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Definitionen von Familie

1. Die Familie umfasst alle Eltern-Kind-Gemeinschaften, das heißt Ehepaare, nichteheliche


(gemischtgeschlechtliche) und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften sowie
Alleinerziehende mit ledigen Kindern im Haushalt. Einbezogen sind – neben leiblichen
Kindern – auch Stief-, Pflege- und Adoptivkinder ohne Altersbegrenzung. Damit besteht
eine Familie immer aus zwei Generationen: Eltern/-teile und im Haushalt lebende ledige
Kinder (destatis, 2020).

2. Familie ist da, wo mindestens eine Generationenbeziehung besteht, die ein besonderes
Verbundenheitsgefühl umfasst, und wo zwischen den Angehörigen verschiedener
Generationen Leistungen füreinander erbracht werden (bpb, 2017).

3. Der Begriff Familie bezeichnet grundlegend eine soziale Gemeinschaft, in der alle
Mitglieder eine Verwandtschaftsbeziehung haben. Diese familiäre Beziehung kann
durch biologische Abstammung, Heirat oder eingetragene Lebenspartnerschaft sowie
Adoption begründet sein. Die klassische Familie (Kernfamilie), welche an einem Ort
zusammenlebt, besteht aus Eltern und deren Kindern (wertesysteme, 2019).
Definition von Familie

Wir bauen uns unsere eigene Definition:


• Welche Merkmale machen für uns eine Familie aus?
Verwandtschaft Fürsorgefunktion

Einheit
Zusammenleben
Mehrere Generationen

Bindung
Zusammengehörigkeitsgefühl
Familie als System

• Manchmal wird die Familie in Büchern als System beschrieben.


• Wir kennen den Begriff „System“, wenn man sagt: Es läuft nach einem
bestimmten System ab. Oder man soll etwas Neues durchführen, aber
weiß nicht wie. Dann sagt man vielleicht: Ich habe das System nicht
verstanden.
• Was bedeutet der Begriff System für Sie?
Familie als System
Familie als System
• Menschen versuchen stets sich ihrer Umwelt anzupassen damit Sie in ein
Gleichgewicht kommen und sich zurecht finden
• Dafür orientieren sich an bestimmten Systemen die überall zu finden sind
in unserem Leben
• Das System in dem man sich bewegt und alle anderen die in diesem System
sind, beeinflussen das Verhalten, indem Sie Regeln vorgeben
• Indem ich nach diesen Regeln handele und mich darüber sprachlich
austausche bin ich Teil des Systems
• Wenn ich mich nicht an diese Regeln halte oder weiterentwickle , kann ich
aus dem System ausgeschlossen werden
• Dadurch entwickeln sich beim Menschen Denk- und Verhaltensweisen
(Muster) nach denen wir leben
• Wir entwickeln so gemeinsam unser Zusammenleben
Familie als System

In welchen Systemen
befinden Sie sich?
Familie als System
• Auch die Familie ist ein System, indem bestimmte Regeln und Strukturen
festgelegt sind, die das Zusammenleben und Verhalten aller
Familienmitglieder beeinflussen.
• Um das System Familie genauer zu verstehen müssen wir uns 3 Kategorien
genauer ansehen:
1. Die Struktur: Wer gehört dazu? In welcher Beziehung stehen Sie
zueinander? Wer/Was beeinflusst die Familie von außen? In welchem
Umfeld (Kontext) befindet sich die Familie?
2. Entwicklung: in welcher Entwicklungsphase befinden sich die Mitglieder?
Wer hat welche Aufgaben? Wie ist die Beziehung der Mitglieder
untereinander?
3. Funktion: wie sind alltägliche Tätigkeiten organsiert? Wie wird
miteinander kommuniziert? Wie werden Probleme angegangen/ gelöst?
Wer hat welche Rolle in der Familie? Wie ist die Machtverteilung? Wer ist
mit wem wie eng verbunden?
Entwicklungsphasen im Leben:
Stufen der Psychosozialen Entwicklung nach Ericson

https://www.youtube.com/watch?v=7nCCsB6BAHk
Entwicklungsphasen im Leben:
Stufen der Psychosozialen Entwicklung nach Ericson

Kita.de
Familie als
System:
Ein Beispiel:
Familie
Bundschuh

https://www.zdf.de/filme/der
-fernsehfilm-der-woche/von-
erholung-war-nie-die-rede-
100.html
• Zum Schluss des Filmes heißt es: „Die
Traumfamilie, die Du gerne hättest, gibt es
nicht.“
• Stimmt das?
Familie als • Wie sieht Ihre „Traumfamilie“ aus?
System: • Zeichnen oder beschreiben Sie diese.
Ein Beispiel:
Familie
Bundschuh

Hibbelinchen.de
Veränderungen von Familienkonstellationen
• Wenn wir überlegen wie Familien früher zusammengelebt haben und
wie sie es heute tun, haben wir das Gefühl da hat sich was verändert,
aber was?
• Das gilt es jetzt herauszufinden in einer Gruppenarbeit
• Jede Gruppe erhält einen Text zu der Entwicklung von Familie
• Erarbeiten Sie in Ihre Gruppe den Text, indem Sie ihn lesen und die
wichtigsten Aussagen zur Veränderungen der Familien schriftlich
festhalten (20 Minuten)
• die Ergebnisse besprechen wir dann gemeinsam
Genogrammarbeit

Definition: grafische Darstellung von Beziehungen und Strukturen innerhalb


einer Familie
Vorgehen
• 1. Infos sammeln
• 2. Struktur erstellen
• 3. besondere Ereignisse ergänzen
• 4. Auswertung
Ziele
• Erkennen von familiären – und Beziehungsmustern
• Verstehen/Einordnen von Verhaltensweisen, Krisen, Tabus, Schicksalen,
Krankheiten
• Erkennen von Zusammenhängen
Genogrammarbeit:
Wofür brauche ich das in der Pflege?
• Verhaltensmuster, beziehungsbestimmende psychologische Faktoren und
sich innerhalb einer Familie wiederholende Verhaltensweisen werden
visualisiert und anschließend analysiert
• Verbindungen, Zusammenhänge und Konflikte werden aufgezeigt
• verschiedene Beziehungsarten werden verdeutlicht
• auch Darstellungen von Gefühlen füreinander werden sichtbar
• Es kann auch das Netzwerk einer Familie mit dargestellt werden
Genogrammarbeit:
Wofür brauche ich das in der Pflege?
Dadurch können Pflegende:
wichtige Informationen erlangen um ihren Patienten besser verstehen und
damit pflegen zu können.
Sie können den Umgang der Familienmitglieder untereinander besser
verstehen und einschätzen.
Sie können Konflikte schnell erkennen und auf dieser Basis das Verhalten
des Patienten bewerten.
Sie erkennen welche Ressourcen die Familie des zu Pflegenden für den
Patienten für ihn darstellt.
Sie können gezielt passende Familienmitglieder in die Pflege einbeziehen
oder auch ausschließen.
Fazit
Jung und Alt machen in der Familie wichtigste Erfahrungen fürs Leben. Kinder
empfangen Liebe und Vertrauen, sie lernen Rücksicht. Ihr Gedächtnis an die Kindheit
bleibt lebenslang frisch. Es erinnert sie stets mit Gewissheit daran, was gut und böse,
wahr und unwahr ist." Richard von Weizsäcker (1920–2015)

Neben den individuellen, und persönlichen Bedürfnisse des Menschen, stellt seine
Familie das erste und wichtigste soziokultureller Bündnis dar. Die Familie bietet
Geborgenheit und Schutz sowie lehrt als Vorbild, wie man sich bestenfalls verhält
und darüber hinaus, wichtigste Regeln des Lebens.

Deshalb muss ich meinen Patienten immer in seinem


Familiensystem betrachten und die Familie in meiner
pflegerischen Arbeit berücksichtigen.

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