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Ein Überblick
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS........................................................................................................................II
2.1 BASISDATEN........................................................................................................................1
2.2 GESCHICHTE........................................................................................................................2
2.3 DATEIFORMATE....................................................................................................................2
2.1 Basisdaten
Microsoft Word
Basisdaten
Entwickler: Microsoft Corporation
Aktuelle Version: Word 2004 und 2008 (Mac), Word 2003 und
2007 (Windows)
Betriebssystem: Microsoft Windows, Mac OS X
Kategorie: Textverarbeitung
Website: www.microsoft.com
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(PCOpen, 2011)
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2.2 Geschichte
Microsoft Word basierte auf der GUI-Textverarbeitung Bravo, welche auf dem Xerox PARC
lief. Der Autor von Bravo, Charles Simonyi wechselte 1981 von PARC zu Microsoft und
wurde der leitende Entwickler von Word.
Word war die erste populäre Textverarbeitung für den IBM-PC. In Verbindung mit einer
Grafikkarte, die Grafikausgabe erlaubte (wie CGA oder Hercules), konnte Word
Textauszeichnungen wie Fett oder Kursiv direkt darstellen. Konkurrenten wie WordStar,
WordPerfect oder DisplayWrite (IBM PC Text) konnten dagegen lediglich reinen Text
darstellen.
2.3 Dateiformate
Die für Microsoft Word bis zur Version 2003 bzw. 2004 (Apple Macintosh) verwendeten
Dateinamenerweiterungen heißen .doc für Dokumente und .dot für Dokumentenvorlagen.
Die dazugehörigen Dateiformate sind proprietär (das bedeutet sie sind an nicht frei
lizenzierte Software gebunden und dürfen von keinem anderen Hersteller als Format für
seine Software festgelegt werden). Word kann mit verschiedenen Dateiformaten umgehen,
jedoch werden einige wichtige Fremdformate nicht oder nicht vollständig unterstützt.
Seit der Windows-Version 2007 bzw. der Macintosh-Version 2008 werden Dokumente im
Word-abwärtskompatiblen OpenXML-Format abgespeichert. Dokumente in diesem Format
tragen die Dateiendungen .docx und .docm (Dokumente mit Makros). Da dieses Format auf
XML basiert, lassen sie sich insbesondere für Fremdprogramme einfacher lesen, verarbeiten
und erstellen. Dokumentvorlagen weisen die Endungen .dotx bzw .dotm auf.
Texte können mehrspaltig formatiert und mit Textrahmen, Tabellen, Grafiken und anderen
Elementen versehen werden. Mit Hilfe der Zeichenwerkzeuge werden innerhalb des
Dokuments Zeichnungen, Legenden und andere Zeichenobjekte erstellt. Grafiken
unterschiedlicher Formate können eingebunden werden, z. B. Grafiken in den Formaten
JPG, GIF oder PNG. Es lassen sich die gängigen Bildformate im Textverarbeitungsdokument
mit dem mitgelieferten Bildbearbeitungswerkzeugen bearbeiten.
Obwohl sich Dateien im .doc-Format von MS Word speichern lassen und sich beide
Programme vom Funktionsumfang sehr nahe kommen, ist eine hundertprozentige
Kompatibilität beider Programme nicht garantiert.
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„laapd mail.dru“, mit der in Euroscript eine „E-Mail-Druckerdatei“ geladen wurde, die harte
Zeilenumbrüche setzte.
Der Einzug der Textverarbeitung in den Alltag hat viele Änderungen mit sich gebracht. Die
257 Seiten meiner Magisterarbeit schrieb ich 1981 noch auf einer Schreibmaschine. Einfach
ein paar Änderungen in den ersten Kapiteln einzufügen war nicht oder nur mit enormem
Aufwand möglich. Das Geschriebene war endgültig. Mit dem Computer und der
Textverarbeitung sieht das ganz anders aus. Der Text ist variabel, dank Copy & Paste sind
auch die beim Schreiben verfestigten Gedanken fließend. Das kann befreiend sein, aber
auch zu einer Verflachung und fahrlässigen Flüchtigkeiten führen, wie es Stefan Weber in
seinem Buch „Das Google-Copy-Paste-Syndrom. Wie Netzplagiate Ausbildung und Wissen
gefährden.“ (Heise Verlag) formuliert.
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passten auf eine Kassette. Das schien zwar schon viel, reichte aber zum Beispiel für den
Bedarf eines Rechtsanwaltsbüros nicht aus.
Abbildung 2: Eines der ersten Textverarbeitungsprogramme war Electric Pencil. Es wurde für 78 verschiedene Systeme
angepasst, zuletzt auch für den IBM PC.
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Schnell erkannte Shrayer den Bedarf. Aus der Sammlung aller per Assembler entwickelten
Tools entstand die Textverarbeitung Electric Pencil, die Shrayer via Mail-Order verkaufte.
Unverdrossen passte er das Programm für jeden erdenklichen Mikrocomputer an und
produzierte so insgesamt 78 verschiedene Versionen. Eine der letzten davon lief auf dem
IBM PC. Shrayer zog sich aus dem Geschäft zurück, nachdem er 250.000 Kopien verkauft
hatte. Da war sein Programm schon so bekannt, dass es als Synonym für Textverarbeitung
schlechthin galt. Electric Pencil war zu einem generischen Begriff geworden, wie Kleenex
oder Coke.
Shrayer hätte den Markt für Textverarbeitungen auf Mikroprozessor-Computern alleine
aufrollen können. Das geschah jedoch nicht. Denn das in Deutschland bei Hofacker
Software für 280 D-Mark vertriebene Electric Pencil war zwar eine wunderbare
Textverarbeitung. Durch das Fehlen störender Menüs und Bildschirmmarken eignete sie sich
auch für kleine Bildschirme wie dem des ersten Osborne-Systems. Aber es war keine
Textdruckerei. Um ansehnliche Ergebnisse mit dem Nadeldrucker auf Papier zu bekommen,
waren Geduld und mehrere Ausdrucke notwendig. Manche der kryptischen
Formatierungsanweisungen produzierten kaum vorhersehbare Ergebnisse.
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Abbildung 3: Anfang bis Mitte der 1980er Jahre war WordStar federführend. Charakteristisch war die einblendbare Hilfeseite für
die wenig eingängigen Tastenkürzel.
Nach dem Erscheinen von WordStar 3.3 leistete man sich den Luxus, neben den WordStar-
Programmierern ein zweites Entwicklungsteam aufzubauen, das mit einer konkurrierenden
Textverarbeitung namens WordStar 2000 den Markt endgültig abdecken sollte. WordStar
2000 unterstützte eine Handvoll Laserdrucker und wurde darum nicht als „Word Processor“,
sondern als „Word Publisher“ vermarktet, aber zum gleichen Preis wie das inzwischen
erschienene WordStar 4.0 verkauft. Da das einigermaßen funktionierte, beschloss das
Management daraufhin, für die Version von WordStar 5.0 auf die Datenbank mit mehr als
300 Druckertreibern zu verzichten und ganz auf die anders aufgebaute und kleinere
Druckerbibliothek von WordStar 2000 zu setzen.
Das stellte sich als fataler Fehler heraus, denn anfangs konnte WordStar wegen der
inkompatiblen Druckerdatenbank überhaupt nicht drucken, was das Erscheinen des
Programms stark verzögerte. Diese Fehler von Geschäftsführung und Produktmanagement
besiegelten letztlich das Schicksal von MicroPro. Die Nutzer wechselten in Scharen zu
WordPerfect, Microsoft Word oder einem der zahlreich erschienenen Mitbewerber wie
Papyrus, Starwriter oder TexAss Window.
Abbildung 4: Microsoft Word tat sich unter DOS noch schwer mit der Konkurrenz – trotz optionaler Maussteuerung und Klartext-
Menüs.
1985 versuchte sich die britische Firma Amstrad an einem reinen Schreib- und
Bürocomputer, der weitgehend auf Heimcomputertechnik basierte. Der PCW 8256 mit dem
8-Bit-Prozessor Z80 von Zilog zielte nicht auf das Kinderzimmer, sondern sollte die
Schreibbüros erobern. Ähnlich dem Ur-Macintosh steckten Rechner, Disklaufwerk und
Monitor in einem Gehäuse mit abgesetzter Tastatur. Als Betriebssystem kam CP/M zum
Einsatz, die verwendete Textverarbeitung nannte sich LocoScript. Eine Besonderheit des
PCW, der hierzulande von Schneider unter der Bezeichnung „Joyce“ vertrieben wurde, war
dessen hohe Bildschirmauflösung. Im Textmodus schaffte er sogar 90 Zeichen pro Zeile,
also mehr als die üblichen Personalcomputer.
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Abbildung 5: Zu den Geheimtipps zählte Euroscript von North American Software. Statt WYSIWYG gab es reinen ASCII-Text
mit eingebetteten Formatierungsanweisungen, dargestellt durch Dreiecke.
An sich wäre der Amstrad-Rechner eine attraktive und vor allem günstige Alternative zum
IBM PC gewesen, kostete er doch nicht mehr als die Schreibsoftware auf DOS-Rechnern
alleine. Er kam nur leider viel zu spät, denn im selben Jahr erschien der Atari ST. Mit 16-Bit-
Prozessor, hochauflösendem Monochrom-Monitor und einer grafischen Benutzeroberfläche
nach Macintosh-Vorbild mauserte er sich schnell zur günstigen Büromaschine.
Leistungsmäßig war er den DOS-Rechnern seiner Zeit deutlich überlegen und nicht zuletzt
dank höchst innovativer Textverarbeitungsprogramme, viele davon wie das populäre
Signum! aus deutscher Schmiede, hätte er den PCs durchaus den Rang ablaufen können.
Dass das nicht passierte, hatte mehrere Gründe. Der wesentlichste dürfte der Markenname
gewesen sein. Atari stand in den USA ausschließlich für Computerspiele, der ST wurde
außerhalb Europas nicht sonderlich ernst genommen. Diesseits des Atlantiks standen die
Atari-Rechner zumindest für ein paar Jahre in direkter Konkurrenz zu DOS-PCs, um dann
aber völlig von ihnen verdrängt zu werden.
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Abbildung 1: Über 42000 Mark kostete IBMs Magnetband-Schreibmaschine MT/ST.............4
Abbildung 2: Eines der ersten Textverarbeitungsprogramme war Electric Pencil. Es wurde für
78 verschiedene Systeme angepasst, zuletzt auch für den IBM PC.......................................5
Abbildung 3: Anfang bis Mitte der 1980er Jahre war WordStar federführend. Charakteristisch
war die einblendbare Hilfeseite für die wenig eingängigen Tastenkürzel................................7
Abbildung 4: Microsoft Word tat sich unter DOS noch schwer mit der Konkurrenz – trotz
optionaler Maussteuerung und Klartext-Menüs.......................................................................8
Abbildung 5: Zu den Geheimtipps zählte Euroscript von North American Software. Statt
WYSIWYG gab es reinen ASCII-Text mit eingebetteten Formatierungsanweisungen,
dargestellt durch Dreiecke......................................................................................................9
II
Literaturverzeichnis
Borchers, D. (22. Oktober 2019). C't. Von https://www.heise.de/ct/artikel/Eine-kleine-
Geschichte-der-Textverarbeitung-4558977.html abgerufen
PCOpen. (2011). PC Open. Von https://www.pcopen.de/ecdl/word/1.html abgerufen
III