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CEN/TS 19103
Ausgabe: 2021-05-01
(FprCEN/TS 19103:2021)
Hinweis:
Aufgrund von Stellungnahmen kann die endgültige Fassung dieser ONR
vom vorliegenden Entwurf abweichen.
Stellungnahmen sind in schriftlicher Form bis 2021-06-15 an Austrian
Standards International zu übermitteln.
Der in den Aufgabenbereich des Komitees 176 „Belastungsannahmen im Bauwesen“ fallende Entwurf
einer Europäischen Technischen Spezifikation CEN/TS 19103 wurde den CEN-Mitgliedern zur Ab-
stimmung vorgelegt. Im Falle eines positiven Abstimmungsergebnisses im Sinne der CEN/CENELEC-
Regeln wird dieser Entwurf zu einer CEN/TS führen.
Wie alle Mitgliedsorganisationen des CEN ist Austrian Standards International grundsätzlich verpflich-
tet, Europäische Technische Spezifikationen in geeigneter Weise verfügbar zu machen. Bis zu einer
möglichen späteren Umwandlung einer CEN/TS in eine EN dürfen entgegenstehende nationale Normen
in Gültigkeit bleiben.
Austrian Standards International legt hiermit diesen Entwurf einer europäischen Technischen
Spezifikation der Öffentlichkeit zur Information und Stellungnahme als ONR-Entwurf vor.
Schrift/Formatierung Für die Kommentare ist die voreingestellte Schriftart „Arial“ mit 9 pt
Schriftgrad zu verwenden. Formate bitte nicht ändern.
Patentrechtliche Aspekte Empfänger dieses ONR-Entwurfs werden gebeten, mit ihren Kommenta-
ren jegliche relevanten Patentrechte, die Sie kennen, mitzuteilen und un-
terstützende Dokumentationen zur Verfügung zu stellen.
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TECHNISCHE SPEZIFIKATION SCHLUSS-ENTWURF
TECHNICAL SPECIFICATION FprCEN/TS 19103
SPÉCIFICATION TECHNIQUE
April 2021
ICS 91.080.99; 91.080.20; 91.010.30
Deutsche Fassung
Dieser Technische Spezifikation-Entwurf wird den CEN-Mitgliedern zur Abstimmung vorgelegt. Er wurde vom Technischen
Komitee CEN/TC 250 erstellt.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland,
Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen,
Österreich, Polen, Portugal, der Republik Nordmazedonien, Rumänien, Schweden, der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Slowenien,
Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
Die Empfänger dieses Norm-Entwurfs werden gebeten, mit ihren Kommentaren jegliche relevante Patentrechte, die sie kennen,
mitzuteilen und unterstützende Dokumentationen zur Verfügung zu stellen.
Warnvermerk : Dieses Schriftstück hat noch nicht den Status einer Technischen Spezifikation. Es wird zur Prüfung und
Stellungnahme vorgelegt. Es kann sich noch ohne Ankündigung ändern und darf nicht als Technischen Spezifikation in Bezug
genommen werden.
© 2021 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. FprCEN/TS 19103:2021 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN
vorbehalten.
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Inhalt
Seite
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Europäisches Vorwort
Dieses Dokument (FprCEN/TS 19103:2021) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 250 „Eurocodes für
den konstruktiven Ingenieurbau“ erarbeitet, dessen Sekretariat von BSI gehalten wird. CEN/TC 250 ist für
alle Eurocodes des konstruktiven Ingenieurbaus zuständig. Die Verantwortung für alle Angelegenheiten der
Tragwerks- und geotechnischen Planung wurde dem CEN/TC 250 von CEN übertragen.
Dieses Dokument wurde im Rahmen des Mandats M/515 erarbeitet, das die Europäische Kommission und
die Europäische Freihandelsassoziation CEN erteilt haben.
Dieses Dokument wurde erarbeitet, um in Verbindung mit einschlägigen Ausführungs-, Baustoff-, Produkt-
und Prüfnormen angewendet zu werden und um Anforderungen an Ausführung, Baustoffe, Produkte und
Prüfung zu identifizieren, auf denen dieses Dokument beruht.
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
0 Einleitung
0.1 Einleitung zu den Eurocodes
Die Eurocodes des konstruktiven Ingenieurbaus umfassen die folgenden Normen, die in der Regel aus
mehreren Teilen bestehen:
— EN 1994, Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und Beton;
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(1) EN 1995 (alle Teile) gilt für die Bemessung und Konstruktion von Hochbauten und Ingenieurbauwerken
aus Holz (Vollholz, gesägt, gehobelt oder als Rundholz, Brettschichtholz oder andere Bauprodukte aus Holz
für tragende Zwecke, wie z. B. Furnierschichtholz) oder Holzwerkstoffen, die mit Klebstoffen oder
mechanischen Verbindungsmitteln zusammengefügt sind. Er erfüllt die Grundsätze und Anforderungen nach
EN 1990 an die Sicherheit und die Gebrauchstauglichkeit der Bauwerke und die Bemessungs- und
Nachweisverfahren.
(2) EN 1995 (alle Teile) behandelt nur die Anforderungen an die Tragfähigkeit, die Gebrauchstauglichkeit,
die Dauerhaftigkeit und den Feuerwiderstand von Holzbauten. Andere Anforderungen, z. B. hinsichtlich des
Wärme- und Schallschutzes, werden nicht behandelt.
— EN 1995-1, Allgemeines;
— EN 1995-2, Brücken.
(4) EN 1995-1, Allgemeines, existiert selbst nicht als physisches Dokument, sondern besteht aus den
folgenden 2 getrennten Teilen:
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Das Verb „muss“ beschreibt eine Anforderung die zwingend zu befolgen ist und von der bei Anwendung der
Eurocodes keine Abweichung zulässig ist.
Das Verb „sollte“ beschreibt eine streng empfohlene Auswahl oder Vorgehensweise. In Abhängigkeit von
nationalen Regeln und/oder relevanten Vertragsbestimmungen können alternative Lösungen
verwendet/angenommen werden, wenn sie technisch verifiziert sind.
Das Verb „darf“ beschreibt eine erlaubte Vorgehensweise innerhalb der Anwendungsgrenzen der Eurocodes.
Das Verb „kann“ beschreibt Möglichkeiten und Fähigkeiten; es wird für Tatsachenfeststellungen und
Erklärungen verwendet.
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Dieses Dokument enthält Werte in Anmerkungen, die angeben, an welcher Stelle nationale Festlegungen
getroffen werden können. Hierzu kann die jeweilige nationale Ausgabe von FprCEN/TS 19103 einen
Nationalen Anhang mit allen national festzulegenden Parametern enthalten, die für Bewertung von Hoch-
und Ingenieurbauten im jeweiligen Land Verwendung finden.
Nationale Festlegungen sind in FprCEN/TS 19103 zu den folgenden informativen Anhängen gestattet:
— Anhang A Jährliche Schwankungen der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte bei Holz-Beton-
Verbundbauteilen unter veränderlichen Umgebungsbedingungen
Der Nationale Anhang kann direkt oder durch Verweisung ergänzende nicht widersprechende Angaben zur
Erleichterung der Anwendung enthalten, sofern dadurch keine Bestimmungen der Eurocodes geändert
werden.
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
1 Anwendungsbereich
(3) Sie enthält Regeln, die für viele Typen von Holz-Beton-Verbundwerkstoffen gelten. Die Bemessung von
Verbundbauteilen mit geklebter Verbindung zwischen Holz und Beton oder von Brücken ist nicht
Gegenstand dieses Dokumentes.
ANMERKUNG Für die Bemessung von Verbundbauteilen mit geklebter Verbindung aus Holz und Beton oder Brücken
sind Verweise auf andere Berechnungsvorschriften verfügbar.
(4) Sie behandelt die Bemessung von Holz-Beton-Verbundbauteilen sowohl unter quasi-konstanten als auch
unter veränderlichen Umgebungsbedingungen. Für die Vereinfachung der Anwendung enthält das
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1.2 Annahmen
(2) FprCEN/TS 19103 ist vorgesehen zur Anwendung in Zusammenhang mit EN 1990, EN 1991 (alle Teile),
EN 1992 (alle Teile), EN 1994 (alle Teile), EN 1995 (alle Teile), EN 1998 (alle Teile), für die
Erdbebenbemessung , sowie mit den für Holztragwerke maßgebenden EN für Bauprodukte.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente werden im Text in solcher Weise in Bezug genommen, dass einige Teile davon
oder ihr gesamter Inhalt Anforderungen des vorliegenden Dokuments darstellen. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
ANMERKUNG In den Literaturhinweisen sind weitere zitierte Dokumente aufgelistet, die keine normativen
Verweisungen sind, einschließlich solcher Dokumente, die als Empfehlungen (d. h. durch „sollte“-Sätze), Erlaubnisse
(d. h. durch „darf“-Sätze) und Möglichkeiten (d. h. durch „kann“-Sätze) sowie in Anmerkungen in Bezug genommen
werden.
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
EN 1993-1-8, Eurocode 3: Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten — Teil 1-8: Bemessung von
Anschlüssen
EN 1994-1-1:2004, Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und Beton —
Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln und Anwendungsregeln für den Hochbau
EN 1994-2:2005, Eurocode 4: Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und Beton —
Teil 2: Allgemeine Bemessungsregeln und Anwendungsregeln für Brücken
EN 1995-1-1:2004 3, Eurocode 5: Bemessung und Konstruktion von Holzbauten — Teil 1-1: Allgemeines —
Allgemeine Regeln und Regeln für den Hochbau
3.1 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach EN 1990, EN 1995-1-1 und die folgenden
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Begriffe.
3.1.1
kontinuierlich eingebautes Verbindungsmittel
Verbindungsmittel, das gleichmäßig verteilt, in ausreichend geringem Abstand entlang der Länge des
Holzbauteils eingebaut ist
3.1.2
Verbindung
Bauteil oder System, das aus verbundenen Teilen und (einem) zugehörigen Verbindungsmittel(n) sowie,
sofern anwendbar, Kerven besteht, das schubsteif ist und die Schubkraft an der Fuge zwischen Holz und
Beton überträgt
Anmerkung 1 zum Begriff: Beispiele sind stiftförmige Verbindungsmittel aus beliebigem Baustoff, Kerven, Platten
und kontinuierliche Verbindungsmittel, die jeweils entweder mechanisch befestigt oder verklebt sein können.
Anmerkung 2 zum Begriff: Klammern fallen nicht in den Anwendungsbereich dieser Norm.
3.1.3
unelastische Dehnung
Dehnung, die nicht durch Spannungen hervorgerufen wird, sondern beispielsweise durch Schwinden,
Quellen oder Temperaturausdehnung
3.1.4
Holzfeuchte
Masse des im Holz enthaltenen Wassers, ausgedrückt als Anteil der Trockenmasse des Holzes
3.1.5
quasi-konstante Umgebungsbedingungen
Umgebungsbedingungen, unter denen
— die erwartete Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen 𝑚𝑚𝑚𝑚use dem Einbaufeuchtegehalt entspricht; und
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
— bei Nadelholz die Schwankung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte unter
Einsatzbedingungen [Δmc, siehe Gleichung (4.5)] 6 % nicht überschreitet; und
Anmerkung 1 zum Begriff: Die Innenraumbedingungen eines beheizten Gebäudes sind ein typisches Beispiel für
quasi-konstante Umgebungsbedingungen.
3.1.6
Schwinden von Beton
Volumenminderung des Betons infolge des Härtungsprozesses
3.1.7
Schwinden von Holz
Volumenminderung des Holzes infolge Trocknung
3.1.8
Quellen von Holz
Volumenvergrößerung des Holzes infolge Befeuchtung
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3.1.9
Temperaturausdehnung
lineare Ausdehnung infolge Temperaturänderung
3.1.10
veränderliche Umgebungsbedingungen
Bedingungen, die nicht den quasi-konstanten Umgebungsbedingungen entsprechen
Anmerkung 1 zum Begriff: Typische Beispiele für das mögliche Auftreten veränderlicher Umgebungsbedingungen
sind Balkone, unbeheizte Dachräume sowie überdachte und nicht überdachte Räume im Freien.
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die in EN 1995-1-1 aufgeführten und die folgenden Symbole:
Lateinische Großbuchstaben
A1 Querschnittsfläche 1
A2 Querschnittsfläche 2
CJ,sls Koeffizient zur Berücksichtigung der Wechselwirkung zwischen der vertikalen Last qd
und den unelastischen Dehnungen in Hinblick auf Verschiebung in der Verbindung
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Cp,sls Koeffizient für die Korrelation der unelastischen Dehnungen mit einer fiktiven Last
Fest Schätzwert der Tragfähigkeit entsprechend der Definition nach EN 26891 und der
Verwendung bei der Bestimmung des mittleren Verschiebungsmoduls für den
Grenzzustand der Tragfähigkeit
Fmax charakteristische Tragfähigkeit bei einer Prüfung nach Anhang C entsprechend der
Bestimmung nach EN 26891
Ft,Ed Bemessungswert der Zugkraft zwischen dem Holz- und dem Betonquerschnitt
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
𝑀𝑀(𝑞𝑞d + 0.8𝑝𝑝sls ) resultierendes Biegemoment infolge äußerer Lasten und eines Teils (80 %) der
Ersatzlast, die die Auswirkungen der unelastischen Dehnungen erfasst
Mi Biegemoment im Bauteil i
Ni Normalkraft im Querschnitt i
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Lateinische Kleinbuchstaben
a Abstand
𝑎𝑎1↔𝑐𝑐 Abstand der Schwerpunkte des Querschnitts 1 und des effektiven Verbundquerschnitts
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dg Größtkorndurchmesser
ℎn Kerventiefe
kmod Modifikationsbeiwert der Festigkeit des Holzes zur Berücksichtigung des Einflusses der
Lasteinwirkungsdauer und der Holzfeuchte
lv Vorholzlänge
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
𝑚𝑚𝑚𝑚max höchste, über den Querschnitt gemittelte Holzfeuchte während eines Jahreszyklus
𝑚𝑚𝑚𝑚min niedrigste, über den Querschnitt gemittelte Holzfeuchte während eines Jahreszyklus
𝑚𝑚𝑚𝑚var Schwankung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte über einen Jahreszyklus
psls fiktive vertikale Last, die die Auswirkungen unelastischer Dehnungen auf das Tragwerk
erfasst
𝑠𝑠f Abstand zwischen den Querbewehrungsstäben in der Betonplatte beim Nachweis der
Anschlusstragfähigkeit der Betongurte
𝑡𝑡 ein Zeitpunkt
t0 der Zeitpunkt, zu dem der Beton den Bemessungswert der Festigkeit erreicht hat oder
der Zeitpunkt der Lastaufbringung auf das Verbundbauteil wobei der frühere Zeitpunkt
maßgebend ist
𝑡𝑡∞ Endzeitpunkt
uu,tc Mittelwert der maximalen Verschiebung einer Verbindung bei einer Prüfung nach
Anhang C
wk Rissbreite im Beton
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Griechische Großbuchstaben
ΔFd Bemessungswert des Längsschubs über eine bestimmte Länge des Balkens beim
Nachweis der Längsschubtragfähigkeit der Betongurte (einschließlich
Membraneinwirkungen)
Δmc Gesamtänderung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte über den
Jahreszyklus infolge von Umgebungsbedingungen
Δmc− Verringerung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte über den Jahreszyklus
bezogen auf die erwartete Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen mcuse
Δmc+ Erhöhung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte über den Jahreszyklus
bezogen auf die erwartete Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen mcuse
Δmccalc bei der Bemessung zu berücksichtigende Schwankung der Holzfeuchte (gemittelt über
den Holzquerschnitt)
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Δmcd Differenz zwischen der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte unter
Einsatzbedingungen mcuse und dem Mittelwert mc0 zum Zeitpunkt tc
ΔTu,conc− Änderung der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Betons im
Verbundquerschnitt vom Anfangswert zum Mindestwert
ΔTu,conc+ Änderung der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Betons im
Verbundquerschnitt vom Anfangswert zum Höchstwert
ΔTu,tim− Änderung der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Holzes im
Verbundquerschnitt vom Anfangswert zum Mindestwert
ΔTu,tim+ Änderung der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Holzes im
Verbundquerschnitt vom Anfangswert zum Höchstwert
Griechische Kleinbuchstaben
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
αt,u Koeffizient der linearen Feuchteausdehnung des Holzes parallel zur Faser
αt,T Koeffizient der linearen Temperaturausdehnung des Holzes parallel zur Faser
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
ψconc Koeffizient zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Verbundwirkungen auf die
Kriechzahl des Betonquerschnitts
ψconn Koeffizient zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Verbundwirkungen auf den
Deformationsfaktor der Verbindung
ψtim Koeffizient zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Verbundwirkungen auf den
Deformationsfaktor des Holzquerschnitts
4 Bemessungsgrundlage
(1) Die Bemessung und Berechnung von Holz-Beton-Verbundbauteilen müssen den allgemeinen Regeln nach
EN 1990 und den zusätzlichen Bestimmungen für Holz-Beton-Verbundbauteile nach diesem Dokument
entsprechen.
(2) Die grundlegenden Anforderungen nach EN 1990:2002, Abschnitt 2, gelten für Holz-Beton-
Verbundbauteile als erfüllt, wenn:
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— die Bemessung in Grenzzuständen in Verbindung mit dem Verfahren der Teilsicherheitsbeiwerte nach
EN 1990;
— die Tragwiderstände, die Dauerhaftigkeit und die Gebrauchstauglichkeit nach diesem Dokument,
EN 1992-1-1, EN 1994-1-1 und EN 1995-1-1.
(1) Zusätzlich zu den allgemeinen Grundsätzen nach EN 1995-1-1:2004, 2.2, sollten die Auswirkungen des
Bauablaufs sowie die Auswirkungen von Änderungen der Umgebungsbedingungen berücksichtigt werden,
sofern dies für die Bemessung relevant wird.
ANMERKUNG Siehe 4.3.1.2 zur Auswirkung von Änderungen der Umgebungsbedingungen, sofern dies
für die Bemessung relevant wird.
(2) Aufgrund des unterschiedlichen Kriechverhaltens des Betons, des Holzes und des Verbindungssystems
sollte der Endwert der Spannungsverteilung im Verbundbauteil im Grenzzustand der Tragfähigkeit infolge
der ständigen oder vorübergehenden Kombination von Einwirkungen 𝐸𝐸u (Grundkombination) berechnet
werden, indem folgende Zustände überlagert werden:
— Quasi-ständig wirkende Spannungen infolge der quasi-ständigen Kombination der Einwirkungen 𝐸𝐸q,per,
berechnet unter Verwendung der effektiven Elastizitätsmoduln des Betons 𝐸𝐸conc,fin und des
Holzes 𝐸𝐸tim,fin sowie des wirksamen Verschiebungsmoduls der Verbindung 𝐾𝐾u,fin [siehe 4.3.2(7)];
und
— der kurzzeitig wirkenden Spannungen aufgrund der Differenz zwischen der ständigen oder
vorübergehenden Bemessungssituation (Grundkombination) der Einwirkungen 𝐸𝐸u und der quasi-
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
ständigen Kombination der Einwirkungen 𝐸𝐸qper, berechnet unter Verwendung der Elastizitätsmoduln
von Beton 𝐸𝐸conc und Holz 𝐸𝐸tim sowie des Verschiebungsmoduls der Verbindung 𝐾𝐾u .
(3) Aufgrund des unterschiedlichen Kriechverhaltens des Betons, des Holzes und des Verbindungssystems
sollte der Endwert der Verformung des Verbundbauteils im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit infolge
unter der charakteristischen Kombination von Einwirkungen 𝐸𝐸k berechnet werden, indem folgende
Zustände überlagert werden:
und
— der kurzzeitig wirkenden Verformung aufgrund der Differenz zwischen der charakteristischen
Kombination von Einwirkungen 𝐸𝐸k und der quasi-ständigen Kombination von Einwirkungen 𝐸𝐸qper,
berechnet unter Verwendung der Elastizitätsmoduln von Beton 𝐸𝐸conc und Holz 𝐸𝐸tim sowie des
Verschiebungsmoduls der Verbindung 𝐾𝐾ser.
4.3 Basisvariable
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(1) Bei der Bemessung zu verwendende Einwirkungen müssen entsprechend den maßgebenden Teilen von
EN 1991 ermittelt werden.
(2) Die Lasteinwirkungsdauer und die Holzfeuchte sollten bei der Bestimmung der Tragfähigkeit und der
Gebrauchstauglichkeit des Holzes nach EN 1995-1-1 berücksichtigt werden.
ANMERKUNG Lasteinwirkungsdauer und Holzfeuchte beeinflussen die Festigkeits- und Steifigkeitseigenschaften von
Holz.
(3) Die Lasteinwirkungsdauer und die Holzfeuchte sollten bei der Bestimmung der Tragfähigkeit und der
Gebrauchstauglichkeit von Verbindungsmitteln nach diesem Dokumentberücksichtigt werden.
ANMERKUNG Lasteinwirkungsdauer und Holzfeuchte beeinflussen die Festigkeits- und Steifigkeitseigenschaften der
Verbindung zwischen Beton und Holz.
(4) Das Schwinden von Beton sollte sowohl im Grenzzustand der Tragfähigkeit als auch im Grenzzustand der
Gebrauchstauglichkeit berücksichtigt werden. Bei Holz-Beton-Verbundbauteilen mit Ortbetonplatte sollte
das Schwinden des Betons ab dem Zeitpunkt des Abbindens des Betons tc berechnet werden, unabhängig
davon, ob das Holzbauteil unterstützt ist oder nicht.
ANMERKUNG Die Berechnung der Auswirkungen des Schwindens des Betons ist in Anhang B angegeben.
Betonschwinden wird als unelastische Dehnung angesehen, die auf das Holz-Beton-Verbundbauteil einwirkt.
(5) Die Erhöhung der Holzfeuchte aufgrund Betoniervorgangs darf vernachlässigt werden [siehe 11.1(3)].
(1) Bei veränderlichen Umgebungsbedingungen gelten die Bestimmungen nach 4.3.1.2 zusätzlich zu den
Bestimmungen nach 4.3.1.1 .
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
(2) Aufgrund der unterschiedlichen linearen Ausdehnungskoeffizienten von Holz und Beton sollten
Temperaturdifferenzen sowohl im Grenzzustand der Tragfähigkeit als auch im Grenzzustand der
Gebrauchstauglichkeit berücksichtigt werden. In den meisten Fällen brauchen nur die Schwankungen der
gleichförmigen Temperaturkomponente im Beton (∆𝑇𝑇u,conc) und im Holz (∆𝑇𝑇u,tim ) entsprechend
EN 1991-1-5:2003, Abschnitt 4(3), berücksichtigt zu werden. Die Auswirkungen linearer und nichtlinearer
Komponenten der Temperaturdifferenz des Verbundquerschnitts (ΔTMY, ΔTMZ und ΔTE) entsprechend
EN 1991-1-5:2003, Abschnitt 4(3), dürfen vernachlässigt werden.
(3) Die größten und kleinsten Temperaturdifferenzen im Beton und im Holz sollten unter Verwendung von
Gleichung (4.1) bis Gleichung (4.4) berechnet werden:
und
Dabei ist
∆𝑇𝑇u,conc + der Unterschied der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Betons im
Verbundquerschnitt zwischen Anfangswert und Höchstwert;
𝑇𝑇max,conc der Höchstwert der über den Querschnitt gemittelten Temperatur im Beton (siehe
EN 1991-1-5:2003, Abschnitt 5);
𝑇𝑇0,conc der Anfangswert der über den Querschnitt gemittelten Temperatur im Beton zum
Zeitpunkt tc nach Abbinden des Betons;
∆𝑇𝑇u,tim + der Unterschied der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Holzes im
Verbundquerschnitt zwischen Anfangswert und Höchstwert;
𝑇𝑇max,tim der Höchstwert der über den Querschnitt gemittelten Temperatur im Holz (siehe
EN 1991-1-5:2003, Abschnitt 5);
𝑇𝑇0,tim der Anfangswert der über den Querschnitt gemittelten Temperatur im Holz zum
Zeitpunkt tc nach Abbinden des Betons;
ANMERKUNG Sind die Anfangswerte der Temperatur bei Errichtung des Tragwerks nicht bekannt, kann
EN 1991-1-5:2003, Anhang A, hinzugezogen werden.
∆𝑇𝑇u,conc − der Unterschied der über den Querschnitt gemittelten Temperatur des Betons im
Verbundquerschnitt zwischen Anfangswert und minimalem Wert;𝑇𝑇min,conc der
Minimalwert der über dem Querschnitt gemittelten Temperatur im Beton (siehe
EN 1991-1-5:2003, Abschnitt 5);
∆𝑇𝑇u,tim − der Unterschied der mittleren Temperatur des Holzes im Verbundquerschnitt zwischen
Anfangswert und minimalem Wert;
𝑇𝑇min,tim der Minimalwert der mittleren Temperatur im Holz (siehe EN 1991-1-5:2003, Abschnitt 5).
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
(5) Wird das Holz auf die erwartete Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen 𝑚𝑚𝑚𝑚use konditioniert (siehe
EN 1995-1-1:2004, 10.2), sollte die jährliche Schwankung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte
aufgrund der Umgebungsbedingungen Δmc [siehe Gleichung (4.5)] berücksichtigt werden:
— Die Erhöhung (Δmc+ = Δmc/2 > 0) und die Verringerung Δmc− = Δmc/2 < 0) in Bezug auf die
erwartete Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen 𝑚𝑚𝑚𝑚use sollte berücksichtigt werden.
ANMERKUNG 1 Hinweise für die Beurteilung der Holzfeuchteänderung Δmc ist in Anhang A angegeben.
Dabei ist
𝑚𝑚𝑚𝑚max die größte über den Querschnitt gemittelte Holzfeuchte innerhalb eines Jahres;
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𝑚𝑚𝑚𝑚min die kleinste über den Querschnitt gemittelte Holzfeuchte innerhalb eines Jahres.
und
(6) Wird das Holz nicht auf die erwartete Ausgleichsfeuchte 𝑚𝑚𝑚𝑚use konditioniert, sollte zusätzlich zu
4.3.1.2(5) bei der Bemessung auch die Differenz zwischen der über den Querschnitt gemittelten
Ausgleichsfeuchte 𝑚𝑚𝑚𝑚use und der über den Querschnitt gemittelten Einbaufeuchte 𝑚𝑚𝑚𝑚0 zum Zeitpunkt 𝑡𝑡c
nach dem Abbinden des Betons berücksichtigt werden.
ANMERKUNG Die in Anhang B angegebenen Gleichungen bieten ein Verfahren zur Berechnung der Auswirkungen
von Temperaturdifferenzen und Schwinden/Quellen von Holz. Für die Anwendung dieser Gleichungen sind
Temperaturdifferenz, Schwinden von Beton sowie Schwinden/Quellen von Holz als unelastische Dehnungen in der
Berechnung zu berücksichtigen, die auf das Holz-Beton-Verbundbauteil einwirken.
(2) Die Auswirkung des Schwindens des Betons auf das Holz-Beton-Verbundbauteil sollte in die Klasse der
Lasteinwirkungsdauer "ständig" eingestuft werden.
(2) Die Auswirkung von Schwinden/Quellen des Holzes aufgrund einer Feuchtedifferenz Δmc zwischen der
über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte unter Einsatzbedingungen 𝑚𝑚𝑚𝑚use und dem Anfangswert der
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte während des Einbaus 𝑚𝑚𝑚𝑚0 [siehe 4.3.1.2(6)] darf in die Klasse
der Lasteinwirkungsdauer "ständig" eingestuft werden.
(3) Die Auswirkungen infolge des Temperaturunterschieds zwischen den höchsten und den niedrigsten
Temperaturen im Beton und im Holz [siehe 4.3.1.2(3)] und der Anfangstemperatur während der Errichtung
des Tragwerks (∆𝑇𝑇u,conc +, ∆𝑇𝑇u,tim + und ∆𝑇𝑇u,conc −, ∆𝑇𝑇u,tim −) dürfen in die Klasse der Lasteinwirkungsdauer
"mittel" eingestuft werden.
(4) Die Auswirkung der jährlichen Schwankung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte Δmc
[siehe 4.3.1.2(5)] darf in die Klasse der Lasteinwirkungsdauer "mittel" eingestuft werden.
(5) Sofern keine Kombinationsbeiwerte entsprechend Tabelle A1.1 nach EN 1990:2002, Anhang A gegeben
sind, sollten für die jährlichen Schwankungen der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte Δmc
dieselben Kombinationsbeiwerte 𝜓𝜓 wie für die Temperaturschwankungen für die ständigen oder
vorübergehenden Lastfallkombinationen (Grundkombination, 𝜓𝜓0,mc), für die häufigen Lastfallkombinationen
(𝜓𝜓1,mc) und für die quasi-ständige Lastfallkombinationen (𝜓𝜓2,mc) angenommen werden.
4.3.1.5 Nutzungsklassen
(2) Die Fuge und Verbindung zwischen Holz und Beton müssen so ausgeführt werden, dass sie entweder in
Nutzungsklasse 1 oder Nutzungsklasse 2 eingestuft werden können.
(1) Sofern in diesem Dokument nicht anders angegeben, darf das zeitabhängige Verhalten von Holz
(Deformationsfaktor) nach EN 1995-1-1:2004, 3.1.4, ermittelt werden.
(2) Sofern in diesem Dokument nicht anders angegeben, sollte das zeitabhängige Verhalten von Beton
(Kriechen und Schwinden) nach EN 1992-1-1:2004, 3.1.4, ermittelt werden.
(3) Der Einfluss der Lasteinwirkungsdauer und Feuchte auf die Festigkeit von Holz muss durch den
Modifikationsbeiwertes 𝑘𝑘mod nach EN 1995-1-1:2004, 3.13, erfasst werden.
(4) Der Einfluss der Lasteinwirkungsdauer und Feuchte auf die Festigkeit der Verbindung zwischen Beton
und Holz muss unter Verwendung des Modifikationsbeiwertes 𝑘𝑘mod ′ erfasst werden. Sofern nicht in
Produktspezifikationen angegeben, sollte der Modifikationsbeiwert 𝑘𝑘mod′ Gleichung (4.6) entsprechen:
Dabei ist
𝑘𝑘tc der Beiwert zur Berücksichtigung von Langzeitauswirkungen auf die Betondruckfestigkeit und
von ungünstigen Auswirkungen durch die Art der Beanspruchung nach EN 1992-1-1:2004,
3.1.6(1);
(5) Der Einfluss der Lasteinwirkungsdauer und Feuchte auf die Verformung von Holz muss durch den
Deformationsfaktor 𝑘𝑘def nach EN 1995-1-1:2004, 3.14, erfasst werden.
21
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
(6) Der Einfluss der Lasteinwirkungsdauer und Feuchte auf die Verformung der Verbindung zwischen Beton
und Holz muss durch den Deformationsfaktor 𝑘𝑘def ′ erfasst werden. Sofern nicht in Produktspezifikationen
angegeben, sollte der Verformungsbeiwert 𝑘𝑘def ′ Gleichung (4.7) entsprechen:
Dabei ist
(7) Die Auswirkung des Kriechens der Baustoffe auf die Spannungsverteilung und die Verformung des
Verbundbauteils sollte unter Verwendung der effektiven Moduln von Beton 𝐸𝐸conc,fin und von Holz 𝐸𝐸tim,fin
sowie eines effektiven Verschiebungsmoduls der Verbindung 𝐾𝐾ser,fin oder 𝐾𝐾u,fin in der elastischen
Berechnung betrachtet werden, siehe Gleichung (4.8) bis Gleichung (4.11):
𝐸𝐸conc,t0
𝐸𝐸conc,fin = (4.8)
1 + 𝜓𝜓conc 𝜑𝜑(∞, t0)
𝐸𝐸tim
𝐸𝐸tim,fin = (4.9)
1 + 𝜓𝜓tim 𝑘𝑘def
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𝐾𝐾ser
𝐾𝐾ser,fin = (4.10)
1 + 𝜓𝜓conn 𝑘𝑘def ′
𝐾𝐾u
𝐾𝐾u,fin = (4.11)
1 + 𝜓𝜓conn 𝑘𝑘def ′
Dabei ist
𝐸𝐸conc,t0 der Elastizitätsmodul des Betons zum Zeitpunkt t0 nach EN 1992-1-1:2004, 3.1.3(3);
𝜓𝜓conc der Koeffizient zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Verbundwirkungen auf die
Kriechzahl des Betonquerschnitts [siehe 7.1.2(6)];
𝜑𝜑(∞, t𝑡𝑡0 ) die Kriechzahl des Betons von Zeit t0 bis zum Ende der Nutzungsdauer;
𝜓𝜓tim Koeffizient zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Verbundwirkungen auf den
Deformationsfaktor des Holzquerschnitts [siehe 7.1.2(6)];
𝐾𝐾ser,fin der Endwert des Verschiebungsmoduls der Verbindung für die Bemessung im Grenzzustand
der Gebrauchstauglichkeit;
𝐾𝐾ser der mittlere Verschiebungsmodul der Verbindung für die Bemessung im Grenzzustand der
Gebrauchstauglichkeit (siehe 10.2);
𝜓𝜓conn der Koeffizient zur Berücksichtigung der Auswirkungen der Verbundwirkungen auf den
Deformationsfaktor der Verbindung [siehe 7.1.2(6)];
22
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
𝐾𝐾u,fin der Endwert des Verschiebungsmoduls der Verbindung für die Bemessung im Grenzzustand
der Tragfähigkeit;
𝐾𝐾u der mittlere Verschiebungsmodul der Verbindung für die Bemessung im Grenzzustand der
Tragfähigkeit (siehe 10.2).
ANMERKUNG Sofern kein abweichender Wert im Nationalen Anhang angegeben ist, gilt für den
Teilsicherheitsbeiwert für die Einwirkung des Schwindens 𝛾𝛾SH = 1,35.
Bestimmungen nach 4.4.1.2 zusätzlich zu den Bestimmungen nach 4.4.1.1 angewandt werden.
(2) Die Temperaturdifferenzen in Beton und Holz sollten nach EN 1991-1-5 berechnet werden.
ANMERKUNG 1 Sofern kein abweichender Wert im Nationalen Anhang angegeben ist, gilt für den
Teilsicherheitsbeiwert für die Temperatureinwirkung 𝛾𝛾T = 1,35.
ANMERKUNG 2 Angaben zu jährlichen Schwankungen der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte im
Holzquerschnitt sind in Anhang A enthalten.
ANMERKUNG 3 Sofern kein abweichender Wert im Nationalen Anhang angegeben ist, gilt für den
Teilsicherheitsbeiwert für die Einwirkung der Holzfeuchte 𝛾𝛾u = 1,35.
(3) Der Höchstwert der Holzfeuchte im eingebauten Zustand sollte nach EN 1995-1-1:2004, 2.3.1.3, in
Abhängigkeit von der Nutzungsklasse abgeschätzt werden.
ANMERKUNG Die über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte der meisten Nadelhölzern wird in Nutzungsklasse 1
nicht 12 %, EN 1995-1-1:2004, 2.3.1.3(2), und in Nutzungsklasse 2 nicht 20 %, EN 1995-1-1:2004, 2.3.1.3(3)
überschreiten.
(1) Sofern nicht eine obere Abschätzung der Festigkeit erforderlich ist, sollten Teilsicherheitsbeiwerte auf
untere charakteristische Werte oder Nennwerte der Festigkeit angewendet werden.
(2) Der Bemessungswert der Druckfestigkeit von Beton 𝑓𝑓cd und der Bemessungswert der Zugfestigkeit von
Beton 𝑓𝑓ctd sind in EN 1992-1-1:2004, 3.1.6, angegeben.
(3) Der Bemessungswert der Streckgrenze von Stahlbewehrung 𝑓𝑓yd ist in EN 1992-1-1:2004, 3.2.7(2) und
EN 1992-1-1:2004, Bild 3.8, angegeben.
(4) Der Bemessungswert einer Festigkeitseigenschaft von Holz oder eines Holzwerkstoffs 𝑋𝑋d ist in
EN 1995-1-1:2004, 2.4.1, angegeben.
(5) Der Bemessungswert der Tragfähigkeit der Verbindung zwischen Holz und Beton 𝐹𝐹v,Rd sollte
Gleichung (4.12) entsprechen:
23
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
𝐹𝐹v,Rk
𝐹𝐹v,Rd = 𝑘𝑘mod ′ (4.12)
𝛾𝛾v
Dabei ist
ANMERKUNG Sofern kein abweichender Wert im Nationalen Anhang angegeben ist, gilt 𝛾𝛾v = 1,25.
(1) Die geometrischen Abmessungen der Querschnitte und von Systemen dürfen harmonisierten
Europäischen Normen (hEN), Produktnormen oder Ausführungszeichnungen entnommen und als
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5 Baustoffe
5.1.1 Beton
(1) Sofern in diesem Dokument nicht anders angegeben, müssen die für Beton festgelegten Eigenschaften
und zugehörigen Bedingungen, die für die Bemessung nach diesem Dokument erforderlich sind, für Beton
mit Normalgewicht EN 1992-1-1:2004, 3.1, sowie für Leichtbeton EN 1992-1-1:2004, 11.3, entsprechen.
ANMERKUNG Dieses Dokument behandelt nicht die Bemessung von Verbundbauteilen mit Beton der
Festigkeitsklassen niedriger als C12/15 und LC12/13 sowie höher als C60/75 und LC60/66.
(3) Kriechen und Schwinden von Beton darf nach EN 1992-1-1:2004, Anhang B, unter Berücksichtigung der
Umgebungsluftfeuchte, der Abmessung des Betonquerschnitts und der Zusammensetzung des Betons
bestimmt werden.
5.1.2 Bewehrungsstahl
(1) Für eine Bemessung nach diesem Dokument, muss Bewehrungsstahl die inEN 1992-1-1:2004, 3.2,
festgelegten Eigenschaften entsprechen und die zugehörigen Bedingungen erfüllen.
(2) Bei Verbundbauteilen sollte der Bemessungswert des Elastizitätsmoduls 𝐸𝐸s der Bewehrung nach
EN 1992-1-1:2004, 3.2.7, ermittelt werden.
5.1.3 Holz
(2) Für eine Bemessung nach diesem Dokument muss das Holz den in EN 1995-1-1:2004, Abschnitt 3,
festgelegten Eigenschaften entsprechen und die zugehörigen Bedingungen erfüllen.
24
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
5.1.4 Verbindungen
5.2.1 Allgemeines
5.2.2 Beton
(1) Der Koeffizient der linearen Temperaturausdehnung αc,T sollte EN 1992-1-1, 3.1.3(5), für die
Berechnung der unelastischen Dehnungen infolge Temperaturschwankungen entnommen werden.
5.2.3 Holz
(1) Der Koeffizient der linearen Temperaturausdehnung αt,T sollte EN 1991-1-5:2003, Anhang C, für die
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(2) Für die Berechnung der unelastischen Dehnungen infolge der Holzfeuchteänderungen im Nadelholz
sollte, sofern nicht in Produktspezifikationen angegeben, der Feuchteausdehnungskoeffizient αt,u parallel
zur Faserrichtung von 0,000 1 je 1 % Schwankung der Holzfeuchteänderung angenommen werden.
6 Dauerhaftigkeit
6.1 Allgemeines
(1) Die maßgebenden Bestimmungen nach EN 1990, EN 1992 (alle Teile) und EN 1995 (alle Teile) müssen
befolgt werden.
(3) Holz-Beton-Verbunddecken sollten als dauerhafte Konstruktionen entworfen werden. Es sollte durch
den Unterhalt sichergestellt werden, dass Holzteile während ihrer gesamten Nutzungsdauer trocken bleiben.
(1) Die freiliegenden Oberflächen des Holzquerschnitts sollten so geschützt werden, dass sie der Einwirkung
schädlicher atmosphärischer Bedingungen widerstehen.
6.3 Korrosionsbeständigkeit
(1) Metallverbindungsmittel und andere tragende Verbindungen sollten nach EN 1995-1-1:2004, 4.2, oder
strengeren nationalen Anforderungen korrosionsbeständig sein oder gegen Korrosion geschützt werden.
ANMERKUNG Der erforderliche Schutzgrad ist abhängig von der Umgebung, welcher Metallverbindungsmittel und
andere tragende Verbindungen erwartungsgemäß ausgesetzt sind. EN 1995-1-1:2004, Tabelle 4.1, enthält spezifische
Behandlungen für verschiedene Nutzungsklassen.
(2) Andere Stahlteile außer Verbindungsmittel sollten nach EN 1090-2 geschützt werden.
25
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
(3) Die Auswirkungen einer chemischen Behandlung von Holz oder von Holz mit hohem Säuregehalt auf den
Korrosionsschutz von Verbindungsmitteln sollten berücksichtigt werden.
7 Tragwerksberechnung
7.1.1 Allgemeines
(1) Die Nachgiebigkeit der Verbindung zwischen Holz und Beton muss bei der Bestimmung der inneren
Schnittgrößen und Verformung berücksichtigt werden.
(2) Eine möglichst genaue Berechnung der inneren Schnittgrößen und Verformungen sollte durchgeführt
werden.
ANMERKUNG Hinweise zum γ-Verfahren zur Berechnung von Verbundbauteilen sind in EN 1995-1-1, Anhang B,
angegeben (einschließlich Annahmen).
(3) für den Fall, dass der wirksame Abstand zwischen den Verbindungen kleiner als oder gleich 5 % des
Abstands zwischen den Momentennullpunkten ist, darf eine kontinuierliche Verteilung der Verbindungs-
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(4) Ist der Abstand zwischen den Verbindungen größer als 5 % des Abstands zwischen den
Gegenbiegungspunkten, sollten Verbindungen proportional zur Schubkraft eingebaut werden. In
Ermangelung eines präziseren Modells sollten nur 70 % der axialen Steifigkeit des angeschlossenen
Querschnitts für die Berechnung der Spannungen und der Verformung berücksichtigt werden. Bei der
Bestimmung der Beanspruchung der Verbindung sollten dagegen 100 % der axialen Steifigkeit des
Querschnitts angesetzt werden.
(5) Wird der Abstands zwischen den Verbindungsmitteln und/oder die Steifigkeit der Verbindungen
proportional zur Schubkraft angepasst, darf der wirksame Abstand nach Gleichung (7.1) bestimmt werden:
𝐾𝐾ref 𝐾𝐾ref
𝑠𝑠ef = 0,75 𝑠𝑠min + 0,25 𝑠𝑠max (7.1)
𝐾𝐾max 𝐾𝐾min
Dabei ist
𝐾𝐾ref der Bezugswert des Verschiebungsmodul der Verbindung, für die Anwendung mit dem
zugehörigen Wert von 𝑠𝑠ef ;
𝑠𝑠max der größte Abstand zwischen den Verbindungen oder der größte Abstand zwischen der
Verbindung und dem Nullpunktdurchgang der Schubbeanspruchung.
(6) Die Plastizität der Verbindung darf in der Bemessung verwendet werden, sofern maßgebende
unelastische Dehnungen infolge Schwinden und Temperatur-/Feuchteschwankungen berücksichtigt
werden.
26
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
(7) Statisch unbestimmte Verbundsysteme dürfen nur angewandt werden, wenn sowohl der Aufbeton als
auch das Holzbauteil durchlaufend über die gesamte Länge ausgeführt sind. Andernfalls sollte die
Auswirkung des Stoßes der Elemente genauer betrachtet werden. Dabei sollte auf sowohl die Verringerung
der Steifigkeit als auch die Tragfähigkeit des Verbundsystems infolge des Stoßes berücksichtigt werden.
(8) Ein linear-elastisches Kraft-Verschiebungsbeziehung sollte bei 𝐾𝐾u , 𝐾𝐾u,fin , 𝐾𝐾ser und 𝐾𝐾ser,fin nach
Abschnitt 4 und Abschnitt 10 verwendet werden.
(9) Bei Beton unter Zugbeanspruchung ohne Rissbildung darf eine linear-elastische Spannungs-Dehnungs-
Beziehung angenommen werden. Bei Rissen im Beton infolge Zugbeanspruchung sollte die Zugfestigkeit in
diesen gerissenen Bereichen zu 0 N/mm² angesetzt werden.
(10) Die Rissbildung bei Beton bei der Ermittlung folgender Größen berücksichtigt werden:
— die Verformung;
Der gerissene Bereich des Betonquerschnitts darf als nichttragende Schicht zwischen dem Holz und der
Druckfläche im Beton angesehen werden.
ANMERKUNG Die gerissene Fläche ist jene gerissene Fläche, die infolge aller Lastkombinationen bis zum
betrachteten Zeitpunkt entstanden ist.
(11) Die mittragende Breite der Betonplatte sollte nach EN 1994-1-1:2004, 5.4.1.2, bestimmt werden.
(12) Bei der Bemessung von bewehrtem Beton sollte die Verträglichkeit der Dehnung in der Bewehrung mit
der Dehnungsverteilung im Holz im Grenzzustand der Tragfähigkeit unter der Annahme ebener
Querschnitte berücksichtigt werden. Sofern keine plastische Dehnung in der Bewehrung aus dieser
Verteilung bestimmt wird, sollte elastische Bemessung für den bewehrten Beton angewendet werden.
(1) Die Auswirkungen von Kriechen und Schwinden/Quellen von Beton und Holz, von
Temperaturschwankungen und des Kriechens der Verbindung müssen in den Grenzzuständen der
Tragfähigkeit und der Gebrauchstauglichkeit berücksichtigt werden (siehe 4.3.1).
ANMERKUNG Für Einfeldsysteme mit Gleichstreckenlasten, deren Verbindung den Anforderungen nach 7.1.1(3)
entspricht, können die inneren Kräfte unter Berücksichtigung der unelastischen Dehnungen entsprechend der
Definition nach 3.1.3 in Anhang B bestimmt werde.
(2) Die Zeitpunkte, welche bei der Bemessung berücksichtigt werden sollten, sind:
tc der Zeitpunkt nach EN 13670:2009, 8.5(6), zu welchem Nachbehandlung und Schutz des Betons
abgeschlossen sind. Dabei handelt es sich um das Alter des Betons ts, in dem nach EN 1992-1-1:2004,
3.1.4(6) Trocknungsschwinden einsetzt;
27
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
t0 der Zeitpunkt, zu dem der Beton den Bemessungswert der Festigkeit erreicht oder die Bemessungslast
auf das Verbundbauteil aufgebracht wird, bevor Kriechen und unelastische Dehnungen im Beton und
im Holz aufgetreten sind. Der frühere Zeitpunkt ist maßgebend;
𝑡𝑡∞ der Zeitpunkt für die Langzeit-Bemessung, wobei es sich um den Endpunkt der Nutzung handelt, zu
dem Kriechen und unelastische Dehnungen im Beton und im Holz voll entwickelt sind.
(3) Die Bemessung sollte bei 𝑡𝑡0 und 𝑡𝑡∞ durchgeführt werden. Bauzustände sollten durch Überlagerung der
zwischen den Zeitpunkten tp und 𝑡𝑡0 auftretenden Einwirkungen in der Bemessung abgebildet werden.
(4) Weitere bemessungsrelevante Zustände zwischen 𝑡𝑡0 und 𝑡𝑡∞ (zum Beispiel zwischen 3 Jahre und 7 Jahre)
sollten betrachtet werden. Die Überprüfung dieser bemessungsrelevanten Zustände darf vernachlässigt
werden, wenn die Spannungen im Holz bei 𝑡𝑡0 oder 𝑡𝑡∞ infolge der quasi-ständigen
Einwirkungskombinationen [siehe 4.2(2)] um 25 % erhöht wird und der Grenzzustand der Tragfähigkeit im
Holzquerschnitt unter diesen erhöhten Spannungen weiterhin erfüllt ist.
(5) Die Auswirkung von Kriechverformung darf berücksichtigt werden, indem die wirksamen
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Elastizitätsmoduln von Beton und Holz sowie der wirksame Verschiebungsmodul der Verbindung nach
4.3.2(6) verwendet werden.
(6) Der Einfluss der Verbundwirkungen auf den wirksamen Kriechkoeffizienten (Kriechzahl des Betons bzw.
Deformationsfaktor des Holzes und der Verbindung) sollte berücksichtigt werden [siehe 4.3.2(6)].
(7) Der Einfluss der Verbundwirkungen auf den wirksamen Kriechkoeffizienten (Kriechzahl des Betons bzw.
Deformationsfaktor des Holzes und der Verbindung) darf unter Verwendung der Modifikationsbeiwerte für
den Kriechkoeffizienten nach Tabelle 7.1 bestimmt werden [siehe 4.3.2(6)].
28
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Dabei ist
t ein Zeitpunkt;
𝜓𝜓conc der Koeffizient für die Berücksichtigung der Auswirkung der Verbundwirkungen auf die
Kriechzahl des Betonquerschnitts;
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𝜓𝜓tim der Koeffizient für die Berücksichtigung der Auswirkung der Verbundwirkungen auf den
Deformationsfaktors des Holzquerschnitts;
𝜓𝜓conn der Koeffizient für die Berücksichtigung der Auswirkung der Verbundwirkungen auf den
Kriechkoeffizienten der Verbindung.
(8) Bei Anwendung anderer Verfahren als des γ-Verfahrens (siehe EN 1995-1-1, Anhang B) darf im Fall
keiner äußerer Axiallasten im Verbundsystem der Parameter γ1_ unter Verwendung von Gleichung (7.2)
bestimmt werden.
Dabei ist
𝑁𝑁tim die Normalkraft im Holzquerschnitt zum Zeitpunkt t0infolge der ständigen Beanspruchung;
29
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
(9) Die Verringerung der Auswirkung des Schwindens von Beton infolge Kriechen darf bei der Bestimmung
der inneren Kräfte nach Gleichung (7.3) bis Gleichung (7.5) erfasst werden:
Dabei ist
𝜀𝜀ef,conc das wirksame Schwinden des Betons für die Schnittgrößen- und Verformungsermittlung;
𝑡𝑡 ein Zeitpunkt;
7.2 Abstützung
(1) Die Auswirkungen des Konstruktionsablaufs dürfen vernachlässigt werden, wenn das Holz während des
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Einbringens von Beton wirksam abgestützt wird, wobei die Unterstützung in ihrer Lage verbleiben, bis der
Beton die erforderliche Druckfestigkeit erreicht.
ANMERKUNG Eine Abstützung kann als wirksam angesehen werden, wenn die größte, infolge des Gewichts von
Frischbeton ins Holz eingeleitete Spannung nicht größer ist als 10 % des Bemessungswertes der Biegefestigkeit des
Holzes unter Berücksichtigung der für die Abstützungsdauer relevanten Klasse der Lasteinwirkungsdauer.
(2) Kann eine Abstützung nicht als wirksam angesehen werden oder bleibt der Holzbalken während des
Einbringens von Beton unabgestützt, sollte die Gewichtszunahme der Betonplatte durch die Durchbiegung
infolge des Frischbetoneigengewichts berücksichtigt werden.
(3) Bei einer Unterstützung während des Bauzustands können infolge des Schwindens von Beton vor dem
Entfernen der Stützen Risse entstehen, was bei der Bemessung berücksichtigt werden sollte. Dies kann
durch Vernachlässigung der Zugfestigkeit des Betons abgebildet werden.
8.1 Allgemeines
(1) Sofern in diesem Dokument nicht anders angegeben, sollte der Betonquerschnitt nach EN 1992-1-1 und
EN 1994-1-1 bemessen werden, sofern dies für die Bemessung relevant ist.
(2) Sofern in diesem Dokument nicht anders angegeben, sollte der Holzquerschnitt nach EN 1995-1-1
bemessen werden.
(1) Für den Nachweis des Betonquerschnitts sollten Gleichung (8.1) und Gleichung (8.2) erfüllt werden:
30
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
— Druck
— Zug
Dabei ist
𝜎𝜎conc,c,d der Bemessungswert der Druckspannung im Betonbauteil (> 0) infolge Normalkraft- und
Biegebeanspruchung;
𝑓𝑓cd der Bemessungswert der Druckfestigkeit des Betons nach EN 1992-1-1:2004, 3.1.6(1);
𝜎𝜎conc,t,d der Bemessungswert der Zugspannung im Betonbauteil (> 0) infolge Normalkraft- und
Biegebeanspruchung;
𝑓𝑓ctd der Bemessungswert der Zugfestigkeit des Betons nach EN 1992-1-1:2004, 3.1.6(2).
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(2) Ist die Übereinstimmung mit Gleichung (8.2) nicht gegeben, sollte die Überprüfung die Rissbildung in
Beton nach Abschnitt 7 einbeziehen.
(1) Die auf einzelne Verbindungen einwirkende maximale Beanspruchung sollte durch die Tragfähigkeit
𝐹𝐹v,Rd begrenzt sein, siehe Gleichung (8.3):
𝐹𝐹v,Ed
≤1 (8.3)
𝐹𝐹v,Rd
Dabei ist
(2) Die charakteristische Tragfähigkeit einer Verbindung 𝐹𝐹v,Rk sollte nach Abschnitt 10 bestimmt werden.
Der Bemessungswert der Tragfähigkeit 𝐹𝐹v,Rd sollte mit der charakteristischen Tragfähigkeit 𝐹𝐹v,Rk unter
Berücksichtigung von 4.4.2(5) bestimmt werden. Alle Bemessungswerte der Festigkeit für Holz und Beton
sollten nach Abschnitt 5 bestimmt werden.
(1) Zur Verhinderung von vorzeitigem Längsschubversagen oder vorzeitiger Aufspaltung parallel zur
Spannrichtung sollte die Querbewehrung in der Platte für den Grenzzustand der Tragfähigkeit bemessen
werden. Eine Mindestmenge an Bewehrung sollte, wie in 9.4.2 festgelegt, vorgesehen werden.
(2) Der Bemessungswert der Längsschubspannung in jedem relevanten Schnitt innerhalb der Platte 𝜏𝜏Ed
sollte den Bemessungswert der Längsschubfestigkeit der betrachteten Schubfläche nicht überschreiten. Bei
höheren Werten der Schubspannung sollte EN 1992-1-1:2004, 6.5, oder EN 1992-1-1:2004, Anhang F,
angewendet werden.
(3) Der für den jeweils betrachteten Schnitt des Betongurtes maßgebende Bemessungswert der
einwirkenden Längsschubspannung 𝜏𝜏Ed ergibt sich aus dem Bemessungswert der Längsschubkraft in der
31
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Verbundfuge innerhalb einer bestimmten Balkenlänge ∆𝐹𝐹d unter Berücksichtigung der Anzahl der für das
Längsschubversagen maßgebenden Schnitte und der jeweils zugehörigen Länge des betrachteten
Schnittes.(4) Nach EN 1992-1-1:2004, 6.2.4, sollte der Bemessungswert der Längsschubspannung in den
Betongurten 𝜏𝜏Ed (Schnitt a-a in Bild 8.1) entsprechend Gleichung (8.4) bestimmt werden:
∆𝐹𝐹d
𝜏𝜏Ed = (8.4)
ℎf ∆𝑥𝑥
Dabei ist
𝜏𝜏Ed der Bemessungswert der Längsschubspannung für den Nachweis der Längsschubtragfähigkeit des
Betons;∆𝐹𝐹d der Bemessungswert des Längsschubs über eine bestimmte Balkenlänge;
∆𝑥𝑥 die betrachtete Länge, die mit 1 000 mm angesetzt werden kann. Der maximale Wert, der für ∆𝑥𝑥
angenommen werden darf, ist gleich dem halben Abstand zwischen dem Momentennulldurchgang
und der Stelle mit dem höchsten Moment. Bei Punktlasten sollte die Länge ∆𝑥𝑥 nicht den Abstand
zwischen den Punktlasten überschreiten.
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(5) Verläuft eine Schubfläche um das Verbindungsmittel herum (Schnitt b-b in Bild 8.1), darf der
Bemessungswert der Längsschubspannung nach Gleichung (8.5) ermittelt werden:
2 ∆𝐹𝐹d
𝜏𝜏Ed = (8.5)
𝑙𝑙shear ∆𝑥𝑥
Dabei ist
(6) Die Länge der Schubfläche 𝑙𝑙shear sollte nach Gleichung (8.6) und Gleichung (8.7) ermittelt werden:
Dabei ist
(7) Der Bemessungswert der Schubfestigkeit der Betongurts (Schnitt a-a in Bild 8.1) sollte nach
EN 1992-1-1:2004, 6.2.4, ermittelt werden, wobei die Schubfestigkeit des Gurts berechnet werden darf,
indem dieser als System von Druckstreben und Zuggliedern aus Bewehrung angesehen werden darf. Die
Bewehrung in Querrichtung je Längeneinheit 𝐴𝐴sf /𝑠𝑠f darf nach Gleichung (8.8) ermittelt werden:
𝐴𝐴sf ∆𝐹𝐹d
= (8.8)
𝑠𝑠f 𝛥𝛥𝛥𝛥 𝑓𝑓yd cot 𝜃𝜃
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
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Legende
1 Beton
2 Holz
3 Verbindungsmittel
4 Bewehrungsstahl
Dabei ist
(8) Um ein Versagen der Druckstreben in den Gurten zu verhindern, sollte die Bedingung nach
Gleichung (8.9) erfüllt sein:
Dabei ist
33
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
𝜈𝜈 der Abminderungsfaktor der Betonfestigkeit zur Berücksichtigung der Rissbildung bei einer
Schubbeanspruchung oder anderen Einwirkungen nach EN 1992-1-1:2004, 6.2.5, siehe
Gleichung (10.14);
(9) Verläuft eine Schubfläche um die Verbindungsmittel herum (z. B. Schnitt b-b in Bild 8.1), sollte der
Bemessungswert der Schubfestigkeit der Betongurts die Bedingung nach Gleichung (8.10) erfüllen:
Dabei ist
𝜈𝜈 der Abminderungsfaktor der Betonfestigkeit zur Berücksichtigung der Rissbildung bei einer
Schubbeanspruchung oder anderen Einwirkungen nach EN 1992-1-1:2004, 6.2.5;
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(11) Die Längszugbewehrung im Gurt sollte hinter der Druckstrebe verankert werden, die am Stegbereich
beginnt, an dem diese Längsbewehrung benötigt wird.. Die konstruktive Ausführung der Verankerung sollte
EN 1992-1-1:2004, 6.2.4(7), entsprechen.
(12) Die wirksame Querbewehrung je Längeneinheit 𝐴𝐴sf /𝑠𝑠f im Schnitt b-b sollte der Darstellung in Bild 8.1
entsprechen, wobei 𝐴𝐴sf die nach EN 1992-1-1:2004, 8.4, verankerte Bewehrungsfläche je Längeneinheit ist.
(13) Die Mindestbewehrung sollte nach EN 1992-1-1:2004, 12.1.1, bestimmt werden, wobei der größte
Achsabstand 150 mm nicht überschreiten sollte. Die Mindestbewehrung in Querrichtung darf nach
Tabelle 9.1 angenommen werden.
8.3 Wände
(1) Der Nachweis der Tragfähigkeit von vertikalen Verbundbauteilen unter Einwirkung einer axialen
Drucklast 𝐹𝐹c im geometrischen Mittelpunkt darf nach EN 1995-1-1:2004, C.1.2, sowie nach
EN 1992-1-1:2004, 9.6 und Anhang I, erfolgen.
(2) Der Nachweis der Tragfähigkeit einer Verbindung darf nach EN 1995-1-1:2004, B.5, und nach
EN 1995-1-1:2004, C.2.2, und nach EN 1992-1-1:2004, 9.6 und Anhang I, erfolgen.
(3) In Fällen, in denen kleine Momente (z. B. infolge Eigengewicht) zusätzlich zur Axiallast einwirken, darf
der Nachweis der Druck- und Biegebeanspruchung nach EN 1995-1-1:2004, 6.3.2(3), sowie
EN 1992-1-1:2004, 9.6 und Anhang I, erfolgen.
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
9.1 Allgemeines
(1) Ein Tragwerk mit Holz-Beton-Verbundbauteilen sollte so bemessen und ausgeführt werden, dass alle
maßgebenden Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit entsprechend den Grundsätzen nach EN 1990
erfüllt sind.
9.2 Durchbiegung
(2) Durchbiegungen sollten zum Zeitpunkt t0 und zum Endzeitpunkt 𝑡𝑡∞ nach 7.1.2(3) diesem Dokument
überprüft werden.
(3) Die Bezugsebene für Durchbiegung ist die Oberseite des Verbundbauteils. Kann die Durchbiegung das
Aussehen des Gebäudes beeinträchtigen, sollte die Unterseite des Bauteils die Bezugsebene sein.
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(4) In unwirksam abgestützten sowie in nicht abgestützten Tragwerken sollte die durch das Gewicht des
Frischbetons verursachte Durchbiegung zur Gesamtdurchbiegung des Verbundbauteils hinzuaddiert
werden.
(5) Eine Überhöhung darf berücksichtigt werden. Der Grad der Überhöhung sollte anhand einer
realistischen Abschätzung der Durchbiegung berechnet werden, die von Folgendem abhängig ist:
— Toleranzen;
— Abweichungen der Betonhöhe aufgrund ungleichmäßiger Verteilung des Frischbetons infolge der
Überhöhung;
(6) In Gebäuden darf ein vereinfachter Ansatz für die Vorkrümmung angewendet werden, bei dem diese auf
die momentane Durchbiegung des Holzes unter Einwirkung des Gewichts von Frischbeton begrenzt wird.
9.3 Schwingung
9.3.1 Allgemeines
(1) Das Schwingungsverhalten sollte mittels Messung oder Berechnung unter Berücksichtigung der
erwarteten Steifigkeit des Bauteils, zusammengesetzten Bauteils oder Tragwerks sowie des modalen
Dämpfungsgrades abgeschätzt werden.
(2) Für die Begrenzung der Schwingungen ist EN 1995-1-1:2004, 7.3, anwendbar, sofern dies für die
Bemessung relevant ist.
35
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
9.3.2 Bodenschwingung
(1) Die dynamischen Eigenschaften von Deckenbalken sollten die Kriterien nach EN 1990:2002, Anhang A,
1.4.4, erfüllen.
(2) Für Decken sollte ein modaler Dämpfungsgrad von 𝜁𝜁 = 0,025 (d. h. 2,5 %) für reine Holz-Beton-
Verbunddecken sowie von 𝜁𝜁 = 0,035 für Decken mit schwimmendem Estrich angewendet werden, sofern
sich nicht andere Werte als geeigneter erweisen.
(3) Die elastischen Biegesteifigkeit des Verbundbauteils zum Zeitpunkt t=0 sollte in der
Schwingungsberechnung verwendet werden.
9.4.1 Allgemeines
(1) Rissbildung im Beton sollte nach 7.1.1(9) und 7.1.1(10) diesem Dokument berücksichtigt werden.
(2) Rissbildung im Beton darf durch Begrenzung der berechneten Rissbreite wk nach EN 1992-1-1:2004,
Tabelle 7.1N, nachgewiesen werden. Die Grenze darf entweder durch Erfüllung der Regeln nach
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EN 1992-1-1:2004, 7.3.3, oder durch direkte Berechnung von wk unter Anwendung von EN 1992-1-1:2004,
7.3.4 eingehalten werden.
Nach EN 1992-1-1:2004, Tabelle 7.1N, sollten die Höchstwerte der Rissbreite Folgendem entsprechen:
9.4.2 Mindestbewehrung
Als Alternative zur Berechnung darf die Rissbreite durch den Einbau einer Mindestbewehrung nach
EN 1992-1-1:2004, 7.3.2, bzw. alternativ nach EN 1994-1-1:2004, 7.4.2, oder nach Tabelle 9.1 begrenzt
werden.
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
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Tabelle 9.1 — Mindestbewehrung zur Begrenzung der Rissbildung im Beton ohne Berechnung der Rissbreite
Fläche [cm2/m']
C 30/37
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150
a0,80 Ø5/150 a0,80 Ø5/150 0,90 Ø5/150 1,03 Ø5/150 1,28 Ø5/150 1,54 Ø6/150 1,80 Ø6/150 2,05 Ø7/150 2,31 Ø7/150
C 35/45
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150 Ø7/150
a0,80 Ø5/150 0,84 Ø5/150 0,98 Ø5/150 1,12 Ø5/150 1,40 Ø6/150 1,68 Ø6/150 1,96 Ø7/150 2,24 Ø7/150 2,52 Ø7/150
C 40/50
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150 Ø7/150 Ø7/150
a0,80 Ø5/150 0,92 Ø5/150 1,07 Ø5/150 1,22 Ø5/150 1,52 Ø6/150 1,83 Ø6/150 2,13 Ø7/150 2,44 Ø7/150 2,74 Ø8/150
C 45/55
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150 Ø7/150 Ø8/150
0,82 Ø5/150 0,99 Ø5/150 1,15 Ø5/150 1,32 Ø6/150 1,64 Ø6/150 1,97 Ø7/150 2,30 Ø7/150 2,63 Ø8/150 2,96 Ø8/150
C 50/60
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150 Ø7/150 Ø8/150 Ø8/150
0,84 Ø5/150 1,01 Ø5/150 1,18 Ø5/150 1,35 Ø6/150 1,68 Ø6/150 2,02 Ø7/150 2,36 Ø7/150 2,69 Ø8/150 3,03 Ø8/150
C 55/67
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150 Ø7/150 Ø8/150 Ø8/150
0,88 Ø5/150 1,06 Ø5/150 1,24 Ø5/150 1,41 Ø6/150 1,76 Ø6/150 2,12 Ø7/150 2,47 Ø7/150 2,82 Ø8/150 3,17 Ø8/150
C 60/75
Ø5/150 Ø5/150 Ø5/150 Ø6/150 Ø6/150 Ø7/150 Ø7/150 Ø8/150 Ø8/150
a Mindestbewehrung nach 11.3.3(3).
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
10 Verbindungen
10.1 Allgemeines
(1) Sofern keine Regeln in 10.3 angegeben sind, sollten die charakteristische Tragfähigkeit und Steifigkeit
von Verbindungen anhand von Prüfungen entsprechend Prüfnormen, geeigneten Modellen oder
Technischen Zulassungen nach 10.2 bestimmt werden.
(2) Es sollte unterschieden werden zwischen Systemen, bei denen die Verbindung hauptsächlich oder
wesentlich auf Reibung beruht, und Systemen, bei denen die Reibung zum Tragwerkverhalten in einem
begrenzten, unvermeidlichen Maß beitragen kann.
ANMERKUNG Aufgrund des Kontakts zwischen den Baustoffen beeinflusst die Reibung stets das mechanische
Verhalten von Holz-Beton-Verbindungen.
(3) Verbundsysteme, bei denen Verbindungen hauptsächlich oder wesentlich auf Reibung beruhen, fallen
nicht in den Anwendungsbereich dieses Dokuments. Diese Systeme dürfen allerdings innerhalb eines
geeigneten Regelwerks (z. B. einer anderen Technischen Spezifikation) verwendet werden.
(4) Unter Voraussetzung der geeigneten Verankerung der Verbindungsmittel darf der Beitrag des Seileffekts
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bei der Bestimmung der Tragfähigkeit der Verbindung berücksichtigt werden. Die Verankerung im Beton
sollte eine Mindestauszugfestigkeit erreicht werden, die mindestens der Auszugsfestigkeit im Holz
entspricht. Bei stiftförmigen Verbindungsmitteln aus profilierten Bewehrungsstäben (Betonstahl) dürfen
diese Bedingungen als erfüllt angesehen werden, wenn:
— die Verankerungslänge im Beton nach EN 1992 bemessen ist – Haken und Winkelhaken dürfen
verwendet werden;
und
— die Auszugsfestigkeit im Holz entsprechend eines glatten, vorgebohrten Nagels mit gleichem
Nenndurchmesser und einem Lochdurchmesser vom 0,8-Fachen des Außendurchmessers des
Bewehrungsstabs bestimmt wird.
(1) Die Tragfähigkeit und der Verschiebungsmodul der Verbindungen sollte durch Prüfungen nach EN 1380,
EN 1381, EN 26891, EN 12512, EN 1992-4 bestimmt werden.
ANMERKUNG Hinweise zur experimentellen Bestimmung der Tragfähigkeit und des Verschiebungsmodul von Holz-
Beton-Verbindungen sind in Anhang C angegeben.
(2) Die Bestimmung des charakteristischen Wertes einer Eigenschaft sollte nach EN 14358 erfolgen.
10.3.1 Allgemeines
(1) Die folgenden Gleichungen und Werte sollten bei der Bestimmung der Tragfähigkeit und des
Verschiebungsmoduls von Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmitteln, eingeklebten Stäben und
Kerven verwendet werden.
ANMERKUNG Die hier angegebenen Regeln für stiftförmige Verbindungsmittel und eingeklebten Stäbe gelten
ausschließlich für Verbindungsmittel aus Metall.
38
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
(3) Die Mindestmaße und -abstände sollten ein geeignetes Verhalten der Verbindung unter
Nutzungsbedingungen sicherstellen.
10.3.2.1 Verschiebungsmodul
(1) Bei Verbindungen mit rechtwinklig zur Fuge eingebrachten stiftförmigen Verbindungsmitteln darf der
mittlere Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Tragfähigkeit 𝐾𝐾u als zwei Drittel des
Verschiebungsmoduls im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit 𝐾𝐾ser angenommen werden.
(2) Der Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit 𝐾𝐾ser von Verbindungen mit
rechtwinklig zur Fuge eingebrachten stiftförmigen Verbindungsmitteln sollte unter Verwendung von
Gleichung (10.1) und Gleichung (10.2) nach EN 1995-1-1 für Stahl-Holz-Verbindungen bestimmt werden:
𝜌𝜌m1,5 𝑑𝑑
𝐾𝐾ser = 2 (10.1)
23
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𝜌𝜌m1,5 𝑑𝑑0,8
𝐾𝐾ser = 2 (10.2)
30
Dabei ist
(3) Das mögliche Lochspiel von Bolzen sollte zur Verschiebung addiert werden.
(4) Bei üblichen Zwischenschichten mit einer ähnlichen Steifigkeit rechtwinklig zur Fuge wie der von Holz
und mit einer Dicke bis 30 mm gilt:
— In anderen Fällen, in denen eine nichttragende Zwischenschicht zwischen dem Holz und dem Beton
eingebaut ist, sollte der Verschiebungsmodul durch Prüfungen oder gesonderte Berechnung bestimmt
werden.
10.3.2.2 Tragfähigkeit
(1) Die Tragfähigkeit 𝐹𝐹v,Rk von Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmitteln sollte unter Verwendung
der Johansen-Theorie für Holz-Holz-Verbindungen nach EN 1995-1-1:2004, Gleichung (8.6), bestimmt
werden. Sofern die Einbindetiefe des Verbindungsmittels im Betonbauteil mindestens das Dreifache des
Verbindungsmitteldurchmessers beträgt, sollte die charakteristische Lochleibungsfestigkeit des
Betonbauteils für die Bestimmung der Tragfähigkeit auf der Grundlage der Johansen-Theorie entsprechend
Gleichung (10.3) angenommen werden.
39
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Dabei ist
(2) Der Seileffekt der stiftförmigen Verbindungsmittel darf nach EN 1995-1-1:2004, 8.2.2(2), bestimmt
werden:
— Die charakteristische Auszugsfestigkeit der Verbindungsmittel aus dem Holz muss nach EN 1995-1-1
bestimmt werden.
— Wird eine Zwischenschicht verwendet, darf der Beitrag des Seileffekts nur berücksichtigt werden, wenn
deren Steifigkeit rechtwinklig zur Fuge mindestens der Steifigkeit des Holzes oder Holzwerkstoffs
entspricht.
(3) Für stiftförmige Verbindungsmittel aus Betonstahl sollten die Regelungen für den Seileffekt von runden,
glatten, vorgebohrten Nägeln angewendet werden.
(4) Bei üblichen Zwischenschichten mit einer Steifigkeit rechtwinklig zur Fuge ähnlich der von Holz und mit
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einer Dicke bis 30 mm darf die Tragfähigkeit von Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmitteln
bestimmt werden, indem die Tragfähigkeit der Verbindung in vergleichbarem Aufbau ohne Zwischenschicht
um 30 % abgemindert wird. In anderen Fällen, in denen eine nichttragende Zwischenschicht zwischen Holz
und dem Beton (z. B. Schalung) vorliegt, sollte die Tragfähigkeit durch Prüfungen oder gesonderte
Berechnung bestimmt werden.
(1) Die in EN 1995-1-1 angegebenen Mindestwerte für Zwischen- und Randabstände sollten für
Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmitteln verwendet werden.
10.3.3.1 Verschiebungsmodul
(1) Für Verbindungen mit Betonstahl, der in Holz rechtwinklig zur Fuge mit Epoxidharz entsprechend einer
bestehenden Europäischen Zulassung eingeklebt ist, gilt Folgendes:
— Der mittlere Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Tragfähigkeit 𝐾𝐾u darf als zwei Drittel des
Verschiebungsmoduls für Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit 𝐾𝐾ser angenommen werden.
— Der Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit 𝐾𝐾ser sollte nach Gleichung (10.4)
bestimmt werden:
Dabei ist
𝐸𝐸tim der mittlere Elastizitätsmodul des Holzes parallel zur Faserrichtung, in N/mm2;
10.3.3.2 Tragfähigkeit
(1) Die Tragfähigkeit von schubbeanspruchten Verbindungen mit Betonstahl, der rechtwinklig zur Fuge mit
Epoxidharz oder Zwei-Komponenten-Polyurethanklebstoff entsprechend einer bestehenden Europäischen
40
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Zulassung im Holz eingeklebt ist, sollte unter Verwendung der Johansen-Theorie für Holz-Holz-
Verbindungen nach EN 1995-1-1:2004 + A1:2008, Abschnitt 8, bestimmt werden. Die Lochleibungsfestigkeit
von Holz darf mit dem Verhältnis zwischen dem Lochdurchmesser im Holz und dem Nenndurchmesser der
Verbindungsmittel multipliziert werden.
(2) Sofern die Einbindetiefe des Verbindungsmittels im Betonbauteil mindestens das Dreifache des
Verbindungsmitteldurchmessers beträgt, sollte die in der Johansen-Theorie zu verwendenden Lochleibungs-
festigkeit von Beton nach 10.3.2.2(1) bestimmt werden.
(3) Vorausgesetzt, der Betonstahl ist nach 10.1(5) wirksam in der Betonplatte verankert, darf der Seileffekt
berücksichtigt werden. Der Seileffekt sollte jedoch auf 100 % des Johansen-Teils begrenzt sein.
(1) Für schubbeanspruchte Verbindungen mit Betonstahl, der rechtwinklig zur Fuge mit Epoxidharz oder
Zwei-Komponenten-Polyurethanklebstoff nach einer bestehenden Europäischen Zulassung in Holz
eingeklebt ist:
— sollten die in EN 1995-1-1 angegebenen Mindestwerte der Zwischen- und Randabstände verwendet
werden;
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— sollte die Mindesteinklebelänge, in mm, im Holzelement 10𝑑𝑑 entsprechen, mindestens jedoch 0,5𝑑𝑑2;
Dabei ist
— Der Lochdurchmesser für verklebte Betonstähle sollte gleich dem Nenndurchmesser des Betonstahls
zuzüglich mindestens 2 mm sein, jedoch nicht größer als die doppelte maximale Klebfugendicke des
entsprechend einer bestehenden Europäischen Zulassung verwendeten Klebstoffs.
10.3.4 Kervenverbindungen
10.3.4.1 Allgemeines
(1) Sofern die folgenden Größen- und Maßanforderungen sowie die minimalen Baustoffanforderungen
erfüllt sind, dürfen der Verschiebungsmodul und die Tragfähigkeit für Kerven nach 10.3.4.2 bzw. 10.3.4.3
bestimmt werden.
(2) Die Mindestmaße und -abstände nach Bild 10.2 sind wie folgt:
41
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
𝑑𝑑 ≥ 6 𝑚𝑚𝑚𝑚 (10.9)
Für Beton:
𝑑𝑑g ≤ 16 mm (10.11)
Für Holz:
10.3.4.2 Verschiebungsmodul
(1) Bei Kerven darf der mittlere Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Tragfähigkeit 𝐾𝐾u als gleich dem
Verschiebungsmodul im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit 𝐾𝐾ser angenommen werden.
N⁄mm
1000 für ℎn = 20 mm
𝐾𝐾ser = � mm (10.12)
N⁄mm
1500 für ℎn ≥ 30 mm
mm
Dabei ist
10.3.4.3 Tragfähigkeit
(1) Für den Nachweis einer ausreichenden Tragfähigkeit muss Gleichung (10.13) erfüllt sein:
Dabei ist
𝐹𝐹v,Ed der Bemessungswert der Schubkraft zwischen dem Holz- und dem Betonquerschnitt;
42
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
(2) Die Tragfähigkeitswerte 𝐹𝐹Rd für Kerven sollten als dem kleinsten Wert der für die verschiedenen
Versagensarten bestimmten Tragfähigkeiten wie in der Darstellung in Bild 10.1 nach Gleichung (10.4) bis
Gleichung (10.17) angenommen werden:
mit
𝑙𝑙min = 8 ℎn (10.15)
𝜈𝜈 𝑓𝑓cd
𝑓𝑓vcd = (10.16)
(cot 𝜃𝜃 + tan 𝜃𝜃)
𝑓𝑓ck
𝜈𝜈 = 0,6 �1 − � (10.17)
250
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Dabei ist
𝑓𝑓𝑐𝑐,0,𝑑𝑑 der Bemessungswert der Druckfestigkeit des Holzbauteils parallel zur Faser;
𝜈𝜈 der Abminderungsfaktor der Betonfestigkeit zur Berücksichtigung der Rissbildung bei einer
Schubbeanspruchung;
𝜃𝜃 der Winkel der Betondruckstrebe, wählbar zwischen den Höchstwerten nach EN 1992-1-1 und
dem Mindestwert nach Gleichung (10.18):
43
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
ℎc die Höhe des Betons ohne die Tiefe der Kerve, siehe Bild 10.2.
ANMERKUNG Die Bemessungswerte der Eigenschaften des Holzes, bzw. Holzwerkstoffs werden unter Verwendung
von 𝑘𝑘mod bestimmt.
Legende
1 Holz
2 Beton
3 Verbindungsmittel mit axialer Belastung
Legende
1 Holz
2 Beton
3 Verbindungsmittel mit axialer Belastung
4 Kerve
(3) Sofern keine genaueren Berechnungsmodelle verfügbar sind, sollte die Abhebesicherung von Kerven für
einen Mindestwert der vertikalen Belastung 𝐹𝐹𝑡𝑡 nach Bild 10.2 entsprechend Gleichung (10.19) bemessen
werden.
Dabei ist
𝐹𝐹t,Ed der Bemessungswert der Zugkraft zwischen dem Holz- und dem Betonquerschnitt;
𝐹𝐹v,Ed der Bemessungswert der Schubkraft zwischen dem Holz- und dem Betonquerschnitt.
(4) Die Lage des Verbindungsmittels sollte mit dem Winkel θ abgestimmt sein.
44
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
10.4.1 Allgemeines
(1) Alle Holz-Beton-Verbundbauteile müssen mit mindestens vier entlang der Spannweite verteilten
Verbindungen versehen sein. Bei Verbundbauteilen mit einer Stützweite kleiner als 2 Meter darf die Anzahl
auf mindestens zwei Verbindungsmittel verringert werden. In einem System mit Flächenelementen aus Holz
[z. B. Brettsperrholz (CLT, en: cross-laminated timber)] müssen dieselben Anforderungen je Meter quer zur
Spannweite gelten.
(1) Sofern keine detaillierteren Berechnungsmodelle verfügbar sind, müssen Verbindungen ausreichend
tragfähig gegenüber einer Zugkraft zwischen Holz und Beton sein, um ein Trennen der Bauteile zu
verhindern. Der kleinste Bemessungswert dieser Kraft für beidseitig gelenkig gelagerte Einfeldträger ist
nach Gleichung (10.20) zu bestimmen:
Dabei ist
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𝐹𝐹t,Ed der Bemessungswert der Zugkraft zwischen dem Holz- und dem Betonquerschnitt;
𝐹𝐹v,Ed der Bemessungswert der Schubkraft zwischen dem Holz- und dem Betonquerschnitt.
(2) Für andere als diskrete Verbindungssysteme sollte die Zugkraft zwischen dem Holz und dem Beton unter
Verwendung verifizierter Modelle mit einem Mindestwert nach Gleichung (10.20) bestimmt werden.
11.1 Allgemeines
(1) Bauholz sollte vor dem Einbau möglichst auf die Holzfeuchte getrocknet werden, die der
Gleichgewichtsfeuchte im fertig gestellten Bauwerk entspricht [siehe EN 1995-1-1:2004 + A1:2008, 10.2(3)].
(2) Holz mit Rissen, welche die Verbindungsmittel beeinträchtigen können, sollte nicht verwendet werden.
(3) Beim Aufbringen von Frischbeton auf Holz sollte die Befeuchtung des Holzes auf ein Mindestmaß
begrenzt werden (z. B. Verwendung von Kunststofffolien, Zementschlempe, Beton mit Zusätzen, Befeuchten
der Holzoberfläche vor dem Betoniervorgang).
(4) Hölzer, welche das Aushärten des Betons beeinflussen (z. B. Lärche, durch wasserlösliche Inhaltsstoffe),
sollten nicht bei direktem Kontakt mit Frischbeton eingesetzt werden.
(5) Erfolgt der Einbau des Betonquerschnitts zwischen den Holzbalken (Bild 11.1), muss die Steifigkeit der
Verbindungen in drei Richtungen betrachtet werden (in der Schubebene und senkrecht zur Schubebene).
Die zugehörigen Kräfte in der Verbindung müssen berücksichtigt werden, und zwar:
— Zugkraft senkrecht zur Schubebene der Verbindung infolge der Verteilung der Last in die Betonplatte.
45
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Für die Bemessung des Betons und der Verbindungen müssen EN 1992-1-1:2004 und EN 1994-2:2005, 6.6.4,
gelten.
Legende
1 Betonplatte zwischen Holzbalken
2 Holzbalken
(1) Die Mindestdicke der Betonplatte sollte 50 mm betragen. Die größte Dicke sollte 300 mm nicht
überschreiten.
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(2) Bei Verwendung von Verbindungen mit stiftförmigen Verbindungsmitteln rechtwinklig zur Fuge sollte
die Dicke der Zwischenschicht 50 mm nicht überschreiten.
(3) Die Auflagerung des Holz-Beton-Verbundbauteils sollte so ausgeführt sein, dass keine Zugbeanspruchung
rechtwinklig zur Fuge zwischen Beton und Holz auftreten, sofern keine gesonderten Berechnungen
vorgenommen werden.
ANMERKUNG Erfolgt die Auflagerung am unteren Querschnitt, tritt keine Zugkraft rechtwinklig zur Fuge zwischen
Holz und Beton auf.
(1) Verbindungsmittel sollten im oberen Bereich (Druckbereich) der Betonplatte verankert sein.
(1) Die Betonüberdeckung der Bewehrung sollte den Anforderungen nach EN 1992-1-1 entsprechen.
(2) Die konstruktive Ausbildung der Schubverbindungen sollte das ordnungsgemäße Verdichten des Betons
um die Verbindung ermöglichen.
(3) Ist Betondeckung über den Verbindungsmitteln für die Dauerhaftigkeit erforderlich, sollte der
Nominalwert der Betondeckung des Bewehrungsstahls 𝑐𝑐nom Folgendem entsprechen:
Dabei ist
(4) Ist die Betondeckung für die Dauerhaftigkeit nicht erforderlich, dürfen die Oberseiten der
Verbindungsmittel bündig mit der oberen Oberseite der Betonplatte abschließen.
46
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
(5) Der Bauablauf und die Betonierabschnitte sollten so gewählt werden, dass Beschädigung des teilweise
abgebundenen Betons aufgrund der Verformung des Holzes unter dem Gewicht des Betons infolge
begrenzter Verbundwirkungen vermieden wird. Nach Möglichkeit sollten Beanspruchungen Verformung
nicht auf eine Schubverbindung einwirken, bis der Beton eine ausreichende Druckfestigkeit erreicht hat.
(6) Der Größtkorndurchmesser des Betonzuschlag beträgt 20 mm; ein kleinerer Größtkorndurchmesser
kann je nach konstruktiver Ausführung notwendig sein (z. B. für Kerven).
(1) Grenzt die Schubverbindung an die Längskante einer Betonplatte, sollte die Querbewehrung vollständig
im Beton zwischen der Plattenkante und der benachbarten Reihe der Verbindungsmitteln verankert sein.
(2) Am Ende eines Verbundkragelements sollte ausreichende lokale Bewehrung vorgesehen sein, um Kräfte
von den Schubverbindungen zur Längsbewehrung zu übertragen.
(3) Die Mindestbewehrung sollte 0,80 cm2⁄m in beide Richtungen betragen, sofern keine höheren Werte für
die Begrenzung der Rissbreite erforderlich sind, siehe 9.4.
(4) Die Bewehrung und – im Fall von zwei Bewehrungslagern – die untere Bewehrungslage sollten unterhalb
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ANMERKUNG Die Bewehrung hat den Zweck der Begrenzung der Rissbildung zur Aufrechterhaltung der
Unversehrtheit der Verbindung, wofür sie am wirksamsten ist, wenn sie nahe am Holz angebracht wird. Eine zweite,
näher an der Betonoberseite angebrachte Bewehrungslage kann eingesetzt werden, wenn dies für die Begrenzung der
Rissbildung an der Oberfläche erforderlich ist.
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Anhang A
(informativ)
ANMERKUNG Nationale Festlegungen zur Anwendung dieses informativen Anhangs sind im Nationalen Anhang
angegeben. Enthält der Nationale Anhang keine Angaben zur Anwendung dieses informativen Anhangs, kann er
angewendet werden.
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ANMERKUNG 1 Die jährlichen Schwankungen der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte (𝛥𝛥𝛥𝛥𝛥𝛥 = 𝑚𝑚𝑚𝑚max −
𝑚𝑚𝑚𝑚min ), führen zu Verformung und Eigenspannungszuständen aufgrund der Verbindung zwischen dem Holzbalken und
der Betonplatte.
ANMERKUNG 2 Δmc ist abhängig von den klimatischen Randbedingungen, Heizbedingungen, der Ausgangsholzfeuchte
nach dem Trocknen, der verwendeten Beschichtungsart und den Abmessungen (kleinster Wert von entweder Breite
oder doppelter Höhe) des Holzquerschnitts.
(2) In Abwesenheit exakterer Daten und unter der Annahme, dass der Holzquerschnitt zuvor getrocknet und
unbeschichtet belassen wurde, darf Δmc nach Tabelle A.1 abgeschätzt werden für Holzquerschnitte, die im
Freien aber überdacht sind (siehe Bild A.1 zu Klimazonen, repräsentiert durch die Köppen-Geiger-
Klimakarte von Europa [2]).
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FprCEN/TS 19103:2021 (D)
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Tabelle A.1 —Werte der jährlichen Schwankung der über den Querschnitt gemittelten Holzfeuchte
𝚫𝚫𝒎𝒎𝒎𝒎 = 𝒎𝒎𝒎𝒎𝐦𝐦𝐦𝐦𝐦𝐦 −𝒎𝒎𝒎𝒎𝐦𝐦𝐦𝐦𝐦𝐦 , in Prozent (%), von überdachten Bauteilen im Freien
50
FprCEN/TS 19103:2021 (D)
Anhang B
(informativ)
ANMERKUNG Nationale Festlegungen zur Anwendung dieses informativen Anhangs sind im Nationalen Anhang
angegeben. Enthält der Nationale Anhang keine Angaben zur Anwendung dieses informativen Anhangs, kann er
angewendet werden.
(1) Dieser informative Anhang gilt für unelastische Dehnungen aufgrund von Schwinden des Betons,
Temperaturschwankungen, Schwankungen der Holzfeuchte. Es gelten die Randbedingungen wie beim
ursprünglichen γ-Verfahren. Zusätzlich ist die Berechnung nur auf Verbundbauteile aus zwei Schichten
anwendbar.
(1) Für die fiktive vertikale Last, welche die auf das Tragwerk einwirkenden unelastischen Dehnungen
repräsentiert, sollte Gleichung (B.1) verwendet werden:
mit
Dabei ist
∆𝜀𝜀 die Differenz der unelastischen Dehnungen von Bauteil 1 und Bauteil 2;
𝑧𝑧 der Abstand zwischen den Schwerpunkten der Betonplatte und des Holzbalkens;
51
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𝜀𝜀i die unelastische Dehnung von Bauteil 1 oder Bauteil 2 infolge Temperatur, Schwinden oder
Quellen (siehe Bild B.1).
Legende
1 Betonplatte
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2 Holzbalken
3 nicht lasttragende Zwischenschicht
Dabei ist
∆𝑇𝑇u,i,calc die Temperaturschwankung von Bauteil i (1 oder 2) (ΔTu,i+, ΔTu,i-), berechnet nach 4.3.1.2.
Dabei ist
∆𝑚𝑚𝑚𝑚calc die Schwankung der Holzfeuchte (Δmc+, Δmc-, Δmcd), berechnet nach 4.3.1.2.
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mit
𝑝𝑝sls + 𝑞𝑞d
𝐶𝐶J,sls =
𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 + 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2 (B.7)
𝑝𝑝 + 𝑞𝑞d
𝛾𝛾1 𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 + 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2 sls
Dabei ist
𝐶𝐶J,sls ein Koeffizient nach Gleichung (B.7) zur Berücksichtigung der Wechselwirkung
zwischen der vertikalen Last qd und unelastischen Dehnungen in Hinblick auf
Verschiebung am Verbindungsmittel;
𝑝𝑝sls eine fiktive vertikale Last, welche die Auswirkungen unelastischer Dehnungen auf
das Tragwerk repräsentiert, siehe B.3;
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In Fällen, in denen 𝐶𝐶J,sls nicht die in Gleichung (B.8) angegebenen Kriterien erfüllt, sollte die Biegesteifigkeit
für die äußere Last und infolge unelastischer Dehnungen (Schwinden von Beton; Temperaturschwankungen;
Schwankungen der Holzfeuchte) gesondert bestimmt werden. Die Schnittgrößen dieser Einwirkungen
sollten überlagert werden.
≤ 1,1
⎡ ⎤
𝑞𝑞d + 0,8 𝑝𝑝sls
0 < 𝐶𝐶J,sls ⎢ ⎥ (B.8)
⎢ ⎥ 𝑞𝑞d + 0,8 𝑝𝑝sls 𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 + 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2
⎣≥ 0,9⎦ 𝛾𝛾1 𝐸𝐸1 𝐴𝐴1 + 𝐸𝐸2 𝐴𝐴2
Dabei ist
𝐶𝐶J,sls ein Koeffizient nach Gleichung (B.7) zur Berücksichtigung der Wechselwirkung zwischen der
vertikalen Last qd und unelastischen Dehnungen in Hinblick auf Verschiebung am
Verbindungsmittel;
𝑝𝑝sls eine fiktive vertikale Last, welche die Auswirkungen unelastischer Dehnungen auf das Tragwerk
repräsentiert;
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𝛾𝛾1 der Verbundfaktor des Betonbauteils nach EN 1995-1-1:2004, Anhang B, Gleichung (B.5).
(𝐸𝐸𝐸𝐸)i
𝑀𝑀i = 𝑀𝑀(𝑞𝑞d + 0,8𝑝𝑝sls ) (B.9)
(𝐸𝐸𝐸𝐸)ef,sls
Dabei ist
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(𝐸𝐸𝐸𝐸)i die Biegesteifigkeit von Bauteil i, und zwar Bauteil 1 oder Bauteil 2;
𝑀𝑀(𝑞𝑞d + 0,8𝑝𝑝sls ) das resultierende Biegemoment infolge äußerer Lasten und einem Teil (80 %) der
fiktiven Last als Äquivalent zu den unelastischen Dehnungen;
𝑝𝑝sls eine fiktive Last, welche die unelastischen Dehnungen nach Gleichung (B.1)
repräsentiert.
B.5 Normalkräfte
(1) Die Normallkraft in Bauteil i wird unter Verwendung von Gleichung (B.10) bestimmt, indem das
Gleichgewicht angewendet wird:
𝑀𝑀i das Biegemoment in Bauteil i (und zwar Bauteil 1 und Bauteil 2) nach Gleichung (B.9);
𝑧𝑧 der Abstand zwischen den Schwerpunkten der Betonplatte und des Holzbalkens.
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mit
Dabei ist
𝛾𝛾1 der Verbundfaktor des Betonbauteils nach EN 1995-1-1:2004, Anhang B, Gleichung (B.5);
𝑎𝑎1↔c der Abstand des Schwerpunktes des Bauteil 1 und des Schwerpunkts des effektiven
Verbundquerschnitts nach EN 1995-1-1:2004, Anhang B, Gleichung (B.6);
𝑉𝑉max die wirksame höchste Querkraft für die Bestimmung der Kräfte in der Verbindung nach
EN 1995-1-1:2004, Anhang B, Gleichung (B.10);
∆𝜀𝜀 die Differenz der unelastischen Dehnungen von Bauteil 2 und Bauteil 1 nach Gleichung (B.3);
(2) Die Schubkraft in der Verbindung 𝐹𝐹v,Ed aufgrund von Schwinden eines Holzbalkens [∆𝜀𝜀 < 0 nach
Gleichung (B.3)] sollte unter Verwendung von Gleichung (B.13) bestimmt werden:
Dabei ist
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∆𝜀𝜀 die Differenz der unelastischen Dehnungen von Bauteil 2 und Bauteil 1 nach Gleichung (B.3);
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Anhang C
(informativ)
ANMERKUNG Nationale Festlegungen zur Anwendung dieses informativen Anhangs sind im Nationalen Anhang
angegeben. Enthält der Nationale Anhang keine Angaben zur Anwendung dieses informativen Anhangs, kann er
angewendet werden.
(1) Dieser informative Anhang behandelt die experimentelle Bestimmung der Tragfähigkeit und des
Verschiebungsmoduls von Verbindungen zwischen Erzeugnissen aus Holzwerkstoff und Beton wie in 1.1
definiert.
C.3 Prüfkörperkonfiguration
(1) Die experimentelle Bewertung von Verbindungen darf durch Push-Out-Versuche an zweischnittigen
Verbindungen erfolgen.
ANMERKUNG Eine mögliche Konfiguration für einen solchen Versuchsaufbau ist in Bild C.1 angegeben.
(2) Halterungen dürfen eingesetzt werden, um das Öffnen der Fuge zwischen Beton und Holz zu verhindern.
In diesem Fall sollten die Halterungen nur das Öffnen rechtwinklig zur Fuge verhindern. Eine
Vorspannungskraft, welche die Reibung an der Fuge zwischen Holz und Beton erhöhen würde, sollte nicht
aufgebracht werden.
ANMERKUNG Ein Beispiel für solche Halterungen ist in Bild C.1 dargestellt.
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Legende
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1 Holz 6 Wegaufnehmer
2 Stahlplatte a1 Abstand von Verbindungsmitteln parallel zur Faserrichtung
3 Beton a3,c Abstand zwischen dem Verbindungsmittel und dem unbelasteten
4 Verbindungsmittel Hirnholz
5 Halterungen a3,t Abstand zwischen dem Verbindungsmittel und dem belasteten
Hirnholz
a4 Abstand zwischen Verbindungsmitteln rechtwinklig zur Faser
(2) Für Verbindungen mit Verbindungsmitteln (z. B. stiftförmige Verbindungsmittel, eingeklebter Beton-
stahl, Kopfbolzen usw.) sollte der Prüfkörper mit mindestens zwei Verbindungsmitteln je Scherfuge
hergestellt werden. Für andere Verbindungsarten (z. B. Kerven, kontinuierliche Verbindungen usw.) sollte
der Prüfkörper so ausgeführt werden, dass er die Eigenschaften des Systems unter Nutzungsbedingungen
abbildet.
(3) Die Abmessungen von Prüfkörpern sollten auf der Grundlage der zulässigen Mindest-Rand- und -
Zwischenabstände für jedes einzelne Verbindungsmittel nach EN 1995-1-1:2004, Bild 8.7, festgelegt werden.
Größere Zwischenabstände dürfen in der Prüfung eingesetzt werden, sofern sie beim Bau zur Anwendung
kommen.
(4) Die Prüfkörper sollten unter Verwendung von Baustoffen hergestellt werden, deren Qualität gleich jener
oder, sofern sich die Versagensart nicht ändert, geringer als die Qualität in der praktischen Anwendung ist.
C.4 Prüfprotokoll
(1) Die Belastung auf die Prüfkörper sollte nach EN 26891 (ISO 6891) aufgebracht werden. (2) Die Anzahl
der Prüfkörper und die Bestimmung der charakteristischen Werte sollte EN 14358 entsprechen.
(3) Sofern bei diesen Prüfungen Bewertungsverfahren angewendet werden, die den in dieser Norm
beschriebenen Verfahren entsprechen oder gleichwertig sind, dürfen zuvor durchgeführte Prüfungen zur
Bestimmung der Parameter für die Bemessung verwendet werden.
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(4) Experimentelle Werte für kdef dürfen bestimmt werden, indem eine konstante Belastung von 30 % der
mittleren Kurzzeit-Tragfähigkeit über eine angemessene Zeitspanne aufgebracht wird. Diese Zeitspanne
sollte unter Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen in der Anwendung sowie der verfügbaren
Informationen bestimmt werden. Die ermittelten Werte sollten entsprechend der Nutzungsdauer des
Tragwerks extrapoliert werden.
(5) Bei der Durchführung der Prüfung sollten Prüfbedingungen repräsentativ für die ungünstigste Situation
in der Praxis sein (d. h. die Situation, die zu geringster Reibung führt, wie z. B. Einbringen einer
Kunststofffolie zwischen dem Holz und dem Beton oder Schmieren der Kontaktfläche).
ANMERKUNG Reibung aufgrund der Berührung zwischen den Baustoffen liegt bei den Prüfungen stets vor und wird
daher implizit in die Bestimmung der mechanischen Eigenschaften einbezogen.
(2) Die charakteristische Tragfähigkeit sollte nach EN 26891 (in EN 26891 als 𝐹𝐹max angegeben) bestimmt
werden.
(3) Der mittlere Verschiebungsmodul für Grenzzustände der Gebrauchstauglichkeit sollte nach EN 26891 (in
EN 26891 als ks angegeben) bestimmt werden.
(4) Der mittlere Verschiebungsmodul für Grenzzustände der Tragfähigkeit sollte nach EN 26891 als
Verhältnis zwischen 60 % der abgeschätzten Tragfähigkeit 𝐹𝐹est und der modifizierten Verschiebung bei 60 %
der Höchstlast 𝐹𝐹max (in EN 26891 als 𝜈𝜈0.6,mod angegeben) bestimmt werden.
(5) Die maximale Verschiebung sollte nach EN 12512 (in EN 26891 als Vu angegeben) bestimmt werden.
(6) Prüfkörper ohne Bewehrung dürfen verwendet werden, da angenommen wird, dass sie bei der
Bestimmung der mechanischen Eigenschaften zu konservativen Ergebnissen führen. Bei Versuchskörpern
mit Bewehrung sollte mindestens eine vergleichbare Bewehrung im Tragwerk übernommen werden.
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Literaturhinweise
[2] EN 1090-2, Ausführung von Stahltragwerken und Aluminiumtragwerken — Teil 2: Technische Regeln
für die Ausführung von Stahltragwerken
[5] EN 1991-1-5:2003, Eurocode 1: Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 1-5: Allgemeine Einwirkungen —
Temperatureinwirkungen
[6] EN 1992-4, Eurocode 2 — Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken —
Teil 4: Bemessung der Verankerung von Befestigungen in Beton
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[7] EN 12512, Holzbauwerke — Prüfverfahren — Zyklische Prüfungen von Anschlüssen mit mechanischen
Verbindungsmitteln
[13] ISO 3898, Bases for design of structures — Names and symbols of physical quantities and generic
quantities
[14] https://people.eng.unimelb.edu.au/mpeel/koppen.html
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