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Pflege von Kindern im Krankenhaus

Früh- und Neugeborene:

- Reduzierung von Stressfaktoren in der Umgebung


- Sinnvolle zeitliche Koordination pflegerischer und therapeutischer Maßnahmen
- Einsatz spezieller entwicklungsfördernder Pflegekonzepte
- Körperkontakt und Beziehungsaufbau mit den Eltern ermöglichen

Säuglinge und Kleinkinder:

- Typische Stressreaktionen: Apathie, Protest, Depression und Resignation, Extremfall


psychischer Hospitalismus
- Pflege: behutsames und einfühlsames Vorgehen, Vertrauen aufbauen
- -Ausstattung: Patientenzimmer: vertraute Gegenstände des Kindes, altersangemessene
Spiele, pädagogische Betreuung, Besuch von Klinikclowns
- Sehr enge Einbeziehung der Eltern (Mitaufnahme eines Elternteils optimal)
- Anleitung und Unterstützung der Eltern

Kinder mit Entwicklungsstörungen

- Eltern als Experten für tägliche pflegerische Versorgung respektieren, unterstützen


- Möglichkeiten der Entlastung aufzeigen
- Wahrnehmungsfördernde Pflegekonzepte umsetzen

Begrenzung des Krankenhausaufenthalts:

- Kinder möglichst zu Hause pflegen und behandeln (Charta für Kinder im Krankenhaus)

Familienzentrierte Pflege:

- Auch innerhalb des stationären Krankenhausaufenthalts Aufrechterhaltung des Systems


”Familie” von allen beteiligten Berufsgruppen!
- Eltern haben bei der ersten KHAufnahme oft viele Fragen an Pflegende:
- Z.B. Stationsablauf
- Essenszeiten
- Zuständigkeiten
- Örtliche Gegebenheiten

Merkblatt für Eltern / Informationswand geeignet

Modelle der Stressbewältigung (Coping) Eltern anbieten

Empowerment: Wege aufzeigen, familiäre Ressourcen zu nutzen


Was ist wichtig?

- Vertrauensaufbau:

zwischen Pflegenden und Eltern, um pflegerisches Handeln umsetzen zu können

Modelle einer sog. Bezugspflege:

- unterstützen den Aufbaueiner Vertrauensbeziehung (Vermeidung von Wechsel der


Bezugspersonen)

Einbeziehung der Eltern:

- in die Pflege: “Eltern werden ermutigt, sich aktiv an der Pflege ihres Kindes zu beteiligen”
- Elterliche Erreichbarkeit: ”Allen Kindern und ihren Eltern wird das Zusammensein
ermöglicht”
- Aufnahmevorbereitung: ”Alle Eltern erhalten schriftliches Informationsmaterial,

und es wird ihnen vor der Aufnahme eine Stationsbesichtigung angeboten”

Besuchsrecht: Sorgeberechtigte zu jeder Zeit - d.h. auch außerhalb der Besuchszeiten!

Überleitung in die häusliche Pflege:

- Sinnvoll, das Kind vor der Übernahme in der Klinik kennenzulernen (ambulanter
Pflegedienst)
- Dazu ist es möglich, das Kind auf der Station einige Stunden mitzubetreuen

Familienorientierte Pflegepraxis nach MacPhee – Prinzipien:

- Fokussiere sie Intervention auf die Familie, nicht auf das Kind
- Arbeite mit der Familie, um Kompetenzen aller Familienmitglieder zu fördern, die die
Gesamtfamilie stärken
- Respektiere das Recht der Familie, zu entscheiden, was wichtig für sie ist
- Erkenne die positiven Aspekte von Kind und Familie an

Rückzugspflege: Eltern entwickeln sich allmählich zu Experten, Rückzug der Pflegenden


angemessen; Ausnahme: schwer und andauernd pflegebedürftige Kinder
- Evtl. Angrenzende Berufsgruppen miteinbeziehen, z.B. Kinderarzt, Palliativmediziner

Familie:

- Verschiedene Formen eines Zusammenlebens mit Kindern


- Gruppe von Menschen, die ein Patient Ausseins engsten Bezugspersonen betrachtet

Rolle der Familie in Pflege:

- Ressource für Pflegebedürftigen


- Beziehungssystem (mit auch belastenden Aspekten), in das Pflegende hineinkommen
- Häusliche Pflege: auch belastende Aspekte

Familienformen:

- Kernfamilie
- Patchworkfamilie
- Adoptivfamilie
- …

Funktionen von Familie:

- Sozialisation
- Emotionaler Ausgleich
- Freizeit
- Reproduktion
- …

Familie im Kontext personenbezogener Pflege:

- Berücksichtigung der Familienkultur (Werte, Entscheidungen, Machtstrukturen,...)


- “ der Familienstruktur (Rollen, Arbeitsverteilung, Kommunikationsmuster, ...)
- Beachtung: Belastungen pflegender Angehöriger

Was ist Familienkultur?

- Besonderheiten, die typisch für eine Familie sind, z.B. Normen, Werte, Rituale, ...

Was ist Familienstruktur?


- Anzahl der Mitglieder, Rollen-, Arbeitsverteilung, Kommunikationsmuster, Umweltbezüge

Jede Familienkultur wird durch ihre Umwelt beeinflusst = soziokulturelle Prägung

Einzigartigkeit jeder Familie bleibt bestehen

Friedemann: Familien- und umweltbezogene Pflege

Neugeborenenperiode:

- Geburtsgewicht 2,5-4,5 kg, erste 4 Lebenstage Abnahme bis 12% des Geburtsgewichtes,
- Nach 8-21 Tagen wird Geburtsgewicht wieder erreicht
- Bewegungen: Primitivreflexe, Hör- und Tastsinn ausgeprägt, Sehvermögen eingeschränkt
- Puls-, Atemfrequenz nach Geburt hoch, verringert sich mit Alter
- Körperliche Nähe wichtig, Hautkontakt zur Mutter
- Früherkennungsuntersuchung: U1 unmittelbar nach Geburt, U2 am 3.-10. Tag

Rechtliches: §45 SGB 5


Personenbezogen pflegen:

Patient=Partner

- Autonomie
- Empowerment
- Ressourcenorientierung
- Expertentum für sich selbst

Ziel: Beziehungsaufbau zwischen Pflegenden und Patient / Angehörigen über Kommunikation

Kommunikation:

- Professionelle Gesprächsführung
- Konfliktlösung

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