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ENTWURF ONR

CEN/TS 19103
Ausgabe: 2021-05-01

Eurocode 5: Bemessung und Berechnung von Holz-


Beton-Verbundbauteilen — Allgemeine Regeln und
Regeln für den Hochbau

(FprCEN/TS 19103:2021)

Eurocode 5: Design of Timber Structures — Structural design of timber-


myCommittee | 28.06.2021 | 7735071,KLH Massivholz GesmbH,Dipl.-Ing.(FH) Dr.techn. Harald Krenn

concrete composite structures — Common rules and rules for buildings


(FprCEN/TS 19103:2021)

Eurocode 5: Conception et calcul des structures en bois — Calcul des


structures mixtes bois-béton — Règles communes et règles pour les
bâtiments
(FprCEN/TS 19103:2021)

Hinweis:
Aufgrund von Stellungnahmen kann die endgültige Fassung dieser ONR
vom vorliegenden Entwurf abweichen.
Stellungnahmen sind in schriftlicher Form bis 2021-06-15 an Austrian
Standards International zu übermitteln.

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ENTWURF ONR CEN/TS 19103:2021-05

Erläuterungen zum Entwurf

Der in den Aufgabenbereich des Komitees 176 „Belastungsannahmen im Bauwesen“ fallende Entwurf
einer Europäischen Technischen Spezifikation CEN/TS 19103 wurde den CEN-Mitgliedern zur Ab-
stimmung vorgelegt. Im Falle eines positiven Abstimmungsergebnisses im Sinne der CEN/CENELEC-
Regeln wird dieser Entwurf zu einer CEN/TS führen.
Wie alle Mitgliedsorganisationen des CEN ist Austrian Standards International grundsätzlich verpflich-
tet, Europäische Technische Spezifikationen in geeigneter Weise verfügbar zu machen. Bis zu einer
möglichen späteren Umwandlung einer CEN/TS in eine EN dürfen entgegenstehende nationale Normen
in Gültigkeit bleiben.
Austrian Standards International legt hiermit diesen Entwurf einer europäischen Technischen
Spezifikation der Öffentlichkeit zur Information und Stellungnahme als ONR-Entwurf vor.

Stellungnahmen zu diesem Entwurf


Nachfolgend finden Sie praktische Hinweise, die bei der Gestaltung und Zusendung von Stellungnahmen
und Änderungsvorschlägen zu berücksichtigen sind:
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Vorlage Verwenden Sie für Ihre Stellungnahmen/Änderungsvorschläge bitte das


entsprechende Formular im Internet. Download unter
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oder verwenden Sie das Normen-Entwurf-Portal unter
http://www.austrian-standards.at/Normen-Entwurf-Portal/

Gliederung Kommentare zu einzelnen Abschnitten oder Punkten des Entwurfs sind


in getrennten Zeilen anzuführen. Dies erleichtert die Zuordnung der ein-
gelangten Stellungnahmen zu den einzelnen Abschnitten.

Sprache Fachliche Stellungnahmen zu Europäischen Normen sind möglichst in


englischer Sprache zu verfassen, da Englisch in den meisten europäi-
schen Normungsgremien die gemeinsame Arbeitssprache ist.
Redaktionelle bzw. sprachliche Änderungs-/Verbesserungsvorschläge
zu deutschsprachigen Fassungen Europäischer Normen können in
deutscher Sprache verfasst werden.

Schrift/Formatierung Für die Kommentare ist die voreingestellte Schriftart „Arial“ mit 9 pt
Schriftgrad zu verwenden. Formate bitte nicht ändern.

Zusendung Die Stellungnahmen können entweder per E-Mail an den zuständigen


Komitee-Manager (k.stumwoehrer-gleich@austrian-standards.at) oder
über das Normen-Entwurf-Portal http://www.austrian-standards.at/
Normen-Entwurf-Portal/ innerhalb der Stellungnahmefrist übermittelt
werden.

Patentrechtliche Aspekte Empfänger dieses ONR-Entwurfs werden gebeten, mit ihren Kommenta-
ren jegliche relevanten Patentrechte, die Sie kennen, mitzuteilen und un-
terstützende Dokumentationen zur Verfügung zu stellen.

2
TECHNISCHE SPEZIFIKATION SCHLUSS-ENTWURF
TECHNICAL SPECIFICATION FprCEN/TS 19103
SPÉCIFICATION TECHNIQUE
April 2021
ICS 91.080.99; 91.080.20; 91.010.30

Deutsche Fassung

Eurocode 5: Bemessung und Berechnung von Holz-Beton-


Verbundbauteilen - Allgemeine Regeln und Regeln für den
Hochbau
Eurocode 5: Design of Timber Structures - Structural Eurocode 5 : Conception et calcul des structures en bois
design of timber-concrete composite structures - - Calcul des structures mixtes bois-béton - Règles
Common rules and rules for buildings communes et règles pour les bâtiments
myCommittee | 28.06.2021 | 7735071,KLH Massivholz GesmbH,Dipl.-Ing.(FH) Dr.techn. Harald Krenn

Dieser Technische Spezifikation-Entwurf wird den CEN-Mitgliedern zur Abstimmung vorgelegt. Er wurde vom Technischen
Komitee CEN/TC 250 erstellt.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland,
Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen,
Österreich, Polen, Portugal, der Republik Nordmazedonien, Rumänien, Schweden, der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Slowenien,
Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.

Die Empfänger dieses Norm-Entwurfs werden gebeten, mit ihren Kommentaren jegliche relevante Patentrechte, die sie kennen,
mitzuteilen und unterstützende Dokumentationen zur Verfügung zu stellen.

Warnvermerk : Dieses Schriftstück hat noch nicht den Status einer Technischen Spezifikation. Es wird zur Prüfung und
Stellungnahme vorgelegt. Es kann sich noch ohne Ankündigung ändern und darf nicht als Technischen Spezifikation in Bezug
genommen werden.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

CEN-CENELEC Management-Zentrum: Rue de la Science 23, B-1040 Brüssel

© 2021 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. FprCEN/TS 19103:2021 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN
vorbehalten.
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

Inhalt
Seite

Europäisches Vorwort .......................................................................................................................................................... 4


0 Einleitung ................................................................................................................................................................... 5
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................................... 7
1.1 Anwendungsbereich von FprCEN/TS 19103 ................................................................................................. 7
1.2 Annahmen .................................................................................................................................................................. 7
2 Normative Verweisungen ..................................................................................................................................... 7
3 Begriffe und Symbole ............................................................................................................................................. 8
3.1 Begriffe ........................................................................................................................................................................ 8
3.2 Symbole und Abkürzungen .................................................................................................................................. 9
4 Bemessungsgrundlage ......................................................................................................................................... 17
4.1 Allgemeine Regeln ................................................................................................................................................. 17
myCommittee | 28.06.2021 | 7735071,KLH Massivholz GesmbH,Dipl.-Ing.(FH) Dr.techn. Harald Krenn

4.2 Grundsätze der Grenzzustandsbemessung .................................................................................................. 17


4.3 Basisvariable ........................................................................................................................................................... 18
4.3.1 Einwirkungen und Umgebungseinflüsse ...................................................................................................... 18
4.3.2 Baustoff- und Produkteigenschaften.............................................................................................................. 21
4.4 Nachweisdurch die Methode der Teilsicherheitsbeiwerte .................................................................... 23
4.4.1 Bemessungswerte der Einwirkungen ............................................................................................................ 23
4.4.2 Bemessungswerte der Baustoff- oder Produkteigenschaften .............................................................. 23
4.4.3 Bemessungswerte geometrischer Daten ...................................................................................................... 24
5 Baustoffe ................................................................................................................................................................... 24
5.1 Quasi-konstante Umgebungsbedingungen .................................................................................................. 24
5.1.1 Beton .......................................................................................................................................................................... 24
5.1.2 Bewehrungsstahl ................................................................................................................................................... 24
5.1.3 Holz ............................................................................................................................................................................. 24
5.1.4 Verbindungen ......................................................................................................................................................... 25
5.2 Veränderliche Umgebungsbedingungen....................................................................................................... 25
5.2.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 25
5.2.2 Beton .......................................................................................................................................................................... 25
5.2.3 Holz ............................................................................................................................................................................. 25
6 Dauerhaftigkeit ...................................................................................................................................................... 25
6.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 25
6.2 Freiliegende Holzoberflächen bei Holz-Beton-Verbundbauteilen in Gebäuden............................ 25
6.3 Korrosionsbeständigkeit .................................................................................................................................... 25
7 Tragwerksberechnung ........................................................................................................................................ 26
7.1 Modellierung des Verbundbauteils ................................................................................................................ 26
7.1.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 26
7.1.2 Zeitabhängiges Verhalten ................................................................................................................................... 27
7.2 Abstützung ............................................................................................................................................................... 30
8 Grenzzustände der Tragfähigkeit .................................................................................................................... 30
8.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 30
8.2 Balken und Platten – Querschnittsnachweise............................................................................................. 30
8.2.1 Nachweis des Holzquerschnitts........................................................................................................................ 30
8.2.2 Nachweis des Betonquerschnitts ..................................................................................................................... 30
8.2.3 Überprüfung von Verbindungen ...................................................................................................................... 31
8.2.4 Nachweis des Betons auf Längsschub (einschließlich Membraneinwirkungen)........................... 31

2
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

8.3 Wände ........................................................................................................................................................................ 34


9 Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit ................................................................................................. 35
9.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 35
9.2 Durchbiegung.......................................................................................................................................................... 35
9.3 Schwingung .............................................................................................................................................................. 35
9.3.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 35
9.3.2 Bodenschwingung ................................................................................................................................................. 36
9.4 Rissbildung im Beton ........................................................................................................................................... 36
9.4.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 36
9.4.2 Mindestbewehrung ............................................................................................................................................... 36
10 Verbindungen ......................................................................................................................................................... 38
10.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 38
10.2 Durch Prüfung ermittelte mechanische Eigenschaften ........................................................................... 38
10.3 Nach diesem Dokumentbestimmte mechanische Eigenschaften ........................................................ 38
10.3.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 38
10.3.2 Stiftförmige Verbindungsmittel ....................................................................................................................... 39
10.3.3 In Holz rechtwinklig zur Fuge eingeklebter Betonstahl ......................................................................... 40
10.3.4 Kervenverbindungen ........................................................................................................................................... 41
10.4 Konstruktive Ausführung ................................................................................................................................... 45
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10.4.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 45


10.4.2 Mindest-Zugkraft zwischen des Holzes und des Betons ........................................................................ 45
11 Konstruktive Ausführung und Ausführung ................................................................................................. 45
11.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 45
11.2 Konstruktive Ausführung des Querschnitts ................................................................................................ 46
11.3 Konstruktive Ausführung der Schubverbindung und Einfluss des Bauablaufs ............................. 46
11.3.1 Widerstand gegen Trennen ............................................................................................................................... 46
11.3.2 Betondeckung und Betonage im Hochbau ................................................................................................... 46
11.3.3 Bewehrung in der Platte ..................................................................................................................................... 47
Anhang A (informativ) Jährliche Schwankungen der über den Querschnitt gemittelten
Holzfeuchte bei Holz-Beton-Verbundbauteilen unter veränderlichen
Umgebungsbedingungen .................................................................................................................................... 48
A.1 Anwendung dieses Anhangs .............................................................................................................................. 48
A.2 Anwendungs- und Gültigkeitsbereich ........................................................................................................... 48
A.3 Jährliche Schwankungen der Holzfeuchte ................................................................................................... 48
Anhang B (informativ) Berechnung der Auswirkung unelastischer Dehnungen ........................................ 51
B.1 Anwendung dieses Anhangs .............................................................................................................................. 51
B.2 Anwendungs- und Gültigkeitsbereich ........................................................................................................... 51
B.2.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 51
B.2.2 Fiktive vertikale Last äquivalent zu unelastischen Dehnungen .......................................................... 51
B.3 Wirksame Biegesteifigkeit ................................................................................................................................. 52
B.4 Biegemoment in der Betonplatte (Bauteil 1) und dem Holzbalken (Bauteil 2) ............................. 54
B.5 Normalkräfte........................................................................................................................................................... 54
B.6 Schubkraft in der Verbindung aufgrund von Schwinden ....................................................................... 55
Anhang C (informativ) Experimentelle Bestimmung der Tragfähigkeit und des
Verschiebungsmoduls von Holz-Beton-Verbindungen ........................................................................... 57
C.1 Anwendung dieses Anhangs .............................................................................................................................. 57
C.2 Anwendungs- und Gültigkeitsbereich ........................................................................................................... 57
C.3 Prüfkörperkonfiguration ................................................................................................................................... 57
C.4 Prüfprotokoll .......................................................................................................................................................... 58
C.5 Bestimmung mechanischer Eigenschaften .................................................................................................. 59
Literaturhinweise................................................................................................................................................................. 60

3
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

Europäisches Vorwort
Dieses Dokument (FprCEN/TS 19103:2021) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 250 „Eurocodes für
den konstruktiven Ingenieurbau“ erarbeitet, dessen Sekretariat von BSI gehalten wird. CEN/TC 250 ist für
alle Eurocodes des konstruktiven Ingenieurbaus zuständig. Die Verantwortung für alle Angelegenheiten der
Tragwerks- und geotechnischen Planung wurde dem CEN/TC 250 von CEN übertragen.

Dieses Dokument ist derzeit zur TS-Umfrage vorgelegt.

Dieses Dokument wurde im Rahmen des Mandats M/515 erarbeitet, das die Europäische Kommission und
die Europäische Freihandelsassoziation CEN erteilt haben.

Dieses Dokument wurde erarbeitet, um in Verbindung mit einschlägigen Ausführungs-, Baustoff-, Produkt-
und Prüfnormen angewendet zu werden und um Anforderungen an Ausführung, Baustoffe, Produkte und
Prüfung zu identifizieren, auf denen dieses Dokument beruht.
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4
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

0 Einleitung
0.1 Einleitung zu den Eurocodes

Die Eurocodes des konstruktiven Ingenieurbaus umfassen die folgenden Normen, die in der Regel aus
mehreren Teilen bestehen:

— EN 1990, Eurocode: Grundlagen der Tragwerksplanung

— EN 1991, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke;

— EN 1992, Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken;

— EN 1993, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten;

— EN 1994, Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und Beton;
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— EN 1995, Eurocode 5: Bemessung und Konstruktion von Holzbauten;

— EN 1996, Eurocode 6: Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauten;

— EN 1997, Eurocode 7: Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik;

— EN 1998, Eurocode 8: Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben;

— EN 1999, Eurocode 9: Bemessung und Konstruktion von Aluminiumtragwerken;

— neue Eurocodes in Erarbeitung.

0.2 Einleitung zu EN 1995 (alle Teile)

(1) EN 1995 (alle Teile) gilt für die Bemessung und Konstruktion von Hochbauten und Ingenieurbauwerken
aus Holz (Vollholz, gesägt, gehobelt oder als Rundholz, Brettschichtholz oder andere Bauprodukte aus Holz
für tragende Zwecke, wie z. B. Furnierschichtholz) oder Holzwerkstoffen, die mit Klebstoffen oder
mechanischen Verbindungsmitteln zusammengefügt sind. Er erfüllt die Grundsätze und Anforderungen nach
EN 1990 an die Sicherheit und die Gebrauchstauglichkeit der Bauwerke und die Bemessungs- und
Nachweisverfahren.

(2) EN 1995 (alle Teile) behandelt nur die Anforderungen an die Tragfähigkeit, die Gebrauchstauglichkeit,
die Dauerhaftigkeit und den Feuerwiderstand von Holzbauten. Andere Anforderungen, z. B. hinsichtlich des
Wärme- und Schallschutzes, werden nicht behandelt.

(3) EN 1995 (alle Teile) ist in mehrere Teile gegliedert:

— EN 1995-1, Allgemeines;

— EN 1995-2, Brücken.

(4) EN 1995-1, Allgemeines, existiert selbst nicht als physisches Dokument, sondern besteht aus den
folgenden 2 getrennten Teilen:

— EN 1995-1-1, Bemessung und Konstruktion von Holzbauten;

5
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

— EN 1995-1-2, Bemessung und Konstruktion von Holzbauten.

EN 1995-2 bezieht sich auf die in EN 1995-1-1 angegebenen allgemeinen Regeln.

Dieses Dokument ergänzt EN 1995.

0.3 In dieser Technischen Spezifikation verwendete Verbformen

Das Verb „muss“ beschreibt eine Anforderung die zwingend zu befolgen ist und von der bei Anwendung der
Eurocodes keine Abweichung zulässig ist.

Das Verb „sollte“ beschreibt eine streng empfohlene Auswahl oder Vorgehensweise. In Abhängigkeit von
nationalen Regeln und/oder relevanten Vertragsbestimmungen können alternative Lösungen
verwendet/angenommen werden, wenn sie technisch verifiziert sind.

Das Verb „darf“ beschreibt eine erlaubte Vorgehensweise innerhalb der Anwendungsgrenzen der Eurocodes.

Das Verb „kann“ beschreibt Möglichkeiten und Fähigkeiten; es wird für Tatsachenfeststellungen und
Erklärungen verwendet.
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0.4 Nationaler Anhang zu FprCEN/TS 19103

Dieses Dokument enthält Werte in Anmerkungen, die angeben, an welcher Stelle nationale Festlegungen
getroffen werden können. Hierzu kann die jeweilige nationale Ausgabe von FprCEN/TS 19103 einen
Nationalen Anhang mit allen national festzulegenden Parametern enthalten, die für Bewertung von Hoch-
und Ingenieurbauten im jeweiligen Land Verwendung finden.

Nationale Festlegungen sind in FprCEN/TS 19103 zu den folgenden Abschnitten gestattet:

— 4.3.1.2(5) Mittlere Holzfeuchte aufgrund der Umgebungsbedingungen

— 4.4.1.1 Teilsicherheitsbeiwert für Einwirkung durch Schwinden

— 4.4.1.2 Teilsicherheitsbeiwert für Temperatureinwirkung

— 4.4.1.2 Teilsicherheitsbeiwert für Holzfeuchteeinwirkung

— 4.4.2 Teilsicherheitsbeiwert für Schubfestigkeit einer Verbindung

Nationale Festlegungen sind in FprCEN/TS 19103 zu den folgenden informativen Anhängen gestattet:

— Anhang A Jährliche Schwankungen der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte bei Holz-Beton-
Verbundbauteilen unter veränderlichen Umgebungsbedingungen

Der Nationale Anhang kann direkt oder durch Verweisung ergänzende nicht widersprechende Angaben zur
Erleichterung der Anwendung enthalten, sofern dadurch keine Bestimmungen der Eurocodes geändert
werden.

6
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

1 Anwendungsbereich

1.1 Anwendungsbereich von FprCEN/TS 19103

(1) FprCEN/TS 19103 enthält grundlegende Bemessungsregeln für Holz-Beton-Verbundbauteile.

(2) Sie enthält Anforderungen an Baustoffe, an Bemessungsparameter, an Verbindungen, an konstruktive


Ausführung sowie an die Ausführung von Holz-Beton-Verbundbauteilen. Empfehlungen für
Umgebungsparameter (Temperatur und Holzfeuchte), Bemessungsverfahren und Prüfverfahren sind den
Anhängen zu entnehmen.

(3) Sie enthält Regeln, die für viele Typen von Holz-Beton-Verbundwerkstoffen gelten. Die Bemessung von
Verbundbauteilen mit geklebter Verbindung zwischen Holz und Beton oder von Brücken ist nicht
Gegenstand dieses Dokumentes.

ANMERKUNG Für die Bemessung von Verbundbauteilen mit geklebter Verbindung aus Holz und Beton oder Brücken
sind Verweise auf andere Berechnungsvorschriften verfügbar.

(4) Sie behandelt die Bemessung von Holz-Beton-Verbundbauteilen sowohl unter quasi-konstanten als auch
unter veränderlichen Umgebungsbedingungen. Für die Vereinfachung der Anwendung enthält das
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Dokument Bemessungsregeln für quasi-konstante Umgebungsbedingungen sowie komplexere Regeln für


veränderliche Umgebungsbedingungen

1.2 Annahmen

(1) Es gelten die allgemeinen Annahmen nach EN 1990.

(2) FprCEN/TS 19103 ist vorgesehen zur Anwendung in Zusammenhang mit EN 1990, EN 1991 (alle Teile),
EN 1992 (alle Teile), EN 1994 (alle Teile), EN 1995 (alle Teile), EN 1998 (alle Teile), für die
Erdbebenbemessung , sowie mit den für Holztragwerke maßgebenden EN für Bauprodukte.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente werden im Text in solcher Weise in Bezug genommen, dass einige Teile davon
oder ihr gesamter Inhalt Anforderungen des vorliegenden Dokuments darstellen. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

ANMERKUNG In den Literaturhinweisen sind weitere zitierte Dokumente aufgelistet, die keine normativen
Verweisungen sind, einschließlich solcher Dokumente, die als Empfehlungen (d. h. durch „sollte“-Sätze), Erlaubnisse
(d. h. durch „darf“-Sätze) und Möglichkeiten (d. h. durch „kann“-Sätze) sowie in Anmerkungen in Bezug genommen
werden.

EN 1990:2002 1, Eurocode — Grundlagen der Tragwerksplanung

EN 1991 (alle Teile), Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke

EN 1991-1-5:2003, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1-5: Allgemeine Einwirkungen —


Temperatureinwirkungen

EN 1992-1-1:2004 2, Eurocode 2: Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken —


Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Regeln für den Hochbau

1 Wie geändert in EN 1990:2002/A1:2005.

7
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

EN 1993-1-8, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten — Teil 1-8: Bemessung von
Anschlüssen

EN 1994-1-1:2004, Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und Beton —
Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Anwendungsregeln für den Hochbau

EN 1994-2:2005, Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und Beton —
Teil 2: Allgemeine Bemessungsregeln und Anwendungsregeln für Brücken

EN 1995-1-1:2004 3, Eurocode 5: Bemessung und Konstruktion von Holzbauten — Teil 1-1: Allgemeines —
Allgemeine Regeln und Regeln für den Hochbau

EN 14592, Holzbauwerke — Stiftförmige Verbindungsmittel — Anforderungen

3 Begriffe und Symbole

3.1 Begriffe

Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach EN 1990, EN 1995-1-1 und die folgenden
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Begriffe.

3.1.1
kontinuierlich eingebautes Verbindungsmittel
Verbindungsmittel, das gleichmäßig verteilt, in ausreichend geringem Abstand entlang der Länge des
Holzbauteils eingebaut ist

3.1.2
Verbindung
Bauteil oder System, das aus verbundenen Teilen und (einem) zugehörigen Verbindungsmittel(n) sowie,
sofern anwendbar, Kerven besteht, das schubsteif ist und die Schubkraft an der Fuge zwischen Holz und
Beton überträgt

Anmerkung 1 zum Begriff: Beispiele sind stiftförmige Verbindungsmittel aus beliebigem Baustoff, Kerven, Platten
und kontinuierliche Verbindungsmittel, die jeweils entweder mechanisch befestigt oder verklebt sein können.

Anmerkung 2 zum Begriff: Klammern fallen nicht in den Anwendungsbereich dieser Norm.

3.1.3
unelastische Dehnung
Dehnung, die nicht durch Spannungen hervorgerufen wird, sondern beispielsweise durch Schwinden,
Quellen oder Temperaturausdehnung

3.1.4
Holzfeuchte
Masse des im Holz enthaltenen Wassers, ausgedrückt als Anteil der Trockenmasse des Holzes

3.1.5
quasi-konstante Umgebungsbedingungen
Umgebungsbedingungen, unter denen

— die erwartete Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen 𝑚𝑚𝑚𝑚use dem Einbaufeuchtegehalt entspricht; und

2 Wie geändert in EN 1992-1-1:2004/A1:2014.


3 Wie geändert in EN 1995-1-1:2004/A1:2008 und EN 1995-1-1:2004/A2:2014.

8
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

— bei Nadelholz die Schwankung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte unter
Einsatzbedingungen [Δmc, siehe Gleichung (4.5)] 6 % nicht überschreitet; und

— die Lufttemperaturschwankungen 20 °C nicht überschreiten

Anmerkung 1 zum Begriff: Die Innenraumbedingungen eines beheizten Gebäudes sind ein typisches Beispiel für
quasi-konstante Umgebungsbedingungen.

3.1.6
Schwinden von Beton
Volumenminderung des Betons infolge des Härtungsprozesses

3.1.7
Schwinden von Holz
Volumenminderung des Holzes infolge Trocknung

3.1.8
Quellen von Holz
Volumenvergrößerung des Holzes infolge Befeuchtung
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3.1.9
Temperaturausdehnung
lineare Ausdehnung infolge Temperaturänderung

3.1.10
veränderliche Umgebungsbedingungen
Bedingungen, die nicht den quasi-konstanten Umgebungsbedingungen entsprechen

Anmerkung 1 zum Begriff: Typische Beispiele für das mögliche Auftreten veränderlicher Umgebungsbedingungen
sind Balkone, unbeheizte Dachräume sowie überdachte und nicht überdachte Räume im Freien.

3.2 Symbole und Abkürzungen

Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die in EN 1995-1-1 aufgeführten und die folgenden Symbole:

Lateinische Großbuchstaben

A1 Querschnittsfläche 1

A2 Querschnittsfläche 2

Ab Fläche der Längsbewehrung in der Betonplatte

Aconc,ef mittragende Fläche des Betonquerschnitts

As Fläche der Längsbewehrung in der Betonplatte

Asf Fläche der Querbewehrung in der Betonplatte

Atim Fläche des Holzquerschnitts

CJ,sls Koeffizient zur Berücksichtigung der Wechselwirkung zwischen der vertikalen Last qd
und den unelastischen Dehnungen in Hinblick auf Verschiebung in der Verbindung

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

Cp,sls Koeffizient für die Korrelation der unelastischen Dehnungen mit einer fiktiven Last

E1 Elastizitätsmodul von Querschnitt 1

E2 Elastizitätsmodul von Querschnitt 2

Econc Elastizitätsmodul des Betons

Econc,fin wirksamer Langzeit-Elastizitätsmodul des Betons

Ek charakteristische Kombination der Einwirkungen

Eq,per quasi-ständige Kombination der Einwirkungen

Eu grundlegende Kombination der Einwirkungen

Es Bemessungswert des Elastizitätsmoduls der Stahlbewehrung nach EN 1992-1-1:2004,


3.2.7
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Etim mittlerer Elastizitätsmodul des Holzes parallel zur Faserrichtung

Etim,fin wirksamer Langzeit-Elastizitätsmodul des Holzes parallel zur Faser

(EI)i Biegesteifigkeit des Querschnitts i

(EI)ef,EC5-AnnexB wirksame Biegesteifigkeit nach EN 1995-1-1:2004, Anhang B

(EI)ef,sls modifizierte wirksame Biegesteifigkeit nach EN 1995-1-1:2004, Anhang B, zur


Berücksichtigung der Wechselwirkung zwischen vertikaler Last und unelastischen
Dehnungen

Fax,Rk charakteristische axiale Tragfähigkeit des Verbindungsmittels

Fest Schätzwert der Tragfähigkeit entsprechend der Definition nach EN 26891 und der
Verwendung bei der Bestimmung des mittleren Verschiebungsmoduls für den
Grenzzustand der Tragfähigkeit

Fmax charakteristische Tragfähigkeit bei einer Prüfung nach Anhang C entsprechend der
Bestimmung nach EN 26891

FRd Bemessungswert der Tragfähigkeit von Kerven

Ft,Ed Bemessungswert der Zugkraft zwischen dem Holz- und dem Betonquerschnitt

Fv,Ed Bemessungswert der Schubkraft einer Verbindung

Fv,Rd Bemessungswert der Tragfähigkeit einer Verbindung

Fv,Rk Charakteristische Schubtragfähigkeit einer Verbindung

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

Fv,R,tc,k charakteristische Tragfähigkeit einer Verbindung unter Schubbeanspruchung zum


Zeitpunkt tc

I1 Flächenträgheitsmoment von Querschnitt 1

I2 Flächenträgheitsmoment von Querschnitt 2

Itim Flächenträgheitsmoment des Holzquerschnitts

K Verschiebungsmodul der Verbindung

Kmax größter Verschiebungsmodul der Verbindung

Kmin kleinster Verschiebungsmodul der Verbindung

Kref Bezugswert des Verschiebungsmodul einer Verbindung

Kser Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit


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Kser,fin Endwert des Verschiebungsmoduls

Kser,tc mittlerer Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit zum


Zeitpunkt tc

Ku Verschiebungsmodul der Verbindung im Grenzzustand der Tragfähigkeit

Ku,fin Endwert des Verschiebungsmoduls im Grenzzustand der Tragfähigkeit

Ku,tc Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Tragfähigkeit zum Zeitpunkt tc

L Spannweite des Balkens

𝑀𝑀(𝑞𝑞d + 0.8𝑝𝑝sls ) resultierendes Biegemoment infolge äußerer Lasten und eines Teils (80 %) der
Ersatzlast, die die Auswirkungen der unelastischen Dehnungen erfasst

𝑀𝑀(𝑞𝑞d ) resultierendes Biegemoment nur infolge äußerer Last

Mi Biegemoment im Bauteil i

Mmax,2 größtes Biegemoment im Querschnitt 2

Mtim Biegemoment im Holzquerschnitt

Ni Normalkraft im Querschnitt i

Nmax,2 größte Normalkraft im Querschnitt 2

Ntim Normalkraft im Holzquerschnitt

T0,conc Anfangswert der mittleren Temperatur im Beton zum Zeitpunkt tc

11
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

T0,tim Anfangswert der mittleren Temperatur im Holz zum Zeitpunkt tc

Tmax,conc höchste Temperatur im Beton (gemittelt über den Querschnitt)

Tmax,tim höchste Temperatur im Holz (gemittelt über den Querschnitt)

Tmin,conc niedrigste Temperatur im Beton (gemittelt über den Querschnitt)

Tmin,tim niedrigste Temperatur im Holz (gemittelt über den Querschnitt)

Vmax wirksame größte Schubkraft

𝑉𝑉(𝑞𝑞d ) resultierende Schubkraft infolge äußerer Last

Vu maximale Verschiebung eines Verbindungsmittels durch Prüfung nach Anhang C nach


EN 12512 bestimmt

Xd Bemessungswert einer Festigkeitseigenschaft von Holz oder Holzwerkstoff


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Lateinische Kleinbuchstaben

a Abstand

a1 Abstand zwischen Verbindungsmitteln parallel in Faserrichtung

𝑎𝑎1↔𝑐𝑐 Abstand der Schwerpunkte des Querschnitts 1 und des effektiven Verbundquerschnitts

a3c Abstand zwischen dem Verbindungsmittel und dem unbelasteten Hirnholz

a3t Abstand zwischen dem Verbindungsmittel und dem belasteten Hirnholz

a4 Abstand zwischen dem Verbindungsmittel und dem Rand rechtwinklig zur


Faserrichtung

as Querschnittsfläche der Querbewehrung der Betonplatte beim Nachweis der


Längsschubtragfähigkeit der Betongurte

ab Querschnittsfläche der Längsbewehrung der Betonplatte beim Nachweis der


Längsschubtragfähigkeit der Betongurte

bconc Breite des Betons

bconc,ef mittragende Breite des Betons

bn Breite der Kerve

btim Breite des Holzes

bw Breite des Holzelements (beim Nachweis der Längsschubtragfähigkeit der Betongurte

cmin,dur Mindestwert der Betondeckung für die Dauerhaftigkeit der Stahlbewehrung

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

cnom Nennwert der Betondeckung

d Durchmesser des Verbindungsmittels oder des Betonstahls

dg Größtkorndurchmesser

dr Durchmesser des Bewehrungsstabs

fcd Bemessungswert der Druckfestigkeit des Betons

fck charakteristische Zylinderdruckfestigkeit des Betons nach 28 Tagen

fctd Bemessungswert der Zugfestigkeit des Betons

fc,h,2,k charakteristische Lochleibungsfestigkeit des Betonbauteils für die Beurteilung der


Tragfähigkeit auf der Grundlage der Johansen-Theorie

fvcd Bemessungswert der wirksamen Schubfestigkeit des Betons


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fv,t,d Bemessungswert der Schubfestigkeit des Holzbauteils

fyd Bemessungswert der Streckgrenze der Bewehrung

hs,conn Nennhöhe des Verbindungsmittels

ℎf Dicke der Betonplatte

ℎn Kerventiefe

kdef Deformationsfaktor des Holzes

kdef' Deformationsfaktor der Holz-Beton-Verbindungen

kmod Modifikationsbeiwert der Festigkeit des Holzes zur Berücksichtigung des Einflusses der
Lasteinwirkungsdauer und der Holzfeuchte

kmod' Modifikationsbeiwert der Tragfähigkeit der Holz-Beton-Verbindung zur


Berücksichtigung des Einflusses der Lasteinwirkungsdauer und der Holzfeuchte

ks mittlerer Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit, bestimmt


durch Prüfungen entsprechend Anhang C nach EN 26891

ktc Beiwert zur Berücksichtigung von Langzeitauswirkungen auf die Betondruckfestigkeit


und von ungünstigen Auswirkungen durch die Art der Beanspruchung

ln Länge der Kerve

ls Abstand zwischen Kerven

lv Vorholzlänge

mc über den Querschnitt gemittelte Holzfeuchte

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

mc0 Holzfeuchte zum Zeitpunkt tc

𝑚𝑚𝑚𝑚max höchste, über den Querschnitt gemittelte Holzfeuchte während eines Jahreszyklus

𝑚𝑚𝑚𝑚min niedrigste, über den Querschnitt gemittelte Holzfeuchte während eines Jahreszyklus

𝑚𝑚𝑐𝑐use erwartete Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen (Jahresmittel, gemittelt über den


Holzquerschnitt)

𝑚𝑚𝑚𝑚var Schwankung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte über einen Jahreszyklus

psls fiktive vertikale Last, die die Auswirkungen unelastischer Dehnungen auf das Tragwerk
erfasst

𝑠𝑠ef wirksamer Abstand zwischen den Verbindungen

𝑠𝑠f Abstand zwischen den Querbewehrungsstäben in der Betonplatte beim Nachweis der
Anschlusstragfähigkeit der Betongurte

𝑠𝑠l Längsabstand zwischen den Verbindungsmitteln beim Nachweis der


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Längsschubtragfähigkeit der Betongurte

𝑠𝑠max größter Abstand zwischen den Verbindungen

𝑠𝑠min kleinster Abstand zwischen den Verbindungen

st Querabstand zwischen den Verbindungsmitteln beim Nachweis der


Längsschubtragfähigkeit der Betongurte

𝑡𝑡 ein Zeitpunkt

t0 der Zeitpunkt, zu dem der Beton den Bemessungswert der Festigkeit erreicht hat oder
der Zeitpunkt der Lastaufbringung auf das Verbundbauteil wobei der frühere Zeitpunkt
maßgebend ist

𝑡𝑡∞ Endzeitpunkt

tc Zeit nach EN 13670:2009, 8.5(6), nach vollständigem Abbinden und Nachbehandlung


des Betons

tp Zeit bei Entfernen der Unterstützungen

ts Alter des Betons, in dem Trocknungsschwinden einsetzt, nach EN 1992-1-1:2004,


3.1.4(6)

qd Bemessungswert der äußeren Lasten

uu,tc Mittelwert der maximalen Verschiebung einer Verbindung bei einer Prüfung nach
Anhang C

wk Rissbreite im Beton

wmax empfohlene größte Rissbreite im Beton, EN 1992-1-1:2004, Tabelle 7.1N

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

z Abstand zwischen den Schwerpunkten der Teilquerschnitte

Griechische Großbuchstaben

ΔFd Bemessungswert des Längsschubs über eine bestimmte Länge des Balkens beim
Nachweis der Längsschubtragfähigkeit der Betongurte (einschließlich
Membraneinwirkungen)

Δmc Gesamtänderung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte über den
Jahreszyklus infolge von Umgebungsbedingungen

Δmc− Verringerung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte über den Jahreszyklus
bezogen auf die erwartete Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen mcuse

Δmc+ Erhöhung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte über den Jahreszyklus
bezogen auf die erwartete Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen mcuse

Δmccalc bei der Bemessung zu berücksichtigende Schwankung der Holzfeuchte (gemittelt über
den Holzquerschnitt)
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Δmcd Differenz zwischen der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte unter
Einsatzbedingungen mcuse und dem Mittelwert mc0 zum Zeitpunkt tc

ΔTE nichtlineare Komponente der Temperaturdifferenz des Verbundquerschnitts

ΔTMY Komponente der Temperaturdifferenz um die z-z-Achse mit linearer Schwankung

ΔTMZ Komponente der Temperaturdifferenz um die y-y-Achse mit linearer Schwankung

ΔTu,conc− Änderung der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Betons im
Verbundquerschnitt vom Anfangswert zum Mindestwert

ΔTu,conc+ Änderung der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Betons im
Verbundquerschnitt vom Anfangswert zum Höchstwert

ΔTu,i,calc bei der Bemessung zu berücksichtigende Temperaturschwankung im Querschnitt i


(1 oder 2)

ΔTu,tim− Änderung der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Holzes im
Verbundquerschnitt vom Anfangswert zum Mindestwert

ΔTu,tim+ Änderung der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Holzes im
Verbundquerschnitt vom Anfangswert zum Höchstwert

Δε Differenz der unelastischen Dehnungen des Holzteils und des Betonteils

Δx betrachtete Länge beim Nachweis der Längsschubtragfähigkeit der Betongurte


(einschließlich Membraneinwirkungen)

Griechische Kleinbuchstaben

α Winkel einer Kerve

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

αc,T Koeffizient der linearen Temperaturausdehnung von Beton

αi,T Koeffizient der Temperaturausdehnung des Querschnitt i

αt,u Koeffizient der linearen Feuchteausdehnung des Holzes parallel zur Faser

αt,T Koeffizient der linearen Temperaturausdehnung des Holzes parallel zur Faser

γ1 Verbundfaktor des Betonquerschnitts

γSH Teilsicherheitsbeiwert für die Einwirkung durch Schwinden

γT Teilsicherheitsbeiwert für die Temperatureinwirkung

γu Teilsicherheitsbeiwert für die Einwirkung durch Holzfeuchteänderungen

γv Teilsicherheitsbeiwert für die Schubtragfähigkeit einer Verbindung


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εconc Schwinden von Beton nach EN 1992-1-1:2004

εef,conc effektives Schwinden von Beton

εi unelastische Dehnung des Querschnitts

𝜃𝜃 Winkel der Betondruckstrebe

𝜈𝜈 Abminderungsfaktor der Betonfestigkeit zur Berücksichtigung der Rissbildung bei einer


Schubbeanspruchung

ρm mittlere Dichte eines Holzbauteils

σconc,c,d Bemessungswert der Druckspannung im Betonbauteil infolge Normalkraft- und


Biegebeanspruchung

σconc,t,d Bemessungswert der Zugspannung im Betonbauteil infolge Normalkraft- und


Biegebeanspruchung

τEd Bemessungswert der Längsschubspannung beim Nachweis der Längsschubtragfähigkeit


der Betongurt

φ Kriechzahl des Betons

ψ0,mc Kombinationsbeiwert der jährlichen Schwankungen der über den Querschnitt


gemittelten Holzfeuchte für die ständige oder vorübergehende Lastfallkombination
(Grundkombination)

ψ1,mc Kombinationsbeiwert der jährlichen Schwankungen der über den Querschnitt


gemittelten Holzfeuchte für die häufige Lastfallkombination

ψ2,mc Kombinationsbeiwert der jährlichen Schwankungen der über den Querschnitt


gemittelten Holzfeuchte für die quasi-ständige Lastfallkombination

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

ψconc Koeffizient zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Verbundwirkungen auf die
Kriechzahl des Betonquerschnitts

ψconn Koeffizient zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Verbundwirkungen auf den
Deformationsfaktor der Verbindung

ψtim Koeffizient zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Verbundwirkungen auf den
Deformationsfaktor des Holzquerschnitts

4 Bemessungsgrundlage

4.1 Allgemeine Regeln

(1) Die Bemessung und Berechnung von Holz-Beton-Verbundbauteilen müssen den allgemeinen Regeln nach
EN 1990 und den zusätzlichen Bestimmungen für Holz-Beton-Verbundbauteile nach diesem Dokument
entsprechen.

(2) Die grundlegenden Anforderungen nach EN 1990:2002, Abschnitt 2, gelten für Holz-Beton-
Verbundbauteile als erfüllt, wenn:
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— die Bemessung in Grenzzuständen in Verbindung mit dem Verfahren der Teilsicherheitsbeiwerte nach
EN 1990;

— die Einwirkungen nach EN 1991 (alle Teile);

— die Einwirkungskombinationen nach EN 1990;

— die Tragwiderstände, die Dauerhaftigkeit und die Gebrauchstauglichkeit nach diesem Dokument,
EN 1992-1-1, EN 1994-1-1 und EN 1995-1-1.

4.2 Grundsätze der Grenzzustandsbemessung

(1) Zusätzlich zu den allgemeinen Grundsätzen nach EN 1995-1-1:2004, 2.2, sollten die Auswirkungen des
Bauablaufs sowie die Auswirkungen von Änderungen der Umgebungsbedingungen berücksichtigt werden,
sofern dies für die Bemessung relevant wird.

ANMERKUNG Siehe 4.3.1.2 zur Auswirkung von Änderungen der Umgebungsbedingungen, sofern dies
für die Bemessung relevant wird.

(2) Aufgrund des unterschiedlichen Kriechverhaltens des Betons, des Holzes und des Verbindungssystems
sollte der Endwert der Spannungsverteilung im Verbundbauteil im Grenzzustand der Tragfähigkeit infolge
der ständigen oder vorübergehenden Kombination von Einwirkungen 𝐸𝐸u (Grundkombination) berechnet
werden, indem folgende Zustände überlagert werden:

— Quasi-ständig wirkende Spannungen infolge der quasi-ständigen Kombination der Einwirkungen 𝐸𝐸q,per,
berechnet unter Verwendung der effektiven Elastizitätsmoduln des Betons 𝐸𝐸conc,fin und des
Holzes 𝐸𝐸tim,fin sowie des wirksamen Verschiebungsmoduls der Verbindung 𝐾𝐾u,fin [siehe 4.3.2(7)];

und

— der kurzzeitig wirkenden Spannungen aufgrund der Differenz zwischen der ständigen oder
vorübergehenden Bemessungssituation (Grundkombination) der Einwirkungen 𝐸𝐸u und der quasi-

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

ständigen Kombination der Einwirkungen 𝐸𝐸qper, berechnet unter Verwendung der Elastizitätsmoduln
von Beton 𝐸𝐸conc und Holz 𝐸𝐸tim sowie des Verschiebungsmoduls der Verbindung 𝐾𝐾u .

(3) Aufgrund des unterschiedlichen Kriechverhaltens des Betons, des Holzes und des Verbindungssystems
sollte der Endwert der Verformung des Verbundbauteils im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit infolge
unter der charakteristischen Kombination von Einwirkungen 𝐸𝐸k berechnet werden, indem folgende
Zustände überlagert werden:

— Gesamtwert der Langzeit-Verformung infolge der quasi-ständigen Kombination von


Einwirkungen 𝐸𝐸q,per, berechnet unter Verwendung der effektiven Elastizitätsmoduln von Beton 𝐸𝐸conc,fin
und Holz 𝐸𝐸tim,fin sowie des wirksamen Verschiebungsmoduls der Verbindung 𝐾𝐾ser,fin [siehe 4.3.2(7)];

und

— der kurzzeitig wirkenden Verformung aufgrund der Differenz zwischen der charakteristischen
Kombination von Einwirkungen 𝐸𝐸k und der quasi-ständigen Kombination von Einwirkungen 𝐸𝐸qper,
berechnet unter Verwendung der Elastizitätsmoduln von Beton 𝐸𝐸conc und Holz 𝐸𝐸tim sowie des
Verschiebungsmoduls der Verbindung 𝐾𝐾ser.

4.3 Basisvariable
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4.3.1 Einwirkungen und Umgebungseinflüsse

4.3.1.1 Allgemeines – Quasi-konstante Umgebungsbedingungen

(1) Bei der Bemessung zu verwendende Einwirkungen müssen entsprechend den maßgebenden Teilen von
EN 1991 ermittelt werden.

(2) Die Lasteinwirkungsdauer und die Holzfeuchte sollten bei der Bestimmung der Tragfähigkeit und der
Gebrauchstauglichkeit des Holzes nach EN 1995-1-1 berücksichtigt werden.

ANMERKUNG Lasteinwirkungsdauer und Holzfeuchte beeinflussen die Festigkeits- und Steifigkeitseigenschaften von
Holz.

(3) Die Lasteinwirkungsdauer und die Holzfeuchte sollten bei der Bestimmung der Tragfähigkeit und der
Gebrauchstauglichkeit von Verbindungsmitteln nach diesem Dokumentberücksichtigt werden.

ANMERKUNG Lasteinwirkungsdauer und Holzfeuchte beeinflussen die Festigkeits- und Steifigkeitseigenschaften der
Verbindung zwischen Beton und Holz.

(4) Das Schwinden von Beton sollte sowohl im Grenzzustand der Tragfähigkeit als auch im Grenzzustand der
Gebrauchstauglichkeit berücksichtigt werden. Bei Holz-Beton-Verbundbauteilen mit Ortbetonplatte sollte
das Schwinden des Betons ab dem Zeitpunkt des Abbindens des Betons tc berechnet werden, unabhängig
davon, ob das Holzbauteil unterstützt ist oder nicht.

ANMERKUNG Die Berechnung der Auswirkungen des Schwindens des Betons ist in Anhang B angegeben.
Betonschwinden wird als unelastische Dehnung angesehen, die auf das Holz-Beton-Verbundbauteil einwirkt.

(5) Die Erhöhung der Holzfeuchte aufgrund Betoniervorgangs darf vernachlässigt werden [siehe 11.1(3)].

4.3.1.2 Allgemeines – Veränderliche Umgebungsbedingungen

(1) Bei veränderlichen Umgebungsbedingungen gelten die Bestimmungen nach 4.3.1.2 zusätzlich zu den
Bestimmungen nach 4.3.1.1 .

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

(2) Aufgrund der unterschiedlichen linearen Ausdehnungskoeffizienten von Holz und Beton sollten
Temperaturdifferenzen sowohl im Grenzzustand der Tragfähigkeit als auch im Grenzzustand der
Gebrauchstauglichkeit berücksichtigt werden. In den meisten Fällen brauchen nur die Schwankungen der
gleichförmigen Temperaturkomponente im Beton (∆𝑇𝑇u,conc) und im Holz (∆𝑇𝑇u,tim ) entsprechend
EN 1991-1-5:2003, Abschnitt 4(3), berücksichtigt zu werden. Die Auswirkungen linearer und nichtlinearer
Komponenten der Temperaturdifferenz des Verbundquerschnitts (ΔTMY, ΔTMZ und ΔTE) entsprechend
EN 1991-1-5:2003, Abschnitt 4(3), dürfen vernachlässigt werden.

(3) Die größten und kleinsten Temperaturdifferenzen im Beton und im Holz sollten unter Verwendung von
Gleichung (4.1) bis Gleichung (4.4) berechnet werden:

∆𝑇𝑇u,conc + = 𝑇𝑇max,conc − 𝑇𝑇0,conc (4.1)

∆𝑇𝑇u,tim + = 𝑇𝑇max,tim − 𝑇𝑇0,tim (4.2)

und

∆𝑇𝑇u,conc − = 𝑇𝑇min,conc − 𝑇𝑇0,conc (4.3)

∆𝑇𝑇u,tim − = 𝑇𝑇min,tim − 𝑇𝑇0,tim (4.4)


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Dabei ist

∆𝑇𝑇u,conc + der Unterschied der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Betons im
Verbundquerschnitt zwischen Anfangswert und Höchstwert;

𝑇𝑇max,conc der Höchstwert der über den Querschnitt gemittelten Temperatur im Beton (siehe
EN 1991-1-5:2003, Abschnitt 5);

𝑇𝑇0,conc der Anfangswert der über den Querschnitt gemittelten Temperatur im Beton zum
Zeitpunkt tc nach Abbinden des Betons;

∆𝑇𝑇u,tim + der Unterschied der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Holzes im
Verbundquerschnitt zwischen Anfangswert und Höchstwert;

𝑇𝑇max,tim der Höchstwert der über den Querschnitt gemittelten Temperatur im Holz (siehe
EN 1991-1-5:2003, Abschnitt 5);

𝑇𝑇0,tim der Anfangswert der über den Querschnitt gemittelten Temperatur im Holz zum
Zeitpunkt tc nach Abbinden des Betons;

ANMERKUNG Sind die Anfangswerte der Temperatur bei Errichtung des Tragwerks nicht bekannt, kann
EN 1991-1-5:2003, Anhang A, hinzugezogen werden.

∆𝑇𝑇u,conc − der Unterschied der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Betons im
Verbundquerschnitt zwischen Anfangswert und minimalem Wert;𝑇𝑇min,conc der
Minimalwert der über dem Querschnitt gemittelten Temperatur im Beton (siehe
EN 1991-1-5:2003, Abschnitt 5);

∆𝑇𝑇u,tim − der Unterschied der mittleren Temperatur des Holzes im Verbundquerschnitt zwischen
Anfangswert und minimalem Wert;

𝑇𝑇min,tim der Minimalwert der mittleren Temperatur im Holz (siehe EN 1991-1-5:2003, Abschnitt 5).

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

(4) Schwinden/Quellen von Holz in Längsrichtung aufgrund von Verringerungen/Erhöhungen der


Holzfeuchte sollte bei der Bemessung sowohl im Grenzzustand der Tragfähigkeit als auch im Grenzzustand
der Gebrauchstauglichkeit berücksichtigt werden. Im Allgemeinen sollte das Schwinden/Quellen des Holzes
bestimmt werden, indem nur die zeitliche Schwankung der über die Querschnittsfläche gemittelten
Holzfeuchte berücksichtigt wird.

(5) Wird das Holz auf die erwartete Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen 𝑚𝑚𝑚𝑚use konditioniert (siehe
EN 1995-1-1:2004, 10.2), sollte die jährliche Schwankung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte
aufgrund der Umgebungsbedingungen Δmc [siehe Gleichung (4.5)] berücksichtigt werden:

— Die Erhöhung (Δmc+ = Δmc/2 > 0) und die Verringerung Δmc− = Δmc/2 < 0) in Bezug auf die
erwartete Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen 𝑚𝑚𝑚𝑚use sollte berücksichtigt werden.

ANMERKUNG 1 Hinweise für die Beurteilung der Holzfeuchteänderung Δmc ist in Anhang A angegeben.

∆𝑚𝑚𝑚𝑚 = 𝑚𝑚𝑚𝑚max − 𝑚𝑚𝑐𝑐min (4.5)

Dabei ist

𝑚𝑚𝑚𝑚max die größte über den Querschnitt gemittelte Holzfeuchte innerhalb eines Jahres;
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𝑚𝑚𝑚𝑚min die kleinste über den Querschnitt gemittelte Holzfeuchte innerhalb eines Jahres.

— Bei Bauwerken in Europa sollten Schwankungen der Holzfeuchte gegenläufig zu den


Temperaturschwankungen angesetzt werden.

ANMERKUNG 2 Δmc+ > 0; ∆𝑇𝑇u,conc − < 0 und ∆𝑇𝑇u,tim − < 0

und

Δmc− < 0; ∆𝑇𝑇u,conc + > 0 und ∆𝑇𝑇u,tim + > 0.

(6) Wird das Holz nicht auf die erwartete Ausgleichsfeuchte 𝑚𝑚𝑚𝑚use konditioniert, sollte zusätzlich zu
4.3.1.2(5) bei der Bemessung auch die Differenz zwischen der über den Querschnitt gemittelten
Ausgleichsfeuchte 𝑚𝑚𝑚𝑚use und der über den Querschnitt gemittelten Einbaufeuchte 𝑚𝑚𝑚𝑚0 zum Zeitpunkt 𝑡𝑡c
nach dem Abbinden des Betons berücksichtigt werden.

ANMERKUNG Die in Anhang B angegebenen Gleichungen bieten ein Verfahren zur Berechnung der Auswirkungen
von Temperaturdifferenzen und Schwinden/Quellen von Holz. Für die Anwendung dieser Gleichungen sind
Temperaturdifferenz, Schwinden von Beton sowie Schwinden/Quellen von Holz als unelastische Dehnungen in der
Berechnung zu berücksichtigen, die auf das Holz-Beton-Verbundbauteil einwirken.

4.3.1.3 Klassen der Lasteinwirkungsdauer – Quasi-konstante Umgebungsbedingungen

(1) Es gelten die Klassen der Lasteinwirkungsdauer nach EN 1995-1-1.

(2) Die Auswirkung des Schwindens des Betons auf das Holz-Beton-Verbundbauteil sollte in die Klasse der
Lasteinwirkungsdauer "ständig" eingestuft werden.

4.3.1.4 Klassen der Lasteinwirkungsdauer – Veränderliche Umgebungsbedingungen

(1) Für Holz-Beton-Verbundbauteile in veränderlichen Umgebungsbedingungen müssen zusätzlich zu den


Bestimmungen nach 4.3.1.3 die Bestimmungen nach 4.3.1.4 erfüllt werden.

(2) Die Auswirkung von Schwinden/Quellen des Holzes aufgrund einer Feuchtedifferenz Δmc zwischen der
über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen 𝑚𝑚𝑚𝑚use und dem Anfangswert der

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte während des Einbaus 𝑚𝑚𝑚𝑚0 [siehe 4.3.1.2(6)] darf in die Klasse
der Lasteinwirkungsdauer "ständig" eingestuft werden.

(3) Die Auswirkungen infolge des Temperaturunterschieds zwischen den höchsten und den niedrigsten
Temperaturen im Beton und im Holz [siehe 4.3.1.2(3)] und der Anfangstemperatur während der Errichtung
des Tragwerks (∆𝑇𝑇u,conc +, ∆𝑇𝑇u,tim + und ∆𝑇𝑇u,conc −, ∆𝑇𝑇u,tim −) dürfen in die Klasse der Lasteinwirkungsdauer
"mittel" eingestuft werden.

(4) Die Auswirkung der jährlichen Schwankung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte Δmc
[siehe 4.3.1.2(5)] darf in die Klasse der Lasteinwirkungsdauer "mittel" eingestuft werden.

(5) Sofern keine Kombinationsbeiwerte entsprechend Tabelle A1.1 nach EN 1990:2002, Anhang A gegeben
sind, sollten für die jährlichen Schwankungen der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte Δmc
dieselben Kombinationsbeiwerte 𝜓𝜓 wie für die Temperaturschwankungen für die ständigen oder
vorübergehenden Lastfallkombinationen (Grundkombination, 𝜓𝜓0,mc), für die häufigen Lastfallkombinationen
(𝜓𝜓1,mc) und für die quasi-ständige Lastfallkombinationen (𝜓𝜓2,mc) angenommen werden.

4.3.1.5 Nutzungsklassen

(1) Es gelten die Nutzungsklassen nach EN 1995-1-1.


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(2) Die Fuge und Verbindung zwischen Holz und Beton müssen so ausgeführt werden, dass sie entweder in
Nutzungsklasse 1 oder Nutzungsklasse 2 eingestuft werden können.

4.3.2 Baustoff- und Produkteigenschaften

(1) Sofern in diesem Dokument nicht anders angegeben, darf das zeitabhängige Verhalten von Holz
(Deformationsfaktor) nach EN 1995-1-1:2004, 3.1.4, ermittelt werden.

(2) Sofern in diesem Dokument nicht anders angegeben, sollte das zeitabhängige Verhalten von Beton
(Kriechen und Schwinden) nach EN 1992-1-1:2004, 3.1.4, ermittelt werden.

(3) Der Einfluss der Lasteinwirkungsdauer und Feuchte auf die Festigkeit von Holz muss durch den
Modifikationsbeiwertes 𝑘𝑘mod nach EN 1995-1-1:2004, 3.13, erfasst werden.

(4) Der Einfluss der Lasteinwirkungsdauer und Feuchte auf die Festigkeit der Verbindung zwischen Beton
und Holz muss unter Verwendung des Modifikationsbeiwertes 𝑘𝑘mod ′ erfasst werden. Sofern nicht in
Produktspezifikationen angegeben, sollte der Modifikationsbeiwert 𝑘𝑘mod′ Gleichung (4.6) entsprechen:

𝑘𝑘mod′ = �𝑘𝑘tc𝑘𝑘mod (4.6)

Dabei ist

𝑘𝑘tc der Beiwert zur Berücksichtigung von Langzeitauswirkungen auf die Betondruckfestigkeit und
von ungünstigen Auswirkungen durch die Art der Beanspruchung nach EN 1992-1-1:2004,
3.1.6(1);

𝑘𝑘mod der Modifikationsbeiwert zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Lasteinwirkungsdauer


und Holzfeuchte auf die Festigkeit von Holz nach EN 1995-1-1:2004, 3.1.3.

(5) Der Einfluss der Lasteinwirkungsdauer und Feuchte auf die Verformung von Holz muss durch den
Deformationsfaktor 𝑘𝑘def nach EN 1995-1-1:2004, 3.14, erfasst werden.

21
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

(6) Der Einfluss der Lasteinwirkungsdauer und Feuchte auf die Verformung der Verbindung zwischen Beton
und Holz muss durch den Deformationsfaktor 𝑘𝑘def ′ erfasst werden. Sofern nicht in Produktspezifikationen
angegeben, sollte der Verformungsbeiwert 𝑘𝑘def ′ Gleichung (4.7) entsprechen:

𝑘𝑘def ′ = 2𝑘𝑘def (4.7)

Dabei ist

𝑘𝑘def der Deformationsfaktor für Holz nach EN 1995-1-1:2004 + A1:2008, 3.1.4.

(7) Die Auswirkung des Kriechens der Baustoffe auf die Spannungsverteilung und die Verformung des
Verbundbauteils sollte unter Verwendung der effektiven Moduln von Beton 𝐸𝐸conc,fin und von Holz 𝐸𝐸tim,fin
sowie eines effektiven Verschiebungsmoduls der Verbindung 𝐾𝐾ser,fin oder 𝐾𝐾u,fin in der elastischen
Berechnung betrachtet werden, siehe Gleichung (4.8) bis Gleichung (4.11):

𝐸𝐸conc,t0
𝐸𝐸conc,fin = (4.8)
1 + 𝜓𝜓conc 𝜑𝜑(∞, t0)

𝐸𝐸tim
𝐸𝐸tim,fin = (4.9)
1 + 𝜓𝜓tim 𝑘𝑘def
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𝐾𝐾ser
𝐾𝐾ser,fin = (4.10)
1 + 𝜓𝜓conn 𝑘𝑘def ′

𝐾𝐾u
𝐾𝐾u,fin = (4.11)
1 + 𝜓𝜓conn 𝑘𝑘def ′

Dabei ist

𝐸𝐸conc,fin der effektive Elastizitätsmodul des Betons;

𝐸𝐸conc,t0 der Elastizitätsmodul des Betons zum Zeitpunkt t0 nach EN 1992-1-1:2004, 3.1.3(3);

𝜓𝜓conc der Koeffizient zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Verbundwirkungen auf die
Kriechzahl des Betonquerschnitts [siehe 7.1.2(6)];

𝜑𝜑(∞, t𝑡𝑡0 ) die Kriechzahl des Betons von Zeit t0 bis zum Ende der Nutzungsdauer;

𝐸𝐸tim,fin der effektive Elastizitätsmodul des Holzes;

𝐸𝐸tim der mittlere Elastizitätsmodul des Holzes;

𝜓𝜓tim Koeffizient zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Verbundwirkungen auf den
Deformationsfaktor des Holzquerschnitts [siehe 7.1.2(6)];

𝑘𝑘def ′ der Deformationsfaktor für die Verbindung [siehe 4.3.2(6)];

𝐾𝐾ser,fin der Endwert des Verschiebungsmoduls der Verbindung für die Bemessung im Grenzzustand
der Gebrauchstauglichkeit;

𝐾𝐾ser der mittlere Verschiebungsmodul der Verbindung für die Bemessung im Grenzzustand der
Gebrauchstauglichkeit (siehe 10.2);

𝜓𝜓conn der Koeffizient zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Verbundwirkungen auf den
Deformationsfaktor der Verbindung [siehe 7.1.2(6)];

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

𝐾𝐾u,fin der Endwert des Verschiebungsmoduls der Verbindung für die Bemessung im Grenzzustand
der Tragfähigkeit;

𝐾𝐾u der mittlere Verschiebungsmodul der Verbindung für die Bemessung im Grenzzustand der
Tragfähigkeit (siehe 10.2).

4.4 Nachweisdurch die Methode der Teilsicherheitsbeiwerte

4.4.1 Bemessungswerte der Einwirkungen

4.4.1.1 Bemessungswerte der Einwirkungen –bei quasi-konstanten Umgebungsbedingungen

(1) Schwinden des Betons muss nach Abschnitt 5 berechnet werden.

ANMERKUNG Sofern kein abweichender Wert im Nationalen Anhang angegeben ist, gilt für den
Teilsicherheitsbeiwert für die Einwirkung des Schwindens 𝛾𝛾SH = 1,35.

4.4.1.2 Bemessungswerte der Einwirkungen – bei veränderlichen Umgebungsbedingungen

(1) Für Holz-Beton-Verbundbauteile unter veränderlichen Umgebungsbedingungen müssen die


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Bestimmungen nach 4.4.1.2 zusätzlich zu den Bestimmungen nach 4.4.1.1 angewandt werden.

(2) Die Temperaturdifferenzen in Beton und Holz sollten nach EN 1991-1-5 berechnet werden.

ANMERKUNG 1 Sofern kein abweichender Wert im Nationalen Anhang angegeben ist, gilt für den
Teilsicherheitsbeiwert für die Temperatureinwirkung 𝛾𝛾T = 1,35.

ANMERKUNG 2 Angaben zu jährlichen Schwankungen der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte im
Holzquerschnitt sind in Anhang A enthalten.

ANMERKUNG 3 Sofern kein abweichender Wert im Nationalen Anhang angegeben ist, gilt für den
Teilsicherheitsbeiwert für die Einwirkung der Holzfeuchte 𝛾𝛾u = 1,35.

(3) Der Höchstwert der Holzfeuchte im eingebauten Zustand sollte nach EN 1995-1-1:2004, 2.3.1.3, in
Abhängigkeit von der Nutzungsklasse abgeschätzt werden.

ANMERKUNG Die über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte der meisten Nadelhölzern wird in Nutzungsklasse 1
nicht 12 %, EN 1995-1-1:2004, 2.3.1.3(2), und in Nutzungsklasse 2 nicht 20 %, EN 1995-1-1:2004, 2.3.1.3(3)
überschreiten.

4.4.2 Bemessungswerte der Baustoff- oder Produkteigenschaften

(1) Sofern nicht eine obere Abschätzung der Festigkeit erforderlich ist, sollten Teilsicherheitsbeiwerte auf
untere charakteristische Werte oder Nennwerte der Festigkeit angewendet werden.

(2) Der Bemessungswert der Druckfestigkeit von Beton 𝑓𝑓cd und der Bemessungswert der Zugfestigkeit von
Beton 𝑓𝑓ctd sind in EN 1992-1-1:2004, 3.1.6, angegeben.

(3) Der Bemessungswert der Streckgrenze von Stahlbewehrung 𝑓𝑓yd ist in EN 1992-1-1:2004, 3.2.7(2) und
EN 1992-1-1:2004, Bild 3.8, angegeben.

(4) Der Bemessungswert einer Festigkeitseigenschaft von Holz oder eines Holzwerkstoffs 𝑋𝑋d ist in
EN 1995-1-1:2004, 2.4.1, angegeben.

(5) Der Bemessungswert der Tragfähigkeit der Verbindung zwischen Holz und Beton 𝐹𝐹v,Rd sollte
Gleichung (4.12) entsprechen:

23
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

𝐹𝐹v,Rk
𝐹𝐹v,Rd = 𝑘𝑘mod ′ (4.12)
𝛾𝛾v

Dabei ist

kmod' der Modifikationsbeiwert zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Lasteinwirkungsdauer


und Holzfeuchte auf die Tragfähigkeit;

𝐹𝐹v,Rk die charakteristische Tragfähigkeit der Verbindung;

𝛾𝛾v der Teilsicherheitsbeiwert für die Schubfestigkeit der Verbindung.

ANMERKUNG Sofern kein abweichender Wert im Nationalen Anhang angegeben ist, gilt 𝛾𝛾v = 1,25.

4.4.3 Bemessungswerte geometrischer Daten

(1) Die geometrischen Abmessungen der Querschnitte und von Systemen dürfen harmonisierten
Europäischen Normen (hEN), Produktnormen oder Ausführungszeichnungen entnommen und als
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Nennwerte behandelt werden.

5 Baustoffe

5.1 Quasi-konstante Umgebungsbedingungen

5.1.1 Beton

(1) Sofern in diesem Dokument nicht anders angegeben, müssen die für Beton festgelegten Eigenschaften
und zugehörigen Bedingungen, die für die Bemessung nach diesem Dokument erforderlich sind, für Beton
mit Normalgewicht EN 1992-1-1:2004, 3.1, sowie für Leichtbeton EN 1992-1-1:2004, 11.3, entsprechen.

ANMERKUNG Dieses Dokument behandelt nicht die Bemessung von Verbundbauteilen mit Beton der
Festigkeitsklassen niedriger als C12/15 und LC12/13 sowie höher als C60/75 und LC60/66.

(3) Kriechen und Schwinden von Beton darf nach EN 1992-1-1:2004, Anhang B, unter Berücksichtigung der
Umgebungsluftfeuchte, der Abmessung des Betonquerschnitts und der Zusammensetzung des Betons
bestimmt werden.

5.1.2 Bewehrungsstahl

(1) Für eine Bemessung nach diesem Dokument, muss Bewehrungsstahl die inEN 1992-1-1:2004, 3.2,
festgelegten Eigenschaften entsprechen und die zugehörigen Bedingungen erfüllen.

(2) Bei Verbundbauteilen sollte der Bemessungswert des Elastizitätsmoduls 𝐸𝐸s der Bewehrung nach
EN 1992-1-1:2004, 3.2.7, ermittelt werden.

5.1.3 Holz

(1) Nach Festigkeit klassifizierte(s) Bauholz, Balkenschichtholz, Brettschichtholz, keilgezinktes Bauholz,


Brettsperrholz, Furnierschichtholz und Holzwerkstoffe dürfen für Holz-Beton-Verbundbauteile verwendet
werden.

(2) Für eine Bemessung nach diesem Dokument muss das Holz den in EN 1995-1-1:2004, Abschnitt 3,
festgelegten Eigenschaften entsprechen und die zugehörigen Bedingungen erfüllen.

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

5.1.4 Verbindungen

(1) Metallverbindungsmittel und Schweißzusatzstoffe müssen EN 1993-1-8, EN 1995-1-1 und EN 14592


entsprechen.

5.2 Veränderliche Umgebungsbedingungen

5.2.1 Allgemeines

(1) Für Holz-Beton-Verbundbalken unter veränderlichen Umgebungsbedingungen müssen die


Bestimmungen nach 5.2 zusätzlich zu den Bestimmungen nach 5.1 erfüllt werden.

5.2.2 Beton

(1) Der Koeffizient der linearen Temperaturausdehnung αc,T sollte EN 1992-1-1, 3.1.3(5), für die
Berechnung der unelastischen Dehnungen infolge Temperaturschwankungen entnommen werden.

5.2.3 Holz

(1) Der Koeffizient der linearen Temperaturausdehnung αt,T sollte EN 1991-1-5:2003, Anhang C, für die
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Berechnung der unelastischen Dehnungen infolge Temperaturschwankungen entnommen werden.

(2) Für die Berechnung der unelastischen Dehnungen infolge der Holzfeuchteänderungen im Nadelholz
sollte, sofern nicht in Produktspezifikationen angegeben, der Feuchteausdehnungskoeffizient αt,u parallel
zur Faserrichtung von 0,000 1 je 1 % Schwankung der Holzfeuchteänderung angenommen werden.

6 Dauerhaftigkeit

6.1 Allgemeines

(1) Die maßgebenden Bestimmungen nach EN 1990, EN 1992 (alle Teile) und EN 1995 (alle Teile) müssen
befolgt werden.

(2) Die konstruktive Ausführung der Schubverbindung muss Abschnitt 11 entsprechen.

(3) Holz-Beton-Verbunddecken sollten als dauerhafte Konstruktionen entworfen werden. Es sollte durch
den Unterhalt sichergestellt werden, dass Holzteile während ihrer gesamten Nutzungsdauer trocken bleiben.

6.2 Freiliegende Holzoberflächen bei Holz-Beton-Verbundbauteilen in Gebäuden

(1) Die freiliegenden Oberflächen des Holzquerschnitts sollten so geschützt werden, dass sie der Einwirkung
schädlicher atmosphärischer Bedingungen widerstehen.

6.3 Korrosionsbeständigkeit

(1) Metallverbindungsmittel und andere tragende Verbindungen sollten nach EN 1995-1-1:2004, 4.2, oder
strengeren nationalen Anforderungen korrosionsbeständig sein oder gegen Korrosion geschützt werden.

ANMERKUNG Der erforderliche Schutzgrad ist abhängig von der Umgebung, welcher Metallverbindungsmittel und
andere tragende Verbindungen erwartungsgemäß ausgesetzt sind. EN 1995-1-1:2004, Tabelle 4.1, enthält spezifische
Behandlungen für verschiedene Nutzungsklassen.

(2) Andere Stahlteile außer Verbindungsmittel sollten nach EN 1090-2 geschützt werden.

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

(3) Die Auswirkungen einer chemischen Behandlung von Holz oder von Holz mit hohem Säuregehalt auf den
Korrosionsschutz von Verbindungsmitteln sollten berücksichtigt werden.

7 Tragwerksberechnung

7.1 Modellierung des Verbundbauteils

7.1.1 Allgemeines

(1) Die Nachgiebigkeit der Verbindung zwischen Holz und Beton muss bei der Bestimmung der inneren
Schnittgrößen und Verformung berücksichtigt werden.

(2) Eine möglichst genaue Berechnung der inneren Schnittgrößen und Verformungen sollte durchgeführt
werden.

ANMERKUNG Hinweise zum γ-Verfahren zur Berechnung von Verbundbauteilen sind in EN 1995-1-1, Anhang B,
angegeben (einschließlich Annahmen).

(3) für den Fall, dass der wirksame Abstand zwischen den Verbindungen kleiner als oder gleich 5 % des
Abstands zwischen den Momentennullpunkten ist, darf eine kontinuierliche Verteilung der Verbindungs-
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steifigkeit entlang der Balkenachse (Verschmieren) angenommen werden.

(4) Ist der Abstand zwischen den Verbindungen größer als 5 % des Abstands zwischen den
Gegenbiegungspunkten, sollten Verbindungen proportional zur Schubkraft eingebaut werden. In
Ermangelung eines präziseren Modells sollten nur 70 % der axialen Steifigkeit des angeschlossenen
Querschnitts für die Berechnung der Spannungen und der Verformung berücksichtigt werden. Bei der
Bestimmung der Beanspruchung der Verbindung sollten dagegen 100 % der axialen Steifigkeit des
Querschnitts angesetzt werden.

(5) Wird der Abstands zwischen den Verbindungsmitteln und/oder die Steifigkeit der Verbindungen
proportional zur Schubkraft angepasst, darf der wirksame Abstand nach Gleichung (7.1) bestimmt werden:

𝐾𝐾ref 𝐾𝐾ref
𝑠𝑠ef = 0,75 𝑠𝑠min + 0,25 𝑠𝑠max (7.1)
𝐾𝐾max 𝐾𝐾min

Dabei ist

𝑠𝑠ef der wirksame Abstand zwischen den Verbindungen;

𝑠𝑠min der Mindestabstand zwischen den Verbindungen;

𝐾𝐾ref der Bezugswert des Verschiebungsmodul der Verbindung, für die Anwendung mit dem
zugehörigen Wert von 𝑠𝑠ef ;

𝐾𝐾max der größte Verschiebungsmodul der Verbindung;

𝐾𝐾min der kleinste Verschiebungsmodul der Verbindung;

𝑠𝑠max der größte Abstand zwischen den Verbindungen oder der größte Abstand zwischen der
Verbindung und dem Nullpunktdurchgang der Schubbeanspruchung.

(6) Die Plastizität der Verbindung darf in der Bemessung verwendet werden, sofern maßgebende
unelastische Dehnungen infolge Schwinden und Temperatur-/Feuchteschwankungen berücksichtigt
werden.

26
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

(7) Statisch unbestimmte Verbundsysteme dürfen nur angewandt werden, wenn sowohl der Aufbeton als
auch das Holzbauteil durchlaufend über die gesamte Länge ausgeführt sind. Andernfalls sollte die
Auswirkung des Stoßes der Elemente genauer betrachtet werden. Dabei sollte auf sowohl die Verringerung
der Steifigkeit als auch die Tragfähigkeit des Verbundsystems infolge des Stoßes berücksichtigt werden.

(8) Ein linear-elastisches Kraft-Verschiebungsbeziehung sollte bei 𝐾𝐾u , 𝐾𝐾u,fin , 𝐾𝐾ser und 𝐾𝐾ser,fin nach
Abschnitt 4 und Abschnitt 10 verwendet werden.

(7) Bei Holz darf eine linear-elastische Spannungs-Dehnungs-Beziehung angenommen werden.

(8) Bei Beton unter Druckbeanspruchung darf eine linear-elastische Spannungs-Dehnungs-Beziehung


angenommen werden.

(9) Bei Beton unter Zugbeanspruchung ohne Rissbildung darf eine linear-elastische Spannungs-Dehnungs-
Beziehung angenommen werden. Bei Rissen im Beton infolge Zugbeanspruchung sollte die Zugfestigkeit in
diesen gerissenen Bereichen zu 0 N/mm² angesetzt werden.

(10) Die Rissbildung bei Beton bei der Ermittlung folgender Größen berücksichtigt werden:

— die Aufteilung der Kräfte, Momente und Reaktionen des Bauteils;


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— die Aufteilung der inneren Kräfte;

— die Verformung;

— die Tragfähigkeit der Betonplatte im Grenzzustand der Tragfähigkeit.

Der gerissene Bereich des Betonquerschnitts darf als nichttragende Schicht zwischen dem Holz und der
Druckfläche im Beton angesehen werden.

ANMERKUNG Die gerissene Fläche ist jene gerissene Fläche, die infolge aller Lastkombinationen bis zum
betrachteten Zeitpunkt entstanden ist.

(11) Die mittragende Breite der Betonplatte sollte nach EN 1994-1-1:2004, 5.4.1.2, bestimmt werden.

(12) Bei der Bemessung von bewehrtem Beton sollte die Verträglichkeit der Dehnung in der Bewehrung mit
der Dehnungsverteilung im Holz im Grenzzustand der Tragfähigkeit unter der Annahme ebener
Querschnitte berücksichtigt werden. Sofern keine plastische Dehnung in der Bewehrung aus dieser
Verteilung bestimmt wird, sollte elastische Bemessung für den bewehrten Beton angewendet werden.

7.1.2 Zeitabhängiges Verhalten

(1) Die Auswirkungen von Kriechen und Schwinden/Quellen von Beton und Holz, von
Temperaturschwankungen und des Kriechens der Verbindung müssen in den Grenzzuständen der
Tragfähigkeit und der Gebrauchstauglichkeit berücksichtigt werden (siehe 4.3.1).

ANMERKUNG Für Einfeldsysteme mit Gleichstreckenlasten, deren Verbindung den Anforderungen nach 7.1.1(3)
entspricht, können die inneren Kräfte unter Berücksichtigung der unelastischen Dehnungen entsprechend der
Definition nach 3.1.3 in Anhang B bestimmt werde.

(2) Die Zeitpunkte, welche bei der Bemessung berücksichtigt werden sollten, sind:

tc der Zeitpunkt nach EN 13670:2009, 8.5(6), zu welchem Nachbehandlung und Schutz des Betons
abgeschlossen sind. Dabei handelt es sich um das Alter des Betons ts, in dem nach EN 1992-1-1:2004,
3.1.4(6) Trocknungsschwinden einsetzt;

27
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

tp der Zeitpunkt, zu dem die Unterstützung entfernt wird;

t0 der Zeitpunkt, zu dem der Beton den Bemessungswert der Festigkeit erreicht oder die Bemessungslast
auf das Verbundbauteil aufgebracht wird, bevor Kriechen und unelastische Dehnungen im Beton und
im Holz aufgetreten sind. Der frühere Zeitpunkt ist maßgebend;

𝑡𝑡∞ der Zeitpunkt für die Langzeit-Bemessung, wobei es sich um den Endpunkt der Nutzung handelt, zu
dem Kriechen und unelastische Dehnungen im Beton und im Holz voll entwickelt sind.

(3) Die Bemessung sollte bei 𝑡𝑡0 und 𝑡𝑡∞ durchgeführt werden. Bauzustände sollten durch Überlagerung der
zwischen den Zeitpunkten tp und 𝑡𝑡0 auftretenden Einwirkungen in der Bemessung abgebildet werden.

(4) Weitere bemessungsrelevante Zustände zwischen 𝑡𝑡0 und 𝑡𝑡∞ (zum Beispiel zwischen 3 Jahre und 7 Jahre)
sollten betrachtet werden. Die Überprüfung dieser bemessungsrelevanten Zustände darf vernachlässigt
werden, wenn die Spannungen im Holz bei 𝑡𝑡0 oder 𝑡𝑡∞ infolge der quasi-ständigen
Einwirkungskombinationen [siehe 4.2(2)] um 25 % erhöht wird und der Grenzzustand der Tragfähigkeit im
Holzquerschnitt unter diesen erhöhten Spannungen weiterhin erfüllt ist.

(5) Die Auswirkung von Kriechverformung darf berücksichtigt werden, indem die wirksamen
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Elastizitätsmoduln von Beton und Holz sowie der wirksame Verschiebungsmodul der Verbindung nach
4.3.2(6) verwendet werden.

(6) Der Einfluss der Verbundwirkungen auf den wirksamen Kriechkoeffizienten (Kriechzahl des Betons bzw.
Deformationsfaktor des Holzes und der Verbindung) sollte berücksichtigt werden [siehe 4.3.2(6)].

(7) Der Einfluss der Verbundwirkungen auf den wirksamen Kriechkoeffizienten (Kriechzahl des Betons bzw.
Deformationsfaktor des Holzes und der Verbindung) darf unter Verwendung der Modifikationsbeiwerte für
den Kriechkoeffizienten nach Tabelle 7.1 bestimmt werden [siehe 4.3.2(6)].

Tabelle 7.1 — Modifikation der Kriechzahl bzw. des Deformationsfaktors zur


Berücksichtigung der Verbundeinwirkung in Plattensystemen (mit 𝒃𝒃𝐭𝐭𝐭𝐭𝐭𝐭 = 𝒃𝒃𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜 und
𝟏𝟏 𝑨𝑨 𝒃𝒃 𝑨𝑨
< 𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜,𝐞𝐞𝐞𝐞 ≤ 𝟏𝟏) und in Balkensystemen (mit 𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜,𝐞𝐞𝐞𝐞 > 𝟓𝟓 und 𝟏𝟏 < 𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜𝐜,𝐞𝐞𝐞𝐞 ≤ 𝟓𝟓)a
𝟓𝟓 𝑨𝑨 𝐭𝐭𝐭𝐭𝐭𝐭 𝒃𝒃𝐭𝐭𝐭𝐭𝐭𝐭 𝑨𝑨𝐭𝐭𝐭𝐭𝐭𝐭

bei 𝑡𝑡 = ∞ bei 𝑡𝑡 = 𝟑𝟑 bis 7 Jahre


Beton, 𝜑𝜑 = 𝟑𝟑.𝟓𝟓:
und 𝑘𝑘def = 0,6 𝜓𝜓conc = 2,6 − 0,8 𝛾𝛾1 2 𝜓𝜓conc = 2,5 − 𝛾𝛾11,1
und 𝑘𝑘def = 0,8 𝜓𝜓conc = 2,3 − 0,5 𝛾𝛾1 2,6 𝜓𝜓conc = 2,2 − 0,8 𝛾𝛾11,2
Beton, 𝜑𝜑 = 𝟐𝟐.𝟓𝟓:
und 𝑘𝑘def = 0,6 𝜓𝜓conc = 2,0 − 0,5 𝛾𝛾11,9 𝜓𝜓conc = 1,9 − 0,6 𝛾𝛾11,1
und 𝑘𝑘def = 0,8 𝜓𝜓conc = 1,8 − 0,3 𝛾𝛾1 2,5 𝜓𝜓conc = 1,7 − 0,5 𝛾𝛾11,1
Holz:
alle Fälle 𝜓𝜓tim = 1,0 𝜓𝜓tim = 0,5
Verbindung:
alle Fälle 𝜓𝜓conn = 1,0 𝜓𝜓conn = 0,65
ANMERKUNG Bei 𝑡𝑡 = 0 sind die Werte von 𝜓𝜓conc , 𝜓𝜓tim und 𝜓𝜓conn gleich 0.
a Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden.

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

Dabei ist

𝑏𝑏tim die Breite des Holzes;

𝑏𝑏conc die Breite des Betons;

𝐴𝐴conc,ef die wirksame Fläche des Betonquerschnitts [nach 7.1.1(11)];

𝐴𝐴tim die Fläche des Holzquerschnitts;

𝑏𝑏conc,ef die mittragende Breite des Betons nach 7.1.1(11);

t ein Zeitpunkt;

𝜑𝜑 die Kriechzahl des Betons;

𝑘𝑘def der Deformationsfaktor des Holzes;

𝜓𝜓conc der Koeffizient für die Berücksichtigung der Auswirkung der Verbundwirkungen auf die
Kriechzahl des Betonquerschnitts;
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𝛾𝛾1 der Verbundfaktor des Betonquerschnitts nach EN 1995-1-1:2004 + A1:2008, Anhang B,


Gleichung (B.5), zum Zeitpunkt 𝑡𝑡0;

𝜓𝜓tim der Koeffizient für die Berücksichtigung der Auswirkung der Verbundwirkungen auf den
Deformationsfaktors des Holzquerschnitts;

𝜓𝜓conn der Koeffizient für die Berücksichtigung der Auswirkung der Verbundwirkungen auf den
Kriechkoeffizienten der Verbindung.

(8) Bei Anwendung anderer Verfahren als des γ-Verfahrens (siehe EN 1995-1-1, Anhang B) darf im Fall
keiner äußerer Axiallasten im Verbundsystem der Parameter γ1_ unter Verwendung von Gleichung (7.2)
bestimmt werden.

𝐸𝐸tim 𝐴𝐴tim 𝐸𝐸tim 𝐼𝐼tim 𝑁𝑁tim


𝛾𝛾1 = (7.2)
𝐸𝐸conc 𝐴𝐴conc,ef (𝐸𝐸tim 𝐴𝐴tim 𝑀𝑀tim 𝑧𝑧 − 𝐸𝐸tim 𝐼𝐼tim 𝑁𝑁tim )

Dabei ist

𝐸𝐸tim der Elastizitätsmodul des Holzes;

𝐴𝐴tim die Fläche des Holzquerschnitts;

𝐼𝐼tim das Flächenträgheitsmoment des Holzquerschnitts;

𝑁𝑁tim die Normalkraft im Holzquerschnitt zum Zeitpunkt t0infolge der ständigen Beanspruchung;

𝐸𝐸conc der Elastizitätsmodul des Betons;

𝐴𝐴conc,ef die wirksame Fläche des Betonquerschnitts [nach 7.1.1(11)];

𝑀𝑀tim das Biegemoment im Holzquerschnitt zum Zeitpunkt 𝑡𝑡0der ständigen Beanspruchung;

𝑧𝑧 der Abstand zwischen den Schwerpunkten der Teilquerschnitte.

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

(9) Die Verringerung der Auswirkung des Schwindens von Beton infolge Kriechen darf bei der Bestimmung
der inneren Kräfte nach Gleichung (7.3) bis Gleichung (7.5) erfasst werden:

𝜀𝜀ef,conc (𝑡𝑡 = 𝑡𝑡0 ) = 0 (7.3)

𝜀𝜀ef,conc (𝑡𝑡 = 3 to 7 years) = 0,6 𝜀𝜀conc (7.4)

𝜀𝜀ef,conc (𝑡𝑡 = ∞) = 0,9 𝜀𝜀conc (7.5)

Dabei ist

𝜀𝜀ef,conc das wirksame Schwinden des Betons für die Schnittgrößen- und Verformungsermittlung;

𝑡𝑡 ein Zeitpunkt;

𝜀𝜀conc der Endwert des Schwindens des Betons nach EN 1992-1-1.

7.2 Abstützung

(1) Die Auswirkungen des Konstruktionsablaufs dürfen vernachlässigt werden, wenn das Holz während des
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Einbringens von Beton wirksam abgestützt wird, wobei die Unterstützung in ihrer Lage verbleiben, bis der
Beton die erforderliche Druckfestigkeit erreicht.

ANMERKUNG Eine Abstützung kann als wirksam angesehen werden, wenn die größte, infolge des Gewichts von
Frischbeton ins Holz eingeleitete Spannung nicht größer ist als 10 % des Bemessungswertes der Biegefestigkeit des
Holzes unter Berücksichtigung der für die Abstützungsdauer relevanten Klasse der Lasteinwirkungsdauer.

(2) Kann eine Abstützung nicht als wirksam angesehen werden oder bleibt der Holzbalken während des
Einbringens von Beton unabgestützt, sollte die Gewichtszunahme der Betonplatte durch die Durchbiegung
infolge des Frischbetoneigengewichts berücksichtigt werden.

(3) Bei einer Unterstützung während des Bauzustands können infolge des Schwindens von Beton vor dem
Entfernen der Stützen Risse entstehen, was bei der Bemessung berücksichtigt werden sollte. Dies kann
durch Vernachlässigung der Zugfestigkeit des Betons abgebildet werden.

8 Grenzzustände der Tragfähigkeit

8.1 Allgemeines

(1) Sofern in diesem Dokument nicht anders angegeben, sollte der Betonquerschnitt nach EN 1992-1-1 und
EN 1994-1-1 bemessen werden, sofern dies für die Bemessung relevant ist.

(2) Sofern in diesem Dokument nicht anders angegeben, sollte der Holzquerschnitt nach EN 1995-1-1
bemessen werden.

8.2 Balken und Platten – Querschnittsnachweise

8.2.1 Nachweis des Holzquerschnitts

(1) Der Holzquerschnitt muss nach EN 1995-1-1 nachgewiesen werden.

8.2.2 Nachweis des Betonquerschnitts

(1) Für den Nachweis des Betonquerschnitts sollten Gleichung (8.1) und Gleichung (8.2) erfüllt werden:

30
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

— Druck

𝜎𝜎conc,c,d ≤ 𝑓𝑓cd (8.1)

— Zug

𝜎𝜎conc,t,d ≤ 𝑓𝑓ctd (8.2)

Dabei ist

𝜎𝜎conc,c,d der Bemessungswert der Druckspannung im Betonbauteil (> 0) infolge Normalkraft- und
Biegebeanspruchung;

𝑓𝑓cd der Bemessungswert der Druckfestigkeit des Betons nach EN 1992-1-1:2004, 3.1.6(1);

𝜎𝜎conc,t,d der Bemessungswert der Zugspannung im Betonbauteil (> 0) infolge Normalkraft- und
Biegebeanspruchung;

𝑓𝑓ctd der Bemessungswert der Zugfestigkeit des Betons nach EN 1992-1-1:2004, 3.1.6(2).
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(2) Ist die Übereinstimmung mit Gleichung (8.2) nicht gegeben, sollte die Überprüfung die Rissbildung in
Beton nach Abschnitt 7 einbeziehen.

8.2.3 Überprüfung von Verbindungen

(1) Die auf einzelne Verbindungen einwirkende maximale Beanspruchung sollte durch die Tragfähigkeit
𝐹𝐹v,Rd begrenzt sein, siehe Gleichung (8.3):

𝐹𝐹v,Ed
≤1 (8.3)
𝐹𝐹v,Rd

Dabei ist

𝐹𝐹v,Ed der Bemessungswert der Schubkraft der Verbindung;

𝐹𝐹v,Rd der Bemessungswert der Tragfähigkeit der Verbindung.

(2) Die charakteristische Tragfähigkeit einer Verbindung 𝐹𝐹v,Rk sollte nach Abschnitt 10 bestimmt werden.
Der Bemessungswert der Tragfähigkeit 𝐹𝐹v,Rd sollte mit der charakteristischen Tragfähigkeit 𝐹𝐹v,Rk unter
Berücksichtigung von 4.4.2(5) bestimmt werden. Alle Bemessungswerte der Festigkeit für Holz und Beton
sollten nach Abschnitt 5 bestimmt werden.

8.2.4 Nachweis des Betons auf Längsschub (einschließlich Membraneinwirkungen)

(1) Zur Verhinderung von vorzeitigem Längsschubversagen oder vorzeitiger Aufspaltung parallel zur
Spannrichtung sollte die Querbewehrung in der Platte für den Grenzzustand der Tragfähigkeit bemessen
werden. Eine Mindestmenge an Bewehrung sollte, wie in 9.4.2 festgelegt, vorgesehen werden.

(2) Der Bemessungswert der Längsschubspannung in jedem relevanten Schnitt innerhalb der Platte 𝜏𝜏Ed
sollte den Bemessungswert der Längsschubfestigkeit der betrachteten Schubfläche nicht überschreiten. Bei
höheren Werten der Schubspannung sollte EN 1992-1-1:2004, 6.5, oder EN 1992-1-1:2004, Anhang F,
angewendet werden.

(3) Der für den jeweils betrachteten Schnitt des Betongurtes maßgebende Bemessungswert der
einwirkenden Längsschubspannung 𝜏𝜏Ed ergibt sich aus dem Bemessungswert der Längsschubkraft in der

31
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

Verbundfuge innerhalb einer bestimmten Balkenlänge ∆𝐹𝐹d unter Berücksichtigung der Anzahl der für das
Längsschubversagen maßgebenden Schnitte und der jeweils zugehörigen Länge des betrachteten
Schnittes.(4) Nach EN 1992-1-1:2004, 6.2.4, sollte der Bemessungswert der Längsschubspannung in den
Betongurten 𝜏𝜏Ed (Schnitt a-a in Bild 8.1) entsprechend Gleichung (8.4) bestimmt werden:

∆𝐹𝐹d
𝜏𝜏Ed = (8.4)
ℎf ∆𝑥𝑥

Dabei ist

𝜏𝜏Ed der Bemessungswert der Längsschubspannung für den Nachweis der Längsschubtragfähigkeit des
Betons;∆𝐹𝐹d der Bemessungswert des Längsschubs über eine bestimmte Balkenlänge;

ℎf die Dicke der Betongurtplatte;

∆𝑥𝑥 die betrachtete Länge, die mit 1 000 mm angesetzt werden kann. Der maximale Wert, der für ∆𝑥𝑥
angenommen werden darf, ist gleich dem halben Abstand zwischen dem Momentennulldurchgang
und der Stelle mit dem höchsten Moment. Bei Punktlasten sollte die Länge ∆𝑥𝑥 nicht den Abstand
zwischen den Punktlasten überschreiten.
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(5) Verläuft eine Schubfläche um das Verbindungsmittel herum (Schnitt b-b in Bild 8.1), darf der
Bemessungswert der Längsschubspannung nach Gleichung (8.5) ermittelt werden:

2 ∆𝐹𝐹d
𝜏𝜏Ed = (8.5)
𝑙𝑙shear ∆𝑥𝑥

Dabei ist

𝑙𝑙shear die Länge der Schubfläche um das Verbindungsmittel.

(6) Die Länge der Schubfläche 𝑙𝑙shear sollte nach Gleichung (8.6) und Gleichung (8.7) ermittelt werden:

— für einzelne oder versetzt angeordnete Reihen von Verbindungsmitteln

𝑙𝑙shear = 2 ℎsc + 𝑑𝑑sc (8.6)

— für paarweise angeordnete Verbindungsmittel

𝑙𝑙shear = 2 ℎsc + 𝑠𝑠t + 𝑑𝑑sc (8.7)

Dabei ist

ℎsc die Höhe des Verbindungsmittels im Beton;

dsc der Durchmesser des Verbindungsmittels im Beton;

𝑠𝑠t der Achsabstand der Verbindungsmittel in Querrichtung.

(7) Der Bemessungswert der Schubfestigkeit der Betongurts (Schnitt a-a in Bild 8.1) sollte nach
EN 1992-1-1:2004, 6.2.4, ermittelt werden, wobei die Schubfestigkeit des Gurts berechnet werden darf,
indem dieser als System von Druckstreben und Zuggliedern aus Bewehrung angesehen werden darf. Die
Bewehrung in Querrichtung je Längeneinheit 𝐴𝐴sf /𝑠𝑠f darf nach Gleichung (8.8) ermittelt werden:

𝐴𝐴sf ∆𝐹𝐹d
= (8.8)
𝑠𝑠f 𝛥𝛥𝛥𝛥 𝑓𝑓yd cot 𝜃𝜃

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Legende
1 Beton
2 Holz
3 Verbindungsmittel
4 Bewehrungsstahl

Bild 8.1 — Verbindung zwischen Gurtplatte und Steg

Dabei ist

𝐴𝐴sf die Querschnittsfläche der Querbewehrung der Gurte je Längeneinheit;

𝑠𝑠f der Abstand der Querbewehrungsstäbe in der Betonplatte;

ΔFd der Bemessungswert des Längsschubs über eine bestimmte Balkenlänge;

Δx die betrachtete Länge;

fyd der Bemessungswert der Streckgrenze der Stahlbewehrung;

𝜃𝜃 der Winkel der Betondruckstrebe.

(8) Um ein Versagen der Druckstreben in den Gurten zu verhindern, sollte die Bedingung nach
Gleichung (8.9) erfüllt sein:

𝜎𝜎c,d = 𝜏𝜏Ed (cot 𝜃𝜃 + tan 𝜃𝜃) < 𝜈𝜈 𝑓𝑓cd (8.9)

Dabei ist

𝜎𝜎c,d der Bemessungswert der Druckspannung in der Betondruckstrebe;

𝜏𝜏Ed der Bemessungswert der Längsschubspannung nach 8.2.4(4);

𝜃𝜃 der Winkel der Betondruckstrebe;

33
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

𝜈𝜈 der Abminderungsfaktor der Betonfestigkeit zur Berücksichtigung der Rissbildung bei einer
Schubbeanspruchung oder anderen Einwirkungen nach EN 1992-1-1:2004, 6.2.5, siehe
Gleichung (10.14);

𝑓𝑓cd der Bemessungswert der Druckfestigkeit des Betons.

(9) Verläuft eine Schubfläche um die Verbindungsmittel herum (z. B. Schnitt b-b in Bild 8.1), sollte der
Bemessungswert der Schubfestigkeit der Betongurts die Bedingung nach Gleichung (8.10) erfüllen:

𝜎𝜎c,d = 𝜏𝜏Ed < 𝜈𝜈 𝑓𝑓cd (8.10)

Dabei ist

𝜎𝜎c,d der Bemessungswert der Druckspannung in der Betonstrebe;

𝜏𝜏Ed der Bemessungswert der Längsschubspannung nach 8.2.4(4);

𝜈𝜈 der Abminderungsfaktor der Betonfestigkeit zur Berücksichtigung der Rissbildung bei einer
Schubbeanspruchung oder anderen Einwirkungen nach EN 1992-1-1:2004, 6.2.5;
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𝑓𝑓cd der Bemessungswert der Druckfestigkeit des Betons.

Zusätzliche Angaben zu schubbeanspruchten Verbindungsmitteln sind EN 1992-4 zu entnehmen.

(10) Werden Fertigbetonelemente und Ortbetonbauteile in Kombination verwendet, sollte die


Längsschubtragfähigkeit nach EN 1992-1-1:2004, 6.2.5, bestimmt werden.

(11) Die Längszugbewehrung im Gurt sollte hinter der Druckstrebe verankert werden, die am Stegbereich
beginnt, an dem diese Längsbewehrung benötigt wird.. Die konstruktive Ausführung der Verankerung sollte
EN 1992-1-1:2004, 6.2.4(7), entsprechen.

(12) Die wirksame Querbewehrung je Längeneinheit 𝐴𝐴sf /𝑠𝑠f im Schnitt b-b sollte der Darstellung in Bild 8.1
entsprechen, wobei 𝐴𝐴sf die nach EN 1992-1-1:2004, 8.4, verankerte Bewehrungsfläche je Längeneinheit ist.

(13) Die Mindestbewehrung sollte nach EN 1992-1-1:2004, 12.1.1, bestimmt werden, wobei der größte
Achsabstand 150 mm nicht überschreiten sollte. Die Mindestbewehrung in Querrichtung darf nach
Tabelle 9.1 angenommen werden.

8.3 Wände

(1) Der Nachweis der Tragfähigkeit von vertikalen Verbundbauteilen unter Einwirkung einer axialen
Drucklast 𝐹𝐹c im geometrischen Mittelpunkt darf nach EN 1995-1-1:2004, C.1.2, sowie nach
EN 1992-1-1:2004, 9.6 und Anhang I, erfolgen.

(2) Der Nachweis der Tragfähigkeit einer Verbindung darf nach EN 1995-1-1:2004, B.5, und nach
EN 1995-1-1:2004, C.2.2, und nach EN 1992-1-1:2004, 9.6 und Anhang I, erfolgen.

(3) In Fällen, in denen kleine Momente (z. B. infolge Eigengewicht) zusätzlich zur Axiallast einwirken, darf
der Nachweis der Druck- und Biegebeanspruchung nach EN 1995-1-1:2004, 6.3.2(3), sowie
EN 1992-1-1:2004, 9.6 und Anhang I, erfolgen.

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9 Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit

9.1 Allgemeines

(1) Ein Tragwerk mit Holz-Beton-Verbundbauteilen sollte so bemessen und ausgeführt werden, dass alle
maßgebenden Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit entsprechend den Grundsätzen nach EN 1990
erfüllt sind.

ANMERKUNG Gebrauchstauglichkeitskriterien sind in EN 1990:2002, 3.4, angegeben.

9.2 Durchbiegung

(1) Grenzwerte für Durchbiegungen sollten EN 1995-1-1 entnommen werden.

(2) Durchbiegungen sollten zum Zeitpunkt t0 und zum Endzeitpunkt 𝑡𝑡∞ nach 7.1.2(3) diesem Dokument
überprüft werden.

(3) Die Bezugsebene für Durchbiegung ist die Oberseite des Verbundbauteils. Kann die Durchbiegung das
Aussehen des Gebäudes beeinträchtigen, sollte die Unterseite des Bauteils die Bezugsebene sein.
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(4) In unwirksam abgestützten sowie in nicht abgestützten Tragwerken sollte die durch das Gewicht des
Frischbetons verursachte Durchbiegung zur Gesamtdurchbiegung des Verbundbauteils hinzuaddiert
werden.

ANMERKUNG Siehe 7.2 zu wirksamer Abstützung.

(5) Eine Überhöhung darf berücksichtigt werden. Der Grad der Überhöhung sollte anhand einer
realistischen Abschätzung der Durchbiegung berechnet werden, die von Folgendem abhängig ist:

— Variabilität der Elastizitätsmoduln der Baustoffe;

— Toleranzen;

— Abweichungen der Betonhöhe aufgrund ungleichmäßiger Verteilung des Frischbetons infolge der
Überhöhung;

— Kriechen und Schwinden.

(6) In Gebäuden darf ein vereinfachter Ansatz für die Vorkrümmung angewendet werden, bei dem diese auf
die momentane Durchbiegung des Holzes unter Einwirkung des Gewichts von Frischbeton begrenzt wird.

9.3 Schwingung

9.3.1 Allgemeines

(1) Das Schwingungsverhalten sollte mittels Messung oder Berechnung unter Berücksichtigung der
erwarteten Steifigkeit des Bauteils, zusammengesetzten Bauteils oder Tragwerks sowie des modalen
Dämpfungsgrades abgeschätzt werden.

(2) Für die Begrenzung der Schwingungen ist EN 1995-1-1:2004, 7.3, anwendbar, sofern dies für die
Bemessung relevant ist.

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9.3.2 Bodenschwingung

(1) Die dynamischen Eigenschaften von Deckenbalken sollten die Kriterien nach EN 1990:2002, Anhang A,
1.4.4, erfüllen.

(2) Für Decken sollte ein modaler Dämpfungsgrad von 𝜁𝜁 = 0,025 (d. h. 2,5 %) für reine Holz-Beton-
Verbunddecken sowie von 𝜁𝜁 = 0,035 für Decken mit schwimmendem Estrich angewendet werden, sofern
sich nicht andere Werte als geeigneter erweisen.

(3) Die elastischen Biegesteifigkeit des Verbundbauteils zum Zeitpunkt t=0 sollte in der
Schwingungsberechnung verwendet werden.

9.4 Rissbildung im Beton

9.4.1 Allgemeines

(1) Rissbildung im Beton sollte nach 7.1.1(9) und 7.1.1(10) diesem Dokument berücksichtigt werden.

(2) Rissbildung im Beton darf durch Begrenzung der berechneten Rissbreite wk nach EN 1992-1-1:2004,
Tabelle 7.1N, nachgewiesen werden. Die Grenze darf entweder durch Erfüllung der Regeln nach
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EN 1992-1-1:2004, 7.3.3, oder durch direkte Berechnung von wk unter Anwendung von EN 1992-1-1:2004,
7.3.4 eingehalten werden.

Nach EN 1992-1-1:2004, Tabelle 7.1N, sollten die Höchstwerte der Rissbreite Folgendem entsprechen:

— Für Bauteile in Innenräumen

𝑤𝑤max = 0,4 mm (9.1)

— Für Bauteile im Freien

𝑤𝑤max = 0,3 mm (9.2)

9.4.2 Mindestbewehrung

Als Alternative zur Berechnung darf die Rissbreite durch den Einbau einer Mindestbewehrung nach
EN 1992-1-1:2004, 7.3.2, bzw. alternativ nach EN 1994-1-1:2004, 7.4.2, oder nach Tabelle 9.1 begrenzt
werden.

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Tabelle 9.1 — Mindestbewehrung zur Begrenzung der Rissbildung im Beton ohne Berechnung der Rissbreite

DICKE DER BEWEHRTEN BETONPLATTE [cm]


BETONGÜTE
5 6 7 8 10 12 14 16 18
a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 0,90 Ø5/150 1,03 Ø5/150 1,16 Ø5/150
C 12/15

BETONSTAHLDURCHMESSER [mm] / ACHSIALER ABSTAND [mm]


Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150
a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 0,92 Ø5/150 1,07 Ø5/150 1,22 Ø5/150 1,37 Ø6/150
C 16/20
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150
a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 0,88 Ø5/150 1,06 Ø5/150 1,24 Ø5/150 1,41 Ø6/150 1,59 Ø6/150
C 20/25
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150
a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 0,84 Ø5/150 1,04 Ø5/150 1,25 Ø5/150 1,46 Ø6/150 1,67 Ø6/150 1,88 Ø7/150
C 25/30
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150
a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 0,82 Ø5/150 0,93 Ø5/150 1,16 Ø5/150 1,40 Ø6/150 1,63 Ø6/150 1,86 Ø6/150 2,09 Ø7/150

Fläche [cm2/m']
C 30/37
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150
a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 0,90 Ø5/150 1,03 Ø5/150 1,28 Ø5/150 1,54 Ø6/150 1,80 Ø6/150 2,05 Ø7/150 2,31 Ø7/150
C 35/45
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150 Ø7/150
a0,80 Ø5/150 0,84 Ø5/150 0,98 Ø5/150 1,12 Ø5/150 1,40 Ø6/150 1,68 Ø6/150 1,96 Ø7/150 2,24 Ø7/150 2,52 Ø7/150
C 40/50
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150 Ø7/150 Ø7/150
a0,80 Ø5/150 0,92 Ø5/150 1,07 Ø5/150 1,22 Ø5/150 1,52 Ø6/150 1,83 Ø6/150 2,13 Ø7/150 2,44 Ø7/150 2,74 Ø8/150
C 45/55
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150 Ø7/150 Ø8/150
0,82 Ø5/150 0,99 Ø5/150 1,15 Ø5/150 1,32 Ø6/150 1,64 Ø6/150 1,97 Ø7/150 2,30 Ø7/150 2,63 Ø8/150 2,96 Ø8/150
C 50/60
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150 Ø7/150 Ø8/150 Ø8/150
0,84 Ø5/150 1,01 Ø5/150 1,18 Ø5/150 1,35 Ø6/150 1,68 Ø6/150 2,02 Ø7/150 2,36 Ø7/150 2,69 Ø8/150 3,03 Ø8/150
C 55/67
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150 Ø7/150 Ø8/150 Ø8/150
0,88 Ø5/150 1,06 Ø5/150 1,24 Ø5/150 1,41 Ø6/150 1,76 Ø6/150 2,12 Ø7/150 2,47 Ø7/150 2,82 Ø8/150 3,17 Ø8/150
C 60/75
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150 Ø7/150 Ø8/150 Ø8/150
a Mindestbewehrung nach 11.3.3(3).

37
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

10 Verbindungen

10.1 Allgemeines

(1) Sofern keine Regeln in 10.3 angegeben sind, sollten die charakteristische Tragfähigkeit und Steifigkeit
von Verbindungen anhand von Prüfungen entsprechend Prüfnormen, geeigneten Modellen oder
Technischen Zulassungen nach 10.2 bestimmt werden.

(2) Es sollte unterschieden werden zwischen Systemen, bei denen die Verbindung hauptsächlich oder
wesentlich auf Reibung beruht, und Systemen, bei denen die Reibung zum Tragwerkverhalten in einem
begrenzten, unvermeidlichen Maß beitragen kann.

ANMERKUNG Aufgrund des Kontakts zwischen den Baustoffen beeinflusst die Reibung stets das mechanische
Verhalten von Holz-Beton-Verbindungen.

(3) Verbundsysteme, bei denen Verbindungen hauptsächlich oder wesentlich auf Reibung beruhen, fallen
nicht in den Anwendungsbereich dieses Dokuments. Diese Systeme dürfen allerdings innerhalb eines
geeigneten Regelwerks (z. B. einer anderen Technischen Spezifikation) verwendet werden.

(4) Unter Voraussetzung der geeigneten Verankerung der Verbindungsmittel darf der Beitrag des Seileffekts
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bei der Bestimmung der Tragfähigkeit der Verbindung berücksichtigt werden. Die Verankerung im Beton
sollte eine Mindestauszugfestigkeit erreicht werden, die mindestens der Auszugsfestigkeit im Holz
entspricht. Bei stiftförmigen Verbindungsmitteln aus profilierten Bewehrungsstäben (Betonstahl) dürfen
diese Bedingungen als erfüllt angesehen werden, wenn:

— die Verankerungslänge im Beton nach EN 1992 bemessen ist – Haken und Winkelhaken dürfen
verwendet werden;

und

— die Auszugsfestigkeit im Holz entsprechend eines glatten, vorgebohrten Nagels mit gleichem
Nenndurchmesser und einem Lochdurchmesser vom 0,8-Fachen des Außendurchmessers des
Bewehrungsstabs bestimmt wird.

10.2 Durch Prüfung ermittelte mechanische Eigenschaften

(1) Die Tragfähigkeit und der Verschiebungsmodul der Verbindungen sollte durch Prüfungen nach EN 1380,
EN 1381, EN 26891, EN 12512, EN 1992-4 bestimmt werden.

ANMERKUNG Hinweise zur experimentellen Bestimmung der Tragfähigkeit und des Verschiebungsmodul von Holz-
Beton-Verbindungen sind in Anhang C angegeben.

(2) Die Bestimmung des charakteristischen Wertes einer Eigenschaft sollte nach EN 14358 erfolgen.

10.3 Nach diesem Dokumentbestimmte mechanische Eigenschaften

10.3.1 Allgemeines

(1) Die folgenden Gleichungen und Werte sollten bei der Bestimmung der Tragfähigkeit und des
Verschiebungsmoduls von Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmitteln, eingeklebten Stäben und
Kerven verwendet werden.

ANMERKUNG Die hier angegebenen Regeln für stiftförmige Verbindungsmittel und eingeklebten Stäbe gelten
ausschließlich für Verbindungsmittel aus Metall.

38
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

(3) Die Mindestmaße und -abstände sollten ein geeignetes Verhalten der Verbindung unter
Nutzungsbedingungen sicherstellen.

10.3.2 Stiftförmige Verbindungsmittel

10.3.2.1 Verschiebungsmodul

(1) Bei Verbindungen mit rechtwinklig zur Fuge eingebrachten stiftförmigen Verbindungsmitteln darf der
mittlere Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Tragfähigkeit 𝐾𝐾u als zwei Drittel des
Verschiebungsmoduls im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit 𝐾𝐾ser angenommen werden.

(2) Der Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit 𝐾𝐾ser von Verbindungen mit
rechtwinklig zur Fuge eingebrachten stiftförmigen Verbindungsmitteln sollte unter Verwendung von
Gleichung (10.1) und Gleichung (10.2) nach EN 1995-1-1 für Stahl-Holz-Verbindungen bestimmt werden:

— für Dübel, Bolzen, Schrauben und Nägel (vorgebohrt):

𝜌𝜌m1,5 𝑑𝑑
𝐾𝐾ser = 2 (10.1)
23
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— für Nägel (nicht vorgebohrt):

𝜌𝜌m1,5 𝑑𝑑0,8
𝐾𝐾ser = 2 (10.2)
30

Dabei ist

𝐾𝐾ser der Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit, in N/mm;

𝜌𝜌m der Mittelwert der Dichte des Holzes, in kg/m3;

𝑑𝑑 der Durchmesser des Verbindungsmittels, in mm.

(3) Das mögliche Lochspiel von Bolzen sollte zur Verschiebung addiert werden.

(4) Bei üblichen Zwischenschichten mit einer ähnlichen Steifigkeit rechtwinklig zur Fuge wie der von Holz
und mit einer Dicke bis 30 mm gilt:

— Der Verschiebungsmodul von Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmitteln darf bestimmt


werden, indem der Verschiebungsmodul des Aufbaus ohne Zwischenschicht um 30 % abgemindert
wird.

— In anderen Fällen, in denen eine nichttragende Zwischenschicht zwischen dem Holz und dem Beton
eingebaut ist, sollte der Verschiebungsmodul durch Prüfungen oder gesonderte Berechnung bestimmt
werden.

10.3.2.2 Tragfähigkeit

(1) Die Tragfähigkeit 𝐹𝐹v,Rk von Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmitteln sollte unter Verwendung
der Johansen-Theorie für Holz-Holz-Verbindungen nach EN 1995-1-1:2004, Gleichung (8.6), bestimmt
werden. Sofern die Einbindetiefe des Verbindungsmittels im Betonbauteil mindestens das Dreifache des
Verbindungsmitteldurchmessers beträgt, sollte die charakteristische Lochleibungsfestigkeit des
Betonbauteils für die Bestimmung der Tragfähigkeit auf der Grundlage der Johansen-Theorie entsprechend
Gleichung (10.3) angenommen werden.

39
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

𝑓𝑓c,h,2,k = 3 𝑓𝑓ck (10.3)

Dabei ist

𝑓𝑓ck die charakteristische Druckfestigkeit des Betons, entsprechend EN 1992-1-1.

(2) Der Seileffekt der stiftförmigen Verbindungsmittel darf nach EN 1995-1-1:2004, 8.2.2(2), bestimmt
werden:

— Die charakteristische Auszugsfestigkeit der Verbindungsmittel aus dem Holz muss nach EN 1995-1-1
bestimmt werden.

— Wird eine Zwischenschicht verwendet, darf der Beitrag des Seileffekts nur berücksichtigt werden, wenn
deren Steifigkeit rechtwinklig zur Fuge mindestens der Steifigkeit des Holzes oder Holzwerkstoffs
entspricht.

(3) Für stiftförmige Verbindungsmittel aus Betonstahl sollten die Regelungen für den Seileffekt von runden,
glatten, vorgebohrten Nägeln angewendet werden.

(4) Bei üblichen Zwischenschichten mit einer Steifigkeit rechtwinklig zur Fuge ähnlich der von Holz und mit
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einer Dicke bis 30 mm darf die Tragfähigkeit von Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmitteln
bestimmt werden, indem die Tragfähigkeit der Verbindung in vergleichbarem Aufbau ohne Zwischenschicht
um 30 % abgemindert wird. In anderen Fällen, in denen eine nichttragende Zwischenschicht zwischen Holz
und dem Beton (z. B. Schalung) vorliegt, sollte die Tragfähigkeit durch Prüfungen oder gesonderte
Berechnung bestimmt werden.

10.3.2.3 Konstruktive Ausführung, Maße und Abstände

(1) Die in EN 1995-1-1 angegebenen Mindestwerte für Zwischen- und Randabstände sollten für
Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmitteln verwendet werden.

10.3.3 In Holz rechtwinklig zur Fuge eingeklebter Betonstahl

10.3.3.1 Verschiebungsmodul

(1) Für Verbindungen mit Betonstahl, der in Holz rechtwinklig zur Fuge mit Epoxidharz entsprechend einer
bestehenden Europäischen Zulassung eingeklebt ist, gilt Folgendes:

— Der mittlere Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Tragfähigkeit 𝐾𝐾u darf als zwei Drittel des
Verschiebungsmoduls für Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit 𝐾𝐾ser angenommen werden.

— Der Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit 𝐾𝐾ser sollte nach Gleichung (10.4)
bestimmt werden:

𝐾𝐾ser = 0,10 𝐸𝐸tim 𝑑𝑑 (10.4)

Dabei ist

𝐸𝐸tim der mittlere Elastizitätsmodul des Holzes parallel zur Faserrichtung, in N/mm2;

𝑑𝑑 der Nenndurchmesser des Betonstahls, in mm.

10.3.3.2 Tragfähigkeit

(1) Die Tragfähigkeit von schubbeanspruchten Verbindungen mit Betonstahl, der rechtwinklig zur Fuge mit
Epoxidharz oder Zwei-Komponenten-Polyurethanklebstoff entsprechend einer bestehenden Europäischen

40
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

Zulassung im Holz eingeklebt ist, sollte unter Verwendung der Johansen-Theorie für Holz-Holz-
Verbindungen nach EN 1995-1-1:2004 + A1:2008, Abschnitt 8, bestimmt werden. Die Lochleibungsfestigkeit
von Holz darf mit dem Verhältnis zwischen dem Lochdurchmesser im Holz und dem Nenndurchmesser der
Verbindungsmittel multipliziert werden.

(2) Sofern die Einbindetiefe des Verbindungsmittels im Betonbauteil mindestens das Dreifache des
Verbindungsmitteldurchmessers beträgt, sollte die in der Johansen-Theorie zu verwendenden Lochleibungs-
festigkeit von Beton nach 10.3.2.2(1) bestimmt werden.

(3) Vorausgesetzt, der Betonstahl ist nach 10.1(5) wirksam in der Betonplatte verankert, darf der Seileffekt
berücksichtigt werden. Der Seileffekt sollte jedoch auf 100 % des Johansen-Teils begrenzt sein.

10.3.3.3 Konstruktive Ausführung, Maße und Abstände

(1) Für schubbeanspruchte Verbindungen mit Betonstahl, der rechtwinklig zur Fuge mit Epoxidharz oder
Zwei-Komponenten-Polyurethanklebstoff nach einer bestehenden Europäischen Zulassung in Holz
eingeklebt ist:

— sollten die in EN 1995-1-1 angegebenen Mindestwerte der Zwischen- und Randabstände verwendet
werden;
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— sollte die Mindesteinklebelänge, in mm, im Holzelement 10𝑑𝑑 entsprechen, mindestens jedoch 0,5𝑑𝑑2;

Dabei ist

𝑑𝑑 der Nenndurchmesser des Betonstahls, in mm.

— Der Lochdurchmesser für verklebte Betonstähle sollte gleich dem Nenndurchmesser des Betonstahls
zuzüglich mindestens 2 mm sein, jedoch nicht größer als die doppelte maximale Klebfugendicke des
entsprechend einer bestehenden Europäischen Zulassung verwendeten Klebstoffs.

10.3.4 Kervenverbindungen

10.3.4.1 Allgemeines

(1) Sofern die folgenden Größen- und Maßanforderungen sowie die minimalen Baustoffanforderungen
erfüllt sind, dürfen der Verschiebungsmodul und die Tragfähigkeit für Kerven nach 10.3.4.2 bzw. 10.3.4.3
bestimmt werden.

(2) Die Mindestmaße und -abstände nach Bild 10.2 sind wie folgt:

— Für die Tiefe der Kerve sollte Folgendes gelten:

20 mm für normale Lasten (z. B. Anwendungen in Wohngebäuden)


ℎn ≥ � (10.5)
30 mm für Schwerlasten (z. B. Kategorie D nach EN 199111: 2002, Tabelle 6.1)

— Für die Länge der Kerve:

𝑙𝑙𝑛𝑛 ≥ 150 mm (10.6)

— Für die Vorholzlänge:

𝑙𝑙𝑣𝑣 ≥ 12,5ℎ𝑛𝑛 (10.7)

41
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

— Für den Abstand zwischen den Kerven:

𝑙𝑙𝑠𝑠 ≥ 12,5ℎ𝑛𝑛 (10.8)

— Für den Durchmesser des Verbindungsmittels:

𝑑𝑑 ≥ 6 𝑚𝑚𝑚𝑚 (10.9)

— Für den Winkel der Kerve, siehe Bild 10.2:

80° ≤ 𝛼𝛼 ≤ min{115°; 90° + 𝜃𝜃} (10.10)

(3) Mindestanforderungen an die Baustoffe sind:

Für Beton:

— Festigkeitsklasse C20/25 oder höher nach EN 1992-1-1

— Größtkorndurchmesser des Betonzuschlags:


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𝑑𝑑g ≤ 16 mm (10.11)

Für Holz:

— Festigkeit von Brettschichtholz GL24h oder höher nach EN 14080;

— Festigkeitsklasse von Nadelholz C24 oder höher nach EN 338; oder

— Furnierschichtholz in Übereinstimmung mit EN 14374.

10.3.4.2 Verschiebungsmodul

(1) Bei Kerven darf der mittlere Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Tragfähigkeit 𝐾𝐾u als gleich dem
Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit 𝐾𝐾ser angenommen werden.

N⁄mm
1000 für ℎn = 20 mm
𝐾𝐾ser = � mm (10.12)
N⁄mm
1500 für ℎn ≥ 30 mm
mm
Dabei ist

ℎn die Tiefe der Kerve nach Bild 10.2.

(2) Zwischenwerte dürfen linear interpoliert werden.

10.3.4.3 Tragfähigkeit

(1) Für den Nachweis einer ausreichenden Tragfähigkeit muss Gleichung (10.13) erfüllt sein:

𝐹𝐹v,Ed ≤ 𝐹𝐹Rd (10.13)

Dabei ist

𝐹𝐹v,Ed der Bemessungswert der Schubkraft zwischen dem Holz- und dem Betonquerschnitt;

42
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

𝐹𝐹Rd der Bemessungswert der Tragfähigkeit für die ausgeklinkte Verbindung.

(2) Die Tragfähigkeitswerte 𝐹𝐹Rd für Kerven sollten als dem kleinsten Wert der für die verschiedenen
Versagensarten bestimmten Tragfähigkeiten wie in der Darstellung in Bild 10.1 nach Gleichung (10.4) bis
Gleichung (10.17) angenommen werden:

𝑓𝑓vcd 𝑏𝑏n 𝑙𝑙n a) Schubversagen des des Betons


⎧ 𝑓𝑓 𝑏𝑏 ℎ b) Druckversagen des Betons
cd n n
𝐹𝐹Rd = min 𝑘𝑘 𝑓𝑓 (10.14)
⎨ cr v,t,d 𝑏𝑏n 𝑙𝑙min c) Schubversagen des Holzes
⎩ 𝑓𝑓c,0,d 𝑏𝑏n ℎn d) Druckversagen des Holzes

mit

𝑙𝑙min = 8 ℎn (10.15)

𝜈𝜈 𝑓𝑓cd
𝑓𝑓vcd = (10.16)
(cot 𝜃𝜃 + tan 𝜃𝜃)

𝑓𝑓ck
𝜈𝜈 = 0,6 �1 − � (10.17)
250
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Dabei ist

𝑓𝑓vcd der wirksame Bemessungswert der Schubfestigkeit des Betonbauteils;

𝑏𝑏n die Breite der Kerve;

𝑙𝑙n die Länge der Kerve, siehe Bild 10.2;

𝑓𝑓cd der Bemessungswert der Druckfestigkeit des Betonbauteils;

ℎn die Tiefe der Kerve, siehe Bild 10.2;

𝑘𝑘cr der Rissfaktor, nach EN 1995-1-1;

𝑓𝑓v,t,d der Bemessungswert der Schubfestigkeit des Holzbauteils;

𝑙𝑙min die Mindestwert der Schublänge im Holz;

𝑓𝑓𝑐𝑐,0,𝑑𝑑 der Bemessungswert der Druckfestigkeit des Holzbauteils parallel zur Faser;

𝑙𝑙v die Vorholzlänge, siehe Bild 10,2;

𝑙𝑙s der Abstand zwischen den Kerven, siehe Bild 10.2;

𝜈𝜈 der Abminderungsfaktor der Betonfestigkeit zur Berücksichtigung der Rissbildung bei einer
Schubbeanspruchung;

𝜃𝜃 der Winkel der Betondruckstrebe, wählbar zwischen den Höchstwerten nach EN 1992-1-1 und
dem Mindestwert nach Gleichung (10.18):

0,5 (ℎ𝑐𝑐 + ℎ𝑛𝑛 ) ℎ𝑛𝑛


𝜃𝜃 = max �arctan ; arctan � (10.18)
(𝑙𝑙𝑛𝑛 + 𝑙𝑙𝑠𝑠 ) 𝑙𝑙𝑛𝑛

𝑓𝑓ck die charakteristische Druckfestigkeit des Betonbauteils;

43
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

ℎc die Höhe des Betons ohne die Tiefe der Kerve, siehe Bild 10.2.

ANMERKUNG Die Bemessungswerte der Eigenschaften des Holzes, bzw. Holzwerkstoffs werden unter Verwendung
von 𝑘𝑘mod bestimmt.

Legende
1 Holz
2 Beton
3 Verbindungsmittel mit axialer Belastung

Bild 10.1 — Versagensarten von Kerven


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Legende
1 Holz
2 Beton
3 Verbindungsmittel mit axialer Belastung
4 Kerve

Bild 10.2 — Maße von Kerven als Verbindungsmittel

(3) Sofern keine genaueren Berechnungsmodelle verfügbar sind, sollte die Abhebesicherung von Kerven für
einen Mindestwert der vertikalen Belastung 𝐹𝐹𝑡𝑡 nach Bild 10.2 entsprechend Gleichung (10.19) bemessen
werden.

𝐹𝐹𝑡𝑡,𝐸𝐸𝐸𝐸 = 𝑚𝑚𝑚𝑚𝑚𝑚�𝐹𝐹𝑣𝑣,𝐸𝐸𝐸𝐸 𝑡𝑡𝑡𝑡𝑡𝑡 𝜃𝜃 ; 0,1 𝐹𝐹𝑣𝑣,𝐸𝐸𝐸𝐸 � (10.19)

Dabei ist

𝐹𝐹t,Ed der Bemessungswert der Zugkraft zwischen dem Holz- und dem Betonquerschnitt;

𝐹𝐹v,Ed der Bemessungswert der Schubkraft zwischen dem Holz- und dem Betonquerschnitt.

(4) Die Lage des Verbindungsmittels sollte mit dem Winkel θ abgestimmt sein.

44
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

10.4 Konstruktive Ausführung

10.4.1 Allgemeines

(1) Alle Holz-Beton-Verbundbauteile müssen mit mindestens vier entlang der Spannweite verteilten
Verbindungen versehen sein. Bei Verbundbauteilen mit einer Stützweite kleiner als 2 Meter darf die Anzahl
auf mindestens zwei Verbindungsmittel verringert werden. In einem System mit Flächenelementen aus Holz
[z. B. Brettsperrholz (CLT, en: cross-laminated timber)] müssen dieselben Anforderungen je Meter quer zur
Spannweite gelten.

10.4.2 Mindest-Zugkraft zwischen des Holzes und des Betons

(1) Sofern keine detaillierteren Berechnungsmodelle verfügbar sind, müssen Verbindungen ausreichend
tragfähig gegenüber einer Zugkraft zwischen Holz und Beton sein, um ein Trennen der Bauteile zu
verhindern. Der kleinste Bemessungswert dieser Kraft für beidseitig gelenkig gelagerte Einfeldträger ist
nach Gleichung (10.20) zu bestimmen:

𝐹𝐹𝑡𝑡,𝐸𝐸𝐸𝐸 = 0,1 𝐹𝐹𝑣𝑣,𝐸𝐸𝐸𝐸 (10.20)

Dabei ist
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𝐹𝐹t,Ed der Bemessungswert der Zugkraft zwischen dem Holz- und dem Betonquerschnitt;

𝐹𝐹v,Ed der Bemessungswert der Schubkraft zwischen dem Holz- und dem Betonquerschnitt.

(2) Für andere als diskrete Verbindungssysteme sollte die Zugkraft zwischen dem Holz und dem Beton unter
Verwendung verifizierter Modelle mit einem Mindestwert nach Gleichung (10.20) bestimmt werden.

11 Konstruktive Ausführung und Ausführung

11.1 Allgemeines

(1) Bauholz sollte vor dem Einbau möglichst auf die Holzfeuchte getrocknet werden, die der
Gleichgewichtsfeuchte im fertig gestellten Bauwerk entspricht [siehe EN 1995-1-1:2004 + A1:2008, 10.2(3)].

(2) Holz mit Rissen, welche die Verbindungsmittel beeinträchtigen können, sollte nicht verwendet werden.

(3) Beim Aufbringen von Frischbeton auf Holz sollte die Befeuchtung des Holzes auf ein Mindestmaß
begrenzt werden (z. B. Verwendung von Kunststofffolien, Zementschlempe, Beton mit Zusätzen, Befeuchten
der Holzoberfläche vor dem Betoniervorgang).

(4) Hölzer, welche das Aushärten des Betons beeinflussen (z. B. Lärche, durch wasserlösliche Inhaltsstoffe),
sollten nicht bei direktem Kontakt mit Frischbeton eingesetzt werden.

(5) Erfolgt der Einbau des Betonquerschnitts zwischen den Holzbalken (Bild 11.1), muss die Steifigkeit der
Verbindungen in drei Richtungen betrachtet werden (in der Schubebene und senkrecht zur Schubebene).
Die zugehörigen Kräfte in der Verbindung müssen berücksichtigt werden, und zwar:

— Schubkraft in Richtung der Stützweite infolge der Verbundwirkung;

— Schubkraft senkrecht zur Richtung der Stützweite infolge lokaler Schubübertragung;

— Zugkraft senkrecht zur Schubebene der Verbindung infolge der Verteilung der Last in die Betonplatte.

45
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

Für die Bemessung des Betons und der Verbindungen müssen EN 1992-1-1:2004 und EN 1994-2:2005, 6.6.4,
gelten.

Legende
1 Betonplatte zwischen Holzbalken
2 Holzbalken

Bild 11.1 — Beispiel eines Betonquerschnitts zwischen Holzbalken

11.2 Konstruktive Ausführung des Querschnitts

(1) Die Mindestdicke der Betonplatte sollte 50 mm betragen. Die größte Dicke sollte 300 mm nicht
überschreiten.
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(2) Bei Verwendung von Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmitteln rechtwinklig zur Fuge sollte
die Dicke der Zwischenschicht 50 mm nicht überschreiten.

(3) Die Auflagerung des Holz-Beton-Verbundbauteils sollte so ausgeführt sein, dass keine Zugbeanspruchung
rechtwinklig zur Fuge zwischen Beton und Holz auftreten, sofern keine gesonderten Berechnungen
vorgenommen werden.

ANMERKUNG Erfolgt die Auflagerung am unteren Querschnitt, tritt keine Zugkraft rechtwinklig zur Fuge zwischen
Holz und Beton auf.

11.3 Konstruktive Ausführung der Schubverbindung und Einfluss des Bauablaufs

11.3.1 Widerstand gegen Trennen

(1) Verbindungsmittel sollten im oberen Bereich (Druckbereich) der Betonplatte verankert sein.

11.3.2 Betondeckung und Betonage im Hochbau

(1) Die Betonüberdeckung der Bewehrung sollte den Anforderungen nach EN 1992-1-1 entsprechen.

(2) Die konstruktive Ausbildung der Schubverbindungen sollte das ordnungsgemäße Verdichten des Betons
um die Verbindung ermöglichen.

(3) Ist Betondeckung über den Verbindungsmitteln für die Dauerhaftigkeit erforderlich, sollte der
Nominalwert der Betondeckung des Bewehrungsstahls 𝑐𝑐nom Folgendem entsprechen:

𝑐𝑐nom ≥ max�20 mm; 𝑐𝑐min,dur + 5 mm� (11.1)

Dabei ist

𝑐𝑐min,dur die Mindest-Betondeckung des Bewehrungsstahls nach EN 1992-1-1:2004, Tabelle 4.4.

(4) Ist die Betondeckung für die Dauerhaftigkeit nicht erforderlich, dürfen die Oberseiten der
Verbindungsmittel bündig mit der oberen Oberseite der Betonplatte abschließen.

46
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

(5) Der Bauablauf und die Betonierabschnitte sollten so gewählt werden, dass Beschädigung des teilweise
abgebundenen Betons aufgrund der Verformung des Holzes unter dem Gewicht des Betons infolge
begrenzter Verbundwirkungen vermieden wird. Nach Möglichkeit sollten Beanspruchungen Verformung
nicht auf eine Schubverbindung einwirken, bis der Beton eine ausreichende Druckfestigkeit erreicht hat.

(6) Der Größtkorndurchmesser des Betonzuschlag beträgt 20 mm; ein kleinerer Größtkorndurchmesser
kann je nach konstruktiver Ausführung notwendig sein (z. B. für Kerven).

11.3.3 Bewehrung in der Platte

(1) Grenzt die Schubverbindung an die Längskante einer Betonplatte, sollte die Querbewehrung vollständig
im Beton zwischen der Plattenkante und der benachbarten Reihe der Verbindungsmitteln verankert sein.

(2) Am Ende eines Verbundkragelements sollte ausreichende lokale Bewehrung vorgesehen sein, um Kräfte
von den Schubverbindungen zur Längsbewehrung zu übertragen.

(3) Die Mindestbewehrung sollte 0,80 cm2⁄m in beide Richtungen betragen, sofern keine höheren Werte für
die Begrenzung der Rissbreite erforderlich sind, siehe 9.4.

(4) Die Bewehrung und – im Fall von zwei Bewehrungslagern – die untere Bewehrungslage sollten unterhalb
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des Kops oder der Verankerung des Verbindungsmittels angebracht werden.

ANMERKUNG Die Bewehrung hat den Zweck der Begrenzung der Rissbildung zur Aufrechterhaltung der
Unversehrtheit der Verbindung, wofür sie am wirksamsten ist, wenn sie nahe am Holz angebracht wird. Eine zweite,
näher an der Betonoberseite angebrachte Bewehrungslage kann eingesetzt werden, wenn dies für die Begrenzung der
Rissbildung an der Oberfläche erforderlich ist.

47
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

Anhang A
(informativ)

Jährliche Schwankungen der über den Querschnitt gemittelten


Holzfeuchte bei Holz-Beton-Verbundbauteilen unter veränderlichen
Umgebungsbedingungen

A.1 Anwendung dieses Anhangs


(1) Dieser informative Anhang enthält ergänzende/zusätzliche Hinweise zu 4.4.1.2 für die Bestimmung der
jährlichen Schwankung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte bei Holz-Beton-Verbundbauteilen
unter veränderlichen Umgebungsbedingungen.

ANMERKUNG Nationale Festlegungen zur Anwendung dieses informativen Anhangs sind im Nationalen Anhang
angegeben. Enthält der Nationale Anhang keine Angaben zur Anwendung dieses informativen Anhangs, kann er
angewendet werden.
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A.2 Anwendungs- und Gültigkeitsbereich


(1) Die in diesem informativen Anhang angegebenen Werte der jährlichen Schwankung der über den
Querschnitt gemittelten Holzfeuchte decken typische Situationen ab. Sie sind nicht zur Anwendung
vorgesehen, wenn örtliche Bedingungen darauf hinweisen, dass möglicherweise stärkere Schwankungen der
über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte auftreten können (z. B. Lagerung von feuchtem Baustoff,
ungeregeltes Kima in Schwimmbädern usw.).

A.3 Jährliche Schwankungen der Holzfeuchte


(1) Die jährliche Schwankung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte Δmc sollte speziell für das
zu bemessende Gebäude bestimmt werden.

ANMERKUNG 1 Die jährlichen Schwankungen der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte (𝛥𝛥𝛥𝛥𝛥𝛥 = 𝑚𝑚𝑚𝑚max −
𝑚𝑚𝑚𝑚min ), führen zu Verformung und Eigenspannungszuständen aufgrund der Verbindung zwischen dem Holzbalken und
der Betonplatte.

ANMERKUNG 2 Δmc ist abhängig von den klimatischen Randbedingungen, Heizbedingungen, der Ausgangsholzfeuchte
nach dem Trocknen, der verwendeten Beschichtungsart und den Abmessungen (kleinster Wert von entweder Breite
oder doppelter Höhe) des Holzquerschnitts.

(2) In Abwesenheit exakterer Daten und unter der Annahme, dass der Holzquerschnitt zuvor getrocknet und
unbeschichtet belassen wurde, darf Δmc nach Tabelle A.1 abgeschätzt werden für Holzquerschnitte, die im
Freien aber überdacht sind (siehe Bild A.1 zu Klimazonen, repräsentiert durch die Köppen-Geiger-
Klimakarte von Europa [2]).

48
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Bild A.1 — Köppen-Geiger-Klimakarte von Europa

49
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

Tabelle A.1 —Werte der jährlichen Schwankung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte
𝚫𝚫𝒎𝒎𝒎𝒎 = 𝒎𝒎𝒎𝒎𝐦𝐦𝐦𝐦𝐦𝐦 −𝒎𝒎𝒎𝒎𝐦𝐦𝐦𝐦𝐦𝐦 , in Prozent (%), von überdachten Bauteilen im Freien

Mindestwert der Breite


oder zweifache Höhe des
Klimazone Holzquerschnitts
(mm)a
Kurzform Klima Städte (Beispiele) 38 125 ≥ 300
BSK Kalt semiarid Madrid, Salamanca, Albacete 13,0 7,5 2,5
CSA Warm mediterran Lissabon, Cagliari, Palermo, Athen 8,0 4,0 1,0
CSB Gemäßigt mediterran Potenza, Marsilia, Coruna, Porto 9,0 6,0 2,5
CFA Warm ozeanisch Zagreb, Mailand, Bologna, Foggia 11,5 7,0 2,5
CFB Gemäßigt ozeanisch Stuttgart, Paris, London 15,0 9,0 3,0
DFA Warm kontinental Kosice, Odessa, Zaporozhe 9,0 6,0 2,0
Gemäßigt kontinental –
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DFB.1 Moskau, Minsk, Vilnius, Kiew 12,0 6,0 2,0


Nördliche Gebiete
Gemäßigt kontinental –
DFB.2 Warschau, Berlin, München, Prag 15,5 9,0 3,5
Südliche Gebiete
Gemäßigt kontinental – Helsinki, Stockholm, Göteborg, Sankt
DFB.3 13,5 7,5 2,5
Küstengebiete Petersburg, Riga
Kühl kontinental –
DFC.1 Rovaniemi, Inari, Luleå, Tromsø 17,5 11,5 4,0
Nördliche Gebiete
Kühl kontinental –
DFC.2 Tampere, Kuopio, Östersund, Ringsaker 17,5 12,0 4,0
Südliche Gebiete
ET Tundra kontinental Chambery, Zürich, Sofia, Gloppen 17,5 5,0 2,5
ANMERKUNG Für Holzquerschnitte, die Bedingungen in unbeheizten Innenräumen ausgesetzt sind, kann der in
Tabelle A.1 angegebene Wert für Δmc verringert werden. Der Wert ist abhängig von Gebäudetyp und Nutzungsart. Für
typische Situationen ist eine Abminderung von 40 % anwendbar.
a Lineare Interpolation darf für Holzquerschnitte unterschiedlicher Breiten angewendet werden.

50
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

Anhang B
(informativ)

Berechnung der Auswirkung unelastischer Dehnungen

B.1 Anwendung dieses Anhangs


(1) Dieser informative Anhang enthält ergänzende Hinweise zu 4.3.1 für die Berechnung der Auswirkung
unelastischer Dehnungen.

ANMERKUNG Nationale Festlegungen zur Anwendung dieses informativen Anhangs sind im Nationalen Anhang
angegeben. Enthält der Nationale Anhang keine Angaben zur Anwendung dieses informativen Anhangs, kann er
angewendet werden.

B.2 Anwendungs- und Gültigkeitsbereich


B.2.1 Allgemeines
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(1) Dieser informative Anhang gilt für unelastische Dehnungen aufgrund von Schwinden des Betons,
Temperaturschwankungen, Schwankungen der Holzfeuchte. Es gelten die Randbedingungen wie beim
ursprünglichen γ-Verfahren. Zusätzlich ist die Berechnung nur auf Verbundbauteile aus zwei Schichten
anwendbar.

B.2.2 Fiktive vertikale Last äquivalent zu unelastischen Dehnungen

(1) Für die fiktive vertikale Last, welche die auf das Tragwerk einwirkenden unelastischen Dehnungen
repräsentiert, sollte Gleichung (B.1) verwendet werden:

𝑝𝑝sls = 𝐶𝐶p,sls ∆𝜀𝜀 (B.1)

mit

𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2 𝑧𝑧 𝛾𝛾1


𝐶𝐶p,sls = 𝜋𝜋 2 (B.2)
(𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 + 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2 ) 𝐿𝐿2

∆𝜀𝜀 = 𝜀𝜀2 − 𝜀𝜀1 (B.3)

Dabei ist

𝐶𝐶p,sls ein Koeffizient;

∆𝜀𝜀 die Differenz der unelastischen Dehnungen von Bauteil 1 und Bauteil 2;

𝐸𝐸1 der Elastizitätsmodul von Bauteil 1 (z. B. Beton);

𝐴𝐴1 die Fläche von Bauteil 1 (z. B. Beton);

𝐸𝐸2 der Elastizitätsmodul von Bauteil 2 (z. B. Holz);

𝐴𝐴2 die Fläche von Bauteil 2 (z. B. Holz);

𝑧𝑧 der Abstand zwischen den Schwerpunkten der Betonplatte und des Holzbalkens;

51
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

𝛾𝛾1 der Verbundfaktor des Betonbauteils nach EN 1995-1-1:2004 + A1:2008, Anhang B,


Gleichung (B.5);

𝐿𝐿 die Stützweite des Balkens;

𝜀𝜀i die unelastische Dehnung von Bauteil 1 oder Bauteil 2 infolge Temperatur, Schwinden oder
Quellen (siehe Bild B.1).

Legende
1 Betonplatte
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2 Holzbalken
3 nicht lasttragende Zwischenschicht

Bild B.1 — Definition von Bauteil 1 und Bauteil 2

— Für die Temperatur entspricht die unelastische Dehnung:

𝜀𝜀i = 𝛼𝛼i,T ∆𝑇𝑇u,i,calc (B.4)

Dabei ist

𝛼𝛼i,T der Temperaturausdehnungskoeffizient von Bauteil i (1 oder 2);

∆𝑇𝑇u,i,calc die Temperaturschwankung von Bauteil i (1 oder 2) (ΔTu,i+, ΔTu,i-), berechnet nach 4.3.1.2.

— Für Schwinden/Quellen von Holz entspricht die unelastische Dehnung:

𝜀𝜀2 = 𝛼𝛼t,u ∆𝑚𝑚𝑚𝑚calc (B.5)

Dabei ist

𝛼𝛼t,u der Feuchteausdehnungskoeffizient von Holz in Faserrichtung;

∆𝑚𝑚𝑚𝑚calc die Schwankung der Holzfeuchte (Δmc+, Δmc-, Δmcd), berechnet nach 4.3.1.2.

— Für das Schwinden von Beton gilt 7.1.2(9).

B.3 Wirksame Biegesteifigkeit


(1) Der Einfluss der unelastischen Dehnungen auf die wirksame Biegesteifigkeit (EI)ef,sls sollte durch den
Faktor CJ,sls berücksichtigt werden. Die wirksame Biegesteifigkeit bei äußerer Last und unelastischen
Dehnungen darf nach Gleichung (B.6) bestimmt werden:

(𝐸𝐸𝐸𝐸)ef,sls = 𝐶𝐶J,sls (𝐸𝐸𝐸𝐸)ef,EC5−AnnexB (B.6)

52
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

mit

𝑝𝑝sls + 𝑞𝑞d
𝐶𝐶J,sls =
𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 + 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2 (B.7)
𝑝𝑝 + 𝑞𝑞d
𝛾𝛾1 𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 + 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2 sls

Dabei ist

(EI)ef,sls eine modifizierte wirksame Biegesteifigkeit nach EN 1995-1-1:2004, Anhang B, zur


Berücksichtigung der Wechselwirkung zwischen vertikaler Last und unelastischen
Dehnungen;

(𝐸𝐸𝐸𝐸)ef,EC5−AnnexB die wirksame Biegesteifigkeit nach EN 1995-1-1:2004, Anhang B;

𝐶𝐶J,sls ein Koeffizient nach Gleichung (B.7) zur Berücksichtigung der Wechselwirkung
zwischen der vertikalen Last qd und unelastischen Dehnungen in Hinblick auf
Verschiebung am Verbindungsmittel;

𝑝𝑝sls eine fiktive vertikale Last, welche die Auswirkungen unelastischer Dehnungen auf
das Tragwerk repräsentiert, siehe B.3;
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𝑞𝑞d der Bemessungswert der äußeren Lasten;

𝐸𝐸1 der Elastizitätsmodul von Bauteil 1 (z. B. Beton);

𝐴𝐴1 die Fläche von Bauteil 1 (z. B. Beton);

𝐸𝐸2 der Elastizitätsmodul von Bauteil 2 (z. B. Holz);

𝐴𝐴2 die Fläche von Bauteil 2 (z. B. Holz);

𝛾𝛾1 der Verbundfaktor des Betonbauteils nach EN 1995-1-1:2004, Anhang B,


Gleichung (B.5);

In Fällen, in denen 𝐶𝐶J,sls nicht die in Gleichung (B.8) angegebenen Kriterien erfüllt, sollte die Biegesteifigkeit
für die äußere Last und infolge unelastischer Dehnungen (Schwinden von Beton; Temperaturschwankungen;
Schwankungen der Holzfeuchte) gesondert bestimmt werden. Die Schnittgrößen dieser Einwirkungen
sollten überlagert werden.

≤ 1,1
⎡ ⎤
𝑞𝑞d + 0,8 𝑝𝑝sls
0 < 𝐶𝐶J,sls ⎢ ⎥ (B.8)
⎢ ⎥ 𝑞𝑞d + 0,8 𝑝𝑝sls 𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 + 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2
⎣≥ 0,9⎦ 𝛾𝛾1 𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 + 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2

Dabei ist

𝐶𝐶J,sls ein Koeffizient nach Gleichung (B.7) zur Berücksichtigung der Wechselwirkung zwischen der
vertikalen Last qd und unelastischen Dehnungen in Hinblick auf Verschiebung am
Verbindungsmittel;

𝑞𝑞d der Bemessungswert der äußeren Lasten;

𝑝𝑝sls eine fiktive vertikale Last, welche die Auswirkungen unelastischer Dehnungen auf das Tragwerk
repräsentiert;

53
FprCEN/TS 19103:2021 (D)

𝐸𝐸1 der Elastizitätsmodul von Bauteil 1 (z. B. Beton);

𝐴𝐴1 die Fläche von Bauteil 1 (z. B. Beton);

𝐸𝐸2 der Elastizitätsmodul von Bauteil 2 (z. B. Holz);

𝐴𝐴2 die Fläche von Bauteil 2 (z. B. Holz);

𝛾𝛾1 der Verbundfaktor des Betonbauteils nach EN 1995-1-1:2004, Anhang B, Gleichung (B.5).

B.4 Biegemoment in der Betonplatte (Bauteil 1) und dem Holzbalken (Bauteil 2)


(1) Die Krümmung wird als gleich in den Querschnitten beider Bauteile angenommen. Das Biegemoment im
Bauteil i darf nach Gleichung (B.9) berechnet werden:

(𝐸𝐸𝐸𝐸)i
𝑀𝑀i = 𝑀𝑀(𝑞𝑞d + 0,8𝑝𝑝sls ) (B.9)
(𝐸𝐸𝐸𝐸)ef,sls

Dabei ist
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(𝐸𝐸𝐸𝐸)i die Biegesteifigkeit von Bauteil i, und zwar Bauteil 1 oder Bauteil 2;

(𝐸𝐸𝐸𝐸)ef,sls die modifizierte wirksame Biegesteifigkeit nach EN 1995-1-1:2004, Anhang B, zur


Berücksichtigung der Wechselwirkung zwischen der vertikalen Last und
unelastischen Dehnungen nach Gleichung (B.6);

𝑀𝑀(𝑞𝑞d + 0,8𝑝𝑝sls ) das resultierende Biegemoment infolge äußerer Lasten und einem Teil (80 %) der
fiktiven Last als Äquivalent zu den unelastischen Dehnungen;

𝑀𝑀(𝑞𝑞d ) der Bemessungswert der äußeren Lasten;

𝑝𝑝sls eine fiktive Last, welche die unelastischen Dehnungen nach Gleichung (B.1)
repräsentiert.

B.5 Normalkräfte
(1) Die Normallkraft in Bauteil i wird unter Verwendung von Gleichung (B.10) bestimmt, indem das
Gleichgewicht angewendet wird:

𝑀𝑀(q d ) − ∑2𝑖𝑖=1 𝑀𝑀i


𝑁𝑁i = (B.10)
𝑧𝑧
Dabei ist

𝑀𝑀(𝑞𝑞d ) das resultierende Biegemoment nur infolge äußerer Lasten;

𝑀𝑀i das Biegemoment in Bauteil i (und zwar Bauteil 1 und Bauteil 2) nach Gleichung (B.9);

𝑧𝑧 der Abstand zwischen den Schwerpunkten der Betonplatte und des Holzbalkens.

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B.6 Schubkraft in der Verbindung aufgrund von Schwinden


(1) Die Schubkraft aufgrund von Schwinden der Betonplatte [∆𝜀𝜀 > 0 nach Gleichung (B.3)] sollte unter
Verwendung von Gleichung (B.11) bestimmt werden:

𝛾𝛾1 𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 𝑎𝑎1↔c 𝑠𝑠ef


𝐹𝐹𝑣𝑣,𝐸𝐸𝐸𝐸 = 𝑉𝑉max ≤ 𝐹𝐹v,Rd (B.11)
(𝐸𝐸𝐸𝐸)ef,sls

mit

𝐸𝐸1 𝐼𝐼1 + 𝐸𝐸2 𝐼𝐼2


𝑉𝑉max = −𝜋𝜋 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2 ∆𝜀𝜀 + 𝑉𝑉(𝑞𝑞d ) (B.12)
(𝛾𝛾1 𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 + 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2 ) 𝐿𝐿 𝑎𝑎1↔c

Dabei ist

𝐹𝐹v,Ed die auf die Verbindung wirkende Kraft;

𝛾𝛾1 der Verbundfaktor des Betonbauteils nach EN 1995-1-1:2004, Anhang B, Gleichung (B.5);

𝐸𝐸1 der Elastizitätsmodul von Bauteil 1 (z. B. Beton);


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𝐴𝐴1 die Fläche von Bauteil 1 (z. B. Beton);

𝑎𝑎1↔c der Abstand des Schwerpunktes des Bauteil 1 und des Schwerpunkts des effektiven
Verbundquerschnitts nach EN 1995-1-1:2004, Anhang B, Gleichung (B.6);

𝑠𝑠ef der wirksame Abstand der Verbindungsmitteln entlang der Balkenachse;

(𝐸𝐸𝐸𝐸)ef,sls die wirksame Biegesteifigkeit nach Gleichung (B.6);

𝑉𝑉max die wirksame höchste Querkraft für die Bestimmung der Kräfte in der Verbindung nach
EN 1995-1-1:2004, Anhang B, Gleichung (B.10);

𝐸𝐸2 der Elastizitätsmodul von Bauteil 2 (z. B. Holz);

𝐴𝐴2 die Fläche von Bauteil 2 (z. B. Holz);

𝐼𝐼1 das Trägheitsmoment von Bauteil 1 (z. B. Beton);

𝐼𝐼2 das Trägheitsmoment von Bauteil 2 (z. B. Holz);

𝐿𝐿 die Stützweite des Balkens;

∆𝜀𝜀 die Differenz der unelastischen Dehnungen von Bauteil 2 und Bauteil 1 nach Gleichung (B.3);

𝑉𝑉(𝑞𝑞d ) die resultierende Querkraft nur infolge äußerer Last.

(2) Die Schubkraft in der Verbindung 𝐹𝐹v,Ed aufgrund von Schwinden eines Holzbalkens [∆𝜀𝜀 < 0 nach
Gleichung (B.3)] sollte unter Verwendung von Gleichung (B.13) bestimmt werden:

𝑀𝑀max,2 𝑧𝑧 𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 + 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2 ∆𝜀𝜀


𝐹𝐹v,Ed = 𝐾𝐾 𝐿𝐿 � − 𝑁𝑁max,2 − � ≤ 𝐹𝐹v,Rd (B.13)
𝜋𝜋 𝐸𝐸2 𝐼𝐼2 𝜋𝜋 𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2 2

Dabei ist

𝐾𝐾 der Verschiebungsmodul der Verbindung;

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𝐿𝐿 die Stützweite des Balkens;

𝑀𝑀max,2 das größte Biegemoment in Bauteil 2 nach Gleichung (B.9);

𝑧𝑧 der Abstand zwischen den Schwerpunkten von Bauteil 1 und Bauteil 2;

𝐸𝐸2 der Elastizitätsmodul von Bauteil 2 (z. B. Holz);

𝐼𝐼2 das Flächenträgheitsmoment von Bauteil 2 (z. B. Holz);

𝐸𝐸1 der Elastizitätsmodul von Bauteil 1 (z. B. Beton);

𝐴𝐴1 die Fläche von Bauteil 1 (z. B. Beton);

𝐴𝐴2 die Fläche von Bauteil 2 (z. B. Holz);

𝑁𝑁max,2 die größte Normalkraft in Bauteil 2 nach Gleichung (B.10);

∆𝜀𝜀 die Differenz der unelastischen Dehnungen von Bauteil 2 und Bauteil 1 nach Gleichung (B.3);
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𝐹𝐹v,Rd der Bemessungswert der Tragfähigkeit der Verbindung.

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Anhang C
(informativ)

Experimentelle Bestimmung der Tragfähigkeit und des


Verschiebungsmoduls von Holz-Beton-Verbindungen

C.1 Anwendung dieses Anhangs


(1) Dieser informative Anhang enthält ergänzende Hinweise zu 10.2 für die experimentelle Bestimmung der
Tragfähigkeit und des Verschiebungsmoduls von Holz-Beton-Verbindungen.

ANMERKUNG Nationale Festlegungen zur Anwendung dieses informativen Anhangs sind im Nationalen Anhang
angegeben. Enthält der Nationale Anhang keine Angaben zur Anwendung dieses informativen Anhangs, kann er
angewendet werden.

C.2 Anwendungs- und Gültigkeitsbereich


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(1) Dieser informative Anhang behandelt die experimentelle Bestimmung der Tragfähigkeit und des
Verschiebungsmoduls von Verbindungen zwischen Erzeugnissen aus Holzwerkstoff und Beton wie in 1.1
definiert.

C.3 Prüfkörperkonfiguration
(1) Die experimentelle Bewertung von Verbindungen darf durch Push-Out-Versuche an zweischnittigen
Verbindungen erfolgen.

ANMERKUNG Eine mögliche Konfiguration für einen solchen Versuchsaufbau ist in Bild C.1 angegeben.

(2) Halterungen dürfen eingesetzt werden, um das Öffnen der Fuge zwischen Beton und Holz zu verhindern.
In diesem Fall sollten die Halterungen nur das Öffnen rechtwinklig zur Fuge verhindern. Eine
Vorspannungskraft, welche die Reibung an der Fuge zwischen Holz und Beton erhöhen würde, sollte nicht
aufgebracht werden.

ANMERKUNG Ein Beispiel für solche Halterungen ist in Bild C.1 dargestellt.

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Legende
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1 Holz 6 Wegaufnehmer
2 Stahlplatte a1 Abstand von Verbindungsmitteln parallel zur Faserrichtung
3 Beton a3,c Abstand zwischen dem Verbindungsmittel und dem unbelasteten
4 Verbindungsmittel Hirnholz
5 Halterungen a3,t Abstand zwischen dem Verbindungsmittel und dem belasteten
Hirnholz
a4 Abstand zwischen Verbindungsmitteln rechtwinklig zur Faser

Bild C.1 — Konfiguration für den Push-Out-Versuch

(2) Für Verbindungen mit Verbindungsmitteln (z. B. stiftförmige Verbindungsmittel, eingeklebter Beton-
stahl, Kopfbolzen usw.) sollte der Prüfkörper mit mindestens zwei Verbindungsmitteln je Scherfuge
hergestellt werden. Für andere Verbindungsarten (z. B. Kerven, kontinuierliche Verbindungen usw.) sollte
der Prüfkörper so ausgeführt werden, dass er die Eigenschaften des Systems unter Nutzungsbedingungen
abbildet.

(3) Die Abmessungen von Prüfkörpern sollten auf der Grundlage der zulässigen Mindest-Rand- und -
Zwischenabstände für jedes einzelne Verbindungsmittel nach EN 1995-1-1:2004, Bild 8.7, festgelegt werden.
Größere Zwischenabstände dürfen in der Prüfung eingesetzt werden, sofern sie beim Bau zur Anwendung
kommen.

(4) Die Prüfkörper sollten unter Verwendung von Baustoffen hergestellt werden, deren Qualität gleich jener
oder, sofern sich die Versagensart nicht ändert, geringer als die Qualität in der praktischen Anwendung ist.

C.4 Prüfprotokoll
(1) Die Belastung auf die Prüfkörper sollte nach EN 26891 (ISO 6891) aufgebracht werden. (2) Die Anzahl
der Prüfkörper und die Bestimmung der charakteristischen Werte sollte EN 14358 entsprechen.

(3) Sofern bei diesen Prüfungen Bewertungsverfahren angewendet werden, die den in dieser Norm
beschriebenen Verfahren entsprechen oder gleichwertig sind, dürfen zuvor durchgeführte Prüfungen zur
Bestimmung der Parameter für die Bemessung verwendet werden.

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FprCEN/TS 19103:2021 (D)

(4) Experimentelle Werte für kdef dürfen bestimmt werden, indem eine konstante Belastung von 30 % der
mittleren Kurzzeit-Tragfähigkeit über eine angemessene Zeitspanne aufgebracht wird. Diese Zeitspanne
sollte unter Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen in der Anwendung sowie der verfügbaren
Informationen bestimmt werden. Die ermittelten Werte sollten entsprechend der Nutzungsdauer des
Tragwerks extrapoliert werden.

(5) Bei der Durchführung der Prüfung sollten Prüfbedingungen repräsentativ für die ungünstigste Situation
in der Praxis sein (d. h. die Situation, die zu geringster Reibung führt, wie z. B. Einbringen einer
Kunststofffolie zwischen dem Holz und dem Beton oder Schmieren der Kontaktfläche).

ANMERKUNG Reibung aufgrund der Berührung zwischen den Baustoffen liegt bei den Prüfungen stets vor und wird
daher implizit in die Bestimmung der mechanischen Eigenschaften einbezogen.

C.5 Bestimmung mechanischer Eigenschaften


(1) Bei der experimentellen Bewertung sollten die ermittelten mechanischen Eigenschaften mindestens
Folgendes einschließen:

𝐹𝐹v,R,tc,k charakteristische Tragfähigkeit;


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𝐾𝐾ser,tc mittlerer Verschiebungsmodul für die Gebrauchstauglichkeit;

𝐾𝐾u,tc Verschiebungsmodul für den Grenzzustand der Tragfähigkeit;

𝑢𝑢u,tc Mittelwert der maximalen Verschiebung.

(2) Die charakteristische Tragfähigkeit sollte nach EN 26891 (in EN 26891 als 𝐹𝐹max angegeben) bestimmt
werden.

(3) Der mittlere Verschiebungsmodul für Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit sollte nach EN 26891 (in
EN 26891 als ks angegeben) bestimmt werden.

(4) Der mittlere Verschiebungsmodul für Grenzzustände der Tragfähigkeit sollte nach EN 26891 als
Verhältnis zwischen 60 % der abgeschätzten Tragfähigkeit 𝐹𝐹est und der modifizierten Verschiebung bei 60 %
der Höchstlast 𝐹𝐹max (in EN 26891 als 𝜈𝜈0.6,mod angegeben) bestimmt werden.

(5) Die maximale Verschiebung sollte nach EN 12512 (in EN 26891 als Vu angegeben) bestimmt werden.

(6) Prüfkörper ohne Bewehrung dürfen verwendet werden, da angenommen wird, dass sie bei der
Bestimmung der mechanischen Eigenschaften zu konservativen Ergebnissen führen. Bei Versuchskörpern
mit Bewehrung sollte mindestens eine vergleichbare Bewehrung im Tragwerk übernommen werden.

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Literaturhinweise

[1] EN 338, Bauholz für tragende Zwecke — Festigkeitsklassen

[2] EN 1090-2, Ausführung von Stahltragwerken und Aluminiumtragwerken — Teil 2: Technische Regeln
für die Ausführung von Stahltragwerken

[3] EN 1380, Holzbauwerke — Prüfverfahren — Tragende Verbindungen mit Nägeln, Schrauben,


Stabdübeln und Bolzen

[4] EN 1381, Holzbauwerke — Prüfverfahren — Tragende Klammerverbindungen

[5] EN 1991-1-5:2003, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1-5: Allgemeine Einwirkungen —
Temperatureinwirkungen

[6] EN 1992-4, Eurocode 2 — Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken —
Teil 4: Bemessung der Verankerung von Befestigungen in Beton
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[7] EN 12512, Holzbauwerke — Prüfverfahren — Zyklische Prüfungen von Anschlüssen mit mechanischen
Verbindungsmitteln

[8] EN 13670:2009, Ausführung von Tragwerken aus Beton

[9] EN 14080, Holzbauwerke — Brettschichtholz und Balkenschichtholz — Anforderungen

[10] EN 14358, Holzbauwerke — Berechnung und Kontrolle charakteristischer Werte

[11] EN 14374, Holzbauwerke — Furnierschichtholz für tragende Zwecke — Anforderungen

[12] EN 26891, Holzbauwerke — Verbindungen mit mechanischen Verbindungsmitteln — Allgemeine


Grundsätze für die Ermittlung der Tragfähigkeit und des Verformungsverhaltens (ISO 6891:1983)

[13] ISO 3898, Bases for design of structures — Names and symbols of physical quantities and generic
quantities

[14] https://people.eng.unimelb.edu.au/mpeel/koppen.html

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