Lohnabzüge und Lohn- stehen,
zuschläge errechnen und einsetzen, wenn sie diese StatistikerInnen,
Tätigkeit unter Anleitung von Angestellten einer höhe- MagazineurInnen,
ren Verwendungsgruppe ausführen), ExpedientInnen (ausgenommen PostexpedientInnen),
InkassantInnen, RegistraturleiterInnen,
VerkäuferInnen im Detailgeschäft, Programmiertätigkeiten im Sinne obiger Tätigkeits-
merkmale,
– 25 –
Operator im Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale, selbstständige EDV-SpezialistInnen (zB Programmier-
NetzwerkadministratorInnen im Sinne obiger Tätig- erInnen, SystemanalytikerInnen, SpezialistInnen für
keitsmerkmale, Datenschutz und Netzwerksicherung),
VertreterInnen, NetzwerkadministratorInnen im Sinne obiger Tätig-
VerkäuferInnen im Detailgeschäft mit besonderen keitsmerkmale,
Fachkenntnissen oder Fremdsprachen, Operator im Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale,
Krankenpflegepersonal im Sinne obiger Tätigkeits- SachbearbeiterInnen im Versand (VersandleiterInnen)
merkmale. im Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale,
VertreterInnen im Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale,
Technische Angestellte:
SachbearbeiterInnen im Sinne obiger Tätigkeitsmerk-
Zum Beispiel:
male (insbesondere Rechnungswesen, Einkauf, Ver-
Technische ZeichnerInnen (HilfskonstrukteurInnen) im
kauf, Logistik, Produktion, Personal- und Qualitätswe-
Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale,
sen),
TeilkonstrukteurInnen,
selbstständige FilialleiterInnen,
TechnikerInnen (einschließlich Inbetriebnahme-,
HauptmagazineurInnen.
Wartungs- und Servicebereich, Planung, Engineering
und Qualitätswesen), Technische Angestellte:
ArbeitsvorbereiterInnen, Zum Beispiel:
Ablauf-(Termin-)KoordinatorInnen und Nachkalku- KonstrukteurInnen,
lantInnen im Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale, TechnikerInnen im Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale
ZeitnehmerInnen, (einschließlich Inbetriebnahme-, Wartungs- und Ser-
QualitätsprüferInnen (Werkstoff, Werkstück, Material) vicebereich, Planung, Engineering und Qualitätswe-
mit einschlägigen Fachkenntnissen im Sinne obiger sen),
Tätigkeitsmerkmale. technische SachbearbeiterInnen im Sinne obiger Tä-
Laboranten und andere Angestellte, welche wieder- tigkeitsmerkmale (zB technische Ein- und VerkäuferIn-
kehrende, gleichartige Arbeiten, zum Beispiel serien- nen, Helpdesk-MitarbeiterInnen),
mäßige Durchführung von Analysen und Herstellung selbstständige ArbeitsvorbereiterInnen im Sinne obi-
von Präparaten, probeweise serienmäßige Verarbei- ger Tätigkeitsmerkmale,
tung von Versuchsmaterialien, nach allgemeinen selbstständige Ablauf-(Termin-)PlanerInnen im Sinne
Richtlinien selbstständig ausführen. obiger Tätigkeitsmerkmale,
Probierer in Edelmetallscheideanstalten, selbstständige Vor- und NachkalkulantInnen im Sinne
Chemiker im Sinne der Tätigkeitsmerkmale dieser Ver- obiger Tätigkeitsmerkmale,
wendungsgruppe. EntwicklungstechnikerInnen,
Sicherheitsfachkräfte im Sinne obiger Tätigkeitsmerk-
Verwendungsgruppe IV male,
Controller und RevisorInnen im Sinne obiger Tätig-
Tätigkeitsmerkmale:
keitsmerkmale,
Angestellte, die schwierige Arbeiten verantwortlich
AuditorInnen im Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale.
selbstständig ausführen, wozu besondere Fachkennt-
Angestellte und Laboranten, welche Analysen für die
nisse und praktische Erfahrungen erforderlich sind.
Herstellung von Präparaten, probeweise Verarbeitung
Ferner Angestellte, die regelmäßig und dauernd mit
von Versuchsmaterialien und ähnliche Arbeiten, die
der Führung, Unterweisung und Beaufsichtigung
nicht serienmäßig durchgeführt werden, selbstständig
von Angestelltengruppen (zwei bis fünf Angestellte,
ausführen und verwerten, sofern zu deren Erledigung
worunter sich Angestellte der Verwendungsgruppe
besondere Fachkenntnisse und praktische Erfahrun-
III befinden müssen) beauftragt sind.
gen erforderlich sind;
Kaufmännische und administrative Angestellte: Betriebsassistenten im Sinne der Tätigkeitsmerkmale
Zum Beispiel: dieser Verwendungsgruppe,
ÜbersetzerInnen mit mehr als einer verwendeten Chemiker im Sinne der Tätigkeitsmerkmale dieser Ver-
Fremdsprache, wendungsgruppe.
SekretärInnen, die auch schwierige SachbearbeiterIn-
nen-(ReferentInnen-)Tätigkeiten selbstständig aus- Verwendungsgruppe IVa
führen, (gilt ab 1. Mai 1997)
selbstständige BuchhalterInnen bis Rohbilanz (in Be-
trieben mit einer Gesamtbeschäftigtenzahl bis zu Tätigkeitsmerkmale:
50 DienstnehmerInnen auch BilanzbuchhalterInnen), Angestellte der Verwendungsgruppe IV, die in erheb-
selbstständige KassierInnen in Betrieben mit mehr als lichem Ausmaß, jedoch nicht überwiegend, Tätigkei-
50 DienstnehmerInnen, ten der Verwendungsgruppe V verrichten.
HauptkassierInnen, Anmerkung: Unter erheblichem Ausmaß ist ein Drittel der
Normalarbeitszeit des/der Angestellten anzusehen.
– 26 –
Verwendungsgruppe V LeiterInnen des Controllings im Sinne obiger Tätig-
keitsmerkmale,
Tätigkeitsmerkmale:
Betriebsassistenten im Sinne der Tätigkeitsmerkmale
Angestellte, die Arbeiten erledigen, die besonders
dieser Verwendungsgruppe,
verantwortungsvoll sind, selbstständig ausgeführt
selbstständige Chemiker,
werden müssen, wozu umfangreiche, überdurch-
Betriebsabteilungsleiter im Sinne der Tätigkeitsmerk-
schnittliche Berufskenntnisse und mehrjährige prak-
male dieser Verwendungsgruppe.
tische Erfahrungen erforderlich sind. Ferner Ange-
stellte, die regelmäßig und dauernd mit der verant-
Verwendungsgruppe Va
wortlichen Führung, Unterweisung und Beaufsichti-
gung von größeren Angestelltengruppen (über fünf (gilt ab 1. Mai 1997)
Angestellte, von denen entweder einer der Verwen- Tätigkeitsmerkmale:
dungsgruppe IV oder mehrere der Verwendungs- Angestellte der Verwendungsgruppe V, die in erheb-
gruppe III angehören müssen) beauftragt sind. lichem Ausmaß, jedoch nicht überwiegend, Tätigkei-
Kaufmännische und administrative Angestellte: ten der Verwendungsgruppe VI verrichten.
Zum Beispiel: Anmerkung: Unter erheblichem Ausmaß ist ein Drittel der
BilanzbuchhalterInnen, Normalarbeitszeit des/der Angestellten anzusehen.
StellvertreterInnen von Angestellten der Verwen-
dungsgruppe VI, Verwendungsgruppe VI
LeiterInnen des Personalbüros, Tätigkeitsmerkmale:
EinkäuferInnen, die mit dem selbstständigen Ankauf Angestellte mit umfassenden Kenntnissen und Erfah-
der wesentlichen Vormaterialien (zB Rohstoffe) beauf- rungen in leitenden, das Unternehmen in ihrem Wir-
tragt sind, soweit diese Tätigkeit eine Qualifikation im kungsbereich entscheidend beeinflussenden Stellun-
Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale erfordert, gen. Ferner Angestellte mit verantwortungsreicher
Angestellte im Verkauf, die mit der weitgehend ab- und schöpferischer Arbeit.
schlussreifen Vermittlung bzw dem Abschluss von Ge-
schäften beauftragt sind, welche aufgrund ihres Zum Beispiel:
Schwierigkeitsgrades sowie aufgrund ihrer Bedeu- ProkuristInnen, soweit sie 9
eingestuft werden,
tung für das Unternehmen besondere Qualifikation Betriebsleiter >
>
=
im Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale erfordern, Chefingenieure in Großbetrieben (siehe
Chefkonstrukteure >
>
EDV-LeiterInnen mit umfassender Verantwortung für ; § 19 Abs 2, Seite 24)
die gesamte Informationstechnologie, leitende Chemiker
selbstständige EDV-SpezialistInnen mit besonderen LeiterInnen der gesamten EDV in Unternehmungen
Fachkenntnissen und umfassender Aufgabenstellung mit Großanlagen bei umfassender integrierter An-
einschließlich der EDV-Organisationsentwicklung, wendung.
SystemanalytikerInnen, die aufgrund ihrer besonde- Als Großbetriebe im Sinne der Verwendungsgruppe VI
ren Qualifikation (System- und Organisationskennt- des Rahmenkollektivvertrages gelten jene Betriebe,
nisse) umfassende und schwierige Organisationsab- die mehr als 120 Beschäftigte aufweisen.
läufe für die Programmierung vorbereiten, (VwGr VI idF vom 1. Mai 2014)
Betriebsärzte/Betriebsärztinnen, Gruppe Meister
DolmetscherInnen (DiplomdolmetscherInnen, Mag.
phil.) in mehrjähriger, besonders verantwortungsvol- Verwendungsgruppe M I
ler Verwendung, die aufgrund ihres Schwierigkeits- Hilfsmeister, Betriebsaufseher
grades eine besondere Qualifikation und spezifische
Branchenkenntnisse erfordert. Verwendungsgruppe M II
Technische Angestellte: Meister
Zum Beispiel:
– ohne abgeschlossene Fachschule
leitende KonstrukteurInnen,
SachbearbeiterInnen für besondere Entwicklungsauf- – mit abgeschlossener Fachschule oder der Tätigkeit
gaben, entsprechender abgeschlossener facheinschlägi-
VertreterInnen mit besonderen technischen Kenntnis- ger Meister- bzw Konzessionsprüfung
sen, Fachschulen:
technische Ein- und VerkäuferInnen mit besonderen Zwei- oder mehrjährige Werkmeisterschulen. Zwei-
Fachkenntnissen im Sinne obiger Tätigkeitsmerkmale, (nach Auswirkung des Schulorganisationsgesetzes
Sicherheitsfachkräfte im Sinne obiger Tätigkeitsmerk- 1962: drei-) oder mehrjährige technische Fachschu-
male, len. Höhere technische und gewerbliche Lehranstal-
ten mit Reifeprüfung.
– 27 –
Unter nachstehenden Voraussetzungen gelten jedoch lehranstalten mit Öffentlichkeitsrecht anzuerkennen.
Werkmeisterkurse als Fachschule im Sinne der Meis- Die entsprechende Schulbildung ist durch ein Zeugnis
tergruppe II: über den erfolgreichen Abschluss nachzuweisen.
Es muss sich um Werkmeisterkurse der Arbeiterkam-
mern oder der Wirtschaftsförderungsinstitute der Verwendungsgruppe M III
Handelskammern handeln, sie müssen eine vierse- Obermeister
mestrige Studiendauer mit mindestens 8 Wochenstun-
den im Durchschnitt der Kursdauer aufweisen und in *) Verwendungsgruppenschema auf Basis des § 19 Rahmenkollektiv-
vertrag unter Einarbeitung des Zusatzkollektivvertrages gemäß § 22
einer der Dienstverwendung des Angestellten ein- des Rahmenkollektivvertrages für Angestellte der Industrie vom 1. 11.
schlägigen Fachrichtung liegen. 1984, abgeschlossen zwischen dem Fachverband der Chemischen
Industrie einerseits und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund,
Als Schulen im Sinne des Verwendungsgruppensche- Gewerkschaft der Privatangestellten, Sektion Industrie und Gewerbe,
mas sind nur öffentliche Lehranstalten oder Privat- anderseits.
§ 19a Telearbeit
Telearbeit ist nur im Einvernehmen zwischen Arbeitge- triebsvereinbarungen abgeschlossen werden. Inso-
ber und Arbeitnehmer möglich. Telearbeit liegt dann weit keine Betriebsvereinbarung besteht, sind Verein-
vor, wenn der Arbeitsplatz eines (einer) Angestellten barungen insbesondere über Arbeitsstätte, Arbeitszeit,
in eine außerbetriebliche Arbeitsstätte, insbesondere Arbeitsmittel, allfällige Aufwandserstattungen, Haf-
die Wohnung, verlegt wird und die Verwendung neuer tungsregelungen, über den Kontakt zum Betrieb und
Kommunikationstechnologie für die Tätigkeit an der eine Beendigung der Telearbeit zu treffen.
außerbetrieblichen Arbeitsstätte bestimmend ist. Ein von den Kollektivvertragspartnern ausgearbeiteter
Für die Telearbeit ist eine ausdrückliche Vereinbarung Dienstzettel ist dabei zugrundezulegen.
zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu treffen, Hinweis: Siehe Ergänzender Dienstzettel für Telearbeit, Seite 43
die schriftlich (Vertrag oder Dienstzettel) festzuhalten
ist. Über die Bedingungen der Telearbeit können Be-
(1) Bildschirmarbeitsplätze sind Arbeitsplätze, bei de- Dienstgeber jene notwendigen Kosten zu überneh-
nen das Bildschirmgerät und die Dateneingabetasta- men, die über die gegebenenfalls von einem Sozial-
tur sowie gegebenenfalls ein Informationsträger eine versicherungsträger getragenen Leistungen hinaus-
funktionelle Einheit bilden und bei denen die Arbeit gehen.
mit dem Bildschirmgerät und die Arbeitszeit am Bild- Für den Kostenersatz ist der der Sachleistung der
schirmgerät bestimmend für die gesamte Tätigkeit Krankenversicherungsträger zugrunde gelegte Stan-
sind. dard (ohne Rücksicht auf einen Selbstbehalt) maß-
geblich.
(2) Wenn die Verwendung einer besonderen Brille mit Diese Regelung gilt für ab dem 1. Jänner 1991 anzu-
spezieller Sehkorrektur für die Tätigkeit am Bild- schaffende Brillen.
schirmgerät vom Augenarzt verordnet wird, sind vom
§ 19c Dienstjubiläen*)
(1) Nach ununterbrochener Dauer des Dienstverhält- Dienstverhältnisses abhängige, nicht laufend ge-
nisses gebührt währte besondere Zahlungen, so gelten diese anstatt
zum 25-jährigen Dienstjubiläum ... 1 Monatsgehalt der obigen Regelung, soweit sie insgesamt zumindest
zum 35-jährigen Dienstjubiläum ... 2 Monatsgehälter gleich günstig sind.
zum 40-jährigen Dienstjubiläum ... 3 Monatsgehälter Übergangsbestimmung:
als Jubiläumsgeld. Diese Anrechnung anderer von der Dauer des Dienst-
verhältnisses abhängiger Zahlungen ist nur möglich,
(2) Bestehen betriebliche Regelungen über Jubi- wenn diese vor dem 1. November 1992 nicht neben Ju-
läumszahlungen oder andere nur von der Dauer des biläumsgeldern im Sinne der Empfehlung gewährt
wurden.
*) Siehe Ursprungsvertrag § 11c Anrechnung von Lehrzeiten für den Anspruch auf Dienstjubiläen, Seite 63
– 28 –
(3) a) Bei der Berechnung der ununterbrochenen (4) Für ab dem 1. 5. 2005 anfallende Dienstjubiläen
Dauer des Dienstverhältnisses werden unmittelbar werden Karenzen (Karenzurlaube) bis zum Höchstaus-
vor der Übernahme ins Angestelltendienstverhältnis maß von insgesamt 22 Monaten angerechnet.
zurückgelegte im Sinn der bestehenden Regelung Elternkarenzen, die nach dem 1. Mai 2017 geendet
für die Arbeiter anrechenbare Arbeiterdienstzeiten haben, werden für Dienstjubiläen, die nach dem
im selben Unternehmen angerechnet. Zur Anwendung 1. Mai 2017 anfallen, zur Gänze angerechnet.
der folgenden Bestimmungen ist die vor den ange- (Abs 4 idF vom 1. Mai 2017)
führten Stichtagen jeweils vollendete Dienstzeit maß-
geblich. (5) Umwandlungsoption in Freizeit
Alternativ zum Geldanspruch können Dienstjubiläen
b) Sofern im Folgenden nicht abweichend geregelt,
nach 25 Jahren, 35 Jahren sowie nach 40 Jahren in
gilt als Dienstjubiläum jener Zeitpunkt, der sich aus
Zeitguthaben umgewandelt werden. Voraussetzung
der Zusammenrechnung von Arbeiterdienstzeiten im
für eine Umwandlung dieser Geldansprüche in Zeit-
Sinn des vorigen Satzes und der Angestelltendienstzeit
guthaben ist das Vorliegen einer Betriebsvereinba-
ergibt.
rung (Rahmenvereinbarung) bzw in Betrieben ohne
c) Ergibt sich aufgrund der Anrechnung der Arbeiter- Betriebsrat das Vorliegen einer schriftlichen Verein-
vordienstzeit aufgrund dieses Kollektivvertrages ein barung zwischen Dienstgeber und Dienstnehmer. Die
Dienstjubiläum zwischen 1. 11. 1995 und 1. 11. 1998, Umwandlung kann bei Vorliegen einer Rahmenver-
besteht Anspruch auf das Jubiläumsgeld aufgrund einbarung nur durch Einzelvereinbarung innerhalb
dieses Dienstjubiläums und ist dieses bis 31. 3. 1999 des von der Rahmenvereinbarung vorgegebenen
zu bezahlen, sofern nicht das entsprechende Jubi- Rahmens erfolgen. Durch die Umwandlung von Geld-
läumsgeld schon bezahlt wurde. ansprüchen in Zeitguthaben kommt es nicht zur Ver-
einbarung von Teilzeitbeschäftigung. Das Zeitgutha-
d) Liegt ein sich aus der Anrechnung ergebendes
ben kann nur im Einvernehmen zwischen Dienstgeber
Dienstjubiläum vor dem 1. 11. 1995, besteht Anspruch
und Dienstnehmer und entweder durch die Verkür-
auf das nächste Dienstjubiläum aufgrund der Ange-
zung der täglichen bzw wöchentlichen Normalar-
stelltendienstzeit oder auf das nächste Dienstjubi-
beitszeit oder durch die Vereinbarung von ganztägi-
läum, das sich aus der Zusammenrechnung der
gem Zeitausgleich (zB bei Schichtarbeit durch Frei-
Dienstzeiten ergibt, je nachdem, welches früher ein-
schichten) konsumiert werden. Für die Berechnung
tritt.
des Gehalts/Lohnanspruchs für eine Stunde Zeitgut-
e) In jedem Fall eines Dienstjubiläums aufgrund dieses haben ist der Monatsgehalt/lohn bei Vollzeitbeschäf-
Kollektivvertrages, kann die Auszahlung des Jubi- tigten durch 165 zu dividieren. Bei Teilzeitbeschäftig-
läumsgeldes für das nächstfolgende Dienstjubiläum ten ist der Monatsgehalt/lohn durch die Zahl der ver-
auf einen Zeitpunkt bis zum Ablauf von 5 Jahren nach einbarten durchschnittlichen wöchentlichen Normal-
dem jeweils letztvorangegangenen Jubiläumsstich- arbeitsstunden multipliziert mit 4,33 zu dividieren.
tag, auch wenn dieser auf einer bestehenden Arbei- (Abs 5 idF ab 1. Mai 2018)
terregelung beruhte, erstreckt werden.
f) Absatz 2 erster Satz gilt sinngemäß.
(gilt ab 1. November 1998)
(1) Die Bestimmungen dieses Kollektivvertrages kön- sind oder Angelegenheiten betreffen, die im Kollektiv-
nen, soweit sie Rechtsverhältnisse zwischen Arbeitge- vertrag nicht geregelt sind. (§ 3 Abs 1 des Arbeitsver-
bern und Arbeitnehmern regeln, durch Betriebsver- fassungsgesetzes.)
einbarung oder Arbeitsvertrag weder aufgehoben
noch beschränkt werden. Sondervereinbarungen (2) Arbeitsordnungen können nur mit Zustimmung des
sind, sofern sie der Kollektivvertrag nicht ausschließt, Betriebsrates abgeändert werden.
nur gültig, soweit sie für den Arbeitnehmer günstiger
– 29 –
§ 21 Einstellungsbeschränkungen
(1) Als Volontäre dürfen nur Personen eingestellt wer- (3) Im Übrigen dürfen Volontäre nur nach Maßgabe
den, die das 16. Lebensjahr vollendet haben und eine folgender Bestimmungen eingestellt werden:
mindestens zweijährige Fachschule oder sechsklassi- Betriebe mit weniger als 10 Ange-
ge Mittelschulbildung nachweisen. stellten ........................................ kein Volontär
Betriebe mit 10 bis 34 Angestellten . 1 Volontär
(2) Als Volontäre können nicht Personen eingestellt Betriebe mit 35 bis 70 Angestellten . 2 Volontäre
werden, die nach abgeschlossener Fachschulbildung Betriebe mit mehr als 70 Angestell-
oder nach Ablegung der 1. Staatsprüfung an einer ten .............................................. 3 % der
Hochschule ein halbes Jahr Praxis in ihrem Beruf zu- Angestelltenzahl
rückgelegt haben.
§ 22 Fachverbandsverhandlungen
(1) Um den in den einzelnen Fachverbänden beste- d) Verhandlungen über die Höhe der für die einzelnen
henden Sonderverhältnissen Rechnung zu tragen, Verwendungsgruppen geltenden monatlichen
sind die Fachverbände und die diesen entsprechen- Mindestgrundgehälter und über die Höhe der ef-
den gewerkschaftlichen Fachgruppen berechtigt, un- fektiven Monatsgehälter.
ter der Führung der Bundessektion Industrie und der
e) Regelung des Verwendungsgruppenschemas und
Zentrale der Sektion Industrie und Gewerbe des Öster-
der monatlichen Mindestgrundgehälter sowie der
reichischen Gewerkschaftsbundes, Gewerkschaft der
effektiven Mindestgehälter der Gruppe ”Meister“.
Privatangestellten, Sonderverhandlungen über fol-
gende Gegenstände zu führen: f) Regelungen betreffend die Arbeitszeit.
a) Reisekosten und Aufwandsentschädigungen sowie
(2) Für die Betriebe des Bundeslandes Vorarlberg sind
Trennungskostenentschädigungen. Wenn Fachver-
zu Verhandlungen über die vorher in lit d) und e) ge-
bandsverhandlungen über diesen Gegenstand
nannten Angelegenheiten unternehmerseits die Sek-
binnen drei Monaten von dem Zeitpunkt an, zu wel-
tion Industrie der Kammer der gewerblichen Wirt-
chem seitens des Fachverbandes oder der Gewerk-
schaft für Vorarlberg beziehungsweise deren Fach-
schaft die Einleitung von Verhandlungen begehrt
gruppen zuständig. Diese sind auch – abweichend
worden ist, zu keinem Erfolg führen, können Be-
von der Bestimmung des § 3 Abs 6 letzter Satz – für
triebsvereinbarungen gemäß § 29 Arbeitsverfas-
den Ausspruch und die Entgegennahme von Kündi-
sungsgesetz abgeschlossen werden.
gungen solcher, das Bundesland Vorarlberg betreff-
b) Interpretationen der Verwendungsgruppen. ender Vereinbarungen zuständig.
c) Fachliche Besonderheiten hinsichtlich branchen-
üblicher Sonderentlohnungen und Sonderbegüns-
tigungen.
Mit der Beilegung von Gesamtstreitigkeiten, die sich ßenden Organisationen zusammengesetzter Aus-
aus der Auslegung dieses Kollektivvertrages ergeben, schuss zu befassen, dessen Mitglieder tunlichst dem
hat sich auf Antrag jedes Kollektivvertragspartners ein Kreis der an den Verhandlungen über diesen Kollek-
paritätischer, aus je drei Vertretern der vertragschlie- tivvertrag Beteiligten zu entnehmen sind.
– 30 –
berg geltenden kollektivvertraglichen Mindestge- 13. Der Zusatzkollektivvertrag vom 7. November 1983
haltsregelungen sowie nachstehende kollektivver- (in der jeweils gültigen Fassung), betreffend Kilo-
tragliche Sonderregelungen bleiben für ihren Gel- metergeld.
tungsbereich weiterhin in Kraft. 14. Der Zusatzkollektivvertrag vom 5. November 1981
4. a) Der Zusatzkollektivvertrag vom 7. November (in der jeweils gültigen Fassung), betreffend die
1983 (in der jeweils gültigen Fassung), betref- Zeitvorrückung in der Verwendungsgruppe.
fend Interpretation der Verwendungsgruppen 16. Die Kollektivverträge betreffend Arbeitszeitrege-
und dergleichen. lungen in der jeweils gültigen Fassung.
b) Der Zusatzkollektivvertrag vom 20. Oktober
1987 (in der jeweils gültigen Fassung), betref- (3) Bestehende, für die Angestellten günstigere Übun-
fend Aufwandsentschädigung. gen und Vereinbarungen bleiben unberührt.
* Die Nummerierung ergibt sich aus einer Gesamt-Auflistung
aller Rahmen-KV-Branchen.
ÖSTERREICHISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
GEWERKSCHAFT DER PRIVATANGESTELLTEN
ÖSTERREICHISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
GEWERKSCHAFT DER PRIVATANGESTELLTEN
SEKTION INDUSTRIE UND GEWERBE
– 31 –
PROTOKOLL
BILDUNGSKARENZ
Sektion Industrie
der Wirtschaftskammer Österreich
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Gewerkschaft der Privatangestellten
Sektion Industrie und Gewerbe
Protokolle, Anmerkungen – 32 –
AUS- UND WEITERBILDUNG
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Gewerkschaft der Privatangestellten
Vor dem Hintergrund geänderter gesetzlicher Bestim- triebliche Altersvorsorge, für die ArbeitnehmerInnen
mungen über die Alterspension vereinbaren die Kol- und Betriebe in einer Arbeitsgruppe zu beleuchten
lektivvertragsparteien, die daraus entstehenden Fra- und wenn möglich entsprechende kollektivvertragli-
gen, insbesondere Vorruhestandsmodelle und be- che Modelle bis Jahresende zu erarbeiten.
PAUSCHALENTLOHNUNGSVEREINBARUNGEN
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Gewerkschaft der Privatangestellten
– 33 – Protokolle, Anmerkungen
ISTERHÖHUNG NACH DER KARENZ
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier
Protokolle, Anmerkungen – 34 –
ERLÄUTERUNGEN
ANMERKUNG 1 ZU § 5 ABS 6
ANMERKUNG 2 ZU § 7
Auszug aus dem Angestelltengesetz vom 11. Mai 1921, betreffende Gründe ohne sein Verschulden während
BGBl Nr 292, § 8 Abs 3: einer verhältnismäßig kurzen Zeit an der Leistung sei-
Der Angestellte behält ferner den Anspruch auf das ner Dienste verhindert wird.
Entgelt, wenn er durch andere wichtige, seine Person
ANMERKUNG 3 ZU § 10 ABS 4
Im Falle des Todes des Angestellten können die an- Nach einer ununterbrochenen Angestelltendienstzeit
spruchsberechtigten Erben zwischen der in § 10 Abs 1 von
bis 3 dieses Kollektivvertrages vorgesehenen Weiter- 3 Dienstjahren ................... 1 Monatsentgelt,
zahlung des Gehaltes und der nach § 23 Abs 6 des An- 5 Dienstjahren ................... 1 1/2 Monatsentgelte,
gestelltengesetzes beziehungsweise § 10 Abs 5 und 6 10 Dienstjahren ................... 2 Monatsentgelte,
dieses Kollektivvertrages bestimmten Abfertigung 15 Dienstjahren ................... 3 Monatsentgelte,
wählen. 20 Dienstjahren ................... 4 1/2 Monatsentgelte,
Nach dem Angestelltengesetz stehen den gesetzlichen 25 Dienstjahren ................... 6 Monatsentgelte.
Erben, zu deren Erhaltung der Erblasser gesetzlich
verpflichtet war, folgende Ansprüche zu:
ANMERKUNG 4 ZU § 10a
(1) Haben Angestellte, die im gleichen Unternehmen oder dieses Kollektivvertrages, dann erfolgt eine Be-
als ArbeiterInnen beschäftigt waren und in das Ange- rücksichtigung ihrer ArbeiterInnenvordienstzeiten auf
stelltenverhältnis übernommen wurden, Anspruch auf die Angestelltenabfertigung nach Maßgabe der
eine Abfertigung aufgrund des Angestelltengesetzes nachfolgenden Bestimmungen.
– 35 – Erläuterungen
(2) Für die Dauer der ArbeiterInnenvordienstzeit wird hen ist. Im Übrigen ist der Berechnung der Abferti-
der zeitliche Anspruch auf Abfertigung nach den Be- gung das im letzten Monat des Angestelltendienstver-
stimmungen des jeweils bestehenden Arbeiterkollek- hältnisses gebührende Entgelt zugrunde zu legen.
tivvertrages ermittelt. Das heißt, es wird ermittelt, auf
wie viele Wochen- oder Monatslöhne der/die Arbeite- (6) Der Anspruch an Abfertigung ist jedoch mit jenem
rIn Anspruch hat. Anspruch nach oben begrenzt, den der Dienstnehmer
beanspruchen könnte, wenn er die gesamte Dienstzeit
(3) Für die Dauer der Angestelltentätigkeit wird der im Unternehmen als Angestellter zurückgelegt hätte.
zeitliche Anspruch auf Angestelltenabfertigung (Mo- Die Bestimmungen der §§ 23 Abs 4 und 6 und 23a Abs 2
natsentgelte nach Angestelltendienstzeit laut Ange- und 4 Angestelltengesetz sowie § 10 Abs 5 und 6 dieses
stelltengesetz) ermittelt. Kollektivvertrages sind auf die Gesamtabfertigung im
Sinne dieses Paragraphen anzuwenden.
(4) Die nach Abs 2 und 3 getrennt errechneten in Wo-
chen beziehungsweise Monaten ausgedrückten An- (7) Eine Berücksichtigung der ArbeiterInnenvordienst-
sprüche werden addiert. zeiten entfällt, wenn der/die ArbeiterIn beim Übertritt
in das Angestelltenverhältnis abgefertigt wurde.
(5) Bei Berechnung der Arbeiterabfertigung gemäß
Abs 2 ist das letzte Monatsgehalt heranzuziehen. Ent- (8) Die vorstehenden Bestimmungen gelten nicht für
geltsteile, die über das Monatsgehalt hinausgehen, Unternehmungen, bei denen günstigere betriebliche
sind nur insofern heranzuziehen, als eine entspre- Regelungen bestehen oder in Zukunft abgeschlossen
chende Regelung im Arbeiterkollektivvertrag vorgese- werden.
ANMERKUNG 7 ZU § 15 ABS 2
Das Muster für den Dienstzettel unter Ziffer 1 berück- Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz (AVRAG) un-
sichtigt die erforderlichen Angaben gemäß § 2 Abs 2
Erläuterungen – 36 –
beschadet allfälliger weiterer im Einzelfall bestehen- zettel gemäß § 15 Abs 2 RKV (Muster siehe Ziffer 2, Sei-
der arbeitsvertraglicher Vereinbarungen. te 41) dienen kann.
Änderungen in den im Dienstzettel festgehaltenen An- Die Bestimmungen betreffend Dienstzettel in Kollektiv-
gaben, soweit nicht auf Normen verwiesen wird, sind verträgen bleiben in ihrem jeweiligen Umfang unbe-
unverzüglich, spätestens innerhalb eines Monats, mit- rührt. Im Übrigen wird auf § 2 AVRAG verwiesen. Wenn
zuteilen, wofür hinsichtlich Änderungen in Einstufung ein schriftlicher Dienstvertrag alle erforderlichen An-
oder Gehalt der bisherige kollektivvertragliche Dienst- gaben enthält, entfällt der Anspruch auf Ausstellung
eines Dienstzettels gemäß AVRAG.
– 37 – Erläuterungen
1) Muster für einen Dienstzettel gemäß § 2 AVRAG
DIENSTZETTEL
2. ArbeitnehmerIn:
Herr/Frau: ................................................................................................... geb. am: ....................
Anschrift: ........................................................................................................................................
4. Für die Kündigung des Dienstverhältnisses gelten die Bestimmungen des Angestelltengesetzes bzw des an-
zuwendenden Kollektivvertrages.*
Kündigungsfrist / -termin: * ..............................................................................................................
6. Vorgesehene Verwendung:
.....................................................................................................................................................
.....................................................................................................................................................
7. Einstufung gemäß Rahmenkollektivvertrag für die Angestellten der Industrie, Gehaltsordnung für
die ................................................................................................................................... Industrie.
Verwendungsgruppe .......................................................................................................................
Angerechnete Verwendungsgruppenjahre .........................................................................................
9. Das Ausmaß des jährlichen Erholungsurlaubes richtet sich nach den Bestimmungen des Urlaubsgesetzes
idgF und nach allfällig anzuwendenden Bestimmungen des Nachtschwerarbeitsgesetzes bzw kollektivver-
traglichen Regelungen.
Ergänzende Regelungen: * ...............................................................................................................
.....................................................................................................................................................
– 39 – Dienstzettel – Muster
10. Die wöchentliche Normalarbeitszeit richtet sich nach dem anzuwendenden Kollektivvertrag und beträgt
.................... Stunden.*
Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt .................... Stunden (Teilzeitbeschäftigung).*)
Für das vorliegende Dienstverhältnis gilt das Angestelltengesetz. Weiters gelten derzeit der Rahmenkollek-
tivvertrag für Angestellte der Industrie idgF und die jeweils anzuwendenden (Zusatz)Kollektivverträge idgF
für die Angestellten der .................... Industrie.
Allfällige Unterschriften:
.....................................................................................................................................................
............................................................................................................... , am ..............................
Dienstzettel – Muster – 40 –
2) Muster für einen Dienstzettel gemäß § 15 Abs 2 RKV
DIENSTZETTEL
Herrn
Frau .........................................................................................................................................................
Gemäß § 15 Abs 9 des Rahmenkollektivvertrages für Angestellte der Industrie werden Sie in die
Verwendungsgruppe .................................................................................................................. eingereiht.
............................................................................ , am ............................................................................
– 41 – Dienstzettel – Muster
ERGÄNZENDER DIENSTZETTEL FÜR TELEARBEIT
gemäß § 19a des Rahmenkollektivvertrages
2. Normalarbeitszeit
a) Die Lage der Normalarbeitszeit richtet sich nach der betrieblichen Normalarbeitszeit.
b) Abweichend von der betrieblichen Normalarbeitszeit wird folgende Lage der Normalarbeitszeit ver-
einbart: ...................................................................................................................................
..............................................................................................................................................
..............................................................................................................................................
Anmerkung: Im Rahmen der Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes ist auch eine andere Verteilung der
Normalarbeitszeit möglich. Die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates bleiben aufrecht.
d) Die Normalarbeitszeit wird wie folgt zwischen betrieblicher und außerbetrieblicher Arbeitszeit aufge-
teilt.
Mehrarbeit:
Überstunden und Mehrarbeit an der außerbetrieblichen Arbeitsstätte werden nur vergütet, wenn sie aus-
drücklich angeordnet werden.
Arbeitszeitaufzeichnungen:
Alle geleisteten Arbeitszeiten sind vom Arbeitnehmer aufzuzeichnen, soweit die Arbeitszeit vom Arbeitneh-
mer bestimmt wird. Privat bedingte Unterbrechungen der Arbeitszeit sind dabei festzuhalten. Der Arbeit-
nehmer hat die Aufzeichnungen unmittelbar nach dem Monatsletzten vorzulegen.
4. Folgende für die Arbeitsleistung notwendige dem ergonomischen und sicherheitstechnischen Standard
entsprechende Arbeitsmittel werden vom Arbeitgeber für die Zeit der Tätigkeit an der außerbetrieblichen
Arbeitsstätte zur Verfügung gestellt: ..................................................................................................
.....................................................................................................................................................
.....................................................................................................................................................
Diese Arbeitsmittel werden vom Arbeitgeber installiert und gewartet.
– 43 – Dienstzettel – Muster
Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, diese Arbeitsmittel nur im Rahmen der vereinbarten Telearbeit zu benut-
zen und die Benützung durch Dritte auszuschließen.
Die zur Verfügung gestellten Arbeitsmittel sind bei Beendigung der Telearbeit bzw über Aufforderung des
Arbeitgebers dem Arbeitgeber unverzüglich zurückzustellen bzw ihm zu ermöglichen, die Arbeitsmittel zu
übernehmen.
5. Aufwandserstattung:
a) Folgende durch die außerbetriebliche Arbeitsstätte erforderlichen Aufwendungen werden dem An-
gestellten erstattet:
..............................................................................................................................................
..............................................................................................................................................
6. Haftung:
Der Angestellte ist verpflichtet, die zur Verfügung gestellten Arbeitsmittel so zu verwahren, dass eine Be-
schädigung durch Dritte möglichst ausgeschlossen ist.
Auf den Schutz von Daten und Informationen ist in gleicher Weise zu achten und zu sorgen, wie dies für den
Betrieb vorgesehen ist. Vertrauliche Daten, Informationen und Passwörter sind so zu schützen, dass Dritte
keine Einsicht und keinen Zugriff nehmen können.
Für Schäden, die der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber im Zusammenhang mit dem Betrieb der außerbe-
trieblichen Arbeitsstätte zufügt, haftet er nach den Bestimmungen des Dienstnehmerhaftpflichtgesetzes.
Dies gilt auch für die im gemeinsamen Haushalt mit dem Arbeitnehmer lebenden Personen.
8. Beendigungsmöglichkeit der Telearbeit (gilt nur in Fällen, in denen die Telearbeit während eines aufrech-
ten Angestelltenverhältnisses im Betrieb vereinbart wird und der Arbeitnehmer die Räumlichkeit für die au-
ßerbetriebliche Arbeitsstätte zur Verfügung stellt):
Die Telearbeit kann bei Weiterbestand des Dienstverhältnisses von beiden Seiten unter Einhaltung einer
dreimonatigen Ankündigungsfrist eingestellt werden. Aus wichtigen Gründen, wie Verlust der Wohnung
vor diesem Zeitpunkt, verkürzt sich die Ankündigungsfrist entsprechend.
ANMERKUNGEN: Ein Dienstzettel ist nur insoweit notwendig, als die obigen Gegenstände nicht durch Betriebsvereinbarung gere-
gelt sind. Der Dienstzettel kann daher überhaupt entfallen oder entsprechend verkürzt werden.
Dienstzettel – Muster – 44 –
EMPFEHLUNGEN
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Gewerkschaft der Privatangestellten
Sektion Industrie und Gewerbe
Die Kollektivvertragsparteien empfehlen eine mög- terstützung der zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit
lichst rechtzeitige Vorgangsweise im Sinne des § 45a vorgesehenen Maßnahmen.
AMFG (gesetzliche Mindestmeldefrist 30 Tage) zur Un-
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Gewerkschaft der Privatangestellten
Sektion Industrie und Gewerbe
– 45 – Empfehlungen
AUSZUG AUS DEM KV VOM 28. OKTOBER 1996
über die Neuregelung des Gehaltssystems
ARTIKEL V ÜBERGANGSBESTIMMUNGEN
Diese Übergangsbestimmungen gelten für alle Ange- befinden, sind in die Position nach 10 Verwen-
stellten, deren Dienstverhältnis vor dem 1. Mai 1997 dungsgruppenjahren der Gehaltsordnung „neu”
begonnen hat, solange sie nicht frühestens mit diesem einzustufen.
Datum in eine höhere Verwendungsgruppe, unbe-
b) Angestellte, die sich zum Zeitpunkt des Geltungs-
schadet Abs 6, 3. Absatz, umgestuft werden.
beginnes des Kollektivvertrages in den Mindest-
Alle Angestellten, deren Dienstverhältnis vor dem
grundgehaltspositionen nach 10 Verwendungs-
1. Mai 1997 begonnen hat, sind in die Gehaltsordnung
gruppenjahren befinden, sind in die Position nach
„neu” einzustufen. Bei dieser Umreihung ist der seit
8 Verwendungsgruppenjahren der Gehaltsord-
Vollendung der letzten Vorrückung laufende Vorrü-
nung „neu” einzustufen.
ckungsstichtag weiter anzuwenden.
c) Angestellte, die sich zum Zeitpunkt des Geltungs-
1) Für die Anwendung der entsprechenden Über- beginnes dieses Kollektivvertrages in den Mindest-
gangsbestimmung sind die erreichten Verwendungs- grundgehaltspositionen nach 2 Verwendungsgrup-
gruppenjahre zum Zeitpunkt des Geltungsbeginnes penjahren bis zu jenen nach 8 Verwendungsgrup-
dieses Kollektivvertrages maßgeblich. Unter Gehalts- penjahren befinden, sind in die jahresmäßig
ordnung „alt” und Biennalsprung „alt” sind Gehalts- nächstniedrigere Stufe der Gehaltsordnung „neu”
ordnung und Biennalsprung vor dem 1. Mai 1997 zu einzustufen.
verstehen. In jenen Gehaltsordnungen, in denen in den Ver-
Unter Gehaltsordnung „neu” und Biennalsprung wendungsgruppen Meister I sowie Meister II die
„neu” sind Gehaltsordnung und Biennalsprung in Mindestgrundgehaltspositionen im 1. und 2. Ver-
der ab 1. Mai 1997 geltenden Höhe zu verstehen. wendungsgruppenjahr sowie nach 2 Jahren gleich
sind, sind in diesen Meistergruppen in die Verwen-
2) Angestellte der Verwendungsgruppen I und VI dungsgruppenstufe nach 2 Jahren eingestufte An-
Angestellte der Verwendungsgruppe I sind in die Ge- gestellte in die entsprechende Verwendungsgrup-
haltsordnung „neu” umzustufen. Jene, die am 30. April penstufe nach 2 Jahren der Gehaltsordnung
1997 in die Mindestgehaltsstufe nach 6 Jahren oder „neu” einzustufen.
höher eingestuft sind, sind in die schillingmäßig
d) Angestellte im 1. und 2. Verwendungsgruppenjahr
nächst höhere Mindestgehaltsstufe der Verwendungs-
sind in die Gehaltsordnung „neu” einzustufen.
gruppe II „neu” umzustufen, unter Anrechnung der
dieser Mindestgehaltsstufe in der Verwendungsgrup-
4) Mindestgehaltsabsicherung im Zuge kollektivver-
pe II entsprechenden Verwendungsgruppenjahre. Be-
traglicher Erhöhungen der Mindestgehaltsordnun-
steht zu diesem Zeitpunkt kein schillingmäßig nächst
gen
höheres oder zumindest gleich hohes Mindestgrund-
gehalt in der Verwendungsgruppe II „neu”, bleibt a) Angestellte gemäß Absatz 3a nach 12, 14, 16 (18)
das bisher erreichte Mindestgrundgehalt solange ab- VGJ „alt”
gesichert, als die entsprechende Mindestgrundge- Diesen Angestellten wird das vor dem 1. Mai 1997
haltsposition „neu” unter diesem Betrag liegt. für den Angestellten geltende Mindestgrundgehalt
Angestellte der Verwendungsgruppe VI sind in die der wie folgt im Sinne eines individuellen Mindest-
bisher erreichten Verwendungsgruppenjahrstufe ent- grundgehaltes gesichert: Dieses Mindestgrundge-
sprechenden Stufe der Gehaltsordnung „neu” umzu- halt wird künftig zum Zeitpunkt kollektivvertragli-
stufen. cher Mindestgehaltserhöhungen um jenen Pro-
zentsatz erhöht, um den sich die jeweilige Mindest-
3) Angestellte der Verwendungsgruppen II bis V, M I gehaltsstufe nach 10 Verwendungsgruppenjahren
bis M III bzw M IV der Gehaltsordnung „neu” erhöht. Diese Mindest-
garantie erhöht sich zum jeweiligen Anfallszeit-
a) Angestellte, die sich zum Zeitpunkt des Geltungs-
punkt um die Biennalsprünge im Sinne des Abs 5
beginnes des Kollektivvertrages in den Mindest-
lit a) dieses Artikels. Die Obergrenze dieser Absi-
grundgehaltspositionen nach 12, 14, 16 (18) VGJ
cherung der Mindestgarantie ist das schillingmäßi-
Für Rechtsstreitigkeiten im Einzelfall, die sich aus der Anrufung des Arbeitsgerichtes eine von der Bundes-
Anwendung des § 15 und des § 19, auch insbesondere sektion Industrie oder vom Fachverband und der Ge-
im Zusammenhang mit der Neuregelung des Gehalts- werkschaft der Privatangestellten, Sektion Industrie
systems zum 1. 5. 1997, der Umstiegsregelung, der Ein- und Gewerbe eingerichtete Schiedskommission anzu-
reihung in die neuen Verwendungsgruppen und der rufen, welche eine Streitbeilegung versucht und einen
Anpassung betrieblicher Regelungen ergeben, ist vor Schlichtungsvorschlag erstellt.
KOLLEKTIVVERTRAG
für Angestellte der Industrie
ERWEITERTE ÖFFNUNGSZEITEN – LADENSCHLUSS
Gültig ab 1. November 1991 (idF vom 4. November 2004)
KOLLEKTIVVERTRAG
betreffend Arbeitsleistungen im Rahmen der Regelung der Öffnungszeiten gemäß
dem Bundesgesetz, BGBl Nr I 48/2003,
abgeschlossen zwischen der Bundeskammer der ge- werkschaft der Privatangestellten, Sektion Industrie
werblichen Wirtschaft, Sektion Industrie, einerseits und Gewerbe, andererseits.
und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund, Ge-
§ 1 Geltungsbereich
(1) Der Kollektivvertrag gilt (2) Dieser Kollektivvertrag gilt für Arbeitsleistungen im
Rahmen der Regelung der Öffnungszeiten gemäß
räumlich: für alle Bundesländer der Republik Öster-
dem Bundesgesetz, BGBl Nr I 48/2003, zur Beratung
reich;
und Betreuung der Kunden, im Warenverkauf und
fachlich: für alle Mitgliedsfirmen, die einem Fachver- für die Tätigkeiten, die mit diesem im unmittelbaren
band der Industrie angehören, soweit sie einem für Zusammenhang stehen oder ohne die diese nicht
den Bereich der Industrie geltenden Rahmenkollektiv- durchführbar wären sowie für sonstige Arbeitsleistun-
vertrag oder Kollektivvertrag angehören; gen, die vom Arbeitgeber im Zusammenhang mit der
Inanspruchnahme der erweiterten Öffnungszeiten
persönlich: für alle dem Angestelltengesetz unterlie-
verlangt werden.
genden Dienstnehmer und für Lehrlinge, soweit sie
dem persönlichen Geltungsbereich eines im Bereich
der Industrie geltenden Rahmenkollektivvertrages
oder Kollektivvertrages angehören.
(1) Für Normalarbeitsstunden (innerhalb der jeweils a) von Montag bis Freitag zwischen 18.30 und
geltenden wöchentlichen Normalarbeitszeit) und für 20.00 Uhr ................................................ 70 %
Mehrarbeitsstunden im Sinne des Absatzes 4, die an b) von Montag bis Freitag ab 20.00 Uhr ......... 100 %
Werktagen von Montag bis Freitag zwischen 18.30 c) am Samstag zwischen 13.00 und 18.00 Uhr. 50 %
und 21.00 Uhr und am Samstag zwischen 13.00 und der in diesen Zeiträumen tatsächlich geleisteten Nor-
18.00 Uhr geleistet werden, wird eine Zeitgutschrift malarbeitsstunden bzw Mehrarbeitsstunden.
oder Bezahlung gewährt. Die Art der Abgeltung (Zeit- [lit c) idF ab 1. November 2004]
gutschrift oder Bezahlung) ist zu vereinbaren. Kommt
eine solche Vereinbarung nicht zustande, besteht An- (3) Die Bezahlung im Sinne des Abs 1 beträgt für Ar-
spruch auf Bezahlung. beitsleistungen
(Abs 1 idF ab 1. November 2004)
a) von Montag bis Freitag zwischen 18.30 und
(2) Die Zeitgutschrift im Sinne des Abs 1 beträgt für Ar- 20.00 Uhr ................................................ 70 %
beitsleistungen b) von Montag bis Freitag ab 20.00 Uhr ......... 100 %
c) am Samstag zwischen 13.00 und 18.00 Uhr. 50 %
KV Öffnungszeiten – 50 –
des normalen Stundenlohnes (auszugehen ist vom für mungen für Arbeitsleistungen im Rahmen der Absät-
den jeweiligen Fachverband geltenden Teiler des Mo- ze 1 bis 3, die die tägliche oder jeweils geltende wö-
natsgehaltes für die Vergütung einer Normalstunde). chentliche Normalarbeitszeit überschreiten, unbe-
[lit c) idF ab 1. November 2004] schadet der zusätzlichen Abgeltung der Absätze 2
oder 3 mit der Maßgabe, dass eine allfällig vorgese-
(4) Soweit in den einzelnen Fachverbänden Sonderbe- hene über die Grundvergütung hinausgehende Ab-
stimmungen über das Ausmaß der Verkürzung der geltung auf die zusätzliche Abgeltung der Absätze 2
wöchentlichen Normalarbeitszeit (Mehrarbeit) beste- oder 3 voll anzurechnen ist.
hen oder weiterhin in Kraft treten, gelten diese Bestim-
Für Überstunden, die in den in § 2 genannten Zeiträu- geltenden Fassung. Der Überstundenzuschlag beträgt
men geleistet werden, gelten die Bestimmungen für 75 %, für Arbeitsleistungen von Montag bis Freitag ab
Überstunden in der für den jeweiligen Fachverband 20.00 Uhr 100 %.
§ 4 Allgemeine Bestimmungen
(1) Der Anspruch auf Zeitgutschrift bzw Bezahlung im sammenhängend in Form von halben Tagen (bis
Sinne dieses Kollektivvertrages steht für jene Arbeits- 13.00 Uhr bzw ab 13.00 Uhr) zu gewähren.
leistungen nicht zu, die im zeitlichen Rahmen der vor Diese Zeitgutschriften können auch, wenn in Verbin-
dem 1. September 1988 – aufgrund des Ladenschluss- dung mit Samstagarbeit freie Halbtage gegeben wer-
gesetzes oder einer auf dieses Bundesgesetz gestüt- den, in Verbindung mit diesen bis zu ganzen Tagen
zten Verordnung – geltenden Offenhaltemöglichkei- verbraucht werden.
ten erbracht werden.
Der Anspruch auf Zeitgutschrift bzw Bezahlung im Sin- (4) Die in diesem Kollektivvertrag vorgesehenen An-
ne dieses Kollektivvertrages steht für Arbeitsleistungen sprüche auf Zeitgutschrift verfallen nicht.
dann und insoweit zu, als diese im Rahmen von Öff- Sind bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses Zeitgut-
nungszeiten erbracht werden, die die vor dem Stich- schriften nicht verbraucht, sind sie im Verhältnis 1 : 1
tag 1. September 1988 geltenden Offenhaltemöglich- zu bezahlen.
keiten überschreiten.
(5) Die Beschäftigung von Arbeitnehmern im Rahmen
(2) Wird mit Verordnung des Landeshauptmannes an der §§ 2 und 3 ist nur dann und insoweit zulässig, als
Werktagen (Montag bis Freitag) die Öffnungszeit über berücksichtigungswürdige Interessen des Arbeitneh-
20 Uhr hinaus ermöglicht, steht der Anspruch auf Zeit- mers – wie beispielsweise die Versorgung von Kindern
gutschrift gem § 2 Abs 2 lit b) bzw Bezahlung gem § 2 und Eltern, zumutbare Heimfahrtsmöglichkeiten, die
Abs 3 lit b) zu, sofern die Regelung jener Verordnung Teilnahme an Schul- und Weiterbildungsveranstaltun-
entspricht, die aufgrund des Art I Z 4 des Bundesge- gen – dieser Arbeitsleistung nicht entgegenstehen.
setzes, BGBl Nr 397/1991 (§ 6 Abs 3) bis zum In-
Kraft-Treten des ÖZG 2003 in Geltung war. (6) Lehrlinge vor den letzten 12 Monaten ihrer Lehrzeit
dürfen zur Arbeitsleistung im Rahmen der §§ 2 und 3
(3) Ist für Arbeitsleistungen eine Vergütung in Form nicht herangezogen werden.
von Zeitgutschrift vereinbart, so ist dem Arbeitnehmer
auf Verlangen der Verbrauch der Zeitgutschrift zu- (7) Insbesondere sind das AZG, ARG und KJBG zu be-
achten.
§ 5 Arbeitszeit
In jenen Fachverbänden, in denen zum Zeitpunkt des setzes in den einzelnen Wochen eines Zeitraumes
In-Kraft-Tretens dieses Kollektivvertrages eine kürzere von 13 Wochen bis zu 44 Stunden ausgedehnt werden,
wöchentliche Normalarbeitszeit als 40 Stunden gilt wenn innerhalb dieses Durchrechnungszeitraumes
oder weiterhin in Geltung tritt, kann vorbehaltlich ei- die wöchentliche Normalarbeitszeit die in den einzel-
ner weitergehenden Regelung auf Fachverbandsebe- nen Fachverbänden geltende wöchentliche Normal-
ne die wöchentliche Normalarbeitszeit des Personals arbeitszeit im Durchschnitt nicht überschreitet.
von Verkaufsstellen im Sinne des Öffnungszeitenge-
– 51 – KV Öffnungszeiten
Diese Regelung gilt für jene Fachverbände, in denen ses Kollektivvertrages in Geltung tritt, ab dem Gel-
die Verkürzung der wöchentlichen Normalarbeitszeit tungsbeginn der kürzeren wöchentlichen Normalar-
auf weniger als 40 Stunden nach In-Kraft-Treten die- beitszeit.
§ 6 Geltungsbeginn
Abg z NR
ÖSTERREICHISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
GEWERKSCHAFT DER PRIVATANGESTELLTEN
ÖSTERREICHISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
GEWERKSCHAFT DER PRIVATANGESTELLTEN
SEKTION INDUSTRIE UND GEWERBE
KV Öffnungszeiten – 52 –
ZUSATZKOLLEKTIVVERTRAG
über die Entsendung von Angestellten zu Inlands- und
Auslandsdienstreisen sowie über Messegeld
ABSCHNITT I
§ 1 Vertragschließende
Dieser Zusatzkollektivvertrag wird aufgrund des § 22 schen Gewerkschaftsbund, Gewerkschaft der Privat-
des Rahmenkollektivvertrages für Angestellte der In- angestellten, Sektion Industrie und Gewerbe, ande-
dustrie zwischen dem Fachverband der chemischen rerseits vereinbart.
Industrie Österreichs einerseits und dem Österreichi-
§ 2 Geltungsbereich
Dieser Zusatzkollektivvertrag stellt eine Ergänzung des dar, wie dies im § 22 des letztgenannten Vertrages
Rahmenkollektivvertrages für Angestellte der Industrie vorgesehen ist.
§ 4 Geltungsdauer
(1) Dieser Kollektivvertrag tritt am 1. Jänner 1988 in gekündigt werden. Im Übrigen verliert dieser Zusatz-
Kraft. kollektivvertrag mit dem Außerkraftreten des Rahmen-
kollektivvertrages für Angestellte der Industrie seine
(2) Er kann von jedem vertragschließenden Teil unter Wirksamkeit.
Einhaltung einer dreimonatigen Kündigungsfrist zu je-
dem Monatsletzten mittels eingeschriebenen Briefes (3) Auf Antrag eines der beiden vertragschließenden
gekündigt werden. Die Bestimmungen über die Höhe Teile sollen während der Kündigungsfrist Verhandlun-
der Reisekosten- und Aufwandsentschädigung (§ 5 gen zur Abänderung, Ergänzung oder Erneuerung
Abs 3) können mit einmonatiger Kündigungsfrist zu je- des Zusatzkollektivvertrages geführt werden.
dem Monatsletzten mittels eingeschriebenen Briefes
– 53 – ZKV Reisekosten
ABSCHNITT II INLANDSDIENSTREISEN
Wenn ein Angestellter im Auftrag des Arbeitgebers gen werden gegen Vorlage der Quartierrechnung ge-
Dienstreisen im Inland zu unternehmen hat, ist ihm au- sondert vergütet.
ßer der Fahrtvergütung eine Reisekosten- und Auf-
wandsentschädigung nach Maßgabe der folgenden (4) Die Reise beginnt, wenn sie von der Arbeitsstätte
Bestimmungen zu gewähren. aus angetreten wird, mit dem Verlassen der Arbeits-
stätte, in allen anderen Fällen mit dem notwendigen
(1) Eine verrechnungsfähige Dienstreise liegt vor, Verlassen der Wohnung. Das Gleiche gilt sinngemäß
wenn der Angestellte zur Erledigung dienstlicher Auf- auch für die Beendigung der Dienstreise.
träge seinen Dienstort verlässt. Unter Dienstort ist das
Gemeindegebiet jenes Ortes zu verstehen, in dem (5) Für den Tag des Antritts und der Beendigung einer
die ständige Arbeitsstätte des Angestellten liegt. Als mehrtägigen Dienstreise sowie bei Dienstreisen, die
Gemeindegebiet von Wien gilt das Gebiet des Bun- keinen vollen Kalendertag beanspruchen, beträgt
deslandes Wien (das sind die Bezirke 1 bis 23) gemäß das Taggeld Bruchteile des vorgesehenen Satzes
Gebietsänderungsgesetz vom 26. Juli 1946, BGBl nach Maßgabe der Reisedauer an dem betreffenden
Nr 110/1954. Kalendertag, und zwar gebührt bei einer Abwesenheit
bis 4 Stunden ........ kein Taggeld,
(2) Vergütet werden die nachgewiesenen Fahrtkosten, von über 4 bis 8 Stunden ........ das halbe Taggeld,
wobei bei Fahrten über 200 km und bei Nachtfahrten von über bis 8 Stunden ........ das volle Taggeld.
die 1. Wagenklasse benützt werden kann. Eine Nacht-
fahrt liegt vor, wenn mindestens 3 Fahrtstunden in die (6) Sonstige mit der Dienstreise im Zusammenhang
Zeit zwischen 22 Uhr und 6 Uhr früh fallen. Vergütun- stehende notwendige Dienstauslagen, wie Porti, Tele-
gen für höhere Wagenklassen, Schlafwagenbenüt- gramm- und Fernsprechgebühren, Kosten für die Zu-
zung, Verwendung von Flugzeugen und Luxuszügen und Abfahrt vom Bahnhof und dergleichen, sind in ih-
werden aufgrund besonderer vorheriger Bewilligung rem notwendigen und glaubhaft gemachten Ausmaß
der Firmenleitung gewährt. zu vergüten.
(3) Für die Bestreitung des mit der Dienstreise verbun- (7) Soweit bei angeordneten Dienstreisen die effektive
denen persönlichen Mehraufwandes erhält der Ange- Reisezeit (das ist die Zeit der unmittelbaren Reisebe-
stellte für jeden vollen Kalendertag eine Reiseauf- wegung in Beförderungsmitteln, wie Eisenbahn, Auto-
wandsentschädigung. Sie besteht aus dem Taggeld bus usw, einschließlich notwendiger Wartezeiten auf
und dem Übernachtungsgeld. Das Taggeld dient zur Umsteigebahnhöfen) nicht in die Normalarbeitszeit
Deckung der Mehrausgaben für Verpflegung sowie des Dienstnehmers fällt, gebührt neben der vorgese-
aller mit der Dienstreise verbundenen persönlichen henen Reiseaufwandsentschädigung für jede solche
Aufwendungen einschließlich der Trinkgelder für per- begonnene (sonst dienstfreie) effektive Reisestunde
sönliche Bedienung. Das Übernachtungsgeld dient zusätzlich ein Achtel der vollen Reiseaufwandsent-
zur Deckung der Unterkunftsbezahlung beziehungs- schädigung. Liegt jedoch gleichzeitig eine Nachtfahrt
weise bei angeordneten Fahrten während der Nacht im Sinne des Abs 2, 2. Satz vor, dann gebührt die obige
ohne Schlafwagenbenützung für den anfallenden zusätzliche Reiseaufwandsentschädigung nur für die
Mehraufwand. Bei bewilligter Schlafwagenbenützung vor 22 Uhr liegenden effektiven Reisestunden.
entfällt das Übernachtungsgeld.
Die Reiseaufwandsentschädigung für den Kalender- (8) Soweit Angestellte bei einer Dienstreise über Auf-
tag beträgt: forderung des Arbeitgebers das Beförderungsmittel
volle Reise- selbst lenken, gilt hinsichtlich der außerhalb der Nor-
aufwands- malarbeitszeit anfallenden Lenkzeit folgende Rege-
entschädi-
Angestellte der Verwen- Taggeld Nachtgeld
gung (Tag- lung: Für Fahrzeiten außerhalb der täglichen bzw wö-
dungsgruppe und Nacht- chentlichen Normalarbeitszeit wird eine Vergütung in
geld)
Höhe des Überstundenentgelts gewährt, wobei nur
€ € €
volle Viertelstunden vergütet werden. Die Berech-
I bis VI, M I – M III 58,28 35,19 93,47
nungsgrundlage für die Grundvergütung ist ihrer Hö-
(Werte ab 1. Mai 2021)
he nach mit dem jeweiligen Mindestgrundgehalt der
Unvermeidliche, das vorgenannte Übernachtungs- Verwendungsgruppe IV nach 10 Jahren nach oben
geld übersteigende Mehrauslagen für Übernachtun- begrenzt. Diese Regelung gilt nicht für jene Angestell-
ZKV Reisekosten – 54 –
ten, die in Ausübung ihrer Tätigkeit vorwiegend zu rei- aufgrund ihres Dienstvertrages oder ihrer dienstlichen
sen haben, wie zum Beispiel Vertreter, Angestellte mit Verwendung regelmäßig zu reisen haben (Reisende,
ständiger Reisetätigkeit und sonstige Angestellte, die Vertreter) und für welche entweder einvernehmlich
in der Gestaltung des täglichen Arbeitsablaufes unge- ein Pauschalsatz oder eine anderweitige Entschädi-
bunden sind. gung für Reiseaufwand vereinbart oder festgelegt ist
(Abs 8 idF 1. Mai 2017) oder einvernehmlich ein Entgelt vereinbart ist, in
dem Reiseaufwandsentschädigungen bereits abge-
(9) Für Zeiten, für welche Reiseaufwandsentschädi- golten sind. Enthält das vereinbarte Pauschale oder
gung gezahlt wird, erfolgt in der Regel keine besonde- Entgelt auch eine Abgeltung der Fahrtauslagen, so
re Vergütung von Überstunden. Die Reisezeit gilt nicht entfällt für diese Angestellten auch die Anwendung
als Arbeitszeit. Werden jedoch von der Firmenleitung des Abs 2 über die Fahrtvergütung.
effektive Dienstleistungen am Zielort der Dienstreise
über die tägliche Normalarbeitszeit hinaus angeord- (11) Ansprüche im Sinne des § 5 müssen spätestens in-
net, so werden neben der gebührenden einfachen nerhalb von 6 Wochen nach Beendigung der Dienst-
Reiseaufwandsentschädigung die tatsächlich geleis- reise durch Rechnungslegung bei sonstigem Verfall
teten Überstunden vergütet. geltend gemacht werden.
* Abs 6 entfällt ab 1. November 1989
(10) Die Bestimmungen der Absätze 3, 5, 6*, 7 und 8
finden auf jene Angestellten keine Anwendung, die
ABSCHNITT III
§ 6 Messegeld
(1) Angestellte, die zu Dienstleistungen auf Messen geld nicht abgegolten und sind gemäß § 5 des Rah-
oder Ausstellungen am Dienstort herangezogen wer- menkollektivvertrages für Angestellte der Industrie ge-
den, erhalten, sofern sie dadurch an der Einnahme sondert zu vergüten.
des Mittagmahles am sonst üblichen Ort verhindert
sind, eine Aufwandsentschädigung (Messegeld). (3) Für Angestellte, die zu Dienstleistungen auf Messen
Das Messegeld beträgt pro Kalendertag für Angestell- oder Ausstellungen im Inland außerhalb ihres Dienst-
te € 27,52. ortes herangezogen werden, gelten die Bestimmun-
(Wert gilt ab 1. Mai 2021) gen des § 5.
ABSCHNITT IV AUSLANDSDIENSTREISEN
Eine Auslandsdienstreise liegt vor, wenn ein Angestellter von seinem Dienstort in Österreich vorübergehend zur
Dienstleistung ins Ausland entsendet wird.
§ 7 Reisevorbereitung
Dem Angestellten ist vor Antritt der Dienstleistung im zugeben. Die notwendigen und unvermeidlichen Auf-
Ausland die zur Erledigung der mit der Entsendung wendungen im Zusammenhang mit der Vorbereitung
verbundenen Angelegenheiten notwendige Zeit frei- der Entsendung sind zu ersetzen.
§ 8 Schriftliche Aufzeichnungen
(1) Die für die Entsendung vereinbarte Aufwandsent- spiel in Form einer Ergänzung des Dienstzettels (§ 15
schädigung gemäß § 11 dieses Kollektivvertrages Absatz 3 des Rahmenkollektivvertrages für die Ange-
und Vereinbarungen im Zusammenhang mit der Ent- stellten der Industrie).
sendung, soweit Letztere von diesem Kollektivvertrag
bzw einer betrieblichen Regelung abweichen oder (2) Dem Betriebsrat sind schriftliche Aufzeichnungen
diese ergänzen, sind schriftlich festzuhalten, zum Bei- über die vereinbarte Höhe der Aufwandsentschädi-
– 55 – ZKV Reisekosten
gungen sowie über aufgrund dieses Kollektivvertrages b) Höhe des Tag- und Nachtgeldes,
ermöglichte abweichende Regelungen zu übergeben. c) Art des Verkehrsmittels,
Werden derartige Regelungen im Betrieb – insbeson- d) Überweisungsart des Entgelts,
dere aufgrund einer Betriebsvereinbarung – allge-
e) Entlohnungs- und Abrechnungszeiträume,
mein angewendet, genügt die einmalige Übergabe
dieser Regelung. f) Art und Höhe der Versicherungen.
Die Mitteilung kann insoweit entfallen, als sich auf-
(3) Dem Angestellten sind vor Beginn der Entsendung grund der Dauer der Entsendung und bestehender
insbesondere mitzuteilen: Regelungen im Unternehmen keine Notwendigkeit ei-
a) Beginn und voraussichtliches Ende der Entsen- ner besonderen Mitteilung ergibt.
dung,
(1) Die Wahl des Beförderungsmittels und die Festle- (2) Es werden nur tatsächlich aufgelaufene und nach-
gung der Reiseroute obliegen dem Dienstgeber. So- gewiesene Fahrtkosten ersetzt.
weit eine Wahlmöglichkeit für den Dienstgeber be-
steht, darf durch die getroffene Wahl nicht ein offen- (3) Hinsichtlich des Kostenersatzes der benützten Wa-
sichtliches Missverhältnis zwischen den wirtschaftli- genklasse bei Bahnfahrten sind die entsprechenden
chen und betrieblichen Interessen des Arbeitgebers kollektivvertraglichen Bestimmungen für Inlands-
und den eintretenden Belastungen des Angestellten dienstreisen (§ 5) im Sinne des österreichischen Stan-
in zeitlicher und körperlicher Hinsicht entstehen. dards sinngemäß anzuwenden.
(1) Die Verteilung der in Österreich geltenden wö- heiten und Erfordernisse abweichend von den Rege-
chentlichen Normalarbeitszeit auf die einzelnen Tage lungen im Inland festgelegt werden.
der Woche und die Festlegung der täglichen Normal-
arbeitszeit kann für die im Ausland tätigen Angestell- (2) Gilt in dem Auslandsstaat, in den der Angestellte
ten entsprechend den Regelungen und der Übung entsendet wird, ein anderer Tag der Woche als der
des Auslandsstaates und dem Erfordernis der Zusam- Sonntag als wöchentlicher Ruhetag, tritt dieser Tag
menarbeit mit Arbeitnehmern des Auslandsstaates an die Stelle des Sonntags.
oder unter Berücksichtigung der sonstigen Gegeben-
§ 11 Aufwandsentschädigung
(1) Für die Bestreitung des mit der Entsendung verbun- (2) Durch die Vereinbarung des Tag- und Nachtgel-
denen Mehraufwandes erhält der Angestellte eine des darf das Taggeld sowie das Nachtgeld während
Aufwandsentschädigung, welche aus einem Tag- der ersten 28 Tage einer Dienstreise jenes der Gebüh-
und einem Nachtgeld besteht. Das Taggeld dient zur renstufe 3 der Bundesbediensteten nicht unterschrei-
Deckung der Mehrausgaben für Verpflegung sowie ten.
aller mit der Entsendung verbundenen persönlichen
Aufwendungen einschließlich der Trinkgelder für per- (3) Absatz 2 gilt nicht, insoweit generell oder für be-
sönliche Bedienung. Das Nachtgeld dient zur De- stimmte Bereiche durch Betriebsvereinbarung nach-
ckung der Unterkunftbezahlung bzw bei angeordne- folgende Regelung besteht oder getroffen wird, die
ten Fahrten während der Nacht für den anfallenden als der Regelung gemäß Absatz 2 gleichwertig gilt:
Mehraufwand. Für die Definition der Nachtfahrt gilt Bis zu den Verwendungsgruppen IV, IVa und M III ge-
§ 5 Abs 2. Unvermeidliche Mehrauslagen für Unter- bührt das Tag- und Nachtgeld der Gebührenstufe 2b,
kunft werden gegen Vorlage der Quartierrechnung für die Verwendungsgruppen V bis VI jenes der Ge-
gesondert vergütet. Bei kostenloser Beistellung von bührenstufe 3, wobei, soweit nicht ausdrücklich an-
zumutbarem Quartier bzw Schlafwagen entfällt das ders vereinbart, der Anspruch mit jenem Betrag be-
Nachtgeld. Allfällig erforderliche Unterkunfts-Zusatz- grenzt ist, der sich bei Anwendung der Bruttojahresar-
kosten sind in diesem Fall vom Arbeitgeber zu entrich- beitslohnstufen gemäß § 26 EStG in der jeweiligen
ten oder zu ersetzen. Fassung ergibt.
ZKV Reisekosten – 56 –
Die Gebührenstufen richten sich nach der Verordnung lich oder verbilligt zur Verfügung gestellten Mahlzei-
der Bundesregierung betreffend die Festsetzung von ten nach inländischen Begriffen zumutbar sind oder
Reisegebühren bei Dienstverrichtungen im Ausland nicht gesundheitliche Gründe entgegenstehen. Wird
in der jeweiligen Fassung. gemäß § 11 Absatz 4, 2. Absatz nur ein aliquotes Tag-
geld verrechnet und findet ein Abzug für Mahlzeiten
(4) Die Aufwandsentschädigung nach diesem Kollek- statt, sind die Abzugssätze des 1. Satzes auf das jewei-
tivvertrag gebührt für die Dauer des Aufenthaltes im lige aliquote Taggeld zu beziehen.
Ausland, der mit dem Grenzübertritt beginnt bzw en-
det. Wird bei der Entsendung ein Flugzeug benützt, (6) Sonstige mit der Dienstreise im Zusammenhang
so gilt als Grenzübertritt der Abflug vom bzw die An- stehende notwendige Dienstauslagen, wie zum Bei-
kunft am letztbenützten Inlandsflughafen. Das Tag- spiel Porti, Telegramm- und Fernsprechgebühren,
und Nachtgeld (Absatz 2 bzw 3) richtet sich nach Kosten für die Zu- und Abfahrt vom Bahnhof und be-
dem Ansatz für den Staat, der bei der Entsendung gründbare Kleiderreinigung, sind in ihrem notwendi-
durchfahren wird bzw in dem sich der Angestellte gen und glaubhaft gemachten Ausmaß gesondert zu
zur Verrichtung der Dienstleistung aufhält. Bei Flug- vergüten.
reisen richtet sich das Taggeld (Absatz 2 bzw 3) nach
dem Ansatz des Staates, in den die Entsendung führt. (7) Die tägliche Aufwandsentschädigung (Tag- und
Das Taggeld beträgt: Nachtgeld) entfällt im Falle eines unentschuldigten
bei einer Abwesenheit bis zu Fernbleibens zur Gänze. Das Gleiche gilt, wenn eine
4 Stunden ................................ kein Taggeld, Dienstverhinderung bzw Arbeitsunfähigkeit jedweder
bei einer Abwesenheit über 4 bis Art vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführt
zu 8 Stunden ........................... das halbe Taggeld, wird. Im Falle eines Arbeitsunfalles entfällt die tägliche
bei einer Abwesenheit von über Aufwandsentschädigung nur bei vorsätzlicher Herbei-
8 Stunden ................................ das volle Taggeld. führung. Bei einem notwendigen Krankenhausaufent-
halt im Ausland verringert sich das Taggeld auf 1/3
Ausdrücklich auf die Aufwandsentschädigung als an- des vollen vereinbarten Taggeldes. Das Nachtgeld
rechenbar bezeichnete, vom Arbeitgeber oder einem entfällt, jedoch werden weiterlaufende Quartierkosten
Dritten gewährte besondere Entschädigungen sind gegen Nachweis bis auf Widerruf durch die Firmenlei-
auf die Aufwandsentschädigungen im Sinne dieses tung ersetzt.
Paragraphen anrechenbar.
Die Aufwandsentschädigung gebührt grundsätzlich in (8) Bis zum Grenzübertritt bzw bis zum letztbenützten
österreichischer Währung. Die Bezahlung der Auf- Inlandsflughafen ist die Aufwandsentschädigung
wandsentschädigung in Fremdwährung ist im Einver- nach § 5 zu bemessen. Das Gleiche gilt sinngemäß
nehmen mit dem Angestellten zu regeln, wobei auf für die Rückkehr. Ergibt sich bei Dienstreisen von bis
auftragsbezogene Bedingungen Rücksicht zu nehmen zu 24-stündiger Dauer aufgrund der Dauer des Aus-
ist. landsaufenthaltes kein (aliquoter) Anspruch auf eine
Aufwandsentschädigung im Sinne des Abs 4, sind
(5) Vom Taggeld entfallen 15 % auf das Frühstück, auf die gesamte Dienstreise die Bestimmungen betref-
30 % auf das Mittagessen und 25 % auf das Abendes- fend Inlandsdienstreisen anzuwenden.
sen. Werden die Mahlzeiten unentgeltlich zur Verfü-
gung gestellt bzw die sonstigen Aufwendungen nicht (9) Bei Aufenthalten zur Schulung oder Ausbildung
vom Angestellten getragen, verringert sich das verein- kann vereinbart werden, dass sich das gemäß Absatz 2
barte Taggeld entsprechend. Im Falle der Zurverfü- bzw 3 jeweils zustehende Taggeld auf 10 % dieses Sat-
gungstellung von verbilligten Mahlzeiten (etwa Werks- zes verringert, wenn ein ganztägig erweiterter Betreu-
küche) gilt ebenfalls die Kürzungsbestimmung des ungsumfang (Mahlzeiten und Nebenleistungen) ge-
ersten Satzes, es sind jedoch in diesem Fall die Kosten währt wird.
der Mahlzeit durch die Firma zu ersetzen. Diese Be-
stimmung ist dann anzuwenden, wenn die unentgelt-
(1) Hinsichtlich der Vergütung von Reisezeit und Lenk- sen. Mit dieser Vergütung ist die zeitliche Inanspruch-
zeit sind die entsprechenden Bestimmungen des § 5 nahme des Angestellten durch die Reisetätigkeit ab-
anzuwenden, wobei für die Bemessung der Vergütung gegolten.
für Reisezeit die Aufwandsentschädigungssätze (Tag-
und Nachtgeld) des Inlandes heranzuziehen sind. (2) Hinsichtlich der Vergütung gelten die Zeiten der
Dasselbe gilt hinsichtlich Überstunden auf Dienstrei- Reisebewegung im In- und Ausland als Einheit. Wird
– 57 – ZKV Reisekosten
vom Einsatzort am Zielort der Dienstreise im Auslands- über die Definition des Dienstortes (§ 5 Abs 1) sinnge-
staat eine Dienstreise vergleichbar einer Inlands- mäß im Ausland.
dienstreise (§ 5) angetreten, gelten die Bestimmungen
§ 13 Familienheimfahrt
Nach einem ununterbrochenen Auslandsaufenthalt in zeit die entsprechenden Bestimmungen dieses Kollek-
der Dauer von 6 Monaten in europäischen Staaten tivvertrages.
bzw von 11 Monaten in außereuropäischen Staaten Wird jedoch die Heimreise bedingt zum Beispiel durch
hat der Angestellte Anspruch auf eine bezahlte Fami- die Auftragslage nicht möglich, gebührt bei ununter-
lienheimreise mit anschließendem Gebührenurlaub, brochenem Aufenthalt von mehr als 6 Monaten in eu-
sofern die Beendigung der Entsendung bzw eine ropäischen Staaten für jeden darüber hinausgehen-
Heimreise aus sonstigen Gründen nicht in den nächs- den Monat 1/6, in außereuropäischen Staaten für je-
ten 3 Monaten zu erwarten ist. den über 11 Monate hinausgehenden Monat 1/11
Heimreisezeiten dürfen auf den Gebührenurlaub nicht der gesamten Fahrtkosten für die Hin- und Rückreise
angerechnet werden. Für die Familienheimreise gel- zum ständigen Wohnort als Abgeltung für die nicht
ten hinsichtlich der Beförderungsmittel und der Reise- konsumierte Heimreise.
§ 14 Unfallversicherung
Der Arbeitgeber hat dem Angestellten die Kosten einer Kosten für eine Versicherung ersetzt, die jene Risken
Unfallversicherung für Unfälle während der Dauer der abdeckt, die nach den österreichischen Versiche-
Entsendung, ausgenommen Arbeits- und Wegunfall rungsbedingungen unter das normale Unfallrisiko fal-
im Sinne des ASVG, die zum Tod oder zu dauernder In- len. Der Kostenersatz entfällt oder verringert sich ent-
validität führen, zu ersetzen. Hinsichtlich des Kostener- sprechend, wenn auf andere Weise für die Abdeckung
satzes wird für Tod eine Versicherungssumme von des Unfallrisikos in obigem Ausmaß durch die Firma
mindestens € 10.901,–, für dauernde Invalidität von gesorgt ist; von dieser anderweitigen Vorsorge ist
mindestens € 21.802,– festgesetzt. Es werden nur die dem Angestellten schriftlich Mitteilung zu machen.
Bei Tod des Ehegatten, des Lebensgefährten (im Sinne zu erstatten und die Fahrzeit bei der Rückreise in glei-
der Bestimmungen des ASVG), der Kinder, der Adop- cher Weise wie bei einer Entsendung zu behandeln,
tivkinder oder der Eltern sind die Kosten der Rückreise sofern die Heimfahrt tatsächlich beansprucht wird.
(1) Bei Erkrankungen im Ausland gilt § 130 ASVG bzw die notwendigen Kosten des Rücktransportes zu über-
das jeweilige zwischenstaatliche Sozialversicherungs- nehmen, soweit diese nicht von dritter Seite (zum Bei-
abkommen. spiel Versicherung) getragen werden; hiebei ist die
Kostenübernahme mit € 7.268,– nach oben begrenzt.
(2) Im Falle des Todes des Angestellten während der Über Verlangen der Hinterbliebenen hat der Arbeit-
Dauer der Entsendung hat der Arbeitgeber über Ver- geber bei der administrativen Abwicklung des Rück-
langen der unter § 15 genannten nahen Angehörigen transportes behilflich zu sein.
§ 17 Höhere Gewalt
Im Falle einer konkreten persönlichen Gefährdung verzüglich zu verständigen. Wird der Angestellte
(zum Beispiel durch Krieg, innenpolitische Unruhe durch höhere Gewalt an der Rückreise gehindert, so
am Zielort der Entsendung) ist der Angestellte berech- ist den Angehörigen, zu deren Erhaltung der Ange-
tigt, die Heimreise anzutreten. Vor Antritt ist nach stellte gesetzlich verpflichtet ist, jenes Gehalt für die
Möglichkeit das Einvernehmen mit dem Arbeitgeber Dauer von 6 Monaten weiterzubezahlen, das er bei
bzw dessen bevollmächtigten Vertreter herzustellen, Dienstleistung an der Dienststelle im Inland erreicht
ansonsten ist der Arbeitgeber vom Antritt der Reise un- hätte. Für weitere 6 Monate ist diesen Angehörigen
ZKV Reisekosten – 58 –
ein Betrag in der Höhe des auf gleicher Basis berech- nesfalls gebührt in einem solchen Fall für den betref-
neten pfändungsfreien Einkommens zu bezahlen. Kei- fenden Zeitraum mehr als das volle Entgelt.
(1) Die Aufwandsentschädigung (Tag- und Nacht- des nächsten Kalendermonates durch schriftliche
geld) und die Fahrtkosten (soweit nicht Fahrkarten Rechnungslegung zu erfolgen. Die Ansprüche verfal-
beigestellt werden) sind dem Angestellten zeitgerecht len, wenn diese Rechnungslegung nicht innerhalb
gegen nachherige Verrechnung zu bevorschussen. von zwei weiteren Kalendermonaten – im Falle einer
unverschuldeten Verhinderung an der Rechnungsle-
(2) Die Abrechnung der Ansprüche hat grundsätzlich gung innerhalb von 2 Kalendermonaten nach Wegfall
für jeden abgelaufenen Kalendermonat bis zum Ende der Verhinderung – erfolgt.
Über Aufforderung des Dienstgebers haben der An- Dienstgeber auszuzahlenden bzw ausgezahlten Be-
gestellte bzw seine Hinterbliebenen Ersatzansprüche, trages an den Dienstgeber bei sonstigem Verlust im
die sich aus einem Ereignis im Sinne der §§ 14, 16 Sinne obiger Paragraphen abzutreten.
und 17 gegen Dritte ergeben, bis zur Höhe des vom
(1) Die Ansprüche nach §§ 11 und 12 können einver- betrieblichen Regelung vereinbaren. Kommt keine Ei-
nehmlich auch auf andere Weise als in diesem Kollek- nigung zustande, gilt Absatz 3.
tivvertrag, etwa durch ein Pauschale, eine Auslands-
zulage oder ein Entgelt bzw eine andere Vergütung, (3) Bestehende, für die Angestellten günstigere Ver-
die die Abgeltung für diese Ansprüche einschließt, ab- einbarungen, Betriebsvereinbarungen und Regelun-
gegolten werden. gen bleiben aufrecht und können auch in Hinkunft
abgeschlossen werden. Diese Günstigkeitsklausel ist
(2) Bestehende betriebliche Regelungen bleiben in ih- so anzuwenden, dass nur die betriebliche Regelung
rem gesamten Umfang als Betriebsvereinbarung auf- als Ganzes auf ihre Günstigkeit geprüft wird; ein He-
recht und treten anstelle dieses Kollektivvertrages, rausgreifen einzelner Teile der einen oder anderen
wenn binnen 2 Monaten nach In-Kraft-Treten dieses Regelung unter Berufung auf diese Günstigkeitsklau-
Kollektivvertrages die Firmenleitung und der Betriebs- sel ist nicht gestattet.
rat einvernehmlich schriftlich die Weitergeltung der
§ 21 Schlichtungsverfahren
Mit der Beilegung von Auslegungsstreitigkeiten und tionen zusammengesetzter Ausschuss zu befassen,
Streitigkeiten über die Anwendung der Günstigkeits- dessen Mitglieder tunlichst aus dem Kreis der an den
klausel gemäß § 20 Absatz 3 hat sich vor Anrufung Verhandlungen über diesen Kollektivvertrag Beteilig-
des Arbeits- und Sozialgerichtes ein paritätisch aus ten zu entnehmen sind.
je drei Vertretern der vertragschließenden Organisa-
– 59 – ZKV Reisekosten
ABSCHNITT V
§§ 5 und 6 des Zusatzkollektivvertrages vom 7. Novem- gungen und über Messegeld treten mit 1. Jänner
ber 1983 über Reisekosten- und Aufwandsentschädi- 1988 außer Kraft.
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Gewerkschaft der Privatangestellten
Sektion Industrie und Gewerbe
ZKV Reisekosten – 60 –
ZUSATZKOLLEKTIVVERTRAG
(URSPRUNGSVERTRAG)
§ 1 Vertragschließende
Dieser Zusatzkollektivvertrag wird aufgrund des § 22 schen Gewerkschaftsbund, Gewerkschaft der Privat-
des Rahmenkollektivvertrages für Angestellte der In- angestellten, Sektion Industrie und Gewerbe, ande-
dustrie zwischen dem Fachverband der chemischen rerseits vereinbart.
Industrie Österreichs einerseits und dem Österreichi-
§ 2 Geltungsbereich
Dieser Zusatzkollektivvertrag stellt eine Ergänzung des dar, wie dies im § 22 des letztgenannten Vertrages
Rahmenkollektivvertrages für Angestellte der Industrie vorgesehen ist.
§ 4 Geltungsdauer
(1) Der Zusatzkollektivvertrag tritt am 1. November mittels eingeschriebenen Briefes gekündigt werden.
1983 in Kraft. Im Übrigen verliert dieser Zusatzkollektivvertrag mit
dem Außerkrafttreten des Rahmenkollektivvertrages
(2) Der Zusatzkollektivvertrag kann von jedem ver- für Angestellte der Industrie seine Wirksamkeit.
tragschließenden Teil unter Einhaltung einer dreimo-
natigen Kündigungsfrist zu jedem Monatsletzten mit- (3) Auf Antrag eines der beiden vertragschließenden
tels eingeschriebenen Briefes gekündigt werden. Die Teile sollen während der Kündigungsfrist Verhandlun-
Bestimmungen über die Höhe der Reisekosten- und gen zur Abänderung, Ergänzung oder Erneuerung
Aufwandsentschädigung (§ 5 Abs 3) können mit ein- des Zusatzkollektivvertrages geführt werden.
monatiger Kündigungsfrist zu jedem Monatsletzten
§ 6 Überstundengrundvergütung*)
In die Berechnungsgrundlage für die Überstunden- nung der Überstundenzuschläge sind jene weiteren
grundvergütung und die Grundlage für die Berech- Gehaltsbestandteile, die unter anderen begrifflichen
– 61 – „Ursprungsvertrag”
Bezeichnungen dauernd für die Normalarbeitszeit be-
zahlt werden, einzubeziehen.
Den im Schichtdienst beschäftigten Angestellten ge- wie sie kollektivvertraglich für die Arbeiter des Betrie-
bührt eine Zulage für die zweite Schicht in der Höhe, bes vorgesehen ist.
(1) Für Sonntagsarbeit, die über die tägliche, verein- § 5 Abs 6 des Rahmenkollektivvertrages für Angestellte
barte bzw übliche Arbeitszeit an Werktagen hinaus- der Industrie vorgesehenen Entlohnung neben dem
geht, gebührt anstatt der im § 5 Abs 5 des Rahmenkol- ungekürzten Monatsentgelt für jede Arbeitsstunde 2/
lektivvertrages für Angestellte der Industrie vorgese- 142 des Monatsgehaltes.
henen Entlohnung neben der Grundvergütung ein Zu- Übersteigt die an einem gesetzlichen Feiertag geleis-
schlag von 200 %. tete Arbeit die für den betreffenden Wochentag fest-
gesetzte Normalarbeitszeit, so gebührt für diese Über-
(2) Für Arbeit an einem gesetzlichen Feiertag, welcher stunden die Überstundengrundvergütung mit einem
nicht auf einen Sonntag fällt, gebühren anstelle der in Zuschlag von 200 %.
Bei Arbeitsverrichtungen, bei welchen die hiebei be- ten, sind diese zumindest im selben Ausmaß auch je-
schäftigten Arbeiter wegen dauernder Einwirkung nen Angestellten zu gewähren, die in gleicher Weise
von gesundheitsschädigenden Stoffen Zulagen erhal- gefährdet sind.
Für Arbeitnehmer, die regelmäßig Schichtarbeit im sam entscheiden, auf diesen Betrag anrechenbar.
Wechseldienst leisten, wird vom Arbeitgeber ein Be- Sollte es nach 2 Jahren zu keiner Einigung über die
trag von € 100 pro Jahr für gesundheitliche Maßnah- Verwendung der Mittel im Betrieb kommen, so kommt
men bereitgestellt. § 23 des Kollektivvertrages zur Anwendung. Werden
(Wert ab 1. Mai 2019) auf gesetzlicher Ebene gleichwertige Regelungen ein-
Über die Art der Maßnahmen entscheidet der Arbeit- geführt, so vereinbaren die KV-Partner, erneut über
geber einvernehmlich mit dem Betriebsrat. Bestehen- diesen Punkt zu verhandeln.
de gleichwertige betriebliche Maßnahmen sind, so-
ferne Arbeitgeber und Betriebsrat darüber gemein-
(1) Bereitschaftsdienst liegt dann vor, wenn ein Ange- der normalen, kollektivvertraglichen Arbeitszeit im Be-
stellter außerhalb der normalen, kollektivvertragli- reich des Betriebes anwesend sein muss. Hat der An-
chen Arbeitszeit auf Anordnung der Betriebsleitung gestellte in dieser Zeit effektive Arbeitsleistung zu voll-
an einem von ihm bekanntzugebenden Ort erreichbar bringen, so erhält er für die Zeit dieser Arbeitsleistung
sein muss. Dieser Bereitschaftsdienst wird unter Aus- Überstundenentlohnung gemäß § 5 des Rahmenkol-
schluss der Zeit von 22 Uhr bis 6 Uhr früh mit 30 % lektivvertrages für Angestellte der Industrie. Hat der
des auf die Zeit des Bereitschaftsdienstes entfallenden Angestellte während seines Anwesenheitsdienstes die
Stundengehaltes entlohnt. Möglichkeit der physischen und psychischen Entspan-
nung, so erhält er für die volle Stundenzahl seiner An-
(2) Anwesenheitsdienst liegt dann vor, wenn ein Ange- wesenheit 50 % des für diese Zeit errechneten Stun-
stellter auf Anordnung der Betriebsleitung außerhalb dengehaltes.
„Ursprungsvertrag” – 62 –
(3) Die Entschädigung für Bereitschafts- und Anwe-
senheitsdienst ist im Wege der Gehaltsfestsetzung zu-
lässig.
Angestellten, die bei der Produktion und in Laborato- beitsanzüge beziehungsweise die notwendige Schutz-
rien oder bei sonstigen Arbeiten beschäftigt sind, bei kleidung zur Verfügung gestellt. Erforderlichenfalls ist
welchen eine Berufs- und Schutzkleidung nach Art hiebei der Betriebsrat zur Mitwirkung heranzuziehen.
der Arbeit nötig ist, werden Arbeitsmäntel oder Ar-
Den im vollkontinuierlichen Schichtbetrieb beschäf- gelung für die Arbeiter des Betriebes vorgesehen ist.
tigten Angestellten gebührt Urlaub in jenem Ausmaß, Diese Regelung gilt für Urlaubsansprüche, die ab
wie es kollektivvertraglich oder durch betriebliche Re- 1. Jänner 1990 entstehen.
Der 24. und der 31. Dezember sind unter Fortzahlung hende betriebliche Regelungen, die ab diesem Zeit-
des Entgelts arbeitsfrei. Im Mehrschichtbetrieb wird punkt eine besondere Vergütung (Zuschlag, Prämie,
an diesen Tagen bei tatsächlich erbrachter Arbeits- …) vorsehen, sind auf diesen Zuschlag anzurechnen.
leistung ab Beginn der 1. Schicht, spätestens jedoch (idF ab 1. 5. 2016)
ab 6:00 Uhr, ein Zuschlag von 100 % gewährt. Beste-
(1) Dem Dienstverhältnis unmittelbar vorangegange- nung von Lehrzeiten ein nächstes Dienstjubiläum im
ne Lehrzeiten, die im gleichen Unternehmen zurück- Zeitraum 1. 11. 1999 bis 31. 3. 2000, ist dieses bis
gelegt worden sind, werden nach Maßgabe der Ab- 30. 6. 2000 zu bezahlen, sofern nicht das entsprechen-
sätze (2) und (3) auf die Dauer des Dienstverhältnisses de Jubiläumsgeld schon bezahlt wurde.
für Ansprüche auf Jubiläumsgeld gemäß § 19c
Abs (1a) Rahmenkollektivvertrag für Angestellte der (3) Der Fälligkeitszeitpunkt der Jubiläumszahlung für
Industrie in der Fassung vom 1. 11. 1999 angerechnet. das 40-jährige Dienstjubiläum liegt auch im Falle
§ 19c Abs (2) 1. Satz Rahmenkollektivvertrag für Ange- der Anrechnung der Lehrzeit 5 Jahre nach der Aus-
stellte der Industrie gilt sinngemäß. zahlung des Jubiläumsgeldes für das 35-jährige
Dienstjubiläum, es sei denn, das Dienstverhältnis wird
(2) Die Anrechnung der Lehrzeiten erfolgt erstmals für vor Ablauf dieses 5-Jahres-Zeitraums, aber nach Voll-
jenes Dienstjubiläum, das sich nach dem 31. 10. 1999 endung des 40-jährigen Dienstjubiläums unter An-
ohne Anrechnung der Lehrzeit ergibt, und zwar in rechnung der Lehrzeit beendet. In diesem Fall erfolgt
dem zeitlichen Ausmaß, um das dieser Dienstjubi- die Auszahlung des Jubiläumsgeldes für 40 Dienstjah-
läumsstichtag im Dienstverhältnis nach dem 1. 11. re mit Beendigung des Dienstverhältnisses, soweit
1999 liegt. Ergibt sich aufgrund einer solchen Anrech- nicht schon vorher eine Auszahlung erfolgte.
– 63 – „Ursprungsvertrag”
§ 13 Günstigkeitsklausel
Bestehende, für die Angestellten günstigere Übungen die schon bestehende Regelung als Ganzes angewen-
und Vereinbarungen bleiben aufrecht. Diese Günstig- det werden kann.
keitsklausel ist so anzuwenden, dass nur die betreffen- Ein Herausgreifen einzelner Teilbestimmungen der ei-
de Regelung dieses Vertrages (zum Beispiel Reisekos- nen oder anderen Regelung unter Berufung auf die
ten- und Aufwandsentschädigung) als Ganzes oder Günstigkeitsklausel ist nicht gestattet.
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Gewerkschaft der Privatangestellten
Sektion Industrie und Gewerbe
„Ursprungsvertrag” – 64 –
ZUSATZKOLLEKTIVVERTRAG
über die Verrechnung von Kilometergeld für Personenkraftwagen.
Abgeschlossen zwischen der Bundeskammer der ge- Österreichischen Gewerkschaftsbund,
werblichen Wirtschaft, Sektion Industrie, für den Fach- Gewerkschaft der Privatangestellten,
verband der Sektion Industrie und Gewerbe
Chemischen Industrie andererseits.
einerseits und dem
§ 1 Geltungsbereich
§ 2 Kilometergeld
(1) Wird einem Angestellten die Verrechnung einer Das niedrigere Kilometergeld im Sinne obiger Tabelle
Aufwandsentschädigung (Fahrtkostenentschädi- gebührt jeweils ab dem Überschreiten der angeführ-
gung) für eine ihm freigestellte Verwendung seines ten Kilometergrenzen. Wenn das innerbetriebliche
Privat-Pkw für Dienstreisen im Sinne der Zusatzkollek- Geschäftsjahr vom Kalenderjahr abweicht, kann das
tivverträge für Inlandsdienstreisen bzw des Kollektiv- Geschäftsjahr an Stelle des Kalenderjahres für die Be-
vertrages für die Erdölindustrie genehmigt, richtet rechnung des Kilometergeldes herangezogen wer-
sich die Bezahlung dieser Aufwandsentschädigung den.
nach den Bestimmungen dieses Kollektivvertrages. Darüber hinaus können innerbetrieblich auch andere
Ein derartiger Anspruch ensteht nur dann, wenn die Jahreszeiträume, zum Beispiel ab Eintritt des Ange-
Genehmigung zur Verrechnung einer Aufwandsent- stellten, vereinbart werden.
schädigung im Sinne dieses Kollektivvertrages vor An- Wird ein Teil des Aufwandes direkt durch den Dienst-
tritt der Dienstreise, tunlichst schriftlich, erteilt wird. geber getragen (zum Beispiel Treibstoff, Versiche-
Sofern in diesem Kollektivvertrag nicht anderes be- rung, Reparatur), ist das Kilometergeld entsprechend
stimmt ist, wird als Aufwandsentschädigung ein Kilo- zu verringern. Bei der Verringerung ist auf einen von
metergeld gewährt. den Kraftfahrervereinigungen veröffentlichten Vertei-
lungsschlüssel Rücksicht zu nehmen.
(2) Das Kilometergeld dient zur Abdeckung des durch
die Haltung des Kraftfahrzeuges und die Benützung (4) Diese Regelung gilt für Personenkraftwagen unter
entstehenden Aufwandes. Über das Kilometergeld hi- den zur Zeit des Abschlusses dieses Kollektivvertrages
naus besteht keinerlei Anspruch gegen den Dienstge- gegebenen technischen Voraussetzungen. Für Neu-
ber aus einer Benützung des Pkw im Sinne des Abs 1. konstruktionen (zum Beispiel Kreiskolbenmotor) gilt
dieser Kollektivvertrag nicht, bei Verwendung derarti-
(3) Die Höhe des Kilometergeldes richtet sich nach ger Wagentypen muss bei einer Fahrt gemäß Abs 1 ei-
nachstehender Tabelle: ne Vereinbarung über den Aufwandsersatz getroffen
werden. Soweit für den Bundesdienst Regelungen vor-
Die Höhe des Kilometergeldes bestimmt sich ab
handen sind, sind diese mit den Einschränkungen die-
1. Jänner 2011 wie folgt:
ses Kollektivvertrages, insbesondere des Abs 3, sinn-
bis 15.000 km .............................................. € 0,420 gemäß anzuwenden.
darüber ..................................................... € 0,395
(5) Aus der Genehmigung der Verrechnung von Kilo-
metergeld im Sinne des § 2 Abs 1 kann kein dienstli-
– 65 – ZKV Kilometergeld
cher Auftrag zur Verwendung des Pkw abgeleitet wer- des Dienstgebers für Schäden, die aus der Benützung
den. Die Kilometergeldverrechnung im Sinne dieses des Pkw durch den Angestellten entstehen.
Kollektivvertrages bedingt daher keinerlei Haftung
Die Abrechnung der Kilometergelder hat schriftlich in buch zu führen, das über Aufforderung, jedenfalls
Form einer Aufzeichnung über die gefahrenen Kilo- aber am Ende des Kalender- oder Geschäftsjahres
meter zu erfolgen. Über Aufforderung des Dienstge- bzw beim Ausscheiden des Dienstnehmers vor Ablauf
bers hat der Angestellte diese Abrechnung entweder des Kalender- oder Geschäftsjahres zur Abrechnung
nach jeder Fahrt oder in bestimmten Zeitabständen zu übergeben ist. Die Führung eines Nachweises kann
(zum Beispiel Monat) zu erstellen. Über die gefahre- der Dienstgeber auch verlangen, wenn eine Pauschal-
nen Kilometer im Sinne des § 2 Abs 1 ist ein Fahrten- regelung mit dem Angestellten vereinbart wurde.
Der Angestellte hat die Rechnungslegung spätestens tivvertrages verfällt, wenn die Rechnungslegung nicht
einen Monat nach dem Zeitpunkt der vereinbarten innerhalb von zwei Monaten nach der vereinbarten
oder aufgetragenen Vorlage durchzuführen. Der An- oder aufgetragenen Vorlage erfolgt.
spruch auf die Entschädigung im Sinne dieses Kollek-
(1) Die Bestimmungen dieses Kollektivvertrages gelten (3) Bestehende, für die Angestellten günstigere Ver-
nicht für Angestellte, die aufgrund ihrer Dienstverwen- einbarungen, Betriebsvereinbarungen und Regelun-
dung mit Privat-Pkw reisen (zum Beispiel Vertreter), gen bleiben aufrecht und können auch in Hinkunft
und mit denen eine andere Vereinbarung über den abgeschlossen werden. Diese Günstigkeitsklausel ist
Aufwandsersatz getroffen wurde bzw wird. so anzuwenden, dass nur die betriebliche Regelung
als Ganzes auf ihre Günstigkeit geprüft wird, ein He-
(2) Bestehende Firmenregelungen bleiben in ihrem rausgreifen einzelner Teile der einen oder anderen
gesamten Umfang als Betriebsvereinbarungen auf- Regelung unter Berufung auf diese Günstigkeitsklau-
recht und treten an Stelle dieses Kollektivvertrages, sel ist nicht gestattet. Die betriebliche Regelung ist je-
wenn binnen zwei Monaten nach In-Kraft-Treten die- denfalls dann als günstiger anzusehen, wenn die Re-
ses Kollektivvertrages die Firmenleitung und der Be- gelung nach Hubraum und Kilometergrenze für die
triebsrat einvernehmlich die Weitergeltung der Rege- Mehrzahl der mit Fahrten gemäß § 2 Abs 1 befassten
lung festlegen. Kommt keine Einigung zustande, gilt Angestellten günstiger ist.
Abs 3. Regelungen im Sinne dieses Absatzes haben
schriftlich zu erfolgen.
ZKV Kilometergeld – 66 –
§ 6 Schlichtungsverfahren
Mit der Beilegung von Auslegungsstreitigkeiten über fassen, dessen Mitglieder tunlichst aus dem Kreis der
die Anwendung der Günstigkeitsklausel gemäß § 5 an den Verhandlungen über diesen Kollektivvertrag
hat sich vor Anrufung des Einigungsamtes*) ein pari- Beteiligten zu entnehmen sind.
tätisch aus je drei Vertretern der vertragschließenden
Organisationen zusammengesetzter Ausschuss zu be- *) Richtig: Arbeits- und Sozialgerichtes
(1) Dieser Zusatzkollektivvertrag tritt ab dem 1. No- (3) Während der Kündigungsfrist sollen Verhandlun-
vember 1983 in Kraft. gen wegen Erneuerung bzw Abänderung dieses Zu-
satzkollektivvertrages geführt werden.
(2) Der Zusatzkollektivvertrag kann von beiden ver-
tragschließenden Parteien unter Einhaltung einer
dreimonatigen Kündigungsfrist zu jedem Monatsletz-
ten mittels eingeschriebenen Briefes gekündigt wer-
den.
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Gewerkschaft der Privatangestellten
Sektion Industrie und Gewerbe
– 67 – ZKV Kilometergeld
KOLLEKTIVVERTRAG
über die Zeitvorrückung innerhalb der Verwendungsgruppen
abgeschlossen zwischen der Bundeskammer der ge- Österreichischen Gewerkschaftsbund,
werblichen Wirtschaft für den Fachverband der Gewerkschaft der Privatangestellten,
Sektion Industrie und Gewerbe
Chemischen Industrie
andererseits.
einerseits und dem
§ 1 Geltungsbereich
(1) Der Arbeitgeber ist verpflichtet, soweit sich nicht 1997 anfällt, 10 %, für die Angestellten für die eine
aus folgenden Bestimmungen Ausnahmen ergeben Zeitvorrückung ab 1. Mai 1997 anfällt, 5 % ausgenom-
können, zum Zeitpunkt der Vorrückung in der Verwen- men werden.
dungsgruppe das Ist-Gehalt um den kollektivvertrag- Das ermittelte Ergebnis ist bei Reststellen von ab 0,5
lichen Biennal- Triennal-Sprung* zu erhöhen. aufzurunden, im anderen Fall abzurunden.
Unter dem kollektivvertraglichen Biennal-Triennal- In Betrieben bis zu fünf Angestellten können jedenfalls
Sprung ist der euromäßige Unterschied zwischen in zwei Kalenderjahren ein Angestellter, in Betrieben
dem Kollektivvertragsgehalt jener Gehaltsstufe, in mit mehr als fünf Angestellten zwei Angestellte ausge-
die der Angestellte vor und nach der Zeitvorrückung nommen werden. Anstelle des ein- oder zweijährigen
eingestuft ist, zu verstehen. Ermittlungszeitraumes können innerbetrieblich auch
* 1. Jänner 1975: ein Drittel, 1. Februar 1976: die Hälfte, 1. April andere Zeiträume vereinbart werden. Jeweils am Be-
1977: zwei Drittel, 1. Juli 1978: 80 Prozent, 1. September 1979: ginn des Ermittlungszeitraumes ist die Zahl der mögli-
100 Prozent. chen Ausnahmen festzulegen.
(2) Von der Anwendung des Abs 1 sind Provisionsver- (4) Durch Betriebsvereinbarung können weitere Aus-
treter sowie Angestellte, die selber kündigen, während nahmen von Abs 1 festgelegt werden. Vor dem 1. Mai
der Kündigungsfrist ausgenommen, es sei denn, es 1997 im Einvernehmen mit dem Betriebsrat festgeleg-
handelt sich um Kündigungen im Sinne der §§ 9 und te, über Abs 1 hinausgehende Ausnahmen bleiben un-
9a des Rahmenkollektivvertrages. berührt.
(3) Von der sich nach Anwendung von Abs 1 und 2 er- (5) Fällt der Geltungsbeginn einer neuen kollektivver-
gebenden Anzahl jener Angestellten, für die eine Zeit- traglichen Gehaltsordnung mit einer Zeitvorrückung
vorrückung anfällt, können im Kalenderjahr 5 % aus- zusammen, ist der Biennal-Triennal-Sprung aufgrund
genommen werden. (Siehe Sonderregelungen im Arti- der neuen Gehaltsordnung zu ermitteln.
kel V Z 5 u 6 des Kollektivvertrages vom 28. Oktober
1996, Seite 47). (6) Bestehende, günstigere Vereinbarungen bleiben
Im Kalenderjahr 1997 können von der Anzahl jener An- aufrecht.
gestellten für die eine Zeitvorrückung bis zum 30. April
KV Zeitvorrückung i. d. Verwendungsgruppen – 68 –
§ 3 Vorgangsweise bei Umreihung in eine höhere Verwendungsgruppe bei
Überzahlung über das Mindestgrundgehalt
(1) Bei Umreihung in eine höhere Verwendungsgrup- steht, durch Einzelvereinbarung festgelegt werden,
pe ist der Angestellte in den dem bisher erreichten dass bei Umreihung in eine höhere Verwendungs-
Mindestgrundgehalt nächsthöheren oder nächstnied- gruppe während eines laufenden Bienniums (Trien-
rigeren Grundgehalt der neuen Verwendungsgruppe niums) ein aliquoter Biennal-(Triennal-) Sprung der
einzustufen. Liegt das nächsthöhere Mindestgrundge- bisherigen Verwendungsgruppe gewährt wird. Die
halt in der neuen Verwendungsgruppe über der An- Aliquotierung ist entsprechend dem Verhältnis der
fangsposition in der höheren Verwendungsgruppe, während des laufenden Bienniums (Trienniums) zu-
dann ist für den Fall der Einstufung in das nächsthöhe- rückgelegten Dienstzeit zur Gesamtdauer des Bien-
re Mindestgrundgehalt die euromäßige Überzahlung niums (Trienniums) vorzunehmen. Dieser Erhöhungs-
zum Zeitpunkt der Umstufung beizubehalten. Durch betrag (Aliquotierung) gebührt zusätzlich zu dem un-
Betriebsvereinbarung kann eine einheitliche Vor- ter Anwendung der Bestimmungen des Abs 2 festge-
gangsweise für ihren Geltungsbereich geregelt wer- legten Gehalt.
den.
(4) Günstigere Regelungen und Übungen hinsichtlich
(2) Erfolgt die Umreihung in eine höhere Verwen- der Absätze 1, 2 und 3 bleiben nach Maßgabe der Be-
dungsgruppe während eines laufenden Bienniums stimmungen des Artikels VI des Kollektivvertrages vom
(Trienniums), so wird der Beginn des ersten Bienniums 28. Oktober 1996 aufrecht.
(Trienniums) in der neuen Verwendungsgruppe auf In Betrieben, in denen derartige günstigere Regelun-
den Beginn des nichtvollendeten Bienniums (Trien- gen und Übungen bestehen, bleiben diese Regelun-
niums) in der bisherigen Verwendungsgruppe zurück- gen auch für jene Angestellten aufrecht, die nach Gel-
gelegt. tungsbeginn dieses Kollektivvertrages ihr Dienstver-
hältnis beginnen oder in eine höhere Verwendungs-
(3) Anstelle der Regelung des Abs 3 kann durch Be- gruppe umgestuft werden.
triebsvereinbarung oder, soweit kein Betriebsrat be-
§ 4 Geltungsbeginn
Dieser Kollektivvertrag tritt für ab dem 1. November Hinweis: Die Begriffe Triennium bzw Triennalsprung sind über-
1981 eintretende Zeitvorrückungen bzw Umreihun- holt.
gen in Kraft.
Österreichischer Gewerkschaftsbund
Gewerkschaft der Privatangestellten
Sektion Industrie und Gewerbe
– 69 – KV Zeitvorrückung i. d. Verwendungsgruppen
KOLLEKTIVVERTRAG
Ist-Abschluss und Gehaltsordnung
abgeschlossen zwischen dem Fachverband der Österreichischen Gewerkschaftsbund
Gewerkschaft GPA
Chemischen Industrie
andererseits.
einerseits und dem
ARTIKEL I – GELTUNGSBEREICH
Überstundenpauschalien sind um den gleichen Pro- des Angestellten aufgrund der Vorschriften des Art II
zentsatz zu erhöhen, um den sich das Monatsgehalt oder III effektiv erhöht.
ARTIKEL VI – GELTUNGSBEGINN
Dieser Kollektivvertrag tritt mit Wirkung ab 1. Mai 2021 in Kraft.
ÖSTERREICHISCHER GEWERKSCHAFTSBUND
Gewerkschaft GPA
WIRTSCHAFTSBEREICH CHEMIE/KUNSTSTOFF/GLAS
gemäß § 19 Abs 3 des Rahmenkollektivvertrages für Angestellte der Industrie vom 1. November 1991 für die Mit-
gliedsfirmen des Fachverbandes der
chemischen Industrie
gültig ab 1. Mai 2020
Erhöhung Ist-Gehälter um 2,0 %
Erhöhung der kollektivvertraglichen Mindestlöhne und Mindestgrundgehälter um 2,0 %,
Schicht- und Nachtzulagen um 2,0 %,
Reiseaufwandsentschädigungen und Messegelder: + 1,3 %
Lehrlingseinkommen: 2,0 %
in €
Verwendungsgruppen
Verwendungs-
M II M II
gruppenjahre
I II III IV IVa V Va VI MI o.F. m.F. M III
1. u 2. 1.967,30 2.222,50 2.696,88 3.389,68 3.728,86 4.527,78 4.981,14 6.714,96 2.877,50 3.462,51 3.673,85 3.850,64
n. 2. 2.059,58 2.328,00 2.833,86 3.563,42 3.920,06 4.767,42 5.244,57 7.237,35 2.877,50 3.462,51 3.673,85 4.065,86
n. 4. 2.151,86 2.433,50 2.970,84 3.737,16 4.111,26 5.007,06 5.508,00 7.759,74 2.978,44 3.605,55 3.824,73 4.281,08
n. 6. 2.539,00 3.107,82 3.910,90 4.302,46 5.246,70 5.771,43 8.282,13 3.079,38 3.748,59 3.975,61 4.496,30
n. 8. 2.644,50 3.244,80 4.084,64 4.493,66 5.486,34 6.034,86 8.804,52 3.180,32 3.891,63 4.126,49 4.711,52
n. 10. 2.750,00 3.381,78 4.258,38 4.684,86 5.725,98 6.298,29 3.281,26 4.034,67 4.277,37 4.926,74
BS 92,28 105,50 136,98 173,74 191,20 239,64 263,43 522,39 100,94 143,04 150,88 215,22
Gehaltsordnung 2020
Verwendungsgruppen
Verwendungs-
M II M II
gruppenjahre
I II III IV IVa V Va VI MI o.F. m.F. M III
1. u 2. 1.928,73 2.178,93 2.644,01 3.323,23 3.655,75 4.439,01 4.883,48 6.583,28 2.821,08 3.394,63 3.601,82 3.775,14
n. 2. 2.019,20 2.282,36 2.778,30 3.493,56 3.843,20 4.673,95 5.141,74 7.095,43 2.821,08 3.394,63 3.601,82 3.986,14
n. 4. 2.109,67 2.385,79 2.912,59 3.663,89 4.030,65 4.908,89 5.400,00 7.607,58 2.920,04 3.534,86 3.749,74 4.197,14
n. 6. 2.489,22 3.046,88 3.834,22 4.218,10 5.143,83 5.658,26 8.119,73 3.019,00 3.675,09 3.897,66 4.408,14
n. 8. 2.592,65 3.181,17 4.004,55 4.405,55 5.378,77 5.916,52 8.631,88 3.117,96 3.815,32 4.045,58 4.619,14
n.10. 2.696,08 3.315,46 4.174,88 4.593,00 5.613,71 6.174,78 3.216,92 3.955,55 4.193,50 4.830,14
BS 90,47 103,43 134,29 170,33 187,45 234,94 258,26 512,15 98,96 140,23 147,92 211,00
Gehaltsordnung 2019
Verwendungsgruppen
Verwendungs-
M II M II
gruppenjahre
I II III IV IVa V Va VI MI o.F. m.F. M III
1. u 2. 1.898,37 2.144,62 2.602,36 3.270,89 3.598,17 4.369,11 4.806,58 6.479,62 2.776,66 3.341,18 3.545,10 3.715,68
n. 2. 1.987,41 2.246,42 2.734,54 3.438,54 3.782,67 4.600,35 5.060,77 6.983,70 2.776,66 3.341,18 3.545,10 3.923,36
n. 4. 2.076,45 2.348,22 2.866,72 3.606,19 3.967,17 4.831,59 5.314,96 7.487,78 2.874,06 3.479,20 3.690,69 4.131,04
n. 6. 2.450,02 2.998,90 3.773,84 4.151,67 5.062,83 5.569,15 7.991,86 2.971,46 3.617,22 3.836,28 4.338,72
n. 8. 2.551,82 3.131,08 3.941,49 4.336,17 5.294,07 5.823,34 8.495,94 3.068,86 3.755,24 3.981,87 4.546,40
n. 10. 2.653,62 3.263,26 4.109,14 4.520,67 5.525,31 6.077,53 3.166,26 3.893,26 4.127,46 4.754,08
BS 89,04 101,80 132,18 167,65 184,50 231,24 254,19 504,08 97,40 138,02 145,59 207,68
Verwendungsgruppen
Verwendungs-
M II M II
gruppenjahre
I II III IV IVa V Va VI MI o.F. m.F. M III
1. u 2. 1.835,95 2.074,11 2.516,80 3.163,33 3.479,86 4.225,44 4.648,54 6.266,57 2.685,35 3.231,32 3.428,54 3.593,51
n. 2. 1.922,06 2.172,56 2.644,63 3.325,47 3.658,29 4.449,08 4.894,37 6.754,07 2.685,35 3.231,32 3.428,54 3.794,36
n. 4. 2.008,17 2.271,01 2.772,46 3.487,61 3.836,72 4.672,72 5.140,20 7.241,57 2.779,55 3.364,80 3.569,34 3.995,21
n. 6. 2.369,46 2.900,29 3.649,75 4.015,15 4.896,36 5.386,03 7.729,07 2.873,75 3.498,28 3.710,14 4.196,06
n. 8. 2.467,91 3.028,12 3.811,89 4.193,58 5.120,00 5.631,86 8.216,57 2.967,95 3.631,76 3.850,94 4.396,91
n. 10. 2.566,36 3.155,95 3.974,03 4.372,01 5.343,64 5.877,69 3.062,15 3.765,24 3.991,74 4.597,76
BS 86,11 98,45 127,83 162,14 178,43 223,64 245,83 487,50 94,20 133,48 140,80 200,85
Gehaltsordnung 2017
Verwendungsgruppen
Verwendungs-
M II M II
gruppenjahre
I II III IV IVa V Va VI MI o.F. m.F. M III
1. u 2. 1.779,02 2.009,79 2.438,75 3.065,25 3.371,95 4.094,41 4.504,39 6.072,27 2.602,08 3.131,13 3.322,24 3.482,09
n. 2. 1.862,46 2.105,19 2.562,62 3.222,36 3.544,85 4.311,12 4.742,60 6.544,65 2.602,08 3.131,13 3.322,24 3.676,71
n. 4. 1.945,90 2.200,59 2.686,49 3.379,47 3.717,75 4.527,83 4.980,81 7.017,03 2.693,36 3.260,47 3.458,67 3.871,33
n. 6. 2.295,99 2.810,36 3.536,58 3.890,65 4.744,54 5.219,02 7.489,41 2.784,64 3.389,81 3.595,10 4.065,95
n. 8. 2.391,39 2.934,23 3.693,69 4.063,55 4.961,25 5.457,23 7.961,79 2.875,92 3.519,15 3.731,53 4.260,57
n. 10. 2.486,79 3.058,10 3.850,80 4.236,45 5.177,96 5.695,44 2.967,20 3.648,49 3.867,96 4.455,19
BS 83,44 95,40 123,87 157,11 172,90 216,71 238,21 472,38 91,28 129,34 136,43 194,62
*) das sind bis zu 2,46 %. Ergibt der Prozentsatz weniger als 43 Euro, so wird der Lohn/das Gehalt um den Mindestbetrag von 43 Euro erhöht. Dies
betrifft sowohl KV- als auch IST-Lohn/GehaltsbezieherInnen! Die Lohn- und Gehaltstabelle wird jedoch nur um den Prozentsatz erhöht.
Verwendungsgruppen
Verwendungs-
M II M II
gruppenjahre
I II III IV IVa V Va VI MI o.F. m.F. M III
1. u 2. 1.746,02 1.972,51 2.393,52 3.008,38 3.309,41 4.018,46 4.420,84 5.959,62 2.553,80 3.073,05 3.260,61 3.417,50
n. 2. 1.827,91 2.066,14 2.515,09 3.162,58 3.479,10 4.231,15 4.654,63 6.423,24 2.553,80 3.073,05 3.260,61 3.608,51
n. 4. 1.909,80 2.159,77 2.636,66 3.316,78 3.648,79 4.443,84 4.888,42 6.886,86 2.643,39 3.199,99 3.394,51 3.799,52
n. 6. 2.253,40 2.758,23 3.470,98 3.818,48 4.656,53 5.122,21 7.350,48 2.732,98 3.326,93 3.528,41 3.990,53
n. 8. 2.347,03 2.879,80 3.625,18 3.988,17 4.869,22 5.356,00 7.814,10 2.822,57 3.453,87 3.662,31 4.181,54
n. 10. 2.440,66 3.001,37 3.779,38 4.157,86 5.081,91 5.589,79 2.912,16 3.580,81 3.796,21 4.372,55
BS 81,89 93,63 121,57 154,20 169,69 212,69 233,79 463,62 89,59 126,94 133,90 191,01
Gehaltsordnung 2015
Verwendungsgruppen
Verwendungs-
M II M II
gruppenjahre
I II III IV IVa V Va VI MI o.F. m.F. M III
1. u 2. 1.721,41 1.944,70 2.359,77 2.965,96 3.262,74 3.961,81 4.358,52 5.875,61 2.517,81 3.029,73 3.214,65 3.369,31
n. 2. 1.802,14 2.037,01 2.479,63 3.117,99 3.430,04 4.171,50 4.589,01 6.332,69 2.517,81 3.029,73 3.214,65 3.557,63
n. 4. 1.882,87 2.129,32 2.599,49 3.270,02 3.597,34 4.381,19 4.819,50 6.789,77 2.606,13 3.154,88 3.346,66 3.745,95
n. 6. 2.221,63 2.719,35 3.422,05 3.764,64 4.590,88 5.049,99 7.246,85 2.694,45 3.280,03 3.478,67 3.934,27
n. 8. 2.313,94 2.839,21 3.574,08 3.931,94 4.800,57 5.280,48 7.703,93 2.782,77 3.405,18 3.610,68 4.122,59
n. 10. 2.406,25 2.959,07 3.726,11 4.099,24 5.010,26 5.510,97 2.871,09 3.530,33 3.742,69 4.310,91
BS 80,73 92,31 119,86 152,03 167,30 209,69 230,49 457,08 88,32 125,15 132,01 188,32
Verwendungsgruppen
Verwendungs-
M II M II
gruppenjahre
I II III IV IVa V Va VI MI o.F. m.F. M III
1. u. 2. 1.688,48 1.907,49 2.314,62 2.909,24 3.200,33 3.886,03 4.275,16 5.763,22 2.469,65 2.971,77 3.153,17 3.304,86
n. 2. 1.767,67 1.998,04 2.432,19 3.058,36 3.364,43 4.091,71 4.501,24 6.211,56 2.469,65 2.971,77 3.153,17 3.489,58
n. 4. 1.846,86 2.088,59 2.549,76 3.207,48 3.528,53 4.297,39 4.727,32 6.659,90 2.556,28 3.094,53 3.282,65 3.674,30
n. 6. 2.179,14 2.667,33 3.356,60 3.692,63 4.503,07 4.953,40 7.108,24 2.642,91 3.217,29 3.412,13 3.859,02
n. 8. 2.269,69 2.784,90 3.505,72 3.856,73 4.708,75 5.179,48 7.556,58 2.729,54 3.340,05 3.541,61 4.043,74
n. 10. 2.360,24 2.902,47 3.654,84 4.020,83 4.914,43 5.405,56 2.816,17 3.462,81 3.671,09 4.228,46
BS 79,19 90,55 117,57 149,12 164,1 205,68 226,08 448,34 86,63 122,76 129,48 184,72
Gehaltsordnung 2013
Verwendungsgruppen
Verwendungs-
M II M II
gruppenjahre
I II III IV IVa V Va VI MI o.F. m.F. M III
1. u 2. 1.647,29 1.860,97 2.258,18 2.838,29 3.122,26 3.791,26 4.170,88 5.622,66 2.409,40 2.899,30 3.076,27 3.224,24
n. 2. 1.724,55 1.949,31 2.372,88 2.983,77 3.282,36 3.991,92 4.391,45 6.060,06 2.409,40 2.899,30 3.076,27 3.404,46
n. 4. 1.801,81 2.037,65 2.487,58 3.129,25 3.442,46 4.192,58 4.612,02 6.497,46 2.493,92 3.019,06 3.202,59 3.584,68
n. 6. 2.125,99 2.602,28 3.274,73 3.602,56 4.393,24 4.832,59 6.934,86 2.578,44 3.138,82 3.328,91 3.764,90
n. 8. 2.214,33 2.716,98 3.420,21 3.762,66 4.593,90 5.053,16 7.372,26 2.662,96 3.258,58 3.455,23 3.945,12
n. 10. 2.302,67 2.831,68 3.565,69 3.922,76 4.794,56 5.273,73 2.747,48 3.378,34 3.581,55 4.125,34
BS 77,26 88,34 114,70 145,48 160,10 200,66 220,57 437,40 84,52 119,76 126,32 180,22
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